Die Chat-Nachrichten in der folgenden Kurzgeschichte enthalten teilweise eine Menge Rechtschreibfehler, die mit Absicht und im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte entstanden und nicht auf eine mangelnde Fähigkeit zur deutschen Rechtschreibung meinerseits zurückzuführen sind.
Ich habe sie alle genauso selbst während meiner Zeit des Internet-Dating in den Jahren 2005 - 2008 erhalten.
Die Geschichte um Georg allerdings ist frei erfunden.
Der Ort Schleihenthal sowie seine Bewohner sind frei erfunden.
Nicht mein Tag erzählt eine Sequenz aus dem Leben Sunnys, deren weitere Geschichte im Roman Engelsgerüchte erzählt wird.
Andrea Kochniss
Ich starrte auf den Bildschirm.
10 neue Nachrichten.
16 neue Rosen.
21 Freundschaftsanfragen.
76 Mitglieder haben dein Profil besucht.
Kaum, dass mein online-Button grün blinkte, tauchten in der Mitte des Bildschirms immer wieder neue Benachrichtigungen auf.
loooongjohn schickt dir eine Freundschaftsanfrage
dominant69 schickt dir eine Rose
Du hast eine neue Nachricht von seargentcommander
Diese ganze Internet-Sache überforderte mich völlig. Ich war gerade mal vierundzwanzig Stunden in diesem kostenlosen Flirtportal angemeldet und schon wurde ich bombardiert mit Benachrichtigungen, von deren Bedeutung ich nicht die geringste Ahnung hatte.
„Sunny!“, kreischte Chrissie in mein linkes Ohr. Chrissie war meine beste Freundin und die Person, die mich zu diesem Unsinn überredet hatte. Ich selbst wäre nie und nimmer auf so eine abwegige Idee gekommen.
„Chrissie! Bis vor zwei Sekunden war ich noch nicht taub. Es gibt also keinen Grund, so zu schreien!“ Schmerzerfüllt rieb ich das geschädigte Ohr.
„Sunny!“, schrie Chrissie einfach ein weiteres Mal. „Die Kerle stehen auf dich, ich wusste es! Guck dir die ganzen Nachrichten an!“
„Was wollen die denn von mir? Die kennen mich doch gar nicht. Wieso schicken die mir Rosen? Oder Freundschaftsanfragen?“, fragte ich.
Chrissie seufzte, als hätte sie es mit einem minderbemittelten Wesen zu tun. „Irgendwie müssen sie ja mit dir in Kontakt treten, wenn sie dich kennenlernen wollen. So macht man das eben im Internet.“
„Wie gut, dass du auf diesem Gebiet so viel Ahnung hast“, sagte ich und schaute sie von der Seite an. Ich hoffte, sie hatte die Ironie in meiner Äußerung bemerkt. Chrissie hatte so etwas wie Internet-Bekanntschaften nämlich überhaupt nicht nötig. Egal wo sie mit ihrem feuerroten Lockenbusch auf dem Kopf auftauchte, waren sämtliche Blicke im Raum sofort auf sie gerichtet. Die männlichen aus Gier und die weiblichen aus Neid oder Empörung über Chrissies nicht so unhäufig ordinäres Verhalten. Jetzt fragen Sie sich sicher, wo dann mein Problem lag, Männer kennenzulernen mit solch einer – um es diplomatisch auszudrücken – sozial kontaktfreudigen besten Freundin wie Chrissie es war. Man sollte doch meinen, sie hätte da den einen oder anderen Mann für mich übrig gehabt. Hässlich war ich im Übrigen auch nicht.
Nein, ich hatte andere Probleme. Zwei halbwüchsige Teenager, die sich meine Schwestern schimpften und für die ich seit dem Unfalltod meiner Eltern vor neun Jahren ganz allein verantwortlich war. Ganz abgesehen von der Zeit, die ich nicht übrig hatte, um mich auf Partys oder Dates rumzutreiben, waren die wenigsten Männer davon begeistert, eine fast Dreißigjährige mit halbwüchsigem Anhang zu treffen. Hinzu kam noch, dass meine Schwestern Helen und Anna von Chrissie den Spitznamen Chaos-Schwestern bekommen hatten, und das kam nun mal nicht von Ungefähr. Ich war hauptsächlich damit beschäftigt, darauf zu achten, sie vor sich selbst und ihrer Tollpatschigkeit zu schützen. Aber ich schweife ab.
„Mach mal die erste Nachricht auf“, kreischte Chrissie weiter. Entweder hatte sie endlich ein paar Dezibel runtergeschraubt oder ich war schon leicht ertaubt.
Ich seufzte, tat Chrissie aber den Gefallen und öffnete die erste Nachricht.
Hi BIn der Samy sorry wenn ich zu offen frage aber bin Solo und frage auch offen was ich suche hättest Du Lust jetzt oder heute zu mir kommen mit mir was trinken kennenlernen und wenn die chemie stimmt suche ich eine Affaire ohne Bindung kann Dich mit viel öl Massieren.
Ich denke das nichts dabei ist solange man solo ist heißt es ja auch nicht dass man auf alles verzichten muss. Ich Denke besser offen fragen als Hinterum.
Bin 27 Jahre, 184 groß, braune Haare, grüne Augen, gut ausshend sportl.statur 24 cm Ras. für alles offen melde Dich
Stille. Ich fragte mich, ob Chrissie genau wie ich noch rätselte, ob dieser Samy für diese Nachricht einen Entschlüsselungscode mitgesendet hatte. Oder ob sie schockiert war, weil er das, was er da geschrieben hatte, tatsächlich ernst meinte und glaubte, auf diese Art eine Frau kennen zu lernen.
„Was spricht gegen Punkt und Komma? Überhaupt gegen Rechtschreibung“, warf ich in den Raum. „Und was bedeutet 24 cm Ras.?“
„Hm, entweder bedeutet das, dass er einen rasenden, 24 cm langen Schwanz hat, oder dass er da rasiert ist“, hatte Chrissie die Lösung.
