Fall 1 : Rätselraten
Adelle Silverman und ihre Kollege Leon Rossman hatten seit einer Ewigkeit eine Affäre. Sie trafen sich jeden zweiten Tag in einem Hotelzimmer in Los Angeles und führten ihr Tächtelmächtel fort. Beide lebten mit einem liebevollen Partner zusammen, aber dennoch konnten sie nicht die Finger von einander lassen. So wie auch heute. Beiden waren wiedermal im Sherman-Motel abgestiegen, einem der schönsten Hotels der ganzen Stadt. Von oben hatte am den besten Blick über die Stadt der Engel. Die Beiden wollten nun nicht mehr länger warten und rissen sich die Kleider vom Leib. Doch Adelle hielt plötzlich inne. Irgend etwas stimmte hier nicht. Sie hatte ein summendes Geräusch im Ohr das sich irgendwo im Zimmer gefand. Sie ließ von Leon ab und trat zur rechten Seite des Bettes. Sie kniete sich, zog die Bettdecke ein bisschen weg und warf einen Blick unter das Bett. Dort sah sie die Leiche einer jungen Frau, die seit einiger Zeit tot zu sein schien. Adelle schrie so laut sie konnte.
Los Angeles, November 2033
" Adelle Silverman und Leon Rossman haben die Leiche entdeckt und sofort die Polizei verständigt. Wie es aussieht liegt sie seit Tagen hier. Das Zimmermädchen hat hier in dem Zimmer zwar aufgeräumt, hat aber nicht unter dem Bett nachgesehen. " erleuterte Detective Rivers als Bowen näher an das Bett heran trat. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sich die Leiche einen jungen Frau genau an. Sie war von vielen Stichwunden übersehen und hatte keine Kleidung an. Bowen griff sofort zu seinem Mobiltelefon und informierte seine Kollegen Tony Bishop, Joshua Reed und Dr. Morris und teilte ihnen mit das sie sofort zum Sherman-Motel kommen sollten. Außerdem wies er seiner Freundin Kelly Curtis und dem Agent Dorian Ericson einen gänzlich anderen Fall zu. Er packte das Mobiltelefon wider weg und wandte sich wieder Rivers zu. " Hat irgend jemand etwas gesehen oder gehört, Jordan ? " Der Detective überprüfte seine Notizen. " Nein. Laut dem Hotelmanager wurde dieses Zimmer seit drei Tagen nicht mehr vermietet. Wen immer wir suchen, hat hier vielleicht doch eingecheckt aber unter falschem Namen. " Bowen dachte darüber nach. " Oder sie wurde hier garnicht umgebracht sondern nur abgelegt. Lassen sie alle Angestellten überprüfen und nehmen sie die Aussagen der beiden Zeugen auf die die Leiche gefunden haben. Es könnte alles sehr wichtig sein....! " wies Bowen den Detective an.
Mit Sirenengeheul hielt der blaue Hummer des FBI direkt vor einer Tankstelle in der Innenstadt von Los Angeles. Kelly und Eric stiegen aus, nahmen sich ihre Ausrüstung und gingen auf Detective Powers zu, die hinter der Polizeiabsperrung stand und auf die Beiden gewartet hatte. Eric wollte seiner neuen Freundin eigentlich einen Kuss geben, aber hier war zuviel los, weswegen er es gut sein ließ. Kelly sah sich um, konnte aber auf den ersten Blick keine Spuren für ein Verbrechen feststellen. Das was sie sehen konnte, waren die vielen Policeofficiers die mit der Absperrung oder die Zeugenaussagen beschäftigt waren. Nicht mal ein Mitarbeiter des CSI war anwesend, was bedeutete das wieder mal alles an dem FBI hängen bleiben würde. Während sich die beiden Ermittler dem Tatort, einem Mietwagen, näherten wurden sie von Detetctive Powers ins Bild der Untersuchung gesetzt. " Das Touristenpärchen hieß Zimmermann. Sie kommen aus Deutschland und leben in Stuttgart. Die Ehefrau des Ermordeten hat ausgesagt das sie hier nur Urlaub machen wollten. Doch nun ist er Tod und sie wir ärztlich Betreut. " Kelly zog sich weissen Latexhandschuhe über und machte sich in dem Mietwagen daran Spuren zusichern. Eric folgte indes Detective Powers in die Werkstatt der Tankstelle. Kelly schaltete eine Taschenlampe ein um eine Hilfe bei der Suche nach Spuren und Indizien zuhaben. Sie fand ein paar Blutspritzer auf dem Fahrsitz. " Merkwürdig. Nur ein paar Spritzer...? " murmelte sie vor sich hin. Sie nahm mit einem Wattestäbchen eine Probe des Blutes um es später von einem der Agents im Labor untersuchen zulassen. Kelly machte ihre Arbeit immer sehr gut. Plötzlich fiel ihre Blick auf etwas lilafarbenes am Rückspiegel. Sie sah genauer hin und erkannte das es sich um Lippenstift handelte. Sie zog ein weiteres Wattestäbchen hervor und nahm auch davon eine Probe. Beide Proben packte sie sorgsam weg und klätterte wieder aus dem Mietwagen heraus.
Eric konnte nicht glauben was er sah. Vor ihm befand sich eine riesige Blutlache und dazu noch die Leiche eines älteren Mannes. Das musste wohl der Ehemann gewesen sein. Er hatte bereits eine Kamera in den Hände und machte Tatortfotos. Er sah sich die Leiche genau an und stellte fest das eine Kugel in den Kopf den Mann umgebracht hatte. " Aber warum bist du dann hier gestorben und nicht gleich an deinem Wagen ? Warum bist du weggelaufen ? " fragte Eric die Leiche und hielt plötzlich inne da er sich eben so angehört hatte wie Dr. Morris. Nun erschien auch wieder Kelly neben ihm und warf ebenfalls einen Blick auf den Toten. " Ich denke das er sich den Urlaub in Amerika auch anders vorgestellt hat ! " murmelte sie und sah sich fragend zu Eric um. " Ich habe bis jetzt noch nichts gefunden, außer der Schusswunde die ihn wahrscheinlich auch umgebracht hatte. " er wies auf die Ladefläche eines parkenden Jeep an dem sich ebenfalls Blut befand. Kelly nahm mit einem Wattestäbchen sofort eine Probe. Eric war es ein Rätsel wie der Ehemann von dem Mietwagen hier her in die Werkstatt kommen konnte, wenn er eine Kugel in der Stirn gehabt hatte. " Ich weiss nicht wie er hier hergekommen sein soll. Ich meine, man hat doch im Wagen auf ihn geschossen, wie kam er also hier her. Ich habe keine zweite Kugel gefunden. " verkündete er mürrisch. Kelly die gerade ihr Telefonat beendet hatte wandte sich an ihn. " Das können uns nur die Gerichtsmediziner sagen, aber die stecken auf dem Villshar fest. Und Patrick ist mit Bowen unterwegs. Suchen wir erstmal nach der zweiten Kugel. Ich kann mir nähmlich auch nicht vorstellen das er hier einfach tot umgefallen ist. " antwortete sie und schaltete wieder ihre Taschenlampe ein.
Tony Bishop, der mit einem Fingerabdruck-Pinsel bewaffnet war, und war dabei Fingerabdrücke auf der Zimmertür und der Balkontür zusichern. Jedoch war es unmöglich das es einen nicht verschierten Fingerabdruck geben würde, da nicht nur das Zimmermädchen hier aus und ein ging. Er warf frustriert die Hände noch oben. " Das kann doch gar nicht sein. Ich werde hier niemals einen Fingerabdruck finden. Warum müssen bloß soviele Menschen ein und das selben Zimmer bewohnen. " Bowen, der eben noch bei Agent Reed gestanden hatte und ihm über die Schulter sah, ging auf Tony zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. " Beruhig dich, Tony. Es ist nicht so wild wenn du hier keine Abdrücke findest. Versuch im Bad welche zufinden. Okay...? " Tony nickte knapp, nahm sich eine UV-Lampe und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Reed war soeben mit den Tatortfotos fertig geworden und machte sich daran die Vorhänge des Zimmers zu untersuchen. Er griff zur Taschenlampe und suchte die Vorhänge gründlich ab. Plötzlich fand er etwas das nach Blut aussah. " Chief, können sie sich das hier mal ansehen...? " reif er und Bowen kam auf ihn zu. Der Chief des FBI warf einen genauen Blick auf die Stelle auf die Reed zeigte. Bowen wandte sich zu Rivers um, der ihm auch sofort das Fläschen mit Luminol übergab. Er sprühte ein bisschen der Chemikalie auf die Stelle und wartete. Nicht mal eine Sekunde später wurden Blutspuren durch ein blaugrünes Leuchten sichtbar und Bowen wusste nun das hier ein Kampf stattgefunden haben musste. " Blut ! Dann wurde unser Opfer doch hier umgebracht. Der Täter hat versucht das Blut mit Wasser wegzuwaschen, aber Blut lässt sich niemals ganz entfernen. Nehmen sie eine DNS-Probe und dann damit sofort ins Labor. " wies er den Agent an. Reed griff nach einem Wattestäbchen und machte sich bereits an die Arbeit.
Da der Gerichtsmediziner noch immer im Stau festsaß hatten Kelly und Eric beschlossen sich erstmal die Überwachungsvideo`s anzusehen. Sie sahen sich das selbe Band bereits zu zwölften Mal an, jedoch veränderte es sich nicht weiter. Sie sahen jedes Mal wie der Mietwagen der Zimmermann`s an der Tankstelle hielt und kurz darauf ein junger Mann auftaucht und ohne Vorwarnung schiesst. Mister Zimmermann stürmt aus den Wagen und läuft in Richtung Werkstatt wo er auch schon ermordet wird.
" Das ist seltsam. Ich kann auf den Bildern sehen wie eine Kugel die Kammer des Revolvers verlässt, aber dennoch haben wir keine Kugel gefunden. " murmelte Kelly vor sich hin. Aber nicht nur ihr, sondern auch Eric war etwas aufgefallen. Er veränderte die Winkel der Kamera und zeigte den Wagen von vorne und nicht mehr von der Seite. Er zeigte auf den Monitor. " Da ist noch etwas merkwürdiges. Mrs. Zimmermann hat sich schon vorher gebückt, bevor geschossen wurde. Die normale Reaktionszeit auf ein Ereignis beträgt 1,5 Sekunden. Aber bei ihr waren es nur 1,2 Sekunden. Sie muss die Waffe also kommen gesehen haben und ist deshalb in Deckung gegangen ! " sinnierte er und Kelly warf ihm einen verwirrten Blick zu. " Woher weisst du denn soetwas ? " fragte sie. " Aus dem Fernsehen. Seit ich mit Josie zusammen bin sehe ich öffters Dokumentation und nicht mehr so oft einen Horrorfilm. " antwortete er. " Wie kannst du dir bei unserem Job noch Horrorfilme ansehen ? Hast du jeden Tag nicht genug Horror ? Manchmal versteh ich dich echt nicht, Eric. " gab Kelly mit gerunzelter Stirn zurück und er zuckte nur die Schultern. " Was denn ? Tony sieht gerne Filme über Surfen und ist aus sonst schräger drauf, aber ich bin der Sonderbare. Na viele Dank, Kelly. " antwortete er launisch. Doch Kelly musste nur grinsen. " Du warst schon damals der Sonderbare, Eric. Ich bin mir sicher das Josie das auch denkt wenn sie mit dir einen Horrorfilm sieht. " gab sie kleinlaut zurück. " Aber lass uns jetzt lieber weiter arbeiten sonst bekommen wir von Bowen sicher noch einen Tadel verpasst. Wir sollten Mrs. Zimmermann mal befragen ! " meinte Kelly ernst und stand auf.
Mit dem Ultravioletten Licht hatte Tony bereits das ganze Badezimmer abgeleuchtet und hatte in der Badewanne haufenweise Blutrückstände gefunden. Er hatte davon eine Probe genommen und sah sich nun wieder gründlich im Badezimmer um. Der Mörder musste doch in seiner Eile noch weitere Spuren hinterlassen haben und die wollte er finden. Plötzlich trat Reed ein und warf ebenfalls mit einer Taschenlampe bewaffnet. Anscheinend wollte er ihm helfen, dabei brauchte Tony keine Hilfe. Er machte diesen Job seit fast neun Jahren. Im Februar wurde er dreiunddreizig und somit hatte er sein Ziel erreicht. Er wollte mit zu seinem dreiunddreizigsten Geburtstag einer der besten Ermittler beim FBI sein und nun war es entlich soweit gewesen. Doch das hätte er niemals ohne die Hilfe von Bowen geschafft. Tony konzentrierte sich auf seine Arbeit wurde jedoch von Reed unterbrochen, der einen kleinen Smallktalk bei der Arbeit für wichtig empfand. " Erzählen sie doch mal etwas über sich, Tony. Ich meine wo kommen sie her und was haben sie vorher gemacht ? Soetwas interessiert mich immer. " begann Reed die Unterhaltung, doch Tony wollte nur seine Arbeit machen. " Jetzt haben wir für Smalltalk, Reed. Wir haben hier einen Tatort und da ist es am wichtigsten das wir Indizien sammeln und diese anschließend mit dem Täter in Verbindung bringen. Konzentrieren sie sich darauf. " wies er den jungen Agent mit fester Stimme an. " Und außerdem erzähle ich niemals jemandem etwas über mich oder meine Vergangenheit. " fügte er hinzu.
Bowen sah genau zu wie Dr. Morris seine Arbeit erledigte und die Leiche genau untersuchte. Immer wieder ging ein Officier im Raum auf und ab, machte hier und da einige Fotos und verließ den Raum wieder. " Es wurde zweiundsechzig Mal auf sie eingestochen. Erst zaghaft und dann später zielsicher. Er hat anscheinend erst mal ein paar Probestiche gemacht, bevor er sich daran gewöhnt hatte. " folgerte Morris. Bowen stemmte erneut die Hände in die Hüften. " Gibts es sonst noch irgend etwas ? " fragte er und ließ nicht von dem Opfer ab. Morris roch an dem Opfer und stellte einen eher süßlichen Geruch bei ihr fest. " Sie riecht nach Seife würde ich sagen. Unser Täter hat sie sauber gemacht und zwar mit einer Duftseife, die es in jedem Hotelzimmer gibt. " Er zeigte in Richtung Badezimmer. Bowen nickte und trat hinüber in das Badezimmer.
Sibille Zimmermann sah etwas nervös auf einem der metallenen Stühle im Verhörraum der Zentrale. Sie hatte sich eine Zigarette nach der Anderen angezündet und presste ein paar künstliche Träne aus ihren Augenwinkeln. Kelly war sich nicht sicher ob sie nun um ihren Ehemann weinte oder weil sie ertappt wurde. Eric hatte im Mietwagen die Fingerabdrücke von ihr, ihrem Ehemann und einer weiteren Person gefunden. Er ließ diese gerade überprüfen und vielleicht würden sie ihnen den letzten Hinweis auf den Schützen liefern um die Ehefrau zu überführen. " Hatte ihr Ehemann irgendwelche Feinde, Mrs. Zimmermann ? Irgendjemand der etwas davon gehabt hätte ihn zu ermorden ? " wollte sie interessiert wissen. Die ältere Frau überlegte kurz und gab dann Antwort. " Nicht das ich wüsste. Er hatte nicht viel Geld. Das Einzige was sehr hoch gewesen ist, war seine Lebensversicherung. " Kelly ging plötzlich ein Licht auf. Aha da haben wir ja das Motiv, dachte sie nun und wandte sich zu Detective Powers um, die soeben das gleiche gedacht hatte. " Josie, kannst du bitte bei Mrs. Zimmermann bleiben, während ich Eric wegen der Fingerabdrücke befrage ? " die Polizistin nickte knapp und Kelly machte sich auf den Weg zu dem Laborraum in dem sich Eric zur Zeit aufhielt.
Bowen trat mit schnellen Schritten neben Tony und Reed und warf ihnen einen ernsten Blick zu. " Tony, hast du dir schon mal die Seife in der Badewanne angesehen ? " fragte er und Tony zuckte die Schultern. " Nein. Sollte ich das tun, Boss ? " kam eine Gegenfrage. Bowen griff in den silbernen Koffer hinein und zog ein Klebeband heraus. Er zog sich Latexhandschuhe über und nahm die Seife in die Hand. Auf der Oberfläche war ein leichter Abdruck zuerkennen. Er legte das Klebeband darauf und strich es galt. Blitzschnell zog er das Klebeband wieder von der Oberfläsche der Duftseife ab und präsentierte seinen beiden Kollegen einen frischen Fingerabdruck, der mit Sicherheit nicht von dem Opfer stammten. Tony stand auf und warf einen neugierigen Blick darauf. " Wow, das gibts doch nicht. Denkst du der Abdruck ist von unserem Opfer, Frank ? " fragte Tony doch Bowen schüttelte den Kopf. " Nein. Nicht vom Opfer sondern vom Täter. Fahr sofort zurück in die Znetrale und überprüf den Fingerabdruck. Und beeil dich, Tony ! " antwortete Bowen und Tony machte sich sofort an die Arbeit. Kurz nachdem Tony das Hotelzimmer verlassen hatte meldete sich Reed zu Wort. " Chief, ich habe da etwas gefunden ! " Bowen ging in die Hocke und Reed übergab ihm die Lupe, mit der man optisch besser die Spuren sichten konnte. Sein Blick fiel auf ein Haar, das am Boden lag. Das Haar war schwarz, während die Haare des Opfer eher braun waren. Reed nahm das Haar mit einer Pinzette vom Boden auf und tütete es ein. Bowen nahm es entgegen und musterte es genauer. " Gute gemacht, Reed. Wenn die Wurzel noch dran ist, führt sie uns auf direktem Wege zum Täter. Bringen sie das ebenfalls ins Labor. " Reed stand auf, nahm den Beweismittelbeutel an sich und machte sich auf den Weg. Deswegen liebte er diesen Job so. Der Täter bekam am Schluss immer das was er verdiente.
" Die Fingerabdrücke stammen von einem Mann namens Roger Biggs. Er hatte ein Arbeitvisum für ein Jahr in Deutschland. Ich schätze du hast deinen Mann, Dorian. " sagte der Laborrant Geoffrey als er einen Blick auf den Ausdruck warf. Eric`s Augen begannen plötzlich zu leuchten. Er nickte dem Laborranten kurz zu und öffnete die Tür des Laborraums. Auf dem Gang sties er plötzlich mit Kelly zusammen, die ihn auch nicht gesehen hatte. " Ich weiss jetzt wer unser Täter ist ! " verkündete er fröhlich. " Und ich weiss was das Motiv für die Tat gewesen ist. Ihr Ehemann hatte eine sehr hohe Lebensversicherung abgeschlossen. Wahrscheinlich wollte sich Mrs. Zimmermann ein schönes Leben mit dem Geld und ihrem neuen Freund machen. " fügte sie sachlich hinzu. " Dann haben wir sie ja erwischt. Jetzt brauchen wir die Beiden nur noch festnehmen lassen. " folgerte Eric und Kelly nickte knapp. " Dann sollten wir Josie bescheid sagen, Eric ! " meinte sie und plötzlich mussten die Beiden breit grinsen und gingen mit schnellen Schritten zurück in den Verhörraum indem noch immer Detective Powers und Mrs. Zimmermann warteten. Kelly war sich sicher das für die Ehefrau heute kein guter Tag werden würde. Sie traten Beide ein.
Bowen lief die Gänge der FBI-Zentrale entlang und musste jedesmal einen Agent grüßen, der auch ihn gegrüßt hatte. Langsam wunderte er sich über die ganzen Agenten, denn manche von ihnen kannte er nicht mal persönlich. War er doch so angesehen beim FBI, wie Kelly ihm das gesagt hatte. Ohne große Worte trat er zu Tony und dem Laborassistenten Geoffrey Shawn in den Laborraum. Er musterte die Beiden und stellte sofort seine Frage. " Wie sieht es aus ? Wissen wir nun wer der Täter ist ? " Tony nickte und übergab Bowen einen Bericht über die Fingerabdrücke. " Er heißt Leland Coleman und hat für diese Tatzeit kein Alibi. Reed hat das Haar verglichen und festgestellt das es von unserem Mann stammt. Er ist vorher schon mal strafrechtlich aufgefallen und war auch schon für drei Jahren hinter Gittern. " schloss Tony den Bericht um seinen Boss ins Bilde zusetzen. Bowen nickte und warf Tony ein breites Grinsen zu. " Na dann wollen wir doch mal unseren Mann besuchen gehen. Ruf Rivers an ! " sagte er mit fester Stimme und machte auf dem Absatz kehrt.
