Cover


Brenda

Mein Name ist Brenda, ich bin 15 Jahre alt und wohne mit meiner Besten Freundin Yesim und ihrer Tante Judith in Hamburg.
10 Jahre ist es nun schon her als meine Geschwister und ich unsere Eltern verloren haben.
Jannika, meine große Schwester, war damals 12 gewesen und ich war 5. Paule und Roxana waren damals erst 9 Monate alt. Wir mussten mit zusehen wie unsere Eltern starben. Nie werde ich dieses Bild vergessen wie meine Eltern von diesen Ungeheuern ausgesaugt wurden. Jede nacht wache ich Schweißgebadet auf weil ich über diese widerwärtigen Kreaturen geträumt hatte. Ja, jede nacht sehe ich diese bösartigen und doch unmenschlich schönen Wesen. Ihre makellose weiße Haut und ihre glühendroten Augen, diese scharfen, spitzen und weißen Zähne. Ich schüttelte einmal den Kopf um das Bild aus meinem Kopf verschwinden zu lassen. Seit 2 Jahren wohne ich mit meiner Freundin schon hier. Yesim ist 15 und hatte auch nicht gerade die schönste Kindheit. Ihre Eltern trennten sich als sie 12 war. Sie zog dann zu ihren Vater der nur noch andere Frauen und Alkohol im Kopf hatte. Ein Jahr hatte sie es bei ihm ausgehalten dann zog sie mit ihrer Tante hierher nach Hamburg. Hier holte mich ihre Tante dann aus dem Heim. Seitdem hatte ich meine Geschwister nie wieder gesehen. Sie fehlen mir auch nicht besonders. Ich weis das hört sich jetzt so Herzlos an aber meine Geschwister haben mir das leben zur Hölle gemacht! Sie gaben mir die Schuld an den Tod unserer Eltern dabei konnte ich genauso wenig dafür wie sie auch. Ich verstand nie warum sie mich für schuldig hielten.


Ich ging an meinen Schrank und holte mir eine Röhrenjeans und ein einfaches weißes Top raus. Ich zog mich schnell an, putzte mir flüchtig die Zähne und bürstete mit meine glatten, braunen Haare. Anschließend schminkte ich mich noch. Ich brauche nicht viel Schminke weil meine Wimpern sowieso schon so lang und dunkel sind. Make up brauch ich sowieso nicht. Ich schmiere mir immer nur ein bisschen Lip gloss auf die Lippen und trage ein bisschen Kajal auf. „Brreeeennddaaaa..! wir kommen noch zu spät zur Schule!“ ertönte die Stimme von Yesim aus dem Flur. „Ich komme ja schon!“ rief ich zurück und betrachtet noch einmal kurz mein Spiegelbild bevor ich aus dem Bad flitzte, mir mein Jacke und meine Tasche schnappte und in die Küche flitzte um Judith einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu drücken. „Guten Morgen Spatz… dein Frühstück und das Geld liegen dort auf dem Tisch. Vergesst
nicht Nach der Schule einkaufen zu gehen ja?“ Sagte sie. Ich nickte nur, schnappte mir mein Frühstück und das Geld. Ich verstaute alles in meinen ohnehin schon vollen Rucksack und rief noch mal „tschüüüs“ bevor ich zu Yesim auf den Flur lief. „Na endlich!“ stöhnte sie schon fast. „ hast du schon wieder verschlafen oder was?“ Sie drückte mich und guckte mir dann fragend ins Gesicht. Ich machte eine Unschuldsmiene und schob meine Unterlippe nach oben. „Hahahaha hör auf mit diesem Hundblick! Schaff dir lieber mal einen Wecker an.“ Sagte sie lächelnd. Ich nickte und fragte „wollen wir?“ Sie nickte und öffnete die Tür. Wir gingen schnell liefen aber nicht. Trotzdem Kamen wir Pünktlich in der Schule zur ersten stunde an. Zu erst hatten wir eine Doppel- stunde Englisch mit Herrn Lorenzo. Keiner aus der Klasse konnte den Kerl wirklich leiden aber ich hatte mitleid mit dem Armen. Jeder „mobbte“ ihn sozusagen. Die ganzen Schüler, sogar einige Lehrer machten den armen Kerl fertig. Als er in die Klasse kam hatte er wie üblich riesige dunkle Augenräder. Der Arme bekam wohl zu wenig Schlaf. „Good morning“ sagte er verschlafen. Man sah ihm an das es ihn mühe kostete ein Gähnen zu unterdrücken.
„good morning Mr .Lorenzo“ antwortete die Klasse genauso gelangweilt. Die
Stunden verliefen ohne das wir wirklich etwas dazulernten.


Als dann die Glocke zu Pause läutete liefen alle Kinder raus. Ich ließ mir extra zeit meine Sachen zu Packen.
Yesim wartete ungeduldig bis ich fertig war. Ich ging dann zu ihr und wir gingen zusammen in die Cafeteria. „Holst du etwas zu essen?“ fragte sie mich. Ich sah zu der Schlange die sich vor der Essensausgabe bildete und seufzte innerlich. „Ja. Soll ich dir auch was mitbringen?“ Sie lächelte. „ Ja Ne Caprisonne und ein Schwarzbrot mit Diät Dressing.“ „mhm“ Ich beobachtete wie sie sich zu den anderen aus unserer Klasse an den ohnehin schon über- follen Tisch setzte und sich mit Ricardo unterhielt. Die Schlange ging nur sehr langsam voran. Und als ich dann Yesims Essen und mein Käse Sandwich an den Tisch brachte und ich gerade den ersten bissen in mein Sandwich gemacht hatte klingelte die Schulglocke und wir mussten alle wieder in den Unterricht. Schnell stopfte ich mir alles in den Mund und ging dann mit Yesim zurück zu unserer Klasse. Frau Meyer verspätete sich. Sie kam 7 Minuten zu spät. „ Guten morgen Klasse neun“ sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Frau Meyer ist unsere Klassenlehrerin. „Guten Morgen“ erwiderte die Klasse. Frau Meyer ist eine von wenigen Lehrern die uns als Klasse im griff hat. „ wir bekommen morgen einen neuen Schüler. Er kommt aus Berlin. Sein Name ist Julien. Ich möchte das ihr ihn gut behandelt an seinem ersten Schultag. Das geht vor allem an die Jungs!“ sagte sie. Und warf dabei ein Paar gewissen Personen von denen es üblich war das sie etwas anstellen würden böse blicke zu. Die zogen ihre Köpfe ein wenig ein.

