Kapitelübersicht
I.
Wer bist du?
II.
Abgrund?
III.
Der Pakt der schwarzen Ritter
IV.
Der Seelenwächter
V.
Das Herz des Löwen
Part 1
Wer bist du?
Unruhig wälzte sie sich im Schlaf hin und her. Grauenhafte Grimassen vorzogen sich zu einem alles verzehrenden Höllenbild. Das Blut an den Wänden war noch frisch, die Fleischfetzen hingen an den Möbeln, die etwas mittelalterlich aussahen. Hinter hier spürte sie den heißen Atem und kalte Hände schoben sich um ihre Hüften. Als sie ihren Kopf um wandte sah sie in silberne Augen die sie durch rote Pupillen anstarrten. Habe ich dich.... Ein heftiger Schmerz durchzog ihren Körper, alles wurde schwarz... Sie konnte nicht mehr atmen. Eine Todesangst überkam sie, als sie zu Boden ging und eine Stimme schwach an ihr Ohr drang....
Brrrrrr... Der Wecker hatte so laut geklingelt, das es sie aus diesen fruchtbaren Traum riss. Ihr ganzer Körper war mit Angstschweiß überströmt. Das leichte Nachthemd was sie trug, klebte regelrecht auf ihrer Haut.
Skye schob ihre langen brünetten lockigen Haare nach hinten und band sie mit einem schwarzen Gummiband zusammen. Manchmal wünschte sie sich, sie würde nicht von derartigen Alpträumen heimgesucht. Denn das bedeutete früher aufstehen, früher unter die Dusche um nur dann wieder in der Arbeit zu sein.
Vor kurzer Zeit hatte sie ihr Studium begonnen und arbeitete seither als Aushilfe in einem Kaffee nahe der Universität of Kingskross Ihr größter Wunsch war es schon immer gewesen eine Wissenschaftlerin der Geschichte eine sogenannte Historikerin zu werden. Nachmittags fanden dann die Vorlesungen statt, von denen sie bisher keine Einzige verpasst hatte. Als sie ihr allmorgendliches Ritual beendet hatte, zog sie ihre schwarzen Stiefeletten an, schlang den warmen schwarzen Mantel um und blickte in den Spiegel. Das Gesicht war dezent geschminkt und ihre Haarpracht gebändigt.
De Tür hinter sich abgesperrt, verlies sie die WG, den sie mit zwei anderen Mädchen teilte. Häufig bekamen sie sich aber nicht zu Gesicht, da sie unterschiedliche Lebensauffassungen besaßen und vor allem andere Interessen.
Der weiße Schnee fiel in sanften Flocken herab, als das schöne Weiß auf ihrer Stupsnase landete. Skye hob langsam ihren Kopf und blinzelte der hellen Sonne entgegen. Wie es aussah würde es wohl heute nicht mehr so viel schneien. Jedoch als sie ihre Kopfhörer in die Ohren stöpseln wollte, hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden. Das Mädchen sah sich erschrocken um, aber da war niemand. Schon merkwürdig. Seufzend zuckte sie mit ihren Schultern und streifte das Gefühl als unwichtig ab. Sie setzte ihren Fuß auf die Straße und beachtete nicht den näher kommenden Busses. Die Musik lief so laut, das sie nicht einmal das kräftige Hupen hörte. Dann wurde sie zu Boden gerissen, herumgewirbelt, während ihr ganzer Körper begann zu schmerzen. Erst jetzt begriff sie was passiert war, als sie in waldgrüne Augen starrte. „Denkst du nicht du solltest besser aufpassen?“ Die Stimme des jungen Mannes drang an ihr Ohr, als sie versuchte sich wieder aufzurappeln. Aber es gelang ihr nicht. Es schmerzte jeder Muskel, an manchen Orten der Haut spürte sie brennenden Schmerz und das warme Blut. Der Typ der ihr das Leben gerettet hatte, saß neben ihr und betrachtete den Unfallort. Der Bus war ausgewichen, die Reifen glitten über das glatte Eis und schlitterten direkt in ein parkendes Auto. Alles war in heller Aufregung. Die Sirenen der Polizei und des Rettungswagen, nahm sie nur noch verschwommen war, als sie sich nicht mehr länger bei Bewusstsein halten konnte.
Heute hätte es für ihn nicht schlimmer kommen können. Mittlerweile hatte er seinen Blutdurst in all den Jahrhunderten unter Kontrolle gebracht. Als er jedoch heute das Haus verlassen hatte, kam ihn ein bekannter Geruch entgegen. Das konnte unmöglich sein! Das letzte Mal hatte er ihn vor langer langer Zeit vernommen, als liebsten Menschen vor seinen Augen abgeschlachtet wurden.
Es war jener Tag, an dem er das wurde, was er heute war. Dem unwiderstehlichen Duft folgend, sah er ein junges Mädchen, das ihm den Atem verschlug. Ihre Bewegungen, ihre Ausstrahlung, ihre Augen, ihre Beine..
Unmöglich konnte sie es sein..
Er glaubte sein Herz wieder schlagen zu fühlen, was eigentlich ganz unmöglich war. Dann diese Schrecksekunde, die ihm aus seinem Versteck lockte. Schneller als das Auge sehen konnte, erfasste er die Studentin und schütze sie mit seinem Körper. Das war doch der reinste Irrsinn. Die Gefahr war groß das er enttarnt werden konnte.
In jenem Moment, als sie ihn mit ihren goldbraunen Augen ansah, war jede Vorsicht vergessen. Ein verführerischer Geruch drang durch seine Nasenlöcher und versetzte seinen Körper in regelrechter Wallung. Dieser süße Duft..
Seine Hände verkrampften sich, während die Fingernägeln begannen zu wachsen. Der Rand seiner grünen Augen wurden langsam silbern, seine Zähne wurden länger... Sein Verstand geriet außer Kontrolle, wie er es noch nie getan hatte.
Wenn er jetzt hier nicht verschwand würde er womöglich einen Menschen verletzten oder gar töten. Und an allem war diese Fremde schuld, die ihm doch sehr vertraut war.
Bevor jemand ihn ansprechen konnte, verschwand er aus dem Blickfeld der Menschen. Irgendwo musste er seinen Durst stillen..
Ein Tier musste als Opfer herhalten, das wahrscheinlich in der Nähe umliegenden Waldes befand. Er bot eine reiche Beute. Aber die Mahlzeit würde längst nicht so gut schmecken wie menschliches Blut. Und wie musste erst ihr Blut schmecken?
Dann sah er wieder ihr lebhaftes Gesicht vor Augen. Nein er konnte ihr nichts antun. Er musste herausfinden wer sie war und vor allem warum sie ihm erst jetzt auffiel.
Ein Reh spitze spitze elegant seine Ohren und der junge Mann wollte sich auf seine Beute stürzen, als er mitten im Sprung abgefangen wurde sodass er mit vollster Wucht gegen die nächste Eiche prallte. Der Aufprall war so hart, das es ihm schier den Atem raubte. Ehe er begriff was los war, spürte er wie eine Zunge genüsslich über seinen Hals fuhr und sogleich seine Lippen erfassen wollten.
Sally!
Seine Hände bohrten sich in ihre Schulterblätter, dabei sah er ihr tief in die Augen. „Wie oft...“
Nichteinmal seinen Satz konnte er beenden, denn ihre Hände fassten an seinem Hosenbund, der sie offensichtlich störte. „Lang hast dus ausgehalten,, aber jetzt.. ist es dein Vampirblut...“
Sie seufzte ihm sehnsuchtsvoll in sein Ohr. Sofort spürte er das Verlangen in sich aufsteigen. Es war nicht Liebe was sich da abspielte. Nein es war reine Lust! Diese Seite an seinem Vampirdasein konnte er nicht leiden. Alles an diesem elenden Fluch hasste er.
Sein Atem ging flach.. Es war beinah soweit, das er seinem Verlangen nachgekommen wäre, bis sein Verstand obsiegte, den er Jahrelang ja sogar Jahrhunderte lang geschärft und gestärkt hatte.
Die Kraft die er immer noch in sich spürte, drückte noch fester zu stieß sie mit einem gewaltigen Schub von sich. Das hatte den selben Effekt, wie ihr vorhergegangener Kraftakt. Ihr Körper wurde von ihm weggeschleuderrt, aber sie prallte nicht gegen den nächsten Baum, sondern bremste sich ab.
„Du bist ein Spielverderber..“ neckte sie kindisch.
„Und du noch immer dasselbe Flittchen von eh und je. Was hast du überhaupt hier zu suchen?“
Sie fuhr mit ihren Finger durch ihr blondes Haar und spielte mit einer Strähnen. Dabei schütze sie die Lippen, „Ach ich hab dich vermisst...“
Er verdrehte seine Augen merklich.
„Und das soll ich dir glauben?“ Sally war eine besonders gute Schauspielerin, aber vor allem eine ausgezeichnete Lügnerin. Wenn sie etwas haben wollte, setzte sie es mit allen Mitteln durch. Das sie ihn begehrte, hatte er immer gewusst. Doch deswegen konnte sie nicht hier sein.
