Fall 1 / Skinwalker
Katie Miller wusste nicht mehr was sie denken sollte. Ihr Hund George stand vor ihr und knurrte sie an. Dabei hatte sie ihn gefüttert und war mit ihm Gassi gegangen. Sie hatte sich überhaupt immer gut um ihren 5 Jährigen Hund gekümmert. Nun knurrte er sie an und wich ihr nicht vom Fleck. Sie hatte versucht die Haustür raus zu laufen, wurde jedoch von ihm abgefangen und befand sich nun im Wohnzimmer. Ihr Hund saß einfach nur da und schaute sie an. Sie wusste nicht mehr was sie tun sollte. Ihr Handy lag auf der Kommode. Nicht zu erreichen. Sie begann zu zittern. Sie bekam es mit der Angst zu tun als die Augen ihres Hundes plötzlich zu leuchten begannen. Wo war überhaupt ihr Freund Matthew? Er sollte eigentlich bei ihr sein. Jedoch fehlte von ihm jede Spur. Was sollte sie nur tun? Wie konnte sie dieser Situation noch Herr werden...?
New Orleans, Januar 2039
Sandra Gibson hatte ihren ersten Fall. Ihren ersten Fall in einer neuen Stadt, mit neuen Kollegen. Sie wurde vom Chief direkt ins kalte Wasser geworfen und sollte ohne ihre neue Kollegin zum Tatort fahren. Gibson, 160 cm groß, langes, schwarzes Haar und dunkle Augen, war seit drei Jahren beim FBI und hatte vorher Psychologie studiert. Sie hatte einen Doktortitel und früher eine eigene Praxis in Manhattan gehabt. Dann wurde sie opfer von Cyberkriminalität und musste ihre Praxis schließen. Sie ging zum FBI, schloss dort als eine der besten die Akademie ab und wurde Agent. Sie arbeitete in Quantico am Profiling. Nun sollte die 30 Jährige in New Orleans mit der Sondereinheit zusammen arbeiten. Von der Einheit hatte sie schon viel gehört. Sie untersuchten Mordfälle die normal und paranormal sein konnten. Eine große Ehre. Sandra stieg aus ihrem Jeep aus, marschierte auf die Absperrung zu, zeigte ihren Ausweis vor und betrat den Tatort, ein Apartment, in Terrytown, an der Whitney Ave. Dort wurde von einem Nachbarn eine Leiche gefunden. „Na dann los.“ flüsterte Sandra und marschierte auf den leitenden Detective zu.
„Das Opfer heißt Katie Miller. 23 Jahre alt. Vergeben mit einem Matthew Goldberg, den wir noch suchen. Sie hat laut dem Nachbarn laut geschrien und als sie nicht öffnete hat er die Polizei angerufen. Wir haben sie schon tot vorgefunden.“ begann Detective Cole seinen Bericht und setzte die neue Agentin ins Bild. Dabei konnte er nicht umher sie einmal gründlich zu mustern. Sie war eine schöne Frau und in seiner Ehe kriselte es seit einiger Zeit. Er und seine Frau waren bereits bei einer Eheberatung was nicht viel gebracht hatte. Vielleicht sollten sich beide doch scheiden lassen. Cole würde sicherlich wieder eine Freundin finden. Wobei er schon ein Auge auf jemanden geworfen hatte. Schade nur das er seine Ehe vielleicht nicht retten konnte. Es war traurig. Seit der Grundschule waren er und seine Jasmin zusammen gewesen. Nun sollte dies vielleicht alles bald ein Ende haben. Eine Tatsache die ihm nicht gefiel. „Aber sonst hat niemand etwas gehört?“ wollte Sandra wissen und schaute sich um Raum um. „So weit wir wissen, nur der Nachbar und der ist nicht ansprechbar zurzeit. Er hat einen Schock und wird zurzeit behandelt.“ meinte Cole und Sandra nickte knapp. Sie trat an ihm vorbei.
Auf dem Boden, mitten im Raum, lag eine junge Frau mit aufgerissener Kehle. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Blick leer. Gibson hatte schon andere Mordopfer gesehen und ekelte sich nicht. Dafür hatte sie bereits zu viele gesehen. Sie griff in ihre Hosentasche und holte eine kleine Taschenlampe heraus, mit der sie begann den Boden abzuleuchten. „Hey, was machen sie denn da?“ verlangte eine weibliche Stimme zu wissen. Sandra drehte sich um und stand Lara Brixton gegenüber. „So weit ich mich erinnere ich das mein Job und nicht ihrer, wer immer sie auch sind.“ fauchte Lara. Sandra steckte die Taschenlampe wieder weg und reichte ihr die Hand. „Sandra Gibson. Ich fange hier heute an.“ „Schön für sie.“ murrte Lara lediglich. Sie hatte immer schon Probleme mit
neuen Leuten warm zu werden. Besonders wenn diese neu waren und ihren Tatort verunreinigen konnten. Dies sollte eine Agentin des FBI eigentlich wissen. Zum anderen störte es Lara das wieder jemand neues geholt wurde. Kathy war noch im Urlaub. Sie würde erst morgen, an ihrem Geburtstag zurück kommen. Und ob diese beiden Frauen zusammen warm wurden bezweifelte Lara doch stark. „Sie betreten meinen Tatort ohne die richtige Ausrüstung und stehen mir gerade im Weg, Agent Gibson. Aber danke das sie vielleicht alles verunreinigt haben. Darum kann ich mich natürlich auch noch kümmern. Als habe ich nichts besseres zu tun.“ fauchte Lara und funkelte die Agentin finster an. „Ich sehe mir nur den Tatort an, Miss Brixton. Mehr hatte ich auch nicht vor. Ich muss ein Gefühl für die Sicht des Täters bekommen, wenn ich ein Profil erstellen möchte.“ „Wurden sie denn als Profiler eingestellt?“ wollte Lara wissen. Gibson schüttelte ihren Kopf. „Na dann sollten sie vielleicht Butter bei den Fischen lassen. Lassen sie mich also bitte meinen Tatort unter die Lupe nehmen. Sie können sicherlich jemanden beim falsch parken aufschreiben oder so etwas.“ murrte Lara erneut, nahm ihren silbernen Koffer und machte sich an die Arbeit. Sandra blieb zurück.
„Was ist eigentlich mit dem Hund des Opfers passiert?“ fragte Sandra und wandte sich wieder an den Detective. Cole hingegen runzelte seine Stirn. „Welcher Hund?“ fragte er verdutzt. Sandra zog sich Latexhandschuhe über, nahm eines der Bilder vom Kühlschrank und zeigte es dem Polizisten. „Dieser Hund, Detective. Wurde er eingefangen und ins Tierheim gebracht?“ „Hier war kein Hund. Wir haben nur das Opfer gefunden, Agent Gibson.“ erwiderte Cole und Gibson legte ihre Stirn in Falten. Das war sehr merkwürdig, dachte sie. „Wieso sollte der Hund einfach verschwunden sein? Und wie? Wir sind im dritten Stock. Bei einer Katze könnte ich es noch verstehen, dass sie vielleicht über die Feuerleiter nach oben verschwindet, aber bei einem Hund.“ murmelte sie vor sich hin. Cole hingegen zuckte seine Schultern. „Ich kann im Tierheim anrufen und nachfragen. Oder sie befragen den Nachbarn nach dem Hund. Vielleicht ist er dort.“ mutmaßte Cole und Sandra nickte knapp.
„Warum hast du eigentlich den neuen Agent so auflaufen lassen, Lara? Sie wollte nur freundlich sein und sich vorstellen. Du hast sie wie einen aufdringlichen Mann einfach abblitzen lassen.“ erkundigte sich Cole und kniete neben der Forensikerin nieder. Sie war gerade dabei den Boden abzuleuchten. „Ich weiß auch nicht, Danny. Ich werde irgendwie bei neuen Leuten immer so nervös und dann pampig. Das ist gewiss nichts persönliches gewesen. Damals bei Wells war ich nicht anders. Mit Kathy hingegen habe ich mich sofort verstanden und wir wurden beste Freundinnen.“ erklärte Lara und lächelte. Sie hatte sich vor zwei Monaten als Kathy angeschossen wurde, große Sorgen gemacht und hatte alles versucht um ihre Freundin zu retten. Dies hatte sie Kathy jedoch bisher nicht gesagt. Sie wollte ihr ein bisschen Luft geben. Die vergangenen zwei Monate hatte Kathy im Urlaub und in der Reha verbracht. Sie sollte erst zurück kommen wenn sie ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte. Das der Chief jemand neues für Wells holen würde, war Lara bewusst. Kathy brauchte schließlich einen Partner oder eine Partnerin. Der Job war zu gefährlich für nur eine Person. Lara löste sich von ihren Gedanken und sammelte mit einer Pinzette einen Gegenstand auf. „Was ist das?“ fragte Cole. Lara verengte ihre Augen. „Sieht aus wie ein Halsband.“ antwortete sie und stutzte. „Ich dachte der Hund wäre weg.“ „Wir wissen es nicht genau.“ meinte Cole. Lara stand auf. „Dann solltet ihr ihn schnell finden.“ meinte Lara und deutete auf ein Haar, welches sie an der Leiche soeben sichergestellt hatte. „Weil?“ erkundigte sich Cole. „Weil ich denke dass der Hund für den Tot der jungen Frau verantwortlich ist.“ gab Lara zurück.
