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Sein Besuch war gerade wieder gegangen.
Nun war er wieder alleine mit seinem Zimmergenossen.
Ja,seinem Zimmergenossen der am Fenster lag,
der das Glück hatte, das große Los gezogen hat.
Er war einer dieser Männer der nichts zutun hatte und daher den ganzen Tag am Fenster verbrachte,um sich die welt aus dieser Perspektive anzusehen. Anders ging es ja wohl schlecht, oder.
Er war seit 9 Jahren Frührentner. Nach dem Betriebsunfall an den Rollstuhl gekettet. Aber solange er aus dem Fenster sehen konnte, war dies kein problem. Und nun musste ausgerechnet er bei dieser grauen Wand liegen, noch mindestens 6 wochen. nein das würde er nicht aushalten, aber was blieb ihm schon anderes übrig.
Sein Zimmergenosse ,ein Obdachloser wie sich herausstellte bot an, ihm alles zu beschreiben was er draussen sehen konnte, denn auf seinen Platz am fenster wollte er schließlich auch nicht verzichten.
So beschrieb der gutmütige Obdachlose im stunden lag
die schöne Natur, die spielenden Kinder und die schreienden Mütter, die Amseln und Eichkätzchen, die hupenden Autos und die kleinen Läden an der Straße.
So vertieben sich die beiden ihre Zeit, bis zu
der Nacht als der Obdachlose einen epileptischen Anfall bekamm. Doch anstatt die Schwester zu rufen, tat er nichts und sah seinem Zimmergenossen beim sterben zu.
Am nächsten Morgen stand das Bett am Fenster leer, und nachdem er die schwester bat, es zu beziehen
war er begierig nun endlich das beschriebene, mit eigenen Augen zu betrachten.
Als er den Kopf wandte, aus dem Fenster sah, sah er nichts anderes als eine triste karge Backsteinmauer.

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Tag der Veröffentlichung: 01.06.2010

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