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Klein, tollpatschig und dumm, also.

„Vielleicht ist es doch gar nicht Liebe vielleicht gefällt er dir auch nur“ ertönte die Stimme meiner besten Freundin neben mir, während wir den langen Gang zum Chemieraum entlang schritten.

„Kayla.“ stöhnte ich genervt auf. „Glaub mir, ich wäre die glücklichste Person auf Erden, wenn er mir nur gefallen würde.“

„Ach Grace, das vergeht doch bestimmt wieder. Liebe kommt und geht, so ist das nun mal.“

Ich seufzte tief. „Weißt du, das Problem liegt darin, dass ich immer die ganzen Mädchen für dämlich und naiv gehalten habe, wenn sie sich in Mike verliebt haben. Jeder an dieser Schule weiß doch, dass er mit jeder nur spielt. Und was passiert?! Ich muss mich natürlich ebenfalls in diesen Idioten verlieben! Ich bin doch einfach nur dämlich und keinen Deut besser als diese Tussen, die sich ihm an den Hals schmeißen.“

„Du weißt, dass das nicht stimmt. Hör auf dich mit diesen schrecklichen Mädchen zu vergleichen.“

Ich tat ihre Aussage mit einer kleinen Handbewegung ab und klopfte an die alte Holztür.

„Herein.“ kam es gedämpft von Mister Green durch diese.

Zusammen mit Kayla trat ich ein und spürte die Blicke der Schüler auf uns ruhen.

„Ach, was für eine Ehre. Die Beiden Damen haben sich also ebenfalls dazu durchgerungen am Unterricht teilzunehmen.“

„Wäre ihr Unterricht interessanter, wären wir auch sicher pünktlich“ motzte Kayla.

„Wenn Sie das so sehen, hoffe ich, dass Sie das Nachsitzen an dem Sie heute Nachmittag teilnehmen werden, interessanter finden.“

Er teilte uns diese blöden gelben Zettel mit der Uhrzeit und der Raumnummer aus, die ich seit ich mit Kayla befreundet war, eindeutig zu oft in der Hand hatte.

„Irgendwann werde ich dich für deine vorlaute Klappe umbringen“ zischte ich ihr auf dem Weg zu meinem Sitzplatz zu und setzte mich dann neben Tom.

Tom. Ja, ich hatte das große Los in diesem Schuljahr gezogen und durfte neben meinem Ex-Freund sitzen, der mich bei meinem Glück nicht nur zum Sex hatte drängen wollen, sondern mich auch gleich mit der halben Schule betrogen hatte.

„Na Schnecke, Bock auf 'nen Kaffee nach der Schule?“ fragte dieser..dieser..mir fielen nicht einmal mehr Schimpfwörter, die ihm gerecht wurden ein.

„Erstens bin ich nicht deine Schnecke und zweitens, nicht einmal in deinen Träumen würde ich mit dir jemals wieder irgendwo hin gehen“ gab ich ihm pampig als Antwort.

„Oh, in meinen Träumen machen wir noch ganz andere Sachen“ sagte er anzüglich und wackelte bedeutend mit seinen Augenbrauen.

Genervt verdrehte ich die Augen und ignorierte ihn einfach . Sollte er sich doch zum Teufel scheren.

Mein Tag konnte, nach der Erkenntnis, dass ich mich tatsächlich in Mike, der nicht nur der begehrteste Quarterback an unserer Schule, sondern auch der beste Freund meines Bruders war, sowieso nicht mehr schlimmer werden.

Dass ich mit dieser Tatsache allerdings gewaltig schief lag, fiel mir auf, als ich die Tür zum Nachsitzen öffnete und niemand anderes als..Trommelwirbel bitte.. Schulschwarm Nummer 1 entdeckte.

Wenn es eine höhere Macht gab, dann hatte diese auf alle Fälle gewaltig etwas gegen mich.

Ich atmete tief durch, trat langsam ein und ließ meinen Zettel unterschreiben.Schnell ging ich nach hinten, warf ihm ein knappes ,,Hi“ zu und verdrückte mich in die letzte Ecke um mir den Anblick, den mir der hübsche Braunschopf darbot nicht mehr reinziehen zu müssen. Denn eine schlanke Blondine, mit riesigen Brüsten saß auf seinem Schoss und versuchte ihm zum Spaß einen Knutschfleck zu verpassen.

Wie gerne hätte ich dieser billigen Schlampe die Augen ausgekratzt, dachte ich und hörte plötzlich ein lautes Knacksen. Super, jetzt hatte ich auch noch meine Stift auseinandergebrochen.

Liebeskummer war doch einfach scheiße!

Wieso war ich überhaupt eifersüchtig? Ich hatte doch nicht einmal ein Recht darauf, immerhin war er nicht mein Freund. Außerdem hatte es mir vorher auch nie etwas ausgemacht, wenn ich ihn mit einer anderen sah! Wieso hatte ich auch diese blöde Erkenntnis gehabt? Und wo steckte Kayla überhaupt?

