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Offenbarungen an Barbara Weigand (1911-1923)

 

Leben von Barbara Weigand, Schippach

 

Barbara Weigand

 

 

 

Quelle: KOMMHERRJESUS - Lebensbeschreibung

 

Ich wurde geboren am 10. Dezember 1845 in Schippach. Meine Eltern waren fleißige, brave Landleute. Mein Vater war fünfzehn Jahre Bürgermeister unserer kleinen Gemeinde und kam als solcher viel mit Beamten zusammen, die ihn mit in die Gesellschaft hineinzogen. Obwohl er ein guter Familienvater war, kam er dadurch auf Abwege. Er lernte das Trinken. Der liebe Gott aber ließ durch die vielen Tränen und das Gebet Meiner Mutter aus dem Bösen Gutes entstehen, indem alle sieben Kinder, drei Knaben und vier Mädchen, einen entschiedenen Abscheu gegen den Alkohol faßten und wir uns vom Weltlichen ganz zurückzogen. Mein Vater starb fünfundfünfzig Jahre alt, gut vorbereitet auf seinen Tod. Auf dem Sterbebett sagte er: "Ich habe meiner Frau vielen Kummer gemacht. Wenn ich nochmals beginnen könnte, würde ich anders leben."

 

 

Meine Mutter war eine kleine, schwächliche Frau und durch den vielen Kummer schon zu Lebzeiten ihres Mannes viel ans Krankenbett gefesselt, oft sechs Wochen lang. Sieben mal allein hatte sie die Lungenentzündung. Wir Kinder wurden frühzeitig zu harter Arbeit genötigt, um den täglichen Unterhalt zu verdienen. Ich war die zweitälteste und stärkste von allen und geweckten Geistes. Weil meine Mutter meist krank war und die ältere Schwester wenig begabt für solche Arbeiten und zudem schwächlich war, als 'Mutter' für die übrigen zu sorgen, mußte ich einkaufen und verkaufen etc. sowie das Hauswesen führen, weshalb auch die anderen Kinder mich als ihre 'Mutter' titulierten. Daher kam dann auch meine spätere so ernste Lebensführung.

Bis die Zeit kam, wo ich mich zu einem Stand entscheiden sollte, betete ich viel, besonders Bußübungen, so daß ich von meinen Schwestern oft ausgelacht wurde. Das alles tat ich, um mich zu prüfen, und weinte sehr viel. Vor dem war ich eitel, stolz und putzsüchtig, aber sehr fleißig und Tag und Nacht tätig. Morgens in aller Frühe ging ich in den Wald, um Holz und Streu zu sammeln für den Tag, denn vor der Feldarbeit mußte dies alles geschehen sein.

Es kam nun die Zeit, wo ich mich für einen Lebensberuf entscheiden sollte. An Freiern fehlte es nicht, denn die Familie war geachtet, und somit waren meine Eltern entschlossen, mich einem braven jungen Mann anzuvertrauen.

Ich verlobte mich mit ihm, und das Haus für uns beide war schon gebaut. Doch schon das ganze Jahr vorher war ich so still und zurückgezogen, daß der junge Mann öfters fragte: "Wie ist es doch möglich, daß, wo andere sich so freuen, es dir gar keine Freude zu machen scheint." Ich hatte nämlich innerlich einen großen Kampf und stellte mir immer die Frage: Kann ich auch im Ehestand Gott so lieben und dienen, wie im jungfräulichen Stand? Dazu kam, daß ich eine fromme Jugendfreundin hatte, die selbst Jungfrau bleiben wollte. Ihre Gespräche hatten großen Einfluß auf mich. Sie sprach zuweilen so begeistert von der Liebe der heiligen Jungfrauen zu Jesus, daß ich bei mir dachte: "Ach, wenn du doch auch so leben könntest."

