Avatar
Stacy Roth hatte sich nach einem harten Tag endlich etwas Ruhe und Erholung verdient. Sie musste sich ein weiteres Mal um einen neuen Mordfall kümmern und brauchte wenigstens ein paar Stunden für sich alleine. Auch wenn sie niemals ganz allein sein wollte, brauchte sie nun mehr Zeit für sich um wieder zu Kräften zu kommen. Die letzten beiden Jahre hatten sie sehr viel Kraft gekostet. Mit Mühe würde sie diese zurück erhalten. Vielleicht war es ein Fehler zur Einheit zu wechseln. Sie wusste das die Ermittler noch mehr als ohnehin leisten mussten und sie bis weit über ihre Grenzen hinaus gehen musste. Dennoch wollte sie ein Teil der Einheit werden. Sie wollte ihren Namen auf einem der Einheitsausweise lesen. Ziemlich eitel wie sie zugeben musste. Ihr war dennoch keine Prüfung zu schwierig um nicht in die Einheit aufgenommen zu werden. Sie hatte sich vor zwei Jahren einen Traum erfüllt und wollte nicht kneifen. Sie war glücklich mit dem was sie erreicht hatte. Igrend wann würde sie vielleicht auch die Chefin der neuen Einheit werden. Auch wenn es bisher nur Gerüchte waren. Wenn es keine neue Einheit geben sollte, wieso wurde Angela Morton dann zum Direktor gerufen? Sicher nicht um mit ihm über das Wetter zu sprechen. Roth war sicher das es nicht vorbei war. Die Einheit war sehr wichtig und dass seit ihrer ersten Eröffnung. Sie glaubte nicht an ein Ende. Zumindest nicht zu ihrem Lebzeiten. Es würde sicherlich eine Zukunft geben. Sie atmete die kühle Brise ein, verdrängte ihre Gedanken und entspannte. Sie wollte versuchen wenigstens heute Nacht nicht an die Arbeit zu denken. Dieser Abend gehörte ganz allein ihr.
Washington D.C., 01. Juli 2069
Stacy Roth hatte viel geschlafen, stand um die normale Uhrzeit auf und machte sich für die Arbeit fertig. Wie jeden Morgen hob sie die Zeitung auf, welche auf der Fußmatte lag und überflog die Titelseite. Normalerweise standen irgendwelche Heldentaten der Einheit dort oder wenigstens etwas über die Agenten. Seitdem diese zerstört wurde, rechnete sie nicht mehr mit solchen Schlagzeilen. Sie erschrak als sie plötzlich auf der Titelseite ein Bild von Hammond erkannte. Sie runzelte die Stirn. Wurde ihr vielleicht eine falsche Zeitung geliefert? Eine die Monatelang im Lager war und nicht ausgeliefert wurde? Sollte dies der Fall sein, wollte sie sich noch heute beschweren und ihr Geld zurück verlangen. Sie starrte auf das Datum. Ihr fiel augenblicklich die Kinnlade hinunter. Die Zeitung musste in der Tat sehr alt sein. Oder es handelte sich um einen Fehldruck. Das Datum verwies auf den ersten Juli in einer vier monatigen Zukunft. Sie rieb sich erst mal den Schlaf aus den Augen. Vielleicht hatte sie sich verguckt. Ein weiterer Blick verriet jedoch das Gegenteil. Was war passiert? Sie hatte sich gestern schlafen gelegt und heute waren vier Monate ihres Lebens einfach vergangen? Hammond war am leben und die Einheit offensichtlich nicht bei dem Anschlag zerstört worden. Sie musste hier raus. Sie musste Antworten finden. Sie musste den Platz aufsuchen an dem bis vor einiger Zeit noch die Einheit geruht hatte. Sie musste sehen das sie nicht verrückt war.
Tom Doyle hatte Schwierigkeiten sich an diese Welt zu gewöhnen. Ihn störte nicht so sehr das er von einem Wissenschaftler geklont und auf Eis gelegt wurde. Ihn störte auch nicht die Tatsache das er in Wirklichkeit dieser Klon war. Ihn störte lediglich das inzwischen dreizehn Jahren vergingen und er noch immer den Ereignisse hinterher hinkte. Er wollte alles wissen. Viele seiner Kollegen und Freunde konnten ihm nicht helfen. Einige wurden während den Jahren getötet, versetzt oder verließen die Stadt, was es schwerer für ihn machte. Doyle wollte wissen was sich in den Jahren ereignet hatte, auch wenn er von nun an eigene Erfahrungen sammeln konnte. Direktor Tristan hatte ihm versichert er würde ihn wieder als FBI-Agent einsetzen und ihn aktiv an Fällen mit arbeiten lassen, sofern er dies wolle. Obwohl Doyle ein wenig unentschlossen war, wollte er dennoch seine alte Arbeit wieder aufnehmen. Es würde ihm vielleicht helfen dahinter zu kommen was sein Original für ein Mensch war.
Stacy Roth fiel erneut die Kinnlade hinunter als sie vor der Einheit ihren Wagen stoppte, ausstieg und an dem Gebäude, einer ehemaligen Schule, hinauf blickte. Alles wirkte unverändert und war offensichtlich noch in Betrieb. Sie konnte ihre Gefühle in diesem Augenblick nicht beschreiben. Ihr Herz schlug schneller. Sie hatte sich ein Wunder gewünscht und nun war eines eingetreten. Sie wusste nicht wie aber sie war völlig aus dem Häuschen. Eine Hand legte sich ihr plötzlich sanft auf ihre Schulter. Sie drehte sich um und stand einem toten Mann gegenüber. Ein lauter Schrei entfuhr sie bei dem Anblick von Adam Banks. Er konnte gar nicht hier sein. Er wurde letztes Jahr bei dem Anschlag getötet. Damals opferte er sich um eine Kollegin zu retten. Was war hier los? Wie konnte er zurück sein? Sie träumte und es wurde Zeit endlich aufzuwachen. "Hey Stacy. Was ist denn los? So hast du mich bisher noch niemals begrüßt. Mir wäre ein freund- liches guten Morgen lieber gewesen." Roth versuchte sich zu beruhigen. Sie atmete einige Male tief durch. "Tut mir leid, Adam. Du hast mich erschreckt. Ich dachte du wärst jemand anders." Banks winkte ab und grinste. "Ist schon gut. Sowas ähnliches sagt meine Frau auch dauernd. Ich stehe drüber." Roth runzelte die Stirn. Vorher war er nicht verheiratet gewesen. Was hatte sich noch verändert? "Hey Stacy, ist bei dir alles in Ordnung? Du siehst ein bisschen blass aus." "Es geht mir gut. Ich hatte bloß einen schlimmen Traum." erwiderte sie, trat an ihm vorbei und direkt in die Eingangshalle des Gebäudes. Sie wollte sehen was sich noch verändert hatte und wer jetzt lebte, obwohl er oder sie eigentlich hätten tot sein sollen.
"Und du willst es dir wirklich nicht nochmal überlegen, Carl? Du bist ein wirklich sehr guter Ermittler. Wir können auch in Zukunft solche Leute gut brauchen. Du solltest hier bleiben. " versuchte Jonas Reed erneut seinen guten Freund zu überzeugen aber Logan schüttelte den Kopf. Er hatte sich bereits an einer Universität eingeschrieben und wollte sein Medizinstudium fortsetzen. Er wollte seinen Traum Arzt zu werden nicht noch länger auf Eis legen. Seine Frau wäre erleichtert wenn er den FBI-Dienst an den Nagel hing um sich nicht mehr in der Schusslinie zu befinden. "Tut mir leid, Jonas. Aber du wirst mich nicht schaffen zu überreden. Ich habe lange über meinen Entschluss nachgedacht und mich entschlossen Arzt zu werden. Ich wollte damals nur Agent werden um den Menschen zu helfen. Ich denken dies kann ich als Arzt genauso gut tun, wenn nicht noch besser." Reed senkte seinen Kopf und sah hilfesuchend zu seiner Freundin Julia, welche er am Ende des Tages nach ihrer Hand fragen wollte. Der Anschlag im letzten Jahr hatte ihn erinnert wie schnell das Leben enden konnte. Er wollte es nicht alleine sondern an ihrer Seite verbringen. Sofern sie ihn haben wollte. "Jonas hat recht, Carl. Du solltest dir deinen Abgang wirklich nochmal überlegen. Wir könnten dich an deinen Schreibtisch binden und dich niemals wieder gehen lassen." Logan hob beide Hände und ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht. "Ich vermisse euch Beide jetzt schon. Es wird jedoch Zeit für mich zu gehen. Ich hole meine restlichen Sachen im laufe der nächsten Tage, dann könnt ihr ruhig die Abschiedsparty geben die ihr geplant habt." Julia sah ihren Freund finster an. "Ist mir so raus gerutscht...!" sagte er und erhielt einen Stoß in die Rippen. "Du kannst einfach nichts für dich behalten. Konntest du nicht wenigstens versuchen vor Carl geheim zu halten was wir geplant haben?" Reed zuckte die Schultern. "Ich hatte es ehrlich versucht, Süße. Aber dann hat er mich mit Fragen gelöchert und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Ich bin ein sehr schwacher Mensch." "Ja dass bist du wirklich!" sagte sie, küsste ihn und strich ihm über seinen Hinterkopf. Sie war nicht sauer. Dafür liebte sie ihn zu sehr.
Stacy Roth staunte nicht schlecht als sie Hammond erkannte. Er stand bei Jeanette Stone und Allison Myers. Die junge Sekeretärin hätte wie er nicht mehr leben dürfen. Roth wollte näher treten als Doktor Petersen neben ihr erschien und sie in die kleine Besenkammer zerrte. Petersen schaltet das Licht an. "Hey was soll denn dass werden, Evelyn? Sind sie verrückt geworden?" verlangte Roth aufgebracht zu wissen aber Petersen schüttelte nur den Kopf. "Ich möchte mich für meine radikale Methode entschuldigen, Agent Roth. Ich habe jedoch eine Frage an sie und ich glaube sie stellen sich ebenfalls diese Frage." Roth legte die Stirn in Falten, nickte jedoch. "Sie haben die Veränderungen ebenfalls bemerkt nicht wahr? Gestern noch war alles normal und heute sind plötzlich vier Monate vergangen und einige Personen leben die eigentlich tot sein sollten." Roth nickte zustimmend. "Dann ist es wahr? Ich dachte ich würde träumen. Wie ist so etwas nur möglich?" "Ich weiss es noch nicht. Ich weiss nur das einige von uns sich noch an vorher erinnern. Es hat wohl mit einem hohen Magieanteil in uns zu tun. Irgendetwas magisches hat wohl die Realität verändert." Roth verstand kein Wort. Sie glaubte nicht an Magie oder daran das sie etwas besonderes sein konnte. Sie wollte jedoch wissen was Petersen wusste. "Wie könnte dies passiert sein? Und wer hätte die Macht dazu?" Petersen zuckte nur die Schultern. "Ich weiss es nicht. Bisher habe ich zwar von einigen solcher Fälle gehört, aber nichts in dieser Art jemals selbst miterlebt. Ich kann noch nichts genaueres dazu sagen. Ich werde mich daher mit den Anderen treffen. Vielleicht erfahren wir dann etwas mehr." meinte Petersen und verschwand mit einem blauen Schimmer aus der Kammer. Roth fiel erneut die Kinnlade hinunter. Dabei fragte sie sich wie oft dies noch vorkommen sollte. Die Tür öffnete sich sodass sie einem erstaunten Doyle gegenüber stand. "Guten morgen, Agent Roth. Darf ich fragen was sie in der Besenkammer getan haben?" Roth wollte sich gerade ein Ausrede einfallen lassen als er jedoch abwinkte. "Ich will es garnicht wissen. Die ganzen Sachen sind so schon sehr verwirrend. Ich muss nicht noch mehr wissen." meinte er und wandte sich ab. Roth trat auf den Korridor, sah zu Hammond und überlegte was sie tun sollte. Sollte sie mit ihm reden? Was sollte sie sagen? Die Wahrheit? Das er vor einem Jahr getötet wurde? Er würde denken sie wäre verrückt geworden. Aber sie musste doch etwas tun. Sie wollte wissen wieso die Vergangenheit verändert wurde. Ehe sie einen Schritt gehen konnte, vernahm sie eine bekannte Stimme: "Dann sollten sie Antworten erhalten, Miss Roth!" und schon verschwand sie.
Mike Hammond hatte ein ungutes Gefühl. Dies hatte er schon seit einiger Zeit. Irgend etwas war einfach nicht richtig. Er wusste es. Er konnte sich nicht erklären wieso oder weshalb er dies so empfand. Er hatte manchmal Mühe dieses Gefühl zu unterdrücken und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Als Chief wurde seine volle Aufmerksamkeit jeden Tag verlangt. Er durfte nicht schlapp machen. Er schüttelte seine Gedanken ab und wandte sich wieder den beiden Frauen zu die um sein Gehör baten. Er zeigte zuerst mit dem Finger auf Jeanette Stone. Allison Myers wollte gerade protestieren als Stone das Wort ergriff. "Bei mir geht es ganz schnell, Ally. Ich verspreche es. Danach haben sie den Chief wieder für sich alleine." versicherte sie und Myers schien dies zu reichen. Sie entspannte sich. "Es geht um die Forensik. Ist es vielleicht möglich in Zukunft mit ein paar Aushilfen zu rechnen, Boss? Banks, McGee und ich sind überfordert. Seit dem Attentat im letzten Jahr müssen wir außerdem mit dem bisschen Ausrüstung zurecht kommen, dass nicht zerstört wurde. Ich weiss dass es wichtigere Dinge gibt und sie sich nicht auch noch darum kümmern können. Aber ich wollte es wenigstens mal gesagt haben." Hammond nickte knapp und ehe er etwas sagen konnte, war Stone auch schon ver- schwunden. Ein lautes Stöhnen drückte seine Stimmung aus. "Ich stimme Doktor Stone ungern zu, Chief. Sie hat in der Personalsache jedoch recht. Wir sind in der Tat unterbesetzt. Und nachdem Logan den Dienst quitiert hat, ist es nicht besser geworden." Hammond nickte. "Ich weiss ich weiss. Ich weiss nur nicht wo ich das Geld für weiteres Personal herbekommen soll. Wir sind noch immer dabei den Südflügel aufzubauen. Vielleicht kann ich bei Assistent-Direktor Morton etwas Geld für zwei oder drei neue Kollegen locker machen. Mehr wird jedoch nicht drin sein. Wir müssen erst mal mit dem zurecht kommen was wir haben. Reyes, Rogers, Kelly und Rosslin können von niemandem einfach ersetzt werden." Myers nickte zustimmend. "Ich weiss dass es ihnen schwer fällt die Toten los zu lassen. Aber vielleicht wird es Zeit. Sie sollten mal darüber nachdenken." Hammond grunzte. "Mal sehen was kommt!" murmelte er und trat in sein Büro. Auf dem Schreibtisch stand ein Bild von Rosslin. Sie wurde bei dem Attentat getötet während er schwer verletzt überlebte. Es verging kein Tag an dem er sich nicht verfluchte. Und immer wenn er an diesen schreckliches Tag dachte, überkam ihn ein ungutes Gefühl. Irgendetwas hatte sich an diesem Tag ereignet dass er nicht mehr wusste. Was war es? "Chief? Haben sie jetzt Zeit für mich?" hörte er eine weibliche Stimme fragen, drehte sich um und stand einer jungen Frau gegenüber. Sie hieß Cassidy Fox und wechselte aus dem Hauptgebäude zur Einheit. Sie würde die Lücke die Reyes hinterlassen hatte versuchen zu füllen. Die 23jährige konnte auf einige Außeneinsätze zurück greifen und würde sich sicherlich zurecht finden. Hammond nickte knapp. "Natürlich! Sie haben lange genug gewartet. Ich widme mich nun völlig ihnen." versprach er und die junge Frau lächelte. Sie griff in ihre Handtasche und reichte ihm ihre Personalakte. "Ich hoffe sie werden von mir nicht enttäuscht sein. Ich kann hart arbeiten und werde erst gehen wenn der Fall gelöst ist." "Aber nicht zu viele Überstunden machen. Wir bekommen die niemals bezahlt!" witzelte er und sie kicherte ebenfalls. Sie musste sich erst noch beweisen. Sie wollte dies jedoch tun und zeigen das sie ebenfalls das Zeug zu einer guten Ermittlerin hatte.
Roth war nicht überrascht Justin Lewis zu sehen. An diesem Tag erwartete sie keine Überraschungen mehr. Sie stemmte die Hände in die Hüften und musterte den Mann einen Moment. "Ich bin nicht der für den sie mich halten, Miss Roth. Ich bin ein Anderer." Roth zuckte die Schultern. "Okay. Und wer sind sie dann? Spielen wir hier ein Spielchen?" Lewis grinste, schüttelte aber den Kopf. "Das ist kein Spielchen sondern die Wahrheit, Miss Roth. Ich bin nicht der Mann den sie kennen. Ich bin ein Avatar. Ich habe die Vergangenheit verändert und sie in eine vier Monate später Zukunft gebracht. Im Augenblick können sie sich nicht erinnern was in der Zeit passiert ist oder was sich letztes Jahr ereignet hat. Ich habe jedoch begonnen ihnen diese Erinnerungen zu geben. Sie werden sich bald an Beides erinnern." Roth fiel dennoch die Kinnlade hinunter. Sie war offiziell Sprachlos. Lewis Erscheinungsbild verschwand. Eine blaue Wolke erschien und schwebte einige Meter vor ihr über dem Boden. Instinktiv suchte ihre linke Hand nach ihrer Pistole. "Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben, Miss Roth. Ich verspreche ihnen nichts zu tun." Roth wusste nicht wieso, aber sie glaubte dem Wesen und beruhigte sich. Sie wollte die Wahrheit wissen.
"Ich will das sie mir endlich die Wahrheit sagen. Was sind sie eigentlich und was soll ein Avatar sein? Wieso haben sie dafür gesorgt das Menschen die eigentlich hätten tot sein sollen wieder da sind? Ich will endlich ein paar Antworten!" verlangte Stacy Roth aufgebracht zu wissen und funkelte die blaue Wolke finster an. Es spielte keine Rolle ob sie von dem Wesen mit einer leichten Handbewegung hätte vernichtet werden können. Sie hatte genug. Vier Monate ihres Lebens waren verschwunden. Diese würden nicht zurück kommen. Die Vergangenheit wurde verändert. Auch wenn es gut tat Hammond, Banks und einige Andere am Leben zu sehen, war es dennoch nicht richtig. Die Vergangenheit hätte niemals verändert werden dürfen. Sie stemmte die Hände in die Hüften. Die blaue Wolke stieß einen kleinen Seufzer aus und verwandelte sich in Justin Lewis zurück. Roth musste anerkennen dass das Wesen einen guten Menschen als Erschein-ungsbild gewählt hatte. Vermutlich wusste es auch über ihre Vergangenheit genaustens bescheid. "Ja. Ich weiss sehr gut über sie und jeden anderen Menschen dieser Welt bescheid. Das bedeutet aber nicht das ich ihnen oder sonst jemandem schaden würde. Ich bin lediglich auf der Durchreise um einige kleinere Fehler zu korrigieren." Roth fiel ein weiteres Mal an diesem Tag die Kinnlade hinunter. Dennoch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. "Und von welchen Fehlern sprechen wir hier?" verlangte sie zu wissen und sah dem Wesen tief in die Augen. Nun würde sie vielleicht etwas erfahren was einige ihrer Kollegen bereits Jahre gewusst hatten. Sie würde endlich etwas über die andere Seite erfahren. Etwas über Mythen und Legenden. Etwas von dem ihre beste Freundin einmal fast besessen war. "Nein. Ich werde ihnen nicht alles erzählen, Miss Roth. Es gibt Dinge die sie alleine heraus finden müssen oder niemals erfahren sollen. Ich werde ihnen nur erklären was ich tat und wieso, mehr werden sie nicht wissen." erwiderte er und Roth nickte knapp. Sie wunderte es nicht dass das Wesen ihre Gedanken las. Sie wollte endlich Antworten und würde ihre Angst unter Kontrolle halten.
Washington D.C., 01. Juli 2069
Cassidy Fox wurde an ihrem ersten Tag sofort gefordert. Auf diese Weise konnte sie ihre Erfahrung in einen neuen Fall hinein bringen und sich auf der anderen Seite mit ihren neuen Kollegen vertraut machen. Ihr wurde Agent Kirkland als Partner zur Seite gestellt. Sie würde die nächsten Jahre an seiner Seite Fälle bearbeiten und sich Tatorte ansehen. Sie konnte es schon nicht mehr erwarten. Nach ihrer Probezeit wollte sie den Chief bitten sie dauerhaft zu übernehmen. Momentan musste sie zwischen dem Hauptgebäude und der Einheit pendeln da nicht genügend Geld zur Verfügung stand um sie dauerhaft zu beschäftigen. Vielleicht würde sie in Zukunft ihren eigenen Schreibtisch erhalten und nicht für einen verstorbenen Agenten diesen Platz freihalten. Respekt musste sie sich erst noch verdienen wie ihr auch Kirkland verständlich gemacht hatte. Keine leichte Aufgabe. "Agent Fox, würden sie bitte den Detective nach dem Opfer befragen und sich anschließend gleich die Zeugenaussagen geben lassen?" Sie nickte knapp und wandte sich an James Garner, den sie persönlich für süß hielt. Kirkland blieb bei Doktor McGee. Die Forensikerin war dabei die Beweise zu sammeln, welche sie im Labor untersuchen wollte. Auch ein interessanter Beruf dachte Cassidy plötzlich. Er beinhaltete jedoch nicht viel Sonne und sehr viel Konzentration. Für sie undenkbar. Zum anderen wäre sie niemals so lange in die Schule bzw. aufs College gegangen. Niemals hätte sie dies durchgehalten. Es war in Ordnung wie es war. Auf diese Weise konnte auch sie ihren Beitrag leisten. Zum anderen litt sie unter Platzangst und drehte in geschlossenen Räumen fast durch. Laborant wäre keine Berufsrichtung gewesen. Sie trat neben den gutaussehenden Polizisten, schenkte ihm ein freundliches Lächeln und sah in seine braunen Augen. "Sie sind Neu!" entfuhr es ihn plötzlich. "Ist es so offensichtlich?" Garner nickte. "Ja. Sie arbeiten mit Kirkland. Normalerweise verlässt er überhaupt nicht ihre Zentrale oder kommt alleine. Ein Partner muss sehr viel ertragen. Ich fühle mit ihnen, Agent..?" "Cassidy Fox!" stellte sie sich vor und reichte ihm die Hand. "James Garner. Freut mich sehr sie kennen zu lernen. Wie lange sind sie schon bei der Einheit?" "Heute ist mein erster Tag. Die Kollegen sind noch ein bisschen zurückhaltend. Verständlich finde ich. Die verstorbenen Agenten waren jahrelang mit ihnen zusammen. Es wird nicht einfach diese Lücke zu füllen." Garner winkte ab. "Kenne ich. Mir ging es nicht anders. Aber mit der Zeit geht es weg und alle werden sie normal behandeln." "Sie sind sehr zuversichtlich?" "Ich weiss. Ist eine meiner einmaligen Eigenschaften." Cassidy wurde hellhörig. "Und was sind die Anderen?" fragte sie und schon mussten beide lachen. Sie waren sich auf anhieb sympathisch. Ein gutes Zeichen dachte sie. Nach einem warnenden Blick von Kirkland wurden beide wieder ernst. "Ich denke wir sollten lieber unsere Arbeit tun." sagte sie und auch Garner nickte knapp.
Etwas abseits der beiden Turteltauben konzentrierten sich Agent Kirkland und Dr. McGee auf ihre Aufgaben. Der Fall musste aufgeklärt werden und die Untersuchung durfte sich auf keinen Fall in ein Paarungsritual verwandeln. Die beiden waren keine Freunde von Pausen zwischen den Arbeitszeiten. Sie erledigten ihre Arbeiten und kümmerten sich erst danach um ihre persönlichen Anliegen. "Furchtbar die Beiden. Die sollten sich lieber auf die Arbeit konzentrieren und die Paarung später erledigen. Ist ja nicht auszuhalten." grummelte Kirkland und McGee nickte zustimmend. "Ich weiss was sie meinen, Harvey. Gut das wir uns zuerst um unsere Aufgaben kümmern und später um alles andere. Auf diese Weise übersehen wir nichts. Ich habe in den Jahren wo ich bei der Einheit arbeite, niemals einen Fehler gemacht und habe es meiner Konzentration zu verdanken. Es wäre unverantwortlich wenn die Neue wegen eines Mannes einen Fehler machen würde der den Fall gefährdet." Kirkland schnaufte. "Ich arbeite lieber alleine. Ich will sichergehen das niemand meinen Fall vermasselt. Ich werde mich mal mit dem Chief über meine neue Partnerin unterhalten. Wäre doch gelacht wenn ich nicht wieder alleine dienst tun könnte." Kirkland grinste breit. Er wusste das beim FBI Teamarbeit geleistet wurde. Dennoch konnte er alles genauso gut alleine tun. Bei Verhaftungen war ein Partner von Vorteil sonst störte dieser nur. Als Sherriff hatte er dies nicht. Manchmal fehlten ihm die alten Zeiten.
Tom Doyle hatte Schwierigkeiten sich an die vielen neuen Gesichter zu gewöhnen und sich klar zu machen das seine ganzen Freunde nicht mehr da waren. Royce war an einer Gehirnblutung gestorben, Almeida einfach verschwunden und an Lewis konnte er sich nur noch flüchtig erinnern. Er hatte seinen besten Freund vor einigen Monaten kurz gesehen. Nun war dieser ebenfalls verschwunden. Ebenso wie sein Original, welches laut April ein Leben in einer jahrtausende entfernten Zukunft führte. Es war interessant was das Original in knapp dreizig Jahren beim FBI erreicht hatte. Doyle hoffte es ebenso zu machen. Er wollte schon in der Jugend mehr aus seinem Leben machen und wenigstens einmal ein Held sein. Sein Original hatte sich diesen Traum erfüllt. Er wollte es ihm gleich tun. Vorher wollte er jedoch diesen Arbeitstag hinter sich bringen. Wo er hin sah erblickte er nur neue Gesichter. Es war wie in einem Alptraum. Sein ganzes bisheriges Leben war verschwunden. Wie sollte er diese Tatsachen nur verarbeiten? Wie sollte er jetzt leben? Was sollte er mich sich selbst anfangen? Fragen über Fragen schossen durch seinen Kopf. Er kam nicht auf eine passende Antwort. "Genauso wie dir ging es mir vor zwei Jahren. Damals wusste ich auch nicht was ich über den Personalwechsel denken sollte. Es war schwer aber ich habe mich daran gewöhnt." hörte Doyle eine vertraute Stimme sagen, blickte auf und stieß Luft aus seinem Mund. Ihm gegenüber stand Viktoria Del Amico. Sie war über Jahre gealtert, was in ihrem Gesicht Spuren hinter lassen hatte. Sie sah dennoch sehr gut aus und schenkte ihm ein Lächeln. Er wusste nicht was er sagen sollte. "So hat Direktor Tristan auch auf mich reagiert. Es tat gut eine vertraute Person wieder zu sehen. Wir haben uns zu lange nicht mehr gesehen." Doyle nickte heftig, stand auf und umarmte die ehemalige Kollegin. "Mit dir hatte ich nun wirklich nicht gerechnet!" "Ich weiss. Deswegen bin ich auch hergekommen. Chief Hammond meinte das du Schwierigkeiten hast dich einzugewöhnen, weshalb ich mal nach dem Rechten sehen wollte. Ich konnte es zuerst kaum glauben als ich hörte du wurdest geklont und erinnerst dich an deizehn Jahre deines Lebens nicht mehr. Ich wollte unbedingt kommen um dich sehen." Doyle nickte Hammond zu, während dieser grinste und sich in seinen Büroraum zurück zog. "Ich bin froh dich zu sehen. Es ist alles sehr verwirrend. Für euch sind Jahre vergangen, aber für mich nur ein Tag und es ist schwer eine Grenze zu finden. Ich muss plötzlich von so vielen Leuten Abschied nehmen und weiss nicht wo ich anfangen soll." "Ich weiss wie du empfindest. Es war schwer auch für mich. Vielleicht sollten wir uns bei einem Cafe unterhalten und ich erzähle dir alles was ich weiss." Doyle nickte knapp. "Ist gut. Ich hatte ohnehin nicht viel Arbeit."
Mike Hammond ging dieses ungute Gefühl nicht mehr aus dem Sinn. Er zermatterte sich schon den ganzen Tag über das Hirn. Er musste heraus finden wieso er sich seit einer Weile so merkwürdig fühlte. Ein leises Klopfen an der Tür weckte seine Aufmerk- samkeit. Für jede Unterbrechung war er froh. Sie lenkten ihn von seinen Gedanken ab. Agent Müller trat ein. "Chief, sie wissen dass wir heute Abend eine kleine Abschiedsfeier für Logan geben wollen?" Hammond nickte knapp. "Ich habe es nicht vergessen. In den letzten fünf Stunden haben sie mich bestimmt zwölfmal erinnert. Ich werde es bestimmt nicht vergessen." Die junge Frau hob einen Zeigefinger. "Das will ich auch hoffen. Es sollen alle Kollegen anwesend sein die mit Logan im letzten Jahr zu tun hatten. Er soll wissen das er Freunde hat und jeder Zeit zurück kommen kann." Hammond hob eine Hand in die Höhe. "Das weiss er bestimmt. Falls nicht können sie ihn zwanzig Mal dran erinnern." witzelte er, die junge Frau grinste und wandte sich ab. Hammond atmete tief durch. Auf eine Party hatte er nicht unbedingt Lust. Ihm gingen andere Dinge durch den Kopf. Logan gehörte jedoch zur Mannschaft und sollte als solches Mitglied gebührend gefeiert werden. Vielleicht würde es ein schöner und ruhiger Abend, dachte er und stellte eine Verbindung zu Myers her: "Allison? Haben sie vielleicht eine Idee für ein Abschiedsgeschenk?" fragte er seine rechte Hand und hörte der jungen Frau aufmerksam zu.
