Cover

So fing alles an





Japan 1999 – Es war Sommer und das Wetter spielte auf der Welt verrückt. In Südostasien gab es eine Dürre, der fehlende Regen ließ die Reisfelder austrocknen. Es gab Überflutungen in der ganzen Region des Nahen Ostens. Nordamerika erlebte eine Rekordkälte.



Ich – Yuka - verbrachte die Ferien in einem Sommercamp mit Taichi – mein ein Jahr jüngerer Bruder, der meistens Tai genannt wurde -, Sora, Yamato – angesprochen mit Matt -, Koushiro – benannt als Izzy -, Mimi, Takeru – wird immer T.K. genannt – und Joey. Sora und ich waren gerade dabei, unseren Klassenkameraden mit dem Aufbauen der Zelten zu helfen, Tai lag auf einem dicken Ast eines Baumes, der ganz in der Nähe unserer Zelten stand, und schlief, während seine braunen Haare ins Gesicht fielen. Er trug seine typische Fliegerbrille, ein blau-gelbes T-Shirt, ein braunes Short, die weißen Handschuhen und seine blau-weißen Turnschuhen.
Die Sonne schien warm auf meine Haut herab, während ich ab und zu nach Tai umsah. Tai hockte sich auf einmal auf und schaute zum Himmel hoch, als ob irgendetwas auf ihn herunter gefallen wäre. Sora blickte ebenfalls zum Himmel hinauf, bis auch ich etwas auf meinem Arm spürte. Ich guckte kurz nach oben und sah mich im Camp um. Ich stellte fest, dass unsere Freunde ebenfalls hochsahen. Es fing an zu schneien und das im Sommer, doch der Schnee entwickelte sich schnell zu einem Schneesturm. Unsere Klassenkameraden hatten sich bestimmt in den Zelten in Sicherheit gebracht, während ich mit Tai, Matt, Sora, Izzy, Joey, T.K. und Mimi in einer Hütte auf einem Hügel festsaß. Nach ein oder zwei Stunden hatte sich der Sturm gelegt und Tai wollte hinausgehen.
„Das Wetter scheint sich beruhigt zu haben“, meinte er, als er hinaus sah und mein Bruder rannte heraus.
„Super! Schnee!“, rief T.K. und lief Tai hinterher, daraufhin folgte ihm Matt, der sagte, dass T.K. vorsichtiger sein solle.
Sora trat hinaus und ich folgte ihr, sie fand, dass es sehr kalt und nicht wie Sommer sei. Ich trug eine blaue Jeans, ein ärmelloses, weißes Top, weiß-schwarze Sneakers, ein rotes, fingerloses Handschuh an meiner linken Hand und ein rotes Hemd, dessen Rumpf nicht länger bis zum Bauchnabel reicht. Meine langen, braunen, leicht gewellten Haare, die bis zur Brust reichen, ließ ich über meine Schulter fallen. Um meinen Hals baumelte eine Halskette, an dem ein kleines, goldenes Kreuz hing, das in der Mitte mit einem roten Stein besetzt war. Ich hatte noch eine hellbraune Tragetasche von meiner rechten Schulter aus zur meiner linken Hüfte hing, in dem sich ein Erste-Hilfe-Set, etwas zu knabbern und ein Taschenmesser befindet. Das Shirt hatte ich mit den Ärmeln um meine Hüfte geknotet und band sie von mir ab.
„Hier, Sora! Du kannst sie anziehen, solange du willst.“
Ich hielt ihr die Jacke hin und sie fragte mich: „Ist dir etwa nicht kalt?“
Ich schüttelte bloß den Kopf und gab ihr ein freundschaftliches Lächeln, sie bedankte sich und schlüpfte hinein.
„So warm“, seufzte sie und ich ging mit ihr Arm in Arm hinaus. Natürlich kam auch Joey, der überzeugt war, dass wir zurück zu den Erwachsenen gehen sollen. Er wollte noch seinen Satz beenden, als Mimi in unterbrach. Sie sah den Schnee und sagte: „Oh, wie schön! Wie herrlich.“
Alle waren draußen, bis auf Izzy, der drinnen irgendetwas an seinem Laptop anstellte. Anscheinend wollte er eine Verbindung durch das Internet herstellen, um mit seinem Handy unseren Lehrern anrufen. Erst später hörte er das Staunen von uns. Er kam heraus und ging auf uns zu, wir sahen hinauf zum Himmel, denn es passierte was Unglaubliches. Alle waren begeistert, denn dort waren Polarlichter zusehen.
„So was habe ich noch nie geseh´n!“, staunte Tai.
Izzy war sprachlos und meinte, dass es eigentlich nicht sein kann, warum es hier passiert. Sora fand das Geschehen ebenfalls merkwürdig, während Joey und Matt erwähnen, dass wir zurück zum Camp gehen sollen. Doch plötzlich erschien eine Art grüner Wirbelsturm am Himmel, wo noch die Polarlichter waren. Kaum war es da, schossen acht Lichter mit einem unüberhörbaren Knall heraus und flogen rasend schnell auf uns zu. Alle hatten Angst und wollten wegrennen, aber es verlief so schnell. Die Lichter landeten mit einem lauten Schlag neben uns auf und hätten uns um ein Haar getroffen. Eine riesige Schneewolke umhüllt, aber es lichtete sich schnell. Wir hatten uns alle gebeugt und schützend die Arme über dem Kopf gehalten.
Ich stellte mich auf und fragte: „Ist irgendjemand verletzt?“
„Alles in Ordnung“, antwortete Matt, der schützend seinen Arm um T.K. gelegt hatte.
„Hab ich mich erschreckt!“, sagte Mimi ängstlich.