„Hast du kurz Zeit, Frank?“ wollte Katherine Tempelton wissen und fing ihren Vorgesetzten beim raus gehen auf dem Korridor ab. Sie schaute in seine großen braunen Augen. „Für dich habe ich immer Zeit, Kathy. Was kann ich für dich tun?“ Katherine reichte ihm ihre Personalakte. „Ich denke darüber nach mich nach Chicago in die Stadt der Winde versetzen zu lassen. Ich denke dort könnte ich als Profilerin mehr ausrichten als hier. Hier seid ihr, du und dein Team, die Helden. Ich möchte auch gerne meinen Beitrag leisten und etwas bewegen, aber das kann ich hier nicht wirklich. Außerdem sind die Schulen dort besser. Mein Sohn ist zwar noch klein, zu klein für den Kindergarten aber irgendwann ist er groß und dann möchte er vielleicht dass seine Mutter einen anderen Ort wählt zum arbeiten und leben als eine Stadt wie Los Angeles.“ Katherine unterbrach sich. „Ich werde euch aber noch dieses Jahr erhalten bleiben.“ Bowen nickte und nahm die Akte an sich. Es war noch nicht lange her dass sich Kim aus dem Staub gemacht hatte und nun sollte es bald die Profilerin ihres Teams treffen. Wie schnell sich die Dinge immer änderten. „Ich muss erst überprüfen ob ein Ersatz für dich gefunden werden kann. Aber ich denke deinem Wechsel steht nichts im Wege, Kathy.“
Der blaue Hummer hielt vor Janine Spellman`s Elternhaus und Bowen stieg aus. Er wollte der Mutter des Opfer persönlich mitteilen das er Mann der ihre Tochter ermordet hatte seine gerechte Strafe bekommen sollte. Er klopft an die Tür und räusperte sich plötzlich. In seinem schwarzen Anzug und er roten Krawatte sah er richtig elegant aus. Er setzte die Sonnenbrille ab als Mrs. Spellman die Haustür öffnete. Er schenkte ihr einen mitfühlenden Gesichtsausdruck. Die Mutter des Opfer sah ihn hoffnungsvoll an und Bowen grinste knapp. " Ich hab ihn, Mrs. Spellman. Jetzt kann ihre Tochter in Frieden ruhen...." sagte er mit sanfter Stimme und wollte gerade wider zurück zu dem Hummer gehen, als die alte Frau ihn rein bat. Bowen zögerte nicht, sondern nickte ihr zu und trat hinein.
Ende
(Vom: 10. Oktober 2006 bis Dezember 2006)
Fall 2 : Todesrausch
" Max, komm her ! " rief Mark Rogers seinem Kater hinterher. Dieser war auf dem Weg zu einem leerstehenden Haus ganz in der Nähe von dem Haus der Familie Rogers. Mark war dem Kater bereits seit einer ganzen Weile hinterher gelaufen und hatte langsam keine Geduld mehr. Eigentlich betrat er keine fremden Grundstücke, doch er musste seinen Kater einfangen und deswegen tat er es doch. Mark Rogers folgte seinem Kater in die Küche des Hauses. Auf der Spüle konnte er einige Glässer und Behälter erkennen, in denen sich wahrscheinlich Chemikalien befanden hatten. Er trat näher und wollte seinen Kater gerade packen und hinaus bringen, als dieser mit einem satz aus dem Küchenfenster sprang und dabei eines der Gläser umwarf. Es fiel in die Spüle und zerbrach. Augenblicklich stiegen Dämpfe auf und hüllten Mark Rogers ein. Er hatte die Dämpfe eingeatmete und begann plötzlich zuröcheln. Er bekam keine Luft mehr und fiel zu Boden. Das Letzte was er vernahm war die Stimme seiner Frau, die nach ihm rief. Er konnte ihr jedoch nicht mehr antworten, da er einen Moment später erstickte.
Los Angeles, Januar 2034
Der Hummer des FBI blieb abruppt vor dem Tatort stehen und Bowen stellte den Motor ab. Er und Tony Bishop stiegen aus dem Wagen und gingen auf die Polizeiabsperrung zu wo sie auf Detective Rivers stiesen. Rivers hatte sich wegen der extremen Dämpfe, die von inneren des Hauses nach draußen zogen, ein Taschentuch vor Mund und Nase gedrückt um die Dämpfe nicht direkt einzuatmen. Mit verzogenem Gesicht erstattete er den beiden Agenten Bericht. " Mark Rogers, ein Nachbar, hat nach seiner Katze gesucht und ist in dieses leerstehende Haus gegangen. Kurz darauf sind die giftigen Dämpfe aufgetreten und haben ihn wahrscheinlich getötet. Die Ehefrau hat versucht hinein zugehen, ist aber vor der Haustür zusammen gebrochen. Die Sanitäter kümmern sich noch um sie. " Rivers warf Bowen einen warnenden Blick zu. " Sie sollten sich lieber Schutzanzüge anziehen bevor sie das Haus betreten, Bowen ! " meinte er ernst und Bowen nickte Tony zu. " Okay. Ich will das die angrenzenden Häuser sofort evanquiert werden ! " wies er den Detective an und griff zu seinem Mobiltelefon.
Kelly Curtis feuerte die hintere Wagentür des Hummers mit voller Kraft zu und ging hinüber zu Dorian Ericson und Joshua Reed. Die drei Agents wurden zu einem hiesigen Seniorenheim gerufen, weil dort in der Früh die Leiche einer einundachtzig jährigen Frau gefunden wurde. " Ich mag keine Seniorenheime. Ich will später mal in keinem landen. Das ist mir zu unpersönlich ! " murmelte Kelly auf den Weg zur Eingangshalle. " Du hast recht, Kelly. Meine Großmutter wird im Kreis ihrer Familie sterben und nicht in so einem schäbigen Heim. " pflichtete er ihr bei und Beide mussten grinsen. Während sich Reed auf den neusten Stand der polizeilichen Ermittlungen bringen ließ, betraten Kelly und Eric die Eingangshalle und gingen daraufhin sofort in das Zimmer von Rachel Fuller, der alten Frau die heute Morgen tot gefunden wurde. Das Zimmer bot einen schrecklichen Anblick. Überall wohin die Beiden auch sahen, war nur Blut zusehen. Auf dem Teppich, auf einem kleinen Tisch, sogar an den Wänden. Den Beiden lief ein Schauder über den Rücken, dass hier war einfach nur grauenhaft. " Schrecklich ! Aber dennoch wir müssen nach Spuren suchen. Fangen wir also an, Eric. " sagte sie tonlos und machte sich an die Arbeit.
Bowen und Tony hatte sich inzwischen blaue Schutzanzüge angezogen und hatten soeben das Haus betreten. Tony war der Erste der Mark Rogers am Boden liegen sah. Er beugte sich über ihn und fühlte den Puls des Mannes. " Er hat keinen Puls. Er muss demnach sofort tot gewesen sein. " sagte Tony und erhob sich wieder. Die beiden Ermittler traten an die Spüle heran und fanden eine menge Reagenzgläser in denen sich eine gefährliche Substanz befunden hatte. Es sah alles nach einer Drogenküche aus. Bowen sah sich die Gläser genauer an. " Sieht nach einer Drogenküche aus. Anscheinend hat hier jemand illegal Drogen hergestellt. Wir werden alles eintüten, beschriften und dann sofort ins Labor bringen ! " meinte Bowen und Tony öffnete bereits die erste Folie um den Beweis darin zu verpacken. Bowen gab ihm ein Reagenzglas was Tony sofort an sich nahm und es verpackte. Er war ein bisschen nervös bei sovielen Drogen. " Sei vorsichtig, Tony. Ein Funke und wir fliegen in die Luft ! " sagte er ernst und Tony musste schlucken. Plötzlich rutschte ihm eines der Reagenzgläser aus der Hand und zerbrach mitten in der Spüle. Für einen kurzen Moment dachte Tony, alles wäre vorbei, doch dann fing er sich wieder. " Ganz ruhig, Tony. " murmelte Bowen und Tony atmete einmal tief durch. Er verstaute den Beweis in dem silbenerne Koffer und wandte sich zum Wohnzimmer um. " Ich werde die Fenster öffnen und durchlüften. " schlug er vor und machte sich sofort an die Arbeit. Bowen warf einen Blick auf das Regal über ihm und sah einen Latexhandschuhe, der offensichtlich für die Arbeit in der Küche benutzt wurde. Er griff zu einer Folie und verstaute den Handschuhe darin, dann machte er sich auf den Weg und verließ das Haus wieder.
" Hier ist auch nichts ! " rief Kelly aus dem Badezimmer. Seit einer halben Stunde suchten die beiden Ermittler nach einer Spur für ein Gewaltverbrechen, konnten bis jetzt aber noch keine Beweise sicher stellen. Eric nahm von jeder Blutlache mit einem Wattestäbchen eine DNS-Probe um sie später im Labor zu vergleichen. Reed, der vor kurzem ebenfalls das Zimmer betreten hatte, rutschte auf dem Fußboden herum und suchte fieberhaft nach Haaren oder anderen Faser. Aber auch er hatte kein Glück. " Bei mir auch nicht, Kelly. Es ist wie verhext. So einen Täter kann es doch garnicht geben, er keine Spuren hinterlässt. " meinte Reed frustriert und warf die Hände in die Luft. " Doch die gibt es schon. Wir hatten mal einen Fall indem der Vater des Täters, dessen Zimmer verbrannte, nur damit uns keinerlei Spuren bleiben. Hätte er es nicht gemacht, hätten wir ihn erwischt. " erinnerte Eric und Kelly nickte. " Vielleicht sollten wir die anderen Senioren nach Rachel befragen. Vielleicht hat einer etwas gesehen oder auch nur gehört. " warf Kelly ein. " Das werde ich machen. Ich bin bei meiner Großmutter aufgewachsen und weiss daher ziemlich gut wie man mit alten Menschen sprechen muss. " gab Reed zurück und Kelly nickte. Sie nahm eine Kamera in die Hand und begann damit Fotos von der Leiche zu schiessen.
Der Computer in der FBI-Zentrale suchte bereits seit einer Weile nach einem passenden Fingerabdruck. Bowen hatte einen Fingerabdruck in der Innenseite der Handschuhe gefunden und ihn sofort in den Computer eingescannt. Nun musste er nur noch warten bis der Computer eine Übereinstimmung meldete, dann hatten sie ihren Koche gefunden. Immer wieder erschienen Fingerabdrücke auf dem Monitor und verschwanden wieder. Einige Tausend vorbestrafte Drogendealer befanden sich in der Kartei und das dauerte noch eine Weile. Plötzlich öffnete sich die große Glastür und Tony trat mit einem Berichts aus dem Chemischenlabor ein. " Also ich weiss jetzt was sich in den Reagenzgläser befand oder zumindestens befinden sollte. Es war Extersie ! Doch unser Mann hat beim Mischen einen Fehler gemacht und dadurch die Dosis auf das Hundertfache erhöht, somit konnten auch die Dämpfe das Opfer töten. " laß er vor und Bowen runzelte die Stirn. " Hat der Fingerabdruck schon ergeben wer unser Koch ist ? " fragte Tony neugierig. " Leider nicht. Er sucht noch. " Tony wandte sich wider dem Bericht zu und legte die Stirn in Falten. " Es wäre besser wenn Kim jetzt da wäre, meinst du nicht, Boss ? Sie kennt sich am besten mit Drogen aus. " meinte er mit matter Stimme. " Stimmt. Aber Kim hat gekündigt und ich denke das sie nicht wieder zurück kommen wird. Wir haben auch andere Agents die sich auf Drogen spezialisiert haben, mit denen müssen wir klar kommen. Und außerdem haben wir es nicht immer mit Drogen zu tun. " erinnerte er seinen Freund. Bowen warf einen Blick auf den Monitor und stellte fest das die Überprüfung noch immer nicht fertig war. Wer immer ihr Koch war, war sehr schwer zu finden. Er stemmte die Hände in die Hüften und wandte sich an Tony. " Ruf mich an wenn wir eine Übereinstimmung haben. Ich werde zu Kelly und den Anderen fahren und sehen ob ich dort helfen kann. " sagte er und verließ den Raum.
" Was muss das für ein Schwein sein, dass alte Menschen überfällt ? ! " kam es plötzlich von Dr. Morris, der soeben den Raum betreten hatte, heraus. Kelly und Eric drehten sich sofort zu dem Gerichtsmediziner um und musterten ihn mit einem verwirrten Blick. " Was denn ? Das habt ihr euch doch auch gedacht als ihr die Leiche gesehen habt. " stellte Morris fest und kniete sich neben die Leiche. " Sie hat ein stumpfe Schädeltrauma. Wahrscheinlich von einem harten Schlag gegen die Schläfe. " Eric stellte sich nun neben den Pathologen und musterte die Leiche. " Gibt es Anzeichen für eine Vergewaltigung, Patrick ? " fragte er plötzlich. Der Gerichtsmediziner schüttelte nur mit dem Kopf. " Das kann man nicht sicher feststellen. Sie ist alt und das hängt das Hautgewebe nur so nach unten. Ich werde im Labor nach Spermien suchen. Aber ich denke nicht das ich noch etwas finde ! "
" Das ist alles was ich ihnen dazu sagen kann, Agent Reed. Wir alle mochten Rachel sehr. Sie war einer der freundlichsten Menschen die ich kannte und war auch bei jedem beliebt. Ich kann mir nicht vorstellen das Jemand ihr etwas schlechtes wollte. " gab die Pflegerin ehrlich zu und Reed machte sich seine letzten Notizen. Er bedankte sich bei der Pflegerin und warf einen Blick zu dem Parkplatz hinüber auf dem gerade ein blauer Hummer hielt. Er wusste das es nur Chief Bowen sein konnte, der soeben ausstieg, da sich der Chief manchmal ein persönliches Bild von dem Ermittlungen machte. Reed kam direkt auf Chief Bowen zu um ihn ins Bild zusetzen. " Hallo, Chief. Kelly, Dorian und ich untersuchen den Mord an einer alten Frau die heute morgen in ihrem Zimmer gefunden wurde. Ich bin gerade dabei Zeugenaussagen aufzunehmen und sie nach ihren Alibis zubefragen. Vielleicht kommen wir so etwas weiter in dem Fall. " folgerte Reed und Bowen nickte nur. " Gut. Dann machen sie damit weiter. Wenn sie etwas finden sagen sie bescheid ! " wies Bowen den jungen Agent an und machte sich auf den Weg in das Zimmer der alten Dame.
Tony Bishop untersuchte derweil die Reagenzgläser auf weitere Fingerabdrücke, hatte jedoch kein Glück gehabt und der Computer suchte noch. Er war nicht begeistert das es so lange dauerte und erhob sich von dem Metallstuhl auf dem er bis eben noch gesessen hatte. Er trat durch die Glastür und ging auf dem Flur auf und ab. " Warum dauert das denn nur so verdammt lange ? In der Zeit kann es einen weiteren Mord oder mehrere geben und wir können den Hersteller nicht verhaften. " murmelte er leise vor sich hin. Plötzlich griff er zu seinem Mobiltelefon und beschloss Agent Pieters in Washington anzurufen und sie fragen wie es ihr heute ging. Als sie vor zwei Jahren erstmal in Los Angeles gewesen war um dem Team zuhelfen waren sie sich am Abend etwas näher gekommen und telefonierten öffters miteinander. Sie waren etwas mehr als nur Freunde gewesen und würde sie nicht in Washington wohnen hätten sie sicher schon etwas angefangen. Sowie es Bowen und Kelly oder Ericson und Powers getan hatten. Er wählte ihre Nummer und eine süße Frauenstimme meldete sich am anderen Ende der Leitung. " Pieters...? " fragte sie leicht verschlafen. " Hallo, Erin. Hier ist Tony. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt ? " Einen Moment lang herrschte Stille und er dachte das sie aufgelegt hatte, doch dann kam eine freundliche Antwort zurück. " Hey, Tony. Es ist schön das du dich mal wieder meldest. Ich hoffe du sagst mir jetzt das du mich am Wochenende besuchen kommst damit wir ein bisschen Sport betreiben können ! " ihre Stimme klang ziemlich verführerisch. " Natürlich. Ich habe am Wochenende zufällig frei. " antwortete er und konnte die kommenden vier Tage nun sicher nicht mehr abwarten. Erin Pieters war ein sehr guter Mensch und er hoffte das sie bald mehr als nur Freund für eine Nacht sein würden. " Wie gehts dir eigentlich so und was macht die Arbeit ? " fragte er mit sanfter Stimme und warf einen Blick auf den Monitor der noch immer nach den Abdrücken suchte.
" Was habt ihr ? " fragte Bowen als er soeben das Zimmer der alten Dame betrat. Sofort sprang Kelly auf und gab ihm einen Kuss. Eric zeigte auf die diversen Blutlachen die sich überall im Zimmer befanden. Bowen nickte. " Hast du die Proben mittlerweile ins Labor zur Untersuchung geschickt ? " fragte er Eric. " Nein. Ich war noch mit der Spurensuche beschäftigt, Boss. Aber ich kann es jetzt machen. " Bowen winkte ab. " Gib es Reed, der hat eh nichts zu tun. " wies Bowen an und griff in den silbernen Koffer. Er zog sich Latexhandschuhe über und schaltete eine Taschenlampe ein. Er sah sich nun auch genauer im Zimmer um. Doch nichts deutete auf ein Verbrechen hin. " Das ist sehr merkwürdig. Bei dem ganzen Blutverlust muss es doch auch Spuren für ein Verbrechen geben. Aber hier ist garnichts ! " sagte er nach einer Weile. " Ich weiss, Frank. Es gibt nicht mal Fingerabdrücke an Türen oder Fenstern von einer zweiten Person. Es ist so als ob sich zur Tatzeit niemand außer ihr hier aufgehalten hat. " murmelte sie und warf ihm einen fragenden Blick zu. " Meinst du der Täter hat seine Spuren total verwischt ? So wie bei dem Hamilton`s damals. " wollte sie wissen. Bowen dachte kurz darüber nach, schüttelte aber schließlich den Kopf. " Sicher nicht, Schatz. Unser Täter muss ja auch irgendwie reingekommen sein. Selbst wenn er wie wir Latexhandschuhe trug, muss er dennoch andere Spuren hinterlassen haben. Aber überall befindete sich nur Blut des Opfers, aber nicht vom Täter. " Er stand wieder auf und trat zurück in den Flur. Er warf einen Blick auf den kleinen Tisch. " Vielleicht wurde sie garnicht ermordet. Vielleicht war es nur ein Unfall ! " meinte er und teilte Kelly mit was er soeben dachte.
Rachel Fuller war bereits ziemlich alt und ist vielleicht gestolpert und mit dem Kopf auf den kleinen Tisch geknallt. Daher die ersten Blutspritzer auf dessen Oberfläche. Dann ist sie durch den Flur hinüber in das Schlafzimmer gegangen und hat Blut an die Wand geschmiert. Im Schlafzimmer ist sie mit dem Kopf noch einmal gegen die Kommode gestoßen, wurde bewusstlos und blieb dort solange liegen bis sie tot war.
