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Vorwort

Huhu, ich hab mal versucht, die Texte in der ungefähren Reihenfolge zu paltzieren, wie ich sie geschrieben habe. Da das alles schon ein Weilchen her ist, kann ich mich nicht mehr ganz so genau erinnern, aber wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen! :)

Dunkles Verlangen

Der Schulalltag hatte sich gerade wieder eingefunden und ich war mit Lissa unterwegs nach oben, auf unser Zimmer. Es war schon rceht sp? fr die Verh?tnisse, also war kaum noch jemand auf den G?gen unterwegs. "Hey Lu, Franky meint, der Neue kommt zu ihnen. Wie hie? er noch?" "Nickel, Ren" Wenn es eines auf der Welt gab, was man mit den Worten Abschaum oder Ekel identifizieren konnte, so war es Ren Wir waren vor einiger Zeit in einer Klasse, aber das liegt zum Glck schon weit genug zurck, und nun schon wieder. Und den genau neben uns zu haben...baah...ich sollte besser an etwas anderes denken. "Die Jungs tun mir jetzt schon Leid." L?heln, l?heln und an etwas anderes denken. Etwas, das ganz und gar nichts mit dem Wort mit N zu tun hat...Und es funktionierte auch noch. Aber irgendwie eine Nummer zu gut, denn nun war es eindeutig Sephiroth, den ich da vorne im Gang sah. Eine andere Erkl?ung, als das all das hier eine blo?e Illusion war, weil ich mich zu sehr mit dem Gedanken beranstrengt hatte, hatte ich nicht. Denn ihn mit jemand anderem zu verwechseln war ungef?r so m?lich, wie das normale Menschen frei durch die Luft fliegen konnten. Ihn, mit seinem Engelsgesicht und seinem prachtvollen, leicht bl?lich schimmernden, silbernen Haar, welches ihm bis zur Hfte reichte. Trotz seiner l?sigen dunklen Klamotten sah er aus wie ein dunkler Gott, den man zu uns sandte, um alles hier in totale Verwirrung zu versetzen. Aber ein l?helnder Gott...Wobei er gerade fast hilflos wirkt vor den Stundenpl?en, die fr alle Jahrg?ge gro?, aber etwas unbersichtlich an der Wand hingen. Ich musste zugeben, es gab Tage, an denen kam ich selbst noch nicht mit ihnen zurecht. Naja, aber soetwas kam nicht vor bei M?nern wie ihm, also doch nur Hirngespinst. "Lucy, sag mal ist das...?", fragte Lissa. Sie war begeisterte, als ein kleines Kind an Weihnachten. Schei?e, er war es also wirklich. Aber was tat er denn hier? Und Gott, hoffentlich hat er mich nicht gesehen. Ich sprte an der immer weiter ansteigenden Hitze in meinem Kopf, dass ich knall rot wurde, als er auf mich zu kam. Ein g?tlicher Anblick von Anmut von einem g?tlichen Mann. Wie peinlich. Warum passiert gerade mir immer soetwas? Naja, immerhin wich er darauf nicht abweisend zurck, nein, er kam immer n?er und...was das ein L?heln? Oh nein, er HAT es bemerkt. Loch, bitte tu dich auf, und zwar schnell. Innerlich war er vermutlich am Beben vor Lachen. "Lucy, hey. Ich suche schon seit einer Ewigkeit nach euch. Ist echt bel, sich hier zurecht zu finden." Er...umarmte mich tats?hlich. Einfach so, zur Begrßung, aber es fhlte sich so wahnsinnig gut an. Dieser K?per...einfach nur g?tergleich. Ich musste an etwas anderes denken, sonst wrde ich die Situation nur noch weiter verschlimmern. Wobei...ging das eigentlich noch? "Hey, was machst du denn hier?" Super, ich musste wirken, wie einer dieser Frauen, die die Freunde ihres Mannes begrßten, dabei l?helten und sich dachten "Verzieh dich ganz schnell wieder!". Zwar fragte ich eingeschchtert, aber ich lie? mir natrlich nicht anmerken, wie nerv? mich das wirklich machte. Nein, stattdessen bedankte ich mich viel lieber bei meinen Genen, Hormonen oder was auch immer dafr verantwortlich war, dass mein Puls nun bald explodieren musste, meine Stimme vollkommen versagte und mich eine Hitzewelle nach der n?hsten durchkam, in denen mein Kopf immer wieder aufs Neue die Farbe gut gereifter Tomanten annahm.   "Kann ich dir das sp?er erkl?en?" Super, ging es nicht noch offensichtlicher? Bl?mann, erst l?helt er mich an, macht sich noch lustig ber mich, und will mich dann loswerden. Wofr hat er uns dann bitte gesucht? Um mit Lissa zu veschwinden oder was!? Schwachkopf, das kann der sowasvon vergessen, da kann er noch so sß gucken! "Okay, wenn ich so gegen halb zehn bei euch bin? Ich muss noch etwas erledigen." Achja? Aber ohne meine Schewster! Das kann der knicken. Gott, was war nur schon wieder los mit mir? Diese elendige Wut, dabei konnte er wahrscheinlich nicht einmal etwas dafr...und ich begann sie ausgerechnet an ihm auszulassen...dabei hatte er wahrscheinlich wirklich etwas wichtiges zu erledigen. Schlie?lich war er immernoch weitaus ?ter als wir und hatte einen Job. All das, was wir noch vor uns hatten, hatte er bereits erreicht...beneidenswert... Er senkte seinen Kopf zur Seite, was ??erst einladend wirkte. Ich meine...Schei?e sah das geil aus! Allein schon dieser Blick...er hat etwas...herausforderndes irgendwie...und...er hatte mir eine Frage gestellt! Schon wieder so versunken, Mist! Wie kommt soetwas berhaupt!? "Ahm, klar, okay dann...bis nachher." Ich wusste nicht, ob ich lieber lachen oder schreien wollte ber so viel Dummheit, die heut aus mir herausbrach, aber ich versuchte einfach, m?lichst emotionslos weiter zu gehen. Wieder kam mir Renin den Kopf. "Ey wenn DER tats?hlich in das Zimmer neben uns kommt, strze ich mich freiwillig vom Astronomieturm. Das k?nen die vergessen, nicht mit uns." "Naja, was ist denn so schlimm daran? Ich meine ok, er ist ein Arschloch und nicht gerade...sauber, aber was kmmert uns das schon?", meinte Liss. Wie immer versuchte sie mich mit ihrer fr?lichen Art aufzumuntern was ihr fast immer gelang, nur heute nicht. "So schlimm f?gt schonmal damit