Geburtstag. Kathy mochte ihren Geburtstag nicht feiern. Es war ohnehin niemand mehr von ihrer Familie am Leben. Außer der lebendigen Plüsch Schildkröte die seit zwei Monaten nur noch ein Plüschtier war und sich nicht einmal mehr bewegt hatte oder etwas zu ihr sagte. Dies fand sie ein bisschen merkwürdig. Hatte ihre Mutter nicht gesagt, sie wäre als zweite Chance zurück gekehrt und könnte eine Weile bei ihr sein? Oder hatte sie sich alles doch eingebildet während sie um ihr Leben kämpfte. Sie wusste es nicht. Was sie wusste war, dass sich ihre Verletzungen in Sekunden schnelle heilen konnten. Vor zwei Tagen hatte sie sich beim Essen machen, in den linken Zeigefinger geschnitten. Erst wollte sie ein Pflaster holen. Dann bemerkte sie dass dies nicht nötig war, denn die Wunde heilte in Sekunden schnelle zusammen. Das war echt krass. So etwas kannte sie nur aus Filmen. Sie wusste nicht wie dies zu stande gekommen war. Vielleicht im Krankenhaus. Vielleicht hatten die Ärzte eine experimentelle Methode gefunden ihr Leben zu retten. Nun würden sich ihre Verletzungen heilen, sowie sie nun keine Sehhilfe mehr benötigte und auch ihre Kontaktlinsen zu Hause lassen konnte. Sie konnte wieder richtig sehen. Ein Wunder dachte Kathy und setzte ein zufriedenes Lächeln auf, als sie die Zentrale betrat, sich am Empfang anmeldete und mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock hinauf fuhr. Dort angekommen suchte sie sofort ihren Schreibtisch auf, schaltete den Laptop ein und setzte sich auf den Stuhl. Noch immer stand das Namensschild ihres verstorbenen Partners auf dessen Schreibtisch. Sie musste einen Moment an Wells denken, der viel zu früh gestorben war und ehe er erfuhr dass sie ihn sehr gerne mochte. Menschen lebten nicht ewig. Eines Tages, sollten sie sich wieder sehen und dann würde sie ihm alles mitteilen was sie damals nicht gesagt hatte. „Hallöchen und alles Gute zum Geburtstag, Fremde.“ wurde sie soeben von Carolina Almeida begrüßt, welche ihr einen Strauß Blumen schenkte und diesen in eine Vase stellte. „Es ist schön dich wieder bei uns zu haben, Kathy. Hier oben war es so still ohne dich.“ meinte Carolina und lächelte. „Danke für die Blumen. Sie sehen wunderschön aus und riechen richtig toll.“ Kathy schaute sich im Raum um und stellte fest das ein Schreibtisch hinzu gekommen war. „Ein neuer Kollege?“ wollte sie wissen und Carolina nickte knapp. „Sandra Gibson aus Quantico. Sie war dort eine Profilerin. Der Chief hat jedoch keine Profilerin bestellt sondern eine neue Partnerin für dich. Ich wollte diesen Job eigentlich haben, jedoch bekomme ich ihn nicht. Schade eigentlich.“ murmelte Carolina und wandte sich ab.
Bei allem Stress hatte sich Kathy das Rauchen angewöhnt und zog soeben genüsslich an ihrer Zigarette. Sie bemerkte nicht einmal dass die Tür zum Balkon sich öffnete und Chief Valentine sich hinter sie stellte. „Rauchen gefährdet die Gesundheit.“ sagte er schlicht und riss Kathy aus ihren Gedanken. „Ich weiß. Jedoch musste ich feststellen das sich meine Verletzungen heilen können und mir von daher nicht viel passieren kann.“ Sie unterbrach sich, warf ihre Zigarette weg und grinste matt. „Es ist schön sie zu sehen, Sir.“ „Das finde ich auch, Agent Cross. Sie waren zwei Monate weg und haben hier sehr gefehlt. Zum Glück sind andere fähige Agenten da, die sie gut vertreten konnten. Und ich wünsche ihnen alles Gute zum Geburtstag.“ sagte er und grinste nun ebenfalls. „Soll ich noch in den Fall einsteigen?“ fragte sie. „Auf jeden Fall, Agent Cross. Ich denke Agent Gibson könnte von ihrer Erfahrung durchaus profitieren. Sie befindet sich zurzeit noch in der Pathologie. Vielleicht sollten sie dort mal nachsehen.“ meinte der Chief und wandte sich ab.
Doktor Foyle war in ihrem Element als Sandra Gibson die Pathologie betrat, sich kurz mit ihr bekannt machte und dort auf ihre neue Kollegin traf. Kathy stellte sich ebenfalls vor und reichte ihr zur Begrüßung die Hand. „Und sie waren Jahrgangsbeste in Quantico?“ wollte Kathy wissen. „Ja. Ich habe dort mit einer sehr guten Note bestanden und blieb dort. Ich wurde als Profilerin eingesetzt und blickte nicht nur einmal in das hässliche Gesicht eines Massenmörders. Es war hart alle diese Jahre.“ Sandra unterbrach sich. „Was haben sie denn hier alles zu bieten?“ fragte sie. Kathy zuckte ihre Schultern. „Hauptsächlich Mord und übernatürliche Dinge. Sie werden sich schon daran gewöhnen.“ meinte sie und warf der Pathologin einen Blick zu. „Also.“ begann Foyle. „Dem Opfer wurde die Kehle heraus gerissen. Sie ist verblutet. Des weiteren habe ich Kratzspuren an ihrem Rücken gefunden. Sie weißen jedoch auf keinen Gegenstand hin, sehen eher aus wie Pfotenabdrücke. Kann es sein dass das Opfer einen Hund hatte?“ wollte nun Foyle wissen. Kathy schaute fragend zu Gibson. „Das wissen wir nicht genau. Es wurde nur ein Foto mit dem Opfer und dem Hund gefunden, alles andere ist verschwunden. Die Polizei sucht noch nach dem Hund.“ meinte Gibson. Kathy hielt dies für etwas übernatürliches. Vielleicht sollten sie Henderson aufsuchen. Kathy musste ohnehin mit ihm sprechen. Nachdem beide im Bett gelandet waren, hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Vielleicht ein guter Zeitpunkt.
Hendersons Büro war leer. An der Stelle wo sein Namensschild hing, hing nun ein anderes. Nadine Waters war darauf zu lesen. Kathy klopfte und betrat ohne Aufforderung das Büro. Eine junge Frau, mitte bis ende Zwanzig, saß an ihrem Schreibtisch und schaute die beiden Agentinnen fragend an. „Was kann ich für sie tun?“ wollte Nadine wissen. „Ich möchte gerne zu Mike Henderson. Ich habe eine Frage an ihn.“ sagte Kathy ohne die junge Frau zu begrüßen. „Das ist schlecht. Er arbeitet hier nicht mehr. Vor zwei Monaten ist er nach Washington gezogen um dort näher bei seiner Tochter zu sein. Ich bin zu diesem Zeitpunkt aus Boston gekommen und werde ab sofort seine Stelle antreten. Ich bin ebenfalls eine Expertin für Magie und das Okkulte.“ erklärte Nadine und Kathy wusste nicht was sie sagen sollte. Henderson war einfach weg. Ohne ihr einen Ton zu sagen. „Hat er etwas hinterlassen?“ fragte sie nach einer knappen Minute. „Einen Brief.“ sagte Nadine, kramte in der Schublade und reichte Kathy einen Umschlag. Sie nahm diesen entgegen und beschloss ihn zu Hause zu lesen. In kurzen Sätzen erklärte Gibson was passiert war und was beide Frauen mit diesem geheimnisvollen Hund nicht verstehen konnten. Nadine lehnte sich auf ihrem Stuhl ein Stück weit zurück. „In manchen Kulturen gibt es sogenannte Skinwalker. Das sind Menschen die sich in Hunde verwandeln können. Ich denke sie haben es mit so jemandem zu tun.“ meinte Nadine und Kathy als auch Gibson sahen sich fragend an. „Was ist ein Skinwalker?“ erkundigte sich Sandra. „Das sind Menschen die sich in Hunde verwandeln können. Sie können sehr lange leben. Der Lichtorden hat ebenfalls Kenntnis darüber.“ entgegnete Nadine. „Arbeiten sie für den Lichtorden?“ wollte Kathy wissen und Nadine nickte knapp. „Wie Henderson zuvor. Wir sind eigentlich im Dienste des Ordens und als Verbindungsagent für das FBI zuständig.“ Kathy biss sich wütend auf die Unterlippe. Wieder etwas das er hätte erwähnen sollen. Sie nickte der jungen Frau dankend zu und wandte sich zusammen mit Gibson ab.
„Ich habe am Tatort, Hundehaare, gefunden und diese untersucht. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen dass diese DNS auch im Codis zu finden war. Sie gehört zu einem Matthew Goldberg.“ berichtete Lara. „Das ist der Freund des Opfers. Könnte das unser Skinwalker sein?“ fragte Gibson an Kathy gewandt und diese zuckte ihre Schultern. „Was ist denn ein Skinwalker?“ fragte Lara neugierig. „Das erkläre ich dir heute Abend. Es bleibt doch bei unserem Treffen oder?“ wollte Kathy wissen und Lara nickte zustimmend. Beide Freundinnen wollten ein bisschen Geburtstag feiern. Lara würde nicht zulassen das Kathy ihren Geburtstag nicht feierte. Vielleicht war dies doch eine gute Idee. Schließlich wurde man nur einmal ein Jahr älter.
Detective Matthews saß einem Mann gegenüber der sich, während dem Gespräch, zweimal in einen Hund, einen Schäferhund verwandelt hatte und immer noch versuchte sich heraus zu reden. Dabei schüttelte die Polizistin nicht nur einmal ihren Kopf. „Kommen sie schon, Mister Goldberg. Sie waren mit ihrer Freundin nicht mehr glücklich und wollten sie umbringen. Und dass sie sich verwandeln können beeindruckt mich nicht.“ knurrte sie und Goldberg funkelte sie finster an. Er hatte sich in der Tat in einen Hund verwandelt, war so auf Katie aufmerksam geworden und hatte sich als Mensch in ihr Leben geschlichen. Bis sie ihn betrogen hatte, hatte er sich zum ersten Mal richtig wohl gefühlt. Nach dem er sie umgebracht hatte, ließ er alles verschwinden, was auf einen Hund hindeutete. Jedoch hatte er das Foto am Kühlschrank vergessen und ärgerte sich zu tiefst über seine Dummheit. Auch überlegte er wie er aus dieser Sache noch heraus kommen konnte. Er schaute auf als sich die Tür öffnete und zwei FBI Agentinnen den Verhörraum betraten. Augenblicklich verwandelte er sich in den Schäferhund, riss seine Fesseln los und stürmte auf den Ausgang, die offene Tür, zu. Dabei riss er die Polizistin und die eine Agentin zu Boden.
Kathy versperrte ihm den Weg. Sie griff zu ihrer Pistole. Der Hund war schneller und schnappte nach ihrem rechten Arm. Er biss kräftig hinein. Sie heulte vor Schmerzen auf. Kathy versuchte den Hund abzuschütteln, was ihr nicht gelang. Das Tier verbiss sich noch mehr in ihren rechten Unterarm. Sie biss die Zähne zusammen. Erst als ein lauter Schuss ertönte und das Tier leblos zu Boden fiel entspannte sich Kathy wieder. Gibson stand da, hatte ihre Pistole in der Hand und hatte einen gezielten Schuss abgegeben. „Ist alles in Ordnung, Agent Cross?“ wollte Gibson wissen. Kathy blickte auf ihren rechten Unterarm und war noch nie so froh wie in diesem Moment, als sich ihre Wunde blitzschnell heilte. Der Schäferhund verwandelte sich zurück. Detective Matthews ging zu ihm, legte ihm Handschellen an und rief einen Notarzt. Die beiden Agentinnen stand schweigend daneben. „Skinwalker. Nett.“ kommentierte Kathy die Situation. Sie würde Hunde nun immer in einem völlig anderen Licht betrachten.