Die Mädchen dagegen kicherten und tuschelten alle.
„Oh mein Gott! Julien… ist das nicht ein toller Name? Ich hoffe er sieht auch so gut aus wie sich sein Name anhört !“ hörte ich Asiye mit ihrer Sitznachbarin Tuscheln. Asiye war Die Oberzicke der ganzen Schule. Sie war die eingebildeteste Person die ich kannte. Sie dachte sie währe die Schönste und tollste und das alle sie liebten. Ok ich gebe es ja zu sie ist nicht gerade hässlich und nicht gerade wenige Jungs himmeln sie an aber trotzdem! Die hellste ist sie nicht gerade! Ich verdrehte die Augen und Frau Meyer sorgte für ruhe und machte weiter mit dem Unterricht. Wir durften alle für die Arbeit nächste Woche üben und das taten wir dann auch. Ich und Yesim taten so als ob wir lesen würden. Wir unterhielten uns die ganze stunde. Lernen brauchten ich und Yesim nicht. Wir konnten das auch alles ohne extra zu üben. So oder so schrieben wir immer die besten Arbeiten. Wir lästerten die Stunde über Asiye und ihre Clique ab. Und als die stunde vorbei war teilte uns Frau Meyer mit das wir Schluss hatten weil Herr Kuhle erkrankt sei.


Als ich und Yesim Zuhause ankamen war es erst 12 Uhr. Das hieß also das Tante Judith erst in einer stunde kam um uns Mittagessen zu kochen. Yesim machte es sich auf der Couch vor dem Fernseher bequem und ich ging auf mein Zimmer um die Hausaufgaben zu machen. Danach ging ich wieder runter in die Küche um auf die Uhr zu schauen. Erst 12:30 Uhr. Hmm… Ich schaute in den Kühlschrank und dann fiel es mir erst wieder ein. „Yeeessimm!! Schnell komm. Wir müssen noch einkaufen!“ schrie ich und eilte ins Wohnzimmer wo Yesim auf der Couch eingeschlafen war. Leise schnarchte sie vor sich hin. Ich musste kurz grinsen. Dann packte nahm ich mir das Geld aus meinem Rucksack und einen Stoffbeutel. Als ich die Tür hinter mir schloss bemühte ich mich ganz leise zu sein obwohl ich mir das hätte sparen können. Wenn sie schon nicht wach wurde wenn ich durch die Wohnung rief wieso sollte sie dann wach werden wenn sie die Tür zu gehen hören würde? Ich lief schnell zum Lidl und kaufte alles ein was wir so die nächste Woche so brauchten. Als ich mich an die Schlange stellte die sich vor der Kasse aufstaute blieb mir das Herz fast stehen. Vor mir war der mit abstand schönste Junge der Welt. Als sich unsere blicke trafen lächelte er mich an. Oh mein Gott. Ich war kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Anstatt ihm ebenfalls ein Lächeln zu schenken starrte ich ihn weiter so doof an. „Hi“ sagte er. Er hatte die schönste Stimme der Welt, schöner als die eines Engels. MENSCH BRENDA JETZT SAG DOCH WAS VERDAMMT NOCHMAL!! MACH DEIN MUND AUF DU HIRNLOSES WEIB! Dachte ich. „Hi“ erwiderte ich. Meine Stimme war kratzig und rau. Ich hörte mich an als hatte ich 3 Tage lang nichts getrunken. Ich schluckte einmal in der Hoffnung das meine Stimme nicht wieder versagte. „Ich bin Julien. Und du bist…?“ Ich schluckte noch einmal. Er hielt mir die Hand hin. „Brenda“ sagte ich. Froh darüber das meine Stimme nun wieder einigermaßen normal klang lächelte ich ihn an und ergriff seine Hand. Moment mal sagte er, er hieß Julien? Der Name kam mir doch bekannst vor hmm… hinter mir räusperte sich jemand und ich drehte mich zu der Person um. Ein Mann guckte mich grimmig an und nickte mit dem Kopf in Richtung Kasse. Da fiel mir auf das Julien schon mit bezahlen dran war er mich aber immer noch ansah. Die Verkäuferin tat so als müsse sie husten, dabei sah man ihr an das sie das nur machte um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Was ihr auch geling. Er schaute sie an und sie lächelte ihn an. Sie war mindestens 20 Jahre älter als er und man sah ihr doch an das sie versuchte mit ihm zu Flirten. Er bezahlte aber nur und zwinkerte mir noch einmal zu bevor er ging. Sein ganz war so geschmeidig und elegant. Ich sah ihm nach bis er nicht mehr zu sehen war. Hinter mir räusperte sich schon wieder dieser Mann. Diesmal drehte ich mich aber nicht noch mal zu ihm um. Ich eilte zu Kasse um zu bezahlen. Danach hatte ich vor den Weg wieder nachhause zu laufen aber Als die Tür aufging entdeckte ich Julien an seinem Wagen gelehnt. Er hatte einen Bmw m6 in dunkelgrau. (ich kenne mich dank Yesim etwas aus was Autos angeht.) Der wagen sah echt toll aus. Er war wahrscheinlich stinkreich. Wenn man sich sein Klamotten ansah war es klar. Er trug Markenklamotten vom feinsten. Er IST reich.

