Eigentlich war ich ein ganz normales Mädchen gewesen, dass normale Freunde hatte, normale Hobbies und ein relativ normales Leben. Ich war Cheerleaderin gewesen und war in unserer kleinen Stadt bekannt. Ich war die Miss unserer Stadt und trotzdem hasste ich die Aufmerksamkeit, die mir manche widmeten.
Wenn ihr jetzt denkt, dass ich so eine hässliche Schlampe bin, die sich von jedem durch vögeln lässt und sich danach freut, dann habt ihr euch geschnitten. Diese Art von Jungs hasste ich und werde sie auch immer hassen.
Im Prinzip war ich eine Cheerleaderin und somit eine der bekanntesten und beliebtesten in unserem kleinen Dörfchen. Alle mochten mich, was vielleicht auch an meinem viel zu gutem Herzen lag, dass ich jedem widmete, der Probleme hatte.
Ich hörte gerne Leuten einfach nur zu, wenn sie aus ihrem Leben erzählten.
Dennoch fehlte mir etwas. Vielleicht ein Abenteuer, dass mir ein neues, anderes Leben geben konnte oder ein wenig mehr Action in meinem Leben.
Doch irgendwann musste dies alles ein Ende haben, denn meine Eltern verkündeten mir an einem wunderschönen Nachmittag eine Neuigkeit, die vielleicht mein Abenteuer werden konnte.
Schon länger hatte ich die Vermutung, dass die Firma meiner Mutter sich ausdehnen sollte, schließlich hatte sie weit über Millionen Auflagen.
Und mein Vater störte es sowieso, dass kein Flughafen in der Nähe war, weil er sehr viel reisen musste.
Von meinen Eltern hatte ich nicht viel. Meine Mom sah manchmal Nächte über Nächte und Tage über Tage in ihrem Büro und arbeitete an irgendwelchen Finanzen und mein Dad war manchmal Wochenlang weg und rettete irgendwelche Firmen.
Also im Prinzip war meine Familie nicht Kleinstadttauglich und dennoch waren sie hier gewesen, weshalb ich immer schon mit einem Umzug gerechnet hatte.
Auch als ich es erfuhr war ich nicht ausgetickt, wie ich es immer gedacht hätte. Ich war ruhig und ein wenig traurig, dass meine Befürchtungen Realität werden würden.
Schließlich musste ich damit auch meine Freunde hinterlassen, meine Feinde streitlos stehen lassen und einfach abhauen.
Dennoch wollte ich es. Ich wollte mich in dieses Abenteuer hineinstürzen und etwas erleben.
Mit mulmigen Gefühlen stand ich heute das letzte Mal in meinem alten zu Hause auf.
Mein Zimmer war leer, bis auf das Bett auf dem ich geschlafen hatte und einem Koffer. Der Rest war schon „vorgeflogen“ in meine neues zu Hause in LA.
Ich war noch nicht in dem Haus gewesen, in dem mich leben sollte. Meine Eltern hatten mir nur erzählt, dass wir zwei Pools hatten. Sie hatten auch erzählt, dass ich ein noch größeres Zimmer bekam und eine eigene Garage. Bei diesen Worten hatte ich immer mit den Augen gerollt.
Ich hatte doch jetzt schon ein großes Zimmer und wir hatten einen Pool, der reichte und ich fand auch, dass ich keine eigene Garage brauchte, auch wenn ich, wie meine Mutter, einen Autotick hatte. Wenn ihr mich fragte, hatte ich immer schon zu viele Autos, die ich unnötig fand, doch meine Eltern kauften mir einfach noch mehr.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten, weil sie nie da waren, und deshalb beschenkten sie mich.
„May! Steh auf!“, hörte ich meine Mutter donnern, als sie in mein Zimmer stürmte.
„Wach bin ich schon. Nur das mit dem Aufstehen habe ich noch nicht so heraus.“, antwortete ich ihr und schwang mich schwungvoll aus meinem kuscheligem Bett.
„Na dann! Zack, zack!“, forderte sie mich auf und ließ mich in meinem leeren Zimmer zurück.
Schnell huschte ich in mein leeres Bad und putzte mir die Zähne, dann trug ich schnell noch ein wenig Wimperntusche und Kajal auf und lief zu meinem Koffer, indem ich eine Jogginghose und ein Pulli oben drauf liegen hatte. Danach schmiss ich alles in den Koffer, das ich noch von mir finden konnte, dann rannte ich auch schon raus. Eine Träne kullerte mir über die Wange.Gestern hatte ich mich von meiner besten Freundin verabschiedet. Es war furchtbar.
„Da bist du ja!“
„Okey, fährst du uns einfach hinter her?“, fragte mein Vater und zog eine Augenbraue hoch.
„Jap.“, antwortete ich ihm und stieg in mein einzig verbliebenes Auto. Die anderen hatten meine Eltern nach Los Angeles fliegen lassen.
Also stieg ich in mein Ferrari Spider, den ich viel zu überzogen fand. Ich meine okey, ich fand es schon cool einen Ferrari zu haben, aber trotzdem war es für meinen Geschmack ein wenig zu protzig.
Meinen Koffer schmiss ich auf meinen Beifahrersitz. Ich machte meine Playlist von meinem Handy an und öffnete das Dach. Schließlich war es warm und ich wollte die knapp 34-stündige Fahrt nun auch irgendwie genießen, denn anstrengend genug würde sie werden.
Als meine Eltern los fuhren, ließ ich meinen Ferrari anlaufen und rollte ein letztes Mal über unseren Hof, über die kurze Zufahrt und fuhr ein letztes Mal durch meine Stadt.
Als wir aus der Stadt herausgefahren waren, kullerten Tränen über meine Wange. Ab jetzt würde alles anderes werden. Alles.
Ich machte die Musik lauter und fuhr mit knapp 150 m/h meinen Eltern hinterher. Der Wind ließ meine Haare fliegen und ich sang laut eines meiner Lieblingslieder mit und versuchte mich abzulenken.
Wie es wohl werden würde, was wohl auf mich zu kam, wie die Schule wohl sein wird. Wie es wird? Tja, das werde ich wohl erst wissen, wenn ich da bin.
Nach knapp Stunden, in denen ich so ziemlich alle meine Lieder aus meinem Handys gegrölt hatte, fuhren meine Eltern zu einer Tankstelle und tankten. Ich tat es ihnen gleich und wir machten knapp zehn Minuten Pause und besprachen, dass wir in Housten ein Hotel suchen würden, indem wir uns für eine Nacht niederlassen würden. Wir besprachen genau welches und ich schaltete mein Navi auf dem Handy ein und wir besprachen, dass wir uns dort treffen würden, denn in Housten würden wir uns sicherlich verlieren.
Danach fuhren wir weiter.
Diesmal fuhr ich vor, den ich wollte schnell sein. Einfach fahren. Ich liebte dieses Gefühl ins ungewisse zu gehen, oder in diesem Fall zu fahren.
Die Musik schaltete ich noch lauter und folgte dem Navi, dass mit sagte, dass ich noch elf Stunden fahren würde. Ich stöhnte.
Elf Stunden! Wie ätzend. Und dann hatte ich nicht mal die Hälfte geschafft. Ich schaute in den Rückspiegel und mir viel auf, dass ich meine Eltern verloren hatte. Ich lachte auf und staunte, dass ich sie mit knapp 200 m/h abgehängt hatte.
Die Fahrt war langweilig. Hin und wieder riefen meine Eltern an, die mich fragten wo ich war, oder meine beste Freundin, die auch wissen wollte, wo ich war und wie es mir ging. Wir plauschten noch.
