Cover

Prolog

Edmonds, 2010

 

Mit der Flasche 0,5l Bier in der Hand stand Alex am Rande eines Wohnzimmers und langweilte sich. Wie sehr sie solche Partys doch hasste. Aber was tat man nicht um nicht Samstagabend zuhause zu versauern. Sie schaute sich die ganzen Jugendliche an und beobachtete den einen oder anderen davon. Die Stimmung war gut , viele von ihnen tanzten zu der Musik, andere standen sowie Alex an der Seite und beobachten das Geschehen.
"Ich hätte niemals erwartet dich auf einer Party zu treffen!" Alex sah neben sich und erblickte Kevin Chung, er war 16 und in Alex Klasse. Er grinste Alex an. "wag es nicht!" warnte Alex ihn. "Komm, Alexhonda! Folge mir unauffällig!" sagte er grinsend und nickte gleichzeitig mit dem Kopf in die Richtung in die er wollte. Alex schnaubte und folge ihm leicht Kopfschüttelnd.
Kevin führte sie durch die ganzen Jugendlichen bis hin zu einer großen Terrassentür.
Alex blieb stehen nachdem sie diese durchquert hatte und sah sich um. Es war ein großer Garten mit einem Pool, indem sogar jetzt noch einige Teenies schwammen. Kevin zog an Alex Arm. Ohne Widerworte lies sie hinter sich her ziehen. Er ließ sie los als sie an einem Lagerfeuer mit gemütlichen Bänken drumherum ankamen.
Kevin gab jedem der da saß die Hand drehte sich um und sagte dann laut vorstellend "Leute das ist Alex!" Alex hob die Hand und winke kurz auf. Ihr war es unangenehm das nun alle sie anstarrten. Einige kannte Alex von der Schule.
Kevin setzte sich auf einen der Bänke, schaute Alex an und klopfte dann neben sich. Alex setzte sich und sah ins Feuer. Es war Warm und es knisterte so vor sich her. Es war so schön das es Alex regelrecht magisch vorkam in die Flammen zusehen.
Plötzlich merkte sie wie wunderschöne Augen sie fixierten. Alex lächelte und sah wieder ins Feuer. Die Flammen tanzten. Sie mochte es nicht angestarrt zu werden, aber irgendwas lag in diesen Augen. Sie traute sich noch nicht aufzusehen. Die anderen unterhielten sich bereits über dies und das. Alex blickte wieder auf und direkt wieder in diese Augen, die sie schon eben fixierten, ihre Blicke trafen sich und für einen Moment schien es als würde die Zeit still stehen. Erneut lächelte Alex wurde von Kevin lauten lachen abgelenkt. Kevin der mit einem der Jungs redete. Nebenbei bauten sie sich Joints. Es war eindeutig klar was sie vor hatten. Alex nahm ein Schluck von ihrem Bier, verzog das Gesicht da dieses bereits warm war. Und warmes Bier war so gar nicht ihr Ding.
Sie stellte die Flasche neben ihren Fuß auf den Boden. Sie hätte so gerne zu dem Mädchen mit den schönen Augen gesehen. Ab und an konnte sie nicht anders und sah sie an. Alex mustert sie, ihr Gesicht, ihre Lippen, ihr langes Haar, welches im Wind etwas wehte. Sie wollte so gerne etwas sagen, doch traute sich nicht, nicht mal ein kleines Hallo brachte sie zustande. Alex senkte ihren Blick und schaute ins Feuer, die anderen unterhielten sich bereits über dies und das. Alex blickte wieder auf, ihre Blicke trafen sich erneut und für einen Moment schien es als würde die Zeit still stehen.
Kevin stieß Alex mit dem Ellenbogen an und holte sie aus der Zeit starre. "Noch ein Bier?" fragte er. Alex nickte. "Aber bitte ein kaltes." bat sie und reichte Kevin ihre halb leere Flasche und lief mit dem schönem Mädchen und anderen Mädchen ins Haus.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Kevin wieder. Er reichte Alex das Bier. Sie bedankte sich und suchte nach einem Feuerzeug um den Deckel zu öffnen. Kevin suchte ebenfalls. "Hier! Nimm das!" Alex sah nach oben. Das schöne Mädchen stand vor ihnen und reichte Alex ein Feuerzeug. Ohne zu zögern riss Kevin ihr das Feuerzeug aus der Hand."Sophie, oh Sophie, wenn wir dich nicht hätten!" sagte er und öffnete seine Flasche. Prostete den Mädchen zu und trank. Sophie schnaufte lachend auf und sah einen kurzem Moment, Alex erneut an. Lächelte und setzte sich neben Alex.
Während man über Themen wie Lehrer, Sport, Stars und über Musik unterhielt fühlte sich Alex so langsam nicht mehr unwohl. Vielleicht lag es an dem Bier, vielleicht aber auch an dem Joint an dem sie zog.
Es zwar zum Glück nicht das erste Mal das sie dies tat.
Sie schaute zufrieden ins Feuer. So langsam schlief Alex ihr Bein ein auf dem sie saß. Alex stand auf und warf einen Blick in die Runde. Dabei handelte es sich überwiegend um Leute in ihrem Alter, die allesamt versuchten etwas Spaß mit einander zu haben. „Willste auch mal?“ wollte eine weibliche Stimme neben ihr wissen. Alex drehte sich um und blickte in die Augen von LingLing einer Mitschülerin, welche wegen ihrer Experimente mit Drogen immer aufgefallen war und der eine Beziehung zu einem Referendar nachgesagt wurde und das mit zarten fünfzehn Jahren.

Alex war Vierzehn. „Ich weiß nicht....“ zögerte Alex, nahm dennoch den Dübel entgegen und roch den wohlriechenden Duft. „In der Medizin wird es auch als Schmerzmittel verschrieben, also kann es ja nicht ungesund sein oder?!“ meinte LingLing und schenkte Alex ein freundliches Lächeln. Alex schaute sich den Dübel in ihrer Hand genau an. Was sie dort hatte, wusste sie von Bildern oder aus dem Fernsehen. Sie hatte schon darüber gelesen, aber es bisher nicht selbst versucht. Sie nahm den Dübel zwischen zwei Finger, führte ihn an ihre Lippen, öffnete ein Stück weit ihren Mund und zog einmal genüsslich daran. Alex atmete den kühlen Dampf ein, ließ ihn einen Moment in ihrer Lunge, damit sich die volle Wirkung entfalten konnte und blies den dunklen Rauch wieder raus. „Hey...nicht so gierig, meine Liebe. Ein Joint wird in einer Gruppe immer geteilt.“ rief LingLing, nahm Alex den Dübel ab, ehe diese noch ein weiteres Mal daran ziehen konnte und warf Alex ein verschmitztes Lächeln zu. Alex war verwirrt. Zum einen wegen dem berauschenden Gefühl des Rauschmittels und zum anderen weil sie Sam kennen gelernt hatte. Sam aus der Parallelklasse und ein Jahr jünger. Alex hatte sich niemals viel aus einer Beziehung gemacht, an Jungs hatte sie kein wirkliches Interesse. Sie hatte einen Cousin, der wohl auf sie stand und ihr manchmal ihre Unterwäsche und ihre Slipeinlagen klaute, deshalb schon war sie bisschen angewidert und wollte mit einem Jungen eigentlich keine Beziehung eingehen. Sam hatte wunderschöne Augen und schönes Haar, das Alex sehr gerne einmal wuscheln würde. Sie hatte keinen Tick oder so. Sie wollte nur einmal wuscheln und niemals andere Lippen in ihrem Leben küssen. „Erde an Alex, ist da jemand.“ rief Kevins Stimme. Er trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich war nur in Gedanken.“ stammelte Alex und Kevin grinste. „Ja das glaube ich auch, meine liebe Alexandra. Dich hat es anscheinend erwischt oder zumindest bist du ein bisschen abgelenkt. Oder doch zu viel Bier?“ mutmaßte Kevin. Alex schüttelte energisch ihren Kopf. „Blödmann!“ erwiderte sie, nahm ihm sein Bier ab und nippte daran. Alex Blick schweifte umher. Sie konnte Sam nirgendwo mehr finden. Hilfesuchend sah sie Kevin in die Augen, nur konnte er keine Gedanken lesen. „Wo ist Sophie?“ kam es etwas zögerlich aus Alex Mund. Kevin schaute sich nun ebenfalls um und zuckte seine Schultern. „Vielleicht ist sie hochgegangen. Dort sind auch die Klos. Vielleicht für kleine Mädchen.“ meinte Kevin. Alex nippte erneut an dem Bier, warf Kevin ein kleines Grinsen zu und wandte sich ab. „Ich habe noch eine bisschen Pappe, also LSD dabei, falls ihr was wollt.“ rief Kevin den anderen Leuten zu. Alex ignorierte ihn. Der Drang auf die Toilette zu gehen, war wichtiger. Nur einem Moment lang blieb sie stehen und schaute sich die verschiedenen Leute auf der Party genauer an. Manche kannte sie und andere wiederum nicht.

 

„Alex, sei nicht so eine Langweilerin.“ rief LingLing und Alex winkte genervt ab. Wenn sie einmal nein sagte, war es schließlich nein. Sie wusste was sie wollte. Alex Blick wanderte durch die Menge und fand Sophie, welche sich eine Pappe geworfen hatte und sich hingesetzt hatte. Sie nippte an einem Budweiser und reichte Alex die halbleere Flasche weiter. Diese setzte nun auch die Flasche an und nahm einen großen Schluck von dem kühlen Bier. „Willst du dich setzen?“ fragte Sophie und deutete an das sich Alex neben sie setzen sollte. „Du bist mir bisher noch nicht aufgefallen, woran liegt das?“ bemerkte Sophie, drehte ihren Kopf und legte diesen schief um Alex in die Augen zu sehen. „Ich gehe auf die gleiche Schule. Nur halt eben in die Parallelklasse. Aber ich kann verstehen das wir uns bisher nicht gesehen haben. Ich habe viel mit Kevin unternommen und ja...“ Alex unterbrach sich und schüttelte heftig ihren Kopf. „Wir sind allerdings nur Freunde. Er ist mein bester Freund und versorgt mich seit einiger Zeit mit meinem Stuff.“ erklärte Alex und schon nickte Sophie. Sie hatte wohl verstanden.

 

Alex musste dringend auf die Toilette. Sie musste das viele Bier irgendwohin los werden, ehe es zu sät war. Sie kehrte etwa fünf Minuten später zurück auf die Party und sah wie Sam sich mit einem Jungen unterhielt und dabei immer wieder kicherte. Alex fiel die Kinnlade hinunter. Sie spürte ihr Herz schneller schlagen. Angst breitete sich langsam aus. Sie hatte Sorge das Sophie doch mit diesem Jungen etwas anfangen könnte. Alex biss sich auf die Unterlippe. Einen fast endlosen Moment später, winkte Sophie, Alex zu. Alex unterdrückte ihre Gefühle, auch wenn sie fast geplatzt wäre und marschierte zu den beiden hinüber. Einen Moment später wurde Alex, Sophie´s Cousin James vorgestellt. Dieser hatte sich ein bisschen Sorgen gemacht, wollte sehen ob mit seiner Cousine alles in Ordnung war und nachdem er Alex die Hand geschüttelt hatte, drehte er sich um und wandte sich ab. „Keine Angst, Alex. Ich stehe nicht auf Jungs.“ flüsterte Sophie in Alex linkes Ohr, was den emotionalen Teil in ihrem Gehirn ansprach, den Teil der für ihre Gefühle verantwortlich war und der Teil der ihr Herz erneut schneller schlagen ließ. Eine Gefühlsexplosion passierte als Sophie mit ihrer Zunge das Ohrläppchen von Alex leckte. Sophie´s Hände wanderten den Rücken von Alex hinunter, bis zu ihrem Hintern, auf den sie kurz ihre rechte Hand legte. Alex spürte wie sie rot im Gesicht wurde. „Wow.“ keuchte Alex, drehte sich um und schaute in die wunderschönen Augen ihres Gegenübers. Alex beugte sich etwas nach vorne.

 

Aus einem zärtlichen Kuss wurde nichts, da Sophie sich plötzlich abwandte und tief einatmete. Sie nahm eine plötzliche Veränderung in sich wahr und begann ihre Umgebung anders wahr zu nehmen als bisher. „Boar...Alex...siehst du das auch?“ wollte Sophie wissen und starrte auf ein Gänseblümchen, welches sie aus dem Gras heraus gerissen hatte. „Die Farben sind so intensiv.“ murmelte Sophie weiter. Alex wurde ein bisschen nervös. Sie wusste in diesem Moment nicht wie sie reagieren sollte. So etwas hatte sie bei Kevin schon einmal beobachtet, deshalb drehte sie nicht völlig ab und dennoch war ihr nicht nach lachen zu mute. „Ich möchte das, wenn wir uns näher kommen sollen, du dieses Zeug nicht mehr nimmst, okay, Sophie?“ sagte Alex bestimmend. Sam nickte zwar. Ihre Pupillen hatten sich geweitet und ihr Blick war starr. Sie empfand eine schnell aufkommende Wärme und eine Kälte. Es war ein merkwürdiger Trip, bei dem sie glaubte mit dem Erdboden eins zu werden. Es fühlte sich merkwürdig an. „Guter Stoff.“ hauchte Sophie und legte sich auf das weiche Gras. Alex tat es ihr gleich. Sie blickten nun beide zum Himmel hinauf. „Hey Leute wollt ihr noch ein Bier?“ rief Kevin plötzlich. Während Alex sich meldete und ein Bier entgegen nahm, war Sophie in einer anderen Welt. Sie tauchte ab und wollte nur noch darin schwimmen. Fernab allem und jedem. Fernab der wirklichen Welt. Und dennoch hallten noch immer die Worte von Alex in ihrem Kopf. „Geil!“ stöhnte Sophie glücklich. Alex drehte sich auf die Seite, stürzte ihren Kopf mit der linken Hand ab und begann mit der rechten Hand, sanft über den Bauch von Sophie zu streicheln. „Wie lange hält so ein Trip?“ fragte Alex leise und blickte Kevin direkt an. „Paar Stunden.“ sagte er mit einem Schulterzucken. Alex nickte. Sie würde warten und nicht von Sophie`s Seite weichen. Sie genoss den Geruch ihres Parfüms. Sie legte ihren Kopf auf Sophie´s Brust, spürte wie sich ihre Brust auf und ab bewegte und schmiegte sich an sie heran. „Versprochen!“ hauchte Sophie leise. Alex grunzte zufrieden.

Kapitel 1

 

Ortega Fire

 

Abgründe

 

 

Greg schnaufte und ächzte. Er rollte seine Augen und schüttelte seinen Kopf. Dabei versuchte er im Keller Ordnung zu machen. Als Hausmeister musste er das Haus, welches ihm gehörte, zusätzlich noch in Schuss halten. Wenn etwas kaputt ging, so musste der gelernte Handwerker, es wieder herstellen, damit seine vier Mieter Parteien zufrieden waren. Was er hier sonst mit bekam war manchmal nicht schön. Viele Streits waren zu hören oder Töne von denen er nicht einmal wollte, das man sie hörte. Greg schüttelte jedes Mal seinen Kopf, musste dennoch seiner Arbeit nach kommen. Sein Mietshaus stand in Waterfront, einem Stadtteil von Washington, der Hauptstadt der USA. Dieses Haus hatte er einst von seiner Großmutter geerbt. Die Hauptstadt war teuer. Nicht so teuer wie das mit dem Zug drei Stunden entfernte New York City, doch teuer und so konnte er jedes Geld wirklich gut gebrauchen. Nur für die Instandhaltung war er verantwortlich und musste sich, wie heute auch, um eine kleine Reparatur im Keller kümmern, welche ihm die Mieterin, aus Wohnung Nummer Zwei, auf getragen hatte. Er stöhnte zwar leise, wollte dieser Arbeit jedoch nachgehen. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren...

 

Washington D.C., März 2023

 

Daniel Johnson war nun bei der Mordkommission und als Detective zuständig dafür das FBI auf den neusten Stand zu bringen und seine Kenntnisse zu teilen, ehe er sich auf das Revier zurück zog und dort an seinem Bericht arbeitete und versuchte einen der alten Fälle aufzurollen. Johnson arbeitete nun seit drei Monaten für die örtliche Polizei, hatte sich gut eingelebt und würde bis zu seinem Ruhestand, was noch dauerte, bei der Polizei bleiben. Das FBI hatte ihn einfach entlassen. Und das nur weil er seine Partnerin retten wollte und nichts unversucht gelassen hatte. Das sah der Direktor des FBI jedoch anders und entließ ihn umgehend. Nach dem Schock, ging Johnson zur Polizei, welche einen erfahrenen Ermittler gut brauchen konnte. Johnson löste sich aus seinen Gedanken als ein schwarzer Jeep vor der Polizeiabsperrung hielt und eine Person ausstieg, die er nicht kannte. Es musste sich um die neue Partnerin von Alex handeln. Johnson hatte nur von ihr gehört. Sarah Jane Trudeau, 31 Jahre alt, aus Philadelphia. In Quantico kam sie ein Jahr nach ihm an. Jedoch hatte er dort Geschichten gehört über die eiskalte Trudeau. Johnson konnte jedoch nicht sagen, worauf sich dies bezogen hatte. Wieder schüttelte er seine Gedanken ab. Früher war er niemals so nachdenklich gewesen. „Guten Morgen. Sie müssen Detective Johnson sein? Ich bin Sarah Trudeau, die Neue beim FBI. Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit.“ stellte sich Sarah vor und reichte Johnson die Hand. Da die Krise nun wirklich ausgestanden war, konnten sich Menschen wieder mühelos die Hände reichen und sich somit richtig vorstellen. „Es freut mich auch sie kennen zu lernen, Agent Trudeau.“ sagte Johnson und musste bei der Förmlichkeit bleiben. Er war ihr unterstellt. „Was haben Sie für mich?“erkundigte Sarah sich und sah Johnson fragend an. „Greg Poulsen. 53 Jahre alt. Von Beruf Hausmeister. Ihm gehörte dieses Haus. Er wurde von der Tochter einer Mieterin gefunden, als diese sich im Keller einen Joint anzünden wollte. Zwischen dem Auffinden der Leiche und dem Anruf bei der Polizei vergingen dreißig Minuten, was ich doch recht ungewöhnlich finde.“ verkündete Johnson und setzte Sarah somit ins Bild. „Wir gehen der Sache nach und bringen Licht ins Dunkle.“ versprach sie, grinste matt und wandte sich ab.

 

Alex sah Sam tief in die Augen. Ihre Köpfe näherten sich. Alex presste Sophie an sich heran. Gierig und voller Erregung packte sie Sophie's Haar. Ihre Lippen trafen sich und Alex spürte eine Explosion
Alex begann sanft an Sophie's Hals zu knabbern. Ein leises Stöhnen von ihr erklang. Beide wollten einander fühlen. Sie konnten nicht mehr aufhören.
"Was ist wenn uns hier jemand sieht?" fragte Sophie. Alex zuckte mit den Schultern und presste sie gegen die Wand. Dabei roch sie, Sophie's Parfüm. Vanille. Alex spürte wie ihr Herz schneller schlug. Es fühlte sich falsch an. So falsch. Sie wollte aufhören, jedoch konnte sie nicht mehr schlafen ohne Sophie nahe zu sein. Sie dürstete nach ihren zärtlichen Lippen die wie sanfter Wein schmeckten. Gierig berührten sich ihre Zungen. Sie spielten miteinander. Als wäre es ein Spiel, als würde alles um sie herum still stehen, als gäbe es nur sie
Alex spürte langsam das sie mehr wollte. Noch mehr als Sophie zu küssen. Mehr als diesen Moment. Vorsichtig tastete sie sich zu Sophie's Brüsten vor. Alex spürte das sie rot im Gesicht wurde, dennoch wollte sie jetzt den nächsten Schritt wagen. Sie ging in die hocke. Langsam öffneten ihre Finger Sophie's Hosen Knopf.

