Episode 5: Was damals geschah
Gabrielle war sichtlich geschafft. Seit der Eröffnung des Bordell Türkis, hatte sie keine Freizeit mehr und als Geschäftsführerin war ihr das auch in naher Zukunft nicht mehr vergönnt. Zip hatte sich tagelang nicht mehr blicken lassen. Auf ihn war kein Verlass. Doch vergessen würde Gabrielle nicht, nochmal mit ihm über den Rucksack und das Koks zu sprechen. Als die Polizei am Eröffnungstag herein geschneit kam, war es echt knapp geworden. Kendrix war tagelang ausgefallen, sodass Gabrielle oft hinter der Bar stand und auch noch abends arbeiten musste. Sie kam morgens immer als Erste und sagte den Putzfrauen, was zutun war. Michaela kümmerte sich weiterhin um die Zimmer, die nach einigen Tagen nicht mehr annähernd so aussahen wie vor der Eröffnung. Gabrielle hatte soviele Aufgaben auf ihrem Tagesplan, dass sie wirklich nicht mehr nachkam. Snacks und Getränke mussten bestellt werden, Werbung musste gemacht werden, am Empfang musste jemand stehen, die Zimmer mussten top hergerichtet sein und auch bei Benutzung nicht auseinander fallen. Reperaturen waren das größte Problem im Bordell Türkis. Betten krachten, Spielzeuge aller Art landeten deformiert im Müll und scheinbar deckte sich auch jeder Kunde mit Kondomen ein, wenn er das Zimmer verließ, denn die waren an jedem Abend der Woche leer. Doch das Bordell Türkis lief gut. Die Zimmer waren abends immer besetzt. Geöffnet wurde bereits um 18.00Uhr und vorher musste alles erledigt werden, was anstand. Eine Vertretung konnte sich Gabrielle noch nicht leisten. Als sie gerade dabei war, die Snacks aufzufüllen, kam Felix herin und hielt ihr einen Zeitungsbericht hin. "Der lag in Zips Rucksack, als die Polizei da war! Er hatte überhaupt kein Koks dort versteckt! Er hat dich angelogen und uns alle verarscht! Stattdessen lag ein Bericht drin von dem Unfall deines Mannes! Ich dachte immer du seist Schuld daran gewesen? Hier steht allerdings kein Wort über die mordene Ehefrau, sondern Zip's Gesicht ziert die Titelseite! Was ist damals denn wirklich geschehen?". Gabrielle war kreidebleich. "Felix darüber möchte ich jetzt nicht reden! Schlimm genug, dass mein Mann tot ist!". Doch Felix gab so schnell nicht auf. "Gabrielle ich weiß, dass du damals den Unfall verursacht hast! Wie kann es sein, dass Zip dafür in den Knast musste? Ist das der Grund warum er auch hier arbeitet? Ich habe mich so oft gefragt, warum du jemanden wie ihn hier arbeiten lässt! Er ist tagelang nicht da, unzuverlässig, bezahlt seinen Teil der Miete immer viel zu spät und trotzdem verzeiht die Geschäftsführerin ihm alles, was er tut oder sagt! Merkwürdig, oder?". Gabrielle schaute Felix nicht mehr an. Sie schwieg erst ein paar Sekunden und wirkte plötzlich extrem angespannt. "Es stimmt! Ich war damals der Verursacher des Unfalls! Zip saß allerdings mit im Auto, als es passierte!". Felix wunderte sich darüber sehr, was Zip im Auto verloren hatte. "Ich dachte, ihr wart damals unterwegs in euren Urlaub, um eure Ehe wieder aufzufrischen? Warum war Zip im Auto?". Gabrielle's Farbe wechselte von weiss zu rot. "Ich hatte was mit Zip! Das war ja auch der Grund, warum es in meiner Ehe nicht mehr lief! Ich hatte mir fest vorgenommen, das mit Zip aber rechtzeitig zu beenden, damit die Ehe nicht den Bach runter ging! Das klappte auch soweit ganz gut bis zu jenem Tag!". Felix hielt ihr nochmal den Bericht hin und wollte nun endlich wissen, was es damit auf sich hatte. "Mein Mann wusste nichts von unserer Affäre! An dem Tag fing Zip plötzlich an auf dem Rücksitz an mir herum zu fummeln und das bekam mein Mann auch mit! Als er sich nach hinten drehte und das sah, kam er ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum! Er war sofort tot!". Felix schüttelte den Kopf. Seine Meinung über Gabrielle war gerade stark gesunken. "Du fummelst mit nem Kerl rum, während dein Mann mit dir grad dabei ist in Urlaub zu fahren?". Felix wusste nun