Logan und Dante sind nicht nur bei ihren Mitschülern beliebt, sondern sie sind auch attraktiv und verdammt heiß. Dante ist der typische Scene Boy, während sein Bruder Logan, der typische Hipster ist. Logan ist ein Jahr älter als sein Bruder Dante, was die Jungs noch nie gestört hat, die beiden hassten sich, sie empfanden keine Liebe füreinander, schon als Kinder, stritten sich die beiden oft, so sehr das ihre Eltern sagten, sie sollten auf ein Internat, wo sie seit 2 Jahren hockten.
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Die Schüler des Internats saßen alle im Hof, Dante stand am Fenster, spielte Gitarre, sang und sein Bruder lag auf dem Bett und rauchte eine, obwohl er wusste, dass es verboten war.
"And you kicked, yeah you screamed ... " sang Dante.
Einige Mitschüler sahen hoch zum Fenster, andere hingegen standen vor dem Zimmer und hörten ihn zu. Logan juckte dies nicht die Bohne, auf seinem Bett saßen drei Mädels, die ihn umschwärmten.
"Just close your eyes and sing for me." sang er weiter.
Die Mistschüler applaudierten, jubelten und grölten. Er stellte die Gitarre in die Ecke, nahm auf dem Bett platz, trank etwas und unterhielt sich.
"Hey Dante, komm mal her." rief ein Mädchen vom Flur.
Er blickte Conny an, sein Bruder sah ihn abweisend an, er erhob sich, drängelte sich durch und stand vor ihr.Er verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte gegen die Wand und sie grinste ihn an.
"Ich wette du traust dich nicht dein Bruder zuküssen." meinte sie.
Dante blickte sie leicht schockiert an, Logan knutschte gerade mit irgend ein Mädchen auf seinem Bett rum, er war völlig bei seiner Sache, er fuhr durch sein schwarzes Haar.
"Und? Was ist schon dabei, mein Bruder kurz zuküssen." sagte er.
Sie fing anzukichern, beugte sich zu ihm vor und flüstere ihn ins Ohr.
"Ich mein, nicht nur so, ein kurzen 0815 Kuss. Sonder, küss Logan mit Zunge. Oder traust du dich nicht?"
Sie stellte sich wieder normal hin und grinste fies.
"Wie lange hab ich Zeit?" fragte er ebenfalls grinsend.
"Eine Woche, Süßer." lachte sie und verschwand.
Da fing das neue Schuljahr ja großartig an, dachte sich Dante und ging zurück ins Zimmer.
Ich lag auf meinem Bett, hörte Musik, dachte an diese blöde Wette, Logan kam gerade vom Tanzen wieder, blickte mich an, ich lag deprimiert da und starrte die Decke an. Er schloss die Tür, stellte seine Tasche ab, zündete sich wieder eine Zigarette an und öffnete das Fenster. Er blickte wieder zu mir, meine Augen waren geschlossen, die Hände lagen auf meinen Bauch, das Handy neben mir, mein Kopf wippte zum tackt der Musik.Augen verdrehend drückte er die Kippe aus, schloss das Fenster, ging langsam auf mich zu, kniete vor meinem Bett und zog mir ein Ohrstöpsel raus, verwirrt blickte ich Logan an und schaltete die Musik auf meinem Handy aus.
"Ok, gut, wir können uns vielleicht nicht leiden aber ich will meinem Bruder nicht deprimiert auf dem Bett sehen. Also raus mit der Sprache was ist los?" sagte Logan und stützte sein Kopf auf der Handfläche ab.
Ich drehte mich auf dem Bauch, blickte mein Bruder von der Seite an und seufzte.
"Ich hab mit Conny gewettet." nuschelte ich.
"Um was für eine Wette handelt es sich denn das Du wie ein Häufchen Elend im Bett liegst?" fragte er nach.
Beschämend drehte ich meinen Kopf von ihm weg und murmelte in mich rein. Logan zog mich am Pullover hoch, wir blickten uns tief in die Augen und er ließ mich los.
"Die Wette?" deutete Logan an.
"Ich soll dich küssen ... mit Zunge." verstummte ich am Ende.
Logan blickte mich leicht verstörend an, ich hatte mein Gesicht wieder ins Kissen gedrückt und murmelte vor mich hin.
"Wann läuft diese Wette ab?" fragte Logan genervt nach.
Er hasste es, wenn man ihn in Wetten mit reinzog, die nur mich , was angingen.
"Heute, ich hatte eine Woche zeit." sagte ich bedrückt.
Logan rieb sich dich Augen, stützte sich auf der Bettkante ab und tippte mich an. Ich erhob mein Kopf, am Kragen hielt er mich fest, berührte meine Lippen und zog mich näher ran. Ich versteifte mich, ich bewegte mich keinen Zentimeter, Conny platzte in den Raum und ihr stockte der Atem. Ich schloss die Augen, die Zungen umkreisten sich, ich legte die Hand an die Wange meines Bruders und zog mich leicht zu sich. Sie räusperte sich, wir blickten sie an, ich drückte erneute sein Kopf ins Kissen und schämte mich.
"Dante hat die Wette gewonnen, zieh mich nie wieder in irgendeine Wette mit rein Conny." meinte Logan finster.
Ich hab einen Jungen geküsst, kein Grund zum ausflippen, dachte ich mir. Ich stand Ewigkeiten vor dem Spiegel, starrte mein eigenes Spiegelbild an, schluckte und ließ den Kopf hängen. Ich konnte es immer noch nicht fassen das Ich, meinen eigenen Bruder, so leidenschaftlich geküsst hatte, plötzlich sah ich Logan von einer ganz anderen Seite oder viel mehr von der Seite. Kopfhängend ging ich zurück ins Klassenzimmer, mein Herz blieb stehen, erneut schluckte ich, ich sah, wie Logan mit dieser Conny rumknutschte, etwas in mir zerbrach. Ich riss meine Tasche vom Stuhl, er schwankte und kippte um, der Knall ließ jeden zusammenzucken, leicht wütend und innerlich verletzt stürmte Ich aus dem Raum. Tränen standen mir in den Augen, Logan schob Conny von sich, nahm ebenfalls seine Tasche und folgte mir. Wieso bin ich auf einmal so eifersüchtig auf Logan, wenn er ein Mädel küsst?, dachte ich mir und stieß ein paar Mitschüler an. Logan versuchte ihn einzuholen, "was für eine Mimose.", murrte er nur leise. Ich schob die Tür auf, warf meine Tasche in die Ecke und knallte die Tür zu. Keine Sekunde später brach ich auf die Knie und mir liefen die Tränen runter. Ich drehte den Schlüssel rum, steckte das Kabel in den Verstärker, hing mir die E-Gitarre um den Hals, drehte auf und legte rockmäßig los. Logan drückte die Türklinge runter, sie blieb verschlossen, er krammte nach seinem Schlüssel und bemerkte das Er ihn nicht dabei hatte.
"Dante? ... Dante, mach die Tür auf!" brüllte er und schlug mit der Faust dagegen.
Einige Schüler starrten Logan merkwürdig an, nicht nur dass ich derart laut spielte, ignorierte ich alles, dass klopfen, die rufe, die Anrufe und das beschweren der andern Schüler.
"Herr Gott noch mal, machs Brett auf!" schrie Logan erneut.
Er stellte seine Tasche ab, blickte sich um, rannte runter zum Hof, blieb vor dem Fenster stehen, es stand offen und schon suchte er jemanden.
"Hey Valle, kannst mir mal Starthilfe geben?" fragte Logan.
"Klar, Nummer 34?" fragte er.
Logan nickte, Valle stellte sich unters Fenster, formte seine Hände zu einer Räuberleiter, er krempelte die Ärmel hoch, nahm anlauf, sprang in Valles Hände und er stieß ihn hoch. Er krallte sich am Fenster fest, zerrte sich hoch, schwang sich durchs Fenster und knallte die Türen zu. Erschrocken starrte ich ihn an, wütend kam Logan auf mich zu.
"Was ist dein Scheiß Problem, man?" fuhr er mich an.
Ich stellte die Gitarre ab, sah ihn an und schwieg.
"Alter, ich red mit dir."
"Was mit mir los? Frag dich das Mal selber!" maulte ich ihn an.
Logan blickte mich verwirrt an, er wusste gar nicht, was ich damit meinte, ich schüttelte frustriert den Kopf, schon brüllten wir uns wieder an. Jemand klopfte gegen die Tür.
"Schnauze da draußen!" schrien wir zurück.
Wieder blickten wir uns an, ich verschränkte die Arme, Logan warf meine Bücher vom Tisch und blickte ihn an.
"Sag mal hast du sie nicht mehr alle sitzen?"
"Meinte der Emo zum Hipster." meinte Logan und grinste fies.
Emo?, hatte ich das richtig verstanden?, dachte ich angepisst. Ich blickte mich um, schwenkte mein Arm aus und räumte Logans Regal leer und sah ihn an.
"Ich war nie ein Emo, ich bin Scene du Hirni." meinte ich mehr als angekratzt.
"Ow so ist das!?"
Schon fing Logan an, Dinge nach mir zuwerfen und traf mich mit einem Buch am Kopf. Ich ging zu Boden, meine Stirn blutete leicht, schon fingen wir wieder anzubrüllen.
"Spinnst du? Willst du mich umbringen?" fauchte ich wütend.
Der Hausmeister des Internats schloss mit einem Ersatzschlüssel die Tür auf, die Lehrer und der Hausmeister sahen sie an, Logan und ich hatten uns gegenseitig am Kragen gepackt.
"Was ist hier denn Los?" fragte ein Lehrer.
"Raus!" brüllten wir erneut.Erschrocken schloss der Hausmeister die Tür, da ein Buch angeflogen kam, es knallte gegen die Tür und sie zuckten zusammen.
"Junge was hast du für ein Problem? Mit dem falschen Fuß aufgestanden?" fragte Logan, weiterhin wütend.
"Mein Scheiß Problem bist du!" fuhr ich ihn an.
Logan ließ mich los, ich war völlig aufgewühlt, ich keuchte nach Luft, ging in die Knie, hielt mir beide Hände an den Kopf und erneut kamen mir die Tränen.
"Bist du etwa eifersüchtig das Ich Conny geküsst habe?" fragte Logan.
Ich stand wieder auf, ging auf ihn zu und sah ihn finster in die Augen.
"Eifersüchtig? Du merkst nicht mal, wie weh das tut!" schrie ich ihn an.
Wir blickten uns erneut tief in die Augen, er griff nach meinem Gesicht, zog mich an sich ran und küsste mich stürmisch. Ich wehrte mich, er packte meine Hände, verhackte mit meinen Fingern und drückte mich gegen die Schrankwand. Ich versuchte ihn wegzuschieben, doch er ließ mich gar nicht los, er drückte meine Arme nach oben, hielt meine Handgelenke mit einer Hand fest und berührte meinen Hals. Nur langsam beruhigte ich mich, die Zungen von uns berührten sich, tanzten miteinander und umkreisten sich, Logan ließ meine Hände los, hielt mein Gesicht in den Händen und löste sich von mir. Er küsste meinen Hals entlang, ich warf meinen Kopf leicht in den Nacken, drückte die Augen zu und mir liefen vereinzelt die Tränen runter. Logan ging mit mir in die Knie, er presste meinen Körper an seinen und umarmte mich. Erneut ging die Tür auf, Conny, mit der alles anfing, stand in der Tür.
"Wir sagten raus!" brüllten wir wieder und ich warf eines meiner Bücher nach ihr.
Sie schrie, schloss die Tür und meinte erschrocken:"Die spinnen doch!"
Sie war total geschockt über die Reaktion.
