Um 5500 v. Chr.
Das Gebiet des heutigen Kolumbien ist von verschiedenen Volksstämmen besiedelt (Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 v. Chr. über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien [Sibirien] nach Nordamerika [Alaska] gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen war), die zunächst als ausschließlich als Jäger und Sammler leben und ab etwa 1500 v. Chr. auch Ackerbau und Viehzucht betreiben.
Ab 1420
Die im Hochland des heutigen Kolumbien lebenden ackerbaubetreibenden Chibcha werden größtenteils von dem Inkaherrscher Pachacutec Yupanqui unterworfen.
Um 1490
Das riesige Reich der Inka erstreckt sich über zwei Millionen Quadratkilometer und umfaßt damit fast das gesamte Gebiet aller heutigen Andenstaaten (Süd-Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Nord- und Mittel-Chile, Nordwest-Argentinien). Zentrum dieses gigantischen Reiches ist Cuzco (Peru).
1498
Auf seiner dritten „Westindien“-Fahrt sichtet Christoph Kolumbus (ihm verdankt das heutige Kolumbien seinen Namen) das Orinoco-Delta (heute Venezuela) und damit erstmals das Festland des südamerikanischen Kontinents.
(Bis zu seinem Tod im Jahre 1506 war der Entdecker Amerikas davon überzeugt, den westlichen Seeweg über den Atlantik nach Hinterindien gefunden zu haben; deshalb der Name „Westindien“ für die Inselwelt vor Zentralamerika und die Bezeichnung „Indios“ bzw. „Indians“ für die Ureinwohner des gesamten amerikanischen Doppelkontinents.)
1499
Der Spanier Alonso de Ojeda und der Italiener Amerigo Vespucci (seinen Vornamen verwendet der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller erstmals in latinisierter Form im Jahre 1507 für die „Neue Welt“ und bald bürgert sich die Bezeichnung „America“ für den gesamten Doppelkontinent ein) erkunden im Auftrag Spaniens die Nordküste Südamerikas. U.a. landen sie auch an der Nordwestküste des heutigen Kolumbien, nehmen das Gebiet (mit päpstlicher Genehmigung) für die spanische Krone in Besitz, dringen aber nicht weiter ins Landesinnere vor.
1500
Der Spanier Rodrigo de Bastidas dringt auf der Suche nach Bodenschätzen bis 1502 erstmals von der Nordküste des heutigen Kolumbien weiter ins Landesinnere vor. Da er bei den Chibcha-Indianern kunstvoll hergestellten Goldschmuck vorfindet, vermutet er ergiebige Goldadern.
1525
Die Spanier gründen an der Nordküste des heutigen Kolumbien die Stadt Santa Marta.
1533
Die Spanier gründen an der Nordküste des heutigen Kolumbien die Stadt Cartagena.
Ab 1536
Der Spanier Gonzalo Jiménez de Quesada beginnt mit der Unterwerfung der äußerst kriegerischen Chibcha-Indianer.
1538
Gonzalo Jiménez de Quesada, der inzwischen weite Gebiete des heutigen Kolumbien erobert hat, gründet im Landesinneren Villa de la Santa Fé, die heutige Hauptstadt Bogotá.
1543
Die spanischen Besitzungen im nördlichen Südamerika (die heutigen Staaten Venezuela, Panama, Kolumbien, Ecuador) werden unter dem Namen „Nueva Granada“ (Neu-Granada) dem spanischen Vizekönigreich Peru angegliedert.
1717
Neu-Granada, bestehend aus den Gebieten der heutigen Staaten Kolumbien, Ecuador, Panama und Venezuela, wird selbständiges spanisches Vizekönigreich.
Ab 1780
In Neu-Grananda kommt es zu ersten Aufständen gegen die spanischen Kolonialherren.
20. Juli 1810
Der Freiheitskämpfer Camilo Torres ruft in Bogotá die Unabhängigkeit aus. Es gelingt ihm jedoch nicht, die spanischen Truppen endgültig zu vertreiben.
1814
Den spanischen Truppen gelingt die erneute Unterwerfung Neu-Granadas.
7. August 1819
Nach jahrelangem erbitterten Kampf gelingt dem Venezolaner Simón Bolívar die endgültige Vertreibung der Spanier aus dem heutigen Kolumbien. Die Republik Groß-Kolumbien (zu Ehren von Christoph Kolumbus so benannt), bestehend aus den Gebieten des heutigen Kolumbien und Venezuela (dort werden die Spanier erst zwei Jahre später endgültig besiegt), wird proklamiert, und Simón Bolívar wird zum Präsidenten gewählt.
1821
Nachdem die letzten Spanier aus Groß-Kolumbien vertrieben sind, schließt sich Panama der Republik an.
1822
Ecuador, inzwischen ebenfalls von der spanischen Oberherrschaft befreit, schließt sich Groß-Kolumbien an.
1830
Regionale und politische Rivalitäten führen zum Bürgerkrieg in Groß-Kolumbien und letztendlich zur Abspaltung von Venezuela und Ecuador. Der Rest nennt sich Republik Neu-Granada, versinkt jedoch aufgrund innenenpolitischer Machtkämpfe im Chaos. (Die von der Kirche unterstützen Konservativen [Großgrundbesitzer] fordern eine zentralistische, die antiklerikal eingestellten Liberalen dagegen eine föderalistische Staatsform.)
Ab 1849
Auf die kirchenfreundliche konservative Ära in Neu-Granada folgt eine liberale Periode, die u.a. die Trennung von Kirche und Staat und damit Religionsfreiheit sowie das Ende der Sklavenhaltung (1854) mit sich bringt.
1858
Der liberale Präsident T. C. Mosquera gründet die „Granadinische Konföderation“.
1861
Die „Granadinische Konföderation“ wird während der zweiten Amtszeit von Präsident T. C. Mosquera in „Vereinigte Staaten von Kolumbien“ umbenannt.
4. August 1886
Unter Präsident Rafael Núñez wird das föderative System zugunsten des Einheitsstaates „Republik Kolumbien“ (República Colombia) aufgegeben. Außerdem erneuert er die Beziehungen zur katholischen Kirche (sie wird u.a. von der Steuer befreit, und der Staat finanziert katholische Schulen).
1888
Es kommt zu schweren Unruhen zwischen „Konservativen“ und „Liberalen“, die schließlich in einen mehrjährigen Bürgerkrieg ausarten und das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins treiben.
1891
Es kommt zu erbitterten Grenzstreitigkeiten mit Venezuela, die erst 1896 beigelegt werden.
3. November 1903
Unter dem Druck der USA (die Verhandlungen mit der Regierung in Bogotá wegen des geplanten Atlantik-Pazifik-Kanalbaus waren gescheitert) löst sich Panama von Kolumbien und wird selbständige Republik.
Ab 1921
Kolumbien erhält von den USA Entschädigungszahlungen (insgesamt 25 Millionen Dollar) für den Verlust von Panama, wodurch sich die Wirtschaft der Republik (Kaffee- und Bananenplantagen, Erschließung von Erdölquellen) allmählich erholt. Innenpolitisch erfährt Kolumbien unter konservativen Regierungen eine gewisse Stabilität.
Ab 1929
Während der Weltwirtschaftskrise erlebt Kolumbiens Wirtschaft wegen des Verfalls des Weltpreises für Kaffee einen erheblichen Rückschlag, und die Liberalen gelangen erneut an die Macht.
Ab 7. August 1934
Der liberale Präsident Alfonso López Pumarejo leitet in Kolumbien Sozial- und Agrarreformen ein.
1948
Nach einer Zeit innenpolitischer Stabilität wird der Präsidentschaftskandidat der Liberalen, Jorge Eliecer Gaitán, ermordet, und der Bürgerkrieg zwischen Liberalen und Konservativen bricht erneut aus. Zahlreiche Regierungsumstürze sind die Folge.
13. Juni 1953
General Gustavo Rojas Pinilla übernimmt die Macht in Kolumbien und beendet gewaltsam den Bürgerkrieg zwischen Konservativen und Liberalen, der in den letzten fünf Jahren mindestens 200.000 Menschenleben gefordert hat.
7. August 1958
Um die Macht des Militärs zu beenden, begraben Konservative und Liberale das Kriegsbeil, gründen die „Nationale Front“, einigen sich darauf, daß für die nächsten 16 Jahre alle vier Jahre jeweils eine der beiden Parteien abwechselnd den gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten stellt und wählen den liberalen Alberto Lleras Camargo zum Staatsoberhaupt.
Ab 7. August 1962
Der konservative Guillermo León Valencia wird kolumbianischer Staatspräsident. Soziale Mißstände führen in ganz Kolumbien zu Massenaufständen und zur Gründung von oppositionellen Guerillabewegungungen, die zeitweise ganze Landstriche beherschen und eigene „Republiken“ errichten. Auch den nachfolgenden Präsidenten (Carlos Lleras Restrepo, Misael Pastrana Borrero, Alfonso López Michelsen, Julio César Turbay Ayala) gelingt es nicht, die sozialen Probleme zu verbessern und den anhaltenden Terror der Guerillaorganisationen sowie der überhandnehmenden Rauschgiftmafia zu beenden. (Aufgrund des anhaltend niedrigen Kaffeepreises bauen immer mehr Bauern Kolumbiens auch heute noch lieber für die „Drogenbarone“ illegal die gutbezahlten Koka- und Mohn-Pflanzen an.)
7. August 1982
Der konservative Belisario Betancurt Cuartos wird neues kolumbianisches Staatsoberhaupt. Auch seine Versuche, zunächst durch eine Generalamnestie, später durch eine Waffenstillstandsvereinbarung, den Terror der Guerillas zu beenden, scheitern ebenso kläglich wie die seiner Vorgänger.
1985
Ein Überfall der marxistischen Guerillabewegung „M-19“ auf den Justizpalast in Bogotá fordert 112 Menschenleben.
13. November 1985
Beim Ausbruch des 2.400 Meter hohen Vulkans Nevado del Ruiz in Kolumbien wird die fast 50 Kilometer entfernte Kleinstadt Armero durch eine bis zu 1,5 Kilometer breite Schlammlawine fast völlig zerstört. Mindestens 23.000 Menschen kommen ums Leben, 20.000 weitere werden obdachlos. Die Eruption war von Seismologen vorhergesagt worden, ihre Forderung nach Evakuierung der Bevölkerung wurde jedoch von den Behörden ignoriert.
7. August 1986
Virgilio Barco Vargas (Liberale Partei) wird neuer Staatspräsident Kolumbiens.
Während seiner Amtszeit kommt es erneut zu erbitterten Grenzstreitigkeiten mit Venezuela.
1987
Im Nordosten Kolumbiens werden neue Erdölfelder erschlossen, die zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung des Landes führen. Bombenanschläge von Guerillas auf die Pipelines führen jedoch immer wieder zu hohen Sach- und Umweltschäden, und den Konzernen bleibt nichts anderes übrig, als sich mit Privatmilizen zu schützen.
1989
Nachdem er den mächtigen Drogenkartellen den Kampf angesagt hat, wird Carlos Galán, der Kandidat der Liberalen für die Präsidentschaftswahlen 1990, ermordet. In der Folgezeit werden zahlreiche weitere unbequeme Politiker und Justizbeamte von der Rauschgift-Mafia liquidiert.
7. August 1990
Der liberale César Gaviría Trujillo wird zum Präsidenten gewählt. Obwohl die Gueriallorganisation „M-19“ und zwei weitere Rebellengruppen ihren Kampf einstellen und mit der Regierung zusammenarbeiten, kommt es zu zahlreichen Terroranschlägen und Entführungen durch die Drogenmafia und andere Guerillaorganisationen, und der Präsident verhängt den Ausnahmezustand über Kolumbien.
1. Mai 1991
Kolumbien erhält eine neue Verfassung, die u.a. die bisherige Übermacht der beiden Traditionsparteien (Liberale und Konservative) einschränkt und auch die Vollmachten des Präsidenten, der gleichzeitig Regierungschef ist, beschränkt (seine Wiederwahl ist nach vierjähriger Amtszeit nun nicht mehr möglich); darüber hinaus werden die Gouverneure der 24 weitgehend autonomen Provinzen (Departamentos) künftig direkt vom Volk gewählt.
17. Juni 1991
Nachdem die Regierung ihm Strafmilderung und die Nichtauslieferung an die USA zugesagt haben, stellt sich Pablo Escobar, der Chef des Medellíner Drogenkartells und mächtigster Drogenboß von ganz Lateinamerika, freiwillig und wird in einem eigens für ihn errichteten Luxus-Gefängnis inhaftiert. In der Folgezeit kann die Polizei fast 1.800 Mitglieder des Kartells festnehmen (offiziellen Angaben zufolge werden 120 von ihnen erschossen) und zahlreiche „Drogenfarmen“ zerstören.
Juli 1991
Kolumbien nimmt seine 1964 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu Kuba wieder auf.
23. Juli 1992
Der seit 1991 inhaftierte Drogenboß Pablo Escobar flieht aus seinem Luxusgefängnis (er hatte erfahren, daß man ihn in ein berüchtigtes Hochsicherheitsgefängnis verlegen wollte). Auf seine Ergreifung werden zehn Millionen US-Dollar Kopfgeld ausgesetzt.
10. Februar 1993
Das kolumbianische Verfassungsgericht entscheidet, daß das Ende des 18. Jahrhunderts zwischen der katholischen Kirche und dem Staat geschlossene Konkordat, das kirchlichen Einrichtungen u.a. Steuerfreiheit gewährt, nicht mit der neuen Verfassung vereinbar sei und somit nicht mehr verlängert wird.
1993
Die Staatsoberhäupter von Venezuela, Mexiko und Kolumbien beschließen die Bildung einer Freihandelszone.
In Zentralkolumbien werden neue Smaragdadern entdeckt, die als die ergiebigsten der Erde gelten.
6. Juni 1993
Bei einem schweren Erdbeben kommen in Kolumbien mindestens 1.000 Menschen ums Leben.
2. Dezember 1993
Der seit Juli 1992 untergetauchte Drogenboß Pablo Escobar wird von Sicherheitskräften gefaßt und erschossen.
28. Februar 1994
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International führt in ihrem Bericht über politische Gewalt in Kolumbien auf, daß in den letzten zehn Jahren über 25.000 Menschen entweder von Regierungstruppen oder Guerillaorganisationen, die sich ihren Lebensunterhalt durch das Kassieren von Schutzgeldern und Entführungen verdienen, ermordet wurden.
19. Juni 1994
Ernesto Samper Pizano von der Liberalen Partei wird zum neuen Staats- und Regierungschef Kolumbiens gewählt. Er will sich, abgesehen vom Ausbau der bislang schlechten Infrastruktur (von rund 148.000 Kilometern Straße sind höchstens 20.000 asphaltiert), vor allem um eine Verbesserung der katastrophalen sozialen Verhältnisse bemühen, was wiederum zur inneren Befriedung des Landes führen soll. (Noch immer leben rund 75 Prozent der Bevölkerung in völliger Armut; die medizinische Versorgung ist ebenso unzureichend wie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser oder gar Strom; wegen der hohen Arbeitslosigkeit und fehlender Sozialversicherung stellt für viele der Drogenanbau bzw. -schmuggel die einzige Überlebensmöglichkeit dar.)
1. August 1995
Kolumbien gerät erneut in eine innenpolitische Krise, ausgelöst durch Vorwürfe gegen Präsident Ernesto Samper Pizano, der angeblich seinen Wahlkampf 1994 mit Geldern der Drogenkartelle finanziert haben soll.
15. Juni 1996
Da mehrere inzwischen inhaftierte Drogenbosse aussagen, niemals „Geschäftsverbindungen“ mit Präsident Ernesto Samper Pizano unterhalten zu haben, verlaufen die 1995 eingeleiteten Untersuchungen gegen das kolumbianische Staatsoberhaupt im Sande. Der Präsident beteuert erneut seine Unschuld und erklärt, daß er, allen Rücktrittsaufforderungen zum Trotz, auf jeden Fall bis zum Ende seines Mandats im Jahre 1998 im Amt bleiben werde und kündigt darüber hinaus verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen den illegalen Drogenanbau und -handel an.
10. Dezember 1996
Die kolumbianische Regierung verabschiedet ein Gesetz, das die rückwirkende Beschlagnahmung aller auf illegale Weise erworbenen Besitztümer ermöglicht. Davon besonders betroffen sind die vermögenden Familien der (inzwischen zum Großteil inhaftierten) Drogenbosse, deren Vermögen sich auf mindestens 150 Milliarden US-Dollar beläuft, und die etwa ein Viertel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Kolumbiens (noch) ihr eigen nennen. Der Grund soll nun enteignet und an landlose Bauern verteilt werden.
10. Januar 1997
Die US-amerikanische Drogenbehörde verlangt von der kolumbianischen Regierung verschärfte Maßnahmen zur Verfolgung der Drogenkartelle. In ihrem Bericht beschuldigt die Behörde Kolumbien, daß etwa ein Viertel seiner Exporterlöse aus dem Drogenhandel stamme und das Land inzwischen zum viertgrößten Opiumproduzenten der Erde aufgestiegen sei. Diese Beschuldigung wird von der Regierung in Bogotá energisch zurückgewiesen.
30. Oktober 1997
Ein kolumbianischer Frachter mit über 2.500 kg Kokain an Bord wird im Hafen Judibana (Venezuela) von der venezuelanischen Drogenfahndung beschlagnahmt.
24. November 1997
Die kommunistische Rebellenorganisation ELN (Nationales Befreiungsheer), die seit rund drei Jahrzehnten im Grenzgebiet zu Venezuela aktiv ist und von dem spanischen Ex-Priester Manuel Perez angeführt wird, kidnappt José Quintero, den Bischof der kolumbianischen Stadt Tibu.
6. Dezember 1997
Der Pressesprecher von Präsident Ernesto Samper und ein Journalist werden von der kolumbianischen Drogen-Mafia entführt. Die beiden Geiseln sollen offenbar für die Freipressung von inhaftierten Drogen-Bossen dienen.
26. Dezember 1997
Mord und Totschlag gehören in Kolumbien noch immer zum täglichen Leben. Laut Angaben der obersten Polizeibehörde sind allein am Heiligabend landesweit 108 Menschen ermordet worden.
15. Januar 1998
Nach Angaben der kolumbianischen Polizeibehörde wurden 1997 landesweit fast 32.000 Personen ermordet, die meisten in den drei Großstädten Bogotá, Calí und Medellín.
9. Februar 1998
Ein weiterer Anschlag auf eine Pipeline im Norden Kolumbiens – bereits der siebte in diesem Jahr (1997 verübten Guerilleros mehr als 70 Anschläge auf Ölleitungen) – verursacht große Umweltschäden.
27. Februar 1998
Der prominente Menschenrechtler Jesus Maria Valle Jaramillo – er hatte die Regierung wiederholt beschuldigt, Oppositionelle von sogenannten „Todesschwadronen“ beseitigen zu lassen – wird in Medellín ermordet.
1. April 1998
Die Staatschefs der fünf Andenstaaten Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela unterzeichnen in der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil ein Abkommen, das eine engere Zusammenarbeit in Wirtschaft und Drogenbekämpfung vorsieht.
19. April 1998
Der prominente Menschenrechtler und Rechtsanwalt Eduardo Umaña Mendoza – er hatte sich vor allem für inhaftierte Oppositionelle und deren Angehörige engagiert – wird in Bogotá ermordet.
20. April 1998
Nur wenige Minuten nach dem Start in Bogotá zerschellt eine Boeing 727 der ecuadorianischen Fluggesellschaft Tame in dichtem Nebel am 3.100 Meter hohen Hausberg der kolumbianischen Hauptstadt. Bei dem Unglück kommen alle 53 Insassen ums Leben.
3. Mai 1998
Im Hafen von Cartagena beschlagnahmt die kolumbianische Polizei 17 Tonnen Marihuana, die in einem für Italien bestimmten Container zwischen Badezimmerkacheln und Toilettenschüsseln versteckt waren.
8. Mai 1998
Bei den unter großen Sicherheitsvorkehrungen stattfindenden Parlamentswahlen (mehr als 200.000 Soldaten und Polizisten sind im Einsatz; trotzdem verüben die kommunistischen Guerillaorganisationen, die zum Wahlboykott aufgerufen hatten, landesweit zahlreiche Einschüchterungs-Überfälle) erringt die regierende Partido Liberal bei einer Wahlbeteiligung von knapp 45 Prozent 80 von insgesamt 161 Sitzen im Abgeordnetenhaus und 48 von insgesamt 102 Sitzen im Senat. Damit bleibt sie trotz erheblicher Stimmverluste gegenüber 1994 weiterhin stärkste politische Kraft in Kolumbien.
31. Mai 1998
Bei den unter größten Sicherheitsvorkehrungen stattfindenden Präsidentschaftswahlen in Kolumbien erringt keiner der insgesamt 13 Kandidaten die absolute Mehrheit. Die Stichwahl zwischen Ex-Innenminister Horacio Serpa Uribe (PL) und Andrés Pastrana Arango (PSC; Sohn des früheren Präsidenten Misael Pastrana Borrero) – beide erhalten rund 34 Prozent der Wählerstimmen – wird für den 21. Juni angesetzt.
21. Juni 1998
Die Stichwahl um das Präsidentenamt gewinnt mit 50,4 Prozent der PSC-Kandidat Andrés Pastrana Arango.
7. August 1998
Der neue Staatspräsident Andrés Pastrana Arango erklärt in seiner Antrittsrede die Befriedung der Guerilleros, die Bekämpfung des Drogenhandels, die Senkung der derzeit vor allem in den Großstädten sehr hohen „normalen“ Kriminalitätsrate sowie umfassende Sozialreformen zu den Hauptzielen seiner vierjährigen Amtszeit.
31. August 1998
Anschläge der kommunistischen Guerillaorganisationen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) und ELN (Ejército de Liberación Nacional) auf Militär- und Polizeiposten bzw. Gefechte zwischen Armee und Guerilleros fordern in Kolumbien innerhalb von zwei Wochen mehrere hundert Menschenleben.
18. Oktober 1998
Ein Sprengstoffanschlag der kommunistischen ELN (Ejército de Liberación Nacional/Nationales Befreiungsheer) auf eine Ölpipeline in Segovia (etwa 350 Kilometer nordwestlich von Bogotá) löst eine Brandkatastrophe aus, der mindestens 50 Bewohner einer Armensiedlung zum Opfer fallen. Weitere rund 100 Menschen tragen Verbrennungen zweiten und dritten Grades davon.
27. Dezember 1998
Bei der Explosion einer Erdgas-Pipeline in Sabanalarga im Norden Kolumbiens kommen mindestens 15 Menschen ums Leben, weitere 50 werden z.T. schwerst verletzt. Die Behörden sprechen von einem Unfall und nicht von einem Guerilla-Sprengstoffattentat.
31. Dezember 1998
Während die kolumbianischen Behörden angeben, daß sich alle großen Rauschgiftbosse inzwischen hinter Schloß und Riegel befinden und somit die verschiedenen kolumbianischen Kartelle zerschlagen sind, ist Kolumbien nach Angaben der USA weiterhin der weltweit größte Produzent und Händler von Kokain und einer der wichtigsten Lieferanten von Marihuana und Heroin. Die Drogenmafia sei organisierter als je zuvor.
25. Januar 1999
Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,0 auf der nach oben offenen Richter-Skala – das Epizentrum der nur 50 Sekunden dauerndenden Erdstöße liegt in der Nähe der Ortschaft Obando rund 220 Kilometer westlich von Bogotá im Cauca-Tal – kommen rund 2.000 Menschen ums Leben, mehrere tausend werden verletzt. Da ganze Straßenzüge der Großstädte Armenia und Pereira sowie zahlreiche Dörfer völlig verwüstet sind, rechnen die Behörden mit bis zu 250.000 Obdachlosen. Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Es fehlt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Zelten.
12. April 1999
Eine Maschine der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca wird während eines Inlandfluges entführt und zur Landung in einem weitgehend von der Rebellenorganisation ELN kontrollierten Gebiet nördlich von Bogotá gezwungen. Die 46 Insassen, 41 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder, werden von den Guerilleros in den Urwald verschleppt.
15. April 1999
Wochenlange schwere Regenfälle haben in Kolumbien zu mehreren Erdrutsche geführt. Mindestens 100 Menschen sind in den Schlammlawinen ums Leben gekommen, einige tausend weitere haben ihr Hab und Gut verloren.
30. Mai 1999
Schwerbewaffnete Anhänger der Rebellenorganisation ELN entführen aus einer Kirche in der westkolumbianischen Stadt Cali mindestens 70 Menschen und verschleppen sie in die nahen unzugänglichen Berge.
15. Juni 1999
Die kolumbianischen Guerilleros lassen insgesamt 60 Geiseln frei. Rund 50 Menschen bleiben jedoch weiterhin in ihrer Gewalt. Über die Höhe der geleisteten Lösegeldzahlungen bzw. über Zugeständnisse der Regierung an die Rebellenorganisation wird nichts bekannt.
Anfang Juli 1999
Schwere Gefechte zwischen FARC-Milizen und Regierungstruppen in den kolumbianischen Departamentos Meta und Caqueta fordern innerhalb von nur wenigen Tagen mehr als 300 Menschenleben.
30. Juli 1999
In Medellín kommen bei der Detonation einer ferngezündeten 100-Kilo-Autobombe vor einer Kaserne zwölf Menschen ums Leben, weitere drei Dutzend werden z.T. schwer verletzt.
Am selben Tag fordert ein Angriff von FARC-Guerilleros auf eine Polizeistation in einem Dorf in Nordkolumbien 17 Menschenleben.
15. Oktober 1999
Der kolumbianischen Polizei ist es in Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst CIA gelungen, die mächtigste Kokain-Händlerbande Lateinamerikas auszuheben. Insgesamt wurden in Kolumbien, Mexiko und Ecuador 31 Bosse der kolumbianischen Drogenmafia verhaftet. Unter den Festgenommenen sind auch Fabio Ochoa Vasquez, einer der wenigen Überlebenden der „Drogenbarone“ des Medellín-Kartells um den im Dezember 1993 von der Polizei erschossenen Pablo Escobar, sowie der Bandenchef Alejandro Bernal, der als weltweiter „Kokain-König“ gilt.
30. Oktober 1999
Vor einem Gericht in Bogotá gesteht ein 42jähriger Gelegenheitsarbeiter, innerhalb von fünf Jahren in ganz Kolumbien insgesamt 140 Kinder vergewaltigt und ermordet zu haben. Die meisten Opfer des „schlimmsten Serienmörders aller Zeiten“ sollen Straßenkinder gewesen sein.
21. März 2000
Nach elf Monaten läßt die kolumbianische Guerillagruppe „Nationales Befreiungsheer“ (ELN) den Piloten des im April vergangenen Jahres entführten Flugzeuges aus „humanitären Gründen“ – er soll an Gelbfieber leiden – frei. Damit befinden sich 26 der insgesamt 46 Geiseln auf freien Fuß.
31. März 2000
Innerhalb weniger Tage wurden in Kolumbien über 50 Menschen von Rebellen der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) oder dem „Nationalen Befreiungsheer“ (ELN) ermordet bzw. kamen bei Kämpfen mit Regierungstruppen ums Leben.
1. Juli 2000
Die USA stellen Kolumbien weitere 1,3 Milliarden Dollar für die Ausbildung und Ausrüstung von Polizei- und Armeeeinheiten zur Drogenbekämpfung zur Verfügung, nachdem eine rund 1.000 Mann starke, von Spezialisten der US-Drogenpolizei DEA (Drug Enforcement Administration) und des US-Geheimdienstes CIA ausgebildete Elitetruppe in den letzten Monaten beachtliche Erfolge im Kampf gegen die kolombianische Drogenmafia erzielt hat.
Mitte September 2000
Bei schweren Kämpfen zwischen Rebellen der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) und Regierungstruppen kommen im Nordwesten Kolumbiens nach Angaben der Regierung in Bogotá 19 Soldaten und rund 30 Guerillas ums Leben.
31. Dezember 2000
Trotz aller Gegenmaßnahmen der Regierung in Bogotá in Zusammenarbeit mit den USA ist Kolumbien nach Angaben des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA weiterhin die Nummer eins der drogenproduzierenden und -exportierenden Länder der Erde. Nach Angaben des US-Justizministeriums schmuggelte die kolumbianische Drogenmafia im Jahr 2000 monatlich etwa 30 Tonnen Heroin und Kokain mit einem Schwarzmarktwert von schätzungsweise fünf Milliarden US-Dollar in die USA.
1. Januar 2001
Nach Angaben der Behörden in Bogotá sind im vergangenen Jahr in Kolumbien mindestens 39.000 Menschen eines gewaltsamen Todes gestorben, sieben Prozent mehr als 1999, davon rund fünfzehn Prozent bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Außerdem wurden über 3.000 Entführungen registriert, was darauf zurückzuführen ist, daß sich die beiden großen linken Guerilla-Organisationen FARC und ELN sowie die rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppierungen des Landes z.T. mit Lösegeldern finanzieren.
20. April 2001
Im kanadischen Québec findet eine dreitägige Gipfelkonferenz aller 34 Staats- und Regierungschefs des amerikanischen Doppelkontinents mit Ausnahme Kubas statt. Hauptthema ist eine Konkretisierung des Projekts der panamerikanischen Freihandelszone FTAA (Free Trade Area of the Americas), die bis zum 1. Januar 2005 (unter Ausschluß Kubas) geschaffen werden soll. Eine „Demokratieklausel“ soll sicherstellen, daß nur demokratische Staaten beitreten können. Der „Summit of the Americas“ ist überschattet von z.T. gewalttätigen Demonstrationen von Globalisierungsgegnern.
1. Mai 2001
Während einer internationalen Geberkonferenz für Kolumbien in Brüssel sagt die Europäische Union dem südamerikanischen Staat politische und finanzielle Unterstützung bei der Befriedung des Landes zu. Kolumbien, das sich seit nunmehr 37 Jahren im Bürgerkrieg befindet, wird rund 330 Millionen Euro erhalten. Mit dem Hilfspaket sollen in den nächsten sechs Jahren lokale Projekte finanziert werden, um den Friedensprozeß voranzutreiben.
30. Juni 2001
Die Terrorgruppe FARC läßt knapp 250 Soldaten und Polizisten frei, die sie z.T. über Jahre als Geiseln in Urwaldlagern festgehalten hatte. Im Gegenzug entläßt die Regierung vierzehn Rebellen aus den Gefängnissen.
19. August 2001
Nachdem die Armee einige Tage zuvor nach Regierungsangaben im Dschungel nahe der Stadt San José del Guaviare im Süden des Landes eine Einheit von rund 1.000 Kämpfern der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) entdeckt hatte, die neue Angriffe auf Stützpunkte der kolumbianischen Streitkräfte und Städte in der Region geplant haben sollen, startet sie dort nun mit Kampfhubschraubern und Flugzeugen sowie etwa 3.500 Soldaten eine Großoffensive gegen die Guerillaorganisation. Diese hatte sich vor kurzem zu der Entführung von drei deutschen Entwicklungshelfern in den südkolumbianischen Dschungel am 18. Juli bekannt. Bei ersten Kämpfen werden mehrere Soldaten und etwa zwei Dutzend Rebellen getötet, darunter auch Urias Cuellar, einer der berüchtigtsten FARC-Kommandeure.
22. August 2001
Den kolumbianischen Streitkräften gelingt die Befreiung eines einige Tage zuvor von der linken Guerillaorganisation ELN (Ejército de Liberación Nacional / Nationales Befreiungsheer) in den südkolumbianischen Dschungel verschleppten Deutschen. Von drei weiteren von den FARC-Guerillas gekidnappten Deutschen fehlt jedoch jede Spur. Die Regierung in Bogotá macht eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den FARC-Rebellen von deren Freilassung abhängig.
3. September 2001
Die Guerillagruppe FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) kündigt die „baldige“ Freilassung der von ihr am 18. Juli im Südwesten Kolumbiens entführten drei deutschen Entwicklungshelfer an.
11. Oktober 2001
Die Guerillagruppe FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) läßt zwei am 18. Juli im Südwesten Kolumbiens entführte deutsche Entwicklungshelfer frei. Die dritte deutsche Geisel war bereits Ende September freigekommen.
22. November 2001
In Westkolumbien kommen rund 50 Goldsucher ums Leben, als ein ungesicherter Tunnel, den sie illegal in einer Grube, wo einst im Tagebau Gold geschürft wurde, gegraben hatten, nach starken Regenfällen einstürzte.
12. Dezember 2001
Die Regierung in Bogotá droht, die 1998 eingerichtete „neutrale Zone“ im Süden Kolumbiens aufzulösen, sollten die ins Stocken geratenen Friedensverhandlungen mit den Guerillagruppen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) und ELN (Ejército de Liberación Nacional/Nationales Befreiungsheer) nicht bald vorankommen.
9. Januar 2002
Staatspräsident Andrés Pastrana Arango erklärt den Friedensprozeß mit den FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) für beendet und fordert diese auf, binnen 48 Stunden die ihnen überlassene „neutrale Zone“ zu räumen. Pastrana hatte den FARC Ende 1998 in der Region Caguán im Süden Kolumbiens als „vertrauensbildende Maßnahme“ ein entmilitarisiertes Gebiet von der Größe der Schweiz überlassen. Trotzdem waren die Friedensverhandlungen mit der Guerillagruppe nicht vorangekommen.
15. Januar 2002
Vertretern der Vereinten Nationen gelingt es nach langwierigen Verhandlungen, daß die Friedensgespräche zwischen der Regierung in Bogotá und der Rebellengruppe FARC wieder aufgenommen werden und die Vereinbarung über die rund 42.000 Quadratkilometer große „neutrale Zone“ im Süden Kolumbiens, die am 20. Januar abgelaufen wäre, ein weiteres Mal verlängert wird. Die kolumbianische Armee hatte sich seit einigen Tagen bereit gehalten, die militärische Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen. Die FARC hingegen hatten angekündigt, sie würden sich in die Berge zurückziehen und „alle Formen des Kampfes“ einsetzen.
27. Januar 2002
In Bogotá kommen bei mehreren, vermutlich von Kämpfern der linken Rebellenorganisation FARC verübten Überfällen und einem Bombenanschlag dreizehn Menschen ums Leben. Die eine Woche zuvor begonnene Offensive der Guerilleros – sie haben u.a. mit insgesamt 30 Anschlägen auf Elektrizitätsmasten die Stromversorgung in verschiedenen Landesteilen stark beeinträchtigt – gefährdet die wiederaufgenommenen Gespräche über einen baldigen Waffenstillstand. Präsident Andrés Pastrana Arango erklärt, die Streitkräfte stünden für einen Angriff auf die Rebellen bereit.
29. Januar 2002
Bei der Explosion von mindestens zwei Tonnen Dynamit in einem von den kolumbianischen Streitkräften eingenommenen Lager der marxistischen Rebellengruppe FARC kommen 29 Soldaten ums Leben.
9. Februar 2002
Bei Gefechten zwischen der Armee und Guerilleros des ELN (Ejército de Liberación Nacional/Nationales Befreiungsheer) kommen im Nordosten Kolumbiens mindestens zwei Dutzend Menschen ums Leben.
20. Februar 2002
Ein kolumbianisches Passagierflugzeug mit 37 Menschen an Bord wird auf einem Inlandsflug von Guerilleros der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) gekapert und knapp 300 Kilometer südwestlich der Haupstadt Bogotá zur Landung auf einer Überlandstraße gezwungen. Ein in der Maschine reisender Senator der oppositionellen Liberalen Partei wird von den Entführern verschleppt, die Besatzung und die übrigen Passagiere freigelassen. Staatspräsident Andrés Pastrana Arango erklärt daraufhin den Friedensprozeß mit der FARC für beendet und erteilt der Armee den Befehl, wieder die Kontrolle über die „neutrale Zone“ im Süden Kolumbiens zu übernehmen, wo bislang die Friedensgespräche mit der Rebellenorganisation stattgefunden hatten. Zudem entzieht er der FARC den Status einer politischen Gruppe und setzt die während der Gespräche ausgesetzten Haftbefehle gegen die FARC-Unterhändler wieder in Kraft. Wenige Stunden später beginnen etwa 13.000 Soldaten mit dem Einmarsch in das etwa 42.000 Quadratkilometer große Gebiet und die Luftwaffe bombardiert strategisch wichtige Ziele. Für die Wiedergewinnung der bislang entmilitarisierten Zone rechnen die Generäle mit etwa sechs Monaten. Für die erste Phase der Bombardements haben sie rund sechs Wochen veranschlagt. In dieser Zeit sollen vor allem die festen Basen der FARC, ihre Lager, Labors und Landepisten zerstört werden. Dann sollen Sonderheinheiten in die ländlichen, z.T. verminten Gebiete vordringen, und zuletzt sollen ständige Bataillone in mehreren Städten eingerichtet werden.
23. Februar 2002
Ingrid Betancourt, die Präsidentschaftskandidatin der von ihr mitgegründeten Partei „Oxígeno Verde“ (Grüner Sauerstoff), und ihre Wahlkampfmanagerin werden in der Nähe von San Vicente del Caugan, dem größten Ort in der rund 42.000 Quadratkilometer großen „neutrale Zone“ im Süden Kolumbiens (wahrscheinlich) von Mitgliedern der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) entführt und in den Urwald verschleppt. Die 40jährige Politikerin, der nach bisherigen Umfragen kaum Chancen auf einen Sieg bei den Wahlen um das Präsidentenamt am 26. Mai eingeräumt wurden, war trotz Warnungen der Regierung über Land in das Rebellengebiet gereist, nachdem man ihr verwehrt hatte, in einem Militärhubschrauber mitzufliegen, und wollte in San Vicente an einer Demonstration zugunsten der dortigen Zivilbevölkerung teilnehmen. Mit Betancourt, die noch einige Tage zuvor mit FARC-Unterhändlern zusammengetroffen war und versuchte, die Rebellen zu einem dauerhaften Waffenstillstand zu bewegen, befinden sich nach Regierungsangaben derzeit sechs Politiker (und weitere rund 700 Personen) in der Gewalt der Rebellen, die erklären, daß sie erst mit der neuen Regierung, die aus den Wahlen hervorgeht – Staatschef Andrés Pastrana Arango kann verfassungsgemäß nicht mehr kandidieren –, über einen Austausch der Geiseln verhandeln werden. Ingrid Betancourt hatte bei den Parlamentswahlen 1998 als Senatorin die höchste Stimmenzahl erhalten. Während des Wahlkampfs hatte sie mit ungewöhnlichen Aktionen Aufsehen erregt, z.B. als sie mit dem Slogan „Die Korruption ist das Aids unserer Gesellschaft“ auf der Straße Kondome verteilte. Später verzichtete sie auf ihren Senatorensitz, um sich für das Präsidentenamt zu profilieren. Bei ihrem Rückzug aus dem Kongreß beschuldigte sie mehrere Abgeordnete der Bestechlichkeit und bezeichnete das Parlament als „Rattenloch“.
(Am 13. Dezember wird Ingrid Betancourt für ihren Einsatz für den Frieden in ihrer Heimat mit dem Petra-Kelly-Preis ausgezeichnet. Der Ehemann der Politikerin nimmt die Auszeichnung der Heinrich-Böll-Stiftung stellvertretend für seine Frau in Berlin entgegen.)
3. März 2002
Wenige Tage vor der Parlamentswahl werden in der Nähe der Hauptstadt Bogotá eine Senatorin der oppositionellen liberalen Partei, ihr Leibwächter und zwei weitere Begleiter auf offener Straße von Unbekannten erschossen.
10. März 2002
Bei der trotz Drohungen von Guerilla und Paramilitärs überraschend ruhig verlaufenen Parlamentswahl, an der nur etwa 44 Prozent der stimmberechtigten Kolumbianer teilnehmen, erhalten die Kandidaten unabhängiger Gruppierungen und der Liberalen die meisten Stimmen. Parteilose Bewerber erzielen 48,2 Prozent und die oppositionellen Liberalen 30,5 Prozent, während es die regierenden Konservativen nur auf 10,0 Prozent bringen.
16. März 2002
Der Erzbischof der zweitgrößten kolumbianischen Stadt Cali (etwa 500 Kilometer südlich von Bogotá; zwei Millionen Einwohner), Isaías Duarte Cancino, wird vor einer Kirche von zwei Motorradfahrern mit mehreren Schüssen getötet. Die Attentäter entkommen unerkannt. Der 63jährige Geistliche hatte sich sehr für den Friedensprozeß in Kolumbien eingesetzt und sich nicht gescheut, sowohl die Regierung in Bogotá als auch die marxistischen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) und das an Kuba orientierte ELN (Ejército de Liberación Nacional/Nationales Befreiungsheer) zu kritisieren. Erst im Februar hatte er z.B. öffentlich angeprangert, daß einige Kongreßkandidaten Geld aus dem Drogenhandel für die Kampagne zu den Parlamentswahlen am 10. März verwendet hätten. Duarte hatte in letzter Zeit immer wieder Morddrohungen erhalten, aber auf eine Leibwache verzichtet.
6. April 2002
In einer Kirche der Ortschaft Argentina wird während der Messe ein Priester von Unbekannten erschossen.
7. April 2002
Bei der Detonation einer Autobombe im Vergnügungsviertel der zentralkolumbianischen Stadt Villavicencio kurz nach Mitternacht werden zwölf Menschen getötet und weitere 100 z.T. schwer verletzt. Die Regierung in Bogotá macht die „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) für den Anschlag verantwortlich.
12. April 2002
Zwei Dutzend Guerilleros der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) verschaffen sich Zugang zum Regionalparlament von Cali indem sie sich als Angehörige der regulären Streitkräfte ausgeben und das Gebäude wegen einer angeblichen Bombendrohung räumen lassen. Dort bringen sie zwei Dutzend Abgeordnete in ihre Gewalt, von denen sie die Hälfte wieder freilassen und die andere Hälfte in die nahe Bergregion entführen.
14. April 2002
Sechs Wochen vor der Wahl entgeht Kolumbiens führender Präsidentschaftskandidat, Alvaro Uribe Vélez, in der Hafenstadt Barranquilla nur knapp einem Bombenattentat auf seinen Wagen. Bei dem Anschlag kommen drei Zivilisten ums Leben und werden ein halbes Dutzend Polizisten verletzt.
19. April 2002
Das kolumbianische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Gegenangriff im Süden des Landes mindestens 100 Rebellen der marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) getötet, nachdem zuvor eine Polizeistation in der Provinz Nariño von mehreren hundert Guerilleros angegriffen worden war.
3. Mai 2002
Guerilleros der marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) beschießen die Kirche von Bojayà, einer Kleinstadt im Nordwesten Kolumbiens, mit Gasflaschen-Bomben. Mindestens 120 Zivilisten, darunter drei Dutzend Kinder, kommen ums Leben. Vor dem Angriff hatten sich die FARC und die extrem rechten „Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens“ (AUC) heftige Kämpfe um die Vorherrschaft in der Ortschaft geliefert.
26. Mai 2002
Der 49jährige konservative Politiker Alvaro Uribe Vélez erzielt bei der Präsidentenwahl 53 Prozent der Stimmen und wird damit am 7. August als neuer Staatschef Kolumbiens vereidigt werden. An zweiter Stelle liegt Horacio Serpa Uribe von der Liberalen Partei mit knapp 32 Prozent. Insgesamt waren elf Kandidaten zur Wahl angetreten.
24. Juli 2002
Dem kolumbianischen Inlandsgeheimdienst DAS ist es nach eigenen Angaben gelungen, einen Terroranschlag mit Flugzeugen gegen den Regierungssitz und das Parlament in der Hauptstadt Bogotá nach dem Vorbild der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington zu verhindern. Der Plan der marxistischen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) sei aufgeflogen, nachdem ein führendes Mitglied der Rebellengruppe festgenommen worden sei und „gesungen“ habe.
7. August 2002
Am Tag der Vereidigung von Alvaro Uribe Vélez zum neuen kolumbianischen Präsidenten werden in der Hauptstadt Bogotá trotz schärfster Sicherheitsvorkehrungen bei Terroranschlägen der marxistischen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) 23 Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt.
Uribe, dessen Vater 1983 von Rebellen entführt und ermordet worden war, hat den linken Guerillaorganisationen und den rechten Paramilitärs sowie den Drogenhändlern den Kampf angesagt. Sein Kabinett hat er mit sechs Frauen besetzt. Auch Schlüsselressorts wie Verteidigung und Auswärtiges vergab er an Frauen. Vor allem die Ernennung einer Frau zur Verteidigungsministerin habe die Militärführung „geschockt”, ist in den Zeitungen zu lesen.
12. August 2002
Nach einer Welle von Gewalt und Terror ruft Alvaro Uribe Vélez für 90 Tage den Ausnahmezustand aus, wodurch ihm weitreichende Sondervollmachten eingeräumt werden, die der Offensive von Gewaltgruppen Einhalt gebieten sollen. Uribe macht sofort davon Gebrauch und kündigt eine Sondersteuer zur Finanzierung der Aufrüstung von Polizei und Militär an. Langfristig will er die Zahl der Soldaten auf 400.000 Mann erhöhen und damit fast verdoppeln. Begründet werden die Notmaßnahmen mit der immer größeren Kampfkraft linker Rebellen und rechter Paramilitärs, die sich mit Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen finanzieren. Seit dem Amtsantritt Uribes eine Woche zuvor sind in Kolumbien bei Anschlägen und Kämpfen über 100 Menschen getötet worden. Die Behörden machen die marxistische Rebellengruppe FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) für die Anschläge verantwortlich.
11. November 2002
Auf der Fahrt zu einem Gottesdienst in Pacho (etwa 55 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bogotá) wird Jorge Enrique Jiménez, der höchste Vertreter der katholischen Kirche in Lateinamerika, zusammen mit einem anderen Geistlichen vermutlich von Mitgliedern der marxistischen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / Revolutionäre Streikräfte Kolumbiens) überfallen und verschleppt. Jimenez ist Bischof der kolumbianischen Diözese Zipaquirá und steht seit 2000 an der Spitze der lateinamerikanischen Bischofskonferenz.
Der katholische Klerus in Kolumbien ist in den vergangenen Monaten zur Zielscheibe der Guerilla geworden. Seit der Ermordung des Erzbischofs von Cali, Isaías Duarte Cancino, am 16. März sind neun Priester und eine Nonne von Rebellen getötet worden. Bischof Jiménez soll den FARC vermutlich zusammen mit anderen Gekidnapten als Faustpfand für den von der Guerilla geforderten Austausch von rund 500 Rebellen dienen. Derzeit halten die FARC rund 50 Geiseln in ihrer Gewalt, darunter die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt und den Gouverneur von Antioquia, Guillermo Gaviria.
(Am 17. November können Jiménez und sein Begleiter von einer Sondereinheit des Militärs unversehrt befreit werden. Man hatte die Entführer und ihre Geiseln nach einem Hinweis von Bauern in einem Ort in der Provinz Cundinamarca aufgespürt.)
19. Januar 2003
Eine Gruppe von 60 US-amerikanischen Soldaten trifft in der kolumbianischen Ölförderregion Arauca nahe der Grenze zu Venezuela ein. Sie sollen 6.500 kolumbianische Soldaten in Spionagetaktiken, dem Anti-Guerillakampf und Maßnahmen zum Schutz der Öllteitungen ausbilden. Dadurch sollen die Pipelines, die bislang über 500mal von Rebellen beschädigt wurden, vor terroristischen Angriffen besser geschützt werden.
25. Januar 2003
Die amerikanische Marine hat mit der Unterstützung kolumbianischer Behörden 1,8 Tonnen reines Kokain auf einem Schiff vor der Küste Kolumbiens aufgespürt. Sechs Kolumbianer wurden festgenommen.
7. Februar 2003
Bei einem Bombenattentat auf ein exklusives Sport- und Vergnügungszentrum in der Hauptstadt Bogotá kommen mindestens 35 Menschen ums Leben und werden rund 200 weitere z.T. schwer verletzt. Die Behörden beschuldigen die Guerillagruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) des Anschlags. Wenige Stunden vor der Detonation des in einem Fahrzeug im Parkhaus der Anlage versteckten Sprengsatzes hatte die Polizei in einem Gebäude nahe der National-Universität mehrere offenbar von der FARC hergestellte Raketen und die dazugehörigen Abschußrampen sichergestellt. Darüber hinaus wird derzeit weiter nach einem Flugzeug gesucht, mit dem der Sozialminister und vier seiner Mitarbeiter einige Tage zuvor von Bogotá in die südwestlich gelegene Stadt Popayán abgeflogen, dort aber nie angekommen waren Man vermutet, daß die Maschine abgestürzt ist, doch auch eine Entführung wird nicht ausgeschlossen. Die Suche wird allerdings durch die Aktivität von Rebellen in der Region erschwert.
(Am 12. Februar werden das ausgebrannte Flugzeugwrack und die vier Leichen gefunden. Offenbar war die zweimotorige Maschine an einem Berghang zerschellt.)
13. Februar 2003
Ein US-amerikanisches Spionageflugzeug, das über dem kolumbianischen Urwald zur Überwachung des illegalen Drogenhandels Aufklärungsflüge absolvierte, wird als vermißt gemeldet. Militärsprecher erklären, es sei im Department Caquetá rund 600 Kilometer südlich der Haupstadt Bogotá von der Route abgekommen und habe jeden Kontakt zur Bodenstation verloren. An Bord der Maschine befinden sich vier US-Amerikaner und ein Kolumbianer. In dem Gebiet, das zur früheren „entmilitarisierten“ Zone gehörte, ist vor allem die Guerillagruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ FARC aktiv.
(Das allem Anschein nach wegen technischer Probleme abgestürzte Flugzeug wird am 14. Februar vom Militär entdeckt. In dem Wrack werden zwei Insassen, darunter der Kolumbianer, aufgefunden, die nach der Bruchlandung mit Kopfschüssen hingerichtet wurden. Die drei anderen wurden offenbar von den Guerilla als Geiseln genommen.)
14. Februar 2003
Eine Bombenexplosion in einem Wohnviertel der südkolumbianischen Stadt Neiva fordert zwei Tage vor dem Besuch von Präsident Alvaro Uribe Vélez 15 Tote und mindestens 30 z.T. Schwerverletzte. Die Sicherheitskräfte machen linksgerichtete Rebellen für den Anschlag verantwortlich.
16. Juli 2003
Im kolumbianischen Bürgerkrieg gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer: Die rechtsgerichtete Miliz AUC (Einheiten zur Selbstverteidig Kolumbiens) stimmt Friedensverhandlungen mit der Regierung zu und sagt eine Entwaffnung ihrer rund 10.000 Kämpfer bis Ende 2005 zu. Die Behörden hoffen, daß dieser Schritt in absehbarer Zeit auch die linken Rebellengruppen FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) und ELN (Ejército de Liberación Nacional) zu einem Waffenstillstand bewegen kann. Die AUC führt seit Jahren einen blutigen Kleinkrieg gegen linksgerichtete Guerillerors und deren Anhänger. Die Einigung auf Friedensverhandlungen folgt einer im Dezember 2002 vereinbarten Waffenruhe und sechsmonatigen Sondierungsgesprächen.
10. November 2003
Verteidigungsministerin Marta Lucía Ramírez tritt nach 15 Monaten im Amt „aus persönlichen Gründen“ zurück. Der früheren Botschafterin in Paris war es nicht gelungen, zu den Streitkräften ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Mit dem Unternehmer Jorge Alberto Uribe – er ist kein Verwandter von Präsident Alvaro Uribe Vélez – wird ihr Posten sogleich wieder mit einem Zivilisten besetzt.
15. Juni 2004
Linke FARC-Rebellen (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) ermorden in Kolumbien mindestens 34 Koka-Bauern. Es handelt sich um das schwerste Massaker seit dem Amtsantritt von Präsident Alvaro Uribe Vélez im August 2002. Nahezu zeitgleich erklärt die Regierung den Beginn von Friedensverhandlungen mit den berüchtigten rechten Paramilitärs. Die „Einheiten zur Selbstverteidigung“ (AUC) sind die Erzfeinde der linken Rebellen.
Tag der Veröffentlichung: 25.09.2009
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