„Chrissie!“, schimpfte ich. Helen und Anna konnten jederzeit nach Hause kommen. Ich wollte nicht, dass die beiden mit solchen Begriffen konfrontiert wurden. Was ein auswegloses Unterfangen war, wenn man Chrissie zu seiner besten Freundin zählte. Und sie zudem noch die einzige Freundin war, die ich hatte.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Es gab keine bessere Freundin als Chrissie. Wir kannten uns schon seit dem Kindergarten und waren seither unzertrennlich. Was ich an Selbstbewusstsein zu wenig hatte, hatte sie für mich noch mit dazu.
„Willst du dich mit ihm treffen?“, fragte sie.
„Diese Frage kannst du nicht ernst meinen!“ Ich unterstrich meine Äußerung noch mit einem energischen Klick auf den Nachricht löschen-Button.
„Ich meine ja nur. Das mit dem Öl und dem Massieren hat sich doch gar nicht so schlecht angehört.“
Dazu sagte ich gar nichts mehr und öffnete die nächste Nachricht.
hallo sexy frau haste lust auf etwas sexy cam aber nur wenn du auch ne cam hast,siehst echt hammer sexy aus wow ich hoffe ich bin dir nicht zu offen wenn ja sorry noch mal
„Gibt es im Netz eigentlich nur Perverse und Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind? Kein Wunder, dass die im wahren Leben niemanden kennen lernen, wenn die so unterwegs sind“, sagte ich schockiert.
Chrissie hingegen schien amüsiert, denn sie kicherte in sich hinein. „So langsam wird es echt lustig. Lass noch mehr Nachrichten lesen, bitte!“
Ich seufzte, tat ihr aber den Gefallen.
Hallo junge Frau,
habe Dein Profil gesehen und würde Dich gerne persönlich kennenlernen. Mein Name ist Peter, bin 40 Jahre alt, 186cm groß und schlank. Habe einen Sohn mit 5 Jahren und lebe gerade im Trennungsjahr. Bin diese Woche Di. bis Do. geschäftlich in Münstereifel. Habe keine Lust die Abende wieder alleine im Hotel zu verbringen. Deshalb suche eine sympathische Sie, die Lust hat sich mit mir abends zum Essen zu verabreden.
Wenn wir uns beide sympathisch sind hätte ich auch nichts dagegen den Abend weiter gemeinsam zu verbringen. Na war ich jetzt zu ehrlich? Wenn Du gerne ein Foto sehen möchtest, schick mir einfach eine E-Mailadresse und ich sende Dir gerne eins zu. (Falls es in dem Wellnesshotel einen Internetzugang gibt :-) )
LG Peter
Würde mich über Antwort sehr freuen.
„Ein Fortschritt, der kann wenigstens schreiben“, räumte Chrissie ein.
„Das ist richtig, aber der kann auch ganz toll seine Frau betrügen. Der ist doch nie und nimmer getrennt! Hätte er es sonst nötig, während Geschäftsreisen irgendwelche Frauen in irgendwelche Hotels einzuladen? Das kann der doch auch tun, wenn er zu Hause ist.“
„Okay, ich hab schon verstanden. Mach noch eine auf.“
Ich löschte auch die letzte Nachricht und mache die nächste auf, von einem gewissen BurningHard.
ich würde dich mal ganz gerne vögeln, grins
„Also, jetzt reicht es wirklich!“ Ich schloss die Seite und fuhr den Computer runter.
Als hätte ich es geahnt, wurde im selben Moment die Haustüre aufgeschlossen. Chrissie und ich saßen zwar im ehemaligen Büro meines Vaters, aber dieses Geräusch hörte man aus unerfindlichen Gründen in jedem Winkel dieses kleinen Häuschens.
„Sunny!“ Der Brüll tönte durch Wände, Mark und Bein. „Wo bist du?“ Das klang eindeutig nach Anna. Da ich nicht ihre Art der Kommunikation übernehmen wollte, ging ich bis ans Treppengeländer und schaute auf ihren schwarzen Pagenkopf herunter.
„Gibt es irgendeinen Grund, durch das ganze Haus zu brüllen? Einfach mal in jedem Zimmer nachschauen würde deine Stimme immens schonen. Und mein Gehör im Übrigen auch“, hielt ich meinen erzieherischen Vortrag.
Anna drehte ihren Kopf nach oben. „Ach, da bist du! Ich wollte nur fragen, ob Lara zum Essen bleiben darf. Bei ihr Zuhause gibt es Königsberger Klopse, und ihre Mutter hat immer noch nicht geschnallt, dass sie davon kotzen muss.“
„Natürlich kann sie bleiben. Chrissie ist übrigens auch hier und isst mit.“
„Cool! Lara und ich gehen dann so lange in mein Zimmer. Sagt uns Bescheid, wenn ihr Hilfe beim Kochen braucht.“#
Anna schleifte ihre beste Freundin hinter sich her in ihr Zimmer. Die beiden waren mindestens so gut befreundet wie Chrissie und ich.
Während ich noch so darüber nachdachte, stand Chrissie mit einem Mal neben mir.
„Was ist denn jetzt mit den ganzen Kerlen im Netz?“, fragte sie.
„Gar nichts! Das sind doch alles Psychopathen. Das Thema ist erledigt. Kein Wort zu meinen Schwestern!“, sagte ich noch und ging dann die Treppe herunter. Ich hatte ein paar Mäuler zu stopfen.
Fünf weibliche Personen am Esstisch – wer das schon mal erlebt hat, weiß sicher, dass sich das nicht viel anders anhört als ein Stall voller Hühner, versammelt um den Futtertrog. Helen war die ruhigste, was aber nicht etwa an fehlendem Selbstbewusstsein lag. Vielmehr war ihr Mund ständig bis zum Rand gefüllt, dass ihr Sprechen gar nicht möglich war. Bei ihr wurde ich so manches Mal dazu verleitet, statt an einen Hühnerstall an einen Schweinestall zu denken.
