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Kapitel 1

Fall 1 : Absturz

 

 

Los Angeles, Januar 2032

 

Ein blauer Hummer hielt einige Meter von dem Pier entfernt, vor dem sich eine ganze Herde von Polizisten, Krankenwagen und Feuerwehr tummelten. Da fehlt ja nur noch das FBI, dachte sich ein großer Mann mit breiten Schultern, der soeben aus dem Hummer gestiegen kam. Er trug ein ebenfalls blaues Hemd und dazu einen schwarzen Anzug, den alle Agenten beim FBI tragen mussten. Heute hatte der Mann auf die rote Krawatte verzichtet die er sonst immer trug. Dafür trug er um diese Uhrzeit eine Sonnenbrille und er hielt einen silbernen Koffer in der rechten Hand, indem sich die Ausrüstung befand die er für die Untersuchungen benötigte. Langsam ging der Mann auf das Pier zu um zusehen warum man ihn eigentlich angefordert hatte. Denn diese FBI-Einheit auch genannt *Team 2* wurde nur gerufen wenn es um spezielle Ermittlungen ging. Die entweder menschenlichen oder paranormalen Ursprungs waren. Jedoch hielt der Ermittler diesen Absturz für einen mit menschenlichen Motiven, da nicht alles was böse war in dieser Stadt gleich dämonisch sein musste. Aber auch weil es in dieser Stadt kaum noch Dämonen gab, um die man sich ernsthaft Sorgen machen musste. Plötzlich stoppte der Mann jedoch und warf einen Blick auf das Wrack der abgestüzten Maschine. Es sah nicht gut aus und er wusste das nun eine Menge arbeit auf ihn und sein Team zukommen würde. Er rückte seinen Dienstausweise, auf dem der Name Bowen stand, zurecht und trat durch die Absperrung. Er atmete tief aus und stellte sich mental auf den neuen Fall ein. " Okay. Dann kann`s los gehen ! " murmelte er und trat näher an den diensthabenen Polizisten heran.

 

Detective Jordan Rivers, war immer der Erste an einem neuen Tatort in der Stadt der Engel und sah deswegen auch immer sofort um was es eigentlich ging. Manchmal dachte er das es besser wäre wenn er nicht immer der Erste war, dann würde er auch nicht immer die ganzen Toten sehen, die dieser Job mit sich brachte. Der Detective rümpfte die Nase und warf einen Blick über seine Schulter und entdeckte Chief Bowen der auf ihn zukam. Rivers musste jedesmal lachen wenn er den Chief mit seiner Ausrüstung auf sich zukommen sah, es wirkte so als würde er den Job schon seit vielen Jahren machen. Rivers mochte Bowen sehr und deswegen begrüßte er ihn immer herzlich wenn der Chef höchstpersönlich an den neuen Tatort erschien um sich ein Bild zumachen. " Ist es nicht ein bisschen zu spät für eine Sonnenbrille, Bowen ? " fragte Rivers und zeigte auf die Sonnenbrille. Bowen schüttelte nur mit dem Kopf. " Ach sie wissen doch, Detective. Ich hinke meiner Zeit hinterher ! " Die Beiden mussten plötzlich grinsen. " Was haben sie für mich, Detective ? " wollte Bowen nun wissen. Rivers trat vor und erklärte Bowen was die Polizei bis jetzt gefunden hatte und dabei nickte der Ermittler nur kräftig. " Wir haben uns bei der Fluggesellschaft erkundigt und erfahren das vier Passagiere und der Pilot in der Maschine waren. Jetzt ist nur die Frage wo der Pilot ist. Wir haben bis jetzt noch nichts gefunden. " schloss er seinen Bericht. Bowen warf einen Blick zu dem abgestürzten Flugzeug hinüber und dachte nach. Dann drehte er sich wieder zu Rivers um. " Hat jemand beobachtet wie die Maschine herunter gekommen ist ? Irgendwelche Zeugen mit denen wir etwas anfangen können ? " fragte er schließlich. Rivers überprüfte seine Notizen. " Ja. Ein gewisser Roy Janssen. Er hat gesehen wie das Flugzeug runterkam und uns sofort angerufen. Soll ich hin in ihre Zentrale bringen lassen ? " fragte er und Bowen nickte knapp. " Ja. Er kann uns sicher ein paar Fragen beantworten. " meinte Bowen und griff nach seinem Mobiltelefon. Es wurde Zeit das er seine Kollegen zusammen rief und das sich das FBI um diesen Absturz kümmerte.

 

Gegen sechs Uhr morgens, als es bereits wieder dämmerte tauchte ein zweiter Hummer auf dem Pier auf. Er stoppte und drei Mitglieder von Bowen`s Team stiegen aus, nahmen sich ihre Ausrüstung um kamen auf ihn zu. " Stimmt. Aber du musst ja mal überlegen das unser Mann gedacht hat, die Maschine würde ins Meers stürzen und dann konnte er die Waffe auch ruhig hier lassen. " erklärte er. " Ich möchte das du alles andere sein lässt und nach der Mordwaffe suchst. Sie muss hier noch irgendwo sein. " wies er sie an und Kelly tat wie ihr geheißenen. Bowen wandte sich ab und zog sein Mobiltelefon aus seiner Jacke heraus. Er wollte sich mal bei Dr. Morris erkundigen, was er bis jetzt gefunden hatte.

 

Bowen studierte seine Mitglieder jedesmal und war wieder aufs neue Fasziniert von ihnen. Da war zum Beispiel. Kelly Curtis, die sich für Schusswaffen jeder Art interessierte und das auch für ihren Job benutzte. Sie war eine sehr freundliche und liebevolle Person, die erstaunlich weit über ihre Grenzen gehen konnte. Immer an ihrer Seite war Dorian Ericson. Ericson, den alle nur *Eric* nannten, war auf Blutuntersuchungen und Haarproben spezialisiert. Er trug immer wieder eine neue Haarfarbe und war nur bei blond angekommen. Bowen fand das ihm diese Farbe nicht wirklich stand. Zu guter Letzt, kam Tony Bishop. Bishop konnte von allem Möglichen einen brauchbaren Fingerabdruck bekommen, zudem war er kontaktfreudig und immer professionell. Bishop war ende dreizig und vielleicht war es dies was ihn noch immer so jugendhaft wirken ließ. Bowen und Bishop kannten sich seit knapp vier Jahre und hatten schon einiges Zusammen erlebt. Bowen setzte sein bekanntest und dazu breites Lächeln auf und begrüßte seine Mitarbeiter, die noch ein wenige Verschlafen aussahen. " Guten morgen, Leute. Ich hoffe ihr seid bereit für ein bisschen Aktion am frühen Morgen ? ! " witzelte er und teilte ihnen mit welche Aufgaben sie zuerledigen hatten.

 

In der Patholgie hatte Dr. Patrick Morris jetzt schon alle Hände voll zutun. Vier Leichen waren soeben eingetroffen, weswegen er nicht mehr an seinen laufenden Fällen arbeiten konnte. Das machte ihn nicht besonders glücklich. Denn er wollte die Leichen lieber persönlich untersuchen, bevor es sein Kollege Mane machte, da dieser nicht so gründlich arbeitete. Morris zog sich die Plastikhandschuhe an, die vor ihm gelegen hatten und machte sich sofort an die Arbeit. Er betrachtete sich die vier Opfer ganz genau und konnte jetzt schon feststellen das man auf alle vier geschossen hatte. Er schloss das jedoch als totes Ursache aus, weil das hier L.A. war und so einfach würde es niemals sein. Morris ging um das erste Opfer, einen Mann mitte fünfzig herum und wandte sich beiläufig an ihn. " Du hast dir diesen Flug auch sicher anders vorgestellt, nicht war ? " fragte er, bekam jedoch keine Antwort von dem Toten. Das hätte ihn auch sehr gewundert. Er versuchte somit von dem Verbrecher abzulenken und sich vorzustellen das der Mann noch am Leben war, denn so konnte er sich besser auf seine Arbeit konzentrieren. Er begann mit der Autopsie.

 

Das Telefon in der Gerichtsmedizin klingelte plötzlich und Dr. Morris unterbrach für einen Moment seine Arbeit. Er nahm den Anruf entgegen und vernahm die Stimme von Chief Bowen auf der anderen Seite der Leitung. " Patrick, tut mir leid sie zustören. Aber ich wollte sie fragen ob sie schon mehr über die Todesursache wissen. " wollte Bowen wissen. " " Ja. Eines der Opfer, eine ältere Frau um die sechzig hat ein dumpfes Schädeltrauma am Hinterkopf. Vielleicht vom einem Feuerlöcher oder einer Flasche. " Bowen nickte seinerseits. " Noch irgendetwas, Patrick ? Haben sie die gleichen Verletzungen auch bei den andern Opfern gefunden ? " " Nein. Die haben nur die üblichen Schussverletzungen an denen sie gestorben sind. Mehr kann ich ihnen nicht sagen, Chief. " sagte der Pathologe. " Okay. Das hilft uns auch erstmal weiter. Danke schön ! " beendete Bowen das Gespräch.

 

Tony Bishop hatte noch niemals sehr viel Geduld bewiesen und das war sicher auch sein Fehler. Denn er hatte die Aufgabe bekommen mit dem Augenzeugen zusprechen, der alles gesehen hatte. Doch dies war schwieriger als erwartet. Roy Janssen hatte ihm alles erzählt, angefangen von seinem großen Traum bishin zu seinem jetztigen Job, aber nichts davon hatte etwas mit dem Flugzeugabsturz zutun. Bishop wünschte sich das er einfach verschwinden konnte, wie das manche Menschen in dieser Stadt manchmal konnten, aber er blieb noch immer dort wo er war. Bishop versuchte nun entlich auf das eigentliche Thema zurück zukommen. " Mr. Janssen, haben sie gesehen wie die Maschine abgestürzt ist oder nicht ? Das ist sehr wichtig für unsere Ermittlungen. Wenn wir nicht wissen wie es passiert ist, dann können wir den Fall auch nicht richtig bearbeiten. Also....? " verlangte Bishop zuwissen. Janssen musste nicht lange überlegen und sagte was er gesehen hatte. " Ich habe nur gesehen wie das Flugzeug plötzlich über dem Stadion der Lakers aufgetaucht ist und dann in den Ozean gestürzt ist. Das ging alles so schnell. " er brach ab. Bishop wusste das es nicht bringen würde, aber er musste danach fragen.

" Haben sie sonst noch etwas gesehen ? Irgendetwas....? " fragte er und Janssen nickte. " Ja. Mir war so als hätte ich einen Mann in der Luft schweben gesehen. Aber das könnte auch nur eine Täuschung gewesen sein. " sagte er und Bishop`s Stirn legte sich plötzlich in Falten. War der Pilot vielleicht doch noch aus dem Flugzeug raus gekommen, fragte er sich selbst. " Wann war das ungefähr ? " Janssen überlegte kurz. " Noch ein bisschen vorher. Bevor das Flugzeug über dem Stadion auftauchte, denke ich. Denn die Einstiegsluke war nicht ganz geschlossen, soviel konnte ich erkennen. Obwohl das so schnell war. "

 

" Warum muss eigentlich ich tauchen, Boss ? " fragte Ericson vom Wasser aus. Bowen hatte allen ihre Aufgaben gegeben und da Ericson von allen anderen einen Tauchschein besaß, musste er nun tauchen um nach der Leiche des Piloten zusuchen. Doch der Ermittler hatte ziemlich große Einwände, aber keiner davon war auch nur im entferntesten Wasser dicht. Bowen räusperte sich. " Eric, du bist von uns der Einzige mit Taucherfahrung. Und außerdem sind Kelly und Tony beschäftigt. Ich habe dich gebeten nach dem Piloten zusuchen, also mach das bitte. " sagte Bowen und seine Worte ließen keinen Widerspruch zu. Ericson setzte sich die Tauchermaske auf und machte sich an die Arbeit. Bowen hingegen machte sich auf den Weg zu Kelly Curtis, die gerade in den Trümmern des Flugzeugs nach der Mordwaffe suchte. Sie hatte sich mit einer Taschenlampe bewaffnet und suchte fieberhaft nach dem Mordwerkzeug. Bowen stemmte die Hände in die Hüften und wandte sich an seine Kollegin. " Hast du schon etwas gefunden, Kelly ? " fragte er mit dem Blick direkt auf sie gerichtet. " Ja. Ich habe vier Einschusslöcher entdeckt. Ich bin mir sicher das es keine Schrauben oder ähnliches sind. Denn diese Löcher sind dafür viel zu prezise. " Sie zeigte Bowen die Einschusslöcher und er sah sie sich genau an. Eine Pistole. Was hatte eine Pistole an Bord eines Flugzeuges zutun, fragte er sich plötzlich. " Was ist mit der Mordwaffe ? Hast du sie auch schon gefunden, Kelly ? " wollte er nun wissen und sah sich in dem ganzen Chaos um. Sie warf ihm einen verwirrten Blick zu. " Du glaubst wirklich das die Mordwaffe noch immer hier ist ? Wieso sollte unsere Täter, wenn es denn so war, das machen ? Es könnte ihn verraten. "

 

Bishop musste plötzlich grinsen und wandte sich von Janssen zu seiner Kollegin Melinda Shepard.

" Melinda, kannst du mir bitte einen gefallen tun und die Aussage von Mr Janssen aufnehmen ? " fragte er und sie nickte knapp und kam auf die Beiden zu. Bishop machte sich sofort auf den Weg zu seinem Boss um ihm mit zuteilen was er gefunden hatte.

 

Frank Bowen, Chef der FBI Spurenermittler Sondereinheit war 1,85cm groß, hatte kurzes braunes Haar, braun grüne Augen, eine breite Statur, trug gerne Hosenanzüge und die passende Sonnenbrille dazu. Er wurde am 1. August 1790 in New York City geboren und ging im Alter von Vierzig Jahren auf eine Expedition zur Frucht des ewigen Baumes in den Amazons wo auch Dylan Lloyd, ein berühmter freier Dämonenjäger schon einmal gewesen war. Um sich für den Mord an seiner Familie zu rächen, hatte Bowen geschworen sehr alt zu werden und immer das Böse zu bekämpfen. Früher im Dienste des Lichtordens bekämpfte er Dämonen, Zauberer und Hexenmeister. Später kamen Mörder, Vergewaltiger und andere Verbrecher hinzu. Von der Frucht des ewigen Baumes hatte er noch ein kleines Stück, welches er lediglich seiner Lebensgefährtin geben wollte, sollte er jemals wieder eine finden. Seine Ex Freundin Larissa wollte eigentlich so lange leben wie er. Nur ewiges Leben oder ewige Jugend konnten auf Dauer auch sehr nervig sein. Immer wieder musste er seine Identität wechseln, bis er schließlich zum Lichtorden kam und dieser für seine Tarnung sorgte, was sie noch immer irgendwie taten. Er und Pater Daniels waren noch immer sehr gute Freunde. Dylan Lloyd hatte Bowen noch nie getroffen jedoch von ihm gehört. Deutschland und Amerika waren schon ein gutes Stück weit auseinander. Vielleicht würden sich die beiden Männer eines Tages treffen. Falls nicht reichten Bowen auch die zwei Bücher die er von Lloyd hatte. Eines davon hatte er sich im Auftrag des Autors signieren lassen. Bowens Blick fiel zu Kelly Curtis hinüber. Die blonde Südstaaten Schönheit, schlank, mit blauen Augen, 1,70cm groß, aus New Orleans, arbeitete seit drei Jahren für die Einheit in der Ballistik und kümmerte sich auch sonst um ein gutes Arbeitsklima. Mit ihrem Charme und ihrem Humor, war sie wie die anderen ein echter Gewinn für sein Team. „Hast du mir gerade auf den Hintern gesehen, Boss?“ wollte Kelly wissen während Bowen abwinkte. „Ach quatsch. Ich war nur in Gedanken versunken. Ich bin natürlich ein Gentlemen und würde niemals einer Lady auf den Hintern glotzen.“ erwiderte er und räusperte sich. Sein Blick wanderte zum Wasser wo Ericson noch immer tauchte.