 

 

„Ach Grace, du kannst dir gar nicht vorstellen wie süß er war! Er hat mich sogar nach Hause begleitet.“

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit hing ich an meinem Handy und hörte Kayla bei ihrer Schwärmerei ,über einen ihrer x-beliebigen Typen, zu.

„Du hast mich also wegen diesem Typen beim Nachsitzen allein gelassen“ brachte ich es schließlich auf den Punkt.

„Er ist nicht IRGENDEIN Typ!“ empörte sie sich auch gleich.

Ich sah auf meine Handyuhr und machte mich dann in meiner kurzen Pyjamahose und meinem Top nach unten in die Küche, da Finn gleich sicher mit einem Bärenhunger vom Training kommen würde.

Ich klemmte mein Handy zwischen Schulter und Ohr und suchte die Zutaten zusammen um heute Lasagne zu machen.„Natürlich nicht, Genauso wie die anderen Typen vor ihm“ gab ich ihr sarkastisch als Antwort, drehte das Radio lauter und tänzelte durch die Küche.

„Dir würde es auch nicht Schaden, wenn du mal etwas mehr Spaß haben würdest.“

„Ich brauch doch keinen Typen um Spaß zu haben“ erklärte ich ihr wieder einmal während ich den Käse auf die Lasagne streute.

„Gut, nächstes Wochenende feiert Damian seinen Achtzehnten und du kommst mit!“ bestimmte sie über meinen Kopf hinweg.

Ich schob die Lasagne in den Ofen und setzte mich auf die Küchentheke.

„Ich will nicht auf seine Party, der Typ hat sie nicht mehr alle.“

„Wer hat sie nicht mehr alle?“ fragte Finn und ich blickte auf.Fünf Gesichter sahen mich neugierig an und eines davon war mir nur allzu bekannt.

„Äh..Kayla ich muss Schluss machen, wir sehen uns morgen in der Schule“ sagte ich schnell und legte auf.

„Also Schwesterchen, wer hat sie nicht mehr alle?“

„Ach nur so ein Typ“ sagte ich viel zu schnell und bemerkte die musternden Blicke der anderen Jungs auf mir.

„Wenn wir wen zusammenschlagen sollen, musst du nur bescheid geben“ sagte Mike und zwinkerte mir zu.

„Immerhin bist du die kleine Schwester meines besten Freundes“ fügte er an und zum ersten Mal verstand ich die Leute, wenn sie sagten, dass es sich angefühlt hätte, als hätte ihnen jemand in die Magengrube geschlagen.

„Was gibt es heute zu essen?“ fragte Finn und riss mich aus meinen Gedanken.

„Lasagne. Ich geh nach oben. Sag Dad ich war müde, falls er fragt wieso ich nicht mitesse. In ungefähr zehn Minuten sollte das Essen fertig sein.“

„Okay.“

Ich schleppte mich in mein Bett, starrte auf die Decke und ließ mir Mikes Worte nochmal durch den Kopf gehen.

 

Ich spielte also die Rolle der kleinen, dummen, tollpatschigen Schwester für ihn. Großes Kino!