„Ach Sweetheart.. du hast ja so Recht. Kümmere du dich lieber um dein Mittagessen oder was auch immer du vorhast und...“ bevor der Beendigung ihrer Worte, war sie wieder so nah bei ihm, als sie ihm in den Schritt griff. „misch dich bütte nicht ein bei dem was ich zu tun hab..“
Was immer sie auch hier zu suchen hatte, es würde bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Ihr Plan, ihr Auftrag was es auch sein sollte, er würde sie daran hindern. „..Robin Shefton oder sollte ich Robin von Locksley sagen? Eines Tages werde ich dich kriegen und dann wirst du dich unter mir winden.. Wenn du dann noch immer so gut mit deinem Pfeil schießen kannst..“ Dabei wurde ihr Griff noch ein kleines bisschen fester. Die Zweideutigkeit in diesem Satz hatte er sofort begriffen. Er drückte ein Auge zusammen, umfasste ihre Hand die in seinem Schritt lag, zog sie von sich und lächelte sie höhnisch an.
„Das werden wir ja sehen...“
Skye sah sich in den großen leeren kahlen Raum um, indem nur ein schwacher Lichtstrahl eindrang. Blitzend versuchte sie ihren Blick von dem Fester ab zu wenden, von dem sie aus sehen konnte wie eine neue Schneedecke sich über die Landschaft erstreckte.
„Nun wie geht es dir?“ Erklang eine Stimme aus dem Hintergrund. Lynn!
Ein sanftes freudiges Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie sie bemerkte.
„Nun ich würde sagen den Umständen entsprechend..“
„Hab ich dir nicht schon immer gesagt du sollst nicht vor dich hin träumen, wenn du unterwegs bist. Das kann böse enden..“
„Ich weiß ich weiß.. du hast ja Recht, aber manchmal kann ich nicht anders..“
Ihre WG Partnerin nahm an einem Stuhl platz das neben dem Krankenbett stand.
„Weißt du das du unverschämtes Glück gehabt hast? Den Busfahrer hat es schlimmer erwischt..“ Beklommen hörte sie ihr zu. Ein Schuldgefühl von ungeahnter Größe erklomm ihr Herz. Sie hoffte nur er würde wieder gesund werden und das nicht nur körperlich sondern auch seelisch.
„Du hättest auch verklagt werden können..“
Skye wusste sie musste etwas unternehmen. Bei einer einfachen Entschuldigung konnte sie es nicht belassen.
Unvermindert nahm ihre Freundin die Fernbedienung in ihre Hand und schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten schienen über den Unfall auf und ab zu berichten.
Schuldbewusst sank sie in das weiche Kopfkissen. Sie musste sich damit verantworten, was passiert war. Höchstwahrscheinlich würden sogar bald Reporter auftauchen, die nur darauf warteten sie auszuquetschen.
„Weißt du was du solltest dich ausruhen. Wenn du willst bring ich dir morgen Evitas Mitschriften. Ich weiß ja wie gern du in die Vorlesungen gehst. Aber es ist besser wenn du in nächster Zeit zu Hause bleibst, bis die Sache in den Hintergrund gerät.
Wieso musste sie immer Recht haben? Lynn wollte das Fernsehgerät ausschalten, als Skye bemerkte wer da im Hintergrund sprach.
Ihre Augen weiteten sich. Das war doch derselbe Typ der sie gerettet hatte, aber danach sofort wie von einem Windhauch verweht, verschwand.
Ihre Freundin fiel auf wie sie den sprechenden Menschen aus dem Flimmerkasten anstarrte.
„Kennst du ihn etwa?“
Sofort schüttelte sie den Kopf verneinend.
„Das ist Robin Shefton, der Sohn des größten Immobilieninhabers in ganz Großbritannien. Er ist ungefähr seit ein paar Jahren hier und vertritt in Namen seines Vaters den hiesigen Immobilienmarkt.“ Sie musste es ja wissen. Sie studierte immerhin Betriebswirtschaft.
„Aber vor allem ist er einer der begehrtesten Jungessellen und einer der Sexist Men Alive!“ Sie musste kichern, als sie Lynn beobachtete.
„Wie gerne würde ich ihm mal begegnen..“
„Aber denkst du nicht dein Freund hätte etwas dagegen?“
„Man wird doch mal träumen dürfen“
Kokett fuhr sie sich durch ihr feines schwarzes Haar und fuhr sich mit ihrer Zunge über ihre zarten Lippen.
„Jeder hat einen Schwarm den er nie bekommt. Das ist doch das normalste der Welt“
Nun stand sie wieder auf, als ihr Smartphone ein Pieps von sich gab.
„Wenn man mal vom Teufel spricht..“
Sie gab ihrer besten Freundin einen Kuss auf die Stirn, als sie zwinkernd das Krankenzimmer verlies.
„Ach Lynn du Dummerchen du hast vergessen den Fernseher ab zu drehen...“ Schnappend holte sie mit der Hand aus, aber leider war die Fernbedienung viel zu weit weg, als das sie sie erreichen hätte können. Vorsichtig stütze sie die Handflächen auf die Matratze, schob sich ein Stück weit nach vorne, als ihr das Mistding vom Bett herunterfiel. Leise fluchte sie vor sich hin.
Aufstehen konnte sie noch nicht. Oder besser Gesagt ihr Gemütszustand lies es nicht nicht zu.
Noch immer war dieser Robin... Robin.. Robin... -der Nachname war ihr wohl entfallen- am Reden. Irgendwas von steigenden Aktien...
Sie konnte sich nicht so recht darauf konzentrieren, da sie etwas anderes an ihm fesselte. Etwas unbekanntes, etwas neues, etwas was ihr Herz zum pulsieren brachte.
Skye fiel wieder zurück in das weiche Federbett, zog die Decke an ihr Kinn und musste dümmlich lächeln.
Hatte sie es wirklich etwa erwischt?
Zwei Wochen waren seit jenem Tag vergangen, an dem eine junge Studentin der Grund für einen Verkehrsunfall war. Der Lärm drumherum klag langsam ab, doch der Busfahrer, der noch unter seelischen Schock litt, hatte Skye verklagt.
Überall in den Nachrichten war ihr Name gefallen und so war es für Robin ein Leichtes, alles über sie zu erfahren, was es amtlich von ihr zu wissen gab.
Ihre Mutter war früh an Gebärmutterkrebs im fortgeschrittenen Stadium verstorben, Ihr Vater arbeitete beim Secret Service..
Ein erstaunliches Pfeifen glitt durch seine Lippen. Bei Gott er wusste allmählich warum er seinen besten Mann darauf angesetzt hatte. Sonst wäre er an diese schwer zu beschaffende Information nie gelangt.
Desweiteren wurde ihr ein Stipendium in Oxford gewährt, was sie allerdings ablehnte und stattdessen in einer Kleinstadt Universität studierte.
Seine Augenbrauen hoben sich, als er seine Stirn runzelte. Sie war ein erstaunlicher Mensch. Das sah Robin in diesem Augenblick ein.
Es genügten ein zwei Anrufe, bis er seinen persönlichen Anwalt an der Strippe bekam. Dieser sollte dafür sorgen, das die Klage zurückgezogen wurde, sodass man sich außergerichtlich einigen konnte. Wenn das nicht funktionieren sollte, musste er sich etwas anderes einfallen lassen.
Deshalb war es nicht verwunderlich, das ein Fremder Mann vor der Haustür der Studentin im dritten Stock eines Wohngebäudes klingelte.
Skye öffnete die Türe, musterte den Mann vor ihr und kam zu dem Entschluss, das er sich verirrt haben musste. Er trug einen schwarzen Markenanzug, der sehr teuer gewesen sein musste. Um seinen Hals trug er eine rote seidene Krawatte, die perfekt zu dem blendenden weißen Hemd passte.
Ganz zu schweigen von seiner Körperstatur die jede Frau brachte.
„Guten Tag sind Sie Skye Midlthon?“
Sie wusste nicht so Recht ob sie ihm vertrauen sollte...
„Es geht um die Klage die man gegen Sie eingereicht hat. Man hat mich hergeschickt um Sie zu vertreten...“
Ihre goldbraunen Augen weiteten sich. Sie wurden so groß, das man Angst haben musste, das sie aus ihren Augenhöhlen heraus purzelten. Sie konnte es kaum glauben. Man hatte ihr doch einen Strafverteidiger bereits zur Seite gestellt. Langsam genervt, das er nicht hinein gebeten wurde, hielt er ihr ein Schriftstück hin, das ihn als ihr Verteidiger auswies. Aus gesundheitlichen Gründen konnte ihr vorheriger Anwalt sie nicht mehr vertreten..
„Bitte treten Sie ein..“
Ganz wohl war ihr bei der Sache überhaupt nicht. Jedoch hatte sie keine andere Wahl, da sie sich selbst eine Rechtsvertretung nicht leisten konnte. Ihr Vater würde ihr sowieso nicht helfen, da er es als eine Schande seiner Familie betrachtete.
Ihr Blick schweifte über die herrliche Landschaft, die mit einem Hauch von weißen Schnee überzogen waren. Verzweifelt versuchten sich die bunten Blätter des Herbstes durch die Schneedecke zu dringen. Was ihnen allerdings schwer zu schaffen machte. Diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen.
Sie erinnerte sich zurück, wie es ihr in den letzten Tagen ergangen war, als die Klage zurückgezogen wurde, als man sich außergerichtlich geeinigt hatte..
Skye glaubte träumen zu müssen. Das alles hatte so ausgesehen, als würde sie nicht ungestraft davon kommen. Was sie ja auch zum Teil nicht wollte.
Der Mann der vor ihr saß, war völlig am Ende. Er konnte nie wieder seinen Job tun. Das bereitete ihr mehr Kummer, als sie selbst verkraften konnte. Nacht für Nacht lag sie wach, wusste nicht was sie tun sollte...
Also bot sie ihm an zu helfen, wann immer sie konnte. Sei es darum, das sie sich um die Kinder kümmerte, wenn er mit seiner Frau alleine war. Sei es ein amtlicher Weg, den er nicht mehr machen konnte oder auch ein normaler Einkauf..
