Der erste Schritt
Washington D.C., 2097
"Das können sie vergessen, Mister Archer! So etwas können wir gar nicht realisieren. Woher sollen wir das Geld nehmen um ihr Projekt zu finanzieren?" wollte ein Senator aufgebracht wissen und Jack Archer suchte einen Moment nach den richtigen Worten. Er hatte sich in den letzten Jahren viele Gedanken um sein zukünftiges Projekt gemacht und wusste das es noch nicht realisiert werden konnte. Jedoch war er zuversichtlich. Irgendwann würde es sicherlich soweit sein. Dafür musste jedoch der Vorstand überzeugt werden es zu versuchen. Die nächsten fünfzig Jahren werden entscheidend und würden die Menschheit weiter nach vorn bringen als das gesamte NASA-Programm der letzten zwei Jahrhunderte. Die Zukunft der Menschheit lag im bevorstehenden 21. Jahrhundert und er war zuversichtlich dass alles funktionieren würden, sollte die Wissenschaftler nur dieses Risiko eingehen. Der 87jährige spielte seit 40 Jahren mit diesem Gedanken und wusste dass es funktionieren würde. Die Menschheit hatte einen neuen Treibstoff erhalten, mit denen sie in der Lage wären dass bekannte Sonnensystem hinter sich zu lassen und sich auf die Suche nach einem neuen zu machen. Es würde funktionieren.
"Und woher wollen sie wissen dass der neue Treibstoff für eine solche Entfernung ausreichen wird? Sie können es nicht mit Sicherheit sagen, Mister Archer!" bemerkte ein anderer Senator und Archer biss sich auf die Unterlippe. Er hatte sich als ehemaliger US-Präsident ein wenig mehr Respekt erhofft. "Ich weiss dass mein Vorschlag jetzt noch wie ein schlechter Witz in ihren Ohren klingt. Aber hat man nicht damals ebenso von dem Raumfahrtprogramm gesprochen und die dafür zuständigen Leute verhöhnt? Hat am damals nicht auch geglaubt niemals auf dem Mond oder Mars spazieren gehen zu können?" Archer brach ab. "Sie wissen genau dass es immer Wendepunkte in der Geschichte der Menschheit gegeben hat. Dabei spielte es dabei niemals eine Rolle ob es nun ein Krieg oder eine Entdeckung war. Ob nun eine Brücke errichtet oder ein Flugzeug konstruiert wurde. Es war Wissenschaft und hat immer einen neuen Fortschritt für die Menschheit dargestellt. Und auch im diesen Fall wird es der Menschheit viel Nutzen einbringen und sie an Ort bringen wo noch kein Mann, keine Frau und kein Kind gewesen ist!" Archer hielt inne und nickte Professor Parker zu, welcher sich die ganze Zeit über zurück gehalten hatte. Die beiden Männer hatte zusammen dieses Projekt besprochen und beraten und waren entschlossen es zu realisieren. "Und wieviel wird es kosten?" fragte ein anderer Senator. Archer zuckte nur die Schultern. Er hatte sich niemals mit Finanzen ausgekannt und wollte nicht lügen.
Ehe Archer antworten konnte meldete sich Präsident Kay Friedrich zu Wort: "Bei allem Respekt, Jack. Sie wissen genauso gut wie alle Anwesenden im Raum dass es noch nicht lange her ist seitdem alle Hauptstädte der Welt von einer unheimlichen Bedrohung vernichtet wurden und die Staaten momentan als auch in naher Zukunft nicht über die notwendigen Ressoursen verfügen um ihr Projekt zu realisieren. Ob die Menschheit jemals wieder über die möglichen Ressoursen verfügen, ist fraglich. Also wie stellen sie sich ihren Vorschlag eigentlich vor?" Präsident Friedrich war seit einigen Jahren im Amt und machte einen guten Job. Nach der Sache mit den Titanen schlossen sich alle Länder zusammen und führten 2093 das Amt des Weltpräsidenten ein. Friedrich, der sein Amt hart erkämpfen musste, nach dem er im Leben sehr oft Pech gehabt hatte, leistete eine sehr gute Arbeit und traf sich regelmässig mit dem Imperator, der die Menschen mit Medikamenten versorgte und dessen Raumschiff sich im Weltraum befand. Archer hatte schon einige Male persönlich mit Friedrich gesprochen und Beide verstanden sich gut. Nur bei dieser Anhörung würde Archer kein leichtes Spiel haben. Nur wollte er sein Projekt realisieren, auch wenn er selbst wohl niemals sein fertiges Raumschiff sehen würde. "Ich erinnere mich noch gut was 2091 passierte. An diesem Tag verlor ich viele gute Freunde die sich zur Zeit des grellen Lichtblitzes in Washington aufhielten und sich nicht retten konnten. Sie und niemand anders in diesem Saal muss mich daran erinnern." Archer unterbrach sich und kratzte seinen Hinterkopf. "Ich möchte die Anwesenden drauf hinweisen dass es Dylan Lloyd und vielen seiner Mitstreiter bisher nicht nur einmal gelang das Böse aufzuhalten. Der Phoenixorden und somit all seine Verbündeten, werden die Menschen vor allen Bedrohungen schützen." "Und wenn ein Krieg die Menschheit bedroht?" warf ein Senator ein. Archer zuckte seine Schultern. "Wenn wir Menschen uns gegenseitig bekämpfen, wieso sollte der Phoenixorden dann eingreifen?!" wollte Archer wissen und niemand antwortete. "Mein Projekt ist vielleicht jetzt noch unrealistisch. Was die Zukunft bringen wird ist allerdings noch nicht bekannt." ergänzte Archer und lächelte.
"Ich weiss nicht was das Projekt kosten wird oder wie lange das Raumschiff gebaut werden muss. Ich weiss nur dass es die Sache wert ist. Dieses Raumschiff wird viel Geld verschlingen, sich jedoch bezahlt machen. Sie wissen das jede Reise mit einem ersten Schritt beginnt....!" rief Archer der Menge zu und wandte sich ab. Die nächsten Wochen würden spannend werden und darüber entscheiden was mit dem neuen Programm passieren würde. Vielleicht würde Archer`s Idee im Keim erstickt werden? Vielleicht würden die Senatoren dagegen stimmen? Aber vielleicht würden die zustimmen und einer neuen Zukunft eine Chance geben.
Jack Archer war nervös als er das Capitol verließ und sich zusammen mit seinem alten Freund und Entwickler des neuen Treibstoffs David Parker zu einem Kaffee traf. Die beiden Männer hatten gesehen, welche Fortschritte den Menschen während der letzten dreißzig Jahre gelungen waren und wollte ebenfalls einen Teil dazu beitragen. Sie wollten der Menschheit einen jahrelangen Traum erfüllen. Die unbekannten Grenzen zu überschreiten und nach fremden Leben in der Galaxie zu suchen. "Bist du nervös, Jack? Ich habe dich seit deinem letzten Tag bei der Einheit nicht mehr so nervös gesehen!" bemerkte Parker und Archer begann zu grinsen. "Das stimmt wohl, Dave. Damals habe ich mich als Senator zur Wahl gestellt und brauchte nicht mehr für die Einheit zu arbeiten. Auch wenn mir der Abschied schwer gefallen war, gab es mir die Möglichkeit zu neuen Herausforderungen. Wie in diesem Fall....!" antwortete Archer und blickte zu einem Hovercraft hinüber, welches soeben an dem altmodischen Cafe vorbei flog. Gleich hier um die Ecke befand sich das ehemalige Gebäude der Sondereinheit. Es wurde unter Denkmalschulz gestellt und diente nun als Museum. Archer war noch immer zwiegespalten was dessen Verwendung betraf. Er hatte vor zehn Jahren vorgeschlagen die Einheit wieder in Betrieb zu nehmen, aber es gab kaum noch Verbrechen und deshalb wurde sein Antrag abgelehnt. Die gute alte Zeit konnte man nicht ersetzen, dachte er und kehrte in die Realität zurück. "Hast du noch manchmal Kontakt zu den anderen?" fragte Archer neugierig. "Ich habe Nadine Carter vor einigen Wochen getroffen. Sie lebt mit dem ehemaligen Regionaldirektor Brody in Miami zusammen und kümmerte sich dort um ihre Enkelkinder. Sie vermisst aber trotzdem manchmal ihre alten Kollegen und die Einheit. Auch wenn sie von uns Allen am meisten hatte mitmachen müssen!" Parker brach ab und nippte an seinem Kaffee. Er selbst hatte die Kollegen niemals vergessen. Dennoch wollte er aufhören an die Vergangenheit und mehr an die Zukunft zu denken. "Was macht die Familie, Jack? Ist bei Richie alles in Ordnung? Ich habe gehört das er ebenfalls Wissenschaftler werden möchte..." Archer grinste und dachte kurz an seinen Enkel. "Das stimmt und ich denke das er ein ausgezeichneter Wissenschaftler werden wird. Vermutlich wird er etwas nützliches erfinden um die Zukunft besser zu machen." Archer unterbrach sich und blickte zum wolkenlosen Himmel hinauf. Ihm war bewusst dass die beiden Raumstationen in diesem Moment Amerika überflogen hatten und sich bereits über Afrika befanden. "Ein erster Schritt...!" murmelte Archer anschließend, nippte an seinem Eistee und grinste bis über beide Ohren.
Erdorbit, 2148
Die *Jack Archer-Station* befand sich seit vierzig Jahren in der Erdumlaufbahn und zählte zu einem der ersten Fortschritte der Menschheit. Sie hatten die Station entwickelt um von dort aus mit dem Bau des ersten langstrecken Raumschiffes zu beginnen. Es war einfacher direkt im Weltraum zu bauen, als das Schiff auf der Erde zusammen zu setzen und es erst später in den leeren Raum zu bringen. Auf diese Weise konnte die Außenhülle bereits getestet und dementsprechend verbessert werden. Die verantwortlichen Wissenschaftler wollten kein Risiko eingehen und sich vorher absichern, ehe es beim Stapellauf ernsthafte Probleme gab. Zum anderen diente diese Station als Denkmal. Sie wurde zu Ehren des Mannes errichtet ohne den dieses Raumschiff niemals hatte gebaut werden können. Die Bewohner des blauen Planeten wollten seiner auf Ewig gedenken und ihn niemals vergessen. "Können wir dann weitergehen?" fragte Dr. Charles Danes einen älteren Mann und dieser nickte zustimmend. Es hatte 33 Jahre gedauert, ehe das Raumschiff zum Start bereit war und es gab nun weit schwerere Probleme als damals. Obwohl das Raumschiff fertig war und die Besatzung bestehend aus zwei Dritteln Wissenschaftlerin und Technikern hätte an Bord gehen können, musste noch immer ein geeigneter Captain gefunden werden. Es hatte viele Interessenten auf diesen Posten gegeben die qualifiziert waren, aber keinen der verrückt geneug gewesen wäre. Für dieses Projekt wurde ein Captain gebraucht der leichtsinnig, aber auch gute Entscheidung treffen konnte. Die NASA hatte jede Quelle genutzt und alle Captaine sogar Admiräle eingeladen, die in Frage kamen, aber niemanden überreden können. Letztendlich hatte es nur einen Mann gegeben der damit zufrieden und einverstanden war. Jedoch wollte dieser das Raumschiff sehen und begutachten ehe sie starten konnten. Dr. Danes hatte sich alle mühe gegeben die Wünsche des Mannes zu respektieren und um zu setzten, aber irgendwann sollte einmal schluss sein.
"Was haben sie mit den Türen gemacht? Ich hoffe es sind jetzt alles brandschutz Türen die sich im Notfall verschließen." wollte der Mann wissen und stemmte die Hände auf die Hüften. Dr. Danes wollte bereits seine Stimme erheben als Professor Henderson sich einmischte.
Der 67jährige hatte mitgeholfen dem Raumschiff seinen letzten schliff zu geben und es somit zu einem Abschluss gebracht. Das Raumschiff glich einem Steahltbomber vom äußeren und wirkte von innen her wie ein U-Boot. Es war ein ganz neue Entwicklung und hatte den Wissenschaftler dreizig Jahre seines Lebens gekostet. Ein Lebenstraum war in Erfüllung gegangen. Die dualen Antriebsgondeln enthielten dass von David Parker erfundene Gemisch, welches diesem Raumschiff ermöglichen sollte, weitere Strecken zurück zu legen. Dieses Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kerosingemisch würde die Besatzung weit über die uns bekannten Grenzen hinaus tragen und sie auch wieder sicher zurück bringen können. Das Raumschiff wurde in zwei verschiedene Sektionen aufgeteilt und sollte Platz für knapp hundert Besatzungsmitglieder haben. Im primären Rumpf, der Untertassensektion, spielten sich die zentralen Aufgaben der Besatzung ab. Unter andere Quartiere, von denen die Fürhungsoffiziere jeder sein eigenes haben sollte, die Kommandobrücke, die wissenschaftlichen Laborräume, Lagerräume, Erholungsräume, ein Casino, der Shuttlehanger und die Waffenkammern, welche erst später hinzu kamen. Bei einer gesamt länge von 210 Metern, hatte das Raumschiff eine Menge zu bieten. Jedoch schien der Captain nicht begeistert und hatte hin und da verbesserungs Vorschläge zu unterbreiten. "Ich weiss es sehr zu schätzen dass sie bedenken äußern, Captain Carter! Aber sollten sie nicht auch mal mit etwas zufrieden sein? Schließlich wird das Schiff in wenigen Tagen das Raumdock verlassen und sich auf den Weg machen. Wir können das Schiff nicht noch einmal überarbeiten....!" gab Henderson zu bedenken aber der Captain schüttelte lediglich den Kopf. Er wollte seinen Willen durchsetzen und holte tief Luft.
Jonathan Carter hatte es satt. Er wollte sich auf keinen Fall mehr abfällig von einem Wissenschaftler behandeln lassen. Es war schließlich nicht seine Idee gewesen das Sonnensystem mit einem halbfertigen Raumschiff zu verlassen. Er wollte ohnehin niemals die Sterne sehen und hatte sich nur bereiterklärt zu helfen, wenn er dafür alle Veränderungen bekam die er haben wollte. Er hatte dieser Besichtigung zugestimmt und war beeindruckt was die NASA in fünfzig Jahren auf die Beine gestellt hatte, aber auch verärgert was sie alles vergessen hatten. Das Raumschiff hatte kaum Bewaffnung, kaum militärisches Personal und außerdem fehlte ihm ein Igenieur der etwas taugte. Ohne diese Zugeständnisse wollte er nicht abfliegen. Der 48jährige Urenkel von Nadine Carter hatte seinen eigenen Kopf und wollte diesen für nichts auf der Welt aufgeben.
"Doch sie werden dieses Schiff nochmals überarbeiten. Sie haben wichtige Ausrüstung vergessen und ich werde das Schiff nicht starten, wenn dies nicht umgehend an Bord kommt!" "Das geht nicht, Captain. Dies wird viel Zeit kosten und dann muss der Start erneut verschoben werden...." erwiderte Henderson und wandte sich an Admiral Shepard, welcher für militärische Fragen zu verfügung stand, die Erde aber nicht verlassen wollte. Eine solche Reise traute er sich auf garkeinen Fall zu. "Admiral, sie müssen uns einen anderen Captain suchen. Wir können mit Carter nicht weiter arbeiten. Er versteht nicht was diese Mission für uns bedeutet..." ehe der Admiral etwas sagen konnte, ergriff Carter das Wort. "Falls sie es nicht wissen sollten, Professor. Ich besitze einen Doktortitel in Astrologie und weiss genau was diese Mission für sie und die Menschheit bedeutet. Ich weiss aber auch dass ein unbekanntes Sonnensystem sich von unserem unterscheidet und wir nicht sicher sein können, was wir dort finden werden. Ich werde kein Risiko eingehen und daher auf zwei Drittel militärisches Personal bestehen!" erwiderte Carter und Henderson als auch Danes fiel die Kinnlade hinunter. Die beiden Männer wussten nicht was sie sagen sollten. Admiral Shepard warf Carter ein breites Grinsen zu, trat in den Turoblift und lehnte sich dort an die Wand. "Kommandobrücke!" rief Danes und schon machte sich die Transportkapsel auf den Weg.
"Eine kleine Treppe trennt die Kommandobrücke von dem Hauptlaborraum und einem Konferenzraum. Es sieht nicht gerade überragend aus, aber wir wollte dafür kein eigenes Deck rechnen. Wir mussten mit dem Platz auskommen." berichtete Danes und zeigte den Anwesenden die Kommandobrücke. "Gute Idee!" meinte Carter anerkennend und nahm auf dem Kommandosessel Platz. Er warf einen Blick auf den Hauptbildschirm. Via Kameras sollte das Bild des Weltraumes auf diesen Bildschirm gebracht werden und somit den Flug leichter machen. Carter stellte fest das er von Hightechkonsolen um geben war. Der Pilot direkt vor ihm, rechts daneben die Waffenkonsole, links Sonar und Kommunikation und hinter ihm die Wissenschaftsstation, welche an einer Konsole zwischen den beiden Türen zum Laborraum ihren Platz gefunden hatte. Die Brücke wirkte ein bisschen leblos, aber mit der Zeit würde sich Carter daran gewöhnen. "Wie sieht es mit der Ausrüstung aus?" fragte er und Danes zog einen Minicomputer hervor.
"Hauptsächlich experimentelle! Wir hatten bisher kaum Zeit die medizinische, biologische und technologische Ausrüstung zu testen und werden sie deshalb in den Lagerräumen zusammen mit den kurzstrecken Torpedos, Nahrungsmitteln, Kleidung und Ersatzteilen unterbringen und hoffen bald heraus gefunden zu haben, was diese bewirken." Carter nickte knapp. "Bewaffnung?" fragte er schlicht. "Dreizig kurzstrecken Weltraumtorpedos welche wir aber nicht testen konnten. Drei Laserkanonen, zwei am Bug eine am Heck und zwei Greifarme. Das Raumschiff ist in der Lage auf fremden Planeten zu landen, um Nahrungsmittel und Wasser aufzunehmen. Die Vorräte wurden auf fünf Jahre verteilt, aber man kann schließlich nie wissen. Sollten sie keinen Planeten finden, welcher der Erde ähnelt, sollte sie bald zurück kommen und sich neue Vorräte holen." Carter nickte knapp und warf dem Admiral einen fragenden Blick zu. "Das Militär hat eine besondere Außenhülle entwickelt, welche vor Hitze, Kälte und Gesteinsbrocken schützen wird. Zu dem kann die Hülle mit Energie aufgeladen werden und dient als Schutzschild, wenn man so will! An der Spitze der Untertassensektion befindet sich ein Deflektor, der das Schiff vor Raumpartikeln und anderen Trümmern schützen wird. Dazu kommt ein Plasmageschütz welches noch nicht getestet wurde und zwei Shuttleschiffe die sieben Personen aufnehmen können. Vier Miniroboter um das Gelände zu erkunden, zwei Raumsonden und Material um welche zu bauen. Handfeuerwaffen, Gewehre, Sprengstoff, Sender, Headsets und sogar ein Geländewagen. Alles was sie brauchen um sich eventuellen Gefahren zu stellen, Carter!" berichtete der Admiral und Carter nickte zufrieden. Bis auf die experimentelle Technologie war alles in Ordnung. "Deckaufteilung?" fragte er an Danes gewandt. "Deck-A: Brücke, Bereitschaftsraum, Hauptlaborraum und Konferenzraum. Deck-B: Labor und wissenschaftliche Räume, Kombüse und...." Carter hob die Hand. Solange er wusste wo sein Quartier war alles klar. "Ich will das alle Wissenschaftler und Zivilisten einen Schießstand und einen Selbstverteidigungskurs besuchen oder sie bleiben Zuhause. Außerdem suche ich mir die Führungscrew alleine aus. Jedem soll klar gemacht werden, dass wir vielleicht nicht mehr zurück nach Hause kommen werden und sollen sich darauf einstellen. Außerdem wird die Besatzung und drei gleich großen Dritteln bestehen....!" sagte Carter und alle Anwesenden atmeten erleichtert auf. "Ich will das an unsere Uniformen ein Pistolenhaflter befestigt wird, den man nicht abnehmen kann!" Alle nickten zustimmend. "Wo befindet sich die Krankenstation und der Maschinenraum?" Danes überprüfte seine Anzeigen.
"Deck C: Krankenstation und Deck D: Maschinenraum. Ihr Quartier und dass alle Besatzungsmitglieder befindet sich auf Deck E!"
Carter nickte knapp und hielt noch einen Moment inne. "Sie werden uns doch auch begleiten oder?" fragte er an Henderson und Danes gerichtet. Die beiden Männer sahen sich verwundert an und nickte zustimmend. "Selbstverständlich, Captain!" pflichtete Henderson bei und grinste. Er wollte auf jeden Fall auf diese Mission. Carter ging die Stufen bis in den Laborraum hinunter und blickte an die Decke, wo eine riesige Glaskuppel zu finden war. Sie diente vermutlich als Aussichtsturm, damit die Arbeit besser voran ging. Außerdem konnte man einen Blick auf die Solarzellen werfen, die oben und unten an der Außenhülle befestigt wurden. "Sehen wir uns den Maschinenraum an." schlug Carter vor und trat als erster in den Turbolift.
Washington D.C., 1 Jahr später
"Was soll bedeuten, du willst mich verlassen, Rachel?" verlangte Jason Greenwood zu wissen und sah seine Ehefrau Rachel fragend an. Sie hatte ihm schon vor zwei Jahren mitgeteilt das sie ein Mitglied des Langstreckenraumschiffes wurde und er hatte damit keine Probleme. Sie sollte die nächsten fünf Jahre nicht in seiner Nähe sein. Sie würde neue Planeten besuchen und mehr erleben als sie mit ihren 40 Jahren dachte. Für Jason eine Bewährungsprobe. Dennoch wollte er auf sie warten. Rachel hatte allerdings andere Pläne. Sie wollte Karriere machen und wohl nicht mehr zurück kommen. Beide hatten einen Sohn, Michael. Nicht einmal er war ihr wichtig genug um mit ihrem Mann verheiratet zu bleiben, dachte Jason und musterte sie gründlich. "Ich will mehr!" "Ich habe niemals gesagt das du nicht deinen Weg gehen kannst. Du kannst tun und lassen was du willst. Ich möchte nur das du an deine Familie denkst. Deinen Sohn. Er wird seine Mutter brauchen." Rachel winkte ab. "Michael wird auf seine Mutter sehr stolz sein können. Ich habe das Kommunikationssystem der Enterprise entwickelt und gehe schon allein deswegen in die Geschichte ein. Außerdem besuche ich neue Welten und lerne vielleicht Außerirdische kennen. Was sollte er mehr wollen?" "Das du ihn aufwachsen siehst." Rachel winkte erneut ab. "Wenn Michael erwachsen ist und selbst auf einem Raumschiff dienen möchte, wird er verstehen wieso ich jetzt nicht bleiben konnte." "Und was ist mit uns?" "Aus unserer Beziehung ist schon seit drei Jahren die Luft raus. Du weißt das wir nicht zusammen alt geworden wären, Jason. Vielleicht ein Zeichen." sagte sie tonlos, nahm ihre Reisetaschen und einen Koffer und verließ das gemeinsame Strandhaus.
Maryanne Hayes konnte nicht glauben was sie soeben gehört hatte. Ihr Verlobter trennte sich nach vier Jahren in denen sie glücklich waren, von ihr und wollte im Ausland einen neuen Job annehmen. Sie konnte es nicht fassen. Die 24jährige wusste nicht was mit ihrem Verlobten passiert war. Die Beiden hatten geplant noch dieses Jahr zu heiraten und wollten ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, aber nun stand die junge Frau ohne Mann und ohne Wohnung da. Sie war zu ihrem Verlobten gezogen und hatte diese Wohnung verloren als er sich getrennt hatte. Was sollte sie nun tun? Sie hatte von ihrem Vorgesetzten ein Jobangebot bekommen. Sie sollten den ehemaligen U-Boot Captain auf dem ersten langstrecken Raumschiff assistieren und würde sich nun dafür entscheiden. Ursprünglich wollte sie wegen ihrer bevorstehenden Hochzeit zu Hause bleiben, aber nun wollte sie Carter begleiten und ihm helfen. "Und sie wollen wirklich mit kommen, Lieutenant? Sie müssen nicht wenn sie nicht wollen. Ich verstehe es!" erwiderte Carter und grinste breit. Sie konnte über den Monitor jedoch sehen dass es kein zufriedenes Lächeln war. "Nein, Sir. Ich habe mich entschieden und werde in zwei Stunden bei ihnen sein. Ich werde sie auf die Mission begleiten!" sagte sie entschlossen, legte auf und begann zu packen.
"Wie oft soll ich es ihnen denn noch sagen, Peter? Sie werden nicht an dieser Mission teilnehmen. Ich weiss das sie mit Jack Archer verwandt sind, aber ich denke nicht dass sie dies zu einem Kandidaten für die Besatzung macht!" meinte Dr. Danes und hoffte der 29jährige würde endlich aufgeben. In den letzten Monaten hatte Peter Archer alles versucht um auf dem Raumschiff zur Besatzung zu gehören und nichts hatte funktioniert. Es war vermutlich besser so. Noch einen Archer brauchte der Weltraum wirklich nicht. "Ich bin Chemiker nur ohne einen Doktortitel und kann ebenfalls helfen wenn irgendetwas passieren sollte. Es wäre ein Fehler mich nicht mitzunehmen!" agumentierte Archer und hatte Glück das Carter diese Aussage mitbekommen hatte und sofort rüber gekommen war. Er reichte Archer zur Begrüßung die Hand. "Sie sind mit Jack Archer verwandt und dazu noch Chemiker? Wieso gehören sie dann nicht zur Besatzung? Was haben sie verbrochen?" fragte er und sah von Archer zu Danes. "Peter Archer hat keinen Doktortitel und wurde nicht für die Besatzung ausgesucht. Es wäre besser wenn er hier bleiben würde. Eine solch lange Reise ist sicher nichts für den jungen Mann...." höhnte Danes aber Carter schüttelte den Kopf. Um dem 55jährigen eins auszuwischen wollte er den jungen Mann mitnehmen. "Packen sie ihre personalichen Sachen zusammen und melden sie sich in einer Stunde an Bord des Schiffs. Sie werden mitkommen, Mister Archer!" entschied Carter und wandte sich ab. Archer konnte seine Begeisterung noch immer nicht fassen. Er würde dort hingehen wo niemals zuvor ein Mensch gewesen war und somit seinen Ururgroßvater stolz machen.
Erdorbit, eine Stunde vor dem Start
"Haben sie ihr Quartier gefunden, Corp?" fragte Carter während er zusammen mit seinem Chief of the Boot ( Sicherheitschef ), Lieutenant Hayes und Professor Henderson auf dem Weg zum Maschinenraum war. Dort wollte sich Carter einen letzten Blick auf den Antrieb und den Ingenieur verschaffen, ehe sich das Raumschiff auf den Weg machen sollte. Außerdem hatten die Maler noch genug Zeit um den Namen *Enterprise* auf der Außenhülle aufzutragen. Das Schiff sollte einen Namen bekommen. "Ja, Sir. Es ist größer als auf einem U-Boot, obwohl es damit zu vergleichen wäre. Vielleicht bin ich auch zu wenig Platz gewöhnt und muss mich damit erst noch zu recht finden!" antwortete Chuck Miles und grinste breit. Der 61jährige diente seit zehn Jahren unter Carter und freute sich auf diese Mission. Er wollte sich immer wissen ob die Menschen alleine im Weltall waren. "Und was ist mit ihnen, Lieutenant? Irgendwelche Beschwerden?" "Nein, Sir. Ich bin wunschlos glücklich." entgegnete sie und betrat nahm dem Captain den Maschinenraum. In der Mitte des Raumes konnte Carter zwei unbekannte Personen entdecken. "Guten Tag. Ich bin Ben Friedrichs. Sie dürfen mich aber Fry nennen, Sir. Ich bin ihr Chef-Ingenieur und werde mit diesem Baby schon zurecht kommen!" rief er optimistisch und Carter nickte knapp. Er sah an dem Ingenieur vorbei und musterte die ältere Frau. Diese schien ende Dreizig oder direkt Vierzig Jahre alt zu sein, hatte dunkle-lange Haare und trug wie alle Besatzungsmitglieder ihre schwarze Uniform mit dem grünen Kommandopulli, welcher auf die wissenschaftliche Abteilung hinwies. Er hatte die Frau schon einmal gesehen.
"Gefällt ihnen was sie sehen?" entfuhr es die Frau und Carter nickte knapp. "Sie sind Rachel Greenwood und haben unser neues Kommunikationsseytem entwickelt. Dadurch sind wir in der Lage über viele millionen Lichtjahre mit der Erde in Verbindung zu treten!" meinte Carter und die Frau nickte zustimmend. "Was machen sie an Bord?" wollte Lieutenant Hayes wissen und hielt sofort inne. "Ich wollte nicht mein Kom-System alleine auf diese Reise schicken und habe mich freiwillig gemeldet. Außerdem kennt sich außer mir niemand damit aus. Sie können auf mich nicht verzichten, Captain Carter!" sagte die Frau entschlossen und Carter nickte knapp. Er konnte sich ohnehin nicht die Besatzung des Schiffes aussuchen. "Mister Fry! Wir werden bis zum Saturn mit normalem Treibstoff fliegen und dann erst das neue Gemisch benutzen. Die Crew hat somit Zeit sich einzuleben und gewisse Gerätschaften zu testen." Fry nickte knapp. "Wie sie wünschen, Sir!" antwortete er und wandte sich ab.
Es wurde langsam ernst, dachte Captain Carter als er auf seinem Kommandosessel Platz genommen, seine Uniform glatt gezogen und seine Augen auf den Bildschirm gerichtet hatte. Einige Meter vor ihm hatte der junge Pilot Platz genommen und wartete auf Befehle. Carter drehte sich zu allen Stationen. "Sonar? Alles in Ordnung?" fragte Carter und Jeffrey Simpson nickte. "Alles klar, Sir. Wir sind bereit zum Start." verkündete er und Carter nickte ebenfalls. "Mister Hawke, lösen sie die Andockklammern!" befahl der Captain und schon wurden die Andockklammern gelöst. Die Enterprise schwebte zum ersten Mal alleine im Weltraum. Die Antriebsgondeln wurden mit Energie versorgt und alle Decks meldeten voll Bereitschaft. Carter schnaufte. "Alles ist zum Start breit, Sir. Alle Decks melden Bereitschaft und alle Besatzungsmitglieder sind jetzt schon nervös!" berichtete Hayes während Carter stumm nickte.
"Ensign, bringen sie uns raus....!" befahl Carter und lehnte sich in seinem Sessel ein Stück zurück. Die Enterprise aktivierte den Antrieb und machte sich auf den Weg. Sie begannen schon jetzt Geschichte zu schreiben, dachte Carter zu lächelte zufrieden.
Platzangst
Die ersten sieben Tage vergingen wie im Flug. So war es Captain Jonathan Carter jedenfalls vorgekommen. Er hatte sehr viel Arbeit, da noch immer nicht alle Besatzungsmitglieder an Bord waren und sich manche nicht einrichten wollten. Er hatte mühe allen Wissenschaftlerin gerecht zu werden und diese in die richtigen Quartiere zu stecken. Ein Mathematiker wollte auf keinen Fall mit einem Botaniker zusammen in einem Quartier untergebracht werden, was für die Hälfte der Besatzung galt. Manchmal fragte sich der Captain wieso ausgerechnet er diese Mission übernommen hatte. Vielleicht wäre ein anderer Captain geeigneter gewesen, dachte er und blickte aus dem Fenster seines Bereitschaftsraums. Er hatte während den letzten drei Tagen hier Zuflucht gefunden und sich mit dem kleinen Raum vertraut gemacht. Für einen Schreibtisch, ein Regal und einen kleinen Schrank reichte der Platz gerade aus. Carter hatte ohnehin nicht viel mehr erwartet. Der 39jährige widmete sich seit drei Stunden seinem ersten Logbucheintrag und wusste schon nicht mehr was er noch berichten sollte. Es hatte sich nicht viel ereignet. Die Enterprise hatte den Mond vor etwa zehn Stunden hinter sich gelassen und war auf dem Weg zur Marskolonie um dort vier weitere Besatzungsmitglieder aufzunehmen, welche beim Start vergessen wurden und unbedingt bei der Mission dabei sein mussten. Carter fragte sich manchmal wieso die NASA nicht noch ein Jahr länger warten wollte. Auf diese Weise wäre die gesamte Ausrüstung getestet worden und müsste nicht auf dem Weg in das neue Sonnensystem unternommen werden. Schicksal, dachte Carter und blickte auf als er den Türsummer vernahm. "Herein!" sagte er und augenblicklich glitt die Tür auf und Lieutenant Hayes betrat den Raum. Sie wirkte nervös, dabei bestand garkein Grund. Carter wunderte sich nicht mal mehr über die junge Frau. Er hatte sich schüchtern kennen und schätzen gelernt. Sechs Jahre kannte er die junge Frau und war beeindruckt von ihren Fähigkeiten. "Tut mir leid, falls ich sie störe, Sir. Aber ich wollte ihnen sagen das wir in etwa vier Wochen den Mars erreichen werden. Außerdem möchte Professor Henderson mit ihnen sprechen!" verkündete sie und wollte sich gerade wieder abwenden als Carter sie zurück hielt.
