Das Wasser glitzerte Türkis. Der Wind wehte mein Kleid und meine Haare auf.
Ein Schritt und alles wäre vorbei. Würde ich mich trauen? Nein. Ich war ein riesiger Feigling.
Was war so falsch an mir? Ich wurde gehasst, geärgert und mehr. Wieso? Was hatte ich den getan?!
An meinen ersten Schultag vor 2 Wochen bin ich mit dem Lehrer in die Klasse gegangen, alle flüsterten. Später am Tag, in der Mittagspause, wollte niemand, das ich bei ihm oder ihr saß.
Ich aß an diesem Tag alleine draußen und las währenddessen ein Buch.
Ein paar Tage später wurde ich als Mof beschimpft. Ein Mensch ohne Freunde. Ich wollte etwas erwidern wie: "Wie sollte ich Freunde finden, wenn ihr mich von anfang an abstoßt?!", doch ich ließ es. Ein paar weitere Tage später warf Lion, der Klassenclown, mein Rucksack aus dem Fenster, woraufhin ich weinend auf das Klor rannte.
Gestern kam Sally, eine der Musterschülerinnen, die bei allen beliebt war, nach der Schule auf mich zu und entschuldigte sich. Als ich zögerte, ob ich ihr glauben sollte oder nicht, kamen alle angerannt und bewarfen mich mit rohen Eier.
Heute war ich nicht in die Schule gegangen. Ich hatte Angst. Kurz nachdem mich meine Mutter in der Nähe der Schule mit dem Auto abgestetzt hatte, lieg ich wieder nachhause. Ich zog mein Lieblingskleid an. Ein Weißes mit schönen Mustern aus Blumen und Spitzenmustern. Danach war ich zu der abgelegenen Brücke in der nahe unseres Haus gegangen und mich auf das Geländer gestellt. Und jetzt war ich hier und dachte nach. Ich würde es nicht machen. Nie, ich war zu feige. Ich war noch nie mutig gewesen. Ein Schritt...
Ein fließender Wasserfall. Er fiel so wunderschön. Es erinnerte mich irgendwie an die Niergarafälle, doch ich konnte es nicht richtig beurteilen, ich kannte die NiergarFälle nur aus Filmen und so weiter.
"Alice?", eine Stimme hinter mir. Ich wollte mich umdrehen doch ich konnte mich nicht bewegen. "Alice?", die Stimme hallte in meinem Kopf wieder. "Alice?", dann sagte die Stimme lauter, "Sie bewegt sich. Soll ich es ihr schon sagen? Oder wäre es zu viel für sie?" Was wäre zu viel für mich? Wer spricht da?
Irgendwann konnte ich meine Augen öffnen. Eine Frau saß bei mir. Ich lag in einem Bett. Mein Hals war unendlich trocken und ich fühlte mich einfach nur mies.
"Was...?", fing an doch meine Stimme brach. Ich versuchte es wieder: "Was ist..?" Doch es klappte einfach nicht. "Du willst bestimmt was trinken, Liebes. Moment." Wer war sie? Wo war ich?
"Du wirst dich bestimmt fragen was passiert ist und wo du bist, oder?", sie sah mich an, während sie zu einem Tisch ging. Ich nickte schwach. Sie gab mir ein Glas Wasser und fing an zu erzählen.
"Also du bist von einer Brücke gesprunen."
Ich spuckte das Wasser aus. "WAS?! Nein! Ich... Ich hab nachgedacht und dann...", dann... ja, was war dann passiert?, "Es ist irgendwie plötzlich alles schwarz geworden", brachte ich flüternd den Satz zu ende. "Dann bist du wahrscheinlich bewusstlos geworden", sie sah mich prüfend an, "Aber wieso?"
"Hmm.. Ich habe den ganzen Tag und den zuvor nichts gegessen vielleicht deswegen?"
"Oh, das ist gut möglich!"
Ich sah sie an. Sie htte blondes Haar, war ziemlich füllig und ihr Lächeln sah mehr als nur gekünstelt aus.
"Aber wo bin ich? Und wo ist meine Mom? Müsste die nicht hier sein?", fragte ich.
Ihr Lächeln stockte. "Du bist im Krankenhaus und deine Mutter... Also die... Ist noch auf der Arbeit!"
Ich runzelte die Stirn. Mom wäre sofort hergestürtzt... Nein! Nein! Nein!
Ich sah die Frau entgeistert an und ihr kunst Lächeln verschwand ganz.
"Was ist mit Mom?!2", schrie ich schrill.
"Liebes..."
"Ich will es wissen!!"
"Sie ist bei einem Autounfall umgekommen", quetschte die Frau heraus.
"Oh Gott", ich spürte wie meine Augen zu brennen anfingen und sah immer verschwommener.
Am nächsten Tag stand ich mit Tränen in den Augen vor der Schule. Wieso mussten sie mich in die Schule schicken? Meine Mutter war Tod! Ich würde das nicht aushalten. Meine Knie wurden weich. Da ich einfach nicht mehr die Kraft zum stehen hatte, ließ ich mich auf den Boden sinken.
"Ist der Boden nicht kalt, Miss Stevens", erklang die Stimme meines Englisch Lehrers hinter mir.
"Und?", gab ich müde zurück.
Er kniete sich vor mich. Ein normaler Leherer war er ja nicht, aber er war auch jung. Er war anfang zwanzig und die meisten Mädchen aus meiner Klasse beteten ihn an, weil er so gut aussah mit dem längerem braunen Haar das ihm in die Stirn fiel und einen warmen, charmanten Lächeln.
Zu dem bedauern der meisten war er vergeben.
"Was ist los?", er sah mich besorgt an.
Ich wusste das meine Augen ausdrucklos wurden, genau wie meine Mine.