„Was … was war das?!“, stotterte Joey, während Izzy auf ein kleines Loch krabbelt um nachzusehen, was da war. Er fragte sich, ob das Licht ein Meteorit sei, doch plötzlich begann es in dem kleinen Loch zu leuchten. Das Licht wurde heller und auf einmal konnte man in dem Schein etwas erkennen. Das Etwas flog heraus und man konnte sehen, dass es quadratisch, aber an den Ecken nach innen abgerundet war. Noch war es in einem hellleuchtendem Lichtkreis umhüllt und flogen weiter hinauf, sodass wir sie mit der Hand fangen konnten. Das quadratische Ding war recht klein, hat einen winzigen Bildschirm und um den Schirm waren Symbole in einem Kreis abgebildet. Plötzlich schossen Bilder in mein Gedächtnis und ich sah Tai und Kari als sie acht und fünf Jahre alt waren. Dann ein riesiges Tier, das dem Tyrannosaurus Rex ähnelte, und ein Vogel, das wie ein Papagei aussah und genauso groß war wie der T-Rex. Immer mehr Bilder konnte ich sehen, aber sie verschwanden so schnell wie sie gekommen waren, aber ich konnte mich nur an eine wunderschöne Frau erinnern, die Engelsflügeln hatte, ein unglaublich schönes, weißes Kleid und einen goldenen Stab in ihrer Hand hatte. Als ob mir die Frau was sagen will, hörte ich eine hohe Stimme in mir, die nur „Erinnere dich!

“ sagte. An was soll ich mich erinnern?

, dachte ich, bis ich Sora hörte.
„Was … ist das?“, fragte sie.
„Keine Ahnung“, antwortete Izzy und starrte das kleine Ding in seiner Hand an, „Es ist kein Pieper, auch kein Handy oder so etwas.“
Völlig abwesend beantwortete ich Soras Frage: „Ein DigiVice.“
Ich sah hoch und alle starrten mich an, Tai wollte gern wissen, woher ich das wusste.
„Ich weiß es nicht, es kam einfach so“, entgegnete ich und starrte wieder auf das DigiVice. Doch dann begannen alle Bildschirme der DigiVices grünlich zu leuchten und eine riesige Welle stieg vor uns auf, obwohl in der Nähe des Hügels überhaupt keinen Fluss, Bach oder See gibt. Alle schrien, die Welle spaltete sich und wir wurden hineingezogen.

Benommen wachte ich auf, ich lag auf dem Boden und hockte mich hin. Um mich herum waren tropische Bäume, wie in den Regenwäldern in Afrika. Ich stand sofort auf und drehte mich einmal im Kreis herum. Ich stand mitten in einem Wald und das alleine. Ich bekam Angst, doch dann fiel mir ein, dass ich mit Tai, Matt und den anderen in diese plötzlich auftauchende Welle hineingezogen wurden. Der Gedanke an Tai verschlug mir Atem. Ist Tai etwas passiert? Oder den anderen, geht es allen gut?

, dachte ich.
„Tai!!!“, brüllte ich durch den Wald, „Matt! Sora! Ist irgendjemand da?!“
Auf einmal hörte ich irgendjemand schreien und ich rannte in die Richtung, wo es herkam. Ich kämpfte mich durch das Dickicht und sah Tai auf dem Boden hocken, nicht weit von ihm war ein kleines Wesen. Es war ein klein, rund, rosafarben, hatte lange Ohren, große, dunkelrotfarbene Augen und ein paar kleine Beißerchen. Es hüpfte auf Tai zu, ich rannte zu ihm und half ihn hoch.
„Tai! Zum Glück habe ich dich gefunden, ich hatte mir echt Sorgen gemacht!“, meckerte ich und nahm ihn in die Arme. Wir ließen uns wieder los und das kleine Wesen stand neben uns. Es hatte uns die ganze Zeit beobachtet und dann nur noch Augen für Tai.
„Hallo Tai!“, rief es aufgeregt und hopste herum, „Oh! Tai, mit dir ist alles in Ordnung, wie schön!“
Das kleine Tier hatte eine sehr hohe Stimme als die eines normalen Jungen.
„Das Ding da spricht und es weißt wie ich heiße!“, sagte mein ein Jahr jüngerer Bruder und war fassungslos, während ich versuchte ihn zu beruhigen.
„Beruhige dich, das ist doch bloß ein kleines Tier“, meinte ich und lief auf das kleine Wesen zu, „Hallo Koromon! Schön dich kennen zu lernen.“
Verdutzt sah mich Koromon an und fragte, woher ich seinen Namen weiß. Ein wenig irritiert antwortete ich: „Keine Ahnung, ich habe einfach deinen Namen ausgesprochen, obwohl ich dich gerade zum ersten Mal sehe. Ich frage mich auch, woher ich das weiß ...“
„Naja, ist doch egal. Wie heißt du eigentlich?“, wollte Koromon gern wissen, sah mich mit seinen süßen, großen Augen an und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich strich mit meiner Hand über seinen Kopf und sagte: „Ich heiße Yuka und bin Tais ältere Schwester.“
Koromons Augen weiteten sich und waren noch unwiderstehlicher.
„Oh! Tais Schwester, schön dich kennen zu lernen, Yuka! Du bist wirklich sehr hübsch“, erwähnte er und ich wurde rot. Tai stand nun mit erhobener Faust hinter mir und fragte nach: „Willst du dich etwa an meine Schwester rann machen?!“
Tai grinste, nahm das Tier in seinen linken Arm und rieb mit seiner rechten Hand, die zu einer Faust geballt sind, über seinen Kopf.
„Auaa!!!“, rief Koromon, lachte ebenfalls und versuchte sich aus Tais Fängen zu befreien. „Das tut weh!“
Ich konnte wegen dem Anblick nicht anders als los zu prusten. Beide starrten mich verwirrt an und fragten sich, was so lustig sei.