„Was habt ihr eigentlich eben in Papas Büro gemacht?“, fragte Anna zwischen zwei Bissen Schnitzel.
Chrissie machte den Mund auf, doch ich war schneller, bevor sie etwas Falsches sagen konnte. „Wir haben im Internet nach Weihnachtsgeschenken geschaut.“
Chrissie verdrehte die Augen und konzentrierte sich auf die Erbsen und Möhren.
Anna war empört. „Was? Aber wieso? Wir haben doch ausgemacht, dass wir uns dieses Jahr nichts schenken!“, protestierte sie.
Mist, das hatte ich bei meiner Suche nach einer Ausrede nicht bedacht.
„Aber das wird ein ganz besonderes Geschenk.“ Chrissie nickte eifrig. Es gab Momente, da fiel mir die Vorstellung sie zu würgen nicht ganz so schwer.
„Echt? Was denn?“ Helen hielt tatsächlich im Essen inne.
Wie sollte ich jetzt da wieder raus kommen? Ich wand mich sichtlich. Lügen war noch nie meine Stärke. Schon gar nicht, was meine Schwestern betraf.
„Es ist etwas Lebendiges“, tratschte Chrissie wieder dazwischen.
„Jetzt reicht es aber!“, sagte ich etwas lauter als beabsichtigt.
„Kriegen wir einen Hund? Oder eine Katze?“ Anna stand fast auf ihrem Stuhl. Lara schaute genauso gespannt wie sie. Ich musste versuchen zu retten, was zu retten war.
„Chrissie macht einen Witz. Natürlich bekommt ihr kein Tier. Das haben wir doch wirklich schon hunderte Male diskutiert.“
Anna sackte in sich zusammen. Sie tat mir so leid. Schon seit Jahren wünschte sie sich einen tierischen Mitbewohner, doch wir hatten weder die Zeit noch das Geld, um ein Tier vernünftig zu versorgen. Beide Mädchen besuchten die Schule und ich arbeitete Vollzeit im Kindergarten des kleinen Eifeldorfes Schleienthal, in dem wir seit unserer Kindheit wohnten.
„Is mir egal, ob du uns was schenkst oder nicht. Ich muss das nur wissen, damit ich dir dann auch was besorgen kann“, sagte Helen.
Na toll, ich verstrickte mich nur immer mehr in das Chaos. „Es ist nichts Besonderes, wirklich nur eine Kleinigkeit. Und ihr braucht mir nichts zu schenken.“
Anna sprang erst auf und dann auf meinen Schoß, um mich fast zu Tode zu knuddeln. „Aber Sunny, wir haben dich doch sooooo lieb. Natürlich bekommst du dann auch was von uns.“
Jetzt durfte ich mich also doch noch nach Weihnachtsgeschenken umsehen.
„Warum sagst du Helen und Anna nicht die Wahrheit?“, fragte Chrissie, als ich sie nach dem Essen zur Tür brachte.
Energisch schüttelte ich den Kopf. „Ich will nicht, dass sie wissen, dass ich einen Mann kennen lernen möchte. Ich möchte, dass sie sich sicher sein können, dass sie das Wichtigste in meinem Leben sind.“
„Aber das sind sie doch auch. Ich weiß gar nicht, was ein Mann in deinem Leben daran ändern würde. Du musst auch mal an dich selbst denken. Ich bin sicher, sie würden sich freuen, wenn du dich verlieben würdest.“
Dazu sagte ich gar nichts mehr. Ich drückte Chrissie lediglich ein letztes Mal, ehe sie das Haus verließ.
Chrissies Worte verfolgten mich den Rest des Abends. Ich wusste ja, dass sie Recht hatte. Aber ich hatte ständig das Gefühl, die beiden Mädchen beschützen zu müssen vor noch mehr Unglück in ihrem jungen Leben. Es reichte, dass sie ihre – unsere – Eltern im Kindergartenalter verlieren mussten. Sie sollten nicht auch noch mitbekommen, dass ihre Schwester nach einem Mann suchte.
Trotzdem war dieser Gedanke so verlockend. Einen Mann zu daten. Mit ihm ausgehen, kennenlernen. Den ersten gemeinsamen Kuss zu erleben. An alles Weitere konnte ich gar nicht denken, ohne dass ich Herzklopfen oder Kribbeln an vernachlässigten Körperstellen bekam.
Als ich mir sicher war, dass die Chaos-Schwestern im Bett lagen und da auch so schnell nicht wieder raus kamen, schlich ich mich in Papas Büro.
Der PC brauchte auf Grund seines Alters ewig, bis er hochfuhr. Bisher konnten wir es uns einfach nicht leisten, einen neuen zu kaufen. Wir konnten froh sein, überhaupt einen zu besitzen.
Ich loggte mich mit meinem – zugegeben – simplen Passwort ins Flirtportal ein. Es waren wieder weitere Nachrichten hinzugekommen, und so öffnete ich gleich die nächste, in der Hoffnung, dass sie nicht den vorangegangenen von heute Nachmittag ähnelte.
hi wir geh es ihenenn denn lust zui chaten und kennen lernen
Weisser Vogel!
Du bist wie ein Weisser Vogel, legst sanft deine Flügel um
mich.
Gibst mir das Gefühl von geborgenheit und fliegst davon,weil
du Angst hast in
deiner Freiheit bedrängt zu werden.Und die Tränen die du
zurück lässt siehst du nicht
Du weißt es noch nicht,aber
Ich scrollte die Nachricht weiter runter. Das heißt, ich versuchte es nur, denn es funktionierte nicht. Die Nachricht endete tatsächlich genau so. Entweder waren diesem weißen Vogel die Worte entflogen, oder er wollte mich neugierig machen. Wenn er letzteres bezweckte, hatte er damit keinen Erfolg. Ich löschte die Nachricht umgehend.
