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Das andere Ufer


„Valley’s deep and the Mountain so high
If you wonna see god you got to move an the other side.“
(Barclay James Harvest – Hymn)

Das Tal ist so tief und die Berge so hoch,
wenn du Gott sehen willst, musst du auf die andere Seite gehen.

Wir werden getrieben, immer wieder, immer weiter, immer schneller und höher, von allen möglichen Seiten. Man sagt, wenn es dir gut gehen soll, musst du nur wo anders hin. Und so fühlen wir uns immer unzufrieden, sind immer auf der Suche. Auf der Suche nach etwas, irgendetwas, das uns zufriedener macht oder vielleicht sogar glücklich. Wir gehen den Berg hinunter, durch das tiefe Tal, den Berg auf der anderen Seite wieder hoch. Und wenn wir dann den Gipfel erreicht haben, ist da wieder etwas, was nicht „stimmt“, wir sind wieder nicht zufrieden. Wir gehen immer wieder durch alle möglichen Täler, kraxeln immer wieder jeden Berg hoch und doch passt es nie.
Wir wollen immer wieder ans andere Ufer unseres Flusses, haben das Gefühl, dass der Weg, auf dem wir uns befinden, nicht unser Weg ist. Aber es gibt für uns nur diesen einen Weg: der, auf dem wir uns gerade jetzt bewegen. Es mag sein, dass wir gerne einen anderen Weg gehen würden, aber das ist gerade jetzt, heute, in diesem Moment nichts weiter als ein Traum.
Wir haben gar nicht die Wahl, ob wir uns unserer Aufgabe, der wir heute entgegen sehen, stellen und sie so gut wie möglich zu meistern oder nicht.
Klar, wir können fliehen, wir können versuchen, auf „die andere Seite“ zu kommen. Mittel und Möglichkeiten bietet unsere moderne Welt genug. Sie ist darauf ausgerichtet, uns Fluchtziele aufzuzeigen. Ein neues Auto, ein Haus, „gesunde“ Nahrung, das neueste Kommunikationsgerät, der neue Fernseher.
Entertainment ohne Ende, von Gerichts- und Psychoshows über den Superstar bis hin zu detailliert gezeigten Leichenschauen, verbrannte, verstümmelte, geschändete usw. menschliche Körper. Arsch und Titten, Blödsinn, Heavy Metall, sanfte Schmusemuse und seichte Liebesfilme.
Um uns das alles leisten zu können, rackern die meisten wie die Blöden, kennen ihre Frauen, Männer und Kinder nicht, nicht einmal sich selbst.
Und wenn das dann alles vorbei ist, der Ausschalter endlich gefunden wurde, stehen wir wieder alleine da und haben nichts geschafft.
Wir rennen vor dem Leben davon. Denn es gibt nichts, aber auch gar nichts, was uns vor dem ganz normalen Leben schützen kann. Egal, was wir besitzen, egal, welchen Beruf wir ausüben, egal welche Position wir bekleiden oder wie „gut“ wir uns versichert haben.
Nichts kann uns davor bewahren, Leid zu erfahren. Körperliches Leid durch Krankheit, seelisches Leid durch Verlust von geliebten Menschen. Angst durch Armut, oder Angst vor der Angst. Angst vor Veränderungen, Liebeskummer, Betrug und all den vielen unerwünschten Widerständen, die unser Leben für uns parat hält.
Unser Leben findet statt zwischen Liebe und Leid, Lob und Tadel, Angst und Freude, Sieg und Niederlage.
Weil wir nicht leiden wollen, können wir auch nicht lieben. Denn Lieben heißt, bereit zu sein für Leid, für das Mitgefühl dem anderen Menschen gegenüber, den wir lieben. Und nur wenn wir selber fähig sind, mit dem geliebten Menschen mitzufühlen, können wir erhoffen, dass auch uns Mitgefühl entgegen gebracht wird.
Weil wir nur gelobt werden wollen, können wir Tadel nicht ertragen, denn wir wollen unsere Fehler nicht erkennen. Denn das tut weh oder beschämt uns vielleicht. Der Satz „Nobody is perfect“ gilt im Berufsleben meistens nicht. Viele täuschen eine Perfektion vor. Und darum können wir nicht aus unseren Fehlern lernen.
Weil wir Angst nicht als einen natürlichen Schutzmechanismus akzeptieren, können wir keine Freude empfinden. Denn eine Freude entsteht erst, wenn wir eine Angst überwunden haben.
Wir fürchten uns vor Niederlagen, also kämpfen wir gar nicht erst. Und so können wir auch nicht siegen. Oder wir werden zu Schlägern, die alles niedermachen, was sich uns in den Weg stellt. Und nehmen nicht unser eigenes Entsetzen über unser eigenes Verhalten wahr.
Durch unsere Fluchtversuche bauen wir Mauern auf. Mauern, die uns vor Schmerzen und Leid schützen sollen. Nur leider haben Mauern die Eigenschaft, undurchdringlich zu sein. Es mag sein, das sie uns eine Zeit lang vor Unerwünschtem bewahren, aber sie lassen uns auch das Schöne, Wunderbare unseres Lebens verpassen. Denn auch das kann dann unsere Mauern nicht durchdringen.
Und so wird unser Leben öde und fad, unser Alltag grau und sinnentleert. Ein Kuss auf die Wange wird zur Gewohnheit, nicht zur Zärtlichkeit. Ein Lächeln gefriert und ist unehrlich. Wir nehmen den Gesang der Vögel nicht mehr wahr und sind nicht in der Lage, eine solche Schönheit in unser Herz hinein zu lassen. Kinderlachen und Spielelärm wird uns lästig, neugieriges Fragen ist nervtötend und das Babbeln auf Kleinkindniveau kommt uns dümmlich vor.
Sexualität wird zum Gebrauchsgegenstand, der sich abnutzt wie alles andere auch. Anstatt sich immer wieder neu zu entdecken, Zärtlichkeit und Zartsein zu leben, Phantasie zu entwickeln und zu leben, laden wir uns lieber Pornos runter oder suchen neue Geschlechtspartner, es ist ja alles austauschbar und beliebig.
Wenn wir uns aber unseren Ängsten und Gefühlen stellen, können wir mehr über uns erfahren. Es mag sein, dass dabei Tränen fließen, bittere Tränen. Denn wir meinen, es zerreißt uns vor Schmerz und Leid. Aber das ist nur die Tiefe, die uns steckt. Um diese Tiefe zu erfahren, brauchen wir Mut, sehr viel Mut. Aber wir alle haben natürlicherweise diesen Mut und unser Körper, unsere Seele und unser Geist haben die Kraft, die uns in die Lage versetzen, solchen Tage zu überstehen.
Es gibt vieles, was uns unsere Lebensperspektiven zerstören kann. Verlust der Ehefrau/ des Ehemannes, Verlust eines Kindes durch Tod, oder dadurch, dass es einen Weg einschlägt, auf dem wir nicht mehr mitgehen können.
Eine chronische Krankheit, Arbeitslosigkeit, plötzliche Armut. Und vieles andere mehr. Die meisten von uns sind mit dem Gefühl aufgewachsen, das alles irgendwie immer zu regeln ist und das Leiden oder Verzweiflung etwas Schlimmes sind. Aber das stimmt nicht. Es ist normal. So widersinnig das auch für die meisten von klingt, Leiden ist normal. Wir haben aber nie gelernt, es auszustehen oder zu akzeptieren. Tränen sind tabu, gegen Schmerzen gibt es Tabletten und dann läuft alles wieder seinen Gang. Scheinbar.
Es mag richtig sein, zu therapeutischen Zwecken in schwierigen Situationen zu ärztlich verordneten Medikamenten zu greifen. Aber wenn wir uns nicht gleichzeitig mit unseren Schmerzen oder Problemen auseinandersetzen, wird daraus eine Sucht entstehen und dann ist die Richtung ganz klar definiert: es geht bergab.
Leiden, Schmerzen, Probleme sollten uns dazu bringen, unsere Ansichten, Gewohnheiten, Lebenseinstellungen zu überdenken und zu verändern. Das kann und wird sich meistens über einen langen Zeitraum erstrecken. Denn Lebenswege, die sich über vielleicht einige Jahrzehnte eingespielt haben, kann man nicht von heute auf morgen verwerfen. So kann es sein, dass die Tränen, die Trauer, der Schmerz, die Ratlosigkeit über einen längeren Zeitraum unsere täglichen Begleiter sind. Aber wir können gleichzeitig beobachten, das jeden Morgen die Sonne aufgeht, das jeden Morgen die der Tag neu erwacht. Ein neuer Tag, der uns neue Möglichkeiten bietet.
Wir können andere Menschen einladen, mit uns zu gehen, indem wir auf sie zugehen. Wir können unser Tätigkeitsfeld verändern, wir können neue Erfahrungen zulassen. Wir können unser Verhalten ändern. Wir können neue Bücher lesen, Bücher, die von Menschen geschrieben wurden, die ähnliches erlebt haben wie wir und es überlebt haben.
Wenn wir Hass und Wut, Enttäuschung, und Widerstand in unseren Gedanken und in unserem Herzen pflegen, werden wir auch genau das ernten. Wenn wir aber ehrlich versuchen, auf andere Menschen zuzugehen, wenn wir unsere Augen, Ohren und Herzen öffnen für das ganz normale Leben, können wir auf kurz oder lang alles überstehen. Wenn wir bereit sind, ganz normale, einfache Freuden zu genießen, werden sie auch zu uns kommen.
Nicht, dass es irgendetwas plötzlich kommt. Wenn ich ein Samenkorn in die Erde lege, wird es sprießen. Aber es dauert seine Zeit, bis daraus eine kräftige Pflanze gewachsen sein wird, die auch Früchte trägt. Und bis dahin werden Stürme, schwere Regen, vielleicht Schnee und Eis dazu kommen. Aber irgendwann wird diese Pflanze Früchte tragen, das ist ein Naturgesetz.
Ich erinnere mich an einen Tag kurz nachdem wir unsere erste Schäferhündin einschläfern lassen mussten. Meine Frau und ich waren unendlich traurig. Jetzt mag mancher lächeln, ein Hund ist doch nichts weiter als ein Tier. OK, wer dieser Meinung ist, sei’s drum. Ein Freund schrieb uns, ein Hund ist ein Stück Familie. Und so ist es auch für uns. Ich fuhr an diesem Tag zur Arbeit und hatte die ganze Fahrt über Tränen in den Augen. Im Dozentenraum angekommen, hatte ich noch ein wenig Zeit, um einen Kaffee zu trinken. Eine Kollegin sprach mich an. „Lutz, du siehst ja so traurig aus.“ Ich erzählte ihr, was geschehen war. „Oje, das kenn ich.“ Und schon erzählten sie und ein weiterer Kollege Geschichten über ihre Hunde. Das tat richtig gut. Die Arbeit konnte beginnen.
Das ist ein wenig von dem, was ich meine: Menschlichkeit, Mitgefühl. In diesem Team konnten wir ein gutes Stück davon leben.


Du und Freiheit meiner Seele



Du zeigst mir immer wieder, wie Liebe geht.
Du bist offen für alle Ideen, und mögen sie anfangs noch so schräg sein.
Du küsst mir die Tränen von meinen Wangen.
Du lässt mich nicht allein sein.
Wir sitzen zusammen, irgendwo, vielleicht in unserer Küche, oder in der Stube, und halten unsere Hände. Mal sind deine kalt, mal meine. Aber nur zu Beginn. Später ist uns warm.
Du lässt mir die Freiheit meiner Gedanken.
Du erwartest nur Ehrlichkeit.
Du glaubst an mich und machst mir immer wieder Mut.
Wenn ich ein Vogel in einem Käfig wäre, würdest du die Käfigtür und die Fenster immer auflassen. Denn du bist dir zu Recht sicher, dass ich immer wieder zu uns zurückkomme.
Aber du weißt auch, dass ich meine Freiflüge brauche wie die Luft zum Atmen.
Wir erlauben uns immer das, was wir auch dem/der anderen erlauben.
Wir schmiegen uns aneinander, wenn es um uns herum kalt ist. Wir spüren unsere Wärme.
Du lässt dich begeistern.
Du gehst deinen eigenen Weg, vergisst aber nie, mir sagen, wo du gerade bist.
Du begeisterst mich. Wenn ich in deine Augen sehe, regt sich mein Bauch, es kribbelt.
Manchmal schmerzt es, dich anzusehen. Wenn es mir wieder einmal bewusst wird, wie es manchmal gefährlich ist um uns herum. Dann hab ich Angst.
Du nimmst mir die Angst.
Wenn ich dich ansehe, regt sich Stolz in mir, dass du an meiner Seite bist.

Früh morgens


In letzter Zeit schlafe ich nicht allzu lange. Manchmal ist es nach 5 Stunden mit der Nachtruhe vorbei. Ich bin dann hell wach. Einschlafen kann ich zum Glück prima, vor allem, wenn du in meinen Armen liegst. Wenn ich dann aufwache, muss ich meinen Kopf heben, um auf den Radiowecker zu schauen, der auf deinem Nachttisch steht. In diesem kurzen Augenblick, zumindest wenn es schon hell genug ist, kann ich einen Blick dein ganz entspanntes Gesicht werfen und ich freue mich, dich so friedvoll zu sehen. Ein wenig komme ich mir dann wie ein Spanner vor, und trotzdem schaue ich dich noch einen längeren Moment an und bin froh über deinen Frieden. Nicht dass du nicht friedlich bist, wenn du wach bist. Du steckst voller Energie, und es gibt es nichts Böses zwischen uns.
Aber manchmal sehe ich kleine Fältchen in deinem Gesicht, die ich lieber nicht sehen würde. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil ich weiß, dass es die Sorgen sind, die der Ursprung dieser Fältchen sind.
Aber morgens um fünf ist alles ruhig und friedlich. Sogar für unsere kleine freche Katze ist es noch zu früh. Sie hat sich auf dem Kissen eingerollt, das du ihr auf die Heizung im Arbeitszimmer gelegt hast und blinzelt mich man grad knapp und faul an. Kurz und genüsslich reckt sie mir eine ihrer zarten Pfötchen entgegen, um sich dann gleich wieder der tiefen Entspannung hinzugeben. Wenn ich ab sieben Uhr aufstehe, werde ich nämlich sofort angemaunzt. Miau, miau, laut und durchdringend mietzend läuft sie dann vor mir her, bis ich ihr den Futternapf gefüllt habe, den unsere Schäferhündin ihr nachts geplündert hat.
Aber jetzt ist alles friedlich. Ich liebe diese Stunde. Draußen sehe ich im Schein der Straßenlaternen den Schnee fallen. Ich koch mir den ersten Kaffe, mach den Ofen an und setze mich in unsere Küche. Meine Gedanken beginnen zu fliegen, hin und her. Es ist eine sehr kreative Zeit für mich. Später, wenn du wach bist, werde ich wohl einige dieser Ideen in den Rechner hacken.

Danke



Vor einigen Jahren begann ich eine Reiki Ausbildung, die mich über drei Jahre hinweg bis zum Meister führte. Eine der ersten Dinge, die zu einer solchen Ausbildung gehören, sind die Leitsätze des Reiki. Der erste lautet:
„Nur heute sei dankbar“
Dankbarkeit ist unserer heutigen Zeit völlig außer Mode gekommen. Jedenfalls kommt es mir so vor, als würden die meisten Menschen alles Gute als selbstverständlich hinnehmen und meckerten über das, was ihnen ihrer Meinung nach fehlt – was auch immer das sein mag. Für mich ist das Wort „Danke“ sehr wichtig geworden. Es fällt meiner Frau und mir öfter einmal auf, dass wir zueinander „Danke“ sagen, sei es, dass wir uns nur die Margarine herüberreichen – ein Akt der Höflichkeit also. Aber zwischen uns ist das nicht nur so dahingesagt.
Wir sind uns bewusst, dass es auf dieser Erde keineswegs selbstverständlich ist, jeden Tag satt ins Bett zu gehen – rund eine Milliarden Menschen auf unserem Planeten hungern. Auch als ich das erste Mal Arbeitslosengeld beziehen musste – so unangenehm es auch war – ich hatte immer zu Essen und eine warme Wohnung. Eine funktionierende Basis also, um neue Dinge in Angriff zu nehmen. Wir leben hier in Deutschland also durchaus in einem privilegierten Land, in dem man nicht hungern muss. Wir leben in Freiheit, können unsere Politiker wählen. Und die meisten von uns haben einen relativ hohen Lebensstandard. Es wird immer gesellschaftlich relevante Unterschiede geben.
Ich selber bin sehr dankbar dafür, dass ich mit einer Frau zusammenleben darf, die seit mittlerweile über 6 Jahren zu mir hält, egal, was in dieser Zeit geschehen ist und egal, wie dicke es kam. Sie ist für mich da, und ich hoffentlich auch für sie.
Ich bin dankbar dafür, dass meine beiden Kinder gesund sind und sie eine gute Schulausbildung genießen können. Ihre Mutter kann den beiden Gott sei Dank vieles ermöglichen, dass ich nicht hätte tun können.
„Danke“ sage ich ebenfalls sehr gerne meiner eigenen Mutter, die uns immer wieder hilft, wenn es schwer ist für uns. Und last but not least sage ich „Danke“ an meinen Sohn, der immer zu mir hält und mir ein wunderbares Gefühl gibt.
Sich dessen bewusst zu sein, dass es Dinge gibt, für die ich „Danke“ sagen kann, erleichtert mir persönlich Anderes, das ich als sehr schwer empfinde. Es entlastet mich also. Versuchen Sie es doch vielleicht auch einmal selber: Gehen Sie ein wenig in sich und denken Sie einfach nur einmal „Danke“

Innere Ruhe



In unseren Bücherregalen stehen eine Menge Bücher über Reiki und als ich versuchte, den zweiten Grundsatz zu erforschen (ich schaute in meinen Büchern nach und recherchierte im Internet), stellt ich fest, dass es keine einheitlichen Lehrsätze gibt! Bis auf den über die Dankbarkeit, der fand sich überall. Aber einen weiteren konnte ich extrahieren, der für persönlich ebenfalls sehr wichtig ist. Auch wenn ich definitiv nicht selten Probleme damit habe:

Gerade heute sei ohne Sorge



Viele Menschen machen sich heute berechtigter Weise (oder auch nicht) Sorgen. Sie sorgen sich um die Zukunft – Umwelt, Finanzen, Kostensteigerung usw.). Ich habe das Gefühl, dass unsere Welt in den letzten Jahren keineswegs leichter geworden ist. Gerade heute sei ohne Sorgen? Wie soll das gehen? Dazu fallen mir zwei Sätze ein, der eine ist von Mark Twain:
„Im Laufe meines Lebens habe ich viel Schrecken gesehen,
aber das meiste davon ist niemals geschehen.“

Der Urheber des zweiten scheint unbekannt zu sein, im Netz habe ganz unterschiedliche Aussagen gefunden, von Konfuzius über Goethe bis zu einem Geistlichen namens Öttinger. Er lautet:

„Herr, gib mir die Kraft,
das zu ändern, was ich ändern kann,
gib mir die Gelassenheit, das anzunehmen,
was ich nicht ändern kann,
und mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.“