Alex zog Sophie auf eine alte Couch, welche in der kleinen Seitengasse stand. Sie schmiegten sich an einander und Alex spürte den schnellen Herzschlag von Sophie...."Ich will dich" hauchte Alex in Sophie's Ohr, zog sie fester an sich und küsste sie erneut. Ihre beiden Zungen tanzten im Mund

Alex zog sanft an Sophie ihrem Slip. Bis sie ihn, ihr, ausgezogen hatte. Sophie stellte ihre Beine langsam auf. Alex beugte sich über sie. Langsam glitten ihre Finger vor. Zärtlich begann sie an der Vagina ihrer Partnerin herum zu spielen. Alex hatte sich dafür extra ihre Fingernägel machen lassen, um ihre Partnerin im Intimbereich nicht zu verletzen aus versehen. Alex achtete behutsam darauf ihre Partnerin im Intimbereich zu liebkosten. Dazu benutzte sie ihre Zunge.

 

Sie begann damit zu lecken. Sie wusste genau wo ihre Partnerin berührt werden wollte, wie viel Druck sie anwenden musste und was Sam dabei mochte, da sie ebenfalls so berührt werden wollte. Alex vergrub ihren Kopf zwischen den Schenkeln ihrer Partnerin. Dabei nahm sie den natürlichen Geruch ihrer Partnerin wahr.

 

Sie roch einfach wundervoll, dachte Alex und wechselte sich ab, zwischen Zunge und ihrem Mittelfinger. Sie drang in ihre Partnerin sanft ein...

 

Es war März, der Frühling sollte bald offiziell beginnen und würde auch ein neues aufregendes Jahr einläuten. Für Alex war dieses Zeit jedoch nicht ganz so schön gewesen. Bald, im Sommer, würde sich der Todestag ihrer Mutter erneut jähren und sie würde sich wieder an den schlimmsten Tag ihres Lebens erinnern. Egal was sie später noch erlebt hatte. Dies, damals, war sehr schlimm und hatte sie geprägt. Seitdem war es ihr schwierig mit einem Mann manchmal auch nur zu arbeiten. Nur einmal hatte sie einen Mann näher an sich heran gelassen und dieser lebte nun nicht mehr. Alex schüttelte ihre Gedanken ab. Es gab wichtigere Dinge über die sie sich Gedanken machen musste. Zum Beispiel wo die beiden Partnerinnen wohnen wollten, wenn Sophie ihr Kind bekommen hatte. Im Loft als auch im Hausboot war nicht genug Platz. Vielleicht sollte Alex ihr Hausboot und das Tiny House verkaufen und sich ein Haus in der Innenstadt oder in Georgetown kaufen und dort ihre kleine Familie einziehen lassen. Vielleicht war dies die bessere Alternative anstatt immer noch getrennt zu leben. Auch dachte Alex über einen Heiratsantrag nach. Sie hatte drei Monate zwar an der Seite ihrer Partnerin Sophie verbracht, sich jedoch immer gefragt wie diese schwanger wurde, da die Eltern Sophie den Geldhahn zugedreht hatten und sie für die Behandlung in Chicago zur künstlichen Befruchtung, kein Geld mehr hatte. Was würde Sophie sonst tun um schwanger zu werden? Mit einem Mann schlafen vermutlich. Dies wollte sich Alex nicht einmal vorstellen. Sie erschauderte. „Nein! Das kann du dir nicht vorstellen, Alexandra. Das kann nicht sein. Du bist lost.“ ermahnte sie sich selbst und schüttelte ihren Kopf.

 

„Das Opfer erlitt ein schweres Schädeltrauma am Hinterkopf. Vermutlich jedoch nicht von einem Schlag, sondern eher von einem Sturz. Es könnte sich um einen Unfall gehandelt haben.“ berichtete Doktor Erica Gilbert und setzte die beiden Agentinnen ins Bild. Die beiden Ermittlerinnen hatten sich in der Pathologie getroffen. Alex wurde lediglich über eine kurze SMS über den neusten Fall informiert und auch darüber das sie eine neue Kollegin hatte. Sarah Trudeau, welche etwa fünf Zentimeter größer war als Alex, schlank. Rot gefärbtes lockiges Haar, welches Alex toll fand. Sie stand irgendwie auf lockiges Haar bei Frauen und wollte dieses einmal wuscheln. Sarah stammte ursprünglich aus dem Landes inneren und hatte einiges an Erfahrung, was sie sicherlich zu einer guten Ermittlerin machen würde. Sarah Trudeau hatte sich nicht weiter vorgestellt. Sie hatte ebenfalls grüne Augen und ein freundliches Lächeln. Alex schaute dabei auf ihre Lippen, welche sehr sinnlich aussahen. Alex ertappte sich bei dem Gedanken, diese Lippen einmal zu küssen. Was war nur mit ihr los zurzeit. Alles lief sehr gut. Sie würden bald zu dritt sein und dennoch stimmte dann an Alex etwas nicht. Sie löste sich aus ihren Gedanken. „Bist du dir sicher?“ hakte Alex nach und sah Gilbert fragend an. „Bisher ja. Ich habe die Leiche als letztes gestern Abend noch untersucht und mir auch diese Frage gestellt. Ich kann jedoch nichts anderes sagen, Ladys. Das scheint eher nach einem Unfall anstatt einem Mordfall auszusehen.“ verkündete Erica und Alex als auch Sarah schauten einander an. „Wann ist denn der genaue Todeszeitpunkt?“ wollte Sarah wissen und Erica warf einen Blick in ihren Autopsiebericht. „Irgendwann zwischen dreizehn und vierzehn Uhr.“ sagte sie und Sarah runzelte ihre Stirn. „Da befand sich auch die Tochter einer Mieterin im Keller und war mit ihrem Joint zu Gange.“ warf Sarah ein und Alex runzelte nun ebenfalls ihre Stirn. „Ich denke das ist kein Zufall.“ brummte Alex und rollte leicht ihre Augen. Sie wurde nicht informiert und dies konnte nun den gesamten Fall gefährden. Dies wollte sie bald nachholen. „Danke dir.“ sagte Alex an Gilbert gewandt, lächelte und wandte sich zusammen mit ihrer Partnerin ab.

 

„Es wäre schön wenn Sie mich das nächste Mal persönlich informieren könnten und nicht nur über eine SMS, Agent Trudeau.“ donnerte Alex Stimme. Beide Frauen befanden sich im Büro und hatten an ihren Schreibtischen Platz genommen. Alex war wütend und diese Wut musste raus. Sie funkelte ihre Partnerin finster an. Sarah hob ihre beiden Hände. „Ich habe Sie doch informiert. Ich konnte ja nicht wissen das Sie es gerne ausführlich hätten. Dafür müssten Sie auch mal öfters da sein, Agent Ortega. Oder sind Sie immer unter Feuer?“ zischte Sarah und funkelte Alex nun ebenfalls finster an. „Das würde heißen unter Strom. Und nein das bin ich nicht, Agent Trudeau. Nur sollten wir Partner sein und sie informieren mich lediglich über eine SMS. Wieso haben Sie mich nicht einfach angerufen?“ knurrte Alex. „Ich wollte aber ich hatte kein Netz.“ verteidigte sie sich und Alex grunzte. „Als ob!“ zischte Alex. Sie stand auf und marschierte in Richtung der Toiletten. Sie musste dringend mal auf die Toilette und wollte versuchen dabei etwas runter zu kommen. Sie vermisste ihren früheren Partner und würde mit dieser blöden Schnäpfe wohl niemals richtig warm werden. Alex warf die Tür hinter sich ins Schloss, steuerte eine freie Kabine an und trat ein. Sie zog ihre Hose aus, setzte sich und versuchte sich zu entspannen. Jedoch kam nicht das weshalb sie gekommen war, sondern Tränen. Sie begann zu weinen.

 

Etwas später am Abend befand sich Alex in einer Kneipe. Sie wollte versuchen diesen Tag zu vergessen und sich etwas entspannen. Die Ermittlungen führten das Team zu der Tochter einer Mieterin, welche sich immer über das Opfer beschwert hatte und mit diesem oftmals streit. Alex hatte zu dem überlebt ob sie ihren alten Dealer und Klassenkameraden Kevin Chung anrufen und fragen sollte, ob er ihr etwas besorgen konnte. Ihren einst illegalen Aktivitäten vom letzten Jahr konnte Alex nach der Sache mit Johnson nicht mehr nachgehen und hatte eine wichtige Einnahmequelle verloren. Sie konnte sich deswegen immer noch ärgern. Sie wollte doch nur etwas dazu verdienen und würde sich nun einen zweiten Job suchen müssen. Sie bestellte schon ihren zweiten Scotch. Den ersten hatte sie hinunter gekippt als wäre es nur Wasser gewesen. Es hatte jedoch in ihrem Hals gebrannt. Eigentlich mochte sie keinen Alkohol. Vielleicht in Schokolade, aber sonst, eigentlich nicht. „Harter Tag?“ erkundigte sich eine sanft klingende Männer Stimmte. Alex drehte sich nicht um. Sie interessierte nicht wer sich zu ihr setzen würde und warum. Sie zuckte lediglich ihre Schultern. „Kann man so sagen.“ murmelte sie vor sich hin, nippte an ihrem Glas und verzog das Gesicht. Wieder brannte es wie Feuer im Mund. Dennoch ignorierte sie die Schmerzen. Der Mann setzte sich neben sie und grinste matt. Dabei handelte es sich um einen 180cm großen, gut aussehenden Mann mit kurzen braunen Haaren und Vollbart. Er trug eine Brille. Dazu hatte er einen maßgeschneiderten schwarzen Anzug an. Einen Aktenkoffer legte er auf einen der freien Plätze. Der Mann drehte sich nun doch zu ihr um und reichte ihr die rechte Hand. „Tobias Fletcher. Ich bin der neue Staatsanwalt. Und Sie müssen Agent Ortega sein.“ stellte Tobias sich vor und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Alex schüttelte seine Hand. „Sie dürfen mich Alex nennen wenn Sie es wünschen. Ich bin jedoch nicht zum reden aufgelegt. Ich möchte nur trinken und den Tag schnell vergessen.“ murmelte sie und Tobias nickte knapp. Er bestellte sich nun ebenfalls einen Drink und während sie so nebeneinander saßen, kamen sie dennoch ins Gespräch.

 

Am nächsten Morgen befand sich Sarah zusammen mit der Tochter der Mieterin, Jenny, welche das Opfer im Keller gefunden hatte, im Verhörraum der Polizei und mitten in einem Gespräch. Alex wollte sich eigentlich beteiligen. Nur hatte das Gespräch längst begonnen und somit musste Alex wohl oder übel nur zu sehen. Alex trug eine schwarze Sonnenbrille. Sie hatte einen Kater von gestern Abend, konnte sich nicht mehr erinnern wie sie eigentlich nach Hause gekommen war und hatte immer noch Kopfweh. Sie würde den Staatsanwalt später anrufen und nach gestern Abend befragen. Irgendetwas mit Kartoffelsack hatten die Beiden besprochen, nur wusste Alex nicht mehr was es genau war. Sie wusste nur noch das sie einen sehr schönen Abend hatte und zum Glück alleine aufgewacht war. Alex hatte schon befürchtet fremd gegangen zu sein. Alex würde niemals bewusst ihrer Partnerin weh tun wollen. Jedoch konnte sie sich nicht immer sagen, welche Abgründe sich in ihrer Seele befinden würden und wann diese raus wollten. Alex schüttelte ihre Gedanken ab und konzentrierte sich auf die Szene vor ihren Augen. Das war wichtig und nicht was sie sich dachte.

 

„Ich weiß überhaupt nicht was ich hier soll. Ich bin nicht schuldig.“ sagte Jenny und schüttelte ihren Kopf. Agent Trudeau legte ihr Fotos von der Leiche auf den Tisch und Jenny wendete ihren Blick ab. „Können Sie mir noch einmal erzählen was Sie an dem Tag getan haben, ehe Sie die Polizei anriefen? Ich brauche es nur für das Protokoll.“ log Sarah und versuchte nicht zu grinsen. „Wenn es unbedingt sein muss.“ stöhnte Jenny und rollte ihre blauen Augen. „Ich war im Keller, habe dort meinen Stoff gesucht und wollte einen durchziehen, als ich Mister Poulson auf dem Boden liegen sah. Er hat sich nicht bewegt. Ich dachte er wäre hingefallen, dass hat er manchmal und war dann einen Moment bewusstlos. Ich habe meinen Joint geraucht und dann nach ihm gesehen als er nicht mehr atmete habe ich den Notarzt gerufen.“ berichtete die Tatverdächtige und Sarah machte sich Notizen in ihrem Handy. Sie legte ihr Handy beiseite und faltete ihre Hände. „Und wieso haben Sie dem Mann nicht gleich geholfen?“ wollte Sarah wissen und Jenny zuckte mit den Schultern. „Sie kannten ihn nicht. Mister Poulson war ein richtiger Affe. Er hat uns drangsaliert und lieber hätte ich mir den Arsch rasiert als ihm zu helfen, wenn sich der Volltrottel auf die Nase legt. Ich habe ihn demnach nicht ermordet, auch wenn ich ihm den Tod gewünscht habe.“ zischte Jenny und Sarah nickte knapp. „Unterlassene Hilfeleistung ist es trotzdem, meine Liebe. Sie werden sich dennoch vor Gericht verantworten müssen.“ sagte Sarah, schlug die Akte zusammen und stand auf. Jenny fiel die Kinnlade hinunter.

 

„Ich schwöre ich habe dich nicht angefasst, Alex. Ich habe dich lediglich nach Hause gebracht als du zu viel getrunken hattest. Ich bin ein Gentleman.“ sagte Tobias und sprach dabei ruhig in den Telefonhörer. Alex nickte knapp. Sie hatte den Fall gelöst und befand sich vor dem Gerichtsgebäude in der Innenstadt. „Das ist gut. Gut das es noch welche gibt.“ sagte sie und brach ab. „Hast du eventuell noch einmal Lust etwas trinken zu gehen? Einen Kaffee vielleicht dieses Mal?“ wollte Alex wissen und wartete die Antwort ab.

 

Kapitel 2

 

Ein letzter Ausweg

 

 

Annette konnte dieses Gemecker einfach nicht mehr ertragen. Es war zu viel und sie wollte nur noch sich am liebsten die Ohren abschneiden oder sich im Gehörgang verletzen. Die Rede war von ihrer Mutter, welche ihre Tochter jeden Tag nervte. Annette´s Vater war vor einem Jahr gegangen. Er hatte die Familie verlassen, weil er es mit seiner Frau nicht mehr ausgehalten hatte. Nun lebte Annette alleine mit ihrer Mutter zusammen, welche Manisch Depressiv war und immer wieder ihre Medikamente nicht nehmen wollte, da sie sonst nicht zeichnen konnte. Dies war sehr schlimm für Annette, die sich eigentlich aus einer schweren Depressionen wieder nach oben kämpfen musste und nicht noch zusätzlich sich um ihre Mutter kümmern musste. Dies war ihre Vater jedoch egal gewesen. Er verließ die Familie und lebte nun mit seiner neuen Freundin irgendwo zusammen. Annette wusste nicht mehr was sie noch tun sollte. Sie hatte nicht viele Freunde mehr und war sehr nicht ganz auf der Höhe. Es gab vielleicht nur einen letzten Ausweg aus diesem Alptraum, nur würde ihr dieser nicht unbedingt gefallen....

 

Washington D.C., März 2023

 

„Das Opfer heißt Karen Fields. Erfolgreiche Geschäftsfrau aus Washington und zweifache Mutter. Ihre Tochter Annette hat sie gefunden. Das zweite Kind, ein gewisser Joshua, lebt seit zwei Jahren in Manhattan und arbeitet als Lehrer. Die Tochter erholt sich von einer depressiven Phase welche sie im College erlitten hat.“ begann Detective Johnson seinen Bericht und setzte somit Agent Sarah Trudeau ins Bild, welche sich am Tatort genauer umsah. Sie befanden sich in einem Einfamilienhaus in Capitol Hill, wo die Menschen mit Geld lebten. Alle wirkte unverändert. Und dennoch lag in ihrem Bett, die Leiche einer Frau, welche ihre Augen weit aufgerissen hatte und die Leichenstarre bereits eingesetzt hatte. Sarah hatte schon einige Leichen gesehen. Sie konnte manchmal zwischen einem natürlichen Tod und einem Mord unterscheiden. In diesem Fall wusste sie es nicht. Sie würde es die Pathologin entscheiden lassen. „Was sind das da für Medikamente? Gehören die der Tochter?“ wollte Sarah wissen und Johnson folgte ihrem Blick. Auf dem Nachtschränkchen stand eine Packung mit Tabletten. Er runzelte seine Stirn und überflog seine Notizen. „Das Opfer litt, laut Aussage der Tochter, an Manie. Deswegen konnte das Opfer auch nicht mehr arbeiten gehen. Früher habe sie als Geschäftsfrau gearbeitet und als ihre Krankheit auftrat, war alles vorbei. Die Tochter hat mir dies erzählt. Ich denke es könnte vielleicht wichtig sein.“ warf Johnson ein und Sarah nickte knapp. „Ich gehe der Sache nach, Detective. Aber denken Sie nicht das Sie noch immer zum FBI gehören. Das ist vorbei.“ erinnerte sie ihn und Johnson fiel die Kinnlade hinunter. „Woher wissen Sie davon?“ hakte Johnson nach. Sarah Trudeau zuckte ihre Schultern. „Der Direktor ist mein Onkel und ich wollte wissen in welche Fußstapfen ich trete. Und ob ich diese ausfüllen kann. Der Direktor, mein Onkel, hält sehr viel von Agent Ortega. Er findet sie habe Feuer in sich und wird sicherlich mal Karriere machen innerhalb des FBI.“ verkündete Sarah und lächelte. Johnson sagte nichts mehr. Er wusste nicht was er noch sagen sollte. „Ich merke es mir, Agent Trudeau.“ murrte Johnson nach fünf Minuten des Schweigens, grinste und wandte sich ab.

 

Sophie wusste manchmal nicht was sie machen sollte. Sie hatte ein großes Geheimnis und wusste nicht mehr ob sie dieses noch länger behalten konnte. Sie würde dieses Geheimnis verraten müssen, wenn sie sich von ihrem schlechten Gewissen befreien wollte. Sie hatte etwas schlimmes getan. Etwas mit dem sie vielleicht sogar ihre Beziehung zu ihrer Partnerin Alex zerstört hatte. Jedoch wollte sie unbedingt eine Familie und nachdem ihr Vater ihr den Geldhahn zu gedreht hatte, musste sie kreativ werden, wenn vom Traum der eigenen Familie etwas übrig sein sollte. Sie wollte dringend eine Familie gründen mit eigenen Kindern und mit ihrer Traumfrau zusammen sein. Ihrer Alex, welche sie zehn Jahre nicht gesehen hatte. Das letzte Jahr, die ersten neun Monate davon waren nicht so schön, dann kam Alex in ihr Leben zurück und Sophie wusste erst nicht wie sie reagieren sollte. Am Ende hatte sie sich unendlich gefreut und nach kurzer Zeit waren beide wieder ein Herz und eine Seele. Doch dieses Geheimnis würde beide vielleicht zerstören. „Woran denkst du, Prinzessin?“ wollte Alex wissen und riss Sophie aus ihren Gedanken. Diese schüttelte ihren Kopf, kaum merklich und blickte ihrer Partnerin tief in die Augen. Der Monat näherte sich bereits dem Ende. Nur noch drei Tage dann sollte April sein. Vielleicht sollte Sophie bis zum ersten April mit ihrer Beichte warten, dann glaubte Alex vielleicht es handle sich um einen schlechten Scherz. Sophie wusste nicht mehr was richtig und was falsch war. Sie wusste nur das sie Alex nicht verlieren wollte. „Ich musste nur eben an meine Arbeit denken und was ich noch alles erledigen muss.“ log Sophie und schmiegte sich wieder an Alex. Sie lagen in ihrem Loft und kuschelten. „Ist die Mittagspause wirklich bald vorbei?“ wollte Alex wissen und Sophie nickte zustimmend. Alex stöhnte leise. „Na gut. Dann gehe ich und lasse dich im Homeoffice weiter lernen. Damit du deine Prüfung schaffen wirst, Prinzessin.“ meinte Alex, stand auf und gab ihrer Partnerin einen Kuss auf die weichen Lippen. Ein Kuss reichte damit Sophie erregt wurde. Jedoch hatte sie wirklich keine Zeit mehr um mit ihrer Partnerin Liebe zu machen. Sie hatte noch etwas zu erledigen und Alex musste zurück zum FBI. „Können wir uns nach dem Fall noch einmal hier treffen, Engelchen? Ich möchte dir gerne etwas wichtiges erzählen und das geht nicht zwischen Tür und Angel.“ fragte Sophie und Alex nickte zustimmend.