genau, was der Bericht bedeutete. "Und als die Polizei Fragen gestellt hat, wars dann einfach Zip Schuld! Der hatte ja sowieso schon vorher oft gesessen, da würde ein weiteres Mal bei guter Führung ja nichts ausmachen! Das ist ja abartig!". Gabrielle schämte sich sichtlich dafür. Ihr Mann war gestorben, weil sie auf dem Rücksitz nichts Besseres zutun hatte, als mit Zip eine Nummer zu schieben und dieser das dann natürlich mitbekam. "Ich glaube ich hätte das lieber doch nicht gewusst Gabrielle! Ich geh jetzt erstmal ins Internet und kümmere mich um neue Werbung! Das muss ich erstmal verdauen!". Gabrielle blieb kreidebleich hinter der Bar zurück und einige Tränen kullerten an ihrer Wange entlang. Sie fühlte sich beschämt, beschmutzt und verletzt. Und nun war sie hier. Arbeitet mit Zip zusammen, als wäre niemals was gewesen. Sie muss ihn in ihrer Nähe ertragen, obwohl sie genau das kaum kann. Doch sie war ihm etwas schuldig, da er nicht nur für sie ins Gefängnis gegangen war, sondern sich dort auch noch mit HIV infiziert hatte im Knast. Seine Strafe für den Unfall hatte er in gleich zweierlei Hinsicht bekommen. Doch Gabrielle war niemals verurteilt worden wegen ihrem Mann oder dem, was Zip alles wegen ihr durchgemacht hatte. Sie trug eine Schuld auf ihren Schultern, die sie niemals mehr abtragen konnte. Für immer.
Episode 6: Probleme eines Zimmermädchens
Gabrielle hatte sich nach einigen Tagen wieder etwas beruhigt und seither mit Felix nie mehr darüber gesprochen. Er wusste nun aber Bescheid und Gabrielle hatte das Gefühl, dass dies ihre Beziehung auf lange Sicht verändern würde. Sie hoffte allerdings das Gegenteil. Zip hatte sich seit einer Woche nicht mehr sehen gelassen. Seit der Eröffnung war er kaum noch da gewesen. Warum machte sie sich eigentlich Sorgen um ihn? Den Streich mit dem Koks würde sie ihm so schnell nicht vergessen. Was hatte er nur mit diesem dämlichen Zeitungsbericht erreichen wollen? Dass die Polizei den Fall erneut aufrollt? Vielleicht. Jedenfalls war sie sehr froh darüber, dass Zip nicht oft vorbei schaute. Heute Morgen stand jedenfalls ein Gespräch mit Michaela an und die kam pünktlich ins Büro geschneit. "Gabrielle ich weiss wieviel du um die Ohren hast, aber ich bräuchte mal zwei Minuten dein Gehör! Ich liebe meine Arbeit als Zimmermädchen, aber was die Kunden und auch unsere Mädchen alles hinterlassen ist einfach widerlich und unzumutbar für eine Reinigungskraft wie mich!". Michaela hatte dies noch im Stehen gesagt und nahm einmal tief Luft, bevor sie sich setzte. "Was hinterlassen sie denn?", fragte Gabrielle und wollte es gar nicht wirklich wissen. "Ich finde es ja schon widerlich darüber zu reden! Also zum Beispiel fand ich gestern ein zugeschnürtes Kondom! Das wäre ja soweit noch ganz passabel, aber der Name des Kunden stand drauf mit einem Smiley und einem Gruß an die "Putzfrau"!". Gabrielle musste kurz grinsen und wurde dann wieder schnell ernst. "Was? Ehrlich?", fragte sie etwas ironisch. "Nun dann haben die sich eben einen Spaß erlaubt! Das musst du wegstecken, wenn du in einem Bordell aufräumst!". Michaela war fassungslos. "Das war ja noch nicht alles! Heute Morgen war das benutzte Kondom um ein 2 Euro Stück gewickelt! Findest du das auch lustig? Um an das Trinkgeld zu kommen, musste ich es erst entschnüren!". Gabrielle lachte laut los und brauchte ein paar Sekunden, um sich zu fangen. "Ohje ohje! Na gut ich werde den Mädchen sagen, dass sie das Trinkgeld direkt an sich nehmen sollen oder wir etwas aufstellen, worin es aufbewahrt wird!". Michaela war immer noch auf der Suche nach Luft und Gabrielle amüsierte sich köstlich. "Mit sowas muss man hier rechnen! Was meinst du, was Kendrix hinter der Bar so erlebt? Der geht es nicht besser! Letztens kam einer fast nackt aus einem Zimmer und zeigte ihr seine Latte Macciato!". Michaela war erst etwas verdutzt. "Was? Wie denn das?". Gabrielle lachte erst kurz und begann dann zu erklären:"Ja