Er lächelte mir zu und ohne das es mir bewusst war steuerten mich meine Beine zu ihm. Erst als meine Beine vor ihm stopp machten realisierte ich das ich zu ihm gegangen war. Ich lächelte ihn schüchtern an und er erwiderte das Lächeln. „Bist du allein hier?“ fragte er mich. Ich nickte nur. Ich war gerade nicht im stande meine Lippen zu bewegen und außerdem traute ich meiner Stimme nicht ganz. Er schaute auf die beiden Beutel in meinen Händen die vollbepackt waren. „Musst du auch zu - fuß nach hause?“ fragte er. Ich nickte wieder. „Soll ich dich vielleicht mitnehmen?“ Sollte ich ablehnen? Was würde Tante Judith sagen wenn ich mich von einem Fremden Typen irgendwohin kutschieren lassen würde? Andrerseits war Tante Judith nicht hier und ich könnte ihm ja ne falsche Adresse geben die in der Nähe von unserer Wohnung war. Ach was dachte ich da? Ich wollte mit einem Fremden Mann in sein Auto steigen und mit ihm mitfahren? Wahr ich Lebensmüde? Er könnte sonst was mit mir vorhaben! Sein Lächeln wurde breiter. Man sah ihm an das er kurz vorm loslachen war. Hatte ich einen Witz gerissen? Nein. Nicht das ich wüsste. „ Nein danke. Ich kann auch gehen.“ „Na gut wenn du willst.“ Sagte er und öffnete seinen Wagen. „Vielleicht sehen wir uns ja wieder.“ Sagte er und zwinkerte mir wieder zu. Er stieg ein und sauste davon. Ich stand noch ne weile da bis mir dann wieder einfiel das ich nachhause musste. Tante Judith würde bestimmt schon zuhause sein und sich wundern warum ich noch nicht da war. Als ich die Tür aufschloss war das erste was ich hörte „ Da bist du ja! Sag mal wo bist d…“ Tante Judith hielt inne als sie die Beutel in meiner Hand sah. „Ich war einkaufen.“ Sagte ich lächelnd. „ach so.“ Sagte sie. Vor dem Essen weckte ich Yesim. Wir deckten zusammen den Tisch und aßen dann. Zum Mittag gab es Spagetti Bolognese. Yesims Lieblingsessen. Den Nachmittag verbrachte ich in meinem Zimmer. Ich hörte Musik und las etwas.


„Piiiiiip, Piiiiiiip, Piiiiiiiip“ Was für ein schreckliches Geräusch! Ich drehte mich zu der Richtung woher das Geräusch kam und entdeckte einen Wecker. Yesim! Die wird was erleben! Ich krabbelte aus meinem gemütlichen, warmen, kuscheligen Bett und stellte den Wecker ab. Erst 7:00 Uhr. Ich könnte mich ja noch einmal hinlegen…“Na auch schon wach?“ hörte ich Yesims stimme hinter mir. Sie stand an der Tür und grinste mich an. „duuuu…!“ war das einzige was ich rausbrachte. „Ja ich! Gefällt dir der neue Wecker?“ Ihr grinsen wurde noch breiter. „Raus aus meinem Zimmer!“ schrie ich und sie drehte sich lachend um und ging hinaus. Ich ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das heiße Wasser auf meiner Haut zu spüren tat gut. Bevor ich aus der Dusche stieg stellte ich das Wasser noch mal auf ganz kalt. Ich schnappte nach Luft. Jetzt war ich richtig wach. Ich stellte das Wasser aus und trocknete mich ab. Mit einem Handtuch bekleidet marschierte ich in mein Zimmer auf den Schrank zu. Ich öffnete den Schrank und wusste nicht weiter. Was sollte ich heute anziehen? Heute sollte die Sonne scheinen also nahm ich mir einen schwarzen enganliegenden kurzen Rock der bis zur Taille hoch ging und dazu zog ich ein weißes Top an. Unter den Rock zog ich mir dann noch eine schwarze Neylohnstrumpfhose an. Dazu nun noch meine schwarzen Ballerinas. Ich betrachtete kurz mein Spiegelbild dann huschte ich noch einmal ins Bad und trug ein wenig Kayal und etwas Lipgloss auf. Meine Haare bürstete ich durch und band sie mir dann zu einem Zopf. Fertig. Ich schnappte mir meine Schultasche und ging runter in die Küche. Tante Judith musste heute schon um 6 bei der Arbeit sein deswegen musste ich selbst Kaffee aufsetzten. Ich hatte noch genug zeit um mir Frühstück zu machen. Yesim ließ sich bis dahin nicht blicken. Erst als wir los mussten und ich nach ihr rief kam sie aus ihrem Zimmer. Sie war wie immer wunderschön. Sie benutzte auch kaum schminke nur ein wenig Mascara, Kayal und Lipgloss. „wir müssen los“ sagte ich und öffnete die Tür damit sie durchgehen konnte. „Ich weis“ sagte sie und wir gingen los in die Schule. „Für wen hast du dich denn so hübsch gemacht heute? Doch nicht etwa wegen dem neuen oder?“ fragte sie skeptisch unterwegs. Der neue? An den hatte ich noch gar nicht gedacht. „Für niemanden! Heute ist nur so schönes Wetter und da dachte ich mir es wehre doch die perfekte Gelegenheit um einen Rock anzuziehen oder nicht?“ fragte ich sie. Sie zuckte nur mit den Schultern. „wie du meinst“ . In der Schule angekommen hatten wir noch etwas zeit. Die nutzten wir um zu unseren Freunden zu gehen. Ismail, Ozan, Ashley, Stefano, Mike und Marlene. Wir hingen so gut wie immer mit denen ab. Ashley und Ismail sind ein Paar, leider mochte ich die beiden noch nie besonders. Mike und Marlene sind ebenfalls ein Paar. Die beiden sind echt tolle Freunde. Stefano und ich sind beste Freunde und Ozan ist seit er Yesim kennt in sie verliebt. Das weiß jeder außer Yesim. Ich glaube Yesim liebt ihn auch nur will sie es nicht zugeben. Na ja wie auch immer. Alle begrüßen uns mit einem „Heey“ , „Hi“ oder mit einem Grinsen. „heey“ kam es von mir und Yesim gleichzeitig. Wir unterhielten uns über die bevorstehende Arbeit in Deutsch und gingen dann in unsere Klassen. Die Klasse wird immer aufgeteilt in den Kursen. Ich und Yesim hab heute Kunst. Die anderen sind alle aufgeteilt in Musik, Theater und dem Kochkurs. In Kunst sollten wir eine Schale Obst Malen wie wir sie und vorstellen. Das war ganz einfach fand ich. Yesim hatte allerdings etwas Probleme dabei. Sie bekam ihr Obst nicht so hin wie sie es wollte. Zum Schluss sah ihr Bild dann noch schlechter aus als es am Anfang ausgesehen hatte. Nach Kunst mussten wir in die Schulsporthalle. Nach dem Sport hatten wir wieder Deutsch. Als wir in der Klasse ankamen war Frau Meyer schon vorne am Lehrerpult und strahlte uns an. Wir setzten uns alle an unsere Plätze und Frau Meyer fing mit dem Unterricht an. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen Frau Meyer“ Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Ich war in meine Kritzelei auf meinem College Block vertieft. „Heute möchte ich das ihr weiterübt für die bevorstehende Arbeit aber zuerst möchte ich euch euren neuen Mitschüler Julien vorstellen. Ich horchte bei dem Namen „Julien“ auf. Frau Meyer ging die Tür öffnen und Julien trat herein. Julien. Oh mein Gott! Vor mir stand der Junge den ich gestern im Supermarkt getroffen habe. Er sah heute noch besser aus als gestern wenn das überhaupt ging. Er hatte eine schwarze Jeans an und ein weißes Shirt das seine Bauch- und Brust- Muskulatur betonte. Wow! Ein Raunen ging durch die Klasse. Die Jungs schauten ihn teilweise eifersüchtig und teilweise ehrfurchtsvoll an die Mädchen hingegen schauten ihn alle an als wehre er ein Engel. Asiye war die einzige die ihn nicht verliebt ansah sondern ihm verführerische blicke zuwarf. Sie flirtete mit ihm! In mir stieg Wut auf. Julien war sicher nicht besser als die anderen Jungs! Man sah ihn doch an das er nur oberflächig war und nur mit Mädchen spielte! Ich beschloss ihn nicht mehr anzusehen und ihn zu ignorieren so gut ich konnte. Yesim neben mir machte ebenfalls große Augen. Sie starrte ihn aber wenigstens nicht so verliebt an. „Mann sieht der GUT aus! Ist der mal Modell gewesen oder was?“ flüsterte sie leise in meine Richtung.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Julien blieb neben Frau Meyer stehen und Frau Meyer begann zu reden. „Das ist Julien. Er ist mit seinen Eltern und seinen Geschwistern hierher gezogen da sein Vater hier in Hamburg ein gute Arbeitsstelle gefunden hat. Deswegen musste er auch mitten im Schuljahr wechseln. Julien möchtest du noch etwas der Klasse mitteilen? Dich vorstellen oder..“ Julien unterbrach Frau Meyer „Nicht nötig. Sie haben schon alles gesagt“ er lächelte sie an. Er hatte wahrhaftig das schönste lächeln der Welt. „Na schön. Dann setz dich doch bitte auf einen freien Platz.“ In der Klasse waren nur 2 Plätze frei. Einmal der Einzeltisch hinter Asiye und dann der freie platz neben Ozan, der vor mir und Yesim saß. Julien setzte sich neben Ozan. „Gut dann bitte ich um Ruhe. Ich möchte das ihr mit eurem Tischnachbar für die Arbeit lernt. Ozan erkläre Julien bitte welches Thema wir zurzeit in Deutsch haben damit er sich auch auf die Arbeit vorbereiten kann und hilf ihm mit den Aufgaben. “forderte Frau Meyer Ozan auf. „Geht klar“ antwortete er und drehte sich dann zu Julien um. Er reichte ihm seine Hand „Ich bin Ozan“ sagte er. Doch Julien nahm seine Hand nicht entgegen. Trotzdem klang er nett als er Ozan antwortete „Ich weis. Ich bin Julien“ sagte er und lächelte ihn an. Ozan nickte und wollte gerade damit beginnen ihm die Aufgaben zu zeigen doch Julien kam ihm zuvor. „Ich weis welche Aufgaben das sin. Und ich weis auch wie sie gehen. Du musst mir also nichts erklären“ sagte er immer noch nett. „Oh“ Ozan wirkte unbeholfen. Schließlich begann er dann auch mit den Aufgaben. Ich beobachtete Julien die ganze stunde. Ohne das ich es wollte rutschte mein blick von den Aufgaben immer wieder zu Julien. Ich erwischte ihn sogar 2 mal wie er auch mich ansah. Aber dann sah er immer ganz schnell wieder weg genau wie ich auch. Das war aber sicher nur Zufall gewesen oder ich habe mir das nur eingebildet. Als die stunde zuende war, war Julien so schnell aus der klasse geflitzt wie eine Rakete. Irgendetwas stimmte mit dem Jungen so ganz und gar nicht!