Evelyn Petersen konnte es kaum fassen. Sie saß Rita Baxter, einem Mitglied der Gruppe gegenüber und versuchte ihr klar zu machen dass irgendetwas die Vergangenheit geändert hatte. Es war merkwürdig. Rita und alle anderen Mitglieder schienen von den Veränderungen ebenfalls betroffen zu sein. Wie konnte dies nur passiert sein? Und wieso erinnerte nur sie sich an vorher? Normalerweise stand die Gruppe über allen Veränderungen und konnte nicht beeinflusst werden. Irgendetwas hatte dies geändert. Wieso nur? "Und die Gruppe ist sich wirklich sicher das alles in Ordnung ist und nicht an der Zeitlinie herum experimentiert wurde? Könnten sich die Mitglieder vielleicht unter Einfluss eines Zaubers befinden?" Rita schüttelte den Kopf. "Du weisst dass so etwas nicht möglich ist, Evie. Die Gruppe steht über allem anderen, selbst damals schon über dem Tribunal. Niemand könnte uns manipuliert haben." versicherte die junge Frau, welche schon seit dem frühen Mittelalter der Gruppe angehörte. Petersen senkte ihren Kopf. Sie wusste das etwas nicht in Ordnung war. Sie wusste jedoch nicht wie sie die Gruppe überzeugen sollte. Sie hatte keine Beweise. "Vielleicht hast du recht und ich habe mir wegen nichts Sorgen gemacht. Vielleicht bin ich heute bloß mit dem falschen Fuß aufgestanden. Ich sollte mal etwas weniger arbeiten." Rita grinste. "Das solltest du wirklich tun, Evie. Wir sind zwar unsterblich dass heißt aber nicht das wir bist zur Erschöpfung arbeiten müssen." sagte sie und löste sich blitzschnell auf. Carl Logan trat nicht mal eine Sekunde später an den Tisch heran, legte die Stirn in Falten und musterte die Coroner. "Hast du gerade mit dir selbst geredet, Evelyn?" Sie schüttelte den Kopf, konzentrierte sich und zauberte sich ein Headset hinter ihr linkes Ohr. Er nickte. "Es hat so ausgesehen. Wäre aber nicht schlimm gewesen. Ich habe hier schon so viel mit mir selbst gesprochen das ich ein Auge dafür bekommen habe." Petersen lächelte. "Wird dir die Einheit nicht fehlen wenn du wieder Medizin studierst?" "Sie fehlt mir jetzt schon. Ich habe hin und her überlegt ob sich nicht vielleicht beides in Zukunft bewältigen lässt. Ich kann mich aber nur auf eine Sache konzentrieren. Aber wenn ich inzwischen zu alt für das Studium geworden bin und ich mich kaum noch auf den Lernstoff konzentrieren kann, komme ich wieder." versprach er, lächelte und wandte sich ab. Petersen sah dem ehemaligen Kollegen nach. "Alles gute Carl!" flüsterte sie leise.
"Ich hatte keine andere Wahl. Im letzten Jahr bin ich zufällig in eure Welt eingetreten und habe das Chaos nach diesem Anschlag gesehen. Ich hätte mich nicht eingemischt wenn es nicht viele Menschen gegeben hätte die nicht hätten sterben dürfen. Aus diesem Grund beschloss ich etwas dagegen tun unternehmen." erklärte die Erscheinung aber Roth verstand kein Wort. Sie versuchte seine Worte zu begreifen, wusste jedoch dass diese sie überforderten und sie vielleicht niemals verstand worüber er sprach. "Wieso haben sie dann die Geschichte verändert und Personen zurück gebracht die nicht mehr leben sollten?" "Weil einige noch eine Aufgabe im Leben hatten und ihre Zeit nicht um gewesen ist. Die Einheit war und ist schon immer sehr wichtig für die Bewohner dieser und jeder anderen Stadt gewesen. Es muss auch in Zukunft eine Einheit geben. Selbst wenn eine neue Einheit ins Leben gerufen worden wäre, wäre es niemals wieder das Gleiche gewesen. Die Einheit ist sehr wichtig für die Zukunft." Roth schüttelte heftig den Kopf. "Und wieso haben sie dann Hammond und Banks zurück gebracht? Wieso nicht einfach Chelsea? Ich finde das sie auch nicht sterben musste. Oder wieso wurde stattdessen Kelly Caine bei dem Anschlag getötet?" Die Erscheinung zuckte Lewis breite Schultern. "Der Tod konnte nicht um noch mehr Leben betrogen werden. Jemand musste den Platz der beiden Männer einnehmen. Kelly Caine war nicht besonders wichtig. Es spielte keine Rolle ob sie lebte oder sterben sollte." "Dann haben sie Kelly getötet weil sie ihnen nicht wichtig genug erschien um zu leben?" entfuhr es Roth. "Was haben sie sich bloß gedacht? Was gab ihnen dazu das Recht? Alle Menschen haben ein Recht auf leben. Es ist zwar schön Hammond und Banks wieder zu sehen aber sie hatten kein Recht zu leben. Ihre Zeit war um." Das Wesen winkte ab. "Das sehe ich anders. Kelly Caine hätte sich selbst die Schuld für Banks tot gegeben, versucht sich um zu bringen und wäre in einer Irrenanstalt gelandet. Ich habe dieses Schicksal verändert, weil ich zum Wohle der Anderen entschied. War dass wirklich so falsch?" "Ja. Es war nicht richtig. Wenn die Zeit der Menschen um ist machen sie Platz für andere und bei Kelly war es noch nicht Zeit zu gehen." Die Augen des Wesen leuchteten plötzlich in roter Farbe auf. Roth trat einige Schritte zurück. "Ich hatte nicht vor die Zukunft zu ändern. Das Doyle Imperator wurde bleibt bestehend. Ich änderte lediglich einige kleine Ereignisse im Leben anderer Menschen und ich bin noch nicht fertig. Vielleicht werden sie es irgend wann verstehen, Miss Roth. So bald sie erkennen wer sie wirklich sind!" entgegnete die Gestalt und verschwand.
Roth befand sich eine Sekunde später nicht auf dem Korridor der Zentrale wieder, sondern in ihrem Apartment. Sie rannte augenblicklich zur Zeitung um fest zu stellen das alles wieder normal war, musste jedoch erkennen das noch mehr Zeit vergangen war als sie sich mit dem Wesen unterhielt. Es war bereits Dezember, wie sie auch durch den gefallenen Schnee erkennen konnte, als sie aus dem Fenster blickte. "Wieso tust du dass nur!" brüllte sie und sank auf die Knie als sie Erinnerungen überkamen die sie nicht selbst erlebt hatte. Vermutlich wurde ihr Gedächtnis angepasst um ihr zu helfen. Ein stechender Kopfschmerz breitete sich aus. Roth wollte dass es aufhörte. Sie wollte wieder ihr altes Leben zurück haben. Unter Einfluss ihrer Schmerzen vernahm sie dennoch eine männliche Stimme. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. "Schatz? Bist du in Ordnung? Soll ich vielleicht einen Arzt rufen?" fragte die Stimme besorgt aber Roth schüttelte den Kopf. Sie öffnete die Augen und erkannte einen Mann in den Dreißigern. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. In ihren Erinnerungen kannte sie ihn als John Cole Trent. Ihren Ehemann. Ihr fiel die Kinnlade hinunter. Was war hier los? Wieso war sie plötzlich Ehefrau? "Wer bist du?" fragte sie verdutzt. "Du musst dir heftig den Kopf gestoßen haben wenn du dich schon nicht mehr an deinen eigenen Ehemann erinnern kannst. Komm ich hole dir ein Glas Wasser." meinte er, führte sie in die Küche und gab ihr dort eine Kopfschmerztablette. Roth verstand die Welt nicht mehr. Wie sollte sie mit dieser Veränderung umgehen?
Der Erzähler
Annabell Kennedy überlegte seit einer Weile fieberhaft was sie tun sollte. Sie wusste das die Deadline beinahe verstrichen war und sie bald zurück in ihre Zeit gehen musste, wo sie an einer Mission in die weiten des Weltraums teilnehmen sollte. So sehr sie Reed mochte, dorthin konnte er sie nicht begleiten. Er lebte in dieser Zeit, hatte hier Freunde und einen Job den er sehr mochte. Es würde ihm in einer Zukunft in der die Menschen bereits den Weltraum erforschten nicht gefallen. Sie gehen zu lassen vermutlich auch nicht. Kennedy wusste nicht was sie tun sollte. Sie konnte nicht bleiben. Dies war nicht mehr ihr Leben. Sie war froh gewesen Archer damals in die Zukunft gefolgt zu sein um dort ein neues Leben und eine neue Aufgabe zu beginnen. Sie arbeitete nicht nur an dem Energieschild sondern erhielt einen Doktortitel in Physik. Sie dachte sie wäre vollkommen zu frieden und würde nichts mehr in ihrem Leben brauchen. Bis sie Reed nahe war stimmte es auch. Seitdem hatte er ihr Leben vollkommen verändert und zeigte ihr jeden Tag wie wichtig sie ihm war. Wie konnte sie ihm eine Trennung nur zu muten? Er hatte ihr schon einmal von einer Trennung erzählt die er nur schwer verdauen konnte. Ein weiteres Mal würde viel Zeit vergehen bis er wieder für eine Beziehung bereit war, wenn er sich überhaupt erholte. Sie stöhnte laut und biss die Zähne zusammen. Ihr Abreisetermin sollte noch dieses Jahr sein. In zwei Wochen sollte es so weit sein. Sie wollte diese Zeit unbedingt mit Reed verbringen und sich dann während der Mission dafür hassen ihn verlassen zu haben. "Ich weiss sie können mich nicht hören, Jack, nicht in dieser Zeit. Aber ich könnte jetzt wirklich einen ihrer guten Ratschläge gebrauchen. Ich liebe einen Mann, kann aber nicht bei ihm bleiben. Ich wüsste gern was ich tun soll um mich zu entscheiden." murmelte vor sich hin und blickte zum Nachthimmel hinauf. Eine Sternschnuppe trat in ihr Blickfeld und war auch schon wieder verschwunden. Es reichte ihr jedoch um sich etwas zu wünschen.
Washington D.C., 03. September 2069
Angela Morton ärgerte sich über sich selbst. Ein Kollegen wurde vor zwei Tagen zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er einem Drogendealer über Jahre hinweg geholfen hatte nicht selbst ins Gefängnis zu kommen. Sie wusste zunächst nicht wie sie darauf reagieren sollte. Sie hatte nicht viel Kontakt zu Agenten wie O`Neill, dachte jedoch immer diese gut zu kennen und ärgerte sich nun dass es nicht gestimmt hatte. Vielleicht machte sie sich auch nur etwas vor. Seitdem sie ihre Beförderung angenommen hatte, verbrachte sie viel Zeit in ihrem neuen Büro im Hauptgebäude, mit den anderen Direktoren oder dem Regionaldirektor selbst. Sie hatte den Kontakt zu ihren frühren Kollegen abgebrochen und sich seit zwei Jahren nicht einmal mit diesen getroffen oder sich nach ihnen erkundigt. Früher wäre ihr dies niemals in den Sinn gekommen. Die letzten Jahre hatte sie jedoch sehr verändert. Sie hätte sich vielleicht einige Male mit O`Neill treffen sollen und ihm ihre Hilfe anbieten müssen. Vielleicht hätte sie ihm irgend wie helfen können. Vielleicht auch nicht und ihre Schuldgefühle waren fehl am Platz. Sie betraf an diesem Vorfall keine Schuld. Ihre Aufgabe war es die Sondereinheit zu betreuen und nicht alle anderen Abteilungen des Hauptgebäudes. Aber vielleicht sollte man in Zukunft beides tun. Ein Klopfen unterbrach plötzlich die Stille in ihrem Büro. "Herein!" rief sie aus und war nicht erstaunt Agent Müller zu sehen. Er hatte schon im Prozess gegen O`Neill ausgesagt und für dessen hohe Haftstrafe gesorgt. Es war komisch. Bei einem gewöhnlichen Straftäter würden sie und ihre Kollegen alles tun damit dieser eine harte Strafe erhielt und seinen Anwalt verfluchen sobald es diesem gelang ein milderes Urteil zu bekommen. Bei einem Kollegen taten sie jedoch was sie konnten um dessen Leben und dessen Karriere zu retten. Es war irgendwie nicht richtig. Morton hoffte Gott würde ihr vergeben können. "Agent Müller, womit habe ich diese Besuch verdient? Sind sie wieder einem Verräter auf den Fersen oder haben sie schon jemand passenden gefunden?" Der Agent schüttelte den Kopf. "Auch wenn sie es mir vielleicht nicht glauben wollen, kann ich ihnen nur immer wieder versichern das ich wirklich keine andere Wahl hatte und Agent O`Neill nicht retten konnte. Ich bin zwei Jahren einer Menge Beweisen nachgegangen die mich am Ende direkt zu ihm geführt haben und musste handeln. Ich konnte es leider nicht verhindern so gerne ich es wollte. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich habe lediglich meine Pflicht getan." Morton winkte ab und funkelte Müller finster an. "Für Entschuldigungen ist es jetzt zu spät. Sie hätte zuerst mit mir sprechen müssen oder sich wenigstens an den Direktor wenden können. Wir hätten mit O`Neill zuerst gesprochen und versucht eine mildere Strafe für ihn zu bekommen. Das wären sie ihm schuldig gewesen." erinnerte sie vorwurfsvoll während Müller nur die Schultern zuckte. "Ich kann es nur noch mal wieder holen, Direktor Morton. Ich musste meine Pflicht tun. Schade das sie nicht nachvollziehen können wie ich mich gefühlt habe!"
erwiderte er und wandte sich ohne jedes weitere Wort ab. Morton blieb alleine zurück, senkte ihren Kopf und blickte nachdenklich auf den Tisch. Müller hatte mit seinem letzten Satz recht. Sie hatte bisher nicht einmal gefragt wie es ihm ging. Sie hatte ihn nur verurteilt und er hatte jedes Recht wütend auf sie zu sein. Vielleicht war sie wütender auf sich selbst als auf die Tatsache das ein Undercovereinsatz ohne ihr Wissen durchgeführt wurde. Vielleicht wurde es wirklich Zeit mal wieder etwas mehr Zeit mit ihren alten Kollegen zu verbringen um eine solche Situation schon in der Anfangsphase zu verhindern. Einige Tränen rannen über ihre Wangen während sie an O`Neill dachte.
Mike Hammond konnte nicht glauben was Roth ihm soeben erzählt hatte. Es spielte überhaupt keine Rolle das sie sonderbare Kräfte entdeckt hatte um sich vor einem Attentat zu retten, sondern die Tatsache das sie mit ihm nicht darüber gesprochen hatte. Sie waren vielleicht noch nicht lange zusammen, er hatte jedoch gedacht sie würde beginnen im zu vertrauen, was sie offensichtlich nicht konnte. Er hatte Mühe ihr in die Augen zu sehen. Besonders dieses Jahr waren sie sich sehr nahe gekommen, weshalb er ihre Reaktion auf das letzte Ereignis nicht verstehen konnte. Er war blitzschnell aus seinem Sessel aufgestanden und ans Fenster getreten. Aus seinem Bürofenster hatte er einen schönen Blick auf die nächtliche Stadt und den nächtlichen Verkehr. Zum entspannen eine gute Idee. "Es tut mir wirklich sehr leid, Mike. Du musst mir glauben das ich überlegt habe wirklich mit dir zu reden und mich erst im letzten Moment dagegen entschied. Ich musste mit jemandem sprechen der sich sein Leben lang mit derartigen Phänomen beschäftigt hat und mir mit meinen Kräfte vielleicht hätte eher helfen können als du. Ich habe einige Antworten benötigt und kein Mitgefühl eines Mannes mit dem ich eine Beziehung eingegangen bin." Sie brach ab, stand ebenfalls auf und trat neben ihn. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du solltest nicht denken das ich dir nicht vertrauen würde. Das tue ich und du kannst dir nicht vorstellen wie sehr. Aber in diesem Fall konntest und kannst du mir nicht helfen. Außer Russell kann dies vielleicht nur noch der Erzähler." Hammond holte tief Luft, drehte sich zu ihr und ehe er etwas erwidern konnte war Roth auch schon verschwunden. "Stacy!" rief er laut aus und blickte sich in dem kleinen Raum oftmals um. Sie war schon einmal mitten aus einem Büro verschwunden und wie damals fragte er sich plötzlich ob er sie jemals wieder sehen würde.
"Ich bin die Beweise nicht nur einmal durch gegangen und konnte nichts finden was eine direkte Schuld des Verdächtigen beweist. Ich fürchte sie müssen ihn gehen lassen, Agent Carpenter." Carpenter schüttelte den Kopf. "Sind sie wirklich sicher, Sandra? Könnte es nicht sein das vielleicht schon bei der ersten Untersuchung Beweise nicht gründlich unter-sucht wurden oder einige übersehen wurden?" McGee schüttelte nun ihrerseits den Kopf. "Ich bin mir vollkommen sicher. Ich habe die Beweise nicht nur einmal gründlich überprüft und verstehe mich gut auf mein Handwerk. Glauben sie mir. Wenn der Verdächtige der Entführer und Mörder des Opfers gewesen wäre hätte ich Spuren gefunden und persönlich mit dem Finger auf ihn gezeigt. Leider kann ich die Beweislage nicht ändern." berichtete die Wissenschaftlerin während Carpenter seufzte. Das Entführungsopfer wurde tot auf einer Müllhalte gefunden sodass jede Hilfe zu spät kam. Er biss sich wütend auf die Unterlippe. "Und was sollen wir jetzt tun? Hast du noch irgendwelche Vorschläge, Cassie?" Cassidy schüttelte nun ebenfalls den Kopf. "Wir wissen nicht mal wer als Mörder in Frage kommt und können deswegen keine Fandung heraus geben. Ich denke wir sollten den Fall zu den Akten legen." "Dann war die ganze Arbeit um sonst? Habe ich erfolglos versucht eine Verbindung zwischen Täter und Opfer her- zustellen?" wollte McGee fassungslos wissen während Cassidy nickte. "Ich weiss dass es hart klingen muss, aber in diesem Fall haben wir keinen Täter und werde bestimmt niemanden finden. Wenn er clever ist, hatte er das Land schon lange verlassen ehe wir den Fall übernahmen. Ich denke nicht das wir noch ein Erfolgserlebnis verzeichnen können." meinte Cassidy und schnaufte. "Wir sollten die Hoffnung nicht verlieren, Cassie!" "Wie dass?" wollte sie wissen und sah ihren Kollegen fragend an. "Der Entführer hat eine Menge Geld für die Freilassung des Opfers erhalten. Er wird davon bestimmt eine Weile leben können, muss sich irgendwann jedoch Gedanken um seine finanziellen Mittel machen und bestimmt noch einmal diesen Weg einschlagen. Ab diesem Moment werden wir dasein und ihn schnappen." Cassidy nickte zustimmend. Daran hatte sie noch nicht gedacht. "Das werden wir bestimmt!" stimmte sie ihm zu und sahen alle Drei zu ihrem Hauptverdächtigen hinüber, welcher aus Mangel an Beweisen soeben freigelassen wurde.
Stacy Roth sah sich zu allen Seiten gründlich um konnte dort wo sie war jedoch keinen Unterschied erkennen. Sie befand sich ein weiteres Mal in der Dimension in welcher der Avatar existierte. Sie schüttelte heftig ihren Kopf. Sie konnte nicht begreifen wieso sie schon wieder hier war und nicht einmal von ihm in Ruhe gelassen werden konnte. Als sie einen Blick über ihre rechte Schulter warf und eine Gestalt näher kommen sah, griff sie blitzschnell zu ihrer Pistole und hielt diese mit beiden Händen fest umklammert vor sich. Die Gestalt führte jedoch eine schnelle Handbewegung aus und ließ ihre Waffe verschwinden. Sie erstarrte und wich um einige Schritte von der Gestalt zurück. "Wieso so ängstlich, Stacy? Ich habe gehört das du nach mir gesucht hast und mich dringend sprechen wolltest. Jetzt bin ich hier und du willst auf mich schießen. Wie soll ich dass denn verstehen?" ergriff die Gestalt das Wort während Roth die Stirn in Falten legte und diese fragend an blickte. "Wer sind sie und wieso weiss jeder wer ich bin?" Die Gestalt zuckte nur die Schultern. "Es ist meine Geschichte und folglich muss ich auch über meine Hauptcharaktere bescheid wissen. Wenn nicht sollte ich mir ernsthafte Sorgen machen." erwiderte die Gestalt und Roth fiel die Kinnlade hinunter. Sie hatte ihn endlich gefunden. Das Wesen das ihr einige Fragen beantworten konnte. Sie stand dem Erzähler gegen- über und wusste nicht was sie als nächstes tun oder sagen sollte.
Jack Russell war erstaunt nach solch kurzer Zeit einen weiteren Besucher an seiner Haustür begrüßen zu dürfen. Jahrelang hatte ihn niemand aufgesucht oder gesehen ob er noch immer unter den lebenden war und während den letzten zwei Jahren inzwischen drei Mal. Dies musste wohl ein neuer Rekord sein. Er hatte einem jungen Mann kaum die Tür geöffnet als dieser wie ein wild gewordener Bulle in den Raum stürmte und den alten Mann angriff. Russell sah für sein Alter zwar recht gebrechlich aus, konnte sich in Wahrheit jedoch noch immer verteidigen auch wenn er es wie früher nicht mehr mit mehreren aufnehmen konnte. Mit einem Schulterwurf überwältigte er den jungen Mann und sah ihn anschließend fragend an. "Wie ich bemerkt habe bin ich die Quelle ihres Ärgers und würde sehr gerne Einzelheiten erfahren, sofern sie jetzt noch wissen wieso sie mich aufgesucht haben. Falls es etwas mit ihrer Tochter Megan zu tun haben sollte, kann ich als Verteidigung nur sagen das sie sich zu kokett gekleidet hatte als das sie mich einfach kalt ließ. Danach führte eines zum anderen und wir waren anschließend..." Hammond hob eine Hand und winkte angewidert ab. "Ich bin nicht Megan´s Vater und würde es wenn es so wäre auch nicht wissen wollen!" Russell nickte und half dem jungen Mann beim aufstehen. Hammond sah ihn fragend an. "Ich hoffe doch dieses Mädchen ist keine Minderjährige sonst werden sie ihren Lebensabend in einer kleinen Zelle ver- bringen." warnte er ernst. "Nein. Sie ist schon älter und geht auf College wo wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Ich hielt dort einen Vortrag über ein Artefakt welches ich vor vielen Jahren in Ägypten fand und versuchte dessen Geheimnis zu entschlüsseln. Bisher ist es mir noch nicht gelungen. Ich bin jedoch zu versichtlich das Megan meinen Lebenstraum weiter führt wenn ich nicht mehr da bin. Sie ist eine sehr begabte junge Frau." Russell wandte sich von dem jungen Mann ab, trat in die Küche und kehrte mit einem Glas Wasser zurück welches er an Hammond weiterreichte. "Welchen Umständen ver-danke ich ihren Besuch, Mister?" "Hammond, Mike Hammond. Ich arbeite beim FBI, genauer gesagt bei einer Sondereinheit und bin hergekommen weil eine Freundin sie neulich aufsuchte um etwas über einen Zwischenfall zu erfahren." Russell verengte die Augen und musterte den jungen Mann gründlich. "Bloß eine Freundin oder schon etwas mehr?" "Wir sind seit einer Weile ein Liebespaar. Ich möchte einfach nur wissen ob bei ihr alles in Ordnung ist. Sie hat mir zwar einiges erzählt, ich fürchte jedoch dass es noch nicht alles war." "Vielleicht sollten sie lieber ihre Freundin fragen ehe sich mich aus- quetschen wie eine Zitrone." meinte Russell. "Das geht leider nicht. Stacy ist direkt vor meinen Augen verschwunden. Ich möchte wissen ob sie mir verraten können wo sie ist und wie ich zu ihr kommen kann?" Russell legte nachdenklich seine Stirn in Falten. Konnte es sein das Roth gerade den Erzähler traf? Wenn doch wieso war er nicht auch bei dem Gespräch dabei? Er suchte viel länger nach dem Erzähler als Roth und brauchte die Bestätigung das dieser kein Mythos sondern Realität war. "Ich denke nicht das ich ihnen helfen kann, Mister Hammond. Selbst wenn ich wüsste wo ihre Freundin sich zur Zeit befindet, könnten wir nicht zu ihr gehen. Es gibt in dieser Welt mächtige Kräfte die sie niemals verstehen werden egal was man ihnen erzählt oder sie meinen verstanden zu haben. Ich gebe ihnen den Rat es erst garnicht zu versuchen." Hammond stemmte seine Hände auf die Hüften. "Ich kann sie nicht alleine lassen. Ich liebe...!" Hammond konnte seinen Satz nicht beenden da Russell plötzlich in einem hellen Licht verschwand und ihn alleine zurück ließ.
Carl Logan hatte die letzten beiden Jahre genutzt um sich in Sachen Medizin wieder auf den neusten Stand zu bringen und sein erstes Praktikum in der Notaufnahme zu beginnen. Im nächsten Jahr wollte er als Chirug ebenfalls ein Praktikum machen um sich alle Möglichkeiten offen zu halten. Er fühlte sich nach seinem jahrelangen Dienst beim FBI am richtigen Platz und verstand nicht wieso Harrison sich deswegen so aufregte. Er sollte sich eigentlich für ihn freuen und nicht versuchen ihm Schuldgefühle einzureden. "Ich weiss garnicht was du überhaupt von mir willst, Frank? Ich habe meine Zeit beim FBI gedient und aufgehört um als Arzt weiterhin den Menschen zu helfen. Ich bin über diesen Tausch mehr als nur zu frieden. Ich verstehe nicht wieso du noch immer versuchst mich zurück zu holen. Ich habe Agent Reed vor einer Weile getroffen und erfahren das die Einheit noch immer unterbesetzt ist, aber trotzdem verspüre ich keine Lust zurück zu kommen, auch wenn es nur vorübergehend sein sollte. Meine Frau wäre damit nicht einverstanden und ich bin es auch nicht. Als mein Freund müsstest du dass verstehen und rücksicht nehmen." donnerte seine Stimme und andere Gäste in dem überfüllten Restaurant drehten sich zu ihnen um. "Ich bitte dich als Freund mir zu helfen." erwiderte Harrison während Logan abwinkte. "Schwachsinn! Ich kenne dich gut genug um zu wissen das du deswegen nicht zum Direktor gehen willst. Du hast Angst davor den Chief zu übergehen und willst daher lieber ehemalige Agenten zurück holen. Du hast dich wirklich nicht verändert." "Was soll denn dass heißen, Carl? Du hast dich auch nicht ver-ändert. Du hast schon immer das Schlachtfeld verlassen ehe die Schlacht überhaupt vorbei war. Ich wette als Arzt wirst du irgendwann genau das selbe machen. Wenn es zu schwer ist wirst du wieder alles hinschmeißen und hoffen es durch Flucht lösen zu können." Logan grunzte, trank sein Bier in einem Zug aus und stand auf. "Und genau deswegen ist es gut das wir keinen Kontakt hatten!" zischte er und wandte sich ab. Harrison blieb alleine zurück. Nachdenklich blickte er auf seinen Salatteller. Konnte er nicht wenigstens bis zum Nachtisch warten ehe er die Freundschaft zu Logan zerstörte?
Die Sonne war nicht mal aufgegangen da wurde Agent Reed schon von der Polizei über eine gefundene Leiche in Kenntnis gesetzt und hatte sich sofort auf den Weg gemacht. Er war auf dem Weg in die Zentrale gewesen und kam deshalb alleine am Fundort an, stieg aus seinem Wagen aus und ließ die Polizeiabsperrung hinter sich. Er hatte nicht mal die Möglichkeit sich nach dem Opfer zu erkundigen, da er plötzlich von Margie Ross angesprochen wurde. Er drehte sich zu der Reporterin um und hielt eine Hand vor sein Gesicht um dem Licht der Kamera zu entgehen. "Agent Reed, könnten sie unseren Zuschauern sagen was sich hier abgespielt hat oder wieso das FBI hinzu gezogen wurde? Ich bin sicher unsere Zuschauer wird es brennend interessieren." Reed zuckte gelangweilt die Schultern. "Selbst wenn ich es wüsste würde ich es ihnen nicht sagen. Aber schön das sie es immer wieder versuchen, Margie." erwiderte er, grinste und wandte sich ab. Er ging auf mehrere Beamte in Uniform zu, wo er auf auch Lieutenant Smith traf mit der er nicht gerechnet hatte. Er zog eine Braune nach oben. "Jodie, was führt sie persönlich hier her? Ich dachte als Lieutenant würden sie die Freuden des einfachen Schreibtischjobs genießen?" Smith schüttelte heftig den Kopf. "Ich wollte mal wieder meinen Schreibtischjob ein wenig zurück stellen um mal wieder an den Ermittlungen zu helfen. Ich vermisse den Papierkram zwar nicht aber dafür die Action. Eine Beförderung anzunehmen ist die Hölle." Reed lachte. "Genau aus diesem Grund lasse ich mich nicht befördern!" sagte er und nickte Cassidy zu als diese ebenfalls die Absperrung hinter sich ließ. "Bist du schon wach oder noch immer?" wollte Reed wissen. "Ich war noch gar nicht im Bett. Ich musste meinen Hauptverdächtigen aus Mangel an Beweisen freilassen und konnte schon alleine deswegen nicht schlafen. Vielleicht kann mich ein bisschen Arbeit ablenken." Reed grinste matt. "Was haben sie für uns?" fragte er Smith, welche jedoch kein Wort sagte und stattdessen an ihnen vorbei marschierte. Die beiden Agenten folgten ihr bis zu einem Fluss welcher aus der Stadt führte. "Ein Jogger hat den Leichnam gefunden und uns sofort verständig." "Wissen sie schon um wen es sich bei dem Opfer handelt?" entgegnete Cassidy und Smith nickte zustimmend. Sie presste die Lippen aufeinander. "Ja. Aber es wird ihnen bestimmt nicht gefallen." Reed als auch Cassidy sahen sich fragend an. Sie sahen zu Smith und dann zu dem Leichnam, welcher im nächsten Moment auf den Rücken gedreht wurde und die Beiden erkannten um wen es sich handelte. "Ich muss Direktor Morton anrufen!" rief Reed entsetzt und griff augenblicklich zu seinem Mobiltelefon.