Für mich ergänzen sich diese beiden Aussagen. Twain hebt hervor, dass wir uns oft völlig unnötige Sorgen machen über Dinge, die geschehen könnten und wie sie geschehen könnten. Aber wer sich einmal an schwierige Situationen zurückerinnert und die Ängste, die man ausgestanden hat, wird zugeben können, dass das Wenigste davon auch wirklich eingetroffen ist. Nur sehr selten kommt es wirklich so schlimm, wie wir es uns ausmalen.
Das zweite Zitat fordert zu einer großen Kunst auf: Das mit Tatkraft anzugehen, dass ich wirklich erledigen kann. Das ist schon für manche Menschen eine echte Herausforderung. Wer kennt das nicht? Unangenehme Aufgaben aufschieben? Anstatt sie schnell zu erledigen, dann bin ich sie los.
Dinge annehmen, die ich nicht ändern kann! Ohje, es gibt so vieles, was wirklich gefährlich ist in unserer Welt. Aber vieles können wir nicht ändern. Wir können keinen Rassisten davon überzeugen, dass seine Ansichten falsch sind, ebenso wenig einen Terroristen. Es gibt Kriminalität in unserer Welt, daran können wir nichts ändern. Und viele andere Tatsachen mehr, an denen wir uns unsere Köpfe heiß reden oder denken können, aber ändern wird es doch nichts. Es gibt andere Menschen, die diese Aufgaben zu lösen haben. Die haben sich dafür einstellen lassen und werden dafür bezahlt.
Es gibt eines, dass ich allerdings in allen Reiki Büchern und Internet Seiten gefunden habe. Eine Gemeinsamkeit gibt es tatsächlich – alle schreiben die kleine Floskel „Nur heute…“. Und das ist sehr wichtig! Warum? Wenn wir uns noch einmal an Mark Twain erinnern, und daran denken, wie wir uns selber Sorgen machen, dann können wir bemerken, dass wir uns Gedanken um Dinge machen, die erst noch geschehen könnten – also in der Zukunft liegen – und der Satz steht in der Möglichkeitsform, im Konjunktiv. Er könnte also so sein, muss aber nicht. Und das blockiert uns für die Aufgaben, die wir heute, hier und jetzt zu lösen haben. Dieses „Heute“ oder „24 Stunden“ findet man aber nicht nur im Reiki, sondern in vielen Programmen, die sich um Lebenshilfe im weitesten Sinn bewegen. Und tatsächlich, es ist so: Wir können nur den heutigen Tag bewältigen, was morgen ist, darauf haben wir meistens nur wenig Einfluss.
Heile Welt?
Wer jetzt die beiden ersten Seiten gelesen hat, könnte denken, ich wollte eine heile Welt predigen – weiß Gott nicht. Ich glaube, dass war einer meiner größten Fehler zu Beginn meiner „spirituellen“ Laufbahn. Ich hoffte wirklich, alle meine Probleme lösen zu können und eines Tages wieder leicht wie eine Feder über allem schweben zu können. Jedenfalls so ähnlich. Fataler Irrtum! Ganz im Gegenteil. Je tiefer ich in die „Materie“ einstieg, desto stärker wurden mir die Differenzen zwischen Wunschvorstellung und Realität bewusst. Wenn ich mit 40 noch hoffte, irgendwann wieder als ein „tapferer Ritter in scheinender Rüstung“ da stehen zu können, denke ich heute eher, dass alle die, die sich den Anschein eines solchen Ritters geben, Lügner sind. Entweder sie belügen ihre Mitmenschen und ziehen ihnen damit das Geld aus ihren Taschen oder sie belügen sich selber. Ich weiß allerdings nicht, was schlimmer ist. Einstein soll einmal gesagt haben, er wäre sich zweier Tatsachen gewiss: Der grenzlosen Dummheit der Menschen und der Grenzenlosigkeit des Alls. Beim All wäre er sich allerdings nicht ganz sicher.
Das wiederum mag sich jetzt sehr negativ anhören, ist es aber tatsächlich auch nicht. Für mich liegt die Wahrheit in der Ausgeglichenheit. Ich stelle mir das wie eine gute alte Waage vor, so eine, wie unsere Göttin Justitia sie in der Hand hält. Wenn ich nur das Schwere in meinem Leben sehe, liegt diese eine Waagschale auf dem Boden, die andere ist leer und in unerreichbarer Höhe. Wenn ich so tue als wäre alles easy, ist es genauso, nur halt von der anderen Seite gesehen, ich verliere aber auch den Boden unter den Füßen.
Wenn ich aber fähig bin, beides gleichzeitig zu betrachten, das Schöne und das Schwere im Leben, dann ist die Waage im ausgeglichenen Zustand, beide Waagschalen auf gleicher Höhe.
Allerdings möchte ich eines auf gar keinen Fall herabspielen: Es gibt Situationen, die wirklich einfach nur wehtun. Wenn zum Beispiel ein naher Angehöriger schwer erkrankt oder sogar stirbt. Das ist einfach nur schmerzhaft. Oder wenn du in Armut fällst, durch Arbeitslosigkeit. Und doch kann es auch an solchen leidvollen Tagen Unterstützung geben, die sehr hilfreich ist, um über das Leid letztlich hinweg zu kommen. Ein guter Freund oder eine Freundin, jemand der deine Hand hält, dir zuhört, deine Tränen trocknet. Wenn ich in so einer Zeit nicht alleine bin, dann spüre ich auch Hilfe, dann überzeugt es mich, dass es doch etwas Göttliches in uns Menschen gibt.
Das erinnert mich an einen Sommerabend, den ich mir dem Pastor unseres Dorfes verbracht habe. Ich kam gerade vom Krankenhaus zurück, meine Frau musste sich einer Chemotherapie unterziehen. Ich war völlig irritiert, hatte sehr viel Angst um die Gesundheit meiner Frau und sogar um ihr Leben. Unser Pastor und ich gingen bei Sonnenuntergang in unserer Feldmark spazieren und redeten definitiv über Gott und die Welt. Er zitierte keine Bibelverse, oder vielleicht doch einen oder zwei? Ich weiß nur noch, dass es eine wunderbare (göttliche) Atmosphäre war und ich diesen Abend wohl nie vergessen werde. Danach war ich auf jeden Fall gestärkt.





In dieser Nacht
In dieser Nacht fragte mich der Pastor, ob ich mir einmal Gedanken darüber gemacht hätte, warum Gott so viele Religionen zulässt. Ja, das konnte ich bestätigen, ich hatte schon oft darüber nachgedacht. Schließlich lag es für mich nahe, das zu tun. Ich war als evangelischer Christ auf die Welt gekommen, bin in diesem Glauben getauft und konfirmiert worden und mit Anfang 30 aus der Kirche ausgetreten, um ein Zeuge Jehovas zu werden. Das hatte sich dann gut zehn Jahre später erledigt. Dann kam wie gesagt Reiki, und wenn ich mich mit einer Sache beschäftige, dann tu ich das gerne ganz. Also führte mich mein Weg zum Buddhismus. Einige Jahre später traf ich auf einen deutschen Schamanen, der von einem Lakota Schamanen initiiert worden war.
Ein Zyniker könnte jetzt natürlich sagen, der Kerl weiß ja überhaupt nicht was er will. Ein geistig offener würde sagen da hat jemand eine Menge Erfahrungen gesammelt. Gut, sei’s drum, mein Weg verlief so und eigentlich verläuft er immer noch so. Und ich bin froh darüber. Lerne ich doch auf diese Art beinah täglich Neues.
Aber zurück zur Frage: Warum lässt Gott so viele unterschiedliche Religionen zu? Oder hat er sie sogar selber geschaffen? Ich möchte letzteres mit „Ja“ beantworten. Ich konnte ein wenig in die Spiritualität der Lakotas eintauchen und lernte, dass auch dieses Volk nur einen Gott anbetet, Wakan Tanka. Ihre Religion verbindet sie mit den Kräften der Natur, sie achten und respektieren ihre Umwelt. Sie haben keine Angst vor Wölfen oder Adlern, sondern bewundern ihre ganz besonderen Fähigkeiten. Ihr Glaube erleichtert den Lakotas also ihr Überleben in einer Umwelt, in der das Überleben nicht selten äußerst gefährlich sein kann.
Und wenn ich es richtig verstehe, beruhen die Glaubensformen südamerikanischer Ureinwohner auf ähnlichen Grundregeln. Auch der jüdische Glaube, die Wurzel des Christentums und des Islam, war ursprünglich vor vielen tausend Jahren eine Naturreligion, in der sogar viele Götter das Leben der Menschen regelten. Solange, bis, der Bibel nach, Moses kam und die Zehn Gebote des Einen Gottes brachte. Darum besteht für mich der Ursprung einer Religion immer darin, den Menschen eines Volkes das Überleben in einer meist feindlichen oder zumindest gefährlichen Umwelt zu erleichtern.
Aber warum jetzt so viele Religionen oder Glaubensformen? Nun, die Anforderungen, die die natürliche Umwelt an die Menschen stellte, waren sehr unterschiedlich, von der arktischen Kälte über die mongolischen Wüsten, Ägypten mit seinen reichen Nilmarschen, der Regen/Urwald rund um den Äquator unserer Erde, die Plains im Norden Amerikas, die Regenwälder Kanadas, um nur einige wenige Gebiete unserer Erde beispielhaft zu nennen. Ausgehend davon, dass alle Religionen der Welt sich darin einig sind, dass unser Schöpfer, egal wie er von uns Menschen genannt wird, ein liebevoller Gott ist, ist es wohl genauso ein Akt seiner unerschöpflichen Liebe zu seinen Geschöpfen, ihnen genau den Glauben zu ermöglichen, der haargenau in ihre Welt hinein passt, um ihnen das Leben zu erleichtern und unerklärliche Dinge zu erklären.
Man stelle sich einmal vor: Es gäbe wirklich nur eine einzige wahre Form der Anbetung unseres Schöpfers. Und alle Menschen, die nicht in genau dieser Weise zu ihm beten, würden ewig in der Hölle schmoren, wie es ja einige monotheistische Religionen behaupten. Wäre dieser Gott dann nichts anderes als ein widerwärtiger Massenmörder, der sich an den ewigen Höllenqualen jener Geschöpfe aufgeilt, die das Pech hatten, nicht in die „richtige“ Religion hineingeboren zu werden? Verzeihung, aber ich stelle mir einen liebevollen Gott anders vor.
Später wurden die gesellschaftlichen Strukturen komplexer. Wenn unsere Vorfahren am Anfang in kleineren Gruppen von vielleicht einigen Hundert durch die Steppen und Flusstäler ihrer Lebensräume zogen, auf der Suche nach Nahrung, so wurden sie durch die Erfindung des Ackerbaus sesshaft. Und sie organisierten sich in Dorfgemeinschaften und später in Städten. Das geschah schon vor 12.000 Jahren. Und so wurden auch die Regeln des Glaubens geändert, zwangsweise, denn das Leben hatte sich verändert.
Und mit der Verstädterung des Menschen kamen Phänomene, die vorher unbekannt waren, gesellschaftliche Klassen bildeten sich heraus. Es entstanden kleine Gruppen von Herrschern und große Massen von Beherrschten. Und es entstand auch Armut.
Und hier wurden Religionen oft genug zum Werkzeug der Unterdrückung. Herrscher wurden kurzerhand zu „von Gott Berufenen“ erklärt, die Beherrschten oft genug für dumm verkauft und Arme geächtet.
Bei meinen Streifzügen durch die unterschiedlichen Völker unserer Erde stieß ich auf einen Bericht über die Inuit, das Volk von Menschen, das in der Arktis und im ewigen Eis Alaskas lebt. Einige wahrscheinlich wohlmeinende Zeitgenossen überredeten Menschen dieses Volkes dazu, doch diese so unwirtlich anmutenden Regionen zu verlassen. Sie überzeugten sie davon, dass es doch wohl wesentlich besser wäre, in festen Häusern mit Heizung und Strom zu leben. Und nicht wenige der Inuit glaubten ihnen. Ihnen wurden Hütten bereitgestellt und Nahrung. Allerdings mit fatalen Folgen für diese Menschen. Denn erstens hatte sich ihr Organismus über die vielen tausend Jahre, die dieses Volk wohl schon in den Eisregionen lebte, komplett auf die Ernährung fast ausschließlich von Robben und Fisch eingestellt. Das hatte zur Folge, dass Hamburger, Pizza, Steaks und Salat schwere Krankheiten hervorriefen. Und zweitens verwahrlosten diese Menschen fast vollkommen! Warum? Sie hatten keine Aufgaben mehr. In einem Volksverband wie den Inuit hat jede Frau und jeder Mann eine feste Aufgabe, die das Überleben der gesamten Gemeinschaft sichert. So ist keiner entbehrlich, egal, wie alt oder jung.
Aber in diesen Hütten gab es keine Aufgabe für die Menschen. Das hatte man vergessen. Und man ihnen ihren Glauben geraubt – er sei unchristlich. Aber eines hatte man nicht vergessen: Sie mit Alkohol zu versorgen.
So war aus einem vermeintlichen Akt der Nächstenliebe ein Werk der Grausamkeit geworden.

Du bist da – zu meinem Glück



Du bist das Wichtigste und Kostbarste in meinem Leben
Denn du bist fähig mir Sinn und Kraft für so vieles zu geben.
Unser gemeinsames Leben öffnet für mich an manchem Tag
Eine Tür oder Pforte, durch die ich allein nicht gehen mag.
Höhen und Tiefen zu erforschen, die mir unbekannt geblieben wären,
Und neue Weiten und Tiefen, wundervolle Sphären
Öffnest mir immer wieder Augen und Ohren, Nase und Mund
Ohne dich wär mein Leben längst nicht so bunt.

Und doch gibt es Zeiten, in denen ich am Boden liege,
flehen und betteln muss, in denen ich mich schmerzvoll verbiege,
Tage, an denen ich den Boden vor meinen Füßen nicht sehe,
an denen ich fühle, dass ich nicht fest auf ihnen stehe.
Dann ist die Zeit, dass ich danach mich sehne, in deinem Arm zu sein
Dann ist die Zeit, in denen ich gerne Freunde hätte, die auf Stein und Bein
schwören, dass sie mich lieben, wie ich halt mal bin, und mich so nehmen
mit all meiner Schwäche, meinen Tränen und all meinem Sehnen.

In diesem grauen Tagen voller Nebel- und Regenwelten
Bist du dann bei mir und lässt mich für dich genau so gelten
Wie ich bin, siehst und suchst nicht den Mann deiner Träume.
All das andere, das ich kenne, füllt in meiner Seele nur Räume
Voller Schmerz, Sehnsucht und tiefen Verlangen nach Frieden
So ist das, was ich mit dir erlebe, so grundsätzlich verschieden
Von dem was die Welt da draußen so vollmundig und tosend verspricht
Und tatsächlich, versteckt hinter strahlenden Mauern doch niemals ist.

Jeder Tag



Jeder Tag läuft wie immer gleich für dich
Wie ein alter Tanz in ausgegelatschten Schuh’n.
Jeder Takt ist dir so alt bekannt,
Denn du weißt ganz genau, was in jeder Sekunde geschieht.

Mach die Augen auf,
hab den Mut zu sehn
Was um uns herum so alles geschieht
Es gibt viel zu tun,
singen wir ein neues Lied.

Die Routine frisst dich langsam auf
Doch dir fehlt der Mut für einen neuen Song
Sehnsucht keimt unaufhaltsam in dir auf
Nach diesem Kitzeln in Bauch, das du schon so lang mehr nicht kennst.

Mach die Augen auf,
hab den Mut zu sehn
Was um uns herum so alles geschieht
Es gibt viel zu tun,
singen wir ein neues Lied.

Öde und grau muss doch wirklich nicht sein
wie dein Alltag läuft, bestimmst du selbst
Schau genau hin und hör spür den anderen Takt,
Jeder neuer Tag kann ein echter Neubeginn sein.

In einer Winternacht



Die Lampe sendet sanft ihr Licht auf meinen Tisch
Ihr Leuchten ist aus Schein und Sehnsucht bunt gemischt.
Vor dem Fenster senkt die Nacht sich nun auf’s Land
Und vergebens führ ich meine ruhelose Hand
Zu dem Buch, das ich so dringend versuch zu lesen
Um zu verdrängen, was einst so voller Wunder war gewesen.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was uns einstmals so verband.

Viele längst vergangne Tage sich in meinem Geiste drehn,
Lauter Erinnerungen vor meinem inneren Augen wehn
Immer wieder Hin und her und her und hin
Und ich finde trotzdem keinen funkenkleinen Sinn
Darin dass du so weglos weit bist weg von mir.
Deine letzten Worte erschreckend hart verhallten hier.

Ich weiß es liegt kein Sinn darin für mich zu fragen
Was geschehen ist in den längst vergangenen Tagen.
Niemals hätte ich je gewollt dass wir so endlos weit fern
Von einander leben wie auf zwei einem eignen Stern.
Und doch genau obwohl wir zwei dies nie gewollt
Hat unser heftiger Zorn die einstge Liebe eingeholt.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was sich tief in meine Seele eingebrannt.

Ich seh’s noch gut als wär die sturmgepeitschte Nacht
In der deine Mutter dich in unsre Welt gebracht
Vielleicht noch gar nicht allzu lange her.
Und Erinnerung gibt’s für mich noch so viel mehr
An die Tage deiner Kinderzeit denke ich zum Glück
Gern und mit vielen warmen Gedanken zurück

Aber nur wenige Jahre dauerte unsere gemeinsame Zeit
In der auch dein Bruder kam und so wart ihr dann zu zweit.
Gewollt, geliebt gewünscht als Kinder wart ihr alle beide
Niemand hätte je gedacht, dass diese Tage doch zur Neige
Gehen bevor ihr dann erwachsen seid, dass war nicht der Plan.
Doch Streit und Krach und Wut und Rage beendeten ihn dann.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was ich immer wieder in mir fand.

So begann in fürchterlicher Weise etwas das am Anfang niemand wollte
Und doch geschah es und riss uns alle entzwei und ja, ich grollte.
Und doch ich versuchte immer wieder nur mein Bestes zu geben,
Aber die Schöpfer der Zeit wollen immer ihre eigenen Fäden weben.
Es begannen für mich Dekaden wie ich sie mir niemals vorstellen mochte.
Und bitte glaube mir, viel zu oft mein Herz zum Hals hoch pochte.

Ich zweifelte oft in diesen endlos langen Tagen an mir und all der Welt
Und fragte mich hart, was könnt es sein was mir da fehlt?
Ich versuchte dies, versuchte das, jenes schien anfangs zu gelingen
Diesem Land ein Stückchen Brot für mich und meine Bande abzuringen.
Doch das Urteil, wenn es einmal erst als wahrhaftig ausgesprochen
Scheint niemals nie und von niemandem kann gebrochen

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was in tiefen Falten auf meiner Stirn mir stand.

So wachst ihr beide auf bei eurer Mutter und einem anderen Mann
Der schon lang für euch mehr Vater ist als ich’s sein kann.
Ich habs versucht, euch beizustehen in schweren Tagen
Als nicht alles einfach war für euch, ich wollt es wirklich wagen
Euch zu zeigen, dass ich da bin für euch in schweren Zeiten,
Wenn eure Sicherheit droht uns, den Alten zu entgleiten.

Die Lampe sendet sanft ihr Licht auf meinem Tisch
Ihr Leuchten ist aus Schein und Sehnsucht bunt gemischt.
Draußen liegt die Nacht nun schließlich auf dem Land
Und endlich führ ich meine ruhelose Hand
Zu dem Buch, das ich so dringend versuch zu lesen
Kann nicht verdrängen, was einst so voller Wunder war gewesen.

Straßenblick


Durch die Straßen geh ich gerne,
manchmal auch wirklich nur zum Spaß.
Dann schaue ich und ich rieche
ich spüre , schmecke und höre

Das Leben wie's sich prall und drall entfalten will.

Menschen, die sich umarmen
Hand in Hand zu zweit oder mehr
Menschen wie sie eilen und hasten
Andere, wie sie leicht verweilen,

oder einfach nur die Welt ansehn
in ihren vielen bunten Facetten

Aber auch Tränen seh ich,
meistens still und einsam geweint
Hinter steinernen Mauern
So manches Herz zerbricht.
In einem tiefen See aus Tränen
so mancher Mensch ertrinkt.