an, dass der Typ nen Steifen bekommt, wenn er ein Seil anspringt und sich mitten im Unterricht an den Weichteilen rumspielt! Grund genug?" "Was!?", sie lachte, trotzdem sah ich Verwirrung in ihrem Ausdruck. Ja, ich h?te es wahrscheinlich auch nicht geglaubt, h?te mir jemand solch einen Mll erz?lt am Anfang...aber ich habe es ja auch von Anfang an mitbekommen, wie er war...vor knapp einem Jahr, und das gengte v?lig. "Lach nicht, du wirst schon noch sehen. Er ist ein Ekelpaket, er stinkt, und nebenbei hat er berhaupt keine Peilung." Igrnedwo war es ja schon wieder l?herlich, aber trotzdem...ich wollte nicht, dass er in die unmittelbare N?e meiner Schwester geriet. Wer wei? was bei soeinem so kommen kann. Urgh, nicht daran denken, einfach nicht daran denken. Warum zur H?le muss ich mir andauernd alles so bildlich vorstellen!? Weiter gehen...einfach weitergehen... "Du Lu, ich glaube er hat das gerade mitbekommen. Er sah irgendwie etwas geknickt aus. Meinst du, er denkt, wir sprachen ber ihn?" "Warum sollte er das tun?" "Hmm, stimmt wohl."     Diese elendigen Treppen. Wofr gab es soetwas wie Zauberei, wenn man sie nicht einmal in riesigen Geb?den wie diesen fr Fahrsthle oder ?hnliches benutzen kann? "Hehey, wir habens wieder einmal geschafft!", h?helte ich triumphierend. Lissa schloss die Tr unseres kleines und ziemlich kahlen Zimmers hinter sich zu, nachdem sie sicherheitshallber noch einmal den Gang entlang absah. Bei Mitschlern wie Renund so manch anderen Begebenheiten hier konnte man schlie?lich nie wissen, was als n?hstes kam. Endlich lie? ich mich auf mein Bett fallen. Das war auch n?ig nach den dutzenden von Stufen. Und vor allem wegen der Tatsache, dass Sephiroth bald hier auftauchen wrde. Die Zeiger der schon ?teren Uhr, die ber Lissas Bett hing, zeigten gerade mal zwanzig vor 9, und trotzdem wurde ich mit jedem Sekundenschlag nerv?er. Sephiroth. Hier. Das konnte doch gar nicht sein, machte berhaupt keinen Sinn? Dennoch, warum machte es mich berhaupt so nerv?? Er war auch nur irgendein ?terer Mann, der bereits viel aus seinem Leben gemacht hatte. Beeindruckend, vielleicht auch irgendwo vorbildlich, nichts weiter. Aber diese Augen und dieses perfekte L?heln dazu. Gott, ich war immernoch verlobt verdammt! Wobei...konnte man es noch verlobt nennen, wenn dein Verlobter sich alle zwei Wochen Mal bereit erkl?t, sich berhaupt bei dir zu melden? Schwachkopf, das wird sich ?dern, sonst kann der mich doch mal! M?ner, als k?nten sie einem zu mehr verhelfen, als Chaos ins Leben zu bringen. Okay, nicht alle sind so, aber doch sehr sehr viele... "Hoooh, Lu, er ist wirklich hier! Das gibts doch berhaupt nicht." Ja, meine Schwester schien genauso aufgeregt zu sein wie ich, denn noch lauter kreischen h?te sie es wahrscheinlich nicht gekonnt. So richtig fassen konnte ich es selbst erst nicht, aber tats?hlich, ich l?helte, wurde ruhiger. Was sollte auch passieren? Au?erdem war es ja auch noch eine Weile hin, bis er kam. "Hmm." Ich nickte. "Aber was er wohl hier will? Was k?nte es ausgerechnet hier schon geben?" "Oah, das ist doch sowasvon egal, hauptsache er ist hier! Und damit meine ich wirklich... hier...gleich." Eigentlich fand ich ihr Verhalten total bescheuert, aber irgendwie musste ich in ihre gute Laune einstimmen, w?rend sie strahlend durchs Zimmer zu tanzen begann. Bis es klopfte. Das konnten nur zwei Dinge bedeuten. Erstens, der Orden ist da, um uns weiter ab zu nerven. Zweitens, unser Vater oder einer seiner Helferchen war da, um ?nliches zu tun. Na toll, die konnt ich jetzt so gar nicht gebrauchen. "Was!?" Dass ich mehr als nur genervt war und damit meine ich leckt mich verdammt und verzieht euch endlich! - , war wohl kaum schwer heraus zu h?en, als ich die Tr anmotzte. "Ehm...Lucy, Lissa, ich bin's." Ach. Du. Schei?e. Da war ich jetzt gar nicht mehr drauf eingestellt. Mein Magen machte sich erkennbar, mein Puls raste, und ich wette, ich war schon wieder feuerrot, als ich die Tr ?fnete. Schon wieder dieses Grinsen. Er schlug die Wimpern ganz langsam, ein faszinierender Anblick..Hatte er denn tats?hlich nichts besseres zu tun, als sich ber mich lustig zu machen!? Warum blickte ich dann trotz all der Wut so unbeholfen zu ihm auf? Naja, trotzdem lie? ich ihn herein, wenn ich mich auch ein wenig beschissen dabei fhlte. Und wieder sah er mich auf diese Weise an. Wie kann man w?rend des Hundeblicks so scharf aussehen verdammt? "Hey, was machst du denn schon so frh hier?", fragte Lissa noch immer voller Begeisterung. "Hat doch nicht so lang gedauert, wie ich dachte. Wir mussten noch einen Bericht fertig schreiben. Frag nicht wofr, aber es geh?t halt dazu." Er l?helte ein weiteres mal so derma?en hinrei?end, ich h?te ihn stundenlang so ansehen k?nen. "Nun, weshalb ich hier bin...", und sah nun auch zu mir auf, "Ich arbeite ja in einer deutschen Firma, weshalb ich von nunan eine Aufenthaltsgenehmigung brauche, um weiter machen zu k?nen. Diese bekomme ich allerdings erst nach einem Jahr Schule, und da sagte diese hier mir am meisten zu, da ich hier einer Bitte meines Freundes nachgehen kann." Diesmal war es ein anderes L?heln, so umheimlig sanft, fast schon wie seine Stimme. "Und die w?e?", fragte ich, noch immer etwas eingeschchtert. "Na auf dich aufzupassen.", antwortete er daraufhin und wieder kam dieses Herausfordernde in seinem Blick hervor, was noch immer einfach nur atemberaubend war. "Du verdammter...!" Schon lange war ich nicht mehr so sauer gewesen. Sephiroth starrte mich an, wie ein kleines H?schen, aber das war mir gerade vollkommen egal. So ein Arsch, na warte! Ich sprang aus