© sorenda engel 6.12.13
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Der Abend vor dem Nikolaustag war jedes Jahr in unserem Dorf etwas besonderes vor allem für uns Kinder.
An diesem Abend fand der große Nikolaus Umzug statt mit Laternen und der Musikkapelle. Der Nikolaus in seinem prachtvollen Bischofs-Ornat .Der Grund für diesen festlichen Umzug ist Traditionell, denn der Heilige Nikolaus ist der Kirchenpatron der Ortskirche und deshalb wird es sehr groß gefeiert mit dem Festumzug für die Kinder.
Im Vorfeld in den Schulen und dem Kindergarten wurden Laternen gebastelt, jedes Jahr eine neue und nicht wie heute elektrisch beleuchtet, sondern mit echten Kerzen darin.
Zu Beginn der Dämmerung versammelten sich alle Kinder und Eltern, die Musikkapelle die Freiwillige Feuerwehr, der Pfarrer, der Bürgermeister ect. Alle erwarteten an der Kirche den Nikolaus, der beim Umzug segnend durch den Ort schritt, es war für uns Kinder der erste Höhepunkt im Advent .
Circa eine Stunde ging der festliche Umzug und endete in der Vorhalle der Schule.
Dort bekam jedes Kind, das dabei war, einen Stutenkerl oder wie er auch bezeichnet wird. ein Weckmännchen. Ob groß oder klein, jedes einzelne Kind freute sich darüber, um dann auch rasch nach Haus zu eilen, denn meist besuchte nach dem Umzug der Nikolaus die Kinder noch zu Haus, um dort noch ein kleines Geschenk zu überreichen.
Auf dem Tisch standt ein Teller mit den Keksen, den die Mutter heimlich spät am Abend während wir Kinder schon schliefen, gebacken hatte mit Nüssen, Mandeln, Äpfeln ,Clementinen zusammen standen sie nun zusammen da zum Vernaschen.
Kerzen brannten und meine Oma lies Tannennadeln auf der Herdplatte des Kohleofens verglühen, deren Duft nun durch den Raum zog.
Nun saß die Familie bei Kerzenlicht auf den Nikolaus wartend ,den wir Kinder auch zum Teil freudig erwartend aber auch furchtsam dessen was kommen würde.
Dann war es soweit, polternd kündigte sich der Knecht Ruprecht an, der als Helfer dem Nikolaus zur Seite stand. Er war für unfolgsame Kinder immer Furcht einflößend und hatte ständig seine Rute dabei.
Kinder, die oft ungehorsam waren, fürchteten ihn ,aber es hatte im Grunde nie ein Kind ihn zu fürchten .Sein Erscheinen reichte damals schon und diese Kinder waren dann besonders brav und folgsam, jedenfalls bis zum heiligen Abend!
Dann war der Moment gekommen und der Nikolaus bekam von uns Kindern Gedichte aufgesagt oder auf der Blockflöte ein Lied vorgespielt. Im Anschluss daran übergab dann der Nikolaus an uns Kinder seine Gaben und verabschiedete sich mit Segenswünschen für alle im Hause Anwesenden, bevor er zu den nächsten Kindern weiterging.
Es war immer eine große Runde, die er zu machen hatte, denn er besuchte jede Familie mit Kindern im Dorf. Es war Tradition, das Familien mit Kindern den Nikolaus in ihr Haus bestellten. Leider ist das heute nicht mehr so.
Der Umzug findet immer noch traditionell statt, nur wird der Nikolaus heute sehr selten noch ins Haus bestellt,
meist nur solang die Kinder recht klein sind. So endete meist der 5. Dezember
Am 6. Dezember war in unserem Dorf das große Kirchliche Fest, denn der Heilige Nikolaus war der Kirchenpatron und das wurde mit einem großen feierlichen Gottesdienst gefeiert, eine besonders feierliche Messe mit Chor, Musikkapelle und allen im Dorf vertretenen Vereinen mit ihren Fahnen, so voll wie an diesem Festtag war meist die Kirche nur zu Weihnachten oder Ostern
Ich erinnere mich an die Advents- und Vorweihnachtzeit sehr gern als die schönste Zeit im Jahr, eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit eine Zeit der Familie in der hektischen Zeit des restlichen Jahres.
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2013
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