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Geisterhaus Prolog

 

''ÄHHMM wieso machen wir das hier nochmal?'' Fragte ich angepisst, es war mitten in der Nacht und mir war verdammt nochmal kalt. Ja es war Juni, aber trotzdem war diese Nacht besonders kalt. Melly schnaubte und Nici sagte:

''Gott Alex wie oft denn noch, wir gehen nur in das Haus und sehen uns ein bisschen um, du brauchst dir nicht gleich in die Hosen zu machen''.

Jaja das sagten sie immer. Eigentlich waren die beiden meine besten Freundinnen aber nachdem sie angefangen haben diese bekloppte Serie anzugucken wie hieß sie noch gleich achjaa Supernatural, waren sie nicht mehr aushalten. Ich gebe ja zu die Jungs dort sind ziemlich heiß aber der Rest ist einfach nur Schwachsinn. Nun ja seit dem schleppten sie mich immer irgendwohin wo es ihrer Meinung nach spuken würde. Dank unseres letzten Besuchs in der alten Scheune ist sie fast abgebrannt. Ich hatte sie ja gewarnt, das ich im Dunkeln manchmal Panikattacken bekam aber sie wollten ja nicht hören. Plötzlich stieß ich mit jemanden zusammen. Verdammt ich hab mal wieder nicht aufgepasst wohin ich lief. ''Hallo passt doch mal auf'' Melly und Nici sind einfach stehen geblieben und starrten auf irgendwas hoch. Ich tat es ihnen nach und OH MEIN GOTT da stand ein riesiges Herrenhaus vor uns. So ein tolles Haus hab ich noch nie gesehen. Eigentlich stand ich nicht auf ältere Architektur aber das hier übertraf alles was ich bisher gesehen hatte. Ich blinzelte ein paar mal um wieder zu Besinnung zu kommen und starrte die beiden wütend an

''Da geh ich nicht rein. Das könnt ihr ja so was von vergessen''

Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen schüttelte ich dazu mit dem Kopf. Melli ging schon mal vor und Nici starrte mich mürrisch an

''Nun komm schon sei doch nicht so 'ne Spielverderberin. Wer weiß was in dem Haus alles rumläuft. Willst du das denn garnicht sehen?'' Fragte sie mich mit einem glitzern in den Augen. Ausdruckslos schüttelte ich nur den Kopf worauf sie einen tiefen Seufzer von sich gab, meine Hand nahm und mich zur Tür schleppte. Als ich die Tür sah rief ich einen Jubelschrei aus und klatschte vor Glück in die Hände. An der Tür hing nämlich eins dieser großen Schlösser die nur mit einer Waffe einem Brecheisen oder beidem zu öffnen waren.

''Tja Mädels wird wohl nix'' sagte ich mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Kaum schloss ich meinen Mund holte Melli wie konnte es auch anderst sein,eine Brechstange aus ihrer Tasche und begann auf das Schloss einzuschlagen. Ungläubig starrte ich auf sie und auf das Schloss, das langsam nachzugeben schien.

''Ihr seid doch vollkommen krank. Einfach nur irre. Man sollte euch in die Klapse einliefern. Gott wir wissen doch nicht ob das Haus einen Besitzer hat und ihr demoliert es schon nur weil es dort 'spukt',''

Schrie ich, woraufhin mir Nici schnell den Mund zuhielt.

''Scht sei still es ist 1 Uhr Nachts und du schreist hier rum wie eine Geistesgestörte'', zischte sie. Mürrisch stieß ich sie weg. Ja sicher sie brachen in ein Haus ein und dabei so laut, das die Leute es in der nächsten Stadt hören würden und ich bin die Geistesgestörte. Gerade wollte ich zu Melli gehen und ihr diese verdammte Brechstange aus der Hand reißen, als sie plötzlich die Tür eintrat und das Schloss auf dem Boden fiel. Abtrupt blieb ich stehen und wollte mich gerade umdrehen als mich Nici von hinten packte und in das Haus drängte. Drinnen war alles voll von Spinnenweben und Staub. Hatte ich erwähnt das ich Spinnen über alles hasste? Nun ja jetzt wisst ihrs. ''Mäddels sollte mich hier eine Spinne attackieren erzähl ich Marlon und Phillip was ihr Nachts so treibt.'' Marlon und Phillip waren die Freunde von meinen Mäddels und die würde es ganz sicher nicht freuen wenn sie wüssten welche Hobbys ihre Lieblingsmenschen hatten. Nur ich war Single keine Ahnung wieso. Es war mir aber recht egal, ich kam gut alleine zurecht. Ich nahm mir meine Taschenlampe (dieses mal war ich so klug eine mitzunehmen) und fing an den Flur vor mir zu durchleuchten. Melli und Nici taten es mir gleich. Sie entschieden sich das es besser wäre sich aufzuteilen, weil da die Wahrscheinlichkeit größer wäre etwas zu finden. Das ich nicht lache. Wenn ich jemals einen Geist zu Gesicht bekommen sollte würde ich die Fußballschuhe von meinen älteren Bruder Ben essen und glaubt mir seine Schuhe stinken so dermaßen dass man es mit ihnen kaum in einen Raum aushalten kann. In zwischen befand ich mich in irgendeinem Zimmer das aussah wie ein Büro. Ich ging weiter, weil es hier nichts Interessantes gab und blieb vor einer riesigen Treppe stehen. Als ich meinen Fuß auf die erste Stufe setzte, knarrte sie so laut, dass ich Angst hatte diese würde einstürzen und mich dabei umbringen. Hier würde garantiert Niemand meine Leiche finden und die Mädels würden wahrscheinlich denken ich hab mir vor Angst in die Hosen gemacht und bin nach Hause gerannt. Trotz meines Versuchs so vorsichtig wie möglich zu sein knarrte die Treppe. Verdammtes Mist- Ding. Oben angekommen ging ich an unzähligen Türen vorbei. Ich wusste nicht genau wohin ich lief, bis ich plötzlich vor einer dieser Türen stehen blieb. Es war so als rufe mich etwas hinter dieser Tür zu sich obwohl nichts zu hören war. Die Tür ging auf und ich trat ein. Aha das war ein Schlafzimmer. Und Oh mein Gott egal welche Leute hier in diesem Haus gewohnt haben sie mussten stinkreich gewesen sein. Im Zimmer stand ein riesiges Himmelbett und zwei Samtsofas naja ich glaubte zumindestens dass es Samt war, weil ja alles voller Staub war. Alles war in einen schönen dunkelblau gehalten. Ich trat näher an ein Regal und beleuchtete deren Inhalt. Moment mal waren das etwa CDs? Mit zittrigen Händen nahm ich eine heraus, und tatsächlich es war eine CD. Okay ich dachte das wäre ein altes Herrenhaus und nicht irgendeine Villa die sich die Besitzer nicht mehr leisten konnten. Ich ging weiter zu einem Schreibtisch und erblickte Bilderrahmen darauf. Vorsichtig schnappte ich mir ein Bild und wischte es sauber. Da drauf war ein kleines Mädchen und ein niedlicher Junge. Vorsichtig nahm ich mir das nächste Bild und wischte auch dies sauber und OH MEIN GOTT so einen heißen Typen hatte ich noch nie gesehen. Er stand auf einem alten Auto und zeigte mit beiden Daumen grinsend auf sich. Für so einen Typen würde ich meine Seele verkaufen ohne darüber auch nur nachzudenken. Das Bild nehme ich mit. Ich meine da das Haus sowieso verlassen war würde es doch sicherlich niemanden stören oder? Plötzlich spürte ich einen Windhauch in meinem Nacken. Panisch drehte ich mich um, zu schnell denn die Taschenlampe fiel mir aus den Händen und stürzte zu Boden wo sie ausging. Ok jetzt bloß nicht aufregen. Hier ist niemand. Keine Panik. Irgendwas knarrte hinter mir und ich fing kreischend an um mein Leben zu rennen, dabei stolperte ich und landete ziemlich unsanft auf dem Boden. Schnell rappelte ich mich auf und rann weiter keine Ahnung wohin da es ja dunkel war. Die Mäddels schienen mich gehört zu haben denn zwei Lichtkegeln kamen auf mich zu. Ich fiel Melly in die Arme ''Bitte las uns gehen Melly. Nici bitte.'' Schluchzte ich laut. Ohne ein Wort gingen wir aus dem Haus direkt zu mir nach Hause. Sie übernachten heute bei mir da mein Vater mal wieder die ganze Nacht im Büro verbrachte. Zuhause angekommen vielen wir alle auf die Couch im Wohnzimmer da schliefen wir immer zusammen wenn sie bei mir waren. ''Mäddels ich geh noch Duschen ok?!'' Als Antwort brummten die beiden nur. Doch anstatt ins Bad zu gehen ging ich in mein Zimmer und holte das Bild raus. Ich nahm es aus dem Bilderahmen und legte es in mein Tagebuch. Als ich nach einer knappen halben Stunde wieder unten stand hatte ich wahrscheinlich den Duschrekord gebrochen. Schnell hüpfte ich zu den Mäddels unter die Decke.