dem Fenster und bef?derte Renmit einem Tritt gegen unsere Zimmerwand. "Lass dich nie wieder hier blicken oder ich rei? dir die Eier ab du verdammter Spanner!" Und er lief nach drau?en. Das sollte Einschchterung genug gewesen sein fr so einen Spinner. Ich hasste Gewalt, aber wenn es um meine Schwester ging, so konnte ich mich noch nie zurck halten. Oh, Sephiroth war ja immernoch da. Ich musste mich beruhigen, runterkommen. "Entschuldige." Meine Worte klangen so wahnsinnig bettelnd. Dabei habe ich ihm doch gar nichts getan. Noch immer starrte er mich an. Einerseits sah ich Belustigung in ihm, andererseits schien er ein wenig erstaunt zu sein. Naja, kein Wunder, schlie?lich kennt mich ja auch kaum einer auf diese Weise. Warum dann gerade er verdammt? Un warte, war da tats?hlich etwas...Unbeholfenes in seinem Ausdruck? Vielleicht ist ja einfach mal Gegenteiltag heute...vielleicht tr?me ich auch einfach und wach jeden Moment auf, dann aber bitte schnell! "Du Lu, ich glaube, du solltest ihm wirklich Mal etwas erkl?en.", flsterte Lissa mir zu, w?rend sie mir in die Seite piekste. "Du dachtest nicht wirklich, wir meinten dich oder?" Hallo? Was konnte ich darauf anderes tun, als zu lachen. ER sowas denken...das geht doch berhaupt nicht. Haha, ok, das ist Mal stumpf. Wie sß er gerade aussah. Fhlte sich wahrscheinlich genauso wie ich. Was tun? Hmmm....sag doch mal was. "Naja, ich bin dann mal noch ein wenig drau?en.", meinte ich. Nach drau?en...Ruhe, die khle Luft, der sanfte Wind, den man auf dem Dach spren konnte. Es war genau das, was ich jetzt brauchte. "Bis morgen." Sephiroth nickte, als er sich damit verabschiedete, und ich stieg durchs Fenster. Endlich Mal wieder Ruhe von allem, einfach mal abschalten. Der Wind streifte sanft ber mein Gesicht. Es war zwar schon recht khl, schlie?lich hatten wir ja auch schon Ende September, aber es war wahnsinnig angenehm. Beruhigend.     * "Du bist wieder da. Ich habe Sephiroth deine Schafdecke gegeben, die Jungs wollten heut woanders schlafen und ich dachte, du hast ja eh drei Stck, da kann ich ihm ruhig eine geben." Lissa. Wie immer meinte sie es wirklich freundlich, aber warum ausgerechnet jetzt? "Warum denn gerade die? Ich hab doch im Schrank noch extra eine, und nicht die, wo ich schon seit einer Woche drauf schlafe.", st?nte ich. "Wo wollten sie hin, zum Raum der Begegnung?" Ich versuchte ruhig zu bleiben, w?rend ich sie das fragte, aber so wrde ich gleich wohl schon wieder bei Sephiroth sein. So wie die gesamten n?hsten Tage...Wochen...oder gar Monate...Ich fasste es noch immer nicht so ganz, aber man wid sich wohl noch dran gew?nen...hoffte ich. Ich schnappte mir die Decke und machte mich auf den Weg nach drau?en, auf den gro?en Gang, der zu unseren Zimmern fhrte. Vorbei an den Treppen, um einen der geheimen Pfade zu nehmen, wir wir sie hier bezeichneten. Zumindest erschien mir das sicherer, als auf direktem Wege an den Lehrern vorbei zu laufen, schlie?lich war es verboten, sich um diese Uhrzeit auf den G?gen des Schlosses herum zu treiben. Es war gerade mal halb elf, also waren die Jungs mit Sicherheit noch auf. Ich nahm nur einen kurzen Umweg zur Toilette. Stieg gerade wieder aus der Tr, weil ich etwas geh?t hatte. Langsam sah ich mich um, vielleicht war es ja blo? einer der Lehrer. Dann konnte ich immernoch behaupten, ich musste mal. Doch als ich mich umdrehte, war da kein Lehrer. Mein Puls raste, Hitze stieg in mir auf, als ich jemanden betrachtete. Es war ein Wunder, dass ich nicht auf der Stelle anfing zu schreien, was allerdings an dem Finger liegen musste, den mir die Person sanft auf den Mund gelegt hatte. Ich war noch immer erstarrt, aber erleichtert, als ich erkannte, wer da vor mir stand. Sein Haar konnte man wohl kaum bersehen, selbst in der Dunkelheit nicht, und auch sienen Geruch fing ich wieder an wahrzunehmen. Dieses wundervoll sßliche und dennoch so wahnsinnig m?nliche darin, ich konnte es nicht beschreiben. "Sephiroth...du bist es. Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein, ja?", flsterte ich ihm erleichtert zu. Mein K?per war noch immer geschockt und er nahm mich ein weiteres Mal in seine starken Arme. Vorsichtig, aber er tat es und ich fhlte mich auf der Stelle besser. "Hey, ist ja gut. Was wolltest du so sp? noch hier?" Und er sah mich an. "Hab dir eine Decke mitgebracht. Lissa hat dir meine gegeben, nimm lieber die hier, die ist noch frisch gewaschen." "Ahm..." Er sah mich irritiert und irgendwie belustigt an. "Sße, mir ist das relativ egal. Ich bin trotzdem noch ein Mann, schon vergessen?" Was war daran bitte so lustig? "Wegen soetwas sollst du doch nicht extra mitten in der Nacht durchs Schloss spazieren." "Naja, ich wollte sowieso zu euch. Lissa ist heute...besch?tigt. Ich glaube, da finde ich bei euch mehr Ruhe." Und wieder grinste er nur vor sich hin. Was er sich wohl immer dachte. Wobei ok, diesmal hatte er ja auch einen Grund dazu, haha. "Was hast du eigentlich hier gemacht?" "Oh...naja, ich war ja nochmal bei euch, wegen einer Decke, und dann habe ich mich...nicht so ganz zurecht gefunden. Die anderen meinten, es g?e hier eine Art Abkrzung, aber die hab ich wohl verfehlt. Dann h?te ich jemanden von hier und dachte, ich k?nte dich in diesem Falle fragen, wo ich lang muss.", sprach er dieses Mal fast schon schchtern und griff sich mit seiner einen Hand an den Kopf. Eine ??erst beeindruckende Haltung, selbst in der Dunkelheit war er anziehender als alles andere.     * Wir kamen im Raum an, bei den anderen Jungs, die sich weigerten, ihr Zimmer mit Renzu teilen. Der Raum der Begegnung. Ein Raum, wo man nie so genau wusste, was einen in seinem Inneren erwartet. Nur weniger haten dieses Ph?omen unter Kontrolle. Man steuerte ihn so zu sagen, in dem man sich ganz fest auf etwas konzentrierte, seine Gedanken manifestierte, und mit Glck erschien es einem auch...Naja, mit viel Glck. "Hey, was machst du denn hier?", fragte mich Ole. Ein guter Freund von frher und einer der wenigen Menschen, mit denen ich einfach Mal Spa? haben konnte. "Meine Schwester ist heute...besch?tigt." Ein Grinsen konnte ich mir nicht l?ger verkneifen. Die Jungen, so wie auch die meisten anderen Schler unseres Internats hatten den Raum hier alles andere, als im Griff. Was ihnen erschien, war lediglich ein kahl ausgestattetes Zimmer, nicht einmal Matratzen waren vor zu finden. Das h?te ich ?dern k?nen, denn mittlerweile gelang es immer immer h?figer, die Vorzge dieses Raumes zu nutzen, aber dann h?te ich die gesamte Truppe erst einmal wieder nach drau?en schicken mssen. Denn man konnte keine Ver?derungen vornehmen, solange sich noch Menschen drinnen befanden. Zumindest konnte ich mir das nicht vorstellen. "Ach damn, ich muss nochmal los. Habe meine eigene Decke ganz vergessen." Wie konnte ich auch so bl? sein verdammt? "Schon okay, ich brauche meine nicht, nur irgendwas weiches zum Drunterlegen. Nimm ruhig.", bot Sephiroth mir an. Und Gooott, h? auf mich so anzusehen, sonst werde ich noch vollkommen wahnsinnig! Nicht, dass ich das nicht vorher schon gewesen w?e, hehe. Wir legten uns hin und ich beschloss, zumindest die gro?e, dickere Decke zu teilen, wenn er auch darauf bestand, dass ich nicht frieren drfe, weil er sonst noch ?rger mit Vincent bekam. Lange schon schlief ich nicht mehr so schnell ein, aber naja, es war ja auch ein aufregender Tag...So viel Neues...     * Am n?hsten Morgen wurde ich mit einer wahnsinnig sanften Stimme geweckt. "Sße, du musst aufstehen, sonst kommen wir noch zu sp?.", flsterte mir jemand zu. Ich konnte die Stimme zu dem Zeitpunkt nicht wirklich einordnen, war ja auch noch viel zu mde, um berhaupt irgendetwas richtig wharzunehmen, aber wie konnte man eine so eklige Nachricht nur so sanft und leicht rberbringen? "Na komm." Er streichelte mich, aber ich schttelte leicht den Kopf. Zu mehr war ich noch nicht f?ig in der Frhe. Ich kuschelte mich weiter, n?er, an ihn. Aber fragte mich trotzdem irgendwo, was jemand anders in meinem Bett verloren hatte. Achja, Brian kann die Nacht dazu gekommen sein. Brian...fast h?te ich ihn vergessen. Haha, seinen Verlobten vergessen. Aber naja, so oft, wie er sich bei mir meldete, war das kaum ncoh ein Wunder... Ich wollte nicht aufstehen, noch weniger, als sonst. Also dr?gte ich mich immer mehr an ihn heran. Meine Hand strich langsam und sanft ber seinen Oberschenkel. Immer langsamer, damit konnte ich ihn sicher noch einige Minuten aufhalten. Und selbst fr nur einige Minuten war es das wert. Meine Finger gelangen immer h?er, bis wow, was zur...!? Das ist nicht Brian. Auf keinen Fall konnte er das sein. Aber was zur H?le sollte ein anderer als er in meinem Bett suchen?? Gewaltig....argh, Gedanke, verschwinde, sofort! Gott verdammt ich wollte mehr...so erschrocken ich auch war. Dieser Geruch, dieser unglaublich wundervolle Geruch. Nein, nicht wirklich. Nicht schon wieder....warum habe ich es schon wieder geschafft!? Es war Spehiroth, der mich gerade wirklich merkwrdig ansah. Sein Mund war leicht ge?fnet, seine eine Braue angezogen, sodass seine Augen noch immer weit offen auf mich achteten. Schei?e, was er nur denken muss. Halt, war es meine Schuld, dass er in meinem Bett lag? "E-En-Entschuldige, ich dachte, du w?st...", fing ich an zu stottern, und wieder legte er mir seinen Zeigefinger vor den Mund. Das fhrte dazu, dass ich mir gerade unglaublich schwach vorkam. "Aber was machst du hier?", fragte ich in diesem Zustand. Meine Stimme war kaum h?bar. "Sieh dich mal um.", flsterte er mir zu. Oh nein, ich war im Raum der Begegnung, mit all den anderen Jungen, eben genau dort, wo ich gestern Nacht einschlief. Wie konnte man nur so hohl sein. Trotzdem, warum lag ich so nahe bei ihm? "Du bist wahnsinnig sß, wenn du schl?st, wei?t du das? Wobei ich dafr viele b?e Blicke einkassieren musste. Das schien den anderen ganz und gar nicht zu gefallen.", er schmunzelte, aber ich wusste, dass er das gerade nicht ganz ernst meinte. Ich musste zugeben, dass ich mir mit den anderen Jungen auch gerne Mal einen Spa? erlaubte, hehe. "Kamst im Schlaf immer n?er angerckt. Ich dachte schon, etwas sei nicht in Ordnung gewesen, dann dieses Gemurmel dazu...einfach nur sß." Okay, er war mal wieder belustigt...das war eindeutig zu oft. Aber immerhin etwas, das ich gut konnte...wow, ich konnte mich demn?hst als Sephiroths pers?lichen Belustigungsdienst bezeichnen, wenn das nicht was hat. Am liebsten h?te ich gerade angefangen zu schreien, aber irgendwo war es dann doch eine dumme Idee. Wrde es schlie?lich auch nicht besser machen. Stattdessen nahm ich mir das Kissen, das zwischen uns lag, und presste es so doll in mein Geischt, wie ich nur konnte. Wieso konnte so ein Schei? nicht ein einziges Mal jemand anderem passieren, als mir? Was habe ich dieser verfickten Welt blo? getan!? "Hey, jetzt komm, sonst sind wir wirklich zu sp?. Und stell dich nicht so an, glaub mir, Vincent und mir sind schon viel viel schlimmere Sachen passiert.", versuchte er mich tats?hlich aufzumuntern. Wie konnte er das so einfach hinnehmen, ich hatte ihm gerade sonstwo hingegriffen, und wer wei?, was ich im Schlaf noch so tat....Oh mein Gott, ich glaube, das will ich gar nicht so genau wissen...          