„Ihr müsst euch mal ansehen! Ihr benehmt euch wie zwei kleine Kinder, die um einen Ball streiten!“
Ich bekam einen Lachanfall und beide stimmten mein Gelächter an. Allmählich beruhigte ich mich, gab dann einen kurzen Kuss auf Koromons Wange und bedankte mich für das Kompliment. Er wurde rot wie eine Tomate und Tai und ich grinsten. Doch dann fiel mir ein, dass Koromon Tais Namen genannt hatte.
„Koromon, woher wusstest du Tais Name?“, fragte ich.
Er meinte, dass er schon seit vielen Jahren auf jemand gewartet habe, aber nicht wisse auf wen und jetzt alles klar sei, denn Tai ist dieser Jemand.
Tai war wieder verwirrt: „Du hast auf mich gewartet?“
Koromon sprang in Tais Arm und nickte. Auf einmal hörte ich etwas hinter uns rascheln. Reflexartig drehte ich mich um und hatte mich kampfbereit gestellt, aber es war nur Izzy. Er stand hinter einem Baum und fiel mit seinem orangen Hemd, deren Ärmel hochgekrempelt waren, seiner dunkelbraunen Shorts und seinen dunkelroten, stacheligen Haaren auf, ganz besonders seine lila-schwarzen Sneakers und seinen Laptop, den er immer in einer Laptoptasche auf seinem Rücken bei sich trägt, waren sehr auffällig. Natürlich hatte er seinen DigiVice an seinem Schultergurt des Rucksacks hängen.
„Tai! Yuka!“, rief Izzy, aber er hatte einen unsicheren Gesichtsausdruck.
„Izzy! Du bist hier!“, sagte Tai und drehte sich um.
„Bin ich froh! Ich dachte schon, ich wär ganz alleine hier in dieser Einöde.“
Ein kleines Tier, genauso rosafarben wie Koromon, ähnelte aber der Form her nach einem Geist. Er hatte große, dunkelrote Augen, aber zwei kurze Arme mit stumpfen Krallen. Das Wesen tappte auf Izzy zu, sah ihn an und meinte: „So ein Unsinn, du bist nicht allein. Ich bin doch bei dir mein Freund.“
Es hatte eine etwas tiefere Stimme als Koromon. Tai hatte vor lauter Schreck fast Koromon fallen gelassen und fragte den 10-Jährigen: „Sag mal Izzy, was ist denn das?!“
Das rosafarbene Tier hopste zu uns herüber und antwortete: „Gestattest du das ich mich vorstelle? Man nennt mich ...“
„... Motimon“, hörte ich mich sagen. „Du und Koromon seid noch vom Level her in Ausbildung und eure Attacken sind Seifenblasen.“
Ich sah auf und alle schauten mich an.
„Ja, woher weißt du das?“, fragte Motimon und Koromon nickte ihm zustimmend zu.
Selbst ich war ein wenig irritiert, aber brachte nur noch ein „Keine Ahnung“ heraus. „Ist ja auch egal, aber es verfolgt mich seit ich aufgewacht bin“, erwähnte Izzy verzweifelt, „Ich weiß auch nicht was es will. Was geht hier eigentlich vor, erklär uns das bitte.“
„Ja“, stimmte Tai ihm zu und blickte zum Himmel, „Wo sind wir?“
Tai bemerkte erst jetzt, dass wir mitten in einem tropischen Regenwald standen. Koromon sagte, dass wir auf einer Insel in der Digiwelt seien und Motimon bestätige es auch. Wir sahen uns herum, es waren fast nur die typischen Bäume in den Regenwäldern zu sehen, doch man konnte die Spitze eines Berges erblickten.
„Ihr könnt uns viel erzähl´n“, meinte Izzy, während Tai zu einem hohen Baum rannte und hoch kletterte. Er meinte, dass er sich davon überzeugen möchte.
„Sei aber vorsichtig Tai!“, rief ich besorgt.
Tai grinste mich kurz an und sagte: „Mach dir keine Sorgen um mich, ich bin doch nicht mehr acht.“
Ich lächelte und mein kleiner Bruder hatte sich auf einem dicken Ast, ganz oben auf dem Baum, hingesetzt. Er holte sein kleines Fernglas aus seiner Hosentasche heraus und guckte hindurch.
„Da ist ein Meer“, hörte ich Tai reden, der von rechts nach links schaute, „Aber den Berg da habe ich noch nie geseh´n. Wo könnten wir sein?“
Koromon kletterte mit seinen langen Ohren zu Tai hoch und fragte, was er mache. Ich hörte ein käferartiges Summen und schaute zum Himmel, auch Tai sah hoch. Im Himmel flog ein orangefarbener, riesengroßer Käfer und flog direkt auf meinen Bruder zu. Angst um Tai packte mich und ich rief: „Tai pass auf!“
„Der sieht ja aus wie ein roter Hirschkäfer“, sagte er bloß, als ob er meine Rufe nicht gehört hätte, doch ich versuchte es noch einmal.
„Tai! Pass auf!“
Er hatte nun sein Fernglas gesenkt und der Hirschkäfer flog gefährlich schnell auf ihn zu. Mein kleiner Bruder ließ sich plötzlich nach hinten fallen, aber hing mit seinen Beinen am Stamm. Koromon klammerte sich mit seinen Ohren am Ast fest, während der riesen Käfer die Krone des Baumes abriss.
„Hilfe!“, schrie Izzy und Motimon hielte seine kurzen Arme schützend über seinem Kopf.
„Oh Nein! Das ist Kuwagamon, ein bösartiges Digimon.“
„Was will es denn?!“, fragte sich Izzy, während der große Käfer umkehrte und auf Tai zu fliegt. Er hatte sich gerade aufgestellt, als Koromon ihn vor dem riesen Hirschkäfer warnte.