„Du hast ihn die ganze zeit angestarrt!“ „zum letzten mal! Nein hab ich nicht!“ schrie ich Yesim an. Schon seit Schulschluss nervt mich Yesim damit das ich Julien angeblich den ganzen Tag angestarrt haben soll. „Doch hast du! Und er hat dich auch angestarrt!“ Ich erstarrte. „waas? Hat er?“ fragte ich und ohne es zu wollen breitete sich ein hoffnungsvolles Lächeln auf meinem Gesicht aus. Doch anstatt das Yesim auf meine Frage antwortet mustert sie mich komisch. „Da läuft doch was zwischen euch beiden. Kennst du ihn etwa?“ fragte sie mich. „Neiiiieeeen!“ das Lächeln auf meinem Gesicht erstarb. Man so sehr ich Yesim auch mochte manchmal ging sie mir echt auf die nerven. Sie verdrehte die Augen und zuckte mit den Schultern. “wer´s glaubt!” rief sie spöttisch. Wir waren grad mal 10 minuten zuhause angekommen da ging die Haustür schon auf und Tante Judith kam rein. „Hallo Mädels!“ rief sie erschöpft.

Ich ging zu Tante Judith die schon in der Küche platz genommen hatte und setzte mich zu ihr an den Tisch. „War anstrengt heute was?“ fragte ich sie. Tante Judith arbeitet im Hotel „Atlantic“ als Hotelfachfrau und liebt ihren Beruf sehr. „Ja. Heute hatten wir echt viele Gäste und ich musste überstunden machen weil Petra heute nicht früher kommen konnte um mich abzulösen.“ Sie seufzte, nahm ihre Tasche die neben ihrem Stuhl lag und holte ihre Zeitung raus. Ich beobachtete sie wie sie ihre Zeitung las weil ich nichts besseres zu tun hatte. „Ach! Es tut mir leid! Ich habe total vergessen etwas zu essen zu machen!“ Sagte sie und wollte schon aufstehen. Staddessen drückte ich sie wieder in ihren Stuhl. „Ich mach das schon. Wie wär’s mit Kartoffelauflauf?“ Sie nickte und ich machte mich an die arbeit das essen fertig zu machen. Dabei dachte ich die ganze zeit an Julien. Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf.