Ich seufzte. Es konnte doch nicht sein, dass im Internet nur gestörte Frösche unterwegs waren, da musste doch wenigstens einer dabei sein, der annähernd ein Prinz war.
Ich ging nun mit einem Plan vor. Alle Nachrichten, deren Absender einen Nickname mit fragwürdiger Aussage hatten, übersprang ich einfach. Gar nicht so einfach, aber ich hatte tatsächlich Erfolg. Mir fiel die Nachricht eines groeg ins Auge. Der klang nach nichts Anrüchigem. Und wenn doch, wusste ich es einfach nur nicht.
Als erstes schaute ich mir sein Profil an. Das erste Profil, auf dem keine nackten Waschbrettbäuche oder schnellen Autos präsentiert wurden. Groeg sah auch normal aus. Er hatte schulterlange, aschblonde Haare und trug eine Brille mit rundem Gestell auf seiner übermäßig großen Nase. Gut, hübsch war anders. Aber man kann ja nicht alles haben. Er lächelte auch ganz nett. Das war hauptsächlich das Ausschlaggebende, was mich dazu brachte, seine Nachricht zu lesen.
Hallo sunflower1984,
Was Du in deinem Profil schreibst, gefällt mir. Und was ich auf deinen Fotos sehe ebenso, muss ich gestehen. Du hast wunderschöne Haare. Einfach toll!
Übrigens, ich komme aus Köln, das ist ja gar nicht so weit entfernt von Dir, grins.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du dich mal bei mir meldest. Wenn Du kein Interesse an einem Kennenlernen hast, ist das auch okay und ignoriere meine Nachricht einfach.
Liebe Grüße,
Georg
Ich war fast überrascht angesichts der Tatsache, dass dieser Georg nicht nur die deutsche Rechtschreibung beherrschte, sondern auch noch Dinge schrieb, die einer normalen Unterhaltung glichen. Ich brauchte keine zehn Sekunden, in denen ich mich entschloss, ihm eine Antwort zu schreiben.
Lieber Georg,
erst einmal möchte ich mich für deine nette Nachricht und das ebenso nette Kompliment bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Wir können gern in Kontakt bleiben und mehr voneinander erfahren.
Nun ist es aber schon spät und ich muss ins Bett.
Ich wünsche Dir eine angenehme Nacht.
Liebe Grüße,
Sunny
Ich schickte die Nachricht sofort ab, aus Angst, ich könnte es mir vielleicht doch noch mal anders überlegen. Mit beschleunigtem Puls und einem leichten Grinsen auf dem Gesicht verließ ich Papas Büro.
***
In den nächsten vier Tagen schrieben Georg und ich uns täglich Nachrichten. Er machte auch in diesen noch einen relativ normalen Eindruck, und so traute ich mich auch, ihm meine Handynummer zu geben. Die Festnetznummer war tabu. Nicht auszudenken, wenn die Mädchen ans Telefon gingen und eine männliche Stimme am Telefon war, die mich sprechen wollte.
Ausgerechnet während des Mittagessens im Kindergarten, in dem ich arbeitete, klingelte mein Handy. Da ich davon ausgehen musste, dass es sich hierbei um einen Anruf von Helen oder Anna handelte, musste ich rangehen.
Frau Brehm, meine Chefin, die sowohl mich als auch meine Schwestern von Kindesbeinen an kannte, nickte mir zu und so konnte ich kurz aus dem Gruppenraum huschen.
Auf dem Flur stellte ich fest, dass es sich bei dem Anrufer um eine unbekannte Nummer handelte. Erst war ich etwas irritiert, hoffte, dass es niemand war, der eine meiner Schwestern schwerverletzt auf der Straße aufgefunden hatte. Doch dann kam mir die Idee, dass es ja auch Georg sein konnte. Es kitzelte angenehm in der Magengegend, und so nahm ich ab.
„Hallo?“, sagte ich zaghaft.
„Sunny, bist du das?“, fragte eine Stimme. Schon männlich, aber ein wenig dünn. Das musste aber nichts heißen, vielleicht war er genauso aufgeregt wie ich. „Hier ist Georg.“
„Hallo Georg“, sagte ich schon etwas gefestigter. „Schön, dass du anrufst.“
„Hm, ja, ich habe gerade Mittagspause und dachte, ich melde mich mal bei dir. Was machst du so?“
„Ich arbeite.“ Mehr fiel mir nicht ein.
„Ja, klar. Natürlich. Sorry für die blöde Frage. Ich, ähm, ich dachte, ich frage dich mal, ob du Lust hättest, dich morgen Nachmittag auf einen Kaffee mit mir zu treffen. Ich bin da zufällig in Schleihenthal.“
„Ich mag keinen Kaffee“, war das erste, was mir einfiel. Das war nicht mal gelogen, aber eine ziemlich blöde Antwort.
„Oh, okay.“ Georg hörte sich nun komplett verunsichert an.
Ich fühlte mich dazu verpflichtet, ihm aus der Patsche zu helfen. „Ein Tee wäre auch okay“, sagte ich.
„Tee? Ja klar. Natürlich. Kennst du ein gutes Café in Schleihenthal?“
Der Ort Schleihenthal war so klein, dass wir nur ein Café hatten. Eigentlich grenzte es an ein Wunder, dass wir überhaupt eins hatten.
„Direkt an der Burg Schleihenthal ist eins. Weißt du, wo das ist?“
„Ich werde es sicher finden. Hab ja ein Navi. Wann wollen wir uns treffen?“
„Ist halb Fünf okay?“
„So spät?“ Georg klang fast entrüstet, aber vielleicht täuschte ich mich da auch.
„Bis Sechzehn Uhr muss ich arbeiten. Ich kann nicht früher“, entschuldigte ich mich automatisch.