„Es ist auf dem Champion-Level!“, rief ich panisch, „Ihr müsst euch vor seinen Scherenarme in Acht nehmen!“
Doch dann sah ich, dass Kuwagamon in Tais Richtung flog.
„Taaai!“
Plötzlich sprang Koromon vom Ast ab, flog auf das riesen Käfer zu, blies seine Wangen auf und es kam nur eine einzige Seifenblasen heraus. Die Seifenblase traf das Digimon an seinem Kopf und das Tier schwankte nach links. Mein kleiner Bruder fiel herunter und ich rannte zu ihm hin. Ich half ihm gerade auf, als Izzy zu uns kam.
„Geht’s dir gut Tai?!“, fragte ich, während ich ihn mit meinen Händen festhielte und nach Koromon umschaue.
„Keine Sorge, mir ist nichts passiert“, entgegnete er stöhnend, als ich sein Digimon entdecken konnte. Koromon fiel gerade herunter und gab ein Laut von sich. Ich ließ Tai los und rannte auf das Digimon zu. Ich trug ihn in meinen Arm zu Tai.
„Koromon“, sagte er besorgt und nahm das kleine Wesen in seine Händen, „Das war leichtsinnig, dass hättest du nicht tun soll´n. Du hast mich gerettet, das war sehr mutig.“
Er bedankte sich bei ihm, als Izzy brüllte, dass Kuwagamon zurückkomme. Motimon stand etwas weiter entfernt und rief: „Hier her! Hier her!“
Es hopste davon und wir rannten ihm hinterher, das riesen Monster zersägte mit seinem Geweih, alle Baumkronen ab, die ihm im Weg stehen. Wir sprinteten weiter, bis vor uns ein großer Fels stand und Izzys Digimon uns zurief, dass wir schneller sein sollen. Motimon hopste auf dem Fels zu und verschwand plötzlich. Verdattern hielten wir an, doch ich nahm beide an den Handgelenken und zog sie mit mir. Wir fielen in den Fels hinein, doch wir standen in einem hohlen, hohen und oval artigen Raum. Wir hockten uns gebeugt hin und hielten unsere Ohren zu, bis wir uns sicher waren, dass Kuwagamon weg war. Es war still, doch dann hörten wir eine Stimme, die sagte, dass das Monster verschwunden sei. Ich erkannte die Stimme und rannte sofort hinaus, Tai, Izzy und deren Digimons folgten mir. Sora stand vor mir, sie trug ihre blaue Mütze über ihre orangenen, kurzen Haare, ein weiß-gelbes, ärmellose Weste mit Rollkragen, ihre roten Handschuhe, ihre blaue Jeans und ihre schwarz-rote Sneakers. Um ihre Hüfte trug sie mein rotes Hemd. Ich rannte sofort zu ihr und wir nahmen uns an den Händen.
„Sora! Bin ich froh, dass dir nichts passiert ist!“, lachte ich, hüpfte mit ihr herum und grinste mit. Sie hielt plötzlich inne, band sich mein Shirt von ihrer Hüfte und hielte es mir hin. Ich nahm sie in meine Hand und schaute sie an. Sie grinste und sagte: „Danke.“
Ich erwiderte ihr Lächeln und meinte: „Nichts zu danken, aber trotzdem ein Danke von mir, dass du daran gedacht hast.“
„Gern geschehen“, sagte sie und wandte sich zu Tai und Izzy, während ich in mein Shirt hinein schlüpfte und die langen Ärmel bis zum Ellbogen hochkrempelte, „Da habt ihr Schwein gehabt.“
„Ach was!“, meinte er und wirkte jetzt nun cooler als zuvor, „Das war doch alles halb so schlimm! Nicht der Rede wert.“
Erst jetzt bemerkten wir das kleine und genauso rosafarbene Digimon. Es hatte die Form einer Zwiebel, aber hat auf seinem Kopf eine große blau-weiße Lilie und große grüne Augen. Als Beine hat es viele kleine, kurze Tentakeln. Das Wesen hatte eine hohe Stimme, als es sagte, dass Kuwagamon weg sei und sie ihn nicht mehr hören könne.
„Hab vielen Dank, Yokomon!“, bedankte sie sich und sah das kleine Digimon an.
Tai und Izzy traten näher heran und der 10-jährige meinte, dass es wie eine Pflanze aussähe.
„Sag mal, gehört ihr alle zusammen?“, fragte Izzy und sah zu Koromon und Motimon. Tai und ich taten dasselbe, bevor ich ihm erklärte, dass die drei im Ausbildungs-Level sind und die gleichen Attacken hätten. Doch plötzlich tauchte ein anderes Digimon auf, es kam angerannt und hielte genau vor Tais und Izzys Digis an. Dieses Digimon war jedoch anders. Es hatte schwarze Augen, die so groß wie ein Knopf waren, vier kleine Beine und die große eines kleinen Schweinchens, aber es hatte dieselben Ohren wie Koromon.
Ungläubig starrten Tai, Izzy und Sora das kleine Digimon an und wieder fragte der kleine 10-jähriger, ob er auch dazu gehöre. Ich nickte und trat auf das kleine Tier zu. Ohne zu ahnen was käme, begrüßte ich ihn und sein kleiner Mund war nun ein riesiges Gebiss, das versuchte nach meiner ausgestreckten Hand zu schnappen. Reflexartig zog ich meinen Arm zurück und schrie panisch: „Tokomon! Was sollte das?!“
Tai und die anderen wollten sich gerade in Sicherheit bringen, die Digimons stellten sich kampfbereit und wollten sich schon auf ihn stürzen, als ich sie davon abhielte.