Ich trug meine Lilafarbende Röhrenjeans, ich war vor Logan wach, es war Wochenende, ich nahm nichts weiter mit als seine Akkusticgitarre und den Zimmerschlüssel. Ich vergas total mein Handy, leise schloss ich die Tür und schlich mich vom Gelände. Durch das, Klingel von meinem Handy, wachte Logan auf und zog die Decke über seinen Kopf.
"Dante, mach dein Scheiß Handy aus!" murrte er.
Als es nicht aufhörte zu klingeln, zog er die Decke weg, blickte sich um, stand auf und ging zum Nachttisch. Er griff sich das Smartphone, blickte drauf und lass sich die Nachrichten von mir durch, ich wollte mich mit Metin im Park treffen. Logan kochte vor Wut, er verspürte Eifersucht in seinen Herzen, er zog sich schnell Jogginghose, Pullover und Turnschuhe an, nahm alles mit und verschloss die Tür. Hier in der Gegend gab es nur einen Park, und zwar den Rosenpark in Richtung Innenstadt.
"Morgen Metin." begrüßte ich ihn.
"Morgen hast es ja doch noch geschafft." grinste dieser frech.
Wir suchten uns weiter hinten im Park ein Plätzchen, beide saßen wir auf der Wiese, legten uns die Gitarren um und begangen zuspielen. Logan stieß wutentbrannt irgendwelche Leute an, irgendwie machte es ihn sauer, wenn ich mich mit irgendwelchen fremden Kerlen traf, er stand im Park und blickte sich suchend um, bis er Gitarrenmelodien vernahm und meine liebliche Stimme. Er fand uns schnell, versteckte sich und beobachtete uns, sein Magen drehte sich um, als er sah, wie ich ihn ansah.
"Fass ihn ja nicht an." knurrte Logan.
Logan vernahm alles wie in Zeitlupe, die Stimme, der Gesang von mir, verzauberten seine Gedanken, hinterließen Verwirrung, innerlich kochte er vor Wut aber dennoch spürte er da noch was anderes. Das Gefühl von Liebe, Liebe zu mir, seinen eigenen Bruder. Er kroch aus seinem Versteck, Metin tippte mich an der Schulter an, er ballte seine Hände zu Fäusten und stürmte auf ihn zu. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Logan zuschlug. Metins Nase fing anzubluten, erschrocken hielt ich mir die Hand vor dem Mund und sah zu, wie er erneut zuschlug. Ich nahm meinen gesamten Mut zusammen, zog meinen Bruder von ihm weg, berührte seine Brust mit einer Hand und drängt ihn weg.
"Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach so auf ihn einprügeln, wie ein Irrer!" maulte ich ihn an.
Logan blickte mich an, wollte erneut auf ihn zustürmen, Metin zuckte zusammen, ich hatte es schwer ihn zurück zuhalten.
"Dann soll er die Pfoten von dir lassen, bevor ich ihn umbringe!" dabei sah er ihn finster in die Augen.
Ich drängte Logan zurück, stieß ihn ein Stück vom Platz weg, meine Gitarre hing um meinen Hals, erneut stieß ich ihn zurück und Logan krachte gegen eine Bank und nahm platz.
"Sag mal hast du da oben was vergessen anzuschalten oder so? Darf ich mich jetzt noch nicht Mal mehr mit einem Jungen treffen, denn ich schon seit Monaten kenne?" fuhr ich ihn mit lautem Ton an.
Er wollte aufstehen, "sitzen geblieben!", brummte ich, widerwillig nahm Logan wieder platz.
"Du hast doch echt denn Schuss nicht gehört, bilde dir ja nichts ein, nur weil du mich geküsst hast."
"Ach aber du darfst ausflippen, wenn ich mit Conny rumknutsche?"
Ich kochte ebenfalls wie Logan, ich ballte meine Hände zu Fäusten, wollte schreien und ging kurz zu Metin.
"Sorry, tut mir wirklich leid, aber ich glaub ich muss da was regeln." meinte ich.
"Schon ok, wer ist denn das überhaupt?"
"Nicht so wichtig, erklär ich dir später, wir sehen uns." meinte ich und ging zu meinem Bruder zurück.
Finster funkelte ich ihn an, Logan folgte mir, auf dem Weg zurück ins Internat brüllten wir uns erneut an.
"Jetzt hör aber auf!" brüllte ich, schloss die Tür auf und knallte sie Logan vor der Nase zu.
Das Gestreite von uns beiden weckten die andern auf, wir standen im Flur, Logan öffnete die Tür, "ich soll aufhören? Dann hör du auf!", brüllte er, knallte die Tür zu und schloss rum. Genervt gingen die andern wieder ins Zimmer. Ich lag auf dem Bett, nahm mein Handy und simste mit Metin.
"Sach ma!? Simste mit denn Penner?"
"Und wenn schon, kann dir doch egal sein." maulte ich zurück.
Logan riss mir genervt das Handy aus der Hand, warf es auf sein Bett, Dante stand auf, er stieß mich zurück aufs Bett und erneut stand ich auf. Dies ging eine ganze Weile, bis Logan auf mir saß, mein Gesicht festhielt und mich leidenschaftlich küsste. Ich versuchte mich zu wehren, die Zunge von Logan glitt rein und raus aus meinem Mund, sie umspielten sich, seine Finger verhackten sich mit die, von mir. Ich lief leicht vor scharm rot an, Logan biss leicht auf meine Zunge, zog an meiner Lippe und knabberte leicht drauf rum. Er zog mit seiner Zungenspitze eine heiße Spur an meinen Hals entlang, hilflos lag ich unter Logan, seine grünbraunen Augen blickten in meine dunkelbraunen fast schwarzen Augen. Mein Atem ging stoßweise, Logan saugte an meinem Hals, ich befeuchtete meine Lippen und griff in sein hellbraunes Haar. Mit einen ziehen löste sich Logan von meinem Hals und begutachtete sein Werk, eine Stelle an meinem Hals hatte sich dunkellila gefärbt und war nun als Knutschfleck wieder zuerkennen. Logan nahm vorsichtig meine Brille ab, legte sie auf dem Fensterbrett ab, beugte sich zu mir runter und küsste mich erneut. Ich schlang die Arme um seinen Hals, Logan ging durch mein dunkel bis schwarzes Haar, ich krallte in sein Haar wie in seinen Pullover, ich zuckte kurz zusammen, als ich sein Knie zwischen meine spürte. Ich stieß Luft aus, Logan blickte mir in die Augen, er lächelte und ich zog ihn enger an mich.
"Bilde dir nichts drauf ein." hauchte ich in das Ohr meines Bruders.
"Mach ich schon nicht, keine Sorge." meinte er leise.
Ich sah ihn grinsend an, "dann runter von mir.", zischte ich und versuchte ihn zurück zustoßen. Logan fing an zukichern, stieß mich zurück aufs Bett, hielt meine Hände fest und berührte erneut meine Lippen, er küsste mich, entzog mir so lange die Luft, bis ich anfing, zuzappeln und nach Luft schnappte. Ich keuchte, rang nach Luft, mein Brustkorb bebte auf und ab, Logan lag neben mir umklammerte mich von hinten und ließ mich nicht los. Ich brauchte eine Ewigkeit bis sich Herz wie Atmung wieder beruhigt hatten, seinen Griff wurde ich allerdings nicht los, Logan klammerte sich zu sehr an mich und rührte sich auch keinen Zentimeter.
Ich lag in seinen Armen, beide, musste wieder eingenickt sein, mein Arm lag um Logans Hals, seine Hand ruhte auf meinen Bauch und langsam schlug ich die Augen auf. Es war mittlerweile Nachmittag, ich setzte sich auf, seine Hand fiel in mein Schritt, vorsichtig schob ich sie zur Seite, stand auf, ich stand vor dem Spiegel, zog mein Pullover etwas zur Seite und betrachtete denn Knutschfleck, dem mir Logan verpasste, ich horchte auf, Logan drehte sich auf die Seite und schlief weiter. Ich verdeckte die Stelle mit einem Karotuch, mit meinen, Finger ging ich durch seine zerzausten Haare und richtete sie wieder. Ich nahm mein Handy von seinem Bett, laß mir die letzte SMS durch, schaltete mein Handy aus, legte es auf den Schreibtisch, öffnete das Fenster, setzte mich ins Fenster, zog mein Bein ran und blickte in den Himmel. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, ich starrte auf den Hof, Leute liefen herum, lachten und quatschten. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich mich Hals über Kopf in die Person verliebte, die ich noch nie mochte, nicht einmal in der Kindheit. Wir verstanden uns noch nie besonders gut, seit ich Logan geküsst hatte, empfand ich was ganz anderes für ihn. Ich blickte kurz auf ihn, er lag weiterhin in meinem Bett schlief und sah unglaublich niedlich aus. Auf meinen Lippen legte sich ein lächeln, ich wusste, dass mein Bruder ein sehr festen Schlaf hatte, ich griff nach meiner Gitarre, legte sie mir in den Schoss, legte die Finger an die Saiten und begann.
"If had a choice.
Than what would you chose to do.
I could live without money.
I could live without the fame.
And if everyday was sunny.
I could live without the rain.
And if ever went up to heaven.
I would fall right back down.
That life wouldn't be worth living.
Because you're the one I couldn't live without." sang ich, ich achtete nicht darauf ob Logan wach werden könnte, auf dem Fensterbrett vor mir lag ein Notizblock, mit Kugelschreiber, schrieb ich meine Zeilen auf.
Ich schlug die Seite um, kritzelte erneut, was ins Buch und begann.
"When you were all there.
I was loving being nowhere."
Diesmal hatte ich die E-Gitarre in der Hand, hatte vorher die Lautstärke runter gedreht um nicht gleich meinen Bruder zuerschrecken.
"The situation changed.
I'm just a player in your Game." sang ich.
Langsam öffnete Logan, er hörte Musik spielen, drehte sich um und sah mich an.
"It's not over.
I don't want us to break down.
Cuz all the people are so loud.
I'm just hoping we're strong enough to make it." sang ich.
Schon folgte ein Gitarrensolo, bevor ich wieder sang wieder, bemerkte gar nicht das Ich beobachtet wurde, irgendwie verstand Logan langsam meine Songs oder zumindest wusste er, wieso ich mich von den andern Schülern abhob. Ich liebte Musik und vor allem das singen, mir war es egal, ob im Raum jemand war oder nicht. Langsam hatte er gefallen an meinen "Lovesongs" und meinen andern Liedern, die mehr ins Pop oder Rockige gingen.Sein Handy fing anzuklingeln, Logan ging ran, ich unterbrach mein spielen und blickte ihn an. Ich legte die Gitarre beiseite, schlug mein Block zu, verstaute ihn in einer Schublade und setzte mich wieder ins Fenster. Er legte wieder auf, schob das Handy in die Hosentasche, stützte die Arme auf der Fensterbank ab und steckte sich eine Zigarette an.
"Wer war das?" fragte ich meinen Bruder.
"Martin, wir haben heut ein Fußball spiel."
Er atmete den Qualm aus, Logan stützte den Kopf auf der Handfläche ab, starrte runter, zum Glück waren die meisten Lehrer nicht im Internat,"und?", er sah zu mir auf, ich sah ihn an.
"Ich hab nicht besondere Lust außer du kommst mit." meinte Logan mit langweiligen Ton.
Ich schüttelte abwehrend den Kopf, hüpfte vom Fenster, Logan warf seine Kippe aus dem Fenster und packte mein Handgelenk.
"Ach komm schon Mann, ohne dich wird es voll langweilig."
"Vergiss es, ich war noch nie bei eines deiner Spiele da oder bei deinen Dance Battles." erläuterte ich.
