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Satire-Nachrichten

Franz Fritz

 

 

 

EU-Forderung: Deutschland soll Grammatik an europäische Standards anpassen

 

Brüssel. Die EU-Kommission fordert eine grundlegende Neuregelung der deutschen Grammatik. Wegen der gestiegenen Bedeutung Deutschlands als Einwanderungsland für verarmte Südeuropäer sei eine Anpassung überfällig. Die „mobilitätshemmende Wirkung der deutschen Grammatik und Rechtschreibung“ entspreche nicht der in der EU geltenden Arbeitnehmerfreizügigkeit.

 

So soll das berüchtigte Zusammenschreiben von Bandwurmwörtern wie

Steuerhinterziehungsbekämpfungsverordnung und Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgaben­übertragungsgesetz im Deutschen verboten werden.

 

Die Forderungen der EU gehen jedoch noch weiter: Die unlogische Vermischung von grammatikalischem und natürlichem Geschlecht müsse aufgehoben werden, künftig daher nur noch statt „das Mädchen“ „die Maid“, außerdem „der Mensch / die Menschin sowie der Person / die Personin“.

Ausdrücklich lobte die EU die Duden-Redaktion, welche bereits „die Gästin“ als feminine Form von „Gast“ zulässt.

 

Jedoch fehlten auch im Duden noch z. B. die maskulinen Formen etwa zu „die Geisel“ und „die Koryphäe“. Auch „das Genie“ müsse dringend in „der Genie / die Genienin“ gesplittet werden.

 

Zur Umsetzung der EU-Forderungen haben Deutschland und Österreich drei Jahre Zeit. Danach müsse mit Strafzahlungen für nicht EU-konformen Sprachgebrauch gerechnet werden.

Geregelt werden soll dies in der EU-Richtlinie „Wörterverkürzungs- und Grammatikvereinfachungsinitiativüberwachungs­verordnung“.

Internet jetzt auch von Geschmackspolizei überwacht

 

Neue Hiobsbotschaft für alle Internetnutzer: Das WWW wird jetzt nicht mehr nur von der NSA, sondern auch von einer internationalen Geschmackspolizei überwacht. Wie „Schöneres Leben“ erfuhr, hat die neue Schnüffelbehörde bereits die Arbeit aufgenommen. Gegründet wurde sie von ehemaligen NSA- und BND-Mitarbeitern, die es nicht mehr ertragen konnten, den ganzen Tag Mist im Internet zu lesen, nur um die Weltherrschaft zu erlangen.

 

 

Den Informationen zufolge überwacht die Geschmackspolizei bisher zwar nur. Für die Zukunft ist jedoch auch geplant, aktiv ins Geschehen einzugreifen: „Die Zeiten, da Justin Bieber die meisten Aufrufe auf youtube hat, sind bereits gezählt“, munkelt ein Insider. „In wenigen Monaten wird durchgegriffen.“

 

Allerdings gibt es noch Probleme zu lösen: So müsse voraussichtlich auch Facebook wegen zu viel Schrott dichtgemacht werden.

 

Dagegen habe jedoch die NSA etwas einzuwenden. Jedenfalls, solange das Unternehmen so fleißig wie bisher Daten an die NSA weiterleite.

Etliche Bahnkunden sauer: Zug war pünktlich!

 

Horst L. aus Mainz ist schwer enttäuscht: Entgegen aller Erwartung traf der Zug, der ihn zum unvermeidlichen Treffen mit seiner Schwiegermutter bringen sollte, pünktlich ein. „Ich hatte mich so auf die mindestens einstündige Verspätung gefreut, stattdessen musste ich mir das Gelaber ungekürzt anhören. Ich bin schon völlig runter mit den Nerven. Und ich hatte gedacht, auf die Bahn könne man sich verlassen ...“

 

So wie Horst L. geht es vielen: Immer wieder kommt es vor, dass Züge der Deutschen Bahn unangekündigt pünktlich eintreffen. Statt eine bequeme Ausrede parat zu haben, müssen diese Menschen an sterbenslangweiligen Treffen mit Verwandten, Kollegen und Vorgesetzten in voller Länge teilnehmen. Und das nur, weil sich die Bahn heimtückisch und unangekündigt plötzlich an ihren Fahrplan hält!        

Auch Corinna N. aus Wolfsburg weiß ein Lied davon zu singen. Mehrfach passierte es, dass die Bahn nicht wie gewohnt an ihrer Stadt vorbeifuhr, so dass sie sich ohne Aufschub in ihre hässliche Wohnung zu ihrem noch hässlicheren Kater begeben musste. „Ich habe mich natürlich sofort beschwert“, sagt sie. „Beim nächsten Mal hat es dann wenigstens wieder funktioniert.“

Die Bahn versprach baldige Besserung. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis man sich auf die Unpünktlichkeit der Züge ausnahmslos verlassen könne.  

Bild: Sebastian Terfloth

52-Jähriger erkennt plötzlich, dass er blöd ist


Ein 52-jähriger Mann wurde von einer plötzlichen, bahnbrechenden Erkenntnis befallen: „Ich bin blöd wie nur was“, sagte Rüdiger N. auf einer Pressekonferenz zu seinem Outing als Trottel.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.03.2014
ISBN: 978-3-7309-9408-5

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