 

" Damit eine Sache klar ist, Boss. Ich gehe niemals wieder tauchen ! " versprach Ericson aus der wider aus dem Wasser auftauchte. Bowen warf einen Blick auf die Hände des jungen Ermittlers, doch sie waren leer. Also hatte er nichts gefunden, dachte er plötzlich. " Hast du den Piloten gefunden, Eric ? " fragte er jedoch, weil man ja nie wissen konnte. Ericson zog sich den Taucheranzug wider aus und drehte sich seinem Boss zu. " Nein. Dort unten ist nichts zusehen. Ich habe außerdem nach dem Flugschreiber gesucht und nichts gefunden. " erklärte der junge Ermittler und zog sich seine weissen Turnschuhe wider an. Bowen warf einen Blick auf den Pazifischenozean. " Also auch kein Flugschreiber...." murmelte er vor sich hin. " Hat unser Mann den vielleicht abgeworfen ? " überlegte er. Plötzlich hörte er die Stimme von Bishop der auf ihn zugelaufen kam. Bowen drehte sich um und zog interessiert seine Sonnenbrille ab.

 

Bishop strahlte über das ganze Gesicht. Auch Kelly hatte etwas interessantes gefunden und kam näher. " Frank, du wirst nicht glauben was ich eben herausgefunden habe ? " rief er und Bowen sagte nur.

" Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen. Also was hast du auf dem Herzen, Tony ? " fragte Bowen. " Ich habe von Janssen erfahren, auch wenn es lange gedauert hat, das kurz bevor die Maschine herunter gekommen ist, ein Mann ausggestiegen ist. Ich denke er hat dazu einen Fallschirm benutz um nicht wie ein Stein auf dem Wasser auf zuschlagen. " erklärte er sachlich. Bowen stämmte die Hände in die Hüften und überlegte kurz. Dann wanderte sein Blick zu Ericson, der sich gerade wider angezogen hatte. " Eric, du kannst dich gleich wieder um ziehen. Du musst nachdem Fallschirm suchen. " sagte er und konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Ericson schien davon nicht begeistert zusein. " Das ist ein Witz oder ? Ich meine, das muss doch ein Witz sein. Bitte sag mir das es ein Witz ist, Boss. " antwortete Ericson. " Tut mir leid. Das Wasser wartet auf dich, Eric ! " sagte er sakastisch und während die Anderen lachten zog sich Ericson wider den Taucheranzug an.

 

Bowen warf Kelly nun einen interessierten Blick zu. " Was hast du für mich, Kelly ? " fragte er und sie enthüllte das was sie gefunden hatte plötzlich. Es war die Mordwaffe. Kelly hatte sie in dem Verbandskasten gefunden und sofort zu ihm gebracht. Bowen`s Augen leuchteten vor Freude auf.

" Das hast du gut gemacht, Kelly. Wo war die Pistole eigentlich ? " wollte er wissen und Kelly holte tief Luft. " Im Verbandskasten. Kein gutes Versteck wie ich zugeben muss. Unser Mann ist ein Idiot ! " Bowen warf Kelly plötzlich einen verwirrten Blick zu. Sie benutzte niemals solche Ausdrücke. Spätestens jetzt wurde ihm klar das ihn seine Kollegen noch immer überraschen konnten. Bowen räusperte sich und wandte sich an Bishop, der ganau wusste was er jetzt zutun hatte. " Tony, überprüf bitte die Pistole auf Fingerabdrücke. Wenn du welche findest, vergleich sie mit der Kartei. Und falls unsere Mann nicht drin sein sollte, ruf die Hauptstelle in Washington an und lass dir von denen die Abdrücke geben ! " wies er Bishop an und dieser nickte knapp und machte sich sofort an die Arbeit. Kelly hingegen warf Bowen einen fragenden Blick zu. Sie wollte auch noch mehr tun. " Was soll ich machen ? " fragte sie schließlich. " Fahr du in die Gerichtsmedizin und vergleich die Kugel in den Opfern mit denen die du in der Mordwaffe gefunden hast. Ich will wissen ob es eine Übereinstimmung gibt. Ich gebe dir dafür zwei Stunden zeit, dann will ich das wir uns alle zusammen setzen. " " Okay. Ich mache mich sofort an die Arbeit ! " sagte sie und verschwand ebenfalls.

 

Plötzlich spürte das sich jemand hinter ihm befand und Bowen drehte sich ruckartig um. Hinter ihm hatte eine alte Kollegin von ihm gestanden. Sie hieß Kim Doherty und war auf Drogen spezialisiert. Jedoch arbeitete sie nicht mehr für seine Einheit, da vor knapp sechs Monaten ihr Ehemann im Dienst erschossen wurde und sie erstmal Zeit für sich brauchte. Er war erstaunt sie plötzlich vor sich stehen zusehen. Sie hatte eigentlich noch Urlaub und außerdem brauchte er sie hier am Tatort nicht, da sie ein anderes Fachgebiet hatte. Bowen hatte einen genetischen Vorteil. Er hatte einen sechsten Sinn für Gefahr und konnte daher spüren was sich um ihn herum tat. Doch er konnte sich einfach nicht erklären warum sein Sinn immer wieder bei Kim ausschlug, dabei war sie kein Dämon und hatte keine bösen Absichten. " Kim, schön dich zusehen. Aber was willst du gerade hier ? Du hast noch immer Urlaub wenn ich mich nicht irre. " meinte er mit ruhiger Stimme. " Das weiss ich auch, Frank. Aber ich denke ich kann euch helfen. Nein. Ich will dir und den Anderen wieder helfen Morde aufzuklären. " antwortete sie. Bowen überlegte kurz. " Aber es ist erst sechs Monate her. Meinst du nicht, das du dir nicht noch ein bisschen mehr Zeit lassen solltest ? Der Job könnte dich zu sehr an deinen Mann erinnern, Kim. " sagte er sanft. " Aber ich will nicht mehr alleine ohne Arbeit sitzen. Ich biete dir meine Hilfe an und du willst sie nicht. Na vielen Dank, Frank. " Bowen wusste nicht was er sagen sollte. Er kannte Kim schon sehr lange und konnte ihre Erfahrung sehr gut gebrachen. Aber dennoch wusste er auch das sie mit der Arbeit alte Wunden aufreissen würde. Bowen ging alle Möglichkeiten durch und kam dann zu dem Schluss das es gut wäre wenn sie wieder im Team wäre. " Na gut. Aber nur zur Probe und du wirst im Labor bleiben. Ich will das du an Tatorten plötzlich durchdrehst. Hast du verstanden, Kim ? " meinte er ernst und sie nickte. " Wenn Eric aus dem Wasser kommt untersucht bitte den Fallschirm auf Finger und Blutflecken. Wir treffen uns in zwei Stunden im Bereitschaftsraum. " fügte er hinzu und brach erneut ab. " Ach und, Kim. Schön das du wieder hier bist ! " sagte er ehrlich und machte sich auf den Weg ins die Zentrale.

 

Zwei Stunden später saßen alle Mitglieder des Team 2 im Bereichtschaftsraum der FBI-Zentrale. Seit sich Kelly erinnern konnte saßen sie immer zusammen und teilten ihrem Chef mit was sie heraus gefunden hatten und beschlossen danach ihre weitere Vorgehensweise. Kelly sah sich im Raum um und entdeckte Kim Doherty, die früher dem Team angehört hatte. Doch als sie vor sechs Monaten hier angefangen hatte, hörte Doherty mit dem Job auf und heute war es das erste Mal das sie die Ermittlerin sah. Kelly war die Erste die Bowen mitteilte was sie heraus gefunden hatte. Bowen war bereits aufgestanden, hatte die Hände in die Hüften gestemmt, was er immer tat und wartet auf die neuen Erkenntnisse seiner Mitarbeiter. " Ich habe die Kugeln verglichen und festgestellt das sie von der selben Waffe stammen. Wie es aussieht hat unser Mann vier mal auf die Opfer geschossen und die Waffe dann in dem Verbandskasten versteckt. Er wollte sichergehen das niemand sie finden kann. " erklärte sie mit einem lächeln auf den Lippen. Nun erhob sich Ericson von seinem Platz und hielt Bowen den Fallschirm vor die Nase. " Ich habe den Fallschirm eine Meile entfernt von der Absturzstelle gefunden. Es waren sogar noch leichte Blutflecken daran zufinden, was eigentlich ummöglich ist, denn das Wasser hätte sie wegwaschen müssen. Schätze wir hatten Glück. " schloss Ericson mit seiner Erklärung.

 

Bowen`s Blicke wanderten zu Bishop, der noch immer auf seinen Stuhl sah und wartet bis er dran war. Bowen nickte ihm zu und er stand auf. " Ich habe Fingerabdrücke auf der Pistole gefunden und sie in den Computer gegeben. Der Pilot heisst Stanley Winston und hat sich ein Appartment in Beverly Hilly gemietet. Er müsste jetzt dort sein. " berichtete Bishop und übereichte Bowen eine Karteikarte in der der Bericht der Fingerabdruckuntersuchung war. " Wie kann sich ein Pilot, ein Zimmer in Beverly Hills leisten ? " platzte es plötzlich aus Kim heraus. Bowen antwortete nicht sondern versuchte sich vorzustellen was an Bord passiert war.

 

Was war auf dem Flug passiert ? Ist der Pilot vielleicht durch gedreht und hat angefangen seine Passagiere zuerschiessen ? Wenn ja woher hatte er dann eigentlich die Waffe und wieso hat er sie an Bord zurück gelassen ? Und aus welchem Grund ist er mit dem Fallschirm abgesprungen und ist nicht einfach gelandet ?

 

Gute Fragen, die niemand beantworten konnte. Denn das Motiv für diese Tat würde unentdeckt bleiben. Bowen beschloss nun nach Beverly Hills zufahren und den Täter festzunehmen und ihm daraufhin die Beweise selbst vorzulegen. Das machte er immer am liebsten. Er warf einen stolzen Blick in die Runde. " Das war sehr gute Arbeit, Leute. Ich wusste doch das wir wieder einen Fall lösen können. Und nun weder ich unseren Piloten selbst hier her bringen. " sagte er mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und wandte sich an Ericson. " Eric, sag dich bitte Rivers bescheid. Er soll mich begleiten ! " Ericson nickte nur und Bowen verschwand aus dem Raum.

 

„Vielleicht kann ich dir ein wenig weiterhelfen, Frank. Ich habe mir Gedanken über den Unfall gemacht und sie für dich aufgeschrieben. So ein kleines Profil, falls es dir weiter hilft.“ sagte Doktor Katherine Tempelton und reichte Bowen eine Akte weiter. Bowen klappte sie auf und begann darin zu lesen. Seine Stirn runzelte sich. „Klingt schon sehr interessant, Kathy. Auf jeden Fall schon ein klares Motiv. Aber ob uns dafür schon die Beweise reichen. Ich weiß ja nicht.“ „Deswegen wollte ich es noch einmal überarbeiten. Oder ich könnte mir auch in die Pathologie die Leichen genauer ansehen. Ich wollte auch zu Romina gehen wegen den Flugzeugteilen.“ Bowen schüttelte seinen Kopf. „Nein das brauchst du nicht. Ich gehe zu ihr. Was du noch tun könntest ist echt einen Blick auf die Leichen werfen und deinen Bericht ergänzen.“ Katherine nickte knapp und wandte sich ab.

 

Romina Hudson, 25 Jahre alt, langes rotbraunes lockiges Haar, blau graue Augen, sportlich, schlanke Figur, Sternzeichen Waage, saß hinter ihrem Labortisch und schaute durch ein Mikroskop als Bowen eintrat und ihr einen Becher frischen Milchkaffee hinstellte. Ohne nachzusehen, griff sie zu dem Becher, führte ihn an ihren Mund und nippte an dem heißen Getränk. „Ach ich glaube du hast eben meine Gedanken gelesen, Boss. Mir war schon die ganze Zeit nach einem Milchkaffee, aber in die Cafeteria habe ich es nicht mehr geschafft.“ sagte die junge Laborantin, spezialisiert auf DNS Spuren jeglicher Art und trank einen weiteren Schluck Kaffee. Bowen legte ihr im nächsten Moment ein Salatsandwich auf den Tisch. „Was hast du für mich, Romi?“ Romina, gebürtig aus München in Deutschland. War seit ihrem Studium mit 18 Jahren, hochbegabt, in den Staaten und lebte seit ihrem Abschluss in Forensik in Los Angeles. Zum FBI kam sie vor zwei Jahren durch eine Empfehlung aus Washington D.C., dort hatte sie mit einer Spezialeinheit zusammen gearbeitet die normale und paranormale Fälle bearbeitete und von einem Orden des Lichts gegründet wurde. Es war schon interessant was es alles in ihrer Welt gab. Von Drachen hatte sie gelesen. 2010 hatte es in Darmstadt, einer Kleinstadt in Hessen gelesen, dass ein Drache aufgetaucht war und die Innenstadt zerstörte. Sogar ein Raumschiff war damals gelandet und die Menschen wussten dass sie nicht alleine im Universum waren. Mörder, Diebe und andere Verbrecher schien dies jedoch nicht zu kümmern. Romina schüttelte ihre Gedanken ab. Sie griff mit ihrer rechten Hand zu dem Sandwich und reichte Bowen mit der linken Hand den DNS Bericht. „Das dachte ich mir schon...“ murmelte Bowen beim raus gehen. „Danke, Boss.“ hörte er noch Romina rufen.

 

Knapp zehn Minuten später fuhr ein Polizeiwagen vor einen großen Apartmentgebäude vor und Bowen und Rivers stiegen aus. Bowen musterte das Gebäude kurz und stellte fest das nichts besonders daran war. Es lag nur zufällig in der Nähe von Beverly Hills. Bowen hatte von Rivers erfahren das der Pilot des Flugzeugs in Zimmer Nummer 23 wohnte. Augenblicklich gingen der FBI-Agent und der Detective zu dem Zimmer und zogen ihre Dienstwaffen. Bowen konzentrierte sich auf seinen sechsten Sinn, den er nur in besonderen Situationen einsetzte, da er die Fälle lieber auf die normale Weise löste.

" Mr. Winston, öffnen sie sofort die Tür. Hier ist das FBI...! " rief plötzlich und nichts geschah. Doch einen Moment später meldete sich sein sechster Sinn und er konnte plötzlich erkennen was Winsten vorhatte. Er hielt eine Pistole in der Hand und zielte damit auf die Eingangstür. Bowen verlor keine Zeit. Er holte aus und trat die Tür mit voller Kraft auf. Nicht mal eine Sekunde darauf, drückte er den Abzug seiner Pistole und feuerte eine Bleikugel auf den Täter ab. Die Kugel bohrte sich in seine linke Schulter und brachte ihn zu fall. Bowen trat näher hin und zielte noch immer mit der Pistole auf den Täter.

" Wie ich schon sagte, Mr. Winston. Ich bin vom FBI und sie, sind verhaftet...! " sagte er und wies Rivers an dem Täter Handschellen anzulegen.

