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Kapitel 1


Langsam erwachte ich aus dem unruhigen Schlaf. Wieder hatte ich meine Träume. Als ich auf die Uhr sah stellte ich fest, dass ich doch allem fast 4 Stunden geschlafen hatte. Was nicht gerade viel war, aber für jemanden wie mich reichte das völlig aus. Langsam streckte ich mich und liess meine Beine über die Bettkante gleiten. Mit einem Schwung stand ich auf meinen Füssen. Ich hatte noch genug Zeit bis ich im Boosters sein musste. Das Boosters war ein Club, hier in Portland, Maine. Ich arbeitete bereits seit fast anderthalb Jahren für Bobby. Ich liebte die Stimmung im Boosters. Düster, laute Bässe, diese dunkelroten, schweren Samtvorhänge, die vielen Menschen, die sich in der Menge verlieren und die ungezwungene Art miteinander umzugehen. Im Boosters schaute mich niemand schief an. Ich war unnatürlich bleich. Meine eigentlich grünen Augen wechselten je nach Stimmung die Farbe von einem gelb bis dunkles Rot, daher trug ich meistens eine Brille. Nicht gefärbt, aber doch waren die Veränderungen meiner Augen so weniger zu erkennen. Als ich ins Bad kam und mich im Spiegel betrachtete, knurrte ich mein Spiegelbild an. Zehn Minuten später trat ich aus der Dusche. Ich liebte es zu duschen, nur dort konnte ich mich richtig entspannen. Es war 15.30 Uhr. Um 17.00 Uhr begann meine Schicht. Ich liess meine Haare wie üblich von selbst trocknen. Legte mir ein ziemlich auffälliges Make-Up auf. Für das war ich bekannt. Immer sehr stark geschminkt, aber nie zu übertrieben. Ich brauchte keine 2 Minuten und stand dann völlig ratlos vor meinem Kleiderschrank. Im Laufe der Jahre hatte sich so viel angesammelt, dass mein Kleiderschrank aus zwei zusammenhängenden Zimmern bestand. Ich hatte die Angewohnheit alle meine Kleider zu behalten, ob ich sie nun trug oder nicht. Ich entschied mich für einen schwarzen Minirock und ein silbriger Pullover mit Glockenärmel. Dazu meine schwarzen Overknees mit schwindelerregenden Absätzen. "Ich frag mich nur, wie du mit diesen Dingern überhaupt laufen kannst, geschweige denn zu kellnern!?" stellte Lexy immer wieder fest. Lexy war meine Freundin, die einzige im Booster die über mich Bescheid wusste. Man nannte mich Les, eigentlich hiss ich Cèleste les Desens. Ich war kein normaler Mensch, eigentlich war ich gar kein Mensch. Aber das war ich mal. 1853 wurde ich als einzige Tochter von Pierre und Marie-Clair Les Desens in Marseille, Frankreich geboren. Als ich verwandelt wurde war ich gerade 21 Jahre alt. Seitdem lebte ich mein Leben als Vampir in vielen verschiedenen Ländern. Seit etwa 25 Jahren in Amerika und seit anderthalb Jahren in Portland. Es gefiel mir hier. Aber ich wusste, dass ich spätestens in 5 oder 6 Jahren wieder von hier weg musste. Inzwischen war es 16.30 Uhr.


Als ich die Tür ins Schloss warf und die Tür zuschliess, kam mir ein Nachbar von der anderen Strassenseite entgegen. "Guten Morgen Cèleste, wie geht es Ihnen?" fragte Harry. "Danke gut." antwortete ich schnell. Ich murmelte noch etwas von spät dran sein, verschlafen zu habe und verschwand in der Garage. Ich hasste Harry. Seine Aroganz und seine aufdringliche Art wiederten mich an. Ich versucht nicht allzu viel Zeit mit ihm zu verbringen, damit ich nicht über ihn herfiel und ihn zerfetzte. Ich wollte ja nicht auffallen. Ich stieg in meinen Honda Civic. Der Lack war matt schwarz. Niemand sonst in der Gegend fuhr dieses Auto, das allein hatte mir genügt um ihn von Asien importieren zu lassen. Ich fuhr mit einer viel zu schnellen Geschwindigkeit Richtung Boosters. Die Geschwindigkeit war für mich wie eine Droge, wie für jeden Vampir. Viel zu früh kam ich am Boosters an. Ich fuhr auf die Personalparkplätze und stieg aus. Mit wenigen Schritten war ich beim Hintereingang, öffnete die Tür und trat in das für sie Magische Gebäude. Doch da war dieser Geruch, der mich stocken liess. Wer war das? Wer in Gotteswillen hatte diesen Geschmack in seinem Blut? In mir kamen Bilder hoch, die ich schnell wieder verdrängte. Es waren noch keine Gäste da, dafür war es zu früh. Bobby hatte nicht erwähnt dass jemand Neues anfängt zu arbeiten. Heute war Freitag. Die Halloween-Party! Das hatte ich total vergessen. Ich war nicht verkleidet. Das würde aber nicht weiter auffallen. Ich hatte noch irgendwo im Auto Haarspangen um die Haare hochzustecken, was ich glücklicher Weise mit meinen Fähigkeiten innert einer Minute gemacht hatte. Nur ungern und auch nur wenn Bobby meint ich müsste mehr aus mir machen, liess ich meine Fänge raus. Heutzutage waren sehr gute falsche Vampirzähne auf dem Markt, dass man den Unterschied kaum bemerken konnte. Besonders nicht in dem Licht. Es war kurz vor 17.00 Uhr und ich musste endgültig in den Club. Als ich unter dem schweren, dunkelroten Samtvorhang in den grossen Sahl kam, stockte mir den Atem. Er stand da, hinter dem riesigen Mischpult und suchte sich einige Schalplatten zur Hand. Eine legte er auf und es erklang ein ruhiger Beat mit einer einzelnen Geige. Er konnte es nicht sein. Dessen war ich mir bewusst. Ich sah wie Delirius meinem Geliebten David den Pflock in Herz rammte. Wie er mich angesehen hatte. Keine Angst, keine Wut sondern Liebe war in seinen Augen. Ich sah dieses Bild wieder vor mir, wie ich es jedes mahl sah, wenn ich schlief. Erneut sah ich mir den Unbekannten an. "Les, da bist du ja endlich. Ich hatte total den Stress Gestern. Maik hat heute abgesagt, auch seine weiteren Auftritte. Auf die schnelle ab ich Jeason organisiert, er hat mal gefragt ob ich nicht noch einen DJ brauche. Ich hoffe er ist gut genug um die Meute zu unterhalten. Sonst haben wir ein mächtiges Problem. Übrigens du siehst super aus! Was stellst du dar?" fraget Bobby mit einem schiefen grinsen. Was stellte ich eigentlich dar? "Ein Vampir, sieht man doch! Die Fänge kommen später noch, sind so unbequem zu tragen." grinsend sah ich ihn an. "Dachte ich es mir doch! Vampir passt zu dir!" meinte er und verabschiedete sich für eine Stunde, er musste ja schliesslich noch den Neuen einführen und ihn allen vorstellen. Wenn du wüsstest wie es zu mir passt. Ich legte den Hüftgürtel mit dem Geldbeutel um, wandte mich der Bar zu und versucht nicht an David, also Jeason zu denken. Ich bereitete mich auf die ankommende Meute vor. Nicht mal mehr eine halbe Stunde und die Türen waren geöffnet. An Halloween veranstaltete Bobby immer eine riesige Party mit bekannten DJs. Die Partys waren in ganz Maine bekannt und von überallher kamen sie in Massen. Kurz vor Türöffnung war ich soweit, dass die Massen kommen konnten. Lexy war noch nicht da. Hatte sie etwa vergessen das Halloween war und für alle die Schicht um spätestens 17.00 Uhr begann? Ich fischt mein Handy aus dem Hüftgürtel und wällte Lexys Nummer. Es klingelte aber niemand ging ran. Nach einer Minute sprang die Mailbox an. "Hallo hier ist Lexy! Ich bin nicht da aber du kannst mir gern eine Nachricht hinterlassen und ich ruf zurück" hörte ich nur. "Lexy? Wo steckst du? Halloween sagt dir was oder? Ich brauch dich hier dringend!" schnell steckte ich das Handy weg. Hinter mir hörte ich ein Räuspern. Ich drehte mich um und vor mir stand, keine 20 cm entfernt Jeason. "Les darf ich dir Jeason vorstellen?" Bobby musste wohl meinen Blick gesehen haben, als ich Jeason plötzlich so nah vor mir hatte. "Klar. Ich bin Cèleste." mehr brachte ich nicht hinaus. Sein Duft wirkte so betörend auf mich, dass ich das Gefühl hatte mich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. "Hallo. Jeason freut mich!" er lächelte mich an und ich dachte in seinen Augen zu versinken. Ich wandte mich an Bobby: "Weisst du was mit Lexy ist? Ist sie krank? "-"Ich kann es dir nicht sagen. Sie sollte eigentlich seit 15.00 Uhr hier sein. Ich habe versucht sie zu erreichen, aber ging nur die Mailbox ran." Daraus war zu hören dass er ziemlich sauer auf Lexy war. "Ich muss mich noch fertig vorbereiten, wenn ihr mich entschuldigt." meinte ich mit gedämpfter Stimme. Ich musste raus hier. Ich brauchte Luft. Frische Luft um diesen betörenden Blutgeschmack aus ihrer Nase zu entfernen.


