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Kapitel 1

Dylan Lloyd

 

 

Jeffrey Barns hatte es geschafft. Er hatte es endlich geschafft und sollte noch heute Nacht, zu einem Wesen der Dunkelheit werden. Dies hatte er sich immer gewünscht und nun sollte es dazu kommen. Er hatte vor drei Wochen einen Dämon getroffen, der ihm ein Angebot machte. Ewiges Leben, wenn er sich dafür von seiner Freundin trennte. Jedoch meinte der Dämon nicht trennen, sondern sie umbringen, dann sollte Jeffrey die gleichen Fähigkeiten wie der Dämon erhalten. Er würde sich teleportieren können und konnte lange Fingernägel ausfahren mit denen er viel Schaden anrichten konnte. Dieses Angebot wollte Jeffrey um jeden Preis nutzen. Er wollte ein Wesen der Dunkelheit werden. Eines Abend traf er sich mit seiner Freundin Ellie. Sie hatte zugestimmt sich mit ihm zu treffen und so besuchte er sie in ihrer Wohnung. Sie lebte in Kenner, einem Stadtteil von New Orleans. Hier lebte sie schon seit Jahren und würde wohl auch immer in dieser Stadt bleiben. Jeffrey hatte ein langes Taschenmesser dabei. Mehr würde er für die dünne junge Frau nicht brauchen. Er schlich sich an sie heran und stach zu...

 

New Orleans, Februar 2041

 

Detective Cole war wieder als erstes am neusten Tatort. Einem Apartment in Kenner, wo die Leiche einer jungen Frau gefunden wurde. Dieses Mal war Lara nicht die erste gewesen. Darauf hatte Cole geachtet. Er war alleine und wies seine Streifenpolizisten an ihre Arbeit zu machen und die Absperrung weiter nach hinten zu verlegen. Er fragte sich wieso er dies jedes Mal wieder auf neuem betonen musste. „Jetzt kommen sie schon, Simon. Das kann doch nicht so schwer sein. Wollen sie nun befördert werden oder nicht?“ verlangte Cole genervt zu wissen und sah Simon Brown den Streifenpolizisten fragend an. Dieser zuckte seine Schultern. Brown, war Afroamerikaner und etwa 180cm groß. Ein ungewöhnlicher Name für einen jungen Mann dachte Cole. „Es tut mir leid, Detective. Ich kümmere mich augenblicklich darum.“ sagte Brown und machte sich an die Arbeit. Cole nickte knapp.

 

Agent Cross und Gibson trafen etwa eine halbe Stunde später am Tatort ein. Sie stiegen aus dem Dienstfahrzeug, durchquerten die Absperrung und kamen auf Cole zu. Dabei reichte Kathy ihm einen frischen Kaffee. Da sie nicht gefahren war, sondern dies ihre Kollegin übernommen hatte, konnte sie ihm einen frischen Kaffee überreichen ohne diesen auf ihrer Kleidung zu haben. Ein weiterer Jeep stoppte soeben und enthüllte Lara und Murat Öztürk. Die beiden Forensiker machten sich sofort an die Arbeit. Es sollten viele Spuren geben. „Jackie Mason, 25 Jahre alt. Sie arbeitete als Krankenschwester im East Hospital. Sie ist letzte Nacht nicht zu ihrer Schicht erschienen, also wurde sie als vermisst gemeldet. Nun hatte ein Nachbar sie gefunden, der sich Sorgen um sie gemacht hat. Sie legt noch in ihrem Badezimmer.“ berichtete Cole und setzte die beiden Agentinnen ins Bild. „Sonst irgendetwas?“ erkundigte sich Gibson. „Auf dem Spiegel wurde ein Name hinterlassen. Er ist in Blut geschrieben worden. Vermutlich vom Opfer selbst.“ meinte Cole und deutete auf die geöffnete Badtür. „Und was steht da?“ wollte Gibson wissen. „Rufen sie Dylan Lloyd.“ erwiderte Cole und Kathy als auch Gibson schauten sich fragend an. Natürlich kannten beide diesen Namen. Dylan Lloyd galt als großer Schriftsteller und Autor. Jedoch was hatte er mit dem Opfer zu schaffen. Dies galt es nun heraus zu finden. Kathy wollte dies tun. Sie würde jedoch ihre Beobachterin brauchen. Sie hatte Rebecca seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Kathy wandte sich ab. Sie wollte mal sehen ob Lara schon etwas gefunden hatte. „Haben sie die Gerichtsmedizin verständigt, Daniel?“ wollte Gibson wissen und er nickte knapp. „Ja natürlich. Doktor Dawson ist schon unterwegs hier her. Sie müsste jeden Moment hier eintreffen.“ meinte er und warf einen Blick über seine rechte Schulter in der Hoffnung Dawson würde erscheinen. Dem war nicht so. „Na gut. Warten wir halt.“ murmelte er trocken und nippte an seinem Kaffee.

 

„Ich versuche Fingerabdrücke zu nehmen, Lara. Ähm ich meine Doktor Brixton. Ähm ich meine...“ unterbrach sich Murat und Lara nickte zustimmend. „Ist schon okay, Murat. Sie dürfen mich ruhig beim Vornamen nennen. Das tut ohnehin jeder.“ erwiderte sie und versuchte zu lächeln. Es gelang ihr jedoch nicht. Seitdem McKay sie entführt und geschlagen hatte, traute sie sich nicht mehr ohne Waffe aus dem Haus. Sie war auf dem Schießstand gewesen und hatte das Schießen geübt. Noch einmal würde man sie nicht gegen ihren Willen irgendwohin bringen und sie verprügeln. Auch wachte sie noch immer mitten in der Nacht auf. Sie träumte von McKay und hörte seine Stimme in ihren Ohren. Er hatte ihr wirklich große Angst gemacht. Es ging soweit das Lara beschlossen hatte Judo zu lernen. Sie hatte es früher nicht gebraucht, musste nun ihre Meinung über Kampfsport ändern. Cole oder Kathy waren schließlich nicht immer da um ihr zu helfen. „Schon was entdeckt?“ wollte Kathy wissen und riss Lara aus ihren Gedanken. „Ich habe mir den Spiegel im Badezimmer genauer angesehen. Das scheint das eigene Blut des Opfers zu sein. Sie liegt in einer Blutlache neben der Badewanne. Kein schöner Anblick.“ murmelte Lara und verzog vor Ekel ihr Gesicht. Sie deutete auf die Wohnungstür. „Ich konnte desweiteren Fotos von Kratzspuren an der Wohnungstür machen. Es sieht aus als wollte jemand ins Innere gelangen, kam jedoch nicht hindurch und nahm stattdessen das Fenster im Schlafzimmer. Es wurde zerstört. So muss der Täter rein gekommen sein.“ zählte Lara die Hinweise zusammen und Kathy nickte knapp. „Scheint logisch zu sein.“ meinte Kathy und legte ihre Freundin eine Hand auf die Schulter. „Wie geht es dir?“ fragte sie besorgt. „Es geht. Ich kann nur nicht richtig schlafen. Immer sehe ich McKay vor mir und das macht mir Angst. Vielleicht hättest du ihn erschießen sollen. So weiß ich nun das er in irgendeiner Psycho Klinik einsitzt und dort mit anderen immer noch über Aliens redet. Ich hoffe ich sehe ihn niemals wieder.“ murmelte Lara vor sich hin, griff zu ihrem Handy und schoss weitere Fotos. Kathy wusste nicht was sie tun sollte. Sie konnte ihrer Freundin schließlich ihr Erlebnis nicht einfach wegzaubern. Auch ihr waren im laufe der Jahre schlimme und unglaubliche Dinge passiert. Sie konnte nur eines tun. Sie vergessen. „Sag bescheid wenn du mich brauchst, Lara.“

 

Doktor Dawson war nun ebenfalls am Tatort eingetroffen und begann noch vor Ort die Leiche zu untersuchen. Grob. Alles andere wollte sie in der Zentrale erledigen. „Todesursache ist erstechen. Auf das Opfer wurde mehrfach eingestochen. Dreizehn mal um genau zu sein.“ berichtete sie und Kathy trat näher. „Sie war aber nicht sofort tot. Schließlich konnte das Opfer noch einen Namen auf dem Spiegel hinterlassen.“ warf Kathy ein. „Das kann gut möglich sein. Der tödliche Stich erfolgte wahrscheinlich danach und ging mitten ins Herz. Sie muss sehr starke Schmerzen empfunden haben. Schade dass es so früh zu ende gehen musste.“ bemerkte Dawson und senkte ihren Kopf. „Sie bekommen natürlich noch eine vollständige Autopsie von mir, Agents.“ versprach Dawson, stand auf und half die Leiche in einen Zinksack zu packen. Kathy und Gibson wechselten einen Blick. „Soll ich oder tust du heraus finden wo sich Dylan Lloyd zurzeit befindet?“ fragte Gibson. „Wir könnten eine Münze werfen. Ich bin für Kopf.“ sagte Kathy, holte eine Münze aus ihrer Hosentasche und warf sie in die Luft. Die Münze landete auf dem Kopf. Kathy setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Du hast aber immer ein Glück, Kathy. Unglaublich.“ Kathy zuckte ihre Schultern. „Pech in der Liebe, Glück im Spiel.“ sagte sie tonlos und Gibson nickte. „Ich rede mit dem Nachbarn. Vielleicht hat er etwas gesehen oder noch etwas gehört. Man kann schließlich niemals wissen.“ meinte Gibson und wandte sich ab.

 

Fabienne Hightower musste in ihrer langen Zeit beim FBI niemals nach einem Promi suchen. Sie hatte bereits alle Berichte über Dylan Lloyd via Google gefunden, jedoch kein Wort über seinen derzeitigen Aufenthaltsort. Laut Google lebte er in Deutschland. Ein Land welches sie einmal besucht hatte. Es hatte ihr dort sehr gefallen. Damals lernte sie in Deutschland ihre Freundin Julianne kennen, mit welcher sie sich wieder besser verstand. Beide wollten es noch einmal versuchen. „Ich habe alles über Dylan Lloyd gefunden, was es zu finden gibt, nur leider nicht wo er zurzeit ist. Auch seine Adresse konnte ich nicht finden. Angeblich besucht er die USA und stellt sein neustes Buch, einen Krimi vor. Nur leider kann ich dir nicht sagen wo er zurzeit ist. Tut mir leid.“ sagte Fabienne und senkte ihren Kopf. Kathy winkte ab. „Was ist das für ein neues Buch?“ wollte Kathy stattdessen wissen. Fabienne überflog den Artikel. „Ein Krimi, wie ich schon sagte. Der Titel steht da allerdings nicht. Ich kann leider auch nicht mehr machen.“ sie unterbrach sich und drehte ihren Computer. „Hier steht das er eigentlich ins Walddorf Astoria eingecheckt und nicht mehr ausgecheckt hat. Vielleicht musste er abreisen.“ „Wenn er in New York ist, kann er unmöglich unser Mörder sein. Und dennoch möchte ich gerne mit ihm reden.“ murmelte Kathy und wandte sich ab.

 

Für Samantha Johnson sollte es der erste Tag sein. Sie würde in ihren neuen Beruf als Beraterin für das FBI einsteigen. Sie war ein bisschen nervös. Sie würde helfen Verbrecher dingfest zu machen und würde wohl einige Zeit auf ihr zweites Studium verzichten müssen. Auch hatte sie nicht erwartet an ihrem ersten Tag auf einen echten Agenten des FBI zu treffen, der sie vor dem Gebäude bereits erwartet hatte. Nun stand sie Agent Kevin Moore gegenüber, der ihr die Hand zur Begrüßung reichte und ihr ein freundliches Lächeln schenkte. „Guten Tag, Doktor Johnson. Ich freue mich sie hier begrüßen zu dürfen. Leider bin ich alleine und nicht ganz uneigennützig hier. Sie können mir gleich bei einem Fall helfen, wenn sie es wollen.“ „Das würde mich freuen, Agent Moore. Ich können mich ruhig Sam oder Samantha nennen. Ich mag es nicht so förmlich angesprochen zu werden. Schließlich sollen wir Kollegen und eventuelle Freunde werden.“ meinte sie mit einem Lächeln. Moore nickte, hielt ihr die Tür auf und schon folgte sie im ins Innere des Gebäudes. Es war atemberaubend.