der hatte sich mit schwarzem Edding "Macciato" drauf geschrieben und Kendrix dann sein Teil hingehalten! Verstehst du? Seine "Latte Macciato"!". Michaela überlegte kurz und musste bei der Vorstellung plötzlich laut anfangen zu lachen. "Achso!", kicherte sie. "Ok dann geht es Kendrix ja wirklich nicht besser! Wie geht es ihr denn? Wie gut, dass Zip die letzten Tagen nicht da war! Er tut ihr nicht gut!". Gabrielle nickte und vermied weiter über Zip zu sprechen. "Hör mal ich hab noch viel zutun! Wenn was ist, hab ich aber immer ein offenes Ohr!". Michaela bedankte sich und verließ das Büro. Zutun hatte sie wirklich noch viel. Sie genoss im Moment jeden Augenblick, in dem sie alleine war. Sie hatte allerdings die Befürchtung, dass Zip schon bald wieder hier auftauchen würde und sicherlich wieder für Ärger sorgen würde. Und dann war da noch das große Fragezeichen über ihrem Kopf, ob er Kendrix infiziert hat, als er sie verbinden wollte. Ahnte er es und kam deshalb nicht mehr zurück? Vielleicht hatte er in einem Moment vergessen, dass er an Aids leidete und wollte nur helfen? Und jetzt kam ihm der Gedanke, was er damit eventuell angerichtet hatte? Gabrielle hatte einfach kein gutes Gefühl im Bauch.
Episode 7: Kreaturen der Nacht
Am Abend brummte der Laden wieder gewaltig. Manche Freier mussten an der Bar warten, bis ein Zimmer frei wurde. Je nachdem, was man alles von einem Mädchen haben wollte, musste man zusätzlich blechen. Jede Schweinerei kostet extra. Kendrix hatte Einiges zutun an der Bar und flirtete mit einem Gast, der bereits öfters im Bordell Türkis Gast war. Er hatte es scheinbar auch mehr auf Kendrix abgesehen, als auf die Mädchen in der 2.Etage. Kendrix gab ihm allerdings immer wieder zu verstehen, dass sie keine Nutte ist, die hier mal eben über den Tresen hüpft! Doch sein Interesse schien auch nicht in einer Nacht zu liegen, sondern in mehr! Für Kendrix gab sowas mit einem Gast überhaupt nicht in Frage! Die "Kreaturen der Nacht", wie sie die Kunden nannte, die abends spät im dimmernen Licht herein kamen, waren nichts für sie. Sie lernte lieber die Männer am Tage kennen, die man sich auch im Hellen ansehen könnte. Michaela war heute Abend im Eingangsbereich eingeteilt und pendelte immer zwischen den Zimmern und dem Eingangsbereich hin und her. Gabrielle hatte sich schon überlegt, eine weitere Person einzustellen, die dann den Empfangsbereich ganz übernimmt, da die Pendlerei zwischen zwei Jobs für Michaela äußerst anstrengend wurde und sie wirklich nicht gerne das Gesicht am Eingang war. Die versauten Witze der Männer ekelten sie einfach nur noch an. Sie konnte über sowas nicht lachen, aber sie half Gabrielle an diesem Abend aus, um den Laden am Laufen zu halten. Als eine Zeit lang niemand Neues herein kam und sie grade nicht in den Zimmern gebraucht wurde, griff sie nach ihren Zigaretten und zog sich ihre Jacke an. Draußen vor dem Eingang war es recht kühl und es fuhr auch grade kein Auto vor. Diese Gelegenheit nutzte sie, um in Ruhe und voller Genuss eine zu rauchen. Sie paffte den Rauch in die Luft und schaute in den dunklen Nachthimmel. Rechts und links vom Bordell Türkis waren kleine Waldstücke, direkt davor der Parkplatz, den man von zwei Seiten vorne an der Hauptstraße anfahren konnte. Das Bordell Türkis lag nicht direkt in Köln, sondern zwischen zwei kleinen Dörfern abseits von der großen Stadt. Von drinnen konnte man die gedämpfte Musik hören und das Geräusch vom Computer im Eingangsbereich, der soeben eine Email empfangen hatte. Michaela warf die Zigarette auf den Boden, zertrat sie und eilte zum PC. Ihre Jacke warf sie über den Stuhl, nahm Platz und begann zu lesen. "Schau mal, wer vor der Tür steht!". Michaela gefror das Blut. Wer hatte ihr das geschrieben? Von wem kam diese Email? Michaela schaute kurz nach draußen und wieder zurück. Die Eingangstür stand weit offen, aber niemand stand auf dem Parkplatz, soweit sie das sehen konnte. Wieder