Cover

Neugier



„Ich habe abgeschlossen okay. Es ist vorbei!“, sagte ein junger Mann im Alter von 19 Jahren zu einem etwa gleichaltrigen jungen Mann. „Aber warum? Wieso? Kannst du so herzlos sein? Hast du überhaupt mal darüber nachgedacht was du da getan hast?“, sagte der andere gleichaltrige. Nur sie beide saßen in einem vornehmen Hotelzimmer in Berlin. Es war ein 5 Sterne Hotel. Es hatte einen äußerst guten Ruf und nur wenige konnten sich diese Vielfalt an Luxus und sorglosem Umgang mit Geld leisten. Tatsächlich saßen die jungen Männer in ebenso einem Hotel und genießen zusammen ein Glas Whisky. „Ich bin mir sehr bewusst, was ich getan habe und ich habe es gewollt, okay. Es ging einfach nicht, ich könnte nicht mehr. Aber weißt du was? Es ist jetzt vorbei und ich bin glücklich.“ Der eine junge Mann stand ruckartig auf. „Sag mal bist du krank? Bist du auf Drogen oder was? Ich will das verstehen! Ich will das Du alles sagst jedes Detail okay und kein drum herum oder irgendwas anderes. Die pure Wahrheit von Anfang an, klar. Und jede Einzelheit. Wie es dazu kam, wie du dich gefühlt hast und die Planung? Wenn ich dein Partner sein soll in dieser Branche dann will ich das wissen.“ Alles kam von dem stehenden jungen Mann, wie durch einen Lautsprecher aus ihm heraus. Doch der andere Jugendliche blieb reaktionslos auf seinem Sessel sitzen und genoss seine Zigarette, die er sich einige Sekunden zuvor angezündet hatte. „Okay, aber wenn du das weiter erzählst, dann kannst du sicher sein, dass du ein Problem hast!“, sagte der Junge ruhig zu dem aufgebrachten stehenden jungen Mann. „Junge hast du noch alle Tassen im Schrank? Bist du denn des Wahnsinns? Ne man das nehme ich mit ins Grab!“ sagte der junge Mann und setzte sich wieder in seinen Sessel neben dem anderen jungen Mann. „Gut mach es dir gemütlich. Es kann etwas länger dauern“, sagte der junge Mann ruhig. „Okay wo soll ich anfangen das ist echt viel… Weißt du was, fang da an, wo alles anfing, okay?“ Der Junge, der gerade den letzten Zug seiner Zigarette nahm und sie aus machte schaute ihn plötzlich funkelnd böse an. „Ich will nicht unterbrochen werden außer du musst mal scheißen okay?“ Der junge Mann nickte und blieb schweigsam. „Gut.“