So kam Maria-Himmelfahrt, und wir gingen trotz des schlechten Wetters in eine nahegelegene Feldkapelle, wo Muttergottes-Wallfahrt war. Da betete ich inständig zur Königin der Jungfrauen, daß ich doch den rechten Weg einschlagen möge. Da, nach der heiligen Kommunion, fühlte ich zum ersten Mal die Nähe meines Gottes im heiligsten Altarsakrament.

Auf dem Heimweg sagte ich zu meiner Begleiterin, wir wollen an Mariä Geburt wieder hierher gehen. Aber das schlechte Wetter vereitelte dies. Wir gingen in unsere Pfarrkirche. Auf dem Weg dorthin begegnete uns der neu angekommene Kaplan und sagte: "Wo wollt ihr hin?" In meinem Geburtsort Schippach steht nämlich nur eine kleine Kirche als Filiale der Pfarrkirche von Elsenfeld. Wir antworteten ihm, daß wir beichten wollten, worauf er erwiderte: "So könnt ihr in eurer Filialkirche beichten, denn ich bin euer neuer Kaplan."

Derselbe scheint sich später meines inneren Kampfes erinnert zu haben. Als ich ihm bei Gelegenheit seiner Versetzung für alle Mühe dankte, die er sich wegen meiner Bekehrung gegeben hatte, erwiderte er: "Nein, als ich kam, da waren Sie schon bekehrt."

Obwohl ich damals noch nicht wußte, welchen Stand ich antreten sollte, hatte ich schon das Verlangen, alle drei Wochen die heilige Kommunion zu empfangen. Von dort an begann der himmlische Gärtner, dieses aufgewühlte Feld meines Herzens zu bearbeiten. In mir kam kein anderer Gedanke mehr auf als: "Arbeite dich aus der Welt heraus, mach dein Herz frei. Dein Herz ist unruhig, bis es ruht in Gott."

Deshalb wurde ich oft zur Rede gestellt: "Warum bist du so traurig, so ganz anders als andere?" Denn das Haus war schon gebaut. Mein Bräutigam klagte meiner Schwester seinen Verdruß, und diese schalt mich oft aus, warum ich den braven Menschen so hinhalte, ich müsse wohl verrückt geworden sein. Ich dachte aber immer bei mir: "Nein, ich kann nicht heiraten, ich will nur Gott dienen." Immer wieder fragte ich meinen Beichtvater um Rat. Dieser aber, der den Wankelmut eines jungen Mädchens erwog, riet mir offen, er könne mir durchaus nicht abraten. Er habe sich nach dem jungen Mann erkundigt, und er sei nur zu empfehlen. Die Kirche müsse sehr viel auf gute Mütter sehen, ohne welche es keine Priester und keine Klosterfrauen gebe.

Nun begann für mich eine Zeit furchtbaren Kampfes. Tag und Nacht konnte ich nicht mehr ruhen. Die Liebe Gottes war so stark in mir, daß ich glaubte, ich könne alle menschlichen Bande zerreißen. Doch wußte ich nicht, welches der geeignete Augenblick sei. Dies dauerte ein ganzes Jahr. So kam der schöne Monat Mai, und ich dachte, in diesen Monat die liebe Gottesmutter recht vertrauensvoll in dieser Angelegenheit zu bestürmen.

Einmal kniete ich nun vor meinem kleinen Maialtärchen, um mit meiner jüngeren Schwester die übliche Abendandacht zu verrichten. Jene war schon zu Bett gegangen, und ich kniete bis gegen Mitternacht und betete unter Strömen von Tränen, denn ich traute mir selbst nicht. Ich dachte immer, es könne auch nur weibliche Einbildung sein, die morgen wieder verwirft, was sie sich heute vornimmt.