Es war inzwischen 18.00 Uhr. Ich rannte aus dem Hintereingang. Draussen kam mir Rachel entgegen, sichtlich gestresst und in Eile. "Les, du hier draußen?" - "Ich bin in 10 Minuten wieder da. Muss noch schnell einen Anruf machen." damit drehte ich mich um und lief um die Ecke. Im selben Moment erhöhte ich die Geschwindigkeit. Vampire konnten unglaublich schnell laufen. Ich schlängelte mich durch die Seitenstrassen. Bis ich ihn gefunden hatte. Mein Opfer. Ich schlich mich lautlos hinter ihn ran. Er war etwa 30 Jahre alt. Attraktiv, mit einem leicht grauen Ansatz am Haar. Mit einem Griff pachte ich mit der einen Hand seinen linken Arm und mit der anderen Hand sein Gesicht, um ihm den Mund zuzuhalten und ihm den Kopf zur Seite zu drücken. Ich roch sein Blut. Nicht annähernd so gut riechend wie das von Jeason. Ich schob den Gedanken zur Seite und biss zu. Es tat unglaublich gut, wie das Blut meine Kehle hinunter floss. Als ich genug hatte, lese ich von ihm los. Drehte ihn um und sah seine erschrockenen, weit aufgerissenen Augen. Es tat mir leid, dass ich so überraschend über ihn hergeflogen war. Aber ich hätte mich sonst nicht beherrschen können. Ich sah ihm tief in die Augen. "Es tut mir leid, dass ich Sie angerempelt habe. Ich hoffe es ist alles in Ordnung." Ich sah in seinen Augen wie er mir glaubte und schnell meinte: "Nein es ist alles Oke. Und bei Ihnen?"-"Mir geht es gut, danke! Ich muss los, arbeiten." Mit diesen Worten liess ich in stehen und keine Minute später war ich schon wieder im Boosters. "Sieh dir die Meute an, Les. Die toben ja richtig zu Jeason Sound! Echt geil, ich denke darüber nach, ihn zu fragen, ob er öfters auflegen will. Was meinst du?" fragend sah Bobby mich an. Für einen Moment wusste ich nicht was sagen. "Ich... Ähm... Ja er ist nicht schlecht. Aber ich würde, wenn ich dich wäre nochmals darüber nachdenken und den Abend abwarten." Mit diesen Worten lies ich ihn stehen und macht mich an die Arbeit. Er war wirklich gut. Das wusste ich. Aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Unter den vielen Menschen konnte ich sein Blut nur schwach wahrnehmen. Das kam mir gerade recht, da ich mich jetzt erst um die Gäste kümmern musste. Bevor ich mein weiteres Vorgehen planen würde.
Als es gegen 20.30 Uhr zuging, fing ich mir an Sorgen um Lexy zu machen. Ich hatte es immer wieder versucht sie zu erreichen, aber es ging nur die Mailbox ran. Wenn Lexy krank währe würde sie zumindest an ihr Handy gehen. Irgendetwas war geschehen! Dessen war ich mir vollkommen bewusst. Doch durch die Party waren so viele Gäste gekommen, dass Bobby sie umbringen, sollte sie auch nur für ein paar Minuten verschwinden. Es kamen immer mehr Leute durch die Eingangshalle, obwohl der riesige Tanzsaal schon überfüllt war. Viele konnten sich nicht mal mehr um die eigene Achse drehen. Hatte Snake etwa gerade seinen Posten als Türsteher verlassen? Oder wurde es so von Bobby gewünscht? Ich konnte keinen der beiden im Sal erkennen, auch nicht ihren Duft des Blutes. Aber in Bobbys Büro brannte Licht, dass im selben Moment auslosch, als ich es entdeckt hatte. Gleich darauf sah ich Bobby mit Jeason im Arm die Wendeltreppe runter schlendern. Beide grinsten über beide Ohren. Sie kamen langsam auf mich zu und unterhalten sich noch weiter, als sie schon längst neben mir stehen. "Les wir haben was zu feiern! Wir haben soeben den Vertrag unterschrieben. Jeason ist nun unser Hauseigener DJ. Natürlich werden wir in Zukunft auch noch Gast DJ buchen, aber unser Kleiner wird jeden Abend hier auflegen. Und ich wollte dir noch nicht mal eine Chance geben. Was für ein Idiot ich doch bin. Ich müsste mich eigentlich noch bei Maik bedanken. Also Les dreimal einen Champagner, natürlich nur den Allesbesten!" strahlend sah mich Bobby an. Zur Bestätigung lächelte ich ihn nochmals an, drehte mich um und nahm den teuersten Champagner, den es nicht für Gäste zu kaufen gab, liess den Korken knallen und füllte drei Gläser. Eigentlich wollte ich nicht feiern. Von mir aus könnte Jeason seine Sachen packen und verschwinden. Aber wenn Bobby dabei ist, benahm ich mich lieber, denn ich möcht ja meinen geliebten Job nicht verlieren. Auch wenn jetzt ER hier arbeitet. Das ist mein Club und ich lass ihn mir nicht wegnehmen. Ich setzte mir ein Lächeln auf und drehte mich wieder Bobby und Jeason zu, gab ihnen je ein Champagnerglas in die Hand und nahm mir selber mein Glas. Ich sah langsam von Bobby, der gerade seine Anrede hielt, zu Jeason. Er sah zu Bobby, denn es ging ja um ihn. Wie schön er doch ist. Ich konnte meinen Blick fast nicht von Ihm lösen, erst als mich alle beide ansehen und auf etwa warteten. "Auf Jeason" sagte ich schnell, nahm einen grossen Schluck aus meinem Glas und versuchte nicht nervös auszusehen. Als wir drei miteinander angestossen hatten, machte sich Bobby auf, um den nächsten DJ anzukündigen. Jeason sah mich lange an und schwieg vor sich hin. "Ich muss dann mal wieder Gäste bedienen." meinte ich knapp und liess ihn alleine an der Bar stehen um mich um meine Gäste zu kümmern.