Vieles ist selten geworden
in unserer heutigen Zeit,
Menschlichkeit und Achtung
Respekt und Mitgefühl

Ich danke jedem aus Herzen
der so mit mir lebt

Hoffnungen kommen und gehen



Oft ist es so, dass ich nur schweigen kann,
denn der Schmerz schnürt mir die Kehle zu.
Ich wünsch mir doch nur ein kleines bisschen Glück,
Ein wenig ganz normale Sicherheit.

Hoffnungen kommen und gehen,
der Silberstreif verflüchtigt sich schnell.
Hoffnungen kommen und gehen, ich hab den Weg verlor’n.

Du bist der Mensch, den ich so sehr lieb hab,
doch diese Liebe tut häufig weh.
Ganz gewiss nicht, weil du mir Leid zufügst,
nein, du machst mir so oft Mut.
Ich wünsch mir so sehr, dich auch mal auf Händen zutragen,
sei es nur ein kleines Stück des Wegs.
Ich wünsch mir so sehr ein Geschenk für dich,
mal eine kleine Aufmerksamkeit.

Hoffnungen kommen und gehen,
der Silberstreif verflüchtigt sich schnell.
Hoffnungen kommen und gehen, ich hab den Weg verlor’n.

Ich erinnere mich noch an unsere letzte Fahrt,
Dein Haar war ganz nass von Meer.
Nachts, als ich nicht schlafen konnt,
zog ich dich nah an mich ran.
Wollte deinen Atem spüren, die Sanftheit deiner Haut.
Die Erinnerung an leichtere Zeiten kam und quälte mich wie ein Fluch.




Bahnhof der Seelen



Viele Menschen sah ich schon kommen und gehen.
So viele Hoffnungen hab ich schon gesehen.
In diesen Menschen sah ich sie für mich
Und wurde oft enttäuscht – auch über dich?

Das mag so sein, aber ich denke jetzt,
so ist das Leben, nicht nur im Netz.
Man kennt sich, man grüßt sich,
ich schreibe nette Worte über dich.

Und gehe dann doch an dir vorbei und weiter.
Genauso gehst du, ob traurig oder auch heiter.
So suchen wir immer wieder und wieder
Und schreiben so manchen Gedanken nieder.

In der Hoffnung, dass der jemandem gefällt,
jemandem, der hinein passt in unsere Welt.
Ein Mensch, der ähnlich tickt wie du oder ich,
den einen Moment nur, ohne Maske vorm Gesicht.

So sah ich viele Menschen kommen und gehen,
hab so viele Gleise und Richtungen gesehen.
Auf diesem unsagbar großen Bahnhof im Netz
Und ich glaube, so langsam verstehe ich jetzt.

Ich suchte und fand in meinem eigenen Leben
Immer wieder Menschen, anfangs schön und eben.
Doch dann kam die Zeit, dass der Reiz des Neuen vorbei
Und ich spürte, dass so langsam der Punkt gekommen sei.

Der Punkt, an dem der Tag reif ist, um weiter zu gehen.
Und wieder andere, neue Menschen zu sehen.
Nur eine allein ist zum Glück seit einigen Jahren
Bei mir geblieben in guten und bösen Tagen.

Und ist das nun nicht wirklich echtes Glück?
Und blick ich auf all die Jahre davor zurück,
so muss ich sagen, es waren auch schöne dabei.
Aber die, sie gingen auch wieder vorbei.

Aber ich denke, so ist es nun mal im Leben,
ein immerwährender Wechsel eben.
Und manchmal sehn ich mir dann Tage herbei,
an denen es nur ein wenig ruhiger sei.

Dann fühle ich die Frau an meiner Seite,
schau sie mir genauer an, das mach ich heute.
Und freu mich über all die Freiheit eben
Die wir uns immer wieder geben.
Freiheit ist ein unglaublich großes Wort,
und gefunden hab ich sie wirklich nur dort
wo ich all meine Gefühle kann wagen
auch heute noch in unseren Tagen.

Denn zur Freiheit gehört auch Sicherheit,
ein Gefühl, das selten ist in unserer Zeit.
Werden wir doch jeden schönen Tag aufs Neue
Mit Meldungen überhäuft, die ich scheue.

Weil sie mir und anderen Angst bereiten
Und all die Klugen und Gescheiten
Nur eines kennen in unserer Welt
Und damit meine ich einfach nur Geld.

Dann bin ich überaus dankbar und froh
Dass du an meiner Seite bist und so
Mir das Gefühl der Sicherheit gibst,
aus nur einem Grund: Weil du mich liebst.

Und bei all dem Reden und Schreiben
Wärst nicht oftmals besser zu schweigen?
Wenn Politik und auch die Religion
Menschen bringen zum Kochen schon.

Die Unschuld ist vorbei



Erinnerst du dich noch an die längst vergangene Zeit
Als wir wohl davon träumten, das für immer es so bleibt.
Du sitzt auf deiner Schaukel, und dein Bruder spielt im Sand
Ein Bild, das ich wohl nie vergessen werd.
Doch dann kam der Streit, voller Wut und voller Zorn,
Eure Welt zerbrach war in kurzer Zeit

Ich blieb in eurer Nähe, wollte immer bei euch sein
Ne Zeit, die ich wohl nie vergessen wird.
Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Das es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum

Die Zeit sie ging ins Land und zuerst da lief’s noch gut
Wir sahen uns so oft wie es nur ging.
Die Entfernung zwischen uns wurd größer mit Zeit
Sowohl im Raum als auch Herz.
Für deinen Bruder konnt ich kämpfen sowohl für als auch um ihn.
Die Bande wuchsen zwischen ihm und mir.

Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Dass es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum

Mit uns da wurd es schwierig, es tat beiden reichlich weh
Du zogst dich immer mehr von mir zurück.
Verzweifelte Versuche von uns beiden gingen schief,
Wut und Zorn und Schmerz besiegten uns.

Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Dass es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum

Herbstlied



Ein Tag im Herbst, ich glaub im Bilderbuch zu stehn
Meine Frau an meiner Seite lächelt mich an
Und ihr Blick geht ganz tief ins Herz hinein.
Über uns schraubt ein Bussard sich ins Blau
Diese Zeit ist einfach genial.

Wir sitzen in der Sonne und es geht uns einfach gut
Was oft so schwer scheint ist nur noch Illusion
Und die Seele atmet endlich einmal kräftig durch.
Buntes Licht der Blätter spiegelt sich in uns
Diese Zeit ist einfach genial.

Kaum zu glauben und doch ist es wahr,
Momente gibt’s einfach wunderbar.
Mit offenen Sinnen nehmen wir sie in uns auf.

Auf dem Weg nach Haus sagt die Sonne zu uns „Tschüß“.
Purpurne Wolken, Horizont in feuerrot,
ein Schlussakkord wie in einem sel’gen Traum.
Hand in Hand, jedes Wort ist zuviel,
diese Zeit ist einfach genial.


Wie stark wollt ich sein
Ich schließe meine Augen und ich denke an dich.
Denke an all die Pläne, die ich hatte für uns,
und wie sie zerstoben wie Rauch im Wind.
Wie all dass, was ich einst erdachte,
sich auflöste wie das Salz im ewigen Meer.

Wie stark wollte ich sein, und auch wie groß,
dir alles dies ein wenig leichter machen,
Wie stark wollte ich sein, und auch wie groß,
Doch was blieb davon, was hatte Bestand?

Heute stehe ich hier, Tränen im Gesicht,
und bin so froh, dass du es bist, die bei mir steht.
Die nicht urteilt, nach dem was ist und einmal war,
sondern fragt, wie schön die Liebe ist,
wie tief die Wärme geht, die sie uns bringt.

Dein Atem ist es dann, der mich jetzt wärmt,
der meine Segel wieder füllt mit zartem Hauch.
Deine Hand, fest in meiner, gibt mir Kraft,
zu bestehen an diesem Tag, an dem all meine Träume
bunt schillernden Seifenblasen gleich entschweben.

Neue Träume kommen wieder, gemeinsam holen wir Luft.
Finden neue Kraft, ein frischer Wind in unserem Geist.
Die Tage kommen wieder, die dann leichter sind als sonst.
Das spürn wir beide tief im Geist,
und schaun dann nach vorn.




Leben



Ich weiß, das es Dich gibt, Gott,
Dass Du nicht der alte Mann bist,
mit weißen Haar und Bart auf ner Wolke schwebst,
Der entscheidet, wer gut oder böse ist.
Wir haben uns selber die Freiheit genommen,
vielleicht damals bei der Geschichte mit dem Apfel.
Heute stehn wir da, ratlos oft,
zweifeln an Dir, sind ohne Geduld.
Und doch können wir Dich spüren
Wenn wir ganz genau hinhören,
tief in uns hinein und ehrlich sind.
Dann bist Du da, gibst Kraft, Hoffnung und Licht.

Irgendwann nahmen wir uns die Freiheit,
häufig zu wissen, was gut und was böse ist.
Doch können wir meistens nur Ängste als böse sehn
Und unsere Wünsche und Hoffungen als gut.
Unser Leid scheint uns schlecht und
Unser Glück sollte gut für alle sein.
Aber ist mein Glück nicht manchmal schwer
Für andere in dieser Welt?
Ist mein Leid nicht manchmal gut für mich?
Weil ich seh, dass es etwas anderes gibt hinterm Horizont?
Dieser Horizont ist meine Grenze,
eine echte Grenze nur für mich.
Und wie oft schlägt mein Herz vor Angst bis zum Hals,
Beim Ersten Schritt in diese, die doch Deine Richtung ist,
und Du führst mich dann weit über meine Grenzen hinaus.
Zu sehen, zu spüren, zu erleben, wie menschlich wir sind,
verletzlich in Körper, Seele und Geist,
Zerbrechlich oft.
Und doch fügst Du die Scherben immer wieder zusammen,
zu einem Bild, einem neuem.
Hoffnung, Leid, Liebe Schmerz, Trauer, Trost
Leben

Segenswunsch



Ich wünsch Dir ein langes Leben
Und Gesundheit oben drauf.
Sei die Liebe Dir gegeben
Deinen ganzen Lebenslauf.
Mag Geduld an vielen Tagen
Auch gefordert von Dir sein.
Magst Du sie im Herzen tragen.
Sie wird Dich befrei’n.

Es gibt eine Kraft die trägt Dich
Du kannst ganz auf sie vertrau’n.
Alles Gute gibt sie täglich,
Du kannst immer auf sie bau’n.
Es mag oft an manchen Tagen
Vieles schwer gewesen sein
Und wir hatten viele Fragen:
„Mußte das jetzt wirklich sein?“
Was geschieht ist niemals Zufall,
Auch wenn wir es erst so seh’n.

Es ändert sich des Lebens Schall,
Wenn wir andre Wege gehen.
Möge wenn Du schlafen gehst,
immer jemand bei Dir sein,
Eine warme gute Seele
Die Dich liebt wie Du sie auch.

Du und wir

Ganz tief drinnen ruf ich deinen Namen,
mir ist nach dir, nach deiner Näh
Du hörst es, du weißt es, ich spür es,
Das sind wir.

Unausgesprochen und doch gehört,
mehr gespürt und auch gefühlt.
So leben wir, ich kann es kaum beschreiben.

Nähe ist echte Nähe, ist dasein bei dir und mir,
ist Einssein im Geist, im Herz.
Worte fehlen mir, beschreiben kann ichs nicht.

Zuversicht gibst du mir,
lässt mich durch das Alltagsgrau
Die Sonne sehen.

Eigene Wege
Wir gehen beide unsere eigenen Wege
verlieren dabei nicht das gemeinsame Ziel aus unseren Augen
Erfahrungen die wir machen, Gedanken, die wir denken,
du oder ich,
fließen zusammen zu einem gemeinsamen Punkt.
werden erzählt, offen und frei ohne Scheu.
Klappen sind schon lange sperrangelweit offen bei uns.
Denn Vertrauen ist unsere große erarbeitete Stärke,
Vertrauen, dass du mir nicht wehtust und ich dir nicht.
Dann staunen wir oft, wenn wir unsere Seele schweifen lassen,
du in die eine Richtung, in die andere ich oder andersherum,
dass wir doch dann wieder zusammen stehn
und dasselbe sehn.
Wir gehen beide auf unserer eigenen Straße,
aber es gibt keine Angst, dass wir uns verliern.

Science Fiction
Wozu brauchen wir eigentlich Science Fiction Filme? Um uns Aliens anzuschauen? Haben wir die Aliens nicht schon lange unter uns? Seit tausenden von Jahren? Nein, wohl nicht wirklich, aber ich meine unsere Nachbarn, unsere Nachbarvölker, aber auch oft unsere direkten Nachbarn, oder sogar die eigene Familie! Wie oft stoßen wir da an unsere Grenzen! Wie oft verstehen wir nicht deren Handlungen und reagieren mit Abwehr oder sogar Aggression. Wie oft erscheinen sie uns als Wesen vom anderen Stern. Die zwar genauso aussehen wie wir, aber anscheinend in völlig abartiger Weise handeln oder reagieren. Zumindest aus unserer Sicht heraus. Aber unsere Sicht ist immer subjektiv, und das vergessen wir oft. Wir kennen nur unsere eigene kleine Welt, trauen uns kaum, über deren Tellerrand hinaus zu blicken und tun das dann auch dementsprechend selten. Und dann erscheint uns unser Nachbar plötzlich als der fette Jabba aus „krieg der Sterne“, der lebendige Kröten fressend widerlich schmatzend auf seinem Kissen sitzt und uns, die wir doch die Helden sind, mit den abartigsten Beschimpfungen demütigt. Und wir, weil wir ja Helden sind, denken wir müssen uns zur Wehr setzen.

Oder ist das der Sinn der Sience Fiction? Uns unseren eigenen Spiegel vorzusetzen? Sind wir in dem Moment, wo wir Jabba sehen, nicht auch genau so einer, aus den Augen unseres Gegenüber betrachtet? Denn der reagiert ja auch nur auf uns – versteht uns nicht, wundert und vielleicht ärgert sich über unsere Handlungen. Aber so läuft die Welt – wir wollen! Unbedingt! Wir haben uns unsere Ziele gesetzt und setzen sie durch! Egal wie! Wann hört das auf? Wann erkennen wir tief in uns drinnen, dort, wo unsere wahren Schätzen verborgen liegen, dass der Schlüssel zur Beendigung aller Kriege nur in uns liegt? In unserer eigenen Bereitschaft zur Friedfertigkeit.

An Tagen wie diesen



An Tagen wie diesen ist mir danach
Mich an unseren Platz zu verkriechen.
Dieser Platz hinter der dichten Hecke,
wo niemand uns sieht
und kein Mensch uns stört.
In einem Garten, den niemand außer uns kennt,
wo die Wolken miteinander spielen
und die Vögel durch die Himmel toben.
Dort spür ich dann, wie dein Haar auf mein Gesicht fällt,
wie Sonnenstrahl, der durch die Blätter funkelt.
Ich spüre deinen Atem ganz nah auf meiner Haut
Wenn dein Mund zu einem Kuss auf meinen sich senkt.

An einem Tag wie diesem möchte ich
Ganz nah bei dir sein und die Leichtigkeit spüren
Die ich so oft vermisse in der letzten Zeit.
Nach der wir uns so sehnen und die so wichtig ist,
gerade wenn vieles so undurchsichtig scheint.
Wenn manches bedrohlich ist und mancher
Grauer Schatten sich auf unsere Gemüter senkt
Und auf Teufel komm raus nicht weichen will.

Dann möchte ich ganz nah bei dir sein
Und zaubern würde ich gern, um diese Freiheit herbei zu sehnen.
Trommeln möchte ich schlagen und die guten Geister rufen,
die uns diesen Segen bringen
durch den Vorhang hindurch schauen zu können
der dicht und grau uns die Sicht verbirgt.
Und doch ist es nur ein Blick, ein Lächeln,
ein Zug in deinem Gesicht, der mich
dann spüren lässt, dass dieser Zauber wirkt
die Magie des Zarten, des Warmen, des Sanften,
diese Kraft, die so unwiderstehlich ist,
dass sie, Wasser gleich, jeden Stein auf Dauer erweicht,
jede Mauer durchdringt und Wärme bringt.

Eine kleine Ostergeschichte



Im Hühnerstall dieser Welt brechen immer wieder Füchse ein, um sich ein leckeres Hühnchen zu holen. Aber die Mächtigen unter den Menschen denken gar nicht daran, bessere Zäune zu bauen, die die Hühner vor den Füchsen schützen. Denn so haben sie die perfekte Ausrede, selber die Hühner zu schlachten – „Der Fuchs war wieder mal da“.


Es war einmal in König Davids Stadt
Wie es der Prophet vorhergesagt hat.
Dass ein Kind zur Welt kam in einem Stall.
Darüber stand ein strahlender Stern aus dem All.
Seine Mutter hielt den Knaben zärtlich in ihren Armen,
von seinem Vater lernte er, ein Zimmermann zu sein.
Später dann mit dreißig Jahren,
tat er Dinge, die viele entsetzten,
denn er tat sie für die Armen, die Verlorenen, Verletzten.
Die Entrechteten, Kranken und Entehrten.
So starb er dann im Morgengrauen
So ungefähr zu dieser Jahreszeit.
Gefoltert und ermordet am Kreuz
Wir täten gut daran uns zu erinnern,
das sein Geist nicht darin bestand
uns zu Ostern heillos zu betrinken.


„Gib einem Mann einen Fisch, und er hat einen Tag lang zu essen. Lehre ihn fischen, und er hat sein Leben lang zu essen.“ Leider ist es heute vielen Menschen verboten, zu fischen.