 

Widerrum eine halbe Stunde später saßen Bowen und Winston zusammen in dem großen Verhörzimmer der FBI-Zentrale. Aus dem Beobachtungszimmer gegenüber konnten Bishop und Kelly das ganze Schauspiel live beobachten. Sie konnten die Angst in den Augen des Piloten sehen. Und er sollte auch Angst haben, da er vier Menschen ohne jeden Grund erschossen hatte. Kelly warf Bishop einen fragenden Blick zu. " Glaubst du Bowen wird ihn einschüchtern um an das Motiv zukommen ? " Bishop sah sie verwirrt an. " Nein. Wie kommst du denn darauf ? " fragte er und Kelly zuckte die Schultern. " Bowen, braucht das Motiv nicht. Wir haben die Beiweise und damit landet Winston für eine lange Zeit hinter Gittern. Mehr brauchen wir nicht zuwissen...." sagte er sachlich und blickte wider aus dem Fenster auf Winston.

 

Bowen freute sich jedesmal wenn er einem Täter zeigen konnte mit welchen Beweisen sie hin überführt hatten und deswegen setzte er jedesmal sein bestes Lächeln auf. Er genoss das Winston nervös war und Angst hatte. Denn er hatte auch allen Grund dazu. Bowen räusperte sich und begann nacheinander die Beweise auf den metallenen Tisch zulegen. " Okay, Mr. Winston. Wir haben die Mordwaffe, ihre Fingerabdrücke auf der Mordwaffe und ihren Fallschirm mit Blutflecken vom einem der Opfer gefunden. Alles deutet daraufhin das sie die vier Passagiere ermordet haben. " erklärte er und begann plötzlich zu grinsen. Er blickte dem Täter fest in die Augen. " Und jetzt versuchen sie mich davon zu überzeugen, das sie nicht mit diesen Morden zutun haben.....! " meinte er mit einem höhnischen Grinsen. Er hatte den wahren Täter gefunden und das war für ihn ein guter Grund zum lachen.

Ende

Kapitel 2

 

Fall 2 : Eine explosive Mischung

 

 

Los Angeles, März 2032

 

Das hatte Martha Stevens sich nicht vorgestellt als sie heute Morgen aufgestanden war. Sie hatte sich einen entspannten Donnerstagmorgen gewünscht, an dem sie weder arbeiten noch ihre Kinder versorgen musste. Doch nun war sie mit Klebeband an einen Stuhl in ihrem Wohnzimmer gefesselt und unter ihrem Stuhl befand sich ein Sprengsatz. Sie hatte angst. Sie wollte mit ihren vierzig Jahren noch nicht sterben. Sie saß seit knapp drei Stunden auf deinem Stuhl. Ein maskierter Mann war in ihr Haus eingedrungen, hatte sie überwältigt und an den Stuhl gefesselt, sodass sie sich nicht befreien konnte. Vor ihr sah sie zwei Männer auf und ab gehen. Sie überlegten anscheind was sie jetzt tun sollten. Einer der beiden Männer trug einen schwarzen Anzug und darunter ein grünses Hemd, was Martha scheußlich fand. Der andere Mann war in einen Schutzanzug eingehüllt und betrachtet sich den Sprengsatz bereits seit einer ganzen Weile.

" Was machen sie da eigentlich, Mister ? " fragte sie mit zitternder Stimme. Der Mann lächelte und antwortete. " Jones..! Ich versuchen einen Weg zufinden den Sprengsatz zuentscherfen. Aber dafür muss ich ihn erstmal öffnen. Bleiben sie ruhig, Martha. Es wird sicher gleich vorbei sein. " Martha nickte und versuchte sich zuberuhigen.

 

Bowen sah sich nervös in den kleinen Zimmer um doch er konnte auf den ersten Blick keine Spuren erkennen. Selbst sein sechster Sinn meldete nur Gefahr von dem Sprengsatz, weswegen er Tony Bishop beauftragt hatte sich nach Fingerabdrücken um zusehen. Das war eine gute halbe Stunde her. Der Leiter des FBI`s hatte keine Ahnung wie lange es noch dauern oder ob sie es überhaupt hinbekommen würden, die Bombe zuentscherfen. Er hatte Kelly gebeten sich Hilfe aus Washington kommen zulassen. Sie hatte sich bereit erklärt das selbst zu tun und saß nun in dem blauen Hummer, der drei Meter von dem Haus entfernt stand und telefonnierte mit Chief Miller in der Hauptstelle. Falls Jones die Bombe entscherfen könnte, müssten sie jedoch noch den Bombenleger suchen und dafür würde er jede Hilfe brauchen die es gab. Bowen warf Jones plötzlich einen besorgten Blick zu. " Was denkst du, Joey ? Ist das die Handschrift eines Profis oder nicht ? " fragte er seinen alten Freund. Jones überlegte kurz, während er die Verkleidung der Bombe öffnete. " Könnte sein. Der Sprengsatz ist schon etwas ganz besonders. Vielleicht war der Bombenleger früher mal ein Cop. " Bowen nickte beiläufig und warf einen Blick zu Martha Stevens hinüber. " Könnte möglich sein. Ich werde die Technik darum bitten mehr heraus zufinden. Wie lange wirst du noch brauchen ? Ich denke nicht das Mrs. Stevens lust hat die ganze Nacht über hier zusitzen. ! " meinte er und warf ihr ein mattes Lächeln zu um sie zuberuhigen. Sie schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln.

 

Tony Bishop hatte heute sehr viel Glück. Er hatte an der Haustür einen Fingerabdruck gefunden. Er war zwar ein bisschen verwischt, aber er würde ihn sicherlich noch sichtbar bekommen. Er tütete den Beweis in eine dafür vorgesehene Plastiktüte und machte sich auf den Weg zu Bowen und Jones ins Wohnzimmer. Er warf der gefesselten Frau keinen Blick zu, denn er wusste das er nicht mit ansehen konnte was für eine Angst sie durch ihre Augen ausstrahlte. Das konnte er nicht ertragen. Er würde nehmlich alles tun um sie von der Bombe zubefreien, auch wenn diese dann hoch gehen würde. Bishop tippte Bowen kurz an und sein Boss drehte sich sofort zu ihm um. " Ich habe einen Fingerabdruck an der Haustür entdeckt, Boss. Aber mehr auch nicht. Was soll ich jetzt damit machen ? " wollte er wissen. Bowen warf Jones einen vielsagenden Blick zu und dieser nickte nur. " Gehen wir hinaus. Ich will Kelly auch fragen was mit dem Sprengstoffexperten ist. " sagte er und Beide verließen das Haus.

 

Kelly, die gerade ihr Gespräch mit Chief Miller aus Washington beendet hatte, blickte auf als Bowen und Tony plötzlich auf sie zu kamen. In dem Gesicht ihres Chef`s konnte sie die Besorgnis erkennen, die er in diesem Moment deutlich empfand. Sie versuchte ihn mit ihren guten Nachrichten aufzuheitern.

" Bowen, ich habe mit Miller gesprochen und er hat gesagt das er uns Hilfe schicken wird. Aber diese wird erst in ein paar Stunden hier auftauchen. " sie brach ab und sah ihn mitfühlend an. " Und wie geht es der Frau ? Konntest du sie ein bisschen beruhigen ? " fragte sie sanft. " Denke schon. Aber es wird sicher nicht mehr lange dauern bis sie einen Nervenzusammenbruch erleidet. Jones arbeitet so schnell er kann. Aber trotzdem müssen wir davon ausgehen, dass....." er brachab und warf einen Blick zu dem Haus hinüber. " Das die Bombe dennoch detonieren kann ! " beendete Bishop seinen Satz und Bowen nickte nur. Bomben und andere Sprengsätze fand Bowen hinterhältig. Denn nur Bombenleger konnten andere Menschen umbringen ohne sich mit ihnen auf eine Stufe zustellen. Er fand solche Menschen einfach nur feige und er würde alles tun um diesen zuerwischen.

 

Bowen warf Bishop einen vielsagenden Blick zu und der verstand sofort was los war. " Lass und wieder reingehen, Tony ! " meinte Bowen kühl und ging langsam auf das Haus zu. Er wollte sehen wie weit Jones bereits war und außerdem musste er Martha wider ermutigen. Doch dazu sollte er nicht mehr kommen. Plötzlich wurde das Haus von einer gewaltigen Explosion zerrissen. Bowen und Bishop wurden durch die Druckwelle nach hinten um gerissen und fielen auf den harten Betonboden. Dabei wurden sie sogar leicht verletzt. Der Hummer indem Kelly saß wurde von der Druckwelle erfasst und blitzschnell auf das Dach geworfen. Einige Meter weit rutschte der Wagen noch bevor er dann entlich zum Stillstand kam. Bowen öffnete die Augen und musste sich einen Moment lang orientieren um festzustellen was gerade passiert war. Er drehte seinen Kopf nach links und sah Bishop besorgt an.

" Tony, ist alles in Ordnung ? Bist du verletzt ? " fragte er plötzlich. " Mir geht es gut. " pflichtete er Bowen bei. Bowen erhob sich wieder und entdeckte plötzlich den Hummer, der etwas fünf Meter von dem Haus entfernt auf dem Dach lag. Bowen und Bishop verloren keine Zeit und rannten sofort zu Kelly um ihr aus den brennden Wagen zuhelfen.

 

Am späten Nachmittag saß das Team ohne Kelly im Bereitschaftsraum und sagte nichts. Sie waren alle noch immer geschockt über das was sich vor drei Stunden ereignet hatte. Bowen, der am Kopf des Tisches saß und eine kleine Verletzung an der Strin hatte, blickte in ratlose Gesichter. Sie alle hatten den Bombenentscherfer Joey Jones gut gekannt und mussten erstmal verarbeiten das er tot war und außerdem mussten sie immer noch an Kelly denken die noch immer im Krankenhaus war und soeben versorgt wurde. Jedoch musste der Täter für diese Tat gefunden werden und dafür brauchte er sein Team um so mehr. Bowen erhob sich von seinem Stuhl und stemmte die Hände in die Hüften.

" Okay, Leute. Ich weiss das wir uns alle noch immer Sorgen um Kelly machen. Aber wir müssen heraus finden wer der Bombenleger ist. Aber dazu brauche ich von jedem hundert Prozent...! " sagte er und sah in die Runde, alle beteiligten nickten. " Nagut. Tony untersuch du bitte den Fingerabdruck den du in dem Haus gefunden hast. Ich will wissen zuwem er gehört. " Bishop nickte und stand auf. Vor der Eingangstür warteten Melinda Sherpard und Alexx Woods, zwei Agenten in reserve. Bowen sah die Beiden und winkte ihnen zu. " Eric, nimm Alexx mit und fahr zurück zu dem Haus der Stevens. Untersuch dort alles nach Blut oder Sprengstoffresten. " Ericson erhob sich ebenfalls. " Melinda sie begleiten mich. Wir werden uns in den Nachbarhäusern mal umhören ob diese jemanden verächtigen gefunden haben. "

 

Bowen wollte gerade den Raum verlassen als sich auch Dr. Morris erhob und ihn fragend ansah.

" Boss, ich möchte mich um die Leichen kümmern wenn sie in die Pathologie gebracht werden. Vielleicht kann ich irgendwelche Rückstände entdecken. " schlug Morris vor. " Die Leichen werden wohl kaum in die Gerichtsmedizin kommen. Denn es wird nicht mehr viel von ihnen übrig sein. Hier können sie uns nicht helfen, Patrick. Kümmern sie sich um einen der anderen Fälle ! " sagte Bowen und Morris Blick wanderte zu Boden. " Ja. Geht klar, Chief. Ich werde mich um einen von Kelly`s Fällen kümmern. Das hilft ihr vielleicht schneller wieder gesund zuwerden. " Bowen musste grinsen und nickte dem Pathologen zu. Er wurde immer wieder von seinen Mitarbeitern erstaunt.

 

Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg Ericson in die Nase, als er zusammen mit Alexx Woods den Ort des Verbrechens betrat. Es war ein beißender Geruch und er musste sich wirklich sehr zusammen reissen um nicht auf den verbrannten Fußboden zu kotzen. Er zog eine UV-Lampe aus dem silbernen Koffer heraus und machte sich sofort an die Arbeit. Er musste Blutflecker finden und sie mit der Bombe in Verbindung bringen. Aber hier bei diesem Chaos würde er nur noch und überall Blutflecken finden können. Und dabei suchte er nach möglichen Blutflecken die der Täter viellicht hinter lassen haben könnte. Er hätte sich hier in dem Haus schneiden können, das war alles schon mal vorgekommen. " Na dann wollen wir doch mal sehen was wir finden. " murmelte er und überflog mit der Lampe den verkohlten Boden. Er warf Alexx Woods einen interessierten Blick rüber und musterte den jungen Agenten. Woods und Shepard waren zwar schon länger beim FBI als Kelly. Aber Beide hatten noch nicht so viel Erfahrung. Doch an einem Tag wie heute setzte Bowen auch auf diese beiden Agenten. " Wie siehst bei ihnen aus, Alexx ? Haben sie schon etwas interessantes gefunden ? " fragte er. " Denke schon. Ich habe ein paar Reste von dem Sprengsatz gefunden. Ich würde auch ne Art Semtex tippen. Denn nur das, kann so einen Schaden erzeugen. " Ericson zog die Augenbrauen nach oben. " Wenn sie so etwas vermuten warum teilen sie es dann nicht Bowen mit, Alexx ? Er wird sich sicher dafür brennend Interessieren ! " meinte Ericson mit ernstem Tonfall. Woods hingegen wirkte jetzt verwirrt. " Wieso denn, Ericson ? Es war doch nur eine Theorie. Ich habe das nicht ernst gemeint. " versuchte er sich noch zuretten, doch Ericson wollte ihn nicht so leicht davon kommen lassen. " Was ist ihre jetzige Aufgabe noch einmal gewesen, Alexx ? fragte er und wurde ein bisschen lauter. " Ich soll ihnen helfen mögliche Beweise zusichern, Sir ! " gab Woods zögernd zurück. " Dann machen sie es auch so. Ich will keine Theorie mehr von ihnen hören. Sie sind kein Mitglied von Team zwei und daher sollen sie nur das tun, was von ihnen erwartet wird. Ich hoffe das wir uns verstanden haben ? ! " meinte Ericson ernst und machte sich wieder an die Arbeit. Woods konnte nichts für Ericson`s schlechte Laune, er machte sich einfach Sorgen um Kelly, die er sehr gerne hatte.

 

" Danke, trotzdem. Sie konnten uns bei unseren Ermittlungen weiterhelfen. " antwortete Bowen schließlich als er sich mit einem der Nachbarn der Familie Stevens unterhalten hatte. Doch das war Zeitverschwändung gewesen, denn niemand etwas gesehen und so kehrten Bowen und Shepard frustriert zurück zu ihrem blauen Hummer. Bowen schlug wütend mit der rechen Handfläche auf das Dach des FBI-Fahrzeugs und versuchte sich wieder zuberuhigen. " Niemand hat irgendetwas gesehen. Das gibt`s doch nicht. Sonst bekommen Nachbarn doch auch immer alles mit und heute nicht....! " er schüttelte heftig mit dem Kopf. Shepard hingegen sah sich in der Straße um und erkannte einen kleinen weissen Lieferwagen der gegenüber von dem Haus der Stevens parkte. Ihr kam das ein bisschen komisch vor. Bowen bemerkte das sie geistesabwesend war und wandte sich an die dreiundzwanzig Jährige. " Melinda, fällt ihnen hier irgendetwas auf ? " fragte er und sie nickte. Aber plötzlich wurde ihr bewusst was Ericson ihr gesagt hatte, sie durfte den Mitgliedern von Team 2 ihre Theorie nicht mitteilen. Also schwieg sie. " Hören sie, Melinda. Auch wenn es nicht wichtig ist. Ich muss es wissen. " sagte er ernst und sie holte tief Luft. " Dort vorne der Lieferwagen ! Ein Officier hat gesagt das der Lieferwagen da schon seit heute Nacht steht. Vielleicht ist der Bombenleger deswegen nicht aufgefallen. Er hat sich verkleidet. " schlussfolgerte sie. Bowen kam das nur logisch vor. " Gut. Aber wieso wollten sie mir das nicht mitteilen ? Haben sie Angst sie bekommen einen Tadel ? " fragte er und zog die Strin in Falten.

