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Junger Vogel

Hoch schwebe ich,

junger Vogel, so jung,

fliege höher und höher,

blicke nicht einmal nach unten.

 

Vor mir der Horizont,

leuchtend gold und rot,

unter mir das Meer,

dunkel und tief.

 

Dunkel, so dunkel,

und tief, so tief,

dass sich alles dort verliert,

Gutes wie Schlechtes.

 

Strahl der Sonne,

wärmt die eisige Haut,

kalt, so kalt,

lässt die Kälte schmelzen.

 

Und dann,

weit weg, so weit weg,

eine Insel,

Fährte der Hoffnung.

 

Klein, so klein,

ob sie groß genug ist?

Für mich,

und die Last auf meinen Schultern?

 

Flieh ich dorthin,

in den Wald,

dicht, so dicht,

auf das mich keiner findet?

 

Oder flieg ich,

lang, so lang,

bis die Flügel werden schwer,

schwer wie Eisen?

 

Sonne,

sengend heiß, so heiß,

verbrennt mein Gefieder,

lässt es entflammen.

 

Flügel brennen,

schmerzen, schmerzen so sehr,

behindern mich,

rauben mir den Atem.

 

Flog weit, so weit,

durch Sturm,

der an mir zerrte,

stark, so stark .

 

Über Gebirge,

hoch, so hoch.

Und Tal,

tief, so endlos tief.

 

Stürz ich herab,

hinunter ins Bodenlose,

verliere mich,

verlassen, so verlassen?

 

Plötzlich,

Wind kommt auf,

weht stark, so stark,

trägt mich weiter.

 

Fort und weg,

weit weg, so weit weg,

zu entfernten Orten,

in fremde Himmel.

Impressum

Texte: Vera Hallström
Bildmaterialien: https://www.canva.com/
Cover: Vera Hallström
Tag der Veröffentlichung: 26.11.2017

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