Ende
Fall 2 / Fracking
Abigail Sanderson arbeitete gerne für die Times Picayune in New Orleans. Es war ihre große Berufung für eine Zeitung zu arbeiten und zu helfen Dinge aufzudecken. Dies hatte sie bereits einige Male geschafft. Nun war sie hinter der nächsten großen Story her. Es sollte um das Thema Fracking und seine Auswirkungen auf das Grundwasser gehen. Sie war fest davon überzeugt dass die Stadt und ein gewisses Michaels Unternehmen dafür verantwortlich waren, dass das Grundwasser weniger wurde und das Wasser brannte. Sie konnte es jedoch noch nicht beweisen. Was sie jedoch vor hatte an diesem wunderschönen März Tag. Es war Frühlingsanfang. Hier in Lafitte, einem Vorort von New Orleans, in der Perrin Street nahe dem See, the Pen, hatte sie ihre Wohnung bezogen. Hier konnte sie recherchieren und versuchen heraus zu finden was es mit diesem Thema auf sich hatte. Hier wurde Fracking betrieben und hier würde sie die Verantwortlichen zur Rede stellen. Ihr neuster Artikel sollte nächste Woche erscheinen und würde für Wirbel sorgen. Sie hatte sich alles genau überlegt und würde nicht zögern. Die Menschen mussten erfahren was sie im Wasser hatten. Gase. Gase, welche die Gesundheit eines Menschen bedrohen konnten. Diese konnten tödlich werden und dies wollte sie nicht zu lassen. Bewaffnet mit einem Feuerzeug, ging sie in der Küche an die Spüle, schaltete das Wasser ein und sah zu wie es in das Spülbecken lief. Nichts ungewöhnliches dachte sie und zündete das Feuerzeug an. Sie hielt die Flamme unter den laufenden Wasserhahn. Plötzlich fing das Wasser Feuer und es brannte Lichterloh. Abigail nahm ihre Kamera und schoss zwei Fotos. Der Beweis den sie brauchte...
New Orleans, März 2039
Sandra Gibson war alleine unterwegs. Sie fuhr mit dem Jeep des FBI, aus der Innenstadt hinaus nach Lafitte, wo eine Leiche gefunden wurde. Dafür war auch das FBI zuständig und somit war es an ihr sich diese Sache einmal genauer anzusehen. Ihre Partnerin hatte heute einen Termin beim Arzt. Nichts ungewöhnliches, dachte Gibson. Sie stoppte ihren Dienstwagen und stieg aus. Dabei näherte sie sich nicht Detective Cole, da er nur in der Innenstadt zu tun hatte, sondern einem Officier der örtlichen Polizei. Dieser schenkte ihr ein freundliches Lächeln. „Guten Morgen.“ wurde sie herzlich begrüßt. „Guten Morgen, Officier McDonald.“ entgegnete sie und trat neben den Officier. „Was können sie mir anbieten?“ wollte Gibson wissen und der Polizist deutete auf ein Haus, welches ausgebrannt war. Der Dachstuhl war komplett weg. „Hat jemand hier gelebt?“ wollte sie wissen und der junge Polizist nickte knapp. „Ja eine gewisse Abigail Sanderson. Sie war Reporterin bei der Picayune. Sogar eine ziemlich bekannte. Schon einmal von ihr gehört?“ Gibson schüttelte ihren Kopf. „Nicht das ich wüsste, Jeff. Ich lebe aber auch erst seit zwei Monaten in der Stadt. Ihre Promis sind mir nicht so bekannt.“ meinte Gibson und schaute sich um. Das Haus, völlig ausgebrannt. Niemand zu sehen. „Wo ist die Reporterin jetzt? Hat sie es raus geschafft?“ fragte Gibson und sah den Polizisten fragend an. „Das glaube ich nicht. Wir haben heute Morgen, ehe sie hergekommen sind, eine weibliche Leiche gefunden und sie sofort in die Pathologie bringen lassen.“ berichtete er und Gibson nickte knapp. „Die Leiche muss in unsere Zentrale überführt werden. Das hat Priorität. Wir, also das FBI, ist dafür zuständig.“ wies sie den Polizisten an und sah sich noch etwas am Tatort um. Normalerweise rechnete sie mit Lara Brixton, welche sie jedoch nirgendwo erblickten konnte. Vielleicht sollte Gibson diesen Fall ganz alleine lösen. „Suchen sie mich?“ fragte eine weibliche Stimme hinter ihr. Gibson drehte sich um und stand Lara gegenüber. Diese war so eben aus ihrem Dienstfahrzeug gestiegen. „Ja genau sie habe ich eben gesucht. Ich dachte ich wäre alleine hier draußen unterwegs.“ gab Gibson zu. Lara schüttelte ihren Kopf. „Nein und Detective Matthews wird ebenfalls noch herkommen. Sie muss noch etwas wegen der Zuständigkeit klären und beehrt und dann mit ihrer Anwesenheit.“ sagte Lara, nahm ihren silbernen Koffer und marschierte in Richtung Tatort.
Für Detective Cole eine ganze neue Erfahrung, dachte er und blickte sich in der Klinik genauer um. Er hatte Agent Cross begleitet, welche heute einen Termin beim Frauenarzt hatte und dies nicht alleine tun wollte. Deswegen hatte er angeboten mit ihr mit zu kommen. Nun saß er draußen vor der Tür, im Wartezimmer und studierte seine Nachrichten auf seinem Handy. „Und was machen sie beruflich?“ wollte eine Frau in den Vierzigern wissen und schaute Cole über die Schulter. „Ich bin Detective bei der Mordkommission hier in der Stadt. Heute habe ich allerdings frei und begleite eine Freundin zum Arzt.“ „Sie sind ja wirklich ein toller Freund. So jemanden könnte ich auch brauchen. Mein letzter Freund hat mich einfach verlassen.“ begann die Frau zu erzählen und Cole rollte seine Augen. Er hätte vielleicht doch lieber draußen warten sollen. Nun befand er sich in einem Dialog den er nicht wollte. Was tat man nicht alles für seine Freunde, dachte er und schnaufte. „Und damit waren sie ganz und gar nicht einverstanden?“ wollte er wissen und schon begann die Frau von ihrem Leben zu erzählen.
„Ich habe die Untersuchung abgeschlossen. Sie sind schwanger, Miss Cross. Meinen Glückwunsch.“ sagte Doktor Myers und Kathy fiel die Kinnlade hinunter. Sie wusste nicht was sie denken sollte. Sie und schwanger. Sie hatte doch immer aufgepasst. Nun ja. Das letzte Mal bei Henderson nicht unbedingt und nun sollte dieser Fehler bestraft werden. Das konnte sie nicht glauben. „Was?“ entfuhr es sie. „Ich habe es, wie sie wollten, zweimal überprüft und es besteht kein Zweifel. Sie sind im dritten Monat.“ „Und wieso habe ich es dann nicht schon bemerkt? Ich muss mich weder übergeben, noch ist meine Regel ausgeblieben.“ Doktor Myers zuckte seine Schultern. „Ich weiß es nicht genau. So etwas kommt einmal alle hundert Mal vor. Außerdem nehmen sie doch diese Spritze, wodurch ihre Regel ohnehin ausbleibt. Deswegen haben sie es nicht bemerkt und das sie sich nicht übergeben mussten, liegt vielleicht an diesen Heilkräften welche sie jetzt besitzen. Ihr Körper heilt sich ständig und deswegen bleibt es vermutlich aus. Aber sie sind im dritten Monat und werden vermutlich wegen ihrer neuen Fähigkeiten ein gesundes Baby zur Welt bringen können. Ich weiß bei ihnen war es immer etwas schwierig und dennoch ist alles in Ordnung. Der Fötus entwickelt sich. Wollen sie ihn sehen?“ erklärte Myers und Kathy winkte ab. Sie wollte nicht das noch ungeborene Kind sehen. Sie wusste nicht mal wie sie reagieren sollte. Sie wollte keine Kinder und war immer froh dass sie vielleicht keine haben konnte. Bei ihrem Job wäre Mutter sein das letzte was sie wollte. Sie schüttelte heftig ihren Kopf und stand auf. „Danke sehr, Doktor.“
„Können sie mir verraten was sich Chief Valentine dachte als er sie einstellte und wie er überhaupt dazu gekommen ist, sich eine Vertretung zu organisieren? So war das nicht vorgesehen. Eigentlich sollte ein Vorgesetzter reichen um eine Einheit zu führen und nicht noch jemand, der ihn vertritt.“ verlangte Direktorin Davis zu wissen und Simone Baxter zuckte ihre Schultern. Die 40 Jährige wurde erst diese Woche von Valentine zu seiner Vertretung ernannt und hatte sich noch immer nicht durch die vielen Akten und Fälle gearbeitet. Baxter, 180cm groß, schulterlanges, braunes Haar und braune Augen, gehörte seit über 10 Jahren dem FBI an und hatte viel erlebt. Zuvor hatte sie in Seattle gearbeitet und wurde versetzt als der Chief eine Stelle ausschrieb. Ihre Chance sich zu beweisen war gekommen. Von nun an sollte sie ihn vertreten. Das dazu jedoch auch ein Gespräch mit dem Assistent Direktorin zählte, hatte sie nicht kommen sehen. „Ich kann ihnen nichts sagen was ich nicht weiß, Direktor. Ich wurde als Vertretung eingestellt und soll meine Arbeit machen. Ich kann mich mit diesem Telefonat nicht allzu lange aufhalten. Wir bekommen einen neuen Fall und eine neue Leiche rein. Das hat Priorität. Und falls sie es vergessen haben, Ma´am, ich bin eine gute Wahl.“ fauchte Baxter und beendete das Gespräch.
