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Borderline nach DSM-IV-TR

Das DSM-IV-TR ist ein Klassifikationssystem für psychische Störungen, unter dem Code 301.83 ist die Borderline Persönlichkeitsstörung zu finden.

In diesem System wird die Borderline Persönlichkeitsstörung als tiefgreifendes Muster von Instabilität in sozialen Beziehungen, Affekten sowie Impulsivität beschrieben.

 

Von den folgenden Kriterien müssen mindestens 5 erfüllt sein

 

1. Verzweifeltes bemühen Tatsächliches oder Vermutliches verlassen werden zu vermeiden. Suizidale und selbstverletzende Handlungen zählen nicht dazu.


2. Ein Muster instabiler, aber intensiver sozialer Beziehungen, das von Wechseln extremer Idealisierung und Abwertung geprägt ist.


3. Identitätsstörungen, ausgeprägtes und chronifizierte Instabilität des Selbstbildes und der Selbstwahrnehmung.


4. Impulsivität in mindestens zwei selbstschädigenden Bereichen (ökonomische Überlastung, soziale Interaktionen, Substanzmissbrauch, riskantes Verhalten, Ernährungsstörung)


5. rezividierende suizidale Handlungen bzw. Ankündigungen sowie selbstverletzendes Verhalten.


6. Stimmungsschwankungen, in Stimmungszustände nur wenige Stunden und selten wenige Tage anhalten.


7. chronische Gefühle von Liebe


8. unangemessene Wut und Probleme, Wutgefühle zu kontrollieren

 

9. vorübergehende durch Belastung ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

 

Quelle: Saß Henning, Wittchen Hans-Ulrich, Zaudig Michael, Houben Isabell, Diagnostische Kriterien DSM-IV-TR, 1. Auflage 2003, Hogrefe Verlag, Kempten

Borderline nach ICD 10

 

Der ICD 10 ist ein internationales Klassifikationssystem für die Zuordnung von Krankheiten, unter dem Code F60.3 ist die emotional instabile Persönlichkeitsstörung zu finden. Diese wird noch mal unterteilt in impulsiver Typ und Borderline Typ.

 

In diesem System wird die emotional instabile Persönlichkeitsstörung mit einer deutlichen Tendenz impulsiver Handlungen, ohne Rücksicht von Konsequenzen auszuagieren. Während der impulsive Typ sich durch mangelhafte Impulskontrolle auszeichnet kommt beim Borderline Typ noch Störungen des Selbstbildes, der Ziele, innere Präferenzen durch chronische Gefühle der Leere, durch unbeständige aber intensive Beziehungen mit Tendenz zum selbstschädigenden Verhalten bis hin zu suizidalen Handlungen dazu.


Für den impulsiven Typ müssen mindesten drei der folgenden Kriterien erfüllt sein:

 

1. Deutliche Tendenz impulsiver Handlungen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen.
2. Deutliches Konfliktpotenzial bei sozialen Interaktionen, insbesondere bei unterbinden oder tadeln von impulsiven Handlungen.
3. Neigung zu Wut- und Gewaltausbrüchen, unkontrolliertes explosives Verhalten.
4. Schwierigkeiten Handlungen bei zu behalten, die nicht unmittelbar belohnt werden.
5. unbeständige launische Handlungen

 

Für den Borderline Typ müssen zusätzlich noch zwei der folgenden Kriterien erfüllt sein:

 

1. Störungen des Selbstbildes, Zielen und innerer Präferenzen (einschließlich sexueller)
2. Neigung sich auf instabile, aber intensive Beziehungen einzulassen mit emotionalen Krisen zur Folge
3. übertriebene Bemühungen ein Verlassen werden zu vermeiden
4. rezividiernde Drohungen und Ausübungen von selbstschädigenden Verhalten
5. anhaltendes Gefühl von Leere.

 

Quelle: Dilling Horst, Freyberger J. Harald., Zaudig Michael, Taschenführer zur ICD-10-Klassikfikation psychischer Störungen, 6. Auflage 2012, Verlag Hans Huber, Bern

Impressum

Texte: M.Thien
Cover: geralt/paxaby.com
Tag der Veröffentlichung: 12.12.2021

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