Weihnachten - Besinnliches - zum Nachdenken
Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte........... von einem Freund – an einen Freund!
Mitten aus dem Leben – in diesem Fall aus der Schule:
Als Frau Leonard am ersten Schultag der 5. Klasse vor ihren Kindern stand, hielt sie eine Einleitungsrede, schaute alle ihre Schüler an und sagte u.a., dass sie sie alle gleich gerne mochte. Doch dies entsprach nicht ganz der Wahrheit. Denn gleich vorne in der ersten Reihe saß, in sich zusammengesackt, ein kleiner Junge mit dem Namen Teddy.
Frau Leonard hatte Teddy schon letztes Jahr beobachtet, wenn sie zwischendurch in seiner Klasse Unterricht gab und bemerkt, dass er selten mit den anderen Kindern spielte, dass seine Kleidung unordentlich war und er eigentlich immer eine Dusche nötig gehabt hätte. Und außerdem konnte Teddy sehr unfreundlich sein. Es kam soweit, dass es Frau Leonhard sogar Freude bereitete, ihm Fehler in seinen Arbeiten mit einem roten Stift zu markieren, sie dick zu unterstreichen und die jeweilige Seite oben auch noch mit einem großen „F" zu versehen.
Nun war sie in diesem Jahr die Klassenleiterin und somit für Teddy zuständig.
An der Schule, an der Frau Leonard unterrichtete, wurde verlangt, dass die Klassenlehrer sich die Berichte über die Schüler aus den vergangenen Jahren anschauten, und Teddy's Bewertung hatte sie sich bis zuletzt aufgehoben. Als sie nun seine Unterlagen durchgelesen hatte, war sie mehr als überrascht.
Teddy's erster Lehrer berichtete nämlich: „Teddy ist ein aufgeweckter Junge und immer sehr freundlich. Er erledigt seine Hausaufgaben sehr akkurat und hat gute Manieren... es ist eine Freude ihn zu unterrichten....."
Sein Lehrer aus dem 2. Schuljahr schrieb: „Teddy ist ein sehr guter Schüler, seine Mitschüler mögen ihn, aber er ist besorgt, weil seine Mutter schwer krank ist und sein Leben zu Hause sehr schwierig für ihn geworden sein muss."
Sein Lehrer aus dem 3. Schuljahr schrieb: "Der Tod seiner Mutter hat ihn schwer getroffen. Er versucht sein Bestes zu geben, aber sein Vater interessiert sich kaum für den Jungen und seine familiäre Situation wird Auswirkungen auf die schulischen Leistungen haben, wenn sich nicht bald etwas zuhause ändert."
Teddy's Lehrer aus dem 4. Schuljahr schrieb: „Teddy zieht sich in sein Schneckenhaus zurück und zeigt wenig Interesse an der Schule. Manchmal schläft er sogar während des Unterrichts ein, und er hat wenige Freunde."
Jetzt verstand Frau Leonard die Situation und schämte sich. Sie fühlte sich am nächsten Tag noch schlechter, als ihre Schulkinder ihr Weihnachtsgeschenke mitbrachten, wunderschön eingepackte Geschenke in herrlichem Papier und mit großen Schleifen - ausgenommen das Geschenk von Teddy. Sein Geschenk war in eine zerknitterte braune Papiertüte eingepackt. Frau Leonard hatte Bedenken, es vor all den anderen Kindern auszupacken. Doch dann tat sie es doch.
Einige Kinder fingen sogar an zu lachen, als sie ein Glaskristall-Armband, an dem etliche Steine fehlten und eine halbvolle Flasche Parfüm aus der Tüte holte. Aber sie schaffte es, das Gelächter zu ersticken, da sie sich von dem Armband begeistert zeigte, es anprobierte und dann auch noch ein paar Tropfen von dem Parfüm auf ihr Handgelenk sprühte.