Die Entdeckung


Alles fing mit einer ganz normalen Familie an. Ich hatte das Glück mit 10 Jahren in ebenso eine zu kommen. Pflegeeltern haben mich aufgenommen und mir geholfen, die Schule auf die Reihe zu kriegen. Damals kam ich in die 5. Klasse und ging auf eine Hauptschule, wo es von Spinnern wimmelte. Dennoch habe ich das Jahr überlebt, denn es passierte ja nichts so wahnsinnig Bewegendes in meinem Leben. Ich kam ins 6Ste Schuljahr und ich muss sagen, es war bedeutend spannender. Wir bekamen neue Schüler, belegten neue Schulfächer und ich hatte mich zum ersten Mal in meinem Leben verliebt. Es mag jetzt blöd klingen, aber ich habe mich darum bemüht meinen Liebeswahn zu bändigen und mich mit einem Freund von ihr angefreundet. Wir hießen beide Nico und was mich nicht sonderlich überraschte war, das er älter als ich gewesen ist. In meinem Jahrgang war ich der Jüngste und musste mich auch zum Schulanfang behaupten. Denn viele hatten die Eigenschaft, immer auf die Kleinen drauf zu gehen. Ich war auch nicht sonderlich groß, nur mal gerade 1,25 m. Einer von vielen hatte es auf mich abgesehen und schikanierte mich schon am ersten Tag unseres Schuljahres. Er besaß die Angewohnheit mich immer unter 4 Augen sprechen zu wollen, um mich nicht vor der ganzen Klasse nieder zumachen. Und ich muss sagen, ich war dankbar dafür, denn alles, was ein kleiner unbedeutender Außenseiter nicht gebrauchen konnte, war noch mehr Schüler die einen nicht leiden können und auf die dumme Idee zu kamen eine Gruppe zu gründen die darauf aus sind einen permanent zusammenzuschlagen. Tatsächlich war dieser eine Junge, der mich andauernd schikaniert hatte, auch ein Außenseiter und wollte nicht dass irgendwelche anderen auf die Idee kamen ihn zu schikanieren. An diesem einen von vielen Tagen kam er auch zu mir und erzählte wieder einmal, was für ein Idiot ich doch bin, obwohl ich nie etwas gegen ihn sagte. Er hatte einen Lieblingssatz, den er mir immer nach jedem Satz mitteilte. „Hat dir deine Mami nicht beigebracht, Leute anzusehen, wenn sie mit dir sprechen?“ Aber dieses Mal, als er diesen Satz sagte, war ihm nicht klar, dass er ihn zum letzten Mal aussprach. Denn zum allerersten Mal sagte ich etwas nach dem Satz.“ Sag mal hat dir deine Mami nicht beigebracht freundlich und hilf bereit zu sein, wenn es einem anderen schlecht geht? Aber nein, dir macht es Spaß mich fertigzumachen, obwohl du selber ein Außenseiter bist, aber es eben noch keiner mitbekommen hat. Und wenn du noch etwas Schlechtes über mich zu sagen hast, dann sag es mir jetzt komplett und geh mir nicht meine ganze Schulzeit damit auf die Nerven!“ Man mag es kaum glauben, aber er war sprachlos. Er schaute mich so entsetzt an, dass er vergaß, den Mund zu zuklappen. Und ich sag dir an diesem Tag war ich wohlmöglich der glücklichste Schüler auf Erden, denn ich habe mich zum ersten Mal mündlich gewehrt. Ach, das war so toll. Nun ja, ich drehte mich um und ging ein paar Schritte, als dem kleinen hirnlosen Penner noch einfiel, mir noch etwas zu sagen:„ Dein Vater hat wohl keinen mumm, dir mal eine zu verpassen oder? Weil du ein kleines verwöhntes Muttersöhnchen bist.“ Ich blieb ruckartig stehen, drehte mich um und ging mit raschen Schritten auf ihn zu. Er blickte mich skeptisch an, als ich wenige Zentimeter vor ihm stehen blieb und sein wutverzerrtes Gesicht ansah. Natürlich wollte sich diesen Streit keiner entgehen lassen, also stand nun nach weniger, als einer Minute die halbe Schule um uns herum. Es störte mich sehr, denn wenn es eins war, was ich sogar bis heute noch hasse ist Publikum. In diesem Moment hatte ich Angst, dass er mich wohl möglich zusammenschlägt, doch er tat nichts. Also ergriff ich die Initiative und brüllte los. „Sag mal, warum machst du mich fertig, habe ich dir mal irgendetwas getan?! Dich beleidigt oder dir eine geballert. Eh weißt du was, halt einfach mal deine dumme Schnauze und lass mich in Ruhe. Und nur mal zur Info, ich lebe bei Pflegeeltern, weil meine Mum tot ist und mein Vater sich nicht um mich kümmern kann. Das zum Thema Muttersöhnchen du Arschloch.“ Ich war stinksauer und drehte mich rasch um und wollte gerade gehen, als eine flüsternde Stimme zu sprechen begann. „Hey Nico! Ich wusste ja gar nicht, dass deine Mutter eine Koksnutte war und dein Vater sich nicht um dich kümmert, weil er es sich bis heute nicht verzeihen kann, das er ihr nicht geholfen hat das Er sie einfach sterben lies.“ Ich stand wie versteinert da und hörte ihm einfach nur zu. Ich drehte mich langsam um und sah Michi direkt vor mir. „Hey Michi weißt du was? Wenn du älter bist und du mich vergessen hast werde ich dich besuchen und weißt du noch was? Ich werde dich jagen und dich mit Koks vollstopfen bis du elendig verreckst und zum Schluss werde ich dir noch einmal die Schulzeit ins Gedächtnis holen, damit du weißt, wer ich bin und du mich niemals vergisst. Und ich hoffe, dass du daraus lernst!“ Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, doch ich habe es ihm einfach so leise, wie er es mir ins Ohr geflüstert hat, gesagt. Er fing am ganzen Leib an zu zittern und er bekam Schweißtropfen auf der Stirn. Nach einigen Sekunden ging ich einen Schritt von ihm zurück. Ich schaute unauffällig in die Schülermenge und bemerkte, dass sie aufgeregt über Michi und mich tuschelten. „Hast du den Kleinen gesehen, der hat doch nichts gemacht oder? Warum zittert denn der andere so? Was hat er zu ihm gesagt?“ Ich hatte nicht vor ihn zu schlagen, aber ich dachte es wäre besser so, jetzt hat die Menge die Show, die sie haben wollte. Mein Blick wanderte wieder zu Michi. Er schaute mich immer noch angsterfüllt an. Und trotzdem schlug ich ihn mit aller Kraft gegen seine Schläfe. Ohne jegliche Vorwarnung. Mir war klar, dass er umfallen würde, aber nicht, dass er reglos auf dem Boden liegen blieb. Als mir bewusst wurde, was ich da getan hatte, drehte ich mich um und rannte ein paar Schüler über den Haufen. Es war keine Absicht, aber ich wollte nur schnell weg. Als ich mich schließlich in den Zug geflüchtet hatte, dachte ich über alles nach. Dieser Typ hat gerade meine dunkle Seite zum Vorschein gebracht und ich danke ihm dafür. Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich, was ich am besten konnte. Michi hat mich in dem ganzen Schuljahr nicht mehr angesprochen. Ich fand es irgendwie gut zum 6. Jahr war dies so das größte Ereignis, das einigermaßen wichtig gewesen war.