bimmelte es und eine neue Email öffnete sich. "Ja schau ruhig raus! Ich bin links von der Tür!". Michaela schaute erneut nach draußen. War das Zip, der sie gerade verarschte? Wollte er ihr einen Schrecken einjagen? "Zip lass den Scheiß!", rief sie nach draußen und löschte beide Emails. Doch eine neue Email öffnete sich nur wenige Sekunden später. "Wer ist Zip?". Michaela hatte genug. Ruckartig stand sie auf, ging zum Eingang und schaute auf den Parkplatz. Niemand zu sehen. Sie schaute nach links und nach rechts. Auch hinter den Autos war niemand zu sehen. Es saß auch niemand drin. "Hallo? Zip wenn du denkst, dass du mir damit Angst machen kannst, dann hast du dich geschnitten! Hör auf mir den ganzen Abend diese scheiss Emails zu schicken!". Michaela hatte genug. Sie ging wieder nach drinnen, löschte auch die dritte Email und wollte Gabrielle davon erzählen, als es wieder bimmelte. Diesmal allerdings dreimal. Erst wollte sie ja gar nicht mehr zurückgehen und sie lesen, doch irgendwas hielt sie auf und weckte ihre Neugier. Die drei neuen Emails enthielten jeweils nur ein Wort. "Schau", "mal", "raus". Michaela schaute wieder zum Eingang, aber sie konnte nichts sehen. Wieder bimmelte es zweimal. "Komm", "raus". Sie nahm ihre Jacke an sich, löschte die ganzen Mails und ging vorsichtig zum Eingang. Mittlerweile hatte sie es mit der Angst zutun bekommen. Sie glaubte auch nicht mehr, dass Zip dahinter steckte. Sie hoffte nur, dass es sich dabei um einen widerlichen Fetisch eines Kunden handelte, der ihr jetzt wahrscheinlich im Tütü entgegen kam. Sie trat nach draußen und schaute zuerst nach rechts. Nichts. Als sie dann nach links schaute, wurde ihr sofort schwarz vor Augen und sie bemerkte noch einen heftigen Stoß, bevor sie ohnmächtig wurde. Sie musste auf den Boden gefallen sein und sie hatte ein widerliches, grunzendes Geräusch gehört. Nur wenige Augenblicke später wachte sie auf. Immer noch lag sie vor dem Eingang und bisher hatte ihren Sturz auch noch niemand von drinnen bemerkt. Es waren höchstens 1-2 Minuten vergangen. Ihr Schädel brummte. Erst schaute sie in den dunklen Himmel und beobachtete mindestens eine Minute die Sterne. Dann drehte sie sich nach rechts zum Parkplatz und ihre Nervenbahnen zuckten von Kopf bis Fuß. Eine Gestalt von gut 2 Meter Größe und gebückter Haltung verschwand noch in letzter Sekunde über die Hauptstraße in den Wald. Es hatte sehr lange Beine und Arme. Mehr konnte Michaela nicht mehr sehen. Sie blieb noch mindestens 5 Minuten liegen, bevor sie langsam wieder aufstand und zurück zum PC humpelte. Neue Emails hatte sie nicht bekommen. Gegen den Kopfschmerz nahm sie eine Tablette ein und rief Gabrielle sofort im Anschluss im Büro an. "Kommst du bitte mal nach vorne? Ich muss dir unbedingt was erzählen!". Als sie aufgelegt hatten, durchfuhr Michaela ein ganz seltsames Gefühl. Irgendwas war mit ihr geschehen. Was immer diese Gestalt war, es hatte links direkt neben dem Eingang gestanden und sie getreten. Was in den 2 Minuten danach geschehen war, wusste sie nicht mehr, aber es war nach dem Aufwachen noch vom Parkplatz gelaufen. Als Gabrielle die Geschichte über die Emails und den Vorfall gehört hatte, wollte sie sofort die Polizei anrufen. Doch Michaela wollte das nicht. "Wenn wir die Polizei holen, werden die mich für bescheuert halten! So einen Quatsch wird mir doch niemand glauben! Die werden mich abtransportieren in die nächste Irrenanstalt und dann bin ich den Job hier auch los!". Gabrielle schaute sich draußen nochmal um, aber es war niemand mehr zu sehen. "Wenn du nochmal solche Emails bekommst, gehst du nicht mehr raus, sondern rufst sofort bei mir an! Ich nehme ja immer noch an, dass Zip uns einen Streich spielt! Er hat sich sicherlich verkleidet und heckt irgendwas aus!". Gabrielle ließ den Vorfall damit auf sich beruhen, aber Michaela fühlte es ganz deutlich. Etwas ging in ihr vor. Und es würde bald zum Ausbruch kommen.