 

Alex zog die Tür hinter sich zu und stand nun auf dem Flur. Von hier auf, war der Fahrstuhl der hinauf zum Loft führte, nicht weit weg. Alex fragte sich was ihre Partnerin wohl gemeint hatte und wieso sie darüber jetzt nicht reden wollte oder vorher nicht darüber gesprochen hatte. Ob es einen Grund dafür gab? Den musste es wohl geben. Nur so geheimnisvoll das passte eigentlich nicht zu Sophie, überlegte Alex, warf einen Blick auf ihr Handy und hatte drei verpasste Anrufe. Sie rollte ihre Augen. Alle drei Anrufe stammten von ihrer neuen Partnerin. Vermutlich etwas zu dem neuen Fall. Alex drückte auf Wahlwiederholung. „Hier ist Alex Ortega. Sie wollten mich sprechen?“ meldete sich Alex zu Wort und wartete auf ihre Gesprächspartnerin. Alex marschierte langsam in Richtung Fahrstuhl. Sie stieg in die Kabine ein und fuhr hinunter in die Lobby. Ihr Dienstfahrzeug wartete bereits auf sie vor der Tür.

 

Gegen Nachmittag befanden sich Alex und ihre neue Kollegin in der Pathologie. Dort trafen beide auf Doktor Gilbert, welche die Leiche so eben noch untersucht hatte und noch etwas in ihren Bericht eingetragen hatte, ehe sie Zeit für die beiden Ermittlerinnen hatte. Erica Gilbert hatte Schwierigkeiten Alex in die Augen zu sehen. Sie gehörte als beste Freundin von Sophie zu deren Vertrauten und wusste wenn Alex dieses Geheimnis lüften würde, würde Alex explodieren und niemals wieder mit ihnen reden wollen. Erica wollte jedoch nichts verraten. Dies sollte Sophie alleine tun. Es handelte sich außerdem um eine Beziehungssache. Erica war zwar die beste Freundin und dennoch wollte sie nicht zwischen den Stühlen stehen. Erica schüttelte alle privaten Gedanken ab, atmete tief durch und konzentrierte sich auf das Mordopfer. „Es handelt sich um einen Mord.“ begann Erica und Alex als auch Sarah runzelten ihre Stirn. „Das sah am Tatort aber nicht danach aus, Doktor Gilbert.“ warf Sarah ein und Gilbert zuckte ihre Schultern. „Euer Opfer ist erstickt worden. Ich konnte getrockneten Speichel um den Mund des Opfers herum erkennen. Des Weiteren sind ihre Augen weit aufgerissen und erstarrt. Das passiert nur bei Mord. Das Opfer war in einem Todeskampf von vielleicht fünf bis sechs Minuten. Danach war alles aus.“ berichtete Doktor Gilbert und beide Agentinnen sahen sich entgeistert an. „Tatwaffe?“ wollte Alex wissen. „Vermutlich ein Kissen. Wenn Sie das finden, haben Sie nicht nur die Tatwaffe, sondern vielleicht auch DNS vom Täter.“ warf Erica Gilbert ein, grinste und wandte sich ab, als eine neue Leiche in die Pathologie geschoben wurde. „Und was machen wir beide jetzt? Noch mal ins Haus?“ wollte Alex wissen und musterte ihre neue Kollegin. Sarah Trudeau schüttelte ihren Kopf. „Ich denke wir sollten zu diesem jungen Forensiker gehen. Wie hieß er noch gleich..?“ meinte Sarah und Alex nickte knapp. Sie wusste das nur Jason Licht ins Dunkle bringen konnte.

 

„Ich kann euch beiden leider nicht allzu viel sagen.“ begann Jason Cross und nahm Alex als auch Sarah das Feuer aus den Augen. Sie hatten schon mit der Lösung des Falles am nächsten Morgen bei ihm gerechnet. Nun schüttelte der Experte seinen Kopf. „Was soll das bedeuten, Jason? Wir kommen extra zu dir, dem Wissenschaftler, der mit neuster Technik die Spuren vom Tatort untersucht und du sagst uns, dass du nichts für uns beide hast? Soll das vielleicht ein Scherz sein? Ein kleiner Scherz, pünktlich zum kommenden April?“ fragte Alex und sah ihrem Kollegen tief in die Augen. „Ich bin zwar Wissenschaftler und habe hier Zugang zu der neusten Technik des FBI, kann allerdings nicht herbei zaubern was es nicht gibt, Alex. Ich kann euch nur verraten was am Tatort gefunden wurde und was eben nicht. Und das ist nicht besonders viel.“ meinte Jason und reichte den beiden Ermittlerinnen einen Bericht weiter. Sarah und Alex lasen diesen Bericht abwechselnd und schauten den Experten fragend an. „Gar nichts?“ kommentierte Alex die Situation. „Nicht viel jedenfalls. Ich habe zwar einige kleine Hautschuppen auf der Mordwaffe, einem Kissen, entdeckt, kann sie allerdings nicht zuordnen das sie im Codis nicht sind.“ verkündete der Experte und Alex senkte ihren Blick. „Wen haltet ihr denn für verdächtig?“ erkundigte Jason sich. „Die Tochter. Sie hat das Opfer, ihre Mutter, gefunden und wirkte auch nicht besonders geschockt. Ich wollte sie morgen noch einmal befragen.“ meinte Sarah und Alex nickte zustimmend. „Zusammenfassend gab es keine Haare, keine DNS?“ hakte Alex nach und Jason nickte. „In Ordnung. Dann würde ich sagen führen Sie, Sarah, die Befragung durch und ich gehe heute Abend noch in die Technik. Vielleicht findet sich noch etwas.“ meinte Alex und Sarah nickte knapp.

 

Am späten Abend traf Alex in der technischen Abteilung des FBI ein und war froh Avery Brooks noch immer an ihrem Schreibtisch vor zu finden. Diese hatte ihre Webcam gestartet und versuchte mit gewissen Klängen im menschlichen Gehirn Trigger auszulösen, welche beruhigend wirken sollten. Avery streamte hin und wieder auf der Plattform Snitch und war in der Kategorie ASMR unterwegs. Sie hatte viele User und eine kleine Community aufgebaut und verdiente sich somit noch etwas dazu. Alex hatte es eigentlich eilig. Dennoch fand sie es interessant und wollte warten bis Avery zu einem Ende kam, ehe sie die Expertin um einen Gefallen bat. Avery blinzelte einige Male und dennoch kam sie der Bitte nach und begann die Tochter, Annette Fields, zu überprüfen. Dies dauerte etwas eine halbe Stunde. Anschließend druckte Avery den Bericht aus und reichte ihn, an Alex, weiter. „Die Tochter ist demnach drogenabhängig und hat eine Menge Schulden bei einem Dealer.“ las Alex laut vor und legte ihre Stirn in Falten. „Das kann ich mir schon als möglichen Motiv für einen Mord vorstellen, Alex. Laut ihren Konten hatte die verstorbene Mutter schon einiges an Geld. Diese konnte das Geld jedoch nicht richtig ausgeben, da sie Manisch Depressiv war und immer wieder Schübe hatte. Meine Schwester hat das auch. Ich kenne mich da bisschen mit aus.“ meinte Avery und senkte ihren Kopf. „Meinst du, die Tochter tötete im Schlaf ihre eigene Mutter wegen Geld?“ wollte Alex wissen und Avery zuckte ihre Schultern. „Du bist die Ermittlerin. Finde es raus.“ sagte Avery und schenkte Alex ein freundliches Lächeln.

 

„Was soll ich Ihnen denn noch sagen, das ich nicht schon längst zu Protokoll gab, Agent Trudeau?“ wollte Annette Fields am nächsten Morgen wissen und schaute die FBI Agentin, welche Jura studiert hatte und als Anwältin tätig war, fragend an. Sarah Trudeau und Annette befanden sich im Verhörraum der Polizei. Hier wollte Sarah versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen und vielleicht die junge Frau in Bedrängnis bringen. Alex hatte erzählt was sie heraus gefunden hatte. Nun lag es an Sarah den Fall abzuschließen mit einem Geständnis. Sarah verstand es mit den Menschen zu spielen. Dies hatte sie unter anderem von ihrem Vater, einem erfolgreichen Anwalt gelernt und wandte dieses Wissen meist bei einer Befragung an. Und falls das nicht reichte, versuchte sie es mit ihrem Charme. „Es gibt Unstimmigkeiten in unserem Fall und ich hoffe Sie können uns da weiter helfen, Miss Fields.“ warf Sarah ein und schaute der Verdächtigen tief in die Augen. Sarah tat als kramte sie in ihrer Jackentasche. Dann legte sie ein Dokument auf den Tisch, welches von Avery stammte. „Ich weiß das Sie gerne Drogen nehmen, Miss Fields. Sie sind anhängig und das kostet sehr viel Geld, nicht wahr.“ meinte Sarah und Annette fiel die Kinnlade hinunter. „Woher haben Sie das?“ hakte sie erschrocken nach und Sarah zuckte ihre Schultern. „Wir haben unsere Experten.“ sagte sie schlicht und schaute der Verdächtigen tief in die Augen. „Was ist passiert, Annette? Wollte ihre Mutter, Ihnen, kein Geld mehr geben und deswegen haben Sie sie ermordet?“ Ist es so abgelaufen? Oder haben Sie den Zustand ihrer Mutter nicht mehr ausgehalten?“ wollte Sarah schroff wissen. Annette schüttelte ihren Kopf. „Ich sage nichts ohne meinen Anwalt.“ entfuhr es Annette und Sarah grunzte. „Ich war Anwältin. Sie können es mir verraten wenn Sie wollen oder halt einem Kollegen, aber dann geht es ins Gefängnis. Sie habe ein Motiv und die Gelegenheit. Und ich wette ihre DNS stimmt ebenfalls mit der Tatwaffe überein.“ meinte Sarah und grinste zufrieden.

 

Alex fragte sich manchmal wieso sie nicht öfters die Verhöre leiten durfte. Lag es daran das sie erst seit knapp drei Jahren beim FBI war oder daran das Miller nun im Ruhestand war und sie nicht mehr bevorzugen konnte. Sie wusste es nicht. Sie wusste nur das sie wieder ins Loft ihrer Partnerin gehen wollte um diese dort zu sehen. Sophie wollte ihr etwas wichtiges erzählen und somit hatte sich Alex etwas schönes angezogen und etwas zu Essen geholt. Vielleicht bekam Alex heute einen Antrag und da musste alles perfekt sein. Ihre Haare und ihre Nägel hatte sie sich machen lassen. Alles war perfekt. Vor der Wohnungstür angekommen, machte Alex eine Pause, zog ihre Bluse zurecht und klopfte an die Tür. Sophie öffnete diese einen Moment später. Sie hatte sich jedoch nichts frisches angezogen und schien geweint zu haben. Alex trat ein und runzelte ihre Stirn. Beide setzten sich neben einander auf das Sofa. „Ich muss dir etwas erzählen, Alex. Und ich weiß nicht ob es dir gefallen wird. Es geht um meine Schwangerschaft.“ sagte Sophie und unterbrach sich. Sie machte eine kleine Pause, die Alex wie eine Ewigkeit vor kam. „Nun sag schon.“ drängte Alex ihre Partnerin. Diese holte tief Luft. „Du weißt ja das die künstliche Befruchtung sehr teuer war und nicht funktioniert hatte, also habe ich mich mit Josh, einem alten Freund getroffen und habe mich von ihm schwängern lassen. Er hat in der High School Zeit schon meinen Freund gespielt und wird einen solch tollen Vater abgeben.“ sagte Sophie und Alex sprang auf. Sie spürte wie ihre Kinnlade hinunter fiel und sie schüttelte heftig ihren Kopf. „Du bist zu einem Mann gegangen ohne vorher mit mir zu reden? Wie konntest du nur?“ donnerte Alex Stimme. Sie gab ihrer Partnerin eine Ohrfeige, wandte sich ab und verließ mit schnellen Schritten das Loft. Sophie sank auf die Knie und begann zu weinen. Vielleicht hatte dieser Moment alles zwischen Ihnen zerstört was sie sich aufgebaut hatten.

 

Ende

Kapitel 3

 

Eifersucht

 

 

Joel, wollte schon immer Zugführer werden und Menschen aller Nationen und Hautfarben transportieren. Eigentlich wollte er einen Fernzug fahren. Am Ende wurde es jedoch die U Bahn von seiner Heimatstadt, Washington. Hier hatte er schon immer gelebt und hatte auch das College besucht. Die Universität tat ihm damals sehr gut. Dort lernte er seine Frau kennen und noch immer waren sie beide ein glückliches Paar. Er würde seine Frau niemals hintergehen oder sie gar betrügen. Dies machten viele der Menschen die er kannte, jedoch hatte er daran kein Interesse. Worauf sein Augenmerk lag, war die Tatsache das er bald etwas erben sollte. Der Notar hatte sich bereits gemeldet. Er würde etwa zwei Millionen Dollar von seiner reichen Großmutter erben und brauchte danach nicht mehr seinem Beruf nachzukommen. Ob er überhaupt seinem Beruf fern bleiben wollte, hatte Joel noch nicht entschieden. Er wollte dies alles mit seiner Ehefrau besprechen und dann weiter sehen. Joel hoffte nur sein drogensüchtiger Bruder Philipp würde leer ausgehen...

 

Washington D.C., April 2023

 

Detective Lisa Jacobs verzog angewidert ihr Gesicht als sie einen Blick auf die Leiche eines Mannes warf, welche die U Bahn gesteuert hatte. Das Gesicht war weg. Einfach weg geschossen. Überall in der kleinen Führerkabine waren Blut und Reste eines Kopfes zu finden. Es sah wirklich nicht sehr nett aus. Lisa hoffte sie konnte sich bald vom Acker machen und musste dies nicht länger mit ihren eigenen Augen sehen. Sie war in der Gegend gewesen. Ein Anruf von einem Streifenpolizisten habe sie erst auf diese Spur gebracht. Nun befand sich Lisa im U Bahn Tunnel zwischen der Innenstadt und Arlington und es wimmelte von Einsatzkräften, Polizei und Notarzt. Auch die Pathologie durfte nicht fehlen. Es war ihr sehr unangenehm hier zu sein und dennoch musste sie als Polizistin ihrem Job nachgehen, ehe sie sich verziehen konnte. „Das Opfer heißt Joel Schumaker. Alter 45 Jahre. Er hat als U Bahn Fahrer gearbeitet. Laut Aussage von seinem Chef, hat das Opfer nichts lieber getan.“ Lisa unterbrach sich und klappte ihren Notizblock zu. „Ich muss die Familie noch informieren.“ murmelte Lisa und senkte ihren Blick. Agent Trudeau sah sich um und verzog nun ebenfalls ihr Gesicht. „Haben Sie so etwas schon einmal gesehen, Agent Trudeau?“ wollte Lisa wissen und Sarah Trudeau schüttelte ihren Kopf. „Nicht direkt. Ich habe schon Leichen sehr entstellt gesehen, aber das hier, gleicht einem Horrorfilm. Es fehlt nur noch eine lahme Sex Szene.“ murmelte Sarah und Lisa grinste matt. Bei dieser Aussage von der Spezial Agentin, musste Lisa an den Film Scary Movie und die sehr witzige Sex Szene denken. Sie räusperte sich und kehrte in die Realität zurück. „Ich finde Lille Rev schreibt sehr gute Sex Szenen in ihren Büchern. Oder auch Cathy von Schlotterstein hatte es wirklich drauf.“ bemerkte Lisa und Sarah zuckte ihre Schultern. „Muss man diese beiden Namen kennen?“ hakte sie nach und Lisa runzelte ihre Stirn. „Das sind Autorinnen. Sie schreiben Fantasy und Krimi Romane. Ich habe schon einiges von beiden gelesen und kann sie nur empfehlen.“ meinte die Polizistin und schenkte Sarah ein freundliches Lächeln. „Ich merke es mir.“ meinte Sarah, griff zu ihrem Handy und wählte die Nummer von der Spurensicherung.

 

(Rückblick)

 

„Können wir beide nicht darüber reden, Alex? Bitte lauf nicht einfach davon.“ bat Sophie ihre Partnerin Alex und lief ihr nach. Es regnete in Strömen. Alex hatte es noch ein bisschen weit bis zu ihrem Motorrad. Sie hatte so eben erfahren das ihre Partnerin von einem Mann, Josh, schwanger war und ihr gemeinsames Kind aus einer heißen Nacht stammte. Dies konnte Alex nicht akzeptieren. Sie hatte das Loft verlassen, wollte so schnell wie möglich zu ihrem Bike und davon fahren. Jedoch wollte Sophie sie nicht kampflos aufgeben. Beide Frauen waren klatsch nass. Alex blieb stehen und drehte sich langsam zu ihrer Partnerin um. „Ich weiß nicht mal mehr was ich dazu noch sagen soll, Sophie. Du hast nicht mal vorher mit mir, deiner Partnerin, geredet sondern das einfach für dich entschieden und dann auch noch mit diesem Josh, der während der High School, schon deinen Freund vor deinen Eltern gespielt hat. Ich kann das nicht so einfach akzeptieren oder verzeihen, Sophie Lynn! Wie stellst du dir das vor in Zukunft? Und weil du ja mehrere Kinder haben wolltest, wird Josh wohl noch öfters dafür herhalten. Wie soll ich dazu jetzt noch rein passen?“ donnerte Alex Stimme und sie funkelte Sophie finster an. Diese hatte zu weinen begonnen. „Es tut mir leid, Alex. Ich wollte ja noch mit dir reden, aber ich dachte du redest es mir dann aus. Und ich will so gerne ein Baby haben. Ich schwöre ich habe beim Akt nur an dich gedacht.“ rief Sophie über den Lärm des lauten Regens hinweg. „Ach und das macht es dann wieder gut?! Wie würdest du das sehen, wenn ich plötzlich wieder einen Kerl hätte und mir hätte ein Kind machen lassen? Ich weiß das du eine Familie haben willst, Sophie, und das wir kreativ hätten sein müssen, aber mit Josh? Alter Finne!“ brüllte Alex über den Lärm hinweg, holte aus und gab sich selbst eine Ohrfeige. Sophie sah ihre Partnerin verwirrt an. „Lieber mich als dich.“ murmelte Alex, wandte sich ab, stieg auf ihr Motorrad und fuhr davon.

 

Gegenwart,

 

Alex löste sich aus ihren Gedanken. Sie öffnete ihre Augen und blickte zur Zimmerdecke hinauf. Sie befand sich noch immer im Bett und musste nun endlich mal aufstehen, wenn sie nicht zu spät ins Büro kommen wollte. Sarah Trudeau hatte angerufen, Alex geweckt und ihr von einem neuen Fall berichtet. Sie wollten sich in der Gerichtsmedizin treffen. Vorher wollte Alex sich fertig machen, duschen und frisch ankleiden. Alex hatte ihre ehemalige Partnerin Sophie, mit der sie niemals wieder ein Wort wechseln wollte oder diese sehen, seit zwei Wochen nicht mehr gesehen. Und dennoch ging ihr noch die letzte Unterhaltung im Kopf herum. Sie hatte ihre Sachen aus Sophie´s Loft geholt und die Sachen ihrer ehemaligen Prinzessin einfach auf die Straße geworfen. Es war Alex egal ob ein Obdachloser sich die Kleidung schnappen würde oder nicht. Alex fühlte sich zu tiefst verletzt und hintergangen. Nachdem sie ihrer Sophie alles in ihrem Leben erzählte, tat Sophie dies nicht und hatte somit ihre Beziehung zerstört, weil sie mit Josh im Bett war. Ein kleiner Teil tief in ihrem Inneren konnte es zwar verstehen, jedoch war ihr Herz gebrochen und sie würde viel Zeit brauchen um diesen Schmerz zu verarbeiten. Alex hatte keine Ahnung wie sie nun ihr Leben alleine leben sollte. Schon jetzt fehlte ihr der warme Körper ihrer Partnerin neben sich. Vielleicht kaufte sie sich ein Plüschtier und legte es neben sich, überlegte Alex und verschwand für eine Viertel Stunde unter der Dusche. „Auf ein neues.“ murmelte Alex, trocknete sich ab, warf einen Blick in den Spiegel, kontrollierte ihre blonde Haarsträhne. Sie wollte wissen ob die Farbe noch hielt was der Frisör versprochen hatte. Anschließend ging sie ins Schlafzimmer zurück, sich ankleiden. Die Sonne strahlte. Vielleicht würde es ein schöner Tag, trotz eines Mordes, werden.