"Lieutenant! Bleiben sie noch ein bisschen...." bat er die junge Frau und merkte wie unangenehm ihr diese Bitte zu sein schien. Irgendetwas stimmte mit seinem ersten Offizier nicht und er musste bald heraus finden was es war.
"Du musst versuchen dich zu beruhigen, Annabelle!" Du bekommst auf dem ganzen Schiff genügend Luft und brauchst keine Angst zu haben." versuchte Doktor Rachel Wallace erneut ihre gute Freundin Annabelle zu beruhigen, da diese an Platzangst litt, hatte aber kaum Erfolg. Annabelle zitterte am ganzen Körper und traute sich garnicht mehr aus dem Fenster zu sehen. Sie fühlte sich als verlor sie ihren Verstand. Die 25jährige wurde wegen ihrer besonderen Doktorarbeit im letzten Frühjahr dem meeresbiologischen Team zu geteilt und hatte bis zum Start viel Spaß damit, aber nun wollte sie nicht mehr an Bord dieses Schiffes bleiben. Sie wollte wieder zurück auf die Erde und sauberte Luft atmen und nicht in diesem Raumschiff mit seinen kleinen Quartieren eingesperrt sein. Sie wollte auf ihre beste Freundin Rachel hören, konnte es aber nicht. "Ich will dieses Raumschiff verlassen können, Rachel. Ich will hier nicht sein. Ich werde noch verrückt werden....!" brüllte sie, verpasste ihrer Freundin einen kräftigen Kinnhalen, verließ das gemeinsame Quartier und rannte über den Korridor. Dabei räppelte sie nicht nur einmal einen Wissenschaftler oder Techniker an. Jedoch blieb sie trotz der Prostete nicht stehen und rannte weiter. Sie musste einen Weg von Bord finden. Egal was sie dafür tun musste.
"Ich sollte jetzt lieber wieder an die Arbeit gehen....!" murmelte Lieutenant Hayes entschlossen und wandte sich zur Tür um. "Lieutenant!" rief Carter und erhielt die volle Aufmerksamkeit seines ersten Offiziers. "Wollen sie heute Abend mit mir zusammen essen?" fragte er und Hayes nickte stumm. Sie sagte nichts, reagierte nicht sondern wandte sich ab und verließ wortlos den Raum. Carter wollte nun wirklich wissen was mit der jungen Frau los war und musste heute Abend beim Essen sich einige Inforationen holen. Das Kom-System des Raumschiffes meldete sich plötzlich. "Miles an Carter! Hören sie mich, Captain?" Carter trat an den Kom-Verstärker um eine Verbindung mit der Brücke herzustellen. "Carter hier? Was gibts?" erkundigte er sich und wartete auf die tiefe Stimme seines Sicherheitschefs. "Sie sollten besser sofort auf das E-Deck, Sektion 22-Alpha kommen. Es gibt ein Problem dass nicht warten kann!" Carter runzelte die Stirn. Eine Woche unterwegs und schon Probleme? Das konnte nichts gutes bedeuten.
"Bin schon unterwegs!" antwortete Carter und machte sich auf den Weg.
Dr. Rachel Greenwood fand den Dienst auf der Brücke nicht entspannend. Sie hatte bei ihrer Anfrage auf diesen Posten nicht damit gerechnet den halben Tag aüf der Kommandobrücke verbringen zu müssen und dem Gerede der jüngeren Offiziere zu zu hören. Es war schon jetzt eine Herausforderung für ihre Nerven. Jedoch wurde die Kom -Spezialistin nun mal auf der Brücke benötigt. Und solange sie kein weiteres Mitglied mit dem Kom-System vertraute, musste sie wohl oder übel ihrer Aufgabe nach kommen.
"Wie ist unsere derzeitige Geschwindigkeit, Mister Mason?" wollte ein junger Ensign scherzhaft wissen, nachdem diese sich auf den Sessel des Captain`s gesetzt hatte. Dabei wollte sie den Captain nicht veräppeln, sondern die Kom-Expertin ärgern, welche aus jeder Mücke einen riesigen Elefanten machte. "Neun G! Das bedeutet wir werden in etwa vier Wochen die Marsstation erreichen und dort unsere weiteren Passagiere aufnehmen. Wollen sie sonst noch etwas wissen, Kommandant?" fragte Daniel Mason und schenkte Natasha Steele ein breites Grinsen. Die beiden Offiziere hatten Spaß und verstanden sich seit dem ersten Tag sehr gut. Zusammen würden sie sich niemals einsam fühlen und diese Mission überstehen. "Im Moment nicht, Mister Mason. Halten sie unseren Kurs!" entgegnete sie gelassen und fing sich einen eisigen Blick von Dr. Greenwood ein. Sie musste die fröhliche Stimmung der beiden Unteroffiziere unterbrechen, da diese sich auf ihre Arbeit konzentrieren sollten. "Finden sie dass etwas lustig, Miss Steele? Sie sollten sich lieber um ihre Aufgaben, statt um ihren Freund kümmern und vor allem nicht den Captain verhöhnen!" "Das habe ich nicht getan, Doktor. Ich achte den Captain sonst wäre ich garnicht erst an Bord gekommen. Außerdem sind Mason und ich Kollegen...!" verteidigte sie sich aber Greenwood schüttelte den Kopf. "Spielt keine Rolle! Wenn sie nochmals auf dem Sessel des Captains Platz nehmen sollten oder ihre Aufgaben nicht ernst nehmen, sorge ich dafür das sie die Marsstation als letzten Hafen nutzen werden." schnaubte Greenwood und wandte sich wieder ihren Kontrollanzeigen zu.
"Sie leidet seit ihrer Kindheit unter Platzangst und wird sich nicht von ihnen oder sonst Jemandem auf dem Schiff helfen lassen. Vielleicht sollten sie mich mit ihr reden lassen. Ich könnte sicherlich helfen!" meinte Doktor Neuhaus, Psychologe an Bord der Enterprise aber Carter schüttelte nur den Kopf. Er hatte von Miles und Dr. Wallace erfahren was ihre Kollegin getan hatte oder nun tun würde. Nun musste Carter entscheiden was er dagegen tun sollte. Er wollte auf keinen Fall eines seiner Crew- Mitglieder verlieren, musste die anderen aber beschützen. Aus diesem Grund hatte er sich an den Psychologen und Professor Henderson gewendet. "Das wird vielleicht nicht nötig sein, Doktor Neuhaus!" erwiderte Carter und wandte sich an Henderson.
Carter trat zusammen mit Henderson in den nächsten Turbolift und biss sich wütend auf die Unterlippe. Er konnte nicht fassen dass sich der Wissenschaftler über seine Anweisungen hinweg gesetzt und eine psychisch labile Frau mit genommen hatte. Ehe er etwas sagen konnte, holte Henderson Luft und begann zu erklären: "Annabell ist eine wirklich gute Wissenschaftlerin. Sie ist eine meiner besten Studentinnen gewesen und wollte unbedingt mit kommen!" Carter hob die Hand. "Vor dem Start hatte ich ihnen doch gesagt, dass alle Mitglied ihres Team sich einem Belastungstest unterziehen sollten. Ich wollte auf keinen Fall körperliche oder psychisch labile Mitglieder auf dieser Mission dabei haben. Was haben sie nicht verstanden?" knurrte Carter und funkelte den Wissenschaftler böse an. Er konnte das Verhalten des Mannes nicht verstehen. Carter hatte eine Verantwortung allen Personen an Bord. "Ich habe alle Mitglieder meines und die anderer Teams aufgefordert, dem nach zu kommen. Annabell hat diesen Test ebenfalls bestanden und wurde für diese Mission qualifiziert. Ich weiss nicht wieso sie jetzt so ausrastet....!" Carter schnaubte. "Sorgen sie beim nächsten Mal dafür das keines ihrer Mitglieder einen derartigen Anfall bekommt oder sie werden in den Weltraum gesaugt...!" donnerte Carter, verließ den Turbolift und kam zu Dr. Neuhaus und seinem Sicherheitschef heran. "Was sollen wir tun um die Wissenschaftlerin aufzuhalten?" fragte er den Psychologen und dieser überlegte. Sie brauchten eine schnelle Entscheidung oder die gesamte Besatzung war in großer Gefahr.
"Und was wollen sie tun, wenn sie die Wissenschaftlerin gefunden haben, Sir? Wollen sie mit ihr reden und versuchen sie auf diese Weise zu beruhigen?" wollte Miles wissen aber Carter zuckte nur die Schultern. Er wusste es nicht. Auf seinem U-Boot hatte es ein solches Problem niemals gegeben und er hatte in diesem Punkt keinerlei Erfahrung. Jedoch musste er an seine Besatzung denken. Er durfte nicht zulassen dass die Wissenschaftlerin durch ihr Verhalten die Besatzung in Gefahr brachte. Laut Neuhaus würde sie versuchen das Raumschiff über eine Luftschleuse auf dem E-Deck zu verlassen, was diesem Deck den gesamten Sauerstoff entziehen konnte und viele Personen sollten sterben. Carter musste etwas dagegen unternehmen, obwohl ihm nicht wohl bei diesem Gedanken war. "Das weiss ich nicht, Corp! Ich kann die Frau nicht einfach erschießen. Aber ich kann auch nicht zu lassen das sie die Besatzung durch ihr Verhalten in Gefahr bringt. Jetzt rächt sich meine Entscheidung Captain zu werden..." murmelte er und marschierte aufmerksam den Korridor auf dem E-Deck hinunter. Die Pistole im Anschlag. "Machen sie sich nicht zu schlecht, Sir. Ich finde sie sind ein guter Captain. Außerdem können sie für diese Situation garnichts." Miles brach ab. "Und sie müssen diese Entscheidung nicht alleine treffen...!" Carter grinste matt. Miles hatte es immer verstanden seinen Kommandanten aufzumuntern, weshalb er nicht auf ihn verzichten konnte. Miles war ein guter Freund geworden und Carter schätzte ihn sehr. Ehe Carter etwas erwidern konnte, entdeckte er die junge Wissenschaftlerin. Sie stand vor der Luftschleuse, hatte eine Pistole in der einen Hand und die andere Hand umklammerte den Manuellenhebel um die Schleuse zu öffnen. Carter zielte mit seiner Pistole auf die junge Frau und trat langsam näher, während sich Miles im Hintergrund hielt. Er wollte den Captain erst verhandeln lassen, bevor er eingreifen wollte. Er war bereit für den Captain sein Leben zu lassen. Miles klopfte auf sein Headset und wurde sofort mit der Kommandobrücke verbunden. Lieutenant Hayes Stimme erklang durch den Lautsprecher: "Haben sie die Wissenschaftlerin gefunden, Miles?" erkundigte sie sich. "Ja. Der Captain versucht mit ihr zu reden. Ist es vielleicht möglich die Luftschleuse irgendwie zu verriegeln?" fragte er und musste einige Sekunde auf eine Antwort warten.
"Nein. Das geht von der Brücke aus nicht. Wenn der Captain die junge Frau nicht überreden kann, muss ihm etwas anderes einfallen um sie aufzuhalten. Wir können nichts dagegen tun....!" berichtete sie und beendete die Verbindung. Miles holte tief Luft. Er hoffte das Carter eine Lösung einfallen würde, oder ihre Mission wäre vorbei gewesen.
"Ich will dieses Schiff verlassen, Captain. Bitte lassen sie mich von Bord gehen...." flehte die junge Frau aber Carter schüttelte den Kopf. "Das geht leider nicht, Annabell. Dort draußen gibt es erst recht keinen Sauerstoff. Sie sollten hier bleiben. In vier Wochen werden wir die Marskolonie erreichen und dort dürfen sie von Bord gehen!" erwiderte Carter und musterte die junge Frau. Sie zitterte und senkte ihre Waffe. "Ich will sofort das Schiff verlassen...!" brüllte sie und begann den Hebel langsam nach unten zu drücken. "Zwingen sie mich nicht dazu!" bat Carter, schloss die Augen und drückte eine Sekunde später auf den Abzug seiner Pistole. Eine Bleikugel durchbohrte den Kopf der jungen Frau und tötete sie augenblicklich. Carter senkte seine Pistole. "Corp, informieren sie bitte den Chefarzt. Er soll sich um die Leiche kümmern...." bat Carter und wandte sich ab. So hatte er seine Mission nicht beginnen wollen.
Lieutenant Hayes machte sich große Sorgen um ihren Vorgesetzten. Sie hatte ihn seit drei Tagen nicht mehr gesehen und musste nun nachsehen ob bei ihm noch alles in Ordnung war. "Darf ich sie kurz stören, Captain?" fragte sie und Carter nickte zustimmend. Er hatte sich in sein Quartier zurück gezogen und blickte stumm auf die Sterne. "Es war nicht ihre Schuld, Sir. Sie hätten nichts tun können um die Frau auf zu halten. Es war die richtige Entscheidung...." Carter hob die Hand. "Können wir dieses Thema bitte unterlassen, Lieutenant? Ich habe drei Tage darüber nach gedacht und jetzt muss mal Schluss sein." er blickte zu Hayes auf. "Wollen sie mit mir einen Kaffee trinken gehen?" fragte er und Hayes nickte zustimmend. Vermutlich würde den Beiden ein frischer Kaffee gut tun.
90 Minuten
2148, Kairo (Rückblick)
"Ich möchte nicht auf ein Raumschiff gehen, Sandra. Ich möchte lieber festen Boden unter den Füßen haben und bleiben wo ich bin. Soll sich doch ein anderer Hexenmeister auf die Reise machen. Ich habe hier genug zu tun." protestierte Frank Jackson und schüttelte heftig seinen Kopf. Ihm wurde befohlen sich auf das Langstreckenraumschiff Enterprise zubegeben um die Mission zu begleiten. Niemand konnte sagen was draußen im Weltraum passierte, aber Sandra wusste, dass es dort auch Dämonen geben konnte, die vor Jahrtausenden von Dragonia ausgesetzt wurden oder noch immer mit Raumschiffen durch den Weltraum flogen. Jackson sollte die Enterprise begleiten, wollte diesem Auftrag jedoch nicht nachkommen. Er wollte weiterhin im Phoenixorden bleiben und sich seinen Studien widmen. "Du weisst selbst dass ein mächtiger Hexenmeister die Enterprise und ihre Besatzung begleiten soll. Seit Jahrzehnten gibt es außer uns beiden keine mächtigen Hexenmeister mehr. Ich kann den Lichtorden nicht verlassen. Zum anderen werde ich in naher Zukunft in eine lange Meditation verfallen und erst in hunderttausend Jahren wieder aufwachen." Sandra unterbrach sich. "Ich weiss du möchtest ungern die Erde verlassen, Frank. Aber die Besatzung wird dich brauchen." "Samantha und der Phoenixorden werden mich auch brauchen." Sandra lächelte. "Du willst bei Samantha bleiben, weil du sie liebst. Sie hat Verständnis dass du auf diese Mission gehen sollst. Sie wird fünf Jahre sicherlich aushalten und auf dich warten." Jackson stöhnte leise. "Na gut ich werde es tun." Sandra Eichborn nickte knapp. "Ich informiere die Anderen und ziehe mich dann in mein Quartier zurück. In drei Monaten werde ich an einen Ort gebracht, von wo ich meditieren kann und die Zeit mir nichts anhaben kann. Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen, Frank." verabschiedete sich Sandra, grinste und wandte sich ab.
Gegenwart,
Der Aufenthaltsraum hatte seinen Zweck erfüllt, dachte Jonathan Carter und nippte an seinem Eistee. Er hatte genug Zeit alleine in seinem Arbeitsraum verbracht und beschlossen, etwas mehr Zeit mit der Besatzung zu verbringen. Aus diesem Grund suchte er seit mehreren Wochen den Aufenthaltsraum auf, aß etwas und unterhielt sich mit den Besatzungsmitglieder um sie etwas besser kennen zu lernen. Carter hatte bereits seine persönlichen Lieblinge aussortiert, versuchte jedoch sich dies nicht an merken zu lassen. Er wollte keinen falschen Eindruck erwecken. Zum anderen fühlte er sich gegenüber Rachel Wallace schuldig. Schließlich hatte er ihre beste Freundin erschossen, was sicher nicht einfach für die Wissenschaftlerin gewesen war. Wäre Carter nochmals in dieser Situation gewesen, hätte er sich dann anders entscheiden können? Oder wäre Alles seinem gewöhnten Gang gegangen? Er würde vermutlich niemals darauf eine Antwort bekommen. Die junge Wissenschaftlerin schien dem Captain jedoch nicht böse zu sein, da sie sich zu ihm an den Tisch setzte und lächelte. Sie hatte sich heute Morgen für ein Salatsandvich und ein Glas Wasser entschieden, während Carter Müsli bevorzugte. Schon immer hatte er auf Cornflakes oder Müsli gestanden und hatte sich dies niemals erklären können. "Schmeckt ihnen das Müsli wirklich, Sir? Ich finde es widerlich und frage mich wirklich wieso Menschen es freiwillig essen können. Ich finde mein Magen hat besseres verdient...." ergriff sie das Wort und nahm kein Blatt vor den Mund, was Carter zu nächst erstaunte. Sie war anders als alle Frauen auf dem Raumschiff. "Müsli ist das Einzige was es außer dem Sandvich gab und ich wollte etwas leichtes essen. Morgen gibt es Haferbrei...." entgegnete Carter und bemerkte wie sich die Augen der jungen Frau zusammen zogen. Vermutlich hatte sie ihre eigenen Gerichte und wollte bei diesen bleiben. "Captain, sie brauchen einen Ernährungsexperten!" sagte sie und biss genüßlich in ihr Sandvich. Carter grinste und nahm den Faden auf. "Sie haben recht, Miss Wallace. Ich habe den Ernährungsexperten wirklich auf der Erde vergessen. Vielleicht müssen wir nochmals zurück fliegen und ihn holen." meinte er ironisch aber die junge Frau winkte ab. "Dann müssen wir nochmals vier Monate durch All fliegen und sind irgendwann nächstes Jahr wieder hier. Der Jupiter ist zwar schön zu sehen, aber man sollte es nicht übertreiben!" murrte sie. "Würden sie dann diesen Posten übernehmen, Miss Wallace?" fragte er und blickte ihr tief in die Augen. Sie hatte irgend etwas besonderes an sich. Ehe die junge Frau antworten konnte, meldete sich die Brücke über die Sprechanlage. "Hayes an den Captain! Wir brauchen sie umgehend auf der Brücke. Es ist sehr wichtig." Carter ließ die Schultern hängen. Gerade als es spannend wurde, dachte er, stellte sein Geschwirr auf die Anrichte und verließ den Raum ohne sich noch einmal um zu sehen.
Jonathan Carter machte sich mit gerunzelter Stirn auf den Weg zur Brücke, stieg in den Turbolift und traf dort auf Michelle Walker. Er hatte die beiden kleinen Mädchen bisher nur einmal gesehen, obwohl sie seit elf Wochen an Bord waren. Auch der Captain kannte nicht alle seine Crewmitglieder. Die 8jährige blickte etwas verlegen zu dem Captain auf und senkte ihren Blick wieder. "Guten morgen, Captain. Haben sie gut geschlafen?" fragte die Kleine und Carter grinste breit. "Dir auch einen guten Morgen, Michelle. Ich habe sehr gut geschlafen. Hattest du auch eine gute Nacht? Ich hoffe du und deine Schwester seid mit eurem Quartier zu frieden?" fragte er freundlich und das kleine Mädchen nickte statt zu antworten. Bevor Carter noch etwas fragen konnte, stoppte der Turbolift abrupt und warf ihn sowie die Kleine zu Boden. Das Licht fiel aus.
Die Antriebsgondeln fielen aus, sodass die Enterprise durch den leeren Raum trieb.
"Schadensberichte?" forderte Lieutenant Hayes zu wissen, richtete sich auf dem Sessel auf und drehte sich zur Wissenschaftskonsole um. "Die Meldungen kommen erst rein. Ich brauche einige Sekunden um eine Liste zusammen zu stellen. Es scheint jedoch Alles in Ordnung zu sein!" berichtete ein Ensign und Hayes nickte knapp. "Mister Mason, was ist mit dem Antrieb passiert? Sind wir noch immer auf Kurs?" wollte sie wissen aber Mason schüttelte den Kopf. Nein, Lieutenant. Der Antrieb ist in einem ungünstigen Augenblick ausgefallen. Gerade wollte ich einen Kurs um den Jupiter und seine Umlauf- bahn herum programmieren, als der Antrieb sich verabschiedet hat...." Mason sprach nicht weiter, da alle Anwesenden verstanden hatten was er meinte. Hayes blickte alarmierend auf den Wandschirm, welcher den Jupiter deutlich zeigte. Er würde immer näher kommen. "Wir werden auf den Jupiter stürzten und vermutlich auseinander brechen...!" murmelte Hayes und spürte wie ihre Kinnlade hinunter fiel. "Mister Fry bitte melden sie sich im Konferenzraum!" sprach Bates in das Interkom, stand auf und übernahm den Kommandosessel. "Brix, rufen sie den Captain." wies er den Wissenschaftsoffizier an und holte tief Luft.
Captain Carter fühlte einen starken Kopfschmerz nach dem er seine Augen geöffnet und versucht hatte sich zu erinnern was passiert war. Er hatte sich mit dem kleinen Mädchen unterhalten und anschließend das Bewusstsein verloren. Was war passiert? Carter richtet sich auf, überprüfte ob mit der Kleinen alles in Ordnung war und betätigte sein Headset. Blitzschnell wurde er mit Lieutenant Hayes verbunden. "Lieutenant, was ist passiert? Der Turbolift ist stehen geblieben und ich habe eine Erschütterung gespürt. Können sie mir sagen was genau vorgefallen ist?" verlangte er ungeduldig zu wissen und strich dem kleinen Mädchen eine Strähne aus dem Gesicht. Sie schien sich zu beruhigen. "Wir wissen es bisher noch nicht, Captain. Der Antrieb ist ohne ein Anzeichen ausgefallen und wir konnten ihn bisher nicht wieder herstellen. Mein Team und ich werden tun was in unserer Macht steht..." hatte Fry statt Hayes geantwortet und die Verbindung unterbrochen. Eine Sekunde später stellte Hayes die Verbindung wieder her. "Tut mir leid, Sir. Ich stimme Fry zu. Er wird den Antrieb schon wieder herstellen können. Falls nicht...." sie brach ab und Carter hörte Besorgnis in ihrer Stimme. "Was..? Was passiert wenn der Antrieb nicht wieder herzustellen ist? Würden sie vielleicht mit mir reden, Lieutenant?" forderte Carter zu wissen und stemmte verärgert die Hände auf die Hüften.
"Das Raumschiff wird in die Atmosphäre des Planeten gezogen und dort auseinander brechen. Die Außenhülle wurde für einen solchen Druck nicht angefertigt. In neunzig Minuten werden wir entweder entkommen können oder vernichtet werden!" gestandt sie ehrlich und Carter nickte knapp. Er schüttelte heftig mit dem Kopf. Was sollte noch passieren ehe sie diese Galaxie hinter sich lassen konnten?
"Öffnen sie die Türen des Turbolifts und lassen sie mich raus, Lieutenant!" bat Carter. "Das geht momentan nicht, Sir. Ich brauche alle Techniker auf ihren Posten und kann niemanden schicken der sie befreit. Ich hoffe sie verstehen dass...." "Ja. Übernehmen sie das Kommado, aber halten sie mich auf dem laufenden. Carter Ende!" wies er an, schloss den Kom-Kanal und sank zu Boden. Nun befand er sich im Turbolift und musste seine Crew alleine handeln lassen. Er war jedoch zuversichtlich das sie es schaffen würden.
Frank Jackson hatte in seinem Leben schon viel miterlebt und wusste wann es Zeit wurde etwas gegen das Schicksal zu unternehmen. Er hatte versucht sich aus den Geschehnnissen der vergangenen Monate heraus zu halten und versucht nicht auf zu fallen, aber nun wollte er sich nicht länger zurück halten. Er musste der Crew helfen oder alle Menschen wären verloren gewesen. Der neue Lichtorden hielt sich ebenso wie der Alte von den normalen Menschen zurück, konnte jedoch nicht zu lassen dass ihnen etwas passierte. Jackson wollte es nicht noch einmal zu lassen. Er legte seine braune Kutte auf einen Stuhl und wandte sich zur Tür, als Shannon Ryan ihn zurück hielt. Die 30jährige war das erste Mitglied der berühmten *Ryan-Generation* dass das Sonnensystem verlassen wollte. Sie wusste das ihr Bruder Phil alles unter Kontrolle hatte und sie sich keine Sorgen machen musste. Ihr Großvater Steven hatte den Lichtorden aufgebaut und in alter Form erstrahlen lassen, weshalb nun die Ryan-Familie die Stellung eines Bischofs angenommen hatte und somit für die Leitung verantwortlich war. Sie wollte auf keinen Fall ihre Entscheidung die Enterprise zu begleiten, bereut haben. Jackson stand seit Jahrzehnten im Dienste des Orden und hatte die Priesterin ohne Widerede begleitet, aber nun wollte er etwas tun mit dem sie nicht einverstanden war.
"Was haben sie vor, Jackson? Sie wollen doch nicht etwa der Crew unter die Arme greifen? Sie wissen das sie sich zurück halten müssen und sich vorerst nicht einmischen dürfen. Carter und Besatzung schaffen es ohne sie!" sagte die Hellseherin aber Jackson schüttelte heftig den Kopf. "Ich muss etwas tun, Shannon. Ich werde nicht zu lassen dass diese Mission gefährdet wird. Ich kann mich an ihre vage Vision nicht halten..." knurrte er aber Shannon Ryan hielt ihn zurück. "Sie werden nicht gehen, Jackson. Bitte vertrauen sie mir wie sie meinem Großvater vertraut haben!" bat sie Priesterin und Jackson hielt inne. Er versuchte ihr zu vertrauen.
"Glauben sie Lieutenant Hayes wird etwas einfallen um die Enterprise zu retten, Captain? Oder werden wir Alle sterben? Ich bin erst Sechzehn und möchte noch nicht sterben. Meine Schwester und Papa sicher auch nicht...." schniefte die Kleine und Carter strich ihr sanft über den Kopf. Sie musste sich beruhigen. "Es wird sicher wieder Alles gut werden. Ich wollte auf dieser Mission nur die besten Experten dabei haben. Ihnen wird sicher etwas einfallen um das Raumschiff zu retten. Außerdem wäre es nicht fair vom Schicksal uns vier Monate nach dem Start draufgehen zu lassen. Mach dir keine Sorgen, Michelle!" flüsterte er und die Kleine nickte zustimmend. Sie schmiegte sich näher an den Captain heran und hörte seinen Herzschlag, welcher ruhig weiter schlug. Er war wirklich nicht nervös. "Captain, haben sie vor etwas Angst?" fragte die Kleine und Carter grinste matt.
"Ich habe Angst zu vergessen. Ich habe viele interessante Personen kennen gelernt, viele Orte gesehen und andere Kulturen kennen gelernt. Ich habe Angst mich irgendwann nicht mehr daran erinnern zu können. Das Gedächtnis lässt nach wenn man älter wird." antwortete er und Michelle lächelte verlegen. "Dann werde ich niemals Älter werden um nichts zu vergessen." "Du hast es gut, Michelle." Die 16 Jährige legte ihm plötzlich eine Hand auf den Oberschenkel und küsste ihn anschließend. Carter löste sich und wich zurück. „Solche Signale wollte ich natürlich nicht senden, Kleine. Tut mir leid. Ich bin etwas zu alt für dich. Auf dem Schiff gibt es bestimmt Jungs in deinem Alter.“ meinte Carter und das junge Mädchen senkte ihren Kopf. Sie nickte zustimmend und wich einige Schritte zurück.
Die blauen Antriebsgondeln hatten aufgehört zu leuchten was Ben Friedrichs nun wirklich nicht gefiel. Er hatte sich große Mühe gegeben dass Raumschiff in Stand zu halten und wollte nun nicht zu lassen das es durch die Jupiterschwerkraft zerstört wurde. Er wollte nicht sterben. Heute nicht. Er wollte neue Welten und neue Galaxien besuchen. Fry stand im Maschinenraum vor der Hauptkonsole und versuchte verzweifelt den Antrieb herzustellen, während alle Techniker und Igenieure das Gleiche vor hatten. Sie rannten hin und her und versuchten zu helfen. Es war bereits eine Stunde vergangen und Niemandem war eine Lösung eingefallen. Fry schleuderte seine Kappe in die Ecke und wandte sich an Ensign Paul. "Was haben wir noch nicht versucht, Paul? Irgend welche Vorschläge?" erkundigte er sich aber Paul schüttelte den Kopf. "Vielleicht sollten wir den neuen Treibstoff etwas früher als geplant verwenden um uns in Sicherheit zu bringen. Ich weiss dem Captain würde dies sicherlich nicht gefallen, aber wir müssen etwas unternehmen...." murmelte Fry, trat an den Kom-Verstärker und stellte eine Verbindung zu Lieutenant Hayes her. Er musste versuchen sie davon zu überzeugen.
"Was könnten wir noch tun? Ich möchte nicht befehlen den neuen Treibstoff zu benutzten, wenn es nicht sein muss?" meinte Hayes und blickte in die Runde. An dem Konferenztisch hatten die verschiedensten Wissenschaftler Platz genommen und sahen sich nun fragend an. Selbst Archer war anwesend, was die Wissenschaftler durch finstere Blicke zur Kenntnis genommen hatten. "Wieso will der Captain den neuen Treibstoff nicht endlich benutzen? Haben wir etwa so wenig davon mitgenommen?" wollte Doktor Danes wissen aber Hayes schüttelte den Kopf. "Nein. Wir haben jede Menge *Parker-Treibstoff* an Bord. Der Captain wollte jedoch bis zur Venus mit normalem Antrieb fliegen um der Crew sich mehr Zeit zum eingewöhnen geben. Er wollte nicht das der Flug zu stressig wurde." erklärte sie. "Dann hätte er vielleicht vorher über möglich Konsequenzen nach denken sollen. Der Captain sollte sich lieber um die Leben auf dem Schiff gedanken machen, bevor es um das Zusammenleben geht. Wir haben noch fünfzehn Minuten zu leben und keine Zeit zu verlieren." knurrte Danes.
"Was ist mit den beiden Frachtkontainern? Können wir die nicht einfach abwerfen? Vielleicht steigt die Enterprise dann wieder nach oben..." warf Doktor Miller ein aber alle Wissenschaftler schüttelten nur die Köpfe und redeten ohne Punkt und Komma weiter. Hayes sah hilfesuchend zu Archer. Dieser stand auf, marschierte zu dem ersten Offizier und verließ mit ihr zusammen den Raum. Sollten sich die Kollegen streiten, dachte er.
Peter Archer wusste das sein Plan gefährlich war und selbst sein Ururgroßvater niemals zu gestimmt hätte. Aber ihnen blieb keine andere Möglichkeit. In kurzen Sätzen erklärte er dem ersten Offizier was er vorhatte und sah sie anschließend fragend an. "Und dass wird funktionieren?" fragte sie schließlich und Archer zuckte die Schultern. "Ich weiss es nicht, Lieutenant. Ich habe es niemals versucht aber im Simulator ausgearbeitet. Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, finden sie nicht?" Lieutenant Hayes überlegte fieberhaft was sie tun sollte. Der Captain traf immer die richtige Entscheidung und sie spielte mit dem Gedanken ihn zu fragen was sie tun sollte, jedoch würde sie ihn vermutlich enttäuschen und nickte nach einer knappen Minute. "Versuchen sie es, Archer. Tun sie Alles um das Schiff zu retten!" wies sie ihn an und sofort rannte Archer den Korridor zur Shuttlerampe hinunter. Er hatte nicht mehr viel Zeit.