 

 

 

 

 

Beste Freundinnen

 

 

Ich war am Strand. Das Wetter war einfach toll , richtig heiß so wie ich es mag. Ich trug einen schönen marine-blauen Bikini und schlurfte einen Margarita. Hmm diese Dinger schmeckten richtig lecker. Zufrieden lief ich wahllos an unzähligen Menschen vorbei bis ich ihn sah. Da war dieser Kerl aus dem Bild, er war im Wasser und kam jetzt auf mich zu. Scheiße wieso kommt er jetzt? Ok Alex es ist nur ein Typ du brauchst dich nicht so aufzuregen. Erst jetzt bemerkte ich, dass neben meinen Füßen ein Volleyball lag und als ich wieder hoch blickte war der Kerl schon fast bei mir. Er blieb stehen und ließ sein Blick langsam vom Ball zu mir hoch wandern bis wir uns in die Augen sahen. Ohh Gott er war noch toller als auf dem Bild. Seine blauen Augen mussterten mich eindringlich. In seinen schwarzen Haaren sowie auf seinen Oberkörper glitzerten Wassertropfen. Ich musste mich stark zusammenreisen um ihn nicht zu berühren. Er kam noch einen Schritt näher so, dass fast kein Abstand zwischen uns blieb. Er kam mit seinen Lippen gefählich nahe und als er fast meine berührte, wurde ich unsanft gerüttelt. BUUUM und ich lag wieder auf unseren Sofa.''Komm schon Alex steh auf ich hab Hunger'' ertönte es neben mir. Verdammt wer zum Teufel hat mich aufgewäckt? Ich war gerade dabei den heißesten Typen auf der Welt zu küssen und musste darauf verzichten nur weil Jemand HUNGER hatte? Genervt setzte ich mich hin. Melly saß neben mir und glotzte mich an. ''Wo ist Nici?'' fragte ich verschlafen. '' Duschen'' sagte sie knapp. Ich ließ mich wieder ins Kissen zurück fallen. Heute ist unser letzter Tag zusammen. Wir hatte nämlich Sommerferien und die beiden vereisten wie jedes Jahr irgendwohin, von dem ich nicht mal wusste wie man diesen Ort aussprach. Nun ja was soll ich sagen in Erdkunde war ich noch nie gut. Melli rüttelte mich wieder, dieses mal jedoch heftiger.

'' Geh allein ich will nicht'' murrmelte ich.

Kann sie nicht einfach gehen und mich in Ruhe lassen? Booahh sie war eine von diesen Menschen die alles in sich hineinstopften und dabei keinen Gramm zunahmen. Mit einem gereizten Stöhnen stand sie auf und lief, (das nahm ich an) in die Küche. Als ich wieder anfing vor mich hinzudrösen, spürte ich Wasser an meinen Gesicht. Kreischend stand ich ruckartig auf und schaute in Mellys amüsiertes Gesicht

''Na geht doch warum nicht gleich so''

'' Spinnst du oder was?'' kreischte ich außer mir vor Wut.

Ich sprang sie regelrecht an und riss sie so zu Boden dass ich am Ende auf ihr drauf saß. In dem Moment als ich gerade mit Mellys Armen kämpfte kam Nici rein und starrte uns mit einem mistrauischen Blick an. Ich konnte mir schon so richtig vorstellen welches Bild wir hier darboten. Ich mit nassen Haaren sitze auf Melly die viel kleiner als ich war; und versuche gegen ihre Arme anzukommen. Nici lachte so laut auf, dass ich mir wirklich Sorgen um sie machte. Ich guckte Melly an und da war es, das stumme Abkommen. Ich ging runter von Melly und wir sprangen Nici an. Wir rangen noch eine Weile bis auch ich Hunger bekam. In der Küche machte ich mir eine Schüssel Cornflakes und ging mit der zu den Mäddels, die gerade dabei waren aufzustehen. '' Heyy ich will auch'' beschwerte sich Melly. Schulterzuckend und mit vollem Mund erwiederte ich '' Tut mir leid Schätzchen. Wenn du was willst mach es dir''. Sie war Stinkreich und war es nicht gewohnt sich selber was zu Essen zu machen das machte ja ihr Hausmädchen, glaub ich zumindestens. Nici seufzte, packte Melly am Arm und zog sie mit in die Küche. Nach dem Essen entschieden wir in die Stadt zu fahren und in der Stargalerie ein bisschen shoppen zu gehen. Dort angekommen gingen wir zuerst zu den Schuhen. Nici ging gleich zu den Sportschuhen, Melli zu den Markenschuhen und ich ging zu dem Sale stand. Dort schaute ich mich ein bisschen um und dann sah ich sie. Die perfekten Schuhe. Sie waren dunkelblau, 12cm hoch und das beste nur 30€. Ich nahm sie mir und probierte sie an. Sie passten perfekt. Ich suchte die Mäddels. Ich musste sie einfach Irgendjemanden zeigen egal wem. Als ich Melli erreichte meckerte sie gerade, weil es die Schuhe ihrer Wahl nicht in ihrer Größe gab. ''Wie sehe ich aus?'' fragte ich hoffnungsvoll. ''Ohh hübsch hübsch. Ich hab die perfekte Handtasche zu Hause. Sie ist fast neu. Hab sie nur einmal agetragen. Aber jetzt brauch sie nicht mehr und wenn du willst kannst du sie haben.'' sagte sie und guckte mich freudig an. Eigentlich nahm ich von ihr keine Geschenke an, weil ich mich nie revanchieren konnte. Aber dieses Mal sagte ich nur. '' Danke Melli.'' Ich fiel ihr um den Hals und drückte sie an mich. '' Keine Luft'' brachte sie keuchend heraus.

'' Ohh entschuldige. '' Nachdem gingen wir in einen überteuren Kleiderladen, indem Nici und Ich einfach nur auf Stühlen saßen und Melli bei der Wahl hielfen. Nach unzähligen Läden später standen wir an einem Schmuckladen.

'' Wartet hier. Ich komm gleich'' sagte Melli und verschwand in den Laden.

'' Was will die dort?'' fragte ich Nici. Die jedoch zuckte nur mit den Schultern und erwiederte.

'' Also entweder will unser Püppchen eine neue Kette oder sie hat mal wieder den Geburtstag von ihrer Schwester vergessen.'' Ahhja jedes Jahr vergass Melli den Geburtstag von Lili und schenkte ihr dann immer eine Kette. Oder Nein halt. Letztes Jahr war es ein Armband. Aber ist ja egal. Als Melli endlich wieder raus kam, gingen wir in ein Cafe. Dort bestellten wir uns dann riesige Eisportionen.'' Sag mal was wolltest du eigentlich in diesem Schmuckgeschäft?'' fragte ich und stopfte mir einen weiteren Löffel Eis in dem Mund. Also wenn das so weiter geht, bin ich in 2 Monaten bereit für The biggest Loser.

'' Also ICH hab die hier für uns besorgt. '' sie nahm eine Schmuckschachtel aus ihrer Tütte und öffnete sie. Und Omg drinnen lagen 3 Wunderschöne Diamantketten.

'' Spinnst du oder was? So viel Geld auszugeben. Ich nehme sie auf garkeinen Fall an.'' Ich schüttelte mit dem Kopf. Ok ich wusste ja dass sie reich ist, aber um Gottes willen wie viel Kohle besaß die eigentlich?

'' Ach komm schon bitte. Alex fang nicht wieder damit an. Wir 3 haben alle die gleichen. Und außerdem kann ich sie nicht mehr zurück geben. Hab den Kassenzettel weggeschmissen.'' sagte sie und zog einen Schmollmund. Sie nahm eine der Ketten raus und legte sie Nici um, die am liebsten Luftsprünge machen würde. Sie bedankte sich unzählige Male bei Melli und legte die Kette auch ihr um. Jetzt guckten die beide wieder mich an. Nici zog einen Schmollmund und guckte mich bittend an, während Melli anfing zu sprechen.

''Ok hör zu ich weiß dass du nicht gerne Geschenkte von mir annimst. Aber bitte Alex. Die Kette soll dich immer an mich und Nici erinnern. Genauso wie meine und Nici ihre. So eine haben nur wir. Verstehst du und wenn du sie nicht annimst tust du mir damit sehr weh.'' Plötzlich legte sich auf ihr Gesicht eine Traurigkeit, die ich nicht verstand. So sollte unser letzter Tag nicht enden, denn nach dem Cafe würden die beiden nach Hause gehen um ihre Sachen zu packen.

'' Ok ich nehme sie '' nachdem mir Melli meine Kette umgelegt hatte, bewunderte ich sie. Melli hatte recht. Wir hatte alle die gleiche. Die Kette war aus Weißgold und an ihr hing ein Tropfen ähnlicher Diamant. Nur unsere Diamanten unterschieden sich. Nici ihrer war gelb, Melli ihrer war rosa und meiner war blau. Das waren unsere Lieblingsfarben.

'' So und nun reden wir über Jungs'' verkündete Nici.

 

Nach dem wir uns verabschiedet haben gingen wir nach Hause. Ohne sie würde ich bestimmt vor Langeweile sterben. Zu Hause ging ich erstmal in mein Zimmer, um meine Tütten abzustellen. Neben den blauen Schuhen hab ich mir noch ein schwarzes Kleid gekauft dass mega kurz war und noch ein paar Hosen und Oberteile. Ich nahm noch mein Schmuckkästchen und legte vorsichtig meine Kette hinein. Ich hatte nämlich Angst das die kaputt geht oder dass ich sie verlor. So jetzt musste ich mich aber beeilen. Papa und Ben müssten bald kommen und ich hab noch nichts gekocht. Ich flitzte in die Küche und durchwühlte unseren Kühlschrank.

'' Boah das gibt’s doch nicht. Und was soll ich jetzt kochen?'' regte ich mich auf. Die beiden waren wieder mal nicht einkaufen.

'' Auch egal dann bestell ich einfach ne Pizza.'' ich nahm mir das Telefon und wählte die Nummer von Pizza Hut.

'' Hallo hier Pizza Hut was kann ich für sie tuen'' ertönte es gelangweilt von der anderen Seite. Boah waren die mal wieder freundlich.

'' Ich hätt gern ne Familienpizza mit Salami und Mozarella und das pronto.'' sagte ich und nann noch meine Adresse. Gut dann währe wohl das Abendessen erledigt. Ich ging wieder hoch in mein Zimmer und packte meine Sachen aus. Plötzlich hörte ich es unten leuten. Hmm komisch für die Pizza war es noch zu früh. Wahrscheinlich ist Ben schon früher da. Ich ging nach unten und machte die Tür auf. Doch Niemand war zu sehen. Nur ein Paket lag vor meinen Füßen. Ich hob es auf und lief damit in die Küche, machte es auf und nahm eine Karte heraus.

 

Hi,

Mein Engel.

Hier ist die Tasche.

Hoffe sie gefällt dir.

In liebe

deine Melli.

 

Ich nahm das kleine blaue Täschchen aus der Schachtel. Melli hatte recht die passte ganau zu den Schuhen und wie schön die Tasche doch war. Ich ging wieder hoch und legte sie in mein Regal.