„Ach ja, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Okay. Treffen wir uns um halb Fünf. Bis dann.“ Ohne eine Verabschiedung meinerseits abzuwarten, legte er einfach auf.
***
Georg war schon ein wenig seltsam, trotzdem wollte ich zu dem Treffen gehen und ihn persönlich kennen lernen. Es ist immer etwas anderes, wenn man jemandem direkt gegenübersteht oder nur miteinander telefoniert.
Keine Sorge, ich war nicht leichtsinnig. Natürlich bat ich Chrissie, mitzugehen. Heimlich. Sie sollte einfach auf Abstand im Auge behalten, was passierte.
Bevor ich das Haus verließ, musste ich sichergehen, dass die Mädchen keinen Mist anstellten. Ich weiß, sie waren Teenies, zwölf und vierzehn Jahre alt, aber ich kannte meine Schwestern.
Die beiden saßen im Wohnzimmer vor dem Fernseher und schauten sich eine fragwürdige gestellte Familien-Doku an.
„Ich fahre noch mal in die Stadt, wegen der Weihnachtseinkäufe. Kann ich mich drauf verlassen, dass das Haus noch steht, wenn ich zurückkomme?“, fragte ich.
„Na klar. Wir gucken Fernsehen, was soll da schon passieren?“, fragte Helen zurück, die Hand in der Chipstüte und den Blick auf den Fernseher gerichtet.
„Bei euch ist alles möglich“, sagte ich, verließ dann aber mit schlechtem Gefühl das Haus.
Chrissie wartete vor der Tür im Auto auf mich. Sie hatte eins, ich nicht. Ich hatte nicht mal einen Führerschein, aber auch keinerlei Interesse daran. Mein Fahrrad reichte mir voll und ganz.
„Und? Schon nervös?“, fragte sie, als ich einstieg.
„Doppelt. Aus Angst, dass den Mädchen in der Zwischenzeit etwas passiert und davor, dass Georg ein Flopp sein könnte.“
„Süße, du solltest wirklich langsam lernen, etwas entspannter zu werden. Du hast es fast acht Jahre lang geschafft, die Mädchen am Leben zu erhalten, dann werden sie auch mal ein Stündchen ohne deine ständige Fürsorge auskommen. Und was diesen Georg angeht: Sollte mir irgendetwas merkwürdig erscheinen oder ich sehen, dass du dich unwohl fühlst, bin ich da.“
Bevor Chrissie einen Parkplatz suchte, ließ sie mich genau vor dem Eingang des Burgcafés raus.
Ich hatte zittrige Knie. Aber nicht vor Verliebtheit, eher vor Aufregung. Trotzdem schaffte ich es, das Café zu betreten.
Wider Erwarten entdeckte ich Georg sofort. Er war nämlich der einzige Gast. Was für Schleihenthal nicht ungewöhnlich war an einem Mittwochnachmittag im Dezember. Der Ort lebte von Touristen in den Ferienzeiten.
Georg saß an dem Tisch am Fenster, schaute konzentriert in die Speisekarte. Seine Nase berührte sie fast. Klar, sie war lang, aber das war nicht der einzige Grund. Er hielt die Karte so nah vors Gesicht, dass man meinen konnte, er wäre blind wie ein Maulwurf. Ich stand schon an seinem Tisch, doch bemerkt hatte er mich noch nicht.
„Georg?“
„Hm?“ Sein Gesicht tauchte aus der Karte auf. Es sah ein bisschen so aus, als müsste er überlegen, wer ich war, doch dann hellte sich sein Gesicht auf.
„Sunny!“ Er stand sogar auf, kam mir aber gleich so nahe, dass ich befürchtete, er wolle mich küssen. Automatisch wich ich zurück, da merkte ich, dass er das gar nicht wollte. Er atmete mit geschlossenen Augen ein und sagte: „Dein Haar duftet wundervoll!“
Er wollte den Duft meiner Haare riechen! In dem Moment, in dem mir das bewusst wurde, entdeckte ich Chrissie. Sie setzte sich zwei Tische weiter auf einen der Stühle. Sie fing meinen Blick auf und ich merkte, wie sie meine Gedanken las. In der Art, wie über viele Jahre befreundete Frauen kommunizieren können.
Ich hatte in meiner Jugend viele Jungs kennengelernt, aber keiner von ihnen wollte als erstes meine Haare riechen. Leichte Gänsehaut rieselte über meinen Nacken. Nicht solche von der angenehmen Sorte.
Ich hielt Chrissies Blick stand. Was sollte ich tun?
Sie zuckte die Schultern, wartete auf eine Reaktion von mir. Ich ging kurz in mich, überlegte, was daran schlimm ist, wenn ein Mann auf Haare fixiert ist und kam zu dem Schluss: Nichts.
Ich setzte mich Georg gegenüber, so dass ich mit Chrissie Blickkontakt halten konnte. Sie beobachtete mich mit Argusaugen. Eine Welle der Zuneigung für sie schwappte über meine Seele.
„Was möchten Sie trinken?“, fragte die Bedienung und holte mich so zu dem Grund zurück, wegen dem ich überhaupt hier war.
„Einen einfachen Früchtetee, bitte, Frau Simmer“, sagte ich zu der jungen Frau, die gleichzeitig die Mutter eines meiner Kindergartenkinder war. Sie beäugte Georg und mich mindestens genauso interessiert wie Chrissie es tat.
„Ich nehme einen Kaffee mit viel Milch und viel Zucker“, sagte Georg, ließ mein Haar dabei aber nicht aus den Augen. Er war mit seinem Gesicht schon wieder so nah über den Tisch an mich gerückt, dass ich Beklemmungsgefühle bekam.
Frau Simmer verließ unseren Tisch und nun hielt Georg nichts mehr. Er griff einfach nach meinem langen geflochtenen schwarzen Zopf und schwenkte ihn unter seiner Nase wie ein Gourmet einen guten Wein. Ein genießerisches Stöhnen kam aus seinem tiefsten Innern.