Episode 8: Kai
Am kommenden Tag war Gabrielle wieder in aller Früh auf den Beinen, als Felix plötzlich mit Begleitung vor ihr stand. "Guten Morgen Felix! Was kann ich für euch zwei tun?". Felix grinste über sein ganzes Gesicht und stellte den jungen Mann an seiner Seite als Kai vor. "Hallo Kai! Nett dich kennenzulernen!", sagte Gabrielle kurz angebunden, da sie sehr im Stress war und keine Zeit hatte, sich mit dem hundertsten One Night Stand von Felix zu unterhalten. "Gabrielle ich will dich auch gar nicht lange stören, aber Kai wollte dich etwas fragen!". Musste das wirklich sein. Gabrielle kochte innerlich, da sie so schon nicht nach kam und immer wieder aufgehalten wurde. "Was gibts Kai?". Felix ermutigte ihn etwas zu sagen, da er selbst erst keine Worte fand. "Na gut dann rede ich für Kai! Er wollte fragen, ob er hier arbeiten kann! Du hast doch gesagt, dass wir Verstärkung brauchen und das eine neue Zimmer nun fertig ist, um noch mehr Kunden zufrieden zu stellen! Er hat vorher auch in einem Bordell angeschafft und ist zusätzlich noch ein Anreiz für Frauen und Männer, da er wie ich bisexuell ist!". Gabrielle wusste erst gar nicht, was sie sagen sollte. "Ein Mann als Anreiz für Frauen? Wir haben hier keine weiblichen Kunden, das weißt du doch! Ich weiss nicht, ob es für einen Mann Bedarf gibt, hier zu arbeiten! Die Männer, die hier hinkommen, sind alle hetero! Das kann ich mir kaum vorstellen!". Felix schaute sie ewig lang mit seinem Hundeblick an und schien sich seiner Sache vollkommen sicher zu sein. "Ich würde sagen, wir kündigen dich an und machen einen Probetag! Wenn dich keiner an diesem Tag in Anspruch nimmt, bist du wieder raus! Ist das ein Deal?". Felix schaute ihn an und grinste. "Nimm an! Mehr bekommst du nicht!". Kai grinste verlegen und nickte. "Ok, dann lass mir deine Nummer da und ich rufe dich an, sobald der Tag feststeht, an dem du arbeiten sollst! Die Idee finde ich ansich nicht so schlecht! Es ist ein Anreiz, nur muss es sich auch rechnen!". Felix freute sich für Kai und der war auch auf seine Weise ganz aus dem Häuschen. "Wenn du allerdings hier arbeitest, erwarte ich von dir, dass du dezent gekleidet kommst! Du sollst neutral wirken, anziehend auf Frauen wie Männer! Eingewickelt in eine Regenbogenflagge wird dich keiner buchen denke ich!". Felix musste kurz lachen. "Nein Gabrielle! Kai weiß was er tut! Er kennt sich aus und wird natürlich ganz schlicht kommen!". Zufrieden machte sich Felix auf den Weg zum Parkplatz, um Kai wieder nach Hause zu fahren. Was zwischen den Beiden genau lief, wollte Gabrielle gar nicht wissen. Kurz bevor Kai den Eingang erreichte, drehte er sich plötzlich nochmal um. "Falls mein Handy leer sein sollte, melde ich mich per Email! Die hab ich ja schon!". Gabrielle durchfuhr es wie durch einen Blitz. "Woher?", fragte sie verwundert und dachte sofort an den Vorfall vom Vorabend. "Die steht doch auf ihrer Internetseite!". Gabrielle gingen die Bilder von dem Wesen am Eingang durch den Kopf. "Achja stimmt ja! Die steht ja auf der Internetseite...". Kurz darauf rauschten die Beiden mit dem Auto davon und zurück blieb eine Gabrielle die zwar verstand, woher er die Email hatte, trotzdem das Gefühl nicht los wurde, dass hier irgendetwas faul war. Und zwar mächtig faul....
Fortsetzung Folgt mit Episode 9-12 in Staffel 1.3!!!
JETZT WÖCHENTLICH!!!!!!!!!
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2014
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