Kelly musste darüber nachdenken, aber es kam ihr ein bisschen seltsam vor, das eine alte Dame soviel Pech auf einmal haben sollte. Aber für Bowen war das mehr als nur plausible. " Es muss ein Unfall gewesen sein, Kelly. Du und Eric habt doch alles abgesucht und nichts gefunden. Und den perfekten Mord gibt es nunmal nicht. " Plötzlich fiel Bowen`s Blick auf ein Dokument das auf dem Bett unterhalb des Kissen lag. Er griff mit Hilfe einer Pinzette vorsichtig nach dem Dokument und zog es zu sich heran. Er überflog es und gab Kelly in kurzen Sätzen wider was darauf zulesen war. " Rachel Fuller hatte einen Treuhandfond eingerichtet. Sie hatte das Testament gestern noch ändern lassen. " Plötzlich klingelte das Mobiltelefon von Bowen. Er hob ab und vernahm die Stimme von Tony Bishop. " Frank, der Computer hat unseren Mann gefunden. Ich wollte zu ihm fahren und ihn abholen. Soll ich dich mitnehmen ? " Bowen nickte beiläufig. " Nein. Fahr aber nicht ohne Rivers dort hin, Tony. " sagte er und legte wieder auf.
Kelly konnte nicht glauben das die alte Dame durch einen Unfall in ihrem eigenen Zimmer verstorben war. Selbst als sich sich in den Hummer setzte dachte sich noch darüber nach. Bowen startete den Wagen und fuhr zurück zur Zentrale. Auf dem Weg dort hin wurden sie von Eric ins Bild gesetzt, der noch ein paar neue Informationen über Rachel Fuller zusammen getragen hatte. Bowen und Kelly hörten ihm aufmerksam zu. " Ich habe von einer Pflegerin erfahren das Rachel Fuller Alheimer gehabt hatte. Und außerdem hatte sie mit den älteren Männern im Heim auch öfters Sex. Nichts deutet somit auch ein Verbrechen hin. " verkündete er und Kelly legte die Stirn in Falten. " Ich hätte mir aber einen Täter gewünscht, dann wäre die alte Dame wenigstens nicht als tollpatschig zu den Akten gekommen. "
sagte sie tonlos und blickte auf die Straße. " Ich weiß was du meint, Kelly. Aber nicht immer sind andere Menschen für den tot eines Menschen verantwortlich. Manchmal sind es wir selbst du sich ihr eigenes Grab schaufeln ! " antwortete Bowen und warf seiner Freundin ein mattes Lächeln zu, dann sah er wieder auf die Straße.
" Ich will sofort mit meinem Anwalt sprechen ! " foderte Luis Welmont als er hinter dem Metalltisch im dem Verhörraum platz nahm. Bowen legte die Stirn in Falten und musterte ihn. Tony Bishop befand sich ebenfalls im Raum, und lehnte mit verschränkten Armen vor der Brust an der Wand. " Falls es ihnen noch nicht aufgefallen ist Mr. Welmont. Wir sind das FBI nicht die Polizei. Sie können somit um keinen Anwalt bitten ! " stellte Tony klar. Bowen hingegen warf einen Bericht auf den Tisch. Mittlehrweile wurde ein neunzehn jähriger Schüler tot aufgefunden da er, das selbe Extasy, dass Welmont hergestellt hatte zu sich genommen hatte. Nun stand der junge Dealer wegen Doppelmordes vor Gericht. " Ein neunzehn Jähriger ist vor knapp drei Stunden an ihrem Zeug gestorben und ein anderer heute Morgen durch die Dämpfe in ihrem Haus. " er brach ab und setzte ein ausdrucksloses Grinsen auf. " Gut gemacht.....! " sagte er tonlos und ließ den Dealer abführen.
„Herrlich jetzt habe ich wieder einen neuen Fall in Aussicht.“ rief Larissa Trudeau und lächelte fröhlich. Bowen trat aus dem Verhörraum, klopfte seiner Ex Freundin auf die Schulter und blickte dem Täter nach bis er um die Ecke verschwunden war. „Und meine Leute und ich müssen schon wieder aussagen. Das gehört nicht zu meinen Lieblingsdingen. Können wir das nicht überspringen?“ „Wo bleibt dein Optimismus, Frank? Früher warst du nicht so. Früher hattest du noch Spaß und dieses Feuer. Oder war das Feuer nur da als wir damals zusammen in den Federn waren?“ Larissa zog ihre Stirn in Falten. „Seit wann hast du kein Date mehr gehabt?“ fragte Bowen ohne zu antworten. Larissa überlegte. „Zwei Jahre. Denkst du es wird mal wieder Zeit? Ich frage nur weil ich neulich diesen jungen Schriftsteller kennen gelernt habe und wir uns sehr gut verstanden haben. Vielleicht weil ein Schütze und ein Wassermann sehr gut miteinander auskommen. Ich denke ich sollte ihn heute Abend mal anrufen, vielleicht können wir die Stadt unsicher machen oder gehen gleich zu Phase 2 über.“ überlegte Larissa während Bowen seine Stirn runzelte. „Larissa, hab Spaß, was immer das auch für dich bedeutet.“
Ende
(Crossover zwischen FBI Washington und FBI Los Angeles, mit Teamwork, beide Teil des „Slayerversiums“)
Fall 3 : Die Rache ist Mein
Thomas Carpenter, hatte sich gegen dreiungzwanzig Uhr dazu entschlossen noch ein paar Bannen in seinem eigenen Pool zuschwimmen. Das tat er eigentlich jeden zweiten Tag. Er schwamm drei Bannen stieg wieder aus dem Wasser und zog seinen Bademantel an. Er trat hinein in sein Haus und schaltete den CD- Spieler ein. Leise Musik trang an sein Ohr. Plötzlich klopfte es an der Tür. Er wunderte sich denn sonst besuchte ihn niemand um diese Uhrzeit. Er ging zur Tür und öffnete. " Was wollen sie denn hier ? " platze es aus ihm heraus.
Los Angeles, Februar 2034.
Chief Bowen betrat den neuen Tatort und wurde daraufhin auch sofort von Detective Henderson in empfang genommen. Der alterende Officier freute sich jedesmal wenn er Bowen persönlich an einem Tatort traf. Bowen trat vor und warf einen Blick auf das Opfer, dass vor ihm auf dem Tisch lag. Ein Mann wurde an Händen und Füßen, ausgestreckt, gefesselt und hatte eine große Platzwunde am Kopf. Bowen drehte sich um und warf seinen beiden Kollegen Agent Tony Bishop und Agent Reed ein Nicken zu, was bedeutete das sie mit der Spurensuche beginnen konnten. Dann wandte er sich wieder dem Opfer zu und Henderson brachte ihn auf den neusten Stand der Dinge. " Wie das Opfer heisst, wissen wir noch nicht. Seine Fingerabdrücke waren nicht in unserem Computer....." begann er und Bowen hob die Hände. " Einer meiner Agents wird das sicher mit Vegnügen überprüfen. Fahren sie fort, Henderson ! " meinte Bowen und der Detective räusperte sich. " Wie sie sehen können ist er an Hände und Füßen gefesselt worden und er ist erstickt. Zwei Pfadpfinderinnen haben ihm gefunden. Er muss sein Opfer gekannt haben, denn wir konnten kein gewaltsamens Eindringen feststellen ! " beendete er seine Erklärung. Bowen musterte den Mann der vor ihm lag und sagte nur. " Das würde ich nicht sagen....! "
" Der Hausmeister hat das Opfer gefunden, Agent Curtis ! " meinte Detective Waters und zeigte auf die Leiche eines Mannes der auf dem harten Betonboden im einem Kellergewölbe eines Hochhauses lag. Kelly kniete sich sofort hin und zog sich Latexhandschuhe über. Eric hingegen warf einen Blick auf den Verbrennungsofen in dem noch immer Leichenteile lagen. Ihm schauderte. " Wer wurde da denn verbrannt, Nick ? " fragte er plötzlich und zeigte auf die Überreste. Der Detective schüttelte nur den Kopf. " Niemand. Der Ofen ist kaputt. Aber vielleicht solltet ihr euch das im nächsten Raum ansehen. " murmelte er und ging vorran. Kelly legte die Stirn in Falten und folgte dem Detective und ihrem Kollegen in einen etwas größeren Raum. Plötzlich musste sie Luft holen. Vor den Drein trümmten sich um die zehn Leichen, wenn nicht noch mehr. Ein verfaulter Gestank stieg den zwei Ermittlern in die Nase. " Das sind keine Mordopfer. Die sollten noch eingeächert werden, aber nun...." er brach ab mit einem Blick auf die Leichen vor ihm. Kelly musterte die Leichen genauer. " Wir können sie noch identifizieren, da sie alle noch ihre Markierbänder haben. " meinte sie. " Eigentlich wollte ich mich immer einäschern lassen, aber das ist mir jetzt entgangen ! " meinte sie plötzlich. " Wäre es ihnen lieber wenn ihre Leiche im Nirgendwo endet ? " fragte er Officier ungläubig. Kelly überlegte kurz.
" Nein. Ich dachte da schon an einen Sarg. So wie die wollte ich dann auch nicht rumliegen...! " antwortete sie sakastisch. " Du wirst immer mehr zu Bowen. Deine Komentare sind schon fast genauso blöd wie seine. " sagte Eric Kopf schütteltnd und machte sich an die Arbeit.
Die Gerichtsmedizin in der FBI-Zentrale sah wirklich niemals sehr einladent aus. Bowen beschloss daran etwas ändern zulassen. Er beugte sich nun über die Leiche des Mannes, der vor ihm lag, und warf Dr. Morris einen fragenden Blick zu. Der Pathologe hatte den Leichnam genaustens untersucht. Er blickte auf und zog sich die Latexhandschuhe wider aus. " Was kannst du mir sagen, Morris ? " drängte Bowen. " Unser Opfer hatten einen grauen Lappen in seiner Luftröhre, woran er auch erstinkt ist. Man hat ihn geknebelt, aber als unser Opfer Luft holen wollte ist der Knebel immer tiefer in seinen Rachen gerutscht, bis es nicht mehr weiter ging. " Bowen verzog das Gesicht. " Aua....! " brachte er hervor und konzentrierte sich wieder ganz auf Dr. Morris. " Er hat schwere Anale Verletzungen. Die Temperatur der Leber beträgt 31 Gard. Er ist vielleicht seit zwölf Stunden tot. " Bowen nickte. " Also irgendwann um elf gestern Abend. Sonst noch irgendetwas ? " Morris schaltete eine Taschenlampe ein und zeigte auf den A-Nuss des Opfers. Bowen hatte eigentlich keinen Lust einen Blick auf den Hintern eines Mannes zuwerfen, hatte jedoch keine Wahl, da er alles wissen musste um seinen Job zu machen. " Er hat einige Rissen an A-Nuss wodurch auch die Milz verletzt wurde. Es war keine schöne Sache ! " meinte der Pathologen, woraufhin Bowen das Gesicht verzog und seinen Blick von dem Hintern des Opfers anwandte. " Das kannst du laut sagen, Morris. Schreib den Bericht fertig und gibt ihm einem der Agents. " Morris verstand nicht. " Was ? Warum kommst du nicht mehr selbst her ? " fragte er und Bowen drehte sich noch einmal zu ihm um.
" Damit du mir noch mehr Ärsche von Toten zeigen kannst ? " rief Bowen plötzlich aufgebracht, machte kehrt und verschwand. Morris musste lachen und schüttelte den Kopf.
Immer wieder Blitze es in dem dunklen kleinen Kellerraum. Denn Eric war noch immer dabei Fotos zu machen. Kelly hingegen nach eine DNS-Probe nach der Anderen um sie später im Labor von Agent Shepard vergleichen zu lassen. Nun griff sie in den silbernen Koffer zu ihrer rechten und holte einen Pinsel heraus mit dem man Fingerabdrücke auf Gegenständen sichtbar machen konnte. Vielleicht würden sie auch Abdrücke von dem Täter finden. " Eric, wenn du fertig bist kannst du dann mithelfen Fingerabdrücke zu nehmen ? " wollte Kelly wissen. " Na klar doch, Kelly. Nur noch drei Fotos und ich gehöre ganz dir. " erwiderte er und machte die letzten Fotos. Detective Waters ging hin und her, was Kelly schon bald verrückt machte. " Nick, können sie vielleicht auf einer Stelle stehen bleiben ? Sie machen mich irre ? " sagte sie, doch der Detective legte nur die Stirn in Falten. " Sie kommen aus Ireland ? Das wusste ich ja noch gar nicht, Kelly. Ich war immer der Meinung da sie eine Südstaatlerin sind. " meinte er und warf ihr einen fragenden Blick zu. Kelly zog sie Augenbrauen nach oben. Du solltest dich lieber mal untersuchen lassen, dachte sie plötzlich und rollte die Augen. " Ich meinte das sie mit wahnsinnig machen. Bleiben sie einfach auf der Stelle stehen, Nick. " antwortete sie und rollte erneut die Augen. Eric konnte sich ein Grinsen nicht länger verkneifen. " Sie sind wahnsinnig ? Aber wieso bearbeiten sie dann noch immer Mordfälle ? " fragte Waters erneut und Kelly platzte fast der Kragen. " Sind sie dumm oder sowas ? Oder sind sie einfach nur taub ? " fragte sie ernst.
Der Detective überlegte eine ganze Weile und Kelly hoffte das er nun entlich den Mund halten und sie ihre Arbeit machen ließ, aber denkste. " Dumm ist der, der dummes tut....! " kam die Antwort. Kelly stand plötzlich auf und wollte dem Detective an die Kehle springen, als Eric sie im letzten Moment noch abfing. " Kelly, ganz ruhig. " sagte er und wandte sich an den Officier. " Nick, kannst du uns vielleicht alleine lassen und den Hausmeister nach seiner Aussage befragen ? " fragte Eric mit ruhiger Stimme und der Detective tat wie ihm geheissen. Eric ließ Kelly wieder los und warf dem Detective einen fragenden Blick zu. " Ich fürchte Waters macht den Job schon viel zu lange. " sagte er schließlich. " Oh man...! Lass uns weiter machen, Eric ! " murmelte Kelly und machte sich wieder an die Arbeit.
Bowen machte sich direkt auf den Weg zu Tony in einen der Laborräume. Auf einem Stuhl vor einem riesigen Monitor saß dieser und ließ seine Augen nicht von den Fingerabdrücken sinken, die immer wieder auftauchten und blitzschnell wieder verschwanden. Daneben stand auch Larissa Trudeau, die mit einem Sandwich bewaffnet, sich Nahrung zu führte und dabei nicht gerade sorgsam mit dem Salat umging. Plötzlich erschienen die gesuchten Fingerabdrücke auf dem Monitor und zeigten eine Strafakte des Ermordeten auf. Bowen trat durch die Glastür hinein und warf seinem Freund einen fragenden Blick zu. " Hast du was für mich ? " Tony zeigte mit dem Finger auf den Monitor. Bowen und auch Reed beugten sich weiter nach vorne und musterten die Akte des Opfers. " Er heisst Thomas Carpenter ! " begann Tony. " Er hat keinen Job seit einem Jahr. Und er hat selbst vier Frauen vergewaltigt...." meinte er. " Dann wurde der Vergewaltiger selbst vergewaltigt. Nicht schlecht ! " sagte Reed anerkennend und auch Bowen war dieser Meinung. " Das nenne ich mal Ironie ! " erwiderte er und sah wieder auf den Monitor. " Tony, steht da auch was mit den Opfern passiert ist ? Wenn es geht will ich sie hier zum Verhör einladen. " stellte er klar, doch Tony war anderer Meinung. " Das geht leider nicht, Boss. Das erste Opfer, eine gewisse Erin Thomas...." er brach ab. " Von ihr ist auch das Armband was wir am Tatort gefunden hatten ! Er hat seine Opfer vielleicht beklaut. " platzte es aus Reed heraus. Tony nickte und fuhr weiter fort. " Schön und gut. Aber Erin Thomas hat sich einen Monat nachdem sie vergewaltigt wurde umgebracht. Und die anderen Frauen haben die Stadt verlassen. " „Das bedeutet wohl das ich demnächst wieder einen Fall bekommen könnte.“ bemerkte Larissa und trank einen großen Schluck von ihrer Limo. „Vermutlich. Ich möchte schließlich nicht das du eines Tages arbeitslos wirst, Larissa.“ „Ich denke nicht dass das jemals passieren wird, Frank. Verbrechen passieren jeden Tag und irgendjemand muss sie schließlich anklagen. Einen Daredevil gibt es leider nicht.“ Larissa lächelte, stellte ihren Limonadenbecher ab und marschierte davon. „Und wieso hast du dich damals von ihr getrennt, Frank? Sie ist doch ganz nett und ein bisschen verrückt.“ Bowen zuckte seine Schultern. „Ich weiß es auch nicht, Tony. Vielleicht weil ich mir den Import von Kindercards nicht mehr leisten konnte. Ich mag lieber Sandkuchen.“ murmelte Bowen vor sich hin während Tony zu lächeln begann.
Bowen legte die Stirn in Falten. Bevor er etwas sagen konnte, stellte Reed die nächste Frage und Bowen war beeindruckt von dem Eifer des jungen Agenten. " Was ist mit den anderen Frauen passiert, Tony ? Leben die noch immer hier oder sind sie noch am Leben ? " wollte er wissen doch er bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort. " Nein. Alle drei Frauen haben Los Angeles verlassen. Ich habe hier Adressen von Miami, Boston und Chicago. Soll ich Gibson von Team Vier verständigen ? Vielleicht kann er sie finden. " schlug Tony vor. " Nein. Du weisst doch das Team Vier nur die übernatürlichen Fälle bearbeitet, die werden uns daher nicht weiterhelfen können. " antwortete er und seine Stimme wurde immer ernster. " Tony, wissen wir schon etwas über das Haar das Reed am Tatort entdeckt hat? Vielleicht bringt uns das wider auf die rechte Spur. " folgerte Bowen. " Das Haar ist zu nichts zugebrauchen, es hängt keine Wurzel daran. " gab er zurück und Bowen schlug mit voller Kraft auf den Holztisch vor ihm. Das konnte er einfach nicht fassen. " Nagut. Reed und ich fahren noch einmal zum Tatort und sehen uns da um. Such du nach noch einem weiteren Opfer von unserem Opfer. Vielleicht wurde nur keine Anzeige erstattet. " wies er seine beiden Mitarbeiter an und machte sich an die Arbeit.
" Ich habe einen Fingerabdruck gefunden und ich bin mir sicher das er vom Täter stammt ! " verkündete Eric und nahm mit dem Klebeband den Abdruck. Kelly, die im hinteren Teil des Raumes gesucht hatte kam auf ihren Kollegen zu. Eric befand sich in der Hocke und hatte gerade einen Blick auf den Turrahmen geworfen, an dem sich der Täter festgehalten haben musste. " Dort hast du einen Abdruck entdeckt ? fragte sie ungläubig und zeigte auf die Stelle. " Das ist nicht mal zehn Zentimeter über dem Boden. Wie kommt der Abdruck also dort hin ? " stellte Kelly in den Raum. Eric verpackte den Fingerabdruck und erhob sich wider. " Vielleicht hat hier ein Kampf stattgefunden. Unser Täter ist demnach zu Boden gegangen und musste sich wiederaufrichten. Vielleicht hat er sich am Türrahmen fest gehalten und sich nach oben gezogen. " spekulierte er doch Kelly war sich nicht so sicher. Sie sah sich im den Raum gründlich um und ihre Blicke fielen schließlich wieder zurück auf das Opfer, den sie inzwischen als Peter Parker identifizieren konnten. Kelly fiel plötzlich die kleine Wunde an der Stirn des Opfers auf, die sie noch gar nicht bemerkt hatte. Sie trat an die gegenüberliegend Wand und nahm sich ein Wattestäbchen in die Hand. Plötzlich fiel ihr Blick auf ein bisschen Blut was noch immer an der Tapete hing. Sie ging mit dem Wattestäbchen kurz darüber und nach eine DNS-Probe. " Wenn die Probe von unserem Opfer ist und der Abdruck von unserem Täter, haben wir wieder einen Fall weniger. " murmelte Kelly und ihre grünen Augen leuchteten plötzlich. " Dann sollten wir Melinda ein bisschen Arbeit geben und uns dann mit unserem Täter und Detective Waters zusammen setzen. " beendete Eric ihre Andeutung. „Tati, kannst du mir helfen?“ bat Eric als er die junge Laborantin Tatjana Wentworth vorbei laufen sah. „Ich bin eigentlich auf dem Sprung in die Kantine. Ich spüre ein tiefes Loch in meinem Magen und benötige dringend Nahrung.“ Sie brach ab. „Na ja und ein Stück Käsekuchen. Wenn ich das nicht bekomme kann ich mich nicht konzentrieren.“ Eric hob beschwichtigend die Hände. „Aber danach hast du Zeit oder?“ fragte er vorsichtig. Tatjana überlegte kurz, nickte und machte sich wieder auf den Weg.