 

„Sie sind ja früh da.“ bemerkte Sarah Trudeau und warf Alex ein abfälliges Lächeln zu. Alex rollte ihre Augen. „Was ist eigentlich ihr Problem, Agent Trudeau?“ erkundigte Alex sich und funkelte ihre Partnerin finster an. „Ich habe kein Problem mit ihnen, Agent Ortega. Ich glaube nur das sie es gewohnt waren sich an ihre eigenen Regeln zu halten. Ich habe gehört das sie der Liebling vom Einsatzleiter waren und das stinkt mir. Ich musste mir alles hart erarbeiten und sie bekommen die Chancen, weil sie was, mit ihm im Bett waren. Einfach lächerlich.“ fauchte Sarah und funkelte nun auch Alex finster an. „Ich habe niemals mit meinem Boss geschlafen. Er war mir wie ein Vater. Einen Vater den ich früh verloren hatte. Mehr war da nicht.“ Alex unterbrach sich als Sarah ihre Augen rollte. „Kann ja nicht jeder von uns mit dem Direktor verwandt sein. Von wegen nicht bevorzugt wollen!“ donnerte Alex Stimme. Alex funkelte Sarah finster an, ging an ihr vorbei und betrat die Pathologie. Der Fall war nun wichtiger als ihre persönlichen Gedanken oder Meinungen.

 

„Haben Sie beide sich abreagiert?“ wollte Doktor Gilbert wissen und sah die beiden Agentinnen fragend an. „Haben Sie uns etwa gehört?“ wollte Sarah wissen und die Gerichtsmedizinerin nickte zustimmend. „Die Wände hier sind sehr dünn. Ich höre alles. Besonders wenn mein Chef, einen Furz lässt, nach dem Mittagessen und herzhaft darüber lacht. Ich höre alles.“ erwiderte Gilbert und schenkte beiden Frauen ein freundliches Lächeln. „Ich denke sie Beide haben mich aufgesucht um etwas über das neuste Mordopfer zu erfahren?“ bemerkte Erica Gilbert und beide Agentinnen nickten. Alex stemmte ihre Hände in die Hüften. „Dem Opfer wurde der Kopf mit einer großkalibrigen Waffe weg geschossen. Das ist auch die Todesursache. Ich konnte nichts erkennen. Keine Abwehrverletzungen, keine Haut unter den Fingernägeln. Das Opfer muss allerdings seinen Mörder gekannt haben. Die Fahrerkabine wurde nach, dem elften September 2001, speziell mit Panzerglas verziert und soll den Fahrern viel Schutz bieten.“ berichtete Gilbert und nun schauten sich die beiden Ermittlerinnen tief in die Augen. Es war nur ein Moment. Vielleicht dachten beide das gleiche. „Interessant.“ riefen beide Frauen im Chor und Gilbert nickte knapp. „Gibt es gar keine Spuren?“ erkundigte Alex sich und Gilbert zuckte ihre Schultern. „Ich habe den Mageninhalt untersucht und eine weiße Flüssigkeit gefunden, welche ich zu Jason geschickt habe. Vielleicht findet er etwas raus.“ meinte Gilbert und schon wandte sich Sarah ab. Alex blieb noch einen Moment und warf Erica Gilbert einen finsteren Blick zu. „Wenn wir nicht zusammen arbeiten müssten, würde ich nicht hier sein, Erica. Das kannst du mir glauben.“ zischte Alex. „Ich weiß was du sagen willst, Alex. Allerdings ist Sophie meine beste Freundin und ich weiß halt bescheid. Es ist nicht meine Aufgabe es dir zu sagen. Außerdem wollte ich nicht eure Beziehung kaputt machen.“ warf Erica ein und Alex biss sich auf den rechten Zeigefinger, wie sie es oft tat, wenn sie wütend war. „Irgendjemand hätte mit mir reden sollen!“ fauchte Alex und wandte sich mit schnellen Schritten ab.

 

Jason Cross befand sich im Labor und ging den Mageninhalt durch. Seitdem das Opfer gefunden wurde, waren zwei Tage vergangen. Nun sollten bald die beiden Ermittlerinnen auf der Matte stehen und von ihm erste Ergebnisse erwarten. Jason hatte alles getan was er konnte um die Beweise zu untersuchen. Dabei war er auf etwas interessantes gestoßen. Er griff soeben zu seinem Handy und wollte gerade die Nummer von Alex wählen, als sich die Tür zu seinem kleinen Labor öffnete und die beiden Frauen eintraten. Ungeduldig stellte sich beide Frauen vor ihm hin. Alex stemmte ihre Hände in die Hüften und Sarah Trudeau verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Das Bild erstaunte Jason ein wenig. Er zog eine Augenbraue nach oben. „Geht es euch gut?“ wollte er wissen und beide nickten zustimmend. „Noch ja.“ meinte Sarah. „Wenn du nicht bald hin machst, nicht mehr lange.“ drängte Alex. „Ich komme ja direkt zur Sache, Mädels.“ meinte Jason und griff zu seinem Analysebericht. „Ich habe den Mageninhalt untersucht. Bei der weißen Flüssigkeit handelt es sich um irgendeinen Baukleber. Den hatte das Opfer im Magen und ist nicht daran verstorben...sehr interessant.“ murmelte Jason und verengte die Augen. „Jedenfalls. Das ist der Mageninhalt. Und hätte vielleicht tödlich sein können, auch ohne den Schuss aus der Schrotflinte.“ warf Jason ein. „Sonst noch etwas?“ hakte Alex nach. „Ich habe die Visitenkarte eines Notars in der Jackentasche des Opfers gefunden. Ein Jackson Mallow. Vielleicht hilft euch das ja weiter.“ meinte Jason und reichte Sarah die Karte. Sie nahm sie entgegen, griff zu ihrem Handy und wandte sich ab. „Was hast du sonst noch? Oder war es das, Jason?“ hakte Alex nach. Jason zuckte seine Schulter. „Mehr habe ich nicht. Wenn wir kein Geständnis bekommen, war´s das.“ meinte er und Alex nickte knapp. Sie hatte verstanden.

 

Es dauerte drei weitere Tage bis die beiden Agentinnen eine Verbindung zwischen dem Opfer und dem Bruder des Opfers und das mögliche Motiv gefunden hatten. Erst Avery Brooks brachte Licht ins Dunkle. Avery saß an ihrem Schreibtisch und tippte wie eine Verrückte auf der Tastatur herum. Sie lehnte sich nach getaner Arbeit zurück und drehte den Bildschirm zu Alex und Sarah herum. „Ich habe heraus gefunden das der Notar dem Opfer viel Geld geben wollte. Aus einer Erbschaft der Großmutter. Etwa zwei Millionen Dollar.“ berichtete Avery und die beiden Agentinnen sahen einander schweigend an. „Was ist mit dem Bruder?“ wollte Sarah wissen. Avery überflog einen Moment lang die Berichte. „Er wäre leer ausgegangen. Laut dem Notar, hat nur Joel Schumaker etwas bekommen, weil er immer nett war zu seiner Großmutter. Sein Bruder Philipp war immer eifersüchtig und hat niemals etwas nettes für den Drachen, wie er sie nannte, getan. So schnell kann es gehen mit dem lieben Geld.“ erklärte Avery und Alex runzelte ihre Stirn. Was wissen wir noch über den Bruder?“ hakte Alex nach. „Das sich Philipp Schumaker mit seinem letzten Geld ein Flugticket gekauft hat und abreisen möchte. Mexiko soll es sein.“ meinte die Expertin und die beiden Agentinnen sahen einander an. „Ich denke wir sollten uns auf die Suche nach ihm machen.“ schlug Sarah vor und Alex nickte zustimmend. „Avery, informiere du bitte den Flughafen. Wir sind unterwegs.“ bat Alex und folgte ihrer Kollegin.

 

„Harter Tag?“ wollte Tobias Fletcher wissen und setzte sich in der Kneipe, in der sie sich kennen gelernt hatten, direkt neben Alex. Diese saß vor einer Flasche Budweiser und nippte daran. „Das können Sie laut sagen, lieber Tobi.“ murmelte Alex. Sie war ein bisschen betrunken. Dennoch wollte sie noch nicht nach Hause gehen. Ihr Hausboot wirkte so leer, seit zwei Wochen und dies mochte sie nicht. Sie verspürte manchmal leichte Verlustängste. Jedoch konnte sie diese nicht einordnen. „Ich dachte wir waren schon beim Du?“ hakte Tobias nach, bestellte sich ebenfalls ein Bier und nahm einen großen Schluck. Alex rülpste und nickte zustimmend. „Entschuldige. Ich bin bisschen betrunken. Ich fürchte ich kotze dir auf die Hose und du musst mich dann wieder heim bringen. Aber nur gucken und nicht anfassen, kapiert.“ donnerte ihre Stimme und zwinkerte ihm dennoch zu. Tobias spürte wie er rot im Gesicht wurde. „Ich versuche es mir zu merken, Alex. Magst du mir erzählen was bei dir los ist?“ fragte er besorgt und Alex nickte zustimmend. „Ich muss nur kurz wohin.“ entgegnete sie, stand auf und marschierte in Richtung Toilette. All ihre getrunkenen Flüssigkeiten schienen gleichzeitig aus ihr heraus zu wollen. Sie beugte sich über das Klo und begann sich zu übergeben. Was ein Scheiß Tag dachte sie und wünschte sich trotz allem in diesem Moment ihre Partnerin Sophie an ihre Seite.

 

Ende

Kapitel 4

 

Feder und Schwert

 

 

Nick hatte endlich einen Weg gefunden seinem großen Idol einen Schritt näher zu kommen und dieses Mal konnte man ihn nicht los werden. Dieses Mal würde sein Idol sich seine Geschichte durchlesen und vielleicht würden sie beide dann zusammen an etwas arbeiten. Vielleicht würden sie beide enge Freunde werden und würden immer zusammen ihre Zeit verbringen. Nick war seinem Idol von Manhattan nach Washington gefolgt und würde ihm auch bis an das Ende der Welt folgen, damit sie endlich zusammen sein konnten. Die Geschichten die sein Idol schrieb, fesselten und erinnerten an etwas neues. Eine Gemeinschaft, welche niemals von irgendwem zerstört werden konnte. Nick hatte nicht so viele Freunde. Seine Freundin hatte ihn für einen anderen Mann verlassen. Er hatte demnach nichts zu verlieren. Er konnte jedoch nur gewinnen und wollte alles tun was in seiner Macht stand. Ein berühmter Schriftsteller wollte er werden. Damit vielleicht einmal viel Geld verdienen. Damit vielleicht bis nach Hollywood kommen. Nick hatte nicht viele Wünsche in seinem Leben, doch vielleicht mit der Hilfe seines Idols konnte er es weit schaffen. Nick stand vor dem Haus seines Idols. Dort wo das Idol wohnte und arbeitete. Diesen Monat sollte ein neues Buch erscheinen. Ein Furz geht um Band drei. Eine von Nick´s Lieblings Büchern. Eine Komödie die Nick über alles liebte. Er vergötterte sein Idol und wollte wie dieses sein. Vielleicht eines Tages. Nick nahm so eben seinen gesamten Mut zusammen, holte tief Luft und klopfte an die Haustür...

 

Washington D.C., Mai 2023

 

„Bei dem Mordopfer handelt es sich um den berühmten Schriftsteller Dennis Lloyd. Er wurde ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Vermutlich war er gerade dabei sein neustes Werk aus zu bessern. Ich war schon drin und habe es gesehen. Überall ist sehr viel Blut und eine Schwert steckt im Rücken des Opfers. Es sieht aus wie in einem alten Film.“ meinte Lisa Jacobs und setzte somit die beiden Bundesagentinnen Alex und Sarah ins Bild. Normalerweise war Sarah Trudeau immer die erste am Fundort einer Leiche. Heute war es anders da Alex in der Nähe des Tatorts gewesen war. Sie hatte am frühen Morgen, es war neun Uhr, schon ein Bier intus. Sie verstand sich zurzeit selbst nicht wirklich. Die Trennung von Sam machte ihr zu schaffen. Ihr neuer Kumpel und Freund Tobias Fletcher, der Staatsanwalt hatte sie schon zum zweiten Mal nach Hause gebracht und war wieder gegangen ohne die Situation auszunutzen. Alex rechnete ihm dies hoch an. Sollte sie jedoch noch einmal so betrunken sein, wollte sie mit ihm ins Bett gehen und ihn somit für seine Mühen bezahlen. Alex schüttelte ihre Gedanken ab, trat an Detective Jacobs vorbei und direkt auf die Leiche des Schriftstellers zu. Alex griff zu einer kleinen Taschenlampe, welche sie immer bei sich hatte. Sie schaltete ein. Dabei begann sie alles abzuleuchten. Sie musste auf eventuelle Spuren achten und sehr behutsam vorgehen. „Ich habe hier eine Feder gefunden.“ rief Alex. „Das ist mir auch schon aufgefallen, Agent Ortega. Anscheinend wurde das Buch oder der Einband mit der Hand und dieser Feder geschrieben.“ bemerkte Lisa und Alex tütete die Feder mit einem Beutel ein, beschriftete ihn und klemmte ihn sich unter den linken Arm. Alex trug Latex Handschuhe auch wenn sie allergisch war dagegen. „Ich denke die erste Spur bringt uns schon ein bisschen weiter. Feder oder Schwert, was war am tödlichsten?“ murmelte Sarah mehr zu sich als zu den beiden Frauen. „Das soll die Forensik heraus finden.“ meinte Alex, ging in die Hocke und begann mit einer Pinzette noch weitere Spuren zu sammeln. Sie musste immer aufpassen mit ihrem eigenen Speichel nicht den Tatort zu verunreinigen.

 

Sophie wusste nicht mehr was sie tun sollte. Sie hatte vor sechs Wochen ihre Partnerin verloren und lebte nun, damit ihre Eltern ihr den Geldhahn nicht zudrehten, wieder mit Josh ihrem Freund aus der High School zusammen, welcher darüber hinaus, auch noch glaubte sie seien wirklich zusammen. Sophie und er hatten vor einigen Tagen erneut mit einander geschlafen. Sie war so dicht gewesen. Sie hatte zu tief ins Glas geschaut und Josh wollte eigentlich nur etwas Zärtlichkeit bekommen. So kam eines zum anderen und beide hatten wieder etwas Spaß. Wobei Sophie niemals so viel Spaß wie mit ihrer Partnerin hatte, welche sie sehr vermisste und endlich wieder in ihren Armen halten wollte. Sie warf einen Blick auf die Post, die heute Morgen gegen zehn Uhr im Briefkasten war. „Ist irgendetwas interessantes dabei?“ wollte Josh wissen und trat hinter Sophie. Sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Nacken. Einerseits machte sie dies schon ein bisschen an. Auf der anderen Seite, fühlte sie sich etwas bedrängt von ihm. „Die Einladung zum Klassentreffen. Ich weiß aber nicht ob ich wirklich dorthin gehen will. Ich wäre am liebsten mit Alex aufgetaucht und nicht, entschuldige, nicht mit dir, Joshua.“ sprach Sophie aus was sie soeben dachte und Josh fiel die Kinnlade hinunter. „Ich bin der Vater deines Kindes? Und dein Freund oder bin ich das wieder nur vor deinen Eltern?“ hakte er geschockt nach und Sophie zuckte ihre Schultern. „Ich bin lesbisch, Josh. Das war ich immer. Selbst als du und ich in der Schule das erste Mal zusammen waren, hatte ich schon ein erstes Mal mit Alex und das werde ich niemals vergessen. Ich habe dich nur ran gelassen, damit es glaubhafter zwischen uns wird. Aber ich liebe dich nicht und das werde ich niemals. Ich will allerdings nicht auf das Geld meiner Eltern verzichten müssen und muss jeden Monat davon etwas zurück legen und weg schaffen. Es würde bedeutend schneller gehen wenn du mir nicht immer auf den Pelz rücken würdest.“ knurrte Sophie und fing sich eine Ohrfeige ein. Josh stand direkt vor ihr, bäumte sich auf und funkelte sie finster an. „Wenn du noch einmal mit mir redest als wäre ich nichts wert, meine Liebe, wirst du mich kennen lernen.“ donnerte seine Stimme. Er holte aus und verpasste ihr einen schwungvollen Kinnhaken. Sophie brach zusammen. Sie spürte wie Tränen in ihre Augen schossen. „Ich habe dich immer sehr gerne gehabt, du kleine Schlampe. Mein Cousin sitzt weil er dir diese kleine Hure weg nehmen wollte. Diese Alexandra!“ zischte Josh und trat Sophie mit voller Wucht in den Rücken. Er musste auf sein ungeborenes Kind aufpassen, wollte seine Wut jedoch an ihr heraus lassen. Sophie glaubte sich verhört zu haben. „Du hast was?“ entfuhr es sie. Sophie schüttelte ihren Kopf. „Du wirst mich nicht abservieren, Sophie! Ich habe dich schon damals geliebt und tue es noch immer. Du wirst bei mir und meinem Kind bleiben und wehe wenn nicht, dann schlage ich dich windelweich.“ fauchte Josh, holte erneut aus und verpasste Sophie erneut einen schwungvollen Kinnhaken. Sie brach zusammen, schmeckte ihr eigenes Blut und blieb auf dem Boden liegen. Josh ging in die Küche, holte ein Küchenmesser aus der Schublade und marschierte erneut auf Sophie zu. Josh packte ihre blonden Haare und zerrte sie auf die Beine. Das Küchenmesser hielt er an ihren Bauch. Sophie erschrak. „Nein bitte.“ fehlte sie. Josh grinste. „Wer ist denn da plötzlich so nett?! Gut das zu wissen, Sophie. Ich denke dann haben wir doch noch eine Chance. Eine kleine Familie können wir werden. Ich werde dich auf dem Klassentreffen unserer alten Klasse präsentieren und wehe du spielst nicht mit. Falls du es doch nicht machen solltest, werde ich, diese Alexandra aufsuchen und sie umbringen.“ Josh unterbrach sich. „Ach halt der Boss sucht ja nach etwas. Ich muss erst ihn fragen.“ meinte Josh. Er drehte Sophie um, zog ihr die Beine weg, sodass sie vor ihm auf die Knie fiel. „Ich werde tun was du verlangst, aber bitte tu ihr nichts.“ fehlte Sophie und senkte ihren Blick. Josh nickte. Er legte das Küchenmesser weg, öffnete seine Hose und holte mein bestes Stück heraus. „Und jetzt sollten wir uns wieder vertragen.“ sagte er, grinste und schloss seine Augen als sie nach seinem Glied gegriffen hatte.