 

Kathy befand sich nicht mehr in dem Apartment sondern stand draußen. Sie rief schon das zweite Mal nach ihrer Beobachterin. Die Luft flimmerte und schon erschien Rebecca Schneider direkt vor ihr. Diese grinste verlegen. „Tut mir leid, Kathy. Ich habe gar nicht mit dir gerechnet und hatte ein bisschen Spaß mit einem Kollegen.“ sagte sie und wurde rot im Gesicht. „Was kann ich denn für dich tun?“ fragte Rebecca. „Ich muss Dylan Lloyd finden.“ kam Kathy zur Sache. „Weil?“ wollte Rebecca wissen. „Das Opfer in unserem neusten Fall hat seinen Namen an einen Spiegel im Badezimmer mit ihrem Blut geschrieben. Dort steht das man ihn rufen soll. Nur ist er schwerer zu finden als der heilige Gral. Kannst du mich bitte zu ihm bringen?“ erklärte Kathy und Rebecca zog ihre Stirn in Falten. „Dylan Lloyd hat es nicht so gerne wenn jemand vom Lichtorden ihn aufsucht. Dann wird er immer gleich so stinkig.“ „Ich arbeite nicht für euch sondern das FBI und mir wird er vielleicht zu hören. Ich habe nur einige Fragen an ihn, dann kann es weiter gehen.“ sagte Kathy entschlossen und ließ keinen Widerspruch zu. Rebecca nickte knapp. Sie würde ihrem Schützling diesen Gefallen noch tun. Es sollte ihr letzter sein, da sie eine neue Aufgabe und einen neuen Schützling erhalten sollte. Wer oder ob Kathy noch jemanden bekam stand in den Sternen. Dies würde der Leiter für Spezialprojekte entscheiden.

 

Darmstadt-Eberstadt,

 

Dylan Lloyd biss sich auf die Unterlippe. Er war genervt und das konnte man ihm ansehen. Er saß an einer Fortsetzung für seine Krimi Roman und wusste nach Kapitel 13 nicht mehr weiter. Er hatte sein Material wohl schon verschossen. Sonst, wenn er einen Fantasy Roman schrieb, konnte er erzählen und erzählen. Nun fiel ihm jedoch nichts mehr ein. Dies war jedoch nicht besonders gut. Er hatte einen Abgabetermin einzuhalten, wenn er auch in diesem Jahr einen Roman veröffentlichen wollte. Mit seinem Unternehmen dem Stardup, seinen Millionen die er im Lotto gewonnen hatte, brauchte er eigentlich keine Bücher veröffentlichen die Geld einbrachten. Schreiben war seine große Leidenschaft und mehr als nur ein Hobby. Es war neben seiner Jagd auf Dämonen, was er und sein Cousin hin und wieder tun mussten, seine größte Leidenschaft und der wollte er wieder mehr nachkommen. Seine Adoptivkinder waren schon groß und außer Haus. Als Ausbilder im Malerhandwerk hatte er aufgehört um sich mehr seiner Frau Susanne und seinem Schreiben widmen zu können. Doch nun fiel ihm nichts mehr ein. Seit ihn damals diese FBI Agentin besucht hatte, wollte er einen Krimi schreiben. Dies hatte er geschafft. Nun da sich die Fortsetzung näherte, fiel ihm jedoch nichts mehr ein und er wusste nicht wieso. Er hatte gegen viele Dämonen und andere Wesen gekämpft und diese vernichtet. Darüber konnte er ganze Bücher füllen, aber einen Krimi schreiben, hatte ihm schon beim ersten Mal große Probleme bereitet. Susanne war nicht da um ihm zu helfen. Sie wollte einkaufen gehen, zusammen mit Tim, seinem Cousin. Die beiden würden sicherlich noch eine ganze Weile weg sein. Dylan Nackenhärchen stellten sich plötzlich auf. Die Luft fühlte sich elektrisch an. Jemand würde bald in seinem Wohnzimmer erscheinen. Dylan griff zu seiner Pistole, schlich ins Wohnzimmer und richtete die Waffe auf die Stelle wo wenige Sekunden später die Luft flimmerte und zwei junge Frauen in seinem Wohnzimmer erschienen. „Wunderschöner Tag.“ begrüßte er die beiden Fremden und zielte mit der Pistole auf sie.

 

Kathy stellte sich und Rebecca vor und Dylan Lloyd senkte seine Waffe. Er bot den beiden Frauen an sich zu setzen und setzte Kaffee auf. Kathy kam sofort zur Sache und erklärte ihm was sie von ihm wollte und wieso sie ihn aufgesucht hatte. Dylan schwieg. Er hörte aufmerksam zu. „Sind sie zufällig mit Jonathan Cross verwandt, Agent Cross?“ fragte Dylan nach dem sie fertig war zu berichten. Kathy schaute ihn fragend an. „Wir sind um ein paar Ecken verwandt. Wieso fragen sie?“ wollte Kathy wissen und Dylan zuckte lediglich seine Schultern. „Sie sagten ihr Opfer habe nach mir verlangt? Wie ist das möglich wenn ich diese Frau niemals kennen gelernt habe?“ „Das gleiche wollte ich sie auch fragen, Mister Lloyd.“ „Ich kann ihnen nichts sagen was ich nicht weiß. Ich weiß nur das sich ihre Schilderung nach einem Dämon anhört und dies ist mein Fachgebiet, sozusagen.“ erwiderte Dylan und grinste. „Wie hieß das Opfer noch gleich?“ fragte er und Kathy überflog ihre Notizen. „Jessica Robbins.“ Dylan legte seine Stirn in Falten. „Einer Jessica Robbins habe ich vor zwei Jahren ein Autogramm geschickt. Sie lebt in New Orleans.“ „Lebte. Sie wurde ermordet und ihr Mörder läuft noch immer frei herum. Ich will ihn finden, weiß aber nicht wie. Vielleicht können sie mir helfen, Mister Lloyd.“ bat Kathy. Dylan stand auf, schenkte Kaffee in zwei Tassen und reichte den beiden Frauen jeweils eine davon. Kathy nippte an ihrem Kaffee und sah ihn mit großen Augen an. „Werden sie mir helfen?“ fragte sie und Dylan nickte knapp. „Das werde ich. Ich weiß auch schon wie.“

 

Kathy folgte Dylan auf den Dachboden. Dort befand sich ein Spiegel. Er erklärte das sie diesen nicht anfassen sollte, da er in eine andere Welt führte. Sie verstand nicht ganz, wollte jedoch auch keine Details wissen. Sie folgte ihm in einen kleinen Raum in dem ein Pendel auf dem Tisch lag. Dylan setzte sich an seinen Laptop, druckte die Stadtkarte von New Orleans aus und begann zu pendeln. „Und was genau machen sie da jetzt?“ wollte Kathy wissen. Dylan grinste. „Ihren Mörder, den Dämon, auspendeln. Wissen sie was ein Dämon anrichten kann?“ fragte er und sie zuckte ihre Schultern. „Ich habe all ihre Bücher gelesen. Bis vor einigen Jahren glaubte ich noch das alles wäre nicht real und dennoch erlebe ich immer wieder etwas neues.“ sagte sie. Dylan grinste erneut. „Sie haben ja keine Ahnung.“ murmelte er und einen Moment später blieb das Pendel stehen. Es zeigte auf den Stadtteil Estelle. „Dort finden sie ihren Dämon.“ sagte Dylan und zeigte auf die Stelle. Kathy nahm ihr Handy und wollte ihre Kollegen verständigen. Erst einen Moment später fiel ihr ein das sie in einem ganz anderen Land war. Sie rollte ihre Augen. „Soll ich sie begleiten?“ fragte Dylan. „Ich denke ich komme schon zurecht. Haben sie vielen Dank, Mister Lloyd.“ „Sie sind die dritte FBI Agentin die ich treffe.“ sagte er und reichte ihr die Hand. „Wer waren die anderen Beiden?“ wollte Kathy wissen. „Catherine Sullivan und Rebecca Hall.“ antwortete Dylan. Er holte einmal tief Luft. „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.“ sagte er und sie nickte zustimmend.

 

New Orleans,

 

Zurück in der Stadt rief Kathy sofort Verstärkung. Sie fanden den Mörder in einer Seitengasse, wo er soeben einen jungen Mann mit seinen Krallen ermorden wollte. Kathy rannte auf ihn zu und riss ihn zu Boden. „FBI! Sie sind verhaftet.“ brüllte sie und richtete ihre Pistole auf den Dämon. Dieser lachte nur. Er schlug ihr die Pistole aus der Hand und verletzte sie an ihrer Brust. Kathy fiel zu Boden. Der Dämon wollte erneut ausholen, als er von mehreren Kugeln durchlöchert wurde und tot auf den Asphalt fiel. Kathy schaute sich um und erkannte Dylan Lloyd. Er wurde von einer Frau begleitet. Er schenkte ihr ein Lächeln und half ihr auf die Beine. Dabei bemerkte er wie sich ihre Verletzungen in Sekunden schnelle heilten. Dylan runzelte seine Stirn. „Sie haben Heilkräfte? Woher?“ wollte Dylan neugierig wissen. „Eine Frau namens Larissa hat mir das Leben mit einer Blutspende gerettet. Das ist fast drei Jahre her.“ erklärte Kathy. Dylan wurde ernst. „Dann muss ich unbedingt mit Larissa sprechen.“ meinte er und wandte sich ab. „Hey danke fürs retten und so.“ rief sie ihm nach. Dylan trat neben seine Ehefrau, legte ihr eine Hand auf die Schulter und schon waren beide verschwunden.

 

Ende

 

(Crossover mit der Buchreihe Teamwork)

Kapitel 2

 

Der Tote auf dem Klo

 

 

Glenn hatte keinen guten Start bei seinen Kollegen hingelegt. Dabei wusste er nicht mal wieso dies so war. Er war wie immer pünktlich bei der Baustelle in Mateirie erschien, hatte sich umgezogen und seinen Bauhelm aufgesetzt und hatte sich an die Arbeit gemacht. Ein Gebäude am Airline Drive musste gebaut werden und dies verlangte seine volle Aufmerksamkeit. Glenn war der Vorarbeiter. Er leitete das ganze Bauvorhaben und gab Anweisungen. Wenn jemand zu spät kam oder seine Arbeit nicht leistete, machte er diesen zur Schnecke. Heute schien ein normaler Tag zu sein. Obwohl er sich heute nicht so gut fühlte. Er hatte Kopfschmerzen. Schlimme Kopfschmerzen. Fast schon Migräne. Einen kompletten 10 Stunden Tag würde er heute nicht überstehen können. Er wollte sich lieber nach Hause begeben und sich etwas erholen. Er lebte noch bei seiner Mutter, was ihn bei seinen Kollegen nicht unbedingt sehr beliebt machte. Alle lebten alleine oder mit ihren Familien zusammen. Er lebte bei seiner Mutter und kümmerte sich um diese. Sie hatte sonst niemanden und so musste er es tun. Glenn wurde deswegen von seinen Kollegen gemobbt. Dies konnte er nicht verstehen. Sollten sie doch einmal in seiner Situation sein. Er hatte sich deswegen vor zwei Jahren von seiner Ehefrau getrennt und war nur noch für seine Demenz kranke Mutter da. Plötzlich spürte er etwas in seinem Magen. Er nahm einen Schluck Kaffee und spürte das er auf die Toilette musste. Die kleine Toilette, die immer dort an einer Baustelle zu finden war. Er stellte die Tasse ab und rannte so schnell er konnte in Richtung Toilette....

 

New Orleans, Mai 2040

 

„Das Opfer heißt Glenn Pieters. 53 Jahre alt. Er hat als Vorarbeiter hier gearbeitet. Seine Kollegen haben berichtet, dass er auf die Toilette ging und nicht mehr wieder gekommen ist. Ein Kollege habe sich Sorgen gemacht, also wollte er nach sehen und hat das Opfer tot aufgefunden.“ berichtete Detective Cole. Agent Gibson und Cross runzelten beide ihre Stirn. Ein sehr ungewöhnlicher Fall. Die beiden Agentinnen blickten sich um und musterten das neuste Todesopfer. Der Mann saß noch immer in sitzender Haltung auf der Toilette und trug seine Arbeitskleidung und den Bauhelm. Er ließ lediglich den Kopf hängen. „Sonst irgendjemand der uns sagen kann was passiert ist?“ erkundigte sich Gibson und Cole überflog seine Notizen. „Eigentlich nicht. Der Mann der ihn gefunden hat, hat einen Schock erlitten und wird derzeit behandelt. John Myers. Falls sie mit ihm sprechen möchten. Er ist dort vorne und wird behandelt.“ sagte Cole und Gibson machte sich sofort auf den Weg. Kathy hingegen blieb neben dem Detective stehen. Sie schaute sich noch einmal die Leiche genauer an. Dabei blickte sie auf die Tür der Toilette. Alles schien in Ordnung zu sein. „An was denkst du, Kathy?“ wollte Cole wissen. „Nichts nur ist es ein ungewöhnlicher Fundort. Bisher haben wir die Menschen immer in Seitenstraßen oder in ihren Wohnungen gefunden, aber niemals auf einer Toilette. Das ist in der Tat merkwürdig.“ murmelte sie vor sich hin und warf einen Blick über ihre rechte Schulter. Ein grauer Jeep hielt soeben am Tatort. Lara Brixton stieg aus. Sie nahm sich ihren silbernen Koffer und kam auf die beiden zu. Dabei gab sie ihrem Freund erst einen Kuss und zog sich danach Latexhandschuhe an. „Ich bin dann hier fertig. Ihr braucht mich ja nicht mehr oder?“ wollte Cole wissen und Kathy schüttelte ihren Kopf. „Eigentlich nicht. Aber du kannst gerne Gibson mit der Zeugenbefragung helfen. Falls du nichts besseres zu tun hast.“ bemerkte Kathy. „Ich muss eigentlich noch für die Beförderung zum Sargent lernen. Ich wollte euch lediglich über den Toten informieren und kurz meine Freundin sehen. Jetzt muss ich leider wirklich los.“ sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Na gut. Reisende soll man nicht warten lassen.“ meinte Kathy lächelnd.