Bowen und Reed stellten den ganzen Tatort auf den Kopf. Sie wollten unbedingt herausfinden wer ihren Vergewaltiger ermordet hatte, aber dafür mussten sie erstmal ein Indiz finden. Bowen hatten sich Latexhandschuhe über gezogen und eine Taschenlampe eingeschaltet und suchte ihm Schlafzimmer nach Hinweisen. Reed untersuchte hingegen das Badezimmer und die Küche nach fremden Fingerabdrücken die nicht dem Opfer gehörten. Bowen wollte zwar nicht mehr seinen sechsten Sinn einsetzen wenn er einen Mordfall bearbeitete, aber ihm fiel nun nichts besseres ein. Er wollte den Täter um jeden Preis hinter Gittern sehen. Sein sechster Sinn wies ihm an in welcher Richtung er zu suchen hatte und Bowen tat es. Plötzlich fiel sein Blick auf ein Halstuch das neben dem Bett auf der Komode lag. Er nahm es in die Hand und musterte es genauer. Von irgendwoher kannte ihre diese Musterabreit. Plötzlich vernahm er die Stimme von Reed auf dem Badezimmer. " Frank....ähm....Chief, ich habe ein Haar mit Wurzel gefunden. Sieht den Haaren des Opfers nicht mal ähnlich. Mehr schwarz als braun. " rief er. Bowen überlegte kurz. " Gut. Ein packen und ab ins Labor, Josh ! " rief Bowen zurück und griff nach seinem Mobiltelefon.
" Kannst du mir schon mehr sagen, Tony ? " fragte Kelly ungeduldig. Sie war vor knapp zehn Minuten in der Zentrale aufgetaucht und hatte Tony gebeten nachdem Fingerabdruck, den sie am Tatort gefunden hatte, zu suchen während Eric das Blut selber auswerten wollte. Doch seit dieser Zeit war Kelly nur am nerven und zappelte herum. " Du erinnerst mich ein bisschen an Frank ! " sagte Tony plötzlich und Kelly warf ihm einen verständnislosen Blick zu. " Was soll das denn heissen, Tony ? Eric hat auch schon gemeint ich habe die Kommentare von Frank, dabei weiss ich garnicht was ihr meint. " Kelly verstand heute anscheinend nur Bahnhof. Tony rollte die Augen. " Das verstehst du nicht, Kelly. Du kennst Frank noch nicht so lange wie Eric und ich. Aber denk trotzdem mal darüber nach, vielleicht kommst du von selbst drauf. " meinte er und musste grinsen. Kelly verdrehte ihrerseits die Augen und blickte wieder auf den Monitor vor ihr. Plötzlich zeigte der Computer eine Übereinstimmung an. Sie lehnte sich interessiert nach vorne. " Jonas Maxwell, ein Geschäftsmann. Er war sogar schon mal sechs Monate im Gefängnis wegen Mordverdachts. Angeblich soll er mitgeholfen haben einen Mann aus dem Verkehr zuziehen. " laß Kelly vor und Tony nickte. " Und dann hat er selbst einen Mord begangen. Beachtliche Leistung finde ich....! " meinte er anerkennend und druckte den Berichte aus. Er übergab ihn Kelly und ihre Augen wurden immer größer. Wenn jetzt noch das Blut von dem Opfer ist haben wir unseren Täter gefunden, dachte sie. " Das ist ja besser als Sex ! " rief sie plötzlich und Tony musterte sie schweigend. " Lass das bloss nicht Frank hören. " tadelte er sie und musste lachen.
" Können sie mir sagen von wem dieses Haar stammt, Fitz ? " fragte Bowen. Der junge Laborassistent überlegte einen Moment, dann untersuchte er das Haar genauer und gab die DNS in den Computer ein. Bowen musste nicht lange warten bis der Computer einen Namen anzeigte. " Hier steht das das Haar vom einem gewissen Gary Reynolds stammt. Er und seine Frau Shelley haben ein Textilgeschäft hier in L.A.. Ich kaufte dort manchmal etwas für meine Frau. " Bowen nickte und wandte sich zu Reed. Der dachte anscheint das Gleiche wie Bowen. Doch es kam ihm ein bisschen komisch vor. " Ich werde Mr. Reynolds sofort einladen, Chief ! " versprach er und verschwand.
Die Tür zum Laborraum öffnete sich und Kelly musterte ihren Kollegen gründlich. Er saß an einem Mikroskop und warf einen Blick hinein. Er blickte auf als Kelly hinein kam. " Ich habe die DNS überprüft. Sie stammt von unserem Opfer. Hast du die Fingerabdrücke ? " sie nickte und hielt ihm einen Ausdruck entgegen. " Gut. Dann sollten wir Mr. Maxwell doch mal zu uns bitten. Wir brauchen noch immer das Motiv. " Kelly winkte ab. " Dir ist schon klar das wir das Motiv nicht benötigen oder ? Wir sind vom FBI falls du das vergessen hast, Eric ! " berichtigte sie ihn und er musste wider lachen. " Du und Frank habt wirklich schon sehr viel gemeinsam. Das sagt er nehmlich auch immer ! " meinte er ernst. " Ach halt den Mund..." sagte sie nur noch und machte sich auf den Weg zu Detective Waters, damit er sich um Maxwell kümmerte.
" Mr. Reynolds, wir haben eines ihrer Haare in dem Badezimmer des Opfers gefunden. Und wir haben ein Halstuch aus ihrem Geschäft. Wollen sie uns dazu nichts sagen ? " wollte Agent Reed wissen, der sich zusammen mit Chief Bowen im Verhörraum befand. Er musterte den älteren Mann von oben bis unten und stellte fest das er irgendwie Angst hatte. Aber nicht von der Situation die sich ihm gerade bot sondern von dem Opfer. Bowen trat vor und stemmte die Hände in die Hüften. " Carpenter hat sie auch vergewaltigt oder, Mr. Reynolds ? Er hat ihnen gedroht und ihnen gesagt wenn sie zur Polizei gehen, würde er wider kommen. Also haben sie nichts gesagt, sich aber überlegt wie sie sich an ihr rächen konnten. Nicht wahr ? " wollte Bowen wissen und seine Stimme klang ziemlich sanft. " Ja. Sie haben recht, Mr. Bowen. Er hat mich vergewaltigt. " gestandt er und zögerte. Bowen drehte sich zur Tür und wollte gerade den Raum verlassen als er vor Reed aufgehalten wurde. " Chief, ich weiss wir brauchen kein Motiv. Aber vielleicht braucht Reynolds, das wir ihm wenigstens zuhören. " Bowen dachte kurz darüber nach und nickte Reed zu. Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber des Täters und Opfers zugleich. " Er ist vor ein paar Tagen in meinem Geschäft aufgetaucht und hat mich nicht mal erkannt....." er brach ab und Bowen ergriff das Wort. " Also haben sie sich gedacht sie rächen sich bei Carpenter und fügen ihm die selben Schmerzen zu wie er ihnen. Sie haben ihn gestern Nacht aufgesucht und sich um ihn gekümmert. " er sah dem Mann mitfühlend an. " Sie konnten mit dieser Schande nicht mehr leben, stimmts ? Sie wollten das Carpenter einmal erfährt wie es ist so erniedrigt zu werden....? " wollte Bowen wissen und plötzlich rann Reynolds eine Träne über die Wange. Er nickte und wagte es nicht aufzusehen. " Ich habe mich so geschemt ! " antwortete er leise. " Und selbst wenn ich zur Polizei gegangen wäre, hätte die mir nicht geglaubt. " fügte er frustriert hinzu.
" Ich hätte ihnen geglaubt....! " versicherte er dem Täter ernst und nickte Reed zu. Dieser half dem Täter beim aufstehen und führte ihn aus dem Verhörraum. Bowen stemmte die Hände in die Hüften und sah dem Mann hinterher, bis er um die Ecke verschwunden gewesen war. Dann wandte er sich ab und marschierte den langen Gang hinunter, bis er vor zu seinem Büro kam. Er trat ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
Ende
Fall 4 : Radioaktiv
Die Abende in Los Angeles waren für Homer Simpson immer am längsten und am schwierigsten. Denn es waren die Abende an denen es für ihn sehr schwer gewesen war Stoff zubesorgen. Homer war seit fünf Jahren Heroin abhängig und musste sich daher jeden Abend auf neue Stoff besorgen. So wie auch heute Abend. Erst folgte einer Gruppe junger Menschen, die gerade eben aus einer Disco gekommen waren und nun nach Hause zugehen schienen. Er wollte sie nicht ausrauben, sondern einfach nur nach ein bisschen Geld fragen. Er folgte der Gruppe bis sie hinter einer Straßenecke plötzlich verschwunden waren. Er wurde nun völlig frustriert und sah sich nach einem anderen Menschen um. Da entdeckte er auch schon einen und rief nach ihm. Keine Reaktion. Er versuchte es wieder und begann auf den Mann zu zulaufen. Vielleicht hatte er heute Abend auch Glück.
Los Angeles, März 2034
" Niemand hat etwas gesehen, als der Junkie ermordet wurde. Und gehört hat man auch nichts, denn die Straßenbahn hat jeden anderen Lärm übertönt. " sagte Detective Henderson logisch und Chief Bowen wandte sich von dem Toten ab. Er warf seinem Gerichtsmediziner einen fragenden Blick zu. " Morris, was kannst du uns bis jetzt sagen ? " wollte er wissen. Dr. Morris saß nur einen Schritt von dem Opfer entfernt auf dem harten Boden und musterte die Leiche genau. " Er ist noch nicht so lange tot. Der Tod ist vielleicht vor zwei Stunden eingetreten. Ihm wurde das Genick gebrochen. " meinte Morris und Bowen nickte. Er ließ die Leiche des Junkies auf den Rücken drehen und staunte plötzlich. Auf dem Boden direkt neben dem Toten lag eine Spritze. Eric, der neben seinem Boss gestanden hatte, machte sofort ein paar Beweisfotos. " Eine Spritze ! Dann hat sich unser Mann vielleicht den goldenen Schuss versetzt und ist anschließend die Treppe herunter gefallen. " Bowen blickte verständnislos auf.
" Glaubst du das wirklich, Eric ? " fragte er und Eric zuckte nur die Schultern. " Könnte doch eine Theorie wert sein oder ? " kam die Gegenfrage zurück und Bowen nickte beiläufig. Er hatte keine Lust auf eine Diskussion mit einem seiner Mitarbeiter. Er wandte sich an Tony Bishop, der eben noch die Geldscheine die sie ebenfalls neben dem Junkie gefunden hatten, in einer Folie zuverstauen. " Tony, fahr sofort ins Labor und untersuch die Geldscheine auf Fingerabdrücke. Ich denke nicht das wir Fingerabdrücke des Täters darauf finden werden, aber du kennst mich ja...." Tony nickte. " Oh ja. Du willst immer alle Möglichkeiten offen haben, wenn du einen Mord bearbeitest. " " Ich mach mich sofort an die Arbeit, Frank. " fügte er hinzu, stieg in den blauen Hummer und fuhr zurück ins Büro. Bowen wandte sich nun an den Gerichtsmediziner. " Morris, bring unseren Toten zurück ins Labor und untersuch ihn noch mal genauer. Ich will wissen ob er nun an dem Genicktbruch oder einer Überdosis gestorben ist. Halt mich auf dem laufenden ! " wies Bowen an und ging mit Detective Henderson und Eric zurück zu dessen Polizeiwagen.
Kelly Curtis konnte schon langsam ihre Augen nicht mehr aufhalten. Seit zehn Stunden saß sie schon vor einer Strafakte und Zeugenaussagen ihres neusten Fall`s betrefend. Ein Geschäftmann wurde allen anschein nach vergiftet, weil er seiner Firma den Rücken kehren und sich einen anderen Job suchen wollte. Wie es aussah hielt dessen Vorgesetzter nichts vom aussteigen und hat ihn somit umgebracht. Aber das musste sie erstmal beweisen können. Sie hatte alle Beweise zusammen getragen und musste nur noch auf die Fingerabdruckanalyse warten um ihren Verdächtigen des Mordes zuüberführen. Da Tony jedoch nicht anwesend war musste sich Kelly mit ihren Abdrücken an Melinda Shepard wenden. Shepard machte zwar sonst gute Arbeit, aber im nehmen von Abdrücken jeder Art war sie nicht gerade talentiert. Diese ganze Warterei machte sie schon fast wahrsinnig. " Warum dauert das denn so lange...? " murmelte sie nun vor sich hin. Ihre Stimme klang gereizt. Plötzlich wurde die Glastür aufgestosen und Agent Reed trat ein. Er hatte zwei Becher mit heissem Kaffee in der Hand. Er gab Kelly einen davon und setzte sich ihr gegenüber an den Metalltisch. Kelly trank einen kräftigen Schluck von der heissen Brühe und hoffte das sie davon wieder wach werden würde. " Danke, Josh. Das war wirklich Rettung in letzter Minute. " er grinste matt. " Schon gut, Kelly. Du und Bowen seit Kaffee süchtig und daher weiss ich auch das du ohne nicht lange überleben kannst. " sie runzelte plötzlich die Stirn. " Von welchem meiner beiden freundlichen Mitarbeiter hast du das denn gehört ? Ich kann mir nehmlich nicht vorstellen das es auf deinen Mist gewachsen ist. Du willst sicher noch fünfundzwanzig Jahre alt werden oder ? " Reed musste plötzlich einen Kloss in seinem Hals kräftig herunter schlucken.
" Ähm...., ich habe es von Tony gehört. Er hat gesagt ich soll es mal zu dir sagen...." brachte er zögernd hervor und Kelly grinste ihn höllisch an. " Wenn du mich nochmal wegen meiner Kaffeesucht ärgern solltest, Kleiner. Dann werde ich dich mit Haut und Haar verspeisen...! " Reed musste plötzlich grinsen da er das eben für einen Scherz hielt, aber als er sah das Kelly keine Miene verzog, verstummte er im selben Moment. Er ließ seinen Kaffee auf dem Tisch stehen und erhob sich. Er zeigte mit dem Zinger in Richtung Laborraum C indem Shepard arbeitete. " Ich geh dann mal die Analyse holen..." sagte er und verließ blitzschnell den Laborraum. Kelly sah ihm nach und konnte sich nicht mehr zurück halten. Sie musste plötzlich lautstark lachen und so kehrte ihre gute Laune wider zurück. " Ich kann es also doch noch ! " sagte sie stolz zu sich selbst und wandte ihren Blick ab.
Gegen neun Uhr morgens fand sich Bowen wieder in der Gerichtsmedizin ein, wo Dr. Morris auch schon wieder bei der Arbeit war. Der Pathologe trug wie sonst immer einen weissen Kittel und hatte dazu weisse Latexhandschuhe an. Er sah sich die Leiche nun genauer an. Bowen kam näher und sah dem Gerichtsmediziner über die Schulter. " Und wie geht es deinen beiden Kinder, Morris ? " fragte Bowen und Morris blickte verständnislos auf. Sonst hatte Bowen niemals nach Morris Kindern gefragt. Es verwirrte ihn einfach ein bisschen. " Gut. Aber wieso fragst du mich das, Frank ? Woher hast du mich doch auch nicht gefragt. Nicht das ich mich jetzt nicht darüber freuen würde, es ist nur...."
" Merkwürdig ? Ich weiss. " beendete er den Satz von Morris und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
" Das ist das Werk von Kelly. Sie sagt ich soll doch mehr persönlichen Kontakt zu meinen Untergebenen pflegen, dass würde mich etwas besser dastehen lassen. Dabei weiss ich gar nicht was sie zu merkern hat. Ich bin doch sehr gesprächig oder etwas nicht, Morris ? " meinte Bowen und sah Morris hoffnungsvoll an. " Wenn ich jetzt nein sage, kann ich dann meinen Job trotzdem behalten ? " fragte er und Bowen schüttelte langsam den Kopf. " Okay...! Du hast recht. Du hast ja immer so recht. Ich habe noch niemals jemanden getroffen der mehr recht im Leben hatte als du, Frank..." erwiderte er und Bowen grinste plötzlich. " So ist es auch ! " gab er zurück und nun lachten die Beiden aus ganzer Kehle.
Plötzlich fiel Morris Blick auf die rechte Hand des Opfers. Er sah genauer hin und entdeckte eine merkwürdige Substanz, die das Zellgewebe angriff und innerhalb von drei Stunden die Haut an der Hand aufzulösen begann. Morris schien im ersten Augenblick geschockt. " Was ist das denn ? Das war vorhin noch nicht da. " meinte er und Bowen warf auch einen Blick darauf. Plötzlich wurde er von seinem sechsten Sinn aufgeklärt das es sich um eine schwer radioaktive Substanz mit der ihr Opfer in berührung gekommen war. Sofort hielt er die Hand eines Gerichtsmediziners zurück. " Halt ! Es gibt nur eine Substanz die solche Verbrennugen auslöst...." sagte er ernst und Morris verstand sofort was er damit meinte. " Radioaktivität ! " ergänzte er und Bowen wandte sich zu einem roten Schalter um, der eigentlich für Brände eingerichtet wurde. Er betätigte den Knopf und sofort wurde Alarm im ganzen Gebäude ausgelösst. Bowen nahm das kleine Funkgerät welches an der Wand befestigt worden war und begann sofort seine Mitarbeiter und alle anderen Agenten zu informieren. " Hier spricht Bowen. Alle sofort das Gebäude verlassen...! " forderte er und legte wieder auf.
Kelly wollte eigentlich nach sehen warum sich Reed soviel Zeit bei Shepard ließ, als sie von dem Alarm davon abgehalten wurde. Sie drehte sich zu der Sirene, die an der Decke hing um und musterte sie eingehend. Sie war sich nicht sicher ob es nur eine Übung oder Ernstfall war. " Was soll denn....? " murmelte sie leise vor sich hin und machte sich auf den Weg nach draußen. Vielleicht traf sie dort auch Eric oder Tony die vielleicht schon mehr wussten.
Tony Bishop hörte den Alarm der im Gebäude ausgelösst worden war und war nun noch mehr im Stress. Er hatte die Geldscheine und auch die Spritze auf Fingerabdrücke untersucht und war auch fündig geworden. Er hatte sie Abdrücke in den Computer eingescannt und verpackte soeben noch die Beweise, wider in Folie um sie anschließend in dem grauen Säfe lagern zu können. Plötzlich klingelte sein Mobiltelefon. Er hob ab und vernahm die Stimme von Eric. " Ich weiss das auch, Eric. Aber ich muss erst noch die Beweise sichern. " er schloss mit diesen Worten den Säfe und wandte sich zum Fenster um, vor dem sein Kollegen Ericson stand. Eric sah nicht gerade begeistert aus. " Das Strahlenschutzteam ist unterwegs zu uns. Sie denken das du und Bowen vielleicht mit einer gefährlichen radioaktiven Substanz in die Quere gekommen seit. Warte einfach auf Entwarnung, Tony. " meinte er ernst und legte wieder auf. Tony erstarrte plötzlich. Er war sich nicht sicher ob die Geldscheine frei von Strahlung gewesen waren. Er ließ sich auf einen der Stühle sinken und wartete.