"Hecksicht, Mister Mason!" befahl Lieutenant Hayes und nahm wieder auf dem Sessel des Captain`s Platz. Sie blickte auf den Wandschirm und sah wie die beiden Shuttleschiffe, die Enterprise verließen und unterhalb des Sekundärrumpf in eine Umlaufbahn eintraten und ihre Position hielten. "Bates, machen sie bitte die Greifarme fertig und warten sie auf meinen Befehl!" bat sie und Bates nickte. Er hatte an der Waffenkonsole Platz genommen und warf ebenfalls einen Blick auf den Bildschirm. Sein Herz schlug schneller. Sollte diese Manöver funktionieren, wäre die Enterprise außer Gefahr und Archer`s Name in den Geschichtsunterlagen zu finden. "Greifarme bereit." verkündete Bates und Hayes nickte. Es wurde ernst. Selbst Fry hatte sich auf die Brücke bemüht und starrte auf den Bildschirm. "Greifarme aktivieren, Curtis! Bleiben sie auf Kurs, Mister Mason!" wies Hayes an und die beiden Männer taten wie ihnen geheißen. Die Greifarme wurden ausgefahren, umklammerten die beiden Shuttles und eine Sekunde später wurde der Antrieb der Shuttles aktiviert, sodass die Enterprise aus der Atmosphäre des Jupiters gezogen wurde. Nach vierzig Sekunden wurden die Greifarme wieder eingefahren und die Enterprise befand sich wieder auf altem Kurs. Hayes sprang von dem Sessel auf und konnte es im ersten Augenblick garnicht fassen. Archer hatte mit seinem Manöver die gesamte Besatzung gerettet und das Schiff auf Kurs gebracht. Lieutenant Hayes bedeutete einem Ensign die Kom-Verbindung zu dem führenden Shuttleschiff herzustellen und Archer erschien auf dem Wandschirm. "Gute Arbeit, Archer. Kommen sie nun zurück." meinte sie anerkennend und Archer lächelte.
"Bin schon unterwegs..."
"Und haben sie noch in dem Turbolift erlebt, Captain? Ist ihnen die Zeit gut bekommen?"
wollte Lieutenant Hayes am späten Abend wissen und Carter überlegte was er ihr antworten sollte. Er hatte mehrere Stunden versucht sich eine 16jährige vom Leib zu halten, ein endlosen Gespräch mit Doktor Danes geführt und sich gefragt wieso Hayes mit ihm nicht über ihren Kuss reden wollte. Dies war ein merkwürdiger Tag an den er sich nicht mehr erinnern wollte. "Es war in Ordnung." log er und fragte sich ob er mit seinem ersten Offizier über ihren Kuss reden sollte. Er schüttelte diesen Gedanken jedoch aus seinem Kopf und blickte aus dem Fenster seines Arbeitszimmers hinaus auf die Sterne. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie am Ziel waren und dann hatte er genug Zeit für sein Privatleben.
Am Rande des Universums
Die Venus war einer der schönsten Planeten, die das bekannte Sonnensystem zu bieten hatte. Die viollete Oberfläche schimmerte und trug dazu bei das sich Rachel Greenwood, nach Monate langer Arbeit mal wieder entspannen konnte. Dazu hatte sie den Erholungsraum aufgesucht und blickte seit zwei Stunden auf die Venus, während die Enterprise langsam an ihr vorbei zog. Bald war es soweit. Das Sonnensystem wurde gegen ein anderes eingetauscht und Geschichte wurde geschrieben. Die Kom-Expertin konnte es gar nicht mehr erwarten. Für diese Erfahrung hätte sie zweimal ihren Beruf, ihr altes Leben und ihre Familie zurück gelassen. Vermutlich war es auch eine falsche Entscheidung, aber momentan bereute sie nichts und war zufrieden. John Carter war ein fähiger Mann, welcher die Enterprise sicher durch andere Galaxien bringen konnte um neue Lebensformen und Zivilisationen zu finden. "Darf ich ihnen Gesellschaft leisten?" vernahm sie plötzlich eine männliche Stimme neben sich und rollte kaum merklich die Augen. Sie nickte und versuchte freundlich zu bleiben, obwohl sie sich gestört fühlte. Dem Captain würde ein solches Verhalten jedoch nicht gefallen und sie hatte keine Lust auf einem Streit mit ihm. Sie blickte kurz über den Rand ihrer Sonnenbrille und erkannte Archer. Er trug eine blaue Badehose, hatte sich ein Handtuch auf die Liege gelegt und darauf Platz genommen. Er stöhnte zu frieden und schloss für einen Moment die Augen.
Die Kom-Spezialisten konnte es garnicht fassen. Wieso musste sich Archer aus gerechnet zu ihr setzen? Was hatte sie getan um mit diesem nicht Wissenschaftler bestraft zu werden? Sie fühlte sich in seiner Nähe unwohl und begann auf ihrer Liege nervös hin und her zu rutschen. "Ist etwas mit ihrer Liege passiert, Miss Greenwood?" fragte Archer beiläufig. "Ja. Ich habe Probleme mit der Gesellschaft. Aus diesem Grund hat meine Liege an Glanz verloren...." murrte sie aber Archer zuckte nur die Schultern. Er hatte sein ganzes Leben mit arroganten Menschen zu tun gehabt und musste sich nicht mit ihr unterhalten. Er setzte ein breites Lächeln auf und atmete ruhig weiter.
"Wie viele Galaxien gibt es eigentlich?" fragte Lieutenant Hayes um sich einen Überblick von dem zu verschaffen, was sie in Zukunft erwartete. Die Enterprise würde in zwei Tagen die Venus und die bekannte Galaxie zurück lassen und dort hin fliegen wo niemals ein Mensch zuvor gewesen war, weshalb der erste Offizier sich unbedingt ein Bild von der Lage machen musste. Sie war nicht nur der Besatzung sondern auch dem Captain verpflichtet und wollte dessen Leben um jeden Preis schützen. Carter war ein guter Mensch und würde sich in Zukunft durch seine Taten unsterblich machen. Sie hatte ihn sehr gern, versuchte aber dennoch nicht an ihren gemeinsamen Kuss von vor sechs Monaten zu denken. Eine solche Beziehung war fehl am Platz und würde ihre freundschaftliche Beziehung zerstören. "Unendlich viele....vermuten wir!" antwortete Carter und versetzte nicht nur Professor Henderson ins Staunen. Vermutlich hatten die Wissenschaftler nicht damit gerechnet dass Carter wirklich Astronomie studiert hatte. Hayes grinste kaum merklich. "Und auf wie vielen ist Leben möglich? Oder denken alle hier Anwesenden dass die Menschen alleine im Universum sind?" hakte sie nach und sah alle Wissenschaftler nach einander an. "Wir wissen es nicht, Lieutenant Hayes. Es wäre möglich dass irgendwo dort draußen leben existiert, aber niemand kann es genau sagen. Aus diesem Grund ist diese Mission so wichtig. Wir könnten neue Lebensformen kennen lernen...." rief Doktor Danes enthusiastisch und wurde blitzschnell von Henderson unterbrochen. "Ich glaube es ist allen Anwesenden bewusst was uns diese Mission bringen wird, Doktor. Vielleicht sollten wir uns auf wichtigere Fragen konzentrieren." "Wie zum Beispiel, Professor? Sollen wir über das Wetter sprechen oder darüber das wir nach sechs langen Monaten noch immer nicht am Ziel angekommen sind?" fauchte Danes und warf Carter einen vielsagenden Blick zu. "Der Captain hat in diesem Fall keinen Fehler gemacht, Charles. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, befänden wir uns bereits in einem unbekannten Sonnensystem oder einem schwarzen Loch. Haben sie etwa vergessen was uns bereits auf dem Weg hier her passiert ist? Oder wollen sie noch mehr sehen?" knurrte Henderson und funkelte Danes böse an. Auch wenn Henderson Anfangs kaum überzeugt von Carter gewesen war, hatte er seine Meinung geändert und wollte auf jeden Fall dem Captain folgen, dachte Hayes und blickte auf als Archer und Greenwood eintraten. Sie trugen Badekleidung und hatten wohl vergessen das diese Besprechung überhaupt statt fand. Carter wollte dass sich die Führungsoffiziere noch einmal zusammen setzten, ihre nächsten Schritte besprachen und sich schließlich um ihre Stationen kümmerten. Nun schien Carter diese Besprechung jedoch nicht mehr zu gefallen. Er stemmte die Hände auf die Hüften und sah hilfesuchend zu Miles. "Seien sie endlich mal wieder ruhig! Der Captain wollte ihre Meinungen zum Thema Galaxie hören. Falls sie dazu nicht in der Lage sind, sollten sie besser hinaus gehen." knurrte Miles und Carter nickte dankend.
Major MacNeill hatte sich sein Tätigkeitsfeld anders vorgestellt. Er hatte sich für diese Mission als Sicherheitschef gemeldet ohne zu wissen dass der Captain bereits einen besaß und ihn nicht brauchen würde. Manchmal konnte das Leben eines Soldaten nicht fair sein, dachte er und überprüfte die Anzeigen auf der Waffenkonsole. In wenigen Tagen würde die Enterprise eine unbekannte Galaxie erreichen und dann würde der Captain sein strategisches Wissen brauchen können. Er musste vor allem wachsam und entschlossen wirken. "Wie lange noch bis zum Rand des Universums, Mason? Ich hoffe wir sind noch immer auf Kurs?" Mason ließ den Joystick los, drehte seinen Stuhl zur Waffenkonsole um und sah den Major fragend an. "Wie oft wollen sie mich noch danach fragen, Major? Ich kann nicht zaubern und somit die Reise verkürzen. Wir sind da, wenn wir da sind und nicht vorher...!" erwiderte er genervt und drehte sich wieder um. Er hoffte nicht wieder abgelenkt zu werden.
"Es gibt eine vielzahl von Planeten auf denen neuen Leben existieren könnte. Leider wissen wir nicht ob die Enterprise auf dem erst besten Planeten landen und dort das Habitat errichten sollte. Was ist mit den möglichen Gefahren?" gab Dr. Roger Lee zu bedenken. Der Australier hatte sich seit dem Stapellauf sorgen um sein Leben gemacht und verfluchte sich dafür, überhaupt mitgekommen zu sein. Der 35jährige hätte zu Hause bleiben sollen, jedoch waren die neuen Möglichkeiten zu verlockend gewesen und hatten ihn nicht los gelassen. Carter nickte zustimmend. "Ich weiss dass es riskant ist, das Habitat auf der ersten Planeten zu errichten. Aber es ist besser als nur alleine mit der Enterprise durchs All zu fliegen. Auf diese Weise kann der Planet vorsichtig untersucht und erforscht werden." Carter unterbrach sich und holte tief Luft. "Diese Mission wird nicht ohne Gefahren von danen gehen, Doktor Lee. Sie sollten sich daran gewöhnen oder das Raumschiff erst garnicht verlassen." "Sie sollten auch bedenken das sie sich freiwillig gemeldet haben, Lee. Aus diesem Grund können sie nicht mehr kneifen. Die Crew braucht auch ihre Fähigkeiten!" versuchte Henderson dem Wissenschaftler die Sache schmackhaft zu machen und schien Erfolg damit zu haben. Lee als auch Danes wirkten viel entspannter. "Ich begreife immer noch nicht wieso Archer an dieser Besprechung teilnehmen muss, Captain Carter? Er gehört nicht mal einer Abteilung an und hat darüber hinaus keinen Doktortitel. Ich finde er sollte die Reise über in seinem Quartier oder sonst wo verbringen...." "Jetzt passen sie mal auf, Doktor. Vor einiger Zeit hat Archer das Leben aller Besatzungsmitglieder durch seinen Einsatz gerettet und darf deswegen an dieser und jeder anderen Besprechung teilnehmen. Und falls sie mich noch mal in diesem Ton ansprechen sollten, werden sie die nächsten Jahre in ihrem Quartier verbringen. Haben wir uns verstanden?" donnerte Carter und Greenwood nickte knapp. Sie würde dem Captain vermutlich niemals wiedersprechen, dachte Hayes und unter drückte ein Kichern. "Die Besprechung ist zu Ende! Wir setzen uns wieder zusammen wenn wir einen Planeten gefunden haben." meinte Carter und eine Sekunde später verließen die Wissenschaftler und auch Greenwood den Konferenzraum.
Das Interkom summte. Lieutenant Hayes trat heran und drückte einen Knopf und die Verbindung herzustellen. Augenblicklich ertönte die Stimme von Sargent Rebecca Dale.
"Captain Carter, wir haben den Rand des Universum soeben erreicht und warten auf weitere Befehle!" informierte sie. "Wir sind unterwegs!" antwortete Hayes und machte sich zusammen mit Miles auf den Weg zur Brücke. "Archer, wollen sie mitkommen?"
"Carter an Maschinenraum." "Fry hier?" "Sind wir bereit für Lichtgeschwindigkeit? Wir haben unser Ziel erreicht." fragte Carter und einige Sekunden herrschte Funkstille.
"Wir sind bereit für Lichtgeschwindigkeit, Sir." meinte Fry und beendete die Verbindung wieder. Carter nickte knapp. Es wurde ernst. "Mister Mason, den Hyperantrieb aktivieren. Bringen sie uns an dass nächstgelegene Sonnensystem heran!" befahl der Captain und sah auf dem Bildschirm wie sich die Enterprise in Bewegung setzte. Die Enterprise beschleunigte und ließ das bekannte Sonnensystem zurück. Nun wurde es Zeit den Atem anzuhalten, dachte Carter und tat es.
Neue Welten
Das neue Sonnensystem war wirklich wunderschön und schien zu leuchten als die Enterprise sich langsam näherte. Es kam den Führungsoffizieren jedenfalls so vor. Alle Augenpaare richteten sich auf den Wandschirm und Nervousität breitete sich aus. Der Captain drehte sich auf seinem Kommandosessel zur Infrarotkonsole um. "Bericht, Curtis? Was können sie mir sagen?"
Der junge Mann überprüfte seine Anzeigen und blickte anschließend wieder auf. "Außer der Enterprise kann ich keine fremden Signaturen entdecken. Das Sonar hat ebenfalls nichts empfangen. Wir sind alleine." berichtete er und Carter nickte knapp. Eine erste gute Nachricht. "Henderson, stimmen sie dem zu?" fragte Carter und drehte sich zu der wissenschafts Station um. "Ich konnte bisher vier Planeten ausmachen. Einer von ihnen ist von der Masse her, fast doppelt so groß wie die Erde und ist der Enterprise am nächsten. Dazu kommen fünf Monde, zwei Planeten, ein Asteroidenfeld und mehrere unbekannte Energienebel, welche wir ebenfalls untersuchen sollten!" verkündete Henderson und Carter nickte wieder. Er wandte sich an den Piloten. "Bringen sie uns in die Umlaufbahn des Planeten, Mister Mason. Und bereiten sie den Abwurf des Satelliten vor." wies Carter an, Mason nickte und schon nahm die Enterprise kurs auf den Planeten. Der unbekannte Planete war gewaltig anzusehen. Seine Masse schien mit der der Sonne übereinzustimmen, weshalb sich Henderson fragte, ob bei dieser kleineren Sonne in diesem System der ganze Planet überhaupt beleuchtet werden konnte. Es war unglaublich, dachte Henderson und trat näher an den Kommandosessel heran. Er wollte keine Sekunde verpassen. Einige Sekunden später befand sich das Raumschiff in der Umlaufbahn des Planeten und begann die Atmosphäre zu scannen. Der Captain wollte vermutlich soviele Informationen wie möglich sammeln, um seine Besatzung nicht in Gefahr zu bringen.
"Der Satellit ist zum Einsatz bereit, Sir!" ließ Mason verlauten und Carter nickte knapp. Einen Moment später öffnete sich die Frachluke und der Satellit wurde in die Umlaufbahn gezogen und begann damit seine erste Bahn zu ziehen. Daten huschten über die Wissenschaftskonsole und überforderten Henderson fast. "Der Planet besitzt Sauerstoff und Stickstoff anteile. Jedoch wird es uns möglich sein dort unten zu überleben. Ich scanne Wasservorkommen und es gibt anscheind mehrere Gebirge. Vermutlich auch Höhlen!" berichtete Henderson und Carter legte die Stirn in Falten. Der erste Planet hatte sich bereits als Standort für das Habitat erwiesen? Konnte dies ein Zufall sein? Er fand es ging zu schnell. Carter wandte sich an seinen ersten Offizier.
"Ich möchte sie gerne in meinem Raum sprechen, Lieutenant!" sagte er und sah zu Archer. "Und sie auch, Archer!" forderte er, stand auf und marschierte zu seinem Arbeitsraum. "Professor, bitte übernehmen sie die Brücke." bat Carter und trat ein.
Lieutenant Hayes als auch Archer hatten Beide die selben Bedenken und brauchten gar nicht auszusprechen woran sie dachten. Carter trat an das Fenster und blickte einen Moment auf den Planeten. "Was denken sie Beide?" "Ich weiss nicht, Sir. Vielleicht sollten wir auf dem Planeten landen, den Habitat aufbauen und uns dort umsehen. Für die Forschungsteam wäre es sicher die erste Gelegenheit etwas über dieses Sonnensystem zu erfahren. Aber vielleicht wäre es besser einen anderen Planeten zu suchen. Oder uns erst mal die Galaxie genauer ansehen. Wir wissen nicht was uns hier erwartet und sollten kein Risiko eingehen....!" meinte Hayes und Archer nickte zustimmend. "Ich kann die Begeisterung des Professors nach empfinden, aber was haben wir von einem Planeten auf dem die Besatzung in Gefahr schwebt. Wir sollten lieber ein bisschen vorsichtig sein." Carter hob beide Hände. "Das es auf dem Planeten gefährlich werden kann, steht außer Frage, da es im Weltraum nicht anders ist. Dennoch scheind dieser Planet der Erde zu ähneln und dem sollten wir nachgehen!" entschied Carter und konnte sehen dass die Beiden damit nicht einverstanden waren. Sie hatten recht. Vielleicht hätte die Enterprise sich die Planeten und Nebel erstmal genauer ansehen sollen. Aber vielleicht gab es unbekannte und sogar feindliche Lebensformen, welche ebenfalls Raumschiffe besaßen und gegen einen Kampf nichts einzuwenden haben würden. Er durfte seine Besatzung nicht in eine solche Situationen bringen. Er musste seine Besatzung beschützen und musste sich deshalb für den Planeten unter ihnen entscheiden. Carter hoffte dies nicht bereuen zu müssen. "Mason, bringen sie das Schiff in die Atmosphäre und fahren sie Landestützen aus. Steuern sie anschließend....." Carter sah auf seine Anzeigen. "...die nächsten Gebirgsketten an und landen sie dort. Ich möchte dass die Enterprise von den Bäumen verdeckt wird und nicht sofort aus dem All zu erkennen ist!" wies Carter den Piloten an und holte tief Luft.
Die Enterprise brauchte einige Minuten um die Atmosphäre zu verlassen, die Lande- stützen auszufahren und auf dem Planeten zu landen. Anschließend wurde der Antrieb abgeschaltet und Ruhe kehrte auf der Brücke ein. Sie befanden sich auf einer neuen Welt und niemand traute sich diesen Moment zu verderben, indem er oder sie etwas sagte. Es war ein fast heiliger Moment, obwohl der Captain dies nicht so empfand. Er war froh dass die Enterprise sie überhaupt bis hier her gebracht hatte. Nun musste er endscheiden was sie als nächstes tun würden. Ihre Mission hatte begonnen. "Rachel, stellen sie eine Verbindung zur NASA her und berichten sie dass wir um 14 Uhr auf einem unbekannten Planeten gelandet sind und bald darauf mit der Erforschung beginnen werden...!" unter brach Carter die Stille. "Ich habe die Verbindung verloren, Sir. Vermutlich liegt es an der Atmosphäre oder ich muss warten bis der Satellit wieder über uns ist. Ich bleibe dran." sagte sie und grinste matt. "Besprechung...."
"Captain Carter, worauf warten wir denn noch? Wir sollten augenblicklich die Frachtkontainer abwerfen, das Gelände erkunden und das Habitat errichten. Oder hatte sie dies garnicht vor?" verlangte Henderson zu wissen aber Carter winkte ab. "Doch! Ich habe nicht vor die ganzen fünf Jahre auf dem Planeten zu verbringen ohne einmal das Schiff verlassen zu haben, Professor. Aber wir sollten Nichts überstürzen...." erklärte er, aktivierte sein Headset und schon meldete sich Fry zu Wort. "Chief, bitte aktvieren sie die Miniroboter und setzen sie diese zur Erkundung ein. So bald diese einen Radius von fünf Meilen um die Enterprise erkundet, haben werden wir und selbst ein Bild machen!"
"Aye, Captain." bestätigte Fry und tat wie ihm geheißen.
Zwei Stunden dauerte es bis die Miniroboter den gesamten Bereich um das Raumschiff erkundet hatten und auf keine gefährlichen Pflanzen, Tiere oder ähnliches getroffen waren. Der Captain hatte inzwischen befohlen die Frachtkontainer abzuwerfen und zwei Sicherheitsteam in den Ausstiegbereich kommen lassen. Miles führte diese Teams an und war entschlossen die Enterprise vor allen Gefahren zu beschützen. Carter als auch Hayes schlossen sich ebenfalls der kleinen Gruppe von acht Mann an und wurden mit dem Frachtfahrstuhl auf die Oberfläche des Planeten gebracht. Dort angekommen machten die Sicherheitsoffiziere ihre Waffen feuer bereit und suchten den ganzen Bereich nochmals genauer ab. "Es scheind Alles in Ordnung zu sein, Sir. Niemand ist in der Nähe unseres Schiffs und nichts deutet auf Gefahr hin." verkündete Miles und Carter nickte zustimmend. "Professor, sie können sich nun ein Team zusammen stellen und mit der Untersuchung beginnen. Sammeln sie als erstes Bodenproben!" sprach er in sein Headset und wandte sich ab. Er fühlte sich beobachtet, konnte jedoch nicht sagen warum oder woher es kam. Jedoch spürte er eine fremde Präsenz. "Ich bleibe noch etwas hier unten, Captain!" meinte Hayes.
Computerlogbuch: 11. Dezember 2149
Wir sind vor einigen Tagen auf dem uns unbekannten Planeten gelandet und haben begonnen Bodenproben zu nehmen und uns die Gegend anzusehen. Bisher haben die verschiedenen Teams nichts gefunden, dass auf eine potenzielle Gefahrenquelle hindeutet. Alle Besatzungsmitglieder sind in heller Aufregung, was mich nicht erstaunt. Jedoch fühle ich mich ein bisschen beobachtet. Vermutlich spielt mir eine Nervousität einen Streich. Ich muss mich erst noch an diese neue Welt gewöhnen. Jedoch bin ich guter Dinge was diese Mission betrifft.
Carter Ende
"Ich wusste das du dich zu erkennen geben würdest, Jack! Wieso hast du dir soviel Zeit gelassen?" fragte Carter nachdem er seinen Minicomputer ausgeschaltet hatte und eine Bewegung hinter sich vernommen hatte. "Ich durfte mich nicht zu erkennen geben, John. Die Zeiten sind nicht mehr die Besten. Wir mussten sicher gehen das kein Mitglied der anderen Orden sich an Bord befindet. Außerdem hast du deine Sache als Captain richtig gut gemacht, weshalb ich garnicht eingreifen musste. Jetzt würde ich mich allerdings gerne deiner Crew anschließen!" bat Frank Jackson und Carter nickte zustimmend. Er war froh einen Hexenmeister an Bord zu haben. "Es wäre mir eine Ehre!" entgegnete Carter und schon war Jackson wieder verschwunden. Eine besondere Fähigkeit, dachte er, stand auf und wollte soeben sein Quartier verlassen als sich das Intercom meldete. Er rollte die Augen. In den vergangenen fünfzehn Tagen hatte er mehr Stress gehabt als jemals zuvor in seinem Leben. "Astrometrie an Captain Carter. Würden sie bitte zu uns kommen?" Carter nickte seinerseits, schnaufte und machte sich anschließend auf den Weg.
Die Entdeckung
Carl Johanssen konnte es kaum glauben. Er schien eine Entdeckung gemacht zu haben und riss ungläubig die Augen weit auf. Dabei war er froh das ihm seine Augen nicht aus dem Kopf sprangen. Er hatte etwas vergleichbares niemals zuvor gesehen. Wie hätte er auch? Er hatte bis auf den Mond noch keinen anderen Planeten besucht. Als Botaniker, der sich mit Pflanzen auskannte, brauchte man nicht zu reisen. Viele Aufgaben waren zu ihm gekommen und hatten ihn immer mit Arbeit versorgt. Vielleicht wurde er wegen seiner Arbeit im Regenwald für die Mission vorgeschlagen? Vielleicht wurde auf seine Doktorarbeit aufmerksam gemacht? Vielleicht war er lediglich ein wertvolles Mitglied für diese fünf Jahres Mission und die NASA wollte deswegen nicht ohne ihn abfliegen. Er wusste das sicher Einer dieser Gründe zu treffen musste. Auch wenn die ersten Monate langweilig für ihn waren, so wusste er das jetzt Arbeit auf ihn zu kommen würde und dass er einen wichtigen Beitrag leisten konnte. Nach dem die Enterprise auf diesem unbekannten Planeten gelandet war, hatten sich die Wissenschaftler sofort an die Arbeit gemacht um mehr über die Tiere, Pflanzen und Gebirge heraus zu finden. Der Captain wollte genau wissen was sich auf diesem Planeten ereignete und ob sich manches davon als Nahrung eignete. Johanssen hatte sich vorgenommen etwas besonderes zu finden und so den Captain zu beeindrucken. Es hatte etwas drei Wochen gedauert, bis er etwas fand und es kaum glauben konnte. Eine neue Entdeckung und diese hatte nichts mit Pflanzen zu tun. Er musste augenblicklich dem Captain berichten was er heraus gefunden hatte.
John Carter hatte sich während seinem Dienst auf einem Unterseeboot bereits daran gewöhnt das er kaum länger als fünf Stunden schlafen konnte. Der Kommandant eines Boots hatte besondere Aufgaben, denen er nach kommen musste um seine Mannschaft in schwierigen Situationen zu unterstützen. In diesem Fall wollte er lediglich einen Rund-gang durch sein Raumschiff machen. Er hatte noch immer nicht jeden Bereich gesehen, sich mit jedem Crewmitglied bekannt gemacht oder einen Blick in die Laborräume geworfen, in denen die Wissenschaftler seit der Landung auf diesem unbekannten Planeten, Tag und Nacht arbeiteten. Sie untersuchten wohl noch immer ihre Boden-proben, analysierten die Zusammensetzung des Wassers oder versuchten heraus zu finden wieso manche Früchte eine andere Farbe hatte, aber den gleichen Geschmack auf wiesen. John Carter musste über diese Eifer noch immer lächeln. Er hätte vor dem Start niemals erwartet, dass sich alle Wissenschaftler, Techniker und Crew sich so sehr in ihre Arbeit stürzen würden. Es freute ihn und machte Lust auf mehr. Vielleicht würde sie in den ersten sechs Monaten bereits wichtige Erkenntnisse zur Erde zurück schicken können. Auf diese Weise würden sie sich Unterstützung und Ausrüstung sichern können. Er vertraute der NASA nicht wirklich. Vielleicht würden diese die Mission frühzeitig abbrechen, sollten sie nicht zufrieden sein oder keine Antworten auf die vielen Fragen erhalten. Carter wollte sich nach drei Wochen nicht festlegen und hoffte seine Mann-schaft würde es ebenfalls nicht tun. Unter Druck arbeiten würde niemandem gut tun. Carter löste sich aus seinen Gedanken und trat an einen Laborraum heran. In den Raum, an einem Schreibtisch saß Doktor Samantha Richardson und schien sich Notizen zu machen. Die 26jährige Australierin gehörte zu den fähigsten Geologen auf dem gesamten Schiff und würde sicherlich eine große Hilfe darstellen. Sie war ebenso hübsch wie klug und sehr sympathisch auch wenn er und sie kaum zwei Worte miteinander gewechselt hatten. Carter wusste das sie ein wirklich interessanter Mensch war. Er hatte begonnen sie zu mustern, was auch der Wissenschaftlerin nicht entging. Sie saß von ihrem Notizbuch auf und schenkte ihm ein breites Lächeln. Anschließend bedeutete sie ihm ein zu treten. "So früh schon auf den Beinen, Captain? Konnten sie nicht mehr schlafen?" fragte sie während Carter grinsen musste. "Ich mache nur meinen morgentlichen Rundgang. Ist eine alte Gewohnheit. Ich will feststellen ob auch Alles in Ordnung ist." erwiderte er und unterbrach sich. "Was ist mit ihnen, Doktor? Haben sie überhaupt schon geschlafen?" "Nein. Ich hatte bisher noch keine Zeit. Meine Notizen übertragen sich schließlich nicht selbst und deswegen muss ich nun mal am Ball bleiben." Carter stemmte die Hände auf die Hüften. "Wollen wir nicht einen Kaffee trinken gehen?" schlug er vor und sie nickte zustimmend. Die junge Frau legte ihre Stift beiseite und stand auf. Sie zog den Saum ihrer Uniform zurecht und folgte dem Captain auf den Korridor. "Ich bin froh das sie gefragt haben, Captain. Alleine hätte ich niemals mein Büro verlassen." gestandt sie und trat zusammen mit dem Captain in einen Turbolift. Der Turbolift startete seinen Weg zur Kantine.
"Ich habe es bereits Mr. Miles gesagt, Major. Wir brauchen hier kein Militär. Das Habitat ist ohnehin nicht für einen militärischen Einsatz konstruiert worden und ich werde daran nichts mehr verändern. Die Lage ist jetzt schon angespannt genug, da brauchen wir nicht noch einige Sicherheitsleute die den halben Tag hin und her laufen und die Wissenschaftler nervös machen!" agumentierte Doktor Harris und nahm Major MacNeill somit den Wind aus den Segeln. Er war ohnehin nicht von dem Habitat begeistert, wollte es dennoch vor einem Angriff von Außen schützen und Sicherheitspersonal und Ausrüstung zu Verfügung stellen. Jedoch traf er bei dem Architekten nicht auf offene Ohren. Vielleicht hätte MacNeill wirklich Zuhause bleiben sollen. Er hatte auf dieser Reise bisher nichts zu sagen und fühlte sich übergangen. Er musste sich wohl endlich mit dem Captain unterhalten, oder seine Bedecken würden ewig im Raum stehen. "Es geht hier nicht darum ihr Personal nervös zu machen, sondern darum auf jede erdenkliche Situation vorbereitet zu sein. Was ist wenn Kannibalen auf diesem Planeten leben und bloß auf Nahrung gewartet haben? Wollen sie wirklich bei lebendigem Leibe verspeißt werden?" sinnierte MacNeill und schien den Wissenschaftler überzeugt zu haben. Er wollte soeben nicken als Professor Henderson sich an die beiden Männer wandte. "Wir wissen ihre Sorge zu schätzen, Major. Aber wir brauchen ihre Soldaten nicht. Das Habitat hat ständigen Funkkontakt mit der Enterprise, wird täglich von Malps beobachtete und befindet sich knapp eine Meile von dem Schiff entfernt. Außerdem haben wir ebenfalls Pistolen und können uns wehren falls etwas sein sollte. Sie brauchen sich wirklich keinerlei Gedanken zu machen. Und falls sie damit immer noch Probleme haben, sollten sie entweder mit dem Erstenoffizier oder dem Captain darüber sprechen!" erinnerte Henderson und wandte sich ab. MacNeill fiel die Kinnlade hinunter. Er wusste nicht was er denken sollte.