Logan blickte mir in die Augen, mein Blick wirkte leer und verwüstet.
"Ich bitte dich nur um diese eine Sache, begleite mich zu diesen einem Spiel." bat er ihn.
Widerwillig begleitete ich ihm zum Fußballspiel, Logan drückte mich auf eines der vielen Bänke, ich blickte ihn irgendwie sehnsüchtig hinter her, für mich war Fußball nichts, ich mochte diese Sportart nicht so. Während des gesamten Spieles, taten mir mehr und mehr die Augen weh, ohne meine Brille war ich nichts, immer öfter rieb ich mir die Augen, bis ich irgendwann mit geschlossenen Augen da saß und nichts mehr sehen konnte. Ich hatte total verpeilt meine Brille aufzusetzen, nach dem die erste Halbzeit erreicht war, kam Logan auf mich zugerannt und berührte meine Schulter.
"Geht es dir nicht gut?" fragte er besorgt.
"Ich hab totale Kopfschmerzen, weil ich meine Brille vergessen habe." nuschelte ich vor mich hin.
Logan blickte sich um, "warte kurz, rühr dich nicht vom Fleck.", ich hob nur die Hand und meinte:"Ich sehe nichts, also bleib ich hier sitzen."
Logan rannte zu seinem Trainer, bat Martin in die Apotheke zufahren, um etwas zu besorgen, er packte mich am Arm und zog mich hoch.
"Mitkommen, ich hab mit meinem Trainer gesprochen, ich werd erst mal ausgewechselt."
Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo Logan mich hinschleppte, vorsichtig schob er mich in einen Raum, "vorsicht Bank.", langsam nahm ich platz und öffnete unter Schmerzen die Augen.
"Tut mir Leid, hab ich völlig vergessen, dass du ohne deine Brille totale Kopfschmerzen bekommst." entschuldigte sich Logan bei mir.
"Schon gut, ich hab es selber total verpeilt." meinte ich und schloss die Augen wieder.
Die gesamte Zeit rieb ich mir die Augen und die Stirn, Logan stand an der Tür und blickte nur auf mich, die Tür schwang auf, beinahe hatte er sie abbekommen.
"Hier, hoffe ihn gehts bald besser." meinte Martin.
"Danke. Hoff ich auch."
Er schloss die Tür, mit der Tüte lief er auf mich zu und holte Augentropfen wie Kontaktlinsen heraus, er wusste welche Sehstärke ich hatte.
"Hab hier was für dich, leg dich mal hin."
"Was hast du vor?"
"Nichts Schlimmes ich will dir helfen, also hör mal?!" meinte Logan.
Ohne einen Einwand legte ich mich hin, vorsichtig tropfte er die Augentropfen in meine Augen, blitzschnell saß ich wieder und mir tränten nur so die Augen.
"Im ernst, Kontaktlinsen?" murrte ich, mit zusammengekniffenen Augen ich auf die Verpackung.
"Anders ging es nicht, nun mach die Teile schon rein." stieß er mich an.
Ich wusste, wie man Kontaktlinsen benutzte, ich hatte vor Jahren, welche gehabt sie aber dann ganz weggelassen da mir meine Brille besser gefiel. Es dauerte einige Minuten, bis ich sie eingesetzt hatte und meine Augen sich dran gewöhnt hatten, ungeduldig wartete Logan als ich wieder kam starrte er mich nur an.
"Ach du heilige Scheiße, gottverdammt, siehst du heiß aus." platzte es aus seinem Mund heraus.
Mit leicht geöffnetem Mund blickte ich Logan überrascht an, ich hatte immer noch die Packung in der Hand und stand einige Meter von ihm weg. Logan kam auf mich zu, betrachtete mich von unten nach oben, ich sah ihn nur skeptisch an.
Martin kam erneut reingeplatzt, innerlich fluchte Logan, schon verließen wir den Raum, ich saß wieder auf der Bank, nahm meinen Block und kritzelte weitere Zeilen hinein und ging den Text im Kopf durch. Nachdem wir wieder zurück im Internat waren, ging Logan duschen, da hatte ich genug Zeit, um sein Song zu üben.
"I'm running out of words to say now.
Where do I go from here.
You're everything I am."
Ich sang aus voller Kraft, ich vergas alles um mich herum, ich spielte einfach weiter auf der Gitarre, sang diesen Song und bemerkte nicht einmal, dass Logan nur in Shorts vor mir auf dem Bett saß, zuhörte und nichts sagte. Mit einem lächeln sah ich ihn an, spielte weiter, Logan wippte zum Beat mit und musste ebenfalls lächeln.
Wir ignorierten völlig die Anrufe auf Logans Handy, es war bereits abends, jeder schlief schon, es waren sowieso nur wenige Schüler und Lehrer im Internat.Ich schlief schon, Logan lag noch wach im Bett, sein Blick fiel immer wieder auf mich, gedankenverloren kaute er auf seiner Lippe umher und bemerkte erst viel zu spät das Sie blutete.
"Verdammt ..." fluchte Logan.
Die Nachttischlampe ging an, das Blut lief sein Kinn entlang, mit müdem Blick blickte ich ihn an, setzte meine Brille auf, schlug die Decke beiseite und kam auf ihn zu.
"Was machst du?" fragte ich und nahm eine Packung Taschentücher mit.
Ich reichte sie ihn, Logan setzte sich auf, drückte eins auf seine Lippe, in windeseile färbte sich das reine weiße Taschentuch rot. Ich schob seine Hand weg, hob sein Kinn etwas an und betrachtete seine Lippe. Ich stand kurz auf, warf das blutbefleckte Tuch weg, holte eine neue Packung, schaltete das Licht aus, da Logans Lampe genug Licht spendete, erneut hielt er sich ein Taschentuch auf die Lippe. Logans Gedanken waren wild verstreut, ich blickte ihn die ganze Zeit an, spielte mit meinem Piercing und formte mit meinen Mund, meinen Song denn ich die ganze Zeit im Kopf hatte.
"Everything I am?" nuschelte Logan.
"Richtig." meinte ich völlig verwirrt.
Logan grinste einfach nur, nahm sich ein neues Taschentuch, was ich ihm prompt aus der Hand nahm, meine Brille auf mein Bett gegenüber warf und ihn stürmisch küsste. Logan drückte mich an sich, die Zungen berührten sich, er legte sich zurück und zog mich mit. Er schob mein Tank Top hoch, küsste mein Hals entlang und stoppte bei meiner Brust, er starrte sie formlich an, die rechte meiner Brust wurde durch ein Rosentattoo geziert wohin gegen mein linker Nippel ein Piercing trug.
"Seit wann hast du denn ein Tattoo?" fragte er neugierig nach.
"Ungefähr seit ein Jahr."
"Und das Piercing?"
"3 bis 4 Monate." zuckte ich mit den Schultern.
Kurzer Hand setzte ich mich auf, er fiel nach hinten, rutschte weg und griff im Reflex nach meinem Hals. Seine Finger bohrten sich in meinem Nacken, an der Hüfte zog ich ihn enger an mich, Logan verkrampfte sich leicht, als ich an seinen Hals ebenfalls saugte, mit einem etwas dolleren ziehen löste ich mich von ihm und war erstaunt, wie er mich ansah. Seine Augen funkelten, waren voller verlangen und Begierde, an meinem Nacken zog er sich hoch und saß auf meinem Schoss.
Wir saßen am Tisch, frühstückten und unsere Eltern blickten uns fragend an, schweigend schoben wir uns den nächsten Löffel Suppe in den Mund.
"Sagt mal ihr beiden, sind dass Knutschflecke an euerm Hals?" fragte Mom.
Wir zuckten gleichzeitig mit den Schultern, "Schatz beruhig dich, sie werden sicher eine Freundin haben", meinte Dad und wie wild nickten wir.
Richtig, eine Freundin, was eigentlich gar nicht stimmte, wenn die, die Wahrheit wüssten.
"Und wie heißen sie?" wollte Mom wissen.
"Leyla." meinte ich, "Deborah", meinte wieder hin mein Bruder, ich blickte ihn an, er zuckte mit den Schultern, die Namen klangen ja nicht gerade einfallsreich, Mom freute sich, ich hob das Glas an meine Lippen und trank was.
"Und hattet ihr schon?" fragte Dad ungehalten, ich verschluckte mich und fing heftig an zu husten.
Logan klopfte mir auf dem Rücken, "Das kannst du sie doch nicht fragen, das geht uns ja nun wirklich nichts an.", fuhr Mom ihn an, "wenn ihr mich mal entschuldigt, ich hab versprochen Layla, anzurufen.", dabei betonte ich Layla besonders, er verdrehte die Augen und aß weiter. Ich stand im Flur, hielt mir die Hand vor die Augen und stützte mich an der Wand ab, was fiel ihnen ein, besonders Dad uns zu fragen, ob wir schon Sex hatten oder nicht. Ich mein, er war immer locker drauf, aber als er die Knutschflecke gesehen hatte, nahm er bestimmt an, wir hatten.
"Layla?!" fragte Logan.
Ich blickte ihn an, "Deborah?! Nicht besonders einfallsreich.", meinte ich, er zuckte mit den Schultern, grinsend gingen wir in mein Zimmer. Er sah sich genauer um, er war noch nie im Leben in meinem Zimmer, ich saß auf dem Bett, kritzelte in meinem Block, er pfiff, ich blickte ihn an und schon kam die Gitarre angeflogen.
"Na los, lass mal was hören." deutete er auf dem Block.
"Ok, wenn der Herr es so möchte." grinste ich.
Ich ließ Logan ein Song aussuchen, er tippte genau auf dem Song denn ich mal vor Jahren aus Liebeskummer geschrieben hatte, er bestand auch noch drauf, diesen zu hören.
"... sag endlich die 3 Worte mit Herzchen und nicht nur bla bla bla.
Ich hab genug, das ist nicht ok und für ein Sorry ist es zu spät.
Dann bleibt es halt allein dein Herz aus Stein." sang ich und sah Logan an.
Er saß auf der andern Bettseite, saß im Schneidersitz, sah mich an, sein Handy vibrierte, doch er ignorierte es komplett, sein Blick lag die ganze Zeit auf meinen Lippen. Es klopfte gegen die Tür, ich spielte einfach weiter Gitarre, Mom sah uns verwirrt an, "Dante, kann ich Mal mit dir reden?", ihre Frage klang schon sehr komisch. Ich gab Logan die Gitarre, er blickte mir hinter her, die Tür schloss sich und ich folgte Mom ins Arbeitszimmer.
"Was wird hier gespielt? Ihr seit doch sonst nicht so."
"Was willst du damit sagen? Dass Logan und ich uns nur streiten?"
Sie sah mich an, berührte meine Schulter,"Nein, aber sonst streitet ihr immer und jetzt sitzt ihr gemeinsam auf dem Bett und schaut euch an.", ich schob ihre Hand von meiner Schulter und sah sie an.
"Nur weil wir uns vorher nicht verstanden, heißt es nicht, das es immer so sein wird." meinte ich in einem ruppigen Ton zu ihr.
So kannte sie mich gar nicht, sie wollte etwas sagen, da war ich schon auf dem Flur und knallte meine Zimmertür zu.
"Was wollte Mom denn?" fragte Logan mich vorsichtig.
"Ach die fands komisch, das wir uns auf einmal verstehen." meinte ich leicht wütend.
Er zog mich aufs Bett, legte mir die Gitarre in den Schoss, ich blickte ihn verwirrt an,"Spiel, lass deine Aggressionen raus.", immer noch schaute ich ihn verwirrt an, stellte die Gitarre beiseite und krammte einen Bass aus dem Schrank. Logan lehnte gegen die Tür, ich drehte voll auf, hing sie mir um, stellte mir ein Mikrofon hin, er starrte mich an, ich hatte so einiges in meinem Zimmer und schon legte ich los.