Sexgott

Seit einer halben Stunde schon, zupfte Kayla wie eine verrückte an meinen Haaren herum um aus dem lockigen Wirrwarr auf meinem Kopf, eine Frisur zu machen.Ja, sie hatte es tatsächlich geschafft, mich dazu zu überreden mit ihr auf diese blöde Party zu gehen!Meinem Schicksal ergebend, saß ich also auf einem Drehstuhl vor ihr und beobachtete kritisch, im Spiegel, wie sie die letzte Strähne glättete.Seufzend, dass ich endlich fertig war wollte ich schon aufstehen, als mich meine beste Freundin auch schon wieder bestimmend zurück in den Sessel drückte.,,Nanana, schön sitzen bleiben. Ich muss dich noch schminken, schließlich werden wir heute schön einen heissen Typen für dich finden.''Genervt verdrehte ich die Augen, nicht ohne noch ein Schnauben hören zu lassen.Meine Wut völlig ignorierend, fing sie an mit ihren hundert Pinseln in meinem Gesicht herumzufuchteln.,,Ich schwöre dir, nachdem ich mit dir fertig bin, wird es keinen Typen geben, der sich nicht um dich reißen wird.'' gab sie ethusiastisch von sich.,,Du weisst das ich unglücklich verliebt bin oder?" wies ich sie, in der Hoffnung, mich einfach allein sterben zu lassen, darauf hin.,,Oh Liebes, genau deswegen wirst du dich jetzt auch schön mit jemand anderen Ablenken." Sie zwinkerte mir frech im Spiegel zu.,,Ausserdem wird die ganze Footballmanschaft da sein. Es wird sich doch wer ausser deinem Schätzchen Mike finden lassen."Halt halt halt!,,Waass?!" empörte ich mich.,,Ja, mir ist sogar zu Ohren gekommen, dass Liam, du weißt schon..der aus der zwölften, gesagt hat, dass er dich heiß findet." teilt sie mir, meinen Ton ignorierend mit.,,So, fertig. Ich such dir jetzt noch ein Kleid und Schuhe von mir raus und dann können wir gehen. In deine n jetzigen Klamotten, kannst du dich echt nicht auf der Party blicken lassen.''Verwirrt blickte ich an mir herunter. Ich hatte ein ganz normales Top und eine schwarze Jeans an, was passte daran bitte nicht?Doch bevor ich mich beschweren konnte drückte sie mir auch scho ein rotes Kleid, dass mehr zeigte als bedeckte, in die Hand und drang mich dazu es anzuziehen.,,Ich werde sicher nicht so gehen.'' sagte ich bestimmend mit einer Handbewegung auf meine Körper, während ich mich im Spiegel musterte.Gut, meine langen blonden Haare sahen gut aus, wie sie mir glatt bis unter die Brust reichten und auch die Schminke sah spitze aus, doch in diesem Kleid und den mörderisch hohen Schuhen sah ich aus wie eine Barbiepuppe.,,Gut ich mache dir einen Vorschlag. Du ziehst das Kleid in schwarz an und dann gehen wir. Wir kommen sowieso schon zu spät. Wahrscheinlich ist das Bier auch schon alle."Mich an den letzten Stohhalm klammernd zog ich das Kleid in schwarz schnell an, nahm die Clutch, die Kayla mir in meine Hand drückte, an mich und schon saßen wir in meinem geliebten BMW und fuhren zur Party. Während der Fahrt konnte Kayla es natürlich nicht lassen, mir ständig die Haare zu befummeln und etwas von ,,Was für eine Verschwendung sie immer zusammenzubinden.'' zu murmeln.Als wir vor dem Haus von unserem Mitschüler Damian hielten, konnte ich nicht glauben was ich mir heute angetan hatte, denn die ersten saßen schon betrunken auf der Treppe und mussten abgeholt werden.Großer Gott! Ich würde mich heute definitv betrinken müssen! Genervt, presste ich mich mit Kayla durch eine Meute Betrunkener durch das Gartentor, wo sich die meisten um den Pool versammelt hatten und aufreizend tanzten, während andere sich einfach nur voll laufen ließen. Die Musik war so laut, dass man sich nicht miteinander hätte unterhalten können, doch es war auch eine erfrischende Abwechslung mal nicht von Kayla vollgeredet zu werden.Sie steuerte, mich hinter sich herziehend, direkt die kleine Bar an, von der ich mich fragte, ob die immer hier stand und bestellte zwei Vodka Tonic. Um dem Wahnsinn hier zu übestehen riss ich ihr auch gleich die zwei Kurzen aus der Hand und kippte sie hinunter, woraufhin sie mich dreckig angrinste.,,Das wird noch ein langer Abend." erklärte ich mich, als sie mir auch schon den Dritten in die Hand drückte, der ebenfalls gleich meine Kehle herunterrann und ein angenehmes warmes Gefühl hinterließ.Als sie mir dann auch noch den vierten in die Hand drückte, wollte ich schon ablehen, als ich jedoch einen, mir bekannten Braunschopf von hinten erkannte, der gerade dabei war, einer Barbie seine Zunge in den Hals zu schieben.Ich hatte also gerade vier Kurze in mich hineingeleert und fühlte mich grandios! Es befand sich kein Mike mehr in meinem Kopf! Ich sollte mich definitiv in nächster Zeit öfters betrinken. Und heute würde ich mal einfach nicht die Vernünftige spielen. Heute würde ich Spaß haben! Kayla, die ebenfalls schon einiges nach dieser kurzen Zeit intus hatte, zog mich zu der tanzenden Meute. Ich fühlte mich frei! Ich drückte mich also näher an einen Typen der sich von hinten an mich rantanzte und schlang meine Arme über meinem Kopf um seinen Nacken, während ich aufreizende Bewegungen mit meiner Hüfte machte. Dem Typen schien dies alles andere als zu stören, denn ich spürte seinen harten Ständer gegen meinen Hintern drücken, was mich noch mehr antrieb mich mit geschmeidigen Bewegungen an ihm zu reiben.Keine Ahnung wie lange wir so tanzten, als er schliesslich begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Seine warmen Lippen glitten schließlich zu meinem Hals, wo er abwechselnd über meine Haut leckte und daran knabberte. Ich merkte, wie sich ein warmes Gefühl in meinem Unterleib ausbreitete und ein leises Stöhnen entkam mir.Die Finger des Unbekannten gingen nun ebenfalls auf Wanderschaft und fuhren die Innenseiten meiner Oberschenkel entlang. Pure Leidenschaft, purer Sex. Was für einen Sexgott hatte ich bloß hinter mir, dachte ich mir, als ich auch schon von ihm herumgedreht wurde und in die fast schwarzen Augen meines selbsternannten Sexgottes blickte.Hatte er nicht gerade eben noch mit einer Blondine was am laufen? Würg!

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Tag der Veröffentlichung: 02.07.2013

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