 

„Das Opfer, Dennis Lloyd, wurde von einer Feder und einem Schwert getötet. Die Todeszeit liegt bei gestern Abend gegen elf Uhr.“ begann Doktor Gilbert ihren Bericht und blickte auf als Alex und Sarah die Pathologie betraten. „Das Opfer wurde von der Feder getötet?“ erkundigte Alex sich und Gilbert nickte knapp. „An der Feder ist Blut gewesen und noch etwas das ich nicht identifizieren konnte. Ich habe sie ins Labor geschickt. Des Weiteren, habe ich am Hals eine kleine Einstichstelle gefunden. Vermutlich von der Feder. Diese enthielt auch Spuren von Tinte.“ berichtete Doktor Gilbert und die beiden Ermittlerinnen sahen einander an. „Also ist die Feder die eigentliche Mordwaffe?“ hakte Sarah nach. Erica Gilbert zuckte ihre Schultern. „Nicht direkt. Das Schwert hat ebenfalls dazu beigetragen. Die scharfe Klinge hat das Opfer, einen sehr bekannten Schriftsteller, durchbohrt und das war´s dann wohl.“ Gilbert senkte ihren Blick. „Haben Sie viele Bücher von ihm gelesen, Erica?“ wollte Sarah wissen und Gilbert nickte zustimmend. „Schon einiges. Normalerweise bin ich ja ein Profi und lasse es nicht so dicht an mich heran. Aber in diesem Fall kann ich nichts gegen meine Gefühle tun. Ich habe schon etwas für diesen Mann geschwärmt.“ meinte Doktor Gilbert und Alex zog eine Augenbraue nach oben. „Wir werden alles tun um den wahren Täter zu schnappen.“ sagte Alex und wandte sich zusammen mit ihrer Kollegin ab.

 

Jason Cross befand sich im Labor und hatte von seiner Kollegin Rebecca alle Beweise erhalten um nun etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei kam er sich jedes Mal so vor als musste er ein großes Puzzle zusammen setzen. Die vielen kleinen Teile ergaben irgendwann ein Großes. Und dann wieder und wieder. Tragische Sache mit dem ermordeten Schriftsteller. Dies hatte heute morgen in der Zeitung gestanden. Jason holte sich die Zeitung, die Washington Post, jeden Morgen, ehe er ins Büro kam. Er studierte gerne die Geschichten welche in der Stadt passierten und las auch dabei gerne die Todesanzeigen. Dies war eine alte Angewohnheit. Jason war wieder Single. Er und sein Partner Max hatten sich nicht verstanden. Jason ging es nicht anders als Alex, welche ihr Herz bei ihm ausgeschüttet hatte, vor einigen Wochen. Beide waren sich dadurch noch näher gekommen. „Viel Spaß damit.“ hatte Rebecca noch gesagt und dann das Labor wieder verlassen. Nun stand er seit dreizehn Minuten an seinem Arbeitsplatz und ging die Beweise durch und untersuchte die Mordwaffen. Eine kleine Feder und ein Schwert. Dies fand er schon etwas merkwürdig. Dennoch stellte Jason keine Fragen. War niemand da um diese zu beantworten. Die Tür öffnete sich und einen Moment später betraten Alex und Sarah Trudeau den kleinen Laborraum. „Wir wollten nur sehen wie weit du gekommen bist, Jason.“ meinte Alex, stellte ihm einen Becher Kaffee auf den Tisch, den Jason dankend entgegen nahm und daran nippte. „Ich bin, denke ich, bald durch. Ich kann euch schon eine Kleinigkeit verraten. Falls ihr sie hören wollt.“ erwiderte Jason und zeigte auf die Mordwaffe. „Die Feder wurde wirklich als Mordwaffe benutzt. Daran konnte ich einen Fingerabdruck feststellen. Den habe ich im Codis eingetragen und konnte jedoch nicht an die Akte heran. Dies ist wieder etwas für die technische Abteilung des FBI.“ berichtete der Experte und Alex stemmte ihre Hände in ihre Hüften. „Wie kann es sein dass der Codis nicht immer alles ausspuckt?“ wollte sie wissen und Jason zuckte seine Schultern. „Kann ich dir nicht sagen, Alex. Wir sind hier im echten Leben und nicht in einem Roman von Cathy von Schlotterstein und ihrem Kollegen. Und im wahren Leben, findet sich nicht alles mit einem Klick.“ erinnerte Jason und Alex rollte ihre Augen. „Na dann wieder zu Avery.“ murmelte Alex, klopfte ihrer Kollegin auf die Schulter und wandte sich ab.

 

„Ich habe keinen Kaffee mehr.“ kommentierte Avery nach einer Stunde die Situation und riss Alex als auch Sarah aus ihren Gedanken. „Bist du wenigstens fündig geworden?“ wollte Alex wissen und trat neben den Schreibtisch der Computerexpertin. Avery nickte knapp. Sie tippte auf ihrer Tastatur herum, druckte etwas aus und reichte den Bericht an die beiden Agentinnen. Alex warf einen Blick auf den Bericht und zog ihre Stirn in Falten. „Nicklas Denic. Ungewöhnlicher Name für einen Amerikaner.“ murmelte Sarah und legte nun ebenfalls ihre Stirn in Falten. Avery zuckte nur ihre Schultern. „In dem Bericht steht woher die Person kommt, also ursprünglich, von daher, muss ich dazu nicht viel sagen. Ich kann euch jedoch sagen dass es sich bei dieser Person um einen richtigen Stalker handelt. Er hat den toten Schriftsteller durch drei Staaten verfolgt und vermutlich hier umgebracht. Der Verdächtige wurde wegen schwerer Körperverletzung verurteilt und hat drei Jahre abgesessen. Im Gefängnis haben die Insassen viel Zeit zum lesen und ich vermute dort...“ Avery unterbrach sich und Alex zählte die Fakten zusammen. „Dort fand er die Bücher des Toten. Und weil unser Opfer hauptsächlich gute Laune Bücher geschrieben hatte...“ Alex unterbrach sich und blickte zu Sarah. „Hat sich der Täter in sein Opfer irgendwie verliebt!“ schloss Sarah den Gedankengang ab. Beide Ermittlerinnen sahen einander an und lächelten. „Wo können wir den Verdächtigen finden?“ erkundigte sich Alex und wartete einen Moment lang auf die Antwort.

 

Die Fahrt nach Penn Quartier in einen der Bezirke der Stadt, dauerte nicht lange und somit stoppte Sarah den Jeep auf dem Parkplatz. Sie wollte nicht auf das Swat Team warten. Vielleicht würde der Verdächtige ihnen sonst durch die Lappen gehen. Sarah und Alex griffen zu ihren Pistolen, gingen mit dieser im Anschlag zur Feuertreppe und wollten diese soeben hinauf steigen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, als Sarah niedergeschlagen wurde und zu Boden sank. Alex drehte sich um. Nun stand sie dem Fan gegenüber. Dieser hielt die Pistole von Sarah in seiner rechten Hand und begann zu zittern. Vermutlich hatte er niemals in seinem Leben eine Pistole in der Hand gehalten. Oder vielleicht doch. Alex hatte Schwierigkeiten ihn richtig einzuschätzen. Sie musste wachsam bleiben. „FBI! Nehmen Sie bitte die Waffe runter und lassen Sie uns reden, Mister Denic.“ bat Alex im ruhigen Tonfall. Der Verdächtige schüttelte seinen Kopf. „Ich wollte doch nur sein Freund sein.“ rief Nick laut aus und schüttelte seinen Kopf. Alex entsicherte ihre Pistole. Mit beiden Händen umklammert, hielt sie die Pistole, ihre Glock, direkt vor sich und atmete dabei ruhig aus und ein. Als sie im nächsten Moment sah, das der Verdächtige den Abzug betätigen wollte, warf sich Alex zur Seite in Richtung Boden. Noch in der Luft drückte sie den Abzug ihrer Dienstwaffe und feuerte drei Kugeln ab, welche sich in den Oberkörper des Verdächtigen bohrten und ihn somit zu Fall brachten.

Alex riss ihre Augen weit auf. Sie konnte nicht fassen das sie gerade diesen Mann niedergeschossen hatte. Sie stand langsam auf. Sie ging auf den Mann zu, entwaffnete ihn, in dem sie die Pistole wegtrat und rannte zu ihrer Kollegin hinüber. „Special Agent Ortega hier. Ich benötige einen Krankenwagen.“ sprach sie in ihr Funkgerät und hoffte das bald Hilfe kommen würde.

 

Kapitel 5

 

Ein glatter Schnitt

 

 

Maryanne, war sehr früh an diesem Morgen, dem 15. Mai, aufgestanden, hatte sich angezogen und war zur Arbeit gefahren. Als Assistentin des Senators hatte sie stets einen vollen Terminkalender. Zu ihren Aufgaben, die nicht wenige waren, gehörten unter anderem die frische Wäsche aus der Reinigung zu holen oder sich diskret zu verhalten, wenn der Senator mal wieder Damenbesuch hatte und seine Ehefrau nichts erfahren sollte. Maryanne führte alle ihre Aufgaben aus ohne Fragen zu stellen. Der Senator war im Hotel Washington abgestiegen, bezog dort ein Penthouse und lebte eigentlich den ganzen Tag vom Zimmerservice. Es hatte eine Morddrohung gegen ihn gegeben und somit wollte er nicht unbedingt nach draußen gehen. Maryanne und das Team würden ihm dennoch jeden Wunsch erfüllen. Sie hatte sich ausweisen müssen, ehe sie sein Zimmer betreten durfte. Sie betrat das Penthouse, legte die gereinigten Anzüge auf das Sofa ab und näherte sich dem Senator. Er saß auf einem der Sessel und hatte den Kopf gesenkt. Maryanne trat neben den Senator. Erst fiel ihr die Kinnlade hinunter und anschließend musste sie laut schreien...

 

Washington D.C., Mai 2023

 

Detective Lisa Jacobs war die zweite am Tatort. Schneller waren die uniformierten Kollegen gewesen, welche das Penthouse abgesperrt hatten und niemanden rein ließen, die nicht zur Polizei gehörten oder zu den Rettungskräften. Lisa wusste das jede Hilfe für das Opfer zu spät kam. Der Assistent der Pathologie Timon Royce war ebenfalls anwesend und kümmerte sich nun um die Leiche, dessen Starre bereits eingesetzt hatte. Die Leiche hatte sich während dem Sitzen verkrampft. Nur mit Hilfe eines uniformierten Kollegens konnte die Leiche in einen Zinksack gepackt werden. Dabei warf Lisa einen Blick auf den Leichnam. Dem Opfer wurde mit einem glatten Schnitt die Kehle aufgeschnitten. Im Fernsehen hatten diese Menschen dann nicht mehr lange zu leben. Lisa fragte sich ob es in der Realität ebenfalls zu traf. „Ich habe alles was ich brauche. Ich bringe die Leiche jetzt in die Pathologie.“ verkündete Royce und Lisa nickte knapp. „Danke.“ murmelte sie und dachte einen Moment an den verstorbenen Senator, den sie einige Male im Fernsehen gesehen hatte. Er würde eine Frau und zwei Kinder hinterlassen. Er hatte sich im Wahlkampf mit einem anderen Mann befunden. Vermutlich der erste Verdächtige für das FBI, sollten diese den Fall übernehmen.

 

„Das Opfer heißt Ted Malone. Er war einer der Senatoren der Stadt und befand sich im Wahlkampf um das Amt des Präsidenten. Er hinterlässt Frau und Kinder.“ berichtete Lisa etwa eine Stunde später und setzte Agent Trudeau ins Bild, welche ohne ihre Kollegin am Tatort erschienen war. Blut wohin das Auge reichte um den Sessel, in welchem das Opfer gesessen hatte. Sonst gab es keine Spuren. Rebecca Hudson, die Spurenermittlerin, war ebenfalls am Tatort und begann alles zu dokumentieren. „Schon etwas interessantes gefunden?“ wollte Sarah Trudeau wissen und Rebecca zuckte ihre Schultern. „Bisher noch nicht. Ich suche jetzt erst die Puzzleteile zusammen.“ rief die Wissenschaftlerin und machte sich wieder an die Arbeit. „Sonst noch etwas?“ hakte Sarah nach und Lisa zuckte ihre Schultern. „Sonst kann ich Ihnen nichts mitteilen. Vielleicht noch meinen Verdacht wegen einem möglichen Täter und dessen Motiv.“ warf Lisa ein und Sarah nickte knapp. „Ich werde mir alles notieren und dann sehen wohin mich diese Spur bringt.“ versprach sie, machte sich Notizen und warf ihr langes rotes Haar in den Nacken.

 

Alex war ein bisschen nervös, würde sich dies jedoch nicht anmerken lassen. Sie saß in einem Diner, hatte sich einen Muffin bestellt und einen Milchkaffee mit Zucker, und wartete auf ihren Gast. Eigentlich wollte sie lieber mit Sarah an dem neuen Fall arbeiten, jedoch musste sie sich erst um diese Angelegenheit kümmern, ehe sie zum Fall zurück kehren konnte. Gut das sie noch freie Tage hatte. Einen ganzen Tag wollte sie nicht frei machen. Der freie Morgen sollte dafür schon reichen. Alex würde ihre Ex Freundin Sophie treffen. Diese kam jedoch nicht alleine, sondern mit Josh, dem Vater des Kindes. Beide setzten sich an den kleinen Tisch und schon legte Josh einen Arm um Sophie. Alex musste sich zusammen reißen. „Wie ich sehe hast du schnell wieder jemand neues gefunden, Sophie. Schön für dich.“ zischte Alex und funkelte Josh finster an. Sophie schluckte einen dicken Kloß hinunter. Sie wollte aber sie konnte Alex nicht die Wahrheit sagen. Josh würde ihr weh tun und dies wollte Sophie um jeden Preis verhindern. „Hier ist den Schlüssel zurück. Ich brauche ihn nicht mehr.“ fauchte Alex und legte den Wohnungsschlüssel auf den Tisch und schob ihn von sich weg. Sophie nahm ihren Schlüssel entgegen. Sie versuchte nicht zu weinen, konnte jedoch nicht anders und schon im nächsten Moment spürte sie einen Hieb von Joshua in ihren Rippen. „Meine Schatz hat nur etwas im Auge nicht wahr, Sophie?“ zischte Joshua und Sophie nickte zustimmend. „Ich bin froh dich los zu sein, Alexandra. Ich habe dich niemals geliebt und werde immer nur Josh lieben. Wir sind für einander bestimmt. Das ist so ähnlich wie bei Ben und dir, damals.“ höhnte Sophie, stand auf und wandte sich zusammen mit ihrem Freund ab. Alex fiel die Kinnlade hinunter. Sie wusste nicht was sie sagen oder denken sollte.

 

Benjamin war nicht besonders zufrieden mit dem was seine Mitarbeiter abgeliefert hatten. Er hatte ihnen aufgetragen im Leben seiner Ex Freundin nach den Papieren zu suchen, welche sehr wichtig für ihn und den Reichtum seiner Familie waren. Jedoch hatten seine Mitarbeiter nichts besonderes finden können. Manches hatte ihm seine Ex erzählt von sich. Ihr Geburtstag der 04. Januar, ihre Lieblingsfarben, ihre Lieblingsbücher und noch vieles mehr. Was brachte ihm ihr Sternzeichen, Steinbock, was ihm nicht schon bekannt war. Benjamin hatte zwei Jahre mit seiner Ex an Bord der USS Princeton gedient und sie sehr gut kennen gelernt. Am Ende musste er sein altes Leben zurück lassen und so tun als sei er unheilbar krank. Er musste sich sterben lassen. Anfangs wollte er den Plan seines Vaters nicht umsetzen und lieber bei seiner damaligen Freundin bleiben. Es hatte jedoch keine andere Wahl gegeben und somit musste Benjamin den Anweisungen nach kommen. Er nahm ein Mittel das seinen Herzschlag senkte und es schien als ob er gestorben sei. Ein Begräbnis fand statt und alles ging den gewohnten Gang. Mittlerweile lebte sein Vater nicht mehr. Jedoch suchte die Familie immer noch nach den Papieren. Den Grundstücksurkunden, welche Fernanda Ortega in ihrem Besitz hatte und diese vermutlich an ihre älteste Tochter weiter gab. Mia, die kleine Schwester, hatte nichts bei sich, dass wusste Benjamin, bereits. Er hatte diese durchleuchten lassen. Nur was war mit seiner Ex Alexandra? Hatte sie etwas in ihren Sachen auf ihrem Hausboot? Schon einmal wurde alles durchsucht. Nun sollte es erneut durchsucht werden. Ein USB Stick oder eine CD musste sich in ihrem Besitz befinden und er würde nicht eher ruhen bis er alles in seinem Besitz hatte. „Findet es!“ wies er im strengen Tonfall seine Mitarbeiter an und verschränkte seine Arme vor der Brust.

 

„Dem Opfer wurde die Kehle durchgeschnitten. Es handelt sich dabei um einen glatten Schnitt von Ohr zu Ohr. Ich vermute dass der Täter sich sehr gut auskennt, vielleicht ist er selbst ein Mediziner oder gar ein Chirurg. Das Opfer hat vermutlich seinen Mörder gekannt. Er hat keine Abwehrverletzungen. Es kam auch nicht zu einem Kampf. Es wirkt eher so als sei das Opfer überrascht worden.“ Doktor Gilbert unterbrach sich und stöhnte leise. „Heutzutage musst du echt aufpassen, wen du dir in die Hütte holst.“ murmelte sie und reichte Sarah und Alex ihren Autopsiebericht weiter. Alex die sich nach dem Treffen mit Sam und dem was ihre Ex gesagt hatte, nun ablenken musste, runzelte ihre Stirn. „Demnach wurde das Opfer bei seiner täglichen Routine angegriffen?“ mutmaßte sie und Gilbert nickte zustimmend. „So scheint es zumindest. Es wirkt alles als habe das Opfer seinen Täter gut gekannt.“ warf Erica Gilbert ein und Sarah runzelte nun ebenfalls ihre Stirn. „Ich denke wir sollten heraus finden, wer alles Zugang zu dem Penthouse hatte und diese Leute dann verhören.“ meinte Sarah und Alex nickte knapp. „Kümmern Sie sich darum, Sarah? Ich würde ins Labor gehen und zu Avery anschließend.“ meinte Alex, Sarah nickte zustimmend und schon machten sich die beiden Ermittlerinnen auf den Weg.

 

„Das hast du fein gemacht, Sophie. Ich bin sehr stolz auf dich. Und du hast Glück, was das Leben deines Kindes betrifft und hast nichts verraten. Ich bin beeindruckt. Ich dachte schon du würdest mich in die Pfanne hauen, aber nein, du hast dich vorbildlich verhalten.“ sagte Josh und streichelte Sophie über die rechte Wange. Dabei schauten sie einander direkt in die Augen. Noch immer hatte Sophie ein Veilchen um ihr rechtes Auge herum, welches sie mit viel Makeup behandelt hatte. Und noch immer musste sie jede zweite Nacht mit ins Bett gehen. Dabei fühlte sie sich so schmutzig. Sie wollte nicht mehr von ihm berührt werden. Sie wollte endlich wieder in Alex starken Armen liegen. Und niemals wieder etwas von Josh oder den verdammten Papieren wissen. Alles deutete daraufhin das Benjamin, der Ex Freund von Alex noch immer lebte und diese Papiere suchte. Sophie war keine, Fall Ermittlerin und dennoch hatte sie einen guten Instinkt. Sie hatte versucht Alex dennoch zu warnen und hoffte ihre Partnerin würde schnell dahinter kommen. „Ich hasse dich!“ donnerte Sophie´s Stimme und sie funkelte den Vater ihres Kindes finster an. Josh´s Gesicht verfinsterte sich. Er holte aus, gab ihr eine Ohrfeige und zerrte sie an ihrem blonden Haar in Richtung Küche. Dort angekommen griff er zu einem Küchenmesser und hielt es ihr an den Hals. „Du wirst niemals wieder in diesem Ton mit mir reden, du kleines, Nichts!“ donnerte seine Stimme. Sophie´s Herz hatte schneller zu schlagen begonnen. Sie hatte Angst. Jedoch nicht um sich sondern um das Leben ihres ungeborenen Kindes. Nun war sie im fünften Monat und man konnte wirklich schon von Leben sprechen. Sophie konnte sich nur selbst ohrfeigen das sie damals nicht mit Alex gesprochen hatte. „Ich werde tun was du verlangst, Joshua. Aber bitte lass das Messer fallen.“ flehte sie und Josh senkte das Küchenmesser. Er ließ von seiner Freundin ab und senkte seinen Blick. „Es tut mir leid, Schatz. Ich kann mich manchmal nicht beherrschen.“ flüsterte er und legte seinen Kopf auf ihre Brust. Sophie begann ihm den Kopf zu streicheln. „Wenn mein Boss dein Kind hat, wird er dich nicht mehr brauchen, Sophie. Also genießen wir noch die Zeit zusammen.“ sprach Josh leise und Sophie riss ihre Augen weit auf. Sie musste dringend Alex informieren. Jedoch wusste sie nicht wie sie dies schaffen sollte. Josh überwachte sie überall. Und arbeiten gehen durfte sie auch nicht mehr. Josh kannte ihren Chef sehr gut und hatte ihm eine traurige Geschichte über sie erzählt. Sie war sehr krank und würde die Geburt ihres Kindes nicht mehr erleben. Sophie hatte sich damals schon ihren Teil dabei gedacht. Nun sollte es wirklich real werden. Ihr Herz schlug schneller, ihr Magen drehte sich um. Was sollte sie nun tun? Wie sollte sie in diesem Glauben noch weiterleben können? Und wieso hatte Alex ihr nicht schon im Diner geholfen?