„Nein!“, rief ich und schaute nun Tokomon an, „Du bist doch sonst so ein liebes Digimon.“
„Ach du liebe Güte!“, sagte er entsetzt mit einer tiefen Stimme, „Tut mir leid! Ich wollte das nicht, ich hatte gedacht du wärst ein Feind.“
Ich sah zu meinem kleinen Bruder um und versicherte ihnen, dass er kein böses Digimon sei. Ich hörte Sora erleichtert seufzen und schaute wieder das kleine Wesen an. Als blitzartig ein Gedanke durch meinen Kopf schoss, fragte ich ihn: „Tokomon, hast du noch jemanden gesehen? Vielleicht Matt oder T.K.?“
„Hab ich ja ganz vergessen!“, bemerkte es und schaute von mir aus gesehen nach links, „T.K., sie sind hier! Auf der Wiese!“
Alle sahen nun nach links und ich hörte ein leises fröhliches Lachen. Dann sah ich T.K., der zu uns rannte. Er trug eine grüne Mütze über seinen dunkelblonden Haaren, einen türkisen Pullover, darüber eine dunkelgrüne Weste, eine braune Hose gelbe Socken und grün-weiße Turnschuhen. Gleich nach ihm kam Matt, er hatte kurze, stachelige, dunkelblonde Haare und blaue Augen. Er trug ein dunkelgrünes, ärmelloses Shirt mit einem Kuttenkragen, eine dunkelblaue Jeans, braune Stiefeln und hellbraune Handschuhe. In seinem Arm hielt er ein weiteres Digimon, das eine kugelartige Form hatte. Das kleine Tier hatte einen hellbraunen Fell, braune Augen und einen dunkelgraues Horn auf dem Kopf.
T.K. kam auf mich zu gerannt und rief meinen Namen. T.K. war gerade mal so groß, dass er mir bis zum Bauch reichte, also ging ich in die Knie, breitete die Arme aus und sagte froh: „T.K.!“
Ich nahm ihn in meine Arme, schloss meine Augen und flüsterte: „Schön das es dir gut geht.“
Das Gefühl, als ich Takeru umarmte, war toll. Ich konnte fühlen, als ob ich Tai in meinen Armen hätte. Als er noch ein kleines Kind war und ich die meiste Zeit auf in aufpassen musste, hatte ich ihn immer so an mich gedrückt. Tai war mein ein und alles, mein kleiner Bruder, für den ich selbst mein Leben opfern würde. Natürlich auch für T.K. und die anderen.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich Matt, nur etwa zwei Meter von mir und T.K. entfernt, stehen. Er schaute mich an, wie ich kniend T.K. umarmte. Ich sah ihm in die Augen und lächelte, denn ich war ebenso glücklich, dass ihm auch nichts passiert war. Er erwiderte mein Lächeln und lief zu uns herüber. Ich ließ T.K. wieder los, als Tai Matt begrüßte.
„Was hast du denn da mitgebracht?“, fragte Tai.
„Was!?“, sagte er verwirrt und sah dann zu dem kleinen Digimon in seinem Arm, „Ach ja, also dass ...“
Ich stand auf und sah das kleine Wesen an. Seine Wangen röteten sich und er begann sich vorzustellen.
„Ich bin Tsunomon“, antwortete das Tier mit einer etwas höheren Stimme für ein männliches Wesen etwas schüchtern und es wurde rot. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass T.K. zu Tokomon gegangen war und mit ihm knuddelte. Ich lachte und auf einmal hörte ich eine männliche Stimme schreien. Nicht nur ich bemerkte es, denn man konnte diesen Schrei nicht überhören. Dann erschien Joey, der schreiend zu uns angerannt kam. Er hatte dunkelblaue, kurze und stachelige Haare, deren Scheitel auf der rechten Seite war. Er trug eine Brille, ein weißes T-Shirt, darüber ein ärmelloser, blau-weißer Pullover, graue Shorts, an einem Handgelenk ein gelbes Schweißband, an der anderen eine türkisfarbene Uhr. Knielange, dunkelblaue Socken und weiß-rote Sneakers. Er hatte noch eine große, weiße Trägertasche, auf dem ein rotes Kreuz abgedruckt war. Ein graues, robbenartiges Tier flog ihn hinterher. Es hatte zwei Vorderflossen und einen spitzes Ende. Am Bauch war sein Fell weiß, es hatte auf dem Kopf ein orangenes Fell in der Form einer Flamme.
„Ah!!!“, schrie Joey und kam hastig zu uns angerannt, „Hilfe! Ich werde verfolgt!“
Völlig aus der Puste, hielt er vor uns an und das kleine Digimon kletterte auf seine linke Schulter.
„Ich bin kein komisches Ding“, sagte das Tier mit einer etwas hohen Stimme für einen Jungen, „Ich bin Bukamon.“
Der 12-jährige Junge brüllte vor lauter Angst und sah uns dann an. Ich versuchte das Grinsen zu verkneifen, aber ich konnte nicht und lachte laut auf. Ich schlang meine Arme um meinen Bauch, denn ich hatte schon Lachkrämpfe bekommen. Alle guckten mich an und ich wischte mir eine Träne weg, da ich vor lautem Gelächter weinen musste. Tai fragte mich, was so lustig sei und ich beruhigte mich wieder.
„Joey hat noch nicht mal bemerkt, dass noch mehr Digimons da sind!“, antwortete ich lachend. Fassungslos fragte er sich, was die Tiere für merkwürdige Dinge seien, während Bukamon zu den anderen Wesen herunterflog.
„Wir sind alle Digimon!“, riefen die Kreaturen im Chor.
Tai fragte: „Was seid ihr?! Digimon?“
Sie nickten und sie stellten sich eines nach dem anderen vor. Koromon fing an, dann Tsunomon, darauf folgte Yokomon, danach Motimon, anschließend Bukamon und zu allerletzt Tokomon. Dann stellten wir uns vor und Tai fing an.