"Und sie wollen wirklich nicht den Planeten betreten, Fry? Sind sie kein bisschen Neugierig?" wollte Ensign Paul wissen. Er konnte garnicht glauben das ein Mitglied des Schiffes nicht ebenfalls den Planeten betreten wollte. Auf dem Schiff hatte er keinen Menschen getroffen der nicht schon einmal unten war und frische Luft geschnappt hatte. Selbst sein Zimmerkamerad konnte es kaum noch erwarten. "Nein! Ich habe genug an Bord der Enterprise zu tun. Ich komme manchmal schon garnicht mehr aus dem Maschinenraum heraus und dann soll ich noch eine Tour über den Planeten machen? Dafür habe ich nun wirklich keine Zeit!" erwiderte Fry obwohl er zugeben musste, das ihn ein Rundgang im Habitat schon in Erregung versetzt hätte. Jedoch hatte er viel Arbeit und wusste manchmal nicht wo er anfangen sollte. Er hatte sogar Arbeit auf andere Tage verteilen müssen, um überhaupt den Überblick zu bewahren. Heute war eine Überprüfung des Lichts dran. Er wollte vermeiden das die Mannschaft irgendwann im Dunkeln saß und musste sich voll reinhängen. Vermutlich würde er in den nächsten Monaten Zeit finden das Habitat zu sehen, welches in eine riesige Höhle gebaut wurde und den Wissenschaftlern Schutz bot. "Sie sollten sich ein bisschen Zeit nehmen. Oder sind sie ein Workoholic?" Fry zuckte die Schulter, schaltete eine Taschenlampe ein und begann die Leitungen abzuleuchten. "Manchmal! Ich möchte das Alles funktioniert wenn ich Abends fertig bin und ins Bett gehe. Ich bin sehr gründlich, aber davon verstehen sie nicht viel, David. Sie sind eine andere Generation!" antwortete er aber Ensign Paul zuckte bloß die Schultern. Schon von seinen Großeltern hatte er immer wieder die selben Worte gehört und es niemals verstanden. Wieso war es wichtig aus welcher Generation ein Mensch stammte? Machte ihn diese Tatsache anders? Er hatte sein Studium mit Erfolg abgeschlossen und wurde für den Dienst auf der Enterprise ausgesucht, weil er gute Arbeit leistete und nicht wegen seiner Lebenserfahrung. Er hoffte die Generationen nach ihm würden nicht mehr unter Vorurteilen leiden müssen. "Was soll denn dass bedeuten, Fry? Denken sie ich könnte meine Arbeit nicht korrekt machen?" verlangte er verärgert zu wissen. Fry winkte ab. Er hatte wohl einen Nerv getroffen. "So hatte ich es nicht gemeint, David. Ich wollte bloß damit sagen das ich meine Arbeit immer sofort fertig mache und dann erst ans Vergnügen denke. Ich wollte sie sicher nicht beleidigen oder ihnen etwas unterstellen...!" entschuldigte er sich und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er wollte noch am Vormittag fertig werden und sich anschließend um dass nächste Problem kümmern.
Lieutenant Hayes hatte den Morgen frei bekommen um endlich wieder ein bisschen Zeit für sich zu haben. Seit dem das Raumschiff sich auf den Weg gemacht hatte, war sie ständig im Stress gewesen und war kaum zur Ruhe gekommen. Heute morgen war es anders. Sie konnte etwas länger schlafen, sich in dem kleinen Badezimmer nicht heizen und hatte Zeit ein weiteres Kapitel in dem Roman zu lesen, den sie sich mitgenommen hatte. Dennoch war ihr langweilig. Sie war es nicht gewohnt einfach abzuschalten und fühlte sich unbrauchbar. Aus diesem Grund hatte sie ihre Uniform angezogen, das Quartier verlassen und sich zur Brücke begeben, wo sie auf Peter Archer traf. Der Wissenschaftler saß an der Steuerkonsole und studierte die Anzeigen. Sie musste grinsen während sie ihn musterte. "Wollen sie die Enterprise fliegen?" fragte sie und trat näher. Archer zuckte nur die Schultern. "Es war immer der Traum von meinem Urgroßvater sein Schiff in Aktion zu sehen und manchmal kann ich es gar nicht glauben, wirklich hier zu sein. Sicherlich habe ich schon oft darüber nachgedacht dieses Raumschiff einmal zu steuern und wenn es nur für einen kurzen Moment ist. Es wäre für mich eine Ehre!" Hayes nickte knapp. Sie setzte sich auf den Kommandostuhl und blickte auf den Wandschirm. Dieser zeigte einen riesigen Wald, den die Teams an einem Tag garnicht abgehen konnten. Der Planet war zweimal so groß wie die Erde und würde viele Überraschungen für die Besatzung parat haben. "Ich werde mal sehen was ich tun kann, Peter. Ich kenne den Captain schon eine Weile und kann sicher bei ihm ein gutes Wort für sie einlegen!" erwiderte sie und musste plötzlich an den Kuss zwischen ihr und Carter denken. Es war ein wunderschöner Kuss gewesen. Beiden hatten jedoch nicht mehr darüber gesprochen. Vielleicht wurde es Zeit dies nach zu holen. Wenigstens einmal in ihrem Leben wollte sie in einer glücklichen Beziehung stecken. Die Tür des Tubrolifts öffnete sich und enthüllte eine verschlafene Rachel Greenwood. Die Kom-Expertin schien seit Tagen kein Auge mehr zu gemacht zu haben. Dabei fragte sich Hayes was diese eigentlich auf der Brücke tat. Sie war kein festes Mitglied und brauchte ihren Dienst nicht anzutreten. Außerdem würden sie auf diesem Planeten wohl keine Verbindung zur Erde erhalten. Hayes hatte einen Wissenschaftler nach dem Grund gefragt und eine freundliche Antwort erhalten, worauf man bei Greenwood ewig warten konnte. "Rachel? Was führte sie hier her? Haben sie heute überhaupt Brückendienst?" rief Archer sarkastisch und fing sich einen finsteren Blick ein. "Ich will mich nützlich machen, Archer. Was man von ihnen nicht sagen kann!" schnaufte sie, setzte sich hinter ihre Konsole und holte tief Luft. Archer rollte die Augen. Er hatte schon viele merkwürdige Frauen kennen gelernt, aber Greenwood war am schlimmsten.
"Captain! Sie sollten sich etwas ansehen." meldete sich Miles über das Intercom und erregte Carter`s Aufmerksamkeit. Er befand sich noch immer in der Kantine, da er sich von einem interessanten Gespräch mit Doktor Richardson nicht lösen konnte. Sie gefiel ihm immer mehr und er hatte sie bereits nach zehn Minuten um ein Date gebeten. Er wollte etwas für sie in seinem Quartier kochen, wenn sie ihm bloß mehr über sich erzählt. Er wollte Alles über sie wissen. "Was denn, Corp? Hat dass nicht Zeit?" entgegnete Carter entnervt. "Das denke ich nicht, Sir. Es ist sehr wichtig und sie sollten wirklich zu mir in die Krankenstation kommen." Carter runzelte die Stirn. "Ist jemand verletzt?" erkundigte er sich aber die Verbindung wurde bereits unterbrochen. Er rollte die Augen, stand auf und gab der Wissenschaftlerin einen Handkuss. "Ich hoffe wir sehen uns heute Abend?" Sie nickte und er wandte sich mit schnellen Schritten ab. Als er den Turbolift betrat fragte er sich was sein Sicherheitschef so in Aufregung versetzt hatte.
"Was gibts denn so wichtiges?" verlangte Carter einige Minuten später zu wissen und trat neben den Chefarzt Doktor Christina Sabian. Die 35jährige sagte keinen Ton sondern zeigte auf eine unbekannte Lebensform, welche auf einem der Biobetten lag und schlief. Carter trat neugierig näher und konnte es kaum glauben. Auf dem Biobett lag ein kleiner Junge, wenn man es so bezeichnen konnte. Jedoch schien dieses Wesen nicht einmal ein Mensch zu sein. "Wissen sie schon was es ist?" fragte er aber die Chefärztin schüttelte nur den Kopf. "Bisher nicht. Ich muss erst einige Tests machen, ehe ich etwas sagen kann. Ich weiss nur dass es sich nicht um einen Menschen handelt. Auch wenn es gewisse Ähnlichkeiten gibt...." bemerkte sie und Carter nickte knapp. "Rufen sie mich sobald sie etwas heraus gefunden haben!" bat er und verließ die Krankenstation. Die Ärztin stemmte die Hände auf die Hüften und studierte die unbekannte Lebensform einen Moment. Der Junge hatte Katzenaugen, Klauen und lange schwarze Haare. Es hatte wirklich nicht viel von einem Menschen, sondern eher von einer Raubkatze. Sie nahm eine Blutprobe, betrat ihren kleinen Büroraum und setzte sich hinter den Schreibtisch. Ihre Neugier war geweckt worden und nun wollte sie Alles über dieses Wesen erfahren.
Equinox
"Was wissen wir bisher?" wollte Captain Carter wissen und nahm als Erster am Konferenztisch Platz. Er hatte der Chefärztin achtundvierzig Stunden gegeben um die neue Spezies zu untersuchen und wollte nun Ergebnisse sehen. Er hatte nicht vor das Wesen noch einmal einzuschläfern. Niemand wusste ob diese Lebensform gefährlich war oder nicht. Dabei machte er sich keine Sorgen um sich selbst, sondern um seine Mannschaft und die Erde. Doktor Sabian reichte ihm einen Bericht und nahm ebenfalls am Tisch Platz. Alle Führungsoffiziere hatten sich versammelt um über diese Situation zu diskutieren. Sie waren ebenso gespannt wie er. "Ich habe die fremde Lebensform gründlich untersucht und muss gestehen das sie dem Menschen ähnelt, aber trotzdem besondere Merkmale aufweist. Bisher konnte ich Krallen und Augen wie bei Katzen und die Fähigkeit die Farbe der Haut zu wechseln." begann Sabian und wurde augenblicklich unterbrochen. "Wie bei einem Kamelion? Das ist bestimmt nützlich im Kampf. Vermutlich wurden wir auf diese Weise ausspioniert." rief Peter Archer und alle nickten nachdenklich. "Da könnte etwas dran sein, Captain! Vielleicht wollte das Wesen mehr über uns heraus finden und es ist gut dass es unmächtig wurde. Wäre dem nicht so, wären wir vielleicht längst angegriffen worden!" schlussfolgerte Miles aber Sabian winkte ab. "Nein! Der Junge ist nicht einfach ohnmächtig geworden. Er ist auf den Kopf gefallen und deswegen bewusstlos geworden. Das ist ein Unterschied!" korriegierte sie und ehe Miles noch etwas erwidern konnte, wandte sich Carter an seinen Erstenoffizier: "Was sagen denn die Außenkameras, Lieutenant? Wurde der Junge aufgenommen als er sich dem Schiff näherte?" "Ja! Und ich gebe Doktor Sabian`s Theorie recht. Das Wesen ist gestürzt und wollte uns nicht angreifen. Ich denke nicht dass das Wesen gefährlich ist, auch wenn es Krallen hat und anders ausszieht. Wir sollten es nicht von Anfang an fürchten, sonst machen wir vielleicht Fehler!" "Ha!" ließ Major MacNeill plötzlich verlauten und zog alle Augenpaare auf sich. Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt der Buhmann zu sein und wollte sich diese Tatsache nicht mehr nehmen lassen. "Auf dieser Mission sollten wir keinesfalls zu leichtsinnig vorgehen. Wir wissen nichts über diesen Planeten und seine Bewohner und sollten auf Alles gut vorbereitet sein. Falls nicht, muss die Erde ein zweites Schiff schicken um heraus zu finden, was mit uns passiert ist!" Hayes runzelte die Stirn. "So richtig Spaß macht ihnen nichts oder, Major? Haben sie mal dran gedacht, dass nicht alles Unbekannte automatisch Böse sein muss?" verlangte sie zu wissen aber MacNeill winkte ab. "Ich habe Spaß. Jetzt geht lediglich die Arbeit vor und dazu gehört der Schutz des Schiffes, was auch sie einschließt, Lieutenant!" "So weit ich mich erinnere, hat aber Chief Miles das Kommando über die Sicherheit. Ich frage mich was sie überhaupt noch bei Besprechungen tun? Oder suchen sie Arbeit? Vielleicht sollten sie mal mit dem Arbeitsamt sprechen!" fauchte Hayes und ehe MacNeill noch etwas verlauten ließ, stand Carter auf und hob beschwichtigend die Hände. "Das reicht jetzt wirklich!" begann er und war erleichtert als Ruhe einkehrte."Major MacNeill hat recht! Wir sollten auf Alarm Gelb gehen und Sicherheitspersonal vor der Kranken-station positionieren. In erster Linie gilt meine Sorge dem Personal." er brach ab und wandte sich an die Chefärztin. "Vervollständigen sie ihren Bericht, Doktor. Und sagen sie mir bescheid wenn unser Gast aufwacht. Ich möchte ihm gerne ein paar Fragen stellen!" wies er die Ärztin an. Sabian nickte knapp, stand auf und verließ zusammen mit den anderen Offizieren den Raum. "Lientenant!" hielt Carter seinen ersten Offizier zurück und Hayes konnte sich bereits denken, was gleich passieren würde.
"Was ist los mit ihnen, Lieutenant? Ich kann mich nicht erinnern wann sie zum letzten Mal einen Kollegen angefaucht haben, auch wenn er noch so merkwürdig war? Ist irgend-etwas passiert von dem sie mir gerne berichten würden?" fragte Carter und setzte sich auf die Tischkante, dabei musterte er seinen Erstenoffizier. Sie zuckte die Achseln und trat an die vier Fenster. Sie warf einen Blick auf die vielen Bäume, um das Raumschiff herum und genoss das Sonnenlicht auf ihrer Haut. "Es geht mir gut, Sir. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen und ich brauche nicht mit ihnen zu reden! Auf diese Weise bekommen wir Beide was wir wollen...!" schnaubte sie. Carter runzelte die Stirn. War sie heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden? Vielleicht lag es an etwas bestimmten, aber sie wollte wie immer nicht darüber reden. Seit er sie kannte, machte sie um ihre Gefühlswelt ein Geheimnis. Vielleicht war sie ein einsamer Mensch, überlegte er und trat zu ihr rüber. Dabei legte er ihr eine Hand auf die Schulter. "Und was ist jetzt wirklich los, Maryanne? Bitte reden sie mit mir." "Haben sie mich gern, Sir?" fragte sie und Carter runzelte verdutzt die Stirn. Nach einem Zögern nickte er zustimmend. "Wieso reden sie dann mit jedem Menschen an Bord dieses Schiffes, nur nicht mit mir? Haben sie unsere persönlichen Gespräche vergessen? Oder ist es wegen dem Kuss? Wollen sie deswegen nicht mehr mit mir reden? Habe ich vielleicht etwas falsch gemacht?" Carter presste die Lippen aufeinander. Er wusste nun was sie seit Wochen beschäftigte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie sich niemals geküsst hätten? Vielleicht hätte er seine Gefühle für sich behalten sollen? Er hatte es schließlich zwei Jahre geschafft und hätte es sicherlich noch eine Weile durchgehalten. Vielleicht wurde es Zeit für die Wahrheit, dachte er und suchte einen Moment die richtigen Worte.
Chuck Miles hatte Probleme zu verstehen wieso Major MacNeill ihn übergangen hatte. Er war seit Jahren für die Sicherheit verantwortlich und würde sich dieses Amt auf keinen Fall von einem anderen wegnehmen lassen. Er wollte darum kämpfen. "Ach kommen sie schon, Chief! Wieso können sie meinen Vorschlag nicht einfach überdenken und mir auch ein bisschen Sicherheit zu gestehen? Können sie vielleicht nicht teilen?" Miles schüttelte heftig den Kopf. "Sie haben noch immer Schwierigkeiten sich den Anweisungen des Captains zu fügen. Vielleicht sollten sie bei der nächsten Tour nach Hause einfach dort bleiben!" entgegnete Miles, flüsterte zwei Sicherheitsoffizieren etwas ins Ohr und wandte sich ab. Er marschierte den Korridor hinunter und verschwand in einem Turbolift. MacNeill biss sich wütend auf die Unterlippe. Er konnte es kaum glauben. Er hatte an Bord dieses Schiffes wirklich nichts zu tun und dachte bereits darüber nach Tagsüber in seinem Quartier zu verbringen. Warum sollte er sich überhaupt noch anstrengen? Er hätte garnicht mitkommen sollen? "Major, ist Alles in Ordnung?" vernahm er plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich um. Doktor Joel Petersen, der Psychologe, musterte ihn genauer. "Wollen sie darüber reden?" fragte er aber MacNeill schüttelte den Kopf. So verzweifelt war er nicht. Er machte kehrt und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. "Wieder mal typisch...." murmelte der Psychologe, zuckte die Achseln und wandte sich ebenfalls ab.
Doktor Sabian konnte es noch immer kaum fassen. Sie hatte als erste Ärztin im Weltraum, die Ehre eine unbekannte Spezies zu untersuchen und sich damit vielleicht einen Platz in den Geschichtsunterlagen zu sichern. Ihre Ergebnisse wären jedem Bewohner des blauen Planeten zugänglich und würden Wissen vermitteln dass sie sich heute nicht vorstellen konnte. In Schulen würden ihre Ergebnisse gelehrt werden und sie unsterblich machen. Anfangs hatte sie keine guten Hoffnungen wegen dieser Mission, aber jetzt konnte sie es nicht erwarten noch mehr heraus zu finden. Sie wollte alles über die neue Spezies erfahren. Aus diesem Grund verließ sie ihren Büroraum, trat an das Biobett heran und begann mit einem Scanner die körperlichen Daten aufzunehmen. Sie wollte es ein weiteres Mal untersuchen. "Interessant...." murmelte sie. Eine Sekunde später öffnete das Wesen die Augen und sprang von dem Biobett auf. Die Ärztin wich zurück, stolperte und fiel zu Boden. Das Wesen warf ihr einen finsteren Blick zu und sprang plötzlich an die Zimmerdecke. Mit allen Vieren hielt sich das Wesen dort fest und behielt den Blickkontakt mit der Ärztin aufrecht. Sabian rutschte langsam zur Interkom-konsole, stand langsam auf und betätigte den Knopf. "Ich brauche sofort Hilfe in der Krankenstation...." rief sie mit zitternder Stimme und hoffte bald Hilfe zu bekommen.
John Carter war glücklicherweise nicht mehr dazu gekommen, Hayes die Wahrheit über seine Gefühle zu verraten. Die Brücke hatte sich gemeldet und ihm mitgeteilt das ein Hilferuf aus der Krankenstation gemeldet wurde. Er hatte sich augenblicklich auf den Weg macht, die Station betreten und war aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen. Er stand vier Meter von Sabian entfernt und musterte das Wesen. Es hielt sich wie eine Spinne an der Decke des Raumes fest und ließ die Anwesenden nicht aus den Augen. Dabei wirkte es verängstigt. Carter trat näher, reichte Sabian die Hand und half ihr aufzustehen. Ohne etwas zu sagen, wandte sie sich ab und verließ mit schnellen Schritten den Raum. "Ganz ruhig, Kleiner! Ich werde dir nichts tun..." versprach er und tadelte sich selbst, da das Wesen ihn wohl kaum verstehen würde.
Christina Sabian stürzte kaum da sie den Raum verlassen hatte zu Boden. Ihre Hände zitterten und ihr Heru schlug deutlich schneller. Sie hätte in einer anderen Situation fast einen Herzinfarkt bekommen und konnte froh sein immer viel Sport gemacht zu haben. Dennoch würde sie eine Weile brauchen um sich zu beruhigen. Major MacNeill kam zusammen mit zwei Sicherheitsoffizieren um die Ecke gerannt und kniete neben der Medizinerin zu boden. Dabei sah er sie besorgt an. "Was ist passiert, Doktor? Ich war auf dem Weg zur Brücke als ich von ihrem Hilferuf in Kenntnis gesetzt wurde." "Das Wesen ist auf gewacht und hält sich mit seinen vier Gliedmaßen an der Zimmerdecke fest. Der Captain ist alleine hinein gegangen...." erwiderte sie und MacNeill bekam große Augen. Er griff zu seiner Pistole, entsicherte diese und nickte einem Sicherheitsoffizier knapp zu. Beide betraten eine Sekunde später den Raum.
Peter Archer konnte es kaum fassen. Er hatte es satt den halben Tag im Raumschiff zu verbringen und hatte beschlossen einen Spaziergang zu machen, um dabei auf andere Gedanken zu kommen. Dabei hatte er ebenfalls Gelegenheit etwas von dem Planeten zu sehen, dass die Erkundungsteam bisher nicht gesehen haben. Er war seit zwei Stunden unterwegs und hatte bisher viel erlebt. Er war an einem riesigen Fluss vorbei gekommen. Zweimal so lang wie der Missisippi. Es war eindrucksvoll. Er hoffte dass es bei dieser Mission nicht bei einem einzigen Habitat bleiben würde, da der Planet sicherlich noch mehr Überraschungen zu bieten hatte und lediglich auf eifrige Forscher gewartet hatte. Blumen so riesig wie Wohnhäuser wohin seine Augen reichten. Unbeschreiblich schön, dachte er und traute plötzlich seinen Augen nicht mehr. Er blieb abrupt stehen, warf sich zu Boden und griff augenblicklich zu seinem Fernglas. Dabei kramte er einige Sekunden in seinem Rucksack ehe er sein wertvolles Fernglas gefunden hatte. Er spähte in die Ferne und konnte garnicht glauben was sich vor seinen Augen abspielte. Es war unglaublich. Er konnte ein großes Dorf sehen. Es wirkte wie ein Dorf aus der Indianerzeit oder frühes Mittelalter. Archer wusste nicht was er denken sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das Dorf der fremden Wesen bloß einige Meilen von ihrem Landeplatz entfernt lag. Archer klopfte auf sein Headset und wurde anschließend mit Doktor Greenwood verbunden: "Ich habe etwas entdeckt. Ich bin zwei Meilen südlich von unserem Landeplatz und habe dort ein Dorf entdeckt. Vermutlich leben diese fremden Wesen dort...!" berichtete er aufgeregt. "Zwei Meilen südlich? Was machen sie dort eigentlich, Archer? Sie haben Anweisung sich nicht mehr als zweihundert Meter vom Landepaltz zu entfernen, da wir nicht wissen auf welche Gefahren die Teams treffen können. Welcher Teufel hat sie geritten es dennoch zu tun?" verlangte sie verärgert zu wissen, aber Archer rollte nur die Augen. "Informieren sie bitte den Captain, Rachel. Ich werde mir das Dorf genauer ansehen!" sagte er entschlossen, unterbrach die Verbindung und legte das Funkgerät auf die Wiese unter seinen Füßen. Er wollte den Dorfbewohnern keine Angst machen. Aufgeregt und ein bisschen nervös machte er sich auf den Weg. Ein kleine Steinbrücke sollte ihm dabei helfen, ohne schwierigkeiten über den Fluss zu kommen.
"Nehmen sie sofort die Waffe runter, Major!" befahl Carter mit Nachdruck und dieses Mal schien MacNeill ihm zu gehört zu haben. Er und der Sicherheitsoffizier senkten ihre Pistolen und nahmen Haltung an. "Sir, wir wissen nicht ob das Wesen ungefährlich ist. Vielleicht wartet es nur darauf sie zu zerfleischen..." erinnerte der Major aber Carter winkte ab. Er hatte schon früher gegen schwerer Gegner gekämpft und fürchtete sich nicht vor diesem Wesen. Es war für ein kleiner Junge. Carter hob beschwichtigend die Hände. "Wir werden dir nichts tun!" sagte Carter mit ruhiger Stimme und merkte wie der Junge ihm begann zu vertrauen. Er löste sich von der Zimmerdecke, landete sicher auf allen Vieren und erhob sich langsam. "Ich bin John, ein Mensch. Du bist auf der Enterprise. Das ist ein Schiff das zu den Sternen fliegt. Wir sind auf eurem Planeten gelandet um ihn zu erforschen und dein Volk kennen zu lernen. Wir sind friedliche Forscher und werden dir sowie den anderen deines Volks nichts antun. Ich verspreche es...!" Seine Worte schienen den Jungen zu beruhigen. Er keuchte langsamer, fuhr seine Krallen ein und das grelle Leuchten verschwand aus seinen Augen. Wären nicht seine Katzenaugen, hätte er als normales Kind durchgehen können. Der Junge schien nicht älter als fünf bis acht Jahre zu sein und hatte allen Grund ihn und seine Mannschaft zu fürchten. "Wie ist dein Name?" fragte er mit sanfter Stimme. Das Wesen trat näher an ihn heran. "Equinox!" erwiderte es, stieß Carter zur Seite und überwältigte blitzschnell das Sicherheitspersonal. Mit schnellen Schritten suchte sich das Wesen einen Weg aus dem Schiff. Über die Landerampe, verließ das Wesen das Raumschiff und verschwand in den Wäldern.
"Wenn sie auf mich gehört hätten wäre das Wesen nicht entkommen, Captain. Auf diese Weise wird es die Anderen informieren und dann müssen wir uns auf einen Kampf einstellen. Vielleicht sollten sie den nächsten ersten Kontakt lieber einem Mann von der Sicherheit überlassen...!" tadelte MacNeill den Captain und fing sich einen finsteren Blick von Hayes ein. Ehe sie etwas erwidern konnte, hob Carter die rechte Hand. "Er hat recht! Ich hätte nicht so leichtsinnig sein dürfen." gab Carter unfreiwllig zu, blieb jedoch ruhig als MacNeill zu grinsen begann. Einen Sieg wollte er seinem Waffenoffizier nicht gönnen. "Der Junge, Wesen, war dennoch keine Gefahr für mich oder das Schiff. Ich denke nicht das er mit einer Armee zurück kommen wird. Er war verängstigt und muss erst mal verarbeiten was während den letzten zwei Tagen passiert ist. Wir werden uns nicht verrückt machen lassen, sondern weiterhin unserer Arbeit nachgehen!" "Soll dass heissen wir werden nichts tun um uns gegen einen Angriff dieser Spezies zu schützen?" Carter nickte knapp. "Wir werden uns ruhig verhalten. Ich möchte auf keinen Fall die Wesen provozieren!" entschied er und wollte soeben die Krankenstation verlassen, als sich die Kom-Expertin zu Wort meldete: "Ich möchte sie nicht bei etwas wichtigem stören, Captain. Aber Archer ist verschwunden. Er hat zwei Meilen südlich ein Dorf entdeckt und ist auf dem Weg dorthin." verkündete sie und Carter fiel die Kinnlade hinunter. "Oh Scheiße...!" entfuhr es Carter und MacNeill sah den Captain fragend an.
Chief Miles war nervös. Der experimentelle Geländewagen, auch "Argo" genannt, sollte dabei helfen ein Rettungsteam zur der Position von Archer zu bringen. Auch wenn der Captain niemals einer gewaltsamen Rettung zugestimmt hätte, wollte Miles auf Alles vorbereitet sein. Der Geländewagen hatte Platz für Fünf und besaß ein Geschütz am hinteren Teil des Wagens. Miles fühlte sich dadurch ein wenig sicherer. Er hatte in seinem Leben kaum Angst gezeigt, aber dieser Planet und seine merkwürdigen Bewohner ließen auch ihn erschaudern. Hoffentlich würde Alles glatt gehen, dachte er, lug ein Maschinengewehr nach und wollte als Erster auf dem Geländewagen Platz nehmen als der Captain ihm zu winkte. Miles runzelte die Stirn. "Was ist denn los, Sir?" fragte er. "Sie werden uns nicht begleiten, Corp. Ich möchte das sie ihre Pflichten als Sicherheitschef nicht vernachlässigen. Sollte wirklich das Schiff oder Habitat angegriffen werden, können nur sie es beschützen!" Carter brach ab, beugte sich etwas vor und flüsterte: "Außerdem soll sich der Major nützlich vorkommen." fügte er hinzu, zwinkerte und trat zurück zu Lieutenant Hayes. Miles senkte zuerst enttäuscht den Kopf. Er hätte gerne seinen Captain begleitet, wollte dessen Befehl jedoch nicht in Frage stellen und beim Rest der Mannschaft bleiben. "Ensign Mason, sind sie sicher das sie mit der Argo zurecht kommen werden?" erkundigte sich Miles aber der junge Pilot zuckte nur die Schultern. "Das kann ich ihnen nicht sagen, Chief. Ich habe selbst auf der Erde keinen Geländewagen gehabt und bin niemals zuvor mit einem gefahren. Es kann jedoch nicht schwerer sein als die Enterprise zu fliegen." mutmaßte er aber Miles hob besorgt einen Finger. "Sie sollten die Argo nicht unterschätzen, Junge!" warnte er. Der junge Pilot nickte knapp, nahm auf dem Fahrersitz Platz und spürte wie sich der Sicherheitsgurt automatisch um seine Hüfte zog. Er saß nun fest im Sattel und atmete tief durch. Bisher hatte er den gesicherten Bereich um die Enterprise nicht verlassen und war nervös. Er wollte seinen Kommandanten jedoch nicht enttäuschen. "Ich werde damit schon zurecht kommen, Chief!" antwortete er.
"Ich werde mein möglichstens tun um eine Kommunikation zwischen uns und den fremden Wesen herzustellen, Sir!" versprach Doktor Walker und Carter nickte knapp. Er blickte von dem Linguisten zu Commander Johnson, welcher in ihrer Abwesenheit das Kommando übernehmen sollte. "Sie brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen, Sir. Ich werde gut auf die Enterprise aufpassen, da ich weiss wie wichtig sie ist. Außerdem danke ich ihnen für diese Chance!" Carter grinste, wandte sich ab und nickte dem Hexenmeister Jackson zu, ebenfalls mitzukommen. Er wollte auf Alles gut vorbereitet sein und in keinen Hinterhalt fallen. Etwas Magie hatte niemals geschadet. "Ensign, bringen sie uns zu Archer`s letztem Aufenthaltsort...!" wies Carter den Piloten an, warf Lieutenant Hayes einen ernsten Blick zu und atmete anschließend tief durch.
Die Tour zur bekannten Position von Peter Archer glich in John Carter`s Augen fast einem Ausflug. Auch wenn es nicht die besten Umstände dafür waren, freute er sich dennoch etwas mehr von dem Planeten zu sehen. Der Geländewagen hatte den dichten Wald hinter sich gelassen und hatte eine Lichtung erreicht, an der ein riesiger Fluss verlief. Es war eindrucksvoll und Carter überlegte ob er die Forschungsteams jeden Tag nicht ein bisschen weiter gehen lassen konnte. Sie sollten in verschiedene Richtungen gehen und soviel heraus finden wie sie dazu in der Lage waren. Ihm war bewusst dass es gefährlich werden konnte, aber auf der Erde wäre eine solche Forschungsreise ebenfalls kein Zuckerschlecken. Vielleicht wurde es langsam Zeit etwas mehr zu riskieren, auch wenn Major MacNeill nicht mit ihm übereinstimmte. MacNeill war sehr vorsichtig, besaß dennoch Opferbereitschaft und würde sein Leben für das anderer Besatzungsmitglieder geben. Die Enterprise beherrbergte sehr viele Offiziere von MacNeill`s Schlag und Carter konnte stolz sein, eine solche Mannschaft zu besitzen. Er löste sich aus seinen Gedanken und kehrte in die Realität zurück. Er warf einen Blick durch die Frontscheibe des Geländewagens und erkannte eine Art Steinbrücke, die über den breiten Fluss führte. Carter musste den jungen Piloten garnicht erst auffordern, als dieser in die entsprechende Richtung lenkte und auf die Brücke zu fuhr. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Nach knapp hundert Metern stoppte Ensign Mason den Gelände-wagen und sah den Captain entschuldigend an. "Tut mir leid, Sir. Aber weiter kommen wir nicht. Die Brücke ist für die "Argo" ein bisschen zu schmall!" Carter nickte knapp, klopfte dem jungen Mann auf die Schulter und stieg aus. Er trat zwei Schritte auf die Steinbrücke zu, stemmte die Hände auf die Hüften und drehte sich zu seinen Begleitern um. "Dann gehen wir zu Fuß weiter...!" meinte Carter und hoffte keinen Fehler zu machen.
