Vertrauen - Misstrauen
Was ist Vertrauen?
Ich weiß es nicht mehr.
Wem kann ich wirklich vertrauen?
Und wem nicht?
Wem kann ich mich anvertrauen?
Wer hält zu mir
egal was passiert?
Gibt es solche Menschen?
Ich weiß es nicht mehr.
Es ist schon zu viel passiert.
Zu viele haben mein Vertrauen gestört.
Andere zerstört.
Ich vertraue niemandem mehr.
Flüchte mich in Lügen.
Egal wobei.
Egal bei wem.
Vertrauen ist wichtig
im Leben.
Aber ich besitze es nicht mehr.
Werde es nie wieder haben.
Zumindest nicht vollständig.
Nicht vorbehaltslos.
Nein.
Mein Vertrauen ist zerstört.
Verwandelt in Misstrauen.
Gegenüber jedem und allem.
Misstrauen.
Zeit & Raum
Zeit
Raum
Alles dreht sich im Grunde um sie
um diese zwei Begriffe
Irgendwann hat irgendjemand ihnen diesen Namen gegeben
ohne nachzudenken,
darüber, ob der Name überhaupt passt
vom Klang
von der Ausstrahlung
Menschen geben Dingen Namen
einfach so
wenn sie einen Namen vergessen
bekommt es einen neuen
vielleicht ist er für etwas anderes bestimmt gewesen
vielleicht hätte Bl*t eigentlich Freude heißen sollen
und Freude Blut
keiner weiß es
und niemand wird es je erfahren
wir können uns nur schwer vorstellen, dass etwas anders sein könnte als es ist
könnten Sekunden nich länger sein als wir denken
und Jahre viel kürzer?
könnten wir nicht auf der Decke laufen
und den Boden in einem Haus, das vielleicht eher eine Wiese wäre, über uns haben?
Draußen würden wir Gräser am Nachthimmel sehen, der vielleicht dunkle Kuppel hieße
Ist nicht unsere ganze Welt nur Schein und Trug
von Menschen gebaut und benannt?
Ist vielleicht das wahre Sein tief in uns und wir wissen es nicht?
Wäre es möglich, dass wir unser ganzes Leben in der Hölle verbringen?
Aber denken, wir wären auf der Erde?
Kämpfen wir möglicherweise gegen das Gute und nehmen das Böse mit offenen Armen in Empfang?
Die Welt ist das, wozu die Menschen sie gemacht haben
und immer noch weiter machen.
Unser Leben ist so, wie wir es uns bilden.
Mit Wörtern, Bildern und Gedanken...
Wintereinbruch
Erst Mitte Oktober,
es wird immer kälter,
die Temperaturen sinken unter null Grad.
Die Bäume haben ihre Mäntel schon verloren,
größtenteils.
Atemwolken sind sichtbar,
die Kälte schon durchdringend,
die Sonne hat an Intensivität verloren,
der Wind an Stärke zugenommen.
Ideales Wetter zum Drachensteigen,
wenn es nicht regnet,
die Zeit des heißen Kakaos kommt,
die Zeit der Kaminfeuer naht.
Die Tage werden kürzer,
die Nächte länger.
In der Früh ist es noch dunkel,
Abends schon wieder.
Es regnet öfters,
die Luft riecht winterlich,
die Vorboten des Winters kommen.
Gestern gab es den ersten leicht gefrorenen Regen.
Die Straßen sind teilweise schon glatt.
Lieber Winter, bleib noch weg.
Und lass den Herbst sich erst verabschieden.
Gut & Böse oder Meinungsfreiheit
Wir Menschen unterscheiden zwischen Gut und Böse.
Von klein auf wird uns gelehrt, was gut und was böse ist.
Es ist böse zu lügen.
Und es ist gut zu gehorchen.
Doch nicht nur alltägliche Sachen werden eingeordned.
Es ist gut, Leben zu rette.
Es ist böse zu töten.
Wir haben Kategorien erstellt und ordnen alles darin ein.
Aber ist alles "gut", was wir so bezeichnen?
Nur weil ein Teil der Menschheit - wenn auch der größte Teil - es so emfindet.