Die Zeit verging wie im Flug. Immer wieder versuchte ich Lexy zu erreichen, doch leider ohne Erfolg. Jede Nachricht die ich ihr hinterliess wurde etwas wütender. Beim letzten Anruf hatte ich nur noch in den Hörer geschrien. Leider hatte ich keine Zeit, um auch nur mal schnell vorbeizulaufen. Die Halloween-Party war ein absoluter Erfolg. Ich konnte den ganzen Abend Jeasons Blick auf mir spüren, was mich einerseits total durcheinander brachte und auf der anderen Seite total wahnsinnig vor Wut machte. Sobald er fertig mit auflegen war, sass er wieder an derselben Stelle, an der wir angestossen hatten und sah mich an. Ich konnte mich ziemlich gut zusammenreissen und bin nicht zu ihm hingegangen um ihm den Kopf abzureissen. Die Zeit verging wie im Flug. Als ich um 6.30 Uhr die Durchsage hörte die sagte: " Es war ein geiler Abend mit euch! Doch leider müssen wir jetzt zumachen, um die nächste sau geile Party vorzubereiten. Und wie ihr bestimmt wisst, machen wir hier im Boosters jeden Abend eine sau geile Party! Kommt gut nach Hause und wir erwarten euch alle Morgen wieder" Mir grossen Gemurmel und stöhnen machten sich die letzten Gäste auf den Weg nach Hause. Jetzt hatte ich endlich mal Zeit eine Zigarette zu rauchen. Langsam zog ich den Rauch in meine Lunge. Viele Vampire verabscheuen Zigaretten, doch ich bin ja bereits tot, also was solls. Ich machte mir noch einen dreifachen Tequila und goss alles auf einmal die Kehle runter. Der Alkohol befriedigte meinen Durst nicht gross, doch er wird so ein bisschen gedämpft. Schnell goss sie sich nochmals einen ein und liess ihn ebenfalls so schnell die Kehle runter giessen. Als ich hinter mir ein Räuspern hörte. Obwohl ich ihn erst diese Nacht kannte, konnte ich sein Duft und seine Stimmer unter tausenden erkennen. Ich goss mir gleich nochmals einen Tequila ein und drehte mich um. Als ich ihn so dicht vor mir hatte, schluckte ich kurz und versuchte mich zu fassen. Doch ich merkte wie meine Stimme nicht bereit war zu sprechen ohne zu stottern. Also entschloss ich mich für einen fragenden Blick. "Es tut mir leid ich wollte dich nicht stören Les..." doch im selben Augenblick nahm ich allen Mut zusammen und sah ihm direkt in die Augen. „Nur meine Freunde nennen mich Les. Ich heisse Cèleste. Was willst du?" ich versuchte böse zu klingen, was mir nicht ganz gelang. Doch die Wortwahl allein liess darauf schliessen, dass es nicht sehr freundlich gemeint war. "Entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht stören. Bobby hat mir gesagt, ich sollte mich an dich halten, wegen den Arbeitszeiten und all dem. Er sagt du wärst für das alles verantwortlich. Aber wenn du keine Zeit hast, werde ich Bobby fragen." meinte Jeason verlegen. Als ich ihn so ansah, tat es mir sogleich leid, aber ich musste ihn auf Distanz halten. ich wollte nicht noch einmal so verletzt werden. "Nein ist schon okay. Also als DJ solltest du bestimmt 2 Stunden vor deiner Show da sein, wenn du mehr Zeit benötigst, kannst du auch schon früher kommen. Deine Badge-Karte wird in 2 bis 3 Tagen bereit sein, dass ist dann dein Schlüssel für alle Räumlichkeiten. Sonst noch Fragen?" sagte ich kalt. Er sollte ruhig merken, dass er bei mir nicht landen kann. Obwohl, er ist echt wunderschön. Und erst diese Augen. "Ähm... Ich... Dachte... Also Bobby meinte, du könntest mich vielleicht mitnehmen und mich Zuhause rauslassen. Anscheinend wohnen wir nur 4 Blocks voneinander entfernt." fragen sah er mich an. Das war ja wieder typisch von Bobby! Er meint andauernd, dass die mit Auto, die ohne Auto nach Hause sollten. Hauptsache für die Sicherheit uns Kellnerinnen gegenüber. Aber wenn ich jetzt nein sage, werde ich das noch ewig von Bobby zuhören bekommen. Von wegen "Wir sind ein Team und keine Einzelgänger!" Also musste ich doch wohl oder übel ja sagen. Aber ich nahm mir fest vor, ihn einfach abzusetzen und anschliessen nach Hause zu fahren. "Hm... Ich kann dich mitnehmen. Aber du solltest dir ein Auto zu tun, denn ich bin kein Taxi!" ich hoffe er hat den Wink verstanden, dass ich so wenig Zeit mit ihm verbringen möchte wie möglich. Er lächelte mich schüchtern an. "Danke." Ich machte mich auf den Weg hinter die Bar. Beim putzen und Getränke auffüllen liess ich mir besonders viel Zeit. Vielleicht sah ja jemand Jeason und bietet ihm an mitzufahren. Was auch geschah, dich jedes Mal meinte er nur knapp: "Danke, aber Cèleste nimmt mich mit!" Einen Stunde später war ich soweit und meinte zu Jeason: "Wir können..." und zu den Anderen "Bye Leute, bis Übermorgen!" Als wir durch den Hinterausgang kamen und mir die frische Luft entgegenkam, blieb ich einen Moment kurz stehen und genoss die frische Morgenluft und die ersten Sonnenstrahlen. Also ich die Augen aufmachte sah ich wie Jeason mich ansah und lächelte: "Es sieht süss aus wie du lächelst, wenn du etwas geniesst." Ich war einen Moment zu geschockt um etwas au dieses Kompliment zu erwidern. Also meinte ich nur knapp: "Da vorne steht mein Wagen." Wir liefen schweigend zum Auto, stiegen ein und schnellten uns an. "Also wo soll ich dich raus lassen?"-"Kennst du das Dinner Clair?" fragend sah er mich an. "Ja klar." also fuhr ich los. Im Auto war sein Blut noch betörender auf mich, so dass ich die Fenster weit aufmachte. Obwohl es Winter war, hatte Jeason keine Anzeichen, dass er frieren würde. Als ich schon fast vorm Dinner war, räusperte sich Jeason und meinte verlegen: "Also wenn du noch nichts vor hast, hättest du Lust auf ein Frühstück? Ich meine natürlich rein Freundschaftlich, also als Arbeitskollegen." Als er das sagte, wusste ich, es war gelogen. "Eigentlich wollte ich nach Hause, schlafen gehen. Und Hunger hab ich auch nicht wirklich..." - "Wie wäre es mit einem Kaffee? Ich verspreche dir ich halte dich nicht länger als eine halbe Stunde von deinem Bett fern!" er sah mir direkt in die Augen. Ich konnte seinem Blick nicht ausweichen. Sie waren zu faszinieren, dieses Blau, wie ein ewiger Ozean, mit viel Leben und Qualen. "Ich ähm... Okay... Aber nur kurz!" Ich parkte den Wagen direkt vor dem Dinner. Als ich die Tür zuschlug, bereute ich meine Entscheidung und überlegte wie ich mich aus dem ganzen wieder rausreden könnte. Jeason sah mich an und bemerkte mein zögern. Er lächelte mich an und die Zweifel waren verschwunden. Jeason wartete auf mich und hielt mir die Tür auf. Als ich in das Dinner trat, traf mich eine, ganz für mich fremde, Aura. Es gefiel mir. Sehr sogar. Wir waren fast die einzigen Gäste. Ich suchte mir in der hintersten Ecke einen kleinen zweier Tisch, mit einer Rose und mehrerer kleinen Kerzen. Als ich mich setzen wollte, stand Jeason hinter mir und half mir mich hinzusetzten. Was ich eigentlich auch sehr gut alleine konnte, aber das kann er ja nicht wissen. Ich merkte, wie ich anfing seine Nähe zu brauchen. Wie sehr er mich anzieht. Mit jedem Haar und allem an mir. Einen kurzen Moment dachte ich an David. Doch der wunderschöne Mann mir gegenüber war nicht David, auch wenn er genau wie er aussah. Es war Jeason. Und ich merkte wie ich immer mehr seine Nähe brauchte. Ich wollte von ihm berührt werden. In seinen Armen liegen und für immer mit ihm zusammen sein. "Was kann ich euch bringen? Oder wollt ihr die Karte sehn?" fragend sah uns die Kellnerin an. "Ich hätte gerne einen Kaffee." meinte ich knapp und sah zu Jeason. "Mir auch ein Kaffee, Mel." damit liess uns Mel allein. Wieder sah ich zu Jeason, als sich unsere Blicke trafen, lief es mir kalt den Rücken runter. Das passierte nicht viel. Eigentlich bis jetzt nur einmal. Bei David. "Danke, dass du mitgekommen bist. Ich brauche nach der Arbeit einfach einen Kaffee um runter zukommen. Also was ich vorhin gemeint habe, war so nicht ganz richtig. Ich meine rein Freundschaftlich... Also wie gesagt, dass stimmt so nicht ganz! Ich fühle mich von dir unglaublich angezogen. Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber ich muss einfach in deiner Nähe sein. Du bist so unglaublich schön. Ich könnte niemals von dir gehen, auch wenn ich es wollte..." seine Stimme versagte und er sah mich mit errötenden Wangen an. Was sollte ich darauf erwidern? Ihm sagen, dass es mir genauso geht? Das Gefühl, wenn er nicht in meiner Nähe ist, zu sterben. Nein ich konnte es ihm nicht sagen! Ich konnte mich nicht nochmals von jemandem abhängig machen. Nicht nochmals. Also was sollte ich darauf erwidern? Als Mel neben mir auftauchte, war ich froh für die kurze Ablenkung. „So hier sind eure Kaffees. Kann ich euch sonst noch was bringen?" sie lächelte uns an. "Nein Danke!" meinten wir im Chor. Also lächelte Mel uns nochmals an und verabschiedete sich mit den Worten: "Wenn ihr noch was braucht, meldet euch!" Als wir wieder alleine waren, sah er mich wieder an wie vorhin, als er sein Geständnis ablegte. "Ich... Ich... Kann... Nicht... Es tut mir leid!" mit diesen Worten wollte ich aufstehen, doch in diesem Moment nahm er meine Hand in seine. In meinem ganzen Körper kribbelte es. So als würden leichte Stromstösse durch mich durch zucken. Ich liess mich wieder auf den Stuhl fallen. Ich konnte ihm nicht widerstehen. Jeason lächelte mich an. "Danke, dass du mir eine Chance gibst. Ich meine natürlich uns! Ich werde dir versprechen, ich werde dich nie verletzen. Nie und Niemals!" - "Ich... Kann... Nicht... Ich..." bevor ich ausgesprochen hatte, fühlte ich seine Lippen auf meinen. Sie waren warm, sanft und süss. Im selben Moment durchzuckte mich ein unglaublicher Schmerz, der mich erstarren lässt. Ich löste mich von ihm. Jeason sah mich erschrocken an. "Habe ich etwas Falsches gemacht? Es tut mir leid! Das wollte ich nicht!" - "Nein... Es ist nur... Ich..." ich merkte wie der Schmerz nachliess. "Ich muss nur an die frische Luft. Ich muss...“ schnell hielt ich inne. Er sah mich fragend an. "Ich bin gleich wieder da! Geh nicht weg bitte!" flehte ich ihn an. Jeason nickte nur kurz, nahm meine Hand und küsste sie. Wieder war dieses Kribbeln in meinem ganzen Körper. Ich entzog ihm meine Hand und war fast aus dem Dinner als ich mich umdrehte und ihn in seiner ganzen Schönheit betrachtete. Doch jetzt musste ich trinken.