Der erste Mord


Das siebte Jahr und es war wohl das bedeutendste in meinem Leben. Dieses Jahr hat mir den Ansporn gegeben, den ich brauchte, um die Dinge zu machen, die ich am besten konnte. Mein Namenspartner Nico hatte mir zum Ferienbeginn im Herbst angeboten, bei ihm zu übernachten. Es war nichts Besonderes, doch ich war nun in der Position, zu sagen, ich entwickelte mich. Wir spielten einige Ballerspiele an seinem Computer und tranken reichlich Alkohol. Aber an diesem Samstag waren es nicht nur ein paar Bier, nein! Es war bedeutend mehr, da die ältere Schwester nun 15 wurde und zum ersten Mal von den Eltern aus Alkohol trinken durfte. An diesem Tag habe ich gemerkt, dass die Schwester das Mädchen war, in das ich mich im letzten Schuljahr verliebt hatte. Sie hieß Katrin und hatte diese wunderschönen braunen welligen langen Haare. Obwohl sie älter war, als ich, war sie nicht sonderlich größer wie ich, lediglich nur ein paar Zentimeter. Mir wurde klar, dass ich sie nun besser kennenlernen würde und Katrin nicht ein Kumpel von Nico war, sondern seine Schwester. Das machte mir schwer zu schaffen und ich wusste nicht, wie ich es wohl einmal Nico erklären sollte, schließlich waren wir die besten Freunde. Nun ja, an diesem Abend tranken wir alle sehr viel. Die Gäste, die gekommen waren, sind zum größten Teil alle wieder gegangen. Bis auf 2 Mädchen aus meiner Klasse. Sie hießen Sarah und Cindy. Katrin hatte sie nur mit Mühe überreden können, noch ein bisschen zu bleiben. Nach einiger Zeit wollten auch sie nach Hause. Es war auch spät geworden, wenn ich mich recht entsinne nach 1 Uhr morgens. Cindy, Sarah und Katrin standen auf und gingen zur Haustür. Ich musste auf die Toilette und ging kurze Zeit nach ihnen aus Katrins Zimmer. Ich ging den mit bilderbehangenen Flur entlang und schaute mich etwas mehr um, aber ich glaube, wenn man besoffen ist, schaut man immer etwas genauer irgendwohin, denn ich war misstrauisch in fremden Häusern. Einmal bin ich mit meinen Pflegeeltern nach Berlin gefahren und dieses Haus war irgendwie komisch. Denn überall hingen Jesuskreuze und komische Bilder von Blitzen und irgendwelchen Göttern, die auf Wolken saßen. Naja, auf jeden Fall ging ich in das nächste Zimmer und sah ein neues Messerset. Es war bereits ausgepackt und glänzte im Mondschein. Ich bemerkte, dass eines der Messer fehlte, zudem war es auch noch das größte und schärfste, wie ich aus dem Abbild entnehmen konnte. Ich schaute mich weiter in dem Raum um und blieb am Fenster stehen. Der Vollmond war hell und beleuchtete die ganze Straße. Im rechten Winkel des Fensters bemerkte ich, wie 3 Menschen hinter einem Haus verschwanden. Ich wusste nicht, was mich dazu getrieben hatte, aber ich ging nach draußen um nach zusehen. Also verlies ich leise das Haus und schloss die Haustür mit einem Leisen Klicken und machte mich an den Ort, wo die drei Gestalten verschwunden sind. Die Straßenlaternen waren erloschen und nur der helle Schein des Mondlichtes gab mir genug Licht, um mich zu dieser Ecke zu begeben. Nach einigen Schritten war ich nun angekommen und hörte leises Gemurmel. Ich stellte mich an die Hauswand und lugte vorsichtig um die Ecke. Ich lauschte angespannt, aber verstand nichts. Langsam versuchte ich um die Ecke zu schleichen, endlich zu verstehen, was sie wohl zu besprechen hatten. Mir gelang es, hinter einen nahestehenden Baum zu kommen, um endlich zu verstehen, was sie zu sagen hatten. Sie sprachen leise, doch dank meines guten Gehörs konnte ich verstehen, was sie sagten: „Hey Mädels, ihr beiden schuldet mir noch Geld und das nicht gerade wenig …“ „Hahaha“, unterbrach sie eine andere Stimme „Wenn du 2-einhalbtausend viel nennst dann will ich nicht wissen, was für dich reich ist. Etwa 10 Tausend?“ „Hey werde nicht frech Kleine! Ich mag es gar nicht, wenn man mich verarscht.“ Ich legte mich ins Gras um die 3 Gestalten besser sehen zu können und legte mich ausgerechnet auf eine Distel. Ich wollte hochspringen doch lies es lieber, mein Gefühl sagte mir, ich sollte genau an diesem Platz bleiben. Mir war noch nie klar, dass Distelstacheln sogar durch T-Shirt und Pullover dringen konnten. Wie auch immer, ich lauschte unter stechenden Schmerzen an der Brust weiter. „Ich werde allmählich ungeduldig und ihr habt gesagt ich kriege es heute! Was ist nun?“ Eine andere Mädchenstimme meldete sich zu Wort und sagte: „Nun wir haben es noch nicht und wir kriegen es auch in der nächsten Zeit nicht!“ Ich vermute, dass das Mädchen, das gerade mit ihren Schuhen nervös versuchte den Rasen abzuschälen, gerade gesprochen hatte. Ich spekulierte immer an bestimmten Gesten und Bewegungen, wer geredet haben könnte. „Ach so, also bist du der Meinung du gibst es mir später oder wie? Und wann?“ „Nun ich denke so in 2-3 Monaten, dann werde ich es haben wirklich! Versprochen.“ „Ja wir schwören es ehrlich aber du musst uns Zeit geben“, sagte die andere zu ihrer Hilfe. Ich merkte wie angespannt die Stimmung wurde. Ich spürte förmlich die Wut, die in dem Mädchen steckte, die das Geld verlangte. „Wisst ihr was Scheiß auf das Geld.“ …. „Waaaaas?!“ „Was?!“ Ich war nicht der Einzige, der verwundert war, denn die Schuldnerrinnen waren es auch. „Aber warum?“ „Ganz einfach, ich besorge es mir anders.“ Eines der Mädchen schien hinten die Hose hoch ziehen zu wollen und fuhr mit der Hand in ihren hinteren Hosenbund. Ich konnte genau sehen, wie sie versuchte nicht die Hose hochzuziehen, sondern, sie zog ein großes langes Messer. Sie behielt es noch hinter ihrem Rücken und ich schätze, es war so um die 20-25 cm lang, ohne den Griff, den ich in der Dunkelheit nicht sah. Ich sah nur die blitzende Klinge. „Das gefällt mir nicht, wie du das gesagt hast komm Sarah, wir gehen!“ Ich wusste jetzt natürlich, dass ich 2 Mädchen auf jeden Fall auseinanderhalten konnte. Sarah und Cindy standen, mit dem Gesicht in meine Richtung und Katrin stand mit dem Rücken zu mir. Jedoch wusste ich nicht, dass Sarah und Cindy Katrin Geld schuldeten und schon gar nicht, solch eine Summe. Ich spürte, wie Adrenalin in meine Adern schoss und dies zu Recht. Denn im selben Moment zückte Kathrin das Messer und griff die beiden an. Alles passierte so schnell, dass Cindy und Sarah nicht einen einzigen Ton von sich geben konnten. Katrin hob einmal seitlich das Messer und schnitt ihre Kehlen durch. Mir wurde nicht schlecht, ich rannte auch nicht weg! Ich blieb einfach stillliegen und beobachtete dies sehr interessiert. Ich weiß, das klingt krass, aber es faszinierte mich. Ich fühlte förmlich die Wut, den Hass und den Spaß, wie das Mädchen die anderen beiden immer und immer wieder in den Körper stach. Immer abwechselnd und in rasender Geschwindigkeit. Ich spürte die Distel schon lange nicht mehr in meiner Brust, aber ich wusste, was das Mädchen fühlte und ich fand es berauschend und gut. Nach sehr vielen Messerstichen später stand Katrin auf und sagte: „Ich glaube nicht, dass ihr noch irgendwohin geht.“ Sie kicherte leise und ging geschmeidig an mir vorbei, während sie fast auf meinen Kopf und auf meine Hand getreten wäre. Ich wartete ein paar Sekunden, bis sie außer Sichtweite war. Schließlich wollte ich stets unentdeckt bleiben, und als Nächster enden, wollte ich schließlich doch nicht. Ich stand auf und ging zu den beiden toten Mädchen und betrachtete das Werk der Mörderin. Langsam ging ich in die Hocke und sah ihre starren angsterfüllten Gesichter. Plötzlich fing eines der Mädchen an, nach Luft zu ringen. Sie blickte mich an und sagte: „Hilf mir, bitte. Hilf mir. Räche mich, du hast es mit angesehen. Ich weiß es, bitte hilf mir.“ Das Mädchen hat mich wirklich übel erschreckt. Sie hustete und Blut schoss aus ihrem Mund. Ich stand auf und sah, das Mädchen an. „Okay ich werde dir helfen, deine Schulden zu bezahlen. Du kennst deine Bezahlung. Du solltest tot sein, das war deine Bezahlung mach es im nächsten Leben anders.“ Nach dem Satz trat ich ihr auf den Kehlkopf und brach ihr das Genick. Es war ein so unglaubliches Gefühl von Macht und Freiheit. Mein Schicksal wurde geboren. Ich hatte lange darüber gegrübelt, nachdem ich Michi eine reingehauen hatte. Und jetzt, genau an diesem Geburtstag, bin ich zum Entschluss gekommen. Ich drehte mich um und wollte gehen, doch ich drehte mich noch einmal zu dem Mädchen, das ich getreten hatte, um. „Ruhe in Frieden Sarah. Ach so, ich habe da noch was. Hier ist zwar schon benutzt, aber so kannst du dich vor Gott wenigsten etwas sauber machen. Es gehört sich nicht, schmutzig vor einen Gott zu treten.“ Ich griff in die rechte Hosentasche und legte ihr ein benutztes Taschentuch in die Hand, drehte mich um und ging gemächlich zurück ins Haus, wo die Geburtstagsparty sich langsam dem Ende neigte.