Weil irgendjemand irgendwann sagte, es gehöre sich so.
Ist alles, was wir mit "böse" betiteln wirklich so?
Auch hier hat irgendwann irgendjemand gesagt, es gehöre sich nicht, sei unmoralisch.
Seitdem ist es so.
Töt*n ist böse.
Lebenretten gut.
Lügen ist böse.
Die Wahrheitsagen gut.
Keiner macht sich mehr Gedanken.
"Gut" ist "gut".
"Böse" ist "böse".
Schluss. Aus. Basta. Ende. Amen.
Gut und Böse, zwei Begriffe, zwei Kategorien, erstellt von der Menschheit.
Stimmt "Gut" und "Böse"??
Ist "Gutes" immer gut?
Ist "Böses" immer böse?
Für die Menschen schon.
Einmal festgelegt, schon Gesetz.
Sicher, ein paar Widerstandskämpfer gibt es.
Es gibt sie immer.
Egal wo und wobei.
Doch im Grunde traut sich keiner die Meinung offen zu sagen, dem "Gesetz" zu widersprechen.
Sie folgen der Menge, alle samt, um nicht schlecht behandelt zu werden, um nicht büsen zu müssen für ihre Meinung.
Bei uns herrscht Meinungsfreiheit.
Herrscht bei uns wirklich Meinungsfreiheit?
Klar, denkst du dir jetzt wahrscheinlich.
Verständlich, ist in gewisser Maßen auch so.
Aber überleg' doch mal.
Wenn du etwas sagst, absolut nicht der Meinung anderer entsprechend, schaut man dich komisch an, zeigt mit dem Finger auf dich, lacht und m*bbt dich vielleicht sogar.
Jeder hat seine eigene Vorstellung.
Auch von "gut" und "böse".
Jeder seine eigene Meinung, doch (fast) keiner sagt sie, um nicht negativ aufzufallen, um nicht aus der Reihe zu tanzen.
Denkst du immer noch so?
Herrscht hier wirklich (absolute) Meinungsfreiheit?
Oder nur insofern die eigene Meinung halbwegs in den Kram der anderen passt??
Gegensätze
Der Himmel rabenschwarz,
die Wiesen und Wälder von goldener Sonne beleuchtet.
Es ist frostig kalt
mit knapp 30°C.
Auf den Scheiben Eiskristalle,
der Asphalt flimmert vor Hitze.
Mit starkem Gegenwind fahr ich den Berg hinauf,
saftig grüne, schon ganz trockene Blätter überholen mich durch den Wind von hinten.
Warmer Regen klatscht mir ins Gesicht,
und auf der Straße blidet sich eine Schneedecke.
Schweiß läuft mir den Nacken hinunter,
vor Kälte habe ich eine Gänsehaut.
Auf Stoppelfeldern mit fast reifer Gerste lassen betagte Kinder mit todernstem Gesicht jauchzend Drachen steigen.
Wie gerne würde ich bei ihnen sein,
so weit weg von jeglicher Menschenseele.
Wie friedlich diese Welt ist,
mit all den Kriegen und Konflikten.
Zu Hause angekommen an einem mir völlig fremden Ort
lege ich mich glücklich mit tiefer Traurigkeit gefüllt
ins weiche Bett, das steinhart ist
und schlafe sofort nach Stunden ruhig mit rasendem Herzschlag ein.
Wasser
Wasser, ein wichtiges Lebenselexir.
Ohne Wasser können wir nicht leben.
Die Pflanzen nicht,
die Tiere nicht,
einfach niemand.
Es lässt alles aufblühen,
und erhält es am Leben.
Reines, klares Wasser,
ein Segen für all jene, die es nicht haben,
und Selbstverständlichkeit für all die, die es täglich haben
und ohne Müh' bekommen: Wasserhahn auf und schon ist es da.
Für uns ist es selbstverständlich.
Für andere nicht.
Sie müssen täglich mehrmals zu Fuß Strecken zurücklegen, für die wir auf jeden Fall das Auto nehmen würden.
Und haben dann nur eine braune, mit Krankheitserregern getränkte Brühe, die nicht einmal den Durst stillt.
Ohne Nachzudenken machen wir den Hahn auf
und lassen das kostbare Gut zum Abfluss hinaus laufen.
Die Welt ist ungerecht. In allen Dingen.
Wasser steht für Leben...
...aber nicht nur.
Wir können in einem reißenden Fluss ertrinken.
Überflutungen zerstören ganze Landstriche,
Dauerregen setzen Städte unter Wasser,
Flutwellen richten Verwüstung an,
...
Ich könnte jetzt noch mehr aufzählen...
doch ich will nicht endlos Beispiele nennen.
Wasser ist wichtig, lebenswichtig.
Ja, sogar wichtiger als Nahrung.
Die Erdoberfläche ist von mehr Wasser als Land bedeckt.
Ein Leben ohne dieses Element ist nicht vorstellbar,
ja, wäre nicht möglich.
Doch Wasser ist knapp, zumindest sauberes Wasser.
Eigentlich ein Luxus, der reichen Länder, der Industrieländer.
Dritte-Welt-Länder wären froh sogar über das Wasser, das wir maximal noch zum Blumengießen verwenden,
wenn nicht gleich in den Ausguss kippen. Weil es abgestanden ist.
Und Wasser ist gefährlich,
nicht immer, aber es kann gefährlich sein.
Und unberechenbar.
Von einem Moment auf den anderen stehen Städte unter Wasser.
Und dann bleibt es wieder genauso plötzlich aus.
Menschen, Tiere und Pflanzen leiden.
Ohne Wasser kann nichts wachsen,
ohne Pflanzen können wir nicht überleben,
genauso wenig die Tiere.
Ohne die wir nicht leben können.
Wir sind abhängig von Wasser.
Alles ist abhängig von Wasser.
Was würden uns die größten Felder, die besten Samen nützen, wenn es kein Wasser mehr gäbe??
Diese Frage möchte ich Dir mit auf den Weg geben,
vielleicht erinnerst Du Dich ja manchmal daran
und vielleicht handelst Du in Zukunft manchmal besser, was Wasser betrifft.
Ich kann Dich nicht dazu zwingen, und auch ich geh' verschwenderisch mit diesem kostbaren Gut um,
Es ist und bleibt ganz allein Deine Entscheidung...
Vergänglichkeit
Leben ist vergänglich.
Was ist schon ein Menschenleben?
Im Vergleich zum Dasein der Erde?
Nichts!
Eine Sekunde - nicht einmal.
Wir werden geboren
und sterben kurz darauf wieder.
Dazwischen vegetieren wir vor uns hin.
Arbeiten, schlafen, essen, trinken.
Vielleicht wurden wir geboren um zu helfen,
stattdessen zerstören wir.
Vielleicht kamen wir zur Welt um zu lieben,
stattdessen hassen wir.
Vielleicht sind wir hier um zu retten,
doch wir töten.
Überflutet von Gefühlen,
wissen wir unsere Bestimmung nicht.
Wir sind hier um unsere Lebenszeit abzusitzen,
danach sind wir überflüssig und verschwinden wieder.
Vielleicht treiben unsere Seelen irgendwo ruhelos umher
bis sich ein freier Körper findet und sie aufnimmt.
Mit einer Aufgabe werden wir geboren,
doch leben tun wir, wie wir wollen
um dann nach ein paar nichts bedeutenden Jahrzehnten wieder zu sterben,
und Platz zu machen für andere,
die sich im Grunde nicht im Geringsten von uns unterscheiden.
So geht es immer weiter
bis irgendwann die Erde vielleicht einmal genug Gesichter gesehen hat,
genügend gleiche Charakter getragen hat,
und das menschliche Leben auslöscht.
Vielleicht sogar sich aufgibt,
durch die ganze Zerstörung zerbröselt wie morsches Holz.
Unser Planet ist vergänglich,
doch nicht viel unvergänglicher ist unser Leben.
Wir sollten das Beste aus ihm machen,
auch wenn es nicht (immer) leicht fallen mag...
Tag der Veröffentlichung: 28.01.2011
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