"Alles", ich lachte leicht gefühlslos.
"Alice", sprach er eindringlich.
Mr. Ryan sprach Schüler doch nie mit ihren Vornamen an...
Ich schloss die Augen. "Ist doch egal. Interresiert doch eh niemanden..."
"Niemanden? Was ist mit deinen Eltern?"
Und meine Augen fingen wieder an zu brennen. Klasse ich würde vor dem heißesten Lehrer der Schule anfangen zu heulen. Yay ein hoch auf mich. Ich sollte echt mal mit dem selbst sarkasmus aufhören...
"Nicht weinen", ich spürte wie ein Daumen über meine Wange strich.
Ich schlug seine Hand weg und ließ meinen Kopf in meine Häne sinken.
Mr.Ryan setzte sich auf seine Knie.
"Hey alles ist gut", er nahm mich in den Arm. Dafür würden manche Mädchen hier sterben, doch ich wollte es nicht und zappelte solange bis er mich losließ, dann stand ich auf und rannte weg. Scheiß auf Schule, ich geh auf eine Weltreise... mhh okay ich versteck mich lieber in der Ruine des Hauses das einst meiner Eltern gehört hatte in Brooklyn. Klasse, das würde ein langer Fußmarsch...
Ein riesiges Haus, wie aus einen anderem Jahrhundert. Mein Haar fiel mir in langen braunen Locken meinen Rücken hinunter. Seit wann hatte ich Locken? Auch egal. Das Haus hatte Stuck und alles, auf den Treppen lag ein schwerer roter Teppich. Ich erklom die Treppen. Irgendwann blieb ich stehen und betrachtete die ganzen Stufen, die ich schon hochgegangen war. Plötzlich sah ich etwas. Ein dunkelbrauner Haarschopf.
Ich muss zu ihm.
Ich rannte so schnell ich konnte die Treppen wieder und versuchte ihn zu kriegen, doch ich war nicht schnell genug.
"AUFWACHEN MÄDCHEN! ICH BIN KEIN OBDACHLOSEN MITNEHM SERVIS!", schrie jemand. Ich sah mich um. Aber hier war doch niemand?
Langsam blinzelte ich und sah ein fetten Mann vor mir. OH SHIT! Das war der Fahrer des Treckers oder was auch immer das war.
"E-entschuldigung! Soll ich ihnen Geld für die Fahr geben? Es tut mir leid. E-es fuhr kein Bus um die U-uhrzeit!", ich krammte in meiner Reisetasche nach meinem Geldbeutel.
"Hey Mädchen, sag mir erst wieso du einfach auf meiner Betsy mitgefahren bist", er musterte mich.
Ich hatte zwar eine Nacht auf seiner Betsy
verbracht, sah aber dennoch wie immer aus. Das hieß ein elgantes, dunkelblaues Kleid, das schon ziemlich wohlhabend wirkte. Dann noch die Farblos schwarzes Ballerinas. Ich war ziemlich wohlhabend und sah auch so aus. Langsam udn müde strich ich mir über die schrecklich platten Haare.
"Mein Mom, ist vorgestern gestorben und ich will in unsere altes Haus ziehen.."
"Ach so, dann brauchst du mir nichts zahlen, Kleine. Unter diesen Umständen doch nicht! Wo willst du denn hin?"
"Brooklyn."
"Dann kann ich dich noch ein bisschen mitnehmen", er lächelte.
"Danke,das ist sehr freundlich von ihnen", hoffentlich war er kein Pedophiler!
Ich stand vor dem Haus. Es sah genauso aus wie früher. 1876 wurde das Haus erbaut.
Ich öffnete lächelnd die Tür, hier war niemand eingezogen, das Haus gehörte schließlich noch meiner Familie. Also gehörte es mir.
Dn Schlüssel hatte ich aufbewart. Tja, ich und meine Intuition.
Von innen war das Haus immernoch genau wie voher, vollkommen eingerichtet. Ich brauchte nur was zu essen. Seufzend legte ich meine ganzen Koffer und so weiter ins Wohnzimmer und ging zum nächsten Supermarkt.
1 Stunde später ließ ich mich aufs Sofa fallen mit einem schönen selbstgemachten Crepé. Ich liebte Crepé so sehr. Naja, jedenfalls da die Telefon rechnung nicht bezahlt ist, konnte ich kein fernseh gucken. Ich schnaubte genervt. Toll, das wars dann erstmal mir The Vampire Diaries, obwohl ich so gerne verfolge ob es mal wieder zwischen Damon und Elena funkte. Heul.
Naja, so konnte ich nur vor mich hinträumen. Was gleich geschah...
Ein Wald. Wow, wie schön er war. Richtig Märchenhaft. Ich ging herum und bestaunte diesen Wald. Ein Mann mit einer Maske kam auf mich zu. Durch die Maske sah ich seine eisblauen Augen. Wie wunderschön sie waren.
"Alice", seine tiefe, rauchige Stimme zog mich in den Bann. Meine Knie wurden weich und mir wurde so warm und gleichzeitig doch auch kalt. War ich etwa verliebt? Aber ich kannte ihn doch gar nicht.
"Alice, komm her. Komm hierher wo du hin gehörst", er streckte seine Hand nach mir aus.
"Ich bin doch hier", meinte ich verwirrt.
"Nicht wirklich, Prinzessin", er lächelte und trat ein Schritt auf mich zu, immer noch mit ausgestreckter Hand.
"Wie nicht wirklich?", plötzlich hatten meine Bein nict mehr die Kraft mich zu tragen und ich sank auf die Knie.
"Prinsezzin", er ließ sich neben mich sinken. Doch schon wurde es schwarz um mich.
"PFANNKUCHEN!", schrie ich während ich wach wurde.
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2012
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