Teddy blieb an diesem Tag etwas länger in der Schule nur um ihr zu sagen: „Frau Leonard, heute haben sie geduftet wie früher meine Mutter."
Nachdem alle Kinder die Klasse verlassen hatten, weinte sie fast eine Stunde lang. An diesem Tag konnte sie keine Hausaufgaben mehr korrigieren, nichts mehr lesen und wollte auch keine Menschenseele mehr sehen.
Ab sofort widmete sie Teddy ihre besondere Aufmerksamkeit. Je mehr sie sich um ihn kümmerte, desto mehr lebte er wieder auf. Je mehr sie ihn aufmunterte, umso eher reagierte er. Im Laufe der Zeit wurde Teddy wieder einer der besten Schüler in der Klasse, und obwohl Frau Leonard gesagt hatte, dass sie alle Kinder gleich mochte, entwickelte sich Teddy zu ihrem absoluten Liebling.
Einmal fand sie sogar einen Notizzettel von Teddy unter ihrer Türe und er schrieb ihr, dass sie die beste Lehrerin sei, die er jemals gehabt habe.
Sechs Jahre gingen vorbei und sie erhielt wieder einen Brief von Teddy, in dem er schrieb, dass er sein Abitur bestanden und als Drittbester abgeschlossen hatte und sie immer noch die beste Lehrerin sei, die er sich wünschen konnte.
Vier Jahre später bekam sie einen weiteren Brief. Teddy hatte seinen Universitätsabschluss gemacht und wollte jetzt noch promovieren. Wieder schrieb er, dass sie immer noch seine Lieblingslehrerin sei und die beste Person, die er je getroffen habe.
Nur dieses Mal war sein Name etwas länger als bisher......... er hatte unterschrieben als:
,Theodor Stark - Dipl. Ing.'
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende; denn im Frühjahr kam noch ein Brief. Teddy hatte ein Mädchen kennengelernt, das er heiraten wollte. Sein Vater war vor ein paar Jahren gestorben, und jetzt bat er Frau Leonard, ob sie nicht bei seiner Hochzeit auf dem Platz sitzen wolle, der normalerweise für die Mutter des Bräutigams reserviert sei? Natürlich stimmte Frau Leonard zu. Und dreimal dürft Ihr raten was sie als Schmuck trug? Genau..........das Glaskristall-Armband, an dem mehrere Steine fehlten. Ja und zusätzlich hatte sie noch etwas von dem Parfüm aufgelegt, das Teddy so sehr an das letzte gemeinsame Weihnachten mit seiner Mutter erinnerte.
Sie umarmten sich und Dr. Dipl. Ing. Stark flüsterte Frau Leonard ins Ohr: „Danke Frau Leonard, dass Sie immer an mich geglaubt haben. Danke, dass Sie mir das Gefühl gegeben haben, dass ich etwas wert bin und dass Sie mir gezeigt haben, dass ich etwas im Leben erreichen kann."
Mit Tränen in den Augen flüsterte Frau Leonard zurück: „Danke Teddy - Du warst es, der mich gelehrt hat, wieviel ich im Leben eines anderen Menschen bewirken kann. Das wusste ich nicht, bis ich Dich getroffen habe.
Danke Dr. Lou für diese Geschichte aus Deinem Leben -
danke Birgit und Wim für die Mitwirkung und Eure Hilfe
Diese Geschichte ist auf unser aller Leben übertragbar. Täglich geraten wir in den Sog von Vorurteilen und Vorverurteilungen.
Schauen wir in der Zukunft mehr in die Herzen der Menschen, vor allem unserer Mitmenschen - und wir werden feststellen, dass wir alle noch viel zu lernen haben, um das Leben lebenswert zu gestalten.
Neid und Mißgunst haben dann keinen Platz mehr - und unser aller Leben wird ausgefüllt von Glücksmomenten, für die es sich zu leben lohnt.
Tag der Veröffentlichung: 02.12.2009
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