 

Einen Tag später besuchte Alex das Labor und wollte sich dort einen Überblick über die Beweise verschaffen. Sie war bisher nicht auf dem Hausboot gewesen, sondern hatte die Nacht dieses Mal in Tobias Fletchers Apartment verbracht. Sie hatten nicht zusammen geschlafen, jedoch hatte sie dort geschlafen, nach dem sie sich wieder hatte volllaufen lassen. Auch hatte sie mal wieder, nach bald elf Jahren, einen Dübel geraucht und war vollkommen überwältigt gewesen von dessen starker Wirkung. Erst hatte sie eine Fressattacke bekommen, dann einen Bewegungsdrang und anschließend, nachdem sie um den Block gejoggt war, war sie eingeschlafen und hatte bis morgens um sechs Uhr geschlafen. Tobias, der Staatsanwalt hatte neben ihr gelegen und sich bisschen um sie gekümmert, sie jedoch nicht angefasst. Sie vertraute ihm. Vielleicht würden die beiden einmal gute Freunde werden und zusammen in einem Kartoffelsack zur Halloween Party ins FBI Hauptgebäude kommen. Alex musste bei dem Gedanken schmunzeln. Die Labortür öffnete sich schwungvoll und schon befand sich Alex in dem kleinen Raum. Jason saß an seinem Arbeitsplatz und aß einen Salat. „Willst du auch etwas?“ erkundigte er sich und Alex winkte ab. „Ich hatte ein Brötchen, heute Morgen.“ meinte Alex und erinnerte sich an das Bier zum Frühstück und den Dübel hinter her. „Du riechst ein bisschen nach....“ Jason unterbrach sich und überlegte. „Ich musste in die Asservatenkammer und dort beim Weed was überprüfen. Deshalb vielleicht. Aber ich selbst würde niemals konsumieren.“ log Alex und stemmte ihre Hände in die Hüften. Jason nickte. „Ich habe die Mordwaffe untersucht, die Rebecca am Tatort sicherstellen konnte. Dabei handelt es sich um ein Skalpell. Merkwürdig das der Täter dies nicht wenigstens versucht hat mit zu nehmen oder es verschwinden zu lassen.“ murmelte Jason nachdenklich. „Vielleicht ist jemand gekommen und hat den Täter gestört.“ folgerte Alex und Jason nickte. „Möglich.“ murmelte er und zuckte seine Schultern. „Jedenfalls habe ich einen Fingerabdruck gefunden und diesen im Codis gefunden. Er gehört einem Elton Elvison. Ich denke dieser Sache könnte dir ein Begriff sein oder?“ fragte Jason und Alex runzelte ihre Stirn. Alex überlegte einen Moment. „Der andere Präsidentschaftskandidat?“ entfuhr es Alex und Jason nickte zustimmend. „Laut Gerüchten einer Webseite im Internet haben sich die beiden Männer sehr gut verstanden und mussten nur vor den Kameras so tun als wären sie Gegner. Aber ich denke die technische Abteilung kam dir da noch mehr verraten als ich.“ meinte Jason, Alex nickte und wandte sich ab.

 

„Was machst du gerade, Tobi?“ wollte Alex wissen, während sie mit dem Staatsanwalt telefonierte. Er hatte sie angerufen als sie soeben in den Fahrstuhl gestiegen war und die entsprechende Etage gedrückt hatte. „Ich bin im Büro und gehe alte Akten durch. Und ich musste eben an dich denken, Alex. Du hast deinen Stuff vergessen. Oder kommst du zu mir wenn dir danach ist?“ entgegnete Tobias Fletcher und wartete auf ihre Reaktion. „Ich komme zu dir wenn ich heute Abend fertig bin. Vielleicht bringen wir unsere Beziehung auf die nächste Stufe.“ hauchte Alex ins Handy und räusperte sich als sie eine andere Agentin ansah. „Vorher kannst du mir vielleicht helfen, Tobi. Ich benötige einen Durchsuchungsbefehl für das Penthouse von Elton Elvison und das wirklich dringend. Ich hörte du kannst mir einen Richter empfehlen, der sich darum kümmert?“ hakte sie nach und wartete auf die Antwort.

 

Kapitel 6

 

Mit Happyend

 

 

Kena, hatte schon viele Kunden gehabt und manche bezahlten sehr gut, hinterließen ihr ein großzügiges Trinkgeld oder machten ihr sogar einen Heiratsantrag. Alles nur damit sie wieder in ihr Leben kommen konnten. Sie arbeitete in einem Massage Salon in Georgetown und verdiente sich dort ihre Brötchen. Nicht nur für ihre weichen Hände war sie dort bekannt, sondern auch für andere Vorzüge, welche sie den wohlhabenden Kunden anbot. Dieser Trend mit der Happyend Massage hatte es aus China nach Amerika geschafft und auch in viele kleine Läden. Kena ging einfach ihrer Arbeit nach und machte sich um nichts anderes Gedanken. Auch wenn ihre Firmenpolitik eigentlich eine andere sein sollte, hatte sie sich dennoch in einen Geschäftsmann namens Anton verliebt und wollte nur noch bei ihm sein. Sie wollte am liebsten mit ihm zusammen ziehen. Jedoch war er noch verheiratet und schien seine Ehefrau nicht verlassen zu wollen, auch wenn er Kena immer etwas anderes hatte weiß machen wollen. Kena war so wütend. Sie löste eine ihrer Mitarbeiterinnen ab, kam in die kleine Kabine, zog einen Dolch und...

 

Washington D.C., Mai 2023

 

„Das Opfer ist ein Geschäftsmann aus Manhattan und wegen einem, nun ja, Geschäft, hier in der Stadt gewesen. Jetzt wissen wir auch um welches Geschäft es sich handelte.“ bemerkte Detective Daniel Johnson und zeigte auf die Leiche eines älteren Mannes. Dieser lag Oberkörper frei auf einem Tisch, hatte ein weißes Handtuch um seine Hüfte und ließ die Arme baumeln. Vier Stiche in den Rücken und ein zurück gelassener Dolch, vermutlich die Tatwaffe, erzählten ihre Geschichte. Johnson hatte während seiner Zeit beim FBI schon so manches Verbrechen aus Leidenschaft gesehen, jedoch niemals das ein Täter die Tatwaffe zurück gelassen hatte und vermutlich gefunden werden wollte. Er konnte es nicht glauben. Agent Sarah Trudeau stemmte ihre Hände auf die Hüften. Es war kurz vor Mitternacht und die Ermittlerin war noch nicht zu Hause gewesen als der Anruf aus der Zentrale gekommen war. Sie würde nun entscheiden müssen ob sie den Fall übernehmen wollte oder es nicht tun. Das FBI brauchte nicht alle Mordfälle annehmen. Sarah zog ihre Stirn in Falten und musste einen Moment nachdenken. „Ich denke wir übernehmen diesen Fall.“ meinte Sarah und Johnson nickte knapp. Er hatte schon damit gerechnet. „Ich habe ohnehin noch andere Fälle zu erledigen und kann auf diesen sehr gut verzichten.“ murmelte Johnson. Er klang nicht besonders begeistert. Einen einfachen Fall, hätte er liebend gerne verfolgt. Nun würde sich wieder das FBI, darum kümmern und er würde wieder nicht zurück ins Rampenlicht kommen. Johnson versuchte sich wieder für das FBI zu empfehlen. Dies war ihm bisher nicht gelungen. Vielleicht wurde es doch Zeit für einen Tapetenwechsel. Vielleicht eine neue Stadt und eine neue Chance. Neu zu beginnen irgendwo. „Der Name des Opfers ist bekannt oder?“ wollte Sarah wissen und sah Johnson fragend an. „Anton Bushhammer. 53 Jahr alt.“ antwortete Johnson und reichte ihr die ID des Opfers. Sarah warf einen kurzen Blick darauf und nickte knapp. „Danke schön.“ murmelte sie leise und warf Johnson nur einen kurzen Blick zu. „Kann es sein das Sie etwas gegen mich haben, Agent Trudeau?“ wollte Johnson nun wissen. Sarah zuckte ihre Schultern. „Mein Onkel hat mal große Stücke auf Sie gehalten, Danny. Nur leider sind sie zu impulsiv für das FBI und können sich nicht an Vorschriften halten. Sie werden wohl niemals wieder zum FBI zurück kehren können, egal was Sie tun.“ sagte Sarah, grinste matt und wandte sich ab als Johnson die Kinnlade hinunter fiel.

 

„Du weißt, wenn dich jemals jemand im FBI im Verdacht hat, dass du Drogen nimmst, bist du deinen Job schneller los als du gucken kannst, Alex.“ warnte Tobias Fletcher und sah seiner neuen Freundin tief in die Augen. Alex nickte knapp. Sie zog genüsslich an ihrem Dübel und blies den dunklen Rauch aus ihrer Lunge. Beide befanden sich in seiner Wohnung, im Arbeitszimmer. Alex schmiegte sich an ihn und spürte seinen warmen Körper an ihrem. Warum und wieso sie plötzlich wieder einen männlichen Partner hatte, konnte sie unmöglich sagen. Vielleicht wollte sie nur ihre Ex eifersüchtig machen oder sie fühlte sich zu Tobias hingezogen, der sie wirklich sehr gut behandelte. Eine Woche lag das Treffen mit Sophie und Josh zurück. Eine lange Woche. Eine Woche in der sie Tobias geküsst hatte und gestern bei ihm die Nacht verbracht hatte. Beide hatten viel Spaß. Sie erzählte ihm jedoch von dieser schlimmen Sachen von vor elf Jahren und er war sehr vorsichtig und sehr sanft. Sie genoss jeder seiner Berührungen. Dabei musste sie jedoch ständig an ihre Sophie denken. Die Worte die Sophie zu ihr gesagt hatte, klangen wie eine Warnung. Alex sollte vielleicht den Indizien nachgehen und versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen, wenn sie ihre Freundin Sophie wieder bei sich haben wollte. Trotz allem wollte sie ihr wieder eine Chance geben. Alex schüttelte ihre Gedanken ab, zog erneut an ihrem Dübel und reichte diesen an Tobias weiter. „Ich habe jemanden den ich bezahle für ihren Urin. Ich kann somit dem Test aus dem Weg gehen. Außerdem verstehe ich mich gut mit dem Assistent Direktor. Und ich habe alte Freunde die heutzutage bei der Presse arbeiten. Ich denke ich bin safe. Zumindest eine Zeitlang.“ meinte Alex, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. „Falls du doch Ärger bekommen solltest, werde ich für dich aussagen.“ meinte Tobias ehrlich und lächelte. Alex strich ihm sanft über das Gesicht. „Danke dir.“ sagte sie, nahm den Dübel wieder entgegen und zog erneut daran. Sie spürte bereits die berauschende Wirkung. „Im nächsten Monat, findet ein Klassentreffen in Edmonds statt. Ich wollte dich fragen ob du vielleicht Interesse hast mit zu kommen? Wird sicherlich lustig.“ fragte sie und Tobias zog verdutzt eine Augenbraue nach oben.

 

Gegen Abend, Alex stellte ihr Motorrad an den Docks ab und näherte sich ihrem Hausboot. Sie war froh sich eine Woche frei genommen zu haben. Sie würde ansonsten wohl doch durch den Drogentest des FBI durchfallen und wäre schnell ihren Job los. Dies wollte sie vermeiden. Sie würde sich ganz schnell wieder das Weed Rauchen abgewöhnen müssen, auch wenn es schwer war und ihr schon einmal über eine schwere Zeit hinweg geholfen hatte. Damals als ihre Mutter getötet wurde und sie bei ihrer Tante leben musste, hatte sie mit dem kiffen angefangen und sich auch andere Drogen wie Pepp oder Pilze besorgt. Es spielte alles keine Rolle mehr. Sie hatte ihre Mutter über alles geliebt und sie war fort und in der Luft hingen viele Fragen, welche sie nicht beantworten konnte. Was ihr angetan wurde, spielte keine Rolle auch wenn Alex viele Psychologen Termine hatte. Ein schönen Happyend wünschte sie sich mit Sophie, wozu es wohl nicht mehr kommen würde. Alex war so tief in ihren Gedanken als sie die Eingangstür zum Hausboot öffnete und ins Schloss fallen ließ und nicht die Person bemerkte die sich soeben auf ihrem Boot befand. Bei der Person handelte es sich um einen großen maskierten Mann mit breiten Schultern. Der Mann hielt eine Pistole in seiner rechte Hand, trat aus dem Schatten heraus und hielt diese Pistole an Alex Kopf. „Hände hoch!“ befahl der Mann mit tiefer Stimme. Alex hob verwundert ihre Hände, spreizte ihre Beine und lehnte sich gegen die Wand im Flur. Die unbekannte Person trat näher an sie heran. „Der Boss hat gesagt ich soll dir nichts tun, aber du riechst so verführerisch.“ flüsterte der Mann. Seine freie Hand legte sich an Alex Hüfte. Sie rollte ihre Augen. Mit einem Mal fuhr ihr Kopf zurück und ihr Hinterkopf schlug mit voller Wucht gegen die Nase des Mannes. Alex wirbelte herum, packte die Hand des Mannes und warf ihn über ihre Schulter zu Boden. Alex griff nun zu ihrer Pistole. „FBI!“ rief sie mit fester Stimme.

 

„Und du bist sicher das es dir gut geht, Alexandra?“ wollte Tom Miller wissen und sah seinen ehemaligen Schützling fragend an. Er befand sich bei ihr auf dem Hausboot, hatte den Eindringling gefesselt und ihn durch die Polizei abholen lassen und setzte sich nun neben Alex auf die Couch. Die beiden Freunde hatten sich eine Weile nicht mehr gesehen. Alex fiel ihrem Freund und Mentor einen Moment lang um den Hals. Dabei spürte sie wie Tränen ihre Wange hinunter liefen. „Es geht mir wirklich gut, Tom. Mach dir keine Gedanken um mich. Ich frage mich nur was dieser Kerl damit wollte.“ sie brach ab und zeigte auf eine CD, welche in einer passenden Hülle auf dem Wohnzimmertisch lag und unbeschriftet war. Miller nahm die CD entgegen und warf nun ebenfalls einen Blick drauf. Er stand auf. „Ich habe es schon versucht, Tom. Diese CD ist nicht für den DVD Player geeignet. Das muss sich ein Experte an seinem Computer ansehen. Und mein Laptop ist bei Mia, sie braucht ihn für die Schule.“ erklärte Alex und Miller nickte knapp. Er legte die CD wieder auf den Tisch zurück, holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, nippte daran und setzte sich erneut neben seinen ehemaligen Schützling. „Weißt du was ich komisch finde, Tom?“ begann Alex und unterbrach sich. „Letztes Jahr wurde mir eine Verbindung zwischen diesem Cop Slater und meiner Vergangenheit in Edmonds gezeigt. Ich hatte bis dato niemals damit rechnen können. Damals wurde meine Mutter zu Papieren befragt, welche sich angeblich in ihrem Besitz befinden sollten. Ich frage mich ob dies wirklich stimmte und mir diese Papiere nun zu gespielt wurden. Oder ob dieser Kerl zwischen ihren persönlichen Sachen etwas gefunden hat. Meine Mutter hinterließ mir viele CD´s mit Musik und Filmen von unserer Familie. Ich denke da ist mehr hinter allem als man zunächst denken soll. Und ich denke ich sollte mich nun auf die Suche danach machen, wenn ich ein Happyend haben will.“ bemerkte Alex und Miller nickte knapp. „Ich denke wir sollten die CD lieber verstecken. Du solltest einen Blick darauf werfen und dann nehme ich sie an mich und vergrabe sie irgendwo. Niemand wird sie finden, dass verspreche ich dir.“ meinte Miller und Alex nickte knapp. „Du hast bestimmt Recht, Tom. Nur will ich vorher sehen was drauf ist.“ sagte sie, nippte an ihrem Kaffee, stand auf, nahm die CD und wandte sich ab.

 

Am nächsten Morgen suchte Alex ganz früh den Arbeitsplatz von Avery Brooks auf. Dort angekommen, nahm Alex auf einem der freien Stühle Platz und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie wollte auf Avery warten, welche sich die CD vorgenommen hatte. Alex hatte Sarah Trudeau getroffen, welche in einem Mordfall ermittelte und diesen noch heute zu den Akten bringen würde. Das freute Alex. Für sie war es jedoch wichtiger zu wissen was auf dieser CD war, die ihre Mutter ihr offensichtlich hinterlassen hatte. Nach einer Stunde,atmete Avery erleichtert aus und drehte den Bildschirm um. „Es handelt sich um Grundstücks Urkunden. Ich habe es gründlich überprüft, Alex. Alles ist echt und notariell beglaubigt. Du und deine Schwester Mia, wurdet als Erben eingetragen wenn eine von euch 30 Jahre alt ist. Laut dem was hier steht, würdest du, du wirst als erste 30 Jahre alt werden, zehn Grundstücke in Edmonds und eine Fabrik in Seattle erben, welche sehr viel wert sind und einen hohen Gewinn erzielen. Wow!“ entfuhr es Avery und ihr fiel die Kinnlade hinunter. Aber auch Alex keuchte. Sie wusste nicht was sie denken sollte. „Kannst du das für mich ausdrucken und dann die CD ins Schließfach geben? Eigentlich wollte ich sie Miller geben, aber ich weiß nicht wem ich trauen kann und will ihn auch nicht in Gefahr bringen.“ meinte Alex, Avery nickte und machte sich an die Arbeit. Was auch immer ihre Mutter da bei sich hatte, es würde in der Familie bleiben. Jedoch musste Alex zurück gehen. Dorthin wo alles begonnen hatte. Edmonds.

 

Kapitel 7

 

Begegnungen mit der Wahrheit

 

 

Mitch wollte eigentlich nicht, musste sich jedoch fügen und dorthin gehen, wo damals alles unschöne für ihn begonnen hatte und er viele Jahre danach in Therapie gemusst hatte. Er musste zurück zu seiner alten Schule. Der High School. Dort hatte er nicht viele Freunde. Die Mädchen nahmen ihn nicht zur Kenntnis und die Mitschülern hänselten ihn bis er drohte sich das Leben zu nehmen. Er hatte begonnen sich zu ritzen, sich selbst zu verletzen. Heute hatte er an dieser Stelle seines linken Unterarms ein Tattoo. Zwölf Jahre, waren eine lange Zeit. Mitch war nun ein anderer Mensch. Er hatte einen guten Job, ein hohes Einkommen, eine Familie und einen Sohn. Vor nichts brauchte er noch Angst zu haben. Jedoch war da dieses Wochenende und dieses Treffen seiner alten Klasse. Dies bereitete ihn schweres Kopfzerbrechen. Dennoch machte Mitch sich große Sorgen. Vor drei Tagen hatte er erneut begonnen sich selbst zu verletzen. Warum, wusste er nicht mehr. Er wusste nur das er sich große Sorgen um dieses Klassentreffen machte und eigentlich nicht hingehen wollte. Vielleicht sollte er darüber noch einmal in Ruhe nachdenken....