Egal was er von ihr verlangte, sie würde es tun..
Tief atmete sie die kühle frische Luft des Waldes von Kingskross ein, während sie ihre Füße zu einem geheimen Ort trugen. Der Blick der Studentin wandte sich ein Stück weit in südwestlicher Richtung zu einem kleinen schmalen Hügelweg, der durch das dichte Geäst führte.
Jedesmal wenn sie Kummer hatte, jedesmal wenn sie glaubte den Halt zu verlieren zog sie sich hier zurück. Die Kälte die sich nun durch ihren Mantel fraß kümmerte sie herzlich wenig.
Endlich! Der Weg war hinter sich gebracht und flink huschte sie zu den Gebäude, das eine Ruine war. Manchmal stellte sie sich vor, wie dieses einstige belebte Haus voller Leben erfüllt war. Wie die Menschen darin lachten, weiten, zusammenhielten, aber auch was darin einst schreckliche Dinge passierten..
Versonnen fuhr sie über mit ihren Fingerspitzen über das alte Gemäuer. Behände kletterte sie die Mauer hinauf und kam endlich zum Sitzen.
Alles um sie herum schien völlig bedeutungslos zu sein, als sie diese schöne Idylle vor sich hatte. Ihre Beine baumelten in den metertiefen Abgrund, während sich ihre Hände nach hinten hin abstützen.
„Ein schöner Ort nicht wahr?“ Wie vom Donner gerührt erschrak sie in Mark und Seele, sodass sie drauf und dran war abzustürzen. Rechtzeitig reagierend hielt sie jemand um die Hüfte herum geschlungen fest. Vorsichtig zog er sie zurück und atmete dabei selbst etwas erleichtert auf.
Sie fuhr herum und wollte ihn bereits schon zur Schnecke machen, als ihr Mund einfach nur offen stehen blieb. Vor sich sah sie einen jungen Mann, dessen Gesicht durch die Kapuze seines schwarzen Wintermantels verdeckt war. Nur die waldgrünen Augen stachen hervor und sie glaubte ein Lächeln zu erkennen.
„Es tut mir leid das ich dich so erschreckt habe. Ich habe nur nicht erwartet das jemand hier herkommt..“
Langsam schob er die Kapuze herunter und sah in das Gesicht, das ihr so völlig vertraut war. In ihr fing das Herz an wie wild zu schlagen. Es schnürte ihr regelrecht die Luft ab.
Sie wusste wenn sie da vor sich hatte, aber sie konnte nein sie wollte es nicht glauben.. Warum war er hier?
Robin merkte das er sie wie ein ängstliches Rehkitz verschreckte. Es war solange her das er nicht mehr wusste wie er sie beruhigen sollte.
Wie aus heiterem Himmel begann sie zu lachen und griff sich dabei auf ihre Stirn. In seinen Ohren klang es die schönste Melodie die er je gehört hatte.
„Einen Moment mal..“ Sie rang noch Luft.
„Ich meine ich müsste träumen.. Nie hätte ich erwartet, das noch jemand hier sein könnte und schon gar nicht jemand der Robin Shefton ist“
Wie ein beleidigtes Kind biss er sich auf seine Unterlippe. Machte sie sich gerade über ihn lustig? So als hätte sie es sofort bemerkt, hörte sie blitzartig auf ihre Fassungslosigkeit freien Lauf zu lassen.
Kurze Zeit herrschte Stille, als er seinen Blick von ihr wendete und seine Augen in den Himmel richtete.
„Ich bin auch nur ein einfacher Mensch..“ Er wusste selbst das das nicht so ganz stimmte. „Früher war ich oft hier, als Kind..“
Als sie versuchte in seinen Augen zu lesen, glaubte sie tiefe Traurigkeit darin zu erkennen. Was sie jetzt tat, überraschte sie selbst. Normalerweise war das nicht ihre Art gegenüber Fremden so zu sein.
Vorsichtig näherte sie sich. Sie zögerte eine Sekunde und überlegte ob das richtig war, entschied sich aber dann dafür. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und umarmte ihn auf tröstliche Weise. Wieder war es soweit das ihr Herz wie wild hämmerte...
Robin spürte wie sich ihr Kopf auf seine Schulter legte und wie ihre Arme um seine Hüfte glitten und sich ihre Hände um seinen Bauch verschränkten. Schlagartig raubte ihm der Duft ihrer Haare die Sinne. Ihre Haut war so warm, ihr Herzschlag deutlich zu fühlen. Das Blut des Vampires in ihm fing an in den Vordergrund zu rücken.. Immer stärker und stärker...
„Wer bist du?“
Rasch entzog er sich.
„Aber das ist alles Vergangenheit. Es ist besser im Hier und Jetzt zu leben.“
Wie aus dem nichts zerriss ein Klingeln eines Handys die schöne Atmosphäre.
„Sieht so aus, als drängt sich der Alltag wieder in den Vordergrund..“
Doch Skye wollte ihn noch nicht gehen lassen. Als er sich zum Abstieg der Mauern bereit machte hielt sie ihn kurz fest an der Hand.
„Werden wir uns wiedersehen?“
„Gib mir dein Handy“ Ohne zu zögern reichte sie es ihm und sah ihm neugierig zu, wie er seine Nummer darin eintippte. Dann gab er es ihr wieder zurück.
„Wann immer du mich brauchen solltest...“
Beide konnten nicht glauben was sie da taten. Kannten sie sich doch kaum. Verträumt lehnte sie ihren Kopf an die steinerne kalte Wand und blickte noch immer in die Richtung in der er verschwunden war und verharrte so noch eine lange Zeit...
„Wer bist du?... Der du so mein Herz rührst..“ flüsterte sie leise..
Robin blieb schlagartig stehen, als er der Wind ihre weit entfernten Worte zu ihm trug.
Er lächelte..
Abgrund?
Genervt führte sie ein Glas Whisky an ihre Lippen und nippte daran. Sally hatte die Beiden beobachtet. Ihr schnürte es vor lauter Wut die Kehle zusammen. Wie konnte sich das kleine Biest an ihn so heranmachen? Robin gehörte ihr. Ihr ganz allein!
Das schlimmste an der ganzen Sache war, das sie ihr nichts tun durfte, da es ihr Auftrag beinhaltete.
„Na Schätzchen?“ Abrupt unterbrach sie ihre Gedankengänge, packte die Hand des Mannes der mit ihr flirten wollte und zerdrückte sie mit ganzer Kraft, sodass die Knochen begannen zu krachen. Aus unerklärlichen Gründen schrie er nicht auf oder winselte, wie sie es gewohnt war.
„Ach Mensch Sally. Warum so biestig?“
Missmutig sah sie ihn zum ersten Mal an. Ihr war jetzt nun klar warum er sich nicht beklagte. Es war niemand anderes als Julius.
Wieder senkte sie ihren Blick auf ihr Glas, das in ihrer Hand die Flüssigkeit hin und her schwenken lies.
„Du solltest dir den Kerl mal aus den Kopf schlagen. Stattdessen solltest du dich ein bisschen vergnügen...“ „Mit jungen Frischfleisch. Das Blut aus ihren Hälsen ist doch so köstlich.. Ganz besonders wenn sie sich wehren, macht es Spaß..“
Setzte er in Gedanken weiter fort, sodass die Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe nichts mitbekamen.
Sie zog eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. Als Sally anzog pustete sie ihm die Rauchwolke mitten in sein Gesicht.
„Du hast Recht das würde mich etwas aufheitern. An was denkst du den?“
Er deutete auf ein Mädchen, das sich gerade mit ihren Freund unterhielt und fröhlich vor sich hin lachte.
„Zerstören wir doch ihr Glück. Findest du nicht das das amüsant werden könnte?“
Die Augen von Julius blitzen gefährlich, als er sich mit ihr aus der Bar begab, wo die beiden nur darauf warteten, bis die glücklichen Opfer ins Freie traten.
Lang dauerte es nicht, als sie Arm in Arm hinaus schlenderten und ein Stück weit miteinander den Heimweg antraten.
Es herrschte eisige Stille, als ein anderes Paar wie aus dem Nichts auftauchte. Ihre Augen waren silber und ihre Pupillen blutrot. Aus ihrem Mündern klafften spitze Zähne und an ihrer Körperhaltung reinste Mordlust.
Sie hatten nicht die geringste Chance, als sich Julius das Mädchen schnappte und Sally den Jungen.
Begierig darauf den sinnlichen Körper seines Opfers zu ergründen, biss er ihr in die Schlagader am Hals, die kräftig pulsierte. Im vollsten Eifer, riss er ihre Klamotten von ihrem Leib und drang in sie ein. Sie schrie krampfhaft vor Schmerzen auf, was seine Lust an dem ganzen Spiel noch mehr steigerte.
Sally indes hielt den Jungen im griff, der zusehen musste, wie seine Freundin vergewaltigt und ausgesaugt wurde. Zorn wallte in ihm auf, aber all die Kraft die sein Körper aufbringen wollte, reichte nicht.
Plötzlich spürte er wie sich zwei Zähne sich auch in seinen Hals rammten. Die Beine unter ihm brachen ein, während er unter qualvollen Leiden zu sehen musste.
„Jetzt“ Sally und Julius packten ihre Hälse, sodass sie sich nochmal in die Augen sehen konnte. Mit einem Ruck hörte man wie die das Genick der jungen Menschen brach. Jetzt fühlte sie sich in der Tat etwas besser.
Fröhlich pfeifend schritt er zu ihr und flüsterte in ihr Ohr.
