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Ist alles nur Glück?




ALLE RECHTE DIESES BUCHES LIEGEN ALLEINE BEI MIR !







1.



Ich lief die Straße entlang und plötzlich hörte ich eine wütende Mädchenstimme schreien: „Oh Gott, ich hasse Euch!“ Dann schmiss sie die Haustür hinter sich zu. Sie fing an zu weinen. Doch als sie sich gerade auf den kalten nassen Bordstein setzen wollte, sprang sie urplötzlich auf und fing an zu rennen. Sie rannte an mir vorbei und auf die große Kreuzung hinter mir zu. Mein Instinkt brachte mich dazu, mich umzudrehen und ihr zu folgen. Ich wusste nicht, warum ich das tat. War es wegen ihrer Schönheit oder war ich nur neugierig, warum sie weglief? Egal. Ich fing an, ihr hinterher zu laufen. Sie rannte immer schneller.

Um sie nicht aus den Augen zu verlieren, wurde ich auch etwas schneller. Sie schien mich nicht zu bemerken. Sie presste ihr Gesicht in den rot-weiß gepunkteten Schal. Sie rannte scheinbar ohne Orientierung und ohne dass sie etwas sah, direkt über die rote Ampel auf die große Kreuzung.
Im Augenwinkel sah ich, wie ein großer silberner Porsche auf sie zu raste.

Ich hörte quietschende Reifen und sah, wie das Mädchen von dem Auto so gerammt wurde, dass sie mehrere Meter durch die Luft flog und auf den Asphalt aufschlug. Der Porschefahrer sprang aus dem Auto, und als er sah, was er getan hatte, bekam er Panik. Man sah ihm an, wie er die Möglichkeiten, was er jetzt tun könne, abwog. Er entschied sich für die Schlechteste.
Er sprang blitzartig wieder ins Auto und raste davon. Ich rannte so schnell ich konnte, zu dem verletzten Mädchen.

Als ich dann endlich bei ihr war, schaute sie mich mit einem empörten Blick an. „Was willst Du denn hier?“ fragte sie mich verärgert. Ich war verwirrt. Plötzlich hörte ich eine wütende Stimme hinter mir: „Cut!! ... WAS WILL DIESER JUNGE HIER?!!?!?“
Ich drehte mich um und sah, wie sich ein kleiner dicker Mann, rot vor Wut, schrecklich aufregte.
Dann blickte ich mich einmal ordentlich um und sah, dass überall Kameras um mich herum waren und gerade zwei Sicherheitsmänner auf mich zu gerannt kamen. Ich begriff. Oh Gott, ich bin mitten in einen Actionfilm-Dreh geplatzt! Nein - wie peinlich!!


2.




Ich spürte, wie die beiden Sicherheitsmänner mich hoch huben und weg trugen. Ich war in einer Schreckstarre. Ich sah alles nur verschwommen - bis auf das Mädchen, das mir zum Abschied ein verlegenes Lächeln zu warf. Mein Puls raste. Der Größere von den beiden Sicherheitsmännern kam, nachdem sie mich raus gebracht hatten, zu mir.
„Hey Du - lass dich hier bloß nicht mehr blicken!“ sagte er mit grimmiger Miene. Dann flüsterte er noch ein bisschen mit seinem Kollegen und ging. Ich wusste nicht, wo ich war und fand nichts, was ich erkannte.

Aber so weit konnte ich doch gar nicht gelaufen sein! Ich atmete tief durch und lief los. Einfach nur geradeaus und hoffte, dass ich irgend etwas wieder erkennen würde.
Als ich um die dritte oder vierte Ecke bog, erkannte ich das Mozart-Denkmal vor der Musikschule in unserem Viertel. Von dort aus war es einfach, den Weg nach Hause zu finden.

Als ich zu Hause ankam, ging ich erstmal schnurstracks nach oben in mein Zimmer. Ich hörte nicht, was meine Mutter auf mich einredete. Ich legte mich erstmal auf mein Bett, um alles ein wenig in meinem Kopf zu ordnen. Doch alles drehte sich in mir.
Obwohl meine Mutter meinte, dass ich unbedingt runter kommen sollte, um zu essen, blieb ich in meinem Zimmer, denn Hunger hatte ich keinen.
Ich lag lange auf meinem Bett, bis ich irgendwann endlich einschlief.

Ich träumte von ihr, dem wunderschönen Mädchen, das mir dieses wunderbare Lächeln geschenkt hatte. sie lag dort auf dem Asphalt und schaute mich mit ihren wunderschönen braunen Augen an. Sie stand auf und lief zu mir, ihre Haare wehten im Wind und sie lächelte mir zu.