"Cuz it feels like
You´ve gotta be in my life
And it feels like
Nobody knows the truth
Only me and you
It´s not over."
Jemand klopfte extrem genervt gegen die Zimmertür, Logan drückte kurz die Tür zu, bis er beiseite ging, auf dem Drehstuhl platz nahm und unsere Eltern mich anstarrten. Ich hatte die Augen geschlossen, spielte einfach weiter,"Nobody knows the truth", ich schrie förmlich ins Mikrofon, Logan hatte wieder dieses hinterlistige grinsen im Gesicht.
"When you were all there
I was loving being nowhere
My inside, outside
Kept on looking for a new high.
But now that storm has gone
I know it´s never coming backYou know me." sang ich erneut und achtete auf nichts mehr.
Ich hauchte ins Mikrofon,"I´m just a Player in your game", als ich den letzten Ton gesungen hatte, folgte ein Gitarrensolo, dabei wirbelte ich herum wie ein Wirbelsturm. Logan ging auf unsere Eltern zu, blickte sie an, ich änderte beim nächsten Lied, Melodie wie Stimme.
"When i say i´m sorry, will you believe me
Listen to my story, say you won´t leave
When i say i´m sorry, can you forgive me
When i say i will always be there
Will you believe." hauchte ins Mikrofon.
Dad steckte die Hände in die Hosentaschen, während Mom eine Hand vor dem Mund hatte, "kannst du ihm nicht sagen, er soll leiser spielen?", murrte unser Vater nur.
"Er lässt nur seine Aggressionen raus." meinte Logan mit einem Schultern zucken.
"Welche Aggressionen?" fragte Dad nach.
"Frag Mom, wegen ihr, ist er grad leicht gereizt."
Dad sah Mom an, sie gingen nach draußen, er schloss die Tür und kam auf mich zu.
"Sag endlich die 3 Worte mit Herzchen und nicht nur bla bla bla." sang ich als Letztes, bevor Logan den Stecker raus zog und ich ihn anstarrte.
Er wirbelte das Kabel rum, ließ es fallen und grinste,"du kannst dich wieder beruhigen".
Ich stellte den Bass ab, befeuchtete meine Lippen, wir blickten einander an, bis ich mich schließlich aufs Bett fallen ließ.
"Du kannst ja ganz schon abdrehen, wenn du angepisst bist."
"Ich kann dich ja gleich mal anpissen." meinte ich in einem sarkastischen Unterton.
Logan sah mich an, stieß mich an, schon donnerte ich ihn mein Kopfkissen ins Gesicht und schon fing eine Kissenschlacht an, bevor sie im leidenschaftlichen Küssen endete.
Solange wie wir bei unsern Eltern waren, ich hatte jetzt schon keinen Bock auf das beschissene Familienfest, weil hundert pro, Katrin dabei sein würde, die schon seit Ewigkeiten uns nervte. Ich hörte Musik, Logan unterschielt sich mit Mom, während ich die Augen schloss und meine Musik genoss. Ich öffnete die Augen, Logan hielt meine Hand, er warf vorher seine Jacke über unsere Hände, er sah mich einfach nur an, mein Herzschlag beschleunigte sich in meiner Brust, ich konnte mein eigenen Herzschlag in meinen Ohren hören, das pochen wurde lauter, das Gefühl das es jeder hören konnte, wurde ich einfach nicht los. Der Wagen hielt an, nur kurz von der Seite blickten wir uns an, bevor wir uns losließen und ausstiegen. Schon wurden wir von allen Seiten begrüßt, Logan stand wie immer im Mittelpunkt, so war es schon immer gewesen, seufzend nahm ich auf einer Bank platz, nahm mein Notizbuch und schrieb vor mich hin. Ein Glück war Katrin nicht dabei, so hatte ich meine Ruhe, hoffte ich zumindest.
"Spiel auf mir." hörte ich eine verstellte Stimme.
Ich sah nach vorn, vor mir kniete Logan, der meine Gitarre vor sich hielt und sie als Art Puppe benutzte.
"Ok, wieso hast du sie?" fragte ich nach.
Ich legte Block wie Kugelschreiber beiseite, er nahm sie runter, sah mich mit diesem umglaublichen Blick an, wie er normalerweise die Mädels ansah.
"Aus deinem Zimmer hab gedacht, ich nehm sie einfach mal mit und geb sie dir dann, damit deine Langeweile vergeht. Also, spielst du nun oder nicht?" meinte Logan und hielt sie mir hin.
Ich dachte kurz nach, irgendwo hatte er ja schon recht, ich nahm sie ihn aus der Hand, er saß im Schneidersitz neben mir und ich begann zu spielen. Unsere Verwandten drehten sich zu uns um, unsere Eltern sahen sich an, Logan hielt mir dem Block mit den Zeilen des Liedes hin.
"For all the lovers and believers
And the ones who've been betrayed
To all the fighters, all the dreamers
And the ones who've not been saved
For all the lovers and believers
And the ones who´ve not been hurt." sang ich, dabei hatte ich immer ein lächeln auf, Logan blätterte um und ich sang weiter.
"Seit wann verstehen sich denn eure Jungs so gut?" wollte unsere Tante wissen.
"Tja das ist uns selber ein Rätsel, als ob sie sich in den letzten Monaten verändert hätten." meinte Dad.
Logan simste rum, während ich weiter auf der Gitarre spielte, in meinen Gedanken war und über alles nachdachte. Dabei bemerkte ich nicht einmal das mich Katrin völlig zuquatschte, mein Bruder sah mich nur an und drückte ihr 10 Euro in die Hand, damit sie verschwand.
"Was ist los?"
Ich starrte ihn an, legte die Hände auf den Gitarrenrücken und starrte in die Wolken.
"Nichts, ich denke nur nach." seufzte ich am Ende.
"Und über was?" wollte Logan wissen.
Ich lehnte mich zurück, blickt in den Himmel, stieß Luft aus und schloss kurz die Augen.
"Über alles halt, das mit uns zum Beispiel, findest du es nicht komisch?"
"Meinst du, wegen dem, ganzen rumgeknutsche und das was da zwischen uns ist?" fragte er leicht gereizt nach. Ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte, "let me sleep in your arms... " , sang ich, während er mich leicht angepisst ansah, "du hast meine Frage nicht beantwortet?", bohrte er nach und ich seufzte.
"Wenn du es genau wissen willst, ja irgendwie schon. Ich mein es ist eigentlich verboten."
Er stoppte mich, hielt mir eine Hand auf dem Mund, ich blinzelte ihn an, er deutete auf das Haus, ich ließ alles stehen und liegen.
Als wir im Bad standen, schloss er rum, knallte mich gegen die Badtür, mit verzerrtem Gesicht sah ich ihn an und er stützte seine Hände neben meinem Kopf ab.
"Mir ist das egal, du willst die drei Worte mit Herzchen hören, ja?" fragte er mich.
Ich wusste im ersten Moment nicht, was er meinte, er wollte etwas sagen, als es gegen die Tür klopfte und wir zusammenzuckten.
"Alles in Ordnung Jungs?" wollte Dad wissen.
"Ja!" meinten wir beide.
Wir sahen uns wieder an, nachdem Dad endlich gegangen war, Logan ging zu meinem Ohr, hauchte kurz gegen meine Ohrmuschel und flüsterte mir die drei Worte ins Ohr, die mir noch niemand gesagt hatte.
"Ich liebe dich, Dante."
Mir schien mein Herz in die Hose zu rutschen, seine gefühlvolle Stimme, wie er diese Worte aussprach, machte mich schon völlig fertig, leicht von der Seite blickten wir uns an, sein Blick war völlig von der Begierde ergriffen.
"Ich liebe dich, ich liebe dich verdammt noch mal. Mir wurde dies erst bewusst, als ich dich geküsst habe, ich brenne jedes Mal nach verlangen nach dir, wenn ich dich küsste, die umarmte, dich nur ansehe, dein lächeln und deine Stimme, wenn du singst." hauchte er mir erneut ins Ohr.
Auf meiner Haut bildete sich eine totale Gänsehaut, meine Fingerspitzen pressten gegen die Holztür, ein völlig Rauschen in meinen Ohren machte mich wahnsinnig.
Ich senkte kurz den Blick, seine Hand legte sich auf meine Wange, mit pochendem Herzen, sah ich ihn in die Augen und unsere Lippen berührten sich leidenschaftlich. Als ich meine Augen wieder öffnete, saß Logan auf meinem Schoss, küsste und saugte an meinem Hals, ich fuhr sanft durch sein Haar und presste ihn enger an mich.Mit einem brennenden Blick sah er mir in die Augen, ich biss mir kurz nachdenklich auf die Lippe und nahm meinen Mut zusammen, ich hab mir eingestanden, dass ich total in ihn verliebt war.
"Ich liebe dich auch, Logan. So sehr, dass ich eifersüchtig auf jedem bin, der dir zu nahe kommt." meinte ich ernst.
Überstürzt küsste er mich und drängte mich noch mehr an die Badtür, wir waren jetzt schon eine geschlagene Stunde im Bad, so langsam machte sich Mom Sorgen und klopfte gegen die Tür.Ich biss mir auf die Lippen, Logan saugte erneut an meinem Hals, "Jungs kommt ihr?", sanft drückte ich ihn von mir weg, er band mir sein Tuch um, küsste mich ein letztes Mal, bevor ich mir Wasser ins Gesicht klatschte und er die Tür öffnete.
"Er hat sich nicht wohlgefühlt." log er sie an.
"Oh, Dante geht es wieder?" fragte sie besorgt.
Wie wild nickte ich, sie wartete und zu dritt liefen wir zu den andern. Den gesamten Nachmittag und Abend saßen wir nebeneinander, schwiegen uns an und versuchten alles gut zu überstehen.
"Muss er dabei sein?" fragte Josh.
Ich beugte mich leicht zu ihm, Logan saß auf einen der Bänke, spielte mit seinem Handy und beachtete uns gar nicht.
"Ja, bevor er mich weiter nervt, hab ich ihn mit genommen." meinte ich.
Schon bekam ich denn Mittelfinger von ihm zusehen, auf seinem Lippen lag dieses dämliche grinsen, wir stimmten die Instrumente ein und schon kam Lindsey in den Raum. Ich bemerkte seinem eifersüchtigen Blick.
Sie legte sich ihre Violine um, schon legten wir los.
"Think about the love inside the strength of heart
Think about the heroes saving life in the dark
Climbing higher through the fire, time was running out
Never knowing you weren't going to be coming down alive
But you still came back for me
You were strong and you believed." sang ich die erste Strophe.
Logan verfolgte mich mit seinem brennenden Blick, was mich leicht nervös machte, heimlich nahm er die Probe von uns auf und speicherte sie.
"Everything is gonna be alright
Everything is gonna be alright
Everything is gonna be alright
Be strong. Believe.Be strong. Believe."
Dank Logan ist der mir der Song aufgefallen, hinter mir ertönte Lindseys Violine, was mich kurz zusammenzucken ließ, im Hintergrund hörte ich Josh der sang und war der erste Teil beendet. Danach spielte ich es noch mal auf Acoustic, was noch mal ganz anders klang, als vorher, Lindsey gesellte sich zu Logan und sprach ihn an.
"Bist du nicht Logan?"
"Ja, das ist richtig." meinte er.