 

 

Es war wieder so heiß doch in diesem Klub war es noch heißer als Draußen. Ich bewegte mich zum Rhythmus der Musik, als plötzlich von oben Wasser auf uns nieder rieselte. Meine ganze Kleidung wurde nass. Aber mich interessierte es nicht.

Ich tanzte einfach weiter. Das sich ein Typ zu mir gesellte bemerkte ich erst als seine Hände auf meinem Arsch lagen. Ich drehte mich einfach, sodass seine Hände mich nicht mehr berührten und ging woanders hin. Jetzt wollte ich nur tanzen. Meine Kleidung klebte an mir und meine Haare auch. Gerade als ich mich umdrehte sah ich wieder den Typen vom Strand. Er stand einfach nur so da und glotzte mich an als währe ich das 8. Weltwunder. Doch dann kam er auf mich zu und drückte mich an sich. ''Du schon wieder Mädchen'' sagte er und seine Stimme war wie Honig für meine Ohren. Ich hatte ja keine Ahnung dass man so reden konnte. Mit seiner Nase wanderte er von meinem Ohr bis zu meinem Kinn und wieder zurück.'' Dieses Mal kommst du mir nicht so einfach davon.'' sagte er und atmete dabei tief ein. Ohh Gott was tat er da nur? Seine Lippen zogen eine heiße Spur von Küssen zu meinen Lippen, doch bevor er sie mit den seinen berühren konnte, wurde ich unsanft nach hinten gezerrt. Plötzlich befand ich mich in irgendeinem Verlies und war auf einem Tisch angekettet. Ein Mann mit einer Freddy Krüger Maske (also bitte) kam raus und hielt ein Skalpell in der Hand.

''Jetzt wirst du dafür bezahlen dich jemals eingemischt zu haben. Alexandra.'' Woher kannte er meinen Namen? Ich versuchte mich zu befreien indem ich mich hin und her welzte. Doch es nützte nicht viel. Er kam näher an mein Gesicht und gerade als er mit dem Skalpell auf mich einstehen wollte wachte ich mit einem Ruck auf. Ich war Schweiß gebadet und mein Herz raste wie verrückt. Ich nahm mir mein Tagebuch und guckte mir das Foto nochmal an. Vorsichtig strich ich mit den Fingerspitzen darüber. Wer bist du nur? Nachdem ich wieder eingeschlafen war, wurde ich von meinem Handy geweckt. Egal wer mich da jetzt anrief ich würde nicht ran gehen. Also vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen und schlief weiter. Doch die Anrufe hörten nicht auf. Es wechselte von meinem Handy zum Haustelefon. Nach dem x-mal stand ich auf und ging, böse wie Satan höchst persönlich zum Telefon.

''Egal wer du bist. Bete dafür dass du mir nie begegnest, denn ich werde dich aufschlitzen wie ein Schwein.'' zischte ich in den Hörer. '

' Ähm ja hallo Alexandra.'' ertönte es von der anderen Seite. Schnell legte ich auf. Das war meine Mutter. Nach dem sie mit ihrem Lover nach München abgehauen ist und uns hier alleine in Hamburg gelassen hat, sprach ich kein Wort mehr mit ihr. Ohjaa sie sollte ruhig ein schlechtes Gewissen bekommen und dafür schmoren. Wieder in meinem Zimmer, sah ich mich im Spiegel an. Gott sah ich scheiße aus. Die Haare standen mir zu Bergen und ich hatte dunkle Ringe unter den Augen.

'' Das kommt davon wenn man in Haüser einbricht und dann Alpträume hat.'' Als unser Telefon wieder klingelte, dachte ich es sei wieder meine Mutter, doch es war jemand viel schlimmeres. Meine Cousine!

'' Warum zum Teufel gehst du nicht ans Telefon. Ich versuch dich schon seit Stunden zu erreichen.''

'' Ja ähmm ich hatte zu tun.'' log ich, dass ich keine Lust hatte ans Telefon zu gehen brauchte sie echt nicht zu wissen.

'' Nun ja wie auch immer. Ich wollte dich fragen ob du für ein paar Tage zu mir kommst. Und was sagst du dazu? Das wird bestimmt lustig.'' quickte sie. Auf gar keinen Fall würde ich zu ihr gehen.

'' Weißt du Lena ich würde ja gern zu dir kommen. Wirklich. Aber ich hab hier sooooooo viel zu tun und ich kann Papa und Ben nicht alleine lassen. Also tut mir echt Leid.''

''Hmmm schade. Aber wenn du es dir anders überlegst ruf mich an. Ja?''

'' Ja mach ich. Tschüss Lena''

'' Tschüssii'' Endlich legte sie auf. Lena wohnt mit ihren Eltern und ihren Zwillingsbruder in Kiel. Ihr Vater ist Anwalt und wie sie wohnt könnt ihr euch ja denken. Diese verwöhnte kleine Ziege machte sich immer lustig über mich. Und ihre Sprüche erst. Manchmal frag ich mich ob Mensche echt so dumm sein können. Doch das allerschlimmste ist, sie versuchte mich immer mit ihrgendwelchen reichen, arroganten und perversen Schnöseln zu verkuppeln. Aber egal. Ich schob meine Gedanken bei Seite und ging in die Küche. Dort machte ich mir ein Schüssel Müsli und fing an zu Löffeln. Ok was soll ich Heute machen?!

 

Einkaufen. In die Bibliothek gehen. Aufräumen.

 

Nach dem Essen spüllte ich meine Schüssel ab und ging hoch in mein Zimmer wo ich mich anzog, die Haare nach hinten band und versuchte mit ein bisschen Make-up meine Augenringe zu verdecken. Dann nahm ich mir meine große Einkaufstasche mitsamt Kreditkarte und ging aus dem Haus. Wir wohnten nicht weit von einem Laden, deswegen ging ich zu Fuß.

Nach 2 Stunden ging ich mit einer mehr als vollen Einkaufstasche zurück nach Hause. Dort packte ich die Einkäufe aus und verstaute alles. So jetzt musste ich in die Bibliothek um mir dort irgendein Buch über Napoléon auszuleihen. Wir würden nächstes Jahr das Thema durchnehmen aber davor muss jeder von uns dieses dämliche Buch lesen. '' Wenn ihr es nicht liest versteht ihr die Lage nicht, in der damals Frankreich war.'' Grrr ich hasse meine Geschichtslehrerin. Ich hatte weiß Gott besseres zu tun als sowas zu lesen. Letztes Jahr mussten wir nämlich ein Buch über die wirtschaftliche Lage in Russland während des 2. Weltkriegs lesen. Ähmm Hallo gehst noch? Jedes Jahr gab uns diese alte Kuh irgendeinen Scheiß zum lesen. Aber egal motzen hilf mir jetzt nicht weiter. Ich muss es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Das schlimmste war nämlich das wir am 2. Schultag ein Aufsatz über das Buch schreiben mussten. Also nahm ich den Bus bis zur Bücherei. Dort ging ich gleich auf die Frau zu, die an der Rezeption saß. '' Hallo. Ich suche ein Buch über Frankreich zur Napoleonszeiten.'' Irgendwie war das falsch ausgedrückt aber ich hab vergessen wie es hieß. '' Im 2. Stock bei den Geschichtsbüchern und neben den Wirtschaftsbüchern.'' die Frau lächelte mich freundlich an. '' Danke'' sagte ich und ging die Treppe hoch.

'' Das gibts doch nicht sagte ich entsezt. Ich hatte das Buch gefunden aber dieses verfluchte Ding hatte 1200 Seiten. Wie sollte ich das jemals lesen. Ok du schaffst das Alex. Mit dem Buch ging ich zum verleih und dann nach Hause. Dort warf ich das schwere Buch auf mein Schreibtisch und machte mich daran aufzuräumen. Nachdem guckte ich noch ein bisschen Fern. So jetzt muss ich aber das Abendessen machen.

 

 

Wir saßen alle am Tisch. Ben beschwerte sich gerade über seinen Chef.

'' Diese fette Wanze sitzt nur rum und hat schiss aufzustehen. Sonst verliert er noch 200gr von seinem wertvollen Körperpolster. ''

'' Und wie war so dein Tag Schatz?'' fragte mich Papa.

''Ach ja... ging so, Lena hat angerufen, ich hab mir ein Buch ausgeliehen und so weiter.'' sagte ich und stach in meinem Essen herum.

'' Was wollte denn Lena?''

''Das übliche''

'' Ich finde du solltest dieses Mal hingehen''

'' Nein Ich will nicht''

'' Ist ja Gut wenn du nicht willst, ist das Ok''

Ich stand auf und ging hoch in mein Zimmer. Dort kritzelte ich noch was in mein Tagebuch. So jetzt gehst los. Ich saß auf meinem Bett und hielt das Buch in den Händen. Nach den ersten 10 Seiten hatte ich genug. Ich kann das nicht weiter lesen. Für Heute wars das.

Dieses mal hatte ich einen Albtraum. Ich war in einem Labyrith voller Spiegel und rannte um mein Leben. In jedem einzelnen Spiegel konnte ich den

Fraddy Krüger- Freak sehen.

''Du entkommst mir nicht Alexandra. Renn so viel du willst, ich krieg dich trotzdem. Und dann...'' Mehr konnte ich nicht verstehen, denn ich spürte eine unglaubliche Schwäche die meinen ganzen Körper durchzog. Nicht mehr im stande auf den Beinen zu stehen, fiel ich mit dem Gesicht vorraus und landete auf einem weichen Untergrund. Nummer 1 der Dinge die mir gleich auffielen war dass der Boden eigentlich hart sein sollte. Nummer 2 Dass ich zwar denken aber meinen Körper nicht bewegen konnte und Nummer 3 dass ich von jemanden hoch gehoben wurde. Kennt ihr diesen Film wo ein Typ bei vollem Bewusstsein operiert wurde sich aber nicht melden konnte, weil er sich nicht bewegen konnte? Tja ich glaub ich weiß jetzt wie der sich gefüllt hatte. Naja hätte. Wenn er wirklich exestieren würde. Es war ja nur ein Film. Ich bekam nur noch mit wie ich ab getragen wurde und wachte dann auf

'' NEIN!!! Das kannst du mir nicht antun'' Ich brach fast in Tränen aus.