Es war ein so schöner Traum gewesen, dass ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht aufwachte. Ich lag noch eine Weile einfach so im Bett und überlegte, was ich jetzt tun könnte, bis meine Mutter zu mir hoch kam, um mich zu wecken. „Aufstehen, es gibt Frühstück!“ „Ja! Ich komme!“ Meine Mutter bemerkte meine außergewöhnlich gute Laune nicht.

Heute war ich innerlich total fröhlich. Ich überlegte kurz, was ich heute am ersten Advent machen sollte. Da fiel es mir ein. Ich muss unbedingt wieder zu diesem Mädchen. Nur wie sollte ich das anstellen? Naja, ok, erstmal frühstücken und dann sich den Kopf weiter zerbrechen. Ich überlegte hin und her, wie ich es schaffen könnte, sie wiederzusehen. Endlich nach qualvollen und ideenlosen Minuten, entschloss ich mich einfach, zu dem Drehort loszulaufen. Ich fand den Ort sehr schnell wieder, und als ich an der Stelle ankam, wo mich die Männer gestern rausgeschmissen hatten, sah ich ein Filmplakat, auf dem das Mädchen zu sehen war.

Ich las, was mit großen, grünen Buchstaben drauf geschrieben war: „Alice Pinksten in der Hauptrolle von....“
Ich war glücklich, ihren Namen zu wissen! „Alice Pinksten......“ murmelte ich verträumt vor mich hin. Als ich plötzlich eine bezaubernd schöne Stimme hinter mir hörte: „Hey, Du?!?“. Ich bemerkte, wie ich aufhörte zu atmen und mein Herz mir bis zum Hals schlug, als ich mich umdrehte.


3.


Ich musste mir immer wieder innerlich sagen, dass ich atmen sollte. Ich drehte mich um und sah in wunderschöne braune Augen. Es war wirklich Alice, die vor mir stand! Sie lächelte mich freundlich an: „Hey, Du bist doch der Junge von gestern, der mitten in die Szene geplatzt ist!“ Sie kicherte elfengleich in sich hinein. Ich versuchte, meine Antwort nicht allzu sehr zu stottern: „Ja, mmmmh.... tut mir echt leid ..... ich dachte .... ähm..., dass das echt wäre.....“ Ich lächelte verlegen und schämte mich total.

Warum erzählte ich ihr denn so was Peinliches, jetzt denkt sie wahrscheinlich, ich sei total dumm! „Naja, das könnte ja eigentlich ein Kompliment sein, denn wenn Du nicht gemerkt hast, dass das alles nur ein Filmdreh ist, muss es ja sehr realistisch ausgesehen haben.“ Sie lachte so wunderschön - „Ähm, ja so könnte man das auch sehen.“ Wir lachten beide und ich merkte, dass ich mich in Alices Nähe echt wohl fühlte. "Ach so ähm mein Name ist Dean Willson"

„Alice es geht weiter!“, rief eine nette Frauenstimme. „Ja, ich komme gleich!!“, antwortete Alice schnell. „Oh sorry, ich muss weiter drehen, aber Du kannst ja, wenn Du Lust hast, mich nochmal besuchen, wenn der Drehtag zu Ende ist.“ „Ja klar, wäre das so gegen Vier?“ „Denk schon, kann aber auch gegen halb fünf werden.“ „Egal, ich warte hier, ok?“ „Ja, bis dann!“ „Bis später“. Sie lächelte mir noch einmal schnell zu und rannte dann weg. Ich konnte es kaum fassen. War das alles nur ein Traum? Oder konnte man wirklich so viel Glück haben?


4.




Ich lief nach Hause und hätte mich fast verlaufen, da sich in meinem Kopf alles drehte. Ich konnte es nicht fassen. Ich war der glücklichste Junge auf der ganzen Welt. Ich war mir nur einer Sache ganz sicher: Ich war in sie verliebt.

Schon als ich in die Haustür trat, konnte ich es kaum erwarten, wieder zurück zum Dreh zu laufen und sie wieder zu sehen. Jedoch zwang ich mich, in mein Zimmer zu gehen und zu warten .... warten..... warten .... Ich hatte das Gefühl, der Minutenzeiger der Uhr bewegte sich gar nicht, und die Zeit blieb stehen. Ich wartete und wartete. Ich war unglaublich aufgeregt, aber trotzdem war mir langweilig.