„Essen ist fertig!“ rief ich durch die Wohnung. Tante Judith kam aus ihrem Arbeitszimmer und setzte sich ins Esszimmer an den Tisch wo ich schon den Tisch gedeckt habe. „Yesim!“ rief ich. „Ich komme ja schon!“ rief sie zurück und ein Minute später saß auch sie bei uns am Tisch. Nach dem Essen gingen ich und Yesim raus weil wir uns mit Ozan, Stefano, Marlene und Mike verabredet haben. Wir wollten uns alle an der Alster treffen, aber als wir ankamen waren nur Ozan und Stefano da. Wir begrüßten und alle mit einer Umarmung. „Wo sind Mike und Marlene?“ fragte Yesim. „Die wollten ein bisschen was alleine unternehmen.“ Sagte Ozan. Yesim nickte und fragte dann wohin wir gehen sollten. Wir entschieden uns dafür das wir spazieren gehen sollten und anschließend nen Cafe trinken gehen sollten. Wir spazierten nicht gerade lange bis wir schließlich zu Starbucks gingen. Dort bestellte ich mir ne Cafe und nen Blaubeer- Muffen. Yesim bestellte dasselbe und die Jungs nahmen nur nen Cafe. „Also der neue ist echt nett“ fing Stefano an zu erzählen. „Ja find ich auch!“ stimmte ihm Yesim zu. „Na ja also ich find ihn komisch. Ich glaube er hält sich für was besseres.“ Meinte Ozan. Yesim guckte ihn verständnislos an. „Waas? Find ich gar nicht! Er ist zu allen nett gewesen!“ „Genau!“ stimmte Stefano Yesim zu. „Hm… Brenda was denkst du?“ fragte mich Ozan. „Ehm… also ich weis nicht so recht. I..ich kenn ihn doch gar nicht“ stotterte ich.


Yesim

Brenda benahm sich in letzter zeit echt komisch was diesen Julien betraf. Ich warf ihr einen misstrauischen Blick zu. Den Jungs scheint es nicht aufgefallen zu sein das sie stotterte und ganz nervös wurde wen es um Julien ging. Mich aber kann sie nicht täuschen. Ich bin ihre beste Freundin. Ich wechselte das Thema, aber ich nahm mir vor zuhause mit ihr darüber zu reden. Ich wollte unbedingt wissen was zwischen den beiden lief. „Also, habt ihr schon für die Deutscharbeit geübt?“ Stefano nickte und Ozan schüttelte den Kopf. „Ich kapier das Thema nicht.“ Ich lächelte ihn an „Wenn du willst kann ich dir helfen. Soll ich am Wochenende zu dir kommen?“ Ich spürte schon wie ich rot wurde. Allein der Gedanke alleine mit Ozan in seinem Zimmer zu sein. Ozan nickte. „Am Wochenende fahren meine Eltern sowieso weg da sind wir dann allein.“ „Gut.“ Sagte ich. Ozan sein Grinsen war mindestens genauso breit wie meines. Ob er sich auch schon so sehr freute wie ich? Ich wand den Blick von ihm ab, was mich sehr viel mühe kostete, und guckte Stefano und Brenda an. Die beiden starrten auch uns an und grinsten ebenfalls. „Was?“ Stefano kicherte. “Nichts” sagt Brenda und schmunzelt.

„Komm wir gehen jetzt. Es ist schon dunkel und Tante Judith fragt sicherlich wo wir so lange bleiben.“ „Na gut.“ Antwortete ich Brenda. „Wir begleiten euch nachhause.“ Meldete sich Ozan. Man er sieht so gut aus! „Ich glaube wir können schon auf uns alleine aufpassen aber danke.“ Sagte Brenda lächelnd. Wir verabschiedeten und von den Jungs und machten uns auf den Weg. Ich warf ihr böse Blicke zu wehrend wir uns auf den Weg nachhause machten. „was?“ fragte sie. „Nichts!“ antwortete ich giftig. „dann guck mich nicht so an.“ Ich schaute zu Boden. „Du liebst ihn nicht wahr?“ fragte Brenda mich. Mir stockte der Atem. „Ehm…nein. Also…Hääh? Wen m-meinst du den?“ fragte ich sie stotternd. „Du weist genau wen ich meine!“ sagte sie lächelnd. „Und ich glaube das er dich auch gern hat.“ „Ich weis nicht wovon du redest“ log ich sie an. War das denn so offensichtlich das ich mich in meinen besten Freund verliebt habe? „Na schön wie du willst, aber ich glaube er liebt dich wirklich Yesim.“ Ich zuckte mit den Schultern und ging mit gesenktem Kopf weiter. Wir gingen zur S-Bahn. Oben an der Anzeigetafel stand das die Bahn erst in 10 Minuten kommt. Ich und Brenda setzten uns auf eine Bank, da kamen ein Paar Typen. Sie waren Stockbesoffen. Ich schaute mich um doch da war niemand anders. Kein Wunder Um halb zehn ist nicht so viel los auf dem Bahnsteig. Ich ergriff Brendas Hand und klammerte mich an sie wie ein kleines Baby. Die Männer kamen auf uns zu. Sie lachten alle laut und schwanken hin und her wehrend sie in unsere Richtung kamen. „Scheiße! Na das hat mir noch gefehlt!“ flüsterte Brenda. „Du hättest Ozan und Stefano doch mitkommen lassen sollen.“ Flüsterte ich zurück. Die Männer machten halt als sie bei uns ankamen. „Na ihr süßen? Was macht ihr beiden denn so alleine hier auf dem Bahnhof?“ fragte einer. Brenda ignorierte sie also beschloss ich dasselbe zu machen. Ich starrte auf die Bahngleise vor uns. „Seit ihr schwerhörig? Ich habe euch etwas gefragt!“ sagte der Typ jetzt etwas aggressiv. Ich schaute ihn jetzt doch an. Aber antwortete ihm nicht. Der Typ der redete kam und setzte sich neben Brenda auf die Bank. Er hob ihr Kinn „Wollt ihr mit uns mitkommen? Wir können spiele spielen“ sagte er breit grinsend. Brenda befreite ihr Gesicht aus seinen Händen und spuckte ihm mitten ins Gesicht. Dann stand sie auch und zog mit ihr mit in Richtung Ausgang. Aber bevor wir auch nur 2 schritte gesetzt haben standen schon die anderen um uns herum. „Das hättest du nicht tun sollen. Ein nein hätte auch gereicht. Jetzt kommst du mit uns mit ob du nun willst oder nicht!“ sagte er. Er kam wieder näher und packte diesmal mich an meiner Hüfte und zog mich zu sich ran. Ich hielt immer noch Brendas Hand. Mit seiner anderen Hand packte er mein Kinn. „So. und jetzt macht ihr schön brav was ich euch sage.“ Sagte er. Ich roch sein Mundgeruch. Bääh. Ich rümpfte die Nase. Er stank voll nach Alkohohl. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien aber es ging nicht. Er war zu stark. Plötzlich ließ er mich los und taumelte ein Paar schritte zurück. Sein Blick war hinter mich gerichtet. Ich schaute nach hinten und entdeckte einen Mann dort stehen. Er hatte glühend rote Augen und eine ganz bleiche Haut. Brenda drehte sich jetzt auch um und erstarrte. Plötzlich wurde ihr griff an meiner hand ganz locker. Und dann viel Brenda zu Boden. Ich erschrak so sehr das ich kurz aufschrie und mich dann zu ihr runter setzte. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Der Mann mit den roten Augen ging so schnell das sein Körper vor meinen Augen verschwand auf die besoffenen zu. Er hielt vor dem Besoffenen der uns angefasst hat und packte ihn am Hals. Er hob ihn so hoch und grinste ihn an. Dann schleuderte er den Mann meterweit weg. Der Mann prallte gegen eine Wand und sickerte auf den Boden. Ok eines war klar der Mann mit den roten Augen war kein Mensch. Ich hockte immer noch bei Brenda unten auf dem Boden. Da sah ich wie der Rotauge sich einen nach dem anderen vorknöpfte. Als alle dann auf dem Boden lagen und sich kaum noch bewegten saugte er jedem einzeln das Blut aus dem Handgelenk. Dann sah ich noch wie er auf mich zukommen wollte doch von einer Person die ich nur von hinten sah weggeschleudert wurde. Und da bin dann auch ich in Ohnmacht gefallen.