 

Lara Brixton hatte begonnen mit einer Taschenlampe die Toilette und somit auch die Leiche abzuleuchten und dabei mit einer Pinzette versucht, Beweise zu sichern. Sie fand eine Faser an der Weste des Opfers und tütete diese sofort ein. „Ich kann mir den Fundort wegen der Leiche nicht genauer ansehen. Wo ist den Dawson wenn man sie mal braucht?“ schnaufte Lara. „Sie hat heute keinen Dienst. Nick wird sich um die Leiche kümmern. Er müsste sofort da sein.“ erwiderte Kathy und Lara nickte knapp. Kathy hatte ihre Freundin schon etwas länger nicht mehr getroffen. An manchen Tatorten traf sie Öztürk oder Greg. Lara hatte nun die Leitung des Labors inne und hatte eigentlich kaum Zeit für Außeneinsätze. Sie verbrachte die meiste Zeit in der Zentrale und erledigte Papierkram. Auch heute musste sie noch zwei Beurteilungen schreiben. Auch benötigte sie dazu ihren Doktortitel und arbeitete an einer zweiten Doktorarbeit. Desweiteren unterrichtete sie hin und wieder am College. Sie hatte sich, nach der Sache mit McKay, ein wenig zurück gezogen von allen außer ihrem Freund. Vielleicht hatte ihre Freundin dadurch ein kleines Traumas erlitten dachte Kathy und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wie geht es dir?“ fragte sie. „Es geht schon wieder. Klar ich muss immer noch an McKay und seine Worte denken, aber mit der Zeit wird es mir sicherlich wieder besser gehen. Vielleicht bin ich nur etwas zu sensibel für den Job.“ meinte Lara und zuckte ihre Schultern. „Ich kann erst richtig weiter machen, wenn die Leiche aus dem Weg ist, Kathy.“ sagte Lara und ließ den Kopf hängen. „Das macht nichts denke ich. Du kannst dir ja seinen Arbeitsplatz ansehen. Vielleicht sind dort auch schon Spuren zu finden.“ schlug Kathy vor und Lara nickte zustimmend.

 

„Ich habe ihn gefunden. Erst dachte ich Glenn wäre eingeschlafen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen dass er auf der Toilette eingeschlafen ist. Dann hat er jedoch nicht mehr geatmet und ich habe den Notarzt gerufen.“ berichtete John Myers und senkte seinen Kopf. Gibson machte sich Notizen. „Wieso haben sie nicht versucht ihn wieder zu beleben?“ fragte sie. „Das wollte ich erst, aber dann habe ich ihn nicht hoch bekommen. Also Glenn, nicht das was sie jetzt denken. Also rief ich lieber einen Krankenwagen. Das war doch richtig so oder?“ wollte John wissen und Gibson nickte zustimmend. „Das haben sie gut gemacht, Mister Myers. Die Kollegen werden ihre Aussage zu Protokoll nehmen. Haben sie vielen Dank.“ sagte sie und wandte sich ab.

 

Kathy schaute zu wie Nick Harrison seine Arbeit machte. Er hatte sich Latexhandschuhe angezogen und begann langsam und sorgfältig die Leiche aus der Toilette heraus zu ziehen und in einen Zinksack zu packen. Dann hatte Lara endlich den Platz den sie brauchte. Sie hielt sich die Nase zu, da es stank. Kathy konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Ihre Freundin hatte mal wieder den ganzen Spaß alleine. „Ich habe mit dem Mann gesprochen, der unseren Toten gefunden hat. Eigentlich habe ich nichts an seiner Aussage zu bemängeln. Irgendetwas passt jedoch nicht ganz zusammen.“ murmelte Gibson und trat neben ihre Kollegin. „Und an was denkst du da?“ wollte Kathy wissen. „Ich weiß es noch nicht. Vielleicht sollten wir sie alle zu dem Toten befragen. Vielleicht hatte er irgendwelche Feinde oder Menschen die ihn unbedingt tot sehen wollten. Dies habe ich natürlich nicht gefragt.“ Gibson biss sich wütend auf die Unterlippe. „Ich denke nicht das uns die Kollegen weglaufen, Sandra. Du hast also noch genügend Zeit. Und ich übernehme auch meinen Teil der Arbeit. Wir arbeiten schließlich zusammen.“ sagte Kathy und löste sich von Lara, welche soeben begann eine Stuhlprobe zu nehmen. „Ich rede noch einmal mit Myers. Wenn du dir die anderen vornehmen könntest.“ bat Gibson und machte sich auf den Weg. „Kommst du klar, Lara?“ wollte Kathy wissen und Lara nickte knapp.

 

„Paul und Melinda Shepard. Beide gleich alt. Das bedeutet 35 Jahre. Sie kamen gestern Abend von einer Swingerparty nicht nach Hause zu ihren Kindern. Die älteste Tochter Tasha hat dann die Polizei angerufen.“ berichtete Detective Matthews und setzte Agent Moore und Doktor Johnson ins Bild. Samantha Johnson hatte ihren ersten richtigen Fall zusammen mit Agent Moore, den sie sehr gut leiden konnte und der an ihrem Geburtstag dem 15. Februar für sie gesungen hatte. Dies fand sie sehr süß. Sie fand nur schade das er bereits in festen Händen war. Sie schüttelte ihre Gedanken ab. „Irgendwelche Zeugen?“ wollte Moore wissen. „Niemand hat sich gemeldet. Die Tochter fand am Morgen das Auto der beiden und hat ihre Eltern als vermisst gemeldet.“ meinte Matthews. Sie schritt auf den Kofferraum zu und öffnete diesen. Im Inneren lagen die beiden Eltern. Sie waren tot. Moore schnaufte. „Schon wieder zwei Eltern die nicht zu ihren Kindern mehr nach Hause kommen werden.“ murmelte er. „Ich denke ihre Kollegin kann da Licht in die ganze Sache bringen.“ meinte Matthews und hoffte Johnson würde eine ihrer berühmten Visionen bekommen damit die ganze Sache schnell aufgeklärt werden konnte. Johnson stellte sich vor die beiden Leichen und hielt sich ihren Magen. „Ich muss erst...“ sagte sie und musste sich übergeben. Matthews grinste matt. „Das passiert allen neuen.“ sagte sie und wandte sich ab.

 

Gegen Mittag hatte sich Johnsons Magen wieder etwas beruhigt. Sie befanden sich in der Zentrale und dort saß sie Doktor Rachel Walker gegenüber. Die Ärztin gehörte seit dem die Einheit in Betrieb genommen wurde, dazu und sollte die Agenten von Zeit zu Zeit durchchecken. Dabei stellte sie bei einem Agenten einen zu hohen Cholesterin Spiegel fest und setzte diesen auf Diät. Walker war 175cm groß, hatte schulter langes braunes Haar und braune Augen. Sie war sportlich und schlank. Ihr Sternzeichen war Krebs. Sie war 35 Jahre alt und hatte einen vier Jährigen Sohn den sie Dylan getauft hatte. Sie lebte mit ihrem Mann etwas außerhalb der Stadt zusammen. „Sie sollten nichts mehr essen ehe sie einen Tatort begehen, Doktor Johnson. Ansonsten müssen sie sich vielleicht noch einmal übergeben und niemand kann das wollen.“ wies sie Johnson an und Samantha nickte zustimmend. „Ich werde es mir merken. Nur kann ich ohne Kohlenhydrate am Morgen nicht richtig denken. Ich brauche das auch gegen den niedrigen Blutdruck den ich manchmal habe.“ meinte Johnson und Rachel Walker nickte. „Das kann gut sein. Dann empfehle ich ihnen eine Tablette zu nehmen oder nur etwas leichtes wie einen Salat zu essen. Ist immer besser als seinen gesamten Mageninhalt auszuleeren.“ meinte Walker und wieder nickte Johnson. „Ich werde es mir merken, Doktor.“ sagte sie, stand auf und verließ das Krankenzimmer. Es befand sich seit neustem im ersten Stock des Gebäudes.

 

Samantha Johnson wusste nicht wo sie Agent Moore finden sollte. Er hatte es ihr nicht mitgeteilt und so blieb sie neben Agent Ross´s Schreibtisch stehen und wirkte wie bestellt und nicht abgeholt. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“ wollte Ross wissen und schaute Johnson besorgt an. „Ich vermisse meinen Kollegen. Wir haben uns getrennt und seine Handy Nummer habe ich nicht.“ sagte sie. „Mit wem arbeiten sie?“ erkundigte sich Ross. „Agent Moore.“ sagte sie und Ross deutete auf den Fahrstuhl. „Sein Schreibtisch ist im zweiten Stock, wo die Aussicht besser ist. Dort finden sie ihn bestimmt und falls nicht fragen sie Jennifer, sie weiß meistens wo die Agenten sich befinden.“ sagte Ross und Johnson nickte knapp. „Haben sie vielen Dank.“

 

Am nächsten Morgen, es war heute Mitchells Geburtstag, der 15. Mai, besuchten Kathy und Gibson den Pathologen in der Gerichtsmedizin. Sie wollten über ihren Toten auf den neusten Stand der Ermittlungen gebracht werden. Heute wollte Kathy ihrem Vater etwas besonderes schenken. Sie wollte ihm Sammy vorstellen und erklären was es mit ihr auf sich hatte. Dazu wollte sie ihn erst zum essen und dann zu sich nach Hause einladen. Wie er reagieren würde, war nicht abzusehen. „Guten Morgen, mein Schatz.“ begrüßte Mitchell seine Tochter und wurde wieder ernst als Gibson eine Braue nach oben zog. „So wurde ich noch nie begrüßt von innen, Jason. Sehr nett.“ sagte sie und lächelte. „Das galt natürlich meiner Tochter, Agent Gibson. Aber ich freue mich auch immer sie zu sehen. Ich habe gute Laune. Dabei mag ich meinen Geburtstag eigentlich nicht so sehr.“ meinte er und zog sich Latexhandschuhe an. Er holte tief Luft und deutete auf die Leiche. „Das war kein Mord, meine Damen. Es handelt sich viel mehr um eine natürliche Todesursache.“ begann Mitchell zu berichten. „Wie kann es natürlich sein auf einer Toilette zu sterben?“ wollte Kathy wissen. „Anscheinend hat das Opfer zu stark gedrückt beim...“ er unterbrach sich und wurde rot. „Na ja ihr wisst schon.“ fügte er kleinlaut hinzu. Gibson und Kathy nickten zustimmend. „Und dann bekam er einen Schlaganfall.“ beendete Mitchell seinen Bericht. „Aber es kann trotzdem Mord gewesen sein. Vielleicht hat ihm jemand etwas verabreicht.“ warf Gibson ein. „Ich habe Spuren eines Abführmittels gefunden. Ein sehr starkes sogar. Ich habe eine Probe davon bereits ins Labor geschickt.“ gab Mitchell an und die beiden Agentinnen sahen sich einen Moment lang an. „Dann kommen aber viele Verdächtige in Frage. Ich denke wir sollten uns noch einmal mit dem Mann unterhalten der ihn gefunden hat.“ warf Gibson ein und Kathy nickte knapp. „Heute Abend bei mir, okay, Dad?“ fragte Kathy. Mitchell nickte zustimmend und schon machten sich die beiden auf den Weg.

