Cover

Vom Zauber der Märchenwelt

 

  • Alexa und das Zauberbeet
  • Eine uralte Kastanie bewundert die aufgehende Sonne
  • Der weinende Brief
  • Die Geschichte von dem scheuen Unkraut, das unter der Erde wuchs
  • Der verlorene Zweig
  • Das Füchslein und das Rehkitz
  • Von dem Apfelstrudel - der nicht aufgehen wollte
  • Der König und die goldene Nadel
  • Das fliegende Hemd
  • Die gelbe Bonbontüte
  • Ein schöner Knabe - rettet die traurige Prinzessin
  • Annegret und die Unke
  • Der schlaue Bettler - ein Weihnachtsmärchen

 

Lieber Leser/in.

Für kleine und große Märchenentedecker.

Dieses Buch enthält eigens erfundene Märchen.

Es wird wie von Zauberhand, mit neuen Geschichten gefüllt.

Und wenn ihr wieder einmal eine neue Geschichte entdeckt, waren es vielleicht die guten Feen, die mir diese Märchen geflüstert haben.

 Dieses Buch wird zum Anfang hin, immer wieder mit neuen Märchen gefüllt.

Vom Zauber der Märchenwelt

Alexa und das Zauberbeet“

Erstes Märchen

 

An einem herrlichen Frühlingsmorgen.

Alexa war ein schlaues Hexenmädchen von dreizehn Jahren.

Es wohnte mit seinen vierzehn Geschwistern in einem robusten Holzhaus.

Ganz dicht an einem bewachsenen Waldstück, lebte Alexas gesamte Familie.

Heiter beschloss sie, heute an diesem frühen Morgen, eine ungewöhnlich gute Suppe zu kochen.

Hinter dem schmucken Haus hatte ihre Hexenmama ein schönes Beet angelegt.

Darunter waren viele bunte Zauberblumen und jede Menge von diesen selbst gezüchteten Kräutern.

Sie wuchsen bereits so schnell, dass sie bis an das untere Fenster des Hauses emporkletterten.

Es waren keine gewöhnlichen Kräuter.

Die Mutter von Alexa, nämlich Alexandra, pflanzte vor einem Jahr Zauberpflanzen in die modrig riechende Erde.

Sie war nämlich nicht nur eine gute Hexe, sondern kannte das große Zaubereinmaleins, welches sie in das Beet übertragen hatte.

Dabei half ihr ein ausgedachter Zauberspruch.

Nicht irgendein gewöhnlicher Spruch aus diesem gewöhnlichen Hexenbüchlein.

Nein, es sollte schon ein ausgefallener Text sein.

Denn es sah einfach aus, wie sie damals genau um Mitternacht, den selbst ausgedachten Vers über das angelegte Beet aussprach.

 

 

Zu jener Zeit, mitten im Frühjahr, sollten die besonderen Zauberpflanzen gesät werden.

Dazu ein schneller Zauberspruch und der Wuchs der seltsamen Pflanzen nahm seinen Lauf.

Doch eines schönen Tages, stand Alexa, also Alexandras kesse dreizehnjährige Tochter, vor dem geheimen Zauberbeet.

Alexa musterte neugierig die seltsamen Kräuter, Blumen und Pflanzen, die ihre Hexenmama gesät hatte, mit einem großen Erstaunen.

Die Sonnenblumen, eine der wenigen Blumen in dem Zauberbeet, hatten nicht die sonnige Farbe der gewöhnlichen Sonnenblumen,             sondern malten bunte und leuchtende Farben auf.

Nun hatte die junge Hexe ein seltsames Gefühl in ihrem Bauch.

Weil sie noch nie eine so bunte Blumenart in ihrem jungen Leben gesehen hatte.

Die Mutter hatte ihr verboten, nicht eher an das Beet zu gehen, bis alle Blumen und Kräuter getrocknet und reif zum Pflücken waren.

Doch Alexa, kümmerte sich nicht um die Ratschläge ihrer braven Mama.

Jedenfalls nicht auf alle!

Vorsichtig ging sie ein paar Schritte auf das Beet zu und betrat die feuchte Erde, worin sich die Pflanzen fleißig vermehrten.

Doch was war das? Kaum hatte sie eines der Zauberblumen berührt, färbte sich ihr Daumen in einen roten Farbton.

 

 

Erschrocken starrte sie auf das Stückchen Haut. Es färbte sich mittlerweile tiefrot in ihrer Hand.

Viele Minuten vergingen, dann ließ der grelle Farbton endlich wieder nach.

Alexa staunte und sie konnte es sich nicht erklären, wie dieser Spuk zustande kam.

Als ihr wieder einfiel, was sie eigentlich hier wollte, tauchte auch schon ihre Mutter auf.

Sie schimpfte tüchtig mit ihrer Tochter.