Brenda
Ich wachte auf einem Kalten Boden auf. Als ich die Augen öffnete sah ich das wir uns in einem Keller oder so befanden denn es war hier stockdunkel. Kein Möbel waren zu sehen. Der Raum war leer. Es gab auch keine Fenster nur eine Metalltür. Die schwache Glühbirne über uns machte nur ganz wenig Licht so das es hier im Raum immer noch Stockdunkel war. Wo war ich hier? Yesim die neben mir lag schlief noch. Ich versuchte mich zu erinnern wie ich hier hergekommen sein könnte. Und ganz langsam kamen die Erinnerungen zurück. Nein! Das konnte nicht sein! Ich erinnerte mich das Ich und Yesim auf dem Bahnsteig waren und dann sind irgendwelche besoffenen gekommen und haben….Oh Gott! Und dann stand er da! Genauso wie früher sah er aus. Er hat sich in den Jahren kein bisschen verändert! Jedes mal hat er mich in meinen Albträumen gequält, und jetzt? Jetzt war er wieder da! Ich wünschte das wehre auch nur ein Traum aber dafür fühlte es sich viel zu real an. Dieses Monster… ohne das ich es will steigen mir die Tränen aus den Augen und laufen mir über die Wange. Ich erinnere mich daran wie er das Blut von meinen Eltern aus dem Hals gesaugt hat. Ich schluchzte so laut das Yesim wach wurde. „Heey was ist den los?“ fragte sie verschlafen. Dann sah sie sich um und auch ihr stand Panik ins Gesicht geschrieben. „Wo sind wir?!“ fragt sie mich hysterisch. Ich zuckte mit den Schultern. Yesim rannte zur Tür und zog an ihr. Doch vergebens. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Wir waren gefangen. Ich vergrub mein Gesicht in beiden Händen schluchzte noch lauter als vorher. Ich spürte wie sich Yesim zu mir setzte und einen Arm um mich legte. „Psscht… Wir kommen hier raus! Ganz bestimmt!“ Für mich hörte es sich so an als versuchte sie nicht nur mich zu trösten sonder sich selbst mut zu machen. Ich schaute auf und sie lächelte mich an. Doch das war kein echtes lächeln das war eher ein gezwungenes lächeln.

Mein Magen knurrte. Ich und Yesim sitzen jetzt schon eine halbe Ewigkeit hier in diesem Keller oder Kerker oder was auch immer. Ohne Essen, ohne Trinken, ohne alles! Yesim hörte das knurren meines Magens und lächelte mich gequält an. „Ich habe auch Hunger!“ Ich lächelte ebenfalls gequält zurück. „Ach wirklich??“ fragte ich gespielt sarkastisch. „Hör auf. Sarkasmus steht dir nicht.“ Sagte Yesim „Hmm. Also wie… “ Ich hörte auf zu sprechen und schreckte hoch. Jemand schloss sie Tür auf. Yesim nahm meine Hand. Die Tür ging quietschend auf und ein Mann kam rein. Ich kniff die Augen zu weil ich wusste dass das Monster sich gleich auf uns stürzen würde. Doch da merkte ich wie Yesim nach Luft schnappte und sich von meiner Hand losriss. Ich guckte sie erschrocken an und sah wie sie der Gestalt in die Arme sprang. Mein Mund klappte auf. „Oh Julien!! Du bist gekommen um uns zu retten!! Man hat uns hier eingesperrt und Brenda hat geweint und ich hatte auch angst das wir sterben und da war ein Mann mit roten Augen! Er hatte rot- leuchtende Augen und war so schon und so böse und …“ „Pscht!“ machte er. Mein Mund stand offen! „Kommt mit mir. Los!“ flüsterte er eindringlich und befreite sich aus Yesims Klammer- Umarmung. Ich stand immer noch wie festgenagelt an ort und stelle. Ich war nicht in der Verfassung mich zu bewegen. Das war zu viel. Ich hatte so einen schock bekommen weil ich dachte das dieses Biest da sein könnte und uns tötet. Mir wurde auf einmal schwindelig und ich merkte wie meine Füße nachgaben und ich fiel. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Ich spürte das jemand mich trug. Mein Kopf war an eine starke Schulter gelehnt. Ich wollte die Augen nicht öffnen, wollte weiter Träumen und nicht in die böse Realität zurückkehren. Plötzlich aber wurde ich losgelassen und vor schreck öffnete ich dann doch meine Augen. Ich wurde in ein Auto gesetzt, auf den Beifahrersitz. Ich schaute in das Gesicht des Jemanden der mich getragen hatte und mir blieb die Luft weg. „Julien“ flüsterte ich. Ein lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Schlaf“ sagte er und guckte mir dabei tief in die Augen. Plötzlich war ich ganz müde und ich schlief ein.