Er schenkte ihr nicht einmal Beachtung, sein Blick lag weiterhin auf mir, sie versuchte ihn in ein Gespräch zuverwickeln, es machte mich leicht rasend, das sie ihn ansprach, obwohl es absoluter Blödsinn ist. Ich mein, erst am Wochenende hatte er mir seine Liebe gestanden, wozu ich mir Sorgen machte. Es kratzte kurz und die Saite war mir gerissen, die andern sahen mich an, ich hatte gar kein Talent um so was zuwechseln, Logan hingegen schon und so ging ich zu ihm.
"Na Saite wieder gerissen?" fragte er grinsend.
"Hehe, ja." sagte ich verlegen.
Lindsey beobachtete uns, aus meiner Tasche holte er eine neue Saite, löste die alte und wechselte die neue ein. Die Jungs warteten schon auf mich, ich stand immer noch bei Logan und trank was.
"Sag mal bist du eigentlich Single?"
Ich hustete stark, ich hatte mich kurz am Wasser verschluckt, Logan sah sie einfach nur an und meinte danach:"Nein, ich bin seit Kurzem vergeben."
Sprachlos blickte ich ihn an, drehte die Flasche zu und warf sie hart auf seinem Schoss, nahm meine Gitarre und ging zu den andern. Denn gesamten Nachmittag probten wir, Lindsey verbreitete schneller die Neuigkeit als jeder andere, später am Abend stellte ich ihn zur Rede und wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte.
"Hab ich das richtig verstanden?" fragte ich zum dritten Mal nach.
Leicht genervt verdrehte er die Augen und legte ein Arm um mich.
"Ja zum dritten Mal. Ich hab schon lange kein Bock mehr auf irgendwelche Weiber. Und außerdem hab ich am Wochenende was zu dir gesagt." raunte seine Stimme.
Ich sah ihn einfach von der Seite an, keine Ahnung, ob das alles überhaupt funktionieren könnte oder nicht, ich schüttelte den Kopf und nahm auf dem Bett platz.
Mit dem Block auf dem Bett, die Gitarre auf dem Schoss, überlegte ich einen Song, mir fiel bloß keiner ein. Genervt biss ich mir auf die Lippe, so sehr das Ich Blut schmeckte, ich ging mit meinem Körper ein Stück zurück, Logan sah mich gruselig an.
"Was ist?" fragte ich nach.
Auf seinen Lippen lag dieses gewisse Grinsen, was mir verriet, dass er irgendwas wollte.
"Du ... Dante ..." setzte er an.
"Du .. Logan ... was willst du?" machte ich ihm nach.
Sein dämliches Grinsen wurde breiter und gerissener.
Er saß in einer sehr ungünstigen Position, man könnte denken er wurde mir gerade ein Blowjob verpassen, ich legte die Gitarre beiseite und schob ihn etwas von mir weg.
"Würdest du für meine Tanzgruppe ein geiles Lied zusammen basteln?" fragte er zuckersüß.
Ich war zum ersten Mal bei einem seiner Trainings mit, die andern Typen musterten mich, nervös kaute ich auf meiner Lippe, während ich auf einen der Bänke in der Sporthalle saß, legte einer Musik auf, die überhaupt nicht zur Choreografie passte. Ich wusste schon, warum Logan mich gebeten hat, Musik für sie zu machen. Ich seufzte, wackelte mit dem Bein, zupfte an meinem Piercing rum und sah Logan mit wirklich (ich mein wirklich) rasendem Herzen zu. Ich schnippte, holte mein Handy raus, simste einen Kumpel von mir und wartete auf seine Rückantwort. Logan tanzte weiter, während ich mit Carlos telefonierte.
"Kein Ding, passende Musik finden wir für Logan Dance Battle schon." meinte er zu mir.
"Alles klar, ich komm in etwas einer halben Stunde zu dir, mir ist da auch schon was Passendes eingefallen. Danke dir." sagte ich.
Ich legte auf, überraschend saß Logan neben mir, trank in einem Zug, die Flasche halb leer. Das Handy in meine Hosentasche geschoben, lehnte ich mich zurück, durchbohrend und irgendwie abweisend sah er mich an.
"Ich mach es." meinte ich zu ihm.
"Was?"
"Musik für euch, dafür ..." er unterbrach mich.
"Dann geh." meinte er kühl.
Logan verhielt sich plötzlich total anders, kalt, abweisend und völlig desinteressiert. Ich stand auf, ging, sah kurz noch mal zurück und verließ die Halle.
Was war urplötzlich mit ihm los? Hatte ich was falsch gemacht?Leicht angenervt warf ich die Tür, seine Kumpels sahen ihn an, ich lief die Straßen entlang, kam nach einer Weile bei Carlos an, durch den Hintereingang gelang ich ins Haus, er wartete schon auf mich in seinen Zimmer, tippte auf zwei Tastaturen rum und drehte sich im Drehstuhl zu mir rum.
"Cool da bist du ja." lächelte er mich an.
Ich nickte, schloss seine Tür, holte mir ein Stuhl zu ihm ran, gemeinsam probierten wir verschiedene Musikrichtungen aus, nichts schien zupassen, dann hatte ich die Idee.
"Darf ich mal?"
"Klar nur zu." meinte er grinsend.
Er ließ mich an dem Rechner, ich tippte, klickte, fügte hinzu, hatte Kopfhörer auf, wackelte im tackt mit dem Fuß, überlegte und nach Stunden war die Musik für 3 Battles fertig. Völlig geschafft legte ich die Kopfhörer beiseite, lehnte mich zurück, schloss die Augen um für kurzen Moment ruhe zubekommen.
"Wieso tust du das für ihm?" fragte Carlos, der verdächtig nah hinter mir saß.
Ich drehte zu Carlos um, sah ihn an, ich wusste nicht, wovon er sprach oder was das jetzt sollte. Er lehnte sich etwas zu mir vor, ich drückte mich weiter hinter in die Lehne, es machte mich noch nervöser, als wenn Logan so nah bei mir war.
"Was.. was meinst du?"
Er sah an mir runter und grinste breit.
"Ich mein, wieso machst du das für Logan? Er sieht noch nicht einmal, wie er dir weh tut."
Ich starrte Carlos an, mir wehtut? Wovon sprach er bitte da?
Im Hintergrund lief das Lied auf dem Stick, denn ich mit gebracht hatte, seine Hände stützten auf der Lehne und er kam mir noch näher.
"Logan ist ein Arsch, ein verdammter Player. Glaub ihn nicht, ich hab ihn neulich mit einer rumknutschen gesehen. Er ist nicht gut für dich." hauchte er mir ins Ohr.
Gut genug?
"Was redest du da? Er ist mein Bruder." kicherte ich nervös.
Er hob mein Kinn an, legte sein Daumen an meine Unterlippe, zog sie leicht runter, mein Herzschlag beschleunigte sich, mein Puls raste und er kam mir mit seinen Lippen näher.
Unsere Lippen berührten sich fast, ich musste handeln. Ich stieß Carlos von mir, mit dem Stuhl stieß er am Ende des Raumes am Bett an und krachte danach um.
"Tut mir leid, ich .. ich geh jetzt." meinte ich.
Ich zog den USB-Stick ab, nahm meine Jacke und rannte raus. Was zur Hölle war das gerade bitteschön? Carlos wollte sich gerade im ernst an mich ran machen und wovon sprach er da überhaupt? Logan ist nicht gut für mich? Klar stimmt schon, Logan kann manchmal der komplette Vollidiot sein, aber ich denke mal, seine Gefühle zu mir sind echt. Oder sind die nur gespielt? Und er will Kontrolle über mich haben?
Ich hielt mir die Hand auf dem Mund, mein Herz pochte immer noch heftig in meiner Brust, mein Atem beschleunigte sich, bei dem Gedanken, was Carlos noch sagte. Was ist, wenn es wahr ist, was er sagte? Logan hat mit einer andern rumgeknutscht. Ich war völlig fertig und verwirrt. Ich brauchte Ablenkung, und zwar sofort, ich traf mich mit Metin in seinem Stammlokal. Er saß feuchtfröhlich an einem Rundtisch, trank etwas und sah mich lächelnd an. Plötzlich wurde ich das Gefühl nicht los, das auf einmal jeder was von mir wollte und hinter mir her war. Ich ließ mir nichts anmerken, bestellte mir ein Bier, setzte mich zu ihm und unterhielt mich mit ihm.
"Sag mal Dante, du wolltest mir vor einigen Wochen nicht erzählen, wer der Typ im Park war, der mir fast die Nase gebrochen hat?!" fragte Metin.
Jetzt musste ich ihn sagen, wer Logan war, obwohl ich eigentlich nicht über ihn reden wollte, mich machte so oder so die ganze Sache schon fertig.
"Mein Bruder tut mir wirklich leid." meinte ich leicht deprimiert.
Seine Hand lag auf meiner Schulter, ich trank erst mal ein Schluck, Metin lachte, wir saßen nicht allein am Tisch, ein paar Mädels saßen gegenüber von uns und kräftig flirtete er mit ihnen.
"Ach macht doch nichts." grinste er.
Metin war völlig im Rausch, ich schwor nach dem einem Bier würde ich gehen, was leider nicht geschah. Nach 3 Weiteren saß ich immer noch in der Kneipe, ich merkte schon, wie schwindlig mir wurde, "ich geh mal kurz an die frische Luft" , man konnte mich kaum verstehen, da ich so nuschelte, ich hangelte mich wackelig nach draußen. Die kalte Luft tat gut, erleichtert stieß ich Luft aus, ich sah kurz durchs Fenster, Metin hatte sich eine brünette geangelt, lächelnd drehte ich mich um und sah tatsächlich ihn.
"Logan ..." flüsterte ich.
Er kam aus dem gegenüberliegendem Kino, im Arm hatte er tatsächlich ein Mädchen, es sah wirklich so aus, als ob er sie gleich küssen würde.
Mein Herz schien zu zerspringen, mit Tränen in den Augen rannte ich davon. Ich schloss die Tür zu unsern Zimmer auf, warf den Stick auf sein Bett, verkroch mich unter der Decke und leise weinte ich. Dabei dachte ich Logan hätte wirklich tiefe und ehrlich Gefühle für mich. Falsch gedacht Dante, ich sollte Gefühle nicht so nah an mich ran lassen, besonders wenn es um Gefühle geht, die auch noch mit diesem Arsch zutun hatten. Völlig abwesend saß ich im Englisch Unterricht, gedankenverloren spielte ich mit meiner Lippe.
"Dante?" sprach mich unsere Lehrerin an.
Ich sah sie an, ich stand auf, atmete tief durch und meinte:" What can I say? I'm not ok."
Logan sah zu mir auf, genau wie der Rest der Schüler, mir ging es total mies, ich wollte hier nur noch weg, ich wollte keine Sekunde länger hier, neben ihn sitzen.
"Dante geht es dir nicht gut?" fragte sie besorgt nach.
Ich nickte, sie entließ mich auf dem Unterricht, ich packte meine Sache, Logan hielt mein Ärmel fest, ich zog daran und verließ denn Klassenraum. Er sah mir hinter her, im Zimmer warf ich meine Tasche in die Ecke und legte mich ins Bett. Das konnte doch nicht alles wahr sein. Was ist plötzlich mit mir los? Ich saß seit einiger Zeit gerne neben ihn, doch jetzt? Jetzt nicht, ich hatte keinen Bock mehr. Auf nichts und niemanden.
Bis zum späten Nachmittag blieb ich im Bett liegen, Kopfhörer auf, bemerkte ich niemanden, Logan kam nur noch mal kurz her um sich umziehen. Mir brannten erneut die Augen vom Weinen, ich sah auf dem Display meines Handys, es war halb 7, das Battle hatte längst angefangen. Im Bad schnell frisch gemacht, im Zimmer neu angezogen, setzte ich die Kontaktlinsen ein und fuhr mit der Bahn zur alten U-Bahn Station, die nun jetzt leer stand. Ich hörte die Musik, die ich gemacht hatte, durch eine Menschenmasse gedrängelt, stand ich in der zweiten Reihe und erblickte ihn. Ich schluckte den Kloß herunter, der sich in meinem Hals breitmachte, ruhig atmete ich aus, beobachtete ihn und sah ihn brennend nach.