Stacy Roth wusste nicht wie sie auf den Erzähler und seine Aussage reagieren sollte. Sie wusste nicht mal ob es sich wirklich um den Erzähler oder nicht doch den Avatar handelte. Sie wurde nicht nur einmal getäuscht und war sehr vorsichtig in diesen Dingen. Sie überlegte zu dem noch ob sie wirklich die Wahrheit über den Erzähler wissen wollte oder wieso sich dieser so nannte. War er wirklich ihr Schöpfer oder lediglich ein Wesen das ihnen von dem Avatar erzählen sollte. Ihr Kopf tat schon weh während sie fieberhaft am überlegen war. "So wohl als auch würde ich sagen, Stacy. Du kannst dir natürlich auch eine Variante aussuchen die dir besser gefällt." meinte das Wesen plötzlich und Roth merkte das sie wohl keinen Gedanken mehr für sich behalten durfte. Sie drehte sich zn dem Wesen um und wollte gerade etwas sagen als zwei Lichter rechts und links neben ihr erschienen und Russell sowie Petersen auftauchten. Die Beiden sahen ebenso ratlos aus wie es Roth zuvor. "Was ist passiert? Wieso bin ich hier?" verlangte Petersen zu wissen und funkelte die Gestalt vor sich finster an. Russell hingegen musterte diese und grinste zufrieden. "Wieso müssen sie jetzt grinsen, Jack? Finden sie diese Situation etwa so witzig?" knurrte Petersen weiter. Russell schüttelte den Kopf. Er trat näher auf die Gestalt zu. "Das ist der Erzähler, Evelyn. Sie sollten lieber etwas mehr Respekt zeigen!" meinte er und Petersen fiel die Kinnlade hinunter. Sie wusste nicht mehr was sie sagen oder denken sollte. Der Erzähler war ein Mythos und niemand zuvor hatte ihn jemals gefunden oder war ihm begegnet. Sie wusste nicht wie sie sich nun verhalten sollte. Sie räusperte sich und senkte ihren Blick. "Tut mir leid. Ich wusste nicht wer vor mir stand als ich respektlos los redete." Die Gestalt winkte ab. "Ist schon in Ordnung, Evelyn. Ich habe dich so geschaffen. Du konntest demnach nicht anders als das Unbekannte zu hinterfragen oder dich neuem gegenüber stumm zu stellen. Vielleicht hätte ich bei dir nicht so übertreiben dürfen, weshalb ich mich entschuldigen sollte." erwiderte die Gestalt und wandte sich an Roth während Petersen erstarrt war. Sie würde seine Worte erstmal in Ruhe verdauen müssen.
Roth blickte plötzlich alarmierend auf. "Sie sind für die Veränderungen der Zeitlinie verantwortlich. Sie haben den Avatar ins Leben gerufen und uns hergebracht." zählte sie alle Fakten zusammen während die Gestalt nur nickte und grinste. "Korrekt!" erwiderte er und sah in die Runde. "Wollen sie noch mehr wissen oder werden sie damit nicht zurecht kommen?" fragte er und sah in ratlose Gesichter. Wie würden sich die Charaktere die er geschaffen hatte, wohl entscheiden.
Jonathan O`Neill wusste dass es schon bald zu ende gehen würde. Er hatte Hector verpfiffen und konnte sich schon denken was dieser mit ihm tun würde. Vermutlich würde er ihn langsam töten. Vielleicht war es eine gute Strafe für ihn. Auf diese Weise würde ihm verdeutlicht das es immer Konsequenzen gab und er die Familie niemals in Schwierigkeiten bringen durfte. Hector war vielleicht ein schlechter Mensch und verkaufte an Jugendliche Drogen, er war jedoch nicht für die Taten von ihm verantwortlich und hätte niemals dessen Probleme ausbaden dürfen. Hector war ebenfalls verhaftet, vor Gericht gebracht und zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden. Er würde sich auf jeden Fall an ihm rächen. O`Neill blickte auf das Bild seiner Frau in seinen Händen und musste einen Moment an sie denken. Er hatte sie kaum gekannt und ver-sprochen immer an ihrer Seite zu stehen, was er nun nicht mehr tun konnte. Sie hatte ihn bei seiner Verhandlung nicht in die Augen sehen können. Sie war zu tiefst enttäuscht und schämte sich für ihren Ehemann. Vielleicht hatte sie recht. An ihrer Stelle hätte er vielleicht genauso reagiert. Vielleicht auch nicht. O`Neill zuckte die Schultern und blickte zur Zellentür als sich diese soeben öffnete. Einer von Hector´s Schlägern stellte sich in die Tür und stemmte die Hände auf die Hüften. "Du weisst was jetzt passiert nicht wahr?" fragte er und grinste süffisant. O`Neill grinste ebenfalls. "Ja dass weiss ich. Ich habe es verdient. Versprecht mir nur das ihr auf Marisol aufpasst. Sie soll mal nicht wie wir enden..." bat er während der Schläger zustimmend nickte und näher trat. O`Neill wusste das er sich nicht wehren brauchte, er hatte keine Chance und würde ohnehin sterben. Es war bereits entschieden.
Washington D.C., 03. September 2069
Angela Morton fand es merkwürdig mitten in der Nacht zum Fundort einer Leiche gerufen zu werden. Normalerweise las sie die Fallberichte letztendlich und hatte nicht mehr viel mit realen Ermittlungen zu tun. Schade wenn sie sich manchmal an ihre Anfänge zurück erinnerte. Sie zuckte die Schultern, ließ die Polizeiabsperrung hinter sich und trat auf die Agenten Reed und Fox zu welche ihr einen ernsten Blick zu warfen. Sie zog zwar eine Braune nach oben dachte sich aber nicht viel dabei. Auch wenn die Agenten viel schreckliches das lange Jahr über zu sehen bekamen, konnten auch sie noch überrascht werden. Lieutenant Smith trat zu ihr. "Direktor, sie sollten sich vielleicht hinsetzen ehe sie weiter gehen. Es ist kein schöner Anblick." bat sie aber Morton winkte ab. Nun wollte sie wissen wieso man sie hergeholt hatte. Morton trat an den Rand des See´s warf einen Blick auf die Leiche eines Mannes und erschrak. Sie blickte in das leblose Gesicht von O`Neill mit dem sie einige Stunden zuvor noch gesprochen hatte. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie wollte lediglich zu ihm rennen um ihn wach zu machen. Reed hielt seine Chefin im letzten Moment jedoch zurück und versuchte sie zu beruhigen. Morton sank zu Boden und begann zu weinen. Reed begann sie zu trösten. "Es wird alles wieder gut." log er da nach seiner Erfahrung niemals wieder etwas gut werden konnte. Morton schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Ich bin schuld. Ich habe O`Neill getötet. Ich habe mich zu wenig um ihn gekümmert weshalb er auf die schiefe Bahn gekommen ist. Wieso wurde ich nicht auch verhaftet?" brüllte sie während Reed seinen Kopf schüttelte. Er warf Cassidy und Smith einen vielsagenden Blick zu. "Das ist nicht wahr. Sie konnten dafür nichts, Direktor. Sie können nicht beeinflussen wie sich Menschen entwickeln. Sie sind keine Göttin." versuchte er sie zu beruhigen, wusste jedoch das sie in ihrer jetzigen Verfassung ohnehin kein Wort glauben würde. Vielleicht irgendwann aber auf keinen Fall heute.
Cassidy trat neben Smith und sah diese fragend an. "Haben sie inzwischen heraus gefunden wie die Leiche in den See gekommen ist? Oder wie O`Neill umgebracht werden konnte ohne das Jemand etwas davon mitbekam?" Smith schüttelte den Kopf. "Bisher noch nicht. Ich will mich später mit dem Gefängnisdirektor treffen und mit ihm über den Vorfallen sprechen. Vielleicht weiss er was genaueres." "Ich werde sie begleiten!" rief Cassidy entschlossen aber Smith winkte ab. "Das sollten sie lieber lassen, Agent Fox. Das Opfer gehörte zum FBI und auch wenn O`Neill nicht für die Einheit tätig war hat er hier dennoch hin und wieder geholfen. Sie sollten uns die Sache übernehmen lassen. Ich werde sie natürlich auf dem Laufenden halten." Cassidy winkte ab. "Ich habe dienstfrei und werde einfach mitkommen, egal was sie sagen, falls es nötig sein sollte. O`Neill war einer von uns, weshalb der Fall uns ebenso gehört wie ihnen. Ich hoffe wir bekommen jetzt keine Probleme?" Cassidy stemmte die Hände auf die Hüften und legte den Kopf schräg. Smith grinste. "Nagut. Dann sollten wir aber sofort los fahren." meinte sie und schon machten sich die beiden Frauen auf den Weg. Reed löste sich einen Moment von Morton, stand auf und griff zu seinem Handy. Er wollte den Chief über die Lage informieren und hoffte dieser würde ihnen ein Team schicken um den Fall auf zu klären. Zum anderen sollte sich jemand um die Direktorin kümmern. Sie kniete noch immer vor der Leiche des Agenten und weinte. Reed presste seine Lippen aufeinander. Er wusste was sie durchmachte. Damals gab es eine Zeit wo auch er sich schwere Vorwürfe gemacht hatte. Er glaubte für den tot seiner halben Einheit verantwortlich gewesen zu sein. Es hatte sehr viel Zeit und die Hilfe seiner besten Freunde gebraucht um diese Gefühle los zu werden. "FBI-Zentrale! Allison Myers. Wie kann ich ihnen helfen?" vernahm er die Stimme der Sekretärin. "Allison? Ich wollte eigentlich den Chief sprechen. Sag bloß er ist nicht in seinem Büro?" "Nein. Er wollte etwas persönliches er-ledigen und verschwand. Soll ich ihn anrufen?" "Das wäre sehr gut. Einer unserer Kollegen wurde tot aufgefunden. Ich finde schon das er über den Fall bescheid wissen sollte." murmelte er sarkastisch. "Du hast recht. Ich werde ihn sofort anrufen." versprach sie und legte auf. Reed kratzte sich am Hinterkopf und blickte erneut auf den leblosen Körper. O`Neill hatte er nicht so gut gekannt. Sie arbeiteten für zwei unterschiedliche Abteilungen und hatten kaum Kontakt. Er bereute es nicht. Es war nur schade das er sterben musste.
Stacy Roth konnte mit der Aussage des Erzählers nicht viel anfangen. Allem anschein nach hatte er sie erfunden oder war wenigstens für ihre Schicksalsschläge zu ständig gewesen. Eine Tatsache die sie nicht so einfach ignorieren konnte. Sie funkelte die Gestalt finster an. "Wenn wir ihre Charaktere sind und sie uns erfunden haben, wieso entschuldigen sie sich nicht bei uns und allen anderen Menschen. Wir haben sehr viel durch gemacht. Alleine die Menschen die jedes Jahr dank ihnen an alle möglichen Krankheiten sterben müssen oder die vielen Todesopfer deren Morde wir täglich aufklären. Was denken sie sich nur dabei? Haben sie kein Gewissen oder sind sie nur so ein Sadist?" knurrte sie während die Gestalt die Stirn runzelte. Sie schien jedoch nicht besonders erstaunt und schenkte ihr ein kleines Grinsen. "Ich bin vielleicht ein Sadist und habe deinen Zorn verdient, Stacy. Aber auch ich habe meine Probleme und brauchte eine Möglichkeit um diese zu bewältigen. Aus diesem Grund ist mir ganz früh eine Alternatvie gegen das verrückt werden eingefallen. Einige Charaktere und Storys habe ich mir schon immer einfallen lassen, selbst als ich damals noch mit Figuren spielte. Diese hatten immer eine Geschichte, ein Leben und ein Ende. Jeder Charakter ist mir sehr wichtig und es tat jedes Mal sehr weh wenn einer oder eine von ihnen gehen musste. Es musste jedoch sein. Ihr seid von meinem Leben inspiriert und da läuft auch nicht immer alles nach Plan. Ich musste nicht so viel leiden wie manche meiner Figuren, musste aber so manches verdauen und sich beschweren hätte nichts geändert." Die Gestalt brach ab und trat einige Schritte näher. Vor Roth blieb diese stehen und sah ihr tief in die Augen. "So wie du habe ich mich damals auch gefühlt. Ich konnte nicht verstehen dass den Menschen schlimme Dinge wiederfahren um sie am Ende jedoch zu stärken. Ist schon irgend wie Ironie." sagte der Erzähler und wandte sich von ihr ab. "Wieso sind sie jetzt aufgetaucht und nicht schon vorher? Wieso haben sie einen Avatar ins Leben gerufen der unsere Zeitlinie veränderte? Das ergibt für mich keinen Sinn." "Für mich schon. Ich wollte unbedingt einen Handlungsbogen um dich erzählen. Natürlich sollte es nicht aus- schließlich um dich gehen, auch andere Figuren waren wichtig, aber du solltest eine eigene Story erhalten und dich langsam zu dem entwickeln was ich in den letzten zwei Jahren andeutete." Roth runzelte die Stirn. Der Erzähler holte tief Luft. "Dazu musste ich die Zeitlinie ein bisschen verändern und brachte einen Avatar in die Geschichte um dies zu tun. Ich wollte euch zuerst garnicht persönlich treffen. Erst später habe ich über ein persönliches Treffen mit dir und anderen Charakteren nach gedacht." "Deswegen ist Hammond wieder am Leben? Sie wollten bei ihm ebenfalls eine Geschichte erzählen? War es auch geplant das wir Beide jetzt zusammen sind?" Der Erzähler schüttelte den Kopf. "Nein. Diese Story hat sich einfach so entwickelt ohne mein Eingreifen. Ich wollte Hammond jedoch wieder in der Story haben und habe sie deswegen verändert. Wäre aber nicht das erste und bestimmt nicht das letzte Mal." gab die Gestalt ehrlich zu und ging wieder auf die Agentin zu. Er legte ihr seine Hände auf ihre Schultern. "Ich weiss das du Angst hast, Stacy. Du weisst nicht was mit dir passieren wird und wohin dich deine Reise führen wird. Du brauchst aber keine Angst zu haben. Ich habe eine interessante Zukunft für dich vorgesehen. Dafür wird sich der schwere Weg am Ende lohnen. Ich verspreche es dir." Roth spürte das sie ihm vertrauen konnte und nickte knapp. "Werden sie nochmal die Geschichte verändern?" "Das kann ich noch nicht sagen. Ich habe noch einige Wendungen vorgesehen und werde euch bestimmt auf dem Laufenden halten." "Was passiert mit dem Avatar? Wird er jetzt noch mehr Menschen ins Leben zurück bringen die eigentlich nicht mehr leben sollten?" mischte sich Petersen in die Unterhaltung ein. "Nein. Der Avatar wird nur noch diese Staffel mit dabei sein und dann verschwinden. Sein menschlicher Teil wird jedoch bleiben." "Menschlicher Teil?" riefen alle im Chor während der Erzähler nur die Schultern zuckte. "Das erfahrt ihr erst später!" sagte er und lächelte dabei so breit er konnte. Er ging auf Russell zu.
Der alte Mann reichte dem Erzählter zur Begrüßung die Hand und spürte wie seine Knie weicher wurden. Er hatte sein Leben mit der Suche nach Wahrheiten verbracht und endlich eine entdeckt. Diesen Tag würde er niemals vergessen. "Ich muss dich leider ein wenig enttäuschen, Jack. Du wirst dich zwar erinnern mich getroffen zu haben, aber nicht mehr genau wissen wovon ich mit Stacy gesprochen habe. Dies war nur für sie alleine. Nicht mal Petersen oder die Gruppe werden davon wissen." Russell nickte während die beiden Frauen ihre Stirn in Falten legten. "Was? Wieso bin ich die Einzige die sich erinnern kann? Wozu sind die beiden Anderen dann hier?" "Um dir zu zeigen das sie dir auch in Zukunft helfen können. Du wirst sie brauchen." Roth stemmte die Hände auf die Hüften. Sie wusste das mehr dahinter steckte. "Der wahre Grund ist, ich wollte die Beide mal treffen und ihnen wenigstens einmal gegenüber stehen." Er brach ab. "Da fällt mir ein!" murmelte er, schloss für einen Moment die Augen und wie aus dem Nichts erschien Thomas Doyle ebenfalls bei der kleinen Gruppe. Er sah alle nach einander fragend an.
"Was ist denn jetzt los?" verlangte er zu wissen und zog seine Stirn in Falten. Der Erzähler sagte nichts sondern trat näher und schüttelte ihm die Hand. "Es freut mich sehr dich kennen zu lernen, Tommy. Ich habe an deiner Story am liebsten gearbeitet und muss zu geben das du dich sehr gut entwickelt hast. Keinen anderen Charakter habe ich sich fast dreizig Jahre lang entwickeln lassen und bin noch nicht fertig." sagte die Gestalt vor Doyle leichthin während er nicht wusste was er denken sollte. Er sah sich um und erkannte viele bekannte Gesichter um sich herum. "Danke!" brachte er lediglich heraus obwohl er bestimmt keinen Ton verstanden hatte. "Ist es vielleicht möglich das sie mich wieder zurück bringen? Ich habe ein wichtiges Meeting mit dem Botschafter der Adenianer und sollte diesen nicht allzu lange alleine im Sitzungssaal warten lassen. Es war zwar schön Roth, Russell und die vergangene Petersen mal wieder zu sehen, würde mich über eine Rückkehr jedoch sehr freuen." bat der Imperator und war eine Sekunde später verschwunden. "Darf ich ihnen eine Frage stellen?" Der Erzähler nickte knapp und Russell trat einen Schritt näher. "Wieso darf ich meine Erinnerungen nicht behalten? Denken sie wenn ich dieses Gespräch in meinem Buch erwähnen würde, würden mir die Bischöfe auch nur ein Wort glauben? Die denken sie wäre nur ein Mythos und keineswegs Realität. Es dürfte doch keine Rolle spielen." Der Erzähler nickte zustimmend. "Ihr habt recht! Wenn ihr mit dem was ich heute gesagt habe umgehen könnt, bleiben eue Erinnerungen vorhanden." Die Drei nickten.
Der Erzähler runzelte einen Moment lang seine Stirn. Dann schnippte er mit seinen Fingern. Ein Wirbel aus grellem Licht erschien und es erschien eine weitere Person über die er sehr lange und sehr viel erzählt hatte. Dylan Lloyd. Dylan trug Jeans, schwarze Turnschuhe und ein blaues Hemd. Seine Erscheinung rundete eine Pistole in seiner rechten Hand und eine Platzwunde an seiner rechten Stirn ab, welche in Sekunden schnelle begann zu heilen und die Anwesenden in Staunen versetzte. Dylan atmete tief durch während er sich umschaute und in fragende Gesichter blickte. Er stand Menschen gegenüber die er niemals zuvor gesehen hatte. „Was soll denn die Scheiße?!“ knurrte Dylan während der Erzähler seine Hände hob. „Alles in Ordnung, Dylan. Du bist hier unter Freunden und niemand ist eine Gefahr für dich.“ Dylan schaute sich die Anwesenden genauer an und richtete seine Pistole anschließend auf Roth. „Sie ist ein Avatar!“ Roth wich einige Schritte zurück. „Ja das ist sie, Dylan. Nur böse ist sie nicht. Sie ist eine von den guten.“ Dylan zog eine Braue nach oben. „Davon gibt es auch Gute? Das ich nicht lache.“ Der Erzähler zuckte seine Schultern. „Das hattest du damals auch von Vampiren gedacht und dich dennoch in Serona verliebt nach dem sie dir bewiesen hatte dass sie keine Böse war. Hector sagte oft zu dir dass nichts so ist wie es scheint.“ Dylan fiel die Kinnlade hinunter. „Hellseher?“ Der Erzähler schüttelte seinen Kopf. „Das ist der Erzähler!“ rief Roth laut aus während Dylan seine Stirn runzelte. „Bei all den Verrücktheiten der vergangenen Jahrzehnte habe ich niemals von einem Erzähler gehört. Dafür von der Frucht des ewigen Baumes, Seelenjägern, Order 79 und vieles mehr.“
Jack Russell beobachtete Dylan Lloyd seit dieser erschienen war. Er wusste selbstverständlich wer Dylan war und was er für die Rettung der Welt und die des Lichtordens getan hatte. Russell hätte sich niemals träumen lassen an diesem Tag so viele verborgene Wahrheiten zu erfahren und seine Erinnerungen behalten zu dürfen. „Sie sehen aus als ob sie einen Geist gesehen hätten, Jack?“ stellte Petersen fest während Russell zustimmend nickte. „Das könnte man so sagen, Miss Petersen. Dylan Lloyd ist eine Legende. Sein damaliger Einsatz gegen Order79 rettete den Lichtorden. Es ist eine Ehre ihn hier stehen zu sehen.“ „Dann sollten sie ihn vielleicht begrüßen.“ Russell schüttelte seinen Kopf.
„Und was soll ich jetzt hier? Ich war gerade überaus mit einem Dämonennest in Madrid beschäftigt.“ Dylan brach ab und schüttelte seinen Kopf. „Da beschließen meine Frau Susanne und ich mit unserer kleinen Tochter Samantha einen Urlaub in Spanien zu machen und dann stoßen wir auf ein Dämonennest. Unglaublich. Nächstes Mal bleiben wir zuhause.“ Knurrte Dylan, senkte seine Waffe und blickte dem Erzähler in die Augen. „Würden sie mich bitte wieder zurück bringen?“ „Wollen sie denn nicht wissen wer das ist oder wieso sie hier sind?“ fragte Roth während Dylan seine Schultern zuckte. „Ist nicht wichtig. Besser ich weiß es nicht.“ Erwiderte Dylan trocken und verschwand einen Moment später wieder. „Sollte mir dieser Auftritt irgend etwas sagen?“ wollte Roth wissen. „Ich wollte dir nur zeigen dass ich nicht nur gerne über euch sondern auch über Dylan, seine Freunde und sein Umfeld geschrieben habe. Es wurde Zeit das ihr begreift dass dies ein großes Universum geworden ist. Alles hat irgendwie miteinander zu tun. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten, Stacy.“
"Was ist mit meinen Kräften? Werden sie mich in einen Freak verwandeln?" "Nein. Sie sind ein Teil von dir wie du noch heraus finden wirst. Sie gehören dir und werde sich noch entwickeln. Du brauchst dich wirklich nicht zu sorgen, Stacy. Nicht mal vor dem Tod denn sogar ich muss irgendwann meine Realitätsebene verlassen. Ich hoffe nur ich kann euch dorthin mitnehmen." Er brach ab. Das helle Licht begann die kleine Gruppe einzuhüllen als er hinzufügte: "Es war mir eine Ehre euch getroffen zu haben!" dann blieb er alleine zurück.
Mike Hammond staunte nicht schlecht als er eine Sekunde nachdem Russell verschwunden war nicht nur ihm gegenüber stand. Roth und Petersen befanden sich ebenfalls in dessen Wohnzimmer. Roth zögerte nicht sondern umarmte ihre Freund und küsste ihn. Sie hatte die beiden letzten Jahre fieberhaft versucht die Zeitlinie wieder herzustellen das sie ihn vollkommen vergessen hatte. Hammond war ihr inzwischen sehr wichtig geworden und sie wollte ihn auf keinen Fall wieder verlieren. Sie hoffte der Erzähler sah dies nicht anders. Tief in ihrem Herzen spürte sie jedoch das Hammond nicht mehr von ihrer Seite weichen würde und sie sich keine Sorgen machen musste. Beide lösten sich voneinander. "Was ist denn passiert, Süße? Du bist verschwunden und ich bin hergekommen um einen Weg zu finden zu dir zu kommen als auch der alte Mann verschwand. Ich wollte schon wieder gehen als ihr plötzlich zu dritt aufgetaucht seid. Ist es eine Sache die ich auch wissen sollte?" Roth schüttelte heftig den Kopf. "Du würdest es uns ohnehin nicht glauben und solltest es daher auch nicht versuchen." meinte sie ernst während Hammond lediglich nickte und an sein Handy ging welches sich soeben zur Wort meldete. Nach einem kurzen Telefonat drehte er sich mit einem erstarrten Blick zu den beiden Frauen um. "Was ist denn?" fragte Roth besorgt. "Ein FBI-Agent wurde vor einer Stunde tot in einem See gefunden. Wir sollten uns auf den Weg machen!"
Matthew Carpenter hatte Schwierigkeiten sich mit der Tatsache abzufinden das er einen Mordfall ungelöst zu den Akten geben musste. Er hätte alles getan um den Täter zu verhaften auch wenn er die Gesetze verletzt hätte. Für manche Fälle sollte es besondere Regeln geben. Um sich noch einmal mit allen Fakten vertraut zu machen, suchte er das Archiv im Keller des Gebäudes auf und suchte in den riesigen Aktenschränken nach seinen Fall. Nach einer halben Stunde fand er diesen, nahm an einem der vielen Tisch dort Platz und ging jeden Bericht noch einmal von vorne durch. Er wollte sicher sein nicht doch einen Hinweis ausgelassen zu haben. Frustriert schüttelte er jedoch seinen Kopf und spürte einen Moment später eine Hand auf seiner Schulter. "Sie sollten sich nicht so hängen lassen, Agent Carpenter. Es gibt nun mal Fälle die nicht gelöst werden können da es keinerlei Beweise oder Verdächtige gibt. Wäre nicht das erste Mal das ein Fall ungelöst zu den Akten wandert." meinte Teyla und setzte sich dem gutaussehenden Agenten gegenüber. Sie hatte eigentlich frei und wollte nach Hause fahren ihre Sachen packen um nächste Woche in Quantico zu sein. Sie wollte auf den neuen Agenten jedoch persönlich einen Blick werfen. Bisher hatte sie viele Geschichten über diesen gehört und wollte sich endlich ein eigenes Bild machen. Auch wenn er in ihr lediglich Stone sah. "Sie sprechen wohl aus Erfahrung?" "Könnte man auch so sagen. Ich habe nicht nur einen Fall hier runter bringen müssen. Es ist frustrierend, aber sie sollten sich nicht so fertig machen lassen. Beim nächsten Mal erwischen sie Zwei oder mehr." Carpenter zuckte nur die Schultern. "Hört sich gut an ist aber nicht das Gleiche. Ich wollte den Täter bei diesem Fall hinter Gitter bringen und keinen anderen. Wie soll ich bloß wieder ruhig schlafen wenn ich weiss das ein brutaler Entführer noch immer auf dem freien Fuß ist und jeder Zeit wieder morden kann?" Sie zuckte ihrerseits die Schultern, stand auf und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange. "Sie müssen hoffen das er einen Fehler macht und sie kommen um ihn zu holen." sagte sie und wandte sich mit schnellen Schritten ab. Sie wollte Eindruck hinterlassen was sie geschaftt hatte. Er würde sie nicht so schnell vergessen. Es war ein gutes Gefühl endlich wieder auf die Jagd gehen zu können auch wenn sie sich vielleicht ein wenig zurück halten musste. Ein breites Grinsen zauberte sich auf ihr Gesicht.
In der Pathologie standen Roth, Hammond und Petersen der Leiche eines Kollegen gegenüber, welcher bereits von April Summers gründlich untersucht wurde und schon morgen an ein Bestattungsinstitut überführt werden sollte. Einige Tage darauf würde ihr Kollege seine letzte Ruhe finden. Hammond hatte dieses Programm wie seine Kollegen nicht nur einmal miterlebt, hatte sich jedoch nicht daran gewöhnen können und konnte sich schwer vorstellen wie es für andere gewesen sein musste ihn zu begraben. "Können sie mir sagen ob er gelitten hat, April?" Sie sagte nichts sondern zog lediglich ihre Stirn in Falten. "Das Opfer ist übersät von mehreren Blutergüssen und Prellungen. Er wurde erst zusammen geschlagen und anschließend erstickt. Ich würde liebend gerne etwas anderes aussagen, aber das Opfer musste vor seinem Tod sehr viel leiden und ist bestimmt nicht friedlich eingeschlafen." berichtete sie und verließ den Raum um den Agenten die Gelegenheit zu geben von einem Kollegen Abschied zu nehmen. Sie hatte viel zu oft Abschied nehmen müssen. Am schwersten war es für sie ihren Vater zu verlieren um welchen sie noch heute trauerte. "Was wissen wir bisher über die Umstände seines Todes?" fragte der Chief und sah erst zu Reed und anschließend zu Cassidy. "Lieutenant Smith und ich haben morgen einen Termin beim Gefängnisdirektor, welchen wir heute nicht mehr ausfindig machen konnten. Er war mit seinen Kindern im Zirkus und hat sein Handy zu Hause vergessen." berichtete Cassidy während Hammond grunzte. "Klingt ein bisschen erfunden. Wenn ich außer Dienst bin habe ich dennoch mein Handy dabei, falls mal etwas ist oder ich gebraucht werde." grübelte er und sah zu Reed. "Ich möchte das ihr beide euch morgen darum kümmert. Prüft das Alibi des Direktors. Ich will wissen ob er wirklich mit seinen Kindern zusammen war und wenn nicht was er sonst gemacht hat." "Wird erledigt!" erwiderte Reed und wandte sich zusammen mit seiner Partnerin ab. "Und was soll ich tun?" "Ich möchte das du O`Neill´s Familie und vor allem die seiner Frau überprüfst. Er hat bei seinem Verhör einen Mann namens Hector schwer belastet und ich möchte gerne wissen woher er diesen überhaupt kannte." Roth nickte zustimmend. "Ich werde mich darum kümmern." versprach sie und verließ ebenfalls den Raum. Ein Kollege wurde ermordet und sie würden nicht eher ruhe geben bis die Schuldigen ihre gerechte Strafe erhielten.
Missgeschick mit Folgen
Es gab Tage an denen sich Thomas Doyle intensiv fragte wieso er eigentlich Imperator werden wollte. Es kam ihm vor als wollten die Menschen und Außerirdische diese Zukunft nicht auf ihn hören und benutzten ihn lediglich als Schiedsrichter oder Friedensrichter um ihre Probleme bei ihm abzuladen. Dies gehörte mit zu den Dingen die er am meisten hasste und denen er am liebsten jeden Tag aus dem Weg gehen wollte. Ihn störte weder die Tatsache das er seine Frau seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, oder das seine Stabchefs mit ihren Aufgaben überfordert waren. Ihn störte am meisten dass es jeden Tag die selben Aufgaben und den gleichen Tagesablauf gab und er sogar auf sein Image achten musste um sich eine zweite Amtszeit leisten zu können. Wegen der hohen Lebenserwartung dauerte eine Amtszeit etwa fünf hundert Jahre, mehr als genug Zeit um etwas zu bewegen, dachte er. Er wollte nicht bis in alle Ewigkeiten im Amt bleiben. Er dachte nicht mal so lange überhaupt zu leben. In dieser Zeit existierten die Menschen die er einst kannte, lediglich als Hologramm oder als seine Erinnerungen. Es gab Tage da wünschte er sich die Sondereinheit zurück. Damals war alles viel leichter und weniger kompliziert. Es war gefährlich aber er war mit jeder Situation zu recht gekommen und es machte ihm Angst irgendwann mal nichts gegen eine Situation unter-nehmen zu können. Vielleicht sollte er sich gerade dieser Angst stellen und sie be- zwingen. Die Welt hatte viele Jahrtausende ohne ihn existiert und würde dies wieder tun so bald seine Zeit um war. Es spielte demnach keine Rolle ob er sich vor der Zukunft fürchtete oder nicht. Sie würde ohnehin irgendwann eintreten. Die Menschen würden schon einen Weg finden damit zurecht zu kommen oder sich am Ende selbst vernichten. Ein fünfter Weltkrieg allein mit Knüppeln wäre bestimmt interessant, dachte er plötzlich und wusste grinsen. Er hatte schon lange nicht mehr herzhaft gelacht, da es in dieser Zeit nicht mehr viel zu lachen gab. Alle litten noch unter der Herrschaft Barry Thomas, welche schon einige Jahre ein Ende gefunden hatte. Es würde jedoch noch viel Zeit vergehen bis sich die Menschen erholt hatten und versuchten wieder an ihr eigenes Leben zu denken. Barry Thomas hatte viel schlimmes getan und Doyle bedauerte nicht nur einmal das er diesem das Leben gerettet hatte als er die Chance hatte es zu beenden. Vielleicht wäre dann einiges anders verlaufen. Vielleicht aber auch nicht. Feldherrn, Kriege, Tod waren für die Menschheit sehr wichtig. Es war schrecklich aber notwendig um die Menschen zu erinnern das Nichts ewig dauerte und sich die Geschichte schon immer ändern konnte auch wenn niemand damit rechnete.