Yesim
„Wohin bringst du uns?“ fragte ich Julien. Brenda schlief vorne auf dem Beifahrersitz und ich musste mich damit zufrieden geben hier hinten zu sitzen. „Wir fahren kurz zu euch nachhause. Dort wirst du die nötigsten Sachen die ihr braucht einpacken. Und dann fahren wir zu einem Freund von mir.“ Ich brauchte erst einmal ein wenig zeit bis ich begriff was er da sagte. „Wie bitte?!“ „Pscht! Brenda schläft!“ flüsterte er verärgert. Ich senkte die Stimme. „Du bringst uns nach Hause und verschwindest dann wieder verstanden? Wir können nicht einfach abhauen! Tante Judith…“ „Es geht nicht anders“ unterbrach er mich. „Er wird euch suchen und euch töten. Wenn dir dein Leben und das Leben von Brenda etwas wert ist dann vertraust du mir und kommst mit mir mit.“ Sagte er. „Aber wir können meine Tante nicht so einfach im Stich lassen. Sie wird sich sorgen machen! Und was ist wen er sie töten wird?“ fragte ich ihn panisch. „Das wird er nicht.“ „wie kannst du dir da so sicher sein?“ fragte ich ihn. „Ich weis es einfach okay?“ Er drehte sich zu mir und sah mir tief in die Augen. „du solltest schlafen“ sagte er mit sanfter Stimme. Und ehe ich mich versah versank ich in einen langen tiefen schlaf.


Brenda

Jemand rüttelte mich leicht an der Schulter und flüsterte „aufstehen“ aber ich wollte nicht aufstehen. Ich drehte mich auf die andere Seite und zu spät merkte ich dass das dort das Bett zu ende war. „Autsch!“ schrie ich als ich auf dem Boden fiel. Ich schaute mich um. Ich war weder in einem Keller ähnlichen Raum noch in einem Auto. Das hier sah aus wie ein Hotelzimmer. Ich rappelte mich auf und setzte mich aufs Bett. „Wo sind wir hier?“ fragte ich Yesim. Sie nahm neben mir Platz „Keine Ahnung. Ich bin auch gerade erst aufgestanden. Die Tür nach draußen ist verschlossen nur die Tür zum Bad ist auf. Sag mal hast du dir weh getan?“ fragte sie und schaute mich mit besorgt an. Ich gähnte und sah sie an. „Nein. Ich will hier raus! Ich will nachhause!“ Sie legte einen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Ich auch.“ Seufzte sie. „Wo ist Julien?“ fragte ich sie doch sie zuckte nur mit den Schultern. Ich stand auf „Ich mach mich mal kurz frisch ja?“ sagte ich und verschwand ins Bad. Als aller erstes befreite ich mich aus den Klamotten in denen ich schon gefühlte 10 Tage verbrachte. Dan stellte ich mich unter die Dusche. Wie immer konnte mich das heiße Wasser das auf meinem Rücken prasselte all meine Muskeln entspannen und ich fühlte mich seit Tagen wieder etwas wohler. Fast hätte ich vergessen was in den letzten Tagen passiert war. Aber nur fast. Bevor ich aus der Dusche stieg duschte ich mich schnell noch mal mit eiskaltem Wasser ab. Das tat ich immer. Nach dem Dusche trocknete ich mich ab. Weil ich keine Klamotten da hatte ich aber auch nicht wieder in die alten stinkenden Sachen schlüpfen wollte wickelte ich mir ein Handtuch um und klemmte es so unter meine Achseln. Ich ging aus dem Bad und plötzlich prallte ich gegen die Steinharte Brust von Jamien. „Oh“ sagte er nur und hielt mich an meinen Schultern fest damit ich nicht hinfiel. Ich entzog mich ihm und ging drei schritte zurück. „Oh“ sagte auch ich. Er lies seinen Blick kurz über meinen Körper schweifen doch dann drehte er sich um „Deine Sachen sind dort in dem Koffer. Zieh dich schnell an und komm dann bitte zu mir und Yesim wir warten draußen auf dich.“ Sagte er und ging dann aus dem Zimmer. Er bewegte sich so anmutig! Und er hatte eine Wahnsinns Figur. Dafür würde wette ich jedes männliche Modell seine Seele hergeben. Ok was dachte ich da? Ich eilte zu dem Koffer der nun auf dem Bett stand. Ich bin sicher das er eben noch nicht da gewesen war. Ich öffnete den Koffer doch das waren nicht meine Sachen. Auch nicht die von Yesim oder sonst jemandem den ich kannte. In dem Schrank waren Hauptsächlich Kleider. Neben dem Koffer waren haufenweise High Heels. Ich nahm mir ein Kleid das nicht so auffällig war und schaute erst einmal auf das Etikett. Gucci?! Ich legte das Kleid wieder hin und nahm mir ein anderes doch auch das war von Gucci. Waren das hier alles bloß Markenklamotten? Ich nahm mir wieder das Kleid was ich als erstes hatte. Das Kleid war Schwarz und kurzärmlich es ging bis zu den Knien und hatte einen etwas weiten Ausschnitt. Ich den Seitentaschen fand ich Unterwäsche (ebenfalls Marke). Dann nahm ich mir noch ein Paar Schuhe die nicht so sehr hoch waren und zog mich an. Alles passte wie angegossen. Die Schuhe stellte ich alle in den Koffer und diesen schloss ich dann. Meine nassen Haare föhnte ich noch schnell im Bad. Dan ging ich raus.
Yesim saß auf einem Stuhl in einer Ecke des Raumes. Sie trug ein dunkelgrünes, langes Kleid. Es war wunderschön! Auch sie trug High Heels. Ihre Haare hat sie zu einem Zopf zusammen gebunden. Als sie mich sah sprang sie auf und kam zu mir angerannt. „Du siehst toll aus!“ sagte sie „Du aber auch! Woher sind die Klamotten?“ fragte ich sie. „Julien“ sagte sie nur. „Wo ist er?“ fragte ich. Und da kam er auch schon zur Tür herein. „Hallo. Seit ihr fertig?“ fragte er. Ich und Yesim nickten. „Gut. Dann dürft ihr telefonieren wenn ihr wollt. Aber nicht lange. Ich gebe euch nur eine Minute. Verstanden?“ sagte er. Yesim nickte doch ich schaute ihn finster an. „Nein! Nichts ist klar! Sag uns wo wir sind. Wieso wir hier sind und wie du uns gefunden hast!“ brüllte ich ihn an. „Ich kann euch eure Fragen noch nicht beantworten“ sagte er. Wut stieg in mir auf. „Was soll das heißen?!“ Ich machte einen Schritt auf ihn zu doch Yesim hielt mich am Arm fest. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schaute sie wütend an doch ihr Blick war traurig. Sie schüttelte den Kopf. „Ich….ich will nach Hause!“ sagte ich und fiel auf die Knie. Ich zog meine Beine an und vergrub meinen Kopf in den Händen. Mir fielen unzählige Tränen über die Wange. Yesim ließ sich neben mir nieder und legte ihre Arme um mich. „Ihr könnt aber noch nicht nach Hause. Solange Damon hinter euch her ist…“ Er hörte auf zu reden. Ich hob den Kopf. „Damon? Ist das diese Bestie die uns gefangen hatte? Dieses Monster?!“ fragte ich. Julien verzog das Gesicht als hätte ich ihn zutiefst beleidigt. „Ja.“ Sagte er. „Er wird nie verschwinden! Er wird immer hinter mir her sein! Bis ich….bis er mich genauso tötet wie er meine Eltern auch getötet hat!“ sagte ich. Yesim schaute mich fragend an. „Ich dachte deine Eltern wehren bei einem Unfall gestorben?“ Ich schaute sie entschuldigend an. „Das glaubt jeder. Nur ich und meine Geschwister wissen was wirklich passiert ist.“ „Ok ihr könnt euch auch im Auto weiter unterhalten. Ich nehme euren Koffer. Das Auto steht unten, also kommt.“ Forderte uns Julien auf. Ich und Yesim standen auf. Als wir unten am Auto angekommen waren erstarrte Yesim „OH MEIN GOTT!“ rief sie aufgeregt und rannte auf das Auto vor uns zu. „Das ist mein Traum Auto! Das ist ein BMW e92! Ich glaube es nicht!“ Julien verstaute den Koffer im Kofferraum und kam dann lächelnd zu mir. „Kommst du?“ fragte er und hielt mir seinen Arm hin. Ich ergriff seinen Arm und ging mit ihm zum Auto. Er hielt mir die Vordertür auf und ich stieg ein. Yesim nahm hinten Platz. Als Julien auf der Fahrerseite platz genommen hat schnallte ich mich an. „Sag mal wie kommt es das du ein Auto hast? Bist du nicht erst 16?“ fragte ich ihn. Er schmunzelte als hätte jemand einen Witz gemacht und Fuhr los. „Ich bin 17“ sagte er. „Aha. Du bist 17 und gehst in die 10. Klasse?“ fragte ich ihn. „Und außerdem darfst du noch nicht alleine Fahren.“ „Ich bin schon mal sitzen- geblieben und außerdem bin ich ein Jahr zu spät eingeschult worden.“ „Ach so“ sagte ich. „Woher hast du den Wagen?! Bist du reich?!“ kam es von hinten. „Das Auto war ein Geschenk meiner Eltern. Sie arbeiten beide und ich kann mich nicht über unsere finanzielle Lage beschweren.“ Antwortete er Yesim auf ihre Fragen. „Ach so“ sagte sie und dann war es still im Auto. Leider aber blieb es nicht lange still den Yesim befragte mich über meine Eltern, meine Geschwister und den Vorfall. Ich erzählte ihr alles obwohl es mir unangenehm war das alles vor Julien zu klären.