Alexa wollte gerne eine besonders gute Suppe kochen und dazu brauchte sie einige Kräuter und allerlei Gemüse.

Alexandra fasste ihre Tochter fest an der Hand, um ihr gleich darauf das Hexenbüchlein zu zeigen, dass sie in den langen Wintermonaten geschaffen hatte.

Nun war es Frühling und das Meisterwerk, durfte endlich vollbracht werden.

Alexandra stellte sich auf einen silbrig glänzenden Kieselstein, machte dabei wirre Handbewegungen

Sie passten zu dem Hexenspruch.

Sogleich verharrte sie in einer Trance und riss mit einmal ihre blauen Augen auf.

Ein Zischen, ein lauter Knall, dann war das merkwürdige Werk vollbracht.

Alexa staunte nicht schlecht.

Denn jegliche Blumen, Pflanzen, Kräuter und was sonst noch alles in dem Beet gedieh, sie alle blühten in allen schillernden Farben.

Der Stiel mancher Pflanze, bog sich wie eine Schlange durch das gesamte Beet.

Alexandra nickte zufrieden.

 

Sie bat ihre staunende Tochter, schnellstens einen Weidenkorb und ein scharfes Messer aus der Küche zu holen.

Die rannte schnell ins Haus. Einige Augenblicke später, gab sie ihrer Hexenmama die gewünschten Gegenstände.

Alexandra lächelte und fing an, die scharfe Klinge an den Stielen des Bohnenkrautes zu schneiden.

Danach ging sie der Reihe nach von einer Pflanze zur Nächsten.

So lange, bis der breite Weidenkorb den gewünschten Inhalt enthielt.

Ganz zuletzt, schnitt Alexandra die spitzen Dornen der duftenden Rosen zurecht.

Sie legte eine besonders prachtvolle Rose auf die geschnittenen Kräuter und Pflanzen.

Von dem Gemüse wählte sie weiße Bohnen, Kohlrabi, Steckrüben, Kopfsalat und allerlei leuchtende Karotten.

Alexandra und Alexa beschlossen, aus den vielen Kräutern, eine geschmackvolle Suppe zu kochen.

Bewundernd sah sie ihrer schlauen Hexenmama in die strahlenden Augen.

Die wiederum umarmte ihre Tochter herzlich und sagte zu ihr:

"Meine liebe Tochter, lass uns jetzt eine leckere Suppe kochen.

Und du mein liebes Mädchen, wirst mir dabei nützlich zur Hand gehen."

Dann betraten sie den Hauseingang, um sich sofort an die Arbeit zu machen.

Alexandra rief nochmals einen wirren Zauberspruch aus, sodass alle geschnittenen Pflanzen in den hohen Kochtopf herein hüpften.

 

Sozusagen vom Weidenkorb in den Gemüsetopf.

Wie von Geisterhand, sprangen Petersilie, Schnittlauch, Dill, Liebstöckel, allerlei Gemüse und noch die feinen Aromen der Rosen, samt         den spitzen Dornen, in das sprudelnd heiße Wasser.

So köchelte alles gut vor sich hin.

Als es an der Zeit war, die fertige Suppe zu servieren, landete sämtliches Geschirr auf dem Küchentisch.

Die festliche Tischdecke aus Stoff, deckte sich ganz von selbst ein.

Dafür hatte Alexandra klug vorgesorgt.

Ganz zuletzt, wurde die ganze Verwandtschaft eingeladen. Auch der Vater von Alexa, brachte einen guten Tropfen Rotwein mit.

Alle prosteten sich zu und ließen sich den Rotwein schmecken.

 

                         

* * *

 

 Wenn ihr mir dieses Märchen nicht glaubt, lade ich euch alle zu einer Tagessuppe ein.

Denn Gemüse ist gesund!

 

 

 

 

 

 

 

 

"Eine uralte Kastanie bewundert die aufgehende Sonne"

 

Zweites Märchen 

 

Es war einmal eine uralte Kastanie, die stand seit dreißig Jahren, immer am selben Fleck.

Und immer, wenn die runde Sonne den Horizont am blauen Himmel erreichte, fühlte sie sich, als wenn sie mit der heißen Sonne befreundet wäre.

Da die Kastanie ein robuster Baum von über fünf Metern war, half ihr die wärmende Sonne dabei, immer schneller und höher zu wachsen.

Sie fühlte mit der Sonne, denn die warmen Strahlen, gaben der Kastanie viel Kraft zum Leben.

An so einem herrlichen Tag, drangen die Strahlen der Sonne bis in die Rinde der Kastanie vor.

Doch sie schien unerreichbar zu sein.

Niemals zuvor hatte die Kastanie solch betörende Gefühle gespürt, weil sie die Sonne glühend bewunderte.

Doch die, beachtete den Kastanienbaum gar nicht, denn sie war die einzige Wärmequelle, die es im ganzen Universum gab.