Da, auf einmal, sah ich in der dunklen Nacht, aber weit entfernt von mir, die liebe Mutter Gottes. Ein Lichtstrahl, der von Ihr ausging, traf meine Seele, und es ward ruhiger in mir. In der Frühe des andern Tages kniete ich wieder im Beichtstuhl, aber nicht in Schippach, sondern eineinhalb Stunden davon entfernt in Kleinwallstadt, wo ich den bischöflichen Geistlichen Rat N., einen klugen und erfahrenen Priester, zu Rate zog. Diesem erzählte ich mein ganzes Leben und auch den Kampf in mir wegen meiner bevorstehenden Berufswahl. Dieser Herr sagte ganz entschieden: "Mein Kind, ich sehe hier an dir eine höhere Hand walten. Ich glaube nicht, daß du berufen bist, in den Ehestand zu treten. Laß den Jüngling nur noch ruhig gehen und verdopple dein Gebet! Sag auch dem Beichtvater, er solle für dich beten, und auch ich will am Altar deiner gedenken. Ich versichere dich, daß der liebe Gott dir noch ein deutlicheres Zeichen gibt, was dein Beruf ist."

Bald darauf ging ich dann wieder beichten in meiner Dorfkirche und brachte wie immer mein Anliegen vor und wiederholte ihm auch die tröstlichen Worte, die mir ein alter, erfahrener Priester gesagt hatte. Nun war mein Beichtvater auf einmal wie umgewandelt. Zehn Monate schon kämpfte ich unter beständigen Tränen und Gebet. Ich legte mir allerlei Bußübungen auf, aber alles im geheimen. Niemand wußte davon als meine gute Schwester Marie, die später Klosterfrau geworden ist. Jetzt sagte mein Beichtvater, der mir bisher immer abgeraten hatte: "Ja, ich sehe freilich auch längst, daß der liebe Gott dich nicht im Ehestand haben will. Nur soll er dir aber auch die Kraft geben, daß du alle Hindernisse überwinden kannst. Gut, wir halten zusammen eine Andacht."

Es war im Juni. Wir hielten vor dem Herz-Jesu-Fest eine neuntägige Andacht mit einigen Personen. Am dritten Tag schon war der Kampf gewonnen. In der Nacht vorher hatte ich nämlich einen auffallenden Traum: Ich befand mich in einer großen Kirche, die dicht mit Menschen angefüllt war, die alle sehnsüchtig der Kirchentür entgegensahen, weil sie den Einzug eines Hochzeitszuges erwarteten. Die Türen öffneten sich, und herein kam die liebe Muttergottes mit Ihrem Hofstaat, der aus lauter Jungfrauen bestand. Als Sie Sich der Menge genähert hatte, trat Sie aus Ihrer Umgebung hervor, ging bald an diese, bald an jene Bank, der einen oder anderen Person etwas ins Ohr flüsternd, worauf dieselben wie von einem himmlischen Glanz umgeben schienen. Ich dachte bei mir: Dir kann Sie halt nichts sagen, denn du hast doch zu weltlich gelebt, und weinte bitterlich. Auf einmal klopfte Sie mich sanft auf die Schulter und gar liebreich sah mich die liebe Muttergottes an, und sagte: "Was du tun willst, das tue bald! Du willst ein Gelübde ablegen. Tue es und du wirst noch viele Gnaden erhalten!"

Auch meine Schwester Marie, die mich immer sehr ausgezankt hatte, daß ich dem jungen Mann so fremd bliebe, bekam ein Zeichen. Sie sah beim Morgengebet das göttliche Herz Jesu, und sie verstand, daß sie mir nicht länger im Wege stehen solle. Ebenso erhielt auch mein Beichtvater ein Zeichen. Beim Abendgebet sah er mich plötzlich vor sich und erkannte zugleich, daß ich nicht zum Ehestand berufen sei. Am folgenden Morgen konnte ich in aller Gemütsruhe dem jungen Mann sagen, daß ich nie heiraten werde. Und das war die Gnade, die hatte gesiegt über die sinnliche Liebe.

