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Das Tor im Felsen

12.02.2015

 

Etwas Kratziges weckt mich auf.

Ich reibe mir die Wange und erschrecke etwas als das Anführereichhörnchen mit seinem Gesicht

ganz nah an das meine kommt. Scheinbar war er das Kratzige.

Hat mit seiner Pfote an meinem Bart gekratzt. Ein Blick auf die Uhr verrät,

dass ich ziemlich lange geschlafen habe. 12 Uhr! So lange habe ich mich ja schon ewig

nicht mehr im Bett getrollt.

Im Haus nehme ich Geräusche wahr. Klapperndes Geschirr.

Nun werde ich mir auch des Kaffeeduftes bewusst.

Ich ziehe mir schnell einen Jogginganzug über ehe ich verfolgt von 5 Eichhörnchen in die Küche

runter laufe.

„Buenos dias Jascha“ begrüßt mich eine freudig strahlende Janna. „Haben Sie gut geschlafen?“.

Ich kratze mir am Kopf und rubble mir den Schlaf aus den Augen.

„Ja, danke. War etwas lange wach gestern Abend“. Ich setzte mich an den gedeckten Küchentisch

und schenke mir Kaffee ein. Ich lasse 4 Würfelzucker reinplumpsen und rühre kräftig um,

so dass etwas Kaffee aus der Tasse schwappt. Janna eilt schnell mit einem nassen Lappen herbei

um mein Malheur zu beseitigen. Sie reicht mir frische Brötchen,

ein Omelett und einen Teller voller Obst. Lecker, frische Melone und saftige Orangen

wecken meine Lebensgeister.

 

 

Die 5 kleinen Kerlchen haben ihren eigenen Frühstücksdienst.

Janna hat ihnen Früchte und Haselnüsse serviert, die mit viel Hunger bis auf den letzten Rest vertilgt werden.

 

Nach dem Janna ihrer Hausarbeit nachgegangen ist, verabschiedet sie sich.

 

Heute möchte ich das Tor in der Felswand suchen gehen, davon hatte ich in einem Reiseführer gelesen.

Irgendwo hier in der Nähe.

Da ich nicht genau weiß, wie lange mein Ausflug gehen wird,

packe ich mir einen Proviantrucksack zusammen.

 

Meinen Fotoapparat hänge ich mir um den Hals, ehe ich mir den Rucksack umhänge.

 

Hardi Eckl scheint die gleiche Schuhgröße wie ich gehabt zu haben, zumindest finde ich

passende Wanderschuhe, die ich mir anziehe.

 

Heute ist es wieder sehr heiß, so dass ich mich ordentlich mit Sonnencreme Schutzfaktor 20 eincreme.

 

 

Eine Kappe auf den Kopf und los geht es.

 

Ich wandere etwa eine halbe Stunde durch die Gegend.

 

 

 

Laut meinem Handynavi müsste nun bald der Weg zu den Felsen zu sehen sein.

Weitere 10 Minuten später entdecke ich das Meer.

 

 

 

Eine feine Brise fegt über meine Nase. Ich rieche das Meer und ich rieche auch den Sand.

Ich komme endlich am Ende des Weges an und setze mich auf einen Felsvorsprung.

Ich habe mächtigen Durst und hole mir deshalb mein Wasser aus dem Rucksack.

 

 

Na nu „was machst du denn hier?“ Der kleine Anführer scheint sich heimlich in meinen Vorräten für das

Picknick versteckt zu haben. Rasch krabbelt er mir am Arm hoch und setzt sich auf meine linke Schulter.

„Zu zweit ist es eh schöner“ lachend nehme ich ein Schluck Wasser und halte Pit, den Namen habe ich

mir eben überlegt den Deckel der Flasche hin. Gierig trinkt Pit ihn leer ehe wir uns auf den

weiteren Weg machen.

 

Vorsichtig steige ich die Felswand hinunter. Gar nicht so einfach mit Pit, dem kleinen Passagier.

Ich habe ständig Angst, ihn zu verlieren. Aber, so wie er sich an meinen Haaren festkrallt,

muss ich mir um ihn wohl weniger Sorgen machen, als um mich.

 

 

Die Felsen sind scharf und ein Knie habe ich mir schon etwas aufgerissen.

Der Schweiß läuft brennend in die Wunde.

 

Nach 20 Minuten klettern komme ich unten am Wasser an.

Pit ist nun etwas entspannter und hüpft vergnügt von der linken zur rechten Schulter,

dann hinauf auf die Kappe und wieder hinunter.

 

Was für ein toller Ort. So unberührt und sauber. Die Felsen bieten viele Schattenplätze und Nischen.

 

 

Ich höre Möwen kreischen und das Platschen der Wellen.

 

Ich knie mich zum Wasser und lasse meine Hände das kühle Wasser spüren. Auch Pit hält ein Pfötchen rein.

 

Ich entdecke Krebse und Salamander in den Kieselsteinen.

 

Ein bisschen Orangenkuchen und weiter geht es.

 

Wir laufen ziemlich lange nach links. Bald geht es nicht weiter. Der Fels ragt tief in das Meer hinein.

Ich finde Stufen, die schon etwas abgenutzt aber dennoch brauchbar sind und klettere wieder hinauf.

Ein paar Meter weiter geht ein Weg hinunter.

Langsam werde ich müde und meine Beine schwer. Aber ich möchte so gerne diese Tür finden…

 

Nach einem recht beschwerlichen Abstieg und weiteren 2 KM werden wir fündig!

Ein Felsspalt! Wie ein Tor sieht es aus und ein Lichtschein kommt heraus.

 

 

Irgendwie bin ich froh, dass Pit bei mir ist. Was ist das für ein Licht?

 

 

Trotz meiner aufkeimenden Angst siegt meine Neugierde und ich ducke mich um durch das Tor

in den Spalt zu klettern.

Ein kleiner Weg voller Lavasteine führt hinunter.

Eine Fackel brennt und spendet das Licht. Als der Weg nicht weiter führt sehe ich rechts eine Öffnung

und trete hinaus ins gleißende Sonnenlicht.

Der Blick über das Meer ist Atemberaubend.

Ok, das ist wohl der sagenumwobene Schatz. Die Natur!

 

 

Ich setzte mich auf den Felsvorsprung und halte meine inzwischen nackten Füße in das Wasser.

Ja, hier lässt es sich aushalten.

Pit setzt sich auf einen Felsen neben mich und scheint ebenfalls die Aussicht zu genießen.

 

Wir haben mittlerweile sechs Uhr durch. Bevor wir uns wieder auf die Socken machen

nehmen wir noch einen Snack zu uns, als Stärkung für den Rückweg…

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Papa

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