 

" Nein, Sir. Es ist nur so das Agent Ericson gesagt hat das wir unsere Theorien für uns behalten müssen, da wir doch nicht zum Team gehören. Er hat gesagt wir sollen uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren. " Plötzlich ging Bowen ein Licht auf. Deswegen waren Shepard und Woods immer so wortkarg gewesen. Verdammt clever von Ericson, dachte er und musste lachen. Shepard hingegen verstand nicht was los ist. " Sir, finden sie das lustig ? " fragte sie ihn plötzlich. " Nein. Aber wenn in dem Lieferwagen das drin ist was ich denke das es ist. Dann mache ich sie zu einem festen Mitglied des Team 2. Versprochen..."

 

Ich habe sicher schon viereckige Augen, dachte Tony Bishop plötzlich. Er saß schon seit Stunden hinter dem Computer in der FBI-Zentrale und verglich den Daumenabdruck den er in dem Haus der Stevens gefunden hatte mit der Datenbank der Polizei. Er hatte den Abdruck vor einer Stunde eingescannt und wartete darauf das er entlich mal einen Namen ausspuckte, damit sie ihn festnehmen konnten. " Nun mach entlich hin du blödes Ding. Dafür haben wir keine Zeit...." murmelte er leise vor sich hin und verlor langsam die Geduld. " Also so wird das sicher nichts, Tony. Versuch es doch mal auf die sanfte Art. " schlug Kelly vor als sie plötzlich den Raum betrat. Bishop stand ohne zuzögern auf und umarmte sie ohne auf ihren verletzten Arm rücksicht zunehmen. Er war froh das ihr nichts weiters passiert war. " Ist schon gut, Tony. Ich bin ja noch am Leben. " sagte sie zu ihm und er ließ von ihr ab. Kelly setzte sich nun ebenfalls auf einen Stuhl und wandte sich dem Bildschirm zu. Plötzlich erschien auf dem Bildschirm die Akte eines Polizisten und Bishop sprang plötzlich erleichtert von seinem Stuhl auf.

" Das ist unser Mann ! " rief er erfreut und warf einen Blick auf den Computer. " Ich wusste doch das du unseren Mann finden würdest..." sagte er und streichelte den Rechner sanft.

 

" Passt bloß auf. Nicht so schnell die Türen öffnen, Leute. " wies Lut. Baker, ein Bombenexperte aus Washington, die Agents an als sie die Türen zum dem Innenraum des Lieferwagens öffneten. Baker wartete nicht und stieg sofort ein. Er hob eine alte Plane nach oben und darunter fand er tatsechlich einen weiteren Sprengsatz, dessen Uhr bereits tickte. Bowen ging näher und konzentrierte sich, doch er empfing mit seinem sechsten Sinn keinerlei Gefahr was ihn stutzieg machte. " Ist die Bombe echt ? " fragte er Baker und der schüttelte nur den Kopf. " Nein, Chief. Aber sie wurde erst vorkurzem eingestellt. Vielleicht vor drei oder vier Minuten. " Bowen überlegte kurz und warf Shepard einen warnenden Blick zu. " Gut, Baker. Schaffen sie den Lieferwagen zu uns in die Zentrale. Eric und Tony sollen sich um ihm kümmern. " wies er den Experten an.

 

Plötzlich klingelte das Mobiltelefon von Bowen. Er nahm den Anruf entgegen und hörte die Stimme von Bishop am anderen Ende der Leitung. " Frank, ich habe den Namen und die Adresse von unserem Bombenleger gefunden. Ich habe sie Rivers gegeben. Er wird sicher gleich bei euch sein. " Bowen nickte beiläufig und fügte hinzu. " Okay. Ähm, Baker kommt gleich mit einem weissen Lieferwagen ins Büro. Ich will das du und Eric den Wagen auf Spuren untersucht. Wir brauchen etwas stichhaltiges. " Bowen legte auf und warf Melinda ein Lächeln zu. " Gute Arbeit, Melinda. Ab morgen gehören sie zu meinem Team ! "

 

Als Bowen zusammen mit Detective Rivers von dem Haus von Iva Miles auftauchte hatte dieser sie bereits erwartet. Er stand vor dem Eingang und feuerte eine Kugel nach der anderen auf die Ermittler ab. Bowen stoppte blitzschnell seinen Hummer und stieg aus. Er zog seine Pistole und gab einen Warnschuss in die Richtung des Bombenlegers ab. Plötzlich griff Miles zu einer Machinenpistole und zahlreiche Bleikugel schlugen in das Metall des blauen Hummers. Die beiden Ermittler kamen nicht mehr dazu ihr Feuer zuerwidern. " Der ist aber ganz schön sauer auf uns. Dabei haben wir ihm nicht mal gesagt das er verhaftet ist. " stellte Rivers fest. " Ich weiss. Aber egal was er auch tun wird. Er kommt in den Knast. Schließlich hat er zwei Menschen in Rauch aufgehen lassen...! " meinte Bowen. Plötzlich stand er auf und drückte blitzschnell ab. Miles wurde von drei Kugeln getroffen und sofort überwältigt. Er krümmte sich am Boden vor Schmerzen war aber noch immer am Leben.

 

Gegen Abend saßen Bowen und Ericson zusammen in dessen Büro und Bowen war nicht sehr erfreut darüber das Ericson den jungen Agenten verboten hatte, ihnen bei ihren Ermittlungen zuhelfen. Er stellte ihn zur Rede. " Kannst du mir bitte verraten, welcher Teufel dich geritten hat, Eric ? Wie kommst du nur dazu den jungen Agent zuerzählen es wäre nicht wichtig was sie denken ? Kennst du noch jemanden außer dir dem soetwas eingefallen ist ? " brüllte Bowen und funkelte Ericson böse an. " Nein. Ich weiss auch nicht warum ich das gemacht habe, Boss. Es dachte nur...." er brach ab. " Du hast gedacht ich würde mich für Melinda Shepard entscheiden, wenn ich heraus finden würde was sie kann. Sie hat das selbe Aufgabengebiet wie du. Glaubst du wirklich ich hätte dich wieder zurück nach Washington geschickt, Eric ? " fragte er aber Ericson sagte nichts. " Eric, du leistest sehr gute Arbeit und wir brauchen dich hier. Aber wenn du soetwas noch einmal machst, fliegst du raus ! " Ericson nickte und ohne auch nur aufzublicken ging er aus Bowen`s Büro hinaus.

 

Es war bereits nach Mitternacht, aber Bishop wusste das Bowen noch immer hinter seinem Schreibtisch saß und Berichte laß. Jedoch wollte er das nun ändern. Er klopfte kurz an der Tür seines Chef`s und trat ein ehe Bowen etwas sagen konnte. " Tony, was willst du denn um diese Uhrzeit noch hier ? Geh nach Hause und ruh dich ein bisschen aus. " befahl Bowen doch Bishop bewegte sich keinen Meter. " Heute nicht, Frank. Komm schon lass und einen Trinken gehen. " Bowen zog die linke Augenbraue in die Lift und musterte den Ermittler. " Einen Trinken ? Dir ist doch klar das ich noch eine menge Arbeit vor mir habe oder ? " fragte Bowen grinsend. Aber Bishop winkte ab. " Komm schon die Anderen sind auch alle dabei. Naja bis auf Kim, die ist ja noch immer unterwegs. " er brach ab.

" Wir gehen ja nicht zum Spaß weg. Wir wollen einen auf einen tapferen Agenten namens Joey Jones trinken und uns alte Storys über ihn erzählen. Also bist du dabei, Chief ? " fragte er hoffnungsvoll.

 Bowen musste plötzlich an Jones denken. Er war sein Freund gewesen und vielleicht war dies die perfekte Gelegenheit von ihm Abschied zunehmen. " Okay. Ich bin dabei ! " antwortete er und stand von seinem Stuhl auf. Bowen legte Bishop eine Hand auf die Schulter und verließ mit ihm zusammen die FBI-Zentrale.

„Ich weiß ja nicht was du immer von mir willst, Kelly. Ich kann auch nicht mehr machen als mich hin und wieder um unsere Eltern kümmern. Nur lebe ich genauso wenig mehr Zuhause wie du. Was soll ich also machen?“ wollte James „Jim“ Patrick Curtis von seiner großen Schwester Kelly wissen und sprach dabei ins Holophone. James wurde am 22. März 2009 in New Orleans geboren, hatte einen Pilotenschein, kurzes blondes Haar und blaue Augen, er spricht fließend spanisch, isst gerne scharfe Chips und mag Currysoße was ihm auch den Spitznamen Curry einbrachte. Sein Lieblingswort war Lol, ähnlich wie das von Staatsanwältin Trudeau. Kelly fragte sich ob die beiden sich kannten. James lebte und arbeitete beim FBI in Chicago in der technischen Abteilung. Das bedeutete viel am Computer sitzen und Akten durchsuchen. Kein wirklich spannender Job dachte Kelly die frustriert war dass sich ihr Bruder so wenig um ihre Eltern kümmerte, welche beide Alkoholabhängig waren. Kelly wurde am 27. Februar 2005 geboren und hatte sich schon immer um ihren kleinen Bruder gekümmert. Ihr war es zu verdanken dass er ohne vier Jahre Berufserfahrung direkt zum FBI kam und dort übernommen wurde. Während sie vorher Forensik studieren und Berufserfahrung bei der Polizei in New Orleans sammeln musste. „Ich weiß, Curry. Aber vor zwei Wochen sollten wir beide zu unseren Eltern nach Hause fahren und nur ich war da. Du hast mich einmal mehr sitzen lassen. Ich finde das nicht wirklich sehr Brüderlich von dir.“ „Lol. Wieso bin ich immer Schuld wenn etwas nicht klappt?“ wollte James wissen und schüttelte seinen Kopf. „Thanksgiving. Hast du da vielleicht etwas Zeit, Curry?“ fragte Kelly genervt und hoffte sie würde wenigstens an diesem Tag ihren Bruder mal wieder zu Gesicht bekommen.



„Du hast mich heute schon wieder sitzen lassen, Frank. Das nehme ich dir langsam persönlich. Außerdem gehen wir immer Mittwochs zusammen Mittagsessen. Mit wem soll ich denn sonst meine Zeit verbringen wenn du nicht kannst?“ wollte Larissa Trudeau genervt wissen als sie Bowen und Bishop vor der Zentrale traf. Larissa hatte ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und schaute über den Rand ihrer Sonnenbrille hinweg. Ihre Kleidung, makellos. Ein grauer Hosenanzug mit einer roten Bluse. Passend zu ihrem Sandelholz rotem Haar mit den blonden Strähnen. Letztes Jahr hatten Bowen und Larissa sich getrennt nach einigen Jahren Beziehung. Sie verstanden sich noch immer sehr gut und verbrachten während und nach der Arbeit oft Zeit zusammen oder gingen Mittwochs zusammen essen. Heute hatte er es vergessen und auch nicht mehr die Stimmung gehabt. Vielleicht morgen oder Freitag. Heute Abend wollte er auf seinen alten Freund Jones anstoßen und den Tag mit seinem Freund Tony verbringen. Manchmal kamen alte Gefühle für Larissa auf. Aber was war mit Kelly, für die Bowen schon länger Gefühle hatte. Er wusste es selbst nicht. „Es tut mir leid, Lara. Ich hatte heute einfach nicht die Zeit oder den Kopf dafür. Ich hätte auch gar nicht gewusst was ich dir hätte erzählen sollen. Vielleicht gehen wir einfach morgen oder die Tage essen und reden über die Arbeit oder was du sonst wieder verbrochen hast.“ Larissa lächelte, warf Bowen einen Luftkuss zu und zwinkerte Tony zu ehe sie sich abwandte und mit schnellen Schritten davon lief. „Echt krass das du dich noch mit deiner Ex verstehst. Bei mir ist das nicht immer so der Fall, Frank. Wenigstens verstehe ich mich mit Erin sehr gut.“ bemerkte Bishop, während Bowen abwinkte. „Es war aber nicht immer so.“

 

Ende

Kapitel 3

 

Fall 3 : Preis der Freiheit

 

 

Pedro Walter war mit seinen vier Kollegen auf Haifischfang in Internationalengewässern. Sie machten das schon seit ein paar Jahren und waren ziemlich erflogreich damit. Pedro liebte es einfach, diesen Geschmack von Haiflischfleisch der ihm auf der Zunge zerging. Heute waren sie schon sehr früh unterwegs gewesen und hatten daher schon gegen Mittag ihren Haifisch erledigt. Es war wieder einmal sehr einfach gewesen. Das Fischerboot steuerte bereits wider den Hafen von Los Angeles an, wo sie auch kurz darauf anlegten. Pedro war einer der Ersten die den Haifisch in eine der großen Lagerhallen am Pier brachte und ihn dort Kopf über aufzuhängen. Sein Freund Anthony trat plötzlich mit einem Messer in der Hand vor und bat Pedro den Haifisch langsam aufzuschneiden. Es zögernd griff dieser nach dem Messer, da es heute seit erstes Mal war, wo er alleine einen Fisch aufschnitt, ging er noch etwas ruhiger an die Sache heran. Er stach augenblicklich in den Bauch des Hai`s, mit dem Messer, ein und führte den Schnitt bis nach hinten zur Flosse aus. Das war cool, dachte er in diesem Moment. Doch plötzlich passierte etwas womit niemand gerechnet hatte. Aus dem Magen des Haisfischs fiel ein kleiner Teil eines menschlichen Toros an dem sogar noch der rechte Arm hing. Die fünf Fischer konnten nur noch zwei Dinge tun. Erstens die Polizei und das FBI verständigen und zum anderen sich Stundenlang noch übergeben. Pedro war sich sicher, diesen Anblick niemals wieder zuvergessen.

 

Los Angeles, Mai. 2032

 

Sirenen geheul war über dem ganzen Pier zu hören. Passanten blieben stehen und sahen sich an was heute schon wieder auf dem Pier passierte und fragten sich ob es wohl immer so bleiben wird. Polizisten hatten das gesamte Gebiet abgesperrt und hielten die Leute im staun die sich das Geschehene am Pier gerne genauer betrachten wollten. Ein großer blauer Hummer fuhr plötzlich um die Ecke und hielt direkt vor Lagerhalle nummer fünf, wo die Fischer die Leiche gefunden hatten. Zwei Menschen saßen in dem Hummer. Es waren Bowen und Kim Doherty. Beide stiegen aus und wurden daraufhin von Detective Maxell ins Bild gesetzt. " Fünf Fischer haben sich diesen Hai gefangen und wollten ihn gerade bearbeiten als diese kleinen Reste des Toros rausgefallen sind. Die Fischer sind noch hier wenn sie mit ihnen reden wollen, Chief. " meinte der junge Detective zu Bowen, der geistes abwesend einen Blick auf die Überreste warf und überlegte. Wie waren die bloss her gekommen, fragte er sich.

" Danke, Detective. Aber das wird sicher nicht nötig sein. Wir müssen uns mit den Toten und nicht mit den Lebenden befassen ! " antwortete Bowen ernst.