Gleich um die Ecke sah ich eine junge Frau. Wieder schlich ich mich von hinten an und packte sie. Biss ihr in den Hals und liess ihr Blut meinen Durst stillen. Ich brauchte es so dringend, dass ich kaum merkte, dass ihr Herz fast nicht mehr schlug. Erschrocken hielt ich inne. Ich hatte es gerade noch geschaft, ehe sie gestorben ist. Die junge Frau war bewusstlos und ich setzte sie an die Wand. Ihrem Outfit zufolge kam sie aus einem Club. Sie wird denken dass sie zu viel getrunken hat und dann hier eingeschlafen ist. Dafür hatte ich gesorgt. War ich bereit, wieder mit Jeason zu sprechen oder in seiner Nähe zu sein! Ohne ihn zu verletzen? Ohne mich zu verletzen? Ich konnte nicht anderst. Ich musste in seiner Nähe sein. Also machte ich mich auf den Weg zurück ins Dinner. Was sollte ich ihm sagen, wenn er mich fragt, warum ich raus musste? Ich werde die Frage mit frischer Luft beantworten. Als ich um die Ecke des Dinners kam, lief ich fast in Jeason. Er erschrschack, als ich so lautlos plötzlich vor ihm stand. "Ich dachte schon du gegangen. Ich dachte ich hätte dich vertrieben. Ich bin so froh, dass du nach hier bist. Wollen wir wieder rein gehen? Oder willst du nach Hause? Ich könnte es sehr gut verstehen! Ich meine es ist ja nicht.“-"Jeason, ich möchte nicht gehen. Ich möchte bei dir sein. Heute Nacht!" ich konnte kaum glauben, dass diese Worte aus meinem Mund kamen. Ich hatte mir geschworen mich nie wieder mit einem Mann einzulassen. Geschweigen den mit einem Menschen. Aber das Verlangen nach ihm ist zu gross. Ich konnte nicht wiederstehen. Ich redete mir ein, ich werde dafür bestraft werden. Und wie ich das werde! Doch ich konnte nicht anders. Ich musste seine Nähe spüren. Als ich aufsah, war sein Gesicht ganz nah an meinem. Wieder legte er seine Lippen auf meine. Diesmal liess ich es geschehen. In mir kribbelte es, als wären es Millionen Schmetterlinge. Ich konnte mich fast nicht beherrschen und liess mein Mund über sein Hals zu seiner Kehle wandern. Ich küsste genau die Stelle über der Hauptschlagader. Wie leicht es doch währe. Jeason säufte und liess seine Hand über meinen Rücken gleiten. Am Haaransatz hielt er inne und nahm die andere Hand an meine Wange. Er nahm mein Kopf in seine Hände, drehte mich wieder zu ihm, sah mir in die Augen und sagte: "Du bist das wunderschönste, einzigartigste und wahnsinnigste Mädchen dass mir je begegnet ist. Wenn du nicht bei mir bist, bin ich nicht ich selbst. Ich kann es mir nicht erklären, aber es ist so. Ich MUSS in deiner Nähe sein. Wenn du willst, ich ... wohne gleich da drüben. Komm mit, ja? Wir können sprechen, es muss nichts passieren. Ich verspreche es. Ich werde dir nichts tun." Du mir nicht, aber ich dir... Aber ich konnte nicht anders, ich musste in seiner Nähe sein. Inzwischen war es 9.00 Uhr. Ich hörte auf mein Herz. Ich wollte mit ihm zusammen sein. Jetzt, für immer! "Ich kann.“ - "Nein, es ist keine Einladung. Ich sagte ich muss mit dir zusammen sein. Es tut mir leid! Ich möchte dich nicht zwingen, ich weiss nicht, ich versteh das alles nicht. Es Tut mir Leid! Du kannst natürlich gehen wenn du willst!" beschämt wandte er seinen Blick ab. Ich nahm sein Kopf in die Hände, drehte ihn zu mir um. Genauso wie er es vorhin mit mir gemacht hatte. "Jeason, ich kann nicht von dir fern bleiben. Ich muss in deiner Nähe sein. Ich würde sehr gerne mit zu dir kommen." ich sagte es und meinte es genauso. Er lächelte mich an und wieder küssten wir uns. Doch diesmal war ich diejenige, die ihn küsste. Es war als würde die Zeit stehen bleiben. Viel zu schnell löste er sich von mir. "Du musst ja unglaublich frieren. Komm wir gehen hoch. Da ist es schön warm und ich mach uns was zu essen. Ich brauch das einfach nach so einer Nacht." grinsend nahm er meine Hand und zog mich Richtung eines alten Hauses, dass aussah als stammte es aus dem 18. Jahrhundert. Als wir gemeinsam die alte Treppe hochliefen, hielt er noch immer meine Hand. Bis wir an einer der Türen stehen blieben und er meine Hand losliess, liess ich es nur ungern zu. Doch er konnte ja nicht mit einer Hand den richtigen Schlüssel finden und dann noch aufzuschliessen. Er war ja kein Vampir. Als ich in die Wohnung kam, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Es war genau wie im 19. Jahrhundert. "Es ist alles neu restauriert worden. „Die Wohnung gehört meiner Familie seit über 250 Jahren. Wir lassen die Baufälligen Möbel und alles immer wieder restaurieren. Viele meiner Freunden gefällt es nicht, es ist sehr alt, aber es gehörte meinen Eltern habe es mir vererbt. Ich.." - "Jeason es ist wunderschön! Ich liebe es jetzt schon." ich trat einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn erneut. Als sich unsere Lippen berührten blieb die Zeit stehen. Irgendwann löste ich mich von ihm. "Hast du vielleicht etwas Wein da? Roten? Ich sollte was trinken...“ fragte ich ihn. Er nickte und meinte: "Ja klar! Er ist einfach Raumtemperatur..." - "So mag ich ihn am liebsten!" lächelte ich ihn an. So verringerte sich meinen Durst wenigstens ein bisschen. Als er aus der Küche kam, nahm ich ihm mein Weinglas ab, da er keines für sich mitbrachte, nahm ich einen grossen Schluck. "Danke" meinte ich schnell und goss den Rest des Weines hinunter. Ich wollte nicht mehr Zeit damit verbringen zu trinken. ich wollte ihn ganz nah bei mir haben. Ihn nie wieder loszulassen. Also ich mich zu ihm umdrehte, das Glas abgestellt hatte, nahm er mich in seine Arme. Ich erschauderte unter seiner Berührung und gab mich ihm ganz hin. Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen ist, als er sich von mir löste. "Sollen wir uns setzen, oder bist du müde? Du kannst gerne in meinem Bett schlafen, ich kann auch die Kautsch nehmen. Ganz wie du willst. Aber bitte geh nicht weg..." Ich konnte ihm nicht wiederstehen. Ich nahm seine Hand und zog ihn in sein Schlafzimmer. Jeason zündete einige Kerzen in alten Ständern an. Ich zog elegant die Overknees aus, anschliessend den Mini und den Pullover. Ich legte mich auf sein Bett und lag so hin, dass es wie eine Einladung aussah. Jeason zog sich langsam ab. Als er das Hemd aufknöpfte und es auf den Bodengleiten liess, beobachtete ich seinen Körper. Er war so wunderschön, dass mir fast die Luft weg blieb. Er legte sich mit Boxershorts neben mich ins Bett, nahm mich in den Arm und legte die Decke über uns. Ich kuschelte mich an ihn, zog seinen Duft auf und genoss jede auch so kleine Sekunde mit ihm. Wir küssten uns wieder und ich konnte wieder nicht sagen wie viel Zeit vergangen ist. Schliesslich war ich unglaublich müde. Er löste sich von mir. "Mein Engel, wir haben noch eine Ewigkeit miteinander. Lass uns schlafen. Du hast ja heute Nacht frei und ich fange erst Morgen Abend an. Lass uns den morgigen Tag zusammen verbringen."-"Ja klingt super! Ich freu mich schon drauf!“ erwiderte ich mit Freude. "Ich liebe dich mein Engel!"-"Ich liebe dich auch Jeason. Mehr als du ahnst!" ich kuschelte mich an ihn und küsste ihn zum letzten Mal für diese Nacht.