Schmerz


Nach einigen Augenblicken war ich wieder im Haus und ging ins Bad. Nach meinem Geschäft betrachtete ich meine Brust und sah mit Entsetzen, dass sie stark angeschwollen war. Da waren viele kleine Stacheln in meiner Haut und es war ganz und gar nicht angenehm. Mir kam eine Idee, um Katrin etwas näher zu kommen. Schließlich bin ich in sie verliebt. Ich sah zu meinen Gunsten links neben mir, auf der Fensterbank einen Kaktus. Eins kann ich dir sagen, der Kaktus tat 10 Mal mehr weh, als diese Distel. Denn ich nahm ihn und drückte ihn fest gegen meine Brust. Ich schrie vor Schmerz, lies den Kaktus fallen und fragte mich die ganze Zeit, wieso ich so dumm bin. Es klopfte hefig an der Tür. „Nico bist du das? Was ist los? Alles in Ordnung?“ Im selben Augenblick tanzte ich vor Freude, denn es war Katrin, die an der Tür stand. Nach 1 Sekunde hörte ich ruckartig wieder auf, damit und tat so, als ob ich schwer verletzt währe. „Moment, ich komme. Ich bin an den Kaktus gekommen.“ Sagte ich schmerzverzerrt. Ich machte die Badezimmertür auf und sah sie in voller Pracht und Schönheit. Sie kam mir so unwirklich vor, schließlich war ich noch betrunken und müde. „Ach du scheiße! Hast du den Kaktus so gerne gehabt? Komm mit in mein Zimmer, ich helfe dir, dich zu entnadeln.“ Anstatt mich zu trösten, kicherte sie immer wieder. „Hier ist mein Zimmer. Leg dich aufs Bett und bitte auf den Rücken. Okay, ich hole gerade eine Pinzette und 2 Bier.“ Aus mir kam kein Wort heraus. Ich wollte einfach nur noch bei ihr sein, ihre Hand berühren, ihr Haar riechen und sie auf ihren zarten Mund küssen. Nach 2 Minuten kam Katrin wieder und brachte 2 Bier, eine Pinzette und ein Glas mit einer Spritze. „So, ich werde dir jetzt das Gegenmittel geben. Also bitte sei still und habe keine Angst.“ „Ich wurde von einem giftigen Kaktus gestochen?“, fragte ich sie. „Ja aber sei jetzt ruhig, sonst tötet es dich, obwohl du eigentlich schon längst hättest tot sein sollen, bei der Vielzahl der Stiche. Mein Gott du hast echt Glück.“ Das hatte ich an diesem Abend wirklich und was für ein Glück. Dieses Mädchen hatte mir das Leben gerettet, was mich noch mehr dazu brachte, mich in sie zu verlieben. Katrin setzte mir die spritze mit dem Gegengift und holte vorsichtig die Stacheln aus meiner Brust. Es war irgendwie schön, schmerzhaft und romantisch. Meine erste Beziehung fing an so einem Tag an. Naja sie hatte mich geküsst mich umarmt und mir Trost gespendet. Das Beschissenste war, ich konnte es nicht erwidern, weil mein Körper damit beschäftigt war, mich zu entgiften. Und meine Muskeln beschäftigten sich, indem ich Zuckungen bekam, und dabei Krämpfe identischen Ausmaßes bekam. „Sei froh, dass es in wenigen Stunden vorbei ist.“ Sie grinste: „Vielleicht darfst du mich dann ja auch küssen.“ Das Fiese war, ich wollte es direkt. Wie Katrin gesagt hatte, erholte ich mich noch in derselben Nacht, gab Katrin einen Kuss und schlief neben ihr ein. Mein bester Freund hat das erstaunlich gut verkraftet, das ich mit seiner Schwester in der Nacht zusammengekommen bin und ihm erzählt habe, dass ich schon vorher in sie verliebt gewesen war. Daraufhin meinte er, ich solle sie nicht verletzten, und wenn ich es doch täte, würde er mich umbringen. Ich hätte es ihm glaubt, aber dafür war er eben nicht gemacht. 1 Stunde später ging ich in die Küche und sah das Messerset, das ich in der Nacht zuvor gesehen hatte. Schön verpackt, als wäre nichts gewesen.