 

Kim Doherty hatte ihn ihrem Leben bereits vieles gesehen, aber das war auch für sie etwas neues. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, mit jeder Leiche die sie fand, wurde sie wieder an ihren toten Ehemann erinnnert. Sie hatte zwar alles versucht um das zuverdrängen, aber auch kurz oder lang würde sie damit scheitern. Sie zog sich Gummihandschuhe über und begann sofort damit die Leiche zubegutachten. Zwar konnte sie das nicht so gut wie, Morris, aber sie gab sich mühe. Das musste auch sein denn an einem Tatort mussten immer sofort Spuren gesichert werden, egal welches Aufgabengebiet die einzelnen Kollegen hatten. Bowen kam näher und kniete sich neben Kim. Er warf einen Blick auf die Überreste des jungen Mannes oder der jungen Frau, das konnten sie bis jetzt nicht feststellen. Bowen warf Kim einen fragenden Blick zu. " Was denkst du ? Könnten das Flüchtlinge gewesen sein ? Oder Freunde auf einem Aufflug ? " fragte er seine Kollegin. Kim überfolg die Leiche einmal kurz. " Ich muss zugeben das ich es nicht weiss. Ich habe nicht mal eine Vermutung. " Bowen nickte beiläufig und stand wieder auf. " Dann sollten wir uns an die Arbeit machen ! "

 

Einige Zeit später standen Kim Doherty und Dr. Morris zusammen in der Gerichtsmedizin vor einem der Untersuchungstische auf dem die Überreste der Leiche waren die der Hai noch in seinem Magen behalten hatte. Bowen konnte das alles vom Beobachtungsraum einige Meter über ihnen beobachten. Auf einem Monitor der zu seiner linken an der Wand hing konnte er genau erkennen, was Morris dort unten eigentlich tat. Zur Zeit sah er das Morris, den Toros noch begutachtete. Jedoch war genau dies das was er nicht gebrauchen konnte. Er brauchte sofort Antworten. " Morris, kannst du mir schon etwas sagen ? " fragte er nun und Morris warf einen Blick nach oben. " Dir ist schon klar das eine Untersuchung immer etwas Zeit benötigt oder ? Ich muss mir erst noch ein Bild von dem Toros machen. Das kann noch ein paar Minuten dauern. " meinte der Pathologe. Bowen hingegen war nicht begeistert. " Kannst du dir dann nicht entlich mal eine Kamera besorgen ? " fragte er herausfordernd. Morris sagte jedoch nichts. Plötzlich erstarrte er in seiner Bewegung. Er griff zu einer Pinzette und begann damit nicht dem besagten Gegenstand zusuchen. Er fand plötzlich ein Projektil von einer Schusswaffe und zeigte es Bowen. " Du kannst jetzt Kelly ihren Tag verschönern. Ich habe das hier für euch gefunden ! " sagte er verknügt.

 

Knapp zehn Minuten später hatte sich das Team in Besprechungsraum zusammen gefunden. Bishop wirkte heute schon wieder so, als würde er nicht genug schlaf bekommen, aber das war jetzt nicht wichtig, ermahnte sich Bowen selbst. Vor einer Minute hatte er erfahren das man in der nähe von Pier sieben ein Fischerboot gefunden hatte, was ziellos auf dem Wasser getrieben war. Das waren sehr gute Nachrichten für Bowen, dem dieser Fall langsam begann zu gefallen. Natürlich nur im professionellen Stil. Er warf gleich einen Blick zu Bishop und Ericson hinüber. " Eric, Tony, ich will das ihr euch dieses Boot vornehmt. Sucht nach Blut, Haar, Fasern einfach nach allem was dort ist. Irgendwo muss das Boot ja hergekommen sein und ich will wissen woher es kam. " Bishop und Ericson nickten heftig aber plötzlich hielten sie inne. " Frank, tut uns leid. Aber wir kennen uns mit Faseranalysen garnicht aus. " sagte Bishop und Ericson nickte beiläufig. Bowen hingegen stämmte die Hände in die Hüften und musterte die beiden Ermittler. " Ich will nicht das ihr dort an Ort und Stelle eine Analyse vornehmt. Sucht einfach nur nach allem. Und falls ihr Faser finden solltet, geht es Agent Reynolds. An die Arbeit."

Bowen warf einen Blick zu Kelly hinüber die genau wusste was sie jetzt zutun hatte, aber sie wollte es von ihm hören, da es bei ihrem Chef immer so gut klang. Für Bowen war ein mysterium wie man sich nur so auf die Untersuchung eines Projektils freuen konnte. Kelly war schon manchmal ziemlich sonderbar. " Kelly, untersuch du bitte das Projektil und stell das Kaliber fest. " Sie lächelte und erhob sich von ihrem Platz.

 

Grade als Bowen und Doherty den Besprechungsraum verlassen wollten, klingelte sein Mobiltelefon. Er hob ab und hörte einen Moment den Erklärungen des Detectives zu und sah dann Doherty leicht geschockt an. " Wir müssen noch einmal zum Hafen fahren. Gerade wurde eine zweite Leiche gefunden. " sagte er ernst und Beide machten sich auf den Weg zum Pier.

 

Bishop untersuchte jeden Milimeter des Fischerbootes mit seiner UV-Lampe um Blutrückstände zu finden. Doch es waren keine zusehen. Merkwürdig dachte er. Jemand wurde hier doch angeschossen und dann musste hier auch Blut sein. Diese selbe Theorie hatte vermutlich auch Ericson. " Ich weiss nicht, Tony. Vielleicht ist das garnicht unser Tatort. Es könnte doch möglich sein das ein zweites Boot noch irgendwo auf dem Wasser treibt und nicht gefunden werden will. " meldete sich Ericson plötzlich zu Wort. Bishop warf ihm einen verständnislosen Blick zu. " Und wieso denkst du das ? Nein. Das hier wird schon unser Tatort sein. Der ziemlich sauber zusein scheint. " meinte Bishop. Doch plötzlich sah er ein Projektil das in dem Bug des Fischerbootes steckte. Er zog einen kleinen Plasikbeutel hervor und ließ das Beweisstück sofort verschwinden. " Ist das Projektil aus der selben Waffe, wie die aus unserem Toros ? " fragte Ericson und Bishop zuckte die Schultern. " Das weiss nur Kelly ! " sagte er und wandte sich ab. Er wollte unbedingt den Laderaum untersuchen. Er drehte sich um und sah wie Ericson unter einer Plane eine Blutlache fand und sofort eine Probe davon nahm. " Denkst du das Blut ist von unserem Opfer ? " fragte nun Bishop und Ericson schien sich zufreuen. " Zja. Das weiss nur ich."

 

Bishop stieg mit einem Lächeln auf den Lippe hinunter in den Laderaum. Hier unten war es dunkel, weswegen er die Taschenlampe einschalten musste sie kurz vorher noch an seinem Gürtel gehangen hatte. Er sah sich gründlich überall um. Keine Spuren eines Kampfes. " Seltsam..." murmelte er leise vor sich hin. Er streckte die Hand aus und öffnete die Tür zu dem Lagerraum, den jedes Fischerboot besaß. Plötzlich konnte er garnichts mehr sagen. Er war sprachlos. " Eric, kommst du bitte mal runter ich muss dir etwas zeigen....! " brachte er heraus und sein Blick blieb weiter auf dem Fixiert was sich vor ihm abspielte. " Fort Knox ! " murmelte er und wandte seinen Blick nicht ab. Er stand direkt vor einem riesigen Berg mit Heroin.

 

" Hmm. Das Mädchen ist wie es aussieht noch nicht solange tot. Vielleicht ein paar Stunden. Und sie dir ihr Bein an. Es wurde abgeschnürt nachdem sie die Schussverletzung bekommen hatte. " meinte Doherty ernst und sah sich die Leiche des jungen Mädchens genauer an. Bowen`s sechster Sinn meldete sich plötzlich und er wusste das dies kein gutes Zeichen war. " Vielleicht haben die beiden Morde etwas miteinander zutun. " stellte er fest. " Wir lassen Morris einfach nach Antworten suchen. Er wird etwas finden. " sinnierte er und wandte sich an Doherty. " Kim, fahr du bitte zu Tony und Eric zum Hafen. Werf dort einen Blick auf das Fischerboot und mach mir den Besitzter ausfindig. " Sie nickte heftig und verschwand.

 

Mit einem guten Gefühl machte sich Bowen auf den Weg in die Ballistischeabteilung des FBI-Büros. Vor nichtmal einer halben Stunde hatte er erfahren das Bishop eine zweite Kugel auf dem Fischerboot entdeckt hatte und hatte sich sofort auf den Weg zu Kelly gemacht. Kelly stand hinter einen Mikroskop, trug einen weissen Kittel und sah gut gelaunt aus. Er öffnete die Tür und trat hinein. " Hallo. Eine Frage, Boss. Wie alt bist du ? " fragte sie ohne ihren Blick von dem Mikroskop zuentfernen. Er lächelte matt. Fünfundvierzig...! " antwortete er. Kelly wunderte sich plötzlich da er schon so alt war. Sie hatte immer gedacht er wäre jünger. Sie verbarg diese Gedanken wider und konzentrierte sich auf das Wesentliche. " Die beiden Projektile stimmen überein. Beide wurden aus einer Fünfundvierziger abgefeuert. Ich habe Zwillinge bekommen...! " rief sie glücklich und er musste grinsen. " Meinen Glückwunsch. Danke für die neuen Informationen, Kelly. " er nickte ihr zu und machte sich auf den Weg zu Dr. Morris. Doch kurz bevor er die Gerichtsmedizin betreten konnte, tauchte Doherty wie aus dem Nichts auf. " Der Besuch bei Morris muss warten, Chief. Ich habe den Besitzer des Fischerbootes im Verhörzimmer sitzen. Und das ist nicht alles. Ich habe das Heroin untersucht und festgestellt das es der feinste Stoff aus Kuba ist. Unser Bootbesitzer wird das nicht gerne hören, meinst du nicht, Boss ? Wir können ihn vielleicht nicht mit den Morden in Verbindung bringen, aber dafür mit dem Heroin. " erklärte Doherty und Bowen warf ihr einen beeindruckenden Blick zu. Uns schon machten sie sich auf den Weg zum Verhörzimmer.

 

Wenige später saßen die beiden Ermittler einen ziemlich großen, breitschultrigen Mann gegenüber. Dieser wirkte nervös und versuchte immer wieder den forschenden Blicken von Bowen auszuweichen. Bowen setzte sein preisgekröntes Lächeln auf und wandte sich an den Besitzer des Fischerbootes.

" So, Mr. Strode. Haben sie kürzlich ihr Fischerboot als vermisst gemeldet ? " fragte Bowen und traf mit dieser Frage direkt ins Schwarze. Die Augen des Mannes wurden immer größer. " Ja. Habe ich. Haben sie es gefunden ? " fragte er ohne ihm direkt in die Augen zusehen. Bowen nickte knapp. " Das haben wir. Wir haben es vor der Küste von L.A. gefunden. " erklärte er und die Augen des Mannes wurden noch größer. " Kann ich es wieder mitnehmen, Agent Bowen ? " fragte er und Bowen warf einen kurzen Blick zu Doherty hinüber. " Das geht leider nicht. Ihr Boot ist zum Zeugen eines Mordes geworden. Deswegen befindet es sich auch in unserem Labor. Wir haben es auf Blut und Projetile untersucht. Das war schon eine richtige Weltreise für ihr Boot ! " erklärte er leicht erfreut. Der Mann wurde immer nervöser und Bowen wollte ihn nicht mehr länger auf die Folter spannen. " Wir haben außerdem 700 Kilo Heroin in ihrem Laderaum entdeckt. Sie haben es nach Los Angeles geschmugelt und dafür fahren sie sofort ein....! " stellte Bowen fest, erhob sich und verließ das Verhörzimmer. Er ließ einen völlig erstarrten Mr. Strode zurück.

 

Mit schnellen Schritten machte sich Bowen auf den Weg in die Gerichtsmedizin. Er trat durch die Tür und erschrak somit den Pathologen. " Bowen, wenn du willst das ich auf meinem eigenen Tisch liege, mach nur so weiter. Ich bin keine sechzig Jahre alt und bekomme schon einen Herzinfakt ! " herrschte er Bowen an und dieser blieb ganz ruhig. " Tut mir leid. Was hast du für mich, Morris ? " fragte er und warf einen Blick auf die Leiche des Mädchens. Morris griff nach dem Autopsiebericht. " Das Mädchen hier hat ein unbekanntes Herzleiden, soviel konnte ich bereits feststellen. Aber wie es aussieht ist sie verblutet, während sie noch auf dem Wasser getrieben ist. " setzte der Pathologe Bowen ins Bild. Bowen überlegte kurz. Er erinnerte sich auf beiden Leichen ein Tatoo gesehen zuhaben was nur von Flüchtlingen benutzt wurde. Vielleicht war es ja so passiert.

 

An Bord des Fischerbootes befanden sich Strode und eine Menge anderer Menschen und dazu noch das Heroin. Vielleicht ist das Boot in einen Sturm gekommen und drohte zuversinken. Der Capitan hatte eine Waffe bei sich und wollte lieber das Heroin retten als die Passagiere und hat sie deswegen von dem Boot gejagt. Doch manche oder nur einer hat sich gewerrt und da hat der Capitan angefangen auf die Flüchtlinge zuschiessen. Einen hat er von Bord geschossen sodass das viele Blut einen Hai angelockt hat, der sich darum kümmerte und das Mädchen wurde angeschossen und floh dann mit einem Rettungsring. Doch wo ist die Verbindung. Ein Herzleiden und eine Bleikugel. Keine sehr gute Mischung.....

 

Plötzlich wurde Bowen schlagartig klar was passiert war. Das Mädchen wurde sicher nicht auf dem Boot angeschossen, sondern später im Wasser. Sie war auch sicher nicht alleine Unterwegs. Es musste sie ja jemand anschiessen. Solangsam kam etwas Licht ins Dunkle. Er schnippste mit den Fingern und wandte sich an Morris. " Sie bekam einen Schock und ist daran gestorben ! " meinte er plötzlich. Doch nun war es Morris der kein Wort verstand. " Was ? Ich habe doch gesagt sie hatte ein Herzleiden. Wie kann sie da einen Schock bekommen ? " fragte Morris und dachte plötzlich selbst darüber nach. Im ging auch ein Licht auf. " Als auf sie geschossen wurde, hatte sie einen Schock bekommen und ist daran gestorben. Vielleicht war es sogar ein Herzinfakt. Aber das überlasse ich dir, Morris. " sinnierte er und machte sich auf den Weg zu Reynolds. Dieser hatte den Strick untersucht mit dem sich das Mädchen ihr verletztes Bein abgebunden hatte.

 

Als Bowen schon dabei war sich in das Labor von Reynolds zubegeben wurde er von Bishop abgefangen. Bishop hielt ihn einen Bericht vor die Nase. Bowen warf einen interessanten Blick hinein und warf Bishop daraufhin einen fragenden zurück. " Du hast es selbst gemacht ? Du bist dafür doch garnicht ausgebildet. " fragte er nicht sehrbegeistert aber dennoch sakastisch. Bishop räusperte sich und versuchte zuerklären. " Das war garnicht so schwer, Boss. Ich habe Reynold schon öffters dabei zugesehen. " " Lügner...! " sagte Bowen schlicht. " Was hast du ? " fragte er und wechelte das Thema.

" Ich habe an dem Strick Hautreste von einer weiteren Person gefunden. Sie stümmen fast überein. " Bowen runzelte die Strin. " Cousin und Cousine ? " fragte er und Bishop schüttelt nur heftig mit dem Kopf. " Bruder und Schwester ! " antwortete er und Bowen ging nun ein Licht auf. Er hatte nun alles bis auf die Mordwaffe. " Finde den Namen und die jetzige Adresse des Bruders heraus und bringt ihn hier her. Ach und ich will wissen was mit der Waffe passiert ist ! " wies er Bishop an der daraufhin sofort verschwand.