Das erste, was ich nun tat, war eine gute Generalbeichte abzulegen, denn ich wollte vor allem alles mit der Wurzel ausreißen mit einer recht tiefen Beschämung. Und Gott sei mein Zeuge, daß ich mir von dort an große Mühe gab, Ihm zu gefallen und alle Sünden meines vergangenen Lebens gut zu machen, wenigstens mich zu bessern.

Das ging aber alles nicht so glatt ab. Solange ich es mit der Welt hielt, war alles recht. Jetzt aber war alles umgekehrt. Meine Schwester Marie schloß sich mir an und noch einige junge Mädchen. Damals waren meine Geschwister noch alle sehr jung und klein. Aber es kam die Zeit, wo meine Brüder ihren eigenen Hausstand gründen wollten. Da erhob sich denn auch in meiner Familie Widerspruch, und wir hatten von allen Seiten viel zu leiden.

Ich war von Jugend auf sehr zornmütig, herrschsüchtig, stolz und habsüchtig. Ich wollte um jeden Preis, daß unsere Familie nicht der Welt zum Spott werde, darum arbeitete ich lieber Tag und Nacht und trieb die anderen Geschwister an, das Gleiche zu tun. Und wirklich sagte vor einigen Jahren eine Frau zu mir, ihr Vater habe unsere Familie immer als Muster vorgestellt. Daher kommt es wohl, daß ich immer so ängstlich bin und meine, ich könne getäuscht sein, denn ich kann nicht begreifen, wie der liebe Gott, der ein so unendlich reiner Geist ist, ein so unwürdiges Werkzeug Sich erwählen konnte, um durch dasselbe Seine unendliche Liebe und Erbarmung der Welt zu offenbaren. Nur im Gehorsam schreibe ich dieses. Mögen diejenigen, denen das Recht zusteht, den Geist prüfen, der daraus spricht, und tun, was sie für richtig befinden.

Obwohl ich den lieben Gott bestimmt schon schwer beleidigt habe, so geht aber auch daraus hervor, wie unendlich gut der liebe Gott sein muß, und wie sehr er danach verlangt, alle Menschen zu retten.

Weil ich merkte, mit wie vielen Ketten ich an diese Welt gekettet war, suchte ich mit Eifer die Hilfsquellen auf, die das umstrickte Herz losreißen sollten, um es vom Verlangen nach dem Irdischen abzuziehen und zu himmlischen Begierden zu erheben. Ich legte mir zeitweise strenges Fasten auf. Lange Jahre versagte ich mir Obst und das Fleisch, im Winter sogar manchmal das Brot, und trank nur Kaffee oder aß Suppe und Kartoffeln. Denn in der Nachbarschaft wohnten zwei arme Buben, die sich mit ihrem alten, kranken Vater gar kümmerlich ernährten. Diesen brachte ich heimlich manchen Laib Brot. Ja, als der Vater gestorben war, und einer dieser braven Jungen krank wurde, versagte ich mir einen ganzen Winter lang das Brot, um die armen, verlassenen Knaben unterstützen zu können. Und als dieser starb, ließ er mich rufen, schlang seine beiden Hände um meinen Hals und rief: "Liebe Schwester, Gott vergelte dir, was du an uns getan hast. Gott segne deine ganze Familie, bis hinauf ins vierte Glied, denn du hast uns vom Hungertod errettet."

Ich war aber auch damals schon so geschwächt, daß ich beim Gehen einschlief. Ich mußte dieses unbedingt mir absparen, denn meine Mutter war selbst arm und die Familie groß. Auch ging ich immer gern zu Kranken und Sterbenden, und manche Nacht durchwachte ich an einem Krankenbett. Sogar in benachbarte Orte wurde ich gerufen.