 

Ende

Kapitel 3

 

Schusswechsel

 

 

Joel Silver wollte auf keinen Fall wieder ins Gefängnis. Er hatte einmal gesessen und dies hatte ihm gereicht. Als er entlassen wurde, hatte ihm sein Bewährungshelfer gesagt, er müsse sich einen Job suchen. Er fand einen Job in einem Supermarkt. Mit Geld durfte er nichts tun haben, jedoch durfte er dort den Boden wischen. Dies tat er Tag ein Tag aus. Drei Jahre lang. Eines Tages hatte er einen Streit mit seinem Chef und dieser warf ihn hochkant raus. Joel musste dies seinem Bewährungshelfer mitteilen und fürchtete nun wieder zurück ins Gefängnis zu müssen. Vier Jahren auf Bewährung wegen Diebstahl und leichter Körperverletzung. An einem sonnigen Dienstag Morgen beschloss Joel wieder etwas sehr dummes zu tun. Er hatte sich eine Pistole besorgt und wollte den Laden in dem er gearbeitet hatte überfallen. Er brauchte Geld wenn er weiterhin Drogen konsumieren wollte. Außerdem hatte er Schulden bei einem Kredithai. Sollte er diesen nicht bezahlen würde man ihm wahrscheinlich sehr weh tun. Dazu durfte es nicht kommen. Joel musste sich etwas einfallen lassen. Er war bereit alles zu tun...

 

New Orleans, Juli 2041

 

Die Detectives Cole und Matthews waren heute zusammen im Streifenwagen unterwegs. Es stand kein neuer Mordfall ins Haus, wo sie hätten das FBI informieren müssen. Und somit wollte sie einfach nur mal wieder Streife fahren. Sie hatten bei einem Hotdog Verkaufsstand auf der Jasmine Street hier in Gentilly. Die beiden Kollegen wollten ihre freie Zeit nutzen und sich etwas zu Mittag besorgen. Sonst kämen sie vielleicht nicht mehr dazu. Cole hatte einen super Start in den Tag gehabt. Es war sein Geburtstag. Heute würde er abends mit seiner Freundin Lara ausgehen und ihr vielleicht einen Antrag machen. Dies hatte er seit längerem vorgehabt, war jedoch niemals dazu gekommen. Außerdem wurde er noch diese Woche befördert und würde dann nicht mehr die Agenten an einem Tatort ins Bild setzen müssen. Dies sollte sein Nachfolger erledigen. „So zufrieden und glücklich habe ich dich lange nicht mehr gesehen, Danny. Sagst du mir was heute anders ist als gestern?“ fragte Matthews neugierig. Daniel Cole zuckte seine Schultern und biss genüsslich in seinen Hotdog. „Heute werde ich meine Freundin fragen ob sie mich heiraten möchte. Die Scheidung ist nächsten Monat durch und dann kann es los gehen. Ich will keinen Tag mehr ohne Lara sein. Vielleicht habe ich immer auf sie gewartet.“ mutmaßte Cole und warf einen Blick über seine rechte Schulter. Er sah einen kurzen Lichtblitz und hörte danach Schüsse. Augenblicklich zog er seine Pistole, machte Meldung an die Zentrale und rannte zusammen mit Matthews einem Mann hinter her, welcher bewaffnet war und soeben einen Supermarkt verlassen hatte. „Wir müssen ihm den Weg abschneiden, Danny.“ rief Matthews und rannte eine Seitenstraße entlang. Cole blieb direkt hinter dem jungen Mann. „Polizei! Sofort stehen bleiben!“ brüllte Cole und der Verdächtige stoppte. Beide standen sich, etwa zehn Meter, gegenüber. Cole richtete seine Pistole weiterhin auf den jungen Mann und kam einige Schritte näher. „Waffe weg und sofort auf die Knie.“ forderte er den jungen Mann auf. Dieser drehte sich plötzlich um und feuerte mehrere Schüsse ab. Bei dem Schusswechsel wurde Cole dreimal getroffen und ging zu Boden. Der junge Mann drehte sich noch in die andere Richtung und drückte erneut ab. Eine Bleikugel traf Matthews in der linken Schulter. Sie ignorierte den stechenden Schmerz und eröffnete ebenfalls das Feuer. Sie erschoss den jungen Mann, machte dann Meldung und rief einen Notarztwagen, ehe sie zu ihrem Kollegen rannte. Sie kniete neben ihm nieder, fühlte seinen Puls und stellte fest das Cole keinen mehr hatte. Er war tot. Matthews versuchte dennoch ihn zu retten. Mund zu Mund Beatmung. Doch alles half nichts. Ihr Freund und Kollege war tot und sie konnte ihn nicht mehr zurück bringen.

 

Die Nachricht von Coles Tod verbreitete sich wie ein Laubfeuer und somit wurde auch das FBI informiert das sie einen guten Freund nun nicht mehr unter ihnen hatten. Lara war nicht in der Zentrale. Sie unterrichtet am College. Kathy wollte sie nachher abholen und informieren. Nun saß sie erst mal an ihrem Schreibtisch und spürte wie ihr Tränen die Wangen hinunter liefen. Gibson saß ihr gegenüber und sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hatte Cole nicht so gut gekannt, ihn dennoch sehr gerne gehabt. Er war immer vor Ort und hatte sie über eine Leiche informiert. Er würde ihr sehr fehlen. „Kann ich was für dich tun, Kathy? Willst du einen Kaffee?“ wollte Gibson wissen und Kathy schüttelte ihren Kopf. „Du kannst Cole von den Toten zurück bringen, Sandra. Das würde mich freuen.“ murmelte Kathy vor sich hin, stand auf und wandte sich ab. Sie war nicht böse auf Gibson. Nur solche Sprüche hatte sie damals als Wells starb auch immer gehört. Sie wollte in die Pathologie gehen und ihren Vater treffen. Er würde sich um den Leichnam des Detectives kümmern. Doch zuerst musste sie Lara informieren. Diese wusste noch nichts von Cole. Nur wie sollte sie dies nur anfangen? Kathy verließ die Zentrale, ging rüber zu ihrem Dienstwagen, stieg ein und startete den Motor. Sie musste zu ihrer besten Freundin fahren und diese informieren. „Es hilft alles nichts.“ keuchte sie und fuhr los.

 

Agent Moore und Johnson ermittelten immer noch in dem Fall der beiden ermordeten Eltern und hatten endlich eine heiße Spur. Dies lag daran das Fabienne die Finanzen der Eltern gecheckt hatte und etwas interessantes heraus gefunden hatte. „Ich habe die Finanzunterlagen gecheckt und kann euch sagen, dass es sich nicht um einen Zufall handelt, dass bei verstorben sind. Sie hatten sehr hohe Lebensversicherungen und der begünstigte wäre der älteste Sohn Kyle. Wahrscheinlich auch das Motiv.“ meinte Fabienne und reichte Moore einen Ausdruck. Er überflog diesen und runzelte seine Stirn. „Das ist wirklich sehr interessant. Der Sohn habe ausgesagt dass er nicht weiß wie viel Geld seine Eltern zur Verfügung hatten.“ murmelte Moore vor sich hin. „Das konnte er eigentlich auch nicht wissen, es sei denn seine Eltern haben es ihm erzählt.“ meinte Fabienne. Sie tippte auf ihrem Computer und druckte ein weiteres Dokument aus. Moore nahm auch dieses entgegen und las es einmal gründlich durch. „Ich denke wir sollten uns noch einmal mit Kyle Shepard unterhalten.“ meinte er und wandte sich ab.

 

Samantha Johnson wurde zum Chief gerufen. Eigentlich wollte sie zusammen mit Moore weiter ermitteln und den Fall möglichst bald zu den Akten legen. Nun saß sie Chief Baxter in deren Büro gegenüber und wartete darauf von dieser angesprochen zu werden. Chief Baxter räusperte sich. „Haben sie sich bei uns eingelebt, Doktor Johnson?“ wollte sie wissen und Johnson nickte knapp. „Das habe ich. Alle sind sehr freundlich zu mir und ich komme mit Agent Moore sehr gut klar. Ich denke ich kann einiges von ihm lernen.“ „Sie sind nicht beim FBI um etwas zu lernen, Doktor. Sie sind zum FBI gekommen um ihre Gabe zu nutzen, damit wir es in manchen Fällen leichter haben. Hatten sie kürzlich eine Vision?“ verlangte sie zu wissen und Johnson schüttelte ihren Kopf. „Na dann sollten sie bald mal eine haben. Ansonsten können wir sie leider nicht brauchen. Sie sollen uns zwar als Beraterin zur Seite stehen, jedoch können wir mit einer Frau die einen Doktor in Politikwissenschaft hat, nicht sonderlich viel anfangen. Sie sind wegen ihrer Visionen bei uns und mehr nicht.“ sagte Baxter ohne Umschweife. Johnson wusste nicht recht wie sie reagieren sollte. Es stimmte alles was sie sagte, nur konnte sie ihre Gabe nicht richtig steuern. „Ich gebe mein bestes, Chief.“ sagte sie, erhob sich und verließ mit gesenktem Kopf das Büro.

 

(Rückblick)

 

August, 2039

 

Hier sind wie versprochen die Babysachen von denen ich gesprochen hatte, Kathryn. Sie können sie behalten. Ich denke unsere sind längst aus dem Alter raus und ich denke nicht das Jasmin und ich noch mal ein Baby haben werden.“ meinte Cole und überreichte Kathy die Babysachen. Sie wusste nur noch wohin damit. Ihre Wohnung war voll mit Sachen für einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen. Damals hatte sie es nicht gewusst und einfach beides gekauft. Und obwohl sie ihren Sohn zu der Familie Tanner geben wollte, hatte sie dennoch viele Sachen geschenkt bekommen und wollte sie den Tanners bei ihrem nächsten Besuch überreichen. „Haben sie vielen Dank, Daniel. Und sie dürfen mich natürlich Kathy nennen. Ich mochte meinen vollen Vornamen noch nie.“ „Das tue ich doch glatt, Kathy. Brauchen sie noch etwas? Ich kann bei uns auf dem Dachboden noch einmal nachschauen. Vielleicht ist dort noch eine Wiege.“ meinte er und Kathy winkte ab. „Danke ich habe genug und danke das sie mit mir beim Arzt waren. Das hat mir viel bedeutet.“ Cole lächelte.

 

Gegenwart,

 

Kathy löste sich aus ihren Erinnerungen. Damals als sie schwanger war und niemand sonst für sie da war, hatte Cole ihr sehr geholfen. Nun war er fort und sie konnte ihm nicht mehr helfen. Kathy hatte ihre Freundin Lara am College abgeholt, ihr erzählt was passiert war und zusehen müssen wie ihre Freundin zusammen brach. Sie begann lautstark zu weinen und wurde kreide bleich. So hatte sie ihre Freundin niemals gesehen. Damals als Wells gehen musste, hatte sie ebenfalls getrauert und tat dies noch heute. „Wo wird sein Leichnam sein, Kathy?“ wollte Lara wissen. Sie befanden sich auf der Rückfahrt zur Zentrale. „Ich denke er wird zu uns in die Pathologie gebracht werden. Mein Vater wird ihn selbst obduzieren wollen.“ erwiderte Kathy und Lara nickte. Gedanken verloren blickte sie aus dem Fenster und sagte während der Fahrt kein Wort mehr.

 

„Sie haben uns ein bisschen zu früh verlassen, Daniel. Sie waren uns ein guter Freund und wir werden sie vermissen.“ meinte Doktor Mitchell. Coles Leichnam lag auf seinem Tisch und er zog sich Latexhandschuhe an. Er wollte sich persönlich um den verstorbenen kümmern. Ein Blick über seine rechte Schulter verriet das seine Tochter und Lara soeben hinein kamen. Lara stellte sich direkt neben den Untersuchungstisch und schaute ihren leblosen Freund nur an. „Du musst nicht hier bleiben, Lara.“ sagte Kathy leise. Lara schüttelte ihren Kopf. „Ich wollte ihn nur noch einmal sehen. Sonst hätte ich es vielleicht nicht geglaubt. Sie können jetzt los legen, Doktor.“ sagte Lara und klappte plötzlich zusammen. Kathy konnte ihre Freundin gerade noch abfangen. „Kannst du mir helfen.“ bat Kahty ihren Vater und zusammen kümmerten sie sich um ihre Freundin. Die heute alles verloren hatte was sie geliebt hatte.

 

Ende

Kapitel 4

 

Verhext

 

 

Stacy Johansen hatte alle Zeit aus der Stadt zu verschwinden. Sie tat es jedoch nicht. Stattdessen versteckte sie sich bei einem Freund. Und dies bereits seit einem Jahr. Hin und weder ging sie nach draußen, verkleidet, und kaufte für ihn ein. Wie auch heute Morgen. Sie ging über die Straße zum Supermarkt und kaufte Lebensmittel für die gesamte Woche, damit sie nicht so einmal raus musste. Aus den Augenwinkeln sah sie eine Ermittlerin und zuckte zusammen. Es handelte sich um Larissa Brixton, die Spurenermittlerin des FBI, welche ebenfalls einkaufen wollte. Diese sah nicht besonders gut aus. Stacy hatte in der Zeitung vor einigen Monaten, von dem Tod eines Polizisten gelesen, der wohl ein guter Freund von Brixton gewesen war. Nun war sie tiefer Trauer was man ihr ansehen konnte. Stacy wollte ihr etwas Gutes tun. Sie wollte sie vergessen lassen. Und so zauberte sie einen violetten Kristall in ihre linke Hand und jubelte der Ermittlerin diesen unter. Damit würde sie vergessen können und konnte noch einmal von vorne beginnen. „Viel Glück.“ flüsterte Stacy, bezahlte und machte sich schnellst möglich auf den Weg zurück in ihr Versteck.