Lernstunden und kleine besorgungen


Natürlich habe ich ihr nicht gesagt, dass ich sie gesehen hatte, aber ich denke das war an dem Tag besser so. Ich sagte ihr ca. 3 Monate später, als sie mit mir essen ging, dass ich sie beobachtet hatte. Ich wollte möglichst weit von dem Kaktus weg denn ich habe mir zudem Zeitpunkt gedacht, sie würde mich töten, und zwar mit dem Kaktus, wenn sie mich töten wollte. Der Kaktus hat meinen vollen Respekt und den werde ich auch noch sehr lange haben. Naja Katrin nahm dies sehr gefast auf, sie sagte nur: „Haha okay.“ Wobei ich ihr noch mitteilte, dass ich Sarah erledigt habe. „Aber wie … ich habe sie doch beide…“, stammelte sie aber ich unterbrach sie. „Hey es ist alles Okay. Sie ist weg und die Sache ist erledigt.“ Ich nahm ihre Hand und schaute sie liebevoll an. „Ich möchte mit dir auf die Jagd gehen. Ich möchte, dass du mich ausbildest in allen Dingen und ich möchte für immer mit dir gehen, egal wohin, bis an mein Lebensende.“ Sie nickte und sah mich liebevoll an. „Gut, wenn das dein Wunsch ist, will ich ihn dir mit aller Macht und Liebe erfühlen. Ich liebe dich mein Schatz, aber bevor wir anfangen, brauchst du einen Namen. Und kein Wischi-Waschi-Namen, sondern ein richtigen, der dir Dein Respekt verleiht.“ Ich hatte diesen Namen bereits und war gespannt, was sie zu sagen hatte. „Lord Nord, den habe ich mir schon vor Ewigkeiten gegeben.“ Ich lächelte. Katrin tat es auch. „Der ist perfekt! Schauen wir mal, ob du dir den Namen verdient hast, mein Schatz. Mein Name ist Butterfly und nur deshalb, weil ich süß und gefährlich bin.“ Sie grinste breit, als sie den Satz beendete und ich weiß, dass es kein normales Grinsen war. Ehrlich gesagt hatte ich schon etwas Angst vor ihr. Schließlich sah ich sie in ihrer vollen Mordlust. Nun ja. Ich fing noch am selben Abend an, die 8 Lektionen zu lernen.

1. Keine Zeugen
2. Kein Mitleid
3. Keine Reue
4. Keine Spuren
4. Sei schnell und skrupellos
5. Bleib ruhig und spontan.
6. Und sei immer umsichtig
7. Verrate niemals deine Identität.

„Mit „umsichtig“ meine ich, während du tötest. Und sei immer darauf gefasst, dass dich auch jemand jederzeit töten kann. Das heißt, achte auf jede Gefahr und jede Kleinigkeit kann
ein Angriff sein, z.B. mal krass ausgedrückt ein scheinbar alter Mann will über die Straße gehen. Er fragt dich, ob du ihm helfen könntest. Er hat beide Hände in der Tasche. Du nimmst ihn am Arm und willst ihm helfen und blitzschnell zieht er ein Messer heraus oder eine Handtaschen-Lady und du bist tot. Du musst dir das alles vor Augen führen. Denk nach, bevor du etwas machst. Und wenn du dem Mann mit Händen in der Tasche helfen willst, dann achte darauf, dass die Taschen nicht tief sind. Oder eben hilf ihm nicht und geh vorbei und tu so, als ob du ihn nicht hörst. Und wenn du das machst, achte immer darauf, was hinter dir passiert. Okay.“ Ich saugte jedes Wort von ihr, wie ein Staubsauger in mich hinein. Meine Lehrerin und gleichzeitig meine Freundin, lies mich nie aus den Augen, was manchmal nervig war, aber sie sagte mir einige Zeit später, als ich lernte zu alles und jedem skrupellos zu sein, dass ich das wichtigste für sie auf Erden währe und sie könnte es sich niemals verzeihen, wenn mir auch nur ein Kratzer zugefügt wird. Es klingt zwar komisch, aber sie hatte einmal eine Frau angebrüllt, weil sie zu mir sagte, meine Augen seien wunderschön. Ich tat so, als würde mich das nicht im Geringsten interessieren. „Du hast sehr gut reagiert, keine Miene verzogen und nicht nett geklungen. Sehr gut, aber ich denke eines wird dir bestimmt die Miene verziehen“, meinte Katrin zu mir. Sie führte mich am letzten Tag des 7ten Schuljahres in eine Kneipe. Es war eine Schwulen- und Lesbenkneipe und ich muss sagen, das war ganz und gar nicht meine Welt. Auf jeden Fall haben wir uns eine Cola geteilt und mir fiel auf, dass Es ganz und gar keine gewöhnliche Schwulen- und Lesbenkneipe war. Es war komisch, aber diese Leute redeten normal und hatten alle ausdruckslose Gesichter. Doch es gab noch einen! Er war noch viel komischer, als sie alle zusammen. Was mir aufgefallen war, ist das dieser eine komische Typ eher wie ein Schwuler aussah, als alle anderen. Er war nicht sonderlich groß vielleicht 1,60m. Er hatte langes blondes Haar und trug bunte Kleider, dazu rote Adidas Schuhe. Der Typ kam auf uns zu und bestellte sich einen 43er. Erschaute mich an und fing an mich tatsächlich anzumachen. „Hey sag mal bist du alleine hier?“ ich antwortete ausdruckslos Nein. „Oh wo ist denn der hübsche?“, und grinste mich breit an. „Ich habe keinen Hübschen, sondern eine Hübsche.“ Daraufhin schaute er mich sprachlos an. „Wenn du mich anfassen solltest, kann ich für nix garantieren okay.“ Ich wollte nicht, dass mich die Schwuchtel antatscht. Ich habe nichts gegen Schwule, aber wenn sie einen anmachen der nicht schwul ist, dann würdest du auch so reden oder? „Der Junge nickte, sagte jedoch nix.“ „Gut", antwortete Nico.