 

Es dämmerte bereits über der Stadt und Bowen saß in seinem Büro hinter dem Schreibtisch und laß sich noch einmal den Autopsiebericht durch. Er war so tief in Gedanken das er nicht bemerkte wie Kelly durch die Tür hinein trat. Sie legte ihm einen fertigen Bericht vor. Er nahm ihn entgegen und warf einen Blick hinein. Nach einer Weile blickte er Stirnrunzelnt zu Kelly auf. " Also habt ihr die Waffe in dem Zimmer von Carlos Rodriguez gefunden ! Ich hoffe du hast bereits Schmauchspuren entdeckt, Kelly ? " wollte er wissen und sie nickte heftig. " Natürlich, Boss. Denkst du ich würde meinen Job nicht richtig machen ? " fragte sie herausfordernd und er hob abwerrend die Hände. " Nein. Ich weiss doch das du deinen Job immer korrekt machst. Ist unsere Übeltäter schon da ? " Sie nickte und er stand auf. Mit dem Autopsiebricht unter dem Arm betrat er das Vörherzimmer wo ihr Verdächtiger, dessen Anwalt und sogar Doherty platz genommen hatten. Bowen legte den Autopsiebericht auf den Metalltisch und nahm ebenfalls platz.

 

Er musterte den jungen Mann genau. Sicherlich wurde er bereits ins Bild gesetzt von Doherty, aber Bowen wollte ihm genau erzählen was passiert ist. Er räusperte sich. " Carlos, sie wussten nicht das ihre Schwester Maria an einem Herzleiden litt oder ? " fragte er mit ruhiger Stimme. " Was....? " platzte es aus ihm heraus. " Das kann garnicht stimmen. " Bowen nickte und zeigte mit dem Finger auf den Autopsiebericht direkt vor ihm. " Doch es steht alles in dem Autopsiebericht. Sie können einen Blick hinein werfen. Ihn sich sogar an die Decke takern, es wird nichts ändern...! " er brach ab. " Fakt ist, dass ihre Schwester an einem Herzinfarkt gestorben ist. " meinte er nun wider ernster. In den Augen des Jungen sammelten sich plötzlich Tränen. " Sie dachten wenn sie auf ihre Schwester schiessen, kann könnte sie hier bleiben. Hier in Amerika. Denn die Küstenwache ist verplichten jeden der Verletzt ist in ein Krankenhaus zubringen und wenn ihre Schwester amerikanischen Boden betreten hätte, hätte sie in Amerika bleiben können. Sie hätten es leicht bis an das Ufer geschafft, aber ihre Schwester nicht. " seine Stimme klang etwas sanfter.

 

Der junge Mann konnte sich nun nicht mehr beherrschen und brach völlig in Tränen aus. Bowen grinste matt und fuhr weiter fort. " Als sie auf ihre Schwester geschossen haben, bekam sie dadurch sofort einen Herzstillstand. " meinte er sachlich und warf dem Jungen nun einen mitfühlenden Blick zu. Aber es half alles nichts. Er hatte einen Mesnchen erschossen und dafür musste er bezahlen. " Sie ist an einem Schock gestorben nicht durch die Kugel. Aber dennoch haben sie geschossen und somit den Schock ausgelöst....! " antwortete er nun wieder mit fester Stimme. Er stand von seinem Stuhl auf und musterte den Jungen. Dann warf er Doherty einen vielsagenden Blick zu. " Carlos Rodriguez, ich nehme sie wegen Mordes an ihrer Schwester Maria fest ! " sagte er mit erhobener Stimme und zog Handschelle auf seiner Jackentasche heraus.

 

Es war bereits dunkel und der Arbeitstag endete nun auch endlich für Bowen. Er hatte heute schon wieder eine Menge gutes getan, das die guten Mächte sicher freuen würde. Selbst wenn es ihm nicht immer gefiel. Er ging hinüber zu dem Parkplatz auf dem sein Wagen stand und begegnete Doherty. Sie hatte wohl auf ihn gewartet. " Kim, was machst du denn hier ? " fragte er verwundert. " Ich wollte nur gute Nacht sagen, Frank. Und ich muss noch immer an den Jungen denken, der eigentlich nur seiner Schwester helfen wollte. Komisch wie das Schicksal manchmal zuschlägt oder ? " fragte sie ihn und Bowen nickte langsam. Während sich Doherty auf den Weg zu ihrem Wagen machte blieb er noch einem Moment nachdenklich vor seinem Wagen zurück.

 

" Jeden Tag treffen wir Menschen am schlimmsten Tag ihres Leben.....! " murmelte er leise vor sich hin, stieg in seinen Wagen und machte sich auf den Weg nach Hause.

 

Ende

 

Kapitel 4

 

Fall 4 : Aus Mangel an Beweisen

 

 

Los Angeles, August. 2032

 

Jayne Rayne hatte schon ein bisschen viel Alkohol intuss als sie sich mit einem jungen Mann auf den Weg zum Strand machte. Sie fühlte sich gut und ausgelassen und das war für sie genau das Richtige. Jayne war noch niemals ein Freund von entlos langen Partys gewesen, doch für ihren Freund Josh tat sie so einiges. Sie war mit ihm auf die Party eines Freundes gegangen hatte sich auch gut amüsiert, aber nach etwas drei Stunden des Feiern hatte sie keine Lust mehr gehabt und wollte nur noch nach Hause. Ihr Freund war anderer Meinung und es gab einen riesen Streit zwischen den Beiden. Jayne zog sich daraufhin mit dem Barkeeper zum Strand zurück, während ihr Freund an der Bar saß und einen Drink nach dem Anderen kippte. Die kühle Nachtluft war wunderbar. Sie und der Barkeeper setzten sich auf den immer noch ein bisschen warmen Sandboden und warfen einen Blick hinaus auf das Meer. Plötzlich kamen sich die Beiden ein bisschen näher. Sie begannen sich zu küssen. Jayne wollte nichts besonders von dem Barkeeper, er war ganz einfach nur zum richtigen Zeitpunkt am rechten Fleck. Sie genoss es mal wieder im Mittelpunkt zustehen. Doch einen Moment später wurde diese romatische Stille unterbrochen. Der Barkeeper sackte plötzlich in sich zusammen, als er einen Schlag auf den Hinterkopf verspürte. Jayne bekam das alles garnicht richtig mit, es war alles so schnell. Plötzlich sah sie einen Mann vor ihr stehen, der sich sein Gesicht unkenntlich gemacht hatte. Sie wusste nicht was passieren würde. Aber eine Sache war klar, es würde ihr Leben vollkommen verändern.

 

Es war noch sehr früh am Morgen als Chief Bowen zusammen mit seiner Kollegin Kim Doherty zum neuen Tatort am Strand von Kalifornien, rausfuhr. Die Polizei war wie immer als erste da und warteten bereits auf Bowen und seine Leute. Die beiden Ermittler lief über den sand der sich überall am Strand befand. Sie waren in ihren üblichen schwarzen Anzügen gekleidet und hatten Beiden einen silbernen Koffer mit ihrer Ausrüstung dabei. Bowen sah sich am Strand um und konnte Detective Rivers erkennen, der ihm zuwinkte. " Guten morgen, Bowen. Kommen sie persönlich um sich die Opfer anzusehen ? " fragte er Detective und Bowen runzelte die Stirn, denn vor ihm konnte er nur die Leiche eines jungen Mannes erkennen. " Zwei Opfer....? Ich sehe aber nur das Eine vor mir. Haben sie etwas getrunken, Detective ? " fragte nun auch Bowen und der Detective musste grinsen. Er zeigte in eine andere Richtung. " Nein. Wir haben eine junge Frau etwas zehn Meter von dem Jungen gefunden. Aber sie befindet sich bereits auf den Weg ins Krankenhaus. " Bowen sah zu der Stelle hinüber in die Rivers gezeigt hatte und stuzte. " Sie lag im Wasser. Was hat sie denn da gemacht ? " wollte er wissen. " Sie lag da nicht einfach so rum, Chief. Sie ist vergewaltigt worden. Zumindestens hat es danach ausgesehen. " Bowen nickte und zückte sein Mobiltelefon. Es war Zeit das er sein Team zusammen rief.

 

Gegen acht Uhr morgens traf entlich das restliche Team am Tatort ein und bekam sofort ihre Aufgaben zugeteilt. Dr. Morris untersuchte derweil die Leiche des jungen Barkeepers. Mit Gummihandschuhen bewaffnet begutachtete er sorgfähltig die Leiche. " Hast du schon etwas gefunden, Morris ? " fragte Bowen der näher trat. Morris blickte nicht auf. " Ja. Unser Opfer hat ein stumpfes Schädeltrauma am Hinterkopf. Er wurde damit erschlagen. Und er hat eine Verbrennung an der rechten Wange. Vermutlich von einer Zigarette oder Zigarre. Aber du weiss ja, Chief. Bei näheren Informationen musst du die Autopsie abwarten. " scherzte er am Ende seiner Erklärung. Bowen stämmte die Hände in die Hüften, was er immer tat wenn er nachdachte. " Ihn umzubringen war nicht genug. Man musste ihn auch noch Foltern ! " schlussfolgerte er.

 

Während dieser ganzen Erklärung von Dr. Morris hatte Doherty nichts dazu zusagen gehabt, gerade als sie ansetzen wollte, klingelte ihr Mobiltelefon. Sie nahm den Anruf entgegen und erfuhr das sie jetzt ins Krankenhaus kommen konnte um mit dem zweiten Opfer zusprechen. Sie wandte sich an Bowen, der sie fragend ansah. " Frank, ich fahre jetzt ins Krankenhaus. Unser zweites Opfer kann jetzt befragt werden. Ich halte dich auf dem laufenden. " Er nickte und wandte sich wider dem Pathologen zu.

 

Einige Meter von ihrem Chef entfernt suchten Bishop und Ericson im Sand nach Teilen der möglichen Mordwaffe oder anderen Beweisen. Beiden waren mit Pinzetten und Gummihandschuhen bewaffnet. Plötzlich erschien Kelly hinter ihnen und war mal wieder richtig gut gelaunt, trotz dieser ernsten Situation. Für Bishop war es einfach nur ein Rätzel wie Kelly und Bowen bei Mordfällen immer so cool bleiben konnten und sogar noch manchmal einen Witz machen konnten. Er würde sie wohl niemals verstehen. " Hallo, Jungs. Wer hilft mir die Stelle zu untersuchen an der das Mädchen vergewaltigt wurde. Denn die Flut kommt sicher bald. " fragte sie fröhlich und Bishop drehte sich daraufhin sofort zu ihr um. " Geht nicht. Wir haben hier noch zutun. " meinte er ernst und Kelly zuckte nur die Schultern.

" Ich weiss nicht aber Bowen und Kelly sind manchmal ein bisschen komisch. Die sind sicherlich Seelenverwandte oder so. Was meinst du dazu, Tony ? " wollte der junge Ermittler wissen und Bishop legte die Strin in Falten. " Ich weiss nicht was ich dazu sagen soll, Eric. Vielleicht braucht das FBI solche Ermittler die mit etwas spaß an ihre Arbeit gehen. Denn Bowen was es doch der sie aus Jersey zu uns geholt hat. Er wusste schon was er tat...." sinnierte Bishop und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Plötzlich entdeckte Bishop einen Hinweis. Mit der Pinzette holte er aus dem gelben Sand, einen kleinen Splitter einer zerbrochenen Weinflasche. Es könnte womöglich sogar Champagner sein. Er tütete den Beweis sofort ein und rief dann nach Bowen.

 

Bowen kam mit schnellen Schritten zu Bishop hinüber und beumte sich vor ihm auf. In der zwischen Zeit hatte er auch noch die Reste der zerbrochenen Flasche gefunden und ihn einen Beutel gepackt. Bowen trat etwas näher, griff nach dem Beutel und warf einen Blick auf die vermutliche Mordwaffe.

" Also ist der Barkeeper damit erschlagen worden....! " überlegte er leise vor sich hin. Bishop blickte auf. " Soll ich die Flasche nach Fingerabdrücken untersuchen und sie mit denen im Computer vergleichen. Oder weiter den Tatort nach Spuren untersuchen ? " Bowen warf Bishop einen verwirrten Blick zu. " Was denkst du denn ? Ich will natürlich wissen, wessen Fingerabdrücke sich auf der Flasche befinden. Lass Melinda nach Blutspuren suchen. Ach und haltete mich auf dem Laufenden ! " wies er Bishop an und er machte sich an die Arbeit. Bowen wollte sich gerade wieder um den Fundort der Leiche kümmern als Ericson ihn ansprach. " Chief, warum kann ich nicht die DNS feststellen ? Brauchst du mich nicht mehr dafür ? " fragte er und senkte den Kopf. Bowen holte tief Luft. " Nein. Ich brauche dich nur hier, Eric. Untersuch bitte die Kleidung des Opfers. Okay..? " Ericson nickte und zauberte ein kleines Lächeln auf seine Lippen und Bowen war froh darüber das er Ericson wieder munter bekommen hatte.

 

Gegen Mittag hielt der blaue Hummer des FBI vor dem Anwesen von Senator Hamilton und Bowen, Kelly und Ericson stiegen aus. Bowen hatte von Bishop erfahren das das Opfer kontakt zu dem Sohn des Senators gehabt hatte und das dieser auch mit der jungen Frau zusammen war, die vergewaltigt wurde. Aus diesem Grund waren sie sofort hier her gefahren. Die drei Ermittler gingen auf einen riesiges Tor aus Metall zu und sahen daran hinauf. " Beeindruckend...! " platzte es plötzlich aus Kelly heraus und Bowen nickte. Er kannte dieses Anwesen sehr gut und den Besitzer sogar noch besser. Allan Hamilton hatte vor sieben Jahren schon einmal einen Mord verschleiert, deswegen überraschte es Bowen nicht wenn es dieses mal auch so sein würde. Er betätigte die Klingel auf aus dem Lautsprecher ertönte plötzlich eine Stimme, sodass sich Bowen anmelden musste. " FBI...! " sagte er schlicht und wartete. Einen Moment später öffnete sich das Tor und die drei setzten sich in Bewegung. Bowen warf einen Blick über die Schulter und sah den Mülleimer. " Eric, blieb du bitte hier und untersuch den Mülleimer. Ich kenne diese Familie sehr gut. Vertrauen ist gut...." er brach ab. " Kontrolle ist besser ! " beendete Kelly mit einem lächeln seinen Satz. " Genau ! " meinte Bowen und ging auf Allan Hamilton zu. Bowen hatte schon viele dunkle Mächte getroffen und bekämpft, aber dieser Hamilton war jenseits von gut und böse und das war es auch was Bowen störte. Er musste den Beweis finden.

 

" Ah, Frank Bowen ! Wir haben uns sicher seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Und damals waren sie noch Berater des FBI. Aber jetzt sind sie Chief. Beachtliche Leitung ! " Bowen sagte nichts. " Freut mich ebenfalls, Allan. Das ist meine Mitarbeiterin Kelly Curtis und Detective Rivers. Können wir rein kommen ? " fragte er höfflich und Hamilton wies ihnen die Richtung.

 

Der Garten des Anwesens war genauso riesig wie das Haus selber. Auf einer Liege unweit vom Pool entfernt lag Josh Hamilton gelangweilt und ruhte sich aus. Doch als die Ermittler näher traten stand er plötzlich wie von einer Biene gestochen auf und drehte sich ihnen zu. Bowen fand das Verhalten des Jungen ein bisschen merkwürdig, sagte aber nichts. Bowen stellte sich genau vor den jungen Mann und musterte ihn. " Hallo, Josh. Wo warst du gestern zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens ? " fragte er höfflich. Josh überlegte kurz und meinte. " Ich war an der Bar. Und es gab dafür eine Menge Zeugen, Agent. " Bowen zog eine Augenbraue nach oben. " Ich bin immer noch *Chief* ! Und wann hast du zum letzten mal deine Freundin Jayne gesehen ? " wollte Bowen nun wissen. Josh überlegte wider und er musste sich beherrschen um den Jungen nicht zuerwürgen. " Kurz vor Mitternacht. Dann ist sie mit irgendso einem Kerl verschwunden. Aber ich weiss nicht wohin sie gegangen ist oder wann sie widerkam. " Josh wandte sich von Bowen ab und ließ ihn und Kelly einfach stehen. Kelly warf Bowen einen vielsagenden Blick zu und er wusste was sie dachte. Beide nahmen noch eine DNS-Probe von Josh und verabschiedeten sich wieder.