 

New Orleans, September 2041

 

Lara Brixton war sehr traurig. Es war noch nicht lange her das Cole getötet wurde. Sie wusste nichts mit sich anzufangen. Wenn sie nicht gemusst hätte, wäre sie zu Hause geblieben. Jedoch musste sie einkaufen gehen. Sie hatte fast nichts zu essen und keinen Alkohol mehr. Sie wollte sich jedoch weiterhin besaufen und musste nun ihren Wohnwagen verlassen. Dabei schien es ihr als hätte sie eine Verdächtige gesehen. Stacy Johansen, welche noch immer von der Polizei gesucht, bisher jedoch nicht gefunden wurde. Wahrscheinlich hatte sich Lara auch nur getäuscht. Dies kam öfters vor in letzter Zeit. Sie bezahlte, trug die Einkäufe zu ihrem Wagen und räumte alles ein. Ihr Handy klingelte soeben. Sie rollte ihre Augen. Eigentlich wollte sie keinen Kontakt zu ihren Freunden und Kollegen haben. Alle machten sich Sorgen um sie. Sie wollte ihre Ruhe haben und sich Tag täglich besaufen und hatte wieder begonnen sich zu ritzen. Sie wollte wieder etwas empfinden. Sie vermisste Cole. Sie vermisste von ihm berührt zu werden. So sehr das sie sich einen Fremden in einer Bar aufriss und ihn mit nach Hause genommen hatte. Dies brachte ihren Freund nicht zurück und besser fühlte sie sich auch nicht. Jedoch wusste sie nicht mehr was sie noch tun sollte. Sie wollte diesen Schmerz endlich los werden. Cole war tot und sollte nicht zu ihr zurück kehren. „Lara, ich kann dich atmen hören. Bitte rede doch mit mir.“ bat Kathy Cross und Lara rollte erneut ihre Augen. „Ich weiß du willst mir helfen, Kathy. Aber ich denke mir ist momentan nicht zu helfen. Ich will einfach nur alleine sein.“ antwortete Lara ruhig und spürte wie eine Träne ihre Wange hinunter lief. „Ich möchte dich besuchen kommen. Später nach meinem Dienst komme ich vorbei, ob es dir gefällt oder nicht. Wir machen dann was zusammen. Und wenn wir gemeinsam heulen. Das ist mir vollkommen egal. Aber du wirst mich nun mal nicht mehr los, Lara.“ meinte Kathy entschlossen und beendete das Gespräch. Lara rollte erneut ihre Augen. Sie wusste ihre Freundin würde nicht locker lassen. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Vielleicht war es gut das Kathy nicht aufgab. Vielleicht auch nicht. Vielleicht sollte sie auch ihre Zelte hier in der Stadt abbrechen und zu ihrer Familie zurück kehren. Aber konnte sie einfach alles hinter sich lassen? Konnte sie wirklich ihre Arbeit zurück lassen? Sie liebte ihren Job. Und sie wollte noch mehr tun. Die Polizei hatte Coles Mörder noch nicht gefasst. Er war untergetaucht. Sie wollte alles tun um diesen zu finden. Egal unter welchen Stein er gekrochen war. Sie würde ihn finden. Es war erst neun Uhr morgens, als sie die Flasche Wodka öffnete und einen großen Schluck nahm.

 

„Das Opfer heißt Reggie Hatcher. 22 Jahre alt. Und Student an der Tulane Universität.“ berichtete Detective Brown und setzte Gibson und Moore ins Bild. Die beiden Agenten und das Pärchen sollte in diesem Fall zusammen arbeiten. Doktor Johnson war ebenfalls dabei. Sie sollte eine Vision bekommen um den Fall eventuell zu beschleunigen. Aus diesem Grund war sie nebenan und sah sich in dem geräumigen Zimmer genauer um. „Irgendwelche Zeugen?“ wollte Gibson wissen und sah Brown direkt an. „Sein Mitbewohner hat etwas auffälliges gehört, er wusste jedoch nicht was es war. Er versuchte ins Zimmer zu kommen, aber es war abgeschlossen. Falls sie ihn befragen wollen, finden sie ihn draußen, vor dem Gebäude.“ schloss Brown seinen Bericht. Er war ein bisschen nervös. Dies war sein erster Bericht für die Kollegen vom FBI und er musste mit diesen erst mal warm werden. Gibson schaute sich in dem Zimmer um. Kein Fenster war offen und zwei Leichen lagen auf dem Boden auf einer Matratze. Es wirkte alles so friedlich. Sie kniete sich neben den Spurenermittler und legte ihre Stirn in Falten. „Sieht interessant aus. Beide, nebeneinander und es sieht aus als würden sie schlafen.“ bemerkte Gibson und Öztürk nickte knapp. „Sie haben Recht, Agent Gibson. Ich habe auch noch nichts gefunden was auf ein Verbrechen hindeutet. Ich sehe mir noch einmal den ganzen Raum an.“ sagte er und machte sich an die Arbeit. Gibson erhob sich wieder. Sie sah zu ihrem Freund. „Ich werde mit dem Mitbewohner reden, Süße.“ meinte Moore und machte sich auf den Weg.

 

Samantha Johnson hatte nicht damit gerechnet so früh wieder an der Tulane Universität zu sein. Sie hatte gedacht sie würde einige Zeit weg sein und dann zum studieren erst wieder kommen. Jedoch sollte alles anders kommen. Sie wurde für diesen Fall gebraucht und begann sich Latexhandschuhe anzuziehen und legte ihre Hände auf alle möglichen Gegenstände in der Hoffnung sie würde eine Vision auslösen können. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Jedoch passierte nichts. Johnson biss sich frustriert auf die Unterlippe und stampfte auf den Boden. „Wenn sie sich aufregen, passiert wahrscheinlich eh nichts, Samantha. Sie sollten versuchen ruhig zu bleiben.“ warf Gibson ein und Johnson nickte stumm. Sie nahm einen Bilderrahmen in die Hände und spürte eine Vision aufkommen. Plötzlich sah sie das Opfer und eine junge Frau beim liebes Spiel. Sie hatten enorm viel Spaß. Johnson spürte wie ihr heiß wurde. Sie wurde ebenfalls scharf. Sie räusperte sich. Das Opfer und die junge Frau schliefen danach nebeneinander ein. Von außen schloss jemand die Tür ab. „Die beiden Opfer wurden eingeschlossen. Jemand wollte nicht das sie hier raus kommen. Sie sind eingeschlafen. Ein Nebel ist eingedrungen und hat sich um die beiden gekümmert.“ flüsterte sie und brach ab als die Vision verschwand. Gibson legte ihrer Kollegin eine Hand auf die Schulter. „Es geht schon wieder. Manche Visionen sind sehr anstrengend, andere wiederum nicht so. Ich brauche nur einen Moment.“ sagte Johnson und Gibson nickte. „Ich werde mich mal mit dem Hausmeister unterhalten. Vielleicht finden wir heraus welcher Nebel das gewesen ist.“ meinte Gibson und wandte sich ab.

 

Samantha Johnson brauchte frische Luft. Eine solch starke und intensive Vision hatte sie ewig nicht gehabt. Sie musste nach draußen und Luft holen. Es hatte begonnen zu regnen. Nichts ungewöhnliches für Herbst Anfang dachte sie und stellte sich unter. Moore trat neben sie. „Und? Hatten sie eine Vision?“ erkundigte er sich und sie nickte stumm. „Ich konnte meinen Beitrag bereits leisten. Aber ich brauche jetzt einen Moment Zeit bis es weiter gehen kann. Visionen haben kann sehr anstrengend sein.“ Moore nickte. „Wissen wir etwas über den Namen des zweiten Opfers?“ wollte er wissen. „Nein. Bisher nicht. Ich denke wir befragen mal den Mitbewohner.“ sagte sie entschlossen und machte sich zusammen mit Moore auf den Weg.

 

 

Kathy Cross wusste nicht was sie denken sollte. Sie wollte ihre Freundin Lara im Trailerpark besuchen, wo sie seit knapp fünf Jahren in einem Wohnwagen und einem kleinen Häuschen lebte, hatte geklopft und war eingetreten, nachdem niemand sich gemeldet hatte. Sie hatte nach Lara gerufen, fand jedoch nur ein kleines, weinendes Baby. Das Baby war vielleicht sechs Monate alt und trug zu große Klamotten. Kathy hob das Baby auf und nahm es auf ihren Arm. Hatte Lara ein Kind bekommen und niemand hatte es bemerkt, schoss Kathy durch den Kopf. „Lara?“ rief Kathy erneut. Niemand antwortete. Sie schaute sich das kleine Baby genauer an. Lara hatte eine Narbe an ihrem Kinn. Damals als sie fünfzehn Jahre alt war, stürzte sie mit ihrem Fahrrad und zog sich diese Narbe zu. Auch hatte Lara noch immer die Ritzwunden, wobei Kathy feststellte das wieder neue hinzu gekommen waren. Ihr fiel die Kinnlade hinunter als sie feststellte dass es sich bei dem kleinen Baby um ihre Freundin handelte. „Ach du scheiße!“ ließ sie verlauten, wickelte das Baby in eine Decke ein und verließ den Wohnwagen.

 

Doktor Mitchell hatte die beiden Leichen. Ein junger Mann und eine junge Frau bereits untersucht und seinen Bericht fertig gestellt als Gibson herein kam und ihn direkt ansteuerte. Sie stellte ihm einen Becher Kaffee auf den Untersuchungstisch, den er dankend entgegen nahm und einmal daran nippte. „Haben sie schon etwas für mich?“ erkundigte sich Gibson. „Die Opfer wurde bei im Schlaf getötet. Durch Kohlenmonoxid. Sie sind erstickt.“ berichtete Mitchell. Gibson runzelte ihre Stirn. „Wir haben keine Spuren am Tatort finden können. Kann es nicht sein dass es sich um irgendeine Art von Gift handelt? Wir haben einen merkwürdigen Tee sicherstellen können.“ „Diesen Tee konnte ich zwar auch in der Blase der beiden Opfer finden, jedoch war dies nicht die Todesursache. Das ist ersticken gewesen. Beide Opfer hatten keine Chance.“ entgegnete der Pathologe und Gibson nickte knapp. „Na gut, wenn sie das sagen, Doc. Dann muss ich aber noch einmal in das Wohnheim und mich gründlicher umsehen.“ sagte sie und wandte sich ab.

 

„Es besteht kein Zweifel, Agent Cross. Bei diesem Baby handelt es sich um ihre Freundin und Kollegin Larissa Brixton. Sie ist nun nur sechs Monate alt. Wie immer das auch passiert sein mag.“ berichtete Doktor Walker und übergab Kathy wieder das Baby. Diese versuchte das Baby ruhig zu halten, konnte jedoch nicht mit Kindern umgehen. Ein Grund wieso sie ihren Sohn abgegeben hatte. Die kleine Lara begann zu schreien und hörte erst wieder auf als Walker sie auf ihren Arm nahm. „Das begreife ich nicht, Agent Cross. Sie haben doch auch ein Kind, aber irgendwie keinen Mutterinstinkt.“ bemerkte Walker und Kathy zuckte ihre Schultern. „Ich weiß es auch nicht, Rachel. Ich denke ich kann einfach nicht mit Kindern umgehen. Vielleicht sollte Lara hier bei ihnen bleiben und ich gehe zu Nadine Waters und frage wie dies überhaupt möglich sein kann.“ sagte Kathy und wollte sich gerade abwenden als die kleine Lara erneut zu weinen begann und nach ihr griff. Kathy rollte ihre Augen. „Lara, du musst dich langsam mal entscheiden.“ murmelte sie vor sich hin, nahm das Baby wieder auf ihren Arm und begann dieses zu schaukeln. Lara begann zu lachen. „Ich denke sie sollten sie nehmen. Das Büro von Doktor Waters finden sie jetzt nicht mehr im ersten Stock, sondern im Keller, neben der Gerichtsmedizin.“ erklärte Walker und Kathy legte ihre Stirn in Falten. „Ich denke zuvor muss ich allerdings Windeln und etwas zu essen für die Kleine besorgen. Und vor allem etwas zum anziehen.“ meinte Kathy und machte sich wieder auf den Weg. Sie wollte sich gut um ihre Freundin kümmern.