Eine laue Sommernacht



René und Claudia lebten jetzt schon circa ein Jahr zusammen in dieser eigentlichen Bruchbude, die sie liebevoll ihr „Efeubewachsenes Hexenhäuschen“ nannten. Es war ein Anbau an ein ehemaliges Bauernhaus und tatsächlich irgendwie urig, auch wenn es keineswegs den Richtlinien modernen Bauens entsprach und ihres Wissens nach auch ohne Baugenehmigung entstanden war. Aber die Miete war ziemlich gering, und wie gesagt, es war urig, es hatte einen gewissen Charme.
Einer ihrer Lieblingsplätze war eine ungefähr 30 m² große Rasenfläche, die sie von der Verandatür in der Küche aus erreichen konnten. Zur Linken stand ein flacher Anbau, dessen rote vermoosten Ziegel bis fast auf den Boden reichte und nach links unten hinten hinaus war dieses Plätzchen von dichten Wildrosenhecken umgeben, aus denen sich einige Clematisblüten einen Platz am Sonnenlicht erobert hatten.
Sie hatten bereits Abendbrot gegessen, die letzten Gitarrenschüler waren längst gegangen und beide lümmelten auf einer Decke. Meggie, die Schäferhündin, räkelte sich im warmen Sonnenlicht. René schaute sich Claudia liebevoll an. Ihre ehemals sehr kurzen kastanienbraunen Haare hatte sie wachsen lassen und mittlerweile rahmten diese ihr warmes, schmales Gesicht bis zur Schulter ein. Ihre braunen Augen hatte sie genießerisch geschlossen. Alle Gesichtszüge deuteten auf absolute Entspannung hin. René liebte ihre sanft geschwungen und sehr deutlich gezeichneten Lippen. Diese zu berühren war einfach ein Genuss, die Antwort, die auf einen sanften Kuss folgte, war immer freudig und auf mehr aus. Er ließ seinen Blick weiter schweifen. Ihre Schultern wirkten dynamisch, harmonisch gerundet. Sie trug eine sehr leichte Bluse, deren Bund erst an der Mitte der Oberarme begann und sich kurz um den Ansatz ihres kleinen festen Busens rankte. Er genoss den leichten Schimmer, mit dem die Sommersonne ihre glatte Haut aufleuchten lies. Als sein Blick ein wenig tiefer glitt, freute er sich, dass die Bluse so dünn war, dass die Konturen ihrer Brüste hindurch schimmerten.
Genau in diesem Augenblick schlug Claudia ihre Lieder hoch und lächelte ihn an. „Dieses gewisse Grinsen in deinem Gesicht kenn ich doch, mein Lieber.“ Lachte sie. „Was hast du nur schon wieder gedacht?“ Claudia neckte ihn, wussten sie doch beide genau, was da mit René geschehen war. „Hast du auch so einen Durst? Ich hol uns mal was zu trinken.“ Sie lächelte immer noch. Ihr Mann musste auch schelmisch grinsen. „Ja, mach das, ich hab tatsächlich auch Durst.“
Mit federleichter Eleganz stand sie auf. Ihr Blick war auf den Himmel gerichtet. „Schau mal, da oben ziehen zwei Bussarde ihre Kreise. Ob die beiden ein Pärchen sind?“ René wollte sich dies schöne Spiel der Natur ebenfalls ansehen, aber seine Blicke verfingen sich an Claudias nackten Beinen. Lang waren sie eh schon, aber aus der Bodenperspektive heraus machten sie einen beinah unendlichen Eindruck. Zuerst sah er nur ihre schmalen Fesseln, dann ließ er seine Augen ein wenig weiter nach oben schweifen. Da waren sie wieder, die Schmetterlinge im Bauch, dieses warme Kribbeln, das man niemals vergisst. Die sanft gebräunte Haut lud zum Berühren ein, ganz leicht, wie Claudia es liebte und wie es ihre kleinen Härchen auf den Armen aufrichten ließ. Er malte sich aus, wie es sich anfühlte, seine Hände vorsichtig höher gleiten zu lassen. Zuerst mit einem leichten Druck auf die Waden, dann die Knie kreisend zu umrunden, um danach die glatten Schenkel zu erkunden. Seine Augen folgten seinen Fantasien. Ihr kurzes Röckchen, das sie im Sommer so gerne trug, verbarg vom Bodenblick aus nichts. Er freue sich daran, wie die leicht geöffneten Knie sich nach oben hin beinah schlossen. Die glatten Schenkel bildeten kein komplettes V. Als sein Blick das Ziel seiner Sehnsucht erreichte, lächelte er. Ein paar freche Löckchen hatten sich ihren Weg aus dem knappen Slip gebahnt und kringelten sich um den durchsichtigen Stoff. Das Kitzeln in Renés Bauch hatte sich noch gesteigert.
Jetzt schaute Claudia auf ihn hinunter und musste grinsen. Sie kannte den Mann mittlerweile recht gut. „Gegessen haben wir ja schon,“ meinte sie schelmisch. „Aber mir scheint du hast noch Appetit. Kommst du mit, Wasser holen?“




Das Straßenkaffe
Hier im Cafe sitze ich gern stundenlang,
schau mir den Alltag in unsrem Städtchen an.
Manches ist mir etwas fremd, das geb ich, zu.
Andres das kenn ich selber ganz gut.
Kinder, die raufen oder spielen mit dem Ball,
später kommt der Höllenlärm vom Skateboard noch dazu.
Mütter, die schieben Karre oder Bauch,
Männer sind selten dabei.

Höhen und Tiefen, die gibt es überall,
glaub mir, wir sind nicht allein.
Du spürst, dass das Leben nicht vergisst,
wenn du von einer Talfahrt dich erholst.

Der Mann da im Anzug, grau auch im Gesicht
Wischt sich hektisch den Hundescheiß vom Schuh.
Den heiligen Laptop untern Arm geklemmt,
jagt er zum nächsten Termin.
Paule an der Ecke, genauso grau wie blau,
lallt hinterher, „haste mal `nen Eu für mich.“
Lang ist es her, das er grade stehen konnt,
auch er hatte mal so nen Anzug an.

Beim Fischzug im Netz wusste keiner so genau
Wie vernetzt wir wirklich sind in dieser Welt.
Global gesehen sind jetzt viele Läden leer,
das Geld klebt woanders seitdem.

Träume zerplatzten bunten Seifenblasen gleich
Steck nur den Kopf jetzt nicht in den Sand.
Wisch dir die Tränen vom Gesicht wie’s Muttern tat
Und dann pack dein Leben wieder an.

Die Ratio des Geldes scheint überall zu sein,
scheinbar regiert sie alles dieser Welt.
Doch wo wären wir wenn’s die Liebe nicht gäb,
die Liebe zu dir und zu mir?
Was soll all dein Streben nach Karriere und Macht,
wenn Du nach Hause kommst, und dein Bett ist kalt.
Leben ist mehr als nur das, was wir sehn,
Menschsein lebt im Herzen und nicht im Portemonnaie.


Einfache Gedanken eines einfachen Menschen
Wir mussten unserem Auftritt absagen - unser erster seit mehr als einem Jahr. Warum? Letzte Woche waren wir mit Minnie, unserem Schäferhund, zu einem Spaziergang an der Weser. Und ich hatte die Idee, mit ihr um die Wette zu laufen. Ich habe dieses Rennen gewonnen, aber kurz danach bekam ich das Gefühl, dass meine Lunge kollabieren würde. Ich hatte sehr viel Mühe, nicht in Panik zu geraten. Am nächsten Tag habe ich unseren Arzt konsultiert - Asthma, besser gesagt Belastungsasthma. Während der Hitzeperiode hier in Deutschland fühlte ich, dass etwas falsch war mit meinem Atem, meiner Lunge. Aber es wurde besser als das Wetter kälter wurde, bis zu jenem Tag des Rennens. So weit, so gut - oder schlecht?
Darüber nachzudenken, was ich im ersten Teil gesagt habe - über Spiritualität, darüber denke ich jetzt sehr tief nach. Ein weiteres Mal gibt es eine Situation, durch die gilt, hindurch zu gehen, um etwas Neues zu lernen. Die letzten Tage ließ ich meine Gedanken durch mein ganzes Leben wandern und ich erinnerte mich an die Tatsache, dass ich mit meiner Lunge mein ganzes hindurch Leben Schwierigkeiten hatte, angefangen in den Tagen meiner Jugend. Ich gab dem Rauchen dafür die Schuld. Aber zur gleichen Zeit beim Sport, und das ist schon verrückt, wurden die Schmerzen besser, wenn ich härter trainiert.
So blieb ich beim Sport. Ich laufe auf Inlineskatern, zusammen mit Minnie. Es ist gut für uns. Aber zu spüren, was in mir passiert, ist nicht so gut. Ich fühle mich eher zwiespältig - von meinem Körper verlassen - was wird als nächstes passieren, wie geht es weiter?. Auf der anderen Seite bleibe ich beim Singen und Sport. Ich fühle mich als hätte ich eine schwere Last auf meiner Schulter.
Was bedeutet dies im Zusammenhang mit der Spiritualität? Unser Geist, mein Geist ist in Verbindung mit der ewigen Macht, dem Schöpfer aller Dinge, unsere Mutter Erde. Es ist normal, krank zu werden, Schmerzen aller Art sind normal (Schmerzen im natürlichen Sinn, nicht das, was Menschen anderen Lebewesen antun). Als wir mit der Inhaberin des Lokals, wo wir gespielt hätten spielen sollen, sprachen, erzählte sie uns, dass sie einst eine Zeit sehr traurig war, weil sie nicht glücklich war. Sie sprach mit einem ihrer Freunde, einem Psychologen, und dieser fragte sie: "Wer hat dir gesagt, dass wir immer glücklich sein können?"
Und es ist so wie es ist. Ich denke die meisten Leute wollen nur glücklich sein, haben das Bedürfnis, glücklich zu sein und nichts anderes. Aber das Leben ist nicht immer Glück und Freude. Es gilt Berge zu besteigen, durch Täler zu gehen und Flüsse zu überqueren.


Freiheit im Herz

Frei wie der Wind möchte ich sein

Frei wie Vogel im Sonnenschein

Ich möchte dich finden tief in mir drin

Freiheit geht nur mit Liebe im Bauch.

Was wir mit uns finden ist Reichtum genug

Wir gehen unsern Weg niemals allein

Mag es auch stürmen, hageln oder schnein

Geborgenheit finden wir Hand in Hand


Liebe
Lieben bedeutet, sensibel und empfänglich zu sein. Allein das Wort Liebe ist nicht Liebe. Liebe kann nicht aufgeteilt werden in die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen, noch sollte man sie vergleichen als die Liebe zu dem einen und die Liebe zu vielen. Die Liebe verschenkt sich selbst im Überfluss, so wie eine Blume ihren Duft verströmt, aber wir wollen die Liebe in unseren Beziehungen immer messen und zerstören sie dadurch. Die Liebe ist kein Gebrauchsgut des Reformers oder des Sozialarbeiters; sie ist kein politisches Instrument, mit dem man bestimmte Aktionen in Gang bringen kann. Wenn der Politiker und der Reformer von Liebe sprechen, benutzen sie einfach das Wort und berühren nicht das wahre Wesen der Liebe, denn Liebe kann nicht als Mittel zum Zweck benutzt werden, weder jetzt noch in der Zukunft. Die Liebe findet man auf der ganzen Erde und nicht nur auf einem bestimmten Feld oder in einem bestimmten Wald. Die wahre Liebe ist nicht auf eine bestimmte Religion begrenzt, und wenn organisierte Religionen sie benutzen, hört sie auf zu existieren. Gesellschaften, organisierte Religionen und autoritäre Regierungen zerstören mit der Geschäftigkeit ihrer verschiedenen Aktivitäten unwissentlich die Liebe, die zu Leidenschaft des Handelns wird ... Liebe hat nichts mit Sentimentalität und nichts mit blinder Ergebenheit zu tun. Sie ist stark wie der Tod. Liebe kann man nicht durch Wissen erkaufen, und ein Geist, der nur nach Wissen ohne Liebe strebt, ist ein Geist, der rücksichtslos nur sein eigenes Leistungsziel verfolgt.

Nuancen

Vergiss nicht zu leben,
es gleitet sonst vorbei.
So viele Facetten
Nicht nur Einerlei.

Farben, Nuancen
grell und auch mal bleich.
Stimmen und Töne
Niemals ist es gleich.

Liebe, Vertrauen
Ist in unserer Welt.
Seht auf die Weichen
Sie sind auf gut gestellt.

Sternennacht

Nachts bei uns auf dem Land

Seh ich Sterne so hell und so klar.

Millionen und noch viel mehr

Zählen kann ich sie nicht.

Liebe, Respekt spüre ich dann

In einer solchen Nacht.

Vor dieser Kraft, die all dies gemacht

Auch dich und mich

Jeden Baum, jedes Tier – in Liebe

Alles um herum
– in Liebe


Ich habe Hoffnung
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die ihren Frauen ihre Liebe mit einer Rose zeigen.
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die mit ihren Frauen alles teilen: Ihre Ideen und Gedanken, ihr gemeinsames Zuhause, ihr Geld, ihre Zeit.
Ich habe Hoffnung, solange es Frauen gibt, die ihren Männern die Tränen von den Wangen küssen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die in unwirtliche Regionen ziehen, um dort Brunnen zu bauen, damit die Menschen dort sauberes Wasser haben.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die den Wahnsinn dieser Welt als Schmerz in ihrem eigenen Fleisch empfinden und daran nicht scheitern.
Ich habe Hoffnung, solange es Ärzte gibt die ohne Grenzen arbeiten.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Korruption anklagen und andere, die sie verurteilen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die die Übel dieser Welt aufdecken ohne Rücksicht auf ihr eigenes Portemonnaie.
Ich habe Hoffnung, solange die Mächtigen dieser Welt immer mal wieder spüren, dass sie uns doch nicht nach Belieben regieren können.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Grausamkeit als solche erkennen und anklagen.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen ihren Mitmenschen Trost spenden können.
Ich habe Hoffnung, solange es Ideale gibt, die uns Menschen menschlich werden lassen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für den Erhalt unserer Mutter Erde kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für eine gesunde Ernährung aller Menschen auf unserem Planeten kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Minen, Splittergranaten und als Spielzeug getarnte Bomben als unendlich grausam verurteilen.
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die Vergewaltigung als Verbrechen brandmarken.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Kindesmissbrauch als Verbrechen erkennen und die Täter hinter Schloss und Riegel bringen.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen für das Schöne und Wahre in uns und unseren Mitmenschen kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns immer wieder zeigen, dass wir zur Liebe fähig sind.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen echte Liebe praktizieren.
Ich habe Hoffnung, solange Musik erklingt, die uns unsere Herzen öffnet.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns klar machen, dass der Geist der Weihnachtszeit nicht in den Getränken liegt, die wir sinnlos in uns hineinschütten.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Waren ehrlich produzieren und andere, die diese Waren zu ehrlichen Preisen weiter verkaufen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die in indische Fabriken gehen, um dort Kinderarbeit und Sklaverei abzuschaffen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für die wirkliche Freiheit aller Menschen kämpfen und sogar dafür Gefängnis oder Folter riskieren.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns erklären, dass wir mir unserer Gier nach immer mehr Schuld an der Tatsache sind, das es Kindersoldaten gibt.
Ich habe wirklich Hoffnung!

Da helfen keine Drogen

Das Leben ist nicht immer, wie ich`s gern hätt.
So mancher Stolperstein liegt da rum.
Im Laufe der Zeit hab ich viel Schrecken geseh’n,
Aber das meiste davon ist nie gescheh’n.
Schatten der Angst vernebeln mich dann,
Schaff ich das alles, was ich alles schaffen kann?
ich find kaum den Weg, der da hinaus führt.
Nimm an die Hand und bitte küss mich wach.


Da helfen keine Drogen, Pillen oder Sprit,
Dein Arm muß her, ich brauche dich dann.
Da helfen keine Drogen, Pillen oder Sprit,
Dein Arm muß her, sonst bin ich arm dran.


Das fühlt sich dann an wie Sonne und Strand,
Fußspuren bleiben von uns im Sand.
Oder ich rieche Wiesen oder Wald,
Ruhe und Frieden spür ich dann bald.
Die Welt da draußen, voll Angst und voll Not
Voller Dornen und Steine, blutig rot.
Kann ich vergessen, wenn wir zusammen sind,
Allmählich weicht der Alptraum dann von mir.

Wie so ein Junkie

Wie so ein Junkie klammern wir uns ganz fest
An die glitzernde Scheinwelt um uns herum, laut und schrill.
Wie so ein Junkie geben wir niemals auf
Dem nachzujagen, was uns Reichtum verspricht

Höher und höher, weiter und schneller
lauter und schriller. Wie die Motten ums Licht.
Wie lange geht das noch gut? Und wo bleibt der Mensch

Wir nennen es Freiheit Wenn wir tun was wir woll`n .
Ohne zu achten, was dann dadurch geschieht.
Wir nennen es Freiheit dabei seh`n wir doch nur
dass wir raffen und schaffen und denken das sei unser Glück?
Für mich heißt Freisein meine Wege zu gehen
Und mit andren gemeinsam unsere Ziele zu sehen.
Für mich heißt Freisein meine Gefühle zu spür`n
Und mit dir auszutauschen, zu fühlen, wie’s geht.
Ich will mich verlassen, meinen Standpunkt verlier`n
um mit neuen Ideen zu mir zurückzukehr`n.
Ich will mich verlassen will zu dir gehen
Ich will mich bereichern, weil ich deine Liebe spür.
Leise Töne gefühlvolles Sein
Sanfte Farben im Kerzenschein.
Nur so kann ich sein
Nur so bin ich Mensch
Nur so bin ich Mensch


Wer will das schön hör’n?

Ja ich bin eine dieser zerlumpten Gestalten,
von denen die Braven sich gerne fernhalten.
Die wie Schatten nachts durch die Gassen wehn.
Anstatt jeden Tag einem Werk nachzugehn,
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Es fragt sich auch niemand, was mich dazu bringt,
was mich nachts unter Brücken und Laternen zwingt
zu schleichen und keinen Schlaf zu kriegen
Und mich in sanften Träumen wiegen
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?

Denn es schallt doch von allen Dächern heute
Und ihr hört es so gerne, dass solche Leute
Arbeitsscheu sind und faules Pack.
So wird doch wirklich meistens gesagt,
wie’s jeder gute Bürger gern hört.

Habt ihr euch schon gewagt, so einen
Anzusprechen wie einen von euch?
Habt ihr euch schon geraut euch zu wundern
Das so einer gar nicht so anders ist?
So wie jeder gute Bürger gern wär.

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?


Das auch ich immer wieder mich traue zu träumen
Von einem Leben in warmen sicheren Räumen.
Mit nem Werk das jeden Tag ich so gern mach
Und nicht zu spüren ich wär alt und schwach.
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Ich brachte der Jugend bei wie es geht
Wie man die Aufgabe richtig angeht
Und auch Kinder wuchsen mit mir heran
Bis eines Tages das Ende kam

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?

Werbefernsehen

Die Sorgen des Alltags drücken mich,
am Ende des Geldes ist der Monat meist noch lang.
Angebot hier, ne Superchance da,
Das muß ich doch haben, das ist doch klar.

Schalt ich den Fernseher ein, geht’s los,
die Werbung brüllt herum, was mach ich bloß?
Neues Auto, für’s alte gibt’s viel Geld,
dann bin ich wieder flüssig, und auch der Held.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem pleite bin,
Irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Ach Stopp, dagegen gibt’s doch auch etwas
Schnell noch nen Long Drink und dann hat sich das.

Muttis Wäsche muss doch immer weißer sein
Seit 30 Jahren ist das so, kann das sein.
Die richtige Süßigkeit für das Kind,
schon ist es geil, ne Frau zu sein.

Der Reiniger, der endlich ganz alleine putzt,
Feudel und Eimer vergiss das bloß.
Frau im Freizeitdress, der Busen groß,
Easy ist das Leben mit „Allzweckrotz“.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem mutlos bin
Irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Ach Stopp gegen Depries gibt’s doch auch etwas:
Nimm noch ne Pille und dann hat sich das.

Du bist Deutschland wird uns auch gesagt
Ihr müsst nur alles kaufen, dann wird’s schon gut.
Kurbelt nur kräftig die Wirtschaft an,
dann wird alles schön, ihr werdet sehn.

Kekse, Fertigfutter für Hund und Kind,
alles bunt verpackt ins Haus geschleppt.
Bier und Fußball machen uns richtig fit,
natürlich ganz bequem vom Sessel aus.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem arbeitslos bin,
irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Denn dagegen gibt es nichts zu kaufen,
außer ner Regierung das ist längst gelaufen.

Du bist da
Du bist da, wenn ich tief in mich hinein fühle,
zum Glück, denn früher war da Angst.
Du bist da, wenn ich um mich herumschaue,
zum, Glück, denn vorher war da nichts

Du bist da wenn ich singe,
zum Glück, denn früher hat mich keiner gehört.
Du bist da, wenn ich mich einsam fühle,
zum Glück, denn vorher war da nichts.

Du bist da, wenn ich mich freue,
zum Glück, denn alleine ist es nichts wert.
Du bist da, wenn ich lachen möchte,
zum Glück, denn Du lachst mit.

Du bist da, wenn ich Hunger hab,
zum Glück, denn dann schmeckt’s doppelt gut.
Du bist immer da, das engt nicht ein,
zum Glück, denn so fühl ich mich frei.

Du bist da, wenn ich Sehnsucht hab,
zum Glück, denn dann ist es schön.
Du bist immer, egal wo ich bin,
Du bist mein Glück, nie gekannt.

Immer gesucht, und jetzt so schön.


Anfängergeist
Kalligraphie von Zensho Christoph Hatlapa
Zen Meister in der Rinchai Tradition - Steyerberg


Das andere Ufer

„Valley’s deep and the Mountain so high
If you wonna see god you got to move an the other side.“
(Barclay James Harvest – Hymn)

Das Tal ist so tief und die Berge so hoch,
wenn du Gott sehen willst, musst du auf die andere Seite gehen.