„Wohin fährst du uns?“ fragte ich Julien schon zu wahrscheinlich hundertsten mal. Schon ganze zwei Tage waren wir mit dem Auto unterwegs und wir hielten nur an wenn ich oder Yesim hunger hatten oder auf Toilette mussten. Er hat nicht eineinziges mal geschlafen oder gegessen. „Ich sagte doch schon das ich dir das nicht sagen kann.“ Antwortete er ruhig. „Können wir irgendwo anhalten? Ich muss mir mal die Beine vertreten und ich muss außerdem aufs Klo!“ sagte Yesim. „In einer stunde machen wir in einer Pension halt. Dort könnt ihr euch ausschlafen und euch Duschen.“ Sagte er ohne den Blick von der Straße zu wenden. Er fuhr sehr schnell. Anfangs war mir ein wenig schummrig gewesen doch ich habe mich an seinen Fahrstil mittlerweile gewöhnt. „Ich muss aber JETZT aufs Klo und wenn du nicht JETZT gleich anhältst piss ich dir auf den Rücksitz ob du es willst oder nicht!“ Genervt schaute er zu ihr nach hinten. „Am besten ist es wenn du jetzt schläfst…und du pinkelst mir nicht auf den Rücksitz verstanden?“ seine Stimme war viel freundlicher und weicher als sein Gesichtsausdruck zu vermuten ließ. „Ja… okay.“ Sagte Yesim ganz müde und als ich nach hinten sah stellte ich fest das sie schon schlief. „Wie hast du das gemach?!“ fragte ich erstaunt. Er wand sich nun wieder der Straße zu und fragte „Was meinst du?“ Skeptisch betrachtete ich ihn doch er sah nicht zu mir hin. „Na das! Du weist genau was ich meine! Du sagtest schlaf und dann schläft sie auch schon….ist das Hypnose?? Wie machst du das?“ fragte ich ihn. „Du solltest wahrscheinlich auch lieber schlafen.“ Sagte er wieder mit dieser samtigen Stimme. Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mir in die Augen, doch ich wand den Blick schnell von ihm ab und hielt mir die Ohren zu. „Nein! Ich…ich will nicht!“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meinen Freundinnen Y <3 und A <3 Außerdem widme ich dieses Buch all meinen Lesern und Leserinnen ;)

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