Chief Valentine hatte sich einige Tage frei genommen. Die wollte er mit seiner Familie verbringen. Seine Ehefrau Lisa hatte sich ebenfalls frei genommen. Heute wollte sie keine Patienten in der Klinik behandeln und sie wollten sich etwas Zeit für ihre gemeinsame Tochter Mathilde nehmen, welche in der Schule etwas nachgelassen hatte. Eigentlich war ihre Tochter eine echte Streberin. Doch seit sie einen Freund, ihren ersten Freund hatte, gingen ihre Noten ein wenig nach unten. Valentine fragte sich ob dies damals bei ihm ebenfalls so gewesen war. Vielleicht sorgte auch der Frühling für derartige Gefühle und im Sommer war wieder alles beim Alten. „Ich denke unsere Tochter könnte Nachhilfe gebrauchen, Jordan. Oder vielleicht sogar ein Semester im Ausland um ihren Kopf wieder frei zu bekommen.“ meinte Lisa und zog nachdenklich ihre Stirn in Falten. „Das denke ich nicht, Schatz. Ich denke sie ist nur ein bisschen durch den Wind und wird sich wieder fangen. Die erste Liebe ist halt eine komische Sache.“ murmelte er vor sich hin und erinnerte sich an damals als er Lisa zum ersten Mal sah. Beide waren schon auf der Grundschule in einer Klasse, hatten sich verliebt und früh geheiratet. Mathilde war ihr einziges Kind. Ob sie es bleiben würde, konnten die Eltern noch nicht sagen. Vielleicht würde sie ihr einziges Kind bleiben. Obwohl Valentine sich immer einen kleinen Jungen gewünscht hatte. „Redet ihr schon wieder über mich?“ verlangte Mathilde genervt zu wissen und beide Eltern nickten zustimmend. „Wir machen uns Sorgen um dich und deine Noten, mein Schatz. Wir möchten das du später einmal die Chance hast, an jedes College in den Staaten gehen zu können und da ist es wichtig immer gute Noten zu haben. Einen Freund kannst du später auch noch haben.“ meinte der Chief und seine Tochter rollte ihre Augen. „Ach darum geht es, Dad. Du hast eigentlich kein Problem mit meinen Noten sondern eher mit meinem Freund Billy. Sag das doch gleich.“ fauchte sie und wandte sich mit schnellen Schritten ab, wobei ihre Zimmertür lautstark ins Schloss fiel. „Nun ja.“ murmelte der Chief vor sich hin.
Wieder in der Zentrale suchte Gibson augenblicklich die Pathologie und somit auch Doktor Mitchell auf, welcher bereits mit der Autopsie begonnen hatte. „An sie habe ich eben denken müssen, Agent Gibson. Kommen sie ruhig näher.“ bat der Pathologe und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. „Haben sie in Lafitte gefunden was dem FBI gemeldet wurde?“ erkundigte sich der Pathologe. Gibson nickte knapp. „Das Ergebnis haben sie hier vor sich auf dem Tisch liegen, Doc. Jetzt würde ich gerne wissen was die Todesursache gewesen ist.“ bat Gibson. „Todesursache war ersticken. Es sieht aus als wäre sie erwürgt worden. Ich habe Abdrücke von Händen um den Hals des Opfers gefunden und einen Abstrich gemacht. Das ist bereits im Labor und ich denke Lara wird sich dieser Sache annehmen.“ „Wer würde eine Reporterin erwürgen?“ murmelte Gibson vor sich hin während der Pathologe seine Schultern zuckte. „Das ist ihre Aufgabe es heraus zu finden. Ich mache nur meine Arbeit.“ sagte er und unterbrach sich. „Sie ist seit etwa zwölf Stunden nicht mehr am Leben.“ „Könnte es sein das sie ein Gas eingeatmet hat?“ fragte Gibson. „Das kann möglich sein. Ich muss dafür jedoch eine toxikologische Untersuchung vornehmen um das bestimmen zu können. Nach was soll ich suchen?“ Gibson presste ihre Lippen aufeinander. „In Lafitte behaupten die Anwohner das ein Unternehmen Fracking betreibt und deswegen das Wasser sich in Gas verwandelt hat und angezündet werden kann. Wir sind gerade dabei das zu überprüfen.“ erklärte Gibson und Mitchell zog eine Braue nach oben. „Das klingt auf jeden Fall sehr spannend, Agent Gibson.“ meinte er und Gibson nickte knapp. Dafür würde jemand töten, dachte sie und wandte sich ab.
Lara Brixton hatte alle Beweise untersucht und wartete nur noch auf die Probe des Wasser, welche sie am Tatort sicherstellte. Dies tat sie nur weil der Officier gesagt hatte dass es sich vielleicht um Fracking handelte. Nun saß sie am Computer, ging ihre Emails durch und wartete auf das Ergebnis der Untersuchung. Sie stöhnte gelangweilt. „Haben sie schon ein Ergebnis für mich?“ erkundigte sich Gibson als sie den Laborraum betreten hatte. Lara schüttelte ihren Kopf. „Bisher nicht. Ich muss selbst noch warten. Vielleicht sollte ich in dieser Zeit mir einen Kaffee von draußen holen. Manchmal geht es schnell und manchmal eben nicht. Das ist der Lauf der Dinge.“ meinte sie. Lara fragte sich wie es ihrer besten Freundin heute ging. Sie hatte Kathy heute nicht gesehen und sie ging nicht an ihr Handy. Ungewöhnlich dachte Lara. Mit einem Mal meldete sich die Analyse zu Wort. Lara nahm den ausgedruckten Bericht entgegen, überflog ihn und reichte ihn an Gibson weiter. „Dem Wasser wurde eindeutig ein Gas hinzugefügt. Also handelt es sich wirklich um Fracking und das wurde in den USA verboten.“ berichtete sie und Gibson nickte knapp. „Das scheint dieses Unternehmen aber nicht davon abzuhalten. Vielleicht sollte ich mich jetzt mal mit dem Geschäftsführer unterhalten. Er kann mir sicherlich erklären was seine Firma da genau betreibt und wieso diese junge Frau sterben musste. Danke, Lara.“ sagte Gibson und wandte sich ab.
„Ich verstehe gar nicht was ich hier eigentlich soll, meine Damen. Ich habe ein Unternehmen zu leiten und muss auch mal Fracking betreiben. So schlimm ist das nicht.“ meinte Michaels und schüttelte heftig seinen Kopf. „Das sehen wir ein bisschen anders, Mister Michaels. In den USA ist Fracking schon Anfang des letzten Jahrzehntes verboten worden. Wenn man es doch betreibt stehen darauf 5 Jahre Knast.“ warnte Detective Matthews und Michaels blieb die Spucke weg. „Was? Das wusste ich nicht. Wenn dem so wäre hätten wir niemals damit begonnen.“ verteidigte er sich. „Gehört zu ihrer Firmenpolitik auch Mord?“ wollte Gibson wissen und Michaels schüttelte erneut seinen Kopf. „Ich weiß nicht was sie meinen.“ gestand er und Gibson legte einen Bericht auf den Tisch. „Wir können mit Sicherheit sagen das sie jemanden beauftragt haben Abigail Sanderson umbringen zu lassen, weil sie mit ihren Ermittlungen zum Thema Fracking und ihrer Firma zu weit gegangen ist. Deswegen ließen sie die Reporterin aus dem Weg schaffen.“ Micheals fiel die Kinnlade hinunter. „Wir können dies natürlich auch beweisen.“ fuhr Gibson fort, lächelte und legte die Beweise nach einander auf den Tisch.
Kathy Cross wusste noch immer nicht wie sie reagieren sollte. Sie war inzwischen wieder zu Hause, hatte sich bei Cole bedankt und zog sich ins Schlafzimmer zurück, wo Sammy auf dem Bett lag und daneben der Abschiedsbrief von Henderson, welchen sie noch immer nicht gelesen hatte. Nun überlegte sie fieberhaft was sie tun sollte. Abtreiben konnte sie nicht mehr, also musste sie dieses Kind austragen. Ob sie es behalten sollte, dass war ihre Frage an sich selbst. Sie wusste es nicht. Sie setzte sich neben Sammy und streichelte den Kopf des Plüschtiers. „Was würdest du an meiner Stelle tun, Mom? Würdest du es behalten oder doch lieber an jemand anderes geben?“ flüsterte Kathy. Erst passierte nichts, dann erwachte die Plüsch Schildkröte zu neuem Leben und lehnte sich an Kathy, welche nun ihre Tränen nicht mehr zurück halten konnte.
Ende
Fall 3 / Das Messer
George Eads wurde auch das Messer genannt. Ein Auftragsmörder. Ein Mann der für Geld überall auf der Welt Menschen um die Ecke brachte, welche seinen Auftraggeber in Gefahr brachten. Sein neuster Auftrag führte in nach New Orleans in die Stadt des Voodoos und der Hexerei. Hier sollte er sich einem Mann näher welcher für den Bostoner Journal schrieb. Diesen sollte er nun ebenfalls um die Ecke bringen. Er griff zu seinem Messer, schlich sich an sein Opfer heran und stach zu...
New Orleans, Juni 2039
„Das Opfer heißt Jason Stone und ist Reporter in Boston beim Journal. Seine Redaktion meinte er sei aus beruflichen Gründen in der Stadt gewesen. Er habe versucht einen Skandal aufzudecken. Vermutlich musste er deswegen sterben.“ berichtete Detective Cole und setzte somit Agent Gibson und Almeida ins Bild. Sie befanden sich einmal mehr in Downtown wo eine Leiche gefunden wurde. So verbrachte Gibson seit einiger Zeit ihre Tage. Immer mit neuen Leichen und neuen Mordfällen. Seitdem Kathy schwanger war und man es ihr ansah, hatte diese lediglich in der Zentrale ihren Papierkram zu erledigen, weshalb Gibson mit Almeida unterwegs war. Sie störte es nicht mit wem sie arbeiten sollte. So lange sie überhaupt mit jemandem zusammen an einem Fall arbeiten konnte. „Irgendwelche Spuren für ein gewaltsames Eindringen?“ wollte Almeida wissen und Cole überflog seine Notizen. „Keine. Vermutlich hat das Opfer seinen Mörder gekannt und ihn herein gelassen.“ mutmaßte Cole und Gibson nickte zustimmend. Dies wäre auch ihr erster Gedanke gewesen.
Agent Gibson sah sich am Tatort, einer geräumigen drei Zimmerwohnung genau um. Dabei fiel ihr auf das nichts zu fehlen schien. Alles schien noch an seinem Platz zu sein. Sie stellte fest, dass lediglich die Leiche auf zu finden war. Sie kniete neben der Leiche nieder und verengte ihre Augen. „Interessant.“ murmelte sie vor sich hin, erhob sich wieder und marschierte zu Lara Brixton, welche soeben mit rosa Fingerabdruck Pulver, versuchte Fingerabdrücke auf einem Küchenmesser zu nehmen. „Was haben sie für mich?“ erkundigte sich Gibson. „Noch nicht viel, Sandra. Ich bin gerade noch dabei Fingerabdrücke zu nehmen und kümmere mich danach um die Spuren an der Leiche. So lange kann sie noch nicht freigegeben werden.“ meinte Lara und nahm mit Hilfe von Klebeband einen Fingerabdruck. „Sie werden keine Abdrücke finden.“ sagte eine unbekannte männliche Stimme plötzlich. Die beiden Frauen drehte sich um und standen einem jungen Mann gegenüber. „Und wer bitte sind sie?“ verlangte Gibson zu wissen.