 

Washington D.C:, Juli 2023

 

„Das Opfer heißt Mitch Preston. Wohnhaft hier in Washington. 30 Jahre alt. Das Opfer gehörte zu den besserverdienenden Menschen in der Stadt und lebte mit seiner Familie deshalb in Capitol Hill. Das weiß ich deshalb weil eine Freundin seine Nachbarin war und ich am dem Fall ohnehin wegen Befangenheit nicht arbeiten darf.“ verkündete Detective Lisa Jacobs und setzte Agent Sarah Trudeau ins Bild. Diese warf einen Blick auf die Leiche des jungen Mannes. Die Leiche lag auf dem Bauch und hatte mehrere Stichwunden im Rücken. Die beiden Ermittler befanden sich im Hotel Washington auf der Herrentoilette wo das Opfer gefunden wurde. In einem großen Saal im Hotel fand ein Klassentreffen statt, an dem das Opfer teilgenommen hatte und sich laut den Zeugenaussagen entfernte. Als das Opfer nicht mehr wieder zu kommen schien, sollte jemand nachsehen und hatte das Opfer gefunden. Sarah drehte sich um und warf einen Blick durch den Flur zu dem Saal hinüber, wo eine Menschen Menge sich versammelt hatte und alle versuchten etwas neues zu erfahren. „Dann hatten Sie wohl wohlhabende Bekannte, Detective.“ bemerkte Sarah anerkennend und Lisa zuckte ihre Schultern. „Wie man es nimmt. Meine Freundin..“ Lisa unterbrach sich. „Wir sind nur Freunde.“ fügte sie schnell hinzu als Sarah ihr einen vielsagenden Blick zu warf. „Jedenfalls meinte meine Freundin sie habe sich gut mit dem Mordopfer verstanden und hat nicht verstehen können das wir ihn tot aufgefunden haben. Meine Freundin war damals mit dem Opfer in einer Klassen und wird nun ebenfalls noch auf der Party sein. Falls Sie Amber befragen wollen, können Sie das gerne tun, Agent Trudeau.“ meinte Lisa und Sarah nickte beiläufig. Sie hatte nicht wirklich viel gehört, da sie einen Blick auf die Haltung des Toten warf. Irgendetwas stimmte nicht. „Haben Sie vielen Dank, Detective.“ murmelte Sarah, griff zu ihrem Handy und wählte die Nummer der Spurensicherung.

 

Alex war zurück aus Edmonds. Dort hatte sie viele offene Fragen beantworten können und hatte ihr altes Zuhause gesehen. Dort lebte nun eine Familie mit Kindern. Sie wollte dort jedenfalls niemals wieder zurück kehren. Zu viele unschöne Dinge waren dort passiert. Nicht nur mit ihrer Mutter und das was ihr damals passierte, sondern schon vorher. Vorher waren schon schlimme Dinge passiert. Viel Streit mit Dave. Viele Joints, welche Alex deswegen rauchen musste, um sich zu beruhigen und alles über sich ergehen zu lassen. Jedenfalls fand Alex mehr über die Papiere heraus. Diese gehörten Jack Frost, einem Geschäftsmann und Chef ihrer Mutter Fernanda. Diese wurde vor elf Jahren ermordet, weil zwei Männer glaubten sie habe diese Unterlagen in ihrem Besitz und auch Alex wurde Leid angetan. Etwas das sie nur schwer vergessen konnte. Nun schien sich alles zu lichten. Es schien etwas Licht ins Dunkle zu kommen und machte Alex Feuer und Flamme. Als würde das Ying und Yang Zeichen aus Feuer sein. Alex hatte die Nichte des Mannes getroffen und von ihm erfahren das es mindestens zehn Grundstücke und eine Eisenfabrik in Seattle gab, welche auf den Namen von Alex Mutter liefen und nur ein Ortega diese führen konnte. Irgendwann habe Frost seine Besitztümer geteilt und die Hälfte habe er Alex Mutter vermacht, ohne das sie Kenntnis hatte, da Frost wenige Tage vor ihrem Überfall bei einem Verkehrsunfall starb. Eine Familie hatte Frost nicht gehabt, nur seine Nichte, die alles geerbt hatte. Diese war auch sehr froh das Alex endlich die Wahrheit kannte und sie sich begegnet hatten. Alex warf der Nichte, Jamie Ford, einen fragenden Blick zu. „Sie haben mit mir gerechnet oder?“ erkundigte Alex sich und Jamie nickte zustimmend. „Ich habe gehofft das wir uns eines Tages einmal sehen würden. Ich habe damals mit bekommen was mit Ihnen und ihrer Mutter passiert ist. Schlimme Sache. Sie sind dann ja umgezogen zu ihrer Tante. Ich hoffe es erging Ihnen dann irgendwie besser.“ hakte Jamie nach und sah Alex mit großen Augen an. Diese winkte ab. „Ich möchte Ihnen nicht meine Lebensgeschichte erzählen, Miss Ford. Erzählen Sie mir lieber was es mit diesen Papieren auf sich hat und wieso jemand mir und meiner Mutter etwas tun würde.“ bat Alex und Jamie nickte. „Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, Alex. Ich kann Ihnen jedoch sagen das mein Onkel ihre Mutter sehr gerne hatte und ihr etwas von seinem Reichtum abgeben wollte. Warum auch immer ihnen diese schlimmen Dinge passieren mussten, kann ich leider nicht sagen. Es tut mir leid.“ sagte sie und senkte ihren Blick. „Ich habe eine CD gefunden, bei den persönlichen Sachen meiner Mutter. Auf dieser sind die Unterlagen, die Papiere und Dokumente zu finden, welche meiner Mutter gehören sollten. Meine Schwester und ich wurden als Erben eingetragen. Die Dokumente sind wasserdicht und wenn ich nochmals unterschreibe, gehört alles mir.“ meinte Alex und Jamie lächelte. „Sie sollten sich diese Sache überlegen, ehe sie unterschreiben. Ich habe nicht nur gute Menschen angezogen, sondern auch viele schlechte. Besonders einen Mann namens Montgomery.“ erklärte Jamie und Alex runzelte fragend ihre Stirn. „Können Sie sich noch erinnern wie dieser Mann mit Vornamen heißt?“ hakte Alex nach und Jamie legte ihre Stirn in Falten. „Vielleicht Benjamin. Ich weißt es nicht mehr genau. Auf jeden Fall etwas mit B.“ antwortete Jamie, lächelte und ging in ihr Haus zurück. Alex stand da. Dabei spürte sie wie ihr die Kinnlade hinunter fiel. Spätestens als Jamie ihr ein Foto von diesem Benjamin zeigte, wusste sie dass es sich um ihren Ex Freund von der USS Princeton handelte. Der Mann der angeblich tot sein müsste. Und anscheinend die Person hinter allem war. Alex wusste nicht was sie sagen oder denken sollte. Sie wusste nur das alles was Benjamin betraf damals eine Lüge war.

 

Um ihre Gedanken zu ordnen ging Alex unter die Dusche und machte sich fertig für die Arbeit. Ein neuer Fall und dies sollte sie auf andere Gedanken bringen. Alex konnte nicht glauben dass der Mann den sie so sehr geliebt hatte und um welchen sie getrauert hatte, der Mann war der unter einer Decke mit den Mördern ihrer Mutter steckte. Da musste jedoch noch ein anderer Mann im Hintergrund sein. Jemand älteres. Jemand den Alex noch nicht kannte. Jemand hatte damals den Auftrag erteilt, Alex und ihrer Mutter wegen den Dokumenten umzubringen. Sie würde diese Person ebenfalls finden. Alex betrat zusammen mit ihrer Kollegin die Pathologie und warf Doktor Gilbert einen Blick zu. Diese zog sich Latex Handschuhe an und zeigte auf den Leichnam. „Der Tote hat einen Hirnschlag erlitten. Das ist auch die Todesursache. Die vier Stiche in den Rücken, wehren nicht tödlich gewesen.“ berichtete Gilbert und beide Ermittlerinnen sahen einander sprachlos an. „Sehr gut dann können wir ja für heute Feierabend machen.“ meinte Sarah und setzte ein breites Grinsen auf. Alex trat einen Schritt weiter nach vorne. „Wie ist das möglich mit 30 Jahren an einem Hirnschlag zu sterben?“ verlangte sie zu wissen und Doktor Gilbert zuckte ihre Schultern. „Ich habe dafür keine Erklärung. Ich werde mir die Krankenakte des Toten anfordern lassen und dann einen Blick hinein werfen. Vielleicht kann ich euch dann mehr sagen. Die Stich jedenfalls sind Post Mortem entstanden und haben rein gar nichts mit der Todesursache zu tun.“ berichtete Gilbert und die beiden Ermittlerinnen sahen sich erneut fragend an.

 

Gegen Abend befand sich Alex auf ihrem Hausboot, hatte sich eine Flasche Wein geöffnet und wartete auf Tobias, mit dem sie die nächsten Schritte besprechen wollte. Eigentlich wollte sie dies alles mit Johnson und Miller besprechen, wollte sich jedoch erst einmal ganz sicher sein und beide vor allem nicht in Gefahr bringen. Sie wusste nun auch nicht mehr wem sie noch vertrauen konnte. Es musste noch eine ziemlich ältere Person in ihrem Leben und ihrem Umfeld geben, die etwas über diese Papiere erfahren möchte und über Leichen ging um an diesen Reichtum zu gelangen. Alex machte sich nicht viel aus Geld. Es musste zwar hart erarbeitet werden, sollte jedoch ebenso schnell wieder ausgegeben werden. Ihre Schwester Mia hingegen war ein Sparbrötchen. Sie gab ungerne etwas aus und sparte alles, damit sie später einmal eine kleine Reise unternehmen konnte oder sich ihr Studium finanzieren konnte. Alex war sicher das ihre hochbegabte Schwester noch in diesem Jahr aufs College kommen würde. Diese wollte nach Havard und Anwältin werden. Alex war sicher das sie es schaffen würde. „Na so nachdenklich?“ fragte eine, ihr gut bekannte, Stimme und Alex nickte zustimmend. Sie schaute nicht auf, sondern schenkte zwei Gläser Rotwein ein und reichte Tobias ein Glas. Der Staatsanwalt setzte sich neben sie auf das gemütliche Sofa und warf einen fragenden Blick auf Alex. „Was geht dir im Kopf herum?“ fragte er vorsichtig. Alex zuckte ihre Schultern. „Ich musste eben an das denken was man mir weg genommen hat und an das was ich gefunden habe. Alles passt trotzdem nicht zusammen und ich werde heraus finden, wer noch darin verwickelt ist. Ich finde die Wahrheit noch heraus. Darauf kannst du aber einen lassen!“ donnerte ihre Stimme und Tobias lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Ich muss heraus finden wo sich Mom´s Mörder befindet. Ich will ihn aufsuchen und ihm wichtige Fragen stellen. Vielleicht verplappert er sich ja etwas.“ erklärte Alex, nippte an ihrem Wein Glas und schmiegte sich an seine Brust. „Kann ich dir irgendwie helfen, Alex?“ wollte Tobias wissen und Alex schüttelte ihren Kopf. „Ich wüsste nicht wie. Ich weiß ja selbst noch nicht was ich machen will. Ich weiß nur das ich in Besitz wertvoller Papiere bin, für die mächtige Männer, töten würden und schon getötet haben. Ich weiß manchmal nicht was ich sagen oder denken soll. Ich weiß nur das nicht nur mein Leben bedroht wird. Du musst auch vorsichtig sein, Tobi.“ warnte sie und Tobias nickte zustimmend.

 

Es war mitten in der Nacht als Benjamin seine Limosine verließ und an den Docks ausstieg. Dabei zog er seinen Mantel zurecht und zog genüsslich an einer Zigarette. Ein älterer Mann stand nun unmittelbar ihm gegenüber und hielt inne als Benjamin seinen Mund öffnete um etwas zu sagen. „Ich habe die Papiere noch immer nicht gefunden. Und langsam bezweifle ich das es sie auch geben wird. Ich meine, in einem Jahr Beziehung, hat Alexandra niemals ein Wort darüber verloren das sie Geld oder Grundstücke besitzt. Ich denke nicht das sie jemals irgendetwas über diese Sache gewusst hat. Und das auch nicht als sie noch ein Teenie war. Ich denke wir sind hier auf dem Holzweg.“ erklärte Benjamin und sein Gegenüber zuckte seine Schultern. „Du suchst nicht richtig danach. Es muss in den persönlichen Sachen von Fernanda zu finden sein. Ich kann es mir nicht anders erklären.“ murmelte das Gegenüber und senkte seinen Blick. Benjamin schüttelte seinen Kopf. „Ich habe das Hausboot von Alexandra zwei mal durchsuchen lassen. Nichts.“ sagte Benjamin und ließ die Information weg, dass einer seiner Handlanger von Alex erschossen wurde und diese vielleicht doch etwas gefunden hatte. Benjamin wollte die Sachen für sich. Den Reichtum und das Geld für sich alleine haben. Es ging um mehrere Millionen Dollar. Diese wollte er nur für sich haben und mit niemanden teilen. Schon gar nicht mit diesem Kerl, der ihn einst beauftragt hatte, sich an Alex ran zu machen und sie auszuspionieren. Als klar wurde das sie nicht weiß, sollte Benjamin seinen Tod vortäuschen um im Verborgenen immer noch nach den Unterlagen zu suchen. Nun nach Jahren stand er kurz davor. „Ich will diese Papiere haben!“ donnerte die Stimme des Gegenübers und dieser funkelte Benjamin finster an. „Ich werde mein bestes geben um diese Dokumente zu finden, Mister Ortega.“ meinte er und David Ortega nickte zustimmend. „Und wehe meine Stieftochter ist dir zuvor gekommen. Dann kannst du was erleben, Benny.“ fauchte David, funkelte ihn finster an und wandte sich ab.

Kapitel 8

 

Unter Feuer

 

 

Kathy hatte keine gute Nacht gehabt. Sie wurde von ihrem Freund Tony verlassen und zu dem noch während seiner Geburtstagfeier betrogen, ehe er sich von ihr trennte. Sie wusste nicht mehr was sie sagen oder denken sollte. Sie wusste nur das sie schnell nach Hause wollte, ihre Sachen packen musste, um wieder nach Hause, nach Detroit zu fliegen um die Hauptstadt für alle Zeit hinter sich zu lassen. Sie lief mit schnellen Schritten die Straße hinunter. Auf der anderen Straßenseite, sah sie etwas das sie schockierte. Eine andere Frau mittleren Alters, stand zwei jungen Männern gegenüber. Die jungen Männer hatten Pistolen in ihren Händen und bedrohten die alte Dame. Kathy ging neben einem parkenden Auto in die Hocke. Ihr Herz schlug schneller. Sie wurde schon einmal überfallen und wachte im Krankenhaus auf. Dies sollte sich heute nicht wiederholen. Nicht unbedingt die mutigste Entscheidung ihres Lebens, dachte Kathy und schluckte einen dicken Kloß hinunter als die alte Dame mit Benzin übergossen und angezündet wurde. Das Feuer breitete sich schnell am ganzen Körper aus. Die beiden Männer rannten davon und ließen ihr Opfer zurück, welches laut zu schreien begonnen hatte und wild mit den Armen umher flatterte. Kathy sprang aus ihrem Versteck auf, rannte auf die andere Straßenseite, zog ihre Jacke aus und versuchte das Feuer zu löschen. Egal wie. Sie betete zum lieben Gott das es nicht schon längst zu spät war. Die alte Dame war unter Feuer, brach zusammen und bewegte sich nicht mehr...

 

Washington D.C., September 2023

 

„Das Opfer heißt Gloria Ruben. Alter 57 Jahre. Sie lebte hier in Geogetown und arbeitete im örtlichen Krankenhaus als Krankenschwester. Eigentlich als Oberschwester.“ berichtete Lisa Jacobs, die Mordermittlerin und warf Agent Sarah Trudeau einen vielsagenden Blick zu. Detective Jacobs hatte sich den Fall geben lassen. Sie wollte eine Luftveränderung und würde noch in diesem Jahr nach Quantico gehen. Und vielleicht würde sie die Prüfungen schaffen und konnte sich danach auch Bundesagentin nennen. Dies wollte sie mehr als alles andere. Lisa wollte aktiver an den Fällen mithelfen und sich nicht mit weniger zufrieden geben. Andere hatten es schließlich auch geschafft. Lisa wollte es wenigstens einmal versucht haben. Lisa löste sich aus ihren Gedanken und kehrte in die Realität zurück. „Noch irgendetwas?“ erkundigte Sarah sich und Lisa warf einen kurzen Blick auf ihre Unterlagen. „Bisher kann ich nicht viel mehr sagen. Nur dass das Opfer keine Feinde hatte. Laut den Aussagen ihrer Kollegen, haben sie alle sie gemocht.“ meinte Lisa und Sarah zog ihre Stirn in Falten. „Wann haben Sie mit den Kollegen gesprochen, wir haben nachts? Haben Sie dort einfach angerufen?“ wollte die Bundesagentin wissen und Lisa nickte zustimmend. „Ich habe im Krankenhaus angerufen und mit einer Samantha Jones telefoniert. Sie kannte das Opfer, ein bisschen. Jedenfalls reichte mir das für meine erste Analyse.“ meinte Lisa und Sarah Trudeau nickte knapp. „Ich überprüfe das im Krankenhaus noch einmal persönlich, Detective Jacobs. Nicht das uns eine Spur verloren geht. Außerdem will ich die Überwachungskameras von dem Geldautomaten haben.“ meinte Sarah und zeigte auf den Geldautomaten, der gegenüber vom Tatort zu finden war. „Soll ich das veranlassen?“ hakte Lisa nach und Sarah winkte ab. „Nicht nötig, Lisa. Ich kümmere mich schon darum. Sie sollten gehen und sich um andere Dinge kümmern. Das FBI übernimmt ab hier den Fall.“ meinte Sarah entschlossen.