Jetzt reichte es! Chrissie und ich sprangen fast zeitgleich auf.
„Georg, entschuldige mich bitte. Ich muss mal“, sagte ich und flitze eilig Richtung Toilette.
Chrissie war schon vorher da und wartete auf mich.
„Der ist völlig gestört“, flüsterte ich.
„Ein Haar-Fetischist“, sagte Chrissie. Es klang ehrfürchtig, also war ihr ein solcher wohl bisher noch nicht untergekommen. „Was willst du jetzt machen?“
„Das fragst du nicht im Ernst! Ich geh da nicht mehr raus! Ich will nach Hause! Sofort!“ Zielstrebig ging ich zum Fenster des Toilettenraumes und überprüfte, ob es sich öffnen ließ. Das Glück war mir dieses Mal gnädig.
„Du willst aus dem Fenster klettern?“ Chrissie klang eine Spur fasziniert, höchstwahrscheinlich, weil sie so etwas von mir nicht gewohnt war.
„Was glaubst du? An diesem Psycho komme ich doch nicht vorbei, ohne dass er mich skalpiert. Der will doch gar nichts von mir, der will nur meine Haare!“ Ich kletterte auf den Heizkörper und war schon mit dem Oberkörper draußen, da sagte Chrissie: „Und was ist jetzt mit deiner Handtasche und deiner Jacke?“
„Ach herrje!“, entfuhr es mir. Für meine Verhältnisse konnte das schon als Fluchen durchgehen.
Ich hielt während meiner Flucht inne. Aber nur kurz, um zu Überlegen. „Du musst meine Sachen holen.“ Zum Glück war ich klein und schmal und flutschte den Rest meiner Flucht mehr oder weniger elegant aus dem Fenster.
Meine Landung war weich, aber kalt und nass. Ein zur Seite geschaufelter Haufen Schneematsch fing mich auf. Ich nahm mir nur ein paar Sekunden Zeit, meine Kleidung vom selbigen zu befreien. Ein kurzer Rundumblick zeigte mir, dass niemand gesehen hatte, wie ich im Hinterhof der Schleihenthaler Burg gelandet war. Nicht auszudenken, wenn mich jemand beobachtet hätte. Schleihenthal war eine Brutstätte von Lästermäulern und Gerüchte-Köchen. Wir Dahlke-Schwestern waren bisher auf Grund unseres unauffälligen Verhaltens davon verschont geblieben. Aber so etwas konnte sich hier schlagartig ändern.
Ich rannte förmlich zum Burgparkplatz und fand auch schnell Chrissies Auto. Auf der Beifahrerseite kauerte ich mich neben das Auto auf den Boden und hoffte auf eine schnelle Rückkehr Chrissies.
Keine dreißig Sekunden später sah ich sie gemütlich aus dem Café treten. Meine Sachen trug sie grinsend vor sich her.
„Warum bist du nur so gelassen?“, zischte ich aus meiner hockenden Position zu ihr hoch, als sie endlich am Auto ankam.
Chrissie schloss die Beifahrertüre auf. „Bleib locker! Der kleine Psycho hat nicht mal gemerkt, dass ich deine Sachen genommen habe. Er hat lediglich erwähnt, wie atemberaubend er meine Haare findet.“
Ich krabbelte auf den Beifahrersitz. Ich wusste, es war nicht die feine englische Art, wie ich hier den Abgang machte, aber was hätte ich denn tun sollen? Ich hätte mich nicht getraut, ihm die Wahrheit zu sagen. Wie schon erwähnt, für so etwas fehlte mir das nötige Selbstbewusstsein und Mut.
Ich war mehr als erleichtert, als Chrissie den Wagen startete.
Zuhause angekommen schleppte ich mich enttäuscht über den Flur.
Das erste, was mir in die Nase stieg, war ein beißender Geruch. Und Qualm, der aus der oberen Ritze zwischen Küchentür- und Rahmen quoll. Sämtliche Alarmglocken schrillten.
„Helen! Anna!“, schrie ich und stürzte im gleichen Moment in die Küche. Der Qualm waberte mir entgegen, als hätte er nur darauf gewartet, dass ihm jemand die Tür öffnet. Ich musste husten und hielt mir reflexartig den Schal vor den Mund.
Zur gleichen Zeit kamen Helen und Anna aus dem Wohnzimmer. „Ach du Scheiße, ich bin so hohl!“, hörte ich Helen nur sagen. Okay, die Schuldige war schon mal gefunden. Wenigstens waren auf den ersten Blick beide Mädchen bei bester Gesundheit.
Die Quelle des Qualms ließ sich nach Abzug desselben durch die Küchentüre nun auch schemenhaft ausmachen. Ein Topf auf dem Herd. Mit dem nächsten Handgriff stellte ich die Herdplatte aus. Ich öffnete das Küchenfenster, schlüpfte in die Backhandschuhe, griff den Topf und stellte ihn auf die äußere Fensterbank. Ein kurzer Blick in den Topf genügte um festzustellen, dass am Boden eine verkohlte schwarze Masse festgebrannt war. Es stank bestialisch. Irgendwie nach Chemie. Den Topf konnte ich definitiv abschreiben.
Ich schloss das Fenster hinter dem Topf, aber nur um im Anschluss durch das ganze Haus zu laufen und alle anderen Fenster zu öffnen. Helen und Anna folgten mir auf Schritt und Tritt. Ich war wütend. Das merkten die Mädchen daran, dass ich gar nichts sagte. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Erst, als ich sicher war, dass alle Fenster weit geöffnet waren, drehte ich mich zu ihnen um. Wir befanden uns mittlerweile in Papas Büro.
„Was war das für ein Zeug? Und wie konnte das passieren?“ Meine Äußerung hustete ich mehr, als dass ich sie sprach.
„Ich war’s nicht!“, sagte Anna.
„Es tut mir Leid“, jammerte Helen. „Ich habe die Taschenwärmer ganz vergessen.“
„Taschenwärmer?“ So langsam dämmerte mir, was hier vor sich gegangen war.
„Ja. Ich hatte sie als Weihnachtsgeschenk für dich gekauft. So schöne in Sonnenform. Sie hätten so gut zu dir gepasst. Ich habe sie gleich ausprobiert. Also, das Metallplättchen im Innern gedrückt. Ich wollte wissen, ob sie funktionieren.“
„Ich gehe davon aus, dass sie funktioniert haben. Was ist weiter passiert?“, fragte ich, obwohl ich mir genau vorstellen konnte, wie die Geschichte weiterging.
„Ich habe gewartet, bis du zum Einkaufen gefahren bist, weil du ja nicht sehen solltest, wie ich sie wieder weich koche. Sonst wäre es ja keine Überraschung gewesen.“ Helen atmete tief durch, bevor sie weiter erzählte. „Ich hab einfach vergessen, dass sie auf dem Herd stehen.“
„Ich wusste nicht, dass sie das macht. Sie hat mir nix gesagt. Sonst hätte ich mit aufgepasst“, verteidigte sich Anna.
„Ach, hör doch auf! Das hätte dir genauso passieren können!“ Das Schlimmste war, Helen hatte mit dieser Äußerung Recht.
Ich war fix und fertig. Erschöpft stützte ich meine Ellbogen auf den Schreibtisch und mein Gesicht in beide Hände. Als ich mich einigermaßen gesammelt hatte, sage ich: „Das heißt, die Herdplatte lief auf Volldampf, seit ich das Haus verlassen habe? Wie kann man so etwas Wichtiges vergessen? Zehn Minuten, Helen! Zehn Minuten brauchen diese Dinger, um wieder flüssig zu werden!“ Ich begriff es einfach nicht. Tränen stiegen mir in die Augen. Helen stand da wie ein getretener Hund. Anna stürzte auf mich zu und fiel mir um den Hals. „Nicht weinen, bitte!“ Sie drückte mich so fest, dass mir die Rippen wehtaten. Jetzt musste ich erst recht heulen. Helen trat von hinten an uns heran und drückte uns beide. Nun heulten wir im Terzett. Ich starrte auf den toten Computer-Bildschirm direkt vor mir. In Gedanken war ich froh, dass Georg sich als Psychopath entpuppt hatte. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn ich nicht rechtzeitig zu Hause gewesen wäre. Im gleichen Moment schwor ich mir: Nie wieder lasse ich mich auf irgendeinen Mann im Internet ein. Und nach den gerade erlebten Katastrophen war ich mir sicher, dass ich, so lange die Mädchen nicht erwachsen waren, nicht die Möglichkeit hatte, mich jemals mit irgendeinem Mann auf irgendetwas einzulassen.
Es war nicht mein Tag.
Mal wieder.
Über die Autorin
Andrea Kochniss ist gelernte und zurzeit auch beschäftigte Erzieherin.
Sie wurde 1972 in Euskirchen geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann, einer Katze und einem Hund lebt.
Die Liebe zum Schreiben begleitet sie seit frühester Kindheit.
Die Autorin im Internet
Homepage: www.engelsgeruechte.de
Dort sind nicht nur all ihre bisherigen Veröffentlichungen aufgelistet, zu jedem ihrer Romane gibt es dort auch eine kostenlose XXL-Leseprobe im PDF-Format.
Andrea Kochniss ist auf Instagram unter ihrem Namen zu finden.
Die Autorin im Podcast
An dieser Stelle macht die Autorin auf ihr neuestes Projekt in Zusammenarbeit mit ihrer Nichte Eileen aufmerksam.
Zusammen sind sie
Wahr(heit)sagen
1 Podcast
2 Frauen
20 Jahre Altersunterschied
80 bisher gelebte Jahre
Unendlicher Redebedarf
Der Podcast ist auf sämtlichen Podcast-Kanälen und bei youtube zu hören
Weitere Infos bei Instagram unter wahrheitsagen_podcast
Kurzgeschichten
Beinah verführt und andere Kurzgeschichten
„Ich schnappte einem Typen mit Nobelkarosse den von ihm angepeilten Parkplatz weg, indem ich mit einem Satz ruckartig nach vorne fuhr. Der Mann musste scharf abbremsen, um nicht in mein Autochen zu krachen. Er schüttelte seinen zornesroten Kopf und gestikulierte wild herum. Ich warf ihm einen Luftkuss zu und lächelte mein bezauberndstes Lächeln, was ich gerade auf Lager hatte. Der Mann starrte mich mit offenem Mund an. Das beeindruckte mich gar nicht. Dass Männer so auf mich reagieren, bin ich gewohnt.“
In dieser Sammlung von Short Storys aus der Welt der Frauen, in denen der ein oder andere Mann eine ganz besondere Rolle spielt, befinden sich folgende Geschichten:
Nicht mein Tag
Besser einen klaren Kopf als ein vernebeltes Herz
Janis‘ Reise zum Regenbogen
Menschen im Hotel
Große Fische, kleine Fische
Schnitt für Schnitt zum Glück
Schokobrötchen
Lady in Red
Das Geschenk
Nummer 39
Endlich Ich
Beinah verführt
Kostenloses eBook ISBN 978-3-7554-1223-6
Frisches Blut und andere Kurzgeschichten
„Ich verfluche den Tag, an dem die Schröders Anfang letzten Jahres wegzogen und Erika Gerber mit ihrem Sohn hier als Nachmieter auftauchte. Sie waren mir von Anfang an unsympathisch. Besonders sie. Unglaublich freundlich hatte sie von Anfang an getan, aber ich habe sofort gemerkt, was sie im Schilde führte. Alteingesessene Gewohnheiten im Dorf aufgrund ihrer Ideen verbessern oder sogar abschaffen. Alle hier fanden sie toll, witzig, kreativ und was weiß ich noch alles. Frisches Blut bringe sie in unser Dorf, hatte Frau Bünder von gegenüber gesagt. Sie hatte ja keine Ahnung, wie Recht sie damit hatte. Denn jetzt war es passiert.“
In dieser Sammlung von Short Storys aus der Welt der finsteren Gestalten befinden sich folgende Geschichten:
Schwarzgültig
Holzgeist
Der Apfelsafe
Tiefe
In jeder Frau steckt eine kleine Hexe
Burg Schleihenthal
Frisches Blut
Kostenloses eBook: ISBN: 978-3-7554-1226-7
Blut ist dicker als Wasser und andere Kurzgeschichten
„He, du Verlierer! Was willst du hier?“ Ein großer Junge griff nach seinen Haaren und zog daran.
Er sagte nichts, zog seinen Kopf tiefer zwischen die Schultern. Er versuchte immer noch verzweifelt, sich irgendwie in Luft aufzulösen.
„Iih, fass den doch nicht an!“, quiekte das einzige Mädchen übertrieben angeekelt. „Sonst steckst du dich noch mit irgendwas an.“
In dieser Sammlung von Short Storys für Jugendliche befinden sich folgende Geschichten:
Blauer Mond
Zukunftsträume
Blut ist dicker als Wasser
Kostenloses eBook: ISBN: 978-3-7554-1241-0
Romane für Erwachsene
Der tollste Mann der Welt
In Chrissies Beziehung mit Robert ist seit zwei Jahren klar, wer die Hosen anhat, bis er – in Chrissies Augen – einen schlimmen Fehler begeht. Zudem fällt ihr ein längst vergessener Gegenstand aus ihrer Teenagerzeit in die Hände, der die ebenso längst vergessene Frage aufwirft: „Was ist aus dem tollsten Mann der Welt geworden?“
eBook für 2,99 Euro ISBN: 978-3-7438-4679-1
Engelsgerüchte
Sunny hat gerade erst erfahren, dass sie ihren Job verlieren wird. Eine Katastrophe für die junge Frau, deren Leben sich nur um die Erziehung ihrer beiden jüngeren Schwestern dreht. Aus Angst, den Teenies etwas davon zu erzählen, flüchtet sie sich mit ihnen erst einmal in einen Urlaub ans Meer zu ihrer Freundin Josie, die aus einer Lebensphase Sunnys stammt, in der sie selbst noch ein Kind war. In Görnbeek angekommen, stellt nicht nur Josie Sunnys beschauliches Leben gehörig auf den Kopf. Denn der kleine Urlaubsort scheint voll von interessanten Männern zu sein.
eBook für 2,99 Euro ISBN: 978-3-7368-2160-6
Herzwinter
„Weihnachten kann ich nichts mehr abgewinnen. Es ist die Zeit im Jahr, die man mit seinen Lieben verbringt. Der Weihnachtszauber ist ein Gefühl, welches man erst bekommt, wenn man jemanden hat, mit dem man es teilen kann.“
Martin Maier war nicht immer einsam.
Am Heiligabend des Jahres 2021 lässt er bei seinem täglichen Gang durch das Städtchen Erpenich sein Leben Revue passieren. Wie kam es dazu, dass seine Lebensumstände sich so sehr veränderten?
Martin nimmt dich mit auf die Reise durch die letzten Jahrzehnte seines Lebens, und gewährt dir nicht nur einen Blick in seine Vergangenheit, sondern auch einen eventuellen Blick in seine Zukunft.
eBook für 2,99 Euro ISBN: 978-3-7554-0225-1
Jugendromane
Mieke wird erwachsen
Es ist 1986, als Mieke zum ersten Mal verliebt ist. In einen unbekannten Jungen, über den sie quasi gar nichts weiß. Was für eine Vierzehnjährige, dazu noch mitten in den Achtzigerjahren, schon nervenaufreibend genug ist.
Dass ausgerechnet ihre Erzfeindin Ruth mit dem geheimnisvollen Jungen geht, macht die Sache nicht unbedingt leichter.
Zudem trägt Miekes Mutter ein Geheimnis mit sich herum, welches ihr Leben zusätzlich auf den Kopf stellt.
eBook für 1,49 Euro ISBN: 978-3-7396-1200-3
16 buchstabiert man A-U-T-S-C-H!
Es ist 1995, als die außergewöhnliche Inessa Mikesch in Saskias Leben tritt und ihr Bild von der heilen Welt erschüttert. Das Chaos ist perfekt, als Inessa ihr den älteren Lenny vorstellt, der ihr auf bedenkliche Art und Weise den Kopf verdreht.
eBook für 0,99 Euro ISBN: 978-3-7396-3739-6
Dich gibts nur zweimal
Die fünfzehnjährigen Zwillingsschwestern Judith und Jutta sind sich sehr ähnlich – zumindest äußerlich. Hin und wieder erlauben sie sich damit einen Scherz. So auch bei dem neuen Mitschüler Matthias, dessen Herz in dieser Verwechslungskomödie stärker in Mitleidschaft gezogen wird als beabsichtigt.
eBook für 1,49 Euro ISBN: 978-3-7438-7967-6
Sonstige Erzählungen
Thaddäus-Geschichten
Thaddäus wurde am 01.08.2006 auf dem Teppichboden meines Schlafzimmers geboren. Seit diesem Tag hat der irgendwie ganz besondere Kater das ein oder andere Abenteuer erlebt, welches ihm unter anderem auch das ein oder andere seiner sieben Katzenleben gekostet hat.
Kostenloses eBook ISBN: 978-3-7487-1471-2
Texte: Andrea Kochniss
Bildmaterialien: Bildquelle: pixabay; Gestaltung Cover: Andrea Kochniss
Lektorat: Katharina Vogel, Hilde Linsel Ladewig
Tag der Veröffentlichung: 27.04.2014
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