Zu meinem Pech war Carlos Gruppe, Logans Rivalen, mein Kopf drehte sich weg, als er zu mir sah. Die Musik wurde aufgelegt, sie begangen, erneut schluckte ich und sah wieder nach vorne.
"Dante gehört mir." sagte Carlos zu Logan.
Verwirrt sah er ihn an, er kannte Carlos nur zu gut.
"Was?" entglitt es Logan aus dem Mund.
Carlos grinste, stieß ihn zurück, er fiel auf dem Rücken und überschlug sich fast, wütend rappelte er sich auf, ballte die Hände zu Fäusten und sah zu mir hoch.
Ich schüttelte leicht den Kopf, er riss sich zusammen, legte eine unglaubliche Show ab, mit ernstem Blick verließ ich die Station. Ich hatte für heut Abend genug gesehen, mit dem Taxi fuhr ich zurück, im Zimmer warf ich meine Lederjacke über die Stuhllehne, setzte mich ins Fensterbrett, schnappte mir meinen Laptop, das Battle wurde live übertragen und so sah ich zu. Die Tür schwang auf, irritiert starrte ich Logan an, der verschwitzt in der Tür stand und nach Luft rang. Denn Laptop auf dem Tisch abgestellt, sah ich weg. Was wollte er jetzt hier, wenn er doch ein Battle hatte? Er knallte die Tür zu, schloss rum, leicht von der Angst gepackt sah ich in Logans wütendes Gesicht.
"Was su..."
"Hals Maul!" brüllte er mich an.
Ich schluckte, vorsichtig erhob ich mich vom Fensterbrett, vor Zorn glänzten seine Augen. Extrem sauer kam er auf mich zu und verpasste mir eine. Ich knallte mit dem Hinterkopf gegen das Fenster, mit schmerz verzerrten Gesicht ging ich in die Knie, hielt mir beide Hände auf dem Hinterkopf und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
"Was soll das? Ich hab dir nichts getan, Logan!" schrie ich mit weinerlicher Stimme.
Meine Augen füllten sich nun endgültig mit Tränen und schon tropfte eine Träne zu Boden.
"Sag mir die Wahrheit, hast du mit diesem Carlos gevögelt oder nicht?" wollte er wissen.
Mit offenem Mund starrte ich ihn an, Tränen liefen über mein Gesicht, Logan war wütend und verletzt. Was behauptet Carlos denn bitte da?
"Carlos lügt, ich hab nicht mit ihm geschlafen."
"Lüg mich nicht an!" brüllte er.
Ich stand auf, senkte mein Blick, lehnte mich gegen die Wand und starrte den Fußboden an.
"Ich hatte noch nie Sex, du glaubst deinen Rivalen, denn du seit der 5 Klasse hasst, mehr wie deinen eigenen Bruder." flüsterte ich leise.
Mit großen Augen sah er mich an, er packte meine Schultern und rüttelte mich.
"Das einzigste was er wollte .... war mich zu küssen. Ich wollte doch nur Musik für dich machen, als er davon redete, dass du nicht gut genug für mich seist." nuschelte ich.
Ich ging an ihm vorbei, fast wie bei einem Überfall, warf er sich von hinten an mich ran, ich brach auf die Knie mit ihm, der wie eine Klette an mir hing und mich nicht loslassen wollte.
"Er sagte zu mir du hättest mit einer andern rumgeknutscht, dann hab ich dich gestern mit diesem Mädchen im Kino gesehen und ich dachte ..." ich stoppte.
Er kniete hinter mir, hielt mich weiter im Klammergriff fest und drückte mich eng an sich.
"Du dachtest was? Ich würde sie küssen? Mit ihr in die Kiste springen?"
Logan kicherte, ich sah ihn an, seine Hand lag an meinem Kinn und er beugte sich zu mir vor.
"Du solltest nicht so viel denken, ich weis das Ich ein völliger Arsch bin, ich hatte es ihr versprochen, da sie mir vor einer Weile einen gefallen getan hat. Egal wie mies ich dich gestern oder vorgestern behandelt habe, es tut mir schrecklich leid. Glaub mir, ich liebe dich über alles." hauchte er mir ins Ohr.
Er beugte sich zu mir runter, sah mich noch ein letztes Mal an, bevor sich unsere Lippen berührten. Ich zuckte zusammen, seine Hände wanderten zu der Knopfleiste meines Hemdes, vorsichtig knöpfte er es auf und streifte es mir von den Schultern. Er küsste mit feuchten Lippen meinen Nacken entlang, saugte an meinen Hals, ich stöhnte leicht auf, als seine Hand mich unten berührte.
Logan ist ein Arsch, ein Idiot, ein Womanizer und ausgerechnet ich muss mich in meinen eigenen Bruder so dermaßen verlieben, dass ich all seine Berührungen und Küsse zu ließ. Ich biss mir auf die Lippe, krallte ihn ins Haar, stieß schwer Luft aus und verkrampfte mich leicht. Warum musste Logan das ausgerechnet jetzt mit mir tut? Es fühlte sich mehr als schön an, er kam zu mir hoch, mit brennendem Blick sah ich ihn an und wir küssten uns. Ich wusste was im nächsten Moment passieren würde. Doch konnte ich überhaupt mit ihm Sex haben? Schließlich war Liebe zwischen Geschwistern verboten, außer natürlich es würde nie raus kommen. Ich biss mir in die Hand, langsam und leicht schmerzvoll drang er in mich ein, gleichzeitig keuchten wir nach Luft.
"Ich liebe dich Dante." hauchte er mir ins Ohr.
Meine Ohren glühten genau wie mein Gesicht, langsam zog er ihn wieder raus, stieß erneut zu, ein lautes Stöhnen konnte ich mir nicht verkneifen. Logan sah mich an, meine Hände lagen auf sein Rücken, mit der Hand hob er mein Kinn an und küsste mich. Seine Zunge forderte meine förmlich heraus, je schneller seine Stöße wurden um so mehr konnte ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle haben. Wild knutschten wir rum, während er sich sinnlich auf mir bewegte, meine Finger zerzausten seine Haare, seine Lippen saugten an meinen Nippel, mein Stöhnen wurde lauter als seins. Ich hoffte nur mal, dass es niemand hören würde, ich hoffte es so sehr. Gott verdammt, wo hatte er das nur gelernt?
Er machte mich völlig wahnsinnig, sein feuchter Atem schlug gegen mein Ohr, was mich noch mehr antörnte als alles andere, meine Nägel bohrten sich leicht in seinen Nacken, es würde nicht mehr lange dauern und ich würde zum Höhepunkt kommen. Seine verschwitzen Strähnen klebte ihn im Gesicht, hypnotisch sahen wir uns in die Augen.
"Logan ... Logan ... ich .."
Ich konnte kaum sprechen, mir blieb völlig die Luft weg. Sanft zog er an meiner Unterlippe.
"Ich kann nicht mehr ... Ich ... ich komme gleich." keuchte ich.
"Sei still." kratzte seine Stimme.
Stürmisch küsste er mich, fuhr eine heiße Spur mit seiner Zunge meinen Hals entlang, meine Nägel fuhren seinen Rücken entlang, schmerzoll verzog er das Gesicht.
Gleichzeitig hatten wir unsern Höhepunkt. Mit schnellem Atem keuchten wir nach Luft und sahen uns an. Wir mussten beide lächeln, er beugte sich zu mir runter, innig, sanft und leidenschaftlich küssten wir uns. Ohne das Ich es bemerkte, zog er ihn raus und lag auf mir. Mir war es total peinlich ihm mit meinem Sperma beschmutzt zuhaben. Sein Rücken brannte, mir tat alles weh, ich war etwas erleichtert, doch die Angst, dass er mich verarschen könnte, blieb. Nach einiger Zeit setzte sich Logan auf, steckte sich eine Zigarette an und inhalierte fast süchtig den teerhaltigen Tabak. Er drückte sie im Aschenbecher aus, erhob sich vom Bett, nahm sein Handtuch und drehte sich zu mir um.
"Ich geh duschen, willst du vielleicht mit?" grinste er.
Bei der Hand zog er mich hoch, wir schlichen uns schnell ins Bad, unter der Dusche begutachtete ich seinen aufgekratzten Rücken. Ja das konnte man wirklich unter guten Sex abhacken. Irgendwie machte mich seine Rückenansicht an, leicht drückte ich ihn gegen die kalte Fliesenwand, mit funkelten Augen sah er mich an.
"Ich bin dran." meinte ich.
Er sah mich weiter an, zwischen seinen Lippe kam nur ein "was?" hervor, mit geschlossenen Augen kniete ich mich zu ihm herunter. Logan griff in mein nasses Haar, sein Kopf lag in seinen Nacken, er stützte sich ab, unter dem Rauschen des Wasser vernahm ich sein leises Stöhnen. Ich wusste was ihm gefallen würde, ich hatte es einfach im Gefühl. Bevor er kam, stand ich auf, sah ihn lodernd in die Augen, küsste ihn und meine Hand erledigte den Rest. Sein Kopf stützte gegen meine Schulter, er verkrampfte sich und schon spürte ich was Warmes in meiner Hand.
Konnte nur mein Leben so beschissen sein?
Ich kam gerade aus dem Piercingstudio mit Logan, er hatte sich sein Tunnel auf 10 mm erweitern lassen, während mein Nippelpiercing wechseln ließ, Carlos und seine Clique stand vor uns, brennend sah er mich an. Ich sah zu Logan rüber, er sah mich an, gleichzeitig sahen wir ihn an, er grinste nur breit und kam auf mich zu, wandte sich aber dann Logan zu. Er stieß mich in Richtung seiner Jungs, einer hielt mich am Arm fest, ich konnte mich nicht bewegen.
"Dante gehört mir. Ich bin ein besserer Liebhaber wie du!" sagte Carlos grinsend.
Unfassbar sah ich kurz seine Clique an, ich blickte zu Carlos und Logan rüber.
"Was?" meinte ich.
Er sah zu mir rüber, hob mein Kinn an, funkelnd sah ich in seine grauen Augen, Logan stand da wie angewurzelt und sah zu Boden.
"Ich hab dir vor einigen Tagen was gesagt Dante. Er wird dich immer verletzten auf jede Art und Weise. Logan ist nicht gut für dich." hauchte er mir am Ende ins Ohr.
Ich schluckte kräftig, in meinen Kopf rief ich ununterbrochen Logans Namen, er drehte sich von uns weg, Carlos kam mir mit seinen Lippen näher und näher.I ch schloss kurz meine Augen, öffnete sie wieder und verpasste ihn eine Kopfnuss, erschrocken ließ mich der Typ los.
"Nur Schade, dass Dante gut genug für mich ist." sagte Logan mit ernster Miene.
Mein Kopf wummerte wie die Hölle, gottverdammt hatte Carlos einen harten Schädel, am Arm zog mich Logan wieder aus seine Seite. Wütend sah mich Carlos von der Seite an, ich trat ein Schritt hinter Logan, er kam auf zu, er packte ihm am Kragen und zog ihn zu sich ran.
"Fass meinen kleinen Bruder nicht an."