Den dritten Weltkrieg hatten einige herbei gesehen, andere nicht damit gerechnet und wieder anderen war es vollkommen egal. Es kam wie es kommen musste. Die mächtigen Nationen stritten sich um die letzten Ressourcen, die Erforschung des Weltraumes und den wenigen Lebensraum auf der Erde und begannen einen blutigen Krieg der sich ein Jahrzehnt nicht nur auf die uns bekannte Milchstraße legte. Es starben sehr viele Menschen, Ressourcen wurden vernichtete, dafür jedoch mehr Lebensraum geschaffen. 2145 endete der dritte Weltkrieg abrupt. Die mächtigen Nationen waren geschwächt und konnten sich keine weiteren Kriegskosten mehr leisten. Die NASA übernahm 2147 die Führung über alle Weltmächte, die sich nun mit ihren letzten Mitteln an der fünf Jahres Mission beteiligten um mit Hilfe des Raumschiffes Enterprise neue Welten und neuen Lebensraum für die Menschen zu finden. Die Mission war erfolgreich. 2197 taten sich alle Länder zusammen und schlossen sich der NASA und all ihren Weltraumprojekten an. Eine neue Zeit war geboren.
Doyle schnaufte und erhob sich von seinem Sessel. Er hatte schon wieder einen Blick in die Geschichtsunterlagen geworfen, welche er leider noch immer nicht auswendig kannte. Von einem Mann in seiner Position wurde dies jedoch verlangt. Er musste alle Fakten kennen auch wenn er dazu niemals, wie in der Schule, abgefragt wurde. Es sollte lediglich seinem Image dienen, was ihn begann ällmälig zu ärgern. Er hatte überlegt seine Imageberaterin Sun Wang zu entlassen, wollte jedoch als gutes Beispiel dienen und wenigstens eine Weile seine Füße still zu halten. Er stemmte seine Hände auf die Hüften und biss die Zähne zusammen. Nicht mal einen Moment später betrat Sun den Raum als hätte er sie gerufen. Die junge Asiatin lebte inzwischen seit dreihundert Jahren und hatte im letzten Gefecht gegen Barry Thomas auf dessen Seite gestanden. Sie sollte zum Tode verurteilt werden was Doyle verhindern konnte. Es war ihm wichtiger eine Frau an seiner Seite zu wissen die schon einmal an der Seite eines Imperators diente. Es spielte keine Rolle auf welcher Seite sie gestanden hatte auch wenn seine Berater noch heute etwas anderes meinten. Sun hatte ihm ihre Loyalität einige Male bewiesen und was Menschen betraf kannte er sich gut aus. "Wie weit sind sie gekommen, Imperator? Sie sollten inzwischen bei dem Erzkonflikt auf *Paradies* um 2996 sein. Falls nicht haben sie noch eine Menge vor sich und noch weniger Zeit." hörte er ihre Stimme bereits ehe sie im Raum war und drehte sich zu ihr um. Dabei suchten seine Augen die ihren. "Ich habe gerade etwas über das Ende des dritten Weltkriegs und die NASA fertig gelesen. Geben sie mir eine Pause, Sun. Dieser Artikel war sehr ausführlich. Ich spürte schon fast den Geruch des Todes in meiner Nase während ich las." Die Asiatin wirkte entsetzt. "Sir, sie sollten schon viel weiter sein. Wenn der kaysianische Botschaft auftaucht sollten sie wenigstens über das dritte Jahrtausend gut bescheid wissen. Er hat sich mit unserer Geschichte gut vertraut gemacht und ist ein echter Fan. Was mich ein bisschen wundert, da deren Geschichte die unsere weit übertrifft." Doyle zog die Stirn in Falten. "Wie wäre es wenn sie für den Botschafter arbeiten würden und ihm mit den Geschichtshausaufgaben auf den Wecker gehen würden?" entgegnete er aber sie schüttelte energisch den Kopf. "Ich muss respektvoll ablehnen. Die Kaysianer sind nicht wirklich mein Fall. Sie stinken und scheinen sich auch mit der Möglichkeit auf eine Dusche nicht waschen zu wollen. Dazu kommt noch das sie süchtig nach unserem Coffein sind und niemand weiss wieso. Sie trinken ihn rund um die Uhr. Schon alleine deswegen könnte ich auf ihrem Heimatplaneten nicht leben." erklärte sie wild gestikulierend. "Aber mir würden sie doch einen Kaffee bringen oder? Wenn ich noch mehr Geschichte lernen soll, brauche ich eine kleine Wachhilfe." Sun nickte knapp. Sie wandte sich zum gehen sah Doyle jedoch noch einmal finster an. "Und wenn ich wieder komme haben frage ich sie nach der ersten und letzten Mission der Enterprise-Alpha ab. Sie haben also ein paar Minuten um sich ein zu lesen." Doyle nickte knapp. "Sollte ich als Imperator nicht eigentlich die Befehle geben?" fragte er sich und schnaufte.
Nicht mal eine Minute später öffnete sich die Tür erneut und Evelyn Petersen trat ein. Sie trug wie schon sehr lange eine graue Kutte, welche sie sehr von den anderen Menschen die im Gebäude tätig waren unterschied. Sie schien dies jedoch nicht weiter zu stören. Es war für sie ungewöhnlich als sie ihm ein Lächeln schenkte. Sie war sonst sehr ernst, sprach niemals über sich und richtete sich strickt nachdem Stundenplan. Heute war alles ein wenig anders was Doyle verwirrte. Er zog eine Braune nach oben. "Darf ich den Grund für ihre Freude erfahren? Sie zuckte die Schultern. "Es muss ungewöhnlich für mich klingen, aber es gibt keinen Grund. Ich bin heute Morgen mit einem breiten Grinsen aufgestanden, hatte super Laune auch wenn mit die Dennijaner auf die Nerven gingen und habe mich nicht einmal geärgert. Ich habe seit meiner Kindheit mal wieder einen guten Tag und möchte am liebsten alle Menschen auf der ganzen Welt meine gute Stimmung vermitteln." rief sie während Doyle noch immer nicht wusste wie er reagieren sollte. Er hatte Petersen ständig genervt und gelangweilt kennen gelernt und hatte ernst-hafte Schwierigkeiten sich an die neue Petersen zu gewöhnen, auch wenn ihre Stimmung vermutlich nicht anhielt. "Die Dennijaner sind noch da? Ich dachte die wären schon lange auf dem Weg nach Hause? Warum sind sie noch immer in der Stadt und nicht schon auf der Jack-Archer-Station?" "Weil diese noch immer überholt wird. Die Raumstation ist schon fast zwei Ewigkeiten lang im All und wird vielleicht nicht ewig da sein. Sie sollten mal darüber nachdenken sie in den Ruhestand zu schicken." Petersen brach ab und kehrte mit einem Seufzer zu seiner ersten Frage zurück. "Sie wissen da die Dennijaner ihre Körpergerüche nicht unter Kontrolle haben und ständig einen ziehen lassen müssen?" Doyle nickte knapp. "Wie könnte ich dass nur vergessen? Von deren Gasen wurden meine Wände grün und begannen auseinandern zu fallen. Ich hoffe sie haben wenigstens etwas gegen ihre Gase erhalten?" "Ja. Sie waren zwar nicht sehr begeistert aber am ende willigten sie ein." Sie brach ab. "Wussten sie das ihre Gase in vier Galaxien als tödliche Waffen gelten?" Doyle nickte zustimmend.
Er wollte noch etwas erwidern als Petersen plötzlich verschwand und eine Sekunde später ein Mann erschien an den sich Doyle noch lebhaft erinnern konnte. Scott Tristan stand ihm plötzlich in genau der selben Kutte gegenüber und wartete anscheinend auf eine Antwort. Er runzelte die Stirn. "Was ist denn los, Sir? Ist alles in Ordnung bei ihnen. Sie sehen aus als hätten sie gerade einen Geist gesehen." "Das habe ich auch!" erwiderte er und spürte wie seine Kinnlade hinunter fiel.
Washington D.C., 10. Januar 2070
Teyla Emmagan hatte ihr erstes Jahr als Jeanette Stone erfolgreich hinter sich gebracht und sich daran gewöhnt. Sie hörte nun eher auf ihren neuen Namen als damals und empfang sympathien für die Familie der eigentlich verstorbenen Stone, welcher Teyla leider nicht hatte aus dem Weg gehen können. Ein Stadtrat war Stone´s älterer Bruder Brian der sie häufig besuchte und mit ihr über Familie, Besuch und Zukunft sprach. Teyla hatte lange versucht diese Familie los zu werden und hatte den kürzeren gezogen. Eine Familie brauchten alle Menschen auch wenn dies nicht ihre war. Zum anderen verzeichnete sie einen großen Erfolg im Berufsleben. Chief Hammond willigte ein sie als neue Ermittlerin zukünftig einzusetzen nachdem sie die Akademie mit Auszeichnung ab schloss. Seit zwei Monaten stand sie Agent Carpenter als dessen Partnerin zur Seite und konnte damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe tot schlagen. Sie konnte ihren neuen Aufgaben nachkommen und gleichzeitig den netten attraktiven Mann kennen lernen an dem sie schon lange Interesse hatte. Sie wollte dieses Mal jedoch nicht mit der Tür ins Haus fallen. Wenigstens einmal wollte sie einen Mann kennen lernen ehe sie ihn in ihr Bett führte. Dies Mal sollte sich alles was ihre Person betraf ändern. Dies hatte sie sich fest vorgenommen. Sie musste sich schon allein wegen ihrer Sterblichkeit etwas zurück halten. Schon einmal war sie von ihrem Lover umgebracht worden und dies sollte sich nicht wiederholen. Sie hatte dazu gelernt auch wenn dies etwas gedauert hatte. An ihrem neuen Aufgabenbereich musste sie sich jedoch erst gewöhnen. Sie hatte Probleme sich an ihren Schreibtisch im dritten Stock statt ihres kleinen Laborraums zu gewöhnen und verlief sich die erste Zeit. Inzwischen hatte sich dies gelegt und sie genoss jede Minute, wohl wissend das diese Freude bald verflog und der grausame Alltag nach ihrer Laune trachtete. Momentan war jedoch alles in Ordnung. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und verharrte bei einer jungen Frau vielleicht anfang Zwanzig, welche etwas verloren und all den Agenten wirkte. Teyla erinnerte sich plötzlich wie sie sich in ihrem ersten Leben bei ihrem ersten Tag gefühlt hatte und stand soeben auf. Sie umrundete ihren Tisch, ging auf die junge Frau zu und stellte sich ihr vor. Die junge Frau lächelte. "Samantha Jane Marquez!" stellte sie sich vor und sah sich suchend im Raum um. "Nach wem suchst du denn?" "Chief Hammond! Mir wurde gesagt das sein Büro im dritten Stock des Gebäude zu finden wäre, aber ich weiss nicht wo ich dazu hingehen muss. Könnten sie mir bitte helfen." Teyla nickte knapp. "Natürlich!" sagte sie und führte die junge Frau über den Korridor hinüber zum Büro des Chiefs.
Evelyn Petersen hatte Schwierigkeiten zu begreifen was sich soeben abgespielt hatte. Sie hatte den Regionaldirektor auf gesucht um mit ihm über eine mögliche Hilfe in der Pathologie zu sprechen. Er hatte ihr nicht zu gehört, da er damit beschäftigt war eine Glühbirne aus seiner Tischlampe zu schrauben. Petersen rollte die Augen, trat näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Im nächsten Moment fuhr ein Blitz durch ihren Körper und riss sie zu Boden. Sie rappelte sich auf, schüttelte ihren Kopf und blickte besorgt zu ihrem Boss hinüber, welcher begonnen hatte sich zu verändert. Das weisse Haar und die vielen Falten begannen zu verschwinden und sich in ein jugendhaftes Gesicht zu verwandeln. Entsetzt riss sie ihre Augen weit auf. Tristan blickte ebenso entsetzt auf seine Hände welche sich in Rekordzeit zurück verwandelten. Nach einer Minute war aus dem alten Mann ein jüngerer von etwa dreißig oder vierzig Jahren geworden. Er warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ein breites Lächeln zauberte sich auf sein sonst ernstes Gesicht. "Wow!" entfuhr es ihn plötzlich. Petersen erschrak. Sie spürte plötzlich ihren Herzschlag, welchen sie schon eine lange Ewigkeit nicht mehr gefühlt hatte. "Wie konnte...?" Tristan unterbrach sich selbst und sah ihr tief in die Augen. "Sie sind ein Mitglied der Gruppe nicht wahr? Es erklärt zumindest wieso mich ihre Kräfte jünger gemacht haben. Der Stromschlag muss dafür gesorgt haben." rief er und konnte sein Glück kaum fassen. Sein Hausarzt hatte ihm gesagt das er vielleicht nicht mehr lange zu leben hatte. Seine Leber wollte nicht mehr wie früher. Nun würde es damit vermutlich keine Probleme mehr geben. Tristan hatte eine zweite Chance erhalten und konnte dies mal von Anfang an alles richtig machen. Niemals musste er sich wegen einer Sache stress machen. Ihre Kräfte würde ihm die Chance geben vieles zu tun dass er schon bei Janet gesehen hatte. "Ich weiss nicht welche Gruppe sie meinen, Sir. Ich wäre jedoch sehr verbunden wenn sie mir meine Kräfte zurück geben würden. Ich bin sicher das sie dann trotzdem jünger bleiben." bat sie während er widerwillig nickte. Am liebsten hätte er ihre Kräfte niemals wieder zurück gegeben. Sie gehörten jedoch ihr weshalb sie dies zurück erhalten sollte. Er griff erneut in die Lampe welche noch immer am Strom hing und beide erhielten einen weiteren Stromschlag. Sie lösten sich und sahen sich fragend an. "Und woher sollen wir wissen dass es geklappt hat?" wollte Tristan wissen. Ehe Petersen etwas erwidern konnte, begann er zu immer mehr durchsichtig zu werden und war letztendlich ganz verschwunden. Petersen dachte zuerst er hätte sich an einen anderen Ort teleportiert und wollte schon den Raum verlassen. Ein leises Kichern veriet ihr jedoch das er noch immer im Raum war, für sie jedoch nicht sichtbar war. Sie stemmte die Hände auf die Hüften. "Ich denke wir haben ein Problem." "Sprechen sie ruhig für sich, Doc. Ich bin ganz zu frieden!" erwiderte Tristan überglücklich.
Teyla war erstaunt die Tür zu Hammond´s Büro zu öffnen und Roth dahinter sitzen zu sehen. "Stacy, haben sie sich verlaufen? Oder vergessen wo die Agenten ihre Schreib- tische normalerweise haben?" fragte sie und runzelte die Stirn. "Nein. Ich habe es nicht vergessen, Jeanette." erwiderte Roth. Sie wusste genau um wenn es sich bei dem Frau wirklich handelte. Sie wollte es jedoch noch eine Weile für sich behalten. "Ich wurde von Chief Hammond zum Schichtleiter befördert und soll heute hier arbeiten da mein eigenes Büro erst nächste Woche fertig wird. Haben sie das Memo nicht gelesen?" Teyla winkte ab. "Ist ja nicht wichtig. Ich wollte dem Chief lediglich eine neue Kollegin vorstellen was sie nun wohl erledigen?" Roth nickte knapp. Die junge Frau trat an Teyla vorbei und setzte sich Roth gegenüber auf einen der freien Plätze. "Kann ich sonst noch etwas für sie tun, Agent Stone? Soll Allison ihnen vielleicht einen Kaffee bringen lasen oder vielleicht ein feuchtes Tuch?" Teyla schüttelte den Kopf. Sie fragte sich nun was Roth eigentlich gegen sie hatte. "Nein. Ich wollte Agent Marquez nur zum Chief bringen und mich dann gleich wieder an die Arbeit machen." meinte sie und wandte sich ab. Roth räusperte sich und sah die junge Frau ihr gegenüber direkt an. "Ich bin zwar nicht Chief Hammond aber ich denke ich kann sie genauso gut einführen. Falls sie damit keine Probleme haben." "Nein. Es ist mir beides recht. Ich freue mich schon auf die Arbeit und kann es kaum er-warten mit der Bearbeitung meines ersten Falls zu beginnen." Roth hob beide Hände. "Nun mal ganz langsam, Agent Marquez. Sie sollten erst mal nichts überstürzen. Es müssen noch einige Personalien aufgenommen werden, ihnen ein Arbeitsplatz und ein Partner zu geteilt werden, was nicht so schnell geht. Vielleicht werden sie Anfangs einige Weile Papierkram machen müssen ehe es auf die Straße geht." erinnerte die Schichtleiterin und bedauerte im nächsten Moment in Zukunft nicht mehr auf den Straßen ermitteln zu dürfen. Sie würde ohnehin nicht mehr die Zeit dazu finden. Vielleicht war es doch eine gute Wendung in ihrem Leben. Es würde auch ihrer Karriere helfen, was ihre Beziehung zu dem Chief sicherlich auch getan hätte. Schon alleine aus diesem Grund durfte niemand jemals etwas davon erfahren. Roth schenkte der jungen Frau ein breites Grinsen. "Dann lassen sie uns mal einen Blick in ihre Personalakte werfen!"
In der Warteschleife
Evelyn Petersen wusste nicht was sie tun sollte. Vor einiger Zeit verlor sie ihre Kräfte an den Regionaldirektor welcher sich darüber wie ein kleines Kind gefreut hatte und begann sich mit diesen eine schöne Zeit zu machen. Tristan wusste dass er diese Kräfte nicht bis in alle Ewigkeiten behalten durfte und wollte etwas Spaß damit haben. Er würde dem Wort *Incognito* eine neue Bezeichnung geben. Während er seinen Spaß hatte wusste sie nicht wie sie ohne diese Kräfte leben sollte. Sie war plötzlich verletzlich und konnte sterben wenn sie nicht sehr gut auf sich achtete. Eigentlich sollte es für sie keine besondere Herausforderung sein wieder das Leben eines gewöhnlichen Menschens zu führen. Schließlich war sie einmal ein Mensch gewesen, auch wenn es nicht sehr lange Zeit war. Es war trotzdem etwas. Als Mitglied der Gruppe konnte sie sich schnell von einem Ort zum nächsten teleportieren und brauchte keine Angst haben verletzt zu werden. Sie war bereits tot und konnte nicht sterben, außer sie sammelte ihre gesamte Energie um sich selbst zu vernichten, was bisher jedoch nur eine von Ihnen getan hatte. Evelyn wusste das sie selbst bei der schlimmsten Bedrohung für die Menschheit ihr Leben nicht dem Nichts geopfert hätte. Sie besaß weniger Charakter als Teyla und hatte mühe sich deswegen im Spiegel zu betrachten. Sie war niemals mutig gewesen. Nicht mal als sie die Chance erhalten hatte. Noch heute schämte sie sich dafür und verfluchte sich selbst. Sie schüttelte heftig ihren Kopf. Seit sie ihre Kräfte verloren hatte dachte sie mehr über sich, ihre Vergangenheit und ihre Gesundheit nach. Sie wollte dass es endlich wieder so wurde wie früher. Dafür brauchte sie jedoch die Hilfe der anderen Mitglieder welche sie jedoch nicht hören konnten und sie ohne die Verschmelzung nicht wusste wo sich die anderen Mitglieder befanden. Es war ungerecht ein Mensch zu sein wenn sie vorher etwas besonderes war. "Aua!" schrie sie plötzlich und rieb sich ihr Knie. Seit dem sie ihre Kräfte nicht mehr hatte, schlug sie sich regelmässig ihr Knie an ihren Schreibtisch oder verbrannte sich am zu heißen Kaffee. "Verdammt noch mal. Womit habe ich dass denn verdient?" fauchte sie und schlug mit voller Kraft gegen den Tisch, wodurch sie sich nun auch noch an ihrer Hand verletzte. Sie biss die Zähne zusammen und bekämpfte den Schmerz somit. "Evelyn, ist alles in Ordnung? Soll ich vielleicht einen Arzt rufen?" scherzte April als sie nun ebenfalls den Raum betrat, ihren Spint öffnete und sich von ihren Zivilklamotten trennte. "Nein danke. Ich brauche keinen Arzt. So schlimm ist es nicht." April zog erstaunt ihre Stirn in Falten. "Ich wundere mich ohnehin wieso du plötzlich vor Schmerzen schreist? Früher hast du dich schlimmer verletzt und keine Miene verzogen, weshalb du mich jetzt erstaunst. Hast du deine Vitamine abgesetzt?" Petersen rollte die Augen. "Hast du einen Clown gefrühstückt?" entgegnete die Coroner genervt während April nur die Schultern zuckte. "Nein. Ich hatte dafür einen sehr entspannten Morgen. Rhade war gestern bei mir und wir verstehen uns noch besser als noch vor einiger Zeit. Vielleicht solltest du öfters mal ausgehen und etwas Spaß haben, dann bist du nicht mehr so ein Miesepeter auf der Arbeit." "Ich habe genügend Dates!" log sie was April ihr jedoch nicht abkaufte. Sie zog ihre Uniformjacke über, strich ihr Haar zurecht und verließ mit einem breiten Grinsen den Raum. Petersen senkte ihren Kopf. Vielleicht hatte April recht und sie sollte mal wieder ausgehen. Sie wusste jedoch nicht mehr wie sie dies tun sollte oder was sie hätte sagen sollen. Ihr letztes Date war schon sechzig Jahre her. Damals starb sie und wurde ein Mitglied der Gruppe. Seitdem hatte sie sich ständig an die Vorschriften der Gruppe gehalten und nur einmal gegen diese verstoßen um Doyle zu helfen Überlebende beim Attentat auf die Einheit zu retten. Sie stützte nachdenklich ihr Kinn auf ihre linke Hand und stöhnte leise. "Womit habe ich dass nur verdient...?" schnaufte sie erneut und schloss für einen Moment ihre Augen.
Washington D.C., 10. Februar 2070
"Ich kann es doch nicht ändern, Agent Roth. Wenn ich im Mordfall von Jonathan O`Neill keine weiteren Beweise erhalte kann ich die Akte nicht länger offen halten und muss dem Richter sagen das wir den Fall abschließen. Ich konnte zwar schon einige Male eine Vertagung erwürken, bin jedoch nicht sicher dass es für immer gehen wird. Entweder verhandeln wir den Fall endlich oder lassen die Verdächtigen gehen." meinte Johner Reeves und zuckte die Achseln. Der Staatsanwalt ermittelte seit O`Neill´s Mord vor einigen Monaten, zusammen mit dem FBI und versuchte alles um die Schuldigen hinter Gitter zu bringen. Inzwischen hatte das FBI zwei Verdächtige im Mordfall verhaftet hatte jedoch Mühe Beweise zusammen zu tragen um diese zu verurteilen, weshalb der Richter den Fall ablehnen würde ohne sich einmal die Mühe gemacht hätte seine Argumente zu hören. Reeves hatte monatelang alles versucht und wollte es nicht mehr. Der Fall sollte vielleicht ungelöst zu den Akten gelegt werden. "Das können sie nicht machen, John. Der Mordfall ist kein gewöhnlicher. Es war einer unserer Kollegen. Wir sollten nicht gleich kleinbei geben bloß weil sich die Beweisführung als ein wenig schwieriger erweißt als vorher. Der Richter weiss das wir bisher immer einen Weg gefunden haben den Täter ihre Verbrechen nachzuweisen. Auch in diesem Fall werden wir dies schon hinbekommen." bat Roth aber der Staatsanwalt blieb ernst. Er hatte wohl schon genug Ärger mit dem Richter und der Anwaltskammer bekommen das er sich nun aus den Ermittlungen zurück ziehen wollte. Sie schüttelte heftig ihren Kopf und sah ihn fragend an. "Wenn sie nicht an eine Lösung des Falls glauben wieso haben sie dann überhaupt ermittelt? Sie hätten sich auch gleich raus halten können, wie es alle getan haben." Reeves sagte keinen Ton sondern wandte sich ab und lief gemütlich den Flur bis zum Ausgang hinunter. Roth blieb zurück und stemmte ihre Hände auf die Hüften. Wieso wollte sie niemand unterstützen?
Jonathan O`Neill hatte das er tot war. Er hatte jedoch Schwierigkeiten sich an diese Zwischenstation zu gewöhnen in welcher nicht nur er sondern viele andere verstorbene Menschen zu finden waren. Es wirkte wie ein Abstellgleiß. Er befand sich offenbar in einer Art Warteschleife als würde er auf einen Zug warten der ihn ins Jenseits brachte. Aber vielleicht war dies schon das Jenseits und es gab kein Eden wie sein Religionslehrer immer gesagt hatte. Er schnaufte und wunderte sich gleichzeitig wieso er überhaupt noch atmen konnte oder einen Körper besaß. Vielleicht wollte er die Antwort darauf auch nicht hören. Als sich soeben eine Hand auf seine Schulter legte, drehte er sich langsam um und stand zwei alten Bekannten gegenüber. Er umarmte Stone und Kelly Caine kurzer Hand. "Es ist schön ein bekanntes Gesicht unter all diesen Menschen zu sehen. Wir dachten manchmal wir wären alleine hier und niemand den wir kennen würde aus dem leben scheiden." witzelte Kelly und entlockte O`Neill ein grinsen. "Ist das der Himmel oder nur eine Haltestelle davor?" wollte er wissen aber die beiden Frauen zuckten nur die Schultern. "Wir denken nicht. Es gibt angeblich ein Jenseits aber niemanden der uns dorthin führen kann. Der Tod wurde getötet und somit können die vielen Seelen diese Ebene nicht verlassen. Macht aber nichts, wir sind ja schon tot und haben Zeit." meinte Kelly trocken. Sie schien sich damit bereits abgefunden zu haben. Bei Stone sah die Sache jedoch anders aus. Sie schien mit ihrem Schicksal nicht zu frieden zu sein. "Ist alles in Ordnung, Jeanette? Sie wirken auf mich als wären sie nicht glücklich damit wie sich die Sache entwickelt hat." "Wie könnte ich? Ich stand mitten im Leben und wollte noch nicht sterben und schon garnicht an einem Herzinfarkt. Das Leben war einfach nicht gerecht zu mir." sagte sie und die beiden Anderen nickten im Chor. "Und was sollen wir machen um die Zeit tot zu schlagen?" wollte er schließlich wissen. "Keine Ahnung! Wir unterhalten uns und lernen uns so besser kennen. Mehr können wir hier leider nicht tun." erwiderte Kelly und sah zu Stone welche den Agenten fragend ansah. "Wieso sind sie überhaupt hier? Ich meine, wie sind sie gestorben? Gab es einen Schußwechsel?" O`Neill schüttelte den Kopf. "Nein. Ich wurde von einem Drogendealer, der auch mein Schwager war, in meiner Gefängniszelle tot geschlagen und war eine Sekunde später hier und starrte auf die Gleiße. War nett!" murmelte er, nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. Erst jetzt erkannten die beiden Frauen seinen Gefängnisoverroll. "Jetzt sehe ich es auch." rief Kelly und grinste matt. "Wofür mussten sie denn in den Knast? Undercover?" O`Neill winkte ab. "Wäre schön wenn es sich bloß um einen Auftrag gehandelt hätte." begann er und erzählte den beiden Frauen warum er ins Gefängnis gemusst hatte. Wenn sie ohnehin viel Zeit hatten, konnten sie auch alles erfahren.
"Das Opfer heißt David Hendrix und wohnte in Georgetown. Er hat in einer Grundschule als Sportlehrer gearbeitet und...oh...das ist nun wirklich interessant!" ließ Detective Garner verlauten und warf einen Blick auf seinen Notizblock. Die Agenten Carpenter und Marquez sahen zuerst sich und dann den Polizisten fragend an. "Ist es ein Geheimnis oder dürften wir auch erfahren worum es momentan geht?" wollte Carpenter wissen und sah Garner fragend an. Dieser winkte ab. "Natürlich! Tut mir leid. Ich war nur völlig entsetzt." Garner reichte dem Agenten seinen Notizblock, auf dem er sofort die beiden aufgeschlagenen Seiten ins Visier nahm und ebenfalls geschockt aufblickte. Er reichte den Block an die junge Kollegin weiter. "Das Opfer wurde nicht nur wegen Sexuellerbelästigung verklagt sondern musste zwei Jahre wegen Kindesmissbrauch ins Gefängnis. Das ist unglaublich. Das Jemand mit einer solch dunklen Vergangenheit überhaupt noch arbeiten gehen darf und dann genau dort wo sich ohnehin kleine Kinder befinden. Das ist unverantwortlich." sprudelte es aus der jungen Frau heraus während Carpenter ein ernstes Gesicht zog und knapp nickte. "Wusste die Schulbehörde von der Vergangenheit des Opfers?" "Das kann ich ihnen nicht sagen. Ich habe mich bisher um die Personallien des Opfers gekümmert und bin zu was anderem noch nicht gekommen. Ich kümmere mich sofort darum." Carpenter winkte ab. "Ist schon in Ordnung. Ich informiere Agent Fox und lasse sie einfach zur Schulbehörde gehen. Wir werden sie auf dem laufenden halten, Jim." Garner nickte knapp. "Das wäre mir sehr recht. Ich habe zwar meine Probleme in dem Opfer ein menschliches Wesen zu sehen, muss aber dennoch meinen Job machen. Auch das Opfer hatte eine Familie und diese möchte bestimmt wissen wer für den Mord an ihrem Kind verantwortlich war." "Ich weiss was sie meinen, Jim. Es gefällt mir auch nicht. Aber wir müssen uns dennoch an die Arbeit machen." stimmte Carpenter zu und griff augenblicklich zu seinem Mobiltelefon.
