Was unterscheidet sie von einem Roman?
Kurzgeschichten sind im Gegensatz zum Roman kurz. Daraus resultiert, dass sie direkt in das Geschehen einsteigen und der Handlungszeitraum begrenzt ist. Auf eine ausführliche Beschreibung von Orten und Figuren wird verzichtet. Die Handlung dreht sich um eine besondere Begebenheit und ist auf wenige Charaktere fokussiert. Nicht ungewöhnlich bei Kurzgeschichten ist es, wenn sie einen offenen Schluss haben oder mit einer Wendung enden.
Weshalb sind Kurzgeschichten so?
Indem die LeserInnen zwischen den Zeilen lesen müssen und nicht unbedingt ein „Ergebnis“ geliefert bekommen, sollen sie zum Nachdenken angeregt werden, damit sie sich ein eigenes Urteil bilden.
Und nun wünsche ich viel Spaß bei diesem Snack!
Herzliche Grüße
Lola Victoria Abco
„… und dann bin ich eben alleine nach Sandringham Castle losgetigert. Das Schloss ist viel, viel kleiner als ich es mir vorgestellt hatte. Die Queen lädt zu feierlichen Anlässen ihre ganze Familie samt Anhang dorthin ein und obendrein noch Ehrengäste. Da muss es in den alten Mauern so beengt sein wie bei uns im Reihenhaus zu Ostern. Na, jedenfalls der Park ist grandios“, plapperte ich weiter. „Was für riesengroße Rhododendren sie dort haben, phantastisch! Ich kam mir dagegen wie ein Zwerg vor. Mein kränkelnder Göttergatte war in der Pension geblieben. Damit er sieht, was für Prachtexemplare dort wachsen, habe ich mich vor einen mit rosa Blüten über und über vollen Busch gestellt und einem Japaner meine Kamera in die Hand gedrückt. Erst benimmt er sich ganz normal, knipst also los. Nach einem Augenblick höre ich etwas rechts von mir knistern. Gerade will ich mich umdrehen, da reißt der Japaner die Kamera runter und starrt mich an! Jedenfalls dachte ich, der starrt mich an. Auf einmal nimmt er die Kamera wieder hoch, drückt ab und reißt sie wieder runter. Alles innerhalb von Minisekunden. Bevor ich etwas tun oder sagen kann …“
„Hoho, Sandra sprachlos“, rief mein Mann dazwischen.
„… macht der Japaner mehrere Verbeugungen, während er auf mich zukommt, gibt mir die Kamera und zischt wie eine Rakete davon!“
Mucksmäuschenstill schauten mich meine Zuhörer gespannt an. Roland begann seine Stirn zu kräuseln und überlegte wohl, ob er die Pointe verpasst hatte.
„Ja, und“, fragte Birgit nach einem Augenblick enttäuscht, „das soll deine Reiseanekdote sein, Sandra?“
„Ja, was war das denn nun gewesen“, nahm ich den Faden wieder auf, „habe ich mich natürlich gefragt. Ich schau also aufs Display und klicke die letzten Bilder durch. Und wisst ihr, was ich sehe?“
„Einen Zwerg unter Hyazinthen“, kalauerte meine bessere Hälfte.
Ich ignorierte ihn und gab den Knaller preis:
„Prinz Andrew und Camilla tête à tête schräg hinter mir im Gebüsch!“
„Du meinst wohl Prinz Charles und Camilla“, korrigierte mich Birgit.
„Eben nicht! Camilla und Charlies kleiner Bruder und wie gesagt, tête à tête.“
„Waaaaas“, raunten die anderen Partygäste.
Genüsslich nippte ich an meinem Sekt und schaute zu, wie zwölf Ohrenpaare gierig nach meinem Köder schnappten.
„Mensch Sandra, für die Fotos würden dir die bunten Blätter ein Vermögen zahlen“, meinte Marco.
„Das ist mir auch durch den Kopf geschossen. Ich gebe es zu, Geldgier treibt mich an. Nein, ehrlich, ich habe mir gleich gesagt, das geht dich nichts an. Trotzdem drehte ich mich aber ganz dezent zu den Rhododendren hinter mir um. Das junge Glück war inzwischen verschwunden. Ich habe mich schleunigst auf den Weg zum Ausgang gemacht. Ob Geld oder Moral, wollte ich mir in unserem Bed and Breakfast nochmal überlegen.“
„Sandra, komm, zeig mal die Fotos. Du hast doch deine Kamera mit.“
„Die Bilder vor und nach Sandringham könnt ihr sehen.“
„Sei nicht so gemein, komm schon.“
„Ich bin in dem Park gerade auf der Straße angekommen, die zu der Ausfahrt führt, da werde ich von einem Riesen eingezingelt und …“
„Wie kann einen denn eine einzige Person einzingeln“, fragte der Mann, zu dem ich „ja“ gesagt hatte, sachlich.
„Das war eben ein echter Riese!“
„Klaro, für den sehen Rhododendron wie Hyazinthen aus.“
„Ach, Klappe“, wies ich ihn in seine Schranken. „Der Riese baut sich mir gegenüber auf, nimmt mir die Kamera ab, drückt hier und da, gibt mir zum Schluss das Ding wieder zurück. Was soll ich sagen? Aus, der Traum vom großen Geld, die Fotos von Prinz Andrew und Camilla waren gelöscht. “
Schmunzelnd und kopfschüttelnd verließen meine Zuhörer die perfekt gestylte Küche. Plötzlich standen Marco und ich alleine vor dem Büfett. Bis vor einigen Jahren waren wir ein Paar gewesen. Wir verstanden uns noch so gut, dass wir uns gegenseitig zu unseren Geburtstagspartys einluden. Auch ein paar Freunde aus unserer gemeinsamen Zeit waren uns geblieben.
„Sag mal, Sandra“, mein 2,00 m langer Ex-lover beugte sich zu mir herunter, „sag mal, schaust du ...“ Misstrauisch sah sich Marco in der kleinen Küche um. Dann kam er mit seinem Mund bedenklich nah an mein Ohr heran und flüsterte: „Sandra, schaust ...“
„Ah!“ Hastig machte ich einen Schritt zurück. Ich hasse es, wenn mir jemand ins Ohr flüstert. „Lass das, wenn du flüsterst, spuckst du mir immer in das Ohr!“
„Tue ich nicht.“
„Was willst du denn? Rede doch ganz normal, außer uns ist hier niemand. Oder vermutest du Wanzen im Dessert?“
„Schon gut, schon gut.“ Mit gesenkter Stimme, den Blick prüfend zur Tür gerichtet, vollendete Marco gewichtig seinen Satz: „Sandra, schaust du auch immer noch unter jedes Bett?“
Sofort sah ich es wieder vor mir! Schaudernd fuhr ich zusammen. Mein Teller glitt mir aus den Händen, scheppernd ging er zu Boden. Scherben, Kartoffelsalat und Guacamole verteilten sich auf den terrakottafarbenen Fliesen. Erschrocken wich Marco zurück und stieß eine Schüssel mit Obstsalat vom Büfett. Wiederum war lautes Scheppern zu hören.
Einer Furie gleich tauchte die Gastgeberin auf. „Was ist das denn für eine Sau...“ Abrupt unterbrach sich Ilona. Schlagartig wurde ihre wutverzerrte Grimasse von einem engelhaften Lächeln abgelöst. „Ach, das ist schnell aufgewischt.“
Mit einem heroischen Blick auf das Schlachtfeld tat Ilona unsere unisono gestammelten Entschuldigungen mit dem ihr eigenen theatralischen Gesäusel ab. „Macht doch nichts, macht doch nichts. Scherben bringen Glück, haha.“
Bevor mir richtig übel wurde, verließ ich Ilona und ihre gar nicht mehr so zauberhafte Küche. Wie kann man sich nur so verstellen? Ich hasse Ilona und ich weiß, sie hasst mich. Warum hatte Marco ausgerechnet sie zu meiner Nachfolgerin auserkoren?
Seit jeher habe ich meinen beiden Freundinnen Birgit und Silke aus jedem Urlaub ein Anekdötchen mitgebracht. Immer ist es das gleiche Spielchen; zuerst glauben sie mir, dann zweifeln sie und zum Schluss lachen sie sich schlapp. Mal hatte ich behauptet, während eines Urlaubs in der Nähe von Cannes auf eine Yacht eingeladen worden zu sein, auf der auch Prinz Albert von Monaco übernachtete. Ein anderes Mal erzählte ich, wie Marco und ich bei einer Bergtour eine Höhle entdeckten, in der ein Skelett lag, zwischen dessen Rippen ein Messer steckte. Als ich die erste wahre Urlaubsanekdote erzählte, hatte mich Birgit nur angewidert angeschaut, während Silke abfällig meinte: „Deine Geschichten waren aber auch schon mal origineller, Sandra.“
Ich sah ein, dass unser Erlebnis auf Gran Canaria zu extrem klang, um glaubwürdig zu sein. Niemandem erzählte ich daraufhin je wieder davon.
Als wir noch zusammen waren, hatten Marco und ich einen Urlaub auf Gran Canaria gebucht. Die Monate davor waren für uns beide hektisch und anstrengend gewesen. Wir lechzten nach Ruhe und Sonne. Wir wollten keine Abenteuer erleben und keine neuen Länder entdecken. Rein gar nichts wollten in diesem Urlaub machen, außer einfach nur zwei Wochen in der Sonne liegen, gut essen und lange schlafen. Ein Angebot für ein fünf Sterne Hotel in Las Palmas erschien uns genau das Richtige zu sein.
Wie immer kam ich an meinem letzten Arbeitstag viel zu spät nach Hause. Wie immer hatte sich Marco bereits einen Tag zuvor von seinen Kollegen verabschiedet. Selbst wenn wir nur zu einem verlängerten Wochenende aufbrachen, nahm er zumindest einen halben Tag vorher frei, um sich in Ruhe auf unsere Fahrt vorzubereiten. Er war halt ein pedantisches Beamtenkind.
Begleitet von seinem Gemaule, er könne nicht schlafen, probierte ich meine Garderobe bis in die Nacht hinein wieder und wieder an. Der eine Bikini war zu eng, der andere zu schlabberig, die Farben der Kleider verwaschen, die Röcke altbacken. Ich entschied mich und entschied mich um. Am Ende schaffte ich es aber doch noch, einen Koffer und eine Reisetasche zu packen. Todmüde plumpste ich nachts in das Bett. Am nächsten Morgen überhörten wir beide den Wecker. Am Abend zuvor hatte Marco bereits ein Taxi vorbestellt, zum Glück viel zu früh. Das energische Läuten des Taxifahrers riss uns aus dem Schlaf. Während das Taxameter lief, wartete der Fahrer geduldig bis wir uns in aller Eile angezogen hatten. Auf halbem Wege zum Flughafen fiel mir auf, dass Marco nur Filzpuschen trug.
Lachend zeigte ich auf seine Füße. „Du kannst dir ja gleich andere aus deinem Koffer nehmen.“
„Verdammt, ich habe die Schuhe vergessen“, schrie er auf. „Halt, wir müssen zurück.“
„Nein, Marco. Wir verpassen den Flieger!“
Der Taxifahrer versicherte uns, wenn wir uns beeilen, würden wir es noch rechtzeitig zum Flughafen schaffen.
Wie von einer Tarantel gestochen, raste ich das Treppenhaus hoch, schnappte das unter unserer Fußmatte versteckte Schlüsselbund. Hastig griff ich mir zwei Paar von Marcos Schuhen. Eilig schlug ich die Wohnungstür hinter mir zu, ich draußen, der Wohnungsschlüssel drinnen. Gnadenlos ignorierte ich das Dilemma und überließ die Lösung meiner blumengießenden Schwiegermutter in spe. Den Weg vom Check-in bis zum Flugzeug mussten Marco und ich im Sprint absolvieren, aber wir schafften es. Japsend ließen wir uns in die Sitze fallen.
Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist Marcos kalte Hand auf meiner Stirn. Immer energischer forderte er mich auf, endlich aufzustehen. Verschlafen schaute ich aus dem kleinen Fenster. Ich sah ein graues, regennasses Flughafengebäude.
„Das soll Las Palmas sein? Da hätten wir ja gleich in Hamburg bleiben können. Bah, überall nur Regen.“
„Du bist echt lustig, Sandra. Wir sind immer noch in Hamburg. Seit Stunden sitzen wir in dieser blöden Kiste. Maschinenschaden! Jetzt sind sie endlich soweit, uns eine andere Maschine zu geben. Los, komm jetzt.“
Am späten Abend kamen wir endlich in unserem Hotel auf Gran Canaria an. Hungrig hatten wir eine kleine Leckerei auf unser Zimmer kommen lassen. Todmüde sanken wir kurz danach in unser Bett. Da hatten wir noch nichts bemerkt. Vielleicht waren wir von der Reise zu erschöpft gewesen, vielleicht merkt man auch nicht so schnell etwas. Ich weiß es nicht, aber der Gedanke daran, dass es schon dort gewesen sein muss, ekelt mich noch heute.
Unser erster Urlaubstag verlief ganz nach unserer Vorstellung. Faul lagen wir am Swimmingpool in der Sonne. Unsere einzige Betätigung lag darin, uns einzucremen und uns Säfte einzuflößen. Am Nachmittag gingen wir zu Margheritas über. Später entschlossen wir uns, in einem der umliegenden Restaurants zu Abend zu essen. Wir gingen auf unser Zimmer, um uns umzuziehen.
„Es müffelt!“
„Mach die Badezimmertür zu, Sandra, vielleicht kommt es daher.“
„Also wirklich!“
„Wieso, von mir kommt das nicht.“
„Von mir auch nicht, Marco.“
„Ich mache die Balkontür weiter auf, vielleicht zieht der Geruch dann ab. Wer weiß, was die hier so durch die Leitungen jagen.“
Wir fanden ein schönes Restaurant und eine noch viel nettere Bar. Auf dem Heimweg kehrten wir hier und dort ein. Als wir zurückkamen, lag das Hotel im Dornröschenschlaf.
Die Drinks hatten uns zu sehr benebelt, als dass wir uns gleich an dem unangenehmen, süßlichen Geruch in unserem Zimmer störten. Beschwipst kuschelten wir uns in das Bett.
Ich mochte es, wenn Marco meinen Hals küsste, aber nicht so!
„Du stinkst, igitt.“
„Na, hör mal, Sandra, nicht mehr als du.“
„Das verbitte ich mir. Ich habe schließlich nicht gepupst.“
„Ich etwa?“ Entrüstet richtete sich Marco im Bett auf und schaltete die Nachttischlampe an. „Das roch hier erst schon so komisch, nicht?“ Er stieg aus dem Bett und ging durch das Zimmer. „Wahrscheinlich gammelt hier irgendetwas.“
Forschend schaute er in die Schubladen und machte die Schranktüren auf. Ich ließ mich auf mein Kissen zurücksinken. Sofort schnellte ich wieder hoch.
„Widerlich!“ Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett. „Ich ruf´ den Zimmerservice an.“
„Was, um diese Uhrzeit? Was sollen die überhaupt machen?“
„Was macht denn wohl so ein Zimmerservice, Marco?“
„Aber um diese Uhrzeit? Du hast doch gesehen, dass hier nichts mehr los ist.“
„Ja, ja, schon gut“, wiegelte ich ab. Im Grunde hatte ich auch gar keine Lust mitten in der Nacht eine Reinigungskolonne in unserem Zimmer zu haben. „Hast du etwas gefunden?“
„Nein, gar nichts.“
Ich schnappte mir unsere Kissen und die Bettdecken und ging auf unseren Balkon, auf dem zwei schmale Liegen standen.
„Was hast du vor, Sandra?“
„Wonach sieht es für dich aus? Da drinnen schlafe ich jedenfalls nicht.“
Während wir es uns am nächsten Tag wieder am Swimmingpool gut gehen ließen, wurde unser Zimmer einer Reinigung unterzogen. Die benutzten Chemikalien müssen die Geruchsnerven des Personals zerstört haben! Als wir die Zimmertür öffneten, schlug uns ein Geruchsmix aus Reinigungsmittel, Essig, Spiritus und dem leidlich bekannten, unangenehmen, süßlichen Duft entgegen.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“
Sofort riss Marco den Telefonhörer hoch. Ich rettete mich und meine Nase auf den Balkon. Ein paar Minuten später kam er zu mir.
„Der Hoteldirektor bittet um Entschuldigung. Morgen wird ein anderes Zimmer frei, das können wir haben.“
„Na klasse“, sagte ich bitter. „Morgen!“
„Er hat angeboten, selber nach dem Rechten zu sehen.“
„Wie viele Leute waren heute schon in unserem Zimmer? Hier ist doch nicht Tag der offenen Tür.“
„Das habe ich ihm auch gesagt. Ich werde noch mal selber schauen. Irgendwoher muss dieser Gestank ja schließlich kommen.“
Vom Balkon aus beobachtete ich wie er wieder alle Schubladen und Schranktüren auf und zumachte. Zum Schluss kniete er sich vor das Bett. Klopfen war zu hören.
„Es hat geklopft. Kommt der Direktor jetzt doch?“
„Nein, das war ich. Hier ist ein Bettkasten.“ Marco richtete sich auf und hob die Matratze an. „Da habe ich noch gar nicht reingeschaut.“
Von einem Augenblick zum anderen erstarrte er zu einer Salzsäule. Sein Gesicht glich einer grotesken Maske. Und er schrie! Dieser zwei Meter große, 110 Kilo schwere Mann schrie wie am Spieß. In Panik lief ich zu ihm. Für einen kurzen Moment sah ich, was Marco schockiert anstarrte. Lange genug, um deshalb das Bewusstsein zu verlieren.
Ich verstand ihn nur zu gut, als er mich auf der Party fragte, ob ich auch unter jedes Bett schaue und er dabei sicher gehen wollte, dass uns niemand zuhörte. Genauso wie er begriff, weshalb ich den Teller hatte fallen lassen.
Nachdem Marco damals auf Gran Canaria genauso wie ich eine Beruhigungsspritze bekommen hatte, weigerte er sich strikt, auch nur ein Wort gegenüber anderen über das Ganze zu verlieren.
Natürlich schaue ich seit unserem Urlaub auf Gran Canaria unter jedes Bett. Jeden Abend, immer wieder. Vor einiger Zeit haben mein Mann und ich das Wochenende bei seinen Großeltern verbracht. Gerade als ich mit pochendem Herzen vor dem Gästebett kniete, kam meine Schwiegeromi mit einem Stapel Handtücher in das Zimmer.
„Mädchen, du bist wirklich anders als deine Altersgenossinnen.“ Kopfschüttelnd hatte Mathilde die Handtücher auf das Bett gelegt. „Ich dachte, in deiner Generation ist es nicht mehr üblich Staub zu wischen und du schaust sogar noch unter dem Bett nach. Du wirst nichts finden, Sandra.“
Meinem ahnungslosen Mann gaukele ich vor, dass der Kniefall, den ich allabendlich vor unserem Futonbett zelebriere, eine Yogaübung ist. Ich weiß sehr wohl, dass nichts darunter liegen kann. Schließlich liegt das Gestell direkt auf dem Fußboden. Aber es ist ein Tick, der mich seit dem Urlaub auf Gran Canaria nicht mehr loslässt. Ich muss mir absolut sicher sein, wirklich absolut sicher, dass sich nichts unter meinem Bett verbirgt. Nicht noch einmal ertrage ich es, eine verwesende Leiche dort zu entdecken.
LiebeR LeserIn
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Herzliche Grüße
Ihre Lola Victoria Abco
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Herzlich willkommen!
Texte: Lola Victoria Abco
Bildmaterialien: R. Nyland
Cover: Lola Victoria Abco
Tag der Veröffentlichung: 23.07.2019
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