'' Tut mir leid Schätzchen aber es geht nicht anders du musst zu Lena'' Papa klang genervt, was ich ihn nicht verübeln konnte. Wir standen hier schon nämlich über einer halben Stunde und diskutierten.

'' Ja aber kann ich denn nirgendwohin außer zu ihr? Du kennst sie doch. Sie ist das böseste und nervigste Lebewesen im ganzen Universum. Wie kannst du mich dann zu ihr schicken. Ich überlebs dort nicht.''

'' Jetzt übertreibst du aber. Ich muss nach Dresden und Ben hat keine Zeit. Ein paar Wochen in Kiel werden dich schon nicht umbringen''

'' Ja aber …''

'' Schluss jetzt. Du gehst. Ende der Disskusion.'' mit diesen Worten drehte er sich um und ging weg. Na toll. Er hatte auch schon mit meinem Onkel telefoniert und alles besprochen. Ich komme morgen mit der Bahn dort an. Und ich habe noch nicht einmal meine Sachen gepackt.

 

 

Seltsame Träume

 

So hier stand ich nun am Kieler Bahnhof und wartete. Eigentlich hätte mich Lena vor einer Stunde abholen sollen. Aber von ihr war weit und breit keine Spur. Zum x-mal versuchte ich sie auf ihrem Handy zu erreichen, doch immer bakam ich die emotionslose Stimme der Mailbox zu hören. Gerade als ich mich dazu entscholoss zu ihr zu Fuß zu laufen sah ich einen protzigen blauen Sportwagen. Mit quitschenden Reifen blieb er vor mir stehen. Das Fenster wurde runter gelassen und ich sah das hübsche Gesicht meiner Cousine. Schnell stieg sie aus und kamm mir mit ihren 12cm hohen Schuhen (von Prada oder so) entgegen. Begeistert fiel sie mir um den Hals und drückte mich an sich.

'' Ohh Alex ich hab dich sooooo vermisst'' kreischte sie mit ihrer hohen Stimme.

'' Ja ich hab dich auch vermisst Lena'' ich versuchte ein überzeugtes Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern und wie es aussah klappte es sogar, denn sie fing an auf und ab zu hüpfen. Auch wenn Lena sehr schön war schlau war sie nicht.

''Komm Alex seigen wir ein ich muss heute noch zum Friseur''. Sagte sie immer noch begeistert und ging auf die Fahrerseite. Skeptisch betrachtete ich meinen Koffer. Der würde nie im Leben in dieses kleine Auto passen.

'' Na komm schon'' drängte Lena. Seufzend zuckte ich mit den Schultern. Was solls. Ich packte meinen Koffer und zog ihn zum Kofferaum. Stirnrunzeln betrachtete ich die Rückseite des Autos genauer und versuchte dabei rauszufinden wo sich der Knopf zum öffnen des Kofferaum befindete. Als ich ihn endlich fand und ihn drückte, sprang er auf und zum Vorschein kam wie nicht anders zu erwarten eine Boxenanlage. Mit Schwung warf ich meinen Koffer darauf und hoffte innerlich das irgendwas kapput ging. Das Schließen der Haube war schwerer als gedacht. Das Mistding wollte einfach nicht zu gehen. Zum letzten mal sammelte ich meine Kraft zusammen und schlug so fest ich nur konnte den Kofferaum zu. Mittlerweile schwitzte ich wie ein Bauarbeiter. Heute war es nämlich unerträglich heiß und ich trug eine Jeans. Jop Alex bei nächten Mal immer den Wetterbericht anschauen. Nicht dass ich vorhatte hier nochmal her zu kommen. Im Auto redete Lena davon wie toll es doch war, dass ich endlich hier bin und dass wir ne menge spaß haben werden. Sie wollte mich eigentlich zum Friseur mitnehmen aber ich verzichtete mit der Ausrede ich sei von der Reise sehr müde. Endich bogen wir in die Einfahrt von ihrem Haus. Ungeschikt stolperte ich aus dem Auto und lief ins Haus. Mein Gepäck würde von dem Dienstmädchen hochgebracht werden. Automatisch schlug ich den Weg zu meinem generellen Zimmer ein. Es hatte sich nicht viel verendert. Das Zimmer war immer noch in blau Tönen gehalten. Das riesige Bett und der Schrank waren an ihrem Platz nur der Schminktisch und das Regal waren neu. Seufzend ging ich rüber zum Fenster und betrachtet die Aussicht die sich mir bot. Das Haus in dem ich war hatte einen riesigen Garten. Und der Ausblick aus meinem Fenster zeigte genau auf die Rosensträucher mit der Hollywoodschaukel. Jop das würden sehr lange Ferien werden. Als ich mich umdrehte bemerkte ich dass meine Sachen schon hoch gabracht wurden. Langsam machte ich mich daran sie einzusortieren. Ich hatte sogar DAS Buch mitgenommen. Nach dem alles seinen Platz gedunden hatte, holte ich mir ein großes T-Shirt aus meinen Kleiderschrank raus und machte mich auf dem Weg ins Badezimmer. Ich hatte natürlich ein eigenes Bad. Langsam streifte ich meine verschwitzten Sachen ab und stellte mich unter das prieselnde Wasser. Meinen Kopf bettete ich an die Wand und verharrte in dieser Position für circa 20minuten. Danach stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab und zog mir das T-Shirt an. Meine Dreckigen Klammotten landeten mitsam Handtuch im Wäschekorb. Zurück in meinem Zimmer schmiss ich mich aufs Bett und schloss die Augen. Ja ich war wirklich müde. Ein bisschen Schlaf würde mir sicher gut tun.

 

Ich wurde von einem uneträglichen gekreische und damit meine ich das von Lena, aufgeweckt. Ich riss erschrocken meine Augen auf. Was war nur passiert? Hastig stand ich auf und hatte wohl zu viel Schwung denn ich fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Mit einem schmerzhaften Bein rappelte ich mich wieder auf und humpelte so schnell ich nur konnte nach unten. Unten angekommen sah ich Lena und ihren Zwillingsbruder Marco. Lena war ganz blass und ihre Hände zitterten ein bisschen. Alles in Einem sah sie aus als hätte sie eine Leiche gesehen, oder in ihrem Fall als hätte Louis Vuitton Ausverkauf und sie wüsste nichts davon.

'' Was ist passiert?'' fragte ich ganz ausßer Atem, eigentlich war ich mir nicht sicher ob man mich überhaupt verstehen konnte so heftig wie ich schnaufte.

'' Nichts... ich hab bloß ihre neuen Pradas meiner Freundin ausgeliehen.'' sagte Marco gelassen und schaute dann gelangweilt zu mir rüber. Oh Oh nicht gut jetzt fehlte nur noch dass sie ihren Therapeuten anrief. Und wie es der Zufall will stand sie schnell auf und holte ihr Handy. Während sie eine Nummer im Adressbuch suchte ging sie in ein Zimmer. ''Ich wusste garnicht dass du kommst'' sagte er und schaute mich mit seinen Haselnussbraunen Augen an.'' Ähmm ja ich bin aber wie du siehst hier'' antwortete ich. Er lächelte leicht und bückte sie ein wenig zu mir nach unten um mich in seine Arme zu schießen

'' Willkommen'' sagte er mir leise ins Ohr.

'' Danke'' sagte ich nur und erwiederte seine Umarmung. Ich löste mich wieder von ihm und schaute ihn mit einem tadelnden Blick an.

'' Also wieso hast du das gemacht?'' fragte ich. Als Antwort zuckte er nur mit den Schultern. Bevor ich aber nachfragen konnte schnitt er mir das Wort ab in dem er sagte

'' Also Alex vielleicht willst du dir noch etwas anziehen bevor wir weiter reden.'' Um seinen Worten nachdruck zu verleihen zeigte er auf den großen Wandspiegel.

Als ich das Mädchen mit den zersausten Haaren und dem Großen T-Shirt erkannte, schoss mir eine Schameröte ins Gesicht und ich versuchte automatisch mein T-Shirt etwas weiter nach unten zu ziehen. Marco schaute auf seine Armbanduhr und als ob es nicht schon schlimm genug wäre sagte er '' Also in einer halben Stunde gibt es essen. Du solltest dich beeilen.'' Wie auf Stichwort zuckte ich zusammen und ging mit eiligen Schritten auf die Treppe zu. Ich hörte ihn hinter mir lachen also sagte ich ''Arschloch''. Dabei lachte er nur noch mehr und sagte

'' Ich weiß dass du mich lieb hast.'' In meinem Zimmer angekommen getrachtete ich mein Bein. Die schmerzhafte Stelle war ein bisschen gerötet aber mehr war da nicht. Seufzend ging ich ins Badezimmer und versuchte das rote etwas das nicht mehr nach Haaren aussah zu bändigen bis sie mir in weichen Wellen über die Schultern fielen. Nachdem ich mich umgezogen hatte ging ich nach unten ins Esszimmer. Was mir als erstes auffiel als ich durch die Tür trat waren meine vornehm angezogenen Verwandten. Neben ihnen sah ich mit meinem Shorts und T-Shirt wie eine Aussenseiterin aus. Meine Onkel und meine Tante begrüßten mich und hießen mich wie zuvor auch Marco herzlich willkommen. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und versuchte dabei so wenige Geräusche von mir abzugeben wie nur möglich. Auf gar keinen Fall wollte ich jetzt auffallen. Brav ass ich meine Suppe und hörte den belanglosen Gesprächen zu, bis sich Lena an mich richtete.

''Alex ich geh heute zu einer Pyjamaparty und du kommst mit.'' stellte sie fest. Alamiert schaute ich hoch und guckte hilfesuchend zu Marco. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf .

''Tut mir leid Lena aber für heute gehört Alex mir. Wir gehen heute ins Temtation und sie hatte schon zugestimmt mitzukommen''. Sagte er und schaute seine Schwester mit einem entschuldigenden Blick an. Erleichtern atmete ich aus und nickte zur Bestättigung nur mit dem Kopf. Lena schien enttäuscht zu sein. Ich fühlte mich schuldig sie verarscht zu haben, denn schließlich bemühte sie sich wirklich es mir recht zu machen.

Nach dem Abendessen fing mich Marco an der Treppe ab und sagte

'' Wir fahren um 10''

'' Ähmm ok. Aber ich bin nicht deine Mutter du musst es mich nicht sagen'' antwortete ich etwas verwirrt. Theatralisch verdrehte er die Augen.

'' Ich meine wir fahren ins Temtation bis dahin solltest du fertig sein. Oder du kannst das T-Shirt von vorhin anziehen.''

'' Heißt das, wir gehen wirklich hin?Aber ich dachte du hast es einfach so gesagt.''

'' Nein hab ich nicht und jetzt geh und zieh dich an'' leicht drängte er mich in Richtung Zimmer.

'' Ok dann bis um 10''

sagte ich nur und verschwand in meinem Zimmer.

 

 

Um viertel nach zehn klopfte es an meiner Tür.

''Komm rein'' sagte ich, denn ich wusste das es Marco war.

'' Wir wollten vor 15minuten fahren'' errinerte er mich.

'' Ja ich weiß aber ich habr meine Ohrringe gesucht.'' ich prüfte nochmal den Lippenstift und drehte mich dann um.

''Und wie seh ich aus?'' fragte ich.

Bewundernd schaute er mich an

''Nicht schlecht Kleine''. Ich hatte ein schwarzes Paillettenkleid an und schwarze Highheels. Meine Haare waren geglättet, sodass sie mir bis zur Brust reichten.

Ich prüfte nochmal kurz mein Aussehen im Spiegel und war im großen und ganzen zufrieden mit mir selbst.

Zum Schluss schnappte ich mir noch meine Handtasche und verkündete:

''Wir können gehen''

Als Antwort hörte ich nur ein gespieltes Hurra.

Schnell liefen wir die Treppen runter und nach draußen.

Vor dem Haus stand sein schwarzer Cabrio.

Wir stiegen ein und fuhren los. Er fuhr wie ein Irrer. Ich meine wieso auf Straßenschilder und Ampeln achten, wenns so viel schneller geht.

Als ich schon dachte, dass ich es nicht mehr überleben werde, parkte er sein Auto und zog mich mit sich in den Club. Das Personal schien ihn zu kennen, denn sie ließen uns ohne irgendwelche Fragen rein. Nachdem wir auch noch in den VIP Bereich reingelassen wurden, konnte ich mich nicht zurück halten zu fragen:

''Sag mal bist so was wie ne Art David Beckham hier oder wieso lassen die dich überall rein?''

''Nein ich seh viel besser aus als er'' erwiederte er grinsend.

'' Ja natürrlich '' Ich wollte meine Stimme ernst klingen lassen doch es gelang mir nicht. Dieser Teil des Clubs war nicht zu vergleichen mit der stinkenden Atmosphere auf der Tanzfläche, auf der sich besoffene und schwitzende Leiber aneinander rieben.

Nein hier war es sauber und gemütlich. Die Wände waren in einer dunklen Farbe gestrichen die ich nicht erkennen konnte. Kleine Tischchen waren an großen weißen Ledersofas angebracht damit man seine Getränke dort abstellen konnte. Ich setzte mich auf eins der Sofas und starrte auf die zuckende Meute unter uns. Eine Wand war aus Glas sodass man einen perfekten Ausblick nach Unten hatte. Ich weiß nicht wie lange ich dort gessesen hatte aber wenn ich hier blieb würde mich das schummrige Licht und das leise Brummen der Musik zum Einschlafen bringen. Langsam rappelkte ich mich auf und teile Marco mit das ich nach unten ging, der jedoch schien es kaum mitbekommen zu haben da er mit einem blonden Mädchen anderweitig beschäftigt war. Als ich die Tür die mich von der Tanzfläche trennte öffnete schlug eine Welle aus Schweis, Alkohol, Rauch und lauter Technomusik ohne Gnade auf mich ein. Ich ging einige Schritte vor und hörte die Tür hinter mir zu knallen.Ein Blick nach hinten sagte mir dass ich nicht so einfach wieder rein kommen würde. Naja ist auch egal da drin war es sowieso langweilig. Entschlossen reckte ich das Kinn hoch und marschierte geradewegs zur Bar. Die Keeper machten hastig die Getränke und servierten sie an irgendwelche Typen. Neugierig neigte ich mich rüber um genauer zu betrachten was sie da mixten.

'' Na Kleines was darfs denn sein?''

Sofort schoss mein Kopf hoch als hätte ich etwas verbotenes getan und betrachtete den Mann hinter der Theke der mich neugierig musterte.

'' Hmm ich weiß nicht.. Irgendwas leckeres?'' Ich schaute ihn fragend an und als Antwort neigte er nur den Kopf und fing an Flaschen zu öffnen und deren Inhalt in ein Metallbecher zu füllen. Währendessen schaute ich mich genauer um. In diesem Club befanden sich größtenteils nur Männer, besoffene alte Säcke. Die Musik war Ohrenbetäubend und bunte Licher flackerten und ließen mein Kleid in vielen verschiedenen Farben leuchten.

'' So bitteschön.'' Der Mann schob mir ein großes Glas mit gelben Inhalt rüber und widmete sich der nächten Bestellung. Vorsichtig nahm ich einen Schluck und ließ ihn ein paar Sekunden im Mund um den Geschmack richtig zu deuten, bevor ich runterschluckte. Da war viel Woka drin, den auch der süße Mangogeschmack nicht ganz vertuschen konnte. Ich nahm das Glas in die Hände und trank es schlückchenweise aus. Der Drink lockerte mich etwas auf und so ließ ich mein leeres Glas an der Theke zurück um auf die Tanzfläche zu kommen. Ich drägte mich an halbnackten Körpern vorbei doch dieses Mal schreckte mich der Gestank nicht zurück. Ich drehte mich im Takt der Musik und ließ dabei meine Haare in verschiedene Richtungen fliegen. Das hier war mein erster Clubbesuch und ich liebte es. Als mich gerade ein Typ antanzte spürte ich ein kribbeln in meinem Rücken so als würde ich beobachtet werden. Ich drehte mich um und starrte auf die schwarze Glaswand über mir. Meine Haare klebten an meinem Gesicht und verdeckten es größtenteils. Das war wahrscheinlich Marco der nach mir ausschau hielt. Ich hob meine Hand um ihm zu winken doch dann wurde ich geschubst und landete somit auf dem schmutzigen Boden. Jemand schob seine Hände unter meine Arme und zog mich somit hoch. Es war Marco. Ohne ein Wort packte er meinen Arm und zog mich mit sich raus an die frische Luft. Als wir an seinem Auto ankamen, blieb er abrupt stehen und drehte sich zu mir um.

''Wieso zum Teufel bist du alleine runter gegangen?''

fragte er. Seine Augen frassen sich förmlich in meine.

''Ähmm ich hab dir gesagt dass ich runter gehe''

meinte ich und verschrenkte dabei die Hände vor der Brust.

''Ich habs aber nicht gehört''

'' Ja das ist nicht mein Problem. Sollte ich vielleicht noch warten bist du mit deiner Schnepfe fertig warst damit ich mich bei dir abmelden konnte? Wer bist du? Mein Vater?''

''Was soll der Scheiß jetzt? Alex ich hab den halben Club nach dir abgesucht. Weiß du eigentlich was passiert wäre, hätte ich dich nicht gefunden? Mein Vater und deiner übrigens auch würden mich köpfen.'' Er warf verzweifelt die Hände in die Luft.

'' Boah das ist mal wieder typisch Mann. Immer nur an sich selber denken.''

Ich provozierte ihn, dass wusste ich aber im Mommnet war es mich sowas von egal.

Gerade als er etwas sagen wollte drehte ich mich um und ging davon.

'' Wohin gehst du?'' fragte er hinter mir

'' Nach Hause'' erwiederte ich und stampfe mit meinen hohen Schuhen die sich deutlich bemerkbar machten weiter.

''Das Auto ist aber hier.'' meinte er verwirrt.

'' Mit dir fahr ich nirgendwo hin.''

'' Aha und wie willst du dann nach Hause kommen?'' fragte er mit gespielten Interesse.

'' Mit dem Bus'' Also wirklich das war doch logisch oder.

''Ähm du weist schon das wir zwei Uhr Morgens haben. Der nächste Bus kommt in vier Stunden.'' Die Situation erheiterte ihn offensichtlich.

Energisch drehte ich meinen Oberkörper in seine Richtung und starrte ihn an.

''Ohh Gott dann lauf ich eben'' ich schrie die Worte förmlich. Erst jetzt bemerkte ich dass ein anderer Typ neben Marco stand.

''Ohh toll du hast Verstärkung mitgebracht. Wieso verpisst ihr euch nicht und lasst mich einfach in Ruhe?'' Ich war so wütend das ich erst jetzt das Gesicht des fremden Jungen musterte. Misstrauisch zog ich meine Augenbrauen hoch und guckte ihn mir genauer an. Irgenwoher kam er mir bekannt vor. Nachdenklich kaute ich auf meiner Lippe und grübelte weiter. Doch lang konnte ich das nicht machen, denn die hässlichen Finger der Müdigkeit griffen nach mir und liesen mich nicht mehr los. Ich spürte wie meine Knie unter mir nachgaben und ich auf den harten Boden aufschlug.