„Ich gehe gerade auf die Toilette. Kurze Erzählungspause, mache dir was zu essen.“ Nico stand auf und ging auf den reich verzierten Teppich in Richtung Toilette. Er schloss die Tür und zog sein Handy aus der Hosentasche. Er wählte eine Nummer und wartete. „Ja, hey Katrin, tust du mir einen Gefallen?“ „Klar was kann ich den für dich tun?“, antwortete sie liebevoll. „Ich möchte, dass du in ca. 7 Stunden an der Türe klingelst und dich dann direkt an den Hinterausgang stellst. Ruf mich auf dem Handy an und gib mir Bescheid, ob Henri in deine Richtung kommt okay. Kannst du das einrichten“, bat Nico mit leiser flüsternder Stimme. „Kein Problem mein Schatz. Ich rufe dich dann vorher an, wenn ich Klingel, okay?“ „Ja genau das meinte ich ja, gut mach das. Du, nichts für ungut, aber ich muss weiter machen ja“, sprach Nico leise. „Ja gut! Ich liebe dich und bau keine Scheiße.“ „Nein. Ich liebe dich auch. Pass auf dich auf. Mach es gut.“ „Mach es gut“, antwortete Katrin und Nico packte das Handy wieder in die Hosentasche betätigte die Spülung und ging zurück zu seinem Sessel. „Na, hast du was Leckeres zu Essen gemacht, Henri?“, fragte Nico, als Henri aus der Küche wieder kam. „Ich habe nur ein paar Snacks und noch etwas zu trinken mitgebracht“, sagte er hastig und setzte sich in seinen Sessel gegenüber. Er stellte die Snacks auf den Tisch und gab Nico ein Glas mit Champagner. „Sehr gut danke“, antwortete Nico und nickte. „Gut weiter geht’s, also…“

Ich sagte das zu dem komischen Typ. Mir fiel auf, dass meine Freundin eigentlich etwas dagegen haben müsste, stattdessen saß sie einfach nur neben mir und hörte unserem Gespräch zu. Wenn man es so bezeichnen kann. „Hey man, ist ja gut ich lass dich ja, aber eins muss ich dich noch Fragen! Das hier ist doch eine Kneipe, für sagen wir mal, Leute wie mich, oder?“ Er schaute mich fragend an. Daraufhin schaute ich Katrin an und sie zuckte nur mit den Schultern. Meinen Blick wand ich wieder diesem Typen zu. „Wenn es dransteht, wird es wohl so sein, denke ich.“ Ich war mir dessen nicht mehr sicher. „Nun gut, ich gehe dann mal besser“, sagte der Typ legte ein paar Münzen auf den Tresen und klopfte mir leicht auf die Schulter. Der Typ gerade, der mir auf die Schulter klopfte, sagte, dann auch noch: „Danke Mann nettes Gespräch und vielleicht sehen wir uns mal.“ „Ganz bestimmt“, sagte ich mit dem Blick auf die Cola gerichtet. Er ging mit raschen Schritten zur Tür wandte noch einmal einen Blick zurück und ging geschmeidig durch die Eingangstür. „Wir sollten zahlen“, sagte ich zu meiner Freundin. Ich wollte dem Typen hinter her, ich hatte ihn gewarnt und er tatschte mich trotzdem an, das gefiel mir gar nicht. „Nein sollten wir nicht. Ich denke, wir müssen hier noch etwas erledigen und außerdem hast du gerade noch eine Lektion gelernt“, meinte sie zu mir. „Ach und welche“ , fragte ich trocken. „Nun, ich dachte du würdest eine Miene verziehen, als er dich angefasst hat. Dass hast du aber nicht. Ich bin begeistert von dir und die Lektion ist: Du kannst nicht jeden wegen einer Kleinigkeit umbringen, nur weil es dir nicht passt. Du musst ruhig bleiben und dir auch etwas gefallen lassen, sonst fliegst du auf. Okay?“ „Ja“, antwortete ich steif wie konnte sie nur so etwas tun. Gut, sie bringt mir Sachen bei, die ich brauchen werde, um zum Killer zu werden, aber dann hätte sie sich das sparen können. Aber sie machte solche Tests immer und immer wieder, nur um mich zu trainieren. „So, wir gehen jetzt zu dem einen Typen. Der da hinten links in der Ecke sitzt. Wir müssen noch etwas bei ihm holen.“ „Und was wenn ich fragen darf“, meinte ich gelangweilt zu ihr. Ich wollte wieder raus aus der blöden Kneipe, ob sie nun für Schwule war, oder nicht. „Wir holen professionelle Werkzeuge“, meinte sie leise und in einem Ton, der wahre Begeisterung ausstrahlte. Wir gingen nun einige Minuten später zu ihm. Katrin nahm eine große Reisetasche entgegen und holte einen Briefumschlag aus ihrer Jackentasche. Sie bedankte sich mit einem Kopfnicken.