Es klingelte einige Male bis sich Fox zu Wort meldete und Carpenter ihr berichten konnte was sie bisher heraus gefunden hatten und was sie für ihn erledigen sollte. "Ich fahre sofort zur Schulbehörde. Du hast im richtigen Moment angerufen. Eine halbe Stunde später und ich wäre unter der Dusche gewesen, dann hätte ich mein Handy nicht gehört. Ich mache mich mal eben fertig und dann auf den Weg." "Hab vielen Dank. Ich schulde dir etwas." "Ganz recht!" entgegnete sie frech und legte auf. Carpenter winkte McGee zu welche mit einem kleinen Team soeben die Absperrung hinter sich ließ. Für die kühle Jahreszeit trug eine Sonnebrille auf ihrer Nase und schenkte den beiden Agenten ein breites Lächeln. "Ich weiss was du denkst, Matt. Ich kann deine Gedanken lesen." sagte sie und brach ab. "Eine Sonnenbrille ist im Winter vielleicht ein bisschen übertrieben. Vielleicht schaffe ich es einen neuen Trend zu setzen." Die neue Agentin zog ihre Stirn in Falten. "Zja...für coole Menschen geht die Sonne eben niemals unter." witzelte Marquez und wandte sich ab ehe McGee protestieren konnte. "Deine neue Kollegin ist ziemlich frech? Wielange sagtest du wird Stone nicht mit dir arbeiten?" Er zuckte die Schultern. "Das kann ich dir nicht sagen. Sie soll Direktor Morton ein wenig unter die Arme greifen welche sich wegen O`Neill noch immer die Schuld gibt. Der Chief meinte sie könnte vielleicht ein wenig Hilfe brauchen. Außerdem soll sich Marquez gleich voll einbringen und daher direkt an Fällen arbeiten." McGee nickte knapp, kniete sich hin und öffnete den silbernen Koffer zu ihren Füßen. Es war wichtiger sich um ihre Arbeit zu kümmern als um ein freches kleines Mädchen das noch keinen Plan vom Leben hatte.
"Was soll dass heißen du musst bald gehen, Annabell? Ich dachte du hast dich entschieden hier in der Stadt zu bleiben? Ich dachte du wolltest bei mir bleiben?" wollte Reed aufgebracht wissen. Er hatte Kennedy in April´s Wohnung aufgesucht um sie zum Kino einzuladen und musste erfahren das sie schon in einigen Tagen abreisen wollte und er nicht mal wusste wohin oder wann er sie wieder sah. Er wusste nur das sie ihre Abreise bereits einmal verlegt hatte und dieses Mal gehen musste um nicht für immer in dieser Zeit zu stranden. Er hatte keine Ahnung was sie damit meinte. Kennedy blickte einen Moment zu Boden und sah ihm dann wieder in die Augen. "Ich kann nicht mehr länger bleiben, Jonas. Ich habe einige Verpflichtungen und muss nach Hause zurück kehren." "Gut dann werde ich dich begleiten! Ich spreche mit dem Chief und lasse mich für zwei Tage beurlauben. Mir steht ohnehin noch etwas Urlaub vom letzten Jahr zu." Kennedy winkte ab. "Es tut mir leid, Jonas. Wo ich hin gehe kannst du nicht mit. Ich kann es dir nicht mal erklären, da du es mir nicht glauben würdest." Sie ging an ihm vorbei und legte ihre Uniform auf das Bett. Reed folgte ihr ins Schlafzimmer. "Wieso jetzt? Ich verstehe dass nicht. Bist du nicht glücklich mit mir?" "Es geht in dieser Sache nicht um uns Beide sondern viel mehr um meine berufliche Zukunft und das ich schon bald wieder in meine Zeit zurück kehren muss. Falls nicht muss ich ehtliche Jahre warten bis es wieder so weit ist." erwiderte sie und Reed schüttelte den Kopf. "Du willst mich wegen deine Karriere verlassen?" Kennedy sagte nichts sondern nickte nur. Sie konnte ihn nicht die Wahrheit sagen. Dieses Wissen würde vielleicht seine Zukunft verändern oder ihm mehr schaden als nutzen. Sie wollte es nicht tun, musste sich jedoch von ihm trennen, obwohl sie ihn mehr liebte als sie sagen konnte. Vielleicht würde er ihr irgend wann vergeben können. "Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein, Jonas, und jetzt verlass bitte diese Wohnung!" erwiderte sie entschlossen und Reed spürte es nicht so meinte. Er wollte gerade protestieren als ihre Fingerspitzen funken spriesen. Er hob seine Hände und trat zur Tür. "Ich weiss das du mir nicht die volle Wahrheit sagst, Annabell. Ich weiss auch das du mich liebst. Du kannst dies nicht leugnen auch wenn du es hundert Mal versuchst oder glaubst mich belügen zu müssen." Er brach ab und küsste sie. "Ich liebe dich und kann dich nicht gehen lassen. Bleib bei mir!" bat er aber sie winkte ab. Sie musste nach Hause zurück kehren und durfte ihn nicht aus seiner Zeit reißen.
Copkiller
"Wie geht es ihnen? Kann ich etwas für sie tun, Jonathan? Irgendetwas?" wollte Angela Morton wissen und setzte sich dem ehemaligen Kollegen gegenüber an den Metalltisch im Besucherzimmer. O`Neill war erst gestern zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden und konnte nicht sagen wie er sich fühlte oder es ihm erging. Er diente den alten Häftlingen als Frischfleisch und würde in nächster Zeit einige Auseinandersetzung mit diesen haben. Er störte sich daran jedoch nicht. Schon oft war er in Schlägerei verwickelt und würde auch in diesem Fall bestimmt überleben. Er wusste das Morton gekommen war um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Sie machte sich Vorwürfe. Sie hätte mit ihm reden sollen oder versuchen sollen ihn besser kennen zu lernen, damit er sich heute nicht in dieser Lage befand. O`Neill sah die Sache ein bisschen anders. Selbst wenn er ihr davon erzählt hätte, befände er sich heute in dieser Lage und würde ihr vermutlich wieder gegenüber sitzen. Von seinen Kollegen hatte er nicht viel Mitgefühl erwartet und war froh sich wenigstens in dieser Hinsicht nicht geirrt zu haben. Er hatte überlegt ihr zu sagen was er dachte, beschloss jedoch es zu lassen und ihr stattdessen nur zu sagen was sie hören wollte um heute Nacht schlafen zu können. Es war schade das er nach diesen vielen Dienstjahren nicht einen Kollegen kennen gelernt hatte der ihn aus Freundschaft besuchte. Es gibt immer nur um Politik und darauf verstand sich die Direktorin ohnehin sehr gut. Er suchte nach den richtigen Worten ehe er sich an die Frau wandte. "Nein. Ich brauche nichts. Ich weiss nicht wie es nächste Woche aussieht, aber im Moment bin ich vollkommen zufrieden." erwiderte er und es kam anschließend wie es kommen musste. Die Direktorin begann zu weinen und sich bei ihm zu entschuldigen. Es war eine für ihn peinliche Situation. Er wollte dass es aufhöre und sie den Raum verließ. Auf keinen Fall brauchte er ihr Mitleid. "Ist schon gut, Direktor. Ich bin ihnen nicht böse." log er und hoffte das sie sich endlich beruhigen würde.
Washington D.C., 17. Februar 2070
"Ich kann nicht mehr aufhören an dieses Gespräch zu denken. Es war das letzte Mal das ich O`Neill lebendig gesehen habe. Seitdem mache ich mir schwere Vorwürfe. Ich habe schuld an seinem Tod. Wenn ich mich mehr um meine Kollegen bemüht hätte wäre er vielleicht noch am leben. Ich bin mir sogar sicher das er noch am Leben wäre...!" Angela Morton war den Tränen nahe. Sie saß einem Psychologen gegenüber den sie schon eine Weile regelmässig besucht hatte bevor diese Sache mit O`Neill dazwischen kam. Nun waren ihre Besuche regelmässiger geworden. Auf den Psychologen musste es wirken als tat sie den halben Tag nichts anderes als mit ihm über diese bestimmte Sache zu sprechen. Sie hatte versucht sich mit ihrer Arbeit von dem Fall abzulenken, musste jedoch einsehen dass es nicht viel half und sie diese Bilder ständig verfolgten. Sie rissen sie aus ihrem Schlaf und quälten sie rund um die Uhr. Es war eine regelrechte Folter, die sie jedoch verdient hatte. Sie hatte das Leben eines Kollegen auf dem Gewissen. Der Mann ihr gegenüber blickte ernst drein und schüttelte langsam den Kopf. "Sie hatten an dem Mord ihres Kollegen nach wie vor keine Schuld, Angela. Sie konnten das Schicksal des Mannes nicht beeinflussen. Sie haben sich stets um die Interessen anderer Menschen gekümmert und konnten nicht voraussehen was sich ereignen sollte. Sie müssen lernen es zu akzeptieren und ihr Leben zu leben. Ich bin sicher ihr Kollege würde dies ebenso wollen." Morton schüttelte ihren Kopf. "Ich weiss sie wollen mir helfen, Doc, aber ich hätte vielleicht nicht her kommen dürfen. Egal wie sehr ich es ihnen auch erkläre, sie können niemals verstehen wie es zur Zeit in mir aussieht. Für sie sind lediglich Statistiken und Lehrbuchantworten wichtig." Sie stand auf und wandte sich zur Tür. "Das ist aber keine Lehrbuchantwort, weshalb ich nicht wieder kommen werde. Haben sie vielen Dank fürs zu hören." verabschiedete sie sich und war verschwunden ehe der Mann noch etwas erwidern konnte. Morton hatte in ihrem Leben schon viele Verluste hingenommen und war immer wieder auf die Füße gekommen. Dies Mal würde es eine andere Wendung nehmen. Dies Mal würde es nicht so einfach werden. Sie schlenderte die abendliche Straße entlang und blieb vor einem Kiosk stehen. Sie zögerte einen Moment und versuchte sich eine andere Lösung auszudenken. Sie hatte damals am Grabe ihrer großen Liebe versprochen sich niemals wieder dem Alkohol zu ergeben, egal was passierte. Heute wollte sie es doch tun. Es war Zeit...
Chief Hammond war mit der Entwicklung des Mordfalls nicht begeistert und überlegte ob es nicht doch noch einen Weg gab den wahren Täter, dessen Spuren sehr gut verwischt wurden, zu fangen. Ihm war jedes Mittel recht, auch wenn es gegen die Gesetze verstoß. Es war nur wichtig O`Neill´s Mörder hinter Gitter zu bringen. Hector hatte Hilfe bei der Flucht. Er hatte zwei Wärter bestochen und ihnen eine erhebliche Menge Geld für dessen Freiheit geboten. Wegen der Gier der beiden Männer musste ein Mann sterben damit anschließend ein anderer untertauchen konnte. Hammond hatte genug davon tatenlos rum zu stehen und darauf zu hoffen dass es irgendwelche Beweise gab die Hector mit diesem Verbrechen in Verbindung brachten. Er musste endlich etwas tun. Aus diesem Grund hatte er seine Topermittler und Agent Rhade im Konferenzraum versammelt um mit ihnen ihre nächsten Schritte zu besprechen. Roth, Stone, Stevens und Rhade sollten völlig freie Hand kriegen um zu tun was zu tun war damit Hector wieder ins Gefängnis kam. Es war eine ernste Sache bei der Hammond um Ruhe gebeten hatte. Er und sein Team sollten eine Stunde lang von niemandem gestört werden. Ebenfalls in der Runde saß Adam Banks. Hammond lehnte sich ein Stück weit nach vorne und sah allen Anwesenden nacheinander tief in die Augen. "Ich weiss das Hector über die Grenze nach Mexiko verschwand und wir dort keine Zuständigkeit haben. Jeder dem diese Sache zu heiß ist, kann aufstehen und gehen. Die Anderen hören sich meinen Plan an und kümmern sich um den Copkiller." Er blickte in entschlossene Gesichter von denen niemand anstalten machte zu gehen. Ein zufriedens Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er konnte sich hundert Prozent auf seine Mannschaft verlassen und wusste es zu schätzen. "Ich möchte das Rhade und Roth über die Grenze nach Mexiko fahren und unseren Freund dort abholen. Lasst euch irgendetwas einfallen wie ihr ihn über die Grenze bekommt und wenn ihr ein Loch unter dem Zaun graben müsst. Ich will ihn wieder auf unserer Seite des Kontinents wissen." Die beiden Agenten nickte knapp. "Und was sollen wir tun, Chief? Sollen wir den Zoll ablenken?" mischte sich Stone ein ehe der Chief etwas sagen konnte. "Das wäre in der Tat eine gute Idee, Jeanette. Sagen sie den Zollfandern das wir einem Schmuggelerring auf den Fersen sind und sie die Augen aufhalten sollen. Lassen sie sich am besten eine gute Geschichte einfallen. Es muss nur glaubwürdig sein." Stone zog eine Braune nach oben. "Ich könnte mich als Alternative ausziehen und so die Aufmerksamkeit alle männlichen und weiblichen Personen auf mich lenken. Es könnte Rhade und Roth bestimmt helfen." schlug sie vor und grinste breit. "Machen sie wie sie denken, Jeanette. Ich will mich bestimmt nicht einmischen." "Das hätten sie lieber nicht sagen sollen, Boss. Jetzt wird sie sich bestimmt ausziehen und die netten kleinen Kinder mit ihren Rettungsringen verstören. Allein die Arztkosten werden sich einige Familien kaum leisten können." witzelte Stevens und fing sich einen finsteren Blick seiner Kollegin ein. "Ich könnte den Zollfandern auch von einer Leiche in einem Kofferraum erzählen und sie darin präsentieren, Jonathan! Sie sollten mich lieber nicht reizen." zischte sie, grinste und stand auf. "Das meint sie jetzt aber nicht ernst oder?" wollte er wissen und folgte ohne eine Antwort abzuwarten seiner Kollegin. Hammond holte tief Luft. Nachdem die Beiden den Raum verlassen hatten konnten sie endlich zum wichtigsten Teil ihres Treffens kommen. Er faltete seine Hände und warf Banks einen vielsagenden Blick zu.
Samantha Jane Marquez war vielleicht neu beim FBI und wusste noch nicht über alle Gesetze bescheid, welche sie jedoch in ihrer Karriere sicherlich kennen lernen würde. Sie versuchte dennoch einige Sympathien für einige Gesetze zu hegen obwohl dies manchmal unmöglich war. Die junge Frau hatte Schwierigkeiten damit den Mord an einem Mann aufzuklären der schon einmal wegen Kindesmissbrauch hinter Gittern war. Ihr war es egal ob dieser Mann in diesem Fall ein unschuldiges Opfer war. Wenn es ihr Fall gewesen wäre hätte sie die Untersuchungen schon vor einer Woche eingestellt und wäre nicht noch zu seiner Familie gefahren um ihnen von der schrecklichen Nachricht zu erzählen. Wenn die Eltern besser auf ihren Sohn geachtet hätten wäre es niemals so gekommen. Während Agent Carpenter die Eltern zu deren Sohn befragt hatte, schlich sie durch das ganze Haus und betrat nach einigen Metern das ehemalige Kinderzimmer des Opfers. Sie trat an den Nachttisch heran auf dem das Foto eines jungen Mädchens stand. Sie hob das Foto an und warf einen nachdenklichen Blick darauf, ehe sie es zurück stellte. Das Opfer war wohl nicht immer ein Perverser. Was hatte ihn im Laufe der Jahre nur so verändert? Wieso schlich er umher und missbrauchte kleine Mädchen? Wieso kamen Männer überhaupt auf die Idee soetwas zutun? Sie schüttelte diese Fragen aus ihrem Kopf. Sie hatte Jahre versucht Antworten auf ihre Fragen zu finden und musste einsehen dass es keine gab. Dafür gab es viele böse Menschen die sich an schwächeren vergriffen und sie zu etwas zwangen das sie nicht wollten. Sie konnte in der Sache ebenfalls ein Lied singen. Ihr war es nicht anders ergangen. Sie wurde ebenfalls von einem ihr nachstehenden Mann missbraucht und dieses Trauma bis heute nicht über-winden können. Es war ihr Onkel gewesen, der sie als kleines Mädchen nicht nur einmal missbraucht hatte und bedroht hatte. Sie empfand für ihn kein Mitgefühl und konnte es mit dem Mordopfer ebenfalls nicht. "Das Mädchen auf dem Foto war seine beste Freundin Karen. Sie wurde von einem unbekannten entführt und über mehrere Monate lang in einem Keller gehalten und oftmals gefoltert und missbraucht. David hat sich von diesem Schock niemals erholt und sogar bei der Gerichtsverhandlung begonnen Mitgefühl für die Täter zu empfinden. Vermutlich löste dies seine Besessenheit aus und zwang ihn zu einem solchen Verhalten." berichtete Carpenter nachdem er den Raum betreten hatte. Marquez drehte sich nicht um sondern blickte weiter auf das Foto. "Wer hat damals den Fall überhaupt bearbeitet? Hörte sich an wie ein Fall vom FBI." "Stimmt! Es war einer der ersten Fälle der Sondereinheit und wurde von Catherine Sullivan und Michael Miller bearbeitet. Sie konnten unter Einsatz ihres Lebens am Ende den Fall lösen und die Täter hinter Gitter bringen. Es waren jedoch schon einige Mädchen tot. Darunter die beste Freundin unsere Mordopfers." Die junge Agentin nickte knapp. Nun empfand sie doch ein wenig Mitgefühl für ihren Toten. "Denken sie Menschen werden böse geboren oder erst im laufe ihres Lebens böse?" Carpenter zuckte die Schultern. "Kann ich ihnen auch nicht sagen, Samantha. Ich denke das beides möglich ist und es deswegen Menschen wie uns gibt die sich darum kümmern dass die Bevölkerung nicht zu schaden kommt. Wir werden aber niemals verhindern können das unrechtes oder schlimmes mit einigen Menschen passiert." sagte er und verließ den Raum. Die junge Frau blickte auf das Foto und musste über seine Worte nachdenken. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht wurde es Zeit ihren Onkel und seine Tat zu vergessen. Vielleicht wurde es Zeit zu leben.
Adam Banks wusste das es eine Straftat war Beweise zu manipulieren um einen Menschen hinter Gitter zu bringen. Er wusste jedoch auch dass es sich in diesem Fall um einen Copkiller handelte und dieser nichts anderes verdient hatte. Hector hatte O`Neill ermorden und sich anschließend aus dem Staub gemacht. Es war nur gerecht das seine Kollegen alles taten um einen Mörder ins Gefängnis zu bringen wo er die Todesstrafe erhalten sollte. Ihm war klar das Gott die Lage vielleicht anders sah und bestimmt nicht erfreut über sein handeln war. Er musste jedoch etwas tun. Er hatte sich bereits ent- schieden und nicht mal Gott persönlich konnte ihn überreden es nicht zu machen. Sich um einen mordenen Drogendealer zu kümmern war ohnehin viel wichtiger als sein Seelenwohl. Er würde demnächst helfen unschuldige zu retten. Heute stand er seinem Boss jedoch loyal zur Seite wie er es schon früher getan hatte. "Ich habe die Beweise so manipuliert das sie Hector als Mörder im Fall O`Neill bezeichnen. Was ich brauche sind seine Fingerabdrücke welche ich auf der Mordwaffe hinterlasse. Nur für den Fall das die Staatsanwaltschaft selbst noch mal ermitteln könnte." Hammond nickte knapp. "Werden sie beim Secret Service nicht gebraucht, Rhade? Schließlich sind sie denen verpflichtet und nicht mir. Sie werden Ärger bekommen." Rhade winkte ab. "Ärger ist mein zweiter Vorname, Chief. Ich habe mir zwei Tage frei genommen und meinem Boss versichert dies mal wirklich die Stadt zu verlassen. Gut dass es noch heute nach Mexiko geht, da war ich noch nicht." "Wird dein Boss deinen Verdacht schöpfen?" wollte Roth wissen aber Rhade winkte ab. "Ich denke nicht. Wenn ich ihm aus Mexiko irgend etwas mit bringe dürfte es mir egal sein was ich tue oder mit wem." Hammond nickte knapp. "Gut. Dann macht euch an die Arbeit und seid bloß vorsichtig dort unten." wies er die Drei an, stand auf und verließ den Raum. Roth folgte ihm und fing ihn auf dem Korridor zu seinem Büro ab. "Kann ich mit dir reden?" bat sie, trat mit ihm an einer der Fenster und flüsterte: "Bist du dir über diesen Schritt wirklich im Klaren, Mike? Wenn wir erwischt werden bist du genauso deinen Job los wie wir anderen. Vielleicht solltest du lieber das Gebäude für die nächsten Tage verlassen und die Leitung an Harrison übertragen." "Das kann ich nicht. Es war meine Idee Hector zurück zu bringen und ich werde jetzt nicht kneifen bloß weil es vielleicht in die Hose gehen könnte." Hammond brach ab und sah ihr tief in die Augen. "Ich weiss das du dir Sorgen um mich machst und kann dich verstehen. Im letzten Jahr habe ich nicht anderes empfunden, falls du dich noch erinnerst. Ich weiss was ich tue!" erwiderte er und Roth nickte. Sie küsste ihren Freund und hoffte das er recht hatte. Sie machte sich seit der Begegnung mit dem Erzähler weniger Sorgen um sich selbst oder ihre geheimnisvollen Kräfte. Sie machte sich Sorgen um ihn und seine zukünftigen Entscheidungen. Er wollte das Gesetz verletzen um einen Drogendealer ins Gefängnis zu bringen. Eine gute Wahl. Sie hoffte das auch Hammond mit dieser zu recht kam. "Wir sehen uns wenn ich zurück bin!" versprach sie und wandte sich ab.
Jonas Reed hatte alles unternommen um Kennedy daran zu hindern die Stadt zu verlassen, aber nichts hatte etwas genutzt. Sie hatte sich nicht mal von ihm verabschiedet. Sie hinterließ ihm lediglich einen Zettel mit einer Adresse. So schnell er konnte begab er sich zu dieser Adresse und staunte nicht schlecht als er seine Freundin in einem Parkhaus entdeckte. Hinter ihr hatte sich ein ungewöhnlicher Strudel gebildet, welcher ihm die Sicht auf ein großes Fenster und ein riesiges Objekt dahinter bot. Er trat näher um sich das Objekt genauer zu betrachten und wusste plötzlich nicht was er sagen sollte. "Das ist ein Raumschiff...!" entfuhr es ihn plötzlich während Kennedy zustimmend nickte. Sie wollte ihm zuerst kein Wort sagen, da er ihr ohnehin nicht geglaubt hätte, also zeigte sie ihm lieber wo sie her kam. "Wieso hast du mir davon nichts erzählt?" "Ich wusste du würdest mir nicht glauben. Außerdem wollte ich dir lange Zeit nichts erzählen um die Sache nicht schlimmer zu machen. Ich muss in eine Zeit zurück kehren in welche du nicht mit kommen kannst. So gerne ich es will du kannst es nicht." Reed biss die Zähne zusammen. "Ich könnte dich begleiten. Mir ist egal in welcher Zeit wir leben. Solange ich bei dir sein kann, würde ich sogar in der Hölle wohnen und den Teufel um Grillsoße bitten. Du weisst das wir zusammen gehören, wie kannst du jetzt einfach gehen?" verlange er zu wissen aber sie zuckte nur die Schultern. "Ich wünschte ich könnte bleiben. Ich liebe dich und werde dich immer lieben." sagte sie noch und trat rückwärts in den Strudel, welcher sich eine Sekunde später schloss. Reed konnte sie nicht mehr erreichen, sank auf die Knie und konnte seine Trauer nicht mehr zurück halten. Wieso hatte sie dass nur getan? Wieso wollte sie nicht bei ihm bleiben? Was sollte er ohne seine große Liebe tun?
2169, Raumdock
Annabell Kennedy wusste dass sie soeben einen schlimmen Fehler begannen hatte und deshalb niemals wieder glücklich werden konnte. Sie hätte ihn entweder mitnehmen sollen oder bei ihm bleiben müssen. Er war ihre große Liebe. Niemals hatte ihr ein Mensch mehr bedeutet. Nicht mal Gibson oder Archer. Reed würde bestimmt über sie hinweg kommen. Es würde sehr lange weh tun, aber irgendwann hatte er sie bestimmt vergessen und würde sein Leben leben. Sie hingegen musste sich auf die Mission der neuen Enterprise konzentrieren an welcher sie schon vor ihrer Zeitreise teilnehmen wollte. Das Raumschiff würde sich noch heute Abend auf den Weg in einen unbekannten Teil des Weltraums machen und erst nach zehn Jahren zurück kehren. Genügend Zeit um ihn zu vergessen, dachte sie und spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich um und stand Maximillian Arturo gegenüber. Der alte Professor hatte sie persönlich für sein Wissenschaftlerteam ausgesucht und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Anders als sie trug er keine Uniform sondern Zivil. "Schön sie an Bord zu sehen, Annabell. Ich dachte schon sie würden vielleicht nicht kommen. Gut das ich mich von Zeit zu Zeit irren kann." begrüßte er sie und brach ab. "Sie sind eine meiner besten Studentinnen gewesen und die Enterprise kann auf sie und ihre Erfahrung nicht verzichten. Ich bin froh das wir die nächsten zehn Jahre die Geheimnisse des Weltraums zusammen ergründen werden." Kennedy grinste matt. "Ich freue mich auch sie endlich mal wieder zu sehen, Professor. Es ist viel zu lange her." Die Beiden unterhielten sich noch einen Moment bis Commander Josefine Stanton näher kam und sich an den Professor wandte. "Entschuldigen sie die Störung, Professor Arturo. Captain Jones möchte das sie sie bei ihrem Flug mit der Transportkapsel begleiten und auch einen Blick auf das Schiff werfen." Arturo nickte zustimmend. "Würden sie mir dann bitte einen Gefallen tun und dem Doktor zeigen wo sie ihr Quartier finden kann. Ich wollte es selbst erledigen, sollte den Captain jedoch nicht warten lassen, sonst muss ich die nächsten Jahre Angst um mein Leben haben. Der Captain kann sehr nachtragend sein." scherzte er und die junge Frau nickte knapp. "Es wäre mir eine Ehre, Professor." erwiderte sie und schon wandte sich der Wissenschaftler von den beiden Frauen ab.
"Ist der neue Captain wirklich so schlimm?" wollte Kennedy wissen während die beiden Frauen mit dem Turbolift das entsprechende Deck an Bord der Enterprise ansteuerten, ausstiegen und den Korridor hinunter gingen. "Ich kann es ihnen nicht sagen. Ich habe Captain Jones erst einige Male persönlich getroffen mit ihr aber kaum zwei Worte ge-wechselt. Sie scheint jedoch einen guten Eindruck zu machen, falls dies ihre Frage gewesen ist." erwiderte die junge Frau und bemerkte das Kennedy ihr überhaupt nicht zu gehört hatte. Mit einem Räuspern änderte sich dies jedoch. "Tut mir leid ich war in Gedanken. Ich musste gerade an die Sondereinheit des FBI denken. Haben sie davon schon mal gehört?" Commander Stanton nickte zustimmend. "Mein Ururur-Großvater arbeitete einige Jahre dort bis er eine Familie gründete und sich an einen Schreibtischjob versetzen ließ. So weit ich weiss wurde die Einheit aufgelöst ehe Jack Archer sich um die Mittel für die erste Enterprise kümmerte." Die junge Frau brach ab und runzelte die Stirn. "Wie kommen sie jetzt plötzlich auf die Sondereinheit des FBI, Doktor? Verbindet sie eine persönliche Erfahrung mit der Einheit? Hat jemand aus ihrer Familie dort gearbeitet?" "Ja. Eine Verwandte von mir arbeitete dort als Agentin." log sie und fuhr fort. "Sie hatte eine etwas engere Beziehung zu einem Mann namens Jonas Reed, wissen sie etwas über ihn?" Die junge Frau überlegte kurz. "Ja. Ich habe mich immer schon für Geschichte und besonders dies interessiert. Über Jonas Reed ist aber nach 2071 nichts mehr bekannt. Er verschwand von heute auf morgen ganz plötzlich und wurde nicht mehr gesehen." Kennedy erschrak. Reed war verschwunden? Was war passiert und wo ging er hin? Fragen die ihr niemals jemand beantworten konnte. Stanton bemerkte das Kennedy blass geworden war und wollte sich gerade erkundigen als sich ihr Kommunikator zu Wort meldete. "Alexx an Stanton." "Sprechen sie!" erwiderte sie dem Chefingenieur. "Könnten sie bitte zu mir in den Maschinenraum kommen." "Gibt es irgend welche Probleme? Ich hoffe doch das wir heute Abend abfliegen können?" "Es gibt keine Probleme. Ich dachte sie würden nur gerne einen Blick auf den Antrieb werfen. Aber wenn sie nicht wollen kann ich auch Commander Morris bescheid geben." "Nicht doch. Ich bin schon auf dem Weg." sagte sie und beendete die Verbindung. "Brauchen sie noch etwas?" fragte sie als die beiden Frauen vor ihrem Quartier ankamen. Kennedy schüttelte den Kopf und ehe sie sich versah drehte sich der Commander um und war auch schon verschwunden. "Wo immer du auch bist, Jonas. Du solltest wissen das ich dich sehr liebe." murmelte sie, betrat ihr Quartier und erstarrte. Im Schatten ihres dunklen Quartiers stand eine ihr wohlbekannte Person und schenkte ihr ein Lächeln.
Der Formwandler
"Wow! Das ist unfassbar." entfuhr es Scott Tristan als er einen Blick auf die verschiedenen Zeitzonen warf. Mit den Kräften die er von Petersen erhalten hatte, statt es ihm frei sich die Vergangenheit und Zukunft der Menschheit in Phasen anzusehen. Dabei befand er sich in einer Art Tunnel, tippte auf ein Ereignis und sah eine Art Video von dem was sich damals genau ereignet hatte. Auf diese Weise konnte er viel mehr lernen als jemals zuvor. Die Kräfte von Petersen ermöglichten ihm Dinge von denen er nicht mal zu träumen gewagt hatte. Er konnte in sekunden schnelle jeden Ort auf der Welt besuchen, die Geschichte sehr gründlich studieren oder Frauen unter den Duschen beobachten da er nicht gesehen werden konnte. Es spielte keine Rolle das er die Kräfte irgend wann zurück geben musste. Er wollte diese Zeit nutzen um so viel wie möglich zu lernen und zu verstehen. Zum anderen war er glücklich noch mal von neuem zu beginnen. Sein Leben hatte sich um einige Jahre verlängert. Er würde diese sehr weise nutzen. Für die nächsten Jahre plante er an der Akademie zu unterrichten. Er wollte den jungen Agenten sein Wissen vermitteln und dieses Mal nicht auf seinen Lehrstuhl dort verzichten. Wer seinen Posten übernehmen sollte, stand noch nicht fest. Er würde sich den Direktor jedoch genau aussuchen und bestimmt niemandem nehmen der vorallem der Sondereinheit schaden würde. Ihm war bewusst das die Einheit nicht bis in allem Ewigkeiten existieren würde. Es sollten jedoch noch einige Jahre vielleicht Jahrzehnte sein in denen die Spezialisten den Bewohner dieser Stadt mit ihrer Arbeit halfen und versuchten gegen das Verbrechen zu kämpfen. "Was werde ich mir heute an sehen..." murmelte er und legte die Stirn nachdenklich in Falten. "Vielleicht sollte ich mir die Geschichte um Troja ansehen um zu sehen ob Homer wirklich die Wahrheit erzählt hat oder nicht!" meinte er, deutete auf ein Symbol zu seiner Rechten und staunte nicht schlecht als er sich, so schien es, im alten Grichenland befand wo die Flotte nach Troja aufbrechen sollte. "Gott segne sie Evelyn!" rief Tristan und schwieg als Achilles ins Bild trat.