Ich schlug erschrocken die Augen auf. NEEIIIIIN!!! Ich war eingeschlafen.... Oh Gott, wie viel Uhr war es? Ich schaute schnell auf die Uhr. 15:43 Uhr - puh, ich war noch nicht zu spät, hatte aber nur noch 15 Minuten....
Ich ging schnell ins Bad, putzte mir die Zähne, stylte meine Haare wieder neu. Und rannte los - ich konnte es kaum erwarten!

Ich lief, so schnell ich konnte, um nicht zu spät zu kommen. Als ich ankam, war es 15:55 Uhr. Von Alice war noch keine Spur zu sehen. Ich atmete tief durch. Puh, ich war pünktlich. Ich schaute mich gelangweilt, aber gleichzeitig überglücklich um. Ich war gerade wieder total in das Filmplakat vertieft, als ich sie wieder hinter mir nach mir rufen hörte: „Dean! Hey, toll dass Du da bist! Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dass Du gar nicht kommst“, sagte sie sehr glücklich. Ich bin zu Hause auf dem Bett eingeschlafen“, sagte ich beschämt.Sie kicherte mich betzaubernd an. „Naja, egal. Komm, ich zeig Dir mal das ganze Drehgelände in all seinen Einzelheiten“, sagte sie mit einem wunderschönen Lächeln. „Ja, warum nicht“, ich lächelte ihr zu und sie lächelte zurück.

Wir liefen über das Gelände und redeten über dies und das. Ich war echt beeindruckt, von all der Technik und der guten Filmkulisse, dass ich verdutzt stehen blieb. „Was ist denn?“ unterbrach Alice ihre Erzählung. „Nichts, ich bin nur beeindruckt“. Sie kicherte, so wie ich es liebte..... Komm, ich zeig Dir meinen Wohnwagen. Da bin ich immer, wenn wir gerade Drehpause haben.“

Wir rannten über den halben Platz, bis wir zu einem großen weissen Wohnwagen kamen. Der war aber bestimmt teuer, so dachte ich. „Komm, willst Du den mal von innen sehen?“ „Ja, auf jeden Fall“, sie machte die Tür auf und stürmte rein. Sie zog mich an der Hand hinter sich her. Erst jetzt bemerkte ich, das wir die ganze Zeit Händchen gehalten hatten, als wir über das Gelände liefen. Es war mir gar nicht aufgefallen, denn ich hatte ihr so interessiert zugehört. Jetzt erinnerte ich mich, wie sie vor dem Stand Park plötzlich meine Hand genommen hatte mit den Worten: „Na komm schon, wie lange willst Du denn noch hier rumstehen???“ Dann hatte sie mich hinter sich her gezogen.

„Und wie findest Du‘s?“ platzte Alice in meine Gedanken. „Ähm....“, ich schaute mich um. „Ja, echt toll“, sie lächelte. „Hier halte ich mich eigentlich selten auf, weil wir nicht so viele Drehpausen haben. Aber wenn, dann ist es hier echt toll.“ Ich überlegte kurz, was ich antworten sollte, doch Alice kam mir zuvor: „Schau Dich doch ruhig mal ordentlich um!“ Ich drehte mich um und ging erst mal Richtung Küche. „Wow, du hast sogar eine Küche? Kochst Du denn auch?“ „Nein, wir haben ja einen Catering-Service, der uns bekocht.“ „Ah, dann wird die ja gar nicht benutzt.“ „Ja, die ist einfach da. Soll ich Dir mein Wohn- und Schlafzimmer zeigen?“ „Ja, gerne! Lass mich raten: Du hast auch einen Fernseher, ein gemütliches Sofa, eine Stereoanlage und einen PC?“, wir kicherten. „Naja, keine Stereoanlage!“, lachend zog Alice mich hinter sich her auf ihr Bett.

Wir machten eine turbulente Kissenschlacht, bis wir beide nicht mehr konnten, dann ließen wir uns aufs Bett sinken. „Es macht echt Spaß mit Dir!“ sagte sie lächelnd. „Mit Dir auch!“, ich merkte, wie mir von warmen, kleinen und zärtlichen Händen die Augen zugehalten wurden. Dann hörte ich, wie Alice mir ins Ohr flüsterte: „Dean, ich hab dich lieb!“, und dann spürte ich, wie ihre Lippen meine sanft berührten.


Hatt es euch geffalen ?
Ihr könnt mir ja ein kommentar schreiben
Und
DANKE FÜR´S LESEN !!

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Tag der Veröffentlichung: 06.01.2013

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