Nach weiteren vier Stunden war ich völlig ausgelaugt. Ich hielt an einer Tankstelle und holte mir eine Latte und etwas zu Essen, dann fuhr ich weiter.
Irgendwann beschloss ich aus Langeweile meine Eltern anzurufen und zu fragen, wo sie waren, und ich fand heraus, dass sie knapp eine Stunde hinter mir lagen.
Mindestens das dritte Mal hörte ich jetzt diese beschissene Playlist, die ich nicht mehr hören konnte und schaltete auf das Radio meines Autos um.
Ich hörte den Leuten im Radio zu und musste über den Müll lachen, über den sich redeten. Hin und wieder schaltete ich den Sender um und hörte, ob ich vielleicht in die Rush hour von Houston kam, aber ich denke mal nicht. Wir waren relativ spät losgefahren und somit werde ich nicht in die Rush hour kommen und meine Eltern sowieso schon nicht.
Nach zehn Stunden, die ich im Auto saß, machte ich eine weitere Pause. Mein Kopf brummte und ich war total müde. Meine braunen Engelslocken band ich zu einem Dutt auf meinem Kopf zusammen. Ich war in einer kleinen Stadt irgendwo in Lousiana.
In einem Fastfood Laden bestellte ich mir einmal Pommes, einen Cheesburger und eine maxi Cola.
Genüsslich nahm ich es und aß es, währenddessen ich durch den gegenüberliegenden Park schlenderte. Es tat so gut nach zehn Stunden Autofahren einen festen Boden unter sich zu fühlen, auf dem man sich die Füße vertreten konnte.
Als ich nach einer Stunde mich wieder in mein Auto setzte, um den letzten Rest zu überwinden, rief ich meine Eltern an, die mir erklärten, dass sie in die Rush hour von New Orleans gekommen sind, woraufhin ich sie erst einmal auslachte. Zum Glück war mir das nicht passiert, ich hätte wahrscheinlich einen Amoklauf gestartet. Kichernd legte ich auf und meine beste Freundin rief mich just in dem Moment an.
Wir quatschten über vieles, was in meiner alten Heimat passiert war. Wir waren wirklich zwei Tratschtanten. Lachend legte ich auf und strahlte, als ich bemerkte, dass ich nur noch zweieinhalb Stunden fahren musste.
Nun machte ich aus lauter Vorfreude, auf das Ankommen, wieder die Musik an und fuhr so langsam durch die Vorstädte von Houston. Es wurde alles immer dichter. Viele Leute schauten meinem roten Ferrari hinterher und staunten. Ich fand das irgendwie lustig. Es scheint hier wohl eine Gegend zu sein, die diese Art von Autos nicht sehr oft zu Gesicht bekam.
„Biegen sie nun rechts ab. Ihr Ziel befindet sich auf der rechten Seite.“
Grinsend tat ich das, was das Navi gesagt hatte und fuhr vor das „Four Season“-Hotel.
Einem Pagen übergab ich meinen Schlüssel, welcher ihn lächelnd entgegen nahm. Eine weitere Person übernahm meinen Koffer und führte mich zur Rezeption, an der ich Missbilligend von dem Rezeptionisten gemustert wurde.
„Guten Tag. Ich würde gerne auf den Namen May Spenser einchecken.“ Dem Rezeptionisten vielen fast die Augen aus dem Kopf und er übergab mir schnell die Schlüssel, dann wurde ich sogar von dem Rezeptionisten selbst in mein Hotelzimmer geführt.
Ich hasste es diesen Namen so ausspielen zu müssen, der dank meiner Eltern sicherlich in ganz Amerika und was weiß ich noch wo bekannt war.
„Könnten sie mir bitte Bescheid geben, wenn meine Eltern kommen?“, fragte ich höflich, was sofort bejahrt wurde.
Ich ließ mich in das wunderschöne Bett fallen und bekam nicht mehr mit, wie meine Eltern ankamen.
Am nächsten Morgen lag ein Zettel auf meinem Nachttisch.
>> Um 11 Uhr wollen ihre Eltern sie beim Frühstück empfangen. <<
Ich starrte auf die Uhr, die mir verriet, dass es neun war, weshalb ich beschloss mich ausgiebig zu duschen und danach ein wenig ins Fitness-Bereich zu gehen.
Und um Punkt 11 Uhr stand ich dann frisch geduscht und gut Gelaunt im Frühstückssalon, indem ich schon meine Eltern sah. Ich setzte mich zu ihnen und wir besprachen die nächste Zwischenetappe.
Wir verabredeten uns in einem „Four Season“-Hotel in Phonix. Dennoch hatten wir besprochen uns erst in zwei Tagen dort zu treffen und im Kontakt zu bleiben, denn es waren sechzehn Stunden.
Ich beschloss sofort loszufahren. Meine Eltern wollten erst noch ein wenig sich ausspannen und in einer Stunde losfahren.
Als ich durch die Straßen von Houston von meinem Navi geführt wurde, überlegte ich, ob ich durchfahren sollte und dann zwei Nächte in Phonix verbringen sollte. Doch ich entschied mich das Spontan zu machen.
Im Hotel hatte ich mir eine Kanne Kaffee, belegte Brötchen, Obst, Gemüse, zwei Flaschen Cola und eine Flasche Wasser mitgeben lassen.
Genüsslich aß ich ein Käsebrötchen und trank dabei einen Kaffee, der mir Kraft für die weitere Fahrt geben sollte.
Ich dachte viel nach, wenn ich nicht gerade mit meinen Eltern, meiner besten Freundin oder jemand anderes telefonierte.
Mit einigen Zwischenpausen und viel Nervenkitzel fuhr ich nach Phonix durch, wie meine Eltern. Somit konnten wir auch gleich acht Stunden später den letzten Rest nach Los Angeles durchfahren.
Immer wieder schaute ich auf die Uhr. Dieser Part der Fahrt war der schlimmste! Ich war vollkommen fertig und müde und wollte bloß ins Bett, außerdem war ich total aufgeregt und fragte mich, wie die Schule sein würde, wenn ich Morgen dort hingehen würde.
Wahrscheinlich würde ich alles verschlafen, schließlich war ich durch vier Zeitzonen gefahren und dann auch noch innerhalb von drei Tagen. Wow, dafür will ich einen Nobelpreis.
Bei diesem Abschnitt fuhren meine Eltern vor.
Sie fuhren auf West Hollywood zu, wo die Häuser immer größer und prächtiger wurden. Auch die Autos passten sich unserem Standard an.
Auf eine Auffahrt am Ende einer Straße fuhren meine Eltern hinauf.
Ich fuhr ihnen nach. Meine Eltern fuhren in eine Garage, die sich hinter ihnen schloss. Dann öffnete sich eine andere Garage und ich fuhr in sie. Alle meine Autos konnte ich sehen und grinste.
Treppen, die in der Mitte der Garage waren führten nach oben. Dort war eine Tür, in der ein Schlüsselbund steckte. Ein Schlüsselanhänger war auch dran, auf dem dick „May“ stand. Breit grinsend öffnete ich die Tür, nahm mir meinen Schlüssel in die Hand und mir stockte der Atem.
Ich stand in einem riesigen Raum, der eine Fensterfront an der anderen Wand hatte. Sie offenbahte mir einen Blick auf eine Pool Landschaft und einem Garten, der herrlich angelegt war. Al ich mich auf die Rechte Seite drehte, entdeckte ich ein riesiges Sofa mit einem Beistelltisch und einem großen Fernseher. Eine Treppe führte nach oben, wo ich ein Bett entdecken konnte und zwei weitere Türen. Ich stieg die Treppe hinauf und sah, dass hier auch noch eine zweite Wand komplett verglast war. Wieder auf der rechten Seite trat ich in die erste Tür ein, in der sich ein Bad breit machte und ein offener Kleiderschrank, den ich durch die zweite Tür verlassen konnte und durch eine Schiebetür von meinem Bad trennen konnte.