Washington D.C., 14. Juni 2070
Jonas Reed hatte Schwierigkeiten sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Kennedy war zwar schon eine Weile weg, aber es war sehr schwer sie einfach zu vergessen oder plötzlich nicht mehr an sie zu denken. Es war wie damals bei Julia. Auch sie hatte er sehr geliebt und sie von einem auf den anderen Tag verloren. Es war nicht gerecht. Kennedy hatte ihm sehr viel bedeutet. Sie war vielleicht seine große Liebe und doch hatte er sie verloren. Wieso? Wieso konnte sie nicht bei ihm bleiben? Wieso wollte sie in eine unbekannte Zukunft reisen um dort auf einem Raumschiff zu arbeiten? Reichte es ihr nicht mit ihm zusammen zu leben und später eine Zukunft aufzubauen? Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Er würde es wohl niemals erfahren. Er rechnete nicht mal damit sie jemals wieder zu sehen. Sie war weg. Sie lebte ihr leben. In ihrer Zeit lebte er bestimmt nicht mehr. Sie würden sich Beide niemals wieder sehen. "Jonas, wenn es dir nicht gut geht kannst du auch nach Hause gehen. Ich rufe in der Zentrale an und lasse mir einen Kollegen zur Hilfe schicken. Du musst nicht arbeiten wenn du dich schlecht fühlst. Der Chief wird es sicherlich auch verstehen." schlug Cassidy besorgt vor aber er schüttelte den Kopf. "Ist lieb gemeint, Cassie. Ich möchte jedoch arbeiten, auch wenn es schwer ist und ich Probleme habe mich zu konzentrieren. Es ist besser als zu Hause zu sitzen, zu weinen und Bier zu trinken. Ich möchte mich lieber etwas ablenken." Cassidy nickte knapp. Sie klopfte ihrem Partner auf die Schultern und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Nach Monaten ermittelten sie endlich mal wieder zusammen an einem Fall, weshalb sie Zeit hatte sich um ihn zu kümmern. Er konnte jetzt eine gute Freundin brauchen mit welcher er reden konnte und sie wollte ihm zur Seite stehen. Er hätte und hatte es auch getan. "Jim, handelte es sich wirklich um einen Springer? Oder ist das Opfer nach dem Aufprall wieder aufgestanden und einfach weggelaufen?" erkundigte Reed sich. "Dies Mal war das Opfer matsch als es auf dem Boden aufprallte. Ich bin mir zumindest sehr sicher. Falls nicht können sie ja auch einen Blick auf die leckeren Überreste werfen, die die Sanitäter vor nicht mal zehn Minuten zusammen gekratzt haben." erwiderte er aber Reed winkte ab. Ihm reichte die bloße Vorstellung. "Was haben sie sonst noch?" Garner überflog seine Notizen. "Der Name des Opfer ist Seamus Harper. Er arbeitete in dieser Firma als Steuerberater und hat eine völlig weiße Weste. Er wurde nicht mal wegen falsch parkens aufgeschrieben. Er hat sich mit all seinen Kollegen sehr gut verstanden und hatte niemals mit einem von ihnen krach. Wie es bei ihm zu Hause aussieht kann ich noch nicht sagen." Er brach ab und überprüfte alle Angaben. "Mehr kann ich euch zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Der Fall liegt jetzt bei euch." sagte Garner abschließend und wandte sich ab. Reed blickte dem Polizisten nach und wandte sich schließlich an seine Partnerin. "Was ist mit dir und Garner? Versteht ihr euch schon wieder oder ist er dir immer noch böse?" Cassidy zuckte die Schultern. "Du hast ihn doch gerade bemerkt. Er hat mich nicht einen Blickes gewürdigt, weshalb ich annehmen muss das er noch immer böse ist und bestimmt lange Zeit nicht mit mir reden wird. Ich kann es ihm aber nicht verübel. Wenn er mich abgeschossen hätte würde ich ihn verfluchen und zum Teufel wünschen. Ich habe keinen Grund mich über ihn zu ärgern." "Dafür vermisst du ihn?" hakte Reed nach der es nun genau wissen wollte. Cassidy zögerte einen Moment, nickte dann jedoch und blinzelte wild. "Ich kann es nicht abstreiten. Seit ich mich von ihm ge-trennt habe fehlt er mir." "Vielleicht solltest du darüber mal mit ihm reden und dich mit ihm versöhnen." schlug Reed vor aber sie winkte ab. "Dann denkt er ich möchte doch eine ernste Beziehung mit ihm, was leider nicht der Fall ist. Ich habe zwar Gefühle für ihn und möchte ihn manchmal zurück haben, bin aber leider nicht bereit für eine Beziehung. Ich wollte mein Leben lang wie meine Mutter sein, möchte wie sie aber nicht allzu für Mutter werden und mich daher nicht an einen einzigen Mann binden. Auch auf die Gefahr hin das mich viele als Schlampe sehen." Reed zuckte die Schultern. "Ist deine Mutter mit ihrem Leben zufrieden gewesen oder mit der Tatsache ihren Lebensabend alleine zu verbringen?" wollte er wissen während sie ihre Stirn in Falten zog. "Nein. Sie ist schon vor vier Jahren gestorben und war bis dato nicht verheiratet oder mit jemand besonderes zusammen..." sie brach ab und kombinierte. Reed grinste plötzlich. "Und genau dass solltest du nach Möglichkeit vermeiden!" sagte er noch und wandte sich an den zuständigen Forensiker. Cassidy blieb nachdenklich zurück. Er hatte vielleicht recht mit dem was er eben gesagt hatte.
Chief Hammond konnte sich nun endlich wieder auf seinen normalen Alltag konzentrieren. Der Mordfall O`Neill war endlich vom Tisch, Hector im Gefängnis und sein Todesurteil bereits beschlossen. Wie der Fall gelöst wurde, war vielleicht etwas asozial aber es musste getan werden um einem Kollegen die letzte Ehre zu erweisen. Ansonsten hätte er sich niemals wieder im Spiegel betrachten können. Ob seine Vorgänger dies ebenfalls getan hätten war unklar. Vielleicht wäre Watson niemals so weit gegangen um einen Täter hinter Schloss und Riegel zu bringen. Er hatte jedoch keine Bedenken gehabt. Er würde es wieder tun wenn es notwendig war. Er hoffte jedoch das in nächster Zeit keiner seiner Agenten sterben würde oder sich versetzen ließ. Nicht weil es auf Dauer der Einheit schadete sondern weil sie ihm alle sehr wichtig waren und er sie alle nicht verlieren wollte, auch wenn er es ihnen niemals gesagt hätte. Er hatte es schon selbst bemerkt. In den letzten drei Jahren hatte er sich sehr verändert. Er besaß mehr Selbstvertrauen und Ausdruckskraft als in seinem ersten Amtsjahr. Allein der Anschlag hatte ihn härter gemacht. Die Tatsache das er dabei starb und zurück geholt wurde, hatten ihn lediglich weiter entwickelt. Durch seine laufende Beziehung zu Roth hatte er sich jedoch unter Kontrolle. Er würde nicht verrückt werden, wie es Banks oder Allison würden sollten sie jemals davon erfahren. Er presste seine Lippen aufeinander, während er die Personalakte eines jungen Agenten durchblätterte und dabei versuchte dessen Verweise zu ignorieren. Hin und wieder blickte er auf und warf dem jungen Mann einen vielsagenden Blick zu. "Ich weiss. Ich habe mich nicht immer an die Vorschriften gehalten, aber dennoch meinen Abschluss erfolgreich gemacht." sagte der gerade mal 22jährige während Hammond nur nickte. Wenn es nach ihm gegangen wäre hätte er den jungen Mann nicht bei der Einheit zu gelassen und ihn ans Hauptgebäude zurück ge- schickt. Er musste ihn jedoch nehmen. Anweisung von ganz oben. Nach einem kleinen Augenrollen las er weiter. "Sie sind mit dem Bürgermeister verwandt?" fragte Hammond und zog eine Braune nach oben. Der junge Mann nickte knapp. "Er ist mein Onkel. Ich wollte diese Tatsache eigentlich nicht angeben um nicht bevorzugt behandelt zu werden, musste es jedoch tun. Ich versichere ihnen jedoch dass es damit keine Schwierigkeiten geben wird." Hammond blieb skeptisch. "Was ist wenn wir in einem Mord ermitteln und die Spur führt direkt zum Bürgermeister? Wie entscheiden sie sich dann? Sind sie dann für ihren Onkel oder das FBI?" Der junge Mann zuckte die Schultern. "Es tut mir leid, Chief Hammond. Ich kann ihnen diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. Ich weiss nicht mal ob ich es kann falls es jemals dazu kommen sollte. Ich würde mich wahrscheinlich für sie und das FBI entscheiden." Hammond grinste matt und nickte. "Gute Antwort, Allan. Etwas anderes hätte mich schon jetzt an ihnen zweifeln lassen." erwiderte er während der junge Mann ebenfalls grinste.
Hammond betätigte einen Knopf auf der Sprechanlage neben sich und schon einen Moment später betrat Allison Myers den Raum. Sie hatte ihr langes Haar zu einem Dutt zusammen gebunden weshalb er sich ein Kichern nicht verkneifen konnte, jedoch sofort wieder ernst wurde. "Allison, würden sie für Agent Thompson bitte jemanden suchen der ihm alles zeigt?" "Ich weiss nicht ob dafür jemand im Haus ist. Alle sind unterwegs. Und sagen sie bloß nicht das ich mich jetzt darum kümmern soll? Ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir und kaum Zeit einen jungen Mann, egal wie heiß er ist, im Haus herum zu führen." erwiderte sie gereizt. "Das macht nichts. Geben sie mir einen Lageplan und ich sehen mir alles alleine an." witzelte der junge Mann entschlossen. "Ist schon in Ordnung, Allison. Ich finde schon jemand anders und falls nicht mache ich es einfach selbst." mischte sich der Chief ein und schon war die Sekretärin wieder verschwunden. "Habe ich etwas falsches gesagt?" "Nein. Allison hat nur eine Doppelschicht hinter sich und obwohl sie keine Agentin ist schufftet sie dennoch sehr viel. Ich denke ich sollte ihr einen Kaffee bringen damit sie etwas entspannter wird." Der junge Mann zog die Stirn in Falten. "Ich dachte immer von Kaffee werden die Menschen erst recht nervös?" "Allison nicht. Sie kann viel mehr leisten wenn sie einen oder mehrere Kannen Kaffee getrunken hat. Ohne das Zeug ist sie morgens ungenießbar." "Danke für den Tipp, Chief." Hammond grinste. "Kein Problem. Sie werden mit den Jahren noch einige Kleinigkeiten im Umgang mit Allison lernen und dann schon alleine bescheid wissen. Für den ersten Tag gute Arbeit!" erwiderte er und die beiden Männer begannen leise zu lachen.
Teyla Emmagan spürte das Stevens an ihr interessiert war auch wenn er eigentlich an Stone´s Körper Interesse hatte als an ihrer Persönlichkeit. Sie hatte bemerkt wie er sie ansah oder in ihrer Nähe verrückt spielte. Er wollte sie und noch heute falls es irgend wie möglich war. Sie überlegte nun was sie tun sollte. Einerseits wollte sie aus vielen Gründen nicht mit einem Mann zusammen sein. Andererseits hatte sie schon eine lange Zeit auf körperliche Nähe verzichten müssen und wusste schon nicht mehr wie sich dies anfühlte. Vielleicht sollte sie eine Ausnahme machen und sich einmal mit Stevens verabreden, ihn besser kennen lernen um anschließend zu sehen wie es mit ihnen weiter ging. Auf etwas festes hatte sie keine Lust. Sie litt noch immer unter der Trennung ihres Ehemanns und musste erstmal darüber hinweg kommen. Es bedeutete nicht das sie keine lockere Beziehung beginnen konnte. Sie musste dies jedoch von anfang an festlegen. Dazu kam noch das sie vorerst nicht ihre Unschuld verlieren wollte. Bis auf weiteres musste er sich mit Analverkehr zufrieden geben. Teyla musste nur hoffen das Stevens deswegen keinen Aufstand machte. Sie wusste nicht wieso sie einen derartigen Aufstand machte und nicht einfach mit jedem Mann in die Kiste sprang. Vielleicht lag es dies Mal an ihrer Verletzlichkeit. Aids war eine ernste Sache. Sie wollte nach zwei Jahren in denen sie wieder lebte, erneut sterben. Sie wollte ein wenig von ihrem verlorenen Leben zurück und nichts tun das ihr dies zerstörte. Zu nächst musste sie sich jedoch um ihre Arbeit und die Befragung der Familie eines Steuerberaters kümmern, welcher sich heute morgen das Leben genommen hatte. Sie glaubte nicht an einen einfachen Selbstmord. Es steckt meist noch eine persönliche Botschaft dahinter. Sie wusste es da sie nicht nur einmal versucht hatte sich etwas an zu tun. Es war ihr jedoch niemals geglückt. "Fällt ihnen sonst noch jemand ein mit dem Seamus vielleicht Ärger gehabt haben könnte und sich deswegen das Leben nehmen wollte?" fragte sie die Mutter des Toten, während diese lediglich ihren Kopf schüttelte. Teyla erhob sich, reichte ihr eine Visitenkarte und bat: "Falls ihnen noch etwas einfällt, rufen sie mich bitte an." dann verließen Beide die Wohnung. Sie marschierte zum Treppenhaus und lief als erste hinunter. Stevens folgte ihr. "Was denkst du, Jeanette?" "Ich denke das die Frau uns nicht alles gesagt hat. Sie wusste viel mehr als sie sagen wollte. Ich verstehe das sie um ihren Sohn trauert, aber schon allein um sein Motiv heraus zu finden, hätte sie uns helfen müssen." "Sie kann ich momentan vielleicht nicht erinnern und wird sich später bei uns melden. Du brauchst nicht immer an das Schlecht im Menschen zu denken, bloß weil wir täglich mit dem Bösen zu kämpfen haben. Nicht alle Menschen die wir im Leben kennen lernen sind böse." Teyla nickte zustimmend. "Meiner Erfahrung nach die wenigstens." sagte sie und blieb abrupt stehen. "Willst du heute nach Dienstschluss mit zu mir kommen und dort die Nacht verbringen?" fragte sie während er vollkommen erstarrte. Er wusste nicht was er sagen sollte. "Okay."
keuchte er und kratzte sich am Hinterkopf. Teyla lächelte. "Gut. Ich freue mich schon jetzt drauf."
"Sie sind der Neue oder?" wollte Greg Sanders wissen als er einen jungen Mann auf dem Korridor des ersten Stockwerks fand und diesem ein Grinsen schenkte. "Naja. Bis eben war ich es noch." entgegnete er sarkastisch was Greg jedoch ignorierte. "Falls sie die FBI-Ermittler suchen sind sie im falschen Stockwerk. Hier geht es zur Technik, zur Cafeteria und der Azawartenkammer. Wollten sie vielleicht einen Kaffee und haben sich verlaufen?" Thompson schüttelte seinen Kopf. "Nein. Ich wollte mich alleine überall um sehen und somit auch mal einen Blick in die Technik werfen, falls sie nichts dagegen haben. Der Chief konnte mir niemanden als Führer mitgeben." Greg nickte knapp. "Ich denke nicht dass es von meinem Boss irgendwelche Schwierigkeiten geben wird." erwiderte Greg, schwebte an dem neuen Agenten mit seinem Rollstuhl vorbei und begann die Führung fortzusetzen.
"Ich denke du solltest deine besonderen Fähigkeiten einsetzen um Angela Morton ihren Seelenfrieden wieder zu geben. Sie trinkt ununterbrochen, geht kaum noch zur Arbeit und lässt sich vollkommen hängen. Wennn ich noch meine Kräfte hätte würde ich ihr helfen und ich würde dich nicht fragen müssen." Carpenter verengte die Augen. "Hast du Probleme damit einen alten Bekannten zu fragen, Evie?" entgegnete er und musterte die junge Frau gründlich. Er hatte sie schon gekannt da war sie noch nicht bei der Gruppe, sondern noch Schülerin an der Highschool. Damals hatte der inzwischen 100jährige, an ihrer Highschool Geschichte unterrichtet und sich bei ihr interessant gemacht. Sie hatte sich damals in ihn verliebt. Die damals 17jährige und er begannen ein Verhältnis was jedoch von ihrem Vater beendet wurde und er wenig später die Stadt verließ. Über viele Jahre hatte sie ihn nicht gewesen und gedacht er wäre inzwischen schon nicht mehr am Leben. Sie hätte nicht wissen können das er ein Formwandler war und daher sehr alt werden konnte. Es gab nicht mehr viele von ihnen. Die meisten wurden von Dämonen oder anderen Mächten vernichtet oder verloren die Fähigkeit sich fortzupflanzen, weshalb die Formwandler ohnehin aussterben würden. Carpenter war diese Sache bewusst. Statt wie einige seiner Art verzweifelt nach einem Heilmittel zu suchen, wollte er seinen Spaß haben und nicht an sein Ende denken. Er hatte wie sie wusste niemals über die Zukunft nach gedacht. Eine Eigenschaft an ihm die sie noch immer sehr liebte auch wenn sie ihre Gefühle für ihn tief in ihrem Herzen verschlossen hatte. Er war ihr erster Freund und auch der erste der ihr das Herz gebrochen hatte. Sie hatte ihn niemals vergessen aber auch nicht damit gerechnet ihn bei der Arbeit wieder zu treffen. Er hob beide Hände. "Du konntest mich schon immer um Hilfe bitten und ich habe dir geholfen. Hast du dass etwa vergessen?" Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. "Nein. Ich habe niemals etwas was dich betraff vergessen. Du warst mein Erster und hast mir sehr weh getan. Wie sollte ich dich vergessen können?" wollte sie wissen und funkelte ihn finster an. Carpenter trat näher. "Du weisst nicht mal wieso ich damals gehen musste und verurteilst mich einfach. Du bist deinem Vater ähnlicher als du dachtest." Petersen schüttelte heftig ihren Kopf. "Wenn du nicht wegen meinem Vater abgehauen bist wegen wem dann und wieso hast du dich niemals gemeldet?" "Ich musste gehen weil zwei dämische Kopfgeldjäger mich töten wollten. Ich musste so schnell verschwinden das ich dir lediglich einen Brief hinterlassen habe. Ich hatte gehofft du würdest mich verstehen können was du aber nicht konntest." Sie runzelte ihre Stirn. "Ich habe zwar einen Brief erhalten ihn jedoch niemals geöffnet. Ich dachte du wolltest schriftlich mit mir schluss machen oder mir erklären das du niemals mit einem kleinen Mädchen etwas ernsthaftes hättest anfangen wollen." Carpenter fiel beinahe die Kinnlade hinunter. "Nein. Ich habe dich wirklich sehr geliebt und dir in dem Brief einen schriftlichen Antrag gemacht. Ich habe zwei Jahre im Untergrund auf eine Antwort gewartet und mich dann nach Europa abgeseilt um nicht von den Kopfgeldjägern erwischt zu werden." Die Beiden wusste nicht was sie sagen oder denken sollten. Sie standen sich nur gegenüber. Ihre Augen trafen einander. Sie war niemals über sein Verschwinden hinweg gekommen, hätte vielleicht doch seinen Brief lesen sollen. Dann wäre sie mit ihm zusammen gewesen und nicht so verbittert. Vielleicht wäre sie dann jedoch nicht zur Gruppe gekommen. Es hatte vielleicht alles so sein müssen. Sie räusperte sich. "Würdest du dich um Morton kümmern? Sie soll nicht mehr wegen O`Neill leiden müssen." Carpenter nickte und zog eine Braune nach oben. "Was wird die Gruppe sagen wenn sie erfahren das du die Regeln in dieser Hinsicht verletzt hast?" "Ich weiss nicht. Momentan habe ich keine Kräfte und bin der Gruppe nicht verpflichtet. Es ist fast wie früher." Er grinste. "Fast!" stimmte er zu und wandte sich ab. Petersen blickte ihrer ersten Liebe nach bis er außer Sichtweite war und schnaufte anschließend. Heute wollte sie etwas früher feierabend machen um zu Hause seinen Brief zu lesen. Es war sehr viel Zeit vergangen und sie konnte viele Gedanken die sie bei ihm gehabt hatte nicht zurück nehmen. Aber vielleicht konnten sie noch einmal ganz von vorne beginnen. Sie zauberte ein breites Lächeln auf ihr Gesicht und versetzte Agent Dylan ins Staunen der soeben den Raum betreten hatte. Er zog seine Stirn in Falten. "Nicht falsch verstehen, Doc. Ich glaubte jedoch immer das sie überhaupt nicht lächeln können und immer ernst sind." "Sie wollten unfreundlich sagen oder?" Dylan nickte knapp sagte jedoch nichts weiter. "Ich bin einem alten Freund begegnet und habe endlich erfahren wieso er damals wortlos aus meinem Leben ver- schwand. Ich kann ihnen jedoch nicht versprechen das meine Laune auch in Zukunft so gut bleibt." Dylan winkte ab. "Das kenne ich schon von meiner Freundin. Ihr Frauen seit merkwürdige Wesen." Petersen lachte und reichte ihm den Bericht. "Da haben sie recht, Dylan!" stimmte sie ihm zu und während er den Bericht las musste sie wieder an Carpenter denken, dem sie fast schon wieder verziehen hatte.
Der Rückblick
"Ich verbiete dir zu gehen, Jonas. Ich verbiete dir dich dem Marinechor anzuschließen. Du solltest in einigen Tagen nach Havard gehen um dort dein Jurastudium aufzunehmen. Du wirst dort hingehen und unserer Familie alle Ehre machen." fauchte Victor Reed seinen jüngsten Sohn an und hoffte auf ihn eingeredet zu haben. Jonas war ein Träumer. Er hatte keine Ahnung von der Realität oder was nötig war in einer Gesellschaft zurecht zu kommen. Vielleicht wollte er aus diesem Grund zum Marinechor. Vielleicht wollte er dort erwachsener werden. Aber wieso musste es gerade jetzt sein? Wieso konnte er damit nicht bis nach dem Studium warten? Wieso wollte er seinen alten Vater nur verärgern? Vielleicht lag es auch an dem Einfluss seiner Mutter. Sie hatte ihn stark verwöhnt und zu einem Weichei werden lassen. Victor hatte nicht die Geduld seinem Sohn seine Moralvorstellungen zu vermitteln. Vielleicht war es auch schon zu spät. Jonas schüttelte heftig den Kopf. "Ich bin alt genug und treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich werde zum Marinechor gehen. Ich wähle ein Leben in Freiheit und weit weg von dir und Malcom. Du hast mit ihm schon einen besonderen Sohn bekommen. Du kannst stolz auf ihn sein. Ich werde jedoch nicht mehr länger nach deiner Pfeife tanzen." Jonas funkelte seinen Vater finster an. Dieser blieb ernst. "Dann wirst du vermutlich in ein Gefecht geschickt und sterben. Oder dein Leben wird ruiniert. Bist du wirklich bereit dazu, mein Sohn?" Jonas überlegte einen Moment. Er war vor einigen Tagen Achtzehn geworden und kaum über eine Dienstzeit beim Marinechor nachgedacht. Es kam ihm eher spontan in den Sinn. Ihm war alles recht gewesen, solange er von seinem Vater und seinem Einfluss weg kam. Vielleicht würde er beim Marinechor seinen eigenen Weg finden und schon etwas aus seinem Leben machen. "Ich bin bereit für mein Land und meine Überzeugungen zu sterben. Ewas wozu du nicht bereit sein wirst, Dad." erwiderte Jonas und wandte sich von seinem Vater ab. Es war das letzte Mal das er mit ihm geredet hatte. Victor Reed wurde drei Monate nach diesem Gespräch durch einen Autounfall getötet.
Washington D.C., 28. August 2070
"Team Eins. Bericht?" forderte Chief Hammond über Funk zu wissen. Jonas Reed nickte seiner Partnerin kurz zu, zog seine Pistole und umklammerte diese mit beiden Händen. "Team Eins in Position, Sir. Wir warten auf ihre Befehle." erwiderte er und wirkte ungeduldig. Er war bereit die Geiselnehmer zu überwältigen und die Geiseln zu retten. Es war überhaupt seine erste Geiselnahme an der er teilnahm und so hoffte er auf einen er-folgreichen Ausgang. "Nur Geduld, Jonas. Wenn wir einen Fehler in der Endphase maxchen, riskieren wir nur das Leben der zwanzig Geiseln und ich wollte eigentlich Tote vermeiden. Außerdem versucht Agent Roth noch immer mit dem Chef der Geiselnehmer zu verhandeln. Wir sollten uns noch einen Moment Zeit lassen." Reed rollte seinerseits die Augen, musste jedoch zu geben das Hammond recht hatte und er sich gedulden musste. "Ich kann dir aber nicht versprechen das ich mich lange zurück halten kann, werde es aber versuchen." entgegnete er und schaltete das Funkgerät auf stumm. "Das geht dir gegen den Strich oder? Du wärst schon längst im Gebäude und hättest die Geiseln befreit nicht wahr?" Reed nickte zustimmend. "Ich muss mich jedoch an die Befehle des Chiefs halten, auch wenn ich schon in einigen Situationen gewesen bin in denen ich das Kommando über eine ganze Mission hatte und keine Zeit für Verhandlungen hatte." Cassidy zog verdutzt ihre Stirn in Falten. "Davon musst du mir bei Gelegenheit mehr erzählen." Reed grinste matt, schüttelte jedoch den Kopf. "Ich denke nicht das du es hören möchtest." sagte er ernst und warf wieder einen Blick auf den Haupteingang der Zentralbank hinüber. Er wollte bereit sein wenn es los ging.
Stacy Roth war ein wenig mulmig. Sie verhandelte seit einigen Stunden mit den Geiselnehmer und wusste noch immer nicht richtig was sie eigentlich tat. Sie hatte schon bei einigen Verhandlungen zu gesehen und wusste was zu tun war. Sie bezweifelte jedoch die Männer so lange hinhalten zu können damit sich ihre Kollegen mit einem Sonderkommando der Polizei fertig machen konnten um den Laden zu stürmen. Bisher lief alles noch gut, aber dies konnte sich schlagartig ändern und dann musste ihr schnell etwas einfallen um diese vielen Menschenleben zu retten. Sie hoffte dafür genau die Richtige zu sein. Zu ihrer rechten stand Chief Hammond und sah ebenfalls besorgt aus. Seine erste Geiselnahme was ihm jeder sofort ansah. Sie drückte den Telefonhörer an ihr rechtes Ohr und lauschte der tiefen Stimme eines der Geiselnehmer. "Was ist jetzt mit meinem Fluchtwagen? Wenn er nicht in einer Minute vor der Tür steht werden die Geiseln sterben und zwar alle." donnerte die Stimme des Mannes aus dem Hörer. Agent Dylan hatte ebenfalls gelauscht und legte die Stirn in Falten. "Ist der Gruppe nicht klar das sie alle tot sind wenn die Geiseln erst mal erschossen wurden? Oder brauchen Geiselnehmer nicht schlau sein um ihr Vorhaben durchzuziehen?" wollte er wissen während Hammond und Roth ihre Schultern zuckten. Es war aber eine gute Frage. "Vielleicht haben sie dies völlig aus den Augen gelassen und sollten mal dran erinnert werden." warf Teyla ein aber Hammond schüttelte nur den Kopf. "Wir werden die Verhandlungen gleich ohnehin unterbrechen. Wir haben schon genug Zeit verschwendet. Es sollte uns nur noch um die Geiseln gehen. Was mit den Nehmer passiert ist mir auch völlig schnuppe!" meinte er ernst und versetzte nicht nur Teyla ins Staunen. "Ist das wirklich ihre Meinung, Chief? Ich dachte immer sie wollen die Verbrecher lebend?" Hammond zuckte die Schultern. "Das will ich auch. Sie wissen jedoch das es manchmal eben nicht möglich ist und dass dann etwas Gewalt nötig ist um Erfolg zu haben. Wenn ich dazu nicht bereit wäre, könnte ich meine Arbeit nicht machen." erwiderte er und alle nickten zustimmend. "Willst du das ich noch mehr Zeit raus hole oder nicht? Falls doch muss bald mal der Fluchtwagen vor fahren. Die werden mir langsam ein wenig nervös." rief Roth und Hammond nickte zustimmend. "Haltet euch alle bereit. Es ist gleich soweit." sagte er über Funk, griff zu seiner Pistole und nickte Roth zu die Verhandlungen fort zusetzen.
(Rückblick)
"Die armen Jungs haben mir schon fast leid getan." rief Joey als er als erster die Kaserne betrat und sich auf sein Bett fallen ließ. Sie waren nachdem Mikey sie aufgesucht und erzählt hatte das er verprügelt wurde, zu der besagten Kneipe gefahren und hatten alle Gäste ab einem bestimmten Alter zusammen geschlagen und die Kneipe vollkommen verwüstet. Es war wie in einem alten Film aus Hollywood. Es hatte allen aber sehr gut getan. Reed legte seine Jacke auf sein Bett, lachte laut auf und setzte sich Mikey gegenüber. Sein Kamerad war ein wenig zartbeseitet weshalb er geheult hatte als er ihnen von der Sache in der Kneipe erzählte. Reed klopfte ihm auf die Schulter. "Es ist getan. Wir haben dich so zu sagen gerächt. Die werden in nächster Zeit im Krankenhaus wohnen und dann keinen Ort mehr haben wo sie sich betrinken können. Das war ein guter Tag." Mikey schien sich verhört zu haben. "Was...was ist mit dem Typen den ich beschrieben habe? Ist er davon gekommen?" Reed schüttelte den Kopf. Er sah durch die Runde und bemerkte wie eine Hand nach oben ging. "Ich glaube den habe ich erwischt. Ich kann ews aber nicht genau sagen. Die sahen nach einer Weile alle gleich aus." rief Ricky von der hinteren Ecke des Raumes. Reed nickte. "Er hat recht. Die sahen nach einer Weile echt alle gleich aus. Es hat uns aber nicht den Spaß verdorben." Ein lautes Gelächter brach in der Kaserne aus. Sie hatten alle zusammen für einen Freund eingestanden der seine Freudentränen jedoch nicht zurück halten konnte. Er umarmte Reed kurzer Hand. "Habt vielen Dank. Das werde ich euch niemals vergessen."