Einmal nun wurde ich nach Elsenfeld ins Pfarrhaus gerufen, um einer alten Tante beizustehen, die schwerkrank war. Zwei Nächte wachte ich bei ihr. Als dieselbe beerdigt wurde, zeigte mir der liebe Heiland zum ersten Mal, wie sehr Er die Nächstenliebe belohne. Es war dort Sitte, daß alle Jungfrauen bei der Beerdigung ein Sträußchen Blumen bekamen, die sie ins Grab warfen. An mich aber, obwohl ich der Sterbenden zwei Nächte geopfert hatte, dachte man nicht, man gab mir keines. Niemand lud mich dazu ein, während andere mit ins Sterbehaus gehen durften. Dieser Undank tat mir sehr weh, und ich klagte es beim Seelengottesdienst dem lieben Heiland und bat ihn, mich doch zu entschädigen.

Als nun am Muttergottesaltar eine heilige Messe gelesen wurde, und der Priester bei der heiligen Wandlung die heilige Hostie emporhob, sah ich den Priester wie in einem dichten Nebel stehen bis zur heiligen Kommunion. Als der Priester aber kommunizierte, fiel ein Strahl auf mich zurück, und ich war wie vernichtet. Dort zeigte Er mir zum ersten Mal, wie sehr Er uns zu beglücken wünscht in der heiligen Kommunion. Ich traute mich immer noch nicht, darum bot ich alles auf, um das Herz vom Irdischen loszureißen und an Gott zu fesseln. Ich ließ mich in den Dritten Orden und in viele Bruderschaften aufnehmen, um gezwungen zu sein, den Gebetsgeist pflegen zu müssen, um allem unnützen Denken und Reden vorzubeugen. Als ich nun bei meinem Beichtvater, nachdem er mich ein ganzes Jahr geprüft hatte, das Gelübde der ewigen Keuschheit abgelegt hatte, machte er einmal die Bemerkung: "Fahre fort in diesem Eifer, und du wirst noch viele und große Gnaden erlangen."

Mit jedem Jahr wuchs in mir das Verlangen, Gott eifriger dienen zu können und ihm auch Freude zu machen. Darum kannte ich keine größere Freude, als Ihn in der heiligen Kommunion in mich aufzunehmen. In unserer Dorfkirche hatte ich keine Gelegenheit dazu, weil wir mitunter Priester hatten, die nicht einmal alle Sonntage Beichtkinder haben wollten, und so mußte ich übers Feld in eine entferntere Kirche gehen. So wanderte ich selbst im strengen Winter 1879 um Mitternacht, mindestens zweimal die Woche, in die Kapuzinerkirche nach Aschaffenburg, welches von Schippach fünf Stunden entfernt liegt. Einmal ging ich von dort heim, ich war ganz allein und betrachtete auf dem ganzen Weg die unendliche Güte Gottes, der uns mit solcher Gnade gleichsam überschüttet. Ich fand jedoch schon wieder in mir einen Fehler vor, den ich trotz der vielen Gnaden am selben Tag begangen hatte, und weinte bitterlich vor Reueschmerz. Da war mir's plötzlich, als wenn mich jemand erfaßte. Ich fühlte nicht mehr, daß ich gehe, und dazwischen kam ich öfters wieder zum Bewußtsein. So kam ich eine große Strecke weiter, ohne zu wissen, wie und in viel kürzerer Zeit wie gewöhnlich.

Dort hatte ich zum ersten Mal jenen geheimnisvollen Verkehr. Dies war am Dreifaltigkeitssonntag 1880. Dabei hörte ich die Worte: "Siehe, alle die Fehler, die du begangen und beweinst, will ich dir verzeihen, wenn du oft kommunizierst."

Ich berichtete dies meinem damaligen Beichtvater, und er gab mir neun Tage nacheinander die heilige Kommunion, und dann eine Zeitlang öfters. Aber das dauerte nicht lange. Alles Bitten war vergebens. Ich konnte nicht mehr erlangen, als daß ich für eine hoffärtige, eigensinnige Person erklärt wurde.