Agent Kevin Moore hatte ihn erneut erfolgt. Den Auftragsmörder das Messer. Er hatte ihn von Boston über Miami bis nach New Orleans verfolgt und wollte ihn um jeden Preis zur Strecke bringen. Dabei war ihm egal ob sein Chef ihm die Erlaubnis gab oder nicht. Das Messer hatte einen sehr guten Freund von ihm ermordet und dies konnte und wollte Moore nicht zu lassen. Er kam jedoch zu spät und somit musste auch hier das FBI erst mal bestimmen um wen genau es sich handelte. Moore, 175cm groß, kurzes braunes Haar und braune Augen, war schon einmal mit Gibson zusammen gewesen. Die beiden lernten sich auf einem Seminar kennen und landeten im Bett. Ihre Beziehung danach dauerte sechs Monate. Sechs Monate in denen sich beide sehr gut verstanden, die Arbeit es ihnen jedoch unmöglich machte, weiterhin zusammen sein zu können. Nun sahen sie sich wieder. Während er sie sofort erkannte, schien sie ihn, aufgrund seines Vollbarts nicht zu erkennen. Er schenkte ihr ein Lächeln. „Als ob du dich nicht mehr an mich erinnern könntest, Sandra.“ meinte er leichthin und Gibson runzelte ihre Stirn. Erst als sie ein weiteres Mal hinsah, erkannte sie ihren ehemaligen Freund. Beide umarmten sich vertraut. Lara hingegen rollte ihre Augen. „Ich will auch mal wieder einen Freund haben.“
Kathy Cross hatte sich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden können bald eine Mutter zu sein. Sie hatte sich informiert was man tun konnte, wenn man das Kind nicht behalten wollte. Sie hatte sich außerdem mit Henderson in Verbindung gesetzt, ihn darüber informiert und bisher keine Antwort erhalten. Demnach konnte sie das Kind zur Adoption frei geben und würde dies vermutlich auch tun. Sie wollte Karriere machen und nicht schon Mutter sein. Alleinerziehende Mutter schon mal gar nicht. Davor hatte sie Angst. Sie nutzte die viele Freizeit, welche sie nun hatte, um sich mit verschiedenen Paaren zu treffen, welche keine Kinder bekommen konnten. Sie wollte das perfekte zu Hause für ihre ungeborenen Sohn finden, den sie jedoch Simon taufen wollte und sie beschloss dennoch Teil seines Lebens zu sein. Sie würde die Familie Tanner auch finanzielle unterstützen, sofern sie die Richtigen waren. So hatte sie sich dies gedacht. Ihre Mutter war, keine große Hilfe gewesen. Diese meinte sie solle das Kind selbst behalten und es aufziehen. Es würde eventuell die gleichen übernatürlichen Fähigkeiten erben wie seine Mutter sie hatte. „Es gibt vielleicht keine bessere Mutter als dich, mein Schatz. Ich würde noch einmal darüber nachdenken. Du musst erst im September entbinden und hast noch eine Menge Zeit.“ hatte Sammy gemeint und sah Kathy mit ihren großen blauen Augen an. Kathy hingegen schüttelte ihren Kopf. „Ich denke ich kann das nicht, Mom. Ich wollte nie wirklich Kinder haben. Ich wollte mich immer auf meine Arbeit konzentrieren. Und als es hieße ich kann vielleicht niemals welche bekommen, fand ich mich damit ab. Nun ist es jedoch anders gekommen. Das Kind ist ein Wunder. Nur leider bin ich nicht die Richtige Mutter. Zumindest zurzeit nicht. Simon wird es woanders besser haben als bei mir.“ sagte sie traurig.
In der Zentrale ging Lara sofort ihrer Arbeit im Labor nach, während sich Gibson mit ihrem Ex unterhielt. Beide hatten sich viel zu erzählen. „Ich freue mich wirklich dich zu sehen, Kevin. Wie lange ist das jetzt her?“ wollte sie wissen und Moore überlegte einen Moment. „Ich würde sagen, fast vier Jahre. Wenn du mich mit Bart nicht erkennst, muss es schon eine Ewigkeit für dich her gewesen sein.“ bemerkte Moore und Gibson zuckte ihre Schultern. Sie konnte wohl kaum zugeben das sie ihn jeden Tag vermisst hatte. Es war schön ihn zu sehen. „Ach ich konnte mir noch nie gut Gesichter merken.“ log sie und versuchte zu Lächeln. „Wie lange wirst du in der Stadt sein?“ erkundigte sie sich. Moore zuckte seine Schultern. „So lange bis ich das Messer verhaftet und zur Strecke gebracht habe. Er hat einen Freund von mir ermordet und ich will ihn haben.“ donnerte seine Stimme. Der 31 Jährige würde nicht eher Ruhe geben. Sie kannte ihn nicht anders. Kevin hatte sich nicht verändert. Nur sein Bart ließ ihn irgendwie älter wirken als er war. Es war sehr schön wieder mit ihm reden zu können. Ob daraus wieder etwas mehr wurde, konnte sie noch nicht sagen. Vielleicht wenn er sie zum Essen einladen würde. Vielleicht kämen sie sich dann wieder etwas näher. „Könnt ihr nicht woanders weiter turteln? Ich versuche zu arbeiten.“ murrte Fabienne plötzlich. „Es tut uns leid, wir wollten sie auf keinen Fall stören, bei was auch immer sie gerade tun.“ meinte Moore und hob beide Hände in die Luft.
Fabienne,welche zurzeit einige Beziehungsprobleme hatte konnte keine glücklichen Paare sehen. Es tat ihr in der Seele weh. Sie und ihre Freundin Julianne verstanden sich nicht mehr so wie früher und vielleicht würden sie sich bald trennen. Ein großer Schmerz breitete sich in ihrem Herzen aus. „Agent Gibson, sie und ihr neuer Kollege sollen übrigens zum Chief kommen. Und ich bin nicht die Sekretärin unseres Chefs.“ murrte Fabienne wieder.
George Eads wusste das er vom FBI verfolgt wurde. Nicht nur von irgendjemandem sondern von Agent Moore. Dieser hatte ihn schon in Miami gefunden und würde nicht eher ruhen bis er nicht mehr gefährlich war oder hinter Gittern. Dies wollte Eads jedoch um jeden Preis verhindern. Vielleicht sollte er einen Angriff wagen, auf die FBI Zentrale hier in New Orleans. Auf diese Weise würde er seinen Verfolger los werden können. Eads schaute an dem Gebäude, welches früher ein Lagerhaus war, nach oben und entdeckte die Feuerleiter.
„Ich wäre sehr froh wenn sie mir erklären könnten was genau sie eigentlich hier in der Stadt tun, Agent Moore? Ihr Vorgesetzter hatte ihnen doch gesagt dass sie den Fall zu den Akten legen und nach Hause kommen sollten. Was genau tun sie immer noch hier?“ verlangte der Chief zu wissen. „Ich will das Messer haben.“ antwortete Moore schlicht und Valentine runzelte seine Stirn. Natürlich hatte auch er von dem Mann gehört den man schlicht das Messer nannte. Ein sehr gefährlicher Mann. „Ist das eine persönliche Sache zwischen ihnen?“ fragte der Chief und Moore nickte zustimmend. „Das hat beim FBI leider keinen Platz, Agent Moore. Ich denke sie sollten sich überlegen was sie tun wollen. Das gleiche sagte auch ihr Chef. Wenn sie weiterhin im Fall des Messers ermitteln brauchen sie nicht mehr zurück kommen.“ warnte der Chief. „Sir, wir könnten ihm doch helfen.“ bat Gibson. „Wir wissen nicht wer den Reporter umgebracht hat. Soweit ich weiß ist Doktor Brixton noch mit den Beweisen beschäftigt und erst dann werden wir entscheiden was wir tun werden und nicht früher.“ Chief Valentine unterbrach sich. „In welcher Beziehung stehen sie zu einander?“ wollte er wissen. Gibson und Moore sahen sich einen Moment schweigend an. „Wir sind Kollegen.“ riefen beide im Chor. „Gut dann werde ich es ihnen mal glauben.“ meinte der Chief und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
Ein Fenster zerbrach. Die Agenten Gibson und Moore schauten sich um und standen plötzlich dem Messer gegenüber. Er war groß und hatte einige scharfe Messer bei sich. Sie griffen augenblicklich zu ihren Pistolen und gingen behutsam auf den Verdächtigen zu. „Ich hörte das sie nach mir gesucht haben, Agent Moore. Hier bin ich.“ rief das Messer und schleuderte einen Dolch in seine Richtung. Moore warf sich zu Boden. Er entging somit dem tödlichen Dolch. Gibson hatte nicht so viel Glück, der Dolch traf sie direkt in ihr linkes Bein. Sie heulte auf und fiel zu Boden. Moore rannte auf das Messer zu. Er verpasste ihm einen schwungvollen Kinnhaken, wich einem Hieb aus und schlug mit dem Griff seiner Pistole zu. Dabei traf er das Messer am Kopf. Dieser strauchelte etwas und fiel zu Boden. Moore legte ihm Handschellen an. Anschließend nahm er sein Handy zur Hand, rief einen Notarzt und ging zu seiner ehemaligen Freundin. „Fest drauf drücken.“ sagte er.
Die Fingerabdrücke, welche am Tatort gefunden wurden, stammten zu dem Messer. Moore hatte somit seinen Verdächtigen endlich verhaftet und konnte zurück nach Hause gehen. Zuvor hatte er sich noch mit Sandra Gibson auf einen Kaffee getroffen. Sie hatten sich geküsst und versprochen zu telefonieren. Dies wollten die beiden regelmäßig tun.
Ende
Fall 4 / Tod eines Stars
Karen Fry, wie sie unter ihrem Künstlernamen bekannt war, war heute ein bisschen nervös. Ein neuer Film mit neuen Leuten sollte gedreht werden. Jedesmal wenn sie neue Leute kennen lernte war sie nervös. Sie musste schließlich vor der Kamera ihre Hüllen fallen lassen und sich einem, meist mehreren Partnern hergeben. Ob ihre Familie damit zufrieden war, glaubte sie nicht. Ihr Vater hatte sie raus geschmissen da war sie keine 16 Jahre alt. Sie zog von Ort zu Ort bis sie ihren jetzigen Ehemann Benjamin kennen lernte, der Filme machte. Er schrieb auch die Drehbücher. Jedoch war sie kein Kinostar geworden sondern drehte Pornofilme und dies ziemlich erfolgreich. Sie war noch jung und konnte noch viele Filme machen. Eines Tages wünschte sie sich ganz groß raus zu kommen. Dies hatte ihr Ehemann ihr schließlich versprochen und so tat sie alles was er von ihr wollte. Sollte sie einen Gangbang spielen, tat sie das ohne Fragen zu stellen. Für heute waren schwierige Drehs angekündigt worden. Sie sollte mit ihrem ersten neuen Filmpartner eine Szene aufnehmen und sich erst noch frisch machen. Sie holte einmal tief Luft...