Wir werden getrieben, immer wieder, immer weiter, immer schneller und höher, von allen möglichen Seiten. Man sagt, wenn es dir gut gehen soll, musst du nur wo anders hin. Und so fühlen wir uns immer unzufrieden, sind immer auf der Suche. Auf der Suche nach etwas, irgendetwas, das uns zufriedener macht oder vielleicht sogar glücklich. Wir gehen den Berg hinunter, durch das tiefe Tal, den Berg auf der anderen Seite wieder hoch. Und wenn wir dann den Gipfel erreicht haben, ist da wieder etwas, was nicht „stimmt“, wir sind wieder nicht zufrieden. Wir gehen immer wieder durch alle möglichen Täler, kraxeln immer wieder jeden Berg hoch und doch passt es nie.
Wir wollen immer wieder ans andere Ufer unseres Flusses, haben das Gefühl, dass der Weg, auf dem wir uns befinden, nicht unser Weg ist. Aber es gibt für uns nur diesen einen Weg: der, auf dem wir uns gerade jetzt bewegen. Es mag sein, dass wir gerne einen anderen Weg gehen würden, aber das ist gerade jetzt, heute, in diesem Moment nichts weiter als ein Traum.
Wir haben gar nicht die Wahl, ob wir uns unserer Aufgabe, der wir heute entgegen sehen, stellen und sie so gut wie möglich zu meistern oder nicht.
Klar, wir können fliehen, wir können versuchen, auf „die andere Seite“ zu kommen. Mittel und Möglichkeiten bietet unsere moderne Welt genug. Sie ist darauf ausgerichtet, uns Fluchtziele aufzuzeigen. Ein neues Auto, ein Haus, „gesunde“ Nahrung, das neueste Kommunikationsgerät, der neue Fernseher.
Entertainment ohne Ende, von Gerichts- und Psychoshows über den Superstar bis hin zu detailliert gezeigten Leichenschauen, verbrannte, verstümmelte, geschändete usw. menschliche Körper. Arsch und Titten, Blödsinn, Heavy Metall, sanfte Schmusemuse und seichte Liebesfilme.
Um uns das alles leisten zu können, rackern die meisten wie die Blöden, kennen ihre Frauen, Männer und Kinder nicht, nicht einmal sich selbst.
Und wenn das dann alles vorbei ist, der Ausschalter endlich gefunden wurde, stehen wir wieder alleine da und haben nichts geschafft.
Wir rennen vor dem Leben davon. Denn es gibt nichts, aber auch gar nichts, was uns vor dem ganz normalen Leben schützen kann. Egal, was wir besitzen, egal, welchen Beruf wir ausüben, egal welche Position wir bekleiden oder wie „gut“ wir uns versichert haben.
Nichts kann uns davor bewahren, Leid zu erfahren. Körperliches Leid durch Krankheit, seelisches Leid durch Verlust von geliebten Menschen. Angst durch Armut, oder Angst vor der Angst. Angst vor Veränderungen, Liebeskummer, Betrug und all den vielen unerwünschten Widerständen, die unser Leben für uns parat hält.
Unser Leben findet statt zwischen Liebe und Leid, Lob und Tadel, Angst und Freude, Sieg und Niederlage.
Weil wir nicht leiden wollen, können wir auch nicht lieben. Denn Lieben heißt, bereit zu sein für Leid, für das Mitgefühl dem anderen Menschen gegenüber, den wir lieben. Und nur wenn wir selber fähig sind, mit dem geliebten Menschen mitzufühlen, können wir erhoffen, dass auch uns Mitgefühl entgegen gebracht wird.
Weil wir nur gelobt werden wollen, können wir Tadel nicht ertragen, denn wir wollen unsere Fehler nicht erkennen. Denn das tut weh oder beschämt uns vielleicht. Der Satz „Nobody is perfect“ gilt im Berufsleben meistens nicht. Viele täuschen eine Perfektion vor. Und darum können wir nicht aus unseren Fehlern lernen.
Weil wir Angst nicht als einen natürlichen Schutzmechanismus akzeptieren, können wir keine Freude empfinden. Denn eine Freude entsteht erst, wenn wir eine Angst überwunden haben.
Wir fürchten uns vor Niederlagen, also kämpfen wir gar nicht erst. Und so können wir auch nicht siegen. Oder wir werden zu Schlägern, die alles niedermachen, was sich uns in den Weg stellt. Und nehmen nicht unser eigenes Entsetzen über unser eigenes Verhalten wahr.
Durch unsere Fluchtversuche bauen wir Mauern auf. Mauern, die uns vor Schmerzen und Leid schützen sollen. Nur leider haben Mauern die Eigenschaft, undurchdringlich zu sein. Es mag sein, das sie uns eine Zeit lang vor Unerwünschtem bewahren, aber sie lassen uns auch das Schöne, Wunderbare unseres Lebens verpassen. Denn auch das kann dann unsere Mauern nicht durchdringen.
Und so wird unser Leben öde und fad, unser Alltag grau und sinnentleert. Ein Kuss auf die Wange wird zur Gewohnheit, nicht zur Zärtlichkeit. Ein Lächeln gefriert und ist unehrlich. Wir nehmen den Gesang der Vögel nicht mehr wahr und sind nicht in der Lage, eine solche Schönheit in unser Herz hinein zu lassen. Kinderlachen und Spielelärm wird uns lästig, neugieriges Fragen ist nervtötend und das Babbeln auf Kleinkindniveau kommt uns dümmlich vor.
Sexualität wird zum Gebrauchsgegenstand, der sich abnutzt wie alles andere auch. Anstatt sich immer wieder neu zu entdecken, Zärtlichkeit und Zartsein zu leben, Phantasie zu entwickeln und zu leben, laden wir uns lieber Pornos runter oder suchen neue Geschlechtspartner, es ist ja alles austauschbar und beliebig.
Wenn wir uns aber unseren Ängsten und Gefühlen stellen, können wir mehr über uns erfahren. Es mag sein, dass dabei Tränen fließen, bittere Tränen. Denn wir meinen, es zerreißt uns vor Schmerz und Leid. Aber das ist nur die Tiefe, die uns steckt. Um diese Tiefe zu erfahren, brauchen wir Mut, sehr viel Mut. Aber wir alle haben natürlicherweise diesen Mut und unser Körper, unsere Seele und unser Geist haben die Kraft, die uns in die Lage versetzen, solchen Tage zu überstehen.
Es gibt vieles, was uns unsere Lebensperspektiven zerstören kann. Verlust der Ehefrau/ des Ehemannes, Verlust eines Kindes durch Tod, oder dadurch, dass es einen Weg einschlägt, auf dem wir nicht mehr mitgehen können.
Eine chronische Krankheit, Arbeitslosigkeit, plötzliche Armut. Und vieles andere mehr. Die meisten von uns sind mit dem Gefühl aufgewachsen, das alles irgendwie immer zu regeln ist und das Leiden oder Verzweiflung etwas Schlimmes sind. Aber das stimmt nicht. Es ist normal. So widersinnig das auch für die meisten von klingt, Leiden ist normal. Wir haben aber nie gelernt, es auszustehen oder zu akzeptieren. Tränen sind tabu, gegen Schmerzen gibt es Tabletten und dann läuft alles wieder seinen Gang. Scheinbar.
Es mag richtig sein, zu therapeutischen Zwecken in schwierigen Situationen zu ärztlich verordneten Medikamenten zu greifen. Aber wenn wir uns nicht gleichzeitig mit unseren Schmerzen oder Problemen auseinandersetzen, wird daraus eine Sucht entstehen und dann ist die Richtung ganz klar definiert: es geht bergab.
Leiden, Schmerzen, Probleme sollten uns dazu bringen, unsere Ansichten, Gewohnheiten, Lebenseinstellungen zu überdenken und zu verändern. Das kann und wird sich meistens über einen langen Zeitraum erstrecken. Denn Lebenswege, die sich über vielleicht einige Jahrzehnte eingespielt haben, kann man nicht von heute auf morgen verwerfen. So kann es sein, dass die Tränen, die Trauer, der Schmerz, die Ratlosigkeit über einen längeren Zeitraum unsere täglichen Begleiter sind. Aber wir können gleichzeitig beobachten, das jeden Morgen die Sonne aufgeht, das jeden Morgen die der Tag neu erwacht. Ein neuer Tag, der uns neue Möglichkeiten bietet.
Wir können andere Menschen einladen, mit uns zu gehen, indem wir auf sie zugehen. Wir können unser Tätigkeitsfeld verändern, wir können neue Erfahrungen zulassen. Wir können unser Verhalten ändern. Wir können neue Bücher lesen, Bücher, die von Menschen geschrieben wurden, die ähnliches erlebt haben wie wir und es überlebt haben.
Wenn wir Hass und Wut, Enttäuschung, und Widerstand in unseren Gedanken und in unserem Herzen pflegen, werden wir auch genau das ernten. Wenn wir aber ehrlich versuchen, auf andere Menschen zuzugehen, wenn wir unsere Augen, Ohren und Herzen öffnen für das ganz normale Leben, können wir auf kurz oder lang alles überstehen. Wenn wir bereit sind, ganz normale, einfache Freuden zu genießen, werden sie auch zu uns kommen.
Nicht, dass es irgendetwas plötzlich kommt. Wenn ich ein Samenkorn in die Erde lege, wird es sprießen. Aber es dauert seine Zeit, bis daraus eine kräftige Pflanze gewachsen sein wird, die auch Früchte trägt. Und bis dahin werden Stürme, schwere Regen, vielleicht Schnee und Eis dazu kommen. Aber irgendwann wird diese Pflanze Früchte tragen, das ist ein Naturgesetz.
Ich erinnere mich an einen Tag kurz nachdem wir unsere erste Schäferhündin einschläfern lassen mussten. Meine Frau und ich waren unendlich traurig. Jetzt mag mancher lächeln, ein Hund ist doch nichts weiter als ein Tier. OK, wer dieser Meinung ist, sei’s drum. Ein Freund schrieb uns, ein Hund ist ein Stück Familie. Und so ist es auch für uns. Ich fuhr an diesem Tag zur Arbeit und hatte die ganze Fahrt über Tränen in den Augen. Im Dozentenraum angekommen, hatte ich noch ein wenig Zeit, um einen Kaffee zu trinken. Eine Kollegin sprach mich an. „Lutz, du siehst ja so traurig aus.“ Ich erzählte ihr, was geschehen war. „Oje, das kenn ich.“ Und schon erzählten sie und ein weiterer Kollege Geschichten über ihre Hunde. Das tat richtig gut. Die Arbeit konnte beginnen.
Das ist ein wenig von dem, was ich meine: Menschlichkeit, Mitgefühl. In diesem Team konnten wir ein gutes Stück davon leben.


Du und Freiheit meiner Seele
Du zeigst mir immer wieder, wie Liebe geht.
Du bist offen für alle Ideen, und mögen sie anfangs noch so schräg sein.
Du küsst mir die Tränen von meinen Wangen.
Du lässt mich nicht allein sein.
Wir sitzen zusammen, irgendwo, vielleicht in unserer Küche, oder in der Stube, und halten unsere Hände. Mal sind deine kalt, mal meine. Aber nur zu Beginn. Später ist uns warm.
Du lässt mir die Freiheit meiner Gedanken.
Du erwartest nur Ehrlichkeit.
Du glaubst an mich und machst mir immer wieder Mut.
Wenn ich ein Vogel in einem Käfig wäre, würdest du die Käfigtür und die Fenster immer auflassen. Denn du bist dir zu Recht sicher, dass ich immer wieder zu uns zurückkomme.
Aber du weißt auch, dass ich meine Freiflüge brauche wie die Luft zum Atmen.
Wir erlauben uns immer das, was wir auch dem/der anderen erlauben.
Wir schmiegen uns aneinander, wenn es um uns herum kalt ist. Wir spüren unsere Wärme.
Du lässt dich begeistern.
Du gehst deinen eigenen Weg, vergisst aber nie, mir sagen, wo du gerade bist.
Du begeisterst mich. Wenn ich in deine Augen sehe, regt sich mein Bauch, es kribbelt.
Manchmal schmerzt es, dich anzusehen. Wenn es mir wieder einmal bewusst wird, wie es manchmal gefährlich ist um uns herum. Dann hab ich Angst.
Du nimmst mir die Angst.
Wenn ich dich ansehe, regt sich Stolz in mir, dass du an meiner Seite bist.

Früh morgens
In letzter Zeit schlafe ich nicht allzu lange. Manchmal ist es nach 5 Stunden mit der Nachtruhe vorbei. Ich bin dann hell wach. Einschlafen kann ich zum Glück prima, vor allem, wenn du in meinen Armen liegst. Wenn ich dann aufwache, muss ich meinen Kopf heben, um auf den Radiowecker zu schauen, der auf deinem Nachttisch steht. In diesem kurzen Augenblick, zumindest wenn es schon hell genug ist, kann ich einen Blick dein ganz entspanntes Gesicht werfen und ich freue mich, dich so friedvoll zu sehen. Ein wenig komme ich mir dann wie ein Spanner vor, und trotzdem schaue ich dich noch einen längeren Moment an und bin froh über deinen Frieden. Nicht dass du nicht friedlich bist, wenn du wach bist. Du steckst voller Energie, und es gibt es nichts Böses zwischen uns.
Aber manchmal sehe ich kleine Fältchen in deinem Gesicht, die ich lieber nicht sehen würde. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil ich weiß, dass es die Sorgen sind, die der Ursprung dieser Fältchen sind.
Aber morgens um fünf ist alles ruhig und friedlich. Sogar für unsere kleine freche Katze ist es noch zu früh. Sie hat sich auf dem Kissen eingerollt, das du ihr auf die Heizung im Arbeitszimmer gelegt hast und blinzelt mich man grad knapp und faul an. Kurz und genüsslich reckt sie mir eine ihrer zarten Pfötchen entgegen, um sich dann gleich wieder der tiefen Entspannung hinzugeben. Wenn ich ab sieben Uhr aufstehe, werde ich nämlich sofort angemaunzt. Miau, miau, laut und durchdringend mietzend läuft sie dann vor mir her, bis ich ihr den Futternapf gefüllt habe, den unsere Schäferhündin ihr nachts geplündert hat.
Aber jetzt ist alles friedlich. Ich liebe diese Stunde. Draußen sehe ich im Schein der Straßenlaternen den Schnee fallen. Ich koch mir den ersten Kaffe, mach den Ofen an und setze mich in unsere Küche. Meine Gedanken beginnen zu fliegen, hin und her. Es ist eine sehr kreative Zeit für mich. Später, wenn du wach bist, werde ich wohl einige dieser Ideen in den Rechner hacken.

Danke
Vor einigen Jahren begann ich eine Reiki Ausbildung, die mich über drei Jahre hinweg bis zum Meister führte. Eine der ersten Dinge, die zu einer solchen Ausbildung gehören, sind die Leitsätze des Reiki. Der erste lautet:
„Nur heute sei dankbar“
Dankbarkeit ist unserer heutigen Zeit völlig außer Mode gekommen. Jedenfalls kommt es mir so vor, als würden die meisten Menschen alles Gute als selbstverständlich hinnehmen und meckerten über das, was ihnen ihrer Meinung nach fehlt – was auch immer das sein mag. Für mich ist das Wort „Danke“ sehr wichtig geworden. Es fällt meiner Frau und mir öfter einmal auf, dass wir zueinander „Danke“ sagen, sei es, dass wir uns nur die Margarine herüberreichen – ein Akt der Höflichkeit also. Aber zwischen uns ist das nicht nur so dahingesagt.
Wir sind uns bewusst, dass es auf dieser Erde keineswegs selbstverständlich ist, jeden Tag satt ins Bett zu gehen – rund eine Milliarden Menschen auf unserem Planeten hungern. Auch als ich das erste Mal Arbeitslosengeld beziehen musste – so unangenehm es auch war – ich hatte immer zu Essen und eine warme Wohnung. Eine funktionierende Basis also, um neue Dinge in Angriff zu nehmen. Wir leben hier in Deutschland also durchaus in einem privilegierten Land, in dem man nicht hungern muss. Wir leben in Freiheit, können unsere Politiker wählen. Und die meisten von uns haben einen relativ hohen Lebensstandard. Es wird immer gesellschaftlich relevante Unterschiede geben.
Ich selber bin sehr dankbar dafür, dass ich mit einer Frau zusammenleben darf, die seit mittlerweile über 6 Jahren zu mir hält, egal, was in dieser Zeit geschehen ist und egal, wie dicke es kam. Sie ist für mich da, und ich hoffentlich auch für sie.
Ich bin dankbar dafür, dass meine beiden Kinder gesund sind und sie eine gute Schulausbildung genießen können. Ihre Mutter kann den beiden Gott sei Dank vieles ermöglichen, dass ich nicht hätte tun können.
„Danke“ sage ich ebenfalls sehr gerne meiner eigenen Mutter, die uns immer wieder hilft, wenn es schwer ist für uns. Und last but not least sage ich „Danke“ an meinen Sohn, der immer zu mir hält und mir ein wunderbares Gefühl gibt.
Sich dessen bewusst zu sein, dass es Dinge gibt, für die ich „Danke“ sagen kann, erleichtert mir persönlich Anderes, das ich als sehr schwer empfinde. Es entlastet mich also. Versuchen Sie es doch vielleicht auch einmal selber: Gehen Sie ein wenig in sich und denken Sie einfach nur einmal „Danke“