„Na nun Lust auf ein heißes Nümmerchen?“
Er wusste in der Tat wie er mit ihr umging, also zog sie ihn in Dunkelheit, wo ihre Körper voller Lust entbrannten und sie sich unbezähmbar hingaben.
Unentwegt starrte Skye auf die Uhr. Lynn hatte ihr doch versprochen direkt nach ihrem Date mit ihrem Freund zu kommen. Stunden vergingen. Sie wählte die Nummer an ihrem Smartphone wieder und wieder. Doch es ging nur die Mailbox ran.
Die ganze Nacht machte sie sich Sorgen ohne das sie ein Auge schließen konnte.
Was konnte da nur passiert sein?
Als der Morgen graute, hielt sie es nicht mehr aus. Aber vielleicht machte sie sich ja einfach nur zu viele Sorgen. Vielleicht schlief sie bei ihm und hatte einfach nur vergessen sich zu melden. Das konnte doch passieren oder?
Sie schloss die Türe hinter sich ab, setzte sich in den Bus und sah aus den Fenster. Aus irgendeinen Grund hielt er an. Da draußen war anscheinend ein Unfall passiert, da die Straße abgesperrt war. Die blauen Sirenen wirbelten das blaue Licht herum.
Sie seufzte auf. Im Winter war wohl die gefährlichste Zeit für Autofahrer.
Wieder gingen ihre Gedanken zurück zu Lynn.
„Wo steckst du nur?“
Diese Frage beantwortete sich, als sie von der Vorlesung nach Hause kam und ein Polizist prompt an ihrer Tür klingelte.
„Sind Sie die Mitbewohnerin dieses Mädchens?“
Stumm nickte sie. „Kann ich bitte hereinkommen? Hier draußen sollten wir nicht reden“ Natürlich lies sie ihn in ihre Wohnung und bot ihm einen Platz an.
„Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, das sie heute morgen tot mit ihrem Freund aufgefunden wurde..“
Ihr wurde ganz heiß. So schrecklich heiß. Verschwommen bemerkte sie das stumme Tränen über ihre Wangen rollten.
Wie konnte das möglich sein? Gestern war sie noch topfit und so fröhlich.
„Wissen Sie vielleicht, wer etwas gegen das junge Paar hatte? Oder jemand der ihre Freundin etwas übles wollte?“
Verneinend schüttelte Skye ihren Kopf. Niemand hasste sie. Jeder mochte sie. Warum sollte jemand ihr etwas antun?
Als der Polizist merkte, das ihr das sehr nahe ging, stand er auf.
„Wahrscheinlich ist es am Besten wenn ich Sie jetzt alleine lasse, damit Sie Zeit für sich haben. Vielleicht fällt ihnen ja etwas ein.“
Betäubt verabschiedete sie sich von ihm, schloss hinter ihm die Wohnungstüre und sank in die Knie...
Das konnte nur ein böser Traum sein. Warum wachte sie nur nicht daraus wieder auf?
Unbewusst drückte sie auf Robins Nummer die sofort angewählt wurde.
Piep... Piep... Piep...
„Hallo wer ist da?“ Ertönte es aus dem Hörer.
Verzweifelt versuchte sie einen Ton ihren Stimmbändern zu entlocken. Aber es kam nichts. Sie versuchte einen zweiten Versuch, als er drauf und dran war wieder aufzulegen.
„Lynn.. Sie ist tot.. ich... kann nicht...“ Ihre Stimme klang so gebrochen. Ja gar weinerlich.
„Skye bist du das? Was um Himmels Willen..“
„Es tut mir leid.. vielleicht musst du gerade was Wichtiges zu tun..“
Klack..
Einfach aufgelegt. Warum hatte sie jetzt einfach aufgelegt? Sie wusste es nicht. Versunken zog sie ihre Beine an ihren Körper und lehnte ihren Kopf darauf, bis sie müde war zu weinen, dabei schlief sie langsam ein.
Es war mitten in einem Meeting, als sein Handy wie verrückt klingelte. Es war eine fremde Nummer auf dem Display erschienen. Das konnte nur Skye sein. Denn sie war die Letzte die seine Nummer zu seinem Privat Handy bekam.
Robin bat um Pause, ging aus dem Konferenzraum in sein Büro und hob ab. Als er ihre Stimme hörte, versetzte es ihm einen Stick.
Sie war gänzlich gebrochen. Von Schmerz erfüllt. Sobald erfuhr er auch warum. Diese Kleinstadt war doch sonst immer ein verschlafenes Nest gewesen. Bevor er ihr etwas sagen konnte, legte sie schon wieder auf.
Unverzüglich überlies er seinem Stellvertreter das Meeting. Was da auch immer passiert war. Er wollte es so schleunigst wie möglich dahinter kommen.
Aber was im Moment noch wichtiger war, das er Skye nicht alleine lassen wollte...
Seine Erinnerungen glitten in das Jahr 1190 zurück, als er unter König Richard I. (später auch unter den Namen Richard Löwenherz bekannt) und sein Verbündeter Philipp II. ritt. Ihr erstes Ziel des dritten Kreuzzuges war Sizilien und Richards erstes Begehren: Die Freilassung seiner Schwester Johanna, die er einem einzigen Mann anvertraute...
Messina bot einen herrlichen Anblick, ganz zu Schweigen von dem schönen Wetter. Zuhause in England war es kühler, regnerischer und wechselhafter. Vorsichtig gab er seinem Streitross die Flanke und reihte sich unter der Leibgarde des Königs ein. Seit er seine Heimat und seinen Vater zurückgelassen hatte, fühlte er sich euphorischer. Er konnte es kaum noch erwarten endlich in den Kampf zu ziehen. Das feurige Ross das er ritt, bekam mit jedem Tag zu spüren, wie unruhig sein Herr war.
Die Augen des jungen Ritters wandten sich seinem König zu, der selbst etwas ungeduldig wirkte. Nur Jene die ihn persönlich kannten, konnten es sehen.
Das mochte wohl daran liegen, das sein erstes Ziel Messina gewesen war, indem seine Schwester gefangen gehalten wurde. Robin hatte von ihrer Schönheit und Reinheit ihrer Güte gehört. Er brannte darauf ihr persönlich gegenüber zu treten.
Die Frage war nur würde es Richard gelingen Johannas Freilassung zu erwirken?
„Sir Locksley..“ Wie aus dem Nichts wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
Richard schien von ihm irgendwas zu wollen.
Im selben Moment gab er den Befehl zu halten und das Lager für sein Heer auf zuschlagen. „Ich möchte nachher mit Euch unter vier Augen sprechen. Ich werde einen Boten zu Euch schicken“
Das waren die ersten Worte an ihn gewesen, seit sie die Küste erreichten. Robin trieb seinen Hengst an und reichte den Befehl des Herrschers an seine Leute weiter, die sich sofort daran machten, das Nachtlager zu errichten.
Peter der Bruder seiner zukünftigen Braut Lady Marian, deren Heirat von ihren Eltern arrangiert worden war, gesellte sich zu ihm, während Robin ein Lagerfeuer entzündete, an dem er seine Hände wärmen konnte.
„Was denkst du wird Philipp Richard bei der Befreiung seiner Schwester helfen? Ich persönlich kann die Franzosen nicht ausstehen und traue ihnen nicht.“
Dabei verzog er verächtlich seine Miene.
„Warten wir es ab. Vor allem solltest du aufpassen, welche Wörter deinen Mund verlassen. Es ist nur zu deinem eigenen Schutz. Du bist der Cousin des Königs..“
Sein Freund winkte ab. „Ich glaub wir bekommen Gesellschaft.“
Ein schwer bewaffneter Mann, der das Wappen der Leibgarde des englischen Königs trug, hielt auf sie zu. Seufzend erhob sich Robin, klopfte seinem Kameraden freundlich auf die Schulter und lächelte.
„Ein Bote des Königs... Es scheint als verlangt es ihm mich zu sehen. Bleib hier und bitte um deiner Schwester willen, verhalte dich gegenüber den Franzosen freundlich“
Peter rümpfte nur seine Nase, während sein Freund, nun den Soldaten zu Richard begleitete. Plötzlich stand vor Peter ein fremder Mann. Seine Haut war weiß, seine Augen waren stechend Silber und seine Pupillen rot wie Blut.
Ein Dämon! Wollte es aus seiner Kehle entrinnen, doch kein Ton kam aus seinem Mund. Der Körper des jungen Mannes erstarrte, als er in die hypnotisierende Antlitz blickte.
„Von nun an wirst du mir gehorchen und nur das tun was ich dir auftrage...“
Er wusste noch nicht so recht, wie er ihr erklären sollte, woher er wusste wo sie wohnte. Ihm fielen doch sonst immer die passenden Worte ein. Genervt davon, das ihm diese junge Frau nicht aus dem Kopf gehen wollte, klopfte er sich mit seiner Hand auf die Stirn. Als er vor dem Gebäude ankam, setzte er seine Vampirsinne ein. Aber er roch sie nicht, noch konnte er ihren Puls fühlen. Wenn sie also nicht hier war, dann konnte sie nur an einem Ort sein...
Skye blickte in die Tiefe, während ihre Sinne ineinander verschwammen. Sie musste nur einen Schritt tun.. Nur einen einzigen Schritt..
Lynn war der einzige Mensch der ihr schon seit sie klein waren, Halt gegeben hatte. Sie war da gewesen, als ihre Mutter starb. Sie war da als ihr Vater sie im Stich lies und sie war da, als sie vor dem Nichts stand.
Jetzt gab es nichts mehr in ihrem Leben, für das sie leben wollte.