New Orleans, September 2039
„Karen Wallace. 25 Jahre alt. Verheiratet mit Benjamin Wallace. Keine Kinder. Sie ist außerdem bekannt unter dem Namen Karen Fry.“ berichtete Detective Cole und setzte Kathy und Gibson ins Bild. Die beiden Frauen waren am Sets eines Films in Esstelle. Dort wurden regelmäßig Filme dieser Art gedreht. Auch Cole hatte einmal eine kleine Rolle in einem Filme dieses Genres gehabt. Dies hatte er seiner Frau jedoch niemals erzählt. Sie würde vermutlich ausrasten und dies zu recht. Das Opfer hatte er damals jedoch nicht getroffen. Ein Glück dachte Cole. „Wer ist denn Karen Fry?“ wollte Gibson wissen und sah Cole fragend an. „Sie ist eine der großen Stars in der Erotikbranche gewesen. Sie spielte in zwanzig Filmen mit und ist bei Männern sehr bekannt gewesen. Ich selbst habe ein Autogramm von ihr bekommen.“ erklärte Cole und die beiden Agentinnen nickte knapp. Dabei dachten sie sich vermutlich ihren Teil.
Detective Cole führte die beiden Agentinnen zu dem Fundort der Leiche. Die Leiche lag auf dem Rücken und hatte ihre Augen weit aufgerissen. Ein weißes Zeug klebte an ihrem Mund. Cole konnte sich schon denken was es war. Er tat so als hätte er es nicht gesehen. Gibson kniete sich neben das Opfer. Die Frau war nackt und lediglich ihr Gesicht wurde bedeckt. „Wenn das Gesicht bedeckt wurde, bedeutet es der Mörder hat sein Opfer gekannt.“ murmelte sie vor sich hin und erhob sich wieder. Der Raum, das Set, wirkte völlig unberührt. „Vermutlich ein Freund oder Liebhaber.“ bemerkte Cole und Kathy trat näher heran. „Wir warten am besten auf die Spurensicherung. Lara wird sicherlich etwas brauchbares für uns finden.“ meinte Kathy bestimmend. „Der Tatort sieht jedoch nicht wie ein Tatort aus. Hier ist alles so sauber.“ bemerkte Gibson. Sie schaute sich um und konnte nicht einmal ein Staubkorn entdecken. Alles wurde gereinigt. Wenn das Opfer nicht gewesen wäre, hätte es ausgesehen als sei hier niemals etwas passiert. „Ich denke wir sollten uns mal mit dem Ehemann unterhalten.“ meinte Kathy und wandte sich ab.
Lara Brixton hatte nichts gefunden. Der Tatort war sauber gemacht worden. Vermutlich in einer Nacht und Nebel Aktion. Nichts deutete auf ein Verbrechen hin. Sie hatte mit Hilfe eines Wattestäbchens die Samenspuren am Oberkörper der Leiche gesammelt und diese in ihrem silbernen Koffer verstaut. Sie wollte sie heute Nachmittag oder morgen früh untersuchen und feststellen von wem sie stammten. Anschließend leuchtete sie den Boden um das Opfer herum ab. Dort konnte sie jedoch auch nichts finden. Sie nahm Luminol zur Hilfe. Dabei spritze sie den gesamten Boden ein. Zuerst passierte nichts. Dann schimmerte der Boden violett. „Hast du was gefunden, Lara?“ fragte Kathy und trat neben die Expertin. „Blut. Eine Menge Blut. Und hier wurde sauber gemacht.“ murmelte Lara und schüttelte ihren Kopf. Sie nahm eine UV Lampe und begann das Opfer abzuleuchten. Mehrere weiße Flecken waren auf dem ganzen Körper zu sehen. „Hier hat offenbar eine Orgie statt gefunden. Nur wieso sollte man dann die Spuren beseitigen?“ murmelte Lara erneut vor sich hin, stand auf und schaute sich um. Nirgendwo war die Mordwaffe zu finden. „Ich denke wir brauchen DNS Proben der Darsteller.“ meinte Gibson und Lara nickte knapp. „Das mache ich als nächstes und danach muss ich duschen gehen.“
„Meine Frau hat immer gerne in meinen Filmen mitgespielt. Ich kann noch immer nicht glauben das sie jetzt tot sein soll.“ keuchte Benjamin Wallace und blickte traurig zu Boden. Er befand sich auf dem Polizei Revier und wurde von Detective Matthews verhört. „Wann haben sie ihre Frau das letzte Mal gesehen?“ fragte Matthews. „Kurz nach dem Dreh. Es muss gegen zwölf Uhr gewesen sein. Sie hat sich frisch machen wollen. Wir wollten eine kleine Pause machen und ich sollte sie in ihrem Trailer besuchen. Nur saß ich dort alleine bis meine Assistentin die Leiche gefunden hat.“ „Also haben sie kein Alibi für die Tatzeit.“ bemerkte Matthews und Benjamin schüttelte seinen Kopf. Er vergrub sein Gesicht unter seinen Händen. „Ich hätte niemals gedacht das uns so etwas passieren würde. Normalerweise passiert so etwas nur anderen Menschen. Oder in Serien. Was ist denn eigentlich passiert?“ wollte er wissen und Matthews wusste nicht was sie sagen sollte. Das FBI musste es heraus finden.
Kathy hatte sich gegen Mittag in der neu errichteten Cafeteria einen Muffin gekauft. Nun da sie, vor zehn Tagen, entbunden hatte, konnte sie endlich wieder essen was sie denn wollte und somit hatte sie Lust auf einen Muffin gehabt. Sie gab das Kind, ihren Sohn Simon, an die Tanners. Greg und Simone sollten sich gut um ihn kümmern und Kathy hatte versprochen sie zu unterstützen. Dabei stand jedoch im Raum ob die Tanners in der Stadt bleiben würden oder ob sie umzogen. Greg sollte eventuell ein Jobangebot aus Boston erhalten und die kleine Familie würde bald umziehen. Dann konnte Kathy ihren Sohn nur sehen wenn sie Urlaub nahm oder beruflich in Boston war. Jedoch würde sie beruflich dort nicht hin kommen. Als FBI Agentin musste sie nicht sonderlich viel reisen. Bisher hatte es nur Fälle innerhalb und nicht außerhalb der Stadt gegeben. Vielleicht hätte sie ihren Sohn doch behalten sollen. Schließlich hatte sie ihn neun Monate ihres Lebens mit sich herum getragen und ihn im Arm gehalten. Damals hatte sie noch einige Zweifel gehabt. Jedoch war ihre Familie nicht mehr groß. Ihre Großeltern lebten noch immer. Diese waren zu weit weg um ihr wirklich helfen zu können. Also entschied sie sich für die Adoption und hätte Geld von den Tanners bekommen sollen, was sie jedoch ablehnte. Stattdessen wollte sie Teil seines Lebens sein. Simon sollte wissen wer seine leibliche Mutter war und wieso sie ihn hatte weggeben müssen. Mit Henderson hatte sie keinen Kontakt. Er meldete sich einfach nicht bei ihr. Dies tat ihr im Herzen weh. So hatte sie ihn nicht eingeschätzt. „Ach Mann.“ murmelte sie vor sich hin, biss in ihren Muffin und nippte an ihrem Milch Kaffee.
„Du wirst nicht mit einem älteren Mann zu deinem Abschlussball gehen, junge Dame. Das verbiete ich dir.“ brummte Jordan Valentines Stimme. Er folgte seiner Tochter Mathilde die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf und hielt ihre Tür auf ins Schloss zu fallen. Mathilde hatte im Internet einen älteren Mann kennen und lieben gelernt. Mit Max, ihrem ersten Freund, war seit zwei Monaten Schluss und nun war es William den sie datete. Dies wollten die Eltern jedoch unterbinden. Sie gaben ihrer Tochter Handy und Laptop Verbot und hofften es wäre damit zu Ende. „Dad, du verstehst mich einfach nicht. Ich bin verliebt und da spielt das Alter keine Rolle. Und das sollte es auch für dich nicht.“ sagte Mathilde und Valentine schüttelte seinen Kopf. „Das hat mit Gefühlen nichts zu tun, Schatz. Kannst du dir nicht jemand in deinem Alter suchen? Wofür brauchst du überhaupt einen Freund? Du hast doch deine Wettkämpfe im Turnen.“ „Im Turnen? Ich bin raus geflogen und nicht mehr im Team, Dad. Danke das du dass schon weißt.“ fauchte Mathilde und funkelte ihren Vater finster an. „Oh.“ meinte er schlicht und senkte seinen Blick. Vom Leben seiner Tochter bekam er offensichtlich immer weniger mit. „Aber trotzdem wirst du dich nicht mit einem Mann treffen der Zwanzig Jahre älter ist als du. Es sei denn er möchte wegen Verführung Minderjähriger in den Bau. Dann lässt sich das einrichten.“ wies er seine Tochter an und diese bekam Tränen in die Augen. So streng hatte sie ihn selten erlebt. Valentine wollte gewiss nicht so streng sein. Nur sollte sie sich wirklich jemanden in ihrem Alter suchen. Jemand anderes konnte sehr gefährlich werden.
„Das Opfer wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Sie muss sofort tot gewesen sein. Haben sie so einen Gegenstand am Set sicherstellen können?“ wollte Mitchell wissen und schaute zu Agent Gibson welche ihre Kopf schüttelte. „Am Tatort war gar nichts zu finden, Doc. Jemand hat sauber gemacht und keine Spuren hinterlassen. Ich denke nicht das wir dieses Mal erfolgreich sein werden.“ meinte Gibson. „Des weiteren habe ich vaginale Verletzungen gefunden. Sie wurde vielleicht vorher vergewaltigt. Auch Samenflüssigkeit konnte ich finden. Sie ist schon im Labor.“ berichtete der Pathologe und schon hellte sich Gibsons Gesicht auf.