 

Draußen vor dem Metalltor lehnte sich Ericson gegen die Motorhaube des Hummers und grinste seine beiden Kollegen herzlich an als diese auf ihn zu kamen. " Leute, ich habe etwas interessantes im Mülleimer gefunden. " Bowen zog die Stirn in Falten. " Was ? " fragte er und Ericson zu eine kleine Plastiktüte mit dem Beweisstück hervor. Er gab es an Bowen und der musterte das Beweisstück genau. " Sieh mal einer an. Das kommt uns doch von unserer Mordwaffe so bekannt vor. " murmelte Bowen begeistert. Er nickte Ericson beeindruckt zu. " Das war gute Arbeit, Eric. "

 

Am späten Nachmittag besuchte Bowen seinen Kollegen Tony Bishop im Labor um sich neue Informationen zubeschaffen. Bishop blickte auf. " Ich habe die Flasche nach Fingerabdrücken untersucht und darauf den Abdruck von Josh Hamilton gefunden. Jedoch müssen wir seine Kleidung überprüfen um so in Erfahrung zubringen ob er es war der den Barkeeper totgeschlagen hat. Somit kannst du wider zurück zu den Hamilton`s fahren, Boss. " Bowen nahm den Bericht entgegen und verließ den Raum wider.

 

Er ging mit schnellen Schritten durch die vielen Gänge der FBI-Zentrale. Er kam an einigen anderen Laborräumen vorbei, indem andere Untersuchungen stattfanden. Er stieg eine Treppe hinauf in den dritten Stock des Gebäudes und kam einen Moment später durch eine gläserne Tür in einem großen Raum, indem Melinda Shepard an einem Mikroskop saß. Sie blickte auf und er grinste hoffnungsvoll. Melinda griff nach einen Bericht der auf dem Tisch neben ihr lag und gab ihn an Bowen weiter. Ihr Gesichtsausdruck verriet aber nichts gutes. " Hier ist der Bericht, Chief. Aber die DNS die Kim bei Jayne Rayne genommen hat und die Probe die Kelly von Josh genommen hatte, stimmen nicht überein. Ich habe alles zweimal überprüft. Diese DNS ist von jemandem den wir weder hier im Computer, noch in Washington haben. Er hat vielleicht den Barkeeper ermordet, aber nicht das Mädchen vergewaltigt. Tut mir leid, Sir ! " sagte sie und Bowen schlug plötzlich mit aller Kraft gegen die Wand des Raumes.

" Verdammt...! " fluchte er plötzlich. So einfach war es dann doch nicht, dachte er.

 

Bowen war schon wieder auf dem Weg zu seinem Büro als ihn Kelly plötzlich aufhielt. Sie kam zusammen mit Ericson auf ihn zu. Er wunderte sich. " Was ist denn mit euch los ? " wollte er wissen.

" Es geht um das Zimmer von Josh Hamilton....." begann sie, wurde jedoch von Bowen unterbrochen.

" Ja. Ich weiss da fahren wir jetzt auch hin und suchen die Kleidung die er gestern Abend angehabt hatte. Wenn wir darauf Glassplitter finden, ist der Fall beendet ! " Kelly schüttelte heftig mit den Kopf. Ihre grünen Augen wurden immer größer. " Das geht nicht mehr. Die Polizei hat uns vor ein paar Minuten informiert das es auf dem Anwesen der Hamilton`s gebrannt hat. Und ausgerechnet in Josh`s Zimmer ! " Bowen erstarrte plötzlich.

 

Mit quitschenden Reifen hielt Bowen den Hummer vor dem Anwesen der Familie Hamilton an und stieg aus. Er sah sich um und erkannte überall Polizei und Feuerwehr, die dabei waren das Chaos zu beseitigen, welches das Feuer angerichtet hatte. Bowen war so schnell zu Fuß das Kelly und Ericson schon fast rennen mussten um nicht zurück zubleiben. Die Ermittler betraten das im zweiten Stock liegende Zimmer von Josh Hamilton und erstarrten auf der Stelle. Alles war verbrannt. Jeder noch so kleinste Beweis wurde unkenntlich gemacht. Bowen war fassungslos und merkte wie er vor Wut zu zittern begann. Damit Allan Hamilton nicht denken sollte, dass er über das Team gewonnen hatte, wollte er Kelly und Ericson nach Spuren suchen lassen. Er wusste aber das sie nichts mehr finden würden. " Kelly, versucht bitte irgendwelche Spuren zufinden. Auch wenn nicht mehr viel oder garnichts mehr zurück geblieben ist. Hamilton soll nicht denken das er uns besiegt hat. " forderte er sie auf. " Okay. Machen wir, Boss. " sie sah ihm noch nach wie er die Treppe wider hinunter ging und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu.

 

Bowen hatte genug. Er ging auf Hamilton zu und stellte ihn zur Rede. " Warum hast du meine Beweis verbrannt ? Ich hätte deinen Sohn noch heute Abend ins Gefängnis geworfen. " Doch Hamilton grinste nur schief. " Ich musste Josh beschützen, Frank. Er ist mein Sohn. Tut mir wirklich leid für dich. " Bowen trat noch einen Schritt näher. " Du hast meine Beweise unkenntlich gemacht. Und somit auch schon den zweiten Mord vertuscht ! " knurrte Bowen. " Du hast keine Beweise dafür, Frank. Dieses mal und letztes Mal schon nicht. " stellte Hamilton mit einem höhnischen Grinsen klar. " Ich werde eine Möglichkeit finden, Allan. Das schwöre ich dir. Niemand entwicht mir...." knurrte er ein Spur ernster. Doch Hamilton grinste nur noch breiter. " Das kannst du nicht. Ich schätze das dein Junge noch eine ganze Weile alleine im Knast sitzen muss ! " höhnte er spöttisch.

 

Plötzlich hatte Bowen genug. Er holte aus und verpasste Hamilton einen kräftigen Kinnhaken. Dann packte er sich den Senator am Kragen seines Hemdes und drückte ihn gegen die Wand. " Sag niemals wieder auch nur einen Ton über meinen Jungen, Allan. Oder man wird dich ermordet am Strand von Kalifornien finden. Hast du kapiert....? ! " brüllte Bowen und ließ von dem Senator ab.

 

Es war bereits nach Mitternacht aber Bowen stand noch immer in seinem Büro am Fenster und sah hinaus auf die Stadt Los Angeles. Er ärgerte sich immer noch darüber das sie Josh Hamilton den Mord und die Vergewaltigung nicht nachweisen konnten. Plötzlich öffnete sich die Tür und Bishop trat hinein.

" Das ist heute nicht so gelaufen wie wir es gewollt haben oder ? Wir wollten Hamilton im Knast sehen, aber sein Vater hatte andere Pläne mit ihm. Was machen wir jetzt mit dem Fall, Boss ? " wollte er wissen. Bowen stämmte die Hände in die Hüften und dreht sich um. " Wir haben nicht genug Beweise um Josh Hamilton zuverhaften. Leg eine X-Akte an und schick sie nach Washington. " Bishop nickte und tat wie ihm geheissen. Bowen blickte wieder auf die Stadt hinaus.



„Du siehst aus als könntest du das hier und eine Freundin brauchen.“ vernahm Bowen die Stimme von Katherine Tempelton und drehte sich zu ihr um. Sie stand im Türrahmen, hielt eine Flasche Whiskey in der rechten Hand und zwei Gläser in der anderen. Sie kam näher an seinen Schreibtisch heran, stellte die Flasche und die Gläser darauf ab und begann für beide einzuschenken. „Harter Tag?“ wollte sie neugierig wissen während er nickte und das Glas mit einem Zug leerte. „So könnte man es auch sagen, Kathy. Aber was will man machen. Es muss immer weiter gehen irgendwie.“ „Vielleicht brauchst du nur ein bisschen Selbstliebe oder ein gutes Buch Abends. Ich könnte dir eine Menge empfehlen.“ sagte Katherine welche auch Scherzhaft Bücherwurm genannt wurde. „Ein Kinderbuch oder einen Ratgeber?“ „CSI Miami.“ antwortete sie schlicht und grinste. „Nun ja. Wenn man täglich mit Hinweisen, Beweise und Mord und Totschlag zu tun hat, glaube ich nicht das ich abends noch die Kraft oder die Lust habe etwas über ein Spurenermittlerteam einer fiktiven Welt zu lesen.“ Bowen unterbrach sich und atmete hörbar aus. „Wie geht’s deinem kleinen Sohn?“ „Ganz gut. Er schläft endlich wieder ohne Angst vor seinem Vater zu haben. Ich schulde dir dafür einen Gefallen oder auch etwas anderes.“ entgegnete sie, leerte ihr Glas, zwinkerte und wandte sich ab.

 

Plötzlich vernahm er einen vertrauten Stimme, die aus einem blauen Kristallinenlicht direkt neben ihm erschien. Es war eine wunderschöne junge Frau, mit brauen Haaren und blauen Augen. Bowen schenkte ihr ein mattes Lächeln. " Dir ist doch bewusst das du einen sterblichen geschlagen hast ? " fragte sie ihn und er rollte nur die Augen. Was für eine blöde Frage, dachte er plötzlich. " Natürlich, Lucy. Ich war dabei. Ich weiss was ich getan habe. " antwortete er in seinem offensichtlichen sakastischen Tonfall, den er immer an den Tag legte. Die Beobachterin, Lucy Mullen schien von dieser Antwort nicht begeistert. " Dann weisst du sicher auch das die guten Mächte davon nicht gerade beigeistert sind. Denn du darf einem sterblichen nicht einfach eine verpassen. " Bowen legte die Stirn in Falten. " Und warum nicht ? Der Kerl hat seinen Sohn gedeckt der einen Mann ermordet hat. Und zum anderen hat er meinen Jungen beleidigt, der irgendwo in einer Höllendimension festgehalten wird und ich ihn nach 150 Jahren noch immer nicht gefunden habe. Das muss ich mir von niemandem, weder menschlich noch dämonisch sagen lassen. Und wenn du oder die Mächte ein Problem damit haben, tut es mir leid ! " er wechselte das Thema, bevor Lucy noch etwas erwidern konnte. " Was machst du eigentlich wieder hier, Lucy. Du hast erst Megan verscheucht weil es doch so wichtig war das du ab und zu nach einem alten Dämonenjäger siehst und dann lässt du dich zehn Monate nicht blicken. Ich bin sehr stolz auf dich ! " sagte er ernst. Lucy sah ihn entschuldigend an. " Tut mir auch leid, Frank. Aber es gibt noch andere Unschuldige die Hilfe brauchen. " Bowen schüttelte den Kopf. " Ich brauche keine Hilfe von höheren Mächten wenn ich diese Mordfälle bearbeite. Mir hilft die Tatsache das ich uralt bin und einen sechsten Sinn für Gefahr besitzte. Sonst noch irgendetwas ? " fragte er seine Wächterin des Lichts matt. " Nein. Bis demnächst, Frank. " sagte sie und lösste sich wider auf und verschwand.

 

Bowen blickte nun wider aus dem Fenster und dachte über den Fall und über das was Lucy gesagt hatte nach. Sie hatte recht. Er durfte keinen Menschen dafür verantwortlich machen das sie diesen Fall nicht lösen konnten. " Ich werde nicht eher ruhen, bis Josh Hamilton hinter Gittern verschwunden ist. Vielleicht nicht heute oder in einem Jahr. Aber irgendwann ist es soweit....! " murmelte er und starrte weiter hinaus auf Los Angeles.

 

Ende

 

Kapitel 5

 

Fall 5 : Asche zu Asche

 

 

Los Angeles, Nowember. 2032

 

Marie Watson war schon seit vier Jahren Witwe und ging daher auch jeden zweiten Sonntag in die Kirche. Sie wollte diesen Tag ihrem verstorbenen Ehemann gedenken. So wie auch am heuten Sonntagmorgen. Sie hatte sich schwarz angezogen und war bereits gegen neun Uhr in die Kirche gefahren. Sonst unterhielt sie sich noch eine Weile mit Pater Carlos. Doch heute kam er nicht. Sie fand das ein bisschen komisch, denn der Pater hatte sich sonst noch niemals verspätet. Sie stand von ihrem Platz in der zweiten Reihe auf und machte sich auf die Suche nach dem Priester. Von Pater Carlos wusste sie das er einen Privatraum in hinten Teil der Kirche hatte inden er sich manchmal gerne zuruck zog um ein bisschen zu entspannen. Sie klopfte an die Tür, doch nichts geschach. Sie stieß die Tür leicht mit ihrem Ellenbogen auf und trat in das Zimmer hinein. Plötzlich warf sie einen Blick auf Pater Carlos, der in einer Blutlache auf dem Boden lag. Er war tot. Marie Watson konnte sich nicht mehr beherrschen und begann so laut zuschreien wie sie nur konnte.

 

" Ein Priester....? Hmm ! Öfter mal was neues. " meinte Bowen sarkastisch in den Raum und sah sich gleich darauf um. In der Wand des Raumes steckte eine Kugel, die auch gleich darauf von Kelly untersucht wurde. Einige Meter von ihm entfernt rutschte Tony Bishop auf den Knie und untersuchte den Boden nach Fußabdrücken. Kim Doherty hingegen untersuchte den Tatort nach Haut und Faserresten und Dr. Morris untersuchte die Leiche des Priesters auf die Todesursache. Jeder hatte etwas zutun, nur er nicht. Solangsam machte es ihm keinen Spaß mehr das Chief zusein, weil da nichts mehr zutun bekam. Bowen sah sich noch immer im Raum um und stellte fest das dieser ziemlich groß war für einen Priester alleine. Vielleicht hatte er noch einen Kollegen oder eine Kollegin die sich hier auch öfters aufhielt. Dann dachte er jedoch noch einmal über diese Möglichkeit nach und schüttelte sie aus seinem Kopf. Bowen wandte sich seinem Pathologen zu, der am Boden kauerte und sich die Leiche noch immer an sah. Er vermutete das Morris seinen Job sehr mochte wenn er sogar ohne zumeckern auf dem Boden herum rutschte. Ericson hätte sich mit Sicherheit bereits beschwert. " Was kannst du uns schon sagen, Morris ? Ist er am gebrochenen Herzen gestorben ? " fragte er sakastisch und Morris blickt ihn wütend an. Manchmal verstand auch Morris nicht warum Bowen, in diesen Situationen noch immer Witze machen konnte. Schließlich war ein Mensch gestorben. " Er wurde durch zwei Kugeln getötet. Die eine ist direkt durch seine linke Schulter gefolgen und steckt jetzt in der Wand. Und die zweite hat ihn vermutlich getroffen als er noch am Boden war und ihn auch getötet. Sie ist durch die Nacken eingetreten, durch den Magen wieder ausgetreten und blieb dann im Oberschenkel stecken. Die Temperatur der Leber ist unter dreizig Grad, also liegt er hier seit heute Nacht herum. Mehr kann ich aber jetzt noch nicht sagen ! " beendete Morris seinen Vortrag. Bowen verarbeitete diese Information und trat näher auf Kelly zu. Dieser zog gerade das Projektil mit einer Pinzette aus der Wand und warf einen Bild darauf. Ihre Augen wurden immer größer. " Was denkst du, Kelly ? Eine Fünfundzwanziger. Oder doch eine Dreiziger ? " fragte er und sie warf ihm einen verwunderten Blick zu. " Was soll ich sagen, Kelly. Ich habe dir zugehört. " meinte er mit einem breiten Lächeln. " Das hat vorher noch niemals ein Mann getan. Vielleicht ist mein Gefühlsleben doch noch nicht im Keller...." antwortete sie mit einem sakastischen Unterton.