„Hey, ist Sephiroth gar nicht bei euch? fragte ich Ole noch halb verschlafen. Dieser antwortete mir in sehr ?nlichem Ton:?ch, der kommt gleich nach.“

Eigentlich h?te ich in diesem Moment noch gefragt, was der Grund dafr war, dass sie alle noch halb ihre Pyjamas trugen, aber wahrscheinlich waren es meine Mdigkeit und die Aufregung, die mich seit heute morgen nicht mehr loslassen wollte. Lissa war ebenfalls bereits vorgegangen, allerdings nicht, um besonders pnktlich im Unterricht anzukommen, dachte ich schmunzelnd. Also beschloss ich noch auf Sephiroth zu warten, dann hatte ich wenigstens mal eine vernnftige Ausrede dafr, den Sportunterricht zu verkrzen. Ich wusste nicht einmal, was ich sagen wollte oder konnte, und trotzdem erschien es fr mich gut, gleich mit Sephiroth allein zu sein, wenn auch nur fr einige Minuten. Meine Gedanken waren noch nicht fertig ausgesprochen, da ?fnete sich auch schon die h?zerne Tr unseres Nebenzimmers. Wegen dem Knarren konnte mal das wohl kaum missachten. Zwar stand ich noch ber einen Meter entfernt von der Tr, aber er stand mit einem Male vor mir. Und wie er vor mir stand. In Gedanken musste er gerade am Brllen sein vor Lachen, dachte ich, als mir mir auffiel, dass ich ihn mit weiten Augen anstarrte. Aber wie konnte man auch anders bei diesem Anblick?