Commander Johnson hatte sich sein erstes Kommando anders vorgestellt. Er wollte einen fremden Planeten scannen, um heraus zu finden ob fremdes Leben dort möglich war, einen unbekannten Nebel untersuchen oder wenigstens feststellen ob auf dem Planeten noch mehr Lebensformen existierte. Nichts davon war eingetreten. Er hatte lediglich die Vertretung des Captain`s übernommen und wusste dass diese Position verfallen würde, sobald Carter zurück kehrte. Er konnte sich noch immer nicht damit abfinden das ein Lieutenant seine Vorgesetzte war und ihm Befehle erteilen konnte. Hätte sich der Captain an die Vorschriften gehalten, würde er sich nicht aufregen müssen und wäre selbst der Ersteoffizier. Sein ganzes Leben hatte er auf ein eigenes Kommando hingearbeitet und starkes Mobbing über sich ergehen lassen. Er wollte irgendwann selbst ein Raumschiff kommandieren und zu den Sternen aufbrechen. Hätte er früher gewusst das er hier nichts zu tun haben würde, wäre er nicht mitgekommen. Und er war mit seiner Meinung nicht alleine. Viele Offiziere teilten seine Meinung und konnten mit dem Verhalten des Captain`s nichts anfangen. Eine Meuterei kam nicht in Frage. Obwohl Johnson viele loyale Offiziere um sich versammelt hatte, würde er keinen solchen Befehl erteilen. Der Captain würde seine Einschätzung vermutlich irgendwann ändern und dann wollte er zur Stelle sein. "Hat sich der Captain oder Mr. Archer schon gemeldet, Doktor?" erkundigte Johnson sich und sah die Kom-Expertin fragend an. Sie rollte mit den Augen. Er fragte sie seit zwei Stunden, alle paar Minuten. Sie schüttelte dennoch mit dem Kopf. "Nein, Commander! Ich höre aufmerksam jeden Kanal ab und habe bisher keine Nachricht empfangen." "Ist es vielleicht möglich dass die Reichweite unserer Funkgeräte begrenzt ist? Vielleicht wird das Signal von dieser merkwürdigen Wolkenkonstellation unterbrochen und wir empfangen auf diese Weise keine Nachricht des Captain?" folgerte Johnson und klang besorgt. Ihm erstaunte sein Verhalten ebenfalls. Die Kom-Expertin warf ihm einen vielsagenden Blick zu. "Nein! Es ist wirklich Alles in Ordnung, Commander. Die Wolken beeinträchtigen unsere Kommunikation nicht. Außerdem habe ich diese Programm entwickelt und würde es sofort merken. Versuchen sie mir zu vertrauen." erwiderte sie aber Johnson schien nicht überzeugt. Er wandte sich an den Sonaroffizier. "Sagent Bates, befindet sich der Geländewagen noch in unseren Sensorbereich?" Bates nickte knapp, drückte einige Knöpfe auf seiner Konsole und schon erschien ein Bild auf dem Wandschirm. Es zeigte die Enterprise, das Habitat und ein anderes Objekt etwas außerhalb der Landezone. "Der äußere Punkt ist der Gelände-wagen, Sir. Er ist zwar zum stillstand gekommen, aber noch immer auf dem Monitor. Wir können eine Verbindung herstellen!" verkündete Bates und Johnson nickte knapp. Er würde nicht eher zur Ruhe kommen. Er wollte wissen ob bei dem Captain alles in Ordnung war und warf der Kom-Expertin einen vielsagenden Blick zu. Sie nickte und begann augenblicklich einen Kanal zu öffnen.
Ein leises Rauschen war zu vernehmen als sich der Captain zu Wort meldete: "Es geht uns gut, Commander. Wir werden unsere Suche zu Fuß fortsetzen, da der Gelände-wagen eine kleine Steinbrücke nicht überqueren kann." berichtete der Captain und Johnson runzelte die Stirn. "Wieso kommen sie dann nicht zurück, Sir? Wir könnten beide Shuttles benutzen um sie schneller dahin zu bringen, wo sie hin wollen. Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg über die Steinbrücke." agumentierte Johnson und wartete auf Antwort. "Das denke ich nicht, Commander. Der Fluss ist ziemlich breit und die Steinbrücke scheint der einzige Weg zu sein. Ich weiss ihre Besorgnis zu schätzen, aber wir kommen schon zurecht." entschied der Captain. "Halten sie bis auf weiteres Funkstille. Ich möchte niemanden frühzeitig von uns in Kenntnis setzen oder ver- ängstigen. Bleiben sie in Bereitschaft. Carter Ende...!" Der Kanal wurde geschlossen und Johnson ließ die Schultern hängen. Er hatte sich eine andere Antwort erhofft und biss die Zähne zusammen. Er atmete tief durch und überlegte wie er weiter vorgehen sollte. "Sir, ich könnte versuchen die Funkgeräte anzupeilen. Falls etwas passieren sollten, wären wir schnell in der Lage zu handeln und könnten somit das Team retten." rief Bates und Johnson nickte knapp. "Ich werde weiterhin einen Kanal offen halten!" meinte die Kom-Expertin. Sie hatte bemerkt wie angespannt der Commander war und wollte ihre Pflicht tun um ihm damit zu helfen. Außerdem begann sie sich ebenfalls Sorgen um das Rettungsteam zu machen, auch wenn sie es niemals zu gegeben hätte. "Ensign Bennette, gehen sie bitte in die Shuttlerampe und machen sie dort ein Shuttle bereit!" wies Johnson die junge Frau an und diese machte sich sofort auf den Weg. Anschließend nahm Johnson auf dem Stuhl des Captains Platz und starrte besorgt auf den Wandschirm, welcher noch immer die Position des Geländewagens zeigte.
Major MacNeill war schon immer ein Meister darin gewesen seine Angst zu unter- drücken. Auf diese Weise versuchte er sich auf etwas anderes zu konzentrieren und sich nichts anmerken zu lassen. Er wollte vor dem Captain auf keinen Fall wie ein verängstigtes Kind erscheinen. Er hatte sich ein Schrotgewehr mitgenommen und soeben begonnen es mit einer Patrone zu laden. Dabei sah ihn Lieutenant Hayes fragend an. "Nur eine Kugel? Sind sie ein solche guter Schütze das sie mit einem Schuss treffen und keinen weiteren brauchen? Oder sind sie leichtsinnig und unterschätzen ihren Gegner?" höhnte sie aber MacNeill zuckte lediglich die Schultern. "Bisher habe ich nicht mal diesen einen Schuss gebraucht. Es dient der Vorsicht und nichts weiter, Lieutenant. Sollten wir wirklich angegriffen werden, überrede ich die Fremden erst sie zu verspeisen...!" murmelte er sarkastisch und ging einen Schritt schneller. Lieutenant Hayes wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. "Ich hätte gewettet sie würden noch etwas sagen...!" witzelte Doktor Walter und fing sich einen zornigen Blick ein.
"Captain, da vorne ist ein Dorf!" rief Ensign Mason und erhielt die volle Aufmerksamkeit des Captains. Carter trat an seine Stelle und blickte in die entsprechende Richtung. Rauch stieg in den Himmel empor. Carter nickte Frank Jackson zu, holte tief Luft und marschierte weiter auf das Dorf zu. Zelten waren zu erkennen und erinnerten an die Indianerzeit auf der Erde. Wesen mit merkwürdigen Kopfbedeckungen kamen aus den Zelten und bildeten einen Halbkreis um das Rettungsteam. Ensign Mason als auch Hayes griffen vorsichtig zu ihren Pistolen. Sie hatten etwas gesehen dass auf Waffen hindeutete und wollten nicht unvorbereitet sein. "Wir sollten wieder gehen, Sir." flüsterte Mason und versuchte jedes Wesen im Auge zu behalten, musste jedoch einsehen dass es zu viele waren. Er zählte schon jetzt mehr als Dreizig vielleicht sogar Vierzig. "Wir werden umzingelt!" sinnierte Hayes aber Carter winkte ab. "Waffen runter! Versuchen sie sich zu entspannen." bat er, nickte dem Linguisten zu und trat langsam auf einen älteren Mann, mit weissen Feder an dessen Kopfbedeckung zu. Es musste wohl der Anführer sein, da er keine Angst hatte und den Augenkontakt zu Carter aufrecht hielt. Hayes wollte noch etwas erwidern, hielt jedoch inne. Der Captain würde ohnehin nicht auf sie hören. Statt-dessen trat sie näher zu MacNeill und Mason, welche die fremden Wesen keinen Moment aus den Augen ließen. "Ensign, versuchen sie eine Verbindung zur Enterprise herzustellen. Falls diese Wesen bösartig sind, brauchen wir vielleicht Hilfe!" wies sie den jungen Offizier an. Sie spürte wie sich ihr Magen zusammen zog.
"Ich habe vier meiner besten Sicherheitsleuten zusammen gestellt. Wir sind bereit und in der Lage den Captain aus jeder Lage zu retten!" rief Chief Miles bestimmend und Commander Johnson nickte knapp. Er war erleichtert dies zu hören. Als er sich soeben abwenden und auf die Brücke zurück kehren wollte, räusperte Miles sich. "Bei allem Respekt, Commander. Sie unterschätzen den Captain ein wenig. Er wird mit jeder Situation spielend fertig und brauch keine Hilfe von der Crew!" Johnson grinste matt. "Und woher wissen sie dass so genau, Chief? Es könnte sein dass der Captain sich bereits in Gefangenschaft befindet und darauf wartet befreit zu werden." erinnerte er aber Miles schüttelte den Kopf. "Das denke ich nicht, Commander. Ich kenne den Captain und weiss zu was er in der Lage ist. Er wird mit den fremden Wesen zurecht kommen." bestätigte Miles und wandte sich ab.
"Und sie sind sich sicher dass das Shuttle wirklich sein Ziel erreichen kann und nicht abstürzt?" wollte Ensign Bennette wissen und Ben Friedrichs nickte knapp. Er hatte soeben einen Blick auf die Kontrollanzeigen des Shuttles geworfen und festgestellt das Alles in Ordnung war. Ein zufriedenes Lächeln zog über sein Gesicht. "Ich bin mir voll-kommen sicher, Ensign. Zwar hatte ich noch keine Gelegenheit das Shuttle in Aktion zu erleben, aber ich bin dennoch sicher das es fliegen wird." "Kann ich mich auf ihr Wort verlassen, Fry? Ich hatte nicht vor mit meinem jungen Jahren und auf einem fremden Planeten zu sterben. Ist es vielleicht möglich eine Schätzung zu erhalten?" Fry zuckte die Achseln. "Das kann ich ihnen leider nicht geben, Ensign. Sie müssen mir schon vertrauen. Das Shuttle wird fliegen...!" entgegnete der Chefigenieur und hoffte dem Ensign mut gemacht zu haben. Er selbst hatte ewig vertrauen in die Shuttleschiffe. Er hatte sie nicht entwickelt und noch keine Gelegenheit gehabt diese zu überprüfen. Dennoch würde der Besatzung nichts passieren. Er hoffte es zumindest.
John Carter stand noch immer schweigend dem Anführer der fremden Wesen gegenüber und überlegte was er sagen sollte. Sollte er sich vorstellen und direkt zu seinem Anliegen kommen? Oder sollte er die Wesen den ersten Schritt machen lassen? Er schüttelte den Kopf und reichte dem älteren Wesen die Hand. "Mein Name ist John Carter. Ich bin der Captain der Enterprise und auf der Suche nach einem meiner Besatzungsmitglieder. Wenn sie uns verraten wo er sich befindet, werde wir sofort ihr Dorf verlassen und niemals zurück kommen. Wir sind in friedlicher Mission unterwegs!" stellte sich Carter vor. Der Anführer der Wesen reichte ihm ebenfalls die Hand und begann diese zu schütteln. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Mein Name ist Karek! Ich bin das Oberhaupt der Equniox." antwortete das ältere Wesen und versetzte Carter als auch Walker ins Staunen. Sie brauchten einige Sekunden um zu realisieren was soeben passiert war. Carter sah fragend zu dem Linguisten. "Sie haben sich nicht verhört, Captain. Das Wesen hat gerade mit unserer Sprach geantwortet und dabei haben ich den Übersetzer nicht mal eingeschaltet. Beeindruckend....!" murmelte der Linguist verblüfft. Er hatte sich den ersten Kontakt schwerer vorgestellt. "Es wundert sie dass ich ihre Sprache spreche?" fragte Karek und Carter nickte knapp. "Wir hatten eine andere Form der Kommunikation erwartet, aber gewiss keine Lebensform die die Englische Sprache spricht. Jetzt frage ich mich woher sie wissen welche Sprache wir sprechen? Waren schon einmal Menschen auf diesem Planeten?" begann Carter den Fremden zu fragen, unterbrach sich jedoch und hielt inne. Er wollte den ersten Eindruck nicht durch seine Fragen zu nichte machen. Vielleicht waren die Equinox nicht ihre Freunde. "Wir beherrschen ihre Sprache sehr gut. In den Wäldern gibt es alte Inschriften, die uns ihre Sprache näher gebracht haben. Außerdem wird das Wissen jeder vorherigen Generation an die nächste weitergereicht und somit wissen wir mehr als es den Anschein macht." Karek brach ab und begann die Begleiter des Captain zu mustern. Sie uns ihre Begleiter sind herzlich eingeladen mit uns zu Speisen!" Carter nickte knapp, wurde jedoch wieder ernst. "Wo ist unser Besatzungsmitglied?" Karek antwortete nicht, sondern zeigte in die entsprechende Richtung und marschierte los. Carter zögerte. "Und was jetzt, Sir? Sollen wir mitgehen oder uns lieber etwas zurück halten?" fragte Lieutenant Hayes. "Wir werden uns aufteilen. Jackson, Walker und ich werden der Einladung folgeleisten. Sie bleiben hier und stellen eine Verbindung zum Schiff her. Tun jedoch nichts was die Fremden provozieren könnte, was besonders für MacNeill gilt." wies Carter seine Mannschaft an und machte sich auf den Weg. Seine Neugier war geweckt und er wollte nun mehr über die Equinox erfahren.
Karek führte die Besucher zu einem Lagerfeuer und setzte sich auf den sandigen Boden. Carter tat es ihm gleich. Dabei ließ er die anderen Wesen nicht mehr aus den Augen. Eine junge Frau reichte ihm einen Becher. Die Frau sah trotz ihrer Katzenaugen sehr schön aus. Sie hatte lange rote Haare, war recht attraktiv und nicht älter als Zwanzig Jahre. Carter löste sich von der Frau und warf einen Blick auf die Flüssigkeit im inneren des Bechers. Es sah aus wie Wasser. Langsam setzte er den Becher an seine Lippen, trank einen kleinen Schluck und nickte der jungen Frau dankend zu. Er wunderte sich ein bisschen wieso seine beiden Begleiter nichts zu trinken bekamen. Karek schien in dieser Hinsicht seine Gedanken zu lesen, und reichte Jackson ebenfalls einen Becher. Auch dieser trank von dem Wasser. Anschließend reichte er den Becher weiter und ver- schränkte erneut die Arme vor der Brust. Als Hexenmeister wartete er wohl auf einen Angriff oder einen Dämon der ihnen nach dem Leben trachtete. Carter begann soeben seine Uniform abzuklopfen. Er suchte etwas, bemerkte Jackson plötzlich. Nach einigen Sekunden hatte Carter gefunden wonach er gesucht hatte. Er hielt einen Schokoriegel in den Hände, öffnete die Verpackung und reichte den Riegel an Karek weiter. Dankend nahm er die längliche, interessant riechende, Köstlichkeit in die Hand, führte sie zum Mund und biss ein Stück ab. Etwas zaghaft kaute er auf der karamel Masse herum. Seine Zunge schien sich erst an den Geschmack zu gewöhnen. Nach einigen Sekunden hellte sich das Gesicht des alten Mannes auf. Karek winkte die junge Frau zu. "Darf ich ihnen meine Tochter Inara vorstellen!" meinte er und Carter nickte anerkennend. Er musste zugeben dass das weibliche Wesen wirklich etwas besonderes an sich hatte. "Freut mich sehr sie kennen zu lernen, Inara. Sie haben einen wirklich schönen Namen." Die junge Frau schien plötzlich rot zu werden. "Haben sie vielen Dank." antwortete sie sanft, nahm neben ihrem Vater Platz und beendete den Augenkontakt. Carter wollte gerade nachfragen als sich Jackson räusperte: "John, willst du diesen Smalltalk den ganzen Tag durchziehen oder könnten wir vielleicht zu dem Grund kommen, weshalb wir hergekommen sind? Es ist zwar schön neue Freunde kennen zu lernen, aber nicht in dieser Situation!" erinnerte Jackson genervt und Carter rollte die Augen. "Du hast recht, Frank. Aber beim nächsten Mal könnte dein Tonfall ein bisschen mehr Respekt enthalten." wies er den Hexenmeister zurecht und holte tief Luft. Ehe er etwas fragen konnte, trat Peter Archer näher an das Lagerfeuer.
"Es geht mir gut, Captain. Ich wurde hier freundlich empfangen und gut behandelt. Ich wollte ohnehin zurück kommen. Sie hätten nicht herkommen müssen um mich zu retten." sagte Archer leichthin und zog Carter`s Zorn auf sich. Er stand blitzschnell auf und funkelte ihn finster an. "Beim nächsten Mal werde ich auch nicht kommen um nach ihnen zu suchen, Peter. Sie hatten Anweisung die Landezone nicht zu verlassen und haben es dennoch getan. Sollte sie nochmals gegen meine Befehle verstoßen, werden sie den Rest der Mission in ihrem Quartier verbringen und nur zum Essen hinaus gehen dürfen!" donnerte Carter. "Ich hoffe wir haben uns verstanden?" hakte Carter nach und Archer nickte knapp. Er nickte Karek dankend zu und wandte sich zusammen mit Jackson und Doktor Walker ab. Carter stemmte verärgert die Hände auf die Hüften. "Ist Alles in Ordnung mit ihnen? Wollen sie vielleicht etwas essen?" fragte Inara besorgt aber Carter schüttelte den Kopf. "Es geht mir gut! Ich habe mir nur Sorgen um mein Besatzungsmitglied gemacht und bin froh das ihm nichts passiert ist." erwiderte er. "Sie haben nicht erwartet das wir eine friedliche Spezies sind oder? Sie dachten wir wären ihre Feinde, weil sich Jarek in der Nähe ihres Schiffes aufgehalten hat. Haben sie ihn deswegen zwei Tage festgehalten?" "Nein. Wir wollten ihm nichts tun. Er hat sich am Kopf verletzt und meine Ärztin hat sich um ihn gekümmert. Wir sind Forscher und auf unserer ersten Mission. Tut mir leid, falls wir uns dabei intolerant und übervorsichtig anstellen...!" Karek winkte ab. "Sie wollen ihre Leute beschützen. Ich tue nichts anderes. Aber vielleicht können unsere beiden Völker Freunde werden und über alle Unterschiede hinweg sehen. Equin bietet schließlich Platz für viele verschiedene Lebensformen!" Carter runzelte die Stirn. "Equin....?" stuzte er. "So ist der Name unseres Planeten. Wir leben hier und nennen uns aus Dankbarkeit für unsere Ernte und unser Leben "Equinox". Auf diese Weise versuchen wir unserer Heimat etwas Verehrung zu zukommen." erklärte Karek und Carter war schon jetzt überaus beeindruckt. Er wollte sich wieder an das Lagerfeuer setzen als er ein lautes Geräusch vernahm und zum Himmel hinauf blickte.
"Was ist denn dass? Gibt es Regen?" murmelte er aber Karek antwortete nicht. Vielleicht wusste dieser es selbst nicht. Sein Funkgerät meldete sich zu Wort und Hayes ängstliche Stimme erklang. "Haben sie auch etwas gehört, Captain? Es klang wie der Antrieb eines Raumschiffs. Vielleicht ist es besser wenn wir zur Enterprise zurück kehren." Carter pflichtete ihr schweigend bei. Er warf einen Blick zu den dichten weissen Wolken hinauf und erkannte plötzlich ein Raumschiff welches die Wolken verließ. Es war nicht größer als eines ihr Shuttles. "Die Sammler." ließ Karek verlauten und ehe Carter reagieren konnte, flog das Raumschiff über das Dorf, begann dabei den gesamten Bereich zu scannen und verschwand einige Sekunden später wieder in den Wolken.
Das laute Geräusch des Sonars riss Commander Johnson aus seinen Gedanken. Er sprang förmlich vom Kommandosessel und wandte sich an den Sonaroffizier, welcher einen Moment brauchte um zu realisieren was soeben passierte. "Bericht!" forderte Johnson und sah wie der Wandschirm ein kleines Raumschiff zeigte. Das Raumschiff war vermutlich ein Aufklärer und schien sich bereits jetzt wieder von dem Planeten zu entfernen. "Das Sonar hat ein kleines Raumschiff ausgemacht dass sich von dem Planten entfernt. Es ist einige hundert Meter von der "Argo" entfernt wieder in den Himmel empor gestiegen!" berichtete Bates und Johnson fiel die Kinnlade hinunter. Befanden sich der Captain und das Rettungsteam etwa an Bord dieses Raumschiffs. Er durfte kein Risiko eingehen. "Das Raumschiff anvisieren...!" wies er den Waffenoffizier an und spürte wie sein Herz schneller schlug. "Das Schiff ist bereits außerhalb der Reichweite, Commander." meldete sich Bates zu Wort und Johnson biss sich wütend auf die Unterlippe. "Konnten sie feststellen wieviele Lebensformen sich an Bord dieses Schiffs befanden?" erkundigte er sich aber Bates schüttelte den Kopf. Mit seinen Kontrollen konnte er diese Tatsache ohnehin nicht feststellen. "Commander, wir empfanden eine Nachricht." verkündete die Kom-Expertin und Johnson fiel ein Stein vom Herzen als er die Stimme von Lieutenant Hayes vernahm. "Wir sind in Ordnung, Enterprise! Die fremden Wesen haben uns freundlich bei sich aufgenommen und der Captain hat begonnen einen ersten Kontakt herzustellen. Haben sie das unbekannte Raumschiffs ebenfalls entdeckt?" wollte Hayes wissen und wartete auf eine Antwort.
John Carter war nach der ersten Aufregung über dieses fremde Raumschiff dem Oberhaupt der Equinox in dessen Zelt gefolgt. Er wollte noch mehr wissen und wusste dass nur Karek ihm seine Fragen beantworten konnte. Karek versuchte jedoch dem Thema auszuweichen. "Was halten sie von meiner Tochter, Captain? Sie ist eine schöne junge Frau und ich habe gesehen das ihnen unser Aussehen nichts ausmacht. Sie wird eine gute Ehefrau sein...!" Carter winkte ab und sah Karek nun finster an. "Ich weiss das sie wissen um wen es sich bei dem unbekannten Schiff gehandelt hat. Falls sie Angst haben mir die Wahrheit zu sagen, kann ich sie und ihr Volk beschützen. Aber bitte sagen sie mir wer "die Sammler" sind und warum sie soeben diesen ganzen Bereich gescannt haben." Karek schüttelte heftig den Kopf. "Die Sammler werden bald kommen und dann werden sie es selbst miterleben....!" prophezeite Karek.
Geständnisse
Maryanne Hayes machte sich Sorgen. Sie hatte ihren Captain niemals so nachdenklich wie in den vergangenen sieben Tagen erlebt. Noch bis vor einer Woche hatten die Mitglieder des Expeditionsteam geglaubt der Planet beherbergte neue Feinde und ein Kampf wäre unvermeidbar. Aber dann wurden sie durch die Equinox eines besseren belehrt und begonnen ihr Herz zu öffnen. Dieses neue Volk begeisterte die gesamte Mannschaft und schloss neue Freundschaften. Die Equinox teilten ihre Ernte mit den Crewmitgliedern, während die Besatzung ihnen beim sähen ihrer Felder half. Es war eine sehr schöne Zeit wie auch Hayes zugeben musste. Auch sie hatten Zweifel überkommen. Sie zweifelte an den Equinox und wollte so wenig Kontakt wie möglich zu ihnen. Als erster Offizier war dies leider nicht möglich gewesen. Um ihren Pflichten nach zu kommen, musste sie viel mit Karek unternehmen und lernte auf diese Weise ihn und sein Volk besser kennen. Sie war nun ebenfalls davon überzeugt dass durch ihre Bekannt-schaft eine große und lange Freundschaft entstehen konnte. Beiden Völkern würde dies in ihrer Entwicklung helfen. Trotzdem all dieser guten Botschaften, machte sich der Captain große Sorgen. Ihm gingen die Sammler nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn er nicht wusste was damit gemeint war. Seit dieses kleine Raumschiff das Dorf gescannt und wieder verschwunden war, hatte sich der Captain in seinen Raum zurück gezogen und versucht heraus zu finden was damit gemeint war. Er hatte nicht nur einmal mit Karek gesprochen, ihm aber keine weiteren Informationen entlocken können. Er hatte seinen Ärger nicht unterdrücken können, wusste jedoch das er mit Gewalt und Ärger nicht viel erreichen konnte. Sie hatte versucht mit dem Captain zu sprechen, musste jedoch einsehen das er niemanden empfing. Vielleicht würde ein Gespräch mit Kareks Tochter Inara seine Laune ändern und den alten Captain zurück bringen können. Vielleicht würde er von Inara mehr über die Sammler erfahren? Vielleicht war dies ihre beste Idee.
Aus diesem Grund war sie zusammen mit Ensign Mason zu dem Dorf der Equinox gefahren um Inara mit der "Argo" zur Enterprise zu bringen. Sie hatte ihren Plan durch dacht. Sie konnte jedoch nicht ahnen das Inara überhaupt nicht im Dorf war. Von einem Dorfbewohner erfuhr sie das Inara und einige andere Dorfbewohner in den Höhlen waren und sich auf die Hitzewelle vorbereiteten. Dabei hakte sie nicht einmal nach, sondern rollte nur die Augen. "War ja klar!" schnaufte sie und ließ die Schultern hängen. "Vielleicht sollten wir gehen, Lieutenant. Es könnte sein das wir später vielleicht mehr Glück haben." schlug Mason vor aber Hayes schüttelte den Kopf. Sie war nicht so weit raus gefahren um mit leeren Händen zum Schiff zurück zu kommen. Sie wollte jemanden mitnehmen der ihr mehr über einen womöglich neuen Feind berichten konnte und sah nur noch eine Möglichkeit. Sie bedeutete auf Karek´s Zelt. "Wir werden das Oberhaupt zum Essen einladen und sehen was wir erfahren können!" murmelte sie und grinste breit. "Hat der Captain gesagt das wir Karek einladen sollen?" fragte Mason verwirrt und fing sich einen finsteren Blick ein. Er schluckte kräftig und verstand was die Lieutenant meinte. "Ich habe verstanden, Lieutenant. Es ist eine List. Ich warte bei der Argo!" entschied er und Hayes marschierte mit schnellen Schritten auf das Zelt zu. Sie wollte noch vor Sonnenuntergang bei der Enterprise sein, da einige Nächte recht kalt geworden waren und sie keine Lust hatte zu erfrieren. Das Klima auf Equin sagte ihr nicht zu. Es kam ihr vor als würde sie in Russland leben und wäre nicht in Miami aufgewachsen. Sie schüttelte ihre Gedanken ab, schenkte Karek ein freundliches Lächeln und kam augen-blicklich zur Sache.
"So jetzt müsste das Licht wieder funktionieren..." rief der Chefingenieur einem Wissenschaftler zu und dieser drückte schließlich auf den Lichtschalter. Das Habitat wurde hell erleuchtet und alle Anwesenden beruhigten sich wieder. Gestern Nacht war in allen Laborräumen der Strom ausgefallen, sodass die Wissenschaftler ihre Arbeit nicht fortsetzen konnten. Professor Henderson hatte sich am nächsten Morgen sofort an Fry gewendet, welcher sich darum gekümmert hatte. Er wechselte einen Generator aus, schloss die vielen Leitungen daran an und rettete somit die Arbeit der letzten Wochen. In vier Tagen sollte die erste Nachricht über die Mission an die NASA geschickt werden und bis dahin wollte Henderson die Boden, Pflanzen und Gesteinsproben analysiert und einen fertigen Bericht für den Captain haben. Henderson war deswegen sehr nervös und trieb die Wissenschaftler an hundertzwanzig Prozent zu geben. Fry verurteilte den Professor nicht. Vor dem Start der Enterprise hatte er seine Leute nicht anders behandelt. Er hatte unmögliches von ihnen verlangt und wurde nicht enttäuscht. Langsam kroch er aus einem der kleineren Höhlen heraus, klopfte den Dreck von seiner Uniform und schaltete seine Taschenlampe aus. Manchmal kam ihm diese Taschenlampe wie eine Waffe vor. Er trug sie, wie der Rest der Mannschaft ihre Pistolen, überall mit hin und trennte sich nicht mal zum schlafen von ihr. Er hatte schon immer ungewöhnliche Beziehungen zu leblosen Objekten aufgebaut. Diese waren ihm manchmal lieber gewesen als lebendige Menschen. "Wird das Licht jetzt an bleiben? Oder müssen sie in einigen Stunden nochmals herkommen?" wollte Henderson wissen aber Fry schüttelte den Kopf. "Nein! Es wird funktionieren, keine Sorge, Professor." er brach ab und sah hinauf zu der riesigen Kuppel über ihren Köpfen. Das Sonnenlicht war bereits vor einigen Minuten verschwunden und würde bald schon der kalten Nacht Platz machen. Die Nächte waren von Nacht zu Nacht unterschiedlich, aber sehr kühl. Es erinnerte ihn an seine Arbeit im Weltraum. Nachts wurde die Energie reduziert um Strom zu sparen, was ihm nicht gut gekommen war. Er hatte sich sehr dick anziehen müssen um nicht zu erfrieren. Er verstand nicht wie die Wissenschaftler diese Qualen freiwillig hinnahmen. "Sollte der Generator erneut ausfallen, werde ich ganz sicher nicht vor Morgen früh herkommen. Ich werde wenn die Temperaturen runter gehen, auf keinen Fall das Schiff verlassen." entschied Fry und Henderson grinste. "Ich dachte sie wäre abgehärtet. Sie haben schließlich viele Jahre im Weltall verbracht um die Enterprise fertig zu stellen. Sie müssten doch kalte Nächte gewohnt sein und damit zurecht kommen?" Fry zuckte die Schultern. "Das muss aber nicht heissen das ich diese Erfahrung um jeden Preis wieder-holen möchte!" sagte er, nahm seinen Arbeitskoffer und verließ mit schnellen Schritten das Habitat. In wenigen Minuten würde das große Metalltor verschlossen werden. Er wollte vorher an Bord sein. Er trat auf die Landerampe, auf der die "Argo" stand und Lieutenant Hayes ihm ein mattes Grinsen entgegen brachte. Karek und Ensign Mason befanden sich ebenfalls in der Argo und grüßten ihn soeben. Fry zuckte die Strin in Falten. "Wir haben für heute Nacht einen Gast? Davon habe ich aber nichts gehört. Weiss der Captain darüber bescheid?" wollte Fry wissen und Hayes lehnte sich ein Stück weit zu ihm vor. "Es soll eine Überraschung sein. Würden sie dem Captain bitte nichts verraten." bat sie und Fry nickte knapp. "Sie können sich auf mich verlassen. Ich bin sicher den Captain heute Nacht nicht mehr zu treffen." erwiderte er, verließ wenig später den Raum, ging über das E-Deck zu dem Turbolift und machte sich auf den Weg zum Maschinenraum. Er wollte seine Arbeit beenden ehe die Nachtschicht übernahm und ihm Alles durcheinander brachte. Er schnaufte nachdem er den Turbolift verlassen hatte.
Die Nachtschicht wurde geschaffen um die Besatzung auszuwechseln, wie Sargent Rebecca Dale wusste. Die 25jährige war Kommunikationsspezialisten und wurde noch vor wenigen Wochen von Doktor Greenwood persönlich ausgebildet. Das sie ihr nicht Alles beigebracht hatte, war der Texanerin bewusst. Greenwood hatte wohl Angst in der Versenkung zu verschwinden würde sie ihr gesamtes Wissen einem anderen Menschen verraten. Oder sie würde irgendwann unbrauchbar werden. Dabei teilte sie die Ängste von vielen Crewmitgliedern. Sie selbst hatte sich ebenfalls Gedanken über die Zukunft gemacht. Irgendwann würde der Captain sicherlich Verstärkung anfordern und ihren Job gefährden. Sie hatte sich damals freiwillig zu dieser Mission gemeldet. Sie wollte ihren Teil leisten um die neue Galaxie zu erforschen. Die Zukunft machte ihr jedoch große Sorgen. Dabei ging es nicht um ihr Leben, sondern viel mehr um ihre Pflichten, welche sicherlich enden würden wenn sich Siedler oder Konolisten auf dem Planeten nieder ließen. Vielleicht existierte auf den anderen Planeten kein Leben, weshalb auf einen Kom-Experten verzichtet werden konnte. Sie konnte nur hoffen dass dies niemals passieren würde. Die letzten Monate auf der Enterprise hatten ihr viel Spaß gemacht, auch wenn ihre Ausbildung bei Greenwood manchmal sehr stressig werden konnte. Sie hatte es dennoch geschafft durch zu halten und einen kleinen Blick hinter die Fassade von Greenwood zu werfen. Sie war nicht so hart wie sie einen glauben machen wollte. Sie schien verletzt worden zu sein und hatte eine Mauer um ihr Herz errichtet. Vielleicht würde diese Mauer irgendwann verschwinden. Sargent Dale wusste es nicht.