Seine Stimme klang bedrohlich scharf, Carlos sah ihn gefährlich in die Augen, "hab ich schon", Logan hob seine Faust und schon schlug er zu. Carlos lag auf dem Boden, Logan kniete leicht über ihn, zog ihn erneut am Kragen hoch, die Faust über seinem Gesicht sah er ihn wütend an. Seine Clique versammelte sich um uns, suchend drehte ich mich um und griff in meine Jackentasche. Ich holte sein Handy raus, simste eine dringende SMS an all seine Kumpels und versendete sie. Ich hörte jemand pfeifen, mit dem Kopf fuhren wir alle herum, Logan sah auf, grinste und holte noch einmal mit seiner Faust aus, bevor er aufstand.
Die Passanten auf der Straße sahen uns an, Logan warf mir seine Jacke rüber, zwinkerte mir zu, Musik wurde gespielt, sie standen alle aus der Straße, kein Auto konnte vorbei, mit seiner Jacke im Arm stand ich am Rand und sah zu. Logans Leute und Carlos Leute machten ein Dancebattle. Mit offenem Mund starrte ich nur zu, wie sie tanzten und Logan ein Rückwärtssalto hinlegte.Ich kratzte mich am Hinterkopf, all die Moves, die Leute, die vorbei liefen, filmten und stehen blieben. Alles lief wie in einer Schleife ab, ich musste schlucken, nachdenklich presste ich seine Jacke enger an meinen Körper und stieß Luft aus.
"Dante? Was ist hier los?" fragte mich eine sehr bekannte Stimme.
Ich sah neben mir.
"Conny. Ähm naja Logan battlet sich etwas mit Carlos." meinte ich klein laut.
Mit großen Augen sah sie mich an, sie stellte sich auf ein Auto, am Arm zog sie mich mit rauf, meine Augen funkelten, als ich Logan sah. Unter seinem Shirt konnte ich seinen angespannten Körper erkennen.
"Lust auf 'ne Wette?" stocherte sie.
"Jetzt nicht." meinte ich kühl.
Sie sah mich an, mein Blick lag fest auf ihn, locker hing seine Jacke in meinen Arm, ich nickte als Valle mich ansah. Logan stieß ihn bei dem nächsten Move zurück, die Musik stoppte, sie sahen sich um, ich sprang vom Auto und lief auf sie zu. Sie sahen mich alle an, Carlos lag immer noch auf dem Boden, ich warf ihn seine Jacke rüber, erschrocken fing er sie auf, ich kniete mich leicht zu ihn runter und reichte ihn meine Hand. Carlos ergriff sie, ich grinste ihn fies an, ich gab Valle ein Handzeichen und sein Finger lag am Regler.
"I'm ok, gay and proud!" meinte ich im englischen zu ihm.
Er starrte mich mit leicht offenem Mund an, ich ließ seine Hand los, stellte mein Fuß auf seinen Oberschenkel, drückte mich hoch und machte es Logan nach. Als die Musik eintraf, machte ich einen Rückwärtssalto, landete im halben Spagat, drückte mich hoch und zeigte ihn das Ich mehr konnte als nur Singen.
Mit offenem Mund starrte mich Conny und Logan an. Carlos sah sich um, seine Kumpels sahen ihn nur an und einer von ihm meinte nur:"Tja das wars, der hat uns ausgebattlet."
Wütend sah er mich an, tippte seine Jungs an, angepisst hauten sie ab, breit lächelnd drehte ich mich zu den andern um, Logan sprang mir in die Arme und seine Kumpels kamen auf uns zu.
"Dante, gottverdammt. Woher hast du das gelernt?" fragte mich Logan, der mich zum Glück wieder losließ.Ich sah ihn an, lächelte, zog meine Brille aus der Tasche und setzte sie wieder auf.
"Von dir mein Brüderchen." meinte ich.
Fast rot im Gesicht sah er runter, Conny drängelte sich zu uns durch, küsste erst mich auf die Wange und dann Logan, wir blickten uns an und schlugen dann ein. Denn gesamten Abend redete sie von nichts anderem, Logan lehnte sich leicht zu mir rüber, sah Conny an und tippte auf den Glasrand seiner Flasche.
"Was hast du eigentlich zu Carlos gesagt?" fragte er.
Er flüsterte mir direkt ins Ohr, meine Finger krallten sich in meine Jeanshose, Logan wusste das mich das total antörnte, wenn sein warmer Atem gegen mein Ohr schlug.
"I'm ok, gay and proud. Das hab ich ihn gesagt." flüsterte ich.
Blinzelnd sah er mich an, ich grinste, nahm seine Flasche und trank daraus.
Spät am Abend kamen wir im Internat an, total erledigt schloss er unser Zimmer auf, schaltete das Licht ein und ließ sich aufs Bett fallen. Am nächsten Morgen, standen sie alle vor mir, ich hatte gerade Probe, eine Hand lag am Mikrofon, während ich mit der andern Hand denn Bass fest hielt, meine Bandkollegen sahen mich an, Logan kam zu mir auf die Bühne und sah mehr als nah vor mir. Sein Blick sagte mir alles, abwehrend schüttelte ich den Kopf, er legte beide Hände ans Mikro, meine Hand zitterte leicht und ich spürte, wie mein Herz fast aus meiner Brust sprang.
"Bitte." flehte er.
"Nein!" gab ich zurück.
"Ach komm schon ..." meinte Logan.
Ich zog meine Hand weg, ging ein Stück zurück, natürlich kam Logan ein Schritt auf mich zu.
"Komm schon Dante, du hast echt was drauf." fügte Valle hinzu.
"Vergesst es, ich bin kein großartiger Tänzer." sagte ich.
"Sah gestern aber ganz anders aus." meinte Josh.
Fassungslos sah ich ihn an, dieser grinste nur, ich warf mein Kumpel neben mir den Bass zu, packte Logan an der Kapuze und zog ihn ins hintere Zimmer.
"Wie kommst du drauf, dass ich tanzen werde?" fragte ich ihn.
"Weil du gestern Carlos ausgebattlet hast." grinste er.
"Und? Ist noch kein Grund." zischte ich.
Wir standen uns gegenüber, lautstark diskutierten wir, bei jedem Schritt kamen wir näher, die Jungs lauschten, etwas fiel zu Boden, Logan küsste mich stürmisch und drückte mich auf dem Tisch.
Erneut schepperte etwas, wir stießen einige Gitarren um, es klopfte gegen die Tür, er löste sich von mir, wir sahen uns an und mussten lachen.
"Jungs alles ok da drin?" fragte Valle hinter der Tür.
"Jo!" meinte Logan.
Kopfschüttelnd stellten wir die Gitarren wieder hin, ich schloss die Tür auf und meinte nur:"Ich hab Nein gesagt."
"Ach nun komm schon. Ich bitte dich!" jammerte er.
Die Jungs sahen mich an, ich griff in seine Jacke, tippte ihn etwas unter Notizen ein und drückte es ihn in die Hand, er sah drauf, nickte und verschwand mit den andern.
Wenigstens konnten wir wieder normal weiter proben, gegen 20 Uhr, kam ich in unsern Zimmer an, stellte den Bass beiseite und warf mich total müde ins Bett, ich starrte Logan ins Gesicht, der einfach in meinem Bett lag.
"Was suchst du in meinem Bett?" fragte ich ihn.
Er grinste mich einfach nur dämlich an.
"Ich hab auf dich gewartet."
Er streckte mir die Zunge raus, an der Hüfte zog er mich zu sich ran, küsste meinen Hals entlang, er stoppte, drückte mir ein Stück Papier in die Hand und ich musste blinzelte.
"Du bezahlst mir ein Piercing oder Tattoo, wenn ich einmal bei euch mittanze?" fragte ich verwirrt.
Er nickte, "genau Baby" , sein grinsen machte mich fuchsig, irgendwie schaffte es, Logan mich doch weich zu kriegen.
Ich saß gerade im Unterricht als Logan völlig aus der Puste reingestürmt kam, wir sahen ihn alle an, er kam auf mich zu, packte mein Handgelenk und zerrte mich mit raus.
"Lass mich los!"
"Nein, schau dir das Mal an." meinte er.
Wir standen vor unserm Zimmer, er schob die Tür auf, das komplette Zimmer war verwüstet, Bilder waren kaputt, die Songs aus meinem Notizbuch lagen wild verstraut rum, darunter hatte auch meine Gitarre zu leiden, die völlig kaputt und in einzeln Teilen rum lag. Wir sahen uns gegenseitig an, "Carlos ..." , wir räumten das Chaos auf, alles war noch da, was es an Wertsachen gab, das beruhigte mich wenigstens etwas. Ich warf meine zerlegte Gitarre in den Müll, ich lief auf Valle zu, der gerade auf dem Hof rum saß, er sah mich an, mein Blick war mehr als finster, ich reichte ihn meine Hand und langsam zog ich ihn hoch.
"Gut, ich machs. Ich will mich an Carlos rächen." meinte ich.
Valle grinste breit, seine Augen funkelten auf und wir schlugen ein.
"Alles klar."
Nicht nur dass Carlos meine alle erste Gitarre zerstört hatte, hat er auch all meine Songtexte zerrissen und wüste Beleidigungen drauf gekritzelt. Ich wusste, wie ich ihn ran kriegen würde, jetzt wo ich wusste, wo er war, konnte mein Plan nicht schief gehen. Carlos sah erst mich, als er dann noch Valle und Jörgen sah, wäre er am liebsten abgehauen, doch mein Lächeln besänftigte ihn. Logan erzählte ich von dem Treffen nichts, er würde bloß wieder ausrasten. Ich beugte mich zu seinem Ohr runter, die beiden Jungs standen schmiere, sperrten den Weg für die andern ab und ließen keinen in unsere Nähe.
"Ich weis das du es warst. Meine Gitarre zerstören ist die eine Sache aber meine Texte zu zerreißen, die andere aber mich aufs Übelste zu beleidigen, ist zu viel. Ich weis genau was du willst Honey!" hauchte ich gegen sein Ohr.
In seinen Augen glänzte kurz furcht, mit meiner Hand hob ich sein Kinn an und beugte mich weit genug zu ihm um zu glauben ich würde ihn küssen wollen.
"Ich fordere dich heraus, in einer Woche um Mitternacht, an der Woodstreet. Dein Team gegen mein Team, keine faulen Tricks und Carlos?"
Er sah mich gespannt an, ich lächelte kurz und verpasste ihn eine, er ging zu Boden, ich kniete mich zu ihm runter und sah ihn finster in die Augen.
"Mistkerl ... " nuschelte er.
"Was Logan betrifft, seine Gefühle sind ehrlich und nicht so gespielt wie deine. Wir sehen uns." grinste ich fies.
Ich schloss die Tür hinter mir, im Hintergrund hörten wir nur Carlos, der wütend gegen die Wand schlug und fluchte.Zu dritt gingen wir zurück ins Internat, die andern sahen uns nur an, darunter auch Logan, der aufstand und auf uns zukam.
"Wo wart ihr?" fragte er.
Jörgens Hand lag auf meiner Schulter und grinste nur.
"Dein lieber Bruder hat gerade Carlos raus gefordert ... "
"... Und ihn eine Linke verpasst." fügte Valle hinzu.
Meine Hand schmerzte jetzt immer noch etwas, ich lächelte schief, Logan sah uns blinzelnd an und starrte mich besonders lange an. Immer wieder rieb ich meine Hand, Logan beugte sich zu mir rüber, seine Kumpel probten die neue Choreografie rein, "tut es sehr weh?", ich sah ihn lächeln an und meinte leise:"Etwas, schließlich hab ich noch nie jemanden eine reingehauen."
Er fing anzulachen und schlug mir auf die Schulter, verdutzt sah ich ihn nur an.
"Das wird dir bei uns noch öfter vorkommen." grinste er.