Vom Beobachtungsraum hatten Bowen und Morris einen guten Blick auf das geschehene einige Meter unter ihnen in der Gerichtsmedizin. Bowen warf dem leitenden Wissenschaftler einen fragenden Blick zu. " Haben sie hohe strahlen Werte gefunden, Risher ? " fragte Bowen durch das Mikrofon vor ihm. Risher sah nach oben und schüttelte den Kopf. " Nein. Nicht mal Alphastrahlung, Chief. Ich geh und untersuch das Geld und die Spritze. Wenn wir die betroffene Stelle gesichert haben können sie sich wieder an die Arbeit machen. " meinte Risher, wandte sich ab und verließ die Gerichtsmedizin. Seine Kollegen arbeiteten weiter. Morris atmete erleichtert aus. " Das war knapp. Jetzt braucht meine Frau doch keine Angst zuhaben das ihr Ehemann unfruchtbar werden könnte. " Bowen zog die Augenbrauen in die Luft. " Das war deine größte Sorge, Morris ? " fragte er ungläubig und schüttelte heftig den Kopf.
Knapp zehn meter von dem Haupteingang entfernt standen Kelly, Eric und Reed neben einem Krankenwagen und sahen noch immer auf die Tür. Sie warteten auf Tony und Bowen. Die Beiden waren vielleicht mit Radioaktivität in Berührung gekommen und wurde daher noch untersucht. Kelly war sichtlich nervös. Sie hatte Angst um ihren Freund aber auch um Tony den sie sehr gut kannte und ihn sehr liebt gewonnen hatte. " Glaubt ihr das es die Beiden erwischt hat ? " fragte Kelly. Reed und Eric sahen sich an und wussten nicht was sie antworten sollten. " Kann ich nicht sagen, Kelly. Aber Bowen und Tony waren doch schon immer vorsichtig. Ihnen ist sicher nichts passiert. " versuchte es Reed und Eric nickte. " Ja. Josh, hat recht. Frank gibt sicherlich gleich Entwarnung.....! " sagte er und hoffte das es auch der Wahrheit entsprach.
Der Geigerzähler schlug immer wieder aus und Tony Bishop wusste was das zubedeuten hatte. Er hatte sich verseucht und zwar zeimlich schwer. Risher blickte Tony, aus dem Schutzanzug an, und dieser wusste was er jetzt sagen würde. " Agent Bishop, sie sind mit einer hohen Strahlendosis infiziert worden. Der Strahlungswert liegt bei über 17,4 und das heisst Grammastrahlung. Sie sind mit einer Substanz mit der Bezeichnug Jod 13.1 in Verbindung gekommen. Das ist tödlich. " sagte er mitfühlend. Tony konnte das noch nicht richtig glauben. Er sah dem Wissenschafter in die Augen. " Was...? Woher soll das denn kommen ? " fragte er. " Die Geldscheine sind damit nicht in Berührung gekommen. Aber dafür gab es Restspuren an der Spritze. Diese Restspuren sind noch so stark das sie sie blitzschnell Infiziert hatten. " antwortete Risher und Tony`s Gesicht wurde immer weisser. Er stand nun völlig unter Schock. " Wie lange habe ich noch zu leben ? " wollte er wissen. Risher überlegte kurz. " Einen Monat vielleicht. " Tony wurde schlagartig bewusst das ihm die Zeit davon lief. " Bin ich ansteckend ? " fragte er noch. Risher schüttelte den Kopf. " Nein. Das sind sie nicht. Sie können auch weiter ihrem Job nach gehen. Aber ihren Vorgesetzten sollten sie vielleicht schon ins Bild setzen, damit er bescheid weiss. " bestätigte Risher und machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Tony blieb verängstig zurück. Er musste sie Situation ermal richtig verarbeiten. Er erhob sich von dem Stuhl und machte sich auf den Weg nach draußen. Er wollte seine Kollegen wegen der Fingerabdrücke noch ins Bild setzen und dann erstmal nach Hause fahren. Seinen Freunden und Kollegen würde er jedoch sagen das alles in Ordnung sei.
Am späten Nachmittag war die FBI-Zentrale wieder für alle Agenten zugänglich. Alle Spuren auf eine mögliche Verstrahlung wurden beseitigt, sodass die Agenten wieder ihrer Arbeit nachgehen konnten. Bowen kam gerade eben um die Ecke gelaufen, da warf sich Kelly ihm schon in die Arme und küsste ihn. Sie hatte wegen ihm Todesängste ausgestanden. Doch es ging ihm gut. " Kelly, ich bin in Ordnung. Aber was ist mit Tony ? Hat er sich infiziert ? " fragte er besorgt. " Nein. Er hat uns gesagt das man bei ihm auch nichts feststellen konnte. Er ist auf den Schreck jedoch erstmal nach Hause gefahren um sich um zuziehen. Das hat wohl auch Mr. Extreme angst gemacht. " meinte Kelly und gab Bowen noch einen Kuss. " Das ist auch verständlich. Niemand hat Lust mit einer radioaktiven Substanz in Berührung zu kommen. " antwortete er sachlich. Er hoffte nur das es Tony wirklich gut ging, denn er würde nichts sagen wenn es anders wäre. Tony Bishop war ein sehr dickköpfiger Mensch und legte auf seinen Stolz sehr viel Wert. Bowen würde ihn im Augen behalten.
" Wir haben unseren Mann ! " rief Reed plötzlich und Eric trat interessiert näher herran. Er musterte die Fingerabdruckanalyse und musste grinsen. " Dann sollten wir den lieben Mr. Whaley doch mal zu uns einladen. " sagte Eric und griff nach dem Telefon.
Adam Whaley spielte nervös mit seinen Fingern auf dem Tisch im Verhörraum. Er wurde vor knapp zwanzig Minuten von Detective Henderson verhaftet und direkt zum FBI-Gebäude gebracht. Hier saßen ihm nun Dorian Ericson und Chief Bowen gegenüber. Aus vielen Zeitungsberichten die Whaley gelesen hatte, kannte er den Chief des hiesigen FBI-Sondereinheit und war nur noch nervöser geworden. Bowen legte Whaley eine Abdruckanalyse seiner Fingerabdrücke vor und verschränkte die Arme vor der Brust. " Mr. Whaley, das hier sind ihre Fingerabdrücke von einer Spritze die wir an einem Tatort gefunden haben. Sie können mir nicht zufällig sagen wie sie da hin gekommen ist ? " fragte Bowen und Whaley schluckte. Er ließ seinen Blick sinken und starrte den Tisch an. " Mr. Whaley, wir wissen das sie für John Arnold arbeiten. Er besitzt eine der Firmen in der Stadt und betreibt radioaktiven Giftmüll ohne Lizents. Aber bisher konnte man ihm nichts nachweisen ! " versuchte es Eric. Bowen verengte die Augen zu schlitzen und musterte den Mann. " Sie brauchen uns gar nichts zu sagen, Whaley. Wir können uns schon denken was sie mit der Spritze vorhatten ! " meinte Bowen ernst und begann zu erklären.
Sie haben ihrem Chef eine menge Drohbriefe geschrieben und ihm gesagt wenn er nicht aufhören würde die Unwelt zuvergiften würde ihm etwas schlimmes passieren. Als er nicht darauf reagierte, haben sie sich in die Firma eingeschlichen und sich eine Spritz mit radioaktiven Isotophen besorgt. Sie wollten ihren Boss damit infizieren. An dem Abend an dem der Junkie ermordet wurde, waren sie gerade auf dem Weg zu ihrem Boss. Aber der Junkie hat sie gestört. Sie haben ihm zwar das Geld gegeben, aber er wollte auch noch die Spritze von ihnen haben. Nachdem er sich das Isotoph gespritz hatte haben sie ihn aus Wut umgebracht und sind danach verschwunden.
" Habe ich irgendetwas übersehen ? " fragte Bowen schließlich und Whaley schüttelte den Kopf. Bowen erhob sich und nickte Eric zu, dem Mann Handschellen anzulegen. Bowen trat näher an Whaley ran und sah ihm in die Augen. " Sie hätten damit sehr großen Schaden anrichten können, Whaley. Ist ihnen das überhaupt bewusst ? " fragte Bowen, aber er bekam keine Antwort.
Tony Bishop saß ganz alleine in seinem Büro auf der Couch und dachte nach. Einen Monat hatte er nur noch zu leben. Das war zu wenig Zeit. Er wollte doch die Stadt verlassen und nach Washington zu Erin Pieters ziehen und mit ihr zusammen alt werden, wenn es möglich war. Doch all seine Zukunftspläne hatten sich nun in Rauch aufgelösst. Er hatte seinen schwarzen Anzug inzwischen ausgezogen und sich sportliche Klamotten angezogen. Eine Tasse heissem Tee stand vor ihm. Er stand noch immer unter Schock, wollte jedoch bei Pieters anrufen um wieder auf andere Gedanken zukommen. Auch ihr wollte er nichts davon erzählen, da er kein Mitleid wollte. Tony wollte seinen Job genauso wie vorher erledigen. Er griff zum Telefon.
FBI-Zentrale, Washington D.C.
" Chief Miller....? " hörte Tony einen unbekannte Stimme sagen und fragte sich warum Pieters nicht selbst an das Telefon gegangen war. Er runzelte die Stirn und stieß einen lauten Seufzer aus. " Hallo....? Sind sie noch dran ? " fragte die Stimme wieder. " Es tut mir leid, Chief Miller. Meine Name ist Tony Bishop und ich wollte eigentlich mit Agent Pieters sprechen ! " erwiderte er mit einem Zögern. " Das tut mir leid, Agent Bishop. Agent Pieters ist gerade unterwegs. Soll ich ihr etwas von Ihnen ausrichten ? " " Nein danke, Sir. Ich versuche es später noch einmal...." entschied Tony und legte auf.
Ende
(Crossover zwischen FBI und FBI Los Angeles)
Fall 5 : Nackte Wahrheit
Seit Amy Cannon vor zwei Jahren nach Los Angeles gezogen war arbeitete sie in einem Strippklub der ziemlich gtu besucht wurde. Mit dem Geld das sie jeden Abend verdiente konnte sie es aushalten, jedoch wollte sie diesen Job nicht bis an ihr Lebensende tun. Irgendwann wollte sie auch mal aufsteigen oder einen gänzlich anderen Job machen. Es war gegen ein Uhr morgens und in der Kabine vor ihr saß ein neuer Kunde. Der Kunde musste alle zwanzig Sekunden eine weitere Münze in einen Automaten direkt vor sich werfen, damit er wider einen Blick auf die Schönheit hinter der Glaswand werfen konnte. Als die Metallwand bereits zum dritten Mal wieder auf ging konnte Amy einen Blick auf den Kunden werfen. Blut überströhnt lag er in der Kabine und lehnte an die Glasscheibe. Sie schrie so laut sie nur konnte.
Los Angeles, April 2034
Chief Bowen warf einen interessierten Blick auf die drei Einstiche die dich in der Kabinentür befanden und wodurch das Opfer getötet wurde. Er wandte seinen Blick wider ab und sah zu Dr. Morris hinüber der sich gerade noch mit der Leiche geschäftigte. " Er hat zwei T-Förmig Schnittwunden im Rücken. Eine hat die Lunge durchstosen, wodurch sich der Mund mit Blut gefüllt hatte. Und der Andere hat den zweiten Rückenwirbel durchtrennt was zum sofortigen Tod des Opfers geführt hatte. " Bowen warf einen fragenden Blick zu der Kabinentür hinüber. " Ja. Aber da sind doch drei Einstiche in der Tür ? Wo ist denn dann der Dritten hin ? " fragte er. Morris musterte die Tür ebenfalls und zucke nur die Schultern. " Weiss nicht. Vielleicht hat er beim ersten Mal nicht getroffen. " sagte er nur und stand wieder vom Boden auf. " Ich will das genauer wissen. " sagte Bowen nur und wandte sich ab.
Im Inneren der Kabine saß Eric in der Hocke und nahm eine DNS-Probe von dem Blut was an der Glasscheibe war. Er verstaute die Probe sehr gut in dem silbernen Koffer der vor ihm stand. Plötzlich fiel sein Blick auf ein Haar, das an dem Blut auf der Scheibe festklebte. Augenblicklich kam Bowen hinzu und warf ebenfalls einen Blick auf das Haar. " Was denkst du, Boss ? Könnte das Haar von unserem Verdächtigen sein ? " Bowen sah genauer hin. " Nein. Dafür ist es viel zu dick. Es sieht nicht mal menschlich aus. Untersuch es im Labor genauer, Eric. " meinte Bowen und Eric nickte.
Kelly Curtis hatte den Auftrag bekommen die Tür der Kabine heraus zuschneiden und sie mit ins Labor zunehmen. Sie konnten im Labor vielleicht Spuren von Fingerabdrücken feststellen und hätten dann vielleicht schon den Mörder von ihrem Opfer erwischt. Sie griff nun nach einer Motorsäge und wollte gerade anfangen die Kabinentür zu bearbeiten, als der Manager des Klubs vortrat und sie mit seinen schmierigen Blicken musterte. Kelly musste sich beherrschen um sich nicht zu übergeben. " Sie könnten so wie sie aussehen eine Menge Geld hier verdienen. Auch ohne Säge..." meinte er mit einem höhnischen Lächeln. Kelly drehte ihren Kopf zu ihm und verzog keine Miene. " Sie stehen mir ihm Weg. " sagte sie nur und machte sich auch sofort an die Arbeit. Bowen trat näher heran. " Haben sie irgendetwas gesehen oder gehört, Mr. Davis ? " wollte Bowen wissen, obwohl er wusste welche Antwort auf ihn warten würde. " Nein. Es geht mich nichts an was die Kunden in den Kabinen von sich geben. " Bowen nickte und verzog das Gesicht. " Wer hat sich zur Tatzeit in dieser Kabine aufgehalten, Mr. Davis ? Oder wissen sie das auch nicht ? " fragte Bowen schon mit kräftigerer Stimme. " Amy Cannon. Sie ist eins meiner besten Mädchen. " antwortete er und leckte sich die Lippen. Bowen drehte sich zu Detective Rivers um und winkte ihn zu sich. " Jordan, nimm doch bitte die Aussage von Mr. Davis zu protokoll. Und sag Josh er soll aufhören die Stripperinnen für private Zwecke zu photographieren. " wies Bowen an und Rivers tat wie ihm geheissen.
Bowen nahm den Hinterausgang und trat an die frische Luft. Er sog die Luft teif ein und atmete sie dann wieder aus. Er sah eine junge Frau, an einer Säule lehnen und ging näher hin. Sie Frau musste wohl Amy Cannon sein, da sie nicht wirklich gut auf Polizisten zusprechen war, was auch ihre Begrüßung für ihn bewies. " Hören sie, Officier. Ich habe doch schon alles gesagt was ich weiss. Lassen sie mich doch entlich in Ruhe. " sagte sie doch als sie merkte das er nicht von der Polizei gewesen war korrigierte sie sich wieder. " Oh sie sind der Ermittler von FBI oder ? " fragte sie und er nickte. " Und was kann ich nun für sie tun, Mr. FBI ? " Bowen grinste matt. " War das ein Stammkunde von ihnen ? " kam die Gegenfrage und sie schüttelte den Kopf. " Haben sie noch einen Nebenjob ? " fragte er weiter.
" Wieso ? Sind sie an etwas privatem interessiert ? " " Das heisst dann wohl ja ! " stellte er fest und sie wandte ihnen Blick ab. " Was erwarten sie denn von mir ? Das hier ist eine teuere und beschissene Stadt. Ich wollt ich wäre wieder zu Hause. " sagte sie und Bowen musste augenblicklich nachdenken.
" Wie wäre es wenn sie aufhören würden und sich einen anderen Job suchen...? " fragte er. " Das werde ich. " " Andererseits müssen sie den Männer sagen was sie hören wollen. Stimmts ? " fragte er erneut und sie musste plötzlich lachen.
Eine Stunde später verließ Bowen wieder die Gerichtsmedizin und machte sich auf den Weg zu Eric und Reed in den Laborraum A, der sich im zweiten Stock des Gebäudes befand. Die Beiden sollten die Haare die sie auf der Leiche und an der Glasscheibe gefunden hatten gründlich untersuchen und sich dann bei ihm melden. Bowen hatte vor zwei Minuten einen Anruf der Beiden erhalten und war nun auf dem Weg zu ihnen. Plötzlich stoppte er auf dem Gang und warf einen Blick durch die Glasscheibe in Laborraum D. Dort saß Tony Bishop hinter einem der zwei Schreibtische die sich immer im Raum befanden und hatte mindestens zehn Akten von laufenden Fällen vor sich liegen. Bowen runzelte die Stirn und fragte sich warum Tony so viele Fälle auf einmal bearbeitete, wenn gleiche er doch garkeine Zeit dafür hatte. Er erinnerte sich nun das Tony seit drei Wochen schon so komisch gewesen war. Er kam und ging immer als Erster. Das hatte er früher niemals gemacht. Irgendetwas war mit ihm los und er wollte nun wissen was es war. Bowen klopfte und trat ein. Da Tony anscheind nicht mit ihm gerechnet hatte, erschark er plötzlich und ließ eine der Akten auf den Boden fallen. " Frank, was machst du denn hier ? " platzte es auch ihm herraus. Bowen sagte nichts kam aber misstrauisch auf Tony zu und musterte ihn gründlich. " Was ist los, Tony ? Warum bearbeitest du zehn Fälle auf einmal ?Ist irgendetwas nicht in Ordnung ? " fragte Bowen doch Tony winkte ab. " Es ist alles klar bei mir. Ich habe nur einen Arbeitswimmel und bearbeitet deswegen soviele Fälle. Nichts weiter, Frank. " antwortete er und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Doch Bowen ließ nicht locker. Er sah auf den Nachbartisch und fand dort einen kleinen Geigerzähler, der die Größe eines Piepers hatte. Er hob ihn auf und warf ihn vor Tony auf den Tisch. Tony erschrack sich plötzlich und der Geigerzähler schlug sofort aus. Nun wusste Bowen welches Geheimnis sein Kollege hütete. Er war mit der radioaktiven Substanz vor drei Wochen in Berührung gekommen und sehr stark verstrahlt worden. Tony sah entschuldigend auf. Bowen wollte gerade etwas sagen als der Laborassistent Fitzgerald erschien und ihn unterbrach. " Chief, ich woltle ihnen nur mitteilen das die Polizei die Leiche einer gewissen Amy Cannon auf einer Hauptstraße gefunden hatte und das sie sofort hinfahren sollen. " Doch Bowen bedeutete ihm nur mit dem Finger den Raum zuverlassen. " Ich hab jetzt keine Zeit. Also gehen sie ! " sagte er. " Aber, Chief. Dr. Morris ist auch schon weg. " Plötzlich drehte sich Bowen zu dem Laborassistenten um. " Sie sollen gehen habe ich gesagt ! " herrschte er ihn an und Fitzgerald machte kehrt.
Als die Tür ins Schloss fiel trat Bowen näher zu seinem Freund. Seine Stimme klang nicht mehr ganz so freundlich wie sie es sonst gewesen war, dachte Tony. " Warum hast du mir davon nichts gesagt ? Ich hätte davon wissen müssen. " sagte er ernst. " Was hätte ich denn sagen sollen, Frank. Hör mal ich wurde verstrahlt und werde in einem Moment sterben. Nein das wollte ich dann auch wieder nicht. " er brach ab. " Und außerdem wollte ich kein Mitleid ! " fügte er hinzu. Bowen kam noch einen Schritt näher. " Das hat nichts mit Mitleid zu tun. Du bist nicht nur ein guter Ermittler sondern auch mein Freund. Glaubst du denn ich hätte dich wie ein rohes Ei behandelt wenn ich es gewusst hätte ? Du müsstest mich eigentlich besser kennen, Tony ! " antwortete Bowen und versuchte nicht zuschreien. Er wollte nicht das sich die Tatsache das Tony sterben würde wie ein Laubfeuer verbreiten würde. Denn davor hatte Tony am meisten Angst. " Nein. Aber ich wollte auch keine Sonderbehandlung. Ich wollte dich nicht mit meinen Sorgen belasten. " Bowen schüttelte energisch den Kopf. " Das tust du nicht, Tony. Du bist mein Freund. Wenn du mir etwas erzählst belastete es mich nicht. Wenn es so wäre, dann müsste ich mir aber einen anderen Job suchen. " antwortete Bowen ehrlich. " Ich muss jetzt zum Fundort der Leiche. Aber wenn du willst können wir heute Abend noch einen Trinken gehen ? " doch Tony winkte ab. " Hast du Kelly schon gefragt ob sie deine Frau werden will ? " fragte er stattdessen und Bowen schüttelte den Kopf. Er hatte bis jetzt noch keine Zeit dafür gehabt. " Wenn du mir einen Gefallen tun willst, Frank. Dann fragt Kelly ob sie dich heiraten will. Lass nicht unnötig Zeit verstreichen. " er lächelte matt und bemühte sich es ehrlich zu meinen.
