Wir schreiben das Jahr 2040.
Der Himmel ist mit grauen Wolken bedeckt.
Die Folgen der Klimaerwärmung sind nur schwer zu übersehen.
Der Boden ist mit einer Schicht aus Sand bedeckt.
Die Landschaft ist grau. Kein einziger grüner Fleck ist zu sehen.
Fast alle Tiere sind bereits ausgestorben oder sehr stark bedroht.
Fahrzeuge mit Dieselmotoren sind nur noch für die reichsten Menschen möglich, da das Erdölvorkommen in den letzten Jahren extrem geschrumpft ist.
Die meisten Fahrzeuge haben einen Elektromotor.
Die Natur hat man schon lange aufgegeben und alle warten auf das unaufhaltbare, endgültige Ende.
Dennoch gibt es eine Gruppe Jugendlicher am Rande der Rocky Mountains, welche sich jeden zweiten Tag trifft. Am Samstag findet jeweils ein Rennen statt, welches sie mit ihren Zweirädrigen Fahrzeugen durchführen.
Einmal im Jahr begeben sie sich einen Monat lang gemeinsam in die Berge und entdecken immer wieder Neues. Auch jetzt ist es wieder so weit.
Sie nennen sich Heros of Time und sind sechs Jungen und vier Mädchen.
Der Anführer ist Darren. Er lebt alleine, seit seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Den Treffpunkt nutzt er als Wohnung.
Dann wären da noch seine beiden Cousins, Samuel und Jack, seine Cousine, Sarah, ihre beiden besten Freundinnen, Michelle und Laurene, Damian, George und Marvin mit seiner Freundin, Amanda.
Es ist neun Uhr in der Früh. Mit den wichtigsten Sachen bepackt machen sie sich auf den Weg in die Berge. Sie haben keinen genauen Plan. Sie laufen einfach einmal in eine Richtung los und hoffen, dass sie den Heimweg wieder finden.
Der erste Abschnitt ist etwas Hügelig, jedoch noch nicht allzu steil. Sie freuen sich alle auf die folgenden vier Wochen und achten gar nicht so sehr auf ihre Umgebung.
Am ersten Abend ist bereits die Anhöhe des ersten Höheren Berges erreicht.
Als erstes werden alle Zelte ausgepackt und erst einmal ausgebreitet.
Nach ausführlicher Betrachtung des Planes beginnen sie, diese aufzubauen.
Nach einer Stunde stehen sie schliesslich alle. Es sind vier. Eines teilen sich Michelle und Laurene, das zweite Amanda und Sarah, das dritte Samuel, Damian und Jack und das vierte teilen sich Darren, George und Marvin.
Nach der ersten Woche haben sie bereits fünf Berge bestiegen und befinden sich jetzt auf einer natürlichen Plattform, von dem sie auf das gesamte Tal blicken können.
Sie untersuchten gemeinsam mit ihren Feldstechern den riesigen Felsen in der Mitte des Tales, welcher wie eine Kuppel, etwas unter sich bedeckte.
Sie beschlossen jetzt schlafen zu gehen und sich am nächsten Tag bereits früh aufzumachen, um den riesigen Felsen zu erkunden.
Ein wunderbares Geräusch, welches sie schon lange nicht mehr gehört haben, weckte sie aus dem Schlaf. Es war Vogelgezwitscher. Es kam aus der Richtung des Felsens.
Das Frühstücken war eine kurze Sache an diesem Morgen, denn alle konnten kaum mehr darauf warten, endlich zu sehen, was sich unter dem mysteriösen Felsen befindet.
Es muss etwas riesiges sein. Der Felsen erstreckt sich nämlich durch das ganze Tal und das hat eine Länge von mehreren Kilometern.
Nach einer halben Stunde haben sie ihn dann endlich erreicht.
Sie bemerken, dass es unter dem Felsen so etwas wie eine etwa hundert Meter tiefe Schüssel gibt.
Und was sie da sehen ist einfach unglaublich!
Umgeben von Büschen, Bäumen und allen möglichen Pflanzen erstreckt sich ein Fluss durch die gesamte Schüssel. Er endet in einem kleinen See.
Es ist eine Sammlung alles Lebens, das es auf der Erde noch vor zwanzig Jahren gab.
Zwischen den Bäumen tummeln sich Herden von Elefanten, Zebras und allen möglichen Arten von Antilopen und Gazellen. Am Flusslauf sind Nashörner, Nilpferde, Krokodile, Pelikane und Flamingos zu erkennen.
In der Luft kreisen Vögel aller Farben und Formen.
Nach einer sehr langen Zeit des Staunens wurde es bereits dunkel und sie beschlossen jetzt Schlafen zu gehen und am nächsten Morgen hinunter zu steigen.
Am Morgen haben sie bereits alle gepackt und machen sich auf den Weg nach unten.
Es ist ein steiler Weg, der an der einen Seite des Felsens entlang nach unten führt.
Unten angekommen, bleibt ihnen fast das Herz stehen, als sich ein Löwe vor ihnen in den Weg stellt und sie laut anfaucht. Es gibt kein Ausweg, keine Deckung, nichts wo sie sich verstecken könnten.
Davon rennen währe sinnlos, der Löwe würde sie locker wieder einholen.
Doch plötzlich macht er kehrt und verschwindet mit vollem Tempo in die andere Richtung.
Sie drehen sich langsam um.
Da steht ein riesiger Elefant. Er hat zwei lange Stosszähne und ist mindestens drei Meter hoch.
Der Elefant hat ihnen das Leben gerettet.
Jetzt brauchen sie eine kleine Verschnaufpause, und während der Elefant gemütlich davonläuft, setzen sie sich auf den feuchten Boden.
Die nächsten zwei Wochen verbringen sie dort unten. Es gibt so vieles zu entdecken.
Noch nie haben sie eine solche Artenvielfalt gesehen.
Die Schüssel ist wie die Erde aufgebaut. Zu unterst ist so etwas wie der Tropische Regenwald.
Dort halten sich auch die Tiere auf, welche dort leben würden. Dann wird es immer wärmer.
Es kommen die Savannen und dann die Wüste. Dort sieht es ähnlich aus wie draussen.
Kahl und lehr. Danach wird es wieder kälter. Gras, Laubbäume, Nadelbäume und am anderen Ende nichts mehr ausser Eis. Die Kinder sehen Eisbären und Geparden nur einige Kilometer entfernt von einander, und doch in ganz unterschiedlichen Lebensräumen.
Es scheint als hätte da jemand den Menschen noch eine zweite Chance geben wollen.
Und diese wird auch genutzt.
Zuhause angekommen, informieren die Kinder alle Menschen die sie kennen, über das gesehene.
Kurze Zeit später befinden sich bereits die ersten Forscher an der besagten Stelle und wundern sich riesig. Überall in den Bergen werden später weitere solche Funde gemacht.
Die Pflanzen und Tiere werden sorgfältig transportiert und an ihren natürlichen Lebensräumen wieder angepflanzt.
Zwanzig Jahre später sieht alles wieder so aus wie es eigentlich auch sollte.
Wie allerdings die Lebewesen überleben konnten wurde nie geklärt.
So wichtig ist das ja auch nicht. Hauptsache sie haben es!
Tag der Veröffentlichung: 23.12.2009
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