 

Ich machte meine Augen auf und betrachtete mein Umfeld genau. Das war nicht der Parkplatz auf dem ich vor 2 Minuten noch stand. Nein ich war in einem

Krankenhaus. Die Kacheln waren weiß und zum Teil verschmiert mit Blut, das langsam runter lief. Das Licht flackerte auf eine gespentische Art und Weise und überall lagen tote Körper von jungen rothaarigen Mädchen. Ich war ersarrt vor Angst konnte mich keinen Millimeten rühren und keinen Ton von mir geben. Nur meine Augen konnte ich nicht verschließen. Und da sah ich ihn,das war wieder der Spaßt mit der Maske. Gefährlich langsam kam er näher, stieg dabei über die Leichen als ob es Steine wären und ließ mich dabei keinen Augenblick aus den Augen. In der Hand hatte er ein langes Messer von dem Blut runtertropfte. Er verzog seinen Mund zu einem Lächeln und zeigte dabei schwarze verfaulte Zähne. Als er genau vor mir stand hob er sein Messer und leckte das Blut darauf ab. Langsam schritt er um mich und streichte das Messer über meinen Hals.

'' Weiß ud Alexandra du bist mein Lieblingsspielzeug. Ich werde dich langsam töten und es bis auf die letzte Sekunde geniesen.'' Mit diesen Worten rang er das Messer in meinen Rücken und durchtrennte mein Rückenmark.

 

Mit einem spitzen Schrei wachte ich auf betastete panisch meinen ganzen Körper. Ich war unverletzt. Erleichtert atmete ich aus und versuchte mich zu entspannen. Ich schloss meine Augen und versuchte gleichmässig ein und aus zu atmen. Meine Finger ließ ich über die kühle Seide Streichen. Momment mal kühle Seide? Ich machte meine Augen wieder auf und stellte dabei fest das ich in meinem Zimmer lag. Langsam hob ich die Decke hoch und schaute an mir herunter. Dieser Penner! Er hatte mich doch tatsächlich ausgezogen. Ich hatte nur mein Höschen und ein Tanktop an, was ich nicht davor anhatte. Nach dem Stand der Sonne und dem Licht das durch mein Fenster fiel musste es schon Mittag sein. Langsam warf ich die Decke zu Seite und wollte aufstehen, da bemerkte ich meine aufgeschlürften Knie. Mit einem Mal kam die Erinnerrung an den gestrigen Abend zurück. Ich stand auf dem Parkplatz und stritt mit Marco bis mich eine Müdigkeit zu Boden riss die ich nicht erklären konnte. Meine Träume in letzter Zeit waren auch nicht mehr normal. Ich meine wer träumt schon das er von einem verkleideten Freddy Kruger umgebracht wird und das nicht nur einmal. Ich sollte mal zu diesen Woodo Leuten gehen. Ich glaubte zwar nicht an Hexerei oder an übernatürliche Dinge aber einen Versuch ist es Wert. Langsam zwang ich meinen Körper in richtung Bad zu gehen. Dort duschte ich, putzte mir die Zähne und ging dann mit nassen und ungebürsteten Haaren nach Unten um mir was zu Essen zu holen. In der Küche durchwühlte ich den Kühlschrank um irgendwas außer Gemüse, rohen Eiern und einer rose farbener Pampe zu finden was man auch wirklick essen konnte. Da ich nichts fand nahm ich dir Eier und machte mir ein Omlett. Als ich dabei war mir einen Kaffe zu machen hörte ich Schritte hinter mir die an der Türschwelle aufhörten. Ich schaute erst garnicht auf, denn so wie ich jetzt aussah, war ich eine wandelnde Katastrophe mit Augenringen bis zum Kinn.Wahrscheinlich würde sich jeder normalen Mensch bei meiner Anblick in die Hosen machen. Leicht schüttelte ich den Kopf um meine Gedanken zu vertreiben. Natürrlich, als ob es was bringen würde. Vorsichtig nahm ich meinen Kaffe in beide Hände und ging damit zum Tisch. Mr. Ach ich seh viel besser aus als David Beckham kam zu mir rüber und nahm auf einem mir gegenüberstehenden Stuhl Platz. Eine Weile sagten wir nichts. Ich trank meinen Kaffe und er guckte mir dabei zu. Doch ihn schien es nicht zu befriedigen.

'' Wie gehts dir?'' fragte er sanft und berührte dabei meine Hand wie eine fürsorgliche Mutter.

'' Gut'' log ich. Eigentlich ging es mir beschissen. Höchst wahrscheinlich sah ich so schlimm aus wie ich mich fühlte. Garade als er weiter reden wollte wurde die Tür aufgemacht und eine weitere Person gesellte sich zu uns. Ich hob meinen Kopf um zu sehen wer da war. Bei dem Anblick der Person hinter mir fiel ich vom Stuhl und riss dabei meine Tasse mit, deren Inhalt sich auf meinem T-Shirt ausbreitete. Da stand ER.

Schlafmangel

Seine eisblauen Augen musterten mich als wären sie nach irgendetwas auf der Suche.

Die Gefühlt die ich in diesem Moment empfand konnte ich nicht ausdrücken. Es waren Verwirrung, Fassungslosigkeit, Angst und eine eigenartige Wärme die sich zu Einem werden ließen. Das Einzige zu was ich im Stand war, war ihn anzustarren als wäre er der letzte Mensch auf Erden. ER wandte seinen Blick ab und ließ ihn über mein Shirt wandern. Über meiner Brust verharrte er und lächelte dabei. Verwirrt neigte ich meinen Kopf und musste Festellen das man durch mein ehemalig weißes

T-Shirt, das jetzt braun vom Kaffe war, locker meine Brust sehen konnte. Ich hatte keinen BH angezogen, weil ich es nicht für nötig hielt. Kreischend verkreuzte ich meine Arme vor der Brust und stand vom Boden auf um vor dieser peinlichen Situation weg zu rennen. Ich spürte wie meine Wangen ganz heiß wurden und mein Herz wie wild gegen meinen Brustkorb hämmerte. Als ich aus der Küche und hoch in mein Bad rannte, riss ich mir das Shirt vom Leib und betrachtete mich im Spiegel. Meine Brust war vom heißen Kaffee gerötet, meine Haare standen in alle vier Himmelsrichtungen ab und mein Blick glich dem eines Tollwütigen Hundes. Ohh Gott war das peinlich. Ich musste wie ein Irre ausgesehen haben. Doch Moment mal. Erst jetzt erinnerte ich mich an den Typen von Gestern den ich neben Marco gesehen hatte. Ja das war er, kein Zweifel. Na toll wahrscheinlich würde er mich in die Klapse einliefern wollen. Langsam seufzte ich und lief zurück in mein Zimmer wo ich mir dann ein neues schwarzes Top anzog. Im Kleiderschrank fiel mein Blick auf das Tagebuch das aus meiner Wäsche herauslugte. Da erinnerte ich mich wieder was mich beim ersten Anblick so schockiert hatte. Schnell nahm ich das Buch und schlug die erste Seite auf. Da lag das Foto wie immer an der gleichen Stelle, doch ich betrachtete nur das Gesicht des Jungen. Wie konnte es verdammt nochmal sein das der Typ aus der Küche genauso aussah wie der Junge auf meinem Bild. Ich schaute mir das Gesicht des Jungen nochmal genauer an. Nein wahrscheinlich hab ich mich nur verguckt. Ich meine das wäre ja auch ein zu großer Zufall wenn der Typ von gestern und der Kerl aus der Villa irgendetwas gemeinsam haben könnten. Nein. Jetzt lachte ich über meine Dummheit und wie naiv ich doch war. Ich musste mich unbedingt beschäftigen. So viel stand fest. Unschlüssig ließ ich meinen Blick durch das Zimmer gleiten, dabei wurde ich auf das Fette ding auf dem Boden aufmerksam. ''Ohhh Nein'' stöhnte ich gequält. Ich hatte das Buch ganz vergessen. Langsam nahm ich das Buch und legte es auf mein Bett. Auch ich legte mich gemütlich auf den Bauch und schlug die Seite, an der ich stehen geblieben war auf. Gerade als ich anfing etwas zu verstehen wurde meine Tür aufgerissen und ich hörte eilige Schritte die auf mich zu kamen.

 

''Was machst du denn da Alex? Los zieh dich an wir gehen shoppen und dann stell ich dir Stefan vor.'' meinte Lena erfreut und klatschte in die Hände. Ohh yee das hatte mir noch gefehlt. Meinen Blick immer noch auf das Buch gerichtet murmelte ich

''Ich mache Hausaufgaben und kann leider nicht mitkommen.''

'' Doch du kommst mit. Hausaufgaben kannst du auch später machen.''

Sie klang richtig erbost.

'' Ich hab aber auch kein Geld dabei. ''

'' Ich bezahle für dich und jetzt zieh dich an, sonst schleife ich dich SO mit. Sagte sie drohend.

Langsam seufzte ich und riss meinen Blick vom Buch los.

'' Lena ich hab keinen Bock mit dir einkaufen zu gehen.''

Ihre Pupillen vergrößerten sich und sie blähte die Backen auf.

'' Da will ich einmal was mit dir unternehmen und du findest es wichtiger für die Schule zu lernen. Mit Marco bist du ja auch aus gegangen warum also nicht mit mir auch? Du bist doch zu mir gekommen nicht zu ihm.'' Sagte sie und schob dabei ihre Unterlippe wie ein schmollendes Kind vor. Langsam merkte ich wie mein Widerstand zu bröckeln anfing.

 

Nach geschlagenen drei Stunden und jede Menge verbrauchter Nerven später, waren wir auf dem Weg zu Stefan. Naja nicht direkt zu ihm sondern in eines der Hotele das seiner Familie gehörte. Das Hotel vor dem wir hielten war prächtig. Vor dem Eingang war ein großer Viktorianischer Springbrunnen und überall standen griechische Statuen die wunderschöne Frauen zeigten. Wir stiegen aus und Lena übergab den Schlüssel ihres Wagen an den Parkserviceboy. Gemeinsam gingen wir an den Empfang und bekamen dort dann einen Schlüssel, von dem ich keine Ahnung hatte zu welcher Tür er gehörte.

Vor einer Suite blieb Lena stehen und machte die Tür auf. Widerwillig betrat ich den Raum und das was ich sah machte mich sprachlos. Überall standen große Pflanzen, an den Wänden hingen bunte Gemälde und die Böden waren verziert mit teuren Teppichen. Ich hatte Angst Irgendetwas anzufassen, denn dann könnte ich es kaputt machen und würde mein ganzes Leben dafür arbeiten müssen um um es zu erstatten.