„Hehey, dir geht es wieder besser? fragte er ermuntert, was mich auf der Stelle von Neuem err?en lie?.

„Ja. brachte ich grinsend und zugleich verunsichert hervor. Super, konnte ich nicht noch etwas bescheuerter drein blicken? Dann wrde er jetzt wenigstens weggehen und ich stnde nicht ganz so d?lich in der Gegend herum. Ich k?nte mich ausschreien. O wie gut das gerade tun musste...dennoch, ich musste meine Gedanken fassen! Einfach...zusammenrei?en.

„Ahm, du...solltest dir besser etwas berziehen. stotterte ich zu ihm, w?rend ich noch immer seinen nackten, g?tergleichen Oberk?per betrachtete, worauf die Umgebung sich fr mich endgltig zu einem tiefen, dunklen Strudel von drehenden Farben formte.

Wobei...G?ter waren Staub im Vergleich zu ihm. Gott! Ich war noch immer verlobt, verdammt. Au?erdem war er eh viel ?ter als ich. Er sieht gut aus, okay, fertig. Vielleicht lag es einfach nur an seinem vorangeschrittenen Alter, dass er uns alle so beeindruckte. Die Art, die fr uns noch so unbekannt, neu ist...

„Die Jungs gehen heute alle so. meinte er schlie?lich mit gro?en Augen, als sei er leicht irritiert gewesen.

Irgendwie war das schon wieder viel zu niedlich, ihn so zu sehen.

„Nunja, dir ist aber bewusst, dass du sonst von einem Haufen von Kicherweibern verfolgt werden wirst?“

Was bitte sagte ich da, verdammt!?

„Mhm? sah er noch immer leicht verdutzt zu mir auf. Fr den Bruchteil einer Sekunde h?te ich schw?en k?nen, ihn l?heln zu sehen, aber das war wohl blo?e Einbildung. W?e ja nicht das erste Mal. Oder er machte sich ber mich lustig. Doch was h?te das fr einen Sinn? Und warum kmmerte ich mich berhaupt um soetwas? Kann mir doch egal sein, was irgendwelche Spinner von mir denken. Aber Sephiroth war kein Spinner...

Nah, wieder einmal war mir danach, mich fr meine Vorstellungen zu schlagen.

„Naja, du...siehst ja nicht gerade schlecht aus und bei deinem...“

Gott verdammt, was sagte ich da blo?? Warum zur H?le tat ich es immer und immer wieder? Warum gerade ich?

Er schmunzelte zum Glck nur leicht, ansonsten w?e ich vermutlich endgltig im Boden versunken vor Scham.

„Ahm...Entschuldige, ich meinte...“

Blutrotes Versprechen

Sie lief, denn das war das einzige, was ihr Körper ihr nun noch zuließ. Nur noch ein kleines Stück, dann durfte sie dem heftigen Zittern ihrer Beine nachgeben. Aber noch war es nicht so weit, noch war die Angst zu groß. Es folgten noch einige heruntergekommene Häuserblocks, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Ihr Herz machte einen Aussetzer, als sie die grellen Lichter verschiedener Kranken- und Polizeiwagen vor dem gepflegten Vorgarten sah, in dem sie am Abend zu vor noch gemütlich mit ihrer Freundin gegessen und herumgeblödelt hatte. Nein, bitte…Was passiert hier nur verdammt?

Stock steif verharrte sie noch einige Sekunden auf der Straße, dann schluckte sie kräftig und ging in vollen Zügen auf das Haus zu. Dabei erregte sie die Aufmerksamkeit einer der Polizisten, die vor dem Haus standen. Er war kreidebleich und hatte etwas Trauriges in seinem Blick, als er zu ihr ging und seinen Ausweis hervorholte. „Kriminalpolizei, Wallace ist mein Name. Darf ich fragen, wer Sie sind?“ „Was ist hier passiert“, fragte sie hektisch. „Genaueres können wir auch noch nicht herausgeben, aber die Familie wurde vor wenigen Stunden tot aufgefunden, als ein Nachbar nachsehen wollte, weshalb die Haustür einige Stunden offen gestanden hatte. Sind Sie eine Angehörige?“ „Eine Freundin. Ich lebe hier. Lebte…“, sagte sie abwesend. Das konnte einfach nicht sein, nicht Jenny, nicht die Menschen, die ihr gezeigt hatten, was es überhaupt bedeutete, eine Familie zu sein. Für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. So viel Blut, dass sie heute bereits gesehen hatte…wer tat so etwas? Das Mädchen erinnerte sich an die leblosen Augen ihrer Mutter, die sie trotz dem Schrecken, der in ihnen lag, hasserfüllt ansahen. Ihre Familie war tot, Jenny war tot… Warum im Himmels Willen gerade diese beiden Familien? Warum verdammt!?

