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Brombeeren

Sie hingen zu dritt an einem Ast
groß und dunkel als kleine Last.
Schaukelten fröhlich hin und her,
genossen das Leben, ach, so sehr.

Plötzlich meinte die Größte der drei:
„Bald schon hängen hier nur noch zwei.“
Da fragte die Kleinste ganz entsetzt:
„Sag, was meinst du denn damit jetzt?“

„Ich meine“, sagte die Große schnell.
„die Sonne scheint heut' ein Wenig zu hell.
Bald wird kommen die kleine Ruth
mit einer Schüssel und ihrem Hut.“

Jetzt mischte sich die Mittlere ein:
„Wer wird denn gleich so ängstlich sein?
Wir sollten machen das Beste daraus
und alles halten gemeinsam aus.“

„Nun, ich denke du redest nicht echt.
Nur eine von uns wird ihr sein recht.
Schaue uns drei doch einmal an.
An wem ist die meiste Farbe dran?“

 

 

Die Kleine schaute zur Großen hoch
und fragte: „Dann werd' ich wohl bleiben noch?“
„Ja nun, ich denke dich trifft keine Not,
denn heut' bist du noch ein Wenig zu rot..“

Zufrieden die Kleine schaukelte sehr.
Angst hatte sie nun keine mehr,
doch dieses hielt nicht lange an,
denn bald schon kam die Ruth heran.

Sie trug eine Schüssel, sang mit Mut,
trug auf dem Kopf auch ihren Hut.
Noch eh' uns're Dreie wussten wohin,
lagen sie schon in der Schüssel drin.

Erwischt hatte es nun alle drei
und auch noch Andere kamen herbei.
Die kleine Ruth ging erst davon,
als ihre Mutter ließ klingen den Ton.

Sie nahm die Schüssel, lief ins Haus,
wo Mama bereitete dann den Schmaus.
In tollen Gläsern auf dem Teller
wirkte alles gleich noch heller.

Den Löffel legte Ruth daneben
und sagte: „Na, das wird was geben.
Wir essen sie gleich, können's kaum erwarten.
Ganz leckere Brombeer'n aus unserem Garten.“

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Tag der Veröffentlichung: 08.02.2010

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