Je weiter ich ging desto mehr Antiquitäten bekam ich zu Gesicht. Der Raum schrie förmlich nach Reichtum und gutem Geschmack.

'' Da bist du ja!'' hörte ich und drehte mich nach links, woher ich glaubte die Stimme gehört zu haben. Auf einer Champagner farbener Couch, in dessen Holz kunstvolle Muster und Wölbungen eingeschnitzt waren saß ein Junger Mann. Er sprang auf und näherte sich uns. Sein Haar war dunkel blond und glatt nach hinten gestrichen was ihm sehr stand. Das schwarze Hemd und die Jeans saßen zu gut als das sie von der Stange gekauft sein konnten. Er nahm Lena zur Begrüßung in den Arm. Diese brachte ihr nervtötendes Gelächter zu Tage bei dem ich mich am liebsten übergeben hätte und Begrüßte ihn ihrerseits. Ich strich mir unauffällig über meine Shorts und versuchte die Falte die beim sitzen entstanden ist glatt zu streichen. Neben den Beiden kam ich mir ein wenig neben der Spur vor weil beide perfekt gekleidet waren. Ich habe mich nämlich geweigert ein Kleid zu nehmen und so stimmte Lena mit einem großen Seufzen zu und meinte nur das ich einen besseren Eindruck gemacht hätte, würde ich das Kleid nehmen. Endlich ließen sie von einander ab und richteten dabei ihre Aufmerksamkeit auf mich.

''Das ist meine liebste Cousine Alexandra'' quiekte Lena und strich mir dabei über die Schulter. Stefan baute sich vor mir auf, nahm meine Hand und drückte einen kleinen Kuss da drauf.

'' Mein Name ist Stefan'' sagte er und lachte mich charmant an. Ich war so überrascht das ich überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen bin meine Hand weg zu ziehen.

''Nett dich kennen zu lernen'' Seine Stimme Klang bei diesen kleinen Worten zu freundlich. Ich war mir so ziemlich sicher das er mich nur um den Finger wickeln wollte wie er das bereits bestimmt bei Lena getan hatte.

''Gleichfalls'' sagte ich nur und zog dabei meine Hand weg die er immer noch in der seinen hielt. Seine Gesichtszüge veränderten sich leicht und drückten für einen kurzen Augenblick Überraschung aus. Plötzlich kramte Lena übertrieben hektisch in ihrer Handtasche und zog ihr Handy raus.

''Ohh mein Gott schon so spät, Ich hatte völlig vergessen das ich noch was zu tun habe.'' sagte sie und zog das so übertrieben in die länge. Ich schaute sie nur ausdruckslos an. Lena war schon immer eine schlechte Lügnerin, ja sie log sogar so schlecht wie alte Menschen Sex hatten.

'' Also ich geh dann mal. Amüsiert euch gut. Stefan bringst du Alex danach nach Hause?'' sagte sie und beeilte sich so schnell es eben mit Highheels ging, aus dem Zimmer zu entkommen. Sie ließ mir noch nicht einmal Zeit etwas zu erwidern. Mit diesem Kerl bleibe ich ganz sicher nicht alleine. Gerade als ich ihr folgen wollte, nahm Stefan meinen Arm und zog mich zu sich zurück.

'' Lass sie ruhig gehen, wir können uns ja derweilen anders die Zeit vertreiben'' flüsterte er mir ins Ohr und zog mich näher zu sich. Meine Nackenhaare stellten sich auf und mich überkam die blanke Angst. Ich würde es ganz sicher nicht in diesem Hotelzimmer mit ihm treiben. Ich schuckte ihn weg von mir und sagte mit drohender Stimme:

'' Wenn du mir noch einmal zu nahe kommst sehe ich mich gezwungen dir weh zu tun.''

Sein schallendes Gelächter beleidigte mich und kratzte ganz schön an meiner Würde. Ich ging zwei Jahre lang ins Kickboxen verdammt noch mal. Was hieß das ich sehr vielen Menschen den Arsch versohlen konnte.

'' Es ist wohl schwieriger als ich gedacht hatte. Versteh mich bitte nicht falsch aber ich dachte rothaarige würden ihre Leidenschaft gerne mit anderen teilen.'' sagte er und wirkte nachdenklich. Mir fiel keine Antwort ein die einigermaßen vernünftig wäre, denn im Moment fragte ich mich ob er wirklich so dumm ist oder dachte Dummheit zieht Frauen an und er immer diese Karte ausspielt.

'' Weißt du Alex du bist so anders als Lena, viel temperamentvoller, viel lebendiger, viel lustvoller.'' Jetzt bekam ich wirklich Angst ich musstu zugeben das ich mich von Lena sehr unterschied. Während diese wie eine mini Version von Paris Hillton

aussah, war ich ihre große Pumukel artige Cousine. Sogar meine Sommersprossen schienen nach dem Wort lustvoll über mich zu lachen.

'' Ah komm Stefan jetzt übertreib nicht und spare dir die Mühe, ich werde mit dir eh nicht in die Kiste steigen'' dabei verdrehte ich die Augen und setzte mich auf die Couch auf der er am Anfang saß. Auf einem kleinen Tischchen standen ein paar Flaschen ausländisches Wasser. Ich nahm mir eine und trank daraus ohne auf Stefan zu achten der mir gerade sagte ich solle dies nicht tun. Als ich fertig war schraubte ich wieder den Verschluss zu ließ diese jedoch in meiner Hand.

'' Das war meine'' sagte Stefan.

Verwirrt schaute ich ihn an.

''Du hast doch noch genug Wasser'' antwortete ich und deutete auf die restlichen Flaschen.

''Nein ich meine diese Flasche gehört mir, sie war schon offen'' Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen zeigte er auf meine Hände in denen sich die Flasche befand. '' Ohh tut mir leid. Hier'' sagte ich und warf ihm die Flasche zu. Dieser guckte überrascht, machte dann jedoch den Verschluss auf und legte seine Lippen genüsslich um die Öffnung. Dabei schaute er mir in die Augen und liebkoste langsam den obersten teil der Flasche mit Lippen und Zunge. Ich wusste nicht ob ich mich angewidert oder angemacht fühlen sollte, entschied mich jedoch für das erstere.

'' Gott bist ekelig'' sagte ich laut und verzog mein Gesicht zu einer Fratze. Stefan formte seine Lippen zu einem Lächeln und kam zu mir auf die Couch.

 

Ich muss gestehen das er garnicht mal so übel war, wenn er nicht mal einen auf super cool machte. Er fuhr mich nach Hause und schlug vor das wir Irgendwohin feiern gehen sollten. Da ich aber gestern genug gefeiert habe lehnte ich danken ab und ging ins Haus. Das schwierigste war jetzt Lena nicht über den weg zu laufen. Diese würde bestimmt alles wissen wollen, was ein langes und ermüdendes Gespräch mich sich ziehen würde. Also schlich ich hoch in mein Zimmer und machte die Tür zu. Überraschender Weise war von Lena nicht die geringste Spur was mich freute aber auch misstrauisch machte. Ich zog meine Heels aus legte meine Tasche beiseite und ging wieder raus auf den Flur. Vor Lenas Zimmer blieb ich stehen und machte die Tür einen winzigen Spalt weit auf. Ok der Löwe befand sich nicht in seinem Käfig.. Wo steckte sie denn dann? Ich ging runter in die Küche und machte mir einen Kaffee. Als ich gerade dabei war den ersten Fuß auf die Treppe zu setzten hörte ich es. Das grauenvollste Geräusch im Universum. Das kitschige, mädchenhafte Lachen eines Teenagers, das ein paar Zimmer weiter von mir wohnt. In einer schwungvollen Bewegung drehte ich mich um und folgte dem Lachen. Als ich vor dem Zimmer mit den Fernsehen stand legte ich mein Ohr an die Tür und konnte die geräusche eines Films ausmachen. Ohne nach zu denken öffnete ich die Tür und marschierte rein. Nur um gleich stehen zu bleiben. Auf dem großem braunen Sofa saßen drei Leute, zwei davon waren meine geliebt und geschätzten naja mehr oder weniger, Verwandten und er. Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht und als ich schon wieder gehen wollte hörte ich hinter mir.

'' Ach hi Alex möchtest du dich zu uns gesellen?'' Marco saß ganz außen an der linken Seite und verdrehte seinen Kopf in meine Richtung. Als er dies sagte drehte sich SEIN Kopf und der von Lena auch in meine Richtung. Die letztere sprang auf und zog mich zu sich auf Sofa, sodass ich zwischen ihr und Marco saß. Während Lena auf mich einredete und mich mit Fragen löcherte spürte ich seinen Blick auf mir, worauf ich mich umdrehte. Seine Lippen waren zu einem Grinsen verzogen und seine Augen bohrten sich in meine. In diesem Augenblick schien die Welt still zu stehen und Lenas geschwaffel hörte endlich auf. Ich spürte wieder wie meine Wangen rot wurden und riss mich schnell von seinen Blick los. Später tauschte ich mit Marco Plätze was eine Erlösung war und Lena widmete ihre Aufmerksamkeit IHM. Um ehrlich zu sein ich hatte keine Ahnung welchen Film wir anschauten und nach einer Weile schloss ich nur für einen kurzen Moment meine Augenlider um diese Auszuruhen.

 

Meine Ruhe wurde durch große Hände gestört die sich unter mich schoben und mich hoch nahmen. Meine Arme und mein Kopf hing schlaff herunter, sodass dieser gegen etwas hartes gebettet wurde. Ein leises unwohliges Stöhnen entrann sich meiner Kehle und ich kuschelte meinen Kopf mehr an das mysteriöse Harte.