 

Jetzt flirten die Beiden schon wieder mit einander, dachte Kim Doherty plötzlich und rollte mit den Augen. Sie hatte nichts dagegen das sich Bowen mal wieder nach einer neuen Freundin umsah, aber musste das denn ausgerechnet am Arbeitsplatz sein. Jedoch musste sie plötzlich an ihren verstorbenen Ehemann denken, die sie sehr geliebt hatte und sogar noch liebte. Was hätte sie dafür gegeben wenn er zurück kommen könnte. Doch die Untersuchung des Tatortes war wichtiger. Sie stand auf und ging hinüber zu dem kleinen Tisch der in der Mittes des Raumes stand und warf einen Blick darauf. Es stand ein Glas mit Whiskey darauf und ein Glas mit Wasser. Als sie sich das Wasserglas genauer betrachtete stellte sie fest das daran Lippenstift zusehen war. Sie nahm das Glas vorsichtig in die Hand und betrachtet es sich genauer. " Ich habe Lippenstift oder Lippgloss gefunden. Wahrscheinlich hatte er besuch von einer Frau. Vielleicht unsere Täterin. " vermutete Doherty, doch bowen schüttelte nur den Kopf. " Wäre zu einfach, Kim. Ich schlage vor du untersuchst das Glas auf Speichel und stellte dann weitere Vermutungen an. " meinte er ernst und wandte sich an Bishop. " Tony....? " sagte er schlicht.

" Ich denke ich habe einen Fußabdruck gefunden. Ich nehme gleich mal eine Probe davon. Mal sehen was sich ergibt. " erklärte er und griff nach der dafür vorgesehenen Folie.

 

Bowen drehte sich wieder zu Kelly um von ihr zu erfahren um welches Kaliber es sich handelte. Kelly war froh wie ein kleines Kind. " Eine Dreiundzwanziger ! Wahrscheinlich aus einem Jagdgewehr. Ich werde das sofort im Labor untersuchen. " stellte sie voller Intusiasmus fest.

 

Plötzlich klingelte das Mobiltelefon von Bowen. Er hob ab und wurde von einem weiteren Tatort informiert, der sich aber etwas weiter außerhalb der Stadt befand. Er nickte während er auf den neusten Stand gebracht wurde und legte wenig später wieder auf. Er sah hinüber zu Doherty. " Kim, ich habe gerade noch einen weiteren Fall bekommen. Ich möchte das du bei diesem Fall hier die Leitung übernimmst. " wies er sie an und ihr stockte beinahe der Atem. Seit sie wieder da war, hatte sie noch nicht wieder die Verantwortung gehabt, weswegen sie ihn jetzt verwirrt an sah. " Frank, hast du getrunken ? " fragte sie ihn plötzlich. " Nein. Seit heute Morgen nichts..." witzelte er und musterte seine Kollegin ernst. " Du bist die Beste für diesen Job. Und außerdem warst du doch früher mal selbst der Chief. " sinnierte er. " Ja. Aber das ist doch schon über ein Jahr her. Wieso gibts du nicht Kelly oder Tony die Leitung über den Fall ? " wollte sie wissen. Er legte die Stirn in Falten. " Weil du damit schon mehr Erfahrung hast, Kim. Und nun keine Zeit mehr für Fragen, ich muss weg....! " er verabschiedete sich und verschwand durch die Tür.

 

Kim Doherty war vollkommen sprachlos. Erst Bishop konnte sie wieder zurück in die Realität bringen.

" Ähm, Kim. Arbeiten wir heute noch mal an diesem Fall weiter oder nicht ? Ich denke das Bowen nicht sehr begeistert ist wenn aus dem Fall eine X-Akte wird ! " meldete er sich zu Wort. Doherty schüttelte den Kopf und setzte ein mattes Lächeln auf die Lippen. " Nein, nein. Natürlich arbeiten wir weiter. Wir müssen ja noch den Täter ermitteln...." gab sie zögernd zurück woraufhin Morris, Kelly und Bishop lachen mussten.

 

Der Hummer stoppte in der Nähe der Berge die sich rund um Los Angeles erstreckten. Bowen fand es heute ziemlich heiß hier draußen vor allen Dinge, weil es hier keinen Schatten gab. Sie standen auf einem großen Wüstengelände. Bowen warf einen Blick zu Detective Maxell, der bei einem seiner Kollegen stand und mit ihm sprach. Bowen ging langsam auf ihn zu unf fragte einfach nur : " Ericson ? " Der Detective zeigte auf einen Abhang und Bowen machte sich auf den Weg dorthin. Als er an dem Abhang ankam und einen Blick hinunter warf, sah er ein ausgebranntes Auto, das durch die Leidplanke geknallt war und irgendwie in Flammen aufgegangen ist. Plötzlich kam Ericson auf ihn zu. " Chief, gut das du so schnell gekommen bist. Wir haben eine Leiche in dem Wagen gefunden. Doch bisher noch keine anderen Beweise. " erklärte er. Bowen warf einen Blick auf die Stelle an der sich eigentlich das Nummernschild befand, doch es war nicht da. Er wunderte sich. " Eric, wo ist denn das Nummernschild ? Macht es vielleicht einen kurz Urlaub in Vegas ? " fragte er sakastisch und Ericson bemerkte erst jetzt das es fehlte. " Keine ahnung ob es in Las Vegas in den Casinos spielt. Aber jedenfalls ist es nicht hier. " schlussfolgerte er und sah Bowen fragend an. " Vielleicht war es kein Unfall. Vielleicht ist der Wagen mit Absicht von der Straße abgekommen und wurde in brandgesteckt. Wenn schon das Nummernschild fehlt, was fehlt uns dann noch um festzustellen wem der Wagen gehört und wer das Opfer ist ? " fragte er sich selbst und studierte den Wagen ganz genau. " Eric, ruf Morris an und sag ihm das er uns hier mal besuchen soll. Untersuch du derweil in der Umgebung nach dem Nummernschild. Nimm dir soviele Leute wie du brauchst. " wies er den Ermittler an. Ericson blieb mit einem fragenden Gesichtsausdruck stehen. " Und was hast du jetzt vor, Boss ? " wollte er wissen. Bowen drehte sich noch einmal zu ihm um. " Ich sehe mir den Wagen einmal genauer an ! "

 

In der FBI-Zentrale herrschte mal wieder reges Treiben. Die Agenten kamen und gingen. So war es immer, schon seit Kim Doherty hier angefangen hatte. Und nach wie vor hatte sie noch keinen Agenten getroffen, dem sein Job hier nicht gefiel. Alle mochten Bowen sehr gerne. Er war nett, freundlich und behandelte auch die jüngsten Agenten wie vollwertige Mitglieder, die schon seit Jahren hier arbeiteten. Auch seine sakastische Art fanden sie wirklich cool, wie es die jungen Agenten ausdrückten. Sie selbst kannte Bowen seit einer Weile und mochte ihn sehr. Nachdem ihr Ehemann gestorben war, war er es der dafür gesorgt hatte das sie einen solange Pause von der Arbeit machen konnte. Dafür würde sie ihm ewig dankbar sein. Während sie noch überlegte, kam Bishop in den Laborraum gestürmt und hielt ihr einen Bericht vor die Nase. " Was ist das denn ? " fragte sie noch immer verwundert. Bishop lächelte. " Ich habe den Lippenabdruck überprüft und heraus gefunden wer sich hinter dem Speichel verbirgt. Ihr Name ist Stacy Owen. Sie hat ein kleines Haus etwas außerhalb von L.A.. " erklärte er.

" Ich wollte mich zusammen mit Kelly und Detective Henderson gerade auf den Weg dorthin machen. Hast du interesse uns zubegleiten ? " Sie nickte und stand auf.

 

Nichts, dachte Bowen plötzlich. Seit einer halben Stunde untersuchte er bereits den ausgebranten Wagen und hatte weder DNS, noch Hautfetzten oder Faserrückstände gefunden. Was für ein Feuer konnte das anrichten, fragte er sich selbst. Dr. Morris war vor knapp zehn Minuten mit dem Leichnam zurück in die Zentrale gefahren. Jedoch auch er glaubte nicht das er irgendwelche Hinweise für einen Mord an der Leiche finden würde. Dafür war sie einfach zu stark verbrannt. " Das gibt es doch einfach nicht. Was hatte dein Mörder davon dich unkenntlich zuverbrennen ? Und warum gibt es keinerlei Spuren in diesem verfluchten Wagen...? " fragte er sich selbst. Er hatte soeben eine Taschenlampe eingeschaltet und untersuchte den Wagen nun noch einmal. Es konnte ja sein das er mit seinen 450 Jahren nicht mehr so gut sah wie früher. Er leuchtet alles sogar noch zweimal ab und fand garnichts. Was auch immer mit dem Wagen passiert war, es konnte nicht festgestellt werden. Er atmete tief ein und wider aus. " Keine Spuren....! Warum gibt es hier nur keine Spuren für ein Verbrechen ? " murmelte er leise vor sich hin. War es womöglich doch nur ein Unfall ? Aber wie war der Wagen dann durch die Leidplanke gekommen und ausgerechnet diesen Abhang hinuntern gefahren ? Fragen über Fragen und die Laune von Bowen wurde dadurch nicht besser.

 

Mit quitschenden Reifen hielt ein zweiter blauer Hummer vor einem kleinen Einfamilien Haus außerhalb von Los Angeles. Die Ermittler Doherty, Curtis und Bishop stiegen aus und trafen auf den bereits über sechzig jährigen Detective Henderson, der müde lächelte. Doherty war die Erste die auf die Haustür zuging. Bishop warf lieber einen Blick auf den Boden und bemerkte das die Erde neben der Rosen ziemlich aufgewühlt gewesen war und blieb abrupt stehen. " Leute, seht euch das hier mal an. " sagte er und zeigte auf die besagte Stelle. Kelly ging in die Hocke und musterte die Erde genauer. " Sieht aus als hätte hier jemand vor kurzem noch etwas versteckt. " schlussfolgerte sie. " Nagut ihr, Beiden. Seht nach was sich in der Erde verbirgt. Ich besorge mir eine DNS-Probe von Mrs. Owen. " meinte Doherty und trat zusammen mit Detective Henderson in das Haus der Owen`s. Kelly setze ein Lächeln auf und brachte eine Schaufel aus dem kleinen silbernen Koffer zum Vorschein. " Na dann hoffen wir mal das wir auf einen Goldschatz stosen....! " murmelte sie und begann sofort zu buddeln.

 

" Alexx, hast du etwas gefunden ? " rief Ericson und sah sich hinter einem kleinen Busch genauer um. Agent Woods war einige Meter von Ericson entfernt und suchte ebenfalls, so wie viele andere Agents nach dem Nummernschild. Jedoch bis jetzt ohne Erfolg. " Nein. Hier ist auch nichts, Dorian. Ich suche noch mal dort vorne....! " rief der junge Agent zurück. Ericson`s miene verdunkelte sich immer mehr. Er und die anderen Agents suchten seit einer Stunde nach dem Nummernschild, doch ohne Erfolg. Plötzlich erschien Bowen wie aus dem Nichts und legte dem Ermittler eine Hand auf die Schulter.

" Hast du schon etwas gefunden, Eric ? " fragte er und dieser schüttelte den Kopf. " Nein. Weit und breit keine Spur von diesem blöden Ding. Hast du etwas in dem Wagen finden können, Boss ? " Bowen sah Ericson nicht an. " Garnichts ! Sieht nach einem gewöhnlichen Unfall aus...." antwortete er.

" Doch es ist keiner, weil man die Leiche und den Wagen unkenntlich gemacht hat. Unser Täter hat das alles genau geplant und er wusste das wir nichts mehr finden würden. " meinte Ericson ernst. Bowen nickte heftig. " Ja. Schätze unser Täter kennt sich damit gut aus. Er liest vielleicht gerne Krimi`s. " Er atmete schwer aus und winkte plötzlich den vielen Agenten zu damit sie zurück kamen. " Lass uns Feierabend machen, Eric. Hier finden wir sicher nichts mehr ! " Bowen`s Stimme klang ausdruckslos.

 

Schon zum zweiten Mal an diesen Tag stürmte Bishop wie vom Blitzgetroffen in den Laborraum indem Doherty gerade arbeitete.Und zum zweiten Mal an diesem harten Arbeitstag erschrak sie sich als er so plötzlich auftauchte. Doch dieses Mal folgte ihm auch Kelly. " Tony, wenn du mich noch einmal erschiessen solltest. Werde ich dafür sorgen das Morris dich untersucht. " Bishop sah sie verwundert an, sagte aber nichts weiter. Er legte seinen Berichts über die Speichelprobe Doherty vor. Sie überfolg ihn kurz und ging fast schon vor freude an die Decke. " Und sie stimmt hundert Prozentig mit dem Lippenstift abdruck auf dem Glas überein ? " fragte sie Bishop. " Ja. " versicherte er ihr. Nun trat auch Kelly vor. " Ich habe von dem Gewehr das wir in der Erde gefunden haben, eine Kugel entnommen die noch im Lauf der Waffe war und sie mit der Kugel aus der Wand verglichen. Sie stimmen überein. Stacy Owen hat den Priester erschossen ! " Doherty nickte heftig und sah die Beiden dankbar an.

" Das haben wir gut gemacht, Leute. Das wird uns auch Bowen sagen wenn wir ihn sehen. Und nun lasst uns Mrs. Owen verhaften...."

 

Tony Bishop war mal wieder einer der Letzten der sich um so späte Zeit noch in der Zentrala aufhielt und alte Berichts aufarbeitete. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr und stellte fest das es kurz nach 23 uhr war und er jetzt entlich Feierabend machen sollte. Er zog sich rasch um und verließ sein kleines Labor. Auf dem Weg nach draußen traf er auf Bowen, der in dem Besprechungsraum auf einem Stuhl saß und gedankenverloren auf den Tisch blickte. Bishop trat ein und setzte sich zu seinem Freund. " Hey, Frank. Ist alles in Ordnung mit dir ? " fragte er mitfühlend. " Sicher. Es ist nur so das Eric und ich diesen Autounfall nicht weiterbearbeiten konnten, da uns sämtliche Beweise fehlten. Wider wird eine X-Akte angelegte werden müssen und die sich die Kollegen in der Hauptstelle kümmern müssen. " er brach ab. " Das war heute sehr gute Arbeit von euch. Ich bin wirklich stolz auf euch, Tony. " gab er grinsend zu. " Danke. Aber nimm dir das mit dem Autounfall nicht so zu Herzen. Es wir noch sehr viele Mordfälle geben, die du mit links lösen wirst, Boss. " meinte er ehrlich und Bowen nickte.

 

Bowen warf einen Blick auf den Besprechungsraum in dem er sein Team immer ihren Aufgaben zuteilte und indem sie oftmals zusammen saßen und sich gegenseitig ins Bild setzten. Er wusste das er nicht alleine an die Arbeit ging. Er hatte noch fünf Mitarbeiter die ihm immer zur Seite standen, wenn es zur Sache ging und das war worauf es ankam. Er wandte sich an Bishop und sagte nur.

" Du hast recht, Tony....! " und grinste.

 

Ende der 1. Staffel (erstes Buch)



Von 2005, neubearbeitet Juni 2020..

 

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Tag der Veröffentlichung: 08.07.2020

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