Innere Ruhe
In unseren Bücherregalen stehen eine Menge Bücher über Reiki und als ich versuchte, den zweiten Grundsatz zu erforschen (ich schaute in meinen Büchern nach und recherchierte im Internet), stellt ich fest, dass es keine einheitlichen Lehrsätze gibt! Bis auf den über die Dankbarkeit, der fand sich überall. Aber einen weiteren konnte ich extrahieren, der für persönlich ebenfalls sehr wichtig ist. Auch wenn ich definitiv nicht selten Probleme damit habe:
Gerade heute sei ohne Sorge
Viele Menschen machen sich heute berechtigter Weise (oder auch nicht) Sorgen. Sie sorgen sich um die Zukunft – Umwelt, Finanzen, Kostensteigerung usw.). Ich habe das Gefühl, dass unsere Welt in den letzten Jahren keineswegs leichter geworden ist. Gerade heute sei ohne Sorgen? Wie soll das gehen? Dazu fallen mir zwei Sätze ein, der eine ist von Mark Twain:
„Im Laufe meines Lebens habe ich viel Schrecken gesehen,
aber das meiste davon ist niemals geschehen.“
Der Urheber des zweiten scheint unbekannt zu sein, im Netz habe ganz unterschiedliche Aussagen gefunden, von Konfuzius über Goethe bis zu einem Geistlichen namens Öttinger. Er lautet:
„Herr, gib mir die Kraft,
das zu ändern, was ich ändern kann,
gib mir die Gelassenheit, das anzunehmen,
was ich nicht ändern kann,
und mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.“
Für mich ergänzen sich diese beiden Aussagen. Twain hebt hervor, dass wir uns oft völlig unnötige Sorgen machen über Dinge, die geschehen könnten und wie sie geschehen könnten. Aber wer sich einmal an schwierige Situationen zurückerinnert und die Ängste, die man ausgestanden hat, wird zugeben können, dass das Wenigste davon auch wirklich eingetroffen ist. Nur sehr selten kommt es wirklich so schlimm, wie wir es uns ausmalen.
Das zweite Zitat fordert zu einer großen Kunst auf: Das mit Tatkraft anzugehen, dass ich wirklich erledigen kann. Das ist schon für manche Menschen eine echte Herausforderung. Wer kennt das nicht? Unangenehme Aufgaben aufschieben? Anstatt sie schnell zu erledigen, dann bin ich sie los.
Dinge annehmen, die ich nicht ändern kann! Ohje, es gibt so vieles, was wirklich gefährlich ist in unserer Welt. Aber vieles können wir nicht ändern. Wir können keinen Rassisten davon überzeugen, dass seine Ansichten falsch sind, ebenso wenig einen Terroristen. Es gibt Kriminalität in unserer Welt, daran können wir nichts ändern. Und viele andere Tatsachen mehr, an denen wir uns unsere Köpfe heiß reden oder denken können, aber ändern wird es doch nichts. Es gibt andere Menschen, die diese Aufgaben zu lösen haben. Die haben sich dafür einstellen lassen und werden dafür bezahlt.
Es gibt eines, dass ich allerdings in allen Reiki Büchern und Internet Seiten gefunden habe. Eine Gemeinsamkeit gibt es tatsächlich – alle schreiben die kleine Floskel „Nur heute…“. Und das ist sehr wichtig! Warum? Wenn wir uns noch einmal an Mark Twain erinnern, und daran denken, wie wir uns selber Sorgen machen, dann können wir bemerken, dass wir uns Gedanken um Dinge machen, die erst noch geschehen könnten – also in der Zukunft liegen – und der Satz steht in der Möglichkeitsform, im Konjunktiv. Er könnte also so sein, muss aber nicht. Und das blockiert uns für die Aufgaben, die wir heute, hier und jetzt zu lösen haben. Dieses „Heute“ oder „24 Stunden“ findet man aber nicht nur im Reiki, sondern in vielen Programmen, die sich um Lebenshilfe im weitesten Sinn bewegen. Und tatsächlich, es ist so: Wir können nur den heutigen Tag bewältigen, was morgen ist, darauf haben wir meistens nur wenig Einfluss.
Heile Welt?
Wer jetzt die beiden ersten Seiten gelesen hat, könnte denken, ich wollte eine heile Welt predigen – weiß Gott nicht. Ich glaube, dass war einer meiner größten Fehler zu Beginn meiner „spirituellen“ Laufbahn. Ich hoffte wirklich, alle meine Probleme lösen zu können und eines Tages wieder leicht wie eine Feder über allem schweben zu können. Jedenfalls so ähnlich. Fataler Irrtum! Ganz im Gegenteil. Je tiefer ich in die „Materie“ einstieg, desto stärker wurden mir die Differenzen zwischen Wunschvorstellung und Realität bewusst. Wenn ich mit 40 noch hoffte, irgendwann wieder als ein „tapferer Ritter in scheinender Rüstung“ da stehen zu können, denke ich heute eher, dass alle die, die sich den Anschein eines solchen Ritters geben, Lügner sind. Entweder sie belügen ihre Mitmenschen und ziehen ihnen damit das Geld aus ihren Taschen oder sie belügen sich selber. Ich weiß allerdings nicht, was schlimmer ist. Einstein soll einmal gesagt haben, er wäre sich zweier Tatsachen gewiss: Der grenzlosen Dummheit der Menschen und der Grenzenlosigkeit des Alls. Beim All wäre er sich allerdings nicht ganz sicher.
Das wiederum mag sich jetzt sehr negativ anhören, ist es aber tatsächlich auch nicht. Für mich liegt die Wahrheit in der Ausgeglichenheit. Ich stelle mir das wie eine gute alte Waage vor, so eine, wie unsere Göttin Justitia sie in der Hand hält. Wenn ich nur das Schwere in meinem Leben sehe, liegt diese eine Waagschale auf dem Boden, die andere ist leer und in unerreichbarer Höhe. Wenn ich so tue als wäre alles easy, ist es genauso, nur halt von der anderen Seite gesehen, ich verliere aber auch den Boden unter den Füßen.
Wenn ich aber fähig bin, beides gleichzeitig zu betrachten, das Schöne und das Schwere im Leben, dann ist die Waage im ausgeglichenen Zustand, beide Waagschalen auf gleicher Höhe.
Allerdings möchte ich eines auf gar keinen Fall herabspielen: Es gibt Situationen, die wirklich einfach nur wehtun. Wenn zum Beispiel ein naher Angehöriger schwer erkrankt oder sogar stirbt. Das ist einfach nur schmerzhaft. Oder wenn du in Armut fällst, durch Arbeitslosigkeit. Und doch kann es auch an solchen leidvollen Tagen Unterstützung geben, die sehr hilfreich ist, um über das Leid letztlich hinweg zu kommen. Ein guter Freund oder eine Freundin, jemand der deine Hand hält, dir zuhört, deine Tränen trocknet. Wenn ich in so einer Zeit nicht alleine bin, dann spüre ich auch Hilfe, dann überzeugt es mich, dass es doch etwas Göttliches in uns Menschen gibt.
Das erinnert mich an einen Sommerabend, den ich mir dem Pastor unseres Dorfes verbracht habe. Ich kam gerade vom Krankenhaus zurück, meine Frau musste sich einer Chemotherapie unterziehen. Ich war völlig irritiert, hatte sehr viel Angst um die Gesundheit meiner Frau und sogar um ihr Leben. Unser Pastor und ich gingen bei Sonnenuntergang in unserer Feldmark spazieren und redeten definitiv über Gott und die Welt. Er zitierte keine Bibelverse, oder vielleicht doch einen oder zwei? Ich weiß nur noch, dass es eine wunderbare (göttliche) Atmosphäre war und ich diesen Abend wohl nie vergessen werde. Danach war ich auf jeden Fall gestärkt.


In dieser Nacht
In dieser Nacht fragte mich der Pastor, ob ich mir einmal Gedanken darüber gemacht hätte, warum Gott so viele Religionen zulässt. Ja, das konnte ich bestätigen, ich hatte schon oft darüber nachgedacht. Schließlich lag es für mich nahe, das zu tun. Ich war als evangelischer Christ auf die Welt gekommen, bin in diesem Glauben getauft und konfirmiert worden und mit Anfang 30 aus der Kirche ausgetreten, um ein Zeuge Jehovas zu werden. Das hatte sich dann gut zehn Jahre später erledigt. Dann kam wie gesagt Reiki, und wenn ich mich mit einer Sache beschäftige, dann tu ich das gerne ganz. Also führte mich mein Weg zum Buddhismus. Einige Jahre später traf ich auf einen deutschen Schamanen, der von einem Lakota Schamanen initiiert worden war.
Ein Zyniker könnte jetzt natürlich sagen, der Kerl weiß ja überhaupt nicht was er will. Ein geistig offener würde sagen da hat jemand eine Menge Erfahrungen gesammelt. Gut, sei’s drum, mein Weg verlief so und eigentlich verläuft er immer noch so. Und ich bin froh darüber. Lerne ich doch auf diese Art beinah täglich Neues.
Aber zurück zur Frage: Warum lässt Gott so viele unterschiedliche Religionen zu? Oder hat er sie sogar selber geschaffen? Ich möchte letzteres mit „Ja“ beantworten. Ich konnte ein wenig in die Spiritualität der Lakotas eintauchen und lernte, dass auch dieses Volk nur einen Gott anbetet, Wakan Tanka. Ihre Religion verbindet sie mit den Kräften der Natur, sie achten und respektieren ihre Umwelt. Sie haben keine Angst vor Wölfen oder Adlern, sondern bewundern ihre ganz besonderen Fähigkeiten. Ihr Glaube erleichtert den Lakotas also ihr Überleben in einer Umwelt, in der das Überleben nicht selten äußerst gefährlich sein kann.
Und wenn ich es richtig verstehe, beruhen die Glaubensformen südamerikanischer Ureinwohner auf ähnlichen Grundregeln. Auch der jüdische Glaube, die Wurzel des Christentums und des Islam, war ursprünglich vor vielen tausend Jahren eine Naturreligion, in der sogar viele Götter das Leben der Menschen regelten. Solange, bis, der Bibel nach, Moses kam und die Zehn Gebote des Einen Gottes brachte. Darum besteht für mich der Ursprung einer Religion immer darin, den Menschen eines Volkes das Überleben in einer meist feindlichen oder zumindest gefährlichen Umwelt zu erleichtern.
Aber warum jetzt so viele Religionen oder Glaubensformen? Nun, die Anforderungen, die die natürliche Umwelt an die Menschen stellte, waren sehr unterschiedlich, von der arktischen Kälte über die mongolischen Wüsten, Ägypten mit seinen reichen Nilmarschen, der Regen/Urwald rund um den Äquator unserer Erde, die Plains im Norden Amerikas, die Regenwälder Kanadas, um nur einige wenige Gebiete unserer Erde beispielhaft zu nennen. Ausgehend davon, dass alle Religionen der Welt sich darin einig sind, dass unser Schöpfer, egal wie er von uns Menschen genannt wird, ein liebevoller Gott ist, ist es wohl genauso ein Akt seiner unerschöpflichen Liebe zu seinen Geschöpfen, ihnen genau den Glauben zu ermöglichen, der haargenau in ihre Welt hinein passt, um ihnen das Leben zu erleichtern und unerklärliche Dinge zu erklären.
Man stelle sich einmal vor: Es gäbe wirklich nur eine einzige wahre Form der Anbetung unseres Schöpfers. Und alle Menschen, die nicht in genau dieser Weise zu ihm beten, würden ewig in der Hölle schmoren, wie es ja einige monotheistische Religionen behaupten. Wäre dieser Gott dann nichts anderes als ein widerwärtiger Massenmörder, der sich an den ewigen Höllenqualen jener Geschöpfe aufgeilt, die das Pech hatten, nicht in die „richtige“ Religion hineingeboren zu werden? Verzeihung, aber ich stelle mir einen liebevollen Gott anders vor.
Später wurden die gesellschaftlichen Strukturen komplexer. Wenn unsere Vorfahren am Anfang in kleineren Gruppen von vielleicht einigen Hundert durch die Steppen und Flusstäler ihrer Lebensräume zogen, auf der Suche nach Nahrung, so wurden sie durch die Erfindung des Ackerbaus sesshaft. Und sie organisierten sich in Dorfgemeinschaften und später in Städten. Das geschah schon vor 12.000 Jahren. Und so wurden auch die Regeln des Glaubens geändert, zwangsweise, denn das Leben hatte sich verändert.
Und mit der Verstädterung des Menschen kamen Phänomene, die vorher unbekannt waren, gesellschaftliche Klassen bildeten sich heraus. Es entstanden kleine Gruppen von Herrschern und große Massen von Beherrschten. Und es entstand auch Armut.
Und hier wurden Religionen oft genug zum Werkzeug der Unterdrückung. Herrscher wurden kurzerhand zu „von Gott Berufenen“ erklärt, die Beherrschten oft genug für dumm verkauft und Arme geächtet.
Bei meinen Streifzügen durch die unterschiedlichen Völker unserer Erde stieß ich auf einen Bericht über die Inuit, das Volk von Menschen, das in der Arktis und im ewigen Eis Alaskas lebt. Einige wahrscheinlich wohlmeinende Zeitgenossen überredeten Menschen dieses Volkes dazu, doch diese so unwirtlich anmutenden Regionen zu verlassen. Sie überzeugten sie davon, dass es doch wohl wesentlich besser wäre, in festen Häusern mit Heizung und Strom zu leben. Und nicht wenige der Inuit glaubten ihnen. Ihnen wurden Hütten bereitgestellt und Nahrung. Allerdings mit fatalen Folgen für diese Menschen. Denn erstens hatte sich ihr Organismus über die vielen tausend Jahre, die dieses Volk wohl schon in den Eisregionen lebte, komplett auf die Ernährung fast ausschließlich von Robben und Fisch eingestellt. Das hatte zur Folge, dass Hamburger, Pizza, Steaks und Salat schwere Krankheiten hervorriefen. Und zweitens verwahrlosten diese Menschen fast vollkommen! Warum? Sie hatten keine Aufgaben mehr. In einem Volksverband wie den Inuit hat jede Frau und jeder Mann eine feste Aufgabe, die das Überleben der gesamten Gemeinschaft sichert. So ist keiner entbehrlich, egal, wie alt oder jung.
Aber in diesen Hütten gab es keine Aufgabe für die Menschen. Das hatte man vergessen. Und man ihnen ihren Glauben geraubt – er sei unchristlich. Aber eines hatte man nicht vergessen: Sie mit Alkohol zu versorgen.
So war aus einem vermeintlichen Akt der Nächstenliebe ein Werk der Grausamkeit geworden.


Du bist da – zu meinem Glück
Du bist das Wichtigste und Kostbarste in meinem Leben
Denn du bist fähig mir Sinn und Kraft für so vieles zu geben.
Unser gemeinsames Leben öffnet für mich an manchem Tag
Eine Tür oder Pforte, durch die ich allein nicht gehen mag.
Höhen und Tiefen zu erforschen, die mir unbekannt geblieben wären,
Und neue Weiten und Tiefen, wundervolle Sphären
Öffnest mir immer wieder Augen und Ohren, Nase und Mund
Ohne dich wär mein Leben längst nicht so bunt.

Und doch gibt es Zeiten, in denen ich am Boden liege,
flehen und betteln muss, in denen ich mich schmerzvoll verbiege,
Tage, an denen ich den Boden vor meinen Füßen nicht sehe,
an denen ich fühle, dass ich nicht fest auf ihnen stehe.
Dann ist die Zeit, dass ich danach mich sehne, in deinem Arm zu sein
Dann ist die Zeit, in denen ich gerne Freunde hätte, die auf Stein und Bein
schwören, dass sie mich lieben, wie ich halt mal bin, und mich so nehmen
mit all meiner Schwäche, meinen Tränen und all meinem Sehnen.

In diesem grauen Tagen voller Nebel- und Regenwelten
Bist du dann bei mir und lässt mich für dich genau so gelten
Wie ich bin, siehst und suchst nicht den Mann deiner Träume.
All das andere, das ich kenne, füllt in meiner Seele nur Räume
Voller Schmerz, Sehnsucht und tiefen Verlangen nach Frieden
So ist das, was ich mit dir erlebe, so grundsätzlich verschieden
Von dem was die Welt da draußen so vollmundig und tosend verspricht
Und tatsächlich, versteckt hinter strahlenden Mauern doch niemals ist.

Jeder Tag

Jeder Tag läuft wie immer gleich für dich
Wie ein alter Tanz in ausgegelatschten Schuh’n.
Jeder Takt ist dir so alt bekannt,
Denn du weißt ganz genau, was in jeder Sekunde geschieht.

Mach die Augen auf,
hab den Mut zu sehn
Was um uns herum so alles geschieht
Es gibt viel zu tun,
singen wir ein neues Lied.

Die Routine frisst dich langsam auf
Doch dir fehlt der Mut für einen neuen Song
Sehnsucht keimt unaufhaltsam in dir auf
Nach diesem Kitzeln in Bauch, das du schon so lang mehr nicht kennst.

Mach die Augen auf,
hab den Mut zu sehn
Was um uns herum so alles geschieht
Es gibt viel zu tun,
singen wir ein neues Lied.

Öde und grau muss doch wirklich nicht sein
wie dein Alltag läuft, bestimmst du selbst
Schau genau hin und hör spür den anderen Takt,
Jeder neuer Tag kann ein echter Neubeginn sein.


In einer Winternacht
Die Lampe sendet sanft ihr Licht auf meinen Tisch
Ihr Leuchten ist aus Schein und Sehnsucht bunt gemischt.
Vor dem Fenster senkt die Nacht sich nun auf’s Land
Und vergebens führ ich meine ruhelose Hand
Zu dem Buch, das ich so dringend versuch zu lesen
Um zu verdrängen, was einst so voller Wunder war gewesen.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was uns einstmals so verband.

Viele längst vergangne Tage sich in meinem Geiste drehn,
Lauter Erinnerungen vor meinem inneren Augen wehn
Immer wieder Hin und her und her und hin
Und ich finde trotzdem keinen funkenkleinen Sinn
Darin dass du so weglos weit bist weg von mir.
Deine letzten Worte erschreckend hart verhallten hier.

Ich weiß es liegt kein Sinn darin für mich zu fragen
Was geschehen ist in den längst vergangenen Tagen.
Niemals hätte ich je gewollt dass wir so endlos weit fern
Von einander leben wie auf zwei einem eignen Stern.
Und doch genau obwohl wir zwei dies nie gewollt
Hat unser heftiger Zorn die einstge Liebe eingeholt.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was sich tief in meine Seele eingebrannt.

Ich seh’s noch gut als wär die sturmgepeitschte Nacht
In der deine Mutter dich in unsre Welt gebracht
Vielleicht noch gar nicht allzu lange her.
Und Erinnerung gibt’s für mich noch so viel mehr
An die Tage deiner Kinderzeit denke ich zum Glück
Gern und mit vielen warmen Gedanken zurück

Aber nur wenige Jahre dauerte unsere gemeinsame Zeit
In der auch dein Bruder kam und so wart ihr dann zu zweit.
Gewollt, geliebt gewünscht als Kinder wart ihr alle beide
Niemand hätte je gedacht, dass diese Tage doch zur Neige
Gehen bevor ihr dann erwachsen seid, dass war nicht der Plan.
Doch Streit und Krach und Wut und Rage beendeten ihn dann.

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was ich immer wieder in mir fand.

So begann in fürchterlicher Weise etwas das am Anfang niemand wollte
Und doch geschah es und riss uns alle entzwei und ja, ich grollte.
Und doch ich versuchte immer wieder nur mein Bestes zu geben,
Aber die Schöpfer der Zeit wollen immer ihre eigenen Fäden weben.
Es begannen für mich Dekaden wie ich sie mir niemals vorstellen mochte.
Und bitte glaube mir, viel zu oft mein Herz zum Hals hoch pochte.

Ich zweifelte oft in diesen endlos langen Tagen an mir und all der Welt
Und fragte mich hart, was könnt es sein was mir da fehlt?
Ich versuchte dies, versuchte das, jenes schien anfangs zu gelingen
Diesem Land ein Stückchen Brot für mich und meine Bande abzuringen.
Doch das Urteil, wenn es einmal erst als wahrhaftig ausgesprochen
Scheint niemals nie und von niemandem kann gebrochen

Vor dem Fenster senkt sich leise
Schnee auf unser Land
Bedeckt mir kühl auf diese Weise
was in tiefen Falten auf meiner Stirn mir stand.

So wachst ihr beide auf bei eurer Mutter und einem anderen Mann
Der schon lang für euch mehr Vater ist als ich’s sein kann.
Ich habs versucht, euch beizustehen in schweren Tagen
Als nicht alles einfach war für euch, ich wollt es wirklich wagen
Euch zu zeigen, dass ich da bin für euch in schweren Zeiten,
Wenn eure Sicherheit droht uns, den Alten zu entgleiten.

Die Lampe sendet sanft ihr Licht auf meinem Tisch
Ihr Leuchten ist aus Schein und Sehnsucht bunt gemischt.
Draußen liegt die Nacht nun schließlich auf dem Land
Und endlich führ ich meine ruhelose Hand
Zu dem Buch, das ich so dringend versuch zu lesen
Kann nicht verdrängen, was einst so voller Wunder war gewesen.


Leseszene mit Hand, Lampe und Buch


Straßenblick
Durch die Straßen geh ich gerne,
manchmal auch wirklich nur zum Spaß.
Dann schaue ich und ich rieche
ich spüre , schmecke und höre

Das Leben wie's sich prall und drall entfalten will.

Menschen, die sich umarmen
Hand in Hand zu zweit oder mehr
Menschen wie sie eilen und hasten
Andere, wie sie leicht verweilen,

oder einfach nur die Welt ansehn
in ihren vielen bunten Facetten

Aber auch Tränen seh ich,
meistens still und einsam geweint
Hinter steinernen Mauern
So manches Herz zerbricht.
In einem tiefen See aus Tränen
so mancher Mensch ertrinkt.

Vieles ist selten geworden
in unserer heutigen Zeit,
Menschlichkeit und Achtung
Respekt und Mitgefühl

Ich danke jedem aus Herzen
der so mit mir lebt


Hoffnungen kommen und gehen
Oft ist es so, dass ich nur schweigen kann,
denn der Schmerz schnürt mir die Kehle zu.
Ich wünsch mir doch nur ein kleines bisschen Glück,
Ein wenig ganz normale Sicherheit.