 

Alex war nervös. Sie atmete schwer aus und ein. Dabei versuchte sie ruhig und gelassen zu wirken, was jedoch nicht klappen wollte. Sie war zum Staatsgefängnis gefahren, hatte sich dort um einen Termin gekümmert und war mit Hilfe eines alten Schulfreundes, ins Gefängnis eingeladen worden. Ihr Schulfreund Sedrick arbeitete für den zuständigen Senator und somit wurde ihr dieser Termin auch ermöglicht. Alex würde sich nun im Gefängnis zum Todestrakt begeben, wo der Mörder ihrer Mutter zu finden war. Dabei handelte es sich nicht um Bert, wie sie ihn einst getauft hatte, sondern um Peter Simon Myers, einen Mann, Mitte Vierzig, mit kurzen schütteren Haar und einem dicken Vollbart. Er senkte seinen Blick und schaute nicht einmal auf als die Gefängnistür geöffnet wurde. Alex zog sich einen Metallstuhl heran und setzte sich dem Mann gegenüber. Dabei funkelte sie ihn finster an. „Hallöchen Peter, erinnern Sie sich noch an mich?“ wollte sie wissen und Peter schaute einen Moment später auf. Dabei musterte er Alex einen Moment lang. „Ich denke schon das ich mich an dich erinnern kann, Mädchen.“ kam die Antwort im Flüsterton. Alex grinste matt. „Wie lange ist das jetzt her? Elf Jahre?“ hakte Peter nach und Alex nickte zustimmend. „Damals, 2012, als ich diesen Auftrag erhielt, dich und deine Mama auszuknipsen. Wie ist es dir seit dem ergangen?“ wollte Peter wissen und fing sich einen finsteren Blick ein. „Ich stelle hier die Fragen, Freundchen.“ donnerte Alex Stimme. Peter grunzte und nickte nun zustimmend. „Wer gab damals den Auftrag? Und was wurde genau besprochen?“ verlangte Alex zu wissen. Sie lehnte sich ein Stück weit nach vorne, hatte die Schreibfunktion auf ihrem Handy aktiviert um sich Notizen zu machen. „Das weiß ich nicht mehr. So ein Kerl halt. Er hat gesagt, mein Bruder Simon und ich bekommen, viel Geld wenn wir helfen diese Papiere im Hause der Ortegas finden. Und was wir gefunden haben, war gar nichts. Deine Mama hat nichts verraten. Vielleicht weil sie nichts wusste, wer weiß das schon. Jedenfalls waren wir nicht sehr nett zu euch und...“ Peter unterbrach sich als Alex ihn anfunkelte. „Wenn Sie jetzt sich entschuldigen, nehme ich meine Waffe und werde Sie erschießen.“ donnerte ihre Stimme. Wut und Trauer breiteten sich in ihr aus. Alex stand einen Moment wie benebelt da. Dann schüttelte sie ihren Kopf, stand auf und packte das linke Ohr des Mannes. „Wer hat den Auftrag erteilt?!“ donnerte ihre Stimme. Sie schlug das Gesicht des Mannes mit voller Wucht auf den Metalltisch und griff zu einem Taschenmesser, welches sie hinein geschmuggelt hatte. Dieses Messer hielt sie dem Mann an die Kehle. „Ich will Namen und das sofort!“ fauchte sie und Peter nickte knapp. „Wache!“ brüllte Peter. Alex holte mit dem Taschenmesser aus, vergrub es tief in dem rechten Oberschenkel des Mannes und presste ihre Hand auf seinen Mund damit er nicht allzu laut schreien konnte. „Ihr beiden Schweine habt es nicht anders verdient. Deinen Bruder hole ich mir auch noch. Ihr werdet mich noch kennen lernen.“ zischte Alex. Sie wollte erneut zu stechen, als sich die Tür öffnete, ein Wachmann eintrat und ihr das Taschenmesser abnahm. „Ich musste dem Blödmann das Messer abnehmen. Er wollte mich angreifen.“ rief Alex schnell und hob ihre Hände. Peter wollte sich auf Alex stürzen, wurde jedoch zurück gehalten und ihm wurden Handschellen angelegt. „Wir sind noch nicht fertig. Ich komme noch einmal wieder ehe Sie hingerichtet werden.“ rief Alex dem Mann nach. Wirklich was erfahren hatte sie nicht. Jedoch hatte sie einen kleinen Teil Seelenfrieden erhalten. Nun würde sie demnächst auch Ernie, Jeff Myers, besuchen und ihn ebenfalls in die Mangel nehmen. Sie musste mehr über die Hintergründe und diese Dokumente heraus finden. Wer sie unbedingt haben wollte und warum. Alex hatte ihre kleine Schwester zu ihrer Tante geschickt. Diese lebte weit weg und Mia sollte dort in Sicherheit sein. Nun machte sich Alex einmal mehr Sorgen um ihre Ex Freundin. Vielleicht schwebte auch sie in großer Gefahr. Alex musste nach Hause zurück kehren.

 

Sophie wusste schon lange nicht mehr was sie eigentlich tun sollte. Sie war nun im neunten Monat und ihr Kind, ein Junge, sollte bald kommen. Den Namen durfte sie dem Kind geben. Er sollte Alexander heißen. Auf diese Weise wollte sie an ihre Ex Partnerin immer denken, welche sie vielleicht niemals wieder sehen würde. Joshua hatte ihr gesagt das sie nach der Entbindung die Stadt zusammen verlassen wollten. Er würde mit ihr nach Maine gehen und dort das Kind aufziehen wollen. Dort lebte seine Familie. Sophie wollte hier nicht alles zurück lassen, jedoch wusste sie nicht was sie tun sollte um dies zu verhindern. Sophie wollte eigentlich nicht weg. Sie wollte mit ihrer Alex zusammen sein und diese niemals verlassen. Ihre Dummheit, mit einem Mann geschlafen zu haben, machte ihr schwer zu schaffen. Sie glaubte es handelte sich bei Joshua um einen netten Kerl von der Schule, damals der ihren festen Freund spielte und mit dem sie damals schlafen musste, weil ihre Eltern vor ihrer Tür gestanden und gelauscht hatten. Immer aus Angst ihr Geld zu verlieren, hatte Sophie ihr Leben niemals für sich gehabt. Als Mutter würde sie dies vielleicht auch nicht ändern können. Sam schüttelte ihre Gedanken ab, nippte an ihrem Eistee und legte ihren Kopf in den Nacken. Sie saß in ihrem Loft, auf dem Sofa und schaute die Nachrichten, welche von einer Frau berichteten, welche heute Nacht von zwei unbekannten Männern angezündet wurde. „Schrecklich.“ murmelte Sophie und verzog ihr Gesicht. „Was denn?“ erkundigte Joshua sich und drehte seinen Kopf zu seiner Freundin um. „Das was mit der armen Frau passiert ist. Ich wurde heute schon von einer Bundesagentin zu ihr befragt. Trudeau hieß die Agentin. Ich hoffe ich konnte ihr mit meiner Aussage weiterhelfen.“ meinte Sophie und Joshua fiel die Kinnlade hinunter. „Und wann wolltest du mir davon berichten, Sophie?“ rief er erbost, erhob sich blitzschnell und baute sich vor ihr auf. Sophie riss ihre Augen weit auf. „Du hast mir mitzuteilen wenn du mit der Polizei oder sonst wem redest. Hast du das verstanden?“ donnerte seine Stimme während er sie begann mit beiden Händen zu würgen. Joshua ließ einen Moment später von ihr ab, griff in seine Hosentasche und holte ein Messer hervor, welches er an ihren dicken Bauch hielt. „Wenn du nicht tust was ich von dir will, kann das sehr schwere Konsequenzen für dich haben, meine Liebe.“ knurrte er und Sophie nickte zustimmend. Dabei machte sie sich mehr Gedanken um ihr ungeborenes Kind als um sich selbst. „Ich tue es niemals wieder.“ stöhnte Sophie leise und fing sich eine schwungvolle Ohrfeige ein. „Das will ich auch hoffen, Schlampe!“

 

„Ich weiß nicht ob ich noch etwas zur Todesursache mitteilen kann das Sie noch nicht wissen, Agent Trudeau. Das Opfer wurde bei lebendigem Leib verbrannt und starb dennoch an einem Schock. Vor dem Tod entleerte das Opfer seinen Darm, deswegen stinkt es auch so.“ meinte Doktor Erica Gilbert und reichte Agent Trudeau den Bericht ihrer Untersuchung weiter. „Ich war bei der Spurensicherung. Jason konnte mir nichts liefern. Soll das etwa bedeuten der Fall geht ungelöst zu den Akten?“ wollte Sarah Trudeau wissen und Erica zuckte ihre Schultern. „Ich kann Ihnen nichts geben das ich nicht habe, Agent Trudeau. Ich weiß nur das sich das Opfer nicht gewehrt hat. Sie kannte vielleicht ihre Täter.“ sagte Erica und verzog einen Moment ihr Gesicht. „Schlimme Sache.“ kommentierte die Pathologin und Sarah nickte zustimmend.

 

Auf dem Flur, vor der Pathologie, trafen sich Alex und Sarah. Sarah trat Alex in den Weg und funkelte diese finster an. „Wo waren Sie eigentlich? Ich arbeite gefühlt seit Wochen alleine und Sie machen ständig irgendwelche Ausflüge. Können Sie mir dies vielleicht bei Gelegenheit mal erklären?“ verlangte Sarah zu wissen. Alex grunzte. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und legte den Kopf schief. „Ich weiß nicht wem ich trauen kann.“ antwortete Alex schlicht. Sarah runzelte ihre Stirn. „Wenn Sie jemand fremdes nicht vertrauen können, wem dann?“ ereiferte sich Sarah und Alex grinste matt. „Ich verfolge einen Fall der schon elf Jahre zurück liegt und eine Verschwörung in Aussicht hat, in die mehrere Menschen verwickelt sind. Dies betrifft allerdings niemanden vom FBI, zumindest soweit ich sagen kann. Dies betrifft hauptsächlich meine Familie und Menschen von denen ich mal dachte ich könnte ihnen vertrauen.“ erklärte Alex und Sarah runzelte erneut ihre Stirn. „Und wieso kommen Sie damit nicht schon früher mit raus? Ich hätte vielleicht helfen können, Alex.“ bot Sarah an. Alex winkte ab. „Ich fühle mich die ganze Zeit unter Feuer, als würde mich diese Sache verbrennen. Und immer wenn ich der Wahrheit näher komme, scheine ich mir die Finger zu verbrennen.“ sagte sie und senkte ihren Blick. „Kommen Sie, Sarah, wenn Sie mir wirklich helfen wollen, müssen wir woanders reden und nicht hier.“ meinte Alex, tippte ihrer Kollegin auf die Schulter und wandte sich zusammen mit ihr ab.

 

Epilog

 

Tobias wusste nicht was in diesem Moment gespielt wurde. Der Staatsanwalt wusste nur das er sich in Lebensgefahr befand und nun einen Weg finden musste irgendwie zu überleben, wenn er nicht schon bald die Engel singen hören wollte. Er kam nach seinem Date mit seiner neuen Freundin nach Hause, wollte sich noch einen Dübel drehen um besser schlafen zu können und wurde von einem maskierten Mann mit Knarre überrascht. Der Mann verpasste ihm einen schwungvollen Kinnhaken. Anschließend presste der Mann seine Pistole gegen Tobias Brust und funkelte diesen finster an. Tobias hob beide Hände. Er spürte das langsam Panik in ihm aufstieg. Er wollte diese Situation überleben und sich morgen wieder um seinen Job, seine neue Freundin und alles was dazu gehörte kümmern. Er wollte auf keinen Fall heute schon die letzte Ausfahrt erreichen. „Du hättest dich nicht einmischen sollen, dann würde diese Sache hier anders ausgehen, Freundchen.“ fauchte die Stimme des Mannes. Tobias wusste nicht was der Mann ihm damit sagen wollte. „Ich verstehe kein einziges Wort.“ versuchte es Tobias und fing sich erneut einen Kinnhaken ein. Der Mann hob seinen rechten Arm und zielte nun mit der Pistole auf Tobias Kopf. „Diese Frau, deine Frau, hat einmal mir gehört und die will ich wieder haben. Verstehst du mich jetzt?“ verlangte der Mann zu wissen und betätigte langsam den Abzug seiner Pistole...

 

Washington D.C., Oktober 2023

 

Detective Daniel Johnson war zuerst am Fundort der Leiche, dem Stanton Park. Hier im Gebüsch hatte ein Obdachloser die Leiche eines Mannes gefunden, welche lediglich einen Kartoffelsack als Kleidung trug und sonst unbekleidet war. Johnson fragte sich wieso immer wieder Leichen in diesem Park abgelegt wurden. Er ging näher zu der Leiche eines Mannes hin, welche mit einer Kugel im Kopf, hingerichtet wurde und suchte nach seiner ID Karte. Diese klemmte zwischen den Zehen des rechten Fußes. Johnson runzelte seine Stirn. Er fand es ein bisschen ungewöhnlich. Irgendetwas stimmte nicht als er den Mann sich näher betrachtete. Irgendwie kam ihm dieses Opfer sehr bekannt vor. Johnson konnte es jedoch nicht richtig einordnen. Erst ein Blick auf die ID Karte brachte Erkenntnisse. „Tobias Fletcher.“ las Johnson laut vor und schon einen Moment später fiel ihm die Kinnlade hinunter. „Der Staatsanwalt!“ rief Johnson laut aus und staunte nicht schlecht.

 

„Das Opfer ist Tobias Fletcher, der Staatsanwalt. Er wurde erschossen hier im Park gefunden. Seine Kleidung war nicht da. Das Opfer trägt lediglich einen Kartoffelsack. Seine ID Karte befand sich zwischen seinen Zehen.“ berichtete Johnson wenig später der zuständigen Ermittlerin in dem Fall Agent Sarah Trudeau und diese senkte für einen Moment ihren Blick. Sie hatte ebenfalls mit dem Staatsanwalt zu tun gehabt. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ist das wirklich sicher, Detective?“ hakte sie nach und Johnson nickte zustimmend. „Dann muss ich nicht nur seine Familie, sondern auch die engsten Freunde und seine neue Freundin informieren.“ meinte Sarah. „Ich kann die neue Freundin informieren, Agent Trudeau. Ich würde gerne bei dem Fall helfen.“ bot Johnson an und Sarah nickte zustimmend. „Ich denke es kann sicherlich nicht schaden. Aber informieren Sie ihren Chef darüber das Sie dem FBI bei den Untersuchen helfen. Ich möchte keinen Ärger bekommen.“ warf Sarah ein, Johnson nickte knapp und schon machten sich die beiden Ermittler an die Arbeit.

 

Alex fand es ein wenig komisch das Tobias nicht auf seinem Handy erreichbar war. Sie wollte sich heute Mittag eigentlich mit ihm zum essen treffen. Nun saß sie alleine in Ben´s Chili Bowl, einer Hot Dog Bude und aß einen Hot Dog mit Senf und Sauerkraut. In der Zeitung wurde einmal mehr über Ancostia, dem schlimmsten Teil der Stadt berichtet und dass die Kriminalität sehr hoch war. Die Hauptstadt hatte siebentausend Obdachlose. Nicht unbedingt toll für die Hauptstadt, die so viel Glämour und Ansehen versprühte. In Städten wie Detroit, der Automobil Stadt, sah es noch schlimmer aus. Alex fragte sich manchmal wohin das noch alles gehen würde. Sie wollte heute mit Tobias durch den Rock Creek Park schlendern und einen Blick auf den Wald in der Stadt werfen. Diesen Park hatte sie in ihren Jahren in Washington niemals zuvor gesehen. Den Bauernmarkt besuchte sie jeden Sonntag, früher mit Sophie und nun mit Tobias. Auch wenn sie nicht auf Männer stand und am liebsten mit ihrer Sophie zusammen sein wollte, konnte sie nicht alleine sein. Sie wollte zudem nicht alleine sein. Alex litt unter starken Verlustängsten, welche durch den Tod ihrer Mutter entstanden waren, da man ihr ihre Mutter weggerissen hatte und diese niemals wieder zurück kommen würde. Ein Schock für ihr gesamtes Leben. Auch ihrer Halbschwester Mia litt darunter. Dave war es vermutlich ganz egal. Er hatte kurz nach dem Mord an ihrer Mutter wieder eine neue Freundin gehabt. Wie das Leben so spielte, dachte Alex in diesem Moment, biss erneut von ihrem Essen ab, kaute herzhaft und schüttelte ihre Gedanken ab. Erst als ein alter Bekannter ebenfalls den kleinen Laden betrat, weckte dies ihre volle Aufmerksamkeit. Sie legte ihr Essen auf den kleinen Teller, stand auf und umarmte Daniel Johnson einen Moment lang.

 

„Es freut mich wirklich du zu sehen, Danny. Wie lange ist das jetzt her? Ein Jahr? Wir leben und arbeiten in der gleichen Stadt und haben uns nicht mehr gesehen. Du hättest mich auch anrufen oder bei Instagram adden können.“ bemerkte Alex und schenkte Johnson ein freundliches Lächeln. „Ich hatte niemals deine Nummer. Und das du auf Social Media unterwegs bist, wusste ich nicht, Alex. Wir standen uns nicht so nahe als das ich davon gewusst hätte.“ erinnerte Johnson und Alex nickte. Sie nahm sein Handy und gab ihre Nummer augenblicklich ein. Sie nahm ihren Hot Dog wieder an sich und verspeißte den Rest. Anschließend wischte sie sich den Mund ab und sah Johnson fragend an. „Hier ist das Essen wirklich lecker. Ich komme seit einer Weile her und bekomme jetzt schon Rabatt. Ich lade dich ein, Danny.“ sagte sie und Johnson hob einen Finger. „Ich bin nicht deswegen hergekommen, Alex. Ich muss dir etwas wichtiges sagen und es wird dir nicht gefallen.“ meinte er und senkte seinen Blick. Alex riss ihre Augen weit auf. Sie wusste was dies zu bedeuten hatte. Sie wusste nur nicht um wen es sich handelte. Zurzeit waren alle Menschen die sie liebte in großer Gefahr. Mia hatte sie weg geschickt, Sophie war in festen Hände und wahrscheinlich nun im Kreissaal und Miller als auch Avery waren in Sicherheit. Nur an eine Person hatte sie nicht gedacht. Dabei fragte sie sich an wen. Alex wurde es schlagartig bewusst. „Tobias?“ rief sie laut aus und schon im nächsten Moment begann Johnson damit ihr zu erzählen was passiert war.

 

18 Stunden später,

 

Benjamin hatte nun endlich genug von dem Versteckspiel. Er wollte sich Alex nun zu erkennen geben. Also wählte er ihre Nummer, welche sie seit damals nicht verändert hatte, stellte sich erneut vor, erklärte er habe seinen Tod fingiert, weil er an den Papieren interessiert war und noch immer Interesse hatte und das ihre Ex Partnerin so eben entbunden hatte, er dies sehen konnte und Joshua angewiesen hatte, mit dem Kind zu verschwinden und die Mutter zu erschießen sollte Alex nicht folgeleisten. „Ich kann mir vorstellen, dass du erst einmal um deinen Freund den Staatsanwalt trauern möchtest und dennoch gebe ich dir gleich Zeit um zwei Menschen zu trauern die in deinem Leben wichtig sind, Alex. Ich will diese Scheiß Papiere oder deine Freundin Sophie ist tot. Ich hoffe das ist bei dir angekommen?“ donnerte seine Stimme. „Ich habe die Papiere aber nicht, Ben. Und wenn du Sophie auch nur ein Haar krümmen tust, lasse ich mir Zeit mit dir, du verfluchtes Schwein.“ fauchte Alex zurück. Benjamin grunzte. Er legte auf und wählte die Nummer von Joshua.

 

„Kannst du nicht schneller fahren?“ wollte Alex auf dem Beifahrersitz wissen und warf Johnson einen vielsagenden Blick zu. Johnson steuerte sein Dienstfahrzeug in Richtung Krankenhaus. Dort war Sophie in großer Gefahr. Die beiden trafen wenig später ein, stiegen aus und hechteten zum Haupteingang des Krankenhauses. Johnson und Alex griffen zu ihren Pistolen, rannten die Stufen hinauf, erkundigten sich nach einer Sophie Lynn Jones am Tresen und rannten den Korridor hinunter.

 

Joshua hatte eine klare Anweisung bekommen und wollte dieser augenblicklich nachkommen. Sophie lag in ihrem Bett. Sie hatte kurz vorher entbunden und ihm, während sie entband, schlimme Dinge gesagt, für die er sie am liebsten geschlagen hätte. Nun würde er sie dennoch bestrafen können. In diesem Jahr hatte er Sophie oft misshandelt und geschlagen, sowie sie es gebraucht hatte. Sophie hatte sich immer für etwas besseres gehalten und das war sie nicht, dachte Joshua, griff in seine Hosentasche und holte eine Pistole hervor. Zuvor riss er Sophie das schlafende Baby aus den Händen und hielt es auf seinem linken Arm. Die Pistole richtete er auf Sophie´s Brust. Er stand etwa zwei Meter von ihrem Bett entfernt. „Gib mir mein Kind wieder.“ befahl Sophie und Joshua schüttelte seinen Kopf. „Ich habe einen Auftrag bekommen und den werde ich ausführen, Sam. Es tut mir ein bisschen leid um dich.“ murmelte Joshua und Sam riss ihre Augen weit auf. Sie begriff was gleich passieren würde. „Alex Hilfe, Hilfe, Hilfe....“ keuchte Sophie leise und hoffte ihre Ex Partnerin würde kommen und sie im letzten Moment retten.

 

Mit einem Mal ging die Tür des Raumes auf. Johnson hatte sich dagegen geworfen, öffnete somit die Tür und rappelte sich vom Boden auf. Er und Alex standen nun einen bewaffneten Mann gegenüber. „FBI! Sofort die Waffe runter nehmen oder ich schieße!“ donnerte Alex Stimme. Sie hatte ihre Pistole mit beiden Händen fest umklammert vor sich und trat näher auf den Mann, Joshua, zu. Joshua lächelte nur. Alex musste etwas unternehmen. Eine Sekunde später löste sich ein Schuss...

 

Ende des zweiten Buches.

 

 

Vom: 03. 10. bis 08.10. 2022

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.08.2023

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Oma Hermine und meine Tante Elli. Ich habe euch lieb und werde euch niemals vergessen.

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