Reed grinste. "Das war uns allen ein Vergnügen, Mikey. Du brauchst dich dafür nicht zu bedanken. Wir sind schließlich ein Team!" erwiderte er und Mikey begann augenblicklich bis über beide Ohren zu strahlen. Seine Kameraden hatten ihn nicht hängen lassen und waren für ihn ins Gefecht gezogen. Der 19jährige wusste nicht was er sagen sollte. Sie alle würden sein Leben lang einen besonderen Teil in seinem Herzen einnehmen.
Gegenwart,
Jonathan Stevens fragte sich den halben Tag bereits wieso er heute nicht mit Stone sondern ausgerechnet mit Agent Thompson zusammen arbeiten musste. Er hatte nichts gegen den neuen Agenten. Er setzte seine Prioritäten jedoch anders und hatte den jungen Mann nicht eingeplant. Er wollte mit Stone über ihr letztes gemeinsames Date sprechen, auch wenn es nicht wirklich ein Date war. Er hatte sie in ihrer Wohnung besucht, welche sie nicht verlassen hatten. Sie hatten sich sofort geliebt, auch wenn er nicht direkt in sie eindringen durfte. Er hatte sich auf Analverkehr konzentriert da ihr plötzlich einfiel Jungfrau zu bleiben. Stevens war im ersten Moment abgenervt und wollte gehen. Erst als sie seinen Kolben in den Mund nahm und zu saugen begann blieb er und erlebte einen unglaublichen Abend. Für eine Jungfrau war sie sehr gut, was ihn erstaunte. Vielleicht hatte sie nur gesagt das sie niemals zuvor Sex hatte um ihn bei der Stange zu halten. Für ihn spielte dies jedoch keine Rolle. Er würde den Abend gern jederzeit wiederholen. Zuvor musste er sich jedoch und seinen neuen Fall und seinen Kollegen kümmern, die ebenfalls ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen. Stevens schenkte Detective Stevens ein breites Grinsen als er näher trat. "Schön dich auch mal wieder zu sehen, John. Ich dachte schon du wärst geflohen weil du kaum was zu tun hast und ich würde dich nicht mehr wieder sehen." witzelte der Polizist zur Begrüßung während Stevens abwinkte. "Ich hatte einige zu tun. Ich werde in Zukunft sehen das wir mal wieder ein Bier trinken gehen. Mal sehen wie es in nächster Zeit mit meiner Bekannten läuft damit ich dich dann informieren kann." Der Polizist wirkte erstaunt. "Du hast jetzt eine Freundin? Wer ist sie und wie...?" den letzten Satz musste er nicht beenden da Stevens schon verstanden hatte. Er zuckte die Schultern und grinste verräterisch. "Das kann ich dir nun wirklich nicht verraten. Ein Gentleman genießt und schweigt." erwiderte er und der Polizist grinste. "Dann hoffe ich du bekommst nochmal ein Date mit ihr." Stevens zuckte erneut die Schultern. Er hoffte es zumindest.
Allan Kevin Thompson musste zugeben das er sich seinen ersten Fall anders vorgestellt hatte. Er dachte dabei nicht an einen Mordfall sondern vielleicht einen Entführungsfall oder vielleicht sogar eine Geiselnahme. Ihm war klar das er in seiner Karriere an vielen Fällen arbeiten und noch mehr Tatorte besuchen würde, aber er hatte sich einen anderen Start in den Alltag gewünscht. Er schüttelte seine negativen Gedanken ab, trat näher auf die Coroner zu und legte seine Stirn in Falten. In seinen Händen hielt er eine Foto- kamera. Er konnte seinen Blick nicht von dem Mordopfer abwenden. Es war sehr schwierig die vielen Schusswunden und das entsetzte Gesicht des Opfers zu ignorieren. Sein Magen begann sich umzudrehen. Er spürte das er sich bald übergeben musste. "Sie brauchen nicht hier zu sein wenn sie denken das sie es nicht schaffen, Agent Thompson. Ich bin sicher sie dürfen auch der Spurensicherung helfen statt Fotos zu machen. Ich kann mit Agent Stevens reden wenn sie wollen." schlug Petersen vor, welcher bei diesem Anblick ebenfalls die Spucke weg blieb. Der junge Mann war blass geworden. "Das ist ein verlockendes Angebot, Dr. Petersen. Ich weiss aber das ich ins kalte Wasser springen muss wenn ich irgendwann ein vollwertiger Agent werden will. Mein Magen muss auch in Zukunft einiges aushalten. Ich werde schon zurecht kommen. Aber danke sehr." Petersen grinste. "Hab ich gerne gemacht!" erwiderte etwas fröhlicher als man es von ihr gewohnt war. Seitdem sie Carpenter´s damaligen Abschiedsbrief gelesen hatte, verstand sie ihn endlich und brauchte nicht mehr wütend zu sein. Sie würde nun endlich ein neues Leben mit ihm beginnen können und war froh ihre Kräfte an Tristan verloren zu haben. So musste sie sich an die Vorschriften der Gruppe halten. Ohne die Kräfte war sie eine normale junge Frau die noch ihr ganzes Leben vor sich hatte. Sie wollte es weise nutzen und mit ihm alt werden, obwohl sie nicht wusste wie alt Formwamdler werden konnten. Sie hatte von einem Mann namens Hicks gehört der etwas über hundertfünfzig Jahre alt wurde und verschwand. Vielleicht würde es bei Carpenter nicht anders. Sie hoffte jedoch das er nicht eines Tages wieder verschwand. Sie schüttelte ihre Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. "Wie sieht es aus?" wollte Stevens wissen als er näher kam. Thompson hatte begonnen Fotos vom Tatort zu machen. "Das Opfer wurde von mehreren Kugeln durchlöchert und ist daran gestorben. Der Tod ist sofort eingetreten." erwiderte sie und Stevens hörte der Coroner konzentriert zu.
Angela Morton wusste nicht mehr was sie tun sollte. Sie litt schon seit Monaten an Schuldgefühlen O`Niell gegenüber und schien diese nicht mehr los zu werden. Sie konnte diese nicht abschütteln. Sie träumte jede Nacht von dem letzten Gespräch welches sie mit ihm geführt hatte und weinte die halbe Nacht. Sie wusste sich nicht mehr zu helfen. Sie besuchte nicht mehr ihren Psychologen sondern gab sich dem Alkohol hin, welcher sie wenigstens versuchte glücklich zu machen. Sie trank sich einige Male bis zur Besinnungslosigkeit, was sie jedoch nicht störte. Schon nach dem Tod ihrer großen Liebe hatte sie viel Alkohol getrunken um den Schmerz los zu werden und tat nun nichts anders. Damals hatte es sehr weh getan. Dies Mal hatte sie jedoch schuld am Tod eines Menschen und wusste das sie dies nicht so einfach abtun konnte. Eigentlich sollte sie im Gefängnis sitzen und auf ihre Hinrichtung warten. Es wäre wenigstens gerecht. "Wieso ist das Bier immer alle..." murmelte sie vor sich hin, stand auf und musste feststellen das sie schon mehr getrunken hatte als gut für sie war. "Oh...deswegen...!" rief sie und schleppte sich in die Küche. Sie hatte glücklicherweise genügend Vorrat für das Wochenende eingekauft und wollte sich einfach eine neue Flasche holen. Sie stellte die alte Flasche in die Spüle und holte sich eine neue aus dem Kühlschrank, öffnete diese und setzte gerne zum trinken an als sie eine Gestalt in ihren Augenwinkeln erkannte. Sie war jedoch alleine in ihrer Wohnung. Sie drehte sich in die entsprechende Richtung und erstarrte. Nicht mal zwei Meter entfernt stand O`Neill und lächelte. "Wenn ich schon Geister sehen kann, habe ich eindeutig zu viel getrunken." sagte sie und stellte die Flasche zurück. Vielleicht würde ein wenig schlaf den Geist oder die Erscheinung vertreiben. Sie wollte durch ihn hindurch gehen, stieß jedoch mit O`Neill zusammen und wich entsetzt einige Schritte zurück. "Das kann garnicht real sein. Ich muss auf der Couch ein- geschlafen sein und träume schon wieder von ihnen." O`Neill zuckte die Schultern. "Ich würde gerne sagen das sie nur träumen, aber das kann ich leider nicht, Angela. Sie sind wach sofern man es von ihrem Zustand behaupten kann." erwiderte O`Neill und Morton wusste nicht mehr was sie sagen oder denken sollte. Wenn sie seinen Leichnam nicht mit eigenen Augen gesehen hätte würde sie glauben das er noch am Leben war. Sie senkte ihren Kopf. "Sie sind wegen mir gekommen oder? Sie wollen sich für ihren Mord an mir rächen? Sie haben jeden Grund dazu. Ich werde mich nicht wehren egal was sie mit mir vorhaben." O`Neill schüttelte heftig den Kopf. "Ich bin nicht hergekommen um mich zu rächen. Sie haben mich nicht umgebracht. Es waren Hector und seine Freunde. Ihnen habe ich nichts vorzuwerfen." erwiderte er aber sie schüttelte energisch den Kopf. "Ich habe ihnen nicht geholfen als sie Hilfe brauchten. Ich habe sie vielleicht nicht tot-geschlagen aber genauso Schuld." O`Neill schüttelte wieder den Kopf trat näher und sah ihr tief in die Augen. "Dich trifft keine Schuld, Angela. Ich hätte mit niemand über meine Probleme gesprochen, weshalb dich wirklich keine Schuld trifft. Ich möchte nicht das du dir weiterhin die Schuld für diese Sache gibst. Du musst dir so etwas nicht antun." Morton brauchte einige Sekunden um seine Worte zu verarbeiten, dann nickte sie und begann zu weinen. Dies mal waren es jedoch keine Tränen der Trauer sondern der Freude wie er erkannte. Sie drückte sich an ihn. Nach einer knappen Minute löste sie sich von ihm. "Musst du schon wieder gehen?" Er nickte zustimmend. "Ja. Ich kann nicht bleiben. Meine Zeit ist um aber deine noch nicht. Du hast noch einiges vor dir und solltest versuchen dir nicht die Sorgen anderer Leute aufzuladen. Du bist ein guter Mensch und solltest dies niemals vergessen, Angela." sagte er und Morton nickte knapp. Sie sah nur einen Moment in Richtung Kühlschrank und beschoss den Alkohol aus ihrer Wohnung zu entfernen und musste feststellen das O`Neill verschwunden war als sie sich wieder umdrehte. Er war nirgendwo wo zu sehen. Dort wo er gestanden hatte lag lediglich die Zeitung von vorgestern auf dem Boden, welche sie glaubte entsorgt zu haben. Sie hob die Zeitung auf, ging zur Wohnungstür und warf sie hinaus.
Die Zeitung bebte eine Sekunde später und verwandelte sich in Matt Carpenter zurück. Er hatte ihre Wohnung zusammen mit dem Pizzalieferanten getarnt als Plastiktüte betreten und bis jetzt gewartet um sich in O`Neill zu verwandeln. Er wollte ihr ihren Seelenfrieden wieder geben und konnte dies nur als O`Neill schaffen. Vorher hatte er sich in seinen Mordfall eingelesen und war erleichtert das sie nicht von Einzelheiten dem Fall betreffend gesprochen hatte. Andernfalls wäre er ihr in die Fall gegangen. Es war wichtig sie zuretten ehe noch etwas schlimmeres passierte. Ein breites Lächeln zauberte sich auf seine Lippen. "Das war doch nett!" meinte er und wandte sich mit einem breiten Grinsen ab.
(Rückblick)
Eine Granate explodierte nur einige Meter von Reed´s Gesicht entfernt. Er drehte seinen Kopf dennoch beiseite. Er drehte sich ruckartig in die entsprechende Richtung, feuerte sechs Schuss aus seiner Pistole in den Dschungel und wandte sich wieder seinem sterbenden Kameraden zu, welcher in seinen Armen lag. Reed und seine Kameraden waren in einen Hinterhalt geraten und von Rebellen beschossen worden. Viele seiner Freunde wurden ganz plötzlich getötet, einige konnten Schutz suchen und widerum andere lagen verletzt am Boden. Ihre Schrie hallten in seinen Ohren und der inzwischen 21jährige wusste nicht mehr was er tun sollte. Nach drei Jahren in denen ihm gezeigt wurde wie er sich in einem Gefecht verhalten sollte, wusste er nun nicht was er tun sollte. Er musste versuchen einen kühlen Kopf zu behalten. Er sah in Mikey Augen und wusste schon jetzt das der junge Soldat nicht überleben würde. Zwei Kugeln steckten in seinem Oberkörper und eine in seiner Lunge, weshalb beim atmen nur Blutblase heraus kamen. Reed hatte niemals zuvor so viele Tote gesehen und würde daran bestimmt sein Leben lang denken. Weitere Granaten explodierten hinter und neben ihm. Er lud seine Waffe nach, zielte und erschoss einen der Rebellen. Es spielte keine Rolle ob er sich soeben versündigt hatte. Er wollte diesen Tag nur überleben. "Ich werde dir nie...niemals vergessen was du und die Anderen für mich getan haben. Ich hoffe das du nicht hier enden wirst. Du solltest dein Leben leben. Ich bin sicher du wirst auch in Zukunft den Menschen helfen..." vernahm er Mikey Stimme und schüttelte den Kopf. "Du wirst bestimmt nicht sterben, Mikey. Du wirst leben. Wir kommen schon hier raus und gehen dann zusammen einen trinken." Mikey schüttelte ebenfalls seinen Kopf und sah Reed tief in die Augen. "Ich sehe es in deinen Augen, Jonas. Ich werde sterben. Ich habe..." Er konnte den Satz nicht beenden sondern starb in seinen Armen. Reed presste seine Lippen aufeinander und senkte für einen Moment seinen Kopf. Erst als Joey ihn am Arm berührte öffnete er die Augen. "Was sollen wir jetzt tun, Sargent? Der Lieutenant ist ebenfalls getötet worden und ich bin mit meinem Latein am Ende." Reed lud seine Pistole ein weiteres Mal nach. "Wir werden uns zurück ziehen, irgendwo Deckung suchen und aushalten bis unsere Jungs zur Verstärkung kommen." beschloss er, erhob sich und rannte mit Joey und sechs seiner Kameraden durch den Dschungel.
Jonas Reed schüttelte seine Gedanken ab und kehrte in die Realität zurück. Er wusste nicht wieso er sich ausgerechnet jetzt an damals erinnert hatte, aber es gehörte nicht hier her. Es galt jetzt die Geiseln zu befreien und diese in Sicherheit zu bringen. Nichts war wichtiger in diesem Moment. "Was ist denn?" erkundigte sich Cassidy besorgt während er abwinkte. "Nichts. Mir ist nur gerade etwas eingefallen was jetzt nicht hier her gehört. Es geht schon wieder." erwiderte er und war froh das sie nicht weiter bohrte. Reed und vier seiner Kameraden überlebten den Hinterhalt der Rebellen, wurden im Krankenhaus wochenlang versorgt und kehrten in die Heimat zurück. Reed hatte viel Zeit gebraucht um zu vergessen was er mit seinen jungen Jahren erlebt hatte. Am Ende hatte er es ge-schafft und dem Marinechor den Rücken gekehrt. Er ging nach Quantico um als FBI-Agent in Zukunft den Menschen zu helfen, wie Mikey schon angemerkt hatte. Niemals hatte er es bereut zum Marinechor gegangen zu sein. Es waren die drei besten Jahre seines Lebens, zumindest bis zu seinem Wechsel zur Sondereinheit. "Zugriff!" vernahm er eine Sekunde später über Funk und grinste breit. Darauf hatte er gewartet. Er stürmte mit seiner Partnerin zusammen auf den Hintereingang des Gebäudes zu, brach die Tür auf und überwältige die Geiselnehmer nach einem kleinen Schusswechsel.
Der Tag der Toten
Stacy Roth war beeindruckt und wusste nicht was sie sagen sollte. Sie stand vor den vielen Schränken von Russell und überflog die Titel der vielen Bücher. Von Atlantis, bis Avalon und Stadt der Magie war alles dabei und sogar noch mehr. Einige Bücher waren gekauft, andere offensichtlich selbst verfasst und wieder einige die sie nicht einordnen konnte. Sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Es gab allem Anschein noch sehr vieles das sie entweder nicht wusste oder mit dem sie nicht gerechnet hatte. Vor allem Atlantis oder Avalon waren lediglich Legenden von denen sie früher im Geschichtsunterricht gehört hatte. Ihr hatten die Geschichten mutiger Männer und schönen Frauen gefallen. Sie hatte auch von einem Abenteuer geträumt, hätte sich jedoch niemals träumen lassen einmal selbst eines zu erleben. Auch wenn ihr dieses Abenteuer manchmal Angst machte, wollte sie dennoch wissen wie es weiter ging und sich ihrer Angst stellen. Viele Männer und Frauen der Geschichte taten es ebenso, weshalb sie nicht feige sein wollte. Sie musste es tun. Schon alleine wegen ihrem eigenen Ego. Sie schüttelte ihre Gedanken ab, drehte sich zu Russell welcher ihr soeben eine Tasse Tee reichte und schenkte ihm ein kleines Grinsen. Sie hätte sicherlich auch einen Kaffee erhalten können, wollte heute jedoch mal auf Coffein verzichten um ihren freien Tag mit ein wenig Ruhe zu verbinden. Sie wusste schon garnicht wie es war mal nicht zu arbeiten. Seit Jahren kannte sie nichts anderes. Ein erstes Zeichen für einen Herzinfarkt, dachte sie. "Eine beeindruckende Sammlung? Wie viele von diesen geheimnisvollen Orten haben sie schon besucht?" fragte sie neugierig während Russell nur die Schultern zuckte. "Nicht viele. Es gibt Orte die ich nicht betreten kann. Avalon können laut Legende nur die Menschen betreten die im Herzen rein sind oder die Welt mehrfach gerettet haben und ich war niemals eines von Beidem. Es ist schade. Ich möchte nicht in Avalon leben sondern nur mal einen Blick hinein werfen, dann bin ich schon zu frieden. Mehr wollte ich niemals. Nur wenigstens einen Blick auf ein Geheimnis werfen!" sagte der alte Mann, wandte sich ab und setzte sich auf die Couch. "Was ist denn? Habe ich etwas falsches gesagt?" Russell schüttelte den Kopf. "Nein das haben sie nicht, Stacy. Ich bin sicher das sie mich niemals so verletzen können." Er brach ab und holte einige Male tief Luft. "Ich musste mich nur kurz ausruhen. Meine Kraft verlässt mich wenn ich zu lange auf den Beinen bin. Auch eine Folge meines hohen Alters und ein Zeichen das ich nicht mehr lange leben werde." erklärte er und versetzte Roth förmlich einen Stich zwischen die Rippen. Sie trat näher an den alten Mann heran. "Ich bitte sie nicht an ihr Ende zu denken, Jack. Sie haben sicher noch zwanzig Jahre ehe sie sich darüber Sorgen machen müssen." Russell grinste. "Dann wäre ich bereits über hundert und mir war immer schon klar das ich nicht so alt werde." Er brach ab als er ihren Blick bemerkte. "Ich weiss das sie nicht wollen das meine Zeit irgendwann um ist und dann bestimmt ihre neu gewonnenen Kräfte nutzen wollen um dies zu verhindern. Ich möchte sie jedoch bitten es zu lassen. Wenn meine Zeit um ist, ist sie um und ich werde das Feld räumen. Ich habe keine Angst. Ich möchte in dieser Zeit jedoch noch einige Rätsel lüften auch wenn ich niemals alle lösen kann." Roth nickte knapp. "Ich verspreche ihnen das ich ihre Arbeit fortsetzen werde wenn sie nicht mehr sind oder jemanden finde der dass kann!" Russell lächelte. "Ich wusste das sie mich stolz machen würden." Roth fühlte sich bei diesem Wort wie ein kleines Mädchen. Sie hatte sich immer gewünscht das jemand ihr sagte wie stolz er auf sie war und musste drauf immer verzichten. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, jetzt da sie es hörte und grinste stattdessen.
"Danke!" sagte sie und zog eine Braune nach oben. Ihr war ein Buch aufgefallen das einen sonderbaren Titel trug. Sie las laut vor: "Der Tag der Toten!" und wandte sich fragend an den alten Mann. "Ist dass das Drehbuch zu einem Zombiefilm?" "Nein. Es ist ein Buch über den Tag der Toten der alle hundert Jahre gefeiert wird." "Ich habe schon mal von einem solchen Feiertag gehört, aber dieser ist noch lange nicht und er wird jedes Jahr gefeiert. Die Toten dürfen für einen Tag die Erde wieder betreten und all ihre liebsten aufsuchen. Das Buch sich geirrt haben." Russell schüttelte seinen Kopf, stand auf und nahm das Buch an sich. "Sie haben recht. Das passiert jedes Jahr, aber dann erscheinen keine Geister. Es ist eigentlich so das alle hundert Jahre einige tote Seelen das Jenseits verlassen und sich eine gewisse Zeit auf der Erde aufhalten können. Sie besitzen fast eine Art Körper. Es ist faszinierend. Schade nur das ich bisher nicht besucht wurde. Die hundert Jahre sind heute zu ende!" erwiderte er und Roth erstarrte. Sie wollte etwas unternehmen wusste jedoch nicht was. Sie besaß keine derartigen Kräfte um etwas zu tun. "Bleiben sie ruhig. Die Geister sind nicht böse und werden den lebenden schon nichts an tun. Sie erhalten lediglich die Gelegenheit sich mit ihren lebenden Verwandten zu unterhalten. Eine gute Sache wenn man bedenkt das sie nur einen Erdentag dauert. Vielleicht werden irgendwann diese komischen Gesetze mal geändert oder verlängert." sagte er an sie gewandt, grinste und wandte sich ab. Roth zog ihre Stirn in Falten. Sie wusste nicht was er mit seinem letzten Satz gemeint hatte. Sie wusste jedoch das sie es schon bald erfahren sollte. "Oh Mann...!" schnaubte sie als ihr klar wurde das sie noch viel zu lernen hatte.
Washington D.C., 15. Oktober 2070
Jonas Reed hatte einen schweren Tag hinter sich gebracht ohne verrückt zu werden. Es war manchmal ein Wunder das er noch klar denken konnte. Einige Laboranten zogen sich nicht gerade seinen Respekt an sondern lediglich seine Wut und Ungeduld. Vielleicht war er naiv. Er dachte eigentlich das die Arbeit wichtiger war als ständige Unterhaltungen über Wetter, Freunde und Familie. Anscheinend nicht. Er warf seine Uniform-Jacke auf den Flurfußboden, legte seine Waffe ab und ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. "Ist wohl doch nicht so leicht anderen helfen zu wollen oder?" hörte er eine Stimme neben sich fragen und sprang auf. Er wich einige Schritte zurück bis er erkannte wer da neben ihm gesessen hatte. Er blickte in das Gesicht seines alten Vaters und wenn er nicht genau gewusst hätte das er gestorben war, wäre ihm kein Schauder über den Rücken gelaufen. Er blinzelte wild und kniff sich in den Unterarm. Er musste auf der Couch eingeschlafen sein und wollte jetzt nicht mehr erwachen. "Ich bin kein Produkt deiner Fantasie. Du würdest ohnehin nicht an mich denken, selbst wenn ich nicht seit Jahren tot wäre und kannst also ganz beruhigt sein." meinte sein Vater gelassen. Reed trat näher, legte ihm eine Hand auf die Schulter und spürte das sein Vater echt und aus Fleisch und Blut war. Er setzte sich auf die Tischkante und musterte seinen Vater durch-gehend. "Versteh mich bitte nicht falsch aber was tust du hier? Ich dachte dich niemals wieder zu sehen wenn du einmal fort bist und jetzt tauchst du einfach hier auf als wäre nichts passiert. Ich hätte gerne einige Antworten." Sein Vater zuckte nur die Schultern. "Ich kann dir vermutlich keine logische Antwort geben, mein Sohn. Ich weiss nur das alle hundert Jahre die Möglichkeit besteht dich und Malcom zu sehen, auch wenn ihr nicht so lange leben werdet. Ich wollte die Chance nutzen um mich mit dir auszusprechen. Ich habe all die Jahre gehört was du über mich gesagt hast und..." "Jetzt willst du dich beschweren!" fiel Reed ihm ins Wort und funkelte ihn finster an. "Wieso ist Mom nicht gekommen sondern du? Wir haben uns schon zu deinen Lebzeiten nicht verstanden. Denkst du es ist heute anders bloß weil du nicht mehr lebst und an einem Ort bist an den ich auch irgendwann kommen muss." fauchte Reed stand auf und ging im Raum auf und ab. Sein Vater senkte seinen Blick. "Ich weiss das ich mich früher wie ein Idiot aufgeführt habe und bedauere es heute. Du bist mein Sohn und ich hätte erkennen müssen das du dein eigenes Leben führen willst. Ich bin sehr stolz auf dich." Er unter- brach sich und grinste. "Deine Mutter hatte ohnehin keine Zeit. Sie ist beim Kaffee kränzchen mit Benjamin Franklin und Hillary Clinton. Das Jenseits kann sehr gruselig sein manchmal, aber dass wirst du auch irgendwann erkennen." Reed kicherte. Genauso hatte er seine Mutter in Erinnerung. Sie war gestorben als er zwölf Jahre alt wurde und fehlte ihm noch heute. Zu seinem Vater hatte er niemals ein gutes Verhältnis aufbauen können. Es störte ihn nicht mal. "Die Sache mit deine Freundin tut mir leid, Junge. Ich wäre gerne für dich da gewesen." "Danke. Aber dann hätte ich bestimmt angefangen dich zu mögen und wäre aus dem Konzept geraten." scherzte Reed, setzte sich neben seinen Vater und umarmte ihn zögernd. Auch wenn er diesen noch immer nicht mochte, wollte er die Zeit genießen die er mit ihm hatte. So lange er lebte würden sie nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen.
"Kevin?" rief Angela Morton entsetzt, ließ ihre Einkaufstaschen fallen und wich einige Schritte von der Erscheinung zurück die ihr soeben erschienen war. Sie war vom einkaufen nach Hause gekommen und da hatte er sie erwartet. Kevin, der Junge der schon lange nicht mehr am Leben war. Wegen dem sie zum FBI wollte. Ihre große Liebe. Was ging hier vor sich? Sie griff langsam in ihre Handtasche, holte ihre Pistole raus und richtete sie auf ihren verstorbenen Freund. Kevin hob seine Hände. "Angie, ich bin nicht hier um dir zu schaden. Ich bin hier um dich nach all dieser Zeit wieder zu sehen." sagte er aber sie schüttelte nur den Kopf. "Das kann nicht war sein. Ich weiss das du tot bist. Ich habe deinen Leichnam gesehen ehe er zu Grabe getragen wurde." rief sie und Kevin nickte zustimmend. "Das stimmt auch. Wenn du meine Leiche ausgraben würdest wäre mein Körper immer noch am selben Fleck. Ich bin das was die Menschen als Seele bezeichnen würden und komme um dich noch einmal zu sehen. Wir haben uns zu früh trennen müssen, weshalb ich froh bin diese Chance zu erhalten." Morton senkte die Waffe als sie merkte das es sich wirklich um ihren verstorbenen Freund handelte. Ihr fiel die Kinnlade hinunter. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Kevin trat näher. Er sah noch immer so aus wie früher. Seine Jugend war unantastbar. Er schenkte ihr ein breites Lächeln. "Ich bin froh dich zu sehen, Angie. Du hast mich gefehlt. Wenn im Jenseits nicht die Ewigkeit existieren würde, hätte ich gesagt das es eine Ewigkeit ohne dich war." Morton wusste sie wie ihr geschah. Er lehnte sich ein Stück weit nach vorne und küsste sie anschließend. Sie hatte seine Lippen vermisst. "Bleibst du jetzt bei mir?" fragte sie hoffnungsvoll aber Kevin schüttelte nur den Kopf. "Nein das kann ich leider nicht. Ich bin hier um dich zu besuchen und muss nach vierundzwanzig Stunden wieder gehen." Morton wurde kreidebleich. Es erinnerte sie an damals. Sie würde wieder alleine gelassen und musste um ihn trauern. Kevin schüttelte heftig seinen Kopf und sah ihr tief in die Augen. "Nein. Ich möchte nicht das du um mich trauerst wenn ich weg bin. Beim ersten Mal wollte ich es schon nicht. Es tat weh dich so leiden zu sehen. Bitte bitte versuch dies Mal daran zu denken das ich an einem guten Ort meine Zeit verbringe und du immer mit mir reden kannst. Ich habe ohnehin jedes Gespräch verfolgt was du mit mir geführt hast." "Ich weiss nicht ob ich dass kann, Kevin. Du hast mir seit deinem Tode gefehlt und nun wo ich dich wieder habe, soll ich dich erneut verlieren. Ich glaube das kann ich nicht." Kevin strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Du bist sehr stark und kannst über dich hinaus wachsen. Du bist nicht mehr die zurückhaltende junge Schülerin die du früher gewesen bist. Du hast sehr viel aus deinem Leben gemacht obwohl ich dachte du gehst in die Politik." Er brach ab. "Ich würde liebend gerne bei dir bleiben, werde jedoch auf dich warten und lass dir bloß Zeit. Du brauchst dein Leben auch nicht alleine zu verbringen. Ich will das du glücklich bist. Wir werden auch später noch zusammen sein können." Morton grinste matt. Er kannte sie noch immer am besten. "Du kannst einen ganzen Tag bleiben?" stellte sie noch mal klar während er nickte. "Dann weiss ich wo wir diesen Tag verbringen sollten." schmunzelte sie und blickte zum Schlaf- zimmer.