 

Sandra Gibson fuhr mit Johnson zurück zum Tatort. Dort betraten beide das Zimmer in dem die beiden Leichen gefunden wurden und beide schaute sich erneut um. Alles wirkte wie immer. Gibson runzelte ihre Stirn. „Jetzt müssen sie mir helfen, Sam. Kann es sein das ich blind oder blöd bin?“ verlangte Gibson zu wissen. Johnson schüttelte ihren Kopf. Sie legte ihre rechte Hand auf das Bett und schon bekam sie eine weitere Vision. Sie sah wie eine junge Studentin namens Carla Riggs, ein Loch durch die Wand bohrte und einen Schlauch hindurch steckte. Johnson schüttelte erneut ihren Kopf und kehrte in die Realität zurück. Sie schob das Bett weg und enthüllte Gibson was sie soeben gesehen hatte. Diese begann zu lächeln. „Gute Arbeit.“ meinte Gibson und klopfte ihrer Kollegin auf die Schulter. „Ich habe den Namen einer Frau gesehen. Eine junge Studentin mit der wir uns vielleicht unterhalten sollten.“ schlug Johnson vor und Gibson nickte zustimmend. „In Ordnung.“ sagte sie.

 

„Ihre Freundin wurde verhext.“ begann Nadine Waters und Kathy legte ihre Stirn in Falten. Nadine Waters legte ihr Buch beiseite und lehnte sich ein Stück weit nach vorne. Dabei musterte sie das kleine Baby gründlich. „Es besteht kein Zweifel. Nach dem was sie mir beschrieben haben und auch Doktor Walker sagte, ist dies ihre Freundin Lara und diese wurde verhext, dass sie wieder ein Baby wird. Interessant.“ bemerkte Waters und Kathy biss sich auf die Unterlippe. „Und wieso sollte man so etwas tun?“ „Vielleicht als zweite Chance. So könnte sie noch einmal aufwachsen und neue Erlebnisse erleben. Vielleicht wollte ihr jemand etwas Gutes tun.“ mutmaßte Nadine. „Ist es möglich diesen Prozess umzukehren?“ fragte Kathy und Nadine nickte knapp. „Natürlich ist das möglich. Das habe ich eben in meinem Buch gelesen. Ich kann einen Trank zusammen brauen, den sie dem Baby geben werden, allerdings nicht alles auf einmal. Ein Schluck zwischen den Mahlzeiten. Trotzdem wird sie etwa eine bis zwei Wochen ein Baby bleiben. Sie wird sich jedoch an nichts erinnern können, was in dieser Zeit passiert ist.“ erklärte Nadine und Kathy nickte knapp. „Vielen Dank. Ich wollte mir ohnehin ein paar Tage frei nehmen.“

 

Ende

 

Kapitel 5

 

Station D12

 

 

John McKay saß ein. In einer Nervenheilanstalt, weil er eine Mitarbeiterin des FBI gegen ihren Willen entführt und zusammen geschlagen hatte und weil er auf einen FBI Agenten geschossen hatte. Hier in der Psychotherapy Associates in der Westbend Street in New Orleans, sollte er seine drei Jahre absitzen, welche er für diese Tat bekommen hatte. Das er damals zu recht so gehandelt hatte, wurde vor Gericht ignoriert. Er wurde verurteilt und konnte sich nicht wehren. Sein Anwalt hatte versagt und so musste er weiterhin hier bleiben und starrte aus dem Fenster. McKay erhielt das Medikament Risperidon gegen seine Psychose. Dabei hatte er keine. Niemals hatte er eine gehabt. Er bildete sich nicht ein dass es Außerirdische gab. Es musste sie geben. Dies konnte keine Einbildung sein. Er wusste es ganz genau und die Regierung verschwieg dies. Ebenso wie die Tatsache der neuen Weltordnung oder den Chemtrails. Darüber gab es jede Menge Beweise und man konnte diese im Internet finden, wenn man wusste was man suchen musste. „Ich weiß dass es real ist. Wieso glaubt mir denn niemand.“ murmelte er vor sich hin, nahm seinen Bleistift und begann seine Theorie über die Entstehung der Erde an die weißen Wände zu schreiben...

 

New Orleans, Oktober 2041

 

„Mike Harris. 35 Jahre alt. Insasse der Psychotherapy Associates. Wurde heute Morgen tot in seinem Zimmer gefunden. Die Pfleger und Ärzte können sich dies nicht erklären.“ berichtete Detective Matthews und Gibson runzelte ihre Stirn. „Werden die Zimmer abends abgeschlossen?“ „Nicht wirklich. Die Pfleger finden die Zimmer sollten offen bleiben, damit sich die Insassen, Entschuldigung, die Patienten sich nichts antun können. Es sei schon öfters vorgekommen das sie sich etwas antun würden und deswegen soll immer offen bleiben.“ Matthews unterbrach sich. „Bei dem Toten war es jedoch so dass sein Zimmer abgeschlossen war. Von innen. Die Pfleger können sich dies nicht erklären.“ sprach Matthews weiter und beendete somit ihren Bericht. „Das ist sehr merkwürdig. Wurde der Schlüssel schon gefunden?“ wollte Gibson wissen und Matthews schüttelte ihren Kopf. „Soweit ich weiß noch nicht. Die Pfleger können sich dies ebenfalls nicht erklären.“ „Was hat der Tote angestellt um hier zu landen?“ fragte Gibson. „Das kann ihnen der behandelnde Arzt sicherlich verraten. Das hatte ich auch nicht gefragt als ich mit ihm gesprochen habe.“ Gibson nickte. „Und wo kann ich den Arzt finden? Den Namen wissen sie aber schon oder?“ wollte sie wissen. „Doktor Jackson. Sein Vorname ist allerdings nicht Micheal.“ scherzte Matthews und fing sich einen finsteren Blick ein. „Für Scherze war immer Cole zuständig. Wollen sie ihn beerben?“ fragte Gibson und Matthews schüttelte ihren Kopf. „Ich denke niemand kann meinen alten Freund beerben und sollte es tun. Nicht einmal Brown kann das, auch wenn er sich Mühe gibt. Mir fehlt Cole jeden Tag.“ Matthews unterbrach sich und holte tief Luft. „Sie finden Doktor Jackson auf der Station D 12. Dort wo auch der Mord passiert ist.“ sagte die Polizistin und wandte sich ab.

 

Gibson blickte zu Doktor Johnson, die sichtlich nervös war. „Alles in Ordnung, Sam?“ wollte sie wissen. „Es geht mir gut. Ich war niemals zuvor in einer Irrenanstalt und weiß auch nicht wie ich mich dort drin verhalten soll. Vielleicht sollte ich lieber hier warten.“ schlug sie vor aber Gibson winkte ab. „Und wenn sie eine Vision bekommen? Das kann ich nicht riskieren. Ich fände es schöner sie reißen sich zusammen und kommen mit.“ bat Gibson und sah der jungen Frau tief in die Augen. „Das könnte vielleicht wichtig sein, Samantha. Sie können uns wahrscheinlich besser helfen, wenn sie sich in inneren umsehen und vielleicht etwas berühren. Von hier draußen können sie mir nicht nützlich sein. Es tut mir leid.“ sagte Gibson trocken. Johnson nickte, sammelte ihren Mut zusammen und folgte der Agentin in das Gebäude.

 

 

Kathy Cross fuhr nicht zusammen mit Gibson zu dem Tatort, sondern sie wollte erst noch Lara abholen und mit ihr zusammen zum Tatort fahren. Lara traf sie wieder besoffen an und musste ihr erst mal einen Kaffee kochen und sie unter die kalte Dusche setzen. Lara hatte geflucht und sich beschwert, bis Kathy ihrer Freundin eine Ohrfeige gab und sie zur Rede stellte. Das Lara mal so abkacken würde, hätte Kathy nicht für möglich gehalten. Doch dem war nun so. Vielleicht sollte sie mit Lara zu den anonymen Alkoholikern gehen. Die konnten ihr sicherlich helfen. Es dauerte zwei Stunden bis Lara endlich fit und halbwegs nüchtern für die Arbeit war. Da Kathy nicht mehr ihre Beobachterin für eine schnelle Reise hatte und wahrscheinlich keine mehr bekommen würde, mussten die beiden Frauen den Jeep nehmen. Während der Fahrt lief Laras Lieblingslied. Tricky von Excess. „Wie geht es dir jetzt, Lara?“ fragte Kathy besorgt. „Kann dir doch egal sein, Kathy. Es geht mir den Umständen entsprechend. Ich hatte frei und du zwingst mich zur Arbeit zu kommen. Ich dachte du bist meine Freundin.“ fauchte Lara und warf Kathy einen finsteren Blick zu. „Ich bin deine Freundin und mache mir große Sorgen um dich. Du bist nicht mehr die Gleiche und ich finde auch du solltest mit dem Trinken aufhören oder ich muss es leider melden.“ donnerte Kathys Stimme. Lara winkte ab. Sie öffnete einen Flachmann und nahm einen kleinen Schluck. Kathy trat auf die Bremse. Der Jeep kam zum stehen, sie griff nach dem Flachmann und warf diesen aus dem Fenster. „Du und ich gehen nach diesem Fall zu einem Treffen. Ob es dir gefällt oder nicht. Ich will nicht das du dein Leben kaputt machst.“ fauchte Kathy und funkelte ihre Freundin finster an. Sie hatte sich, als Lara ein Baby war, zwei Wochen liebevoll um sie gekümmert und nun machte Lara da weiter wo sie aufgehört hatte. Dies wollte Kathy nicht zu lassen. „Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle, okay.“ knurrte Lara. „Ich habe damals meinen Freund Toby an eine riesige Spinne verloren und mein Wunschpartner wollte erst nichts mit mir zu tun haben, weil ich für das FBI arbeite.“ „Ja aber nun bist du doch mit deinem Wunschpartner zusammen und hast das was ich auch einmal hatte und nun nicht mehr haben kann. Jeder geht anders mit seiner Trauer um. Du hast vielleicht keine Gefühle, aber ich schon, Kathy.“ Kathy fiel die Kinnlade hinunter. Sie holte aus und gab ihrer besten Freundin erneut eine Ohrfeige. „Du redest niemals wieder mit mir in diesem Ton, Fräulein. Oder wir sind geschiedene Leute!“ fauchte Kathy und ohrfeigte Lara erneut. Diese begann zu weinen. Nicht wegen der Schmerzen sondern wegen ihrem Verlust.

 

Der Jeep stoppte in der Westband Street. Kathy und Lara stiegen aus. Lara holte ihre Ausrüstung und betrat wortlos das Gebäude, während Kathy zu Agent Moore rüber ging. Moore schaute an Lara vorbei und runzelte seine Stirn. „Frag nicht.“ knurrte Kathy. Moore nickte knapp. „Was liegt an?“ fragte sie und Moore erzählte ihr was passiert war und was bisher ermittelt wurde. „Leider wissen wir noch nicht wieso das Zimmer von innen abgeschlossen war. Sandra konnte nicht mal den Schlüssel finden. Es wirkt als sei er einfach verschwunden.“ berichtete Moore. „Was tust du eigentlich hier draußen?“ hakte sie nach. „Ich habe auf euch gewartet. Und ich soll mich beim Chief melden. Ich hoffe sie hat nicht heraus gefunden das Sandra und ich zusammen sind. Sonst wird’s schlimm.“ Kathy winkte ab. „Ich denke eher dass es um Johnsons Beurteilung geht. Du solltest als ihr Vorgesetzter und Partner sicherlich dazu Stellung nehmen. Sag bloß das wir sie gebrauchen können. Erstens stimmt das und zweitens wäre sie bestimmt sehr traurig wenn sie nach knapp einem Jahr wieder raus wäre.“ wies Kathy ihren Kollegen an und dieser nickte knapp. „So etwas in der Art hatte ich eh sagen wollen. Samantha bringt sich ein und ist wichtig auch ohne ihre Visionen.“ meinte Moore. „Dann sag das auch genauso, Kev.“ meinte sie und wandte sich ab. Ihr nächster Halt sollte Station D 12 sein.