Als ich an das Geländer trat, sah ich auf der anderen Seite unten eine große Küche und auch eine Treppe, die nach oben führte. Oben war ein großer Schreibtisch und bis an die Decke reichende Bücherregale.
Ich stürmte herunter und sah jetzt erst eine Tür unter der „Schreibtischecke“. Ich ging durch sie und stand in einem Flur. Vor mir ging eine Treppe in einen Keller und ins obere Geschoss.
„Gefällt es dir?“, fragte meine Mom, die gefolgt von meinem Dad, aus einer Tür kam.
„Ja!“ Ich umarmte sie und Dad gleichzeitig.
„Jetzt zeigen wir dir unser Teil, was?“ Sie öffnete die Tür, aus der sie gekommen war.
„Das ist unser Wohnzimmer.“ - Sie deutete auf die linke Seite - „ Das ist unser Esszimmer.“ - Sie zeigte auf die rechte Seite. - „Und durch die Tür kommst du in unsere Küche.“
Dann ging sie ins Wohnzimmer und wir standen vor zwei Glasrolltüren, wie ich sie hatte, um das Badezimmer und den begehbaren Kleiderschrank zu trennen.
„Das sind unsere Arbeitszimmer. Oben ist noch unser Schlafzimmer und unser Bad. Außerdem ist dort nun unsere kleine Bibliothek.“, klärte sie mich auf.
Als sie wieder im Treppenhaus war, zweigte sie auf eine Tür, die gegenüber von meiner lag. „Das ist der Gästetrakt.“
„Wow. Das ist einfach... Wow... hier..!“, staunte ich.
„Geh jetzt ins Bett und ruh dich aus. Morgen musst du früh aus dem Bett.“, klärte sie mich auf.
Ich nickte.
„Ach, und Schatz! Du brauchst dir keinen Wecker zu stellen. Der ist schon gestellt.“, lachte mein Dad.
Ich schaut ihn an. Was hatte er denn nun gemacht? Meine Augen vergrößerten sich.
„Dad?“ Er lachte und ging einfach.
„Hey, was für ein Wecker?“, fragte ich.
„Das siehst du morgen früh!“, gaben meine Eltern synchron zurück.
Verdutzt ging ich in mein Zimmer und machte mich für das Bett fertig. Ich schlief sogar relativ schnell ein.
Durch ein lautes Lied wurde ich war. Als auf einmal jemand redete kreischte ich laut und sofort stürmte eine weibliche Person in mein Zimmer. Es war meine Mutter, die mich von unten betrachte und dann lachen musste.
„May! Schatz! Das ist doch nur der Radiowecker!“
Achso. Warum haben die mir das nicht gestern gesagt, dann hätte ich mich mental drauf einstellen können!
„Jaja, ich weiß!“, rief ich und ging mich erst einmal prächtig duschen. Danach zog ich mir ein rotes Kleid und eine Strickjacke an, die ich an den Ärmeln aufraffte.
Ich war richtig aufgeregt und hibbelig. Ich tanzte hin und her und konnte nicht ruhig an einer Stelle stehen. Was heute bloß auf mich zukam?
Als ich mich fertig geschminkt hatte und nach unten ging, sah ich auf der Arbeitsplatte ein Marmeladenbrot und einen Kaffee stehen. Dankend schlang ich beides hinunter und schnappte mir das Essensgeld. Ich ging die andere Treppe hinauf und sah eine fertig gepackte Tasche mit einem Collegenblog und einer Federtasche.
Ich sah noch einen Brief meiner Schule, den ich im Sekretariat abgeben sollte, um meine neuen Daten zu bekommen.
Dann zog ich mir schwarze, nicht zu hohe, Pumps an.
Noch schnell den Schlüssel eingepackt, dann eilte ich in die Garage. Welches Auto sollte ich bloß nehmen?
„Guten Morgen Miss Spenser. Ich bin für die Autos verantwortlich. Kann ich ihnen bei ihrer Auswahl behilflich sein?“, fragte ein etwas älterer Mann.
„Also zuerst nennen sie mich May! Und JA! Was fährt man hier so zur Schule?“, fragte ich.
„Vielleicht einen Porsche?“ Ich schaute mich um.
„Nein. Ich habe Lust meinen Maserati zu fahren.“, antwortete ich spontan.
„Bitte, hier sind die Schlüssel.“ Er gab mir die Schlüssel und einen Zettel mit einer Addresse und ich stieg ein, währenddessen das Garagentor sich öffnete und ich hinausfahre. Ich fuhr los und stellte mein Navi ein.
Voll cool, jetzt hatte ich sogar jemanden, der mit die Tasche packte, mir was zu Essen machte, mir Essensgeld hinlegte und sogar jemand für meine Autos. Ich könnte schreien vor Glück. Das war voll der Hammer! Ich musste grinsen, wie ein Honigkuchenpferd.
Nach ungefairzehn Minuten kam ich an und Suchte mir einen Parkplatz. Lässig setzte ich mir meine Sonnenbrille, sowie meine coolen Gesichtszüge, auf.
Viele betrachtete mich und mein Auto und ich stolzierte auf den Eingang zu. Jetzt musste ich nur das Sekretariat finden. Hmf... Hoffentlich war es ausgeschildert.
„Hey, kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte mich eine tiefe männliche Stimme.
Ja, du kannst dich verpissen! Mist ich wusste aber nicht, wo das Sekretariat war.
Ich drehte mich schwungvoll um und nahm meine Sonnenbrille ab und steckte sie mir in meine Haare. Das männliche Wesen vor mich sah mich mit einem ich-bin-der-größte-Lächen an. Kotz!
„Ja. Wo ist das Sekretariat?“, fragte ich ein wenig schnippisch.
„Ich bring dich hin, was hältst du davon?“, fragte er.
„Eigentlich ist es mir scheiß egal. Ich will und muss dahin.“, gab ich scharf wieder.
Ich hörte einen beeindruckten Pfiff. „Korb, Alter!“, lachte ein weiterer.
„Okey, wahrscheinlich findet ihr es sowieso nicht!“, gab ich wieder.
„Warum sollten wir das nicht tun?“, fragte ein weiterer nicht schlecht aussehender Typ.
„Weil ich kaum glaube, dass ihr es dort findet!“ Ich zeigte auf meinen Busen und die Jungs starrten mich entgeistert an. Ich drehte mich weg und ging einfach ins Gebäude.
Was für Macho-Arschlöcher! Man ey!
Ziemlich schnell fand ich das gesuchte Sekretariat und gab den Brief ab.
„Oh, Miss Spenser! Schön, dass sie da sind. Das sind ihre Unterlagen. Ich werde sie in die erste Stunde begleiten.“
Ich öffnete den Ordner und sah ein Art Auflistung.
Name: May Spenser
Stundenplan angehäftet. Lageplan angehäftet. Schulordnung angehäftet. AG-Angebote angehäftet. Daten angehäftet.
Deine Gehilfen:
Siara Mainer, Louise Marlen, Patrischa Clar Louis Parker, Paul Jackson, Derek John, Jason Lane
„Was sind Gehilfen?“, fragte ich ein wenig stutzig.
„Sie helfen dir dich einzufügen.“, antwortete die Dame mir knapp, dann stieß sie eine Tür auf und stellte mich einem Lehrer vor.
Alle starrten mich an und das war wirklich ein nicht so tolles Gefühl, wie ihr euch denken könnt, doch ich versuchte meine Verunsicherung mit Coolness zu überspielen.