Warum sollte sie die Gefühle der Kastanie erwidern?

 "He alter Kastanienbaum, ich sehe es nicht ein, warum ich deine Freundin werden sollte.

Frag doch einfach den Mond, der könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen!"

"Ach ja, der Mond, der kalte Mond. Ich mag ihn gar nicht leiden liebe Sonne!"

 

Die Kastanie weinte still und leise in sich hinein.

Denn so schwer enttäuscht, hatten sie noch nicht einmal ihre Artverwandten. Das störte die Sonne nicht im Geringsten.

Als es dunkel wurde, weinte die Kastanie noch immer. So weh tat es.

Langsam näherte sich der Mond dem Horizont und er lugte vorsichtig durch die aufbrechende Wolkendecke.

Als er sich so stolz und prachtvoll präsentierte, entdeckte er die uralte Kastanie, die noch immer bitterlich weinte.

"Warum weinst du so bitterlich? Sehe ich denn so furchterregend aus?"

Die Kastanie verneinte.

"Ich weine doch nicht wegen dir lieber Mond.

Die heiße Sonne, möchte mit mir nichts zu tun haben, obwohl sie mich Tag für Tag doch so wunderbar wärmt."

"Lass doch die Sonne, denn ich bin auch nicht gerade der beste Freund ihresgleichen.

Sieh doch, ich kann dich ganz gut leiden, also lass uns doch Freunde werden!"

So wurden sie gute Freunde und die Kastanie, hatte den Mond genauso lieb wie die aufgehende Sonne.

Und als ein Jahr verging, vermählte der Mond sie mit allen Sternen des Universums.

 

 

* * *

 

Liebe Kinder, achtet auf die reifen Früchte der Kastanie.

Sie sehen mindestens so schön wie Sterne aus.

 

 

"Der weinende Brief"

  

Drittes Märchen 

 

Ein alter Mann, wollte eines schönen Tages, seinem siebenjährigen Neffen einen Brief schreiben.

Als er so auf seinem Holzstuhl saß und mit zittrigen Fingern etwas auf das Briefpapier zu schreiben begann, wollte er seinen trüben       Augen gar nicht so recht glauben.

Denn das bedruckte Blatt Papier, war mit einmal völlig durchnässt.

So schlimm, dass der alte Mann keine einzige Zeile weiterschreiben konnte.

Er schlurfte zu seinem Holzofen, um daran das Papier etwas zu trocknen, doch es wurde nur noch schlimmer!

War es verzaubert?

Die Geduld fehlte ihm gänzlich und als das Papier zu trocknen anfing, bereitete sich der Mann, erst einmal einen starken Kaffee zu.

Das war seltsam!

Und warum wurde das Papier so feucht, wenn es beschrieben wurde?

Erneut versuchte der alte Mann, auf das Papier zu schreiben.

Doch genau wie zuvor, verwässerte es so stark, dass es unmöglich war, paar Zeilen darauf zu schreiben.

Doch was war das? Hörte er nicht dort am Tisch eine wimmernde Stimme?

Das konnte nur von dem Blatt Papier kommen, das dort neben der Kante des Tisches lag.

Und weil es so tropfnass wurde, weinte es wie ein Wasserfall!

"Zu Hilfe, zu Hilfe!

Ich werde ertrinken, wenn man auf mir schreibt. 

Ich bin doch ein verzauberter Soldat.

Bitte lieber Mann, ich möchte gerne wieder ein Mensch werden!"

Der Alte, staunte nicht schlecht, als das Briefpapier zu ihm sprach.

"Aber was kann ich tun mein lieber Soldat, ich kann dich ja nicht einmal sehen!"

Mit einmal, verstummte die Stimme und das Papier, trocknete wieder von selbst.

Der alte Mann überlegte, wie er den verzauberten Soldaten helfen konnte.

Und dann beschloss er, für seinen Neffen einen Briefumschlag zu beschriften.

Der war bestimmt nicht verzaubert.

Dann schrieb er los, beschriftete den Briefumschlag und schrieb noch einen Satz, den er seinen Neffen zuteilen ließ.

Nun steckte der alte Mann, jenes nasse Papier in das Covert und versendete ihn sofort mit einer gestempelten Briefmarke.

Der verzauberte Soldat, schien davon nicht begeistert, denn er rief aus dem Umschlag dem alten Mann zu:

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Andrea Grau
Bildmaterialien: Bildmaterial Pixabay, free license
Cover: Tina Tannwald
Satz: Andrea Grau -
Tag der Veröffentlichung: 03.10.2017
ISBN: 978-3-7438-3495-8

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen lieben Kindern wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen. Alle Märchen sind frei erfunden und nicht abgeschrieben. Eigene Gedanken habe ich in meinen Geschichten erfunden und in einem Märchenschatz verwahrt.

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