Hoffnungen kommen und gehen,
der Silberstreif verflüchtigt sich schnell.
Hoffnungen kommen und gehen, ich hab den Weg verlor’n.

Du bist der Mensch, den ich so sehr lieb hab,
doch diese Liebe tut häufig weh.
Ganz gewiss nicht, weil du mir Leid zufügst,
nein, du machst mir so oft Mut.
Ich wünsch mir so sehr, dich auch mal auf Händen zutragen,
sei es nur ein kleines Stück des Wegs.
Ich wünsch mir so sehr ein Geschenk für dich,
mal eine kleine Aufmerksamkeit.

Hoffnungen kommen und gehen,
der Silberstreif verflüchtigt sich schnell.
Hoffnungen kommen und gehen, ich hab den Weg verlor’n.

Ich erinnere mich noch an unsere letzte Fahrt,
Dein Haar war ganz nass von Meer.
Nachts, als ich nicht schlafen konnt,
zog ich dich nah an mich ran.
Wollte deinen Atem spüren, die Sanftheit deiner Haut.
Die Erinnerung an leichtere Zeiten kam und quälte mich wie ein Fluch.

Bahnhof der Seelen

Viele Menschen sah ich schon kommen und gehen.
So viele Hoffnungen hab ich schon gesehen.
In diesen Menschen sah ich sie für mich
Und wurde oft enttäuscht – auch über dich?

Das mag so sein, aber ich denke jetzt,
so ist das Leben, nicht nur im Netz.
Man kennt sich, man grüßt sich,
ich schreibe nette Worte über dich.

Und gehe dann doch an dir vorbei und weiter.
Genauso gehst du, ob traurig oder auch heiter.
So suchen wir immer wieder und wieder
Und schreiben so manchen Gedanken nieder.

In der Hoffnung, dass der jemandem gefällt,
jemandem, der hinein passt in unsere Welt.
Ein Mensch, der ähnlich tickt wie du oder ich,
den einen Moment nur, ohne Maske vorm Gesicht.

So sah ich viele Menschen kommen und gehen,
hab so viele Gleise und Richtungen gesehen.
Auf diesem unsagbar großen Bahnhof im Netz
Und ich glaube, so langsam verstehe ich jetzt.

Ich suchte und fand in meinem eigenen Leben
Immer wieder Menschen, anfangs schön und eben.
Doch dann kam die Zeit, dass der Reiz des Neuen vorbei
Und ich spürte, dass so langsam der Punkt gekommen sei.

Der Punkt, an dem der Tag reif ist, um weiter zu gehen.
Und wieder andere, neue Menschen zu sehen.
Nur eine allein ist zum Glück seit einigen Jahren
Bei mir geblieben in guten und bösen Tagen.

Und ist das nun nicht wirklich echtes Glück?
Und blick ich auf all die Jahre davor zurück,
so muss ich sagen, es waren auch schöne dabei.
Aber die, sie gingen auch wieder vorbei.

Aber ich denke, so ist es nun mal im Leben,
ein immerwährender Wechsel eben.
Und manchmal sehn ich mir dann Tage herbei,
an denen es nur ein wenig ruhiger sei.

Dann fühle ich die Frau an meiner Seite,
schau sie mir genauer an, das mach ich heute.
Und freu mich über all die Freiheit eben
Die wir uns immer wieder geben.
Freiheit ist ein unglaublich großes Wort,
und gefunden hab ich sie wirklich nur dort
wo ich all meine Gefühle kann wagen
auch heute noch in unseren Tagen.

Denn zur Freiheit gehört auch Sicherheit,
ein Gefühl, das selten ist in unserer Zeit.
Werden wir doch jeden schönen Tag aufs Neue
Mit Meldungen überhäuft, die ich scheue.

Weil sie mir und anderen Angst bereiten
Und all die Klugen und Gescheiten
Nur eines kennen in unserer Welt
Und damit meine ich einfach nur Geld.

Dann bin ich überaus dankbar und froh
Dass du an meiner Seite bist und so
Mir das Gefühl der Sicherheit gibst,
aus nur einem Grund: Weil du mich liebst.

Und bei all dem Reden und Schreiben
Wärst nicht oftmals besser zu schweigen?
Wenn Politik und auch die Religion
Menschen bringen zum Kochen schon.


Die Unschuld ist vorbei

Erinnerst du dich noch an die längst vergangene Zeit
Als wir wohl davon träumten, das für immer es so bleibt.
Du sitzt auf deiner Schaukel, und dein Bruder spielt im Sand
Ein Bild, das ich wohl nie vergessen werd.
Doch dann kam der Streit, voller Wut und voller Zorn,
Eure Welt zerbrach war in kurzer Zeit

Ich blieb in eurer Nähe, wollte immer bei euch sein
Ne Zeit, die ich wohl nie vergessen wird.
Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Das es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum

Die Zeit sie ging ins Land und zuerst da lief’s noch gut
Wir sahen uns so oft wie es nur ging.
Die Entfernung zwischen uns wurd größer mit Zeit
Sowohl im Raum als auch Herz.
Für deinen Bruder konnt ich kämpfen sowohl für als auch um ihn.
Die Bande wuchsen zwischen ihm und mir.

Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Dass es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum

Mit uns da wurd es schwierig, es tat beiden reichlich weh
Du zogst dich immer mehr von mir zurück.
Verzweifelte Versuche von uns beiden gingen schief,
Wut und Zorn und Schmerz besiegten uns.

Wenn’s Unschuld ist, dass ich davon träum
Dass es etwas gibt, das nie zerbricht.
Dann war dies die Zeit, wo ich erkennen musst
Unschuld ist nur ein Traum


Herbstlied

Ein Tag im Herbst, ich glaub im Bilderbuch zu stehn
Meine Frau an meiner Seite lächelt mich an
Und ihr Blick geht ganz tief ins Herz hinein.
Über uns schraubt ein Bussard sich ins Blau
Diese Zeit ist einfach genial.

Wir sitzen in der Sonne und es geht uns einfach gut
Was oft so schwer scheint ist nur noch Illusion
Und die Seele atmet endlich einmal kräftig durch.
Buntes Licht der Blätter spiegelt sich in uns
Diese Zeit ist einfach genial.

Kaum zu glauben und doch ist es wahr,
Momente gibt’s einfach wunderbar.
Mit offenen Sinnen nehmen wir sie in uns auf.

Auf dem Weg nach Haus sagt die Sonne zu uns „Tschüß“.
Purpurne Wolken, Horizont in feuerrot,
ein Schlussakkord wie in einem sel’gen Traum.
Hand in Hand, jedes Wort ist zuviel,
diese Zeit ist einfach genial.


Wie stark wollt ich sein
Ich schließe meine Augen und ich denke an dich.
Denke an all die Pläne, die ich hatte für uns,
und wie sie zerstoben wie Rauch im Wind.
Wie all dass, was ich einst erdachte,
sich auflöste wie das Salz im ewigen Meer.

Wie stark wollte ich sein, und auch wie groß,
dir alles dies ein wenig leichter machen,
Wie stark wollte ich sein, und auch wie groß,
Doch was blieb davon, was hatte Bestand?

Heute stehe ich hier, Tränen im Gesicht,
und bin so froh, dass du es bist, die bei mir steht.
Die nicht urteilt, nach dem was ist und einmal war,
sondern fragt, wie schön die Liebe ist,
wie tief die Wärme geht, die sie uns bringt.

Dein Atem ist es dann, der mich jetzt wärmt,
der meine Segel wieder füllt mit zartem Hauch.
Deine Hand, fest in meiner, gibt mir Kraft,
zu bestehen an diesem Tag, an dem all meine Träume
bunt schillernden Seifenblasen gleich entschweben.

Neue Träume kommen wieder, gemeinsam holen wir Luft.
Finden neue Kraft, ein frischer Wind in unserem Geist.
Die Tage kommen wieder, die dann leichter sind als sonst.
Das spürn wir beide tief im Geist,
und schaun dann nach vorn.


Segelboot oder irgendein Boot


Leben

Ich weiß, das es Dich gibt, Gott,
Dass Du nicht der alte Mann bist,
mit weißen Haar und Bart auf ner Wolke schwebst,
Der entscheidet, wer gut oder böse ist.
Wir haben uns selber die Freiheit genommen,
vielleicht damals bei der Geschichte mit dem Apfel.
Heute stehn wir da, ratlos oft,
zweifeln an Dir, sind ohne Geduld.
Und doch können wir Dich spüren
Wenn wir ganz genau hinhören,
tief in uns hinein und ehrlich sind.
Dann bist Du da, gibst Kraft, Hoffnung und Licht.

Irgendwann nahmen wir uns die Freiheit,
häufig zu wissen, was gut und was böse ist.
Doch können wir meistens nur Ängste als böse sehn
Und unsere Wünsche und Hoffungen als gut.
Unser Leid scheint uns schlecht und
Unser Glück sollte gut für alle sein.
Aber ist mein Glück nicht manchmal schwer
Für andere in dieser Welt?
Ist mein Leid nicht manchmal gut für mich?
Weil ich seh, dass es etwas anderes gibt hinterm Horizont?
Dieser Horizont ist meine Grenze,
eine echte Grenze nur für mich.
Und wie oft schlägt mein Herz vor Angst bis zum Hals,
Beim Ersten Schritt in diese, die doch Deine Richtung ist,
und Du führst mich dann weit über meine Grenzen hinaus.
Zu sehen, zu spüren, zu erleben, wie menschlich wir sind,
verletzlich in Körper, Seele und Geist,
Zerbrechlich oft.
Und doch fügst Du die Scherben immer wieder zusammen,
zu einem Bild, einem neuem.
Hoffnung, Leid, Liebe Schmerz, Trauer, Trost
Leben


Segenswunsch

Ich wünsch Dir ein langes Leben
Und Gesundheit oben drauf.
Sei die Liebe Dir gegeben
Deinen ganzen Lebenslauf.
Mag Geduld an vielen Tagen
Auch gefordert von Dir sein.
Magst Du sie im Herzen tragen.
Sie wird Dich befrei’n.

Es gibt eine Kraft die trägt Dich
Du kannst ganz auf sie vertrau’n.
Alles Gute gibt sie täglich,
Du kannst immer auf sie bau’n.
Es mag oft an manchen Tagen
Vieles schwer gewesen sein
Und wir hatten viele Fragen:
„Mußte das jetzt wirklich sein?“
Was geschieht ist niemals Zufall,
Auch wenn wir es erst so seh’n.

Es ändert sich des Lebens Schall,
Wenn wir andre Wege gehen.
Möge wenn Du schlafen gehst,
immer jemand bei Dir sein,
Eine warme gute Seele
Die Dich liebt wie Du sie auch.

Du und wir

Ganz tief drinnen ruf ich deinen Namen,
mir ist nach dir, nach deiner Näh
Du hörst es, du weißt es, ich spür es,
Das sind wir.

Unausgesprochen und doch gehört,
mehr gespürt und auch gefühlt.
So leben wir, ich kann es kaum beschreiben.

Nähe ist echte Nähe, ist dasein bei dir und mir,
ist Einssein im Geist, im Herz.
Worte fehlen mir, beschreiben kann ichs nicht.

Zuversicht gibst du mir,
lässt mich durch das Alltagsgrau
Die Sonne sehen.

Eigene Wege
Wir gehen beide unsere eigenen Wege
verlieren dabei nicht das gemeinsame Ziel aus unseren Augen
Erfahrungen die wir machen, Gedanken, die wir denken,
du oder ich,
fließen zusammen zu einem gemeinsamen Punkt.
werden erzählt, offen und frei ohne Scheu.
Klappen sind schon lange sperrangelweit offen bei uns.
Denn Vertrauen ist unsere große erarbeitete Stärke,
Vertrauen, dass du mir nicht wehtust und ich dir nicht.
Dann staunen wir oft, wenn wir unsere Seele schweifen lassen,
du in die eine Richtung, in die andere ich oder andersherum,
dass wir doch dann wieder zusammen stehn
und dasselbe sehn.
Wir gehen beide auf unserer eigenen Straße,
aber es gibt keine Angst, dass wir uns verliern.

Science Fiction
Wozu brauchen wir eigentlich Science Fiction Filme? Um uns Aliens anzuschauen? Haben wir die Aliens nicht schon lange unter uns? Seit tausenden von Jahren? Nein, wohl nicht wirklich, aber ich meine unsere Nachbarn, unsere Nachbarvölker, aber auch oft unsere direkten Nachbarn, oder sogar die eigene Familie! Wie oft stoßen wir da an unsere Grenzen! Wie oft verstehen wir nicht deren Handlungen und reagieren mit Abwehr oder sogar Aggression. Wie oft erscheinen sie uns als Wesen vom anderen Stern. Die zwar genauso aussehen wie wir, aber anscheinend in völlig abartiger Weise handeln oder reagieren. Zumindest aus unserer Sicht heraus. Aber unsere Sicht ist immer subjektiv, und das vergessen wir oft. Wir kennen nur unsere eigene kleine Welt, trauen uns kaum, über deren Tellerrand hinaus zu blicken und tun das dann auch dementsprechend selten. Und dann erscheint uns unser Nachbar plötzlich als der fette Jabba aus „krieg der Sterne“, der lebendige Kröten fressend widerlich schmatzend auf seinem Kissen sitzt und uns, die wir doch die Helden sind, mit den abartigsten Beschimpfungen demütigt. Und wir, weil wir ja Helden sind, denken wir müssen uns zur Wehr setzen.

Oder ist das der Sinn der Sience Fiction? Uns unseren eigenen Spiegel vorzusetzen? Sind wir in dem Moment, wo wir Jabba sehen, nicht auch genau so einer, aus den Augen unseres Gegenüber betrachtet? Denn der reagiert ja auch nur auf uns – versteht uns nicht, wundert und vielleicht ärgert sich über unsere Handlungen. Aber so läuft die Welt – wir wollen! Unbedingt! Wir haben uns unsere Ziele gesetzt und setzen sie durch! Egal wie! Wann hört das auf? Wann erkennen wir tief in uns drinnen, dort, wo unsere wahren Schätzen verborgen liegen, dass der Schlüssel zur Beendigung aller Kriege nur in uns liegt? In unserer eigenen Bereitschaft zur Friedfertigkeit.

An Tagen wie diesen

An Tagen wie diesen ist mir danach
Mich an unseren Platz zu verkriechen.
Dieser Platz hinter der dichten Hecke,
wo niemand uns sieht
und kein Mensch uns stört.
In einem Garten, den niemand außer uns kennt,
wo die Wolken miteinander spielen
und die Vögel durch die Himmel toben.
Dort spür ich dann, wie dein Haar auf mein Gesicht fällt,
wie Sonnenstrahl, der durch die Blätter funkelt.
Ich spüre deinen Atem ganz nah auf meiner Haut
Wenn dein Mund zu einem Kuss auf meinen sich senkt.

An einem Tag wie diesem möchte ich
Ganz nah bei dir sein und die Leichtigkeit spüren
Die ich so oft vermisse in der letzten Zeit.
Nach der wir uns so sehnen und die so wichtig ist,
gerade wenn vieles so undurchsichtig scheint.
Wenn manches bedrohlich ist und mancher
Grauer Schatten sich auf unsere Gemüter senkt
Und auf Teufel komm raus nicht weichen will.

Dann möchte ich ganz nah bei dir sein
Und zaubern würde ich gern, um diese Freiheit herbei zu sehnen.
Trommeln möchte ich schlagen und die guten Geister rufen,
die uns diesen Segen bringen
durch den Vorhang hindurch schauen zu können
der dicht und grau uns die Sicht verbirgt.
Und doch ist es nur ein Blick, ein Lächeln,
ein Zug in deinem Gesicht, der mich
dann spüren lässt, dass dieser Zauber wirkt
die Magie des Zarten, des Warmen, des Sanften,
diese Kraft, die so unwiderstehlich ist,
dass sie, Wasser gleich, jeden Stein auf Dauer erweicht,
jede Mauer durchdringt und Wärme bringt.


Eine kleine Ostergeschichte
Im Hühnerstall dieser Welt brechen immer wieder Füchse ein, um sich ein leckeres Hühnchen zu holen. Aber die Mächtigen unter den Menschen denken gar nicht daran, bessere Zäune zu bauen, die die Hühner vor den Füchsen schützen. Denn so haben sie die perfekte Ausrede, selber die Hühner zu schlachten – „Der Fuchs war wieder mal da“.


Es war einmal in König Davids Stadt
Wie es der Prophet vorhergesagt hat.
Dass ein Kind zur Welt kam in einem Stall.
Darüber stand ein strahlender Stern aus dem All.
Seine Mutter hielt den Knaben zärtlich in ihren Armen,
von seinem Vater lernte er, ein Zimmermann zu sein.
Später dann mit dreißig Jahren,
tat er Dinge, die viele entsetzten,
denn er tat sie für die Armen, die Verlorenen, Verletzten.
Die Entrechteten, Kranken und Entehrten.
So starb er dann im Morgengrauen
So ungefähr zu dieser Jahreszeit.
Gefoltert und ermordet am Kreuz
Wir täten gut daran uns zu erinnern,
das sein Geist nicht darin bestand
uns zu Ostern heillos zu betrinken.


„Gib einem Mann einen Fisch, und er hat einen Tag lang zu essen. Lehre ihn fischen, und er hat sein Leben lang zu essen.“ Leider ist es heute vielen Menschen verboten, zu fischen.