"Bist du noch anwesend, Becky?" wollte Sargent Bates wissen und sah sie fragend an. "Ich war nur tief in Gedanken. Außerdem haben wir ohnehin kein Gesprächsthema gefunden." bemerkte sie und Bates nickte knapp. Er sah zu Ensign Carpenter hinüber, welcher hinter der Waffenkonsole Platz genommen hatte. Obwohl sich das Schiff nicht im Weltall befand und keinen Waffenoffizier oder Pilot auf der Brücke benötigte, war die Brücke besetzt. Man konnte schließlich niemals wissen, dachte Dale soeben. Der 21jährige Waffenoffizier zuckte nur die Schultern. "Wie war euer Tag?" fragte er. "Das soll unser Gesprächsthema sein? Wir sollen erzählen wir unser Tag war?" rief Bates verblüfft und Carpenter nickte knapp. Der Kanadier war immer höflich, was Bates nicht nur einmal verunsichert und zum nachdenken gebracht hatte. "Warum denn nicht? Ich hatte heute einen interessanten Tag. Ich habe mit dem Captain ein paar Worte gewechselt und konnte es zuerst kaum glauben. Der Captain ist echt cool..!" Dale als auch Bates mussten sich ein kichern verkneifen. Es gab viele Offiziere an Bord die auf den Captain ähnlich reagierten. Dieses Verehrung würde sich irgendwann legen, dachte Dale und genoss weiterhin die Atmosphäre auf der Brücke.
Lieutenant Hayes kannte den Captain gut genug um zu wissen wie er auf ihren Gast reagieren würde. Er würde nicht begeistert sein Karek ausgerechnet in seinem privaten Speisezimmer zu sehen. Der Captain hatte während dem Oberhaupt der Equinox viele schlaflose Nächte in Kauf nehmen müssen und würde seine schlechte Laune vermutlich nicht unterdrücken können. Vielleicht musste er es garnicht. Vielleicht war es gut Karek einmal die Meinung zu sagen. Auf diese Weise würde er verstehen, welche Prioritäten der Captain setzte und das er dennoch in der Lage war einem unbekannten Volk gegen einen mächtigen Feind zu helfen. Auf der Erde hatte er sich über viele gefährliche Missionen hinweg einen Namen gemacht. Der Captain hätte die Enterprise nicht kommandieren müssen um in Erinnerung zu bleiben. Vielleicht wollte er lediglich zeigen was er konnte. Vielleicht wollte er ein großes Abenteuer erleben. Vielleicht wollte er selbst zu den Sternen fliegen, obwohl er dies niemals zugegeben hätte. Lieutenant Hayes führte Karek in das Zimmer und nahm am Tisch gegenüber von ihm Platz. Der Captain war vermutlich noch auf dem Weg. Sie hatte ihm nichts von Karek`s Besuch gesagt, sonst wäre er auf keinen Fall zum Essen erschienen. Eine Lüge würde vermutlich helfen die Brücke zwischen zwei Völkern zu schlagen, dachte sie und schenkte Karek ein knappes Lächeln. "Wir müssen uns noch einen Augenblick gedulden, Karek. Ich bin sicher der Captain wird gleich zu uns stoßen!" versprach sie und atmete tief durch.
John Carter kam wenig später, vom Speisesaal in sein privates Speisezimmer und traute seinen Augen kaum. An dem gemütlich eingerichteten Tisch, an dem vier Personen Platz hatten saß nicht nur sein erster Offizier, sondern auch Karek. Er schüttelte heftig den Kopf. "Also dafür habe ich keine Zeit...!" knurrte er. "Bitte setzen sie sich, Captain!" sagte Hayes, aus Furcht, dass der Captain kehrt machte und wieder ging. Der Captain presste verärgert die Lippen aufeinander, zögerte einen Moment und nahm schließlich am Kopf des Tisches Platz. Zu seiner rechten saß sein erster Offizier, während Karek zu seiner linken saß und gerade begonnen hatte eine dünne Weißbrotstange zu essen. Der Captain bedachte ihn mit keinem Blick sondern warf seinem ersten Offizier einen kühlen Blick zu. "Könnten sie mir vielleicht erklären wieso sie Karek eingeladen haben und mir kein Wort gesagt haben, Lieutenant?" knurrte Carter bissig. "Sie wollten doch befördert werden? Oder habe ich vielleicht etwas verpasst?" fügte er hinzu und wartete auf eine Antwort. "Tut mir leid falls meine Anwesenheit ein Problem darstellt, Captain Carter. Mir wurde gesagt das sie mich eingeladen hätten. Aber wenn sie wollen werde ich zurück in mein Dorf gehen...!" sagte Karek stattdessen, stand auf und wandte sich zur Tür. Widerwillig hob der Captain eine Hand und hielt den Gast zurück. "Ist schon in Ordnung, Karek. Sie wurden eingeladen und werden auch bei uns essen." Carter blickte aus dem Fenster zu seiner linken und stellte fest dass die Sonne bereits untergegangen war und die Themperaturen schnell fallen würde. Karek war auf dem Planeten zu Hause, aber in dieser Kälte wollte er ihn nicht in sein Dorf zurück kehren lassen. Karek nickte dem Captain zu und setzt sich wieder an den Tisch. Er hatte in den vergangenen Tagen viele Gespräche mit den Menschen geführt und sogar einen Minicomputer erhalten um die Geschichte der Menschheit zu studieren und sehr viel nützliches erfahren. Am besten gefielen ihm die Kriege und dass außergewöhnliche Essen dieser neuen Spezies. Er sah Hayes hoffnungsvoll an. "Was steht heute Abend auf ihrer Speisekarte, Lieutenant Hayes?"
Genau in diesem Augenblick kam der Steward aus dem Kombüsengang und brachte drei Teller, zwei mit Fleisch und einen mit gegrilltem Gemüse. Der Steward stellte den Teller mit dem gegrillten Gemüse direkt vor Lieutenant Hayes, welche niemals Fleisch gegessen hatte und es nicht vor hatte. Sie liebte jedes Tier auf der Erde und konnte sich nicht vorstellen es zu verspeisen. "Sieht köstlich aus." sagte Karek und roch genüßlich an seinem Mahl. "Ein herzliches Dankeschön an den Koch!" Der Steward nickte und ging. Carter und Karek begannen sich über ihr Essen her zu machen, während Hayes zu einer Brotstange griff, ab biss und herzhaft kaute. Dabei begann sie die beiden Männer zu mustern, auch wenn Karek nicht unbedingt ein menschlicher Mann war. Seine Katzenaugen schienen aufzuleuchten, während er genüßlich in die Spareribs biss. "Karek, darf ich ihnen eine Frage stellen?" unterbrach Hayes nach einiger Zeit die Stille. "Alles was sie wollen, Lieutenant Hayes." antwortete er und wandte sich einem weiteren Stück Fleisch zu. "Was wissen sie über die Sammler?" fragte sie und Karek erstarrte förmlich. Ihm war das Fleisch aus den Hände gefallen und sein Gesichtsausdruck glich dem eines Toten. Hayes hatte bereits überlegt dem Chefarzt bescheid zu geben, entspannte sich jedoch wieder als Karek´s Farbe zurück kam. Vermutlich hatte er begriffen das sie oder der Captain keine Ruhe geben würden. Sie wollten unbedingt ein paar Antworten auf ihre Fragen. Karek nickte langsam, wischte sich den Mund und nippte an seinem Wasser Glas. "Sie wollen es wirklich wissen oder? Ich kann sie nicht überzeugen es bleiben zu lassen?" Hayes schüttelte den Kopf. Nun wollte sie es ebenfalls wissen. "Also gut! Ich werde ihnen berichten was ich noch weiss..." begann er und spürte wie sein Herz schneller schlug.
"Haben sie sich inzwischen für ihr kindisches Verhalten beim Captain entschuldigt, Archer?" wollte Rachel Greenwood wissen aber Archer sagte keinen Ton. Er hatte den Speisesaal betreten um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, ehe er sich wieder in sein Quartier zurück zog. Er musste zugeben das sie ihn an etwas erinnert hatte. Seit dem der Captain ihn gerügt hatte, verließ er kaum sein Quartier. Vielleicht eine kindische Reaktion, aber auf diese Weise würde er dem Schiff und seiner Besatzung keinen weiteren Ärger einhandeln und konnte sich auf den Roman konzentrieren, den er von seiner Mutter vor dem Abflug geschenkt bekommen hatte. Er musste zugeben das ihm seine Freunde hin und wieder fehlten. Das Abenteuer war diesen Verzicht jedoch wert. Zumindest dachte er es immer. Mit einem Tablett, auf dem ein Sandwich und ein Glas Eistee ruhten, schlenderte er an einen der vielen kleinen Tische heran und setzte sich. Er stellte das Tablett vor sich und warf einen Blick aus einem der vier Fenster. Das Licht der beiden Monde schimmerte hinein und verlieh diesem ruhigen Abend eine besondere Note. Für einen Moment kam es ihm vor als wäre er wieder auf der Erde. Er saß zusammen mit seinen Eltern auf der Veranda ihres Hauses und blickte hinauf zu den Sternen. Schon früh hatte er sich gefragt welche Geheimnisse sich wohl in den unendlichen weiten des Alls, nur darauf warteten gelüftet zu werden. Er hatte seinen Urgroßvater leider nicht mehr kennen gelernt, dafür jede Menge Geschichten über ihn und seine Erfindung gehört. Manche stammten sogar aus der Zeit ehe ihm seine Erfindung eingefallen war. Sein Wunsch war es gewesen einmal persönlich mit seinem Urgroßvater zu sprechen und ihm zu sagen wie Stolz er auf diesen war. Peter Archer hatte sich zur Aufgabe gemacht, seinen Urgroßvater stolz zu machen. Er wollte etwas tun, was in seiner Familie, niemand vorher getan hatte. Er wollte zu den Sternen reisen und entdecken was noch niemand zuvor gesehen hatte. Hatte er ihn durch sein unüberlegtes Verhalten nun enttäuscht? Hätte er sich lieber an die Anweisungen des Captains halten sollen und nicht in das Dorf gehen? Er hatte auf diese Weise den ersten Kontakt zwischen ihren Völkern hergestellt, aber dafür den Captain enttäuscht. Vielleicht wurde es wirklich Zeit sich zu entschuldigen, überlegte er und biss anschließend in sein Sandwich. "Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Peter?" meinte Greenwood und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Sie nippte an ihrem Glas und sah ihm tief in die Augen. Es wirkte als wollte sie heraus finden, welche seine größte Schwäche war. Sie bedachte viele Crewmitglieder mit einem eisigen Blick. "Was wollen sie denn hören, Rachel?" entgegnete Archer genervt. Er hatte kein gutes Wort für die Kom-Expertin übrig. "Vielleicht das sie doch lieber Zuhause geblieben wären? Oder dass diese Mission zu viel für ihr Ego ist? Sie haben gegen einen direkten Befehl verstoßen und sich bisher nicht beim Captain entschuldigt. Wenn sie jemals wieder das Schiff verlassen wollen, sollten sie mal drüber nachdenken...!" erinnerte sie aber Archer grinste nur. Er wollte gute Miene zum bösen Spiel machen. "Was hat sie bloß so verbittert? Haben sie vergessen was es heisst Freunde zu haben oder nett zu sein? Wenn sie keinen Spaß im Leben haben? Wieso sitzen sie dann überhaupt noch hier und haben sich nicht längst umgebracht? Haben sie auf diese Fragen eine Antwort, Doktor?" verlangte er zu wissen und sah ihr tief in die Augen. Sie wandte ihren Blick ab und sah zu der Essensausgabe hinüber. "Das hatte ich auch nicht erwartet...." schnaufte er, nahm seinen Eistee, stand auf und verließ augenblicklich den Raum. Die Kom-Expertin wusste nicht mehr was sie sagen sollte. Er hatte sie an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und versuchte nicht zu weinen. Sie durfte auf keinen Fall schwäche zeigen. Zu einer Dame passten Gefühle nicht.
"Wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde, so würde ich es nicht glauben!" bemerkte Chief Miles als er den Maschinenraum betrat und Fry vorfand. Miles befand sich auf seinem täglichen Spaziergang und besuchte als letzte Station den Maschinenraum. Das leise Summen des Antriebs machte ihn jedes Mal sehr müde. Ohne dieses Summen brauchte er manchmal Stunden um überhaupt einzuschlafen. Er hatte sich bereits während seinem Dienst auf einem Unterseeboot, daran gewöhnt mit einem leisen Summen einzuschlafen. Es hatte ihn beruhigt. Nichts konnte ihn mehr zu Ruhe bringen wie dies. Die Enterprise erinnerte in vieler Hinsicht an ein U-Boot, auch wenn auf den Gängen und Korridoren durchaus mehr Platz war und die Quartiere geräumiger waren. Er musste seinen Raum mit zwei Ensign`s teilen, was ihn jedoch nicht sonderlich störte. Er war daran gewöhnt, da er mit fünf Brüdern aufgewachsen war und in seinem Elternhaus kaum Platz für Alle gewesen war. Fry kroch aus der Verbindungsröhre, legte den Schraubenschlüssel beiseite und klopfte die Hände ab. Er bedachte den Sicherheitschef mit keinem Blick, sondern zuckte lediglich die Schultern. "Anthony." rief er einem Techniker zu, die im Maschinenraum hin und her eilten: "Sie können es jetzt nochmals versuchen. Aber passen sie beim nächsten Mal etwas besser auf. Wenn die Leitung durchtrennt wird, brauchen wir uns um den Sauerstoff keine Sorgen mehr zu machen, dann explodiert das Schiff und nimmt um mit!" Der Techniker nickte knapp, nahm den Schraubenschlüssel ebenfalls zur Hand und kroch nun selbst in die Röhre. Fry trat an eine Kontrollkonsole und warf einen prüfenden Blick darauf. "Der Antrieb muss ständig im Auge gehalten werden oder wir werden den Planeten niemals wieder verlassen!" bemerkte Fry. Chief Miles interessierte sich nicht sonderlich für den Antrieb des Schiffs. Ihm lag die Sicherheit mehr am Herzen. "Was führt sie eigentlich in mein bescheidenes Reich? Wollte der Captain irgendetwas von mir?" fragte er aber Miles schüttelte den Kopf. "Nein. Ich wollte nur meinen täglichen Rundgang hinter mich bringen. Als ich noch auf einem U-Boot gedient habe, find ich damit an. Es wirkt beruhigend und lässt mir Zeit zum nachdenken." erklärte Miles. "Haben sie überhaupt Zeit zum abschalten, Fry? Auf mich wirken sie als könnten sie den Maschinenraum nicht einmal in Ruhe lassen." Fry zuckte wieder die Schultern. "Ich bin daran gewöhnt nicht viel zu schlafen. Damals war ich am Bau des Schiffs beteiligt und bin nicht wirklich zum schlafen gekommen, weshalb ich jetzt auch nicht daran denken kann. Alte Gewohnheiten wird man nur schlecht los." "Sie sagen es..." stimmte Miles nicktend zu.
"Die Sammler sind vor zwei Jahrhunderten zum ersten Mal aufgetaucht. Damals haben sie begonnen einige von meinem Volk auf ihr Schiff zu bringen und sind verschwunden. Wir haben niemals wieder etwas von unseren Leuten gehört...." Karek brach ab. Die Erinnerung schien ihm im Herzen sehr weh zu tun, dachte Lieutenant Hayes und überlegte ob sie nicht das Thema wechseln sollte. Dann würden sie vielleicht niemals mehr etwas mehr über die Sammler erfahren und sie wusste das der Captain nicht mehr locker lassen konnte. "Woher wissen sie dass es zweihunder Jahre her ist, Karek? Haben sie Aufzeichnungen gefunden? Oder werden solche Geschichten an die nächste Generation weitergegeben?" wollte sie wissen. "Bei den Equinox ist es ein bisschen anders. Wir brauchen unseren Nachkommen keine Geschichten zu erzählen, da unser Wissensschatz an die nächste Generation weitergegeben wird. Das Wissen befindet sich in den Zellen!" versuchte er zu erklären und die Beiden nickten knapp. "Wann sind die Sammler zum letzten Mal erschienen?" wollte nun der Captain wissen. Karek zog die Stirn in Falten und überlegte einen Moment. "Ich war noch klein als sie kamen und einige von uns mitnahmen. Darunter auch meine Geschwister. Ich habe es immer als den Lauf der Dinge hingenommen und niemals die Methoden der Sammler in Frage gestellt. Wenn sie beim nächsten Mal kommen, werden sie mich und die Älteren meines Volkes mitnehmen. Wir werden zu unserer letzten Reise aufbrechen!" Der Captain nickte knapp. "Wann werden die Sammler zurück kommen?" hakte der Captain nach. "Ihr Aufklärer kam immer zuerst. Es wird nicht mehr lange dauern. Wollen sie noch mehr wissen, Captain?" Der Captain schüttelte den Kopf. "Nein. Ich weiss jetzt was ich wissen wollte!"
Hitzewelle
"John, schön endlich etwas von ihnen zu hören! Wie geht es ihnen? Und wie waren die letzten Monate?" wollte Admiral Harold Shepard wissen, nachdem sein Gesicht auf dem Minicomputer in Carter`s Büroraum erschienen war. Der Admiral sah um keinen Tag älter aus. Noch immer waren seine Haare grau und sein Schnurbart gepflegt. Carter fragte sich ob auf der Erde ebenfalls ein Jahr vergangen war, oder ob es der Besatzung bloß so vorgekommen war. "Aufregend! Wie sie meinem Bericht entnehmen werden, hat die Besatzung schon einige Entdeckungen gemacht die das Leben auf der Erde verbessern werden. In meinem Bericht erfahren sie Einzelheiten über Pflanzen, Astronomie, Nahrungsmittel und das erste Volk dem wir dank Peter Archer begegnet sind. Die Equinox!" berichtete Carter und sah wie sich das Gesicht des Admiral`s aufhellte. Im Hintergrund des Admirals befand sich das NASA-Zeichen und verlieh diesem Augenblick bedeutung. Carter war jedoch froh mit niemand anderem als Shepard in Kontakt getreten zu sein. Er hatte niemals ein gutes Verhältnis zu dem Projektleiter der NASA aufbauen können und wusste dass es diesem nicht anders ging. Hin und wieder wurde die Verbindung unterbrochen. Das Bild wurde schwarze und der Ton fiel einige Sekunden lang aus. Doktor Greenwood hatte mit ihrer Erfindung eine Kommunikation erst möglich gemacht, was Carter zu schätzen wusste. Andernfalls hätte die Erde während der fünf Jahre keinen Ton gehört und das Projekt vielleicht auf Eis gelegt. Greenwood hatte sich ihren Platz in der Geschichte verdient. "Ich hoffe sie haben noch mehr über die neue Spezies als nur einen Namen, John? Unsere Wissenschaftler können es garnicht mehr erwarten, sich ihre Aufzeichnungen anzusehen und selbst mit ihren Studien zu beginnen." rief Shepard voller Begeisterung. "Kommen sie mit ihrer Ausrüstung hin oder sollen wir ihnen noch etwas zur neuen Plutostation schicken?" Carter runzelte die Stirn. "Die Plutostation ist schon fertig? Wann ist denn dass passiert? Wir sind noch nicht lange in dieser neuen Galaxie." Shepard zuckte die Achseln. "Dank des neuen Treibstoffs können unsere Transportschiffe längere Strecken hinnehmen und sind meist nur einigen Wochen unterwegs. Die Station wurde in wenigen Monaten errichtet und dient als Versorgungsstrecke zwischen der Erde und Equin. Auf diese Weise brauchen sie nicht den langen Weg zur Erde antreten!" Carter grinste matt. "Damit sollten wir allerdings noch eine Weile warten, Admiral. Bisher haben wir nicht mal zwei Prozent des Planeten erkundet, weshalb wir nicht sagen können ob uns weitere Bedrohungen erwarten, oder ob wir auf Equin alleine sind. Sie sollten auf einen weiteren Bericht warten, ehe sie anfangen ein Schiff zu unserer Position zu senden." Shepard wirkte irritiert. "Ihr nächster Bericht würde sich ein Jahr hinziehen! Ich bin mir nicht sicher ob ich die NASA solange zurück halten kann. Es wird bereits über eine zweite Mission nachgedacht. Sie wissen das ein weiterer Enterprise-Typ entwickelt wird?" "Ja. Das Schiff wurde zwei Jahre vor unserem Start in Produktion gegeben und könnte in einigen Jahren fertig sein. Nachdem man Dreizig Jahre brauchte um die Enterprise fertig zu stellen, werden die nächsten Schiffe dieses Typs schneller von dannen gehen und billiger sein. Ich hoffe die NASA verspricht sich nicht allzu viel von einem weiteren Schiff!" Shepard zuckte die Schultern. "Wir müssen sehen was die Zukunft bringt. Schließlich soll nicht nur die Galaxie, in der sie sich befinden, erforscht werden!" erinnerte der Admiral und Carter nickte zustimmend. Er wusste bestens über die Pläne der NASA bescheid. Er hatte nicht vor die nächsten vier Jahre auf Equin zu verbringen. Es gab noch mehr zu entdecken. Carter suchte einen Moment nach den richtigen Worten. "Haben sie an die Post für meine Mannschaft gedacht, Admiral?" fragte er und Shepard nickte zustimmend. Er betätigte einige Tasten auf seinem Display und schon wurde eine Datei auf seinen Minicomputer geschickt. Neugierig öffnete Carter die Datei und war ehrlich überrascht. Es befanden sich etwa zweihundert persönliche Nachrichten, technische Daten über die experimentellen Technologien an Bord und vieles mehr, darin. Carter konnte ein breites Lächeln nicht länger unterdrücken. "Vielen Dank, Admiral. Ich bin sicher die Crew wird es freuen, etwas von ihren Familien zu hören." "Ich würde mich freuen bald wieder etwas von ihnen zu hören, John. Weiterhin Hals und Beinbruch!" entgegnete der Admiral und beendete eine Sekunde später die Verbindung. Carter lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück. Das leise Summe der Tür unterbrach die Stille. "Herein!" rief er und blickte auf als Lieutenant Hayes eintrat. "Was hat der Admiral gesagt, Sir?" wollte sie neugierig wissen und setzte sich auf einen der beiden anderen Stühle.
"Denkst du es wird den Captain stören wenn wir noch höher auf den Berg klettern? Schließlich sind wir schon sehr weit oben und dass ohne gesichert worden zu sein. Ich wollte mir zwar den Ausblick ansehen, aber nicht blitzschnell in die Tiefe stürzen, Nick." "Ich denke nicht dass es den Captain stört, Josh. Er ist schließlich nicht hier. Außerdem wollen wir nur einen Blick über den Berg erhaschen und keinen neuen Rekord aufstellen. Das Habitat wurde in die Höhlen des Bergs errichtet und bisher hat sich niemand die Mühe gemacht zu sehen was auf der anderen Seite ist. Ich finde es gut was wir Beide tun!" Josh nickte seinem Kollegen zu und erklomm weiter den Berg. Sie waren noch in der Nacht aufgebrochen um den Berg zu besteigen. Sie wollten unbedingt erfahren welche Geheimnisse sich auf der anderen Seite des Bergs befanden und konnten nicht mehr warten bis der Captain einen Erkundungstrupp entsannte um diese Rätzel zu lüften. Die Beiden Klimaforscher wollten sich selbst ein Bild machen und einen be- eindruckenden Bericht verfassen um somit die Aufmerksamkeit der Crew zu erhalten. Während dem vergangenen halben Jahr hatten die Forscher um Professor Henderson viele nützliche Entdeckungen gemacht, während Josh und Nick leer aus gingen. Sie konnte sich mit dieser Vorgehensweise auf keinen Fall zufrieden geben und wollten selbst eine unglaubliche Entdeckung machen. Josh spähte nach oben und bemerkte dass die Sonne dabei war aufzugehen und somit den neuen Tag einleitete. Ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht. "Die Sonne geht auf. Das wird ein schöner Tag werden. Ich habe die Sonne nicht einmal aufgehen sehen, während wir uns auf Equin aufhalten..." rief Josh so laut er konnte. Beide reckten den Kopf in die Höhe und spürten wie ihre Haut blitzschnell zu begann zu verbrennen. Sie versuchten zu schreien, musste jedoch einsehen das sie keine Chance hatten. Niemand würde sie in dieser Höhe hören oder ihnen recht zeitig zu Hilfe kommen. Nicht mal eine Sekunde später verbrannten ihre Körper zu Asche und wurden in alle Windrichtungen verstreut.
Peter Archer war sich niemals in seinem Leben popolärer vorgekommen als in diesem Moment. Er hatte den Fitnessraum betreten um seinen Körper zu trainieren und war von zehn Crewmitgliedern mit einem breiten Lächeln begrüßt worden. Mit einigen dieser Männer und Frauen hatte er bisher nichts zu tun gehabt. Sie gehörten dem Militär oder der Marine an und spielten somit in einer andere Liga als er selbst. Archer hatte das letzte Jahr hauptsächlich an der Seite von Friedrichs im Maschinenraum verbracht und sich selbst in der Kantine nicht einmal mit einem Offizier unterhalten. Bis auf Lieutenant Hayes, Corp oder den Captain hatte er keinen Kontakt zum restlichen Personal und fragte sich was nun anders war. War ihm über Nacht ein Horn gewachsen oder wieso starrten ihn die Offiziere vielsagend an? Was war hier los? Er warf sein Handtuch auf seine rechte Schulter, ließ sich auf einen der Liegestühle nieder und sah einem Ensign in die Augen. "Was ist denn los?" fragte er während die junge Frau abwinkte. "Wir haben von ihrer Belobigung erfahren und wollten ihnen gratulieren!" Archer runzelte die Stirn. "Welche Belobigung, Ensign? Ich verstehe nicht was sie meinen." erwiderte er und die junge Frau runzelte verblüfft die Stirn. "Der Captain hat vor einer Stunde eine Verbindung zur Erde aufgebaut und sie namentlich erwähnt. Sie haben den ersten Kontakt zu den Equinox hergestellt und somit eine Brücke zwischen unseren Völkern hergestellt. Haben sie dass etwa vergessen? Die Menschen zu Hause werden von unserer Mission ganz sicher nicht enttäuscht sein!" Archer legte die Stirn in Falten. Er musterte erst die 21jährige und dann jeden anderen Offizier im Raum. Er verstand noch immer nicht was eigentlich los war. Für ihn war diese Entdeckung nichts besonders. Es hatte ihm lediglich einen Streit mit dem Captain eingehandelt. "Wollen wir heute Abend nicht zusammen etwas essen? Ich habe mein Quartier für mich alleine." hauchte sie in sein Ohr. "Es tut mir leid, Ensign. Ich kenne nicht mal ihren Namen..." Sie winkte ab. "Ich heisse Tamara Jenson!" erwiderte sie und biss leidenschaftlich in sein Ohrläppchen. Archer verspürte ein kribbeln, löste sich jedoch von der jungen Frau und rannte förmlich aus dem Fitnessraum.
"Haben sie es gefunden, Major?" rief Doktor Dorian aufgeregt aber der Waffenoffizier schüttelte nur den Kopf. Er wurde begebeten sich mit einem Sicherheitsteam einige Höhlensysteme anzusehen in den der Physiker angeblich ein unbekanntes Wesen gesehen hatte. MacNeill hatte Alles stehen und liegen gelassen und hatte sich auf die Suche nach einem solchen Wesen gemacht, jedoch nichts gefunden. Er winkte Commander Johnson und Doktor Danes zu sich und betrat mit den Beiden einen Lagerraum. "Ich habe dort unter mindestens zwanzig Tunnel gefunden, die meine Leute und ich nicht in alle gleichzeitig untersuchen können. Es wäre leichter eine Nadel im Heuhaufen zu suchen. Und wer weiss ob ihr Wissenschaftler wirklich etwas Unbekanntes in einer der Höhlen gesehen hat. Viele Mitglieder ihrer Forschungsteams haben sich noch immer nicht daran gewöhnt den ganzen Tag im Habitat zu verbringen und sogar hier zu schlafen. Es könnte sein das sich Dorian an seinem eigenen Schatten erschreckt hat." schlussfolgerte MacNeill aber Danes schüttelte nur den Kopf. "Ich glaube Dorian wenn er etwas gesehen hat, war es wirklich dort unten und keine Einbildung, Major. Sie sollten sich vielleicht genauer umsehen, bevor sie einen meiner Leute für verrückt erklären." MacNeill sah hilfesuchend zu Commander Johnson, welcher aufmerksam zugehört hatte. Der Captain hatte ihm die Verantwortung über das Habitat übertragen und war somit verantwortlich für das Wohl der Wissenschaftler, Techniker und den wissenschaftlichen Ergebnissen. Er strich sich durch sein dichtes Haar. Er warf einen fragenden Blick zu dem Wissenschaftler und stellte fest dass dieser bleich im Gesicht wurde. "Wenn sich ihr Mann vom einem Psychologen untersuchen lässt und für geistig fit erklärt wird, fordere ich ein weiteres Team an und sehe mir die Höhlen genauer an!" agumentierte MacNeill und ehe Danes noch etwas sagen konnte, mischte sich der Commander ein: "Sie werden sich noch heute die erste Höhle ansehen, Major. Falls wirklich etwas dort unten ist, möchte ich nicht dass es uns heute Nacht überfällt. Ich werde ein weiteres Team anfordern und einen Arzt bzw. Psychologen informieren!" meinte Johnson bestimmend, klopfte auf sein Headset und wurde augenblicklich mit dem Sicherheitschef verbunden.
Chief Miles saß in der kleinen Sicherheitszentrale an seinem Minicomputer und las einen Brief seines Sohnes. Der sechsjährige hatte ihm von dem vergangenen Jahr berichtet und was sich für ihn verändert hatte. Seine Frau Eva hatte ihrem gemeinsamen Sohn selbst verständlich geholfen den Brief zu schreiben und Miles war Stolz auf seinen kleinen Mann. Zusammen mit dem vierseitigen Brief, wurde auch ein Foto gesendet das Eva und seinen Sohn bei einem Ausflug zeigte. Miles konnte sich von dem Bild garnicht mehr satt sehen. Er vermisste seine Familie und war erstaunt wie schnell sein Sohn gewachsen war. Das leise Summen seines Funkgeräts riss Miles aus seinen Gedanken. Er klopfte darauf und vernahm am anderen Ende die Stimme des Commanders. "Chief, würden sie bitte ein Sicherheitsteam zum Habitat schicken!" Miles runzelte die Stirn. Er schloss die Datein und blickte einen kurzen Moment auf den schwarzen Bildschirm. "Ist irgendetwas passiert?" "Nein. Es ist bloß eine Vorsichtsmaßnahme, Chief. Ich habe Major MacNeill gebeten sich die verschiedenen Tunnelsysteme in der Höhle anzusehen und möchte lieber nicht überrascht werden sollte doch irgendetwas in den Höhlen leben." erklärte er und Miles nickte knapp. "Nagut. Ich werde ihnen ein Sicherheitsteam schicken. Soll ich den Captain informieren?" "Nein. Das brauchen sie nicht. Wenn wir nichts finden, habe ich vielleicht die Zeit des Captains verschwendet und möchte außerdem nicht wie ein Idiot da stehen." erwiderte er und beendete die Verbindung. Miles überlegte einen Moment ob er nicht doch den Captain informieren sollte. Dann erinnerte er sich an dessen Gespräch mit der Erde und beschloss ihm später eine Nachricht zu schicken. Miles nippte an seinem Kaffee, öffnete wieder den Brief seines Sohnes und las ihn erneut.
"Denken sie wirklich dass die NASA den Bau des zweiten Schiffes beschleunigen wird?" hakte Lieutenant Hayes nach und der Captain nickte knapp. Er war davon fest überzeugt. Die NASA hatte schon immer Alles über unbekannte Planeten, Monde und Galaxien wissen wollen. Sie würden sich nicht mit einem Jahrlichen Bericht zu frieden geben. Sie würden ein Raumschiff nach dem Anderen los schicken um auf diese Weise jede Galaxie zu erkunden. Die Gefahren waren den Politikern vollkommen egal. Selbst für Admiral Shepard würde dies im ernstfall keine Rolle spielen. "Wird der Bau eines zweiten Schiffes nicht noch einige Jahre hinziehen?" "Stimmt schon, Lieutenant. Für die Enterprise haben die besten Wissenschaftler und Konstruktöre mehr als dreizig Jahre gebraucht. Bei anderen Schiffen dieser Schiffsklasse wird es schneller gehen. Sie werden das Schiff in einigen Jahren fertig stellen können, es mit Besatzung ausstatten und auf die Reise schicken. Es wird jedoch keine Rolle mehr spielen ob das Schiff bereit ist oder nicht. Vielleicht waren die Menschen noch nicht so weit um das Universum zu erkunden..." murmelte der Captain und hielt inne. Lieutenant Hayes stuzte. "Wollten sie nicht auch als erste Mensch in einen anderen Teil des Weltraums aufbrechen, Sir? Wollten sie nicht dorthin fliegen wo niemals ein Mensch zuvor gewesen ist? Wollten sie keine Geschichte schreiben?" wollte sie neugierig wissen aber der Captain schüttelte den Kopf. Er sah seinem ersten Offizier tief in die Augen. "Ich wollte eigentlich nur mit Menschen zusammen sein, die mit mehr bedeuten als ich sagen kann...!" sagte er und Hayes verstand was er damit gemeint hatte. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie lehnte sich ein Stück weit nach vorne, legte den Kopf schief und konnte es garnicht erwarten seine Lippen auf ihren zu spüren. Der Türmelder verhinderte das Beide sich küssten. Der Captain schüttelte den Kopf, zog seine Uniform zurecht und wandte sich zur Tür um. "Kommen sie rein!" rief er und bekam große Augen als Inara plötzlich in der Tür stand.