„Miss Spenser also. Hmm Willkommen in der Klasse würde ich dann mal sagen! Setzen sie sich doch in die letzte achter Reihe, neben Siara.“ Es war kein Vorschlag, sondern eine Aufforderung gewesen, weshalb ich mich neben das Mädchen setzte, dass mich breit angrinste.
„Miss Mainer, Miss Marlen und Miss Clar! Wissen sie, wo ihre Herren geblieben sind?“, fragte der Lehrer an die Mädchen in meiner Reihe.
Siara entgegnete: „Die holen sich sicherlich gerade einen runter!“
Und in diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und die drei Jungs vom Schulhof standen in der Tür. Es kam ganz hinten noch ein Junge, den ich noch nicht kannte. Er hatte verwuscheltes Haar, was heiß aussah.
Okey, klappe da oben!
„Danke Siara!“, schnurrte einer von ihnen und küsste sie, dann setzte er sich neben sie. Die anderen setzten sich auch und neben mich dieser Sexgott... nein! Ich meine natürlich dieses hässliche... nein oder doch lieber Sexgott.
„Danke!“, bedankte sich Siara bei mir.
„Wofür?“ Ich musste gucken wie ein Auto, denn sie grinste bloß breit.
„Dass ich nicht neben Jason sitzen muss!“
„Treib es nicht zu weit, Schwesterherz!“, gab dieser knurrend wieder.
Ah! Ich verstehe: diese beiden Geschwister haben Stress!
Zum Glück kann ich das nie haben! Hahaa
„Was?“, fragte sie provozierend.
„Wenn sie, Miss und Mister Lane bitte ruhig sein würden.“, versuchte der Lehrer sie aufzufordern ihm zuzuhören, doch die synchrone Antwort der beiden schockierte ihn: „NEIN!“
„Hey, komm! Lass!“, meinte ein Junge zu Mister Lane (ich kannte seinen Vornamen nicht).
„Nicht gut!“
„Hast du Lust Cheerleaderin zu werden?“, fragte mich Siara auf einmal.
„Warum nicht?“, antwortete ich.
„Noch eine Schlampe mehr in dieser Reihe!“, gab der Typ neben mir wieder.
„Ich wüsste nicht, wie ich eine Schlampe sein kann!“, antwortete ich.
„Du fickst jeden, meint er.“, antwortete mir Siara dafür.
„JA, das habe ich mir schon gedacht, doch ich habe da eine Frage. Wie kann ich eine Schlampe sein, die jeden fickt, wenn ich Jungfrau bin?“, ich betrachtete den hottesten Mann, den ich je gesehen hatte und hatte ihn am liebsten angespuckt, doch ich habe ja auch noch eine Ehre.
Geschockt spürte ich alle Blicke auf mir und auch der Junge sah ein wenig geschockt und verwundert an.
„Du bist doch eine Cheerleaderin, durch und durch!“, ersuchte er sich zu verteidigen.
„Ja! Ich mach seitdem ich fünf bin Cheerleading und trotzdem knall ich nicht jeden!“, verteidigte ich meinen Sport.
„Da hat sich recht, mischte sich eine andere Frauenstimme ein.“
Er funkelte mich mit einem seltsamen Blick an und ich hielt diesem Blick stand, denn ich fand es einfach unmöglich, dass man Mädchen verurteilte, nur weil sie in kurzen Röckchen tanzten.
„Sind sie dann fertig?“, fragte der Lehrer ein wenig eingeschüchtert.
„Nein.“, brummte der Typ, dessen Blick ich immer noch standhalten konnte, obwohl er versuchte mich damit umzubringen, mich zu verführen oder noch was. Ich wusste nicht, was er wollte, aber es war mir herzlich egal.
Irgendwann gab er nach und ich feierte mich!
Wuhuuu! Ich habe nicht nachgegeben! Lala und duuhu schon!
Ich meinte ein zucken in seinen Lippen gesehen zu haben, aber ich verdrängte den Gedanken ganz schnell wieder, weil ich keine Halluzinationen ausbauen wollte.
„Sind sie jetzt fertig?“, fragte der Lehrer und da klingelte es auch schon. Ich grinste vor mich hin.
„Was hast du jetzt?“, fragte mich Siara. Wir stellten fest, dass wir alles gemeinsam hatten und ich freute mich. Siara war echt nett.
„Ach übrigends, mein hässlicher Bruder, der neben dir saß heißt Jason.“, erklärte sie mir.
„Und das hier“, sie zog einen Jungen zu sich, „Ist mein Freund, Louis!“
„Das vor uns sind Patrischa und Derec und hinter uns“, wir drehten uns um, „sind Louise und Paul!“
„Hey. Ich bin May. May Spenser!“
„Echt?“, fragte Siara.
„Ne, ich tu nur so! Natürlich!“, gab ich sarkastisch wieder.
„Wir sind deine Helfer!“
„Oh Scheiße! Benutze das Wort nicht noch einmal! Das hört sich an als wären wir beim Weihnachtsmann!“ Siara fing an zu lachen, so wie die anderen auch.
Haha! Schenkel- Klopfer, ich war ja so unlustig!
„Das habe ich auch noch nie gehört!“, gab Patrischa zurück. Sie hatte rote Haare und braune Augen und eine Figur, die ich auch wollte, also nur die Größe, denn die Figur hatte ich.
„Dann zeigen wir unserem Zwerg mal, wo sie hin muss, was?“, murrte Jason.
„Zwerg? Naja, Unkraut wächst halt schneller als Blumen.“ Ich merkte, wie sein Gehirn anfing zu arbeiten, denn er krause seine Stirn.
Doch nach einigen Minuten kam seine Antwort: „Du hast mich als Unkraut bezeichnet! Ich hoffe doch, dass ich auch als Unkraut sexy bin.“
Er wackelte mit seinen Augenbrauen und … versuchte der mich echt zu verführen?
„Ich wüsste nicht, was an Unkraut sexy ist.“, gab ich zurück. Jetzt ernst bleiben und nicht auffallen! Einfach so tun, als wäre ein Nerd vor dir. Er kann kein Nerd sein!
„Sicher?“ Er kam mir näher und zog mich an sich.
„Ich weiß nicht, was das werden soll, aber tut mir leid ich bin nicht interessiert daran entjungfert zu werden. Also ich meine nicht von dir!“, gab ich scharf zurück und machte mich von ihm los. Wir setzten uns hin, wie im Unterricht zuvor.
„Wow.“, kam von Siara.
„Was?“ Ich schaute auf und betrachtete sie.
„Ich glaube du hast Jason seine erste Abfuhr erteilt, der wird sicherlich schlimme Schaden an seinem Ego von sich tragen!Der Ärmste.“, sie betrachtete mich und ihn.
„Tja das tut mir nicht leid. Eine Abfuhr wird ihm wohl nicht zum Suizidgefährdeten machen!“, gab ich wieder.
„Suizidgefährdet ist also unser heutiges Thema. Gut! Unsere Neue ist sehr Gut!“, gab der Lehrer wieder.
„Wieso haben sie gerade das Wort gerade benutzt? Erklären sie es uns bitte?“ Erwartungsvoll schaute mich der Lehrer an. Ich sah sicherlich ein wenig verwirrt aus, denn Siara musste sich halten nicht loszuprusten.
„Ja, ich habe Jason eine Abfuhr erteilt und meinte, dass er dadurch nicht gleich ein Suizidgefährdeten Psychopathen verwandelt!“, gab ich möglichst nett wieder.
„Das war nicht nett.“, stellte der Lehrer fest. Ach echt? Ne, ich dachte, dass das ein Kompliment ist!
„Ich denke sein Ego wird es ertragen.“, klärte ich die Klasse auf.
„Ich möchte, dass ihr das klärt! Geht ihr bitte dafür raus?“ Was? Der wollte, dass ich mit Jason raus ging, um das zu klären, dass er mich Schlampe nennt?
Jason zog mich hoch und ging mit mir aus.
„Was hat der für Probleme? Welche Drogen oder Tabletten nimmt der?“, fragte ich mich laut.
„Gar keine, der ist immer so.“, gab Jason wieder und lehnte sich gegen die Wand.
„Wahrscheinlich!“, gab ich wieder.
„Bist du müde oder schlecht drauf oder so?“, fragte er gelassen.
„Ja! Warum bist du so gelassen. Irgendwann laufe ich Amok wegen dem, das kannst du glauben und dich bringe ich als erstes um!“, ich wurde immer leiser und bin fast schon bedrohlich auf ihn zugegangen.
„Was hast du für ein Problem?“, fragte er.
„Das du mich Schlampe nennst!“
„Bist wohl ein Prinzessin was, lass mich raten: Du warst immer erste Cheerleaderin, alle lagen dir zu Füßen und du hast sie getreten?“ Was? Nein.
„Nein. Ich habe sie aufgehoben, du Arschloch! Ich bin nicht wie die! Wenn deine Schwester so ist, lass sie doch! Lass doch alle machen, was sie wollen. Weißt du, ich sehe hier kein Problem mit mir, sondern mit dir. Warum rede ich so mit dir? Ich kenne nur dein Namen, mehr nicht.“, fragte ich mich eher selbst, als ihn.
„Du kannst mich ja kennen lernen!“ Er drehte mich an die Spints und ich wollte ihm eine Scheuern, weil er mir gefährlich war, doch da wurde die Klassentür aufgestoßen und der Lehrer klatschte und nahm uns herein.
„Klasse! Das Paar des Monats für mich!“ Ich musste ein wenig komisch aussehen, denn die ganze Klasse musste aufpassen nicht loszuprusten. Als ich ein Blitz bemerkte, sah ich schnell zu meinem Lehrer, der ein Foto aus seiner Kamera zog und es sich ansah, dann hing er es auf unter die Überschrift „Paar des Monats“.
Was war mit diesem gestörtem Lehrer bloß falsch?
Es klingelte und alle gingen. Jason nahm mich an die Hand und zog mich hinter sich her.
„Lass mich los!“, befahl ich ihm, doch er hörte nicht ganz, sondern er zog mich in einen Gang, in dem niemand war.
„Lass es!“ Cooles! May, cool bleiben. Das ist nur ein Typ, der... der mich vergewaltigen will! Wha!
„Lass ihm doch sein Trumpf!“, murrte Jason und schleuderte mich sanft gegen eine Wand.
Ich wollte meine Hände heben und ihm eine klatschen, damit ich mich lösen konnte, doch er nahm beide Hände von mir und grinste mich nur doof an.
„Nur ein Kuss. Dafür lass ich dich auch los!“, bot er mir etwa einen Deal an.
„Das ist ein unfairer Deal!“, erklärte ich ihm.
„Finde ich nicht.“
„Fick dich! Lass mich los.“
„Jetzt werden wir ganz nett, oder wie?“, fragte er mich und grinste verführerisch. Wie heiß konnte man bloß Lächeln?
„Ja.“, antwortete ich ihm. Was wollte er bloß? Und er sah mich wieder mit dem selben Blick an, wie im ersten Unterricht. Was wollte der von mir?
Er hob mich hoch und ich schlang, wie als wäre ich ferngesteuert, meine Beine um seine Hüfte. Ich wollte sie wieder zurücknehmen, doch er ließ mich nicht los, also legte ich sie wieder zurück, weil ich nicht in der Luft herum baumeln wollte. Ich sah mich um und fing an hibbelig zu werden. Ich zappelte ein wenig, bis ich ein Schnurren hörte.
„Was? Wenn du mich schon hochhebst, dann kann ich ja wenigstens mal den Blick genießen, oder?“, fragte ich. Angestrengt betrachtete er mich mit verlangenden Augen.
„Ja, aber du musst mich ja nicht gleich heiß machen, oder?“, fragte er mich.
„Wieso?“, fragte ich unwissend, bis ich die Beule bemerkte und mich an meine Hilbbeligkeit von eben erinnerte.
„Tut mir leid.“, zickte ich und versuchte mich aufzustellen, um von ihm zu entkommen, doch er presste mich nur zurück und stöhnte auf.
„Das war aber nicht meine Schuld.“, klärte ich ihm auf, als ich sah, das Siara auf uns zukam.
„Was machst du mit ihr?“, fragte sie ihren Bruder spitz.
„Wohl eher, was macht sie mit mir?“, erwiderte er.
„Du hättest mich ja nicht hochnehmen müssen.“, klärte ich ihn auf.
„Ach, ich verstehe! Na gut, wir haben sowieso eine Freistunde! Viel Spaß.“, sie zwinkerte mir zu und ging.
„Siara, nein! Siara komm zurück. Siara.“, ich versuchte sich zurückzuholen, doch leider vergebens.
Er presste sich an mich und küsste mich ziemlich intensiv. Ich wollte ihm eine feuern, doch er nahm meine kleinen Hände in eine von sich. Vergewaltiger, auch wenn es mir gefiel. Als er von mir ablies, grinste er mich an und ließ mich hinunter und führte mich, obwohl ich nicht wollte, fort. Er ging zu einem Auto.
„Fahr mir hinterher.“, befahl er schon fast. Ich nickte, doch das hatte ich sicherlich nicht vor.
Ich stieg in mein Maserati. Er fuhr nach rechts von der Auffahrt. Tja, ich fuhr nach links und fuhr zu einem anderen Parkplatz, dann ging ich zurück in die Schule und wollte gerade zu meinem Spint, als ich Jasons aufgebrachte Stimmte vernahm.
„Sie ist gleich anders gefahren! Wir müssen sie uns holen! Wo wohnt sie, Siara?“
Ich machte kehrt und lief irgendwie durch die Gänge der Schule. Die wollten mich entführen! Sie wollten mich entführen. Okey, tief ein und aus atmen. Ich schlenderte ängstlich zu meinem Unterricht und setzte mich in die erste Reihe. Hoffentlich sehen sie mich nicht. Hoffentlich!
Und sie sahen mich wirklich nicht.
„Jason, wie konnte das passieren, sonst klapp es doch auch immer!“
Ich sah meine Nachbarin an und sie schaute besorgt zu mir.
„Mister! Ich glaube meiner Nachbarin geht es nicht gut, ich bringe sie ins Krankenzimmer!“
Ich nickte nur stumm. Alle Blicke lagen auf mir.
Schnell packte ich meine sieben Sachen und dann sah ich Jason plötzlich direkt in die Augen. Er sah mich verwundert an und grinste. Arschloch!
Ich ging raus, als ich Jasons Stimme hörte, die auf die Toilette wollte.
„Ich muss hier weg!“, dachte ich panisch und verschwand unauffällig in einem Raum.
„Wo ist sie? Wo, Staysie?“, fragte ein aufgebrachter Jason.
„Eben war sie noch da!“, antwortete diese piepsend.
Ich war gerade aus dem Fenster hinausgeklettert und rannte zu meinem Auto, als ich Jason rufen hörte.
Warum waren wir bloß umgezogen? Das wäre dann alles nicht passiert!
„May, bitte.“ Ich stieß gegen Jason und schrie auf.
„Nein.“ Fast schon panisch stieg ich in mein Auto ein und fuhr nach meinem Navi nach Hause.
Zu Hause angekommen warf ich alles weg und öffnete eine Tür nach draußen.
„Du weißt, dass Jason sich May nehmen wird! ER nimmt sich ALLES, was er will, deshalb sind wir doch auch weg von hier! Wegen ihm. Wir dürfen sie ihm nicht geben. ER DARF SIE NICHT! Er findet uns überall, egal wo! Das einzige, was mir einfällt, was sie vor ihm retten kann ist ihr Tod. Wir müssen sie umbringen. Wer wird das tun? Wer soll es tun? Wer kann es tun? Ich werde Carleen anrufen, sie wird es tun! Sicherlich. Sie muss.“ Meine Mutter weinte, was ich an ihrer Stimme erkannte.
Ich knallte die Tür versehentlich zu und stürmte nach oben. Meine Eltern wollten mich umbringen, okey. Scheiße!
„May?“, fragte meine Mom.
„Ja?“, lächend ging ich auf lehnte ich mich an das Geländer.
„Warst du eben draußen? Warum bist du schon da?“, fragte sie mich mit zorniger Stimme.
„Ja, war ich. Ich bin da, weil ein paar Stunden ausgefallen sind!“ Ich grinste sie breit an, obwohl ich hätte heulen können.
„Hast du uns belauscht?“, sie bebte vor Wut.
„Was ist denn los? Ich hab nur gehört, dass Carleen etwas machen muss. Man, was bist du denn für eine Furie?“, fragte ich sie.
„Gut. Dann bist gleich zum Essen.“, gab sie wieder. Nein...
„Ne, tut mir leid, ich habe mich mit Staysie, einer neuen Freundin zum Shoppen verabredet!“, redete ich mich heraus. Sie nickte und ging.
Zitternd ging ich in meinen Kleiderschrank, um einen Koffer zu packen. Ich wollte nicht sterben. Ich wollte kämpfen und leben.
Als nächstes ging ich zu einem Schreibtisch. Ich wollte meine Mom nicht mit einer Lüge zurücklassen. Heulend schrieb ich einen Brief, den ich ihnen zurücklassen wollte.
Liebe Mom, Lieber Dad,
Ich habe alles gehört. Ihr wollt mich umbringen. Wegen Jason. Nun ich weiß nicht warum, aber das werde ich herausfinden.
Ich liebe euch, ihr wollt mich doch eigentlich nur beschützen, oder?
Aber diesen Schutz will ich nicht, denn ich will LEBEN!
In Liebe
MAY
Leise schlich ich zu meinen Autos, ließ den Koffer in meinem Lamboghini und öffnete die Garage, um loszufahren.
Ich nahm mein Handy in die Hand und wollte zu Jason. Warum? Das wusste ich selbst nichteinmal so gebau. Doch nach einigen Minuten stellte ich fest, dass ich Jasons Nummer gar nicht hatte. Soein Mist!
Ich fuhr also zurück zu Schule.
Okey, es war drei. Da fanden sicherlich die AGs statt oder sie endeten gerade, denn es kamen Schüler aus dem Gebäude.
Soweit ich wusste war Siara ein Cheerleader. Und Jason? Auch was mit Sport. Ich rannte schon fast durch die Schule zu den Sportplätzen, die leer waren. Mist. Doch da hörte ich eine männliche Stimme, die Jasons war.
„Scheiße. Ihre Eltern werden sie umbringen, wenn sie wissen, dass ich in ihrer Nähe bin. Sicherlich ist sie schon Tod. Scheiße, Paul, ich kann das nicht zulassen!“ Seine Stimme war nicht ganz fest. Sie zitterte ein wenig.
Sie hatten mich noch nicht gesehen, denn ich stand hinter dickem Gebüsch.
„Wir fahren gleich hin. Ihr geht es sicher gut, komm schon, sonst bin ich doch die Memme von uns.“, versuchte ihn Paul aufzumuntern.
„Ja, sehr lustig. Du hast ja auch deine Gefährtin und du musstest sie nicht siebzehn Jahre lang suchen, um dann fest zu stellen, dass sie einfach nur perfekt ist und du musstest auch nicht um ihren Tod bangen du Scheißkerl!“
Ich musste grinsen. Er machte sich echt Sorgen um mich, doch warum wir kannten uns doch nur ein Tag lang.
„Ich fahr dann.“, Jason brummte es so vor sich hin, dass ich fast schon grinsen musste.
Er ging um das ganze Gebäude herum, weshalb ich schon eher in meinem Lamboghini saß und sah, wie er zu seinem Porsche ging und sich hineinsetzte.
Ich fühlte mich wie eine Auftragskillerin oder so, zudem lief gerade „Skyfall“ von Adel. Grinsend versuchte ich ihm unauffällig zu folgen, doch sicherlich wird das nicht klappen. In so was bin ich eben ungeschickt und so landete ich bei einer roten Ampel genau neben Jason, der mein Auto musterte und dann mich. Scheiße.
Der musste auch denken, dass ich ein Psycho war, denn wer rannte erst vor jemanden weg, um ihn dann zu verfolgen? Genau: ICH!
Oder vielleicht hat er mich auch nicht erkannt! GENAU! Er hat mich nicht erkannt, das ist doch das schlauste, wenn ich mir so was einrede, oder?
Hochnäsig schaute ich weg und fuhr ihm weiter hinterher. Als er in der Stadt in ein Parkhaus einbog parkte ich im sicherem Abstand davor und machte meine Musik lauter.
Nach gefühlten Tagen kam er wieder mit seinem Auto heraus und bog in die Richtung ab, in die er auch normal weiter gefahren wäre.
Unauffällig (hoffte ich zumindest) fuhr ich ihm weiter hinter her.
Ich wollte wissen, was er wollte. Was wollte er, was so schlimm war, dass meine Eltern mich umbringen wollten?
Vielleicht wollte er mich foltern und dann töten oder er wollte mich einfach nur umbringen oder vielleicht wollte er auch etwas von mir, so wie in manchen Actionfilmen. Vielleicht war er auch ein Serienkiller und hatte mich noch nicht umgelegt und wollte es jetzt nachholen.
Er fuhr in die Richtung, in der ich glaubte zu wohnen.
Nach einiger Zeit bog er allerdings nicht rechts ab, wie ich es immer tun musste, sondern links. Ich sah ihn noch auf eine Einfahrt fahren, als ich überdenken musste, was ich jetzt tun sollte.
Ich parkte in eine Parklücke ein und stieg aus.
Entweder jetzt oder nie! Ich will das wissen, wie er was mit mir vorhatte. Ehrlich gesagt wollte ich es gar nicht wissen, aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun können!
Hinter seinem Haus war ein Stück Wald, in das ich hineintrat.
Ich musterte das Haus von hinten und stellte fest, dass es viele Videokameras hatte. Wie sollte ich da bloß hereinkommen? Also okey, herein kam ich sicherlich schon, aber unentdeckt?
Unentschlossen ging ich auf die Auffahrt zu, die man nur durch ein Tor passieren konnte. Auch von hieraus konnte ich Kamaras entdecken.
Doch da war eine Lücke im Zaun. Ich schlüpfte herein und versteckte mich in dem Gebüsch.
Scheiße, warum hatte ich bloß diese befickten Pumps an. Ich schaute in meine Handtasche und , tadatada, ich hatte Rollballarinas dabei, falls ich in der Disco oder wo anders nicht mehr auf hohen Schuhen laufen konnte.
Möglichst leise versuchte durch die Büsche zu kommen und stand nun vor einem Garagenhof.
„Klemmt das Tor immer noch, Mister Paysen?“, erkundigte sich gerade Siara.
„Ja, Madame. Ich habe aber schon jemanden beauftragt, der morgen kommt.“, antwortete eine männliche, mir nicht bekannte, Stimme.
Ich hörte Siaras Absätze davon gehen und auch jemand anders entfernte sich.
Aus meinem Versteck lugte ich heraus und sah, dass es nur eine Kamara gab, die den ganzen Hof widerspiegelte. Sie hang direkt über mir und wenn ich an der Wand in das erste Tor, dass kaputt war und deshalb offen stand, gehen würde, dann könnte ich hereinkommen.
Wuhuu ich bin so gut! Wuhuu... Wie soein Bondgirl. Ich grinste in mich hinein und setzte meinen Plan in die Tat um.
Ich hörte Stimmen von einer Treppe und versteckte mich in einer Ecke hinter aufgestapelten Reifen.
„Jason! Jetzt komm mal runter. Man. May ist ein schlaues Mädchen, sie lebt sicherlich noch! Jetzt komm runter. Sie kann sich wehren. Und ich würde ihr sogar zutrauen abzuhauen, wenn sie etwas mitbekommt!“ Siara schrie ihren Bruder fast schon an.
Was hatten die alle mit mir?
„Ja,schon und was ist, wenn sie es nicht mitbekommt, was ist, wenn sie sich nicht zur Wehr setzen kann? Ich sterbe fast vor Sorge um sie.“ Jasons verzweifelte Stimme drang zu mir und ich bekam Gänsehaut. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Er machte sich Sorgen um mich.
„Ich fahr jetzt zu ihrem Haus! Ich werde mit ihren Eltern reden und mit ihr und wenn sich mich nicht zu ihr lassen, dann werde ich sie herbringen. Herr Gott nochmal!“
„Warte. Wir kommen mit. Aber ich mach mich schnell noch fertig, komm.“
Sie gingen wieder hoch und ich verließ das Anwesen, um nach Hause zu Fahren. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte da sein.
Ich kam an, ließ meinen Koffer aber im Kofferraum, und zog mich um. Danach lief ich zu meinen Eltern und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
„Na, was hast du neu?“, fragte meine Mom ein wenig bedrückt.
„Nichts, sie hat mir nur die Stadt gezeigt.“, antwortete ich und zwinkerte ihr zu.
Als es klingelte stürmte ich auf die Tür zu und öffnete sie mit Schwung, dabei rief ich: „Unser erste Besuch!“
„Wir erwarten aber gar keinen.“, meinte meine Mom und blieb geschockt in der Tür stehen.
„Geh auf dein Zimmer, May!“, erklang die unterkühlte Stimme meiner Mutter. Ich drehte mich um und sah Jason, der mein Handgelenk packte und erwiderte: „Nein, sie bleibt schön hier.“
Er kam hinein und Siara folgte ihm.
„Lass. Sie. Los. Jason!“ Sie sagte es so energisch, dass sie jedes Wort betonte, doch er zog mich nur hinter sich.
„Nein! Wann kommt Carleen?“, fragte er und starrte meine Mutter fast schon nieder.
„Das geht dich nichts an!“ Mein Vater stand nun auf der Treppe und kam Jason gefährlich nah.
„Doch. Entweder ihr werdet Carleen absagen, oder ich nehme sie mit.“ Schon wieder schlug er so ein Deal vor, der nicht gerade fair war. Na ja, schien in seiner Natur zu liegen. Er sog mich an seine Brust und legte einen Arm um mich.
„Hallo! Ich bin auch noch da, könnte ich bitte daraus gehalten werden?“, fragte ich hoffnungslos. Immer noch versuchte ich die Ahnungslose zu Spiele, was mir eigentlich ganz gut gelang.
„Nein!“, kam es synchron von beiden Parteien.
„Ihr seid echt Scheiße!“, gab ich zurück. Ich wollte mich von Jason lösen, doch sein Arm schien wie Beton, das man nicht wegbekam.
„Na, dann!“ Jason schob mich in mein Zimmer und dirigierte mich nach oben zum Kleiderschrank.
„Geht´s sonst noch?“, fragte ich und ließ mich trotzig auf einem Stuhl in meinem Kleiderschrank fallen.
„Du weißt doch ganz genau, worum es geht!“ Er versuchte mich mit seinem Blick einzuschüchtern, doch ich trat nur auf ihn zu.
„Ich lasse mich sicherlich nicht, wie ein kleines Kind herum dirigieren.“ Ich pikste ihm mit meinem Zeigefinger in die Brust und hielt seinem Blick stand. Er grinste bloß.
„Gut, meinetwegen kannst du auch nur in BH und Boxershort herumlaufen.“ Er nahm mich hoch und ging in meine Garage.
Vor meinem Lamboghini blieb er stehen.
„Du warst das an der Ampel?“, fragte er und ließ mich runter.
„Welche Ampel?“ Ich versuchte mich heraus zu reden. Aber warte, das heißt ja, dass er mich nicht erkannt hatte. Ich fing an zu grinsen und drehte mich weg. Wuhuu ich bin ein Bondgirl! Wuhuu!
„Du bist eine sehr schlechte Lügnerin!“ Er drehte mich zu sich und zog mich an seine Brust.
„Und du bist ein sehr schlechter Entführer!“ Ich nahm mir eine Bratpfanne, die hinter mir lag und schlug auf seinen Kopf. Er fiel zu Boden und hielt sich seinen Kopf.
„Bist du bescheuert?“, fragte er mich und hielt sich seinen Kopf. Doch ich war eher mit der Bratpfanne beschäftigt.
„Warum liegt hier eine Bratpfanne?“, fragte ich laut, doch da wurden mir die Beine weggezogen und ich lag unter Jason, der keinen Schmerz mehr hatte.
„Mist!“ Ich schaute ihm in seine Augen und er grinste mich bloß an.
„Und du bist eine schlechte Ausreißerin.“ Er kam mir mit seinem Gesicht gefährlich nahe und da hörte ich noch einmal die Klingel.
„Pst.“ Jason hielt mir den Mund zu und ich hörte Carleens grelle Stimme.
„Wo ist sie?“, fragte sie anscheinend meine Mutter oder Vater.
„Er hat sie geholt. Carleen er hat sie.“, antwortete meine Mutter.
„Das ist nicht sehr komfortabel!“, antwortete sie und ich hörte Schritte in mein Zimmer gehen. Was will die Schlampe in meinem Zimmer.
„Dann denke ich , brauche ich euch nicht mehr. Was haltet ihr davon: Ich bring euch, statt sie um!“ Ich zitterte am ganzen Leib. Jason zog mich hoch und umschloss mich mit seinen Armen.
„Das war eure Aufgabe! Ihr solltet verschwinden und sie nie Jason überlassen! Mensch stellt euch mal vor, dass er, das wohl mächtigste Wesen, das es je geben könnte, seine Gefährtin findet! Er wird noch mehr Macht haben, vor allem, weil sie auch Macht hat! Das durfte nicht passieren.“ Carleen schrie so aufgebracht, dass ich mich vor Angst an Jason drückte, doch dann drückte ich mich von ihm weg und ging auf die Treppe zu.
Jason nahm meine Hand und zog mich zurück. Als ich was sagen wollte, hielt er mir den Mund zu und schüttelte bloß den Kopf.
Auf einmal hörte ich einen erschrockenen Schrei und viel Glas, dass zerbricht, dann stand Jason von einer Sekunde auf die andere vor der Tür und stürzte in mein Zimmer.
Ich sah Carlee, die mich geschockt musterte, als sie etwas in ihre Brust rammte.Dann rannte ich zu meinem Lamboghini und fuhr weg. Ich atmete schwer und Tränen bahnten sich Wege über mein Gesicht. Was war das bloß. Was meinte sie damit, dass ich Macht hatte, dass ich Jasons Gefährtin war und selbst, wenn es so wäre, warum wollte sie es nicht?
Ich fuhr einfach, bis ich merkte, dass ich aus der Stadt war. Ich fuhr an Rand der Straße und Blickte auf das Meer.
„Warum sind wir bloß umgezogen? Warum sind wir nicht dort geblieben, wo wir waren? Warum kann das nicht alles ein Traum sein?“ Ich schreite schon fast. Weinend ließ ich mich in das Gras nieder und betrachtete das rauschende Meer.
Ich beschloss bis zum nächsten Parkplatz zu fahren und baden zugehen.
Der Stand war leer. Nur ein paar Leute gingen mit ihrem Hund spazieren und eine Familie machte einen Tagesausflug.
Ich ließ mich im Sand nieder, als ein Mädchen kam und mich angrinste.
„Hallo, ich bin Kassie! Hast du Lust mit uns Ball zu spielen?“ Ich schaute das kleine Mädchen an und nickte. Sie war höchstens sechs und betrachtete mich mit ihren braunen Augen.
„Gerne.“, antwortete ich und ging mit ihr zu ihrer Familie.
„Ich bin May.“, stellte ich mich ihnen vor und sie lächelten mich alle nett an.
„Ich bin Maja, das ist mein Mann Bernd und das hier ist unser Sohn John.“ Ich folgte ihrem Finger bei jedem Namen und lächelte.
Ich spielte mit den Kindern Ball, bis es langsam dunkel wurde.
„Woher kommst du?“, fragte Maja, als die Kinder fangen spielten.
„Ich komme aus LA.“, antwortete ich.
„Wir auch! Woher kommst du da?“, fragte sie mich aufmerksam.
„Es ist mein zweiter Tag hier, ich habe keinen blassen Schimmer!“, gestand ich ihr uns sie lächelte mich herzlich an.
„Jaja, LA ist eine große Stadt. Wir kommen aus Beverly Hills.“, erzählte sie mir uns lächelte mich an. Wir haben auch gerade neue Nachbarn bekommen.
„Ja?“, fragte ich und fragte nah ihrer Straße, wobei wir feststellten, dass sie unsere Nachbarn waren.
„Das ist ja lustig!“
Wir unterhielten uns noch über vieles, bis die Kinder müde und erschöpft waren.
Kassie schlief schon, doch John war noch hellwach.
„Wenn du möchtest kannst du mit mir und meinem Lamboghini fahren, was hälst du davon?“, fragte ich John, als er mein Auto bewunderte.
„Oh JA! Mom, darf ich?“ Sie lächelte ihn an und nickte.
„Du fährst uns dann hinterher, oder?“, fragte Bernd und ich bejahrte.
Die Fahrt gefiel John sehr gut.
Als ich ihn hinausgelassen hatte und mich verabschiedet hatte, beschloss ich zu Jason zu fahren. Ich wollte wissen, was das war und ich wollte nicht in ein Zimmer, indem jemand ermordet wurde.
Also stand ich wenig später vor Jasons Tor und klingelte. Es öffnete sich sofort und eine Garagentür war auch schon offen. Ich fuhr in die Garage und stieg aus. Vor mir stand Jason, der mich erleichtert musterte.
„Wo warst du?“, fragte er fordernd.
„Da, wo du wohl nicht warst!“, antwortete ich spitz und wollte an ihm vorbei,doch erließ mich nicht.
„Jason, lass mich bitte vorbei!“, bat ich ihn.
„Ich hab mir Sorgen gemacht. May, es tut mir leid. Ich...“, er drehte sich weg. Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen, na toll! Ich drehte ihn wieder zu mir und nahm ihn in den Arm. Ich hätte in diesem Moment heulen können, doch ich wollte stark sein und keine Memme.
Ich spürte seine starken Arme, die mich dichter an ihn zogen. Doch ich war nicht hier, um zu kuscheln. Ich wollte Antworten!
„Was war das heute, Jason?“ Ich sprach so leise, dass ich dachte, dass ich es wiederholen müsse, doch er atmete tief ein und aus.
„Komm erst einmal mit hoch.“ Er nahm meine Hand und zog mich eine Treppe hinauf und ließ sich auf ein Sofa fallen. Da er mich an der Hand hatte zog er mich mit und nun saßen wir auf diesem Sofa und ich konnte den hell beleuchteten Garten begutachten.
„Es ist eine lange Geschichte, ok.“ Er sah mich von der Seite an.
„Ich hab Zeit, bis ich zur Schule muss.“, klärte ich ihn auf.
„Okey. Fangen wir mit den Grundlagen an.“ Er holte tief Luft.
„Gut, vielleicht will ich es doch nicht hören.“ Ich wollte ihn ein wenig ärgern, doch ihn interessierte es nicht wirklich und er fing an zu erzählen oder erklären, wie man es nimmt:
„Du kennst sicherlich Vampirgeschichten oder andere Fantasygeschichten. Es stimmt, dass Wesen davon Leben. Wertiere, beispielsweise. Wertiere sind Menschen, die sich in einen Werwolf oder Weradler verwandeln können. Man kann sich so ziemlich in alles verwandeln. Es gibt allerdings auch Vampire. Sie sind oft blutrünstig und töten wählerisch. Wenn sie jung sind, haben sie sich nicht unter Kontrolle und müssen unter Aufsicht gestellt werden. Es gibt auch Hexen. Sie können halt hexen. Engel gibt es auch noch, sie sind herrisch und können eigentlich nur fliegen.“
Prüfend musterte er mich und redete weiter:
„Diese vier Wesen, und der Mensch natürlich, dominieren auf der Erde. Doch neben der Erde gibt es noch andere Welten. Genauer gesagt gibt es noch zwei Welten. Einmal Himmel und einmal die Hölle. Die Wesen sind alle geordnet und gehören zu einer Welt. Die Vampire und Wertiere gehören zu der Hölle, wobei die Engel in den Himmel gehören. Die Hexen und Menschen gehören zur Erde. Jedes Wesen, außer der Mensch, kann sich in allen Welten aufhalten, wobei die Erde sehr beliebt ist. Jetzt gibt es für jetzt Welt Herrscher und einer Herrscht über alles. Der Herrscher des Himmels ist Gott, Jachve, Allah und wie die Religionen ihn nennen. Der Teufel herrscht über die Hölle und die Urhexe über die Erde. Auch über jede Art gibt es ein Herrscher. Es ist immer das Urwesen des Stammes. Der Herrscher über alles ist derjenige, der der mächtigste ist, jemand der mit am Ur-Feuer der Erde saß und schon immer dominiert hat.“
Angestrengt dachte ich über seine Worte nach. Ich spürte, wie er einen prüfenden Blick über mich fahren ließ.
„Die Ur-Hexe wollte, dass jedes Wesen eine Schwäche hat, sie wollte keine Perfektion und somit hatte sie einen Gefährten-Fluch ausgesprochen. Jedes Wesen, abgesehen vom Menschen, sollte einen Gefährten haben, dieser Gefährte sollte die Schwachstelle darstellen. Auch die Urwesen sollte dieser Fluch nicht verschonen.“
Er betrachtete mich.
Okey. Er hatte mir gerade erzählt, dass es Vampire gab. Er hatte mir gerade gesagt, dass es Überatürliches gab. Was für ein Schwachsinn!
„Und was bist du?“, fragte ich und versuchte nicht spöttisch zu wirken. Ich bin der Herrscher.
„Oh, der Herr ist der Herrscher!“ Auch jetzt versuchte ich nicht spöttisch zu wirken, doch es ging kaum.
„Ja, und ich bin auch den Gefährte und du meine Gefährtin.“ Er drehte mein Gesicht zu sich und seine Augen strahlten eine herzliche Liebe aus, dass mir ein Schauder über den Rücken lief.
Tag der Veröffentlichung: 15.03.2013
Alle Rechte vorbehalten