Das Versehen



Nach ca. einer Stunde waren wir bei ihr zuhause angekommen und sie brannte darauf, mir zu zeigen, was sie geholt hatte. „Doch bevor ich es dir zeige, wirst du dich umdrehen und warten, bis ich sage okay, und wehe du blinzelst“, sagte sie drohend. Ich wusste damals nicht, was sie mir so dringend zeigen wollte, also tat ich, was sie sagte. Es war komisch doch ich fühlte, dass etwas nicht stimmte, so wollte ich ihr das sagen, aber sie machte nur: „pscht.“ Also wartete ich weiter und ca. 3 Minuten später sagte sie, ich dürfte mich umdrehen. Das tat ich, aber was dann passierte, war mir nicht bewusst. Viele Dinge passierten auf einmal. Ich drehte mich um, und sah den Lauf einer Waffe, ich konnte gerade noch erkennen, dass sie Silber war, denn im selben Moment ging die Zimmertür auf. „Achtung“, brüllte Katrin mir zu, schlug mir so hart ins Gesicht, dass ich zu Boden ging. Ich sah, dass Katrins Vater wie vom Donner gerührt im Türrahmen stand. Noch bevor ich irgendetwas tun konnte, viel ein Schuss. Ich sah wie der Vater in Zeitlupe zu Boden viel. Mit einem Kopfschuss hatte ich nicht gerechnet, aber sie hatte ihn genau richtig getroffen. Seine Augen starr nach oben gerichtet, ausdruckslos und leer. Am rechten Auge war der Ansatz einer Träne zu sehen. Sie war winzig klein dennoch verlieh sie etwas, dass man Enttäuschung nennen könnte. Ich rappelte mich auf und ging zu Katrin herüber. Sie stand starr da und starrte ihren toten Vater an. Ich ging vorsichtig zu ihr und nahm mit sanftem Kraftaufwand die Waffe aus ihrer Hand. Als ich sie nun endlich hatte, steckte ich sie vorne in die Hose und nahm sie in den Arm. Es schien, als sei sie in Trance. Als sie mich ansah, war ihr Blick voller tiefer Trauer und Entsetzen. „Was habe ich getan? Er war mein Vater! Warum er? Wieso er? Er sollte doch weg sein! Oh scheiße, Nico was machen wir jetzt“, fragte sie traurig. Hätte sie mir nicht beigebracht immer die Fassung zu bewahren, wüsste ich es jetzt auch nicht. Nach allem, was passiert ist, war ich noch klar bei Sinnen. „Wir müssen deinen Vater wegschaffen, soweit ich weiß, kommt dein Bruder bald nach Hause oder“, fragte ich sie ruhig. „Ich kann das nicht, meinen eigenen Vater begraben, ich hab doch…“ Weiter kam sie nicht, denn sie brach plötzlich in Tränen aus. Ich hatte tiefes Mitgefühl für sie, aber ich konnte sie ihr nicht zeigen, da sie mir zu aller erst beigebracht hatte Gefühle zu unterdrücken, obwohl ich es versuchte. Und zum 2ten hatten wir auch keine Zeit, um noch stundenlang hier herumzutrödeln und um ihren Vater zu betrauern. „Du, ich nehme deinen Vater irgendwie in den Wald und vergrabe ihn dort, danach komme ich zurück und kümmere mich um dich okay?“ Sie schaute mich mit verweinten Augen an und nickte. Ich ekelte mich, die Leiche anzufassen, aber ich sah dies als meinen ersten Job. Also packte ich mir die Arme des Vaters und legte sie auf meine Schultern und schleifte ihn aus dem Zimmer durch die hintere Balkontür. Ich machte sehr oft Pausen, aber nie länger als 5 Sekunden. Da ich befürchtete, gesehen zu werden. Nach einer halben Stunde legte ich die Leiche ab und markierte eine Stelle am Baum, damit ich den Ort, wo ich die Leiche abgelegt hatte, auch wieder finde. Ich rannte so schnell ich konnte zurück zum Haus und holte aus dem Gartenhäuschen eine Schaufel und einen Spaten. Nach 20 Sekunden war ich nun endlich wieder an der Stelle, an der Katrins Vater am Boden lag. Ich schaufelte ca. 1 Stunde lang, es war ungefähr einen Meter tief und knapp 1,80 Meter lang. Ich zog die Leiche ins Loch und stellte zu meinem Bedauern fest, dass Katrins Vater zu lang für das Loch war. Ich musste noch 10-20 Zentimeter in die Länge ausschachten. Ich fluchte leise vor mich hin und grub das Loch etwas größer und tiefer, sodass ich fast selbst nicht mehr raus gucken konnte. Als ich nach 2 Stunden komplett mit dem Loch fertig war und Katrins toten Vater in das Loch plumpsen lies, sprach ich noch ein paar Gebete und grub das Loch wieder zu. Als ich dann wieder zur Hintertür ging, stand plötzlich eine Gestalt vor mir. Es war Katrin! Es erschreckte mich nicht, doch ich war stark verwundert. Sie schaute mich mit ihrem verweinten Gesicht an, die Haare klebten im nassen Gesicht und aus ihrer Nase tropfte auch etwas Schnodder. „Was machst du hier?“, fragte ich sie. Sie hob ihren Kopf und sagte leise und flüsternd, „Mama ist da was sollen wir ihr sagen? Dass ich ihn erschossen habe?“ „Nein, wir sagen gar nichts. Wir versuchen so zu tun, als wäre nichts gewesen.“ Sie nickte und auf einmal sah sie komplett anders aus. Ihre Gesichtszüge änderten sich schlagartig. Sie wischte sich das tränennasse Gesicht mit dem Ärmel ab und sah nun fast wieder normal aus. „Sehr gut und jetzt auf, rein mit uns", ich nahm sie in den Arm und wir gingen langsam zum Hintereingang des Hauses ihrer Eltern. "Xima? Bist du da", fragte ich. "Ja hier in der Küche, ich komme schnell", antwortete Xima. "Hi Mum, wie geht´s dir? Alles klar? Wie war die Arbeit?“, fragte Katrin. "Naja außer das dein Vater hier einen irren Saustall hinterlassen hat, geht´s mir gut. Und nach der Arbeit brauchst du gar nicht erst zu fragen. Die ist wie immer. Langweilig, anstrengend und nerv tötend", antwortete ihre Mutter mit einem genervten Unterton. „Na dann. Sollen wir dir hier helfen, beim Sauber machen oder Ähnlichen?" fragte ich höflich. Zudem viel mir noch ein, hatte Katrin das Blut ihres Vaters beseitigt? "Du Schatz? Ich wollte mit dir noch etwas besprechen, kommst du mal gerade mit mir mit, bitte? Es gibt da nämlich noch etwas, was wir noch tun müssen. Denke ich", sagte ich ihr mit einem Lächeln. Ich schaute Xima freundlich an und zog Katrin in ihr Zimmer. Wie ich glücklicherweise feststellte, hatte sie alles sauber gemacht. Wenigsten hat sie dies nicht vergessen, vor lauter Panik und ihres Gefühlschaos. "Gut Schatz, alles ist erledigt und nun gehen wir beide in den Wald und verabschieden uns ordentlich okay?", schlug ich vor, allerdings war mir nicht klar, dass sie etwas anderes machen wollte.