John Carter runzelte die Stirn und erhob sich blitzschnell von seinem Stuhl. Inara wirkte verstört und brauchte einige Sekunden um sich zu beruhigen. "Inara? Was ist denn passiert? Ist etwas mit Karek?" fragte er besorgt aber die Equinox schüttelte den Kopf. Sie zeigte auf das Fenster und ihre Katzenaugen begannen hell aufzuleuchten. "Sie müssen unbedingt ihre Besatzung warnen, Captain! Die Sonne ist dabei aufzugehen und bald beginnt eine Hitzewelle die sie sich nicht vorstellen können." Nun erhob sich Hayes ebenfalls und sah die Besucherin fragend an. "Was meinen sie damit, Inara?" "Im Sommer müssen sich die Equinox in den Höhlen vor den Sonnenstrahlen verstecken. Die Sonne brennt so heiß das Pflanzen, Tiere und Wälder in dieser Hitze verbrennen. Sie müssen ihre Besatzung in Sicherheit bringen..." flehte sie förmlich und Carter tat wie geheißen. Er verließ mit schnellen Schritten seinen Raum, trat auf die Brücke und wandte sich an seine Offiziere. "Jeffrey, werden noch immer die Lebensmittel aufs Schiff gebracht oder ist der Transfer abgeschlossen?" Der Sonaroffizier überprüfte seine Anzeigen. "Es wird noch etwa eine Stunde dauern. Das Team von Doktor Trevor hat viele verschiedene Früchte gesammelt. Außerdem muss das frische Wasser aus der kleinen Quelle im Habitat noch in die Fässer gefült werden, Sir." Carter winkte ab und wandte sich an die Kom-Expertin. "Rachel, stellen sie bitte eine Verbindung zu den Teams her die sich zur Zeit nicht an Bord der Enterprise befinden! Sagen sie ihnen das sie sofort zurück kommen sollen. Wer die Enterprise nicht erreichen kann, soll im Habitat bleiben..." befahl er und warf Inara einen vielsagenden Blick zu. "Ihre Leute sind in den Höhlen sicher. Sie dürfen jedoch nicht nach draußen gehen." erklärte sie. "Die Kommunikation ist ausgefallen, Captain!" verkündete Greenwood und Carter fiel die Kinnlade hinunter.
"Ist die gesamte Kommunikation ausgefallen, Doktor?" fragte Hayes an Carter´s Stelle aber Greenwood schüttelte den Kopf. "Die Schiffsinternekommunikation funktioniert noch, Lieutenant. Ich kann jedoch keine Verbindung zum Habitat oder Commander Johnson ausbauen. Es muss etwas mit den Sonnenflecken zu tun haben." berichtete sie und spürte wie ihr Herz schneller schlug. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. "Rufen sie alle Decks und sagen sie der Crew das sie auf keinen Fall das Schiff verlassen dürfen und sich von den Fenster entfernen sollen. Informieren sie Fry. Er soll auf keinen Fall den neuen Treibstoff für den Start verwenden oder wir gehen in Flammen auf!" befahl die Lieutenant und Greenwood nickte. Sie machte sich sofort an die Arbeit. Zusammen mit dem Captain betrat Lieutenant Hayes den Turbolift, fuhr damit bis zum E-Decks und rannte den Korridor bis hin zu Laderampe hinunter. Sie durften keinen Zeit mehr verlieren.
Commander Johnson wusste nicht was er sagen oder denken sollte. Er hatte von einem Sicherheitsoffizier erfahren das der Captain ihn sprechen wollte und hatte deswegen das Habitat verlassen. Nun standen sich die beiden Männer gegenüber und Johnson erfuhr etwas dass ihm nicht gefiel. "Und was sollen wir jetzt machen, Sir? Es wird Stunden dauern um alle Wissenschaftler an Bord zu holen. Das werden wir nicht mehr schaffen." "Inara hat gesagt die Wissenschaftler wären im Habitat vor der Hitzewelle sicher. Sorgen sie dafür das niemand das Habitat verlässt oder in Panik ausbricht. Ich verlasse mich auf sie, Commander!" Johnson nickte und erstarrte. Die ersten Sonnenstrahlen fielen eine Sekunde später auf die Enterprise. "Captain!" schrie Johnson so laut er konnte. Carter als auch Hayes drehten sich blitzschnell in die entsprechende Richtung und trauten ihren Augen nicht. Selbst Major MacNeill, welcher eben neben die kleine Gruppe getreten war, konnte es kaum fassen. "Oh Scheiße...!" schnaufte er, drehte sich um und rannte so schnell er konnte zum Habitat. Johnson folgte ihm. Einige Sonnenstrahlen fielen bereits in den Höhleneingang hinein und begannen einen Fass mit Wasser zu verdampfen. Johnson zog den Nothebel nach unten, woraufhin sich eine riesige Metalltür schloss und das Habitat sicherte. MacNeill trat aus dem Schatten heraus und sah den Commander fragend an. "Was war dass denn?" Johnson zuckte die Schultern. "Ich weiss es nicht! Wir sollten das Habitat jedoch nicht verlassen. Ich möchte nicht gegrillt werden..." meinte er und sah zu dem geplanzten Wasserfass hinüber. Sie hatten noch einmal Glück gehabt.
Die Enterprise wurde inzwischen von leichten Erschütterungen heimgesucht. Hin und wieder explodierten einige Kabel und ließen Funken sprießen. Der Chefingenieur wurde bereits zweimal zu Boden geworfen. Er rappelte sich wieder auf, trat an eine Konsole und überprüfte die Werte als Chief Miles den Maschinenraum betrat. Er zog bei einer kleinen Explosion den Kopf ein und trat neben den Igenieur. "Was zum Teufel ist eigentlich los, Chief? Werden wir angegriffen?" wollte Fry wissen aber Miles schüttelte den Kopf. "Ich erzähle es ihnen später. Jetzt sollten sie erstmal daran denken den neuen Treibstoff nicht für unseren Start zu verwenden." Fry zog eine Braune nach oben, nickte und drückte einige Knöpfte auf der Konsole. Miles klopfte auf sein Headset und wurde augenblicklich mit dem Captain verbunden. "Alles bereit, Sir." verkündete er.
"Bringen sie uns nach oben!" befahl der Captain mit fester Stimme und wurde augenblicklich auf die gegenüberliegende Seite des Turbolift geschleudert. Dabei fing er sich mit seinen Hände ab und verbrannte sich diese somit. Es roch nach verbranntem Fleisch und Lieutenant Hayes musste kräftig schlucken als sie einen Blick auf seine Hände warf. Carter biss die Zähne zusammen. Er spürte wie ihm der Schmerz seine Kraft raubte und er beinahe Ohnmächtig geworden wäre. Hayes wollte in diesem Moment auf ihr Funkgerät klopfen, als seine Hände begannen sich selbst zu heilen. Die Brandblasen verschwanden in sekundenschnelle und brachten eine gesunde Haut zum Vorschein. Hayes erstarrte. Sie konnte nicht glauben was sich soeben vor ihren Augen abgespielt hatte. "Bringen sie uns auf die Licht abgewandte Seite des Planeten!" wies er den Piloten an. Er drehte sich zu Hayes um, welche noch immer nicht wusste was sie denken sollte. Sie starrte weiterhin auf seine Hände. "Es ist eine sehr lange Geschichte!" kommentierte der Captain und Hayes nickte knapp. Eine leichte Erschütterung verriet den Beiden dass die Enterprise soeben gestartet war und in wenigen Sekunden den Planeten verlassen hatte. Carter hoffte dass die Sommerzeit nicht allzu lange anhalten würde.
Carl Johanssen hatte sich seinen Aufenthalt auf den Planeten anders vorgestellt. Er hatte erwartet etwas mehr von der Umgebung zu sehen und nicht seit sieben Wochen im Habitat eingesperrt zu sein. Wegen den Sonnenstrahlen wurde die Forschungszentrale vor einiger Zeit abgeriegelt und ermöglichte den Wissenschaftlern lediglich einen Moment der Ruhe, sobald es Nacht geworden war und keine Gefahr bestand. Carl glaubte schon fast verrückt zu werden. Sieben Wochen ohne Sonnenlicht erforderten seine volle Konzentration. Am liebsten wollte er die Türen öffnen und hinaus laufen um die Sonne zu genießen. Diese wäre jedoch tödlich. Zwei seiner Kollegen hatte bereits mit dem Leben bezahlt, als sie den Sonnenstrahlen einige Sekunden lang ausgesetzt waren und bei lebendigem Leibe verbrannten. Kein schöner Abschied, dachte er und verzog das Gesicht. Seine beiden Kollegen hatten sicherlich nicht vor so weit von Zuhause zu sterben. Wer hatte dies schon? Carl ahnte jedoch dass die Beiden nicht die letzten Todesopfer sein würden. "Carl, träumst du?" wollte Harry Donovan wissen und trat zu dem Wissenschaftler. Sie befanden sich in einer kleineren Höhle und genoßen die frische und kühle Luft. "Ich war gerade in Gedanken. Findest du es nicht manchmal auch be-ängstigend das wir jeden Tag unser Leben auf diesem Planeten verlieren können. Wenn man mal darüber nachdenkt, überlegt man sich zweimal die Enterprise zu verlassen." Harry zuckte die Schultern. "Selbst wenn ich an mein Quartier auf der Enterprise denken würde, könnte ich es ohnehin nicht erreichen. Das Schiff befindet sich in der Umlaufbahn um Equin und wird nicht landen, ehe die Hitzewelle vorbei ist. Du solltest aufhören dir solche Gedanken zu machen." meinte Harry und wandte sich wieder ab. Er wollte wohl nur kurz nach ihm sehen. Die letzten Wochen waren für die Wissenschaftler schwer gewesen. Plötzlich wurden sie an die Realität erinnert und mussten versuchen damit umzugehen. Carl fand es großartig das Doktor Neuhaus, der Psychologe, anwesend war um sich die Sorgen und Ängste anzuhören. Auf diese Weise hatte er vielen Kollegen geholfen. Carl fragte sich jedoch ob Doktor Dorian verrückt war oder wirklich etwas gesehen hatte. Er wusste dass es Leben auf Equin gab, sonst hätte er vor einiger Zeit den kleinen Equinoxjungen nicht gefunden. Er konnte sich jedoch nicht vorstellen dass irgendetwas in diesen Höhlen lebte und bloß auf Nahrung wartete. Er schüttelte seine Überlegungen ab, drehte dem Höhleneingang den Rücken zu und verspürte einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf. Ihm wurde schwarz vor Augen.
"Wieso will mir eigentlich niemand glauben? Ich weiss das ich etwas gesehen habe und das wir in diesen Höhlen nicht alleine sind." fauchte Doktor Dorian aufgebracht und fing sich einen vielsagenden Blick von Doktor Neuhaus ein. Der Psychologe hatte versucht dem Wissenschaftler gegen seine Wahnvorstellungen zu helfen, musste jedoch einsehen das er nichts dagegen tun konnte. Dorian blieb bei seiner Geschichte und versuchte seit sieben Woche Panik unter den Mitgliedern des Forschungsteams zu verbreiten. Neuhaus hatte vorgeschlagen Dorian unter Drogen zu setzen, um ihn damit zu beruhigen, musste jedoch einsehen das Christina Sabian mit ihm nicht einer Meinung war. Sie hatte niemals etwas von Antidepressivern gehalten, was ihn sehr enttäuschte. "Fühlen sie sich öfters von jemand anderem verfolgt?" fragte Neuhaus stattdessen aber Dorian winkte ab. "Ich bin nicht verrückt! Und ich werde mich nicht mehr mit ihnen unterhalten." knurrte er, stand auf und verließ den Büroraum. Neuhaus schüttelte den Kopf. "Ich bin wirklich positiv beeindruckt, Gregor. Anfangs dachte ich sie wären vollkommen unfähig und eine schlechte Besetzung für diesen so tollen und wichtigen Job. Aber jetzt weiss ich das sie das Talent entwickelt haben, die Patienten zu verscheuchen und sie als verrückt hin zu stellen!" murmelte Doktor Sabian sarkastisch und setzte ein breites Grinsen auf. Sie mochte den Psychologen nicht und hatte nicht verstanden was er überhaupt bei dieser Mission zu suchen hatte. "Ich weiss sie die hohe Kunst des Geistes nicht verstehen, Christina. Sie sind eben nur eine Ärztin und verstehen nichts von den Gefühlen anderer Menschen." "Und sie?" kommentierte sie und legte die Stirn in Falten. "Wenn sie so viel von den Gefühlen anderer Menschen verstehen, wieso haben sie Dorian keinen Glauben geschenkt? Wir sind auf einem anderen Planeten, auf dem es außer uns und den Equinox noch andere Lebensformen geben wird. Wie können sie sicher sein das Dorian sich eine Erscheinung bloß eingebildet haben soll? Halten sie ihn für psychisch schwach?" erinnerte sie und ehe Neuhaus etwas antworten konnte, wurden die Beiden von einem lauten Schrei unterbrochen. Sie erstarrten, sahen sich fragend an und rannten aus dem Laborraum. Die Beiden traten neben Commander Johnson und Major MacNeill, welche bereits mit ihren Pistolen im Anschlag auf den Eingang in eine kleinere Höhle zielten.
"Verdammt! Was war dass?" murmelte MacNeill, schaltete eine Taschenlampe ein und leuchtete vorsichtig in den dunklen Gang hinein. "Hörte sich nach einem Schrei an!" bemerkte Doktor Sabian. Sie warf ebenfalls einen Blick in den Gang, musste jedoch einsehen dass es nichts zu erkennen gab. Commander Johnson drehte sich zu einem Sicherheitsoffizier um, der soeben mit einem Maschinengewehr in beiden Händen auf die kleine Gruppe zu kam. "Ensign Wildman, würden sie bitte die Anwesenden durch zählen und mit dann Bericht erstatten!" wies er den Offizier an. "Denken sie jemand von dem Team fehlt?" erkundigte sich Sabian hoffnungsvoll, aber Johnson zuckte nur die Schultern. Er wusste es nicht und wollte es nicht wissen. Draußen scheinte eine tödliche Sonne und im innern des Habitats lief irgendein Wesen frei herum. Das Alles musste ein böser Traum sein.
Eine knappe Stunde später hatten Commander Johnson und alle anderen Mitglieder des Forschungsteams Gewissheit. Zwei ihrer Kollegen fehlten und mussten vermutlich für Tod erklärt werden. Johnson lehnte sich auf die Rückenlehne eines Stuhls und überlegte fieberhaft was sie tun sollten. Vierzig Wissenschaftler wollten von einer kleinen Gruppe beschützt werden und Johnson hatte keine Ahnung wie er dies schaffen sollte. Er wünschte sich das der Captain hier wäre um zu helfen. Er war froh das bei der Besprechung nicht alle Wissenschaftler teilgenommen hatten. Er wusste jetzt schon nicht was er den Anderen sagen sollte. "Ich habe es doch gesagt! Irgendetwas lebendiges ist hier und hat sich um unsere beiden Kollgen gekümmert. Sie hätten mir vielleicht lieber zu hören sollen, statt mich zum Vollidioten zu machen, Doktor Neuhaus!" meinte Dorian und verließ den Lagerraum. Während Johnson weiterhin überlegte was er tun sollte, begann MacNeill eine Schrotflinte zu laden. Dieses Mal brauchte er jedoch mehr als einen Schuss. "Was schlagen sie vor, Major?" "Wir werden uns aufteilen und auf die Jagd gehen. Zwei Höhlen haben wir bisher nicht gecheckt und werden dort sicherlich fündig werden." erwiderte der Major und fing sich einen vielsagenden Blick von Neuhaus ein. "Sie wollen uns schutzlos zurück lassen, Major?" MacNeill stuzte. "Wieso schutzlos? Sie sind alle bewaffnet und wurden an Schusswaffen ausgebildet. Wäre es nicht so, hätte ihnen der Captain kaum erlaubt auf diese Mission mitzukommen." MacNeill brach ab und hob einen Zeigefinger. "Ich werde ein Sicherheitsteam im Habitat lassen!" meinte er und beruhigte somit die Anwesenden. "Und was ist mit ihnen, Commander? Wollen sie zu unserem Problem nicht mal einen nützlichen Vorschlag beisteuern?" verlangte Doktor Danes zu wissen, aber Johnson wusste noch immer nicht was er sagen sollte. Mit schnellen Schritten verließ er den Lagerraum und wandte sich an einen Kommunikationsexperten. "Mister Hanson, können sie eine Nachricht an die Enterprise schicken und erklären was hier unter vorgeht? Vielleicht weiss der Captain was zu tun ist." bat er aber der 24jährige zuckte nur die Schultern. "Ich weiss nicht ob eine Nachricht überhaupt die Enterprise erreicht. Die Sonnenstrahlen verhindern seit Wochen eine Verbindung zum Schiff. Bisher konnte nicht mal eine Nachricht an Professor Henderson gesendet werden." erwiderte der Ensign und Johnson rollte die Augen. "Versuchen sie es einfach, Mister Hanson!" bat Johnson und wandte sich ab. Mit schnellen Schritten ging er auf das Eingangstor hinüber und lehnte sich dagegen. Was sollte er nur tun um fünfzig Menschenleben zu retten.
Commander Johnson wusste jetzt wieso ihm noch seinen 30 Jahren kein eigenes Kommando angeboten wurde. Wenn es wirklich drauf an kam etwas für andere Menschen zu tun, wusste er nicht was er tun sollte und zog sich am liebsten zurück. Dieses Mal stand jedoch viel mehr auf dem Spiel als das Leben der Anderen. Es ging hier auch um sein Leben und seine Zukunft. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen. "Kann ich ihnen irgendwie helfen, Commander?" wollte die Chefärztin besorgt wissen und trat zu dem Commander heran. Dabei musterte sie ihn gründlich und stellte fest das er nicht wusste wie er auf dieses Problem reagieren sollte. Sie legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. "Es ist keine Schande Angst vor etwas zu haben, Commander. Bloß wie ihnen die Leitung über das Habitat übertragen wurde, heißt es nicht das sie keine Angst haben müssen und mit jedem Problem zurecht kommen sollen. Angst ist etwas menschliches!" "Ich weiss das sie mich aufmuntern wollen und danke ihnen dafür, Doktor. Ich muss trotzdem meiner Angst etwas gegen dieses Wesen unternehmen. Bleiben sie immer in der Nähe eines Sicherheitsoffiziers, wenn sie diesen Tag überleben wollen...!" meinte er, stand auf und zog seine Pistole. Er marschierte mit schnellen Schritten zu Major MacNeill und betrat wenig später eine der beiden Höhlen. Sabian faltete die Hände vor der Brust und begann für Johnson zu beten. Sie hoffte das er zurück kommen würde.
"Danke für die Einladung zum Essen, Captain. Ich wäre vermutlich nicht mehr dazu gekommen!" meinte Chief Miles und biss schlag herzhaft ein Stück Steak hinunter. Carter als auch Lieutenant Hayes nickten knapp. Sie befanden sich alle in dem kleinen privaten Speisezimmer des Captain und aßen zu Abend. Der Captain hatte dies vorgeschlagen um wieder ein bisschen mehr Zeit mit den Menschen zu verbringen mit denen er bereits auf einem U-Boot gedient hatte. Sogar Sargent Bates gehörte zu den Anwesenden, obwohl er mit einer Einladung garnicht gerechnet hatte. Der Sonaroffizier hatte früher, auf dem U-Boot, viel privaten Kontakt zu seinem Captain gehabt und fühlte sich geschmeichelt. Wenigstens hatten sich manche Dinge nicht verändern. Bates nippte an seinem Weinglas. "Wie sind sie darauf gekommen ihre alte Mannschaft zum Essen einzuladen, Sir? Ich bin sicher dass sich Inara auch über eine solche Einladung gefreut hätte." bemerkte er aber Carter winkte ab. "Ich wollte heute Abend nicht alleine essen. Wenn sie beim nächsten Mal bedenken haben, brauchen sie nicht kommen, Curtis." "Ach keine Sorge, Sir. Ich habe bloß laut gedacht." sagte er und biss genüßlich in sein Sandwich. Carter schüttelte kaum merklich den Kopf. Er hatte sich diesen Abend eigentlich anders vorgestellt. Er wollte etwas mehr Zeit mit seinem ersten Offizier verbringen und hatte sie zu einem privaten Dinner eingeladen. Vermutlich hatte Hayes ihn falsch verstanden oder kalte Füße bekommen, da sie Miles und Bates dazu geholt hatte. Es wurde vielleicht Zeit realistisch zu denken. Er war nicht davon überzeugt das Hayes die gleichen Gefühle für ihn hatte, wie er für sie. Seit sie sich geküsst hatten war sie ihm aus dem Weg gegangen. Seine Wunderheilung vor einer Weile hatte es nur noch schlimmer gemacht. Das Interkom meldete sich: "Brücke an den Captain! Wir empfangen eine Nachricht von Equin. Sie sollten bitte sofort auf die Brücke kommen." verkündete Sargent Dale und beendete die Verbindung. Carter erhob sich von seinem Platz und wandte sich zur Tür. "Sollen wir mitkommen, Sir?" fragte Lieutenant Hayes aber Carter winkte ab. "Das wird vermutlich nicht nötig sein. Am anderen Ende ist bestimmt Doktor Neuhaus und verlangt abgeholt zu werden. Lassen sie sich nicht stören!" erwiderte er und verließ anschließend den Raum.
Mit gemischten Gefühlen verließ der Captain den Turbolift als dieser auf Deck-A hielt und die Türen öffnete. Er ging sofort auf die Kommunikationsexpertin zu und legte die Stirn in Falten. "Bericht!" bat er, während sie einige Knöpfe betätigte und die Nachricht abgespielt wurde. "Deutlicher ging es leider nicht, Captain. Es muss an den Sonnen-strahlen liegen!" meinte sie entschuldigend. "Hier spricht.....Habitat...zwei Wissenschaftler....tot....brauchen...Hilfe...!" Die Nachricht bestand nur aus Knistern und Knacken. Carter schnaufte und sah hilfesuchend zu der Kom-Expertin. "Tut mir leid, Sir. Ich habe versucht die Nachricht deutlicher zu machen, hatte jedoch keinen Erfolg." "Versuchen sie das Habitat irgendwie zu erreichen!" wies er die Expertin an. Er trat zu dem Kom-Verstärker neben dem Turbolift: "Brücke an Astrometrie?" "Hier Doktor Lee! Was kann ich für sie tun?" rief der Wissenschaftler. "Hier spricht der Captain, Doktor. Können sie mir sagen wielange die Hitzewelle noch andauern wird? Es gibt anscheind ein Problem im Habitat." "Etwa zehn Stunden, Sir. Aber selbst dann würde ich ihnen abraten mit einem Shuttle zu laden. Die Luft wird noch einige Tage recht warm sein und ist vermutlich in der Lage die Luftröhre eines Menschen zu rösten." antwortete Lee und Carter biss die Zähne zusammen. Er konnte nichts unternehmen um den Menschen im Habitat zu helfen. "Danke trotzdem, Doktor!" Carter drehte sich zum Wandschirm um der seit sieben Wochen den Planeten aus dem Weltraum zeigte und stemmte die Hände auf die Hüften. Er hoffte das MacNeill und seine Sicherheitsoffiziere mit diesem Problem zurecht kommen würden.
"So hatte ich mir diese Mission nicht vorgestellt!" murmelte Doktor Neuhaus aufgeregt und ging damit nicht nur der Chefärztin auf die Nerven sondern allen anderen Wissenschaftlern. Selbst ein Sicherheitsoffizier blickte hin und wieder zu ihm hinüber und funkelte ihn finster an. "Wir werden alle sterben!" wimmerte er weiter. "Nun nehmen sie sich endlich mal zusammen, Doktor. Sie werden überleben und uns weiterhin mit ihren blöden Sitzungen auf die Nerven gehen. Ich werde persönlich für ihre Sicherheit sorgen!" knurrte Sargent Neil Patricks. Der 28jährige konnte das Verhalten des Psychologen nachvollziehen aber nicht verstehen. Wieso war er auf die Enterprise gekommen, wenn er in stress Situationen keinen kühlen Kopf bewahren konnte? Es musste ein schlechter Scherz der NASA gewesen sein. Vielleicht war es schlechtes Karma, dachte er plötzlich und tadelte sich selbst, weil er nicht auf seine Ex-Freundin gehört hatte. Vielleicht hätte er Zuhause bleiben sollen? Er verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf, leuchtete den gesamten Bereich um die Laborräume ab und entspannte sich etwas. Er durfte auf keinen Fall einen Fehler machen und seine Aufsicht vernachlässigen.
Major MacNeill blickte sich in alle Richtungen um und achtete darauf wohin er ging. Er wollte auf keinen Fall in einen Hinterhalt hinein marschieren und nicht mehr lebend zurück kommen. Obwohl er alleinstehend war und niemand ihn vermissen würde, wollte er dennoch nicht sterben. Zumindest nicht im ersten Missionsjahr. Er hielt sein Schrotgewehr in beiden Händen direkt vor sich und marschierte den schmalen Höhlengang hinunter. Dabei hielt er ständig Funkkontakt zu einem anderen Team, welches die andere Höhle untersuchen sollte. Plötzlich stockte MacNeill der Atem. Vor ihm bäumte sich ein unbekanntes Wesen auf, holte aus und schlug ihn gegen die nächste Wand. Er sank in sich zusammen. Johnson wusste nicht was er tun sollte. Er zog den Abzug seiner Pistole und feuerte fünf Bleikugeln auf das Wesen ab und verletzte es schwer. Das Wesen wandte sich ab, sprang über seinen Kopf hinweg und rannte blitzschnell den Tunnel hinunter. Johnson half dem Waffenoffizier auf die Beine. "Gut gemacht, Commander!" MacNeill brach ab. "Wo ist die Kreatur?" fragte er und ehe Johnson antworten konnte, ertönten laute Schreie aus dem Habitat. Die beiden Männer zögerten nicht, sondern rannten ebenfalls durch den Tunnel.
Doktor Sabian traute ihren Augen nicht. Zehn Meter von ihr und den anderen Wissenschaftlern entfernt befand sich eine Kreatur die denen der Equinox sehr ähnelte. Sie erkannte sogar einige Übereinstimmungen und fragte sich ob sich die Equinox aus diesem Wesen entwickelt hatten oder irgendwann genauso aussehen würden. Sie wollte einige Test durchführen, wenn sie diesen Tag überleben würde. Das Wesen bleckte die Zähne und begann einen Sicherheitsoffizier zu fressen, den es vor einer Minute erschlagen hatte. Sie schloss ihre Augen und drehte ihre Kopf weg. Plötzlich erklangen laute Schuss- geräusche und schon öffnete sie ihre Augen wieder. Das Wesen lag auf dem Rücken und hatte mindestens dreizig Bleikugeln in der Brust. MacNeill als auch Johnson standen mit Sargent Patricks neben der "Argo" und waren mit einem Maschinengewehr bewaffnet. Die drei Männer atmeten erleichtert aus und waren froh im letzten Moment erschienen zu sein.
"Wie schaffen sie dass nur immer, Captain? Wie können sie so wichtige Entscheidungen treffen ohne zu wissen ob sie richtig oder falsch sind? Haben sie niemals Angst?" wollte Commander Johnson einige Tage später wissen. Er befand sich wieder an Bord der Enterprise, saß zusammen mit dem Captain in dessen Bereitschaftsraum und sah ihn fragend an. Der Captain hatte aus dem Fenster gestarrt und das Asteroidenfeld gemustert. Er hatte Dr. Lee`s Bitte nachgegeben das Feld untersuchen zu dürfen und war, wie er zugeben musste, gespannt auf die ersten Gesteinsproben und Aufzeichnungen die Shuttle Eins in einigen Stunden zur Enterprise zurück bringen sollte. Vielleicht würde die Besatzung auf diese Weise heraus finden wie alt Equin und die Galaxie eigentlich waren. Der NASA würden die astrometrischen Daten ebenfalls gefallen. Der Captain wandte sich an den Commander und suchte einen Moment die richtigen Worte. "Ich weiss auch nicht immer ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Manchmal muss man sich auf sein Gefühl verlassen. Nur weil sie nicht sofort wussten was sie tun sollten, sind sie noch lange kein schlechter Kommandant und sollten nicht aufgeben. Mit der Zeit werden sie ein Gefühl für solche Situationen bekommen und instinktiv handeln!" erwiderte der Captain, schenkte Johnson ein zufriedenes Lächeln und verließ seinen Raum. Er trat zurück auf die Brücke und nahm dort in seinem Sessel Platz. Fünf Besatzungsmitglieder, darunter vier Wissenschaftler, hatten in den letzten Monaten seit sie auf Equin gelandet waren das Leben verloren. Manchmal fragte sich Carter wie viele es nächstes Jahr werden würden?
Die Sammler / Teil 1
Es war vielleicht ein schöner Tag aber kein schöner Anlass um die Equinox aufzusuchen. Die Besatzung wurde gebeten den Equionx zu helfen, ihre kleinen Kinder in die Höhlen zu bringen, damit sie vor den Sammlern in Sicherheit wären. Captain Carter hatte dem zugestimmt und eine Shuttle mit einem Sicherheitsteam hinunter zum Habitat geschickt um von da aus mit der "Argo" das Dorf zuerreichen. Chief Miles hatte sich dazu freiwillig gemeldet. Er hatte bisher nicht einmal das Vergnügen das Dorf der Equinox zu sehen und wollte sich diese Erfahrung nicht nehmen lassen. Zum anderen hatte Major MacNeill Anweisung im Habitat zu bleiben um zu verhindern dass es ein weiteres Mal zu drei Todesopfern kam. Fünf Menschen hatten auf dieser Mission bereits ihr Leben gelassen und bedeuteten einen erheblichen Verlust. Obwohl Miles persönlich keine Wissen-schaftler leiden konnte, wollte er dennoch nicht dass diesen etwas passierte oder sie ihr Leben lassen mussten. Wissenschaft war schon immer mit einem gewissen Risiko verbunden, was auch für den Chef der Sicherheit galt. Vielleicht würde er irgendwann nicht mehr nach Hause zurück kommen. Er zuckte die Schultern und fing sich einen fragenden Blick ein. "Ist Alles in Ordnung, Chief?" wollte Crewman Willis wissen während Miles abwinkte. Er blickte wieder auf den Weg vor sich und erkannte Karek. Er unterhielt sich mit drei Mitgliedern seines Volkes. Vermutlich sollten diese bei den kleinen Kinder bleiben und das Sicherheitsteam durch die Höhlen führen. Miles sah genauer hin und erkannte Peter Archer. Was tat der Wissenschaftler dort?
"Machen sie sich keine Sorgen, Karek. Den Kinder wird nichts passieren. Chief Miles ist persönlich hergekommen um für deren Sicherheit zu sorgen. Außerdem werde ich ebenfalls dabei helfen." versicherte Archer und Karek nickte knapp. Irgendetwas schien dem alten Mann große Angst zu machen und Archer fragte sich was er tun konnte. "Mein Volk weiss ihre Hilfe zu schätzen, Mister Archer!" erwiderte Karek leise und blickte zum Himmel hinauf als ein lautes Geräusch erklang. Das Geräusch klang bedrohlich und Archer wusste das gleich etwas schlimmes passieren würde. Ein riesiges Raumschiff schoss aus den Wolken und näherte sich dem Dorf. Archer erstarrte. Es war so weit. Chief Miles sprang förmlich aus der "Argo", nahm ein Maschinengewehr und trat zu Archer hinüber. "Wenn die Möglichkeit besteht das Schiff runter zu holen, tun sie es mit allen Mittel!" wies Miles die drei Sicherheitsoffiziere an und zielte auf das näher kommende Raumschiff. Auf den Feldern befanden sich eine Handvoll Equinox und blickten ebenfalls hinauf zu dem Raumschiff. Ein weisser Lichtstrahl erschien, erfasste die Equinox und teleportierte sie davon. Archer als auch Miles wusste nicht mehr was sie denken sollten. Die Sammler waren höher entwickelt als die Menschen und stellte eine ernsthafte Bedrohung da. Miles hob seine Waffe und eröffnete das Feuer. Eine Bleikugel nach der anderen verließ sein Gewehr und versuchte die Außenhülle des Raumschiffs zu durchschlagen, ohne Erfolg, wie Miles erkennen musste. Er wandte sich einem Offizier zu. "Harrison, tun sie Alles um die Sammler daran zu hindern die Equinox an Bord ihres Schiffes zu holen!" brüllte er und der Offizier nickte knapp. Er rannte zur Argo, nahm dort einen Raketenwerfen und legte diesen auf seine Schulter. Einen Moment atmete er tief durch, nahm das Raumschiff ins Ziel und drückte den Abzug. Ein kleine Rakete flog durch die Luft und traf wenig später die Außenhülle des Schiffs. Miles hatte sich einen größeren Schaden erhofft, musste jedoch einsehen dass es nichts genutzt hatte. Erneut erschien ein greller Lichtstrahl und beamte einige Equinox, darunter auch Karek, von der Planetenoberfläche. Ein kleiner Trupp von fünf Soldaten, welche in schwarze Anzüge gehüllt waren, wurde hinunter gebeamt, um vermutlich auch noch die letzten Equinox einzufangen. Während die Soldaten sich bereit zum Angriff machten, drehte das Raumschiff bei und kehrte in die Atmosphäre des Planeten zurück.