Glücklich schlief ich ein.


Kapitel 2


Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte ich einen stechenden Schmerz in meiner Kehle. Ich lag noch immer in Jeasons Armen, so als hätten wir uns kein bisschen bewegt. Als ich die Augen aufschlug, sah ich direkt in Jeasons Augen. Er sah mich an, als könne er die letzte Nacht nicht glauben, als sei alles nur ein Traum gewesen. Er lächelte mich an und legte seine Lippen auf meine. Wieder kribbelte es in meinem ganzen Körper. Der Schmerz in meiner Kehle wurde immer stärker. Ich musste hier raus. Musste Blut trinken. Ich löste meine Lippen von seinen. Er starrte mich einen Moment lang völlig geschockt an. Ich küsste ihn erneut. Löste mich jedoch dieses Mal schneller. "Ich müsste mal ins Bad." meinte ich verlegen. "Klar logisch! Den Flur runter dann links. Soll ich uns Kaffee machen? Ich kann auch Beagles holen, wenn du Hunger hast!?" fragend sah er mich an. "Nein Danke! Ich muss eigentlich auch gleich los! Hab an meinem freien Tag noch einiges zu erledigen. Aber wir sehen uns ja Morgen bei der Arbeit." mit diesen Worten liess ich ihn stehen und machte mich auf den Weg ins Bad. Als ich durch den alten Flur lief, bemerkte ich zum ersten Mal die grossen Porträts, die den langen Flur zierten. Vor einem blieb ich stehen. David. Ich sah ihn vor mir, wie er mich anlächelte. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Rücken. Ich erschrak. Ich war so in das Bild vertieft, dass ich nicht hörte, wie Jeason zu mir kam. "Er sieht aus wie ich. Mein Urgrossonkel David. Er war der erste Sohn meiner Ururgrosseltern. Mein Urgrossvater war sein kleiner Bruder. Mein Urgrossonkel ist mit 25 Jahren spurlos verschwunden. Man hat nie eine Leiche gefunden. Man weiss bis heute nicht was mit ihm geschehen ist." als er das erzählte hörte ich die Sehnsucht in seiner Stimme. Doch ich konnte mich jetzt nicht länger mit ihm unterhalten. Ich musste trinken. Ich drehte mich um, gab ihm einen flüchtigen Kuss und liess die Badezimmertür hinter mir zuschlagen. Wie konnte ich nur? Wie konnte ich ihm das nur antun? Ich hatte nicht das Recht auch ihm das Leben zu nehmen. Ich knurrte mich im Spiegel an. Wie konnte ich ihm das nur antun? Was ist, wenn auch er ihret wegen sterben muss? Ich musste das beenden, bevor auch Jeason etwas zustossen konnte. Ich knurrte mich nochmals im Spiegel an. Als ich in die Küche trat. Hielt ich inne. Jeason stand mit dem Rücken zu mir, er schaute aus dem Fenster und summte eine Melodie, die mich erschaudern liess. Ich stockte. "Jeason ich..." mit einem Ruck stand er mir gegenüber.“ Jeason, es tut mir leid! Aber ich kann das alles nicht. Bitte vergiss was letzte Nacht geschehen ist. Bitte las mich gehen." ich flehte ihn an. Doch eigentlich flehte ich, damit ich es selber glaubte. "Les bitte, warum? Was hab ich... " - "Es geht nicht! Ich kann es dir nicht erklären." ich drehte mich um, lief zur Tür. Als ich sie hinter mir schloss, hatte ich einen riesen Klos im Hals. Ich wollte zurückgehen und ihm um Verzeihung bitten. Aber ich musste stark bleiben. Nicht meinetwillen. Allein wegen Jeason. Ich lief so schnell ich konnte die Treppe runter in mein Auto. Als ich die Autotür aufschloss, wagte ich einen Blick zu Jeasons Wohnung. Er sah mich durch das Fenster aus an. Mit gebrochenem Herzen. Ich versuchte so auszusehen als ob er mich kalt lassen würde. Was alles andere als stimmte. Sobald ich im Auto sass, raste ich davon.