Der Wind blies ihr heftig um die Ohren, ihre Brust hob und senkte sich wie wild, als sie zum Sprung ansetzten wollte.
„Kindchen Kindchen was hast du den vor?“
Erschrocken wandte sie sich um und hielt sich mit ihren Händen an der brökelhaften Wand fest. Wie war sie hier rauf gekommen?
Sie erstarrte, doch dann umspielte ihre Lippen ein seltsames Lächeln.
„Es gibt jemanden der sehr enttäuscht wäre, wenn du stirbst..“ Mit langsamen Schritten ging die blonde junge und überaus hübsche Frau auf sie zu.
„Ich habe keinen Grund mehr zu leben...“
„Du hast mir nicht zugehört..“ Ihre Stimme erhob sich. „...obwohl ich dich lieber tot sehen würde als lebendig...“
Nun konnte man deutliche Verwirrung in Skyes Augen lesen.
Sie war jetzt nur noch vier Schritt von ihr entfernt....
„Sally...“
Ihr Blick schien sich woanders hin zu wenden, etwas lenkte sie ab.
„Wenn sie fällt dann reiße ich dir höchstpersönlich dein verdorbenes Herz aus deiner Brust..“
Die Studentin drehte sich wieder um, da spürte sie auch schon wie zwei schmale und zierlichen Hände ihre Armgelenke erfassten und sie ihr beinah gebrochen wurden. Vor lauter Schmerz biss sie sich auf die Unterlippe, die sofort zu bluten begann.
„Hab ich dir nicht gesagt du sollst nicht springen?“ Zischte ihr die Frauenstimme befremdlich in ihr Ohr.
„Sally du gehst viel zu sanft mit ihr um.. Mir würde da etwas viel köstlicheres einfallen..“
Was redete die andere Stimme für einen Unsinn? Etwas köstlicheres einfallen?
„Mein Lieber Julius. Hüte dich davor, das du sie auch nur einmal anrührst..“
Abrupt drehte er sich um und blickte eiskalte grüne Augen, die einem zu Tode erschrecken konnte. In diesem Zustand war er zu allem fähig.
„Schon gut schon gut...“
„Sally würdest du bitte das Mädchen los lassen? Ohne das du sie in den Abgrund stößt?“ Das war doch seine Stimme. Er war tatsächlich gekommen und wollte ihr helfen. Aber woher kannte er diese Frau die er Sally nannte? Und wer war der andere Typ, der einen wahnsinnigen Blick in seinen Augen hatte?
Sally zog Skye ein Stückchen zurück, sodass die Füße sicheren Boden hatten.
„Und nun geht“
Mit hasserfüllter Miene sah sie Skye an und dann sah sie zu ihm.
„Sei froh das ich hier war. Sonst wäre sie längst nicht mehr am Leben.“
Sie packte Julius am Arm und verschwand mit ihm. Ein weiteres Mal wurde ihr Robin gestohlen und wieder war es ein junges Göre, das sie nicht ausstehen konnte.
Wie er sie anhimmelte als interessierte ihm nichts mehr. Sein einziger Gedanke galt, daran das sie noch lebte!
Der Packt der schwarzen Ritter
Wir die Unterzeichner bezeugt und besiegelt durch unsere Rang und Adelsabzeichen verpflichten uns hiermit König Richard von Löwenherz von Thron zu stoßen. Durch seine dauerhafte Abwesenheit stellt er unter Beweis wie wenig ihm das Wohl seiner Untertanen bedeutet. Des weiteren legen wir fest das sein Stellvertreter und Bruder Prinz John sein Nachfolger wird.
Er konnte Wort für Wort auswendig herunter trällern. Der düstere Nachthimmel wurde durch den sanften Mondschein erhellt, die die grauen Wolken bald hoffentlich verdecken würden. Er hatte den Orden der schwarzen Ritter vor langer Zeit gegründet. Die Lords die ihm damals diesen Pakt unterschrieben hatten, waren längst nicht mehr am Leben. Sie wurden jedoch durch andere Männer ersetzt, durch die er zu gedenken versuchte sich erneut die Macht über Großbritanniens ein zu verleiben. Ganz besonders vertraute er auf einen Mann, der hinter ihm stehen würde. Er hatte ihm versprochen das es ihm gehörte, wenn es ihm gelang etwas wertvolles in die Hände zu bekommen, nachdem sein Meister es schon seit langem verlangte.
Seine Hand berührte das kalte Gestein, das langsam begann zu zerbröckeln. Lage viel zu lange war er an diesen Ort gefesselt, den dieser verdammter Mistkerl glaubte in die Luft gesprengt zu haben. Robin dachte er hätte ihn getötet, aber sein Meister schenkte ihm ein neues Leben. Jetzt, so fand er, hatte er wieder all seine Kraft, aber vor allem wieder seinen Einfluss gestärkt.
Der Mann setzte sich auf seinen geliebten Stuhl, überschlug seine Beine und fuhr mit seinem Finger elegant über das Mauspad. Erstaunlich was die Menschen in den letzten Jahrhunderten entwickelt hatten.
Plötzlich erfassten seine Augen eine Nachricht von einem seiner Mittelsmänner oder sollte er Frau sagen?
Sally hatte sie endlich gefunden, aber dieses Mädchen war drauf und dran gewesen sich selbst in den Tod zu stürzen. Missmutig verzog er seine Miene, als er weiter las und das was er da las machte ihm extrem zornig. Wie konnte es möglich sein, das er immer noch am Leben war? Hatte er nicht dafür gesorgt, das eine enge Verbündete, die Äbtissin von Kirkles ausbluten lies? War er damals nicht gestorben, sowie man es ihm versichert hatte? Aber selbst wenn er das überlebt hatte, konnte er nicht mehr am Leben sein. Es sei denn....
Wutentbrannt schlug er mit seiner Hand gegen den Tisch auf dem sich der Laptop befand, der in hohen Bogen gegen die Rückwand des kühlen dunklen Raum flog und in tausend Stücke zerbrach. Seine Hände krallten sich um das Fenstersims, das unter seinen Griff stöhnte und ächzte. Wie? Wer? Wer? Wer machte ihm zu einem blutsaugenden Wesen?
Wieder war es soweit, das er ihm im Weg stand.
Rasch veranlasste er jemanden nach Kingskross zu schicken. Es durfte nicht noch einmal geschehen.. nicht noch einmal das man ihm ins Handwerk pfuschte
Langsam erstrahlte die Sonne hell über den Himmel der kleinen Ortschaft. Eigentlich war es an den Menschen der wärme der Sonnenstrahlen ihr fröhliches Gemüt zu zeigen. Aber heute war ein pechschwarzer Tag. Heute sollte Lynn beerdigt werden. In den letzten Tagen hatte Skye versucht sich zu beruhigen, da das Begräbnis von Lynns Freund Sam statt gefunden hatte. Und jetzt musste sie Abschied nehmen von ihrer besten Freundin.
Als sie in den Spiegel sah, band sie sich gerade ihr unglaublich widerborstiges Haar zu einem Pferdeschwanz. Selbst wenn sie versuchte das Haupthaar am Kopf glatt zu bekommen, gelang es ihr nicht. Immer wieder sprang ein kleines Löckchen hervor. Da hörte sie eine seltsame Melodie, die ihr tief an ihrer Seele rührte. Jedoch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie diesen Klang vernommen. Es war regelrecht hypnotisierend.
Sie erschrak als jemand an der Tür klopfte. Es war Lynns Mutter.
„Bist du fertig?“
„Aber klar ich komme gleich“
Vorsichtig legte sie noch einen schwarzen Schal um ihren Hals, der sanft ihre Schultern hinab fiel.
Mit zitternder Hand öffnete sie die Türklinke des alten Zimmers ihrer besten Freundin. Es war ein seltsames Gefühl. Alles erinnerte sie noch so sehr daran, wie sie als Kinder hier viel Zeit verbrachten.
Heute war sie glücklich darüber, das sie nicht in den Tod gesprungen war. Denn als sich eine Tür hinter ihr schloss öffnete sich für sie eine neue Tür, hinter der sich Robin verbarg. Manchmal fragte sie sich ob er nicht sogar ein Engel war, der in ihr Leben trat. Gab es überhaupt so etwas wie Engel? Wenn ja dann musste es auch einen Himmel geben. Sie hoffte es so sehr....
Ein langsamer Trauerzug zog durch die Kleinstadt, was natürlich nicht seltsam war, da es sich um die Tochter des Bürgermeisters handelte. Jeder mochte sie und manch einer behauptete sie sei eine wahre Frohnatur gewesen.
In der Kirche angelangt nahmen die Trauergäste ihren Platz ein, während der Priester eine Trauerrede hielt. Die ganze Halle der Kirche war mit weißen Lilien verziert. Ihre Lieblingsblumen!
Tieftraurig erhob sich Skye um sich von ihr zu verabschieden. Ihr Füße glitten leise über den kalten Steinboden, während ihr Kleid raschelte. Oben an den Pult angelangt legte sie ihre Hände auf die Bibel und sprach mit kräftiger Stimme.
„Liebe Gemeinde es ist ein schlimmer Verlust für uns alle. Jeder hier im Raum kannte Lynn und wusste was für ein liebenswerter Mensch sie war. Ich bin froh das ich sie Zeit ihres Lebens kennen lernen durfte. Seit dem wir Kinder waren, waren wir unzertrennlich. Teilten Geheimnisse miteinander....
Heute an diesem besonderen Tag möchte ich ihr auf ihrer letzten Reise etwas besonders mitgeben...“
Sie nahm einen Ring von ihrem Finger.