"Zurück zur Höhle!" schrie Chief Miles so laut er konnte. Er wich zurück und feuerte in die Richtung der fremden Soldaten. Energieblitze schossen an Miles Kopf vorbei und schlugen faustgroße Löcher in den Berg hinein. Miles traute seinen Augen kaum. Er hatte den Eingang zur Höhle schon fast erreicht als Crewman Harrison von einem dieser Energieblitze in die Brust getroffen wurde und zu Boden fiel. Der Energieblitz war mit voller Wucht aus seiner Brust geflogen und hatte Miles an seinem linken Oberarm verwischt und zu Boden gerissen. Ein stechender Schmerz trieb ihm beinahe Tränen in die Augen. Niemals zuvor hatte er einen stärkeren Schmerz verspürt. Aus den Augen-winkeln sah er einen der Soldaten näher kommen. Er griff blitzschnell zu seiner doppel-läufigen Schrotflinte, drückte ab und erschoss einen der Soldaten. Anschließend rappelte er sich auf, rannte in die Höhle und warf eine Granate über seine Schulter um den Eingang für einige Zeit zuversperren. Miles lehnte sich an eine Steinwand und atmete tief durch. "Sind sie in Ordnung, Chief?" erkundigte sich Archer und Miles nickte knapp. Er lud sein Maschinengewehr nach. "Wir sollten nicht hier bleiben. Vielleicht führt ein Tunnel zum Habitat..." murmelte er, schaltete eine Taschenlampe ein und marschierte als Erster den engen Tunnel entlang.
Captain John Carter konnte es kaum fassen. Er wurde zur Brücke gerufen, musste das gemeinsame Frühstück mit Lieutenant Hayes unterbrechen und feststellen das die Sammler sich bereits um die Equinox gekümmert hatten. Der Wandschirm zeigte das Dorf aus der Vogelsicht. Das Dorf war verlassen. Die Argo und ein toter Offizier waren das Einzige was noch übrig war. Carter sah fragend zu Sargent Bates hinüber. "Chief Miles war mit der Argo unterwegs zu den Equinox. Ich habe etwa zwanzig Lebens- zeichen ausgemacht, die sich in einem Tunnel nicht weit von den Höhlen entfernt, bewegen." verkündete Bates. "Wohin führt der Tunnel?" wollte Carter wissen aber Bates zuckte nur die Achseln. "Das kann ich ihnen nicht sagen, Sir. Die Sonde ist bereits über das Dorf hinweg geflogen. Es wird mir erst in einigen Stunden wieder möglich sein, die Höhlen zu analysieren." er brach ab und überürüfte eine Sekunde lang seine Anzeigen. "Ich habe vier unbekannte Wesen vor der Höhle erfasst!" Carter fiel die Kinnlade hinunter. Ehe er einen Befehlö erteilen konnte, meldete sich Ensign Mason zu Wort: "Sir, ich kann das unbekannte Raumschiff verfolgen, aber dafür müssen sie einen Befehl geben. In weniger als einer Minute wird die Antriebsspur verschwunden sein und dann sehen wir dieses Schiff vielleicht nie wieder...!" Carter nickte. Er warf Lieutenant Hayes einen vielsagenden Blick zu, nahm auf seinem Kommandosessel Platz und atmete tief durch. Miles würde alleine zurecht kommen. "Folgen sie dem Schiff, Ensign!" wies Carter den Piloten an und schon aktivierte die Enterprise den Antrieb und nahm die Verfolgung auf.
Die gesamte Brückencrew wirkte angespannt, während die Enterprise ihre Verfolgung fortsetzte. Hin und wieder musterte Carter seine Offiziere und stellte fest das sogar Lieutenant Hayes nervös war und nicht wusste was sie tun sollte. Vermutlich machte ihnen die Situation Angst. Die Enterprise würde vermutlich einer Schlacht entgegen fliegen und somit seine Feuertaufe erleben. Sogar der Captain machte sich über einen Kampf sorgen. Bisher hatten sie die vielen Defensiv und Ofensivwaffen nicht getestet und hatten keinen Ahnung was sie erwartete. Der Captain hoffte das Alles gut werden würde und er seine Mannschaft als auch die Equinox retten konnte. "Captain!" ließ der Sonar-Offizier verlauten und zeigte auf den Wandschirm. Ein Bild erschien und zeigte einen riesigen Würfel. Der Würfel glänzte und verunsicherte nicht nur den Captain. Er klopfte auf sein Headset: "Brücke an Professor Henderson! Würden sie bitte sofort auf die Brücke kommen?" bat er und nicht mal eine Minute später betrat der Wissenschaftler die Brücke. Er war im Hauptlaborraum und hatte somit keinen langen Weg zur Brücke in Kauf genommen. "Was kann ich für sie tun, Captain?" fragte er und statt zu antworten, deutete Carter stumm auf den Wandschirm, welcher noch immer den Würfel zeigte. Henderson glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Er öffnete den Kragen seiner Uniform um Luft zu bekommen. "Das sieht wie eine überdimensionales Rechteck aus. Es scheint einige tausend vielleicht auch zehntausend Kilometer groß zu sein." entfuhr es ihn. "Wofür würden sie es halten, Professor? Meinen sie dort könnte jemand leben?" wollte Carter ungeduldig wissen, aber Henderson zuckte nur die Schultern. "Wäre möglich, Sir. Wenn dieses Rechteck als Basis für irgendetwas dient, könnte man sicherlich eine ganze Stadt errichten und es würde von Außen nicht auffallen. In diesem Fall könnte es vielleicht eine Stadt sein." Henderson brach ab. Er verengte die Augen als er ein Raumschiff sah, welches soeben auf den Würfel zu flog und eine Sekunde später darin verschwand. "Wen haben sie verflogt, Captain?" erkundigte er sich. "Die Sammler! Sie haben die Equinox entführt und dies konnte ich leider nicht zulassen. Außerdem erhalten wir so die Gelegenheit etwas mehr über die mysteriösen Sammler in Erfahrung zu bringen..." antwortete der Captain und drehte sich zu seinem ersten Offizier um. Lieutenant Hayes hatte an der Waffenkonsole Platz genommen und warf hin und wieder einen Blick auf den Wabdschirm. "Sind wir bereits in Torpedoreichweite?" Hayes schüttelte den Kopf. "Noch nicht, Sir. Wir müssen dafür noch näher ran." verkündete sie und Carter nickte knapp. Diese hörte er nicht besonders gern. Auf seinem U-Boot hatte er was die Waffen betrat mehr Handlungsspielraum. "Bringen sie uns näher ran!" wies er den Steuermann an. "Energieschild aufbauen!" befahl er und Hayes tat wie geheißen. Alle saßen nun an ihren Stationen und warteten ab was sich in den nächsten Minuten tun würde. Hayes Finger flogen über die Konsole und augenblicklich wurde die Außenhülle der Enterprise gepanzert und mit Energie aufgeladen. Sie würde einigen Schutz bieten, dachte Hayes und schluckte kräftig.
Rachel Greenwood`s Stimme zitterte, als sie sich meldete: "Captain, wir werden gerufen." Carter beugte sich etwas zu ihr nach vorne. "Öffnen sie einen Kanal." meinte er und eine Sekunde später drönte eine unbekannte, männliche Stimme durch die Lautsprecher. "Enterprisecrew hören sie auf meine Warnung! Wenn ihnen ihr Leben lieb ist, sollten sie abdrehen und zurück fliegen von wo sie gekommen sind. Sie betreten das Gebiet der Sammler und wir werden sie vernichten wenn es sein muss." donnerte eine heißerne Stimme aber Carter schüttelte nur den Kopf. Er hatte nicht vor abzudrehen. "Können wir ihm antworten?" fragte er und Greenwood nickte knapp. Sie betätigte einige Knöpfe auf der Konsole und nickte dem Captain zu. "Wir sind gekommen um die Equinox nach Hause zu bringen und werden nicht ohne sie gehen! Falls ein Kampf un-vermeidlich ist, werden sie ebenfalls einige Offiziere verlieren..." "Keine Antwort!" verkündete Greenwood nachdem Carter ihr einen Blick zu geworfen hatte.
Etwas traf plötzlich die Enterprise und schüttelte sie durch. Funken spriesen von der Wissenschaftsstation hinter dem Captain. Er drehte sich um und musterte die beiden Wissenschaftler. "Ist Alles in Ordnung?" fragte er und die beiden nickten knapp. Er drehte sich zu Lieutenant Hayes um. "Das war eine Partikelwaffe, Sir!" meldete Hayes. Ein weiterer Treffer erschütterte die Kom-Konsole und riss Greenwood zu Boden. Sofort sprang Bates von seiner Konsole auf, rannte zu ihr hin und überprüfte ihre Lebenszeichen. "Sie ist noch am Leben, Sir." "Rufen sie einen Arzt, Sargent. Und jemand soll ihren Platz einnehmen." meinte Carter und zog den Kopf ein als es Funken regnete. "Brücke!", kam Fry`s Stimme aus dem Kom-Lautsprecher: "Hier unten kommt es zu Schäden! Was ist los?" "Wir haben ein paar Meinungsverschiedenheiten!" antwortete der Captain und nickte seinem ersten Offizier zu. Sie verstand sofort. Eine Sekunde später feuerte die Enterprise zwei Torpedos ab, zog den Bug hart nach rechts und drehte somit von dem Rechteck ab. Wenig später trafen die Torpedos auf der Außenhülle auf und richteten einen gewaltigen Schaden an. "Laserkanonen fertig machen und auf Ziel ausrichten!" wies der Captain an und schon flogen Laserstrahlen auf die, ohnehin bereits, brennenden Abteilungen der Basis und richteten noch mehr Schaden an.
"Können sie damit umgehen?" wollte Chief Miles wissen als er Archer eine Pistole reichte. Dieser nahm die Waffe entgegen, zog den Schlitten zurück und grinste breit. "Ich wurde sehr früh an der Waffe ausgebildet und kann damit umgehen, Chief!" meinte er, zielte in den kleinen Tunnel hinein und feuerte zwei Kugel ab. Sie wurden noch immer von den Sammlern verflogt und beschossen. Chief Miles, Archer und zwei Sicherheitsoffiziere waren gezwungen zurück zu weichen und in die Richtung zu feuern aus der sich die Sammler näherten. "Wielange wird uns die Munition reichen, Rollins?" wollte Archer wissen aber der Sicherheitsoffizier zuckte nur die Schultern. Er hatte sein Maschinen-gewehr auf Semi-automatik gestellt und feuerte eine einzelne Kugel in den Tunnel. "Wenn wir nicht bald die Sammler los werden, reicht uns unsere Munition nicht mehr und wir werden das Habitat nicht lebend erreichen. Andererseits müssen wir unser und das der Equinox verteidigen und dürfen nicht zimperlich sein!" erwiderte er und Crewman Willis nickte zustimmend. Er hatte soeben sein Schrotgewehr nachgeladen, schoss nun eine Kugel in den Tunnel und wich einige Schritte zurück. "Außerdem wäre es unfair jetzt zu sterben, meinst du nicht Jesse?" fragte er und ehe Rollins antworten konnte, mischte sich ein Equinox in die Unterhaltung ein. Er wandte sich an Miles, welcher soeben seine beiden Pistolen lud. "Geben sie uns eine Waffe, Chief Miles. Wir können ihnen helfen." meinte Jarek und Miles runzelte verblüfft die Stirn. "Ich weiss euer Angebot zu schätzen, aber wir kommen auch alleine klar. Kümmert ihr euch lieber um die kleine Gruppe." schlug Miles vor aber Jarek schüttelte heftig den Kopf. "Wir können euch wirklich helfen, Chief Miles. Haben sie vertrauen!" Miles biss sich auf die Unterlippe und nickte knapp. In dieser Situation schien er keine andere Wahl zu haben. Er reichte Jarek, Larek und Sanara jeweils eine Pistole und von den beiden Offizieren erhielten sie Munition. "Rollins, gehen sie nach vorne. Sie führen die kleine Gruppe zusammen mit Sanara an. Vielleicht erreichen sie das Habitat schneller und können Hilfe holen." wies Miles den Crewman und die weibliche Equinox an. "Aye, Sir!" stimmte Rollins zu und machte sich auf den Weg. Crewman Willis wollte soeben seine Pistole ziehen, als er von etwa fünfzehn Energieblitzen getroffen wurde und zusammen brach. Miles glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ohne zögern griff er zu seinem Jagdmesser, holte aus und warf es auf ihre Verfolger. Die Klinge bohrte sich in die Brust eines Sammlers und tötete diesen augenblicklich. "Miles an Habitat. Können sie mich hören." versuchte er erneut das Habitat zu rufen, erhielt jedoch keine Antwort.
Wieder und wieder wurde die Enterprise von einigen Partikelwaffen getroffen und musste kleine Schäden in Kauf nehmen. Bisher hatte es jedoch noch keinerlei Verluste gegeben. Greenwood würde wieder auf die Beine kommen, hatte Sabian gesagt. Die Enterprise drehte soeben von dem Würfel ab und wich somit der Zielerfassung von vier kleineren Raumschiffen aus. "Versuchen sie nochmal die Sammler zu kontaktieren. Ich hatte nicht vor ihre ganze Basis zu vernichten." bat der Captain und Sargent Dale, steckte den Ohrhörer in ihr Ohr und lauschte aufmerksam. Sie schüttelte eine Sekunde später den Kopf, was den Captain nicht zu freuen schien. Er erhob sich von seinem Stuhl, trat hinter den Steuermann und ehe er einen Befehl erteilen konnte, wurde er in einen Energieblitz gehüllt und von der Brücke gebeamt. Lieutenant Hayes war auf- gesprungen um ihrem Captain zu helfen, musste jedoch einsehen das sie nichts hatte tun können. "Captain!" hatte Hayes gerufen. Sie löste sich aus ihren Gedanken und wandte sich an Bates. "Sind noch weitere Crewmitglieder verschwunden, Curtis?" fragte sie und Bates überprüfte dies einen Moment lang. "Ja. Von dem D-Deck wird gemeldet das Inara vor den Augen von drei Sicherheitsoffizieren verschwunden ist. Bis auf den Captain ist unsere Crew vollzählig!" verkündete er. Hayes legte fragend die Stirn in Falten. "Wieso sollte jemand den Captain entführen?" wollte Sargent Dale wissen aber Hayes zuckte nur die Schultern. Sie wusste es selbst nicht.
"Maschinenraum an Brücke!" meldete sich Fry erneut."Hier Brücke!" ließ Hayes verlauten und spitzte die Ohren. "Die Antriebsgondeln fangen an sich zu entladen. Was auch immer sie vor haben sollten, sie müssen sie gleich tun, da wir sonst antriebslos im Weltraum schweben und zum Ziel werden könnten." berichtete der Chefigenieur. Hayes fiel beinahe die Kinnlade hinunter. Sie suchte blitzschnell nach einer Alternative. "Sonar, was befindet sich noch in dieser Galaxie?" Bates überprüfte seine Daten. "Ein kleiner grüner Gasnebel in hundert Kilometer entfernung. Wir müssten dort einigen Schutz finden können!" meldete er und Hayes nickte knapp. "Bringen sie uns in den Nebel!" wies sie den Steuermann an und dieser nickte zustimmend. Die Enterprise drehte sich ab und flog auf den grünen Gasnebel zu. Die drei kleineren Raumschiffe verfolgten die Enterprise, drehten ab und flogen zur Basis zurück. Einige Sekunde später schaltete sich der Abtrieb aus und ließ das Raumschiff zum stillstand kommen. "Sonar, behalten sie bitte die gesamte Umgebung im Auge!" wies sie Bates an und klopfte auf ihr Headset. "Alle Führungsoffiziere bitte zur Besprechung in den Konferenzraum." Hayes erhob sich, trat zwischen den Steuermann und die Kom-Expertin. "Sie Beiden kommen ebenfalls mit." wies sie die Offiziere an und verließ mit schnellen Schritten, über die kleine Treppe die Brücke und marschierte zum Konferenzraum. Dabei überlegte sie fieberhaft wie sie den Captain aus der Basis der Sammler befreien sollte. Ihr musste schnell etwas einfallen.
Captain John Carter hatte garnicht mitbekommen wohin ihn der Lichtstrahl gebracht hatte. Er brauchte einige Sekunden um zu begreifen das er sich irgendwo in dem Würfel befand. Inara stand neben ihm. Ihr Gesicht war blass geworden, was bedeutete das sie Angst hatte und sich denken konnte was passieren würde. Vier Sammler in schwarzen ganzkörper Anzügen kamen näher. Carter zog blitzschnell sein Messer, packte einen Sammler an der Schulter und trieb ihm die scharfe Klinge ins Fleisch. Carter riss die Klinge blitzschnell aus der Brust des Sammlers und stach sie einem in den Unterleib. Auch dieser Sammler sank tot zu Boden. Er drehte sich zu seiner rechten, schnitt einem weiteren Sammler die Kehle in einem Zug durch und wandte sich zu seiner linken. Er warf das Messer durch die Luft und erwischte einen weiteren Sammler.
Inara wusste nicht mehr vor wem sie Angst haben sollte. Die Sammler waren seit ihrer Kindheit gefürchtet. Wenn sie kamen, war das Schicksal eines Equinox bereits besiegelt und es gab keine Hoffnung. Inara hatte gehofft auf der Enterprise vor ihnen in Sicherheit zu sein, wurde dennoch in deren Basis gebeamt und sollte dort das gleiche Schicksal erwarten wie all ihre Vorfahren oder der Rest ihres Volks. Sie fürchtete den Tod nicht. Sie hatte jedoch gehofft dass der Tod sie erst in einigen Jahren hätte finden sollen. Sie wollten nicht in ihren jungen Jahren aus dem Leben gehen. Als Captain Carter vor einigen Minuten neben ihr erschien, hatte sie gedacht das sein Schicksak ebenfalls feststünde. Sie hatte nicht damit gerechnet dass der Captain in sekunden schnelle die anwesenden Sammler tötete und sich auch von weiteren Sammlern nicht einschüchtern ließ. Er kämpfte nun mit bloßen Händen, war jedoch in der Lage seine Angreifer zu überwältigen und Inara zu beschützen. "Das reicht jetzt!" brüllte eine unbekannte Stimme und Carter hielt inne. Er drehte sich in die Richtung der Stimme und sah einen großen Mann in der Tür stehen. Er hatte jedoch Schwierigkeiten dessen Gesicht zu erkennen. "Wir sind nicht ihre Feinde, Captain Carter!" meinte die Gestalt aber Carter grinste nur. Er trat einige Schritte näher. "Glauben sie wirklich ich würde auf solch einen blöden Trick reinfallen?" entgegnete er und ließ die Gestalt nicht mehr aus den Augen. "Ich zeige ihnen das wir nicht böse sind. Wir haben bloß keine andere Wahl!" agumentierte die Gestalt aber Carter zögerte.
Lieutenant Maryanne Hayes überlegte fieberhaft wie sie die Besprechung beginnen sollte. Normalerweise saß sie ruhig am Tisch und hörte dem Captain zu, aber dieses Mal hatte sie die Leitung übernommen und musste versuchen den Captain zu ersetzen, was ihr wohl niemals gelingen konnte. Der Captain war eine Legende und würde durch diese Mission, nicht nur die Enterprise unsterblich machen, sondern sich selbst. Sein Name würde niemals in Vergessenheit geraten, was man von ihr und vielen anderen Mitgliedern dieser Reise nicht behaupten konnte. Wenn man die Erste an einem neuer Ort war, wollte jeder seinen Namen in den Geschichtsunterlagen lesen. Ihr ging es nicht anders. Sie wollte ihren Vater stolz machen und sich selbst ebenfalls. Dazu würde sie vermutlich irgendwann etwas großes vollbringen müssen. Etwas das über ein Jahrhundert niemand vergaß. Sie hoffte dies würde bald eintreffen. "Ich habe mir einen Plan einfallen lassen, Lieutenant. Es hat bloß einen Haken. Ich kann leider nicht sagen ob es funktionieren wird!" ergriff Sargent Dale das Wort und Hayes zwinkerte ihr dankend zu. Sie war froh nicht den ersten Schritt machen zu müssen. "Ich bin ganz Ohr!" meinte sie und hörte aufmerksam zu.
"Was ist mit meinem Schiff?" wollte Captain Carter aufgebracht wissen und funkelte Hugh finster an. Der Sammler zuckte mit den Schultern, führte den Captain zu einem riesigen Fenster und trat einen Schritt beiseite. "Sehen sie dort den Gasnebel? Ihr Schiff befindet sich dort in Sicherheit. Wenn sie ihnen eine Nachricht schicken wollen, dürfen sie dies gerne tun. Sie sind gewiss nicht unser Gefangener!" versprach der Sammler aber Carter traute ihm nicht. Er konnte ihm nicht vertrauen. Es lag nicht an den Fischkiemen des Mannes, welche er an seinem Hals hatte, sondern daran das er und Inara auf dieses Schiff gebeamt wurden und sich jetzt auf einem Rundgang befanden. Er wollte endlich wissen wieso er noch immer am Leben war? Früher hatten Dämonen nicht gezögert, wenn es darum ginge ihn zu vernichten. Er fragte sich was Hugh, wie er sich nannte, im Schilde führte und ob seine Mannschaft in Gefahr schwebte. "Wollen sie mit ihrem Schiff in Kontakt treten?" erkundigte sich Hugh und Carter musterte ihn genauer. "Das soll ein Scherz sein? Wir befinden uns auf ihrem Schiff und sie lassen mich ohne weiteres mit meinen Leuten sprechen? Halten sie mich für bescheuert?" Hugh winkte ab. "Ich versichere ihnen das sie nicht in Gefahr sind, Captain Carter. Sie sollen sich lediglich etwas anhören und können dann wieder verschwinden. Sie können sogar alle Equinox mitnehmen!" versprach ihm der Sammler und Carter nickte knapp. Etwas verriet ihm dass der Sammler die Wahrheit sagte und ihm nichts tun wollte. Warum waren er und Inara wirklich hier?
"Das hört sich sehr kompliziert an, Sargent Dale! Sind sie vollkommen sicher dass es funktionieren wird?" fragte Professor Henderson nach und die Kom-Expertin nickte knapp. "Ich bin mir sicher, Professor. Wir haben den Deflektor bisher nicht getestet, aber mein Plan wird funktionieren. Wir müssen den Deflektor einstellen und damit einem Impuls abgeben um das Tor zu öffnen. Dann bleiben uns etwa zehn Sekunden um hinein zu fliegen. Es ist nicht viel Zeit, aber mit einem guten Piloten könnte es klappen!" die Kom-Expertin sah zu Lieutenant Hayes, welche nickte und sich an Ensign Mason wandte. "Können sie mit dem Schiff durch das Tor fliegen, wenn sie nur wenig Zeit haben, Ensign?" Mason zuckte die Schultern. "Ich weiss es nicht, Lieutenant. Ich kann es jedoch versuchen." "Wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert, sind wir Tod!" argumentierte Hayes, stand auf und trat zum Kom-Verstärker hinüber, welcher sich durch ein Summen gemeldet hatte. "Kommunikation an Hayes. Wir empfangen eine Nachricht von dem Captain. Soll ich es auf dem Lautsprecher bringen?" erkundigte sich ein Kom-Offizier und Hayes wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. Verblüfft zog sie die Stirn in Falten. "Ja. Tun sie dass!" bat sie und schon vernahmen alle Anwesenden die Stimme des Captain`s durch den Lautsprecher. Die Stimme klang ruhig und gelassen: "Keine Angst, ich bin es wirklich!" begann der Captain und alle Anwesenden beruhigten sich. Sie zogen jedoch gleichzeitig die Stirn in Falten. "Captain? Wo sind sie und was ist passiert? Geht es ihnen gut?" wollte Lieutenant Hayes wissen. Sie hatte sich große Sorgen um ihn gemacht und war froh dass es ihm gut ging. Sie schaute langsam in die Runde und stellte fest das die Anderen über ihr Verhalten erstaunt waren. Ahnten sie vielleicht etwas? Hayes schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder. "Es geht mir gut. Inara und ich befinden uns in der Basis der Sammler und werden gut behandelt. Die Sammler haben um einen Waffenstillstand gebeten, da sie uns etwas verraten möchten. Die Enterprise muss sich keinen Weg mehr in die Basis schießen. Die Sammler werden das Tor öffnen und der Mannschaft kein Haar krümmen." "Sind sie wirklich sicher, dass es ungefährlich ist, Sir?" fragte Hayes. "Es besteht kein Grund zur Sorge, Lieutenant. Vertrauen sie mir." meinte der Captain und beendete die Verbindung. Hayes biss sich auf die Unterlippe und versuchte einen Sinn hinter seiner Botschaft zu finden. Irgendetwas stimmte an seiner Nachricht nicht. Sie wusste dass der Captain niemals einem Menschen ruckzuck vertraute und dies bei einem anderen Wesen ebenfalls nicht tun würde. Er hatte auf seine Art und Weise um Hilfe gebeten und Hayes würde ihm helfen ohne zu zögern. "Wir werden tun was der Captain gesagt hat. Nehmen sie bitte alle ihre Positionen ein!" wies sie die Führungsoffiziere an und machte sich auf den Weg zur Brücke. Es wurde Zeit sich einen Plan einfallen zu lassen.
Chief Miles war erleichtert als Archer endlich eine Verbindung zum Habitat aufgebaut hatte und sich soeben mit Major MacNeill unterhielt. Dabei feuerte er hin und wieder eine Kugel in den Tunnel hinter ihnen, um ihre Verfolger in Schach zu halten. Miles lug seine Pistole nach und konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Er war beeindruckt von den Fähigkeiten des Wissenschaftlers. Er war nicht nur ein guter Schütze, oder Pilot, sondern ein ebenso einfallsreicher Experte. Aus ihm wäre sicherlich ein guter Sicherheitschef geworden, dachte Miles und feuerte drei Kugeln in den Tunnel ab. Der laute Schrei eines Sammlers verriet das er ihn lebensgefährlich verletzt hatte. Jarek trat neben dem Chief, lug ebenfalls seine Pistole nach und legte an. "Haben sie noch Munition, Chief? Langsam aber sicher geht sie uns aus." Miles klopfte sich ab und schüttelte den Kopf. "Nicht eine Patrone mehr!" erwiderte er und schoss eine weitere Bleikugel in den Tunnel hinein. Anschließend reichte er dem Equinox seine Pistole und griff zu seinem Schrotgewehr. Das Gewehr hatte er vor dreißzig Jahren von seinem Vater geschenkt bekommen und es überall hin mitgenommen. Auf diese Weise war sein, früh verstorbener Vater, bei ihm und er konnte in einer gefärhlichen Situation immer auf eine reserve Waffe stolz sein. Jedoch würde er nach sechs Kugeln ebenfalls nicht mehr wissen was er tun sollte. Dann würde er sich entscheiden müssen. Er würde niemals zu lassen dass den Equinox etwas passierte und tun was dafür notwendig war. Selbst wenn er durch seinen Tod niemals miterleben würde, wie sein Sohn erwachsen wurde und sich im Leben zurecht fand. Dieses Risiko wollte er eingehen. "Archer, wie weit ist das Habitat noch entfernt?" brüllte er. "Wir müssten bald dort sein. MacNeill wird unsere Verfolger herzlich empfangen! Mach dir keine Sorgen." Miles zuckte die Schultern. "Sorgen? Wieso sollte ich mir Sorgen machen? Ist doch Alles in Ordnung." murmelte er sarkastisch, wisch einem Energieblitz aus und eröffnete ebenfalls das Feuer.
Die Enterprise hatte den Gasnebel verlassen und flog zurück zu dem riesigen Metallwürfel. Auf der Brücke war es erneut sehr still geworden und alle Augenpaare richteten sich auf den Wandschirm. Der Deflektor sendete einen blauen Impuls, welcher dienen sollte das Tor zu öffnen. Die Bilder des Wandschirms zeigten wie das riesige Tor sich begann zu öffnen. Lieutenant Hayes atmete tief durch, stand auf und trat hinter den Steuermann. "Halten sie sich bereit, Mister Patricks! Ich möchte nicht überrascht werden. Sollten die Sammler nur eine falsche Bewegung machen, feuern sie alle Waffen ab!" wies sie den Waffenoffizier an und dieser nickte knapp. "Aye, Ma´am!" verkündete er und Hayes klopfte Ensign Mason auf die Schulter. Ein Zeichen dafür das er die Enterprise hinein bringen sollte. Die Enterprise näherte sich wenig später dem Tor und flog hinein.
Das Herz des ersten Offiziers hätte wild geklopft, wenn sie eines besessen hätte. Manchmal wünschte sie sich ein menschliches Herz, dachte Hayes plötzlich und nahm auf dem Kommandosessel Platz. Sie war jedoch ein Android und würde niemals ein menschliches Herz bekommen können. Ihr Schöpfer hatte sie menschlich wirken lassen, aber ihr verschwiegen das sie kein Mensch war. Manchmal wünschte sie ihren Schöpfer zum Teufel, aber dann dachte sie plötzlich wieder an ihn. Sie hatte ihn wie einen Vater geliebt und wollte auf keinen Fall respektlos erscheinen. Ihr Schöpfer hatte sie vier Jahre nach dem Tod seiner Tochter entwickelt und sie mit deren Wissen ausgestattet. Er wollte seiner Tochter vermutlich ein normales Leben ermöglichen, da sie niemals eines hatte leben können. Das Leben der echten Maryanne Hayes spiegelte sich in ihren Erinnerungen wieder und manchmal wusste Lieutenant Hayes nicht was sie tun sollte. Sie hatte ihrem Verlobten von ihrer wahren Herkunft erzählt und wurde sitzen gelassen. Vielleicht würde sich der Captain ebenfalls nach einer anderen Frau umsehen, würde er von ihr erfahren? Vielleicht aber auch nicht. Schließlich war der Captain ebenfalls kein normaler Mensch und daher der perfekte Partner für sie. Sie musste einfach hoffen. "Kampfstationen einnehmen!" befahl sie über den Kom-Verstärker und wandte sich wieder dem Wandschirm zu.
Captain John Carter hob abwehrend die Hände. Er verstand kein Wort von dem was Hugh ihm soeben gesagt hatte. Er hatte von einer anderen Macht gesprochen. Einem alten Volk, welches die Galaxien durchstreift um dort andere Völker gefangen zu nehmen und diese anschließend auf ihre Speisekarte setzt. Hugh hatte versucht zu erklären dass die Sammler nicht böse waren, bloß keine Wahl hatten. Die andere Spezies war sehr mächtig und konnte alleine mit einem Raumschiff ihre Basis vernichten. Carter musste sich setzen um seinen Gedanken zu ordnen. "Sie müssen mir glauben, Captain. Ginge es nur um uns, hätte ich niemals die ganzen Equinox hergebracht, aber es geht hier um viel mehr. Die Klarg werden bald hier her kommen und ihre Güter einfordern. Wir müssen an die vielen Milliarden denken die in dieser Raumstation leben und sie irgendwie schützen. Können sie mich verstehen?" Carter biss sich auf die Unterlippe. "Was zum Teufel ist ein Klarg?" verlangte Carter zu wissen und erfuhr wichtige Einzelheiten über ein bösartiges Volk. Seine Augen wurden größer und größer, während Hugh sprach.
Fortsetzung Folgt....
Ende der 1. Staffel
Von 2007
Tag der Veröffentlichung: 09.02.2021
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für N.R. , D.W. , P.M. und Kay F. vielen Dank.