Ich suchte nach meinem Handy in der Tasche. Fand es auf Anhieb und wählte Lexys Nummer. Es klingelte mehrere Male, bis sich Lexy verschlafen meldete. "Hallo!" - "Lexy, wo steckst du? Wo warst du? Weisst du eigentlich wie sorgen ich mir gemach habe?" - "Les was ist denn los? Ich hab keine Ahnung was passiert ist. Welchen Tag haben wir heute? Ich hab einen totalen Brummschädel..." - "Lexy leg dich hin, ich bin in ein paar Minuten bei dir. Lass niemanden hinein! Hast du mich verstanden! Las niemanden in deine Wohnung." mit diesen Worten legte ich auf, warf das Handy auf den Beifahrersitz und gab Gas. In weniger als 2 Minuten stand ich vor Lexys Wohnung und klopfte an. "Lexy ich bin`s Les!" kaum hatte ich ausgesprochen, flog die Tür auf. Lexy sah mich verängstigt an. "Les ich bin so froh, dass du da bist. Ich habe solche Angst! Ich weiss überhaupt nicht was passiert ist. Rein gar nichts!" weinend liess sie sich in meine Arme fallen. "Lexy es ist alles okay. Ich bin ja da! Ich werde Olle anrufen, er soll sich solange um dich kümmern bis ich zurück bin!" ich fischte mein Handy aus meiner Tasche. "Du kannst mich nicht alleine lassen! Du musst hier bleiben! Ich habe solche Angst!" - "Lexy ich muss! Ich muss trinken! Sonst fall ich noch über dich her. Willst du das etwa?" Erschrocken sah sie mich an. Ich wählte Olles Nummer. Er meldete sich gleich: "Ja Les!" - "Ich brauche deine Hilfe! Nur etwa für eine Stunde. Hättest du Zeit? Jetzt gleich?" ich flehte ihn an. Ohne zu zögern meinte Olle: "Klar, wo bist du?" - "An der 5 Strasse Avenue. Du wirst mich gleich finden, ich stell mich an das Fenster..." bevor ich ausgesprochen hatte, legte er auf. Ich drehte mich zu Lexy um. "Er wird glich hier sein. Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben. Er wird dir nichts tun!" mit diesen Worten wollte ich sie trösten und in den Arm nehmen, doch da klopfte schon jemand an die Tür. Ich drehte mich um und wollte die Tür öffnen, doch ich hielt einen Moment inne. "Lexy, geh dich doch mal frisch machen. ich brauche einen Moment mit Olle alleine. Ich werde warten bis du fertig bist und erst dann gehen. Ist das in Ordnung?" ich lächelte sie aufmunternd an. Lexy brachte nur ein Nicken zustande und verliess das Wohnzimmer. Ich machte die Tür auf und sah in das besorgte Gesicht von Olle. "Sag mal Les, was ist hier eigentlich los? Warum sind wir hier und nicht in deiner Wohnung?" - "Danke das du da bist Olle. Meine Freundin Lexy kann sich nicht an die letzten 2 Tage erinnern..." Er liess mich nicht ausreden. "Les bitte, hast du schon mal das Wort Drogen gehört? Ist nichts Neues für Menschen. Schade merken wir nicht von dem Zeug. Ich würd gerne mal wissen wie sich das anfühlt..." Ich unterbrach ihn. "Lexy nimmt keine Drogen! Das kann ich dir versprechen. Sie weiss nur noch, wie sie aus dem Supermarkt kam und in ihr Auto eingestiegen ist. Das nächste, was sie wieder weiss, ist, dass mein Anruf sie geweckt hat. Ich hab kein gutes Gefühl dabei! Es ist wie damals, als Er wieder auftauchte. Verstehst du jetzt meine Angst? Ich will nicht, dass sie meinetwegen sterben muss!" mir traten bei diesen Worten die Tränen in die Augen. Olle sah mich einen Moment kurz an, sah meine Angst in meinem Gesicht. "Weiss sie über uns Bescheid? Oder muss ich das auch noch ausbaden?" grimmig sah er mich an. "Nein sie weiss alles... Zumindest das Nötigste. Bitte, sie hat riesige Angst. Benimm dich!" ermahnend sah ich ihn an. Olle grinste mich an. Ich zog meine Jacke wieder an und lief Richtung Badezimmer. Ich klopfte leise an die Tür. "Lexy, Olle ist jetzt da! Ich werde gleich verschwinden, soll ich dir etwas mitbringen?" fragend sah ich sie durch die Tür an, die ich vorhin geöffnet hatte. "Nein ich brauche nichts..." meinte sie flüsternd. Ich lächelte sie nochmals kurz an und schloss die Tür leise. Ich drehte mich zu Olle um. "Also etwa eine Stunde und ich bin wieder da. Danke!" Mit diesen Worten liess ich ihn stehen. Als ich an die frische Luft kam, fragte ich mich, ob es gut war, Lexy mit Olle alleine zu lassen. Er hatte mir versprochen ihr nichts zu tun. Darauf konnte ich mich verlassen. Und ausser dem wird Lexy keinen Fuss aus dem Bad setzen, solange ich nicht da war. Ich lies mich mit der Menschenmenge mitziehen und versank in meine Gedanken. Nach kurzer Zeit ermahnte ich mich. Ich musste mich jetzt erst um Lexy kümmern. Alles andere war nebensächlich. Mit diesen Worten stoss ich Jeasons Gesicht aus meinen Gedanken. Konnte es sein das Delirius mich wieder gefunden hatte? Wollte er durch Lexy an mich gelangen? Wenn er Lexy wirklich die letzten zwei Tagen hatte, was hatte sie ihm erzählt? War alles nur ein Zufall und er war gar nicht hier? Ich ermahnte mich abermals, ich musste trinken, danach nach Hause mich duschen und geeignetere Kleider anziehen.