Sie biss sich auf die Unterlippe. Tränen liefen ihr zartes blasses Gesicht hinunter, während sie abschweifend durch den Polizisten hindurchsah. „Miss, ich muss Ihnen noch ein paar Frage stellen“, sagte er vorsichtig, doch das beachtete sie gar nicht mehr. Jenny…warum lasst ich mich hier allein…Warum war ich nicht bei euch…?

Sie taumelte. Das Zittern in ihren Beinen hatte nachgelassen, denn sie fühlte jetzt rein gar nichts mehr, und brach auf den Knien zusammen. Am liebsten hätte sie geschrien, um das loszuwerden, was sich in ihrem Körper ausbreitete, aber ihre Stimme ließ es nicht zu. Ein so unglaublich heftiger Schmerz, und gleichzeitig fühlte es sich eher an, als kam er von weit weit weg… „Miss, Sie können hier nicht bleiben“, fügte der Polizist hinzu, doch auch das ging an ihr vorbei. Sie starrte durch den Boden hindurch, bis sie kurz zusammenzuckte, als sie zwei Füße vor sich vernahm. Es war ein taubes Erschrecken, mehr hatte ihr Körper nicht zugelassen. Langsam fuhr sie mit den Augen zum Gesicht der Person, die nun unmittelbar vor ihr stand. Er war sehr groß, mindestens einen Kopf größer als sie, und hatte langes pechschwarzes Haar. Für einen kurzen Augenblick hatte sie gedacht, einen rötlichen Schimmer in seinen dunklen Augen zu sehen, aber das war wohl bloß Einbildung. Wäre ja nicht das erste Mal… Er hielt ihr seine kräftige Hand hin und betrachtete sie dabei erwartungsvoll. Sie schüttelte langsam den Kopf, denn sie wollte nicht sprechen. Nie wieder… „Ich möchte, dass du mit mir kommst. Es wird nicht lange dauern, versprochen“, sprach der Fremde sehr ernst und versuchte dabei am Ende ein schwaches Lächeln aufzubringen. Sie schüttelte noch einmal den Kopf, konnte die Tränen nicht länger zurückhalten, schrie, und ballte ihre Hände dabei zu Fäusten. „Ich will das alles nicht mehr!“ Diesmal nahm er sie an den Armen und richtete sie auf, sodass er für einige Sekunden ihr blasses Gesicht betrachten konnte. „Was passiert hier bloß…“, schluchzte sie. Der Unbekannte packte sie an den Beinen und trug sie in den hinteren Garten. Hier war es tot still, die Beamten mussten sich alle im Haus aufgehalten haben. Hinter dem kleinen Gartenhäuschen, in dem sie schon so einige aufregende Feiern erlebt hatte, setzte er sie vorsichtig ab. Sie wollte sich nicht an all die schönen Zeiten erinnern, denn das würde es niemals wieder so sein…

Schatten der Nacht

Wenn man denkt, man hat nichts mehr zu verlieren, dann ist es nur noch halb so schlimm, dem Ende ins Gesicht zu sehen. Ein Auftrag wie jeder andere. Sie betrat den Raum ihres Zielobjekts und musste erkennen, dass ihr jemand zuvorgekommen war. Zwei leblose Körper hockten nicht weit entfernt von dem Türrahmen. Es war stockfinster, aber die Dunkelheit war sie gewöhnt. Wer konnte noch von ihrer Aufgabe gewusst haben? Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Weniger Schritte später blieb sie erschrocken stehen. << Was zur...!? >> Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Es war zu still und ein ungewöhnlich süßer Duft lag in der Luft, der selbst den des verrauchten Raumes übertraf. Er kam näher, während eine schattenartige Gestalt blitzartig durch den Raum jagte. Sie zuckte, als sie spürte wie sich hinter ihr etwas bewegte, drehte sich, aber da war nichts. War das eine geheime Schutzmagie des Clans, in den sie eingedrungen war? Sie machte einen weiteren Schritt und erstarrte erneut, als ihr jemand eine Hand auf die Schulter legte. << Schhh… >> Vor ihr erschien eine Gestalt aus den Schatten und sah sie mit durchdringendem Blick an. Warum hatte sie überhaupt solch eine Angst verspürt? Was war schon dabei, wenn es nun endete, schließlich war sie nicht selten selbst daran beteiligt, diesem Geschäft nachzugehen. Dunkle, aber dabei leuchtend grüne Augen blickten sie noch immer an, als er sie in das Zimmer vor sich zog. << Wer bist du? >>, fragte eine tiefe, raue Stimme. << Was geht dich das an? >> << Ich habe nicht vor dir wehzutun, Kleines, also sag mir, wer dich geschickt hat. >> Sie weigerte sich, zu antworten und sah ignorant zur Seite. << Nun, wir können das auch anders regeln.>> Er lächelte, als er sie an die Wand presste und dachte, sie damit unter Kontrolle zu haben, aber sie befreite sich mit einem leichten, aber präzisen Tritt und hielt ihm ihr Schwert an die Kehle. << Ich werde nicht zulassen, dass mich jemand an meiner Aufgabe hindert, verstanden? Also sag mir, wo ist der Kelch? >> << Für wen hältst du mich, dass ich einem kleinen Mädchen meine Beute ausliefern würde? Wie alt bist du überhaupt, 15? >> Sie drückte die Klinge näher an seine Haut. << Ich bin Mira, die gefürchtetste Kriegerin des Onotoclans, und ich werde bald 17, also nenn mich nicht kleines Mädchen. >> Ihre Augen brannten förmlich. Er war in einer absolut nicht guten Lage und trotzdem wagte er es, zu lachen. << Und hör auf so blöd vor dich hin zu grinsen oder es wird dir noch mächtig leidtun. >> Sie würde ihn nicht bloß töten, nein, vorher würde sie ihm noch sein verdammtes Grinsen aus dem Gesicht prügeln, wenn es sein musste.