Cassidy Fox wunderte sich als sie ihre Wohnung betrat und einen köstlichen Keksgeruch vernahm. Sie runzelte ihre Stirn. Stevens war heute nicht bei. Er arbeitete an einem Fall und hätte ihr auch bestimmt keine Keks gebacken. Er fand das es Frauenarbeit war in der Küche zu stehen und sich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten. Sie sah es anders, stand mit ihrer Meinung jedoch alleine da. Stevens war ein Mann wie er immer gern betonte und kümmerte sich nicht mal um den Müll. Garner war anders gewesen, weshalb sie ihn noch mehr vermisste. Sie sollte vielleicht endlich über ihren Schatten springen. Als sie in die Küche ihrer zwei Zimmerwohnung trat blieb ihr mit einem Male die Luft weg. Sie traute ihren Augen kaum. Sie stand ihrer verstorbenen Großmutter gegenüber. Sie lächelte und reichte ihr einen Teller mit duftenden Keksen. Cassidy nahm einen Keks biss hinein und hatte keinen Zweifel das es sich wirklich um ihre Großmutter handelte. Sie runzelte die Stirn. "Soll ich nach dem Grund deiner Rückkehr fragen oder dieses Kapitel überspringen?" fragte sie während ihre Großmutter nur die Schultern zuckte. "Sofern dein Verstand eine Antwort verträgt erzähle ich dir gerne Einzelheiten. Falls nicht sage ich nur das heute der Tag der Toten ist und ich für diesen einen Tag meine wunder-hübsche Enkelin besuchen kann. Wenn du nicht willst kann ich auch wieder gehen." Cassidy schüttelte heftig ihren Kopf und umarmte ihre Großmutter. "Nein das möchte ich nicht. Wenn du einen Zeitlang bleiben kannst, ist es wunder schön. Du hast mir gefehlt. Ich konnte mich damals nicht von dir verabschieden." Cassidy löste sich von ihrer Groß-mutter und war den Tränen fast nahe. Sie hatte sie sehr geliebt und viel Zeit bei ihr verbracht. Cassidy hatte schon nichts von ihrem Großvater gehabt, da er sehr früh starb und sie sich nicht an ihn erinnerte. Bei ihrer Großmutter war es ganz anders. Sie hatten sehr viel Spaß. Cassidy machte nach der Schule immer ihre Hausaufgaben am Küchentisch, bei einem Glas Milch und einigen Keksen. Sie war sehr traurig gewesen als ihre Großmutter starb. Cassidy war vierzehn und hatte Nachmittagsuntericht. Sie verabschiedete sich von ihrer Großmutter in dem Bewusstsein das sie noch da wäre sobald sie heim kam, was sie jedoch nicht war. Die Zeit begann jedoch alle Wunden zu heilen und so tat es heut zu tage nicht mehr so weh. Früher dafür aber mehr als damals als sie sich ihr rechtes Bein nach einem Sturz brach. "Wir sollten den Tag nutzen um etwas zu tun was dir Spaß gemacht hat, mein Schatz. Wie wäre es wenn wir ein paar Kekse backen und würde alte Zeiten reden?" Cassidy nickte zustimmend. "Aber ich mache die mit Kokos!" entschied sie und kam aus dem Lächeln nicht mehr raus. Sie dankte Gott dafür für einen Tag ihre Großmutter zurück zu haben. Sie würde die Zeit nutzen.
"Wieso überrascht es mich nicht dich zu sehen, Jenny?" rief Scott Tristan als eine alte Bekannte in seinem Büro erschien und die Hände auf die Hüften stemmte. Bei der Frau handelte es sich um Jennifer Reinhardt, einer Coroner die vor vierundzwanzig Jahren vom einem Verrückten ermordet wurde. Damals hatten er und einige Andere versucht sie zu retten, hatte jedoch keine Chance und so wurde sie getötet. Tristan hatte auf der einsamen Insel viel Zeit gehabt über die Vergangenheit nachzudenken, wovon sie auch ein Teil war und er wieder an seine Gefühle für sie erinnert wurde. Sie hatte sich auf Grund ihres Todes nicht verändert. "Ich dachte du wärst überrascht, Scotty. Wenn ein Geist erscheint sollte es dann nicht jemand sein den du geliebt hast. Ich dachte eher du denkst ich wäre deine Mutter." Tristan grinste schüttelte aber den Kopf. "Nein. Meine Mutter würde mich nicht am Tag der Toten aufsuchen sondern an jedem anderen Tag. Ich wusste das nur du es sein konntest. Du wolltest mich mal wieder sehen und sehen ob du noch Gefühle hast." "Du hast im in zwei Jahren sehr gut kennen gelernt." meinte sie anerkennend und trat näher. Tristan erhob sich aus seinem Sessel, ging auf sie zu und umarmte sie. "Wenn ich nicht ermordet worden wäre, hätte ich dir meine Liebe gestanden und wäre mit dir fortgegangen. Das wusstest du doch oder?" Tristan nickte knapp. "Ja und schon deswegen hast du mir noch mehr gefehlt. Ich weiss du kannst nicht lange bleiben weshalb wir etwas unternehmen sollten." schlug er vor und wandte sich mit ihr zur Tür als Matt Carpenter soeben eintreten wollte. Er zog eine Braune nach oben.
"Oh..tut mir leid. Ich wusste nicht das du Besuch hast. Ich wollte dich zum Mittagessen einladen, aber jetzt sehe ich das du eigene Pläne hast und ich lieber ein anderes Mal fragen sollte." meinte er während Tristan grinste. Wenn Jenny nicht gekommen wäre wäre er mit seinem alten Bekannten, welchen er seit über dreißig Jahren kannte, gern etwas essen gegangen. Nun wollte er den Tag ihr widmen. "Jenny das ist Matt Carpenter. Er ist Agent und auch einer der letzten noch lebenden Formwandler. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Er hat mir einmal das Leben gerettet und verdient meinen Respekt und meine Freundschaft." Reinhardt schüttelte seine Hand und grinste. "Ich würde sie gerne besser kennen lernen, Matt, aber Scotty und ich haben etwas vor." Carpenter winkte ab. "Ist schon okay. Ich finde alleine raus." sagte er und wandte sich ab. Reinhardt küsste Tristan auf die Lippen und sah ihn seine blau-grünen Augen. Erst jetzt wurde ihr bewusst das er nicht mehr der alte Mann von früher sondern um viele Jahre jünger war. Sie runzelte die Stirn. "Eine lange Geschichte!" antwortete er als hätte er ihre Gedanken gelesen und wandte sich zusammen mit seiner alten Bekannten ab.
Jack Russell hatte wirklich nicht erwartet am Tag der Toten von einem Menschen besucht zu werden der ihm damals viel bedeutet hatte und war nun völlig überrascht. Er hatte es sich gerade wieder auf dem Sofa bequem gemacht als neben ihm seine Freundin Stacy erschien und ihm ein freundliches Lächeln schenkte. Ihm fiel die Kinnlade hinunter. Roth trat einige Schritte näher und legte ihre Stirn in Falten. Russell hatte ihr einmal erzählt das er eine große Liebe gehabt hatte, welche jedoch schon früh gestorben war und er sich seitdem nicht mehr verabredet hatte. Beim näheren Hinsehen erkannte Roth das seine Bekannte einen dicken Bauch hatte und damit schwanger wirkte. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter. "Du bist zurecht überrascht, Jack. Ich hatte nicht erwartet dich noch lebendig anzutreffen wenn der Tag der Toten stattfindet. Ich dachte erst du würdest dann längst bei uns beiden sein. Aber ich sehe das du noch immer gebraucht wirst." sagte sie und blickte zu Roth. "Es freut mich sie kennen zu lernen, Agent Roth. Ich heiße ebenfalls Stacy und war mit Jack zusammen. Wir lernten uns beim Lichtorden kennen, verliebten uns und wollten eigentlich mit unserem ungeborenen Kind zurück in meine Heimatstadt gehen. Wenn Jonathan ein gewisses Alter erreicht hätte, hatte ich Jack geholfen weitere Rätsel auf zu decken. Dazu ist es leider nicht gekommen. Ich bin ganz plötzlich im Schlaf verstorben und musste bis zu diesem Tag warten um ihn wieder zu sehen." Roth nickte. "Es freut mich auch sehr sie kennen zu lernen. Ich werde sie jedoch mal alleine lassen. Sie haben sich bestimmt eine Menge zu erzählen." sagte Roth, wandte sich zur Tür und drehte sich dort noch einmal um. Russell wirkte sehr glücklich als hatte ihm seine Freundin all die Jahre gefehlt. Er würde diesen Tag brauchen und sie wollte ihn nicht stören. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie das Haus verließ.
Timecop / Teil 1
John Doyle hatte einmal mehr alle Hände voll zu tun. Er wurde von seiner Vorgesetzten beauftragt vier flüchtige Verbrecher wieder ins Gefängnis zu bringen. Diese waren bereits auf dem Weg ins Gefängnis, schafften es jedoch ihre Wachen zu überwältigen und entkamen. Sie retteten sich in eine andere Zeit. Es hatte Monate gedauert um sie auf zu spüren. Glücklicherweise beherrschten alle Cops ihr Handwerk und konnten die Verbrecher in dem 21. Jahrhundert aufspüren. Es war schon die zweite Hälfte des 21 Jahrhunderts, weshalb er sich fragte was sie überhaupt dort wollten. Es würde auch Gesetze geben an welche sie sich halten mussten. Was wollten sie bloß in dieser Zeit? Für den Cop spielte das Motiv jedoch keine Rolle. Es war wichtiger die Verbrecher in ihre Zeit zurück zu holen und die Zeitlinie zu sichern. Er musste seine Pflicht tun und war ihnen ebenfalls in die Vergangenheit gefolgt. Es war Nacht als er in einer Seitengasse erschien und einen Obdachlosen erschreckte. "Tut mir leid, Kumpel!" entschuldigte er sich, zog einen Sender aus seiner Jackentasche und machte sich auf den Weg. Mit Hilfe eines Senders im Schädel des Anführers konnte er die kleine Gruppe nach einem kleinen Fußmarsch durch die Kälte entdecken. Der Cop wollte schon zu seinem Rückkehr- modul greifen um alle einzelnd mit einem gezielten Schuss in die Zukunft zu schicken, musste jedoch einsehen das sie nicht heim kehren wollten. Sie wollten kein Leben führen in dem sie ein paar Jahrhunderte hinter Gittern verbringen mussten. Sie wollten frei sein um noch einmal von vorne zu beginnen. Die vier Männer griffen ihn an. Der Cop riss zwei gleichzeitig mit einem Fußfeger nieder, schlug einem mit voller Kraft ins Gesicht und warf den letzten über seine Schulter. "Nach den temporalen Gesetzen seid ihr alle Vier verhaftet und werdet verurteilt sofort nach Hause zu kommen!" rief Doyle mit fester Stimme. "Wir werden niemals wieder zurück kehren. Du musst uns schon töten." Doyle zuckte die Schultern. "Wenn dass euer Wunsch ist!" sagte er leichthin, ging einen Schritt näher und wich im letzten Moment vor einer Attacke zurück. Einer der Männer hatte sich eine Eisenstange geschnappt und schlug nach Doyle. Der junge Mann trat dem Verbrechen ins Gesicht und zog anschließend seine Energiepistole. Er hielt alle Verbrecher in Schach. Eine Sekunde später spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Kniekehle und sank zu Boden. Doyle biss die Zähne zusammen, rollte sich zwischen zwei Männern hin-durch und betätigte den Abzug seiner Waffe. Drei Schuss lösten sich und steckten einen der Männer nieder. Zwei weitere Schüsse verletzten zwei andere während der letzte über die Feuerleiter aufs Dach des angrenzenden Gebäudes floh und Doyle nicht mehr nach kam.
Er kniete sich neben den Toten und fühlte seinen Puls. "Sie haben ihn um-gebracht. Wie konnten sie nur? Haben sie denn kein Herz?" riefen die beiden Anderen. "Ich habe ihn höflich gebeten sich zu ergeben und er wollte nicht hören." sagte er nur, drehte sich zu den beiden um und richtete die kleine Modulpistole auf die Beiden. "Wieso können sie nicht einfach sagen das sie uns nicht erwischt haben, Lieutenant? Sie wissen doch wie unsere Zeit aussieht und wie es uns dort ergehen wird? Lassen sie uns hier. Wir flehen sie an." John Doyle konnte sich vorstellen wie sich die beiden Männer fühlten, musste jedoch seine Pflicht tun und sie zurück schicken. Er musste sich an die Vorschriften halten und durfte keine Zeitverbrecher laufen lassen, außer sie halfen den Timecops. Ansonsten musste das Gesetz gewahrt werden. Er schüttelte seinen Kopf. "Ich muss meine Pflicht tun, könnte jedoch versuchen für euch ein gutes Wort einzulegen. Ich bin sicher der Imperator wird euch eine kleinere Strafe geben. Aber hier bleiben könnt ihr nicht." sagte er entschlossen und feuerte zwei rötliche Patronen auf die beiden Männer ab. Diese schüttelten sich als hätten sie einen Blitzschlag bekommen, fielen in Ohnmacht und verschwanden eine Sekunde später. Doyle warf einen Blick auf den Sender in seiner rechten Hand. Der Anführer war noch hier. Er irrte durch die Stadt und würde ver- suchen sich irgendwo zu verstecken. Er würde ihn jedoch finden. Er wollte sich soeben auf den Weg machen als direkt vor ihm ein Streifenwagen mit eingeschalteten Sirenen hielt und zwei Polizisten ausstiegen. Sie richteten ihre Pistolen auf den Cop und funkelten ihn finster an. "Nehmen sie sofort die Hände hoch und gehen dann auf die Knie. Sie sind verhaftet!" brüllte einer von ihnen während Doyle lediglich die Augen rollte. "Na klar dass musst ja schon wieder passieren..." murmelte er und schüttelte heftig den Kopf.
Washington D.C., 15. Dezember 2070
Stacy Roth hatte schon einiges gehört in ihrer Karriere aber bisher niemals zuvor von einem derartigen Fall. Eine alte Frau hatte fünf Männer gesehen die sich in einer Gasse einen Kampf geliefert hatten, wobei einer als Sieger hervor ging. Dies war schon ungewöhnlich, dachte sie. Dennoch sollte sie sich in der Pathologie melden da Petersen sie auf den neusten Stand der Autopsie bringen wollte. Sie hatte die Pathologie mit einem fragenden Blick betreten und wusste nicht was sie denken sollte als die Coroner ihr einen Bericht reichte. "Das ist nicht möglich, Evelyn. Sie müssen einen Fehler gemacht haben." entfuhr es die Agentin während Petersen abwinkte. "Ich habe keinen Fehler gemacht. So etwas mache ich niemals. Ich verstehe mein Handwerk. Ich kann ihnen nur berichten was ich mit eigenen Augen gesehen habe und mehr nicht. Falls sie mir nicht glauben haben sie pech gehabt." fauchte die Coroner und funkelte Roth finster an. Nun wusste sie das Dylan übertrieben hatte als er von Petersen´s guter Laune berichtete. Sie war noch immer wie vorher. Roth trat einen Schritt näher an den Tisch heran und zog ihre Stirn in Falten. "Kam es schon mal vor das ein Mensch zwei Herzen hatte oder dass die Haut um zwei Centimeter dicker war?" wollte sie wissen während Petersen den Kopf schüttelte. "So weit ich weiss nicht, aber ich kann auch nicht immer alles wissen. Ich bitte die Technik danach mal im Internet zu forschen." Sie brach ab und zuckte die Schultern. "Ich kann ihnen nicht weiter helfen. So etwas habe ich selbst niemals zuvor gesehen. Ich denke auch nicht das es möglich ist. Bestimmt einige tausend Jahre nicht. Denken sie der Tote könnte aus einer anderen Zeit kommen?" Roth zuckte nun auch ihre Schultern. "Was denkt denn die Gruppe über Zeitreisen?" "Das es möglich ist und nicht nur einmal passiert ist. Wir können zwar selbst nicht in die Zukunft reisen aber dafür einen Blick hinein werfen, auch wenn es meist nur bestimmte Personen betrifft. Ihre Zukunft ist recht viel versprechend." "Danke sehr. Ich denke ich sollte mich jedoch um unseren Verdächtigen kümmern als mir meine Zukunft vorher sagen zu lassen." erwiderte Roth und wandte sich ab. Mal sehen ob Petersen mit ihrer Theorie recht hatte oder nicht.
"Ich gebe es auf! Ich habe den Verdächtigen drei Stunden am Stück verhört und bin keinen Schritt weiter gekommen. Ich habe nicht mal seinen Namen erfahren oder was er mit dem Toten zu tun hatte. Vielleicht findet die Spurensicherung etwas mehr heraus." murmelte Detective Garner als er den Verhörraum verließ und sich Agent Reed und Fox gegenüber stellte. Er wirkte geschafft und brauchte ganz schnell einen frischen Kaffee. "Ich habe bereits mit Banks gesprochen und er hat am Tatort keine Spuren gefunden. Keine Hülsen oder Projetile die vielleicht durch den Oberkörper des Toten geflogen sind. Wir haben nichts. Deswegen war das Verhör des Verdächtigen auch so schwierig."
erwiderte Reed und ehe Garner noch etwas sagen konnte, mischte sich Roth ein: "Kann ich es mal versuchen?" fragte sie während Garner zustimmend nickte. "Mir ist es egal, Agent Roth. Solange sie etwas mehr aus dem Verdächtigen raus bekommen, ist alles okay." sagte er und wandte sich ab. Roth reichte ihren Kollegen den Autopsiebericht, welchen beide verdutzt überflogen. "Das kann unmöglich wahr sein, Stacy. Das Opfer hatte zwei Herzen? Ich kenne mich in Biologie nicht mehr so gut aus wie früher, aber ich denke nicht das wir Menschen uns schon so weit entwickelt haben. Was geht hier vor sich?" wollte Reed wissen aber Roth zuckte nur die Schultern. "Ich kann es euch nicht sagen. Ich weiss nur das der Schlüssel zu diesem Rätsel gerade im Verhörraum sitzt und abwartet." meinte sie und wandte sich ab. Nicht mal einen Moment später betrat sie den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Reed zog nachdenklich seine Stirn in Falten. Er überlegte was es mit dem Toten auf sich hatte oder woher er kam. Es bestand kein Zweifel. Es musste sich um eine andere Zeit oder gar eine andere Welt handeln. Er hatte früher nicht an Science Fiction geglaubt, wusste nun jedoch das er seine Bedenken abschütteln musste wenn er diesen Fall lösen wollte. Reed sah zu seiner Partnerin, welche schon zum zehnten Male auf ihre Uhr starrte. "Ist alles in Ordnung, Cassie? Musst du heute noch wo hin?" fragte er besorgt und sie nickte knapp. "Ich müsste eigentlich zu meinem Hausarzt. Er hat mich neulich untersucht und will mir heute die Ergebnisse mitteilen." "Ist es etwas ernstes?" Cassidy schüttelte den Kopf. "Nein. Ich lasse mich jedes Jahr zweimal gründlich untersuchen um festzustellen das alles in Ordnung ist. Ich wollte auch dieses Mal vollkommen sicher sein." "Du kannst ruhig zum Art gehen wenn du willst. Während Stacy den Verdächtigen verhört sich wird ohnehin nicht viel tun. Falls doch rufe ich dich an." sagte er und sie grinste. "Hab vielen Dank. Ich bin so schnell da wie ich kann." Reed winkte ab. "Lass dir ruhig Zeit!" sagte er und sah seiner Partnerin nach bis sie um die Ecke verschwunden war. Er hoffte das wirklich alles in Ordnung war und sie ihm erhalten blieb. Er hatte nicht so viele Menschen die ihm wichtig waren und wollte diese auf keinen Fall verlieren. Er hatte schon zu viele gehen lassen.
"Das Opfer hieß Max Johnson und war Tankwart. Er sollte sich eigentlich mit seiner Ex-Frau bei ihrem Anwalt treffen und ist nicht aufgetaucht. Zuerst dachten alle er wäre in einer Kneipe und ließ sich wegen der Scheidung voll laufen. Damit das er vielleicht tot sein könnte hatte niemand gerechnet. Ein tragisches Schicksal." berichtete Detective Hoyd und Carpenter nickte knapp. Er hatte der Polizistin genau zu gehört und versuchte sich schon jetzt ein Bild des Mörder zu machen. Er hatte in seinen hundert Jahren gelegenheit die Menschen zu studieren und würde dieses Wissen nutzen um den Täter zu finden. "Haben sie sonst noch etwas bei dem Opfer gefunden außer seinem Ausweis?" Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Leider nicht. Ohne den Ausweis wäre die Leiche auch nur über die Zahnarztunterlagen identifiziert worden. Ist vielleicht nicht viel aber schon mal ein erster Schritt." Carpenter nickte. "Haben sie vielen Dank, Detective." sagte er noch und wandte sich ab. Er trat zu McGee und Stone hinüber die damit begonnen hatten Beweise zu sichern. "Ich dachte sie wollten keine Beweise mehr ein- sammeln, Jeanette?" scherzte er. "Ich konnte McGee doch nicht die ganze Arbeit alleine machen lassen. Ich wusste was zu tun war und wollte helfen. Es soll jedoch keine Gewohnheit werden." stellte sie klar und tütete soeben einen Beweis ein. "Sieht für mich nicht nach einem Profi aus. Der Täter hatte keine Ahnung davon wie man einen Menschen tötet. Andernfalls hätte er dazu nicht mehrere Anläufe gebraucht." Carpenter zuckte die Schultern. "Ich verstehe davon nicht viel und werde mich stattdessen mal mit Agent Dylan über die Zeugenaussagen unterhalten. Vielleicht eine erste Spur." sagte er und wandte sich ab.
Agent Dylan hatte sich die Aussagen von allen Zeugen geben lassen und wandte sich an Carpenter, welcher soeben auf ihn zu kam. Der erfahrenere Agent wirkte etwas gestresst. "Was haben sie erfahren?" "Nicht mehr viel. Detective Hoyd hat schon gute Arbeit geleistet. Ich habe alle Zeugen mehrfach befragt ob sie noch doch etwas gesehen oder gehört haben und musste mit einer Enttäuschung rechnen. Ich konnte zu den Ermittlungen leider nichts beitragen." Carpenter winkte ab. "Ist schon gut. Es ist nicht ihre Schuld das es keine Zeugenaussagen gab. Wir müssen uns halt an die Beweise halten wenn wir dieses Verbrechen aufdecken wollen." murmelte er und wandte sich ab. Manchmal frustrierte ihn seine Arbeit auch wenn er sie gerne tat und wieder mit der Frau zusammen sein konnte die ihm einmal viel bedeutet hatte. Er konnte sein Glück kaum fassen. Endlich waren er und Petersen wieder vereint und wollten sich dieses Mal nicht wieder auseinander bringen lassen. Carpenter war sich jedoch nicht sicher ob dies noch ihre Meinung war wenn sie ihre Kräfte zurück hatte. Mitglieder der Gruppe sollten keine Beziehungen haben, weshalb sie dann bestimmt schluss machen würde. Bis dahin wollte er die Zeit nutzen. Er klopfte dem jungen Ermittler auf die Schulter. "Gut gemacht, Ricky!" sagte er im vorbei gehen.
John Doyle fand beeindruckend das nicht mehr der selbe Agent ihn verhören wollte, sondern dies jetzt auf eine Frau fiel, die ihn durchgehend musterte. Es wäre schon fast eine Ehre gewesen, wenn er nicht alle hundert Reisen in einer Gefängniszelle säße und dort verhört wurde. Er rollte erneut die Augen und war froh wenn er wieder in seiner Zeit war. Der Agentin war jedoch sein Augenrollen aufgefallen. "Was ist denn los? Lang-weile ich sie etwa?" fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Die schienen alle Gesetzeshüter gerade zu lieben. "Wollen sie mir nicht sagen wie sie heißen und was sie in der Seitengasse getan haben? Wir werden zwar heraus finden wer sie sind und woher sie kommen, aber so könnten sie uns etwas Zeit ersparen." Doyle runzelte die Stirn. Er blickte zur Tür und überlegte sich einen Fluchtplan. Vor der Tür würden bestimmt nur zwei Wachen warten, welche er schnell überwältigen und anschließend fliehen konnte. Er musste nur auf den richtigen Zeitpunkt warten. "Wieso sollte ich ihnen meinen Namen verraten? Ich weiss ja nicht mal wie sie heißen." erwiderte er und begann damit die Agentin mit einem Gespräch abzulenken. Er wollte ihr nicht schaden nur um den Raum zu verlassen. Die Agentin grinste. "Sie haben recht. Ich bin sehr unhöflich gewesen. Ich bin Stacy Roth und ermittle mit einigen Kollegen an dem Mordfall." stellte sie sich vor und wurde wieder ernst. Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. "Nennen sie mich John, tut ohnehin jeder!" Die Agentin ging einige Schritte näher. "Woher kommen sie und was haben sie am Tatort verloren? Wollten sie helfen? Oder haben sie das Opfer vielleicht selobst umgebracht? Wir haben eine Pistole bei ihren Sachen gefunden die uns bisher unbekannt ist. Arbeiten sie vielleicht für die Regierung?" Doyle nickte knapp. "So etwas ähnliches!" antwortete er und schwieg. Er versuchte noch immer die Agentin einzuschätzen. "Ich will sofort Antworten von ihnen hören oder sie werden mich kennen lernen!" brüllte sie plötzlich. Doyle ließ sich jedoch nicht beeindrucken. Nicht das erste Mal das er angebrüllt wurde. 1888 wurde er für Jack the Ripper gehalten, bis ein weiterer Mord von ihm als Verdächtigen ablenkte und er einen Flüchtigen endlich zurück bringen konnte. Sein Aufenthalt in dieser Zeit war nur be- grenzt. "Ich komme aus einer Zeit die sie als Zukunft ansehen würden. Aus dem 50. Jahrhundert um genau zu sein!" begann er und Roth fiel die Kinnlade hinunter. Wie andere zuvor hatte sie nicht mit dieser Erklärung gerechnet. Ein kleines Grinsen huschte über sein Gesicht. "Ich arbeitet dort für eine Organisation die Verbrecher durch die Zeiten verfolgt und zurück in unsere Zukunft bringt. Wir nennen uns Timecops und sind Wächter ihrer Zeit." sprach er weiter und die Agentin reagierte anders als erwartet. Andere Gesetzeshüter hatten ihn ausgelacht. Sie nicht. Sie schien dies nicht zum ersten Mal gehört zu haben. "Meine Zeitlinie wurde schon einmal verändert, hatten sie damit etwas zu schaffen?" Doyle runzelte die Stirn, schüttelte jedoch seinen Kopf. "Nein. Ich war bis vor kurzen noch nicht in ihrer Zeit und werde es hoffentlich auch nicht mehr." Die Agentin zog nun ebenfalls die Stirn in Falten. "Es tut mir leid, John. Aber sie werden uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Sie sind unser Hauptverdächtiger in diesem Fall." Doyle grinste. "Ich muss leider weg. Es fehlt noch ein Flüchtiger auf meiner Liste und diesen muss ich einfangen ehe er die Stadt verlässt. Falls doch können sie sich die Konsequenzen nicht mal vorstellen." erwiderte er und ehe die Agentin etwas sagen konnte, holte er das Rückkehrmodul aus seinem Ärmel zielte damit auf sie und betäubte sie kurzer Hand.
Er ging zur Tür klopfte einige Male und als diese geöffnete wurde, warf er sich mit voller Kraft dagegen. Der Wachmann fiel rückartig zu Boden und blieb liegen. Doyle wandte sich an seine beiden Kollegen, schlug ihnen blitzschnell ins Gesicht und warf beide nach einander über seine Schulter. Er drehte sich ruckartig um und stand Reed gegenüber, welcher eine Pistole in beiden Händen vor sich hielt und damit auf den Timecop zielte. In seinen Augen erkannte Doyle das der Agent ihn erschießen würde. Vermutlich hatte er schon einige Male auf Menschen geschossen weshalb er nicht mehr diese hemsschwelle hatte. Doyle hob seine Hände. "Gehen sie wieder rein!" befohl der Agent mit fester Stimme, während Doyle nur grinste. Von dem Agenten hatte er schon einmal ein Bild gesehen und sogar einen Artikel gelesen, weshalb er ihn als Jonas Reed erkannt hatte. Die Welt war klein, dachte er. "Es ist mir zwar eine Ehre sie kennen zu lernen, Agent Reed, aber ich muss leider weg. Es gibt noch was zu tun." sagte er, griff blitzschnell zum Pistolenlauf und entfernte diesen ruckartig. Reed kam aus dem Staunen nicht mehr raus. So etwas hatte er niemals zuvor erlebt. Dennoch wollte er den Timecop nicht gehen lassen. Er holte zum Schlag aus, wurde jedoch überwältigt und zu Boden geschleudert. Doyle rannte zum nächstgelegenen Fenster und sprang hinaus. Er landete mit einer kleinen Rolle auf dem Aspalt und begab sich auf die Suche nach dem letzten Verbrecher.
Cassidy Fox konnte nicht fassen was der Arzt ihr soeben erzählt hatte. Sie war kreide-bleich geworden. Sie schüttelte heftig ihren Kopf. "Das kann unmöglich ihr Ernst sein, Doktor. Ich bin vollkommen gesund." Der Hausarzt schüttelte nun auch seinen Kopf. "Es tut mir leid aber das sind sie nicht. Sie haben HIV-Positiv und sollten ganz schnell etwas dagegen unternehmen. Sollte der Virus ausbrechen können sie innerhalb weniger Monate sterben." Cassidy wusste nicht was sie sagen oder denken sollte. Sie hatte immer gern sex gehabt und dabei kaum verhütet, was sie lieber hätte tun sollen. Sie biss sich auf die Unterlippe. "Und was soll ich jetzt tun, Doktor? Wie soll ich jetzt leben?" fragte sie verzweifelt während der Mediziner nur die Lippen aufeinander presste. "Sie können mit den Medikamenten, sollten sie anschlagen, ein normales Leben führen können und sogar Kinder haben. Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel sollten sie allerdings ver- meiden wenn sie niemanden anstecken wollen. Ich verschreibe ihnen ihre erste Packung den Rest klären sie mit ihrer Versicherung. Ich bin jedoch sicher das es bei ihrem Gehalt keine Schwierigkeiten geben wird." Cassidy nickte knapp. Sie konnte sich nicht mal ver-abschieden. Sie verließ die Praxis und trat hinaus in die Kälte. Es hatte begonnen zu schneien, was ihr jedoch vollkommen egal war. Sie hatte sich einen tödlichen Virus eingefangen bloß weil sie mit ihrer Discobekanntschaft nicht verhüten wollte und sich diesen Virus von ihm einfing. Was sollte sie tun? Was wenn die Medikamente nicht anschlugen? Sie wollte noch nicht sterben.
John Doyle hatte nicht erwartet bei der Verhaftung des letzten Flüchtigen auch auf Agent Roth zu treffen. Sie war aus dem nichts in einem grellen Licht vor ihm erschienen und richtete nun ihre Pistole auf ihn. "Wenn ich nicht so in Eile wäre würde ich fragen wie sie dass gemacht haben!" murmelte er sarkastisch und wollte sich gerade abwenden als sie eine Kugel abfeuerte welche einen Meter vor seinen Füßen in den Boden einschlug. "Ich denke nicht das sie heute in ihre Zeit zurück kehren werden. Sie bleiben schön hier und beantworten mir noch einige Fragen, John. Dann werden wir weiter sehen." Doyle winkte ab. "Ich kann leider nicht bleiben. Es gibt noch viele Flüchtige die sich in die Vergangenheit absetzen und hoffen nicht gefunden zu werden. Außérdem muss ich einen Verräter im Team aufspüren der dieser kleinen Gruppe geholfen hat. Vielleicht sieht man sich irgendwann noch mal." meinte er und drückte einen Knopf auf seinem Rückwahlmodul. Als er begann zu verschwinden, rannte Roth auf ihn zu und packte seinen Unterarm. "So einfach lasse ich mich nicht abhängen!" sagte sie und schon waren die Beiden zusammen mit dem bewusstlosen Verbrecher verschwunden.
Ende der 1. Staffel
Von: 2007
Tag der Veröffentlichung: 11.02.2021
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Besonderen Menschen gewidmet.