Ich war inzwischen schon fast zwei Kilometer von der Menschenmenge mitgezogen worden. Ich geleitete in eine kleine Nebenstrasse. Diese lief ich einige Meter und ging danach in noch eine kleinere Seitenstrasse. In der Ecke hinter dem Müllkonteiner stand ein junger Mann, er war etwa Anfang 20. Er sah mich mit geschockten Augen an. „Ich wollte nur mal schnell verschnaufen. Ich hab mich verlaufen und weiss jetzt nicht wie ich zurück auf die Avenue komme. Könnten Sie mir vielleicht helfen?“ fragen sah er mich an. Ich lächelte ihn an. „Klar, komm mit ich zeig dir wo’s lang geht.“ Ich nahm ihn in den Arm. Warum kompliziert, wenn es so einfach sein kann. Ich lächelte in mich hinein. Ich zog ihn beiseite, sah einen Moment in seine blauen Augen und biss zu. Seine Augen waren zugleich von Angst gezeichnet. Als mir das Blut die Kehle runter lief, merkte ich, wie die Spannung in meinem Körper nachliess. Der Geschmack des Blutes war so geschmackvoll und köstlich. Wenn ich mich nicht zusammenreissen kann, wird der arme Jung noch sterben. Also liess ich von ihm ab und sah im wieder in die Augen. „Ist mit dir alles Oke? Soll ich einen Krankenwagen rufen? Du bist auf einmal so bleich…“ ich sah ihm tief in die Augen und sah ihn Fragend an. „Ich weiss nicht mehr… Mir ist auf einmal so komisch… Richtig schummrig… Aber nein, ich werde mich einen Moment hinsetzen, dann geht’s mir gleich besser…“ mit diesen Worten liess er sich auf den Boden fallen. Er meinte nur kurz: „Ich kann die Strasse von hier aus sehen… Wenn du willst, kannst du ruhig gehen. Danke nochmals.“ – „Wenn du meinst… Also alles Gute. Ich hoffe du bist nicht krank…“ mit diesen Worten verabschiedete ich mich. Ich machte mich gestärkt auf den Weg zu meinem Civic. Als ich da angekommen war, stand ein Mann am Auto und dreht mir den Rücken zu. Einen Moment stand ich still da. Es war nicht Delirius, dessen war ich mir klar. War es an Ende nur Zufall, dass dieser Mann an meinem Auto stand. Doch jetzt konnte ich es schmecken. Oder besser gesagt ihn. Wie hatte er rausgefunden, wo ich war? Ich wollte schon auf dem Absatz kehrt machen als er sich umdrehte. Er hatte mich gleich erkannt. „Les, bitte lass uns reden. Was hab ich falsch gemacht? Bitte Les, gib uns eine Chance!“ er flehte mich an. Und ich dummer Kuh konnte nicht wiederstehen. Ich lief auf ihn zu und sehnte mich nach seinen Armen. Als er mich schliesslich in den Armen hatte, liess ich einen Seufzer los. Er sah mich an und lächelte. „Jeason. Ich… Es… Es tut mir sehr Leid… Ich weiss nicht was in mich gefahren ist. Aber ich brauche Zeit! Ich muss noch einiges erledigen. Können wir uns Morgen nach der Arbeit treffen?“ fragte ich ihn. In seinen Armen vergass ich vollkommen die Zeit. „Hast du Lust auf Frühstück? Ich würde gerne noch etwas Zeit mit dir verbringen!“ lächelnd fragte Jeason. Ich sah auf die Uhr. Es war schon nach 12 Uhr. Sie hatte versprochen in 30 Minuten wider bei Lexy zu sein. Langsam sah ich zum Fenster ihrer Wohnung. Da stand er. Olle stand am Fenster und sah mich an. Ich konnte in seinem Blick lesen, dass er wütend auf mich war. Ich konnte ihn verstehen. Schliesslich hatte ich ihn um eine Stunde seiner kostbaren Zeit gebeten und jetzt sah er mich in den Armen eines Mannes. Vielleicht sollte ich aus Trotz mit Jeason Frühstücken. Schlussendlich entschloss ich mich, wieder nach meinem Plan zu handeln. Aber doch wollte ich mit Jeason zusammen sein. Ich löste mich von ihm. Er war so unglaublich schön! „Danke ich habe gerade eben gefrühstückt. Jetzt muss ich erst nach Hause und mich duschen. Anschliessend bin ich wieder bei Lexy… Also ich habe eigentlich keine Zeit. Ich muss in einer halben Stunde schon wieder hier sein…“ meinte ich, verwarf meinen Plan sogleich und fügte hinzu: „Aber wenn du willst kannst du mitkommen. Ich werde dich dann einfach wieder hier absetzten. Was meinst du?“ – „Eine halbe Stunde ist besser als gar nichts!“ er freute sich über meine Angebot. Ich öffnete meinen Civic und liess mich auf den Sitz fallen. Sobald Jeason sass, fuhr ich los. Keine Fünf Minuten später, die wir schweigend verbrachten, waren wir bei mir. Ich liess das Auto auf dem Bürgersteg stehen, was ich sonst nie im Leben getan hätte. „So, da sind wir. Entschuldige die Unordnung, ich war seit gestern nicht mehr zu Hause. Kaffee?“ meinte ich knapp und öffnete die Haustür. Ich lief voraus in die Küche. Setzte Kaffee auf und nahm eine Tasse, Milch und Zucker aus den Schränken. „Mach es dir gemütlich. Ich steh schnell unter die Dusche...“ ich wollte an ihm vorbei in den oberen Stock, doch er fing mich ab und zog mich in seine Arme. „Les ich… Ich… Ich liebe dich.“ weiter kam er nicht, den seine Stimme brauch ab. Ich sah ihm in die Augen und fragte mich ob er das nur so sagte oder ob er es ernst meinte. Ich näherte mich ihm und küsste ihn. Ich sehnte mich nach seinen Küssen. Die Zeit schien still zu stehen. Nach einer ewig langen Zeit löste ich mich sanft von ihm. Wieder sah ich ihm in die Augen. „Ich muss duschen.“ – „Les, ich…“ – „Lass uns später darüber reden. Bitte!“ ich sah ihn wütend an, liess ihm stehen und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich schloss die Tür hinter mir und knurrte mich im Spiegel an. Drehte mich um und liess das heisse Wasser über mich laufen. Ich werde ihn in Schwierigkeiten bringen, das war klar. Wenn Delirius von ihm erfährt, ob er hier ist oder nicht, früher oder später würde er es erfahren. Doch ich liebte Jeason. Obwohl ich ein Vampir war und er ein Mensch. Bisslange wusste er nichts über mich. Was auch besser so ist. Wie würde er reagieren? Hätte er Angst, wie jeder normale Mensch? Das Lexy kein normaler Mensch war, war klar! Ich hatte noch nie jemanden wie sie kennengelernt. Sie war die beste Freundin, die man sich je vorstellen konnte. Wenn ich Jeason die Wahrheit sagen muss, was früher oder später der Fall sei wird, wird er mich dann trotzdem noch lieben? Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, also entschloss ich mich das Wasser abzustellen. Ich kämmte mein Haar und stand vor meinem Kleiderschrank. Unten war es ruhig, fast zu ruhig. War Jeason gegangen? Hatte ich ihn erschreckt? Ich entschied mich für eine schwarze enge Jeans und ein dunkel violettes Top. Heute schien die Sonne. Also fällt es nicht auf, wenn ich nur leicht bekleidet war. Als ich die Treppe runter kam, stand Jeason lächelnd an der Haustür. „Ich möchte dich zu nichts zwingen. Ich lass dir so viel Zeit wie du brauchst! Ich dachte du hast es eilig, deshalb hab ich die Küche aufgeräumt, damit wir gleich los können.“ sagte Jeason. Ich lief auf ihn zu und warf mich in seine Arme. „Danke! Du bist…“ doch er unterbrach mich mit einem Kuss. Diesmal war er es, der sich von mir löste. „In 10 Minuten ist deine halbe Stunde vorbei. Du bist echt schnell im Duschen, total abnormal für eine Frau.“ Er sah mich lächelnd an. Ich schloss die Tür hinter mir ab. Jeason und ich liefen Hand in Hand zu meinem Auto. Auf der anderen Strassenseite sah ich Harry, der mich ansah als hätte er mich gerade beim Ehebruch erwischt. Ich grinste in mich hinein und zog Jeason näher zu mir ran. Schmiegte mich an ihn und küsste ihn wild. Als ich mich von ihm löste, lächelte Jeason mich an. Ich lächelte zurück und lief um den Wagen herum und stieg ein. Als wir an Harry vorbei fuhren, sah dieser mich arrogant an. Ich wusste ich hatte ihm eine reingewürgt. Vielleicht lässt er mich jetzt endlich in Ruhe. Ich fuhr mal wieder viel zu schnell und war in wenigen Minuten in der Strasse von Lexy. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Musste ich mich gegen Jeason stellen um sein Leben zu retten? Es war ganz klar die einzig richtige Entscheidung, dessen war ich mir bewusst. Aber wollte ich richtig handeln? Wollte ich mein langes Leben alleine leben? Würde Jeason mit meinem Leben klarkommen? Sollte ich es einfach versuchen und das Beste hoffen? Was wäre wenn er es nicht versteht und mich verlässt. Würde er so weiter leben können? Viel zu viele Fragen waren in meinem Kopf. Ich hatte keine Antwort darauf. Ich wusste nicht was Richtig und Falsch ist. Ich ah auf die Uhr, es war 14.25 Uhr. Ich hatte noch 8 Minuten bevor mein Handy anfing zu klingeln. „Jeason ich…“ – „Nein Les, diesmal gebe ich mich nicht damit zufrieden! Ich weiss, dass du mich bei dir haben willst. Und du genauso. Sag nicht schon wieder, dass ich dir nichts bedeute. Ich hab gesagt, dass ich dir Zeit lassen werde, das werde ich auch! Aber bitte belüg mich nicht…“ seine Stimme versagte. Ich sah ihm in das Gesicht und erkannte die traurigen Augen. Ich konnte nicht anders. Wieder küsste ich ihn. Diesmal aber noch viel intensiver. Ich musste dagegen ankämpfen, um mich von ihm lösen zu können. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah michschweigend an. Bis er auf einmal zu mir sagte: „Les ich werde dich immer lieben! Egal was geschehen wird!“ – „Ich… Jeason ich liebe dich!“ meine Stimme versagte. „Ich muss los! Ich werde dich heute Abend anrufen, sobald das mit Lexy geklärt ist. Danke für die tolle Nacht!“ Ich küsste ihn nochmals und stieg aus. Was er auf der anderen Seite auch tat. Eigentlich wollte ich mich umdrehen und zu Lexy und Olle gehen, aber da war Jeason schon bei mir, nahm mich in den Arm und küsste mich erneut. Ich löste mich wiederwillig von ihm. „Bis heute Abend. Ich freu mich!“ – „Ich mich auch meine Hübsche!“ mit diesen Worten drehte ich mich um und überquerte die Strasse.


Ich rannte das Treppenhaus hoch und klingelte ungeduldig. „Es ist offen!“ hörte ich Olle sagen. War ja klar. Wenn ein Vampir hinter mir her war, würde eine zugesperrte Tür kein Hindernis für den Angreifer sein. Ich trat durch die Eingangstür in den Flur. Ich hörte eine leise Stimme, die Lexy tröstete. Ich trat in das Wohnzimmer und traute meinen Augen nicht. Olle sass mit Lexy im Arm auf dem Sofa. Er flüstert ihr aufmunternde Worte zu. Lexy hob den Kopf und sah mich unter Tränen an. Sie versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht. „Lexy, bleib sitzen, sonst fällst du wieder in Ohnmacht. Und das wollen wir doch nicht Süsse oder?“ sagte Olle zu ihr. Sie gehorchte ihm aufs Wort. Ich traute meinen Augen nicht. Olle war ein Vampir, seit über 300 Jahren. Er war es, der mir immer wieder sagte, ich dürfe mich nie im Leben mit einem Menschen verbünden. Das wäre der Tod für alle beide. Er war immer sauer, wenn ich mal für kurze Zeit eine Affäre mit einem Menschen hatte. Und jetzt? So wie es aussieht, ist mein lieber alter Freund drauf und dran, sich in meine beste Freundin zu verlieben. In einem Menschen. Ich lächelte beide aufmunternd an. Ich freute mich sehr für die Beiden. Denn Lexy war eine wunderschöne Frau! Mit ihren blonden Locken und Sommersprossen. Sie war eher klein. Olle dagegen ist schwarz, hat meisten dunkle Augen und ist fast 2 Meter gross. Sie zusammen zu sehen ist wie Tag und Nacht. Ich ging Richtung Küche um Lexy einen starken Kaffee zu machen. Vielleicht wird ihr Kopf dadurch klarer. Ich wartete bis der Kaffee fertig war und machte unterdessen ein Tablett mit 3 Tassen, Löffeln, Michl und Zucker. Wir Vampire konnten zwar normale Nahrung aufnehmen. Taten es aber selten, meistens nahmen wir nur Getränke zu uns. Als ich wieder in das Wohnzimmer kam, machte ich uns ein wenig Musik an, um ein bisschen die Stimmung aufzulockern. Ich goss den Kaffee ein und sah zu Lexy. „Ist dir inzwischen etwas eingefallen, das du noch nicht wusstest? Bitte Lexy, es ist sehr wichtig!“ ich versuchte nicht zu aufdringlich zu sein, schliesslich wollte ich sie nicht erschrecken. Aber es ging um Leben und Tod. „Ich habe das Gefühl, als hätte ich die letzten zwei Tage nur geschlafen, ich weiss nicht mal mehr wie ich nach Hause gekommen bin. Es tut mir sehr leid Les, aber ich…“ ihr Stimme wurde von einem schluchzten unterbrochen. Lexy fing an zu weinen. Sofort nahm Olle sie fester in die Arme. „Es ist okay Süsse! Willst du nicht noch ein bisschen schlafen? Danach geht’s dir bestimmt besser!“ er küsste sie auf die Stirn. „Wenn du meinst…“ Lexy versuchte aufzustehen. Doch ihre Beine versagten. Sogleich fing sie Olle auf, nahm sie auf die Arme und ging mit ihr Richtung Schlafzimmer. Etwa 10 Minuten später war Olle wieder bei mir. „Ich hab gewartet bis sie eingeschlafen ist. Sie wollte nicht alleine sein…“ – „Olle las gut sein! Ich bin ja nicht blöd. Es ist okay, dass du dich um sie kümmerst. Was denkst du?“ fragte ich ihn. „Ich weiss nicht, was ich davon halten soll Les. Ich habe in ihrem Blut keine Drogen gerochen. Ich kann mir nicht erklären, was passiert ist.“ – „Naja ich schon. Das sieht mir ganz nach Delirius aus. Ähnlich hat er es letztes Mal auch gemacht. Ich denke er wollte durch Lexy an mich ran kommen. Diesmal muss er erst etwas gegen mich in der Hand haben, bevor er Angreift…“ als ich diese Worte aussprach merkte ich, wie Olle zusammenzuckte. „Du denkst, er wird wieder versuchen, dich an ihn zu binden? Er wird nie kapieren, dass du nicht sein Eigentum bist. Hast du einen Plan?“ fragte Olle mich. „Ich weiss es nicht. Ich denke ich verhalte mich weiterhin normal, bis ich weitere Informationen habe. Er wird sich bestimmt bald bemerkbar machen.“ Ich fragte mich, ob er es wirklich war. Vielleicht war alles auch nur ein Zufall. „Ich würde gerne auf Lexy Acht gebe, wenn du nichts dagegen hast. Ich müsste vorher noch ein paar Stunden weg. Ich denke so gegen 19.00 Uhr sollte ich alles erledigt haben. Ist das okay?“ fragte Olle mich. „Ja klar! Ich danke dir! Ich wüsste nicht was ohne dich machen!“ mit diesen Worten fiel ich ihm um den Hals. „Nur noch eins Kleine, was gedenkst du zu unternehmen wegen diesem Typen?“ Ich sah ihn fragen an. „Du weisst schon welchen, dass ich meine!“ – „Du meinst Jeason? Ich bin mir noch nicht sicher. Ich muss erst abwarten, bis ich weiss, was hier los ist. Du willst mir doch etwa keinen Vortrag halten oder?“ grinste ich ihn an. „Nein, diesmal hab ich kein Recht dazu! Ich werde gegen 19.00 Uhr wieder da sein. Du solltest noch ein wenig schlafen! Ausser du stehst darauf wie ein Junkie auszusehen.“ Lächelnd schloss er die Tür hinter sich. Ich räumte das Wohnzimmer und die Küche auf. Ich wusste nicht im Geringsten, was ich wegen Delirius machen sollte. Geschweige dem mit Jeason. Wenn ich ihn nicht von mir fernhalte, würde er früher oder später sterben. War es das wert? Konnte ich so egoistisch sein und ihn für eine kurze Zeit zu meinem Gefährten zu machen. Anschliessen zusehen, wie er meinetwegen getötet wird. Das konnte ich ihm nicht antun, dass wusste ich. Aber ich konnte auch nicht einfach sagen, dass er vorbei ist und er mich in Ruhe lassen solle. Jeason würde wissen, dass ich lüge. Er würde nicht einfach gehen. Dessen war ich mir bewusst. Ich musste ihn einweihen. Ihm die Risiken offen darlegen und selbst entscheiden zu lassen. Ob er weiterhin mit mir zusammen sein wollte. Oder ob er gehen wird. Ich wusste ich konnte ihm diese Entscheidung nicht abnehmen. Ich nahm mir vor ihn heute Abend zu mir nach Hause einzuladen. Und ihm meine Geschichte zu erzählen. Ich hoffte, er würde nicht allzu geschockt sein. Damit er diese Entscheidung treffen konnte. Ich öffnete langsam die Schlafzimmertür und sah auf das grosse Bett. Lexy lag zusammengekrümmt auf der hinteren Seite. Ich kuschelte mich an sie ran. Hörte ein Seufzen und meinte rasch: „Alles ist Gut Lexy! Ich bin es Les.“ Meinte ich leise. Lexy schlief gleich darauf wieder ein. Und ich mit ihr.


Ich schlief traumlos ein.


Impressum

Texte: Copyriht by MCE
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine unglaubliche Familie!

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