" Was hast du, Eric ? " fragte Reed und blickte von seinem Mikroskop auf und warf seinem Kollegen, der ihm gegenüber sah, einen fragenden Blick zu. Eric sah nicht auf als er antwortete. " Sieht jedenfalls nicht nach einem Menschenhaar aus. Irgend ein Tier würde ich sagen. Vielleicht ein Primat oder ein Gorilla, würde ich sagen. " meinte er sachlich. Reed warf nun einen Blick auf die Blutanalyse die Shepard gemacht hatte und nickte zustimmend. " Das könnte Sinn ergeben. Denn unser Opfer mit Namen Victor hat als Pfleger in einem Zoo gearbeitet. Womöglich hat er daher die vielen Primatenhaare. " vermutete Reed. " Könnte sein. Wir sollten Rivers sagen das er sich dort mal umsehen soll. " erwiderte Eric und grinste.
Bowen trat zusammen mit Kelly durch die Polizeiabsperrung und kam näher auf das Opfer zu. Kelly griff sofort zur Kamera und kümmerte sich um die Fundortfotos. Ein kurzer Blitz nachdem anderen blitze auf als sie den Auslöser betätigte. Bowen sah sich das Opfer an und stellte fest das es sich um Amy Cannon handelte. " Sie hat es also doch gemacht..." flüsterte er und Kelly wurde hellhörig. " Was hat sie doch gemacht ? " fragte sie. Bowen setzte seine Sonnenbrille ab uun stämmte die Hände in die Hüften. " Sie wollte aussteigen. Aber irgendjemand wollte sie nicht gehen lassen ! " murmelte er und wandte sich Morris zu. " Ihre Beine sind gebrochen. Außerdem eine massive Kopfverletzung am Hinterkopf. Sie wurde über das Auto geschleudert und wurde beim Aufprall auf den Aspalt getötet. " schloss der Pathologe seinen Bericht. Bowen legte die Stirn in Falten. Plötzlich fiel sein Blick auf einen Glassplitter der am Boden lag. " Kelly, kannst du dir das hier mal ansehen ? " wies er seine Freundin an. Sie legte die Kamera weg und trat zu der Stelle hin auf die Bowen zeigte. Mit der Pinzette sammelte sie das Beweisstück auf. " Sieht wie der Splitter eines Scheinwerfers aus. Vielleicht ist er abgesplittert als das Opfer überfahren wurde. Ich werde versuchen den Wagen und den Halter zuermitteln. " Bowen nickte zustimmend. " Mach das, Kelly. Aber lass dir nicht all zuviel Zeit damit. " Bowen wandte sich zu Detective Henderson um. " Hatte Amy Cannon einen Freund oder einen Ehemann in der Stadt ? " fragte er und Henderson überflog seine Notizen. " Ja. Er heißt Rick Breck und lebt irgendwo am Wasser. Ich suche uns die Adresse raus. "
Bowen lief mit voller Zuversicht entlich eine heisse Spur zuhaben auf das Hausboot von Rick Breck zu. Doch plötzlich stoppte er und warf einen Blick in das Wasser, am Hafen. " Abscheind wollte noch jemand außer uns den Ehemann aufsuchen und hat ihn dann auch gleich noch umgebracht. " folgerte Bowen und griff zu seinem Mobiltelefon.
Wenig später trafen auch Dr. Morris, Eric und auch Tony bei der Fundstelle des Opfers ein. Kelly und Reed untersuchten inzwischen das Hausboot nach Beweisen und Hinweisen auf ein Verbrechen. Eric der bis eben noch in einem Taucheranzug nach der Leiche gefischt hatte, stieg nun aus dem Wasser und wandte sich an Bowen. " Gibt es schon anzeichen für einen Kampf ? " wollte er wissen und Bowen`s Blicke wanderten zu Morris. " Er ist ertrunken. Aber genaueres kann ich erst später sagen. " erklärte Morris. " Nagut. Eric, hilf Morris die Leiche ins Labor zubringen. " wies er an und machte sich zusammen mit Tony auch auf den Weg ins Innere des Hausbootes.
Während Kelly mit einem Klebeband nach Faser suchte. War Reed im Badezimmer beschäftigt und suchte nach Fingerabdrücken und Blutspuren. Doch er hatte keine Glück. Das Badezimmer war frei von Beidem. Auch Kelly hatte ihre Beweisaufnahme abgeschlossen und verstaute die Beweise gründlich. " Ich habe schon wieder ein Affenhaare gefunden. Dabei hatte ich gerade erst angefangen. Hast du etwas gefunden, Josh ? " fragte sie nun und Reed schüttelte nur den Kopf. " Nein. Das Badezimmer ist sauer. Das Einzige was ich finden konnte war Wasser neben der Toilette. Das könnten so und die zehn oder zwöft Liter sein. " antwortete er. " Hat er sich dort die Haare gewaschen ? " fragte Reed die Anderen und Tony ging plötzlich ein Licht auf. " Was ist wenn Breck in der Toilette ertrunken ist ? " Bowen und den Anderen kam das ziemlich logisch vor. " Dann bleibt nur noch die Frage warum und wer das getan hat ? Hat Rivers sich schon wegen der gestohlenen Wagen von dem Zooleiter gemeldet ? " wollte Bowen nun wissen. " Nein. Jedoch besitzt der Wagen einen Sender. Er wird daher sich bald auftauchen. " gab Kelly zurück und plötzlich fiel ihr Blick auf ein Messer das neben der Spüle lag. " Da haben wir ja unsere Mordwaffe die Victor Jelzin getötet hat. " meinte sie.
" Vielleicht ist Victor der Stripperin auf dem Wecker gegangen, weswegen sie ihn von ihrem Ehemann hat umbringen lassen. Er verstand vielleicht etwas anderes unter einer Privatvorstellung als sie. " mutmaßte Reed. Bowen dachte darüber nach. Es klang logisch aber nicht logisch genau um damit etwas anfangen zu können. Sie brauchten den Fluchtwagen. " Mag sein, Josh. Trotzdem brauchen wir den Fluchtwagen. Erst dann kommen wir dahinter wer der Mörder von Amy Cannon und ihrem Ehemann ist...." meinte Bowen ernst und sah in die Runde.
Die Sonne war noch nicht richtig über dem Himmel erschienen als bereits drei Fahrzeuge sich einem Schrottplatz näherten. Es waren zwei Polizei und ein Wgen von FBI indem Bowen und Tony saßen. Das FBI war schon am frühen Morgen verständigt worden das der gesuchte Wagen an einem Schrottplatz außerhalb von Los Angeles gesehen wurde. Bowen der am Steuer saß stoppte plötzlich den blauen Hummer. Die beiden Agenten stiegen aus uns näherten sich einen grauen Mercedes Benz. Bowen warf sofort einen Blick auf die Scheinwerfer und entdeckte das auf der rechten Seite ein Splitter fehlte. Bowen kam nun der Lösung des Falles einen Schritt weiter. " Das kann dich nur von einem Aufprall stammen. " meinte er. Tony warf einen Blick auf die Motorhaube und entdeckte Blutspritzer die vermutlich vom Opfer stammten. " Hier ist Blut...! " sagte er und Bowen warf auch einen Blick darauf. " Könnte von unserem Opfer stammen. Sieh dich im inneren um und such nach Spuren des Fahrers. " forderte Bowen und Tony zog sich auch gleich Latexhandschuhe an. Er schaltete eine Taschenlampe ein und untersuchte das Lenkrad nach Hautschuppen oder auch Schweiß. Damit konnten sie den Fahrer des Wagens ermitteln und mit dem Mord an Amy Cannon in Verbindung bringen.
" So sieht man sich wieder, Mr. Davis. " sagte Bowen und musste grinsen. Die Hautschuppen auf dem Lenkrad hatten ergeben das er den Wagen gefahren hatte und somit auch Amy Cannon überfahren hatte. " Sie haben Amy Cannon überfahren und auch ihren Ehemann ermordet. Ich muss keine Einzelheiten über das Motiv wissen. Aber in diesem Fall brenne ich förmlich darauf. " meinte er und verzog das Gesicht. " Sie können mir den Mord an Rick Breck nicht anhängen, Agent. Und zu meinem Motiv habe ich nur zusagen das ich und Amy einen Deal hatten. Immer wenn sie einen Kunden mit nach Hause nach bekam ich einen Provision, weil sie die Männer in meinem Klub kennen gelernt hatte." Bowen leuchtete ein warum er die Stripperin dann ermordet hatte und wandte sich Rivers zu.
" Sie hat ihnen dieses Mal keine Provision gegeben richtig ? Und das wollten sie sich nicht gefallen lassen und haben sie daher getötet. " sagte Detective Rivers mit ruhiger Stimme. " Was es das Wert ? " fragte er und Davis nickte. " Ja. Das war es, Detective. Niemand darf mich über den Tisch ziehen. " erwiderte Davis und Bowen hielt noch immer dessen Blick stand. " Dann warten sie mal ab was jetzt erst im Gefängnis passieren wird....! " gab er zurück und erhob sich. Detective Rivers legte Davis Handschellen an und führte ihn aus dem Verhörzimmer.
Kelly Curtis sah von einem riesigen Berg Papier auf und sah das Bowen soeben in ihren Laborraum gekommen war. Sie stand auf und ging auf ihn zu. Die Beiden küssten sich leidenschaftlich. Kelly war ein bisschen erstaunt ihren Freund so später am Nachmittag bei ihr zusehen, sie freute sich zwar, aber um diese Zeit war er immer in seinem Büro und sah die Berichte der Fälle durch die von den Agenten bearbeitet wurden. Doch nun stand er hier in ihrem Laborraum und zog ein langes Gesicht. " Frank, was ist denn ? Gehts dir nicht gut ? " fragte sie ihn. " Es ist vielleicht besser wenn du dich hinsetzt, Kelly. " antwortete er. Sie verstand kein Wort, tat aber wie er gesagt hatte. Bowen räusperte sich und kniete sich vor seiner Freundin hin. Dann zog er einen kleinen Ring aus seiner Jackentasche und hielt ihn Kelly vor die Nase. Ihre Augen begannen zu leuchten. " Willst du meine Frau werden....? " fragte er und Kelly sprang plötzlich von dem Stuhl auf und fiel ihm um den Hals. " Ja. Natürlich will ich deine Frau werden, Frank ! " antwortete sie und küsste ihn erneut.
Eine Stripperin hatte sich bereits fertig gemacht und wartete darauf das die Metallscheibe sich öffnete damit sie mit ihrer Show beginnen konnte. Einen Moment später tat sie es und zeigte Bowen, der hinter der Glasscheibe auf dem Stuhl saß. Er steckte plötzlich zwei Hundert Dollar durch einen kleinen Schlitz in der Scheibe. Die Stripperin warf einen gierigen Blick auf das Geld und musterte Bowen schließlich.
" Was willst du dafür, Süßer ? " fragte sie. " Das sie sich heute Abend freinehmen. " antowrtete er mit ruhiger Stimme. " Und was ist mit morgen ? " wollte sie nun wissen. Bowen erhob sich und sagte schlicht. " Das was sie daraus machen....! " dann zog er sich aus der Kabine zurück.
Tony Bishop wollte den Abend nur mit einer Flasche Bier vor dem Fernseher verbringen und sich eine Dokumentation ansehen, als es plötzlich an der Tür klingelte. " Wer ist das denn noch so spät...! " murmelte er und stand von der Couch auf. Er löste die Sicherheitskette und öffnete die Tür. Er erstarrte denn Bowen stand vor seiner Tür. Er hatte einen sixpack Bier und eine Pizza dabei. Bowen schenkte seinem Freund ein mattes Lächeln. " Lässt du mich rein oder soll ich die Pizza hier fallen lassen ? " wollte er interessiert wissen. " Was machst du denn hier, Frank ? Ich dachte du feierst mit Kelly die Verlobung ? " fragte er stattdessen. " Ach das ist nicht so wichtig. " antwortete Bowen mit sanfter Stimme. " Ich dachte du könntest jetzt einen guten Freund gebrauchen....! " fügte er hinzu und Tony`s Augen strahlten plötzlich. Er musste sich sogar eine Träne verkneifen. Er hatte die ganze Zeit gedacht das er alleine sterben würde und hatte deswegen nicht mit einem Besucht von Bowen gerechnet.
" Danke, Frank. Komm rein..." sagte er und Bowen trat in die Wohnung von Tony. Er stellte die Bierdosen und die Pizza ab und setzte sich gegenüber von Tony auf den Sessel. Er bekam von Tony eine Bierflasche überreicht und nahm einen kräftigen Schluck. Da Bowen wusste das Tony nicht über seine Gefühle sprechen wollte, suchte er sich ein Thema das Beiden zusagen würde. " Was denkst du ? Werden die Lakers dieses Jahr wieder gewinnen....? " fragte er und Tony musste lachen. Auch wenn ihm nur noch eine Woche blieb so war er sich sicher das er diese nicht alleine verbringen müsste.
Ende
Fall 6 : Fluchtpunkt Los Angeles
Washington D.C., Mai 2034
Agent Catherine Sullivan glaubte ihren Ohren nicht zutrauen als ihr Verdächtiger Tom Lessor von allen Vorwürfen ihm betreffend freigesprochen wurde. Sie hatte während den letzten vier Wochen an dem Mord an einer Prostiturierten gearbeitet und hatte bereits einige Beweise dafür gesammelt das Lessor der Mörder der Frau gewesen war. Jedoch musste ihr Verdächter wohl einen sehr sehr guten Anwalt haben und hatte sich daher freikaufen können. Nun stand sie auf dem Washington Airport die Hände zu Fäusten geballt, sodass die Knöchel weiss hervor traten und wartete auf einen Anruf ihrer Kollegin Erin Pieters. Pieters wollte ihr mitteilen wenn sie neue Beweise gegen Lessor gefunden hatten, aber darauf könnte Catherine sicher sehr lange warten. Sie und ihr Ehemann Mike hatten die Beweise von den besten Agenten in ganz Washington durchsehen lassen und hatten nichts finden können, weswegen sie nun auch vor Wut kochte. Nicht mal mit ihrer speziellen Fähigkeit, der Gabe der Visionen, hatte sie etwas neues zu Tage bringen können. Sie konnte jetzt nur noch zu sehen wie sich Lessor aus dem Staub machte. Plötzlich erschien Lessor auf dem International Airport und ging langsam an ihr vorbei. Er tzrug einen schwarzen Anzug und dazu eine blaue Kravatte. Es hätte beinahe als FBI-Agent durchgehen können, wenn er nicht so schimmrig gewesen wäre. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wandte er sich zu ihr um. " Agent Sullivan, das ist aber eine Ehre für mich. Wollen sie sich noch von mir verabschieden ? " fragte er und sie spürte wie die Wut bis in ihren Kopf stieg. " Das hier ist kein Abschied, Mr. Lessor. Sie werden sicher nicht weit kommen. Ich werde die fehlenden Beweise finden um sie zu überführen, verlassen sie sich darauf ! " versprach sie und funkelte ihn böse an. Doch Lessor lachte nur. " Das können sie mal versuchen, Agent. Aber ich was es nicht der Erica Hardy umgebracht hat. Sie sind auf der falschen Spur. " sagte er und wandte sich zum gehen um. Catherine lächelte freundlich. " Ich würde mir es an ihrer Stelle in Los Angeles nicht allzu gemütlich machen, Mr. Lessor. Wir werden uns sicher bald in Washington widersehen....! " Lessor ließ das was sie sagte völlig kalt. Er wandte sich ab und betrat den Airport.
Catherine sah ihm noch eine Weile hinterher. Dann zog sie ihr Mobiltelefon und wählte die Nummer von Agent Pieters. " Erin, hast du neue Informationen für mich ? " wollte sie wissen. " Nein. Leider nicht. Raven und ich haben alles schon zum dritten Mal überprüft und nichts weiteres gefunden. Wir können Lessor nichts nachweisen. " antwortete sie und kurz daruf entstand eine kleine Pause. Catherine hörte wie sich Pieters räusperte. " Wir haben doch eine Außenstelle in L.A.. Sie wird von Frank Bowen geleitet. Bowen und sein Team sind sehr gut ich habe schon mit ihnen gearbeitet. Ich kann ihn sofort anrufen. " schlug sie vor. " Nein. Das mache ich selbst, Erin. Sag Rave er soll alle Informationen über den Fall an das Team Zwei senden ! " wies sie ihre Kollegin an und legte auf. Vielleicht würde sie Lessor doch noch erwischen und ihn ins Gefängnis bringen können. Sie hoffte so sehr das Chief Bowen etwas finden würde.
Los Angeles, Innenstadt
Ein blauer Hummer hielt mit Sirenegeheul vor auf einen Parkplatz vor einem Einkaufszentrum. Drei Männer stiegen aus und näherten sich der Polizeiabsperrung. Der zuständige Detective Jordan Rivers musterte die drei Agenten und warf ihnen auch gleichen ein freundliches Lächeln zu. Bowen, Reed und Dr. Morris duckten sich unter der Absperrung durch und kamen langsam auf Rivers zu. " Josh, sie dir den Wagen an. Such nach Fingerabdrücken und Blut. Ich will außerdem wissen wer der Chauffeur war und wer ist unser Opfer. Wenn du es nicht alleine schaffst hol dir Eric zur Hilfe. " wies er den jungen Agent an und machte sich sofort an die Arbeit. Dr. Morris hingegen trat neben Bowen und Rivers und warf einen Blick auf die Leiche. Es war noch ein junger Mann. Er wurde an Händen und Füßen gefesselt und anschließend in den Kofferaum gesperrt. Rivers trat vor und hielt seinen Notizblock in der Hand. " Das mit dem Chauffeur wird nicht mehr nötig sein, Bowen. Denn der Tote im Kofferaum ist der Fahrer der Limousine. Er wurde bereits als Harris Roland indentifiziert. " sagte er und Bowen stämmte die Hände in die Hüften. " Naja, das ist dann ja schon mal etwas. Können sie mir etwas über seinen Fahrgast sagen, Jordan ? " fragte Bowen doch Rivers zuckte nur die Schultern. " Eigentlich ein gewisser Tom Lessor. Aber da er nicht im Wagen ist, wird er vielleicht keinen Fahrgast gehabt haben. "
meinte Rivers doch Bowen sah sich das Opfer eher skeptisch an. " Und warum sollte dann jemand einen Chauffeur ermorden ? " gab er zurück, doch Rivers hatte daruf keine Antwort.
Agent Reed hatte sich mit einem Fingerabdruck-Pinsel bewaffnet und suchte damit das Lenkrad des Wagens nach Fingerabdrücken ab. Er hatte auch schon welche entdeckt, griff zum Klebeband und nahm die Abdrücke auf. Seine Arbeit machte ihm wirklich immer sehr viel spaß auch wenn sie nicht immer oder gegen alles gewinnen konnten. Reed sah sich gründlich um und entdeckte plötzlich einen Stofffetzen auf dem Beifahrersitz. Er nahm sich die kleine Pinzette die sich immer in dem silbernen Koffer befand und sammelte den Beweis ein. Mit der rechten Hand hielt er sich den Stofffetzen noch vors Gesicht und mit der Anderen kramte er nach einer Folie um den Beweis darin zuverstauen. Nach dem sich der Beweis sicher in der Folie befand erhob er sich und trat neben Dr. Morris an den Kofferaum heran. Er warf einen Blick auf den Toten und musste plötzlich husten. " Dieser Gestank ! Wie lange liegt unser Opfer schon hier wenn er so stinkt, Doc ? Vier Tage ? " wollte Reed wissen doch Morris schüttelte nur den Kopf. " Nicht mal sieben Stunden, Agent Reed. Unser Opfer ist an seinem eigenen Erbrochenen erstinkt, deswegen stinkt er auch so. Näheres kann ich aber erst später sagen ! " antwortete Morris und sah wie sich das Gesciht von Reed begann ebenfalls zu verfärben. Der junge Agent hatte wohl noch nicht so viele Tote gesehen, dachte er plötzlich und musste grinsen.