Einmal ging ich mit dem Ave-Läuten in die Kirche. Es war Fastnachtsdienstag, wo ich den lieben Heiland etwas entschädigen wollte, und bat um die heilige Kommunion, erhielt aber wie immer eine abschlägige Antwort. Als die Leute fort waren, wandte ich mich an den lieben Heiland und sagte: "Mein lieber Jesus, du siehst, daß es nicht an mir gelegen ist. So komm, ich bitte dich, geistig zu mir." Dabei weinte ich mein Herz recht aus und ging nach Haus.

Unter der Haustür begegnete mir ein junges Büblein und sagte: "Ich soll Sie fragen, ob Sie morgen früh nicht auf den Neuhof kommen wollen, unser Großvater ist sehr krank und verlangt nach Ihnen, weil er morgen früh versehen wird." Der Neuhof liegt dreiviertel Stunden von Schippach entfernt, gehört aber zu einer anderen Pfarrei. Und ich ging hin. Gegen 11.00 Uhr kam der Bauer an, der mit einem Gespann den Geistlichen seiner Pfarrei geholt hatte, und der alte Mann beichtete. Danach rief er die Angehörigen, und auch ich trat ein, um den lieben Heiland zu begrüßen. In diesem Augenblick erfaßte mich eine solche Sehnsucht nach dem lieben Heiland, daß ich den Priester bat, er möge mir doch ein kleines Partikelchen reichen. Der Priester fuhr zusammen und nickte, verwundert mich anschauend, mit dem Haupte. Tief bewegt ob der Güte Gottes speiste er den Mann, und wandte sich dann um zu mir, und gab mir nicht nur ein Partikelchen, wie ich in meiner Sehnsucht verlangt, sondern eine ganze Hostie.

Der Priester betete noch mit dem Kranken die Sterbegebete und gab ihm die Letzte Ölung, dann wandte er sich zu mir und sagte: "Für Sie hat heute der liebe Gott selbst gesorgt." Dann fuhr er fort: "Ich weiß nicht, wie dies zuging, ich muß mich vergriffen haben. Denn als ich schon längere Zeit gefahren war, fiel mir plötzlich ein nachzusehen, ob ich auch die heilige Hostie nicht etwa verlieren könnte, und sah zu meinem Erstaunen, daß ich statt einer Hostie deren zwei hatte. Jetzt sehe ich aber, daß der liebe Gott dies so gefügt hat." Dadurch aber, daß der liebe Heiland mir so auffallende Beweise seiner Liebe zu uns gab, wurde mein Glaube von Jahr zu Jahr lebendiger.

Seit meine jüngere Schwester ins Kloster gegangen war, deren einzige Freude darin bestand, die Kirche unseres Dorfes nicht nur äußerst reinlich zu halten, sondern auch innen mit Blumen zu schmücken und zu zieren, hatte ich diese Arbeit übernommen. Weil ich dem lieben Heiland die Freude der Vereinigung nicht gewähren konnte, suchte ich Ihm auf diese Weise Freude zu machen. Alles, was ich nur erübrigen und mir absparen konnte, verwandte ich zur Zierde unserer Dorfkirche. Altartücher, die Statue der Muttergottes von Lourdes sowie eine Herz-Jesu-Statue, die Kreuzwegtafeln, zu allem gab auch ich mein Scherflein dazu.

Jahre vergingen, eine Prüfung äußerer und innerer Leiden reichte der andern die Hand. Bemerken muß ich noch, daß ich alle Geldopfer, die ich dem lieben Heiland brachte, nicht ohne die Zustimmung meiner geistlichen Vorgesetzten gab. Ich gab dazu die Anregung, wie mein Scherflein verwendet werden sollte, und ging auch dazu bei guten Leuten betteln. Das Letzte, was ich anregte, war, einen neuen Tabernakel für unsere Kirche zu ermöglichen. Ich schrieb nach Mainz an P. Alphons, nach N. an die Oberin einer meiner Schwestern und nach F. an einige reiche Damen, bei denen eine Jugendfreundin von mir in Dienst ist. Aber an beiden Stellen wurde ich abgewiesen, in F. sogar sehr kränkend. Die Oberin meiner Schwester dagegen schickte an das Pfarramt zu Elsenfeld 41 Mark mit der Bemerkung: "Für einen neuen Tabernakel in der Kirche zu Schippach." Und als ich meine Heimat verließ, um nach Mainz zu gehen, hatte ich bereits an 200 Mark geopfert und erbettelt.