 

John McKay traute seinen Augen kaum. Er hatte sein Zimmer verlassen um sich etwas zu essen zu holen und traf auf dem Flur jemanden mit dem er nicht gerechnet hatte. Lara Brixton. Sie trug ihre typische Weste und hielt einen silbernen Koffer in der rechten Hand. Sie marschierte den Flur hinunter und schien angetrunken zu sein. Jetzt ein Bier dachte McKay. Er nahm das Messer, welches er sich heimlich besorgt hatte, ging auf sie zu und packte Lara eine Sekunde später. Dabei presste er sie gegen die Wand und hielt ihr das Messer an ihre Kehle. „Hallöchen, Lara. Erinnerst du dich noch an mich?“ flüsterte McKay und Lara nickte zustimmend. „Sie haben mich geschlagen und mich zuvor entführt. Ich wusste nicht das sie hier einsitzen müssen. Ich dachte sie wären irgendwo im Gefängnis oder leben inzwischen auf einem fremden Planeten.“ höhnte Lara. McKay drückte das Messer ein bisschen fester an ihre Kehle. „Es gibt Außerirdische da draußen. Ich werde es dir schon noch beweisen.“ McKay unterbrach sich. „Niemand fickt mich.“ fauchte er und begann sie zu befummeln, dabei berührte er ihre Brust und schien an ihr zu riechen. „Du scheinst sehr lecker zu sein, Lara. Und ich bin ein einsamer Mann.“ flüsterte er und setzte ein breites Grinsen auf. Lara hatte zuerst große Angst. Nun jedoch verflog diese Angst. Sie schaute ihn finster an. „Wenn sie mich umbringen wollen, tun sie es, aber lassen sie mich los.“ brüllte sie, stieß ihm ihren Ellenbogen in die Seite, packte seine Hand und warf ihn über ihre Schulter. „So viel zum Thema ficken, du Dreckssau.“ fauchte Lara und trat McKay mit voller Wucht ins Gesicht. Einen Moment später erschienen die Pfleger, sammelte ihn ein und brachten ihn zurück auf sein Zimmer.

 

Kathy hatte das gesamte Schauspiel zwischen Lara und McKay verfolgt und war los gerannt. Sie kam jedoch zu spät und so erlebte sie wie sich ihre Freundin gegen ihre eigenen Dämonen wehrte. Die Sache mit McKay hatte ihr schwer zu schaffen gemacht. Deswegen begann sie damals heimlich zu trinken. Dies hatte Cole ihr anvertraut. Nur wollte sie ihrer Freundin dies niemals verraten. Gibson trat näher und schaute Kathy fragend an. „Wo warst du denn so lange? Ich dachte du kommst gar nicht mehr.“ wollte Gibson wissen. „Ich musste einem Freund helfen.“ sagte sie und hoffte damit wäre es vom Tisch.

 

Doktor Dawson hatte sie Zentrale verlassen und war ebenfalls am Tatort. Hier wollte sie den Toten untersuchen und später die Autopsie durchführen. Sie war froh hin und wieder mal raus zu kommen. „Das Opfer wurde erstickt. Wahrscheinlich mit einem Kissen. Haben sie so etwas gefunden?“ wollte Dawson wissen. Kathy schaute zu Gibson, welche ihren Kopf schüttelte. „Desweiteren hat er sich versucht die Pulsadern aufzubeißen. Hier sind deutliche Bissspuren zu erkennen.“ berichtete Dawson weiter und Kathy als auch Gibson runzelte ihre Stirn. „Wie kann man sich selbst die Pulsadern aufbeißen?“ riefen beide im Chor. Dawson zuckte ihre Schultern. „Ich hatte in einer Psycho Klinik mal ein Praktikum und habe schon wildere Dinge erlebt. Es geht alles wenn man es nur will, Agents.“ Sie stand auf und nickte Nick Harrison zu. „Wir bringen die Leiche nun in die Pathologie und führen eine Autopsie durch. Vielleicht finde ich noch etwas anderes.“ sagte sie und wandte sich ab.

 

Samantha Johnson hatte eine Vision. Darin sah sie wie der Tote von einem Pfleger misshandelt wurde und der Tote sich den Zimmerschlüssel geklaut hatte. Dies berichtete sie nun Kathy und Gibson. „Oho. Dann haben wir gleich noch einen Verdächtigen.“ meinte Gibson und wandte sich ab. „Gut gemacht, Samantha. Sie passen sehr gut zu uns ob mit oder ohne ihre Visionen.“ „Haben sie vielen Dank, Agent Cross.“ sagte Johnson und lächelte.

 

Drei Tage später,

 

„Ach was sollen wir denn hier, Kathy? Ich bin doch nicht mehr jeden Tag besoffen und ich will auch keine Ohrfeige mehr von dir haben. Ich verspreche ich werde mich bessern.“ rief Lara und schüttelte heftig ihren Kopf. Nach dem sie den letzten Fall gelöst hatten, hatten sich die beiden Frauen zwei Tage nicht mehr gesehen. Kathy wollte ihr eine Pause geben. Nun hatte sie ihr versprochen, Lara zu einem Treffen der anonymen Alkoholiker zu bringen, damit sie dort jemanden zu reden fand. Lara wehrte sich jedoch dagegen. „Du kannst mir nicht erzählen das du in den paar Tagen nichts mehr getrunken hast. Du hast ein Pfefferminz genommen, ehe ich dich abgeholt habe, Lara. Ich bin Mordermittlerin und nicht blöd.“ argumentierte Kathy und schaute ihrer Freundin tief in die Augen. „Und du ritzt dich immer noch. Wieso? Denkst du denn Cole würde das wollen?“ verlangte sie wütend zu wissen und Lara schüttelte ihren Kopf. „Ich denke er wollte vieles nicht, besonders nicht zu sterben, Kathy.“ fauchte Lara. „Ich bitte dich, Lara. Wir sind jetzt seit fünf Jahren beste Freundinnen und ich habe dich niemals um etwas gebeten. Bitte tu mir jetzt diesen Gefallen und geh einfach zu den Treffen.“ versuchte Kathy erneut ihre Freundin zu überzeugen. Lara senkte ihren Kopf. Sie erinnerte sich an Cole, welche sie bestimmt enttäuschen würde, sollte sie weiterhin trinken und sich ritzen. Sie wollte solch ein Leben nicht. Sie hatte gesehen was aus McKay wurde und dieses Leben wollte sie nicht. Widerwillig nickte sie zustimmend. „Du hast ja Recht, Kathy. Ich werde zu diesem und den anderen Treffen gehen.“ sagte sie entschlossen und Kathy grinste matt. „Gut dann sollten wir jetzt rein gehen.“

 

John McKay wurde gefesselt. Er wurde ans Bett gefesselt und wurde gefüttert. Dies sollte die nächsten Tage noch so sein. Wenn er musste, bekam er eine Bettpfanne. Sehr entwürdigend, dachte McKay und biss sich wütend auf die Unterlippe. Er hatte Lara unterschätzt. Dies würde ihm nicht wieder passieren. In seiner Freizeit bildete er sich in Jura weiter. Vielleicht würde es ein Schlupfloch geben. Plötzlich flimmerte die Luft. Eine junge Frau, gehüllt in eine bläuliche Kutter erschien in seinem Zimmer. „Ach na toll jetzt bekomme ich auch noch Halluzinationen.“ murmelte McKay vor sich hin. Die junge Frau lächelte, löste seine Fesseln und setzte sich auf sein Bett. „Mein Name ist Rebecca Schneider. Ich bin eine Beobachterin des Lichtordens, Mister McKay. Ich muss ihnen leider sagen das sie nicht verrückt sind und es tatsächlich Außerirdische gibt. Ich werde ihnen von den Alderaanern und den Klarg erzählen und hoffe sie werden dies für sich behalten.“ meinte Rebecca und McKay nickte knapp. „Ich verspreche es.“ log er und seine Augen wurden immer größer und begannen zu leuchten als sie zu erzählen begann.

 

Ende

Kapitel 6

 

Wer ist Olivia Keen?

 

 

Jack Harmon war ein bisschen nervös. Er liebte zwar diese öffentlichen Auftritte, wo er sich zusammen mit seiner Ehefrau Anna zeigen konnte und den Wählern vor machen konnte, in seiner Ehe wäre noch immer alles in Butter. Wie es wirklich aussah bekam niemand mit. Harmon und seine Frau verstanden sich seit einiger Zeit nicht mehr. Sie hatte ihn mehrfach mit einem anderen Mann betrogen. Dies hatte er kommen sehen, jedoch hatte er nichts dagegen unternommen. Und dennoch sollte er sich bei Veranstaltungen mit ihr zeigen. Sie wollten diesen Schein aufrecht erhalten solange er noch im Amt war. Als Senator vertrat er den Staat Louisiana und musste oft in das Parlament, wo meine Gesetze verabschiedet werden sollten. Ein interessanter Job den er hatte. Harmon sollte noch zwei Jahre im Amt sein, ehe er sich neu zur Wahl stellen musste. Die Sondereinheit des FBI, für welche er gewesen war, hatte eine sehr hohe Erfolgsquote. Er wollte ihnen noch mehr Fördermittel zu kommen lassen. Sie sollten noch mehr Mitarbeiter aufnehmen können. Dies hatte er bereits verabschiedet. Nun standen neue Aufgaben an um welche er sich zu kümmern hatte. Mal sehen was der Tag heute brachte...

 

New Orleans, November 2041

 

„Jackson Harmon, 57 Jahre alt. Er war Senator für den Staat Louisiana. Er wurde heute Morgen tot in der Badewanne gefunden von seiner Ehefrau Anna. Sie ist im Nebenzimmer und hat einen Schock.“ berichtete Detective Brown und Gibson als auch Kathy legten ihre Stirn in Falten. Ein toter Senator. Das war mal etwas anderes. „Gibt es irgendwelche Zeugen für die Tat?“ wollte Kathy wissen und Brown überflog seine Notizen. „Nein. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Der Senator wollte nach einem anstrengenden Tag nur ein Bad nehmen. Und dann wurde er so gefunden.“ antwortete Brown. Kathy ging in die Hocke und betrachtete sich den Toten einen Moment lang. Sie konnte sich nicht vorstellen das jemand den Senator umbringen wollte. Sie befanden sich im Grenoble House. Einem der besten Hotels in der gesamten Stadt. Hier war der Senator abgestiegen und hier sollte er seine letzte Ruhe finden. Kathy fand dies ein wenig merkwürdig. Dennoch hatten sie einen neuen Fall den sie bearbeiten sollten. Vermutlich ihr letzter Fall. Eigentlich wollte sie die Beförderung aus Boston annehmen. Sie hatte ein Stellenangebot erhalten. Eine freie Stelle als Chief in Boston. Dann konnte sie auch wieder mit ihrem Sohn zusammen sein, der bei den Tanners lebte, welche nach Boston umgezogen waren. Sie hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Drei Wochen hatte sie im Oktober Urlaub genommen und war zu ihm geflogen. Kathy löste sich aus ihren Gedanken und kehrte in die Realität zurück. „Das gesamte Personal muss überprüft werden. Niemand verlässt das Gebäude solange wir nicht mit allen gesprochen haben.“ wies sie den Detective an und wandte sich ab.

 

Olivia Keen, 27 Jahre alt, 177cm groß, schlank, langes, braunes Haar und braune Augen, blickte aus dem Fenster des Privatjets auf die Wolken und musste nachdenken. Dabei dachte sie an ihren neusten Fall, welcher sie nach New Orleans der Stadt des Voodoo führen sollte. Sie wurde von ihrem Chef dazu beauftragt, heraus zu finden wieso ein Senator tot in seiner Badewanne lag. Keen war für Phoenix zuständig, einer geheimen internationalen Polizeieinheit, welche überall auf der Welt ermitteln durfte und nicht nur normale Fälle untersuchte. Sie hatte höhere Befehlsgewalt als das FBI oder Interpol. Keen durfte weitaus mehr und hatte mehr Verantwortung als jeder andere, den sie kannte. „Wie lange noch bis wir landen?“ erkundigte sie sich bei dem Piloten. „Noch etwa zwei Stunden, Agent Keen.“ rief der Pilot aus dem Cockpit. Sie nickte knapp und widmete sich ihrer Fallakte. „Legen sie mal einen Zahn zu.“ wies sie den Piloten an, mit einem kleinen Grinsen und lehnte sich ein Stück weit zurück.