Die Strände von Los Angeles waren zur Sommerzeit sehr schön, aber im Winter waren sie das genaue Gegenteil davon. Trotzdem mussten sich Kelly Curtis mit ihrem Kollegen Dorian Ericson zum Fundort einer Leiche an den Strand begeben. Ein verliebtes Pärchen das sich gestern Nacht dort aufgehalten hatte, vernahm das Klingeln eines Mobiltelefons und hat in der Erde danach gegraben. Sie sagten aus einen gelben Sack gefunden zuhaben, indem jedoch nicht nur das Mobiltelefon gelegen hatte, sondern auch noch der Kopf und die Hände eines Mannes. Daraufhin hatten sie sofort die Polizei und das FBI informiert. Nun mussten sich Eric und sie darum kümmern und das obwohl die Beiden noch andere Mordfälle zubearbeiten hatten. Die beiden Agenten stellte ihre beiden silbernen Koffer auf den Sandboden und musterten den abgetrennten Kopf und die Hände des Opfers. Kelly war der Anblick ein bisschen zu eklisch und sie musste plötzlich wegsehen. Sie zog sich Latexhandschuhe an und machte sich an die Arbeit. Da es gerademal sieben Uhr morgens war und die Sonne noch nicht richtig aufgegangen war musste Eric sich die Taschenlampe einschalten um genauer arbeiten zukönnen. Er warf einen Blick auf den linken Zeigefinger des Opfer. Plötzlich fiel im auf das ein fremdes Haar dort an der Haut klebte. Er sammelte es mit der Pinzette auf und wandte sich an Kelly. " Ich habe ein Haar gefunden und ich wette das es nicht von unserem Opfer stammt. Im Labor werde ich Melinda gleichmal einen Blick trauf werfen lassen. " meinte er und packte das Haar in eine dafür vorgesehene Folie. Kelly hingegen hatte auf dem Mobiltelefon des Opfers einen Fingerabdruck sichtbar gemacht. " Und der Abdruck könnte ebenfalls von unserem Täter stammen. Aber wir sollte die Leichenteile besser von Morris untersuchen lassen, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen. " murmelte sie und griff nach ihrem Mobiltelelon. Sie wollte ihren Verlobten Frank Bowen anrufen um ihm mitteilen das sie Leichenteile am Strand gefunden hatten. Bowen hatte ihr ihm letzten Jahr einen Heiratsantrag gemacht und nun konnte sie es nicht mehr erwarten bis sie entlich heiraten würde.
Gegen Vormittag trat Bowen durch die Glastür in einen der Laborräume und fand Eric vor einem Monitor sitzen und nach Fingerabdrücken suchen. Bowen sah nicht sehr begeistert aus. " Was hast du für mich, Eric ? " fragte er und Eric zuckte die Schultern. " Nicht viel, Boss. Der Name des Toten ist Tom Lessor. Er leitet einige der teuersten Hotels hier in Los Angeles und Umgebung. Er ist verheiratet und hat einen Stiefsohn, der ihn nicht leiden konnte. " Bowen legte augenblicklich die Stirn in Falten.
" Dann haben wir ja schon mal zwei Verdächtige. Ruf Rivers an, er soll die Beiden doch mal einladen. "
wies Bowen seinen Kollegen an. " Es kommt aber noch besser, Boss. Ich habe von der Hauptstelle erfahren das Lessor dort unter Mordverdacht gestanden hatte. Er soll eine Prostituierte ermordet haben. Doch man konnte ihm nichts nachweisen, denn die Kollegen vermuten das er sich einen Anwalt oder sogar einen Richter gekauft hatte und somit wieder freigekommen ist. " Bowen zog die Agenbrauen nach oben und überlegte.
" Hatte Lessor eine persönliche Beziehung zu der Ermordeten ? " wollte er nun wissen. Eric überflog den Bericht der sich auf dem Monitor befand und nickte. " Ja. Hier steht das er sich sehr oft mit dem Opfer getroffen hat. Sie haben sehr viel Zeit zusammen verbracht. Hier steht außerdem das er noch eine weitere Affäre mit einer Sängerin namens Marie Chacon geführt hatte. " Bowen nickte. " Hast du auch eine Adresse für mich ? " Eric zog einen Stift hervor und schrieb die Adresse von Marie Chacon auf ein Blattpapier und gab es an Bowen weiter. Dieser studierte die Adresse und verließ den Raum wider.
Mit schnellen Schritten trat Bowen zu Agent Shepard in einen anderen Laborraum. Die Agentin war gerade dabei die Fingerabdrücke, die Reed in der Limousine gefunden hatte, zu überprüfen. " Hast du schon etwas für mich, Melinda ? Kannst du mir schon sagen wem der Abdruck gehört ? " sie schüttelte den Kopf. " Nein. Das wird noch eine Weile dauern. " antwortete sie. " Ich wünschte Tony wäre hier um uns zu helfen...." fügte sie tonlos hinzu. Bowen musste nun ebenfalls an seinen Freund denken und ließ die Augen sinken. Als er wieder aufblickte schenkte er der Agentin ein mattes Lächeln. " Das ist er aber nicht. Wir müssen ohne ihn klarkommen. Such einfach weiter, Melinda. Ich werde später noch mal hier vorbei kommen ! " sagte er und verließ den Laborraum.
Kelly sah Dr. Morris über die Schulter, als der sich die Leichenteile von Tom Lessor genauer an sah. Der Pathologe hatte sich bereits Latexhandschuhe angezogen und untersuchte den Kopf des Mannes sogut es überhaupt ging. Kelly versuchte an etwas schönes zu denken während Morris den kopf untersuchte, damit sie sich nicht übergeben musste. Sie stellte sich ihre Hochzeit vor. Sie würde im September diesen Jahres Misses Kelly Bowen sein und das konnte sie nicht mehr abwarten. Sie liebte Frank über alles und wollte für immer mit ihm zusammen bleiben. Sie wandte sich nun wieder interessiert zu Dr. Morris um. " Was kannst du mir über den Kopf des Toten erzählen, Patrick ? " wollte sie wissen. " Der Kopf und die Hände wurden von einer Machete abgetrennt. Er hat eine leichte Verletzung am Hinterkopf was darauf schließen lässt, das er zuerst niedergeschlagen wurde. " er brach ab und zeigte auf die abgetrennten Hände des Opfers. " Ich habe Haut unter seinen Fingernägeln gefunden und sie sofort zu Fitzgerald ins Labor geschickt. Er wird dich informieren wenn er soweit ist. "
Er zog die Latexhandschue wider aus und verschrenkte die Arme vor der Brust. " Die Todeszeit kann ich ohne den Torso nicht bestimmen und mehr werden mir der Kopf und die Hände sicher nicht verraten können. " sagte er schon fast entschuldigend. Kelly hatte sich mehr erhofft nickte aber trotzdem mit dem Kopf. " Nagut. Dann sollten wir uns vielleicht mal nach Verdächtigen umsehen und einen Blick in deren Appartments werfen. Danke dir, Rick ! " antwortete sie, machte kehrt und verließ die Gerichtsmedizin.
Der blaue Hummer des FBI hielt vor einer riesigen Villa im Stadtteil Beverly Hills indem die Ehefrau und der Stiefsohn von Tom Lessor wohnten. Bowen war ein bisschen erstaunt darüber das Daniel Boyle, der Sohn von Debra Lessor, noch immer zu Hause bei seiner Mutter wohnte. Jedoch hatte Boyle sicherlich seine Gründe. Bowen hatte während der Fahrt zu der Lessor-Villa mit Catherine Sullivan, einer Agentin aus Washington telefoniert. Bowen hatte bereits von Catherine gehört und wusste auch das sie Visionen von Menschen in Not bekam um ihnen somit zuhelfen. Doch in dem Telefonat welches die Agentin mit dem Chief von Team Zwei führte ging es nicht um paranormale Fähigkeiten, sondern um die Tatsache das sich Tom Lessor nun in Los Angeles aufhielt und er ein Augen auf ihn haben sollte. Sie hatte bisher ununterbrochen geredet sodass Bowen ihr garnicht die Neuigkeiten mitteilen konnte, die sich auf Lessor bezogen. Er räusperte sich plötzlich und versuchte das Thema zuwechseln. " Hören sie, Catherine. Lessor ist nicht mehr in einem Stück. Kopf und Hände wurden heute Morgen am Strand von Los Angeles gefunden. Wir sind nun auf der Suche nach seinem Täter ! " verkündete Bowen und für einen Moment herrschte Funkstille. Er dachte das sie garnichts mehr an der anderen Seite der Leitung war. " Catherine ? " fragte er plötzlich und einen Moment später vernahm er wider ihre sanfte Stimme. Sie schien leicht geschockt zu sein. " Wie ist das denn passiert ? Haben sie schon einen Verdächtigen, Bowen ? " wollte sie wissen. Bowen deutete Agent Reed an nach links einzubiegen und wandte sich wieder an sie. " Ja. Drei um genau zu sein. Zu zweien fahren ich und eine Kollege gerade hin. Die Dritte eine Sängerin, arbeitet im Hotel Conquistador und ich werde sie später auch noch aufsuchen. " antwortete er und wartete auf ihre Antwort. Doch es war nur noch eine kurzes " Bye. " zuhören bevor sie auflegte. Bowen runzelte die Stirn und steckte sein Mobiltelefon zurück in seine Jackentasche.
Kelly blickte von dem Mikroskop in das sie bis eben noch gesehen hatte auch und musterte den jungen Laborassistenten Fitzgerald mit einem fragenden Blick. Der Wissenschaftler hatte sie darüber informiert das er die Haarprobe untersucht hatte und das sie zu ihm kommen konnte. Nun da sie selbst einen Blick auf das Haar geworfen hatte, wollte sie natürlich auch wissen wem das Haar gehörte. Der Wissenschafter holte tief Luft. " Das Haar gehört zu einer Frau namens Marie Chacon. Sie ist nicht vorbestraft und lebt ihr in L.A.. Ich habe hier ihre Adresse für dich, Kelly. " sagte er und überreichte ihr einen vollständigen Bericht. " Danke. Informier den Chief und sag ihm wo ich hingefahren bin. " wies sie den Wissenschaftler an und machte sich auf den Weg zu der Verdächtigen.
" Sie ist wohin gefahren ? ! " fragte Bowen plötzlich. Er wurde noch bevor der überhaupt an der Haustür von Debra Lessor klingeln konnte, von Eric angerufen. Er hatte ihn davon in kenntnis gesetzt das Marie Chacon ihre Täterin war und das sich Kelly auf den Weg zur ihr gemacht hatte. Bowen konnte es nicht fassen. " Warum hast du sie denn alleine los gehen lassen, Eric. Marie Chacon hat Tom Lessor den Kopf und die Hände abgesägt, was denkst du wird sie dann mit Kelly machen ? " wollte er wissen. " Ich kann dafür nichts, Boss. Ich wurde selbst nur informiert wo sich Kelly zur Zeit aufhält. Sie hat niemandem bescheid gesagt wo sie hinfährt. " antwortete Eric und bekam es nun auch mit der Angst zu tun. " Ist schon gut. Josh und ich sind auf dem Weg zu Marie Chacon`s Appartment. Wir sind in zehn Minuten dort. Versuch du weiter Kelly zu erreichen ! " Bowen legte auf und deutete Reed schneller zu fahren. Der Agent tat wie ihm geheissen.
Der blaue Hummer stoppte direkt vor Marie Chacon`s Apartment und Kelly stieg sofort aus. Sie zog ihre Dienstwaffe und näherte sich der Eingangstür. Sie wollte die Tür gerade auftreten als plötzlich ein zweiter Hummer vor dem Gebäude hielt und Bowen und Reed ausstiegen. Kelly konnte die Worte von ihrem Verlobten bereits hören. " Tut mir leid das ich dir nichts gesagt hatte, Frank. Aber dafür war keine Zeit. " versuchte sie es, aber Bowen winkte nur ab. " Dafür muss Zeit sein, Kelly. " sagte er nur, zog seine Pistole und stellte sich vor die Eingangstür. Er holte mit voller Kraft aus und trat einen Moment später die Tür auf. Reed war der Erste der das Appartment betrat und sich gleichdrauf im Badezimmer umsah. Bowen und Kelly traten hinüber ins Schlafzimmer und erstarrten plötzlich. Aus dem Bett lag Marie Chacon, sie war nicht mehr am Leben und daneben saß Debra Lessor. Sie hatte Tränen in den Augen und hielt noch immer einen Revolver in der Hand. Bowen ging auf sie zu und nahm ihr die Waffe ab. Er kniete sich zu ihr hinunter. " Mrs. Lessor, woher wussten sie das Marie Chacon die Mörderin ihres Mannes war ? " wollte er wissen und sie erstarrte plötzlich. Anscheind hatte sie davon nichts gewusst. " Das hatte ich garnicht. Ich wollte mich an ihr rächen weil sie mit meinem Mann geschlafen hatte. Und jetzt sagen sie mir....." sie brach ab und vergrub ihr Gesicht in den Hände. Er legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter und warf Reed einen Blick zu. " Josh, informier die Gerichtsmedizin darüber das wir eine weitere Leiche gefunden haben. " Reed nickte knapp und zog sein Telefon aus seiner Jackentasche hervor. " Da wird Morris wohl ein paar Überstunden machen müssen. " witzelte er und bekam daraufhin einen bösen Blick von Bowen zu geworfen.
Am Nachmittag rief Bowen in Washington bei Catherine Sullivan an um sie davon in Kenntnis zusetzen das sich der Fall und der Mordfall Tom Lessor für immer erledigt hatten. Einen Moment später meldete sie sich bereits und ihre Stimme hörte sich leicht gestresst an. Er runzelte die Stirn. " Catherine, habe ich sie bei etwas gestört ? " wollte er wissen. Aus dem Hintergrund konnte er Polizeisirenen hören. Ihm wurde nun klar das er sie bei einem Tatort erwischt hatte, daher auch den Stress in der Stimme. " Ja. Wir haben gerade eine Leiche bei einer Bushaltestelle gefunden und müssen uns sofort um die Beweissichtung kümmern. Ist es sehr wichtig, Frank ? " kam die Gegenfrage. " Nein. Ich wollte ihnen nur mitteilen das sich der Fall Tom Lessor erledigt hat. Wir haben die Mörderin seiner Mörderin vorhin verhaftet. Ich schicke ihnen den Bericht noch heute zu. " sagte er. Catherine klang leicht verwundert.
" Seine Mörderin wurde ebenfalls ermordet ? Sowas haben ich ja noch nie gehört. " sie brach ab. " Ich möchte mich für ihre Hilfe bedanken, Frank. Das war gute Arbeit bei ihnen in Los Angeles. Ich hoffe wir können mal wieder zusammen arbeiten..." fügte sie hinzu. Bowen grinste. " Das hoffe ich auch, Catherine ! " antwortete Bowen und legte auf.
Kelly hatte es sehr eilig und rannte deshalb die Gänge in der FBI-Zentrale hinunter. Sie wurde eben von Detective Rivers informiert das er eine Leiche etwas außerhalb von L.A. gefunden hatte und sofort jemanden vom FBI dort benötigte. Auf das Opfer wurden sechs Schüsse abgegeben weshalb das der perfekte Fall für Kelly gewesen war. Sie lief um die Ecke und öffnete blitzschnell die Glastür eines Laborraumes und trat ein. Eric, der noch bis eben durch das Mikroskop gesehen hatte, erschrak plötzlich und ließ fast seine Beweise auf den Boden fallen. " Kelly, bist du total verrückt geworden ? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen ! Verdammt noch mal. " herrschte er sie an. " Tut mir leid, Eric. Aber ich habe einen neuen Mordfall für uns Beiden und wollte dich abholen. " Eric sah sie nun fragend an. Er verstand nicht warum sie sich so auf Arbeit freute. " Bist du krank ? Warum freust du dich denn so auf Arbeit, Kelly ? " Sie musste grinsen und sagte nur. " Weil die Arbeit spaß macht. Nun komm entlich, Eric. " Sie wandte sich ab und verließ den Laborraum. Eric verstand immer noch nicht, nahm jedoch den silbernen Koffer der auf dem Boden stand und folgte ihr.
Friedhöfe haben Bowen noch niemals gefallen. Hier herrschte überall nur Trauer und davon hatte er in seinem ganzen Leben schon zuviel gehabt. Als er fünfundvierzig Jahre alt war wurde sein ganzes Dorf von Dämonen überfallen und alle Menschen getötet. Er musste fast dreihundert Menschen begraben, denn niemand außer ihm hatte überlebt. Das war auch der Grund für seinen Schwur. Doch nun lag ein guter Freund auf dem Friedhof, den er heute besuchen wollte. Bowen ging auf einen Grabstein zu und kniete sich davor nieder. Er legte eine weisse Rose auf die braune Erde und erhob sich wieder. Auf dem Grabstein befand sich der Name von seinem Freund und Kollegen Anthony Bishop, der seit drei Monaten nicht mehr unter den Lebenden weilte. Bowen vermisst ihn sehr aber das Leben und die Arbeit mussten schließlich weiter gehen.
" Hallo, Tony. Ich bin`s Frank. Wie gehts dir denn....? " sagte er mit einem matten Lächeln und musste an seinen Freund denken.
Ende
(Crossover mit der Buchreihe FBI)
Fall 7 : Im Netz des Grauens
Lea Donner war seit vielen Jahren ein Single. Sie wurde damals von ihrem Freund sitzen gelassen und hatte daher, keine neue Beziehung gehabt. Wenn man sie fragte warum antwortete sie immer, das sie keinen Freund haben wollte aber das entsprach nicht der Wahrheit. Sie wünschte sich jedem der sie wirklich von ganzem Herzen liebte mehr als alles andere auf der Welt. Sie wollten auch entlich mal glücklich sein. Eine gute Freundin hatte ihr daher geraten ihr Glück mal in einem dieser vielen Chatroom in der Stadt zu suchen. Sie hatte darüber nach gedacht und bevor sie noch als alter Jungfern sterben würde entschloss sie sich doch einfach mal zu sehen was da ab ging. Sie hatte sich bereits unter dem Username
*Angel in Los Angeles* eingeloggt und auch schon einen Moment später bekam sie eine E-Mail inder das Bild eines anderen Users war. Wow, dachte sie als sie sah wie gut der junge Mann doch aussah. Und er war ganz auf ihrer Wellenlänge. Er liebte Sport, chinesisches Essen und ging ab und zu auch mal in die Oper. Der perfekte Traummann. Auf die Frage ob sie sich heute Abend noch treffen wollten, antwortete sie mit *Ja*. Sie wollte ihn unbedingt kennen lernen und hoffte das sie dieses Mal mit einen Mann im siebten Himmel schweben könnte.