Der Ausflug


So wie es aussieht, war mein Vorschlag nicht so gut, im Gegensatz zu ihrem. „Ich habe eine bessere Idee my Lord", sagte sie und lächelte mich an. "Dies wäre zum Beispiel?", fragte ich sie liebevoll. Katrin schaute mich mit ihren verführerischen Lächeln und ihren funkelnden grünen Augen an und sagte: „Wir könnten ja mal eine Runde, so ganz zufällig, die Stadt unsicher machen“, sagte sie leise. „Hm das klingt gut und dein Vater?“, fragte ich vorsichtig. „Nun ich will ein Profikiller sein, also muss ich mich auch so verhalten, so wie ich es dir beigebracht habe UND“, betonte sie. „Den kleinen Gefühlsausrutscher sollten wir schnell vergessen. Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet er in mein Zimmer kommen musste und nicht mein dummer Bruder, aber wenigstens einer weniger, der glaubt, mich beschützen zu wollen.“ Ich beobachtete ihr Verhalten, was nun als Nächstes kommen würde, doch was ich sah, waren immer noch ihre verführerischen Augen und ihr liebevolles Lächeln. Sie verzog nicht eine Miene wandte nicht den Blick von mir ab. Mir kam ihre Sicht nicht komisch oder erschreckend vor, nein, sie tat nur lediglich das, was sie mir beigebracht hatte. Skrupellos und fast gefühlskalt mit einer Ausnahme. Die Liebe, die sie mir zeigte wahr echt. Nach einigen Sekunden gab ich Katrin einen Kuss und stimmte ihrem Vorschlag zu. Sie nahm ihr, wie sie es nannte, neues „Spielzeug“ in die Hand und kontrollierte das Magazin. Sie fügte eine neue Kugel in das Magazin hinzu, entsicherte die Waffe und machte sie mit 2 leisen klicken durch Nachladen des Laufes scharf. Sie sicherte die Waffe wieder und steckte sie vorne in den Hosenbund. „Die Party kann steigen“, sagte Katrin mit einem Lächeln im Gesicht und gab mir einen Kuss. Allein an diesem Abend haben wir 7 Menschen einfach so erschossen. Es gefiel uns die Macht über ein anderes Leben in der Hand zu haben und es jederzeit zu beenden. Man könnte sagen, unser Spaßfaktor erhöhte sich im Laufe der Zeit je mehr Menschen wir töteten. Auch schon nach unserem ersten Tötungswahn, war die Polizei sichtlich besorgt, dass in letzter Zeit so viele Menschen umkamen. Meine Pflegemutter sagte immer: „ Was ein irrer Gestörter rennt mit einer Pistole durch die Gegend und bringt wahllos Leute um. So tief ist unsere Menschheit gesunken. Dass Leute so drauf sind. Wir können uns nicht mal mehr raus trauen, ohne erschossen zu werden. Das ist ja fast genau wie in Amerika, da wird auch jeden Tag ein Mensch erschossen.“ Meine Pflegemutter hieß Hildegard und sie war eine Frau, die keine Angst vor dem Tod hatte, zumindest sagte sie das immer. Jedenfalls glaubte sie an eine übernatürliche Macht, wie das Universum, Magie, Heilkräfte, Pentagramme, magische Zirkel und andere solcher Dinge. Mein Fall ist es nicht, doch ich muss zugeben, ich habe eine kurze Zeit lang daran geglaubt, doch seit dem Ich mit Katrin zusammen bin, kein bisschen mehr. Hildegard war ein mitfühlender Mensch, sie sagte immer: „Ich sehe, was du fühlst und sag nicht nein! Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich sehe dein Inneres. Du kannst mir nichts vormachen.“ Nun, wenn sie so mitfühlend ist, dann frage ich mich, wieso sie nichts von meinem Hobby mitbekommen hat. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun gehabt und war nicht sonderlich erfreut über die vielen Leichen, die überall in der Stadt verteilt waren.


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Texte: Copyright by Danny Stephan Fels Dieses Buch darf weder Heruntergeladen oder in jeglicher art Kopiert werden.
Bildmaterialien: Dieses Bild unterliegt der Copyright von Danny Stephan Fels
Tag der Veröffentlichung: 20.07.2012

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