Ich zog mir schnell Joggingshose, Shirt und Turnschuhe an, setzte mir Kontaktlinsen ein und ging zu den andern zurück.Dank Logan bekam ich alles schnell hin, Valle brach in schallerndes Gelächter aus, den er fing auf einmal an, rumzublödeln. Wir konnten uns am Ende alle das Lachen nicht mehr verkneifen.
"Sag mal Dante, wie hast du das überhaupt gemacht? Ich meine diesen Salto?" fragte Jörgen.
"Ganz einfach, Logan geh mir mal kurz zur Hand."
Sein Gesichtsausdruck sagte mir alles, wie bei Carlos stellte ich mein Fuß auf seinen Oberschenkel, drückte mich ab, stieß gegen seine Brust und vollführte einen Rückwärtssalto und landete im halben Spagat. Logan knallte ungehalten zu Boden, rechzeitig schnappte ich seine Hand und gegenseitig zogen wir uns hoch.
"Wo hast du denn das gelernt?" Valle sah mich an, ich musste grinsen und zuckte mit den Schultern.
Es war spät am Abend, Logan und ich waren alleine noch in der Turnhalle, ich merkte seinen brennenden Blick auf mir, leicht genervt sah ich ihn an.
"Was?"
"Nichts, nichts. Sag mal wie hast du diesen Wichser dazu gebracht ja zusagen?" wollte er wissen.
Ich musste kurz schmunzeln.
"Ganz einfach, er konnte mir nicht wieder stehen." meinte ich lächelnd.
Es besänftigte auch Logan, als wäre mein Lächeln magisch und bewirkte wunder.
Gleich als wir in der Woodstreet ankamen hatte ich schon so ein beschleichendes ungutes Gefühl, als ob etwas Schreckliches passieren würde. Ich stand direkt neben Logan, sah mich leicht beängstigend um, überall waren Menschen, darunter auch unsere Eltern. Was machten die denn hier? Carlos grinste schon so fies.
"Logan ich hab ein ungutes Gefühl." meinte ich leise zu ihm.
Er sah zu mir runter, ich deutete unauffällig zu dem Ehepaar in der ersten Reihe, sein Gesichtsausdruck sprach Bände, ich sah, wie er schwer ausatmete und nach der Kippenschachtel in seiner Jacke suchte.
"Was suchen die denn hier?" fragte er mich.
"Woher soll ich das wissen, ziehen wir es einfach durch."
Ich schluckte kräftig, in einer Gruppe liefen wir aufeinander zu, sein Grinsen wurde noch breiter als es eh schon war. Mein Herzschlag raste unglaublich schnell in meiner Brust, Carlos kam auf mich zu und ging zu meinem Ohr, strich mir Haarsträhnen beiseite, ich drehte mein Kopf weg und berührte Logans Hand, der halb auf dem Sprung war.
"Bald wird jeder euer kleines Geheimnis wissen." hauchte er gegen meine Ohrmuschel.
Ich stieß ihn zurück, wir gingen auf Position, die Musik drehte voll auf, Logan und ich standen hinter Jörgen und Valle. Sie stießen sich von der Erde ab, mit einem Sprung nach vorne, tanzten wir gleich und verließen uns aufeinander. Unser Battle gegen ihn artete halb in Machtkampf aus, Mom hielt sich bei Dad fest und hielt sich die Hand vor dem Mund.
"Was tun die da?" fragte sie ihn.
"Siehst du doch, was hatte dieser Carlos noch gleich gesagt?! Er will uns etwas zeigen?"
Mom sah ihn einfach nur an, einer von Carlos Typen stieß mich zurück, ungehalten knallte ich zu Boden, überschlug mich fast, vor Valles Füßen blieb ich dann liegen. Das Licht fiel auf uns, Valle half mir auf, an einem Stromhaus ging eine Leihnwand runter und wie eine Art Film lief drauf ab.
Mit offenem Mund starrten Logan und ich uns an, die zeigten uns beim Proben und noch mehr. Hatte uns dieser Scheißkerl im ernst heimlich gefilmt? Wir schluckten, wütend lief ich auf ihn zu, holte mit meiner Faust aus und verpasste ihn eine Breitseite.
"Keine faulen Tricks, hä? Du bist so ein verdammter Wichser!" maulte ich ihn wütend an.
Logan kam auf uns zu, das Licht fiel aus, am Kragen zog mich Carlos zu sich, presste mir seine Lippen auf meine, ich war wie erstarrt, ich bewegte mich keinen Zentimeter mehr. Er hatte alles mit angesehen, angewidert stieß ich ihn von mir weg, stieß gegen Logan, der auch noch im selben Moment Carlos gegen den Laternenmast drückte.
"Ich sagte doch ... Dante gehört mir!" presste er hervor.
Ich befand mich wie in einer Schockstarre, Logan knallte ihn gewaltsam dagegen, "Logan, Logan, hör auf!", meine Stimme klang plötzlich ganz anders, sie zitterte und brach. Logan ließ ihn los, drehte sich zu mir um, er bemerkte meine Tränen in den Augen, er wollte auf mich zu kommen, "hab ich es ihnen nicht gesagt, ihre Söhne haben was miteinander", Carlos lachte fies, zwei seiner Jungs halfen ihn auf und stützten ihn. Mom und Dad standen vor uns, am Oberarm gepackt zog er uns mit, sein Druck wurde doller, die andern sahen uns nur hinter her, sein Lachen dröhnte immer noch in meinen Ohren. Dad stieß uns auf die Rückbank in seinen Wagen, Mom stieg schweigsam ein genau wie er, wir sahen uns nur aneinander an, Logan ging genau so die Pumpe wie mir. Zu Hause zerrte er uns ins Wohnzimmer, schmerzvoll brannte mein Oberarm von seinem Griff, wir sahen Dad an, der uns im selben Moment anbrüllte.
"Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ihr seit Geschwister!" schrie er uns an.
Wir blickten zu Boden und schwiegen, ich hatte es schwer meine Tränen zurückzuhalten. Mom zerrte einen Koffer ins Zimmer, verwundert sahen wir uns an, erst dann fiel mir auf das Es meine Sachen waren.
"Das ist unakzeptabel, Dante du kommst mit." meinte er streng.
"Was?" entglitt es Logan.
Er packte meinen Arm, griff den Koffer und zerrte mich raus.
"Er geht, ich trenne euch. So was ist eine Schande für unsere Familie Logan. Meine Kinder, die was miteinander haben, tz."
So sehr er mich auch zerrte, um so mehr zitterte ich, ich stieß gegen eine Vase, sie wackelte und ging zu Bruch, Logan kam uns hinter her. Er warf den Koffer in den Kofferraum, Logan packte meine Hand, wir hielten uns fest, Dad zerrte mich zum Rücksitz und schubste mich gewaltsam rein, wie in Zeitlupe verlor ich seine Hand.
Ich schluckte, auf Logans Gesicht lief eine Träne runter, so hatte ich ihn noch nie gesehen, die Tür verschloss sich, so sehr auch am Griff rüttelte, sie blieb verschlossen.
"Dad das kannst du nicht machen!" schrie er ihm nach.
Er stieg ein, drückte auf das Gaspedal und raste die Einfahrt runter. An dem Abend sah ich Logan das letzte Mal, Dad hatte uns nicht nur getrennt, auf völlig verschiedene Internate geschickt, sondern uns auch jeden Kontakt verboten. Das Einzige was mir von ihm blieb war das Shirt, was er mir auslieh, vor dem Internat abgesetzt, knallte er mir den Koffer vor die Füße.
"Und das du dir ja nicht wagst heimzukommen in der Zeit oder Kontakt mit Logan aufzunehmen, haben wir uns verstanden?" brüllte er mich an.
"Ja Sir." meinte ich.
Mit einem lautem knall der Autotür fuhr er davon, ich sah mich um, ich hatte keine Ahnung, wo ich hier gelandet war, ich ging in die Knie und schon kamen mir die Tränen.Nun war es endgültig aus, wir hatten unsere Liebe unsere Zuneigung zu offen gezeigt und nun hatten wir denn Salat, Dad trennte uns voneinander, ich durfte weder zurückkehren noch mit ihm Kontakt aufnehmen, fein, dann können sie mir alle gestohlen bleiben. Für immer!
Knapp 6 Monate davor:
"Dante wann willst du endlich wieder mit uns reden?" fragte sie mich.
Mit verschränkten Armen stand ich vor ihnen, sie wussten gar nicht, wie sauer ich auf sie war, es war nun ein Jahr her, mit Ach und krach habe ich meinen Abschluss geschafft, Logan sah ich auch nie wieder, egal wann ich wieder zu Hause war, er war wie verschwunden.
"Dante wir reden mit dir!" sagte er streng.
"Wie lange wolltet ihr mich beziehungsweise uns noch belügen?" fragte ich sie.
Sie hatten ja keine Ahnung, dass ich es wusste, ich war nicht mal ihr Sohn, ich war nur ihr Pflegekind und nichts weiter.
"Was .. was meinst du?" fragte er.
Ich knallte ihn einen Gelben Zettel auf dem Tisch, das Nachbeben vibrierte immer noch in meiner Hand und zog meinen Arm hoch.
"Ich bin gar nicht euer Sohn, sonder nur euer Pflegekind!"
Meine Stimme wurde merkbar lauter, "woher hast du den?", er sah mich finster an, sie berührte seine Schulter und sah mich ängstlich an.
"Der eine Abend, als ich sagte mir gehts nicht gut, das war gelogen. Ich hatte nie Ähnlichkeit mit euch oder Logan. Mir an dem Tag klar, hier stimmte was nicht. Also hab ich mich in dein Arbeitszimmer geschlichen und die Schränke durchwühlt, ich hab nach meiner Geburtsurkunde gesucht, doch ich hab nur seine gefunden, dann fand ich den Zettel." meinte ich ernst.
Erstaunt starrten beide erst auf dem Zettel, der leicht zerknittert war, und sahen danach mich wieder an. Ich hing mir meine Tasche um, war im Begriff zugehen, ich lächelte sie einfach nur an, als wäre überhaupt nichts gewesen, im Gegenteil.
"Da ja nun 18 bin, verschwinde ich von hier." sagte ich.
"Warte! Was willst du Dante? Du bist nicht umsonst hier." sagte er.
Ich zuckte die Schultern, nahm einen Zettel und schrieb ein kleine Summe Geld drauf und schob es ihm zu. Geschockt sahen sie drauf, ich nahm erneut die Tasche ab und stützte mich auf dem Vorschlaghammer ab.
"Wo willst du jetzt überhaupt hin?" fragte sie.
"Ist doch egal, bloß hier. Also?" deutete ich an.
Widerwillig öffnete er dem Safe, holte etwas hinaus und warf mir ein Briefumschlag zu, "und die Schlüssel?", sie griff in die Schublade, holte einen Autoschlüssel vor, langsam kam sie auf mich zu und reichte ihn mir.
"Werden wir dich überhaupt wieder sehen?"
"Ich schätze nicht, ach und geb euern Sohn bitte die hier."
Ich drückte ihr einfach einer meiner Gitarren aus dem Zimmer in die Hand, versteckt mit einer geheimen Botschaft, den Hammer in die Ecke gestellt, meine Sachen gepackt, verschwand, stieg in den Wagen und fuhr los, Logan riss die Tür zum Arbeitszimmer auf und rief meinen Namen.Sie sahen ihn an, er blickte er nur die Gitarre an und riss sie ihr aus der Hand, erst danach bemerkte er das Dokument auf dem Tisch.
"Erst gar nicht mein Bruder?! Wie konntet ihr uns anlügen, uns trennen ...?" schrie er sie an.
Nun mussten sie ihm alles beichten, jedes noch so kleine Detail.
Texte: Stefanie Deistler
Bildmaterialien: google
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2013
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