Los Angeles, Juli 2034
" Das ist schon das dritte Mordopfer diesen Monat..." murmelte Chief Bowen mit Blick auf die tot junge Frau vor ihm. " So langsam müsste es unserem Täter doch langweilig werden ! " fügte er noch hinzu. Es war noch sehr früh gewesen als das FBI informiert wurde und sofort nach Down Town gefahren war um die Leiche einer weiteren jungen Frau zubegutachten. Bowen hatte langsam aber sicher genug davon immer wieder die Leichen junger Frauen aufzusammeln und wollte nur noch eine Sache. Er wollte den Mörder zur Strecke bringen. Jedoch war dies nicht so einfach. Es bestand keine Verbindung zu den Opfer. Sie kannten sich nicht und wurden in gänzlich anderen Abschnitten der Stadt gefunden. Bowen sah sich um und warf einen Blick auf seine Kollegen Agent Joshua Reed, Kelly Curtis und Dorian Ericson, die mit der Sichtung der Spuren beschäftigt waren. Er hoffte das sie dieses Mal etwas fanden was sie ein bisschen weiter brachte. " Das Opfer heisst Lea Donner. Sie ist Vierundzwanzig und arbeitete in einem Kiosk nähe der Lincolnstreet. Sie lebte alleine und hatte keine Familie in der Stadt. Stammt unsprünglich auf Iowa. " zittierte Detective Rivers auf seinem Notizbuch. Bowen nickte beiläufig und ging in die Hocke. Er musterte seine Verlobte Kelly. " Hast du schon etwas gefunden, Kelly ? Irgendetwas ? " fragte er und sah zu wie sie die Leiche wider auf den Rücken drehte. " Nein. Garnichts. Ich kann noch nicht mal sagen wie sie eigentlich ermordet wurde. Es gibt keine Kampfspuren oder Male an ihrem Körper. Sicher ich bin kein Pathologe. Aber ich bin mir sicher das Morris auch nicht mehr finden wird als ich. " beendete sie ihre Erklärung. " Also wissen wir mal wieder nichts. " murmelte er und erhob sich wieder. " Wir müssen dieses Mal etwas finden was die Opfer mit dem Täter in Verbindung bringt, sonst bekommen wir bald besuch von dem Profiler. Aber das ist etwas worauf ich keine Lust habe. Also macht die Augen auf und versucht heraus zu finden was hier vor ein paar Stunden passiert ist....! " forderte Bowen und wandte sich zusammen mit Detective Rivers ab.
Eric rutschte auf Knien auf dem harten Betonboden herum und leuchtete mit der Taschenlampe jeden Winkel der dunklen Gasse ab, inder die Leiche gefunden wurde. Er hatte alles bereits fünfmal abgesucht und nichts gefunden. Das konnte es doch garnicht geben. Ein perkter Mord, der keine Spuren hinterlief. Das gab es nicht und schon garnicht beim FBI. Er leuchtete bereits die Mauer eines Hauses hinauf, aber wieder Fehlanzeige. " Das gibts es doch nicht. Ich kann einfach keine Spuren entdecken. Es ist fast so als wäre der Kerl ein Geist..." murmelte er frustiert. Reed hingegen suchte nach Faser von der Kleidung des Täters, hatte auch wenig Glück. Er griff in den silbernen Koffer und holte eine Flasche Luminol heraus. Er sprühte es einen Meter um die Leiche herum auf den Boden, aber nichts passiert. Normalerweise sollte der Boden blaugrüne Flecken sichtbar machen die dann als Blutflcken identifiziert werden konnten. Doch hier war nicht mal Blut zu finden. " Und außerdem kann ich nicht mal Blut finden. Wie hat er sie dann umgebracht....? " erwiderte Reed und sah sich fragend um. Kelly sah plötzlich etwas das ihr Herz schneller schlagen ließ. Auf der Kleidung des Opfer lag ein schwarzes Haar, das nicht vom Opfer stammen konnte, das es blonde Haare hatte. Sie sammelte es mit der Pinzette auf und packte es sofort in eine Folie, damit sie es im Labor untersuchen lassen konnten. " Ich habe ein Haar gefunden, Jungs ! " verkündete sie und vier Augenpaare drehte sich zu ihr um.
Das Mobiltelefon von Bowen klingelte nun schon zum dritten Mal. Es war zwar jedes Mal jemand anderes an anderen Ende der Leitung, aber dennoch ging es ihm langsam auf die Nerven. Der Anruf nun kam von Detective Powers, die sich irgendwo in der Innenstadt befand. " Chief, ich habe hir in einem Kiosk die Leiche des Verkäufers gefunden und könnte einen Spurenermittler hier gebrauchen. Ich gebe ihnen noch die Adresse...." sagte sie und gab ihm die Adresse. Bowen nickte nur und überlegte welchens seiner Agenten er mit dem Mord an einem Kioskbesitzer beauftragen konnte. Dabei hatte er dafür nicht die Zeit. In letzter Zeit herrschte ein ziemlich großes Personalproblem das er erstmal lösen musste. Doch da andere Mordfälle nicht warten konnten, beschloss er das sich Eric um die Sache kümmern sollte. Außerdem waren er und Detective Powers seit einer Weile zusammen, daher würden sie sicher gute Arbeit leiten wenn sie zu Zweit waren. Er legte auf und ging auf direktem Wege in die Gerichtsmedizin in der Dr. Morris bereits mit der Leiche auf Bowen wartete.
" Ich habe das Haar von vorne bis hinten untersucht und kann leider keine DNS feststellen. " meinte Agent Woods und sah in ausdruckslose Gesichter. " Was das kann aber garnicht sein, Alexx. Kannst du es nicht nochmal untersuchen ? Das Haar ist vom Tatort da muss doch eine DNS zufinden sein. " meinte Kelly. Doch Agent Woods hatte alles durchsucht konnte jedoch nichts machen. " Tut mir leid, Kelly. Mit fehlte die Haarwurzel ohne die kann ich euch leider nicht helfen ! " sagte er ruhig und die drei Ermittler bekamen große Augen. " Es fehlt die Haarwurzel ? Wie hat er das nur gemacht ? " fragte Reed plötzlich. " Wenn keine Haarwurzel an dem Haar ist, dann wurde es auch nicht ausgerissen und ist einfach auf gefallen. Das heisst das dort kein Kampf stattgefunden hat. Vielleicht hat er sich die Haare schneiden lassen oder hat gänzlich lockere Haare. " meinte Woods sachlich. " Kannst du nicht trotzdem versuchen einen Rest DNS zu finden. Wir brauchen sie wirklich sehr dringend, Alexx. " fragte Kelly und hoffte das er nicht *nein* sagen würde. Das Haar war ihr erster Anhaltspunkt seit einer Weile mit dem sie etwas anfangen konnten und den wollte sie nicht verlieren. Woods betrachtete sich das Haar noch einmal unter dem Mikroskop und sah dann wieder zu Kelly, Eric und Reed auf.
" Nagut. Ich werde es versuchen. Aber ich kann euch nichts versprechen....! " sagte er und machte sich sofort an die Arbeit.
Bowen wandten seine Blicke nicht von der jungen Frau die soeben auf dem Untersuchungstisch von Dr. Morris lag ab. Das war ein besonderer Fall und da wollte er keine noch so kleinste Information verlieren weil er nicht aufgepasst hatte. " Kannst du mich schon was sagen, Morris ? Ist es so wie Kelly gesagt hat ? " wollte er wissen. " Ja. Sie hätte lieber Pathologie studieren sollen statt Ballistik. Aber egal. Sie hat keine Verletzungen am Kopf und auch keine Verletzungen durch einen stumpfen Gegenstand. Wäre der jungen Frau nicht wie bei den anderen beiden Opfern die Kehle durch geschnitten worden, würde ich sagen das sie einfach tot umgefallen ist. Sie hat den Täter gekannt, da sie sich nicht gewehrt hat. Fast so als wollte sie es zulassen. " antwortete Morris und wandte sich nun wieder den anderen beiden Opfern zu. Vielleicht hatte er ja doch irgendetwas übersehen. " Aber wie kann es dann sein das du keinerlei Spuren finden kannst, Morris ? Ist der Kerl ein Zauberer ? " fragte Bowen und Morris sagte nicht weiteres. " Das kann ich dir leider nicht sagen, Frank. Ich habe alles Opfer genaustens untersucht und habe nichts gefunden. Du kannst nur eines tun und das ist den neuen Tatort gründlicher untersuchen zu lassen. Ich bezweifle jedoch das ihr dieses Mal etwas findet. " meinte Morris und zog sich frische Latexhandschuhe über. Bowen nickte nur und machte kehrt. Vielleicht hatten die Anderen ja doch eine Spur entdeckt.
Wenige später setzten sich Bowen, Kelly, Reed und Eric im Konferenzraum zusammen und diskutierten über die laufenden Ermittlungen. Doch die Besprechungs war sehr schnell wieder vorbei da es nichts zu besprechen gab. Bowen stand wieder auf und stemmte die Hände in die Hüften. " Also heisst das dass wir nichts wissen ? Wir haben keine Spuren und keinen Verdächtigen. Wunderbar...! " sagte er tonlos. " Wir können nur versuchen den Tatort noch ein weiteres Mal zu untersuchen, aber ich denke nicht das wir etwas finden werden. " schlug Kelly vor. Bowen wandte sich von den Drein ab und blickte aus dem Fenster auf die Stadt der Engel. " Ach, Eric. Detective Powers hat einen Mord in Down Town gemeldet und du wirst dich darum kümmern. " wies Bowen ihn an und Eric stand auf.
" Mach ich, Boss. " sagte er und machte sich auf den Weg. Reed erhob sich nun auch und sah seinen Vorgesetzten fragend an. " Was sollen wir jetzt machen, Bowen ? Ich meine irgendetwas müssen wir doch tun können. " meinte er und Bowen nickte. " Überprüf doch bitte oder die Opfer eine Gemeinsamkeit hatten. Ob sie sich kannten oder nur in die selben Disco gingen. Ich möchte alles wissen. An die Arbeit, Josh. " wies er Reed an und er machte sich sofort daran mehr über die Opfer heraus zu finden.
Kelly hingegen blieb sitzen. Sie wusste nicht ganz nach welchen Spuren sie suchen sollte, da das FBI keine weiteren Indizien für einen Mord gefunden hatte. Bowen dreht sich nun wider zu ihr um und sie sah das ihm dieser Fall ziemlich an die Nieren ging. " Und was hast du für mich ? " fragte sie jedoch. Bowen überlegte. " Was ist mit dem Haar von dem ihr mir erzählt habt ? Sind da Restspuren von DNS zu finden ? " sie schüttelte nur mit dem Kopf. " Das wissen wir noch nicht. Alexx untersucht das Haar gerade noch. Er wird sich melden wenn er etwas gefunden hat. " antwortete sie und Bowen wandte sich wider zum Fenster um. Nun stand Kelly auf und ging auf ihn zu. Sie schlang ihre schlanken Arme um sein Hüften und lehnte sich an ihren Verlobten. Sie konnte spühren das mit ihm irgendetwas nicht stimmte. " Was ist los, Frank ? Und sag mir jetzt nicht da du wegen dem Fall so mies drauf bist. Denn das wäre eine Lüge und du weisst ich hasse Lügenmärchen. Meine Eltern haben mir auch immer Märchen erzählt wenn es um unsere Familie ging. " sagte sie ernst und Bowen dachte nach. Er hatte ihr noch immer nicht die Wahrheit über sich erzählt und das würde er vermutlich auch niemals tun können ohne sie zu verlieren. " Es ist wegen unserem Personalproblem was wir in letzter Zeit haben. Ich weiss nicht wo ich die fehlenden Agenten herbekommen soll. Washington hat auch niemanden zu verfügung. "
antwortete er und drehte sich zu ihr um. Er sah seiner Verlobten tief in die Augen und gab ihr daraufhin einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. " Was ist mit Kim ? Hast du versucht sie zuerreichen ? " wollte sie wissen. " Nein. Sie würde auch nicht zurück kommen. Der Job ist nichts mehr für sie. Und Tony ist.....! " er brach ab und versuchte sich nicht an seinen Freund zu erinnern. Er grinste seine Verlobte nun matt an und gab ihr einen weiteren Kuss.
Die Fahrertür des Hummer flog mit einem lauten Knall ins Schloss und Eric ging nun auf Detective Powers zu. Er hielt in der rechten Hand den silbernen Koffer, den das Team immer dabei hatte. Er trat zusammen mit dem Detective in das kleine Kiosk und stellte sofort den Koffer ab. " Arnold Anser, hiess das Opfer. Er betrieb dieses Kiosk seit dreizig Jahren und hatte noch niemals zu vor Probleme mit einem Kunden. Bis heute jedenfalls. Der Gerichtsmediziner ist unterwegs. " setzte sie ihn ins Bilde. Eric zog sich Latexhandschuhe an und schaltete die Taschenlampe ein. Er musste jeden Winkel in dem Kiosk untersuchen. " Hat irgendjemand etwas gesehen oder gehört ? " fragte er beiläufig. " Nein. Niemand. " antwortete sie und er nickte knapp. " War ja klar. Hier wohnen doch sicher seine Stammkunden und dann hören sie nicht wie ihr Kioskbesitzer ermordet wird. Sehr sehr merkwürdig. " murmelte er und begann mit der Suche. Er leuchtete die Regale in dem Kiosk genau ab und konnte nichts feststellen. " Wie es aussieht hat unser Täter hier nicht eingekauft...." stellte er plötzlich fest. Er warf nun einen Blick auf die Leiche eines sechzig jährigen Mannes. Plötzlich entdeckte er etwas. Er griff in den Koffer und holte eine Lupe heraus. Er sah genauer hin und konnten ein schwarzes Haar ausmachen das auf der Leiche fest hing. Er sammelte es mit der Pinzette ein und musterte das Haar dieses Mal sofort. Und tatsächlich. Es befand sich die Haarwurzel dran. " Was hast du da ein Haar ? " fragte der Detective. " Eric verstaute das Haar in einem dafür vorgesehenem Beutel und erhob sich wieder. " Ja. Und vielleicht stammt es von unserem Mörder, dann haben wir ihn. " sagte er und machte sich wider auf den Weg zum Hummer. Detective Powers folgte ihm. " Was ist denn los, Eric ? Solltest du nicht denn Tatort untersuchen ? " rief sie ihm nach. " Das mache ich wenn ich wieder da bin, Josie. Aber das Haar muss sofort ins Labor....! " sagte er, stieg in den Hummer und startete den Motor.
" Ich habe eine Gemeinsamkeit gefunden ! " verkündete Reed und riss die Tür zu Bowen`s Büro auf. Bowen und Kelly fuhren erschrocken herum. " Was ist es...? " fragte sie und er hielt ihnen einen Bericht unter die Nase. " Sie haben sie alle im Netz getroffen ! " antwortete er und auch Kelly`s Augen begannen zu leuchten. " Im Fischernetz ? " fragte Bowen und Reed schüttelte den Kopf. " Nein. Im Internet meine ich damit. Und ich habe auch die Adresse des Chatcafes heraus gefunden. Wir brauchen nur noch hinzu fahren und dann...." er brach ab als Bowen sich einmischte. " Und dann was, Josh. Wir wissen garnichts. Und wir wissen nicht mal wie der Täter aussieht. Dort werden nehmlich eine menge Leute mit schwazen Haaren sitzen. Ich denke ich rufe doch den Profiler an...! " meinte Bowen ernst und zog sein Mobiltelefon hervor. Bevor er eine Nummer wählen konnte klingelte es von selbst. Er nahm den Anruf entgegen und hörte die Stimme von Eric. " Boss, ich habe ein schwarzes Haar bei dem Tatort mit dem Kiosk gefunden. Ich bringe es gleich mal vorbei. " sagte er aufgeregt und legte wieder auf. Bowen sah verwirrt in die Runde.
" Alexx, hast du was für uns ? " fragte Kelly als sie mit Reed und Bowen zusammen den Laborraum betrat. Alexx blickte von seinem Mikroskop auf und nickte. " Ja. Einen Rest DNS haben ich gefunden. Aber ich kann keinen Vergleich feststellen, da ich keine andere DNS-Probe habe. Die Haarwurzel wäre nicht schlecht. " sagte er und überreichte Bowen einen Analysenbericht. " Du wirst gleich eine Haarprobe bekommen. Eric hat eine gefunden. " erwiderte sie mit einem breiten Lächeln. Sie hoffte nur das die beiden Haare übereinstimmten.
Gegen Mittag betrat Bowen wieder den Laborraum in dem Alexx Woods arbeitete. Der Chief war leicht gestresst und er hoffte das sie entlich den Mordfall abschließen konnten und sich wieder neuen Fällen widmen. " Die Haarproben stimmen überein. Sie haben ihren Verdächtigen, Chief. " sagte Woods und Bowen verzog das Gesicht zu einem Grinsen. " Das war sehr gute Arbeit, Alexx. " gab er anerkennend zurück und verließ den Laborraum.
Sirenen geheul erfüllte die Luft und ein Polizeiwagen geflogt von einem blauen Hummer des FBI hielten vor einem Hotel südlich von Los Angeles. Bowen und Reed sowie Detective Rivers stiegen aus und näherten sich dem Eingangsbereich. Rivers zeigte dem Hotelmanager seine Dienstmarke und er zeigte mit dem Finger auf Zimmer nummer Vier. " Nummer Vier. Da wohnt also Alexander Anser, der Sohn von Arnold. " stellte Rivers fest und zog seine Pistole. Bowen trat zu der Tür und klopfte an. Nichts. Er versuchte es wider und wieder kam kein Laut von innen. Er zog seine Pistole und zielte auf das Türschloss. Er drückte ab und das Schloss wurde von einer Bleikugel zerfetzt. Die Tür sprang auf und die beiden Ermittler und der Detective traten ein. Reed sah das ein Messer auf dem Bett lag und warf einen genaueren Blick darauf. Er zog eine UV-Lampe und stellte fest das sich Blutflecken darauf befanden. " Ich habe die Mordwaffe..! " verkündete er und packte sie sofort ein.
Bowen und Rivers warfen Beide plötzlich einen Blick in das Badezimmer und erschaken. Vor ihnen in der Badewanne lag der Verdächtige Alexander Arnold und war tot. Er hatte sich die Pulsadern auf geschnitten und war verblutet. Fliegen flogen bereits über das Opfer und für Bowen war es daher nicht schwer fest zustellen wie lange er wohl schon hier in der Wanne lag. " Das ist ja mal was neues. " meinte Rivers und verzog das Gesicht. " Stimmt. Ein Mörder der sich selbst ermordet. Das sieht man nicht alle Tage...! " pflichtete er Rivers bei und verließ augenblicklich das Badezimmer.
Am späten Abend befand sich Bowen alleine in der Gerichtsmedizin und warf einen Blick auf die drei Opfer, die eigentlich garnicht hätten sterben dürfen. Aber das war wohl immer so und würde immer so sein. Plötzlich trat Morris heran und legte Bowen eine Hand auf die Schulter. " Willst du noch mal nach ihnen sehen, Frank ? " fragte Morris und Bowen nickte langsam. " Ja. Ich meine die Mordwaffe stimmt überein mit den Wunden an ihren Hälsen...." er brach ab. Morris trat näher und musterte ihn. " Wolltest du dich noch von ihnen verabschieden, Frank ? Oder ihnen den letzten Respekt bekunden ? " wollte er wissen. Bowen grinste matt uns schüttelte den Kopf. " Nein. Ich weiss nicht warum ich her gekommen bin, Morris. Vielleicht werde ich auf meine alten Tage hin ein bisschen zu sentimenal. Wer weiss. " sagte er und wandte sich ab.
Bowen trat aus dem Raum hinaus und ging die langen Gänge in der FBI-Zentrale hinunter. Dabei musste er immer daran denken das es im Leben immer wieder Wendepunkte geben würde. Manche sind gut und andere weniger. Jedoch sollte man niemals aufgeben was auch Tony nie getan hatte. Er würde bald noch einmal heiraten, Eric und Powers würden sich ebenfalls immer näher kommen, Morris würde sicher bald seinen Abschied nehmen und in den Ruhestand gehen und Reed hatte sich noch viele glückliche und zufriedene Jahre als Ermittler vor sich. Bowen musste plötzlich an Pater David Ryan denken der ihm nach dem Tot von Tony geholfen hatte. Dabei fiel ihm auf das Ryan und dessen Frau Tracy ebenfalls glücklich zusammen waren. Und das war das Wichtigste für einen Menschen. " Das Leben geht weiter....! " murmelte er leise vor sich hin, setzte sich seine Sonnenbrille auf und verließ das Gebäude. Heute Abend wollte er sich mit seinen Leuten zusammen setzen und feiern. Wahrscheinlich würde er sich morgen mit Larissa zum Mittagessen treffen. Ein interessantes Jahr bisher, dachte Bowen und lächelte.
Ende der Buchreihe
Tag der Veröffentlichung: 05.07.2020
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