Aber das alles genügte dem lieben Heiland nicht. Mit unseren armseligen Bettelpfennigen ist Ihm nicht geholfen. Er verlangt, daß wir Ihm die ganze Kraft unseres Willens, ja unser ganzes Herz zum Opfer bringen, denn bei all den äußeren Opfern, die wir Ihm darbringen, kann unser Herz durch Hochmut Ihm doch sehr mißfallen. Darum sorgte Er dafür, daß der Stolz nie recht in mir aufkommen konnte. Meine Vorgesetzten, anstatt meinen Eifer zu unterstützen, taten, als ärgerte sie mein Streben. Als die Herz-Jesu-Statue ankam, stellte sie unser damaliger Kaplan auf die Stelle, wo früher der Pelikan stand, der jetzt zerfallen ist. Alle Leute freuten sich über diese Neuanschaffung, wenn sie beim Eintritt in die Kirche ihren Blick auf den Tabernakel richteten, denn der Anblick mußte in jedem den Gedanken erwecken: "Betrachte, o Christ, hier mein Herz, als Symbol der Liebe, und hier im Tabernakel bin ich wahrhaftig."

Eines Sonntags kam ich nun einmal von einer auswärtigen Heiligen Messe heim. Wir hatten nämlich zur Zeit keinen Kaplan, und Herr Pfarrer mußte jeden Sonntag erst in die Pfarrei, dann in den Filialen die Messe halten. Wer also beichten und kommunizieren wollte, mußte in eine andere Pfarrei gehen. Mein Bruder trat mir zornig entgegen und sagte: "Nicht eher mehr gibt es Frieden zwischen uns beiden, bis du den Kirchendienst aufgegeben hast. Glaubst du, du hängst deine Kreuzer all an die Kirche, und ich steh' am Sonntag in der Predigt und muß anhören, wie der Pfarrer dich vor den beiden Gemeinden als närrische Person hinstellt.

Ich habe gesehen, wie sich einer gegen mich wandte und mir die Zunge zeigte." Meine Schwägerin war gerade so aufgebracht, denn sie waren beide in der Kirche, als ich so öffentlich beschimpft wurde, und die Schadenfreude der Leute war unbeschreiblich groß. Der Herr Pfarrer sagte: "Diese Statue gehört nicht auf den Tabernakel, die Person, die sie hereingeschafft hat, soll sie nur augenblicklich weg tun. Meinetwegen kann sie dieselbe dort hinten ans Fenster stellen. Aber da, wo sie jetzt ist, bleibt sie nicht stehen, die zieht nur die Augen ab von der Monstranz."

Der Kaplan, der die Herz-Jesu-Statue auf diese Stelle gebracht hatte, war fort, und so gab ich dem Glöckner gute Worte, die Statue herunterzuschaffen, und lange Jahre stand die schöne Statue meines lieben Jesus in einem alten, schmutzigen Fenster, und der Anblick war für mich ein beständiger Schmerz. Aber ich ertrug meine Leiden in stiller Ergebung. Wie oft, ja wie oft wurde ich entweder in der Sakristei oder in der Kirche öffentlich beschimpft und abgewiesen, wenn ich um die heilige Kommunion bat, und dies oft mit sehr kränkenden Worten.

Meine Schwester Maria wurde durch diesen beständigen Kampf und all die verächtlichen Reden, die wir zu hören bekamen, bewogen, ins Kloster zu gehen, denn sie sagte: "Ich glaