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Der neue Kunde

"Ja, ich will.", bestätigte die Braut und ich grinste vor mich hin. Das war nun mein 90. Ja-Wort, dass ich in meiner Laufbahn gehört hatte.

Mein Beruf war Hochzeiten zu planen und ich liebte es immer wieder. Die Kleider, die Orte, die magische Atmosphäre.

Alles fand ich an Hochzeiten toll.

Doch am allerliebsten mochte ich es, wie sie sich ansahen.

Wenn die Braut zur Zeremonie trat und alle sie ansahen, dann war das ihr großer Moment, dennoch betrachtete ich dann immer den Bräutigam, der am Traualtar auf sie wartete. In seinen Augen stand jedes mal die Liebe. Die unsterbliche Liebe, die er für die Frau empfand.

 

"Miss McLane, sie haben sich selber übertroffen. Die Hochzeit war traumhaft.", klärte mich das Brautpaar nach der Hochzeit auf und ich lächelte sie zufrieden an.

Als sie gegangen waren, freute ich mich, denn ich hatte keine Hochzeit auf dem Schreibtisch und konnte mich meinen Freunden zuwenden, die die letzten zwei Wochen darunter gelitten hatten, weil ich die Hochzeit planen musste.

Ich ging durch die Räume meines Büros und betrachtete die Räume.

Es war eigentlich eine normale Wohnung in einem normalen Wohnaus. Es hatte hohe Decken und war Altbau.

Es besaß einmal mein Büro, dann ein Atelier mit verspiegelten Wänden und einen Stylingraum. Ein Konferenzraum und ein weiteres Büro für meine vier Mitarbeiter.

Meine vier Mitarbeiter waren alles Männer. Einmal waren da meine zwei kreativen Köpfe Daniel, der Stylist, und Jo, der Desingner. Als nächstes war noch mein Innenarchitekt Carlo da, der ein sehr gutes Händchen für Dekoration hatte und sich immer wieder selber übertraf. Als nächstes hatte ich noch Carlos, der mein Finanzmanagement übernahm und sich auch in die Organisation einmischte.

Alle vier waren so schwul wie meine Großmutter Tod und perfekt für ihre Rollen im Team geeignet.

Als ich gerade gehen wollte, klingelte es. Schnell schmiss ich meine Handtasche in eine Ecke, zog meine Jacke wieder aus und öffnete die Tür. Ein gut aussehender Mann stand davor.

"Sie müssen Miss McLane sein. Ich bin Cole Cambridge und brauche ihre Hilfe.", stellte sich der Mann vor. Ich kannte ihn vn irgendwo, doch es viel mir nicht ein, woher.

"Kommen sie herein Mister Cambride." Ich ließ ihn herein und führte ihn in mein Büro.

"Was kann ich für sie tun?", fragte ich ihn, als er etwas zu trinken bekommen hatte und seine Jacke weg gelegt hatte.

"Ich möchte, dass mein Schwester heiratet und sie sollen alles von der Verlobung bis hin zu den Flitterwochen organisieren!"

Meine Augen weiteten sich. Ich sollte eine Verlobung planen? Das war doch wohl ein Scherz, oder?

"Und wozu die Verlobung?", fragte ich ein wenig verwirrt. Es war mir noch nie passiert, dass ich eine Verlobung planen soll.

"Weil er es nicht auf die Reihe bekommt.", antwortete der Typ vor mir.

"Okay." Ich fasste mir an die Stirn und nahm mir einen Collegenblock.

"Ich brauche Details und einen Zeitraum.", klärte ich ihn auf und er lehnte sich zurück.

"Meine Schwester heißt Carmen Cambridge und ist 24. Sie liebt die Natur und ist immer fröhlich drauf. Sie liebt das Meer und den Ozean. Colen McCorey ist ihr bisheriger Freund, ist 25 Jahre alt und liebst ebenfalls den Strand. Er segelt Leidenschaftlich und ist auch immer höflich und nett. Zeitraum drei Monate.", antwortete er.

Ich schrieb brav mit und malte mir schon alles ganz genau aus.

"Wie stellen sie es sich vor?", fragte er mich.

"Die Verlobung auf einem Segelschiff, nachdem sie Essen gegangen sind. Hochzeit in Spanien. Oder nein. Kalifornien. Heiraten am Strand. Am Strand von der "Stanta Catalina Island". Die Geladenen Gäste werden mit Schiffen transportiert.Die Unterbringung ist in Long Beach oder Los Angeles.", überlegte ich laut, "Viele Blumen. Alles in pastellfarben gehalten. Ein weißes Kleid mit vielen Stoffen und Tüll. Ein weißer Strauß aus Rosen und eine rote in der Mitte. Rote schlichte Brautkleider und die Trauzeugen tragen rote Anzüge und schwarze Hemden. Die Brautjungfern haben alle kunstvolle Hochsteckfrisuren und sind dezent geschminkt. Am Strand, an dem die Zeremonie statt finden wird, ist alles mit Holz ausgelegt und der Traualtar ist umgeben von weißen Tüchern, die im Wind wehen und der rote Teppich, der zu diesem Altar führt passt zu den Kleidern der Brautjungfern. Die Blumenkinder haben alle das gleiche Kleid an, nur in verschiedenen Farben. Sie können sich die Farben selbst aussuchen, nur weiß und rot nicht. Das Essen wird in einem zweistöckigem Zelt serviert, dass zur Wasserseite hin nur Glas hat und einen Balkon hat. Ein großer Teil vor dem Zelt ist mit Holz ausgelegt. Fackeln leuchten in der Dunkelheit. Oben wird gegessen, unten ist eine Bar mit vielen Getränken und es wird dort getanzt. Die Flitterwochen gehen auf die Bahamas. Ich kenne dort ein Hotel, dass Häuser vermietet, die mit Stegen ins Wasser gebaut sind. Sie haben draußen Sitzflächen mit Möglichkeiten zu baden oder die Füße ins Wasser zu lassen. Es beinhaltet ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Es ist perfekt."

Ich öffnete meine Augen und seine Augen riss er weit auf.

"Haben sie diese Hochzeit schon einmal so geplant?", fragte er mich geschockt.

"Nein. Aber sie wird viel kosten. Wie ist das Buget?", fragte ich unsicher.

"Es gibt keine Grenze. Und wenn es Millionen kostet. Das ist mir egal. Machen sie alles so, wie sie es wollen und die Frage des Geldes überlassen sie mir."

Ich grinste. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich gab ihm meine Visitenkarte und er mir seine. Als er gegangen war, betrachtete ich diese mehr.

"Cole Cambride - Leiter der Cambridge & Co Gmbh" Ich schlug mir innerlich gegen den Kopf. Natürlich. Jetzt fällt es mir ein. Dem gehören die ganzen Kaufhäuser und Marken.

Ich zückte mein Nummernbuch und rief meine Kollegen an, die stöhnten. Es war ein kurzer Zeitraum und sie wussten, dass es purer Stress bedeutet es durch zu ziehen.

Am nächsten Morgen kam ich mir fünf Cafes in das Büro und ging mit guter Laune in den Konferenzraum.

Alle saßen eingeknickt auf ihrem Platz und betrachteten mich mürrisch.

Ich stellte das Tablet mit den Cafes auf den Tisch und lächelte in die Runde.

"Wie ich sehe seid ihr nicht ausgeschlafen.", stellte ich lächelnd fest.

Carlo lachte sarkastisch auf. "Wie wir sehen du schon."

"Richtig. Wir haben einen Auftrag. Wir haben alle Freiheiten.", klärte ich sie auf.

"Wie viel Zeit?", fragte Cralos.

"Drei Monate.", antwortete ich.

"Und du bist gut gelaunt?", fragte Jo genervt.

"Ja, weil wir kein Buget haben! Wir dürfen alles!" Alle rissen ihre Augen auf und betrachteten mich prüfend.

Ohne auf ein Kommentar zu warten erzählte ich, wie ich mir alles vorstellte und alle gingen nun in die Vorbereitungen.

Daniel und Jo setzten sich mit Carlo zusammen und fingen an alles zu planen. Alles musste passen. Das Kleid musste zu dem Holz passen, die Stühle zu dem Altar. Die Blumen mussten abgestimmt sein. Es würde sicherlich lange dauern, bis sie alles ausgetüftelt hatten.

Carlos und ich fingen mit der Verlobung an und planten alles. Sie sollten in einem Restaurant hier in San Diego essen gehen und danach mit einer Jacht nach draußen segeln. Dort sollte der er ihr ein Antrag machen. Als wir alles geplant hatten und nur noch buchen mussten, musste ich nur noch zu dem Bräutigam, was ich auch tat.

Ich fuhr zu seinem Büro und wurde sogar durch gelassen.

"Miss McLane. Was kann ich für sie tun?", fragte der mann höflich.

"Der Bruder ihrer Freundin Miss Cambride möchte sie verheiraten und ich sollte die Verlobung, sowie die Hochzeit planen.", klärte ich ihn auf.

"Typisch." Der Mann schüttelte seinen Kopf und sah verträumt aus dem Fenster.

"Klar. Wann soll ich ihr den Antrag machen?", fragte er.

"Haben sie ein Segelschiff?", fragte ich.

"Ja.", antwortete der Mann.

"Dann muss ich nur das Restaurant bestellen und sie können ihr den Antrag auf dem Schiff machen."

Ich klärte ihn über die Pläne auf und der Mann fand alles gut. Ich lächelte vor mich hin und als ich zurück ins Büro kam, machte ich mich an die Reservierungen. Als nächstes ging ich die groben Vorstellungen mit Daniel, Carlo und Jo durch. Für den Anfang war es nicht schlecht, aber wir mussten noch mehr verfeinern.

"Claire. Komm mal bitte. Da ist jemand für dich im Konferenzraum." Ich schaute in Carlos Gesicht.

"Mach mal bitte weiter für mich. Komme gleich wieder."

Ich betrat den Raum und sah Mister Cambridge.

"Alles ist in voller Vorbereitung, Mister Cambridge.", klärte ich ihn gestresst auf.

"Das ist gut.", antwortete dieser kühl.

"Kann ich war für sie tun?", fragte ich ihn und er betrachtete mich einen Moment.

"Ja.", antwortete er.

Fragend blickte ich ihn an und wartete darauf, dass er sagte was.

"Was denn?", fragte ich nach einer Weile.

"Sie können nachdem sie die Hochzeit meiner Schwester organisiert haben mit ihrem Team in meiner Firma einsteigen.", bot er mir an.

"Erst muss ich die Hochzeit auf die Beine stellen.", beantwortete ich ihm seine Frage.

"Überlegen sie es sich."

"Ach, ich brauche noch die Gästeliste für die Hochzeit, den Polterabend und den Jungesellenabschied.", klärte ich ihn auf.

"Die wird morgen da sein.", antwortete er und ging.

Vollkommen überrumpelt ging ich zurück und betrachtete meine Jungs.

"Alles klar?", fragte JO nach einer Weile und ließ sich wie die anderen zurück in ihre Stühle fallen.

"Ja.", erwiderte ich nicht gerade überzeugend.

"Was ist?", fragte Carlo nun nochmals. Daniel betrachtete mich bloß fragend und besorgt.

"Ich habe gerade ein Angebot bekommen.", antwortete ich leise.

"Was für ein Angebot?", fragte Carlos und alle Augenpaare waren auf mich gerichtet.

"Cole Cambridge will, dass wir bei ihm einsteigen.",antwortete ich.

Die Jungs drohten mir zu hyperventilieren, weswegen ich sie anwies weiter zu machen. Bis spät Abends saßen wir noch. Später tranken wir noch Rotwein und lachten, bis wir alles schlafen gingen.

Wir hatten alle keine Beziehungen, weswegen wir bei Aufträgen im Büro schliefen und uns wie eine Familie fühlten.

Stress, Stress und noch mal Stress

"Claire! Aufstehen, du Schlafmütze. Brötchen, Nutella und ein extra starker Espresso stehen in der Küche. Daniel, Jo, Carlo und ich müssen die Stoffe holen. Los, Hop-Hop!", brüllte Carlos neben mir.

"Ja. Ich bin ja schon wach!", klärte ich ihn geknirscht auf.

Es waren jetzt nur noch zweieinhalb Wochen bis zur Hochzeit. Die Verlobung war perfekt verlaufen und die Vorbereitungen zur Hochzeit waren komplett dabei.

Ich stand auf. Gestern hatte ich mal wieder bis spät in den Morgen gearbeitet und heute würde ich nach Los Angeles fliegen, um dann anderthalb Stunden mit dem Boot zur ,Santa Calaina Island´ zu kommen. Der Holzboden sollte heute kommen und verlegt werden. Das würde bestimmt ein paar Tage dauern, dann musste ich morgen zurück und das Hochzeitskleid musste zur ersten Anprobe. Die Brautjungfern mussten ihre Kleider an probieren und die Trauzeugen ihre Anzüge. Die Blumenkinder mussten ihre Kleider und Anzüge anprobieren. Übermorgen musste ich dann wieder zur Insel, um die Zelte an zu nehmen, damit sie aufgebaut werden konnten. Dann musste ich wieder zurück, um die Schiffe aus Long Beach zu betrachten und zu dekorieren.

Mein Kopf platzte fast. Ich schnappte mir meine Handtasche und meinen kleinen Koffer und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Während des Fluges schlief ich und war glücklich, als ich ausgeschlafen angekommen war.

Schnell kam ich mit einem Taxi zum Hafen und ließ mich mit einem Motorboot nach ,Santa Catalina Island´ bringen.

Als mein Handy klingelte erschrak ich fast zu Tode.

"Mc Lane?", schrie ich schon fast ins Telefon, weil das Motorboot ziemlich laut war.

"Hallo, Hier ist Mister Cambridge. Ich wollte mich nach dem Stand der Hochzeit erkundigen."

"Ja, klar, warten sie mal kurz." Ich hielt das Telefon ein wenig von mir weg.

"Sir, könnten sie bitte ein wenig langsamer fahren?", fragte ich und er tat es sofort. Es wurde leiser und ich ging wieder an mein Telefon.

"Die Stoffe für außen werden heute besorgt, das Holz für den Strand kommt heute und die Anproben sind morgen. Die Zelte kommen übermorgen und die Schiffe sehe ich mir auch übermorgen an.", ratterte ich herunter.

"Gut! Sind sie gerade auf einem Boot?", fragte er und ich hörte ein amüsiertes Lachen. Wie immer, wenn er mich in den letzten Wochen kontacktiert hat, hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Warum um Himmels Willen hatte ich immer Schmetterlinge im Bauch?

"Ja! Ich bin auf dem Weg nach `Santa Catalina Island´", antwortete ich und betrachtete, wie das Boot anlegte.

"Wann kommen sie zurück?", fragte er nebenbei und ich hörte papier im Hintergrund raschenln, wie immer.

"Oh, ich komme erst nach der Hochzeit zurück!", antwortete ich und stieg vom Boot.

 "Dann werde ich morgen zu ihnen kommen!", klärte mich mein Auftraggeber auf und beendete das Gespräch. Sprachlos stand ich nun in diesem Hafen und suchte in den Straßen von Avalon, der kleinen Stadt der Insel, eine kleine Pension oder Hotel.

Die Endphase

1 Woche vor der Hochzeit

 

"Das Zelt muss dort aufgabaut werden, wie es auf dem Plan aufgezeigt ist! Alles wie auf dem Plan!", die Zeltbauer konnten nicht einmal einen Plan ablesen! Na klasse, wo war ich bloß gelandet?

"Gut!", antwortete der Mann und ging zu seinen Arbeitern. Das Holz lag schon, nur noch die Zelte, Teppiche und Dekorationen fehlten, doch bevor wir daran gehen konnten, mussten wir erst einmal das Zelt hinbekommen.

"Wie laufen die Arbeiten?", fragte eine männliche Stimme hinter mir. Gestresst drehte ich mich um und sah  Cole Cambridge vor mir.

"Gut! Ich dachte sie wollten erst zur Hochzeit wieder herkommen!", gab ich verwirrt und gestresst wieder. 

"Überraschung?", fragte er gutaussehende Mann vor mir und fing auch noch an zu lachen. Ich drehte mich um, um nicht anfangen zu sabbern oder dahinzuschmelzen.

"Haben sie sich mein Angebot schon überlegt?", fragte er nun neben mir. Seine Hände hat er sich in die Taschen gesteckt und betrachtete die Arbeiter, wie sie anfingen das Zelt aufzubauen.

"Welches Angebot?", fragte ich verwirrt und wieder erklang sein wundervolles Lachen. Er betrachtete mich und schüttelte den Kopf.

"Das du und dein Team bei mir einsteigt!" Er drehte sichh zu mir und musterte mich.

"Ach das!" Innerlich konnte ich ich mich schlagen.

"Sehr viel Stress, was?", fragte er und grinste schief.

Impressum

Texte: Der Text ist von mir und keiner darf meine Texte kopieren oder Ideen aus ihnen verwenden.
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2012

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