Dämonen verführt man nicht

Mein Name ist Lynn Conor. Neben der Uni ist es mein Job, verschiedenen Dämonen, die aus der Reihe tanzen, mächtig in den Arsch zu treten. Für gewöhnlich gelingt mir das auch ganz gut, aber es gibt nun mal auch schwierigere Fälle. So wie meinen jetzigen: Ein zu attraktiv geratener Vampir, der jede Gelegenheit dazu ausnutzt, eine Frau aufzureißen, im doppelten Sinne. Die Bars in Virginia waren seit einigen Monaten auch nicht mehr, was sie mal waren. Sie waren übersäht von Dämonen. Wenn es eins gab, das mich noch mehr anwiderte, als ein Dämon, der sich nicht an die Regeln hielt, war es eindeutig ein Dämon, der nach Rauch und Alkohol stank – und sich dementsprechend noch unwiderstehlicher verhielt. Ich fragte mich allmählig, ob der vermeindliche Vampir heute noch hier auftauchen würde. Dabei sah ich in mein Portemornai und stellte fest, dass der letzte Drink wohl einer zu viel war. Als der Barkeeper mich nach dem Geld fragte, setzte ich einen fragenden Blick auf und begann mein letztes Kleingeld zu zählen. Darauf sagte eine charmante Stimme: „Das geht auf mich“. Er rettete mir den Arsch. „Vielen Dank-“, begann ich, als mir bewusst wurde, wer mir da gerade die Drinks spendierte. Lian Soal. Der Vampir. Er sah wirklich gut aus von nahem betrachtet, so viel musste man ihm lassen. Aber das würde mich nicht so schnell schwach werden lassen. Laut Gerüchten war er ein gesuchter Verbrecher, der sich die Frauen auf seine charmante Weise bezirzste und dann zur Ader ließ, noch ehe sie davon Wind bekamen.Seine hellblauen Augen hatten immernoch diesen verführerischen Blick in sich, obwohl ich ihn nun schon einige Sekunden verdutzt anstarrte. Tief schwarze Locken fielen in sein blasses, markantes Gesicht. „Hallo Schönheit“, sagte der Vampir. „Hey“, antwortete ich beiläufig. „Du bist öfter hier, nicht wahr?“, fragte Soal mit etwas stechendem in seinem Blick. „Warum fragst du?“, entgegnete ich ihm. „Nunja, es darf einem doch ungewöhnlich erscheinen, eine so schöne Frau öfter allein in einer Bar wie diesen gesehen zu haben oder?“, sagte er und sah mir dabei tief in die Augen. Zu tief. Ich beschloss, darauf einzugehen. Er hielt mich offensichtlich für sein nächstes Opfer. Umso besser, so würde er mir direkt ins Netz springen, dachte ich. „Was hälst du davon, wenn wir beide woanders hingehen?“, versuchte ich auf verführerische Weise zu fragen. „Hm, warum nicht“, stimmte er zu. Ich griff ihn am Handgelenk und zog ihn mit nach draußen, in eine verlassene Gasse. Zeugen konnte ich bei meiner Arbeit absolut nicht gebrauchen. Das Kopfgeld, das ich für ihn bekommen würde, konnte ich beinahe schon riechen.Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein würde. In der Ecke der Gasse angekommen drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen, dabei holte ich eine besonders angefertigte Schnur aus meiner Jeans, die ihn, sobald sie seine Hände umschloss, für einige Zeit außer Gefecht setzen würde. Er verstärkte den Kuss und drückte mich an die Wand. Gott, roch er gut, aber ich durfte mich davon jetzt nicht ablenken lassen. Ich wollte gerade nach der Schnur greifen, als er den Kuss mit mal unterbrach und mir in die Augen sah. Er lächelte. Warum zur Hölle lächelte er gerade jetzt so unglaublich hinreißend? Erst dann bemerkte ich, dass die Schnur nicht mehr in meinen Händen lag. „Suchst du das hier, kleiner Halbling?“, fragte er noch immer mit diesem hinreißendem Lächeln im Gesicht. Griff er nach meinen Handgelenken und band die silberne Schnur um sie. „Ich-“, stotterte ich. Scheiße, verdammt. Ich versuchte seinen Griff zu lösen, doch durch die Schnur verließ mich meine Kraft immer mehr. „Woher weißt du von mir?“, fragte ich aufgebracht. „Die kleine Lynn. So zart, so niedlich, aber lass dich nicht davon täuschen, denn sie ist so zäh wie sie schön ist.“, zitierte er. „Du bist im gesamten Bezirk bekannt.“ „Das ist nicht wahr“, rief ich. Kaum einer kannte mich hier, denn wer mich kannte, wurde so schnell es ging zurück in die Hölle geschickt. Woher wusste er also etwas über mich?

Impressum

Texte: Final Fantasy-Inhalte in veränderter Form auf dem Pic
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2010

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