Ende
Fall 5 / Spurlos
Mathilde Valentine wusste nicht was sie sagen sollte als sie ihren William zum ersten Mal sah. Im Internet via Facebook hatte er sich als 18 Jährige vorgestellt, der eine Ausbildung machte. Nun stand sie einem viel älteren Mann gegenüber, der ihr Vater hätte sein können. Er war Ende Dreißig, hatte bereits graue Haare und einen dichten Vollbart. Dies war nicht der junge Mann auf dem Foto. William enthüllte ihr dass es sich dabei um seinen kleinen Bruder Marc handelte, welche ebenfalls zu dem Treffen, im Pard Park mitgekommen war. Es war Abends und die Sonne war bereits untergegangen. Nun wusste Mathilde nicht was sie tun sollte. Sollte sie mit den beiden Männern mitgehen oder wieder nach Hause gehen. Vielleicht war es besser zurück nach Hause zu gehen und ihren Eltern davon zu berichten. Sie würde sich so schnell mit keinem Mann aus dem Internet einlassen mit dem sie unter anderem das Videospiel Dead by Daylight gespielt hatte. Die 15 Jährige war noch zu jung. Und sie wusste was Männer in diesem Alter von ihr wollten. Sie wollte schon wieder gehen als William sie an ihrem linken Arm gepackt und zurück hielt. Sie versuchte sich zu wehren, hatte jedoch gegen zwei Männer keine Chance. Um Hilfe rufen brachte im Park nichts. Niemand da außer Obdachlose, die sich nicht um ihre Belange kümmerten. „Das Treffen ist vorbei. Ich will wieder nach Hause.“ sagte sie und William als auch Marc schüttelten ihre Köpfe. „Jetzt geht es doch erst richtig los.“ riefen beide im Chor. Marc holte ein Tuch aus seiner Jackentasche und presste ihr dieses ins Gesicht. Sie schrie so laut sie konnte. Und dennoch musste sie das komische Zeug einatmen. Sie spürte wie ihre Kraft sie verließ. Ihre Augen schlossen sich und sie verlor ihr Bewusstsein...
New Orleans, November 2039
„Die Absperrung muss hundert Meter weiter zurück. Ich will nicht dass die Schaulustigen uns hier im Weg herum stehen.“ wies Detective Cole einen Polizisten an und dieser nickte knapp. Cole wurde in den Pard Park gerufen. Dort wurde die Leiche eines älteren Mann gefunden und Zeugen hatte beobachtet wie sich ein junges Mädchen mit zwei Männern unterhalten hatte von denen nun einer nicht mehr am Leben war. Sehr ungewöhnlich dachte Cole. „Sir, wir haben etwas gefunden.“ rief einer der jungen Polizisten und weckte somit Coles Aufmerksamkeit. Er marschierte auf den Polizisten zu und warf einen Blick auf eine Frauenhandtasche. Eigentlich nichts ungewöhnliches. „Und weiter?“ fragte er. Der Polizist holte einen Ausweis aus der Handtasche und reichte ihn an den Detective weiter. Cole las den Namen vor. „Mathilde Valentine.“ Cole runzelte seine Stirn. Nun hatte er wenigstens einen Namen von dem verschwundenen Mädchen. Nur konnte er ihn irgendwie nicht ganz zuordnen. Irgendwoher kannte er diesen Namen. Er wusste nur nicht mehr vorher.
„Das Opfer heißt William McDonald. 39 Jahre alt. Verheiratet, zwei Kinder. Lebte in French Quarter mit seiner Frau und den beiden Kindern zusammen.“ berichtete Cole wenig später als die Agentinnen Cross und Gibson eingetroffen waren. Die beiden hatten sich innerhalb diesen Jahres gut angefreundet und gingen hin und wieder zusammen abends weg. Vielleicht hatte Kathy dies einfach gebraucht. Eine neue Freundin, dachte Cole. „Wo ist denn Nick?“ wollte Gibson wissen und schaute sich um. „Wenn sie den Assistenten des Pathologen meinen, Agent Gibson. Den habe ich noch nicht gesehen. Vielleicht steckt er noch im Stau. Heute ist wieder viel los auf der Straße.“ meinte Cole und schaute etwas besorgt zu Kathy, welche sich am Tatort umsah. „Was ist?“ fragte sie neugierig. Cole reichte ihr den Ausweis der verschwundenen Person. Sie studierte den Ausweis einen Moment und spürte wie ihre Kinnlade hinunter fiel. „Das ist die Tochter von Chief, Danny. Wie lange ist sie schon verschwunden?“ hakte Kathy nach und Cole zuckte seine Schultern. „Vielleicht zehn Stunden.“ meinte er und Kathy wandte sich ab.
Agent Gibson ging in die Hocke und schaute sich das Mordopfer genauer an. Dabei stellte sie fest das ihm der Schädel eingeschlagen wurde. Keine schöne Art aus dem Leben zu gehen, dachte sie und stand wieder auf als Lara Brixton am Tatort erschien und sofort ihren silbernen Koffer öffnete. „Guten Morgen, Lara. Wie geht es ihnen?“ wollte Gibson wissen und versuchte einen kleinen Smalltalk mit der Expertin zu starten. Beide wurden nicht richtig warm mit einander. Dabei fragte sich Gibson ob es vielleicht an ihr lag. Vielleicht war Lara ein bisschen verschlossen. Schließlich hatten sie einmal einen Kollegen verloren. „Ganz gut, Agent Gibson. Danke der Nachfrage.“ erwiderte Lara, nahm ihre Taschenlampe und leuchtete die Leiche genauer ab. Dabei nahm sie mit einer Pinzette ein loses Haar auf und sammelte es ein. „Was haben sie gefunden, Lara?“ erkundigte sich Gibson. „Ein Haar, allerdings ohne Wurzel. Dies wird nicht unbedingt zur Lösung des Falls beitragen. Aber der Tag ist bekanntlich noch jung.“ Lara blickte auf und verengte ihre Augen. „Wo ist Kathy?“ wollte sie wissen und Gibson zuckte ihre Schultern. „Das kann ich ihnen nicht sagen, Lara. Eben war sie noch hier dann war sie plötzlich fort.“ meinte Gibson und schaute zu wie die Expertin ihre Arbeit machte.
Jordan und Lisa Valentine wussten nicht was sie sagen oder denken sollten. Ihre Tochter Mathilde wurde seit gestern Abend vermisst. Sie wollte sich, obwohl es die Eltern verboten hatten, mit einem Mann im Pard Park treffen, mit dem sie über Internet geschrieben und sich offensichtlich in diesen verknallt hatte. Nun war sie verschwunden. Spurlos. Niemand wusste wohin. Valentine wusste nicht mehr wie oft er schon versucht hatte sie auf dem Handy anzurufen. Sie ging nicht dran. Und wenn es doch zu einer Verbindung kam, war da nur ein Rauschen zu hören. Valentine bekam es mit der Angst zu tun. Sein einziges Kind war irgendwo in Gefahr. Das konnte er spüren. Erleichterung fand er erst als es an der Tür klingelte. Zuerst glaubte er es wäre seine Tochter also stürmte er in Richtung Haustür, öffnete diese und stand Agent Cross sowie Detective Matthews gegenüber. Chief Valentine ließ die beiden jungen Frauen eintreten und erzählte ihnen alles was sie über seine Tochter wissen mussten. Und auch wieso sie verschwunden war. Kathy senkte ihren Blick und umarmte ihren Vorgesetzten einen Moment lang. „Es geht mir nicht gut, falls sie fragen wollten, Agent Cross. Unsere Tochter ist spurlos verschwunden und ich kann keine Ruhe finden bis sie wieder da ist. Ich hoffe sie können das verstehen.“ sagte er trocken. Kathy nickte knapp. Sie hatte ihren Sohn zwar an eine Familie gegeben und machte sich dennoch jeden Tag Gedanken um ihn. Sie würde verrückt werden. Lisa Valentine stellte eine Kanne Tee auf den Beistelltisch im Wohnzimmer. Aus Höflichkeit nahmen beide Frauen eine Tasse und nippten daran. Es war Kamillientee. Es sollte helfen die Anwesenden zu beruhigen. „Kann ich mich im Zimmer ihrer Tochter umsehen, Chief? Ich möchte mir auch den Laptop ihrer Tochter ansehen und den Email Verkehr checken. Vielleicht finde ich eine Verbindung.“ bat Detective Matthews. Chief Valentine nickte zustimmend und schon machte sich die Polizistin auf den Weg. Kathy blieb bei ihrem Chief und dessen Ehefrau. Sie überlegte fieberhaft was sie tun konnten. „Ich weiß nicht mehr weiter, Agent Cross. Ich kann an nichts anderes wie meine Tochter denken. Was ist wenn sie irgendwo gegen ihren Willen festgehalten wird?“ murmelte Valentine vor sich hin und ließ sich auf das Sofa fallen. Kathy schnaufte. „Wir werden sie sicherlich finden, Sir. Ich denke ich kenne jemanden der uns vielleicht weiter helfen kann. Allerdings wird dies mindestens einen Tag dauern.“ „Und wenn meine Tochter nicht so viel Zeit hat?“ warf Lisa Valentine ein. „Wir müssen es versuchen.“ sagte Kathy entschlossen. „Sie sollten heute nicht mehr ins Büro fahren, Sir. Chief Baxter kann sie vertreten und mit ihr muss ich auch reden. Wir benötigen Hilfe von Außerhalb.“ sagte Kathy, grinste matt und wandte sich mit schnellen Schritten ab.
Gegen Mittag traf Simone Baxter in der Zentrale ein. Sie wollte heute eigentlich nicht kommen. Sie hatte ein Date mit ihrem Lebensgefährten absagen müssen um für den Chief einzuspringen. Sie hatte natürlich erfahren was mit seiner Tochter passiert war und hatte alles abgesagt und dennoch wollte sie lieber ihr Date haben. Sie fühlte sich noch nicht ganz angekommen. Auch hatte sie noch keinen richtigen Kontakt mit den vielen Agenten gehabt. Außer mit ihrer Assistentin hatte sie kaum Kontakt zu den Agenten. Dies mochte daran liegen das sie nur die Vertretung war und deswegen kaum Kontakte knüpfen konnte. Vielleicht lag es auch an ihr. Sternzeichen Löwe machte die Menschen nervös. Weil sie sagten was sie dachten und sich nicht um die Meinung anderer scherten. „Ist es wahr was ich eben gehört habe, Chief Baxter? Wurde wirklich die Tochter unseres Chiefs entführt?“ wollte Agent Almeida wissen und schaute ihre Vorgesetzte fragend an. Baxter nickte knapp. „Das ist wirklich Mist. So richtiger Mist. Ich werde meinen aktuellen Fall auf Eis legen und helfen nach ihr zu suchen.“ bot Almeida an und Baxter schüttelte ihren Kopf. „Das halte ich nicht für notwendig, Carolina. Sie sollten sich um ihren Fall kümmern und den Kerl hinter Gittern bringen. Wenn das abgeschlossen ist, dann können sie uns gerne helfen, aber bitte nicht vorher.“ wies Baxter die Agentin an und diese nickte widerwillig.