Eine laue Sommernacht
René und Claudia lebten jetzt schon circa ein Jahr zusammen in dieser eigentlichen Bruchbude, die sie liebevoll ihr „Efeubewachsenes Hexenhäuschen“ nannten. Es war ein Anbau an ein ehemaliges Bauernhaus und tatsächlich irgendwie urig, auch wenn es keineswegs den Richtlinien modernen Bauens entsprach und ihres Wissens nach auch ohne Baugenehmigung entstanden war. Aber die Miete war ziemlich gering, und wie gesagt, es war urig, es hatte einen gewissen Charme.
Einer ihrer Lieblingsplätze war eine ungefähr 30 m² große Rasenfläche, die sie von der Verandatür in der Küche aus erreichen konnten. Zur Linken stand ein flacher Anbau, dessen rote vermoosten Ziegel bis fast auf den Boden reichte und nach links unten hinten hinaus war dieses Plätzchen von dichten Wildrosenhecken umgeben, aus denen sich einige Clematisblüten einen Platz am Sonnenlicht erobert hatten.
Sie hatten bereits Abendbrot gegessen, die letzten Gitarrenschüler waren längst gegangen und beide lümmelten auf einer Decke. Meggie, die Schäferhündin, räkelte sich im warmen Sonnenlicht. René schaute sich Claudia liebevoll an. Ihre ehemals sehr kurzen kastanienbraunen Haare hatte sie wachsen lassen und mittlerweile rahmten diese ihr warmes, schmales Gesicht bis zur Schulter ein. Ihre braunen Augen hatte sie genießerisch geschlossen. Alle Gesichtszüge deuteten auf absolute Entspannung hin. René liebte ihre sanft geschwungen und sehr deutlich gezeichneten Lippen. Diese zu berühren war einfach ein Genuss, die Antwort, die auf einen sanften Kuss folgte, war immer freudig und auf mehr aus. Er ließ seinen Blick weiter schweifen. Ihre Schultern wirkten dynamisch, harmonisch gerundet. Sie trug eine sehr leichte Bluse, deren Bund erst an der Mitte der Oberarme begann und sich kurz um den Ansatz ihres kleinen festen Busens rankte. Er genoss den leichten Schimmer, mit dem die Sommersonne ihre glatte Haut aufleuchten lies. Als sein Blick ein wenig tiefer glitt, freute er sich, dass die Bluse so dünn war, dass die Konturen ihrer Brüste hindurch schimmerten.
Genau in diesem Augenblick schlug Claudia ihre Lieder hoch und lächelte ihn an. „Dieses gewisse Grinsen in deinem Gesicht kenn ich doch, mein Lieber.“ Lachte sie. „Was hast du nur schon wieder gedacht?“ Claudia neckte ihn, wussten sie doch beide genau, was da mit René geschehen war. „Hast du auch so einen Durst? Ich hol uns mal was zu trinken.“ Sie lächelte immer noch. Ihr Mann musste auch schelmisch grinsen. „Ja, mach das, ich hab tatsächlich auch Durst.“
Mit federleichter Eleganz stand sie auf. Ihr Blick war auf den Himmel gerichtet. „Schau mal, da oben ziehen zwei Bussarde ihre Kreise. Ob die beiden ein Pärchen sind?“ René wollte sich dies schöne Spiel der Natur ebenfalls ansehen, aber seine Blicke verfingen sich an Claudias nackten Beinen. Lang waren sie eh schon, aber aus der Bodenperspektive heraus machten sie einen beinah unendlichen Eindruck. Zuerst sah er nur ihre schmalen Fesseln, dann ließ er seine Augen ein wenig weiter nach oben schweifen. Da waren sie wieder, die Schmetterlinge im Bauch, dieses warme Kribbeln, das man niemals vergisst. Die sanft gebräunte Haut lud zum Berühren ein, ganz leicht, wie Claudia es liebte und wie es ihre kleinen Härchen auf den Armen aufrichten ließ. Er malte sich aus, wie es sich anfühlte, seine Hände vorsichtig höher gleiten zu lassen. Zuerst mit einem leichten Druck auf die Waden, dann die Knie kreisend zu umrunden, um danach die glatten Schenkel zu erkunden. Seine Augen folgten seinen Fantasien. Ihr kurzes Röckchen, das sie im Sommer so gerne trug, verbarg vom Bodenblick aus nichts. Er freue sich daran, wie die leicht geöffneten Knie sich nach oben hin beinah schlossen. Die glatten Schenkel bildeten kein komplettes V. Als sein Blick das Ziel seiner Sehnsucht erreichte, lächelte er. Ein paar freche Löckchen hatten sich ihren Weg aus dem knappen Slip gebahnt und kringelten sich um den durchsichtigen Stoff. Das Kitzeln in Renés Bauch hatte sich noch gesteigert.
Jetzt schaute Claudia auf ihn hinunter und musste grinsen. Sie kannte den Mann mittlerweile recht gut. „Gegessen haben wir ja schon,“ meinte sie schelmisch. „Aber mir scheint du hast noch Appetit. Kommst du mit, Wasser holen?“

Das Straßenkaffe
Hier im Cafe sitze ich gern stundenlang,
schau mir den Alltag in unsrem Städtchen an.
Manches ist mir etwas fremd, das geb ich, zu.
Andres das kenn ich selber ganz gut.
Kinder, die raufen oder spielen mit dem Ball,
später kommt der Höllenlärm vom Skateboard noch dazu.
Mütter, die schieben Karre oder Bauch,
Männer sind selten dabei.

Höhen und Tiefen, die gibt es überall,
glaub mir, wir sind nicht allein.
Du spürst, dass das Leben nicht vergisst,
wenn du von einer Talfahrt dich erholst.

Der Mann da im Anzug, grau auch im Gesicht
Wischt sich hektisch den Hundescheiß vom Schuh.
Den heiligen Laptop untern Arm geklemmt,
jagt er zum nächsten Termin.
Paule an der Ecke, genauso grau wie blau,
lallt hinterher, „haste mal `nen Eu für mich.“
Lang ist es her, das er grade stehen konnt,
auch er hatte mal so nen Anzug an.

Beim Fischzug im Netz wusste keiner so genau
Wie vernetzt wir wirklich sind in dieser Welt.
Global gesehen sind jetzt viele Läden leer,
das Geld klebt woanders seitdem.

Träume zerplatzten bunten Seifenblasen gleich
Steck nur den Kopf jetzt nicht in den Sand.
Wisch dir die Tränen vom Gesicht wie’s Muttern tat
Und dann pack dein Leben wieder an.

Die Ratio des Geldes scheint überall zu sein,
scheinbar regiert sie alles dieser Welt.
Doch wo wären wir wenn’s die Liebe nicht gäb,
die Liebe zu dir und zu mir?
Was soll all dein Streben nach Karriere und Macht,
wenn Du nach Hause kommst, und dein Bett ist kalt.
Leben ist mehr als nur das, was wir sehn,
Menschsein lebt im Herzen und nicht im Portemonnaie.


Einfache Gedanken eines einfachen Menschen
Wir mussten unserem Auftritt absagen - unser erster seit mehr als einem Jahr. Warum? Letzte Woche waren wir mit Minnie, unserem Schäferhund, zu einem Spaziergang an der Weser. Und ich hatte die Idee, mit ihr um die Wette zu laufen. Ich habe dieses Rennen gewonnen, aber kurz danach bekam ich das Gefühl, dass meine Lunge kollabieren würde. Ich hatte sehr viel Mühe, nicht in Panik zu geraten. Am nächsten Tag habe ich unseren Arzt konsultiert - Asthma, besser gesagt Belastungsasthma. Während der Hitzeperiode hier in Deutschland fühlte ich, dass etwas falsch war mit meinem Atem, meiner Lunge. Aber es wurde besser als das Wetter kälter wurde, bis zu jenem Tag des Rennens. So weit, so gut - oder schlecht?
Darüber nachzudenken, was ich im ersten Teil gesagt habe - über Spiritualität, darüber denke ich jetzt sehr tief nach. Ein weiteres Mal gibt es eine Situation, durch die gilt, hindurch zu gehen, um etwas Neues zu lernen. Die letzten Tage ließ ich meine Gedanken durch mein ganzes Leben wandern und ich erinnerte mich an die Tatsache, dass ich mit meiner Lunge mein ganzes hindurch Leben Schwierigkeiten hatte, angefangen in den Tagen meiner Jugend. Ich gab dem Rauchen dafür die Schuld. Aber zur gleichen Zeit beim Sport, und das ist schon verrückt, wurden die Schmerzen besser, wenn ich härter trainiert.
So blieb ich beim Sport. Ich laufe auf Inlineskatern, zusammen mit Minnie. Es ist gut für uns. Aber zu spüren, was in mir passiert, ist nicht so gut. Ich fühle mich eher zwiespältig - von meinem Körper verlassen - was wird als nächstes passieren, wie geht es weiter?. Auf der anderen Seite bleibe ich beim Singen und Sport. Ich fühle mich als hätte ich eine schwere Last auf meiner Schulter.
Was bedeutet dies im Zusammenhang mit der Spiritualität? Unser Geist, mein Geist ist in Verbindung mit der ewigen Macht, dem Schöpfer aller Dinge, unsere Mutter Erde. Es ist normal, krank zu werden, Schmerzen aller Art sind normal (Schmerzen im natürlichen Sinn, nicht das, was Menschen anderen Lebewesen antun). Als wir mit der Inhaberin des Lokals, wo wir gespielt hätten spielen sollen, sprachen, erzählte sie uns, dass sie einst eine Zeit sehr traurig war, weil sie nicht glücklich war. Sie sprach mit einem ihrer Freunde, einem Psychologen, und dieser fragte sie: "Wer hat dir gesagt, dass wir immer glücklich sein können?"
Und es ist so wie es ist. Ich denke die meisten Leute wollen nur glücklich sein, haben das Bedürfnis, glücklich zu sein und nichts anderes. Aber das Leben ist nicht immer Glück und Freude. Es gilt Berge zu besteigen, durch Täler zu gehen und Flüsse zu überqueren.


Freiheit im Herz

Frei wie der Wind möchte ich sein

Frei wie Vogel im Sonnenschein

Ich möchte dich finden tief in mir drin

Freiheit geht nur mit Liebe im Bauch.

Was wir mit uns finden ist Reichtum genug

Wir gehen unsern Weg niemals allein

Mag es auch stürmen, hageln oder schnein

Geborgenheit finden wir Hand in Hand


Liebe
Lieben bedeutet, sensibel und empfänglich zu sein. Allein das Wort Liebe ist nicht Liebe. Liebe kann nicht aufgeteilt werden in die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen, noch sollte man sie vergleichen als die Liebe zu dem einen und die Liebe zu vielen. Die Liebe verschenkt sich selbst im Überfluss, so wie eine Blume ihren Duft verströmt, aber wir wollen die Liebe in unseren Beziehungen immer messen und zerstören sie dadurch. Die Liebe ist kein Gebrauchsgut des Reformers oder des Sozialarbeiters; sie ist kein politisches Instrument, mit dem man bestimmte Aktionen in Gang bringen kann. Wenn der Politiker und der Reformer von Liebe sprechen, benutzen sie einfach das Wort und berühren nicht das wahre Wesen der Liebe, denn Liebe kann nicht als Mittel zum Zweck benutzt werden, weder jetzt noch in der Zukunft. Die Liebe findet man auf der ganzen Erde und nicht nur auf einem bestimmten Feld oder in einem bestimmten Wald. Die wahre Liebe ist nicht auf eine bestimmte Religion begrenzt, und wenn organisierte Religionen sie benutzen, hört sie auf zu existieren. Gesellschaften, organisierte Religionen und autoritäre Regierungen zerstören mit der Geschäftigkeit ihrer verschiedenen Aktivitäten unwissentlich die Liebe, die zu Leidenschaft des Handelns wird ... Liebe hat nichts mit Sentimentalität und nichts mit blinder Ergebenheit zu tun. Sie ist stark wie der Tod. Liebe kann man nicht durch Wissen erkaufen, und ein Geist, der nur nach Wissen ohne Liebe strebt, ist ein Geist, der rücksichtslos nur sein eigenes Leistungsziel verfolgt.

Nuancen

Vergiss nicht zu leben,
es gleitet sonst vorbei.
So viele Facetten
Nicht nur Einerlei.

Farben, Nuancen
grell und auch mal bleich.
Stimmen und Töne
Niemals ist es gleich.

Liebe, Vertrauen
Ist in unserer Welt.
Seht auf die Weichen
Sie sind auf gut gestellt.

Sternennacht

Nachts bei uns auf dem Land

Seh ich Sterne so hell und so klar.

Millionen und noch viel mehr

Zählen kann ich sie nicht.

Liebe, Respekt spüre ich dann

In einer solchen Nacht.

Vor dieser Kraft, die all dies gemacht

Auch dich und mich

Jeden Baum, jedes Tier – in Liebe

Alles um herum
– in Liebe


Ich habe Hoffnung
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die ihren Frauen ihre Liebe mit einer Rose zeigen.
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die mit ihren Frauen alles teilen: Ihre Ideen und Gedanken, ihr gemeinsames Zuhause, ihr Geld, ihre Zeit.
Ich habe Hoffnung, solange es Frauen gibt, die ihren Männern die Tränen von den Wangen küssen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die in unwirtliche Regionen ziehen, um dort Brunnen zu bauen, damit die Menschen dort sauberes Wasser haben.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die den Wahnsinn dieser Welt als Schmerz in ihrem eigenen Fleisch empfinden und daran nicht scheitern.
Ich habe Hoffnung, solange es Ärzte gibt die ohne Grenzen arbeiten.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Korruption anklagen und andere, die sie verurteilen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die die Übel dieser Welt aufdecken ohne Rücksicht auf ihr eigenes Portemonnaie.
Ich habe Hoffnung, solange die Mächtigen dieser Welt immer mal wieder spüren, dass sie uns doch nicht nach Belieben regieren können.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Grausamkeit als solche erkennen und anklagen.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen ihren Mitmenschen Trost spenden können.
Ich habe Hoffnung, solange es Ideale gibt, die uns Menschen menschlich werden lassen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für den Erhalt unserer Mutter Erde kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für eine gesunde Ernährung aller Menschen auf unserem Planeten kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Minen, Splittergranaten und als Spielzeug getarnte Bomben als unendlich grausam verurteilen.
Ich habe Hoffnung, solange es Männer gibt, die Vergewaltigung als Verbrechen brandmarken.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Kindesmissbrauch als Verbrechen erkennen und die Täter hinter Schloss und Riegel bringen.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen für das Schöne und Wahre in uns und unseren Mitmenschen kämpfen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns immer wieder zeigen, dass wir zur Liebe fähig sind.
Ich habe Hoffnung, solange Menschen echte Liebe praktizieren.
Ich habe Hoffnung, solange Musik erklingt, die uns unsere Herzen öffnet.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns klar machen, dass der Geist der Weihnachtszeit nicht in den Getränken liegt, die wir sinnlos in uns hineinschütten.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die Waren ehrlich produzieren und andere, die diese Waren zu ehrlichen Preisen weiter verkaufen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die in indische Fabriken gehen, um dort Kinderarbeit und Sklaverei abzuschaffen.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die für die wirkliche Freiheit aller Menschen kämpfen und sogar dafür Gefängnis oder Folter riskieren.
Ich habe Hoffnung, solange es Menschen gibt, die uns erklären, dass wir mir unserer Gier nach immer mehr Schuld an der Tatsache sind, das es Kindersoldaten gibt.
Ich habe wirklich Hoffnung!

Da helfen keine Drogen

Das Leben ist nicht immer, wie ich`s gern hätt.
So mancher Stolperstein liegt da rum.
Im Laufe der Zeit hab ich viel Schrecken geseh’n,
Aber das meiste davon ist nie gescheh’n.
Schatten der Angst vernebeln mich dann,
Schaff ich das alles, was ich alles schaffen kann?
ich find kaum den Weg, der da hinaus führt.
Nimm an die Hand und bitte küss mich wach.


Da helfen keine Drogen, Pillen oder Sprit,
Dein Arm muß her, ich brauche dich dann.
Da helfen keine Drogen, Pillen oder Sprit,
Dein Arm muß her, sonst bin ich arm dran.


Das fühlt sich dann an wie Sonne und Strand,
Fußspuren bleiben von uns im Sand.
Oder ich rieche Wiesen oder Wald,
Ruhe und Frieden spür ich dann bald.
Die Welt da draußen, voll Angst und voll Not
Voller Dornen und Steine, blutig rot.
Kann ich vergessen, wenn wir zusammen sind,
Allmählich weicht der Alptraum dann von mir.

Wie so ein Junkie

Wie so ein Junkie klammern wir uns ganz fest
An die glitzernde Scheinwelt um uns herum, laut und schrill.
Wie so ein Junkie geben wir niemals auf
Dem nachzujagen, was uns Reichtum verspricht

Höher und höher, weiter und schneller
lauter und schriller. Wie die Motten ums Licht.
Wie lange geht das noch gut? Und wo bleibt der Mensch

Wir nennen es Freiheit Wenn wir tun was wir woll`n .
Ohne zu achten, was dann dadurch geschieht.
Wir nennen es Freiheit dabei seh`n wir doch nur
dass wir raffen und schaffen und denken das sei unser Glück?
Für mich heißt Freisein meine Wege zu gehen
Und mit andren gemeinsam unsere Ziele zu sehen.
Für mich heißt Freisein meine Gefühle zu spür`n
Und mit dir auszutauschen, zu fühlen, wie’s geht.
Ich will mich verlassen, meinen Standpunkt verlier`n
um mit neuen Ideen zu mir zurückzukehr`n.
Ich will mich verlassen will zu dir gehen
Ich will mich bereichern, weil ich deine Liebe spür.
Leise Töne gefühlvolles Sein
Sanfte Farben im Kerzenschein.
Nur so kann ich sein
Nur so bin ich Mensch
Nur so bin ich Mensch


Wer will das schön hör’n?

Ja ich bin eine dieser zerlumpten Gestalten,
von denen die Braven sich gerne fernhalten.
Die wie Schatten nachts durch die Gassen wehn.
Anstatt jeden Tag einem Werk nachzugehn,
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Es fragt sich auch niemand, was mich dazu bringt,
was mich nachts unter Brücken und Laternen zwingt
zu schleichen und keinen Schlaf zu kriegen
Und mich in sanften Träumen wiegen
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?

Denn es schallt doch von allen Dächern heute
Und ihr hört es so gerne, dass solche Leute
Arbeitsscheu sind und faules Pack.
So wird doch wirklich meistens gesagt,
wie’s jeder gute Bürger gern hört.

Habt ihr euch schon gewagt, so einen
Anzusprechen wie einen von euch?
Habt ihr euch schon geraut euch zu wundern
Das so einer gar nicht so anders ist?
So wie jeder gute Bürger gern wär.

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?


Das auch ich immer wieder mich traue zu träumen
Von einem Leben in warmen sicheren Räumen.
Mit nem Werk das jeden Tag ich so gern mach
Und nicht zu spüren ich wär alt und schwach.
wie’s jeder gute Bürger gern tät.

Ich brachte der Jugend bei wie es geht
Wie man die Aufgabe richtig angeht
Und auch Kinder wuchsen mit mir heran
Bis eines Tages das Ende kam

Ich würds euch ja erzählen,
wie es dazu kam
Doch wer will das schön hör’n?

Werbefernsehen

Die Sorgen des Alltags drücken mich,
am Ende des Geldes ist der Monat meist noch lang.
Angebot hier, ne Superchance da,
Das muß ich doch haben, das ist doch klar.

Schalt ich den Fernseher ein, geht’s los,
die Werbung brüllt herum, was mach ich bloß?
Neues Auto, für’s alte gibt’s viel Geld,
dann bin ich wieder flüssig, und auch der Held.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem pleite bin,
Irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Ach Stopp, dagegen gibt’s doch auch etwas
Schnell noch nen Long Drink und dann hat sich das.

Muttis Wäsche muss doch immer weißer sein
Seit 30 Jahren ist das so, kann das sein.
Die richtige Süßigkeit für das Kind,
schon ist es geil, ne Frau zu sein.

Der Reiniger, der endlich ganz alleine putzt,
Feudel und Eimer vergiss das bloß.
Frau im Freizeitdress, der Busen groß,
Easy ist das Leben mit „Allzweckrotz“.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem mutlos bin
Irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Ach Stopp gegen Depries gibt’s doch auch etwas:
Nimm noch ne Pille und dann hat sich das.

Du bist Deutschland wird uns auch gesagt
Ihr müsst nur alles kaufen, dann wird’s schon gut.
Kurbelt nur kräftig die Wirtschaft an,
dann wird alles schön, ihr werdet sehn.

Kekse, Fertigfutter für Hund und Kind,
alles bunt verpackt ins Haus geschleppt.
Bier und Fußball machen uns richtig fit,
natürlich ganz bequem vom Sessel aus.

Komisch ist doch, dass ich trotzdem arbeitslos bin,
irgendwie macht das alles keinen Sinn.
Denn dagegen gibt es nichts zu kaufen,
außer ner Regierung das ist längst gelaufen.

Du bist da
Du bist da, wenn ich tief in mich hinein fühle,
zum Glück, denn früher war da Angst.
Du bist da, wenn ich um mich herumschaue,
zum, Glück, denn vorher war da nichts

Du bist da wenn ich singe,
zum Glück, denn früher hat mich keiner gehört.
Du bist da, wenn ich mich einsam fühle,
zum Glück, denn vorher war da nichts.

Du bist da, wenn ich mich freue,
zum Glück, denn alleine ist es nichts wert.
Du bist da, wenn ich lachen möchte,
zum Glück, denn Du lachst mit.

Du bist da, wenn ich Hunger hab,
zum Glück, denn dann schmeckt’s doppelt gut.
Du bist immer da, das engt nicht ein,
zum Glück, denn so fühl ich mich frei.

Du bist da, wenn ich Sehnsucht hab,
zum Glück, denn dann ist es schön.
Du bist immer, egal wo ich bin,
Du bist mein Glück, nie gekannt.

Immer gesucht, und jetzt so schön.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.01.2011

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