 

Mein Kopf lag auf dem Tisch neben meinem Heft. Der Lehrer der vorne stand und versuchte uns etwas bei zu bringen war kein deut mehr motiviert als ich. Ich ließ meinen Blick über die Klasse wandern. Nici und Melli sahen wie immer fabelhaft aus sogar in dieser grässlichen Schuluniform. Sie trugen unsere Ketten und sogar meine zierte meinen Hals. Und weil ich keine Lust mehr auf den Unterricht hatte zog ich mir meinen roten Mantel an und ging raus. Meine Klasse und der Lehrer winkten mir zum Abschied zu und wünschten mir viel Spaß. Draußen war es kühl. Leiser Schnee fiel von oben herab auf die Erde und bedeckte diese mit einer weißen Decke. Ich setzte mich auf eine der vielen Bänke die im Park standen und betrachtete wie die Bäume langsam vom Schnee bedeckt wurden. Es schien als würde ich das Bild und die Ruhe des Ortes zerstören durch meinen auffälligen roten Mantel.

''Wunderschön'' hörte ich neben mir und drehte mich um. Er stand neben meiner Bank und schaute mich an. Seine Lippen waren leicht geöffnet und in seinen Haaren verfingen sich ein paar Schneeflocken.

'' Ja '' antwortete ich.

Er kam auf mich zu und zog mich vorsichtig und leise von der Bank hoch. Sein Körper war so stark und groß das ich mich dagegen lehnte und mit meinen kühlen Fingern über das Leder seiner Jacke strich. Er drückte mich leicht von sich und legte sein Hände auf meine Wangen. Seine heiße Haut brannte an meiner kühlen.

'' Oh Mädchen was machst du nur mit mir '' flüsterte er und legte seine Lippen auf meine. Und wieder brannte meine Haut. Mein Herz schlug so stark gegen meine Brust, dass ich befürchtete es würde raus springen. Er schob seine Hände in meine Haare und zog daran, wanderte weiter über meinen Hals, meine Brust , umfasst meine Taille und hob mich hoch. Wie von selbst legten sich meine Beine um seine Taille. Er trug mich zu einem nebenstehenden Baum und lehnte mich gegen diesen. Meine Arme legte ich um seinen Hals und zog ihn näher an mich. Viel zu schnell beendete er den Kuss und versuchte sich lachen aus meinen Armen und Beinen zu lösen. Ich schaute ihm in die Augen und bemerkte dabei das sich etwas im Hintergrund ändert. Der Schnee der vorher rein weiß war, veränderte sich. Es fielen stattdessen rote dicke Flocken und bedeckten alles. Eine von ihnen landete auf seiner Stirn und verwandelte sich in Blut, das jetzt runter an seiner Schläfe ran. Panisch schaute ich um mich herum und stellte mit Entsetzen fest, dass der rote Schnee schmolz. Blut, egal wo man hinsah alles war Blutbedeckt. Mit zitternden Fingern versuchte ich ihm die dünne Spur Blut weg zu wischen. Als ich es jedoch berührte, wickelte sich die dünne Spur wie ein Faden um meinen Finger und schien in meine Haut einzudringen. Fassungslos stolperte ich nach hinten und fiel.

 

 

Als ich meine Augen aufschlug saß ich aufrecht in meinem Bett. Mein Herz schlug in einem wildem Rhythmus und meine Hände zitterten immer noch. Ich atmete tief ein um mich zu beruhigen. Mein Wecker sagte mir, dass es noch zu früh war und ich wieder schlafen sollte. Das leise Klopfen an der Tür lenkte mich ein wenig ab und ich bat die Person herein. Ich erkannte meine eigene Stimme nicht mehr, so zittrig und hohl war sie.

''Alles ok?'' fragte mich Marco als er reinkam?

'' ich habe dich schreien gehört''

'' Ja alles in Ordnung ich habe nur schlecht geträumt''. Erwiderte ich und versuchte zu lächeln.

'' Wenn du was brauchst sag Bescheid'' sagte er und verschwand wieder durch die Tür. Wieso war er überhaupt noch wach wir hatten vier Uhr. Als ich an mir runter schaute bemerkte ich das ich noch meine Kleidung trug, was komisch war, denn Marco, der mich wahrscheinlich ins Bett hoch getragen hatte, zog mich sonst immer aus und genierte sich dabei kein bisschen. Seufzend ließ ich mich zurück ins Bett fallen und fiel in einen traumlosen Schlaf.

 

 

Heute war das Haus angenehm still und leer, denn alle sind verschwunden um irgendwelche Sachen zu erledigen. Da ich nicht aus der Reihe treten wollte entschied ich mich in die Sonne zu legen. Meinem Käse bleichen Teint würde es sicher gut tun. Der Garten hinter dem Haus war ideal dafür und da ja Niemand zu Hause war konnte mich da auch Niemand stören. In Lenas Bikini, hoffentlich bringte sie mich dafür nicht um, lag ich auf der Wiese und lauschte dem fröhlichen Gezwitschere der Vögel. Kaum das ich merkte wie meine Augenlider immer schwerer wurden, nickte ich auch schon ein. Es war doch unglaublich wie viel ich in letzter Zeit schlief.

Ich wurde von einem Herzergreifendem, gequältem Schrei geweckt. Müde machte ich meine Augen auf und musste nach ein paar mal blinzeln feststellen das Lena neben mir stand.

''Was ist denn?'' Fragte ich müde und gähnte dazwischen.

''Was hast du an?'' fragte mich diese und zeigte mit ihrem ausgestrecktem Zeigefinger auf mich.

''Achso das.. Ich hatte keinen Bikini dabei, also habe ich mir deinen geliehen'' erklärte ich ihr und zuckte dabei mit den Achseln als ob es keine große Sache wäre.

'' Dieser ist aus der neusten Sommerkollektion und du liegst mit ihm auf dem Gras.''

erwiderte Lena panisch. Ich hatte das Gefühl das sie gleich in Ohnmacht fällt, so blass war ihre Haut. Als ich an mir herunter schaute bemerkte ich ein paar grüne Stellen, die man aber bestimmt mit waschen raus kriegen würde.

'' Ok Lena komm lass uns ins Haus gehen. Du musst dich hinsetzten'' sagte ich und leitete sie zurück in ihr Zimmer.

''Warte hier ich ziehe mich kurz um und dann komme ich wieder.''

Lena saß auf ihrem Bett und plapperte irgendetwas von 700€.

''Alex?'' hörte ich hinter mir und drehte mich um.

''Ja?'' fragte ich zurück und stellte fest das Marco hinter mir stand. Er guckste verwirrte und fragte:

'' Ist das nicht Lena ihrer?''

'' Ja'' antwortete ich wieder und verdrehte die Augen. Als ob ich mir jemals so etwas kaufen würde.

Er sog hörbar die Luft ein und sagte dann:

'' Du böses, böses Mädchen'' seine Stimme klang dabei so übertrieben entrüstet das ich fast gelacht hätte.

''Deswegen ist sie also Hals über Kopf in den Garten gerannt.''

Als Antwort drehte ich ihm den Rücken zu und ging weiter.

'' Hey warte ich wollte dich fragen ob die heute Abend schon was vorhast?'' beieilte er zu sagen.

'' Ich bin an einem Ort wo ich so gut wie Niemanden kenne, was sollte ich denn schon vorhaben?'' gab ich als Antwort.

'' Alles klar wir fahren um elf und zieh dir besser eine Hose an.'' gab er von sich und verschwand dann bevor ich widersprechen konnte.

 

Nun da Lena nicht mehr mit mit redete, hatte ich viel mehr Zeit für andere Dinge. Ich rief meine Mädels an und quatschte ein bisschen mit ihnen. Ich rief meinen Bruder Ben an und fragte wie es ihm ging. Ich rief eigentlich fast so gut wie Jeden an. Mein Finger hielt über der Telefonnummer meiner Mutter inne und ich erstarrte. Nein sie würde ich nicht anrufen, ganz sicher nicht. Sie hat es verbockt und das ganz eindeutig.

Ich spürte wie meine Augen anfingen zu brennen und steckte mein Handy sofort weg. Sie verdiente meine Tränen nicht, denn sie wollte uns nicht mehr, mich nicht mehr. Hör auf Alex, sei stark ermahnte ich mich. Mein innerer Kampf wurde durch Marco gestört der in mein Zimmer rein platzte.

'' Ich wusste das du bockig sein wirst, deswegen bin ich hier um dich dazu zu bringen dich fertig zu machen.'' stellte er fest und guckte mich dabei von oben an.

'' Ich will nicht'' brummte ich als Antwort und drehte mich weg von ihm.

 

Ich fragte mich jedes Mal wie er mich immer dazu brachte zu zustimmen. Ich saß wieder in seinem Auto, fertig gerichtet und in Jeans. Er parkte an einen Ort den ich nicht kannte und der mir ziemlich menschenleer erschien.

''Wo sind wir hier?'' fragte ich ihn beim aussteigen.

Als Antwort zeigte er nur auf den Wald vor uns und meinte ich solle ihm folgen, weil ich mich sonst verlaufen würde. Kaum zu glauben aber wir gingen wirklich durch den Wald und das nachts. Am liebsten würde ich mir selber auf die Schulter klopfen, weil ich mich für flache Schuhe entschieden hatte. Als wir den Wald endlich hinter uns ließen kamen wir an einem hübschen See an an dem doch tatsächlich eine Party war. So was sah ich zum ersten Mal. Eine Party umgeben vom Wald. Marco ermahnte mich, nicht soviel zu trinken und jetzt verstand ich auch warum er mich mitgenommen hatte. Weibliche Begleitung war in der Minderzahl.

Ich ging zu dem Tisch mit den Flaschen und holte mir ein Bier. Eine Party auf der man niemanden kannte, war schon echt blöd. Also machte ich das was Jeder tun würde, ich holte mir ein paar Flaschen Bier und Malibu und setzte mich ans Wasser. Dort steckte ich meine Füße rein und genoss das kühle Wasser um meine Waden.

Ich spürte wie ich einen Schubser bekam und fiel ins Wasser.

Fast glaubte ich zu ertrinken und spätestens jetzt war ich mich sicher das ich betrunken war, denn ich war eine ausgezeichnete Schwimmerin. Ich spürte hinter mir starke Arme und das mich jemand aus dem Wasser holte. Als ich mich umdrehte um mich bei meinem Retter zu bedanken blieben mir die Worte im Hals stecken.

'' Du...''

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meinen Mädels die mich immer auf neue Ideen bringen

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