Lara Brixton war im Stress. Sie untersuchte nicht nur die Beweise zum Mord an William McDonald sondern untersuchte außerdem die Handtasche von der Tochter des Chiefs. Dabei durfte sie nichts übersehen. Sie musste all ihre Sinne konzentrieren. Gegen Zwei Uhr Nachmittags biss sie sich wütend auf die Unterlippe, stand auf und stampfte einmal laut auf. Sie war wütend. Die Analyse ließ einmal mehr auf sich warten. Sie brauchte etwas um sich abzureagieren. Normalerweise half ihr etwas entspannte Musik um wieder herunter zu kommen. Dieses Mal hatte sie jedoch keine Musik. Und somit hatte sie Pech gehabt. „Hey Lara, was ist denn los?“ wollte eine männliche Stimme wissen. Sie drehte sich um und stand Cole gegenüber. Sie runzelte ihre Stirn. „Was machen sie denn hier, Detective?“ fragte sie. „Ich wollte am Fall mit arbeiten und sehen wie weit sie gekommen sind. Wenn ich störe würde ich wieder gehen.“ Lara schüttelte ihren Kopf. Sie war dankbar ihn zu sehen. Beide verstanden sich sehr gut. Und sie wusste um seine Ehe Probleme. Sie schmiegte sich plötzlich an ihn. Cole wusste erst nicht was er denken sollte. Dennoch legte er seine starken Arme um die junge Frau und genoss diesen Moment. „Wenn uns jemand sieht, gibt es bestimmt, Ärger.“ meinte Cole und Lara nickte. „Dann sollten wir wohin gehen wo uns niemand sieht.“ sagte sie, nahm seine Hand und führte ihn in die Besenkammer.
„Wir sind komplett und ich denke nicht das wir Hilfe von Außerhalb benötigen, Agent Cross.“ meinte Chief Baxter und Kathy schüttelte ihren Kopf. Sie hatte sich die Sache überlegt und würde davon nicht abzubringen sein. „Wir brauchen nun mal jemanden der Visionen empfangen kann und im Dienste des FBI steht, Ma´am. Dafür kommt nur eine Person in Frage und diese arbeitete in Pitsburgh. Ich möchte das sie ihre Beziehungen spielen lassen und diese Person anfordern. Sie soll kommen und uns helfen.“ wies Kathy ihre Vorgesetzte an und diese winkte ab. „Wir haben genügend Personal um das junge Mädchen selbst zu finden. Wir benötigen keine Hilfe.“ „Das sieht der Chief anders. Und er hat hier die Verantwortung.“ erinnerte Kathy. Sie lehnte sich weit aus dem Fenster. Dann wurde sie ruhiger und schaute Baxter tief in die Augen. „Ich bitte sie, Simone. Wir müssen ihm helfen seine Tochter zurück zu bringen und das geht nicht ohne Hilfe.“ bat Kathy und Baxter nickte zustimmend. „Sie haben gewonnen, Agent Cross. Ich werde mich mit dem Büro in Pitsburgh in Verbindung setzen.“
Doktor Mitchell hatte ebenfalls gehört dass die Tochter des Chiefs verschwunden war. Nur leider wusste er nicht was er tun sollte. Dies war nicht seine Baustelle, also tat er das was er am besten konnte. Die Autopsie an dem Toten durch führen. Er hatte sich bereits an die Arbeit gemacht als Agent Gibson den Raum betrat und sich neben ihn stellte. „Wie geht es dem Chief?“ wollte Mitchell wissen. Gibson zuckte ihre Schultern. „Ich weiß es nicht genau. Ich kann mir jedoch vorstellen das es ihm besser ginge, hätten wir seine Tochter bereits gefunden.“ antwortete sie und schaute sich das Opfer genauer an. „Haben sie schon irgendetwas für mich?“ fragte Gibson. „Das Opfer wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Zwei Schläge auf die Schläfe haben ausgereicht das er verstorben ist.“ „Wir haben dort am Tatort ein altes Rohr gefunden, mit Blut drauf. Könnte dies die Mordwaffe sein?“ erkundigte sich Gibson und Mitchell nickte stumm. „Das wird ihre Mordwaffe sein, Agent Gibson. Nun müssen sie nur noch den Mörder und das verschwundene Mädchen finden.“ Gibson nickte knapp. „Wenn dies mal so einfach wäre, Doc. Wir tappen völlig im Dunkeln was das betrifft.“ murmelte Gibson. Mitchell grinste. „Meine Tochter wird die Tochter des Chiefs sicherlich finden.“ meinte er und Gibson schaute ihn fragend an. „Wer ist ihre Tochter? Sie haben niemals erwähnt das sie überhaupt Kinder haben.“ fragte sie neugierig. Mitchell zuckte seine Schultern. „Weil ich es selbst nicht wusste. Ich war mal mit einer Isabelle Harding zusammen. Vor einer halben Ewigkeit, dies ist die Mutter von Agent Cross. Das habe ich auch erst dieses Jahr heraus gefunden. Ich hatte einen Verdacht letztes Jahr und habe meine und ihre DNS verglichen und siehe da, eine Übereinstimmung.“ Gibson bekam große Augen. „Und haben sie vor es ihr persönlich zu sagen?“ hakte sie nach. „Ich weiß nicht was das bringen soll.“ murmelte Mitchell und senkte seinen Blick.
Nathalie Ramsey war zuvor noch niemals in New Orleans gewesen. Sie hatte von der Stadt gehört, wie alle anderen. The big easy, wie die Stadt auch genannt wurde. Eine Stadt voller Voodoo und Magie. Davon hatte Pitsburgh auch eine Menge. Es gab immer etwas zu tun, auch mit ihrem neuen Team, welches sie eigentlich nicht haben wollte. Sie ging aus Washington weg weil sie ihre Gabe nutzen wollte um Menschen zu helfen. Nun nach zwei Jahren war sie nicht mehr sicher ob es noch der richtige Ort für sie war. Vielleicht sollte sich die inzwischen 28 Jährige doch wieder versetzen lassen. Sie würde sicherlich irgendwo anders ihre Platz finden und konnte dort weitaus mehr Menschen helfen. Um ihren Kollegen in New Orleans bei einem Fall zu helfen, ließ sie zu Hause alles stehen und liegen. Sie nahm die nächste Maschine und befand sich nun in der Zentrale der Sondereinheit. Hier wurde sie den Ermittlern vorgestellt und traf auch auf den Chief, welcher seit zwei Tagen wohl nicht mehr geschlafen hatte. „Ich muss sagen, ich habe schon viele Geschichten über sie gehört, Agent Ramsey. Ich hoffe sie können uns helfen.“ meinte der Chief und reichte ihr die Hand. Ramsey schüttelte seine Hand und spürte eine Vision aufkommen. Das war ihre Gabe. Sie konnte Bilder von Namen und Gesichtern empfangen und somit dem FBI helfen. Eigentlich gehörte sie nicht dem FBI an, wurde jedoch meist als Agent bezeichnet, weil sie eben dazu gehören sollte. Eine große Ehre dachte sie. „Agent Cross dürften sie noch kennen. Oder?“ wollte der Chief wissen und Ramsey blickte zu der Agentin. Sie beide hatten sich vor einigen Jahren schon einmal getroffen und Ramsey nickte knapp. „Es freut mich sie wieder zu sehen, Kathy. Ist schon eine ganze Weile her.“ meinte Ramsey und Kathy lächelte. „Sie haben sich überhaupt nicht verändert, Nathalie. Ich hoffe die Verbrecher entkommen ihn nicht.“ „Bisher nicht.“ sagte Ramsey und wurde wieder ernst. „Was genau soll ich nun für sie tun, Chief?“ wollte sie wissen und erfuhr alle Einzelheiten.
(Vision)
William und Marc stritten sich. Während William zuerst mit dem jungen Mädchen schlafen und sie anschließend um die Ecke bringen wollte, hatte Marc höhere Ziele. Er kannte einen Mädchenhändlerring in Los Angeles und wollte sie dahin verkaufen. Das Geld würde sich für beide sehr lohnen. Damit war William jedoch nicht einverstanden. Er wollte nicht den ganzen Weg nach Los Angeles fahren, bloß um dieses Mädchen das ihn antörnte irgendwohin zu verkaufen. Er wollte es nun hinter sich bringen und die Stadt verlassen. Sowie er es früher schon einmal getan hatte. Marc griff zu dem Eisenrohr neben sich und schlug William damit mehrfach auf den Kopf. Anschließend nahm er das bewusstlose Mädchen und trug sie zu seinem Wagen. Er wollte verschwinden ehe ihn noch jemand sah.
Ramsey löste sich aus ihrer Vision und kehrte in die Realität zurück. Sie atmete einige Male tief durch. Sie befand sich im Pard Park wo sie das Gras anfassen musste um eine Vision auszulösen. Zuerst wollte sie in das Zimmer des verschwundenen Mädchens, dann entschied sie sich um. Chief Valentine und Agent Cross standen erwartungsvoll neben ihr. „Was haben sie gesehen, Agent Ramsey? Wohin wurde meine Tochter gebracht?“ fragte der Chief und Ramsey hob eine Hand nach oben. Sie brauchte immer erst einen Moment für sich ehe sie antworten konnte. „Los Angeles!“ erwiderte sie und Valentine fiel die Kinnlade hinunter. „Los Angeles?“ wiederholte er und keuchte. „Ich sah zwei Männer die sich über ihre Tochter unterhielten. Einer sagte er habe Verbindungen zu einem Mädchenhändlerring in Los Angeles und wird sie dort verkaufen. Sie haben jetzt die Chance nach Los Angeles zu gehen, das Team 2 um Hllfe zu bitten und dann ihre Tochter zu finden. Ich kann sie leider nicht begleiten, Sir. Ich habe noch andere Fälle und kann nicht immer eine Vision herbei zaubern. Das ist auch sehr anstrengend.“ meinte Ramsey und Valentine nickte knapp. Er drehte sich zu seiner Frau um welche ihm zu nickte. „Haben sie vielen Dank.“ bedankte sich Kathy bei Ramsey und diese nickte knapp. Kathy trat neben ihren Chef. „Ich werde sie begleiten, Chief. Ich kann eh an nichts anderes wie ihre Kleine denken.“ bot Kathy an und der Chief nickte.
Fortsetzung Folgt...
Ende der 3. Staffel
(Crossover mit die Gabe)
Vom März 2021
Tag der Veröffentlichung: 26.03.2021
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