„diesen Ring hat sie mir einmal mit gegeben, auf das ich mein Leben lang glücklich sei, aber heute gebe ich ihn ihr zurück, auf das sie im Himmel mit Freude und Glück gesegnet wird“
Stumm lauschten sie ihre Worte, die ihnen alle nahe gingen.
Sie trat vor dem Pult zurück, legte in ihre Hand den Ring und küsste sie sanft auf ihrer Stirn.
„Leb wohl meine liebste Freundin...“
Sie war doch nicht die Einzige, die sich verabschiedete. So dauerte es noch mindestens fast eine Stunde, was sich langsam begann hin zu ziehen. Sie wollte endlich hier raus, denn sie wollte nicht sehen wie ihr Gesicht mit Erde bedeckt wurde...
„Ich möchte wissen wer hinter diesen grausamen Morden steckt.. Aber ich kann mir schon denken wer es war.... Außer mir halten sich hier nur noch zwei Vampire auf, deren Gegenwart ich spüren kann. Ich hätte sie töten müssen....“
Aber dies war eine Schwierigkeit schlechthin, denn er hatte sich vor langer Zeit geschworen nicht zu töten, wenn es nicht absolut notwendig war.
Niemand hatte das Recht Leben zu nehmen, solang er nicht selbst in der Lage war Leben zu schenken und damit meinte er nicht das Leben als lebender Toter.
Seine Gedanken schweiften wieder zu Skye die sich womöglich gerade auf der Trauerfeier aufhielt. Er selbst konnte nicht daran teilnehmen, da ihn andere Dinge beschäftigte um die er sich schnellst möglichst kümmern wollte.
Vor Jahren zog er sich hier zurück um sein altes Leben zu vergessen. Um einfach von vorne zu beginnen. Aber jetzt begann ihm die Vergangenheit einzuholen.
Die Erinnerung die in ihm wieder aufgekeimt war, als er sich in Sizilien befand, war ein erstes Anzeichen dafür.
Robin musste über sich selbst wieder Herr werden, wenn er nicht an dem was geschehen war, erinnern wollte. Damit war es ein für allemal vorbei..
Er wollte sich nur noch an einen Menschen erinnern, von dem er das Gefühl hatte, das er tief in seinem Herzen weiterlebte.
Seine Augen wandten sich vom Horizont ab, der schon erkennen lies, das es bereits Mittag sein musste.
Wie gut das die meisten Klischees über Vampire nicht stimmten. So war es ihm erlaubt sich auch am Tag zu bewegen. Dieses Privileg kam mit dem Alter. Ein junger Vampir besaß solch eine Fähigkeit nicht, dazu brauchte es Abhärtung und Kräfte die sich nur durch die Zeit erbringen lassen konnten.
Am besten er machte sich jetzt auf den Weg. Jetzt war ein guter Zeitpunkt, so fand er, um ein Wörtchen mit Sally und ihrem heißgeliebten Julius zu sprechen...
Sally war fast so alt wie er selbst, aber Julius stammte aus den frühen 30er Jahren.
Skye schob das Stück Kuchen von sich, das ihr gerade angeboten wurde. Jeder versuchte gegenüber den Eltern ihr Beileid zu bekennen. Keiner von ihnen hatte sie jemals verstanden oder richtig gekannt. Dennoch meinten sie es ehrlich.
Sie erhob sich von ihrem Platz und ging schnurstracks zum Bürgermeister und seiner Frau.
„Ich muss mich verabschieden. Es tut mir wahnsinnig Leid um ihren Verlust. Wenn ich etwas tun kann...“
„Du hast schon genug getan.“
Die Stimme der Frau klang unglaublich kühl, aber vor allem erschreckend. Diesen Ton hatte sie nicht erwartet. Aber der Bürgermeister selbst legte ihr eine Hand auf die Schulter und sah sie sanft mit tief trauernden Augen an.
„Du kannst gehen. Danke für dein Beileid und deine netten Worte“
Als sie das Haus verlassen hatte, glaubte sie noch immer den kühlen Blick der Mutter im Nacken zu spüren.
Da! da war es wider diese Melodie, die sie vorhin hörte. Ihr Klänge waren sanft, ruhig und voller Gefühle. Wer mochte so schön zu spielen?
Ihr Füße trugen sie weg von der Kirche, die Straße hinunter. Woraufhin sie sich bei der nächsten Biegung nach links wandte.
Dann blieb sie stehen, als vor ihr ein Mann stand mit eisblauen Augen, die so kalt wirkten, als wären sie tatsächlich gefroren. Seine Haut war etwas blass, aber ansonsten sah er nett aus.
Als er ihre Anwesenheit bemerkte, sah er sie an wobei sie vor Scham errötete.
„Donnerlittchen.. was für eine Schönheit.. Das erinnert mich an jemand.. Jetzt verstehe ich warum...“
„Warum starrst du mich so an? Hab ich dir irgendwas getan?“
Sie wollte schon sagen, das se einer Melodie gefolgt war, aber das klang völlig absurd. Vielleicht hatte sie sich das Ganze einfach nur eingebildet.
„Tut mir leid.. tut mir schrecklich leid...“
Sofort drehte sie sich hastig um. Warum war sie überhaupt hier her gegangen?
Sie wollte eigentlich nach Hause um sich ein bisschen abzulenken, Das hier war nicht beabsichtigt. Hätte sie auf ihren Weg geachtet..
Aber genau das tat sie wieder nicht. Ihre Gedanken lenkten sie zu sehr ab.
Sie blieb stehen, wollte gerade über die Straße als vier schwarze elegante Rolls Royce vorbeifuhren. Ihr Mund blieb regelrecht offen stehen, denn es gab nur wenige die sich diese Limousine leisten konnten und die die sie besaßen waren vor dem Haus des Bürgermeisters. Als sie die Wagen vorrüber waren, überquerte sie die Straße, woraufhin sie endlich ihren Weg nach Hause antrat.
Er fuhr gerade über die Hauptstraße, als er hinter sich mehrere Autos hupen hörte. Doch es waren nicht irgendwelche Autos nein es waren vier Luxuslimousinen, die an ihm vorbei wollten und sie hatten dasselbe Ziel wie er gleich feststellen musste. Als er auswich und er ihnen Platz machte, führen sie nach der nächsten Kurve in die Einfahrt zu Sallys Haus. Die Sache gestaltete sich langsam als seltsam. Immer mehr kam ihm der Gedanke das hier etwas gespielt wurde. Diese Frage stellte er sich seit jenem Tag, an dem die Vampirin Skye vom springen abhielt. Aber das war noch nicht genug. Denn sein Sinn meldete ihm das sich darin vier Wesen seiner Art verbargen. Und zwar nicht Irgendwelche sondern sehr Mächtige. Und zwei von ihnen waren weitaus älter als er selbst. Jetzt konnte er nicht der Tür ins Haus fallen. Jetzt gestaltete sich alles etwas schwieriger. Er stellte seinen Wagen etwas abseits der Straße ab, stieg aus und sah zu dem Haus.
Überall waren Bewegungsmelder angebracht. Ganz zu schweigen von den Hightech Kameras und den Firlefanz drumherum.
Schweren Herzens musste er erkennen das es hier kein unbemerktes Durchkommen gab. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder ins Auto zu steigen und Sally telefonisch zu erreichen. Er wählte die Nummer an seinem Handy, das nun klingelte. Keiner ging jedoch ran. Beim vierten Versuch sparte er sich die Mühe und wartete nicht ab bis die Mailbox einen Pieps von sich gab.
Es musste andere Wege geben. Andere Wege mit denen herausfinden wollte was da vor sich ging.
Geradewegs stieg er in den Wagen. Robin stieg auf das Gaspedal, als jemand gegen die Stoßstange seines Wagens drückte. Die Schnauze des Automobils klebte regelrecht auf den Boden, während die Hinterräder völlig durchdrehten.
Sein Fuß trat gegen die Seitentür, die wegbrach und mit voller Wucht gegen den Asphalt schlug. Er sprang heraus und richtete sein Augenmerk auf die Person die dies getan hatte. Seine blauen eiskalten Augen starrten ihn geradewegs an.
„Arge ich bring dich um.. Ich hab mir den erst neu gekauft. Weißt du wie selten der Wagen ist?“ brüllte er lauthals.
„Du solltest dich weniger um dein Auto kümmern sondern um das Mädchen das mir heute über den Weg gelaufen ist. Sie erinnert mich an Marian..“ gab er kühl zurück.
Wie? Moment!
„Du hast doch nicht etwa?“
„Doch habe ich und ich weiß mit Bestimmtheit wer sie ist aber vor allem was sie ist“
Arge war ein sogenannter Seelenwächter. Seelenwächter waren menschliche Wesen, die mit außergewöhnlichen Kräften ausgestattet waren. Ihre Aufgabe war es die Wiedergeborenen zu leiten und sie vor Vampiren zu beschützen. Denn unter ihnen waren Wiedergeborene begehrte Geschöpfe.
Robin war wie vor den Kopf gestoßen. Das war das allerletzte womit er gerechnet hätte. Marian lebte in Skye weiter!
„Vergiss nicht sie ist nicht mehr die die sie einst war. Ihre Erinnerungen sind verborgen und erst wenn sie soweit ist...“ Er brach mitten im Satz ab.
„Wir sollten hier verschwinden. Dann werde ich dir erzählen warum die schwarzen Ritter ihren Pakt erneuern“
Die schwarzen Ritter? Der Pakt?
Ein übler Gedanke....
Der Raum war erhellt mit einem düsteren Licht. In der mitten des Saales befand sich ein Runder Tisch an denen rundherum fünf Gestalten saßen. Einer von ihnen erhob sich und begann die Ansprache. Sally hatte ihre Gäste formell empfangen, da es sich um die Vier Lordschaften des einzigen Meisters handelte.
Sie alleine genossen sein Vertrauen und waren die Elite der Elite.
Um Hilfe bat sie zwar, aber damit wurden ihre höchsten Erwartungen übertroffen.
Ihre Gestalt stand ihm Hintergrund und lehnte an der Wand. Sie durfte bei der Unterhaltung dabei sein, aber hatte kein Mitsprache Recht.
„Wir sind heute hier um den alten Pakt der schwarzen Ritter wieder neu auferstehen zu lassen. Jeder von uns hat das Versteckspiel vor den Menschen satt. Wir sind keine kleinen ängstliche Mäuschen. Nein sie sollten es sein, die sich verkriechen sollten. Deshalb habe ich in Namen unseres Meisters einen Plan entworfen, der uns die Herrschaft über dieses Pack endlich erlaubt...“
Ein leises Gemurmel erfüllte nun die Stille, als man einen Menschen herein führte, der am Tropf hing. „Ein kleiner Snack für zwischendurch, wenn es gewünscht wird“
Zwei winkten ihre Diener, die das frische Warme Blut aus der Schlagader in ein Glas tropften. „Ich hoffe es hat einen exquisiten Geschmack“
Sir Walter lächelte „Ganz nach eurem Geschmack meine Lords“
Die Diener reichten ihren Herrn die Gläser, als die edlen Geschöpfe der Dunkelheit an den Goldgläsern nippten.
„Nun gut Sir Walter erläutert uns den Plan“ sprach der Älteste.
„Beginnen werden wir hier in dieser Stadt...“
Der Seelenwächter
Arge schlug mit seiner Hand auf den Wecker, der heute gnadenlos läutete. Langsam rubbelte er seine Augenlider, die sich so gar nicht öffnen wollten. Er musste einen Blick auf das Display des Tablet PCs und eine Nachricht war darauf zu lesen.
In Kingskross hatten Morde stattgefunden die von zwei Vampiren ausgeführt wurden, aber das war nicht das Interessante. Ein Mädchen hielt sich dort auf indem das Leuchten einer starken Seele aufbrach. Es passierte an jenem Tag an dem sie einen gefährlichen Unfall überlebte. Also war es soweit das man ihm einen neuen Schützling anvertraute.
Er brauchte einen neuen Schluck vom starken Kaffee, den er sich schnell zu bereitete.
Was für ein göttliches Getränk!
Während er es genoss, forschte er über das Mädchen und so fand er schnell heraus, das sich auch Robin dort aufhielt.
Dieser alte Haudegen lebte also noch immer! Eine erfreuliche Nachricht. Zumindest gab es jetzt keine Befürchtungen, das sie vorerst in Gefahr schwebte war. Arge verdankte ihm sein Leben und im Gegenzug brachte er ihm bei, wie man seine Seele am Leben hielt, damit die dämonische Seite nicht die Oberhand gewinnen konnte. Außerdem war sein alter Freund ein Menschenfreund und betrachtete sie nicht als Blutbeutel oder gar Futter.
Seine Recherchen dauerten den ganzen Tag über, sodass ihm nicht auffiel wie schnell die Zeit verging. Die Abendröte streifte schon am Horizont, wenn er jetzt nicht aufbrach, gab es Schwierigkeiten von ganz Oben. Sie hatten ihre Augen und Ohren überall.
Seufzend packte er seine Sachen, warf einen letzten Blick auf das Leben was er hier geführt hatte und schloss mit dem Schlüssel die Türe seiner Wohnung die die letzten vier Jahre sein zuhause nannte. Den Schlüssel selbst warf er in den Postkasten des Hausmeisters, woraufhin er sich gleich zur nächsten Bushaltestelle begab.
Wenn man Seelenwächter war, musste man seinen Unterhalt selbst verdienen. Hin und wieder gab es Unterstützung bei den Wohnungen oder der Geheimhaltung seines Tuns. Ansonsten war man auf sich selbst gestellt.
Sobald man einen Wiedergeborenen unter seinen Fittichen hatte war am an ihm sein ganzes Leben gebunden. Warum er dann einen neuen Schützling hatte?
Sein Menschen den er unterwies war ein unebrechenbarer Mensch gewesen, der sich nichts sagen lies. Unvorhergesehen opferte er sein Leben für das eines Anderen. Somit wurde ihm das Recht entzogen jemals eine Seele zu führen.
Anscheinend war er der letzte Schalter den man drücken konnte, bevor das Licht ausging.
Er lugte nocheinmal zum Fahrplan, als schon aus weiter Ferne Lichter aufleuchteten. Da klingelte etwas in seiner Hosentasche.
„Arge bist du dran? Hier spricht Jazz. Hör mir jetzt gut zu, denn ich kann dir das nur einmal sagen. Sir Walter hat die Alpha Lamaia zu sich gerufen. Sie redeten über die schwarzen Ritter und einen Pakt.... tsssccchhh... Daten... übersendet..“ Dann war die Leitung völlig abgestürzt. Fassungslos starrte er auf das Gerät, das ihn zuvor noch mit Jazz verband. Er spürte es.. er hatte es immer schon gespürt, wenn ihm eine vertraute Person starb, den in diesem Moment verlosch auch ihre Seele.
„Nun wollen Sie einsteigen oder Wurzen schlagen?“
Die Stimme des Fahrers riss ihn aus seinen Gedanken.
„Aber natürlich möchte ich hier keine Wurzeln schlagen. Sehe ich aus wie ein Pflänzchen?“ gab er sarkastisch zurück.
Ungehalten über das Benehmen seines Fahrgastes, lotzte er den Mann in den Bus.
Die halbe Nacht verbrachte er hellwach und las starr die Informationen die ihm Jazz übermittelte. Das ganze sah ziemlich übel aus. Sir Walter ein Mittelsmann, Vampir und Vertrauter eines Urvampirs, wollte den Pakt der schwarzen Ritter neu aufleben lassen. Das wiederum bedeutete, das sie einen neuerlichen Versuch starteten die Herrschaft über die Menschen zu gewinnen, wenn sie nicht sogar mehr wollten. Seine blauen Augen lasen aber noch etwas sehr Wichtiges. Sie würden in den nächsten paar Tagen in Kingskross auftauchen. Jetzt langsam blühte es ihm auf, warum die Obrigkeit ihn auserwählte. Er war entbehrlich!
Aber nicht nur das war es. Er kannte Robin besser als keinen anderen und er wiederum wusste alles über die schwarzen Ritter aus der Vergangenheit.
An der nächsten Haltestelle musste er wieder hundeelend lang warten. Die Beine froren ihm langsam ein, als vier schwarze Wagen an ihm vorbei raßten.
Darin fühlte er keine menschliche Seelen, sondern nur seelenlose Wesen. Sie gaben ihre menschliche Seite schon vor langer Zeit auf. Vor sehr langer Zeit...
Es bleib keine Zeit mehr, die Eile trieb ihn immer mehr voran.
Gott sei dank traf dann endlich auch der Bus nach Kingskross ein, der ihn inerhalb der nächsten Stunden in das verschlafene Städtchen brachte.
Die Sonne ging bereits auf, als die Kirchenglocken begannen zu läuten. Es herrschte eine tiefe Trauerstimmung, als er den Trauerzug an sich vorbei ziehen sah.
Das waren wohl die Opfer die die Vampire angefallen hatten.
In Zukunft würden es mehr werden, da mehr von ihnen bereits in dieser Stadt waren.
Da passierte es! Das ungewöhnliche starke Leuchten, das ihn wie magisch anzog. Es hieß immer ein Seelenwächter und ein für ihn bestimmter Wiedergeborener würden sich von selbst finden, was dann auch wie aus heiterem Himmel gegen Mittag passierte.
Wie aus dem Nichts stand sie vor ihm und starrte ihn an, als würde Rotz aus seiner Nase tropfen. Schnell wurde ihm klar, wenn er da vor sich hatte.
Diese Seele wurde also zum dritten Mal neu geboren. Sie hatte ihre Züge unverwechselbar. Im ersten Leben war sie die Mutter eines Mannes der ans Kreuz genagelt wurde im zweiten Leben war sie Lady Marian die Geliebte Robin Hoods und jetzt ein einfaches Mädchen mit einem einfachen Leben. Noch wusste er ihren Namen nicht.
Mit der Zeit wurde ihm das starren unangenehm und bluffte sie etwas unbeholfen an, worraufhin sie erötete und davoneilte.
Er musste sie gehen lassen, anscheinend war sie völlig durch den Wind.
Nun gut dann musste er jemand anderen finden, der ihm helfen konnte.
Arge schloss die Augen und versuchte die unverwechselbare Farbe der Seele Robins zu finden, was sich nicht als so einfach gestaltete, doch als er sie endlich fand, trugen ihn seine Beine schneller als er es selbst für möglich hielt. Dieser Narr bewegte sich auf die Vampire zu, gegen dessen Macht er völlig unterlag. Kam er ihnen auch nur einen Schritt zu nahe...
Mit seinen letzten Atemzügen erreichte er den Ort und sah gerade noch, wie Robin in seinen Wagen stieg. Das war die Gelegenheit die er auch sofort ergrff...
„Mensch du hättest mir nicht mein Auto ruinieren müssen..“
Robin war noch immer etwas ungehalten über sein Verhalten. Nichts gab ihm das Recht, das er so sein Eigentum zerstörte.
Das Feuer im Kamin brannte angenehm und erfüllte den Raum mit angenehmer Wärme.
„Kommen wir zum eigentlichen Thema. Was weißt du noch über die schwarzen Ritter?“ Robin lehnte sich in den Stuhl zurück und dachte nach.
„Damals handelte es sich um einen Vertrag den die mächtigsten Lords in Abwesenheit König Richards unterschrieben. Darin stand sie wollten ihn von Thron stoßen und die Herrschaft Prinz John überlassen. Aber der Bund zerbrach, als ich mit Hilfe meiner alten Freunde in die Versammlung einschlich.
Also wenn das wieder der Fall sein sollte... Dann wollen sie sich tatsächlich die Herrschaft über die Menschen...“
„Soetwas dachte ich mir auch. Aber warum gerade in Kingskross? Hier gibt es doch nichts... Oder weil es etwas abgelegen ist? Mir schwant das es auch mit diesem Mädchen zu tun hat. Wie war ihr Name?“
Selbst kannte Arge ihren Namen, aber Robin musste sich an den Gedanken gewöhnen, das das nicht Marain sondern Skye war.
„Skye Shine Midlthon. Ich dachte du weißt ihren Namen“
„Besser du gewöhnst dich dran.. Ähmm ich denke das sie bei deiner Freundin Sally so war doch ihr Name nicht wahr? Das sie dort das Treffen gerade abhalten und sie ihren Packt erneuern. Das Schlimme an dieser Sache ist, wir können nichts dagegen unternehmen. Sie setzten ihre schärfsten Geschütze auf“
„Wir sollten tun was wir können. Ich bin nicht der Typ der sofort die Flinte ins Korn wirft, wenn es unmöglich scheint.. Apropos wo willst du in der Zeit leben, wenn du hier bleibst? Obwohl... ich es ahne..“ seufzend blickte er ihn an.
„Nein ich denke mir fällt da was ganz Anderes ein“
Skye hockte schon seit Tagen über ihrer Arbeit und kam einfach nicht weiter. Vieles was heute passierte, war nicht für die Konzentration erträglich.
Erschöpft stand sie von ihren Schreibtischsessel auf und warf sich in ihr Bett.
Stundenlang starrte die Studentin an die leere Decke, setzte sich dann wieder auf um sich dann wieder nur fallen zu lassen.
Früher wünschte sie sich ein aufregendes Leben, aber jetzt war sie mit dieser Situation überfordert.
Man sollte also aufpassen was man sich wünschte.
Sie nahm das Buch, was sie zuletzt las, in die Hand und öffnete es. Aber da kam sie auch nicht weiter. So etwas nannte sie Motivationslosigkeit.
„Jetzt komm schon Mädchen, du kannst dich doch nicht hängen lassen...“
Klopf... Klopf..
Mürrisch stand sie auf und öffnete die Türe.
„Der neue Bewerber für das freie Zimmer ist da. Würdest du bitte kommen“
Am liebsten wollte sie sofort wieder kehrt machen, denn vor ihr saß der Typ, dem sie zufällig begegnet war.
„Weißt du was Evita ich überlasse dir den Spaß“
Zu dumm das sie nicht mitentschied, denn so kam es wie es kommen musste..
Das Herz des Löwen
Part 1
All seine Sinne standen unter höchster Anspannung. Mit einem rechnete er ganz und gar nicht. Wenn man bedachte das Arge den Luxus genoss...
Aber in diesem einen Fall, schlug er tatsächlich das Wohnangebot aus. Ihm schwebte was eigenes Kleines vor. So? Meinte er?
Pahh Blödsinn!
Das was ihn auf die Palme brachte, war etwas ganz Anderes. Er hatte es tatsächlich nach Tagen ihres letzten Gespräches gewagt, sich als Student für Medizin auszugeben, der einen Unterschlupf suchte. Und bei wem fand er den? Ausgerechnet bei Skye!
Wen verfluchte er wohl mehr? Arges Obrigkeit die ihm alles organisierte und zur Verfügung stellte? Oder der Typ der sich Freund nannte?
Bei der Vorstellung, das sie mit ihm unter einem Dach lebte, behagte ihm ganz und gar nicht. Wenn man so hörte was so alles in einer WG passierte.
Damit fühlte Robin das erste Mal seit Jahrhunderten so etwas wie Eifersucht. Wütend darüber und über sich selbst holte er mit seiner Hand aus und traf mit seinem Handrücken die metallene Schreibtischlampe, die klirrte, als sie auf den Boden krachte. Das Klirren hallte in seinen Ohren wieder und wieder..
Schwerte prallten aufeinander, als Stahl auf Stahl traf. Das Getümmel von kämpfenden Männern verlieh dem ganzen eine süßen Beigeschmack des Todes, der zu einem wahren Blutrausch führte. Ganz dicht neben seinem Herrn und König, hielt er die Zügel des Pferdes fest, führte die Bogensehe dicht an sein Gesicht, legte den Pfeil an und schoss mit einer präzisen Genauigkeit. Mit einer totbrigenden Geschwindigkeit traf er sein erstes Opfer, das sofort in den Staub fiel.
Das Verrückte an der Sache war, das Richard an der Spitze seines Heeres ritt, anstatt das er sich sicher in einer der hinteren Linien umringt von seiner Leibgarde befand.
Zuerst plante man nicht gegen die Stadt anzurücken, sondern Verhandlungen zu schließen. Aber König Tankred zeigte heftigen Widerstand, als man Robin schickte. Trotz allen Bemühungen lies er Johanna nicht frei. Stattdessen folgten Ausfalle aus Messina, die aber ins Leere gingen. Damit bewirkten sie nur das Richards und Phillips Männer derart gereizt waren, das die Kampflust über sie kam. So geschah es, das sie die Stadt angriffen.
Schnell griff der Ritter zu seinem Schwert, da die feindlichen Soldaten drauf und dran waren, Richard zu bedrängen. Bewunderung und ehrliche Zuneigung, wie die für einen Bruder, zwangen ihn das Leben des hohen Mannes mit Seinem zu beschützen.
Der Feind gab sich hartnäckig und drosch mit unglaublicher Brutalität auf Englands Männer ein. Einer von ihnen traf Robin so heftig, das es ihm aus dem Sattel hob. Seine Sinne drehten sich im Kreise, als ein Körper hart auf den Boden prallte. Sofort raubte es ihm die Luft. Es blieb ihm gerade noch soviel Zeit, das der Hieb des herunter sausendes Schwertes noch mit seinem parieren konnte. Der Druck war so heftig, das sein Arm nachgeben wollte. Da erblickte er im Seitenwinkel etwas Furchtbares!
Eine Gestalt rückte ganz nah an den König heran. Gefährlich nahe..
Mit einen Kraftakt, den er von sich selbst nicht erwartete, drückte er mit seiner Schwerthand einen gewaltigen Gegendruck aus. Sein Gegner völlig überrascht, das sein Gegenüber die Oberhand gewann, verlor die Kontrolle.
Er verlagerte sein ganzes Gewicht auf sein Rechtes Knie dabei vollführte Sir Locksley unbarmherzig mit seinem Körper und seinem Schwert eine Halbdrehung, die die Kehle des Mannes durchtrennte. Das Blut spritze in sein Gesicht, das es ihm gleich die Sicht nahm.
„Der König...“
Wie ein fernes Hallen, vernahm er die Worte, die ihn wieder daran erinnerten, was seine Augen gesehen hatten. Angst ergriff das Herz des jungen Ritters, der sich verzweifelt durch die Menge kämpfen musste. Suchend, ja gar zu Gott betend, hoffte er, das sein Herr und Gebieter noch lebte.
Da! Richard kam wieder in sein Blickfeld. Gott sei Dank saß er noch auf sein Ross, aber es sah gefährlich aus, da er arg bedrängt wurde.
Peter!
Blitzartig stürzte Robin über seinen Freund, der einen eigenartigen Blick in seinen Augen erkannte. Wollte er tatsächlich den König gerade attackieren? Unmöglich! Es gab keinen Grund dafür. Beide empfanden die Gleiche Liebe, die sie mit Richard verbanden. Mit einem kräftigen Schlag nockte er ihn aus und fesselte seine Hände..
Den Rest des Kampfes behielt Robin ihm in Auge, was sich natürlich als hinderlich erwies.
Immer mehr gewannen die Engländer und Franzosen die Oberhand, bis es ihnen gelang die Stadt zu erstürmen.
Richard kämpfte an vorderster Front wie man es von keinem Herrscher erwartete. Seine Männer bewunderten ihn als einen Mann mit Mut. Einem Mann mit Feuer. Einen Mann mit dem Herzen eines Löwen.
„Löwenherz! Ein Name der seiner würdig ist...“
Der Herrscher Siziliens gab unfreiwillig bei und sicherte die Freilassung Johannas.
Sowie er sich für seinen Gebieter freute, so traurig und enttäuscht war er auf den Übergriff Peters auf den König..
Das unausgeführte Attentat würde das Todesurteil bedeuten. Es musste einen Ausweg geben. Welchen Beweggrund hatte er gehabt? War er überhaupt noch er selbst? Was war das für ein gefährliches Glitzern in seinen Augen? Und erst die Worte die seinen Mund verließen. Sie verfluchten den König Englands und beschimpften ihn als Schande des englischen Volkes, beschimpften ihn als Judas..
Wie konnte sich ein Mann von einem auf den anderen Tag so sehr verändern?
Etwas musste ihm passiert sein..
Tag der Veröffentlichung: 14.02.2013
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