 

Doktor Samantha Johnson spürte eine Vision aufkommen. Sie hielt sich an dem Türrahmen fest und spürte wie ihre Beine schwach wurden. Eine solch heftige Vision hatte sie zuvor niemals gespürt. Sie brauchte einen Moment ehe sie sich ihr hingeben konnte. Dann sah sie die Bilder. Sie sah einen Mann der in seinen Sportwagen stieg und die Straße hinunter sauste. Dabei achtete er nicht auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. Dies spielte für ihn keine Rolle. An einer Kreuzung sah er einen kleinen Jungen auf die Straße laufen. Dieser Junge wollte seinen Ball holen. Der Mann trat auf die Bremse, konnte jedoch nicht mehr reagieren und überfuhr den kleinen Jungen. Ohne sich zu vergewissern was mit dem kleinen Jungen war, setzte der Mann seine Autofahrt fort und brauste davon. Johnson kehrte in die Realität zurück und atmete tief durch. „Geht es ihnen gut, Sam?“ wollte Agent Moore wissen und schaute die Beraterin besorgt an. Sie hob eine Hand. „Ich brauche nur einen Moment. Diese Bilder. Sie können so intensiv sein.“ sprach sie leise aus und atmete tief und entspannt durch. Sie hatte Nasenbluten bekommen, nahm ein Taschentuch und tupfte sich ihre Nase ab. „Wissen sie wer es gewesen ist und wieso?“ wollte Moore wissen. Er zeigte auf die vier Verdächtigen, welche sich in einer Reihe aufgestellt hatten und in einen Spiegel sahen, durch den die Agenten ebenfalls schauen konnten. „Es war Nummer Zwei. Miles Edwards. Er ist mit seinem Sportwagen geheizt und hat den Jungen mitgenommen. Danach ist er einfach wieder in sein Auto gestiegen und weg gefahren.“ berichtete Johnson und Moore nickte. Er nickte Matthews zu. „Also doch die Nummer zwei. Das dachte ich mir vorher schon.“ sagte sie und winkte die Nummer Zwei heran. „Das war gute Arbeit, Sam. Aber es geht ihnen wirklich gut oder. Muss ich mir Sorgen machen?“ fragte Moore besorgt und Johnson winkte ab. „Ja es geht mir gut. Hin und wieder bekomme ich Nasenbluten. Daran habe ich mich schon gewöhnt, Agent Moore.“ sagte sie und hoffte das ihr Nasenbluten bald vorbei sein würde. Sie hatte gelesen das manchmal jemand an seinen Visionen sterben konnte. Dies passierte meist wenn man keine weiße Hexe war. Samantha wollte so nicht enden. Sie hoffte auf ein sehr langes und bedeutsames Leben. An Detective Cole hatte sie gesehen wie schnell alles zu ende sein konnte. „Kann ich sonst noch etwas tun?“ fragte Johnson und Moore schüttelte seinen Kopf. „Nicht mehr nötig, Sam. Die Befragung übernehmen Caroline und ich. Sie können sich ausruhen gehen.“ sagte er entschieden. Johnson wollte sich nicht ausruhen. Sie wollte weiterhin an dem Fall mitarbeiten und ebenfalls an der Befragung teilnehmen. Sie musste sich jedoch geschlagen geben. Sie würde sich einen Tee besorgen und eine kleine Pause einlegen.

 

„Kannst du uns schon etwas sagen, Lara?“ wollte Gibson wissen und trat neben die Forensikerin. Diese untersuchte das komplette Badezimmer, nach Fingerabdrücken, Fasern und Haaren. Dabei tütete sie alles ein und beschriftete es. Sie erhob sich und leuchtete mit ihrer Taschenlampe einen kleinen Gegenstand ab. Sie nahm diesen entgegen und warf einen fragenden Blick darauf. „Ich habe verschiedene und sehr viele Fingerabdrücke sicherstellen können. Des weiteren habe ich Haare und Fasern gefunden. Der Tote hatte eine Faser in seinem Mund. Was dann doch sehr ungewöhnlich ist. Ich werde alles im Labor untersuchen und kann dir erst in einem oder zwei Tagen bescheid sagen, Sandra.“ meinte Lara und Gibson legte ihre Stirn in Falten. „Wieso dann erst? Hast du noch etwas anderes zu tun?“ wollte Gibson wissen und Lara zuckte ihre Schultern. „Ist ja nicht so als wäre die Forensik nicht unterbesetzt. Mir fehlen einfach die Mittel und das Personal. Aber hey, du kannst gerne zum Chief gehen, vielleicht kann sie etwas machen.“ grummelte Lara und verspürte den Drang etwas zu trinken. Ein Bier. Am liebsten etwas mit Alkohol. Nur hatte sie Kathy versprochen, keinen Tropfen mehr an zu rühren. Schade dachte sie, stand auf und begann ihre Sachen zusammen zu packen.

 

Lara und Gibson wollten gerade den Tatort verlassen als die Tür aufflog und eine junge Frau eintrat. Sie trug einen dunkelblauen Hosenanzug, hatte ihre Haare zu einem Zopf zusammen gebunden und trug an ihrer Jacke ein merkwürdiges Abzeichen, welches einen Stern mit einem Vogel darin zeigte. Gibson runzelte ihre Stirn. „Wer sind sie wenn ich fragen darf?“ wollte sie wissen. Die junge Frau hielt ihr einen Ausweis hin. „Mein Name ist Olivia Keen. Ich bin Spezial Agentin bei Phoenix.“ erklärte Keen und Gibson als auch Lara sahen sich fragend an. „Was zum Teufel soll Phoenix sein? Und wer zum Teufel ist Olivia Keen?“ rief Lara. Keen grinste matt. „Phoenix ist eine geheime und international operierende Polizeieinheit, welche normale und übernatürliche Fälle bearbeitet und überall arbeiten darf. In jedem Land der Welt. Wir haben überall Befugnisse und leiten meist die Ermittlungen. Wie auch in diesem Fall.“ erklärte Agent Keen und griff nach dem silbernen Koffer. Lara zog ihre Hand weg und Gibson stellte sich schützend vor sie. „Was soll das denn werden? Sind sie noch ganz bei Trost?“ verlangte Gibson zu wissen. Keen runzelte ihre Stirn. „Ich muss diese Beweismittel für meine Untersuchungen sicherstellen und sie von diesem Fall abziehen. Phoenix übernimmt ab hier.“ sagte sie, nahm den Koffer an sich und wollte sich gerade abwenden als Gibson und Laras sich vor der Tür aufbauten. „Meine Damen das wird ihnen nicht viel nützen. Ich habe Sonderbefugnisse und kann alles konfiszieren was ich möchte und mir bei meinen Ermittlungen hilft.“ erklärte Keen ruhig. „Ich denke wir sollten erst mal zu unserem Chief gehen und mit ihr diese Sache besprechen. Vorher lasse ich sie mit nichts von hier verschwinden.“ ereiferte Gibson und Keen nickte zustimmend.

 

„Was haben sie gefunden?“ wollte Kathy wissen und schaute die Pathologin Doktor Dawson fragend an. Diese hatte die Leiche des Senators untersucht und reichte ihr ein Gutachten. Kathy legte das Gutachten beiseite. „Ich will es nicht lesen, Alexis. Ich möchte gerne das sie es mir sagen.“ wies sie die Gerichtsmedizinerin an und diese nickte knapp. „Ich habe Spuren von einem Lösemittel in seinem Magen gefunden. Ich kann nur nicht genau sagen wie es dorthin gekommen ist. Einen kleinen Teil hat er eingeatmet, der andere Teil scheint ihm noch bei Bewusstsein verabreicht worden zu sein.“ berichtete Dawson. Kathy legte ihre Stirn in Falten. „Todesursache?“ fragte sie. „Das ist nicht ganz eindeutig. Das Lösemittel und eine allergische Reaktion darauf könnten bereits zum Tot geführt haben. Ich kann es erst sagen wenn ich eine toxikologische Untersuchung durch geführt habe. Dann weiß ich mehr.“ erklärte Dawson und Kathy nickte. Nicht ganz zufrieden. Jedoch musste es für heute reichen. Sie wollte sich noch mit Valentine treffen, den sie bald ein Jahr nicht mehr gesehen hatte. Er hatte ihr ein Angebot zu machen. Kathy fragte sich was dies wohl war. Sie schenkte der Pathologin ein Lächeln und machte sich auf den Weg,

 

Fabienne Hightower war nervös. Nicht weil sie ihre Freundin Juliane heute fragen wollte, ob diese sie heiraten wollte, sondern weil sie mit einer Olivia Keen telefonierte, welche umgehend alle gesammelten Informationen über den toten Senator haben wollte. Diese standen Phoenix zu. Fabienne hatte schon einige Gerüchte, jedoch niemals etwas handfestes über diese geheime Einheit, gehört. „Und wenn ich es ihnen doch sage, Agent Keen. Ich darf die Infos erst heraus geben wenn meine Chefin es abgesegnet hat. Dann könnte ja jeder kommen und einfach unsere Infos klauen.“ sagte sie erneut und rollte genervt ihre Augen. „Sie haben die Infos fertig zu machen. Ich bin in zehn Minuten da und hole sie mir ab.“ wies Keen sie an und Fabienne stöhnte leise. „Was für ein verfluchter Mist ist das denn?“ fauchte sie und legte auf.

 

Gegen ein Uhr ging die Tür zu Chief Baxters Büroraum auf und Gibson und eine ihr unbekannte Frau traten ein. Unaufgefordert. Baxter lehnte sich in ihrem Stuhl ein Stück weit zurück und reagierte erst als die Frau ihren Ausweis auf den Tisch legte. Baxter las den Ausweis und schluckte einen dicken Kloß herunter. Phoenix. Zuerst glaubte sie sich verlesen zu haben. Dann schaute sie die junge Frau an und diese nickte stumm. „Chief, wir haben ein großes Problem. Diese Frau will sich unsere gesammelten Beweise unter den Nagel reißen und uns somit den Fall entziehen. Das dürfen sie nicht zulassen. Wer ist überhaupt Olivia Keen?“ fauchte Gibson. Keen blieb ruhig. Sie lächelte nur ein wenig. „Das ist Phoenix. Eine Sondereinheit der Polizeikräfte auf der ganzen Welt. Sie haben Sonderbefugnisse und dürfen uns jederzeit einen Fall auch wegnehmen. So ist nun mal das Leben, Agent Gibson.“ erklärte Baxter und Gibson schüttelte heftig ihren Kopf. „Nach dem wir das geklärt haben, dürfte ich mich dann bitte entfernen? Mein Flieger geht in einer Stunde und ich wollte mir noch etwas die Stadt ansehen.“ bat Keen und Baxter nickte knapp. Keen drehte sich um und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Gibson stemmte ihre Hände auf die Hüften. „Dürfen die dass wirklich so einfach tun, Chief? Darf uns Phoenix einfach einen Fall entreißen? Ich dachte wir sind eine Sondereinheit des FBI und haben unsere eigenen Befugnisse?“ wollte Gibson wissen und Baxter nickte. „Sie dürfen es. Das ist eine besondere Polizeieinheit. Sie dürfen überall ermitteln und haben besondere Rechte. Und wenn sie sich einen Fall unter den Nagel reißen, wird es schon seinen Grund haben, Agent Gibson.“ „Ich verstehe es trotzdem nicht, Chief.“ sagte sie und wandte sich ab.

 

Jordan Valentine freute sich Kathy wieder zu sehen. Es war inzwischen sehr viel Zeit vergangen. Seit dem Valentine die Einheit als Chief verlassen hatte und Assistent Direktor wurde, hatte sich vieles bei ihm verändert. Nun war er in der Lage die Einheit besser zu unterstützen und hatte viel mehr Zeit für seine Tochter Mathilde. Ihr ging es schon besser. Mit Hilfe eines Psychologen hatte sie ihr Erlebnis verarbeiten können und besuchte schon wieder die Schule. Valentine und Kathy trafen sich in einem kleinen Cafe. Er hatte ihr ein Angebot zu machen. Er wusste sie hatte ein Angebot aus Boston, welches sie schon fast angenommen hatte. Jedoch hoffte er sie noch umstimmen zu können. „Aber die Einheit hat eine Vorgesetzte. Chief Baxter. Oder wird lediglich ein Stellvertreter gesucht?“ wollte Kathy wissen und Valentine schüttelte seinen Kopf. „Nein. Baxter wird nach Portland versetzt. Dort wird sie mehr Geld und eine höhere Position bekommen. Deswegen würde die Stelle des Chief in New Orleans offen sein. Und ich wollte ihnen diesen Job anbieten, wenn sie ihn denn wollen, Kathy.“ Kathy fiel die Kinnlade hinunter. „Eigentlich, Sir. Wollte ich nach Boston zu meinem Sohn gehen. Dort ist ebenfalls eine Stelle frei geworden oder wird frei werden.“ Valentine nippte an seinem Kaffee. „Ich denke darüber sollten sie noch einmal nachdenken, Kathy. Diese Stelle wird ihnen nicht weg laufen. Und ihr Sohn ist noch klein. Sie verpassen ohnehin schon etwas aus seinem Leben.“ Valentine unterbrach sich. „Tut mir leid.“ sagte er und senkte seinen Kopf. „Zum 02. Januar im neuen Jahr könnten sie ihre neue Stelle antreten, wenn sie es wollen.“ sagte er und Kathy legte ihre Stirn in Falten. „Darüber muss ich erst noch mal nachdenken, Sir.“ gestand sie und nippte an ihrem Cappuccino.

 

Ende der fünften Staffel.

 

(Backdoor Episode mit Phoenix)

 

Vom: 09. März 2021

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.04.2021

Alle Rechte vorbehalten

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