„Ich bin Tai, Taichi Yagami und gehe in die 5. Klasse der Odaiba-Grundschule.“
Ich stellte mich vor: „Ich bin Yuka Yagami, Tais ältere Schwester und gehe in die 6. Klasse.
„Das ist Sora, auch aus unserer Klasse“, sagte mein kleiner Bruder, als er sich an Sora wandte.
Die 10-jährige stellte sich vor: „Sora Takenouchi. Hallo Leute!“
Ich sprach weiter: „Das ist Matt, ist mit Tai auch in der 5. Klasse.“
„Yamato Ishida“, erwähnte der Blondhaarige.
Tai wandte sich nun an den 12-jährigen: „Das ist Joey.“
„Joey Kido, 6. Klasse“, erzählte der Junge.
Wieder redete ich: „Koshiro aus der 4. Klasse.“
Auch er stellte sich vor: „Izzy, Koshiro Izumi.“
„Und dann“, fuhr ich fort, „darf ich noch vorstellen …“
„T.K.“, beendete der 8-jährige, „Ich heiße Takeru Takaishi und gehe in die 2. Klasse.“
Tai fragte noch, ob er und ich alle vorgestellt hätten, als Sora und ich bemerkten, dass doch jemand fehlte.
„Mimi!“, rief Izzy, „Mimi Tachikawa fehlt. Hat sie niemand geseh´n?
„Ach ja! Mimi aus der 4. Klasse. Wo steckt sie denn?“, fragte Joey.
Doch dann hörten wir ein Mädchen schreien. Wir rannten sofort zu der Richtung hin, von dort wir den Schrei gehört hatten. Wir liefen gerade in eine Lichtung, als Mimi aus dem Wald rannte und schrie. Direkt hinter ihr hopste ein weiteres Digimon, es sah aus wie eine junge Pflanze aus dem oben gerade der Trieb heraus ragte. Es hatte dunkelrote Augen und vier Beine mit ein paar Krallen.
Mimi kam zu uns angerannt, als hinter ihr wieder das käfertartige Geräusch zu hören war. Es fielen ein paar Bäume mit einem lauten Prall ab und es erschien Kuwagamon. Es stürzte über unsere Köpfe und ein heftiger Windzug wehte, als er vorbei flog und wieder ein paar Bäume zersägte. Mimi saß auf dem Boden und das kleine Digimon neben ihr.
„Ist alles in Ordnung, Mimi?“, fragte es mit einer hohen Stimme. Ich und Sora liefen zu ihr hin, während ich ihre Namen rufe.
„Mimi! Tanemon! Alles okay?“
„Ach Yuka, Sora“, sagte Mimi bloß. Doch dann kehrte Kuwagamon um und flog wieder in das Dickicht.
„Da ist es schon wieder!“, rief Tai und ich brüllte, dass wir von hier weg müssen. Der riesige Hirschkäfer zerstörte wieder ein paar Bäume, die ihm im Weg standen und wir rannten weg. Wir rannten durch das Dickicht, dicht gefolgt von dem Käfer, als irgendjemand rief, wir sollen uns ducken, was wir alle auch taten. Kuwagamon sauste wieder über uns und Joey fragte verzweifelt, wo wir hingeraten seien.
„Ich will nach Hause!“, sagte der 12-jährige.
Yokomon warnte, dass das bösartige Digimon wieder komme.
„Na warte!“, brüllte Tai wütend, als er sich wieder aufgestellt hatte und die Hände zu Fäusten ballte, „Das lassen wir uns doch nichts gefallen!“
Sora half gerade Mimi auf und meinte: „Wir können nichts tun.“
Matt und Izzy stimmten ihr zu und wir rannten wieder davon. Als sich der Wald lichtete, standen wir jedoch vor einer Schlucht, wo es da unten einen langen, breiten Fluss lag.
„Hier geht’s nicht weiter!“, rief Tai, der sich das angesehen hatte, „Wir müssen einen anderen Weg finden!“
„Aber wir können doch nicht zurück!“, sagte Sora panisch, als hinter uns die Bäume auf den Boden krachten und kein gutes Zeichen bedeuteten. Wir ließen uns auf dem Boden fallen und Kuwagamon erschien. Mein kleiner Bruder konnte sich noch rechtzeitig bücken, bevor der Hirschkäfer ihn weggefegt hätte.
„Wir müssen hier weg!“, rief ich, bevor ich sah, wie das Rieseninsekt auf Tai zuflog.
„Taaaai!!!“
Koromon befahl Tai, das er laufen solle und das Digimon flog über seinen Kopf, direkt auf Kuwagamon zu. Es spuckte eine große Seifenblase auf seinen gepanzerten Kopf und das Insekt sauste auf das kleine Wesen. Koromon knallte gegen seinen Schädel, als der Hirschkäfer sich auf mich und den anderen stürzte. Wir schrien, aber die Digimons sprangen in die Luft und spuckten einzelne Seifenblasen hintereinander. Doch sie prallten nur an seinem harten Kopf ab. Kuwagamon wollte wieder umkehren, allerdings stürzte es in den Bäumen. Wir lagen alle auf dem Boden, bevor ich mich aufstützte. Dann sah ich zu Tai, aber ich konnte den Blick von den Digimon nicht abwenden. Alle Tiere lagen auf dem Boden und sagten kein Wort, mein kleiner Bruder saß auf dem Boden und hatte uns den Rücken zugekehrt. Ich hörte ihn mit Koromon sprechen.
„Du Dummkopf!“, schimpfte er, während er das kleine Wesen in seinen Armen hielt, „So was darfst du nicht tun!“
„Aber ich muss dich doch beschützen, kleiner Freund“, entgegnete er.
Alle anderen liefen zu ihren Digimons zu und nahmen sie in die Arme, während ich tatenlos da stand und mich nicht mehr bewegen konnte.
„Yokomon!“, hörte ich Sora besorgt reden.
Mimi sagte: „Wie geht es dir, Tanemon?“
„Aber warum hast du das denn nur getan?“, Izzy.
„Tokomon, Tokomon!“, T.K.
„Sei stark, Tsunomon“, Matt.
„Bukamon, sag was!“, Joey.
Doch dann hörte ich wieder das knatternde Geräusch, wie schon zuvor und Ku-wagamon kam wieder. Alle rannten zu Tai am Ende der Schlucht, während ich immer noch regungslos da stand.
„Yukaa!!!“, rief Tai nach mir, „Komm hier her!“
„Nein!“, sagte ich. Tai, geschockt von meiner Antwort, konnte es nicht glauben.
„Bitte Yuka!“, nun war es Matt, der bittet, „Komm her!“
Wieder sagte ich Nein und alle hielten nun den Atem an.
„Ich bin´s satt!“, brüllte ich, den Blick auf den Boden gerichtet, die Hände zu Fäusten geballt und meine Haare verdeckten meinen Gesicht wie ein Vorhang, „Ich bin es satt, ständig weg zulaufen! Ich bin´s einfach satt! Warum müssen wir flüchten, obwohl wir nichts getan haben, warum müssen die Digimon für uns kämpfen, um uns zu beschützten, warum! WARUM!!!“
Ich sah Tai und die anderen mit meinem tränenüberlaufenem Gesicht an und drehte mich hastig um.
„WARUM!!!“, schrie ich wieder und rannte auf Kuwagamon zu. Ich ging tief in die Knie, sprang ab und flog in die Lüfte, höher als ein normaler Mensch springen konnte, höher als Kuwagamon und brüllte: „Ich werde nicht zulassen, dass du irgendjemandem etwas zu Leide tust!“
Ich breitete meine Arme aus und ließ mich fallen. Ich hörte wie meine Freunde meinen Name rufen, aber ich ignorierte sie. Kopfüber stürzte ich auf den Kopf des Hirschkäfers zu und holte mit meiner rechten Faust aus. Ich landete auf das hart gepanzerten Schädel und schlug mit voller Wucht darauf. Erst war es still und dann fegte ein heftiger Luftzug mich fast vom Kopf des Insektes. Langsam bildete sich ein kleiner Riss, der immer größer wurde, so sprang ich von Kuwagamon ab, der umkippte. Ich schwebte kurz in der Luft und landete leicht vor den anderen, doch dann sackte ich zu Boden.
„Yuka!“, hörte ich Tai und Matt rufen. Ich spürte, wie mich jemand auffing und ich machte meine Augen auf. Ich sah direkt in wunderschöne hellblaue Augen, als ich erkannte, dass ich in Matts Armen lege. Aber mir war es egal, ich konnte nicht mehr, ich hatte meine ganze Energie ausgebraucht, ich schaute kurz zum riesigen Hirschkäfer, der regungslos auf dem Boden. Nun bemerkte ich, dass alle anderen um mich herum standen, links von mir Tai, rechts Matt und vor mir Sora und T.K., die anderen um uns herum. Alle sahen mich besorgt an. Ich lächelte schwach und Tai schimpfte: „Bist du verrückt geworden! Du könntest jetzt tot sein!“
„Siehst du ob ich tot bin?“, entgegnete ich und grinste schwach.
„Tai hatte aber Recht!“, meinte Sora und hatte nach meiner Hand gefasst, „Du hast uns ein riesen Schreck gebracht.“
„Tut mir leid“, sagte ich.
„Bist du okay?“, fragte mich Matt, ich sah ihn an und ich blickte in seine hellblauen Augen, die besorgt wirken.
Ich nickte und erklärte, dass ich nur ein wenig müde bin, als ein Zucken durch meinen rechten Arm ging. T.K. hatte es bemerkt und rief: „Oh mein Gott! Yuka, du bist verletzt!“
Er berührte meine rechte Hand und ich zuckte zusammen. Tai nahm meine Hand und befahl: „Zeig mal her.“
Meine Hand war rotangeschwollen durch den heftigen Schlag und hatte Schürfwunden. Ich zog sie weg, als Tai die Wunden berührte und sagte: „Au!“
Jetzt saß Joey neben mir, untersuchte meine Hand und verband sie gleich darauf.
„So, es ist nur ein wenig geprellt …“, erklärte er, doch dann wurde er unterbrochen, als wieder ein knatterndes Geräusch gab. Wir drehten uns alle in die Richtung, woher es kam und wir sahen Kuwagamon, der aufgestanden war.
„So ein Mist!“, fluchte Tai, als der Hirschkäfer langsam auf uns zu lief, „Der hat echt Probleme!“
„Wir sind verloren!“, wimmerte Izzy, während wir alle aufstehen. Ich wurde jedoch von Matt und Tai gestützt. Sie hielten in ihren freien Armen deren Digimons und die anderen ebenfalls.
„Lass mich runter, wir müssen kämpfen“, sagte Koromon.
„Was?!“, fragte Tai fassungslos.
„Lass mich runter, wir müssen es angreifen!“, erklärte das kleine Tier.
„Das können wir aber nicht machen“, entgegnete Tai.
„Nein!“, sagte ich, immer noch schwach von dem plötzlichen Energieverlustes, „Nein, ihr dürft sie nicht kämpfen lassen.“
Motimon meinte, dass sie extra auf die anderen gewartet hatten und seien stärker. Yokomon meckerte auch schon, dass Sora sie ebenfalls runter lassen solle. Nun fingen alle anderen Digimon auch versuchen zu wollen, gegen Kuwagamon zu kämpfen. Die Tiere rissen sich aus der Umklammerung der anderen aus und hopsten in Richtung des Hirschkäfers. Alle riefen ihnen hinterher, als sie sich gerade auf das böse Insekt stürzten. Meine Augen weitete sich und ich dachte: Warum kämpfen sie um uns zu beschützen? Warum? Die Frage hatte ich mir schon mal gestellt, als ich bemerkte, dass sie für uns sterben würden. Der Gedanke daran gab mir ein Stich in mein Herz und erst jetzt wurde mir alles bewusst.
„NEIN!!!“, brüllte ich und alle DigiVices leuchteten auf. Es wurde Dunkel und sieben regenbogenfarbene Strahlen fielen vom Himmel. Sie umhüllten die Digimons, eines nach dem anderem und dann passierte das Unglaubliche. Alle digitierten aus deren Level in ein höheres.
„Koromon digitiert zu“, rief es mit seiner hohen Stimme, die sich veränderte und ganz normal für ein männliches Wesen klingt, „Agumon!“
Agumon sah aus wie ein kleiner, hellorangener T-Rex mit grünen Augen, zwei große Pranken mit jeweils drei Krallen und seine Füße genauso.
„Yokomon digitiert zu Biomon!“, hörte ich und sah ein kleines, blau-rosafarbenes Vogel, die statt Flügel ebenfalls drei Krallen und hellblaue Augen.
„Motimon digitiert zu Tentomon!“ Es ähnelte sehr einem Marienkäfer und hat einen harten, roten Panzer, den er zu zwei Flügel aufklappen konnte. Es hatte vier Arme mit jeweils zwei Krallen, grüne Augen und zwei orangene Fühler an seinem Kopf
„Tsunomon digitiert zu Gabumon!“, sagte das Digimon mit seiner hohen Stimme, die sich ebenfalls wie bei Agumon in einer tieferen Stimmlage veränderte. Es hatte einen gelben, hell- und dunkelblauen Fell, auf dem Bau ein Art Zeichen, auf dem Kopf ein gelbes Horn, an den Füßen und Händen ebenfalls jeweils drei Krallen. Es hatte auch einen dinosauriererähnlichen Schwanz und dunkelrote Augen.
„Tokomon digitiert zu Patamon!“ Das Digimon hatte einen orangen-weißen Fell und zwei Flügeln, es hatte hellblaue Augen, zwei Arme und zwei Beine.
„Bukamon digitiert zu Gomamon!“ Gomamon ähnelte einer Robbe, zwei große Pranken und zwei kleiner Beine, an denen jeweils drei schwarze Krallen sind, lila-weißes Fell und einen kleinen Schwanz. Kleine Ohren, grüne Augen und rote Haaren.
„Tanemon digitiert zu Palmon!“ Es hatte auf dem Kopf eine tropische, rosafarbene Blume, dunkelgrüne Augen, Arme, die wie Blätter aussehen und aus denen wieder drei Krallen waren. Ihre Beine sahen aus wie Wurzeln, die nicht in den Boden hineingewachsen sind.
Es wurde wieder hell und die Strahlen verschwanden, doch wo davor die kleinen Digimon standen, standen völlig andere.
„Was, Was ist das?“, fragte Tai, als er die neuen Digimon sah.
„Giftiger Efeu!“, rief Palmon, als Kuwagamon in die Lüfte abheben wollte und aus ihren lilafarbenen Krallen wurden lange Lianen, die sich um das Bein vom Hirschkäfer wickelten. Patamon flog hoch und nahm viel Luft, sodass er wie ein aufgeprallter Ball aussah. Doch es feuerte auf das Insekt, ein heftiger Luftschuss knallte auf das hart gepanzerte Schädel und es schwankte. Tentomon schwebte hoch und rief: „Kleiner Donnerschlag!“
Mit seinen kleinen Flügeln entfachte er einen orange-weißen Donnerschlag und traf Kuwagamon ebenfalls auf den Kopf. Es fiel um und wollte sich abstützen, aber Gomamon rollte über den Boden und verhinderte es. Nun war es auf den Knien und Agumon und Gabumon attackierten es.
„Kleine Flamme!“, rief der kleine T-Rex und traf mit einer Flamme, so groß wie sein Kopf wieder auf den Schädel und der Riss fing in Flammen auf.
„Kleines Feuer!“, brüllte nun Gabumon und spuckte einen dünnen, blauen Strahl.
„Magisches Feuer!“, schrie Biomon, dann machte sie ihr kleiner Schnabel auf und ein spiralförmiges, dünnen und grünfarbenen Strahl. Beide Attacken trafen Kuwagamon ebenfalls am Kopf und die Flamme entfachte noch mehr. Sie stellten sich wieder in eine Reihe und das bösartige Digimon löschte das Feuer, in dem er einfach brüllte und hastig mit seinem Kopf schwankte.
„Nicht schlecht und das ganze nochmal!“, befahl Agumon und die Tiere attackierten nacheinander das riesige Hirschkäfer. Kuwagamon entflammte und stürzte rückwärts in den Wald. Mit offenen Mündern starrten wir das Geschehen mit an und staunten, was sie alles zusammen erreichen konnten. Glücklich kamen die Digimon zu uns angerannt, die anderen liefen auf sie zu und nahmen sie in die Armen. Ich blickte Tai und Matt und nickte, bevor sie mich losließen und ebenfalls zu deren Digis zu rannten und umarmten. Immer noch etwas schwach, ging ich zu T.K., fasst ihn an die Schulter und lächelte ihn an. Er grinste zurück, als Sora Tai warnte und Kuwagamon wieder erschien. Es schlug seine Geweihe in den Boden und es entstand ein riesiger Riss, das breiter wurde und der Felsen stürzte ab. Wir fielen, während ich nach T.K. Hand griff und unter uns lag der tiefe, blau-grüne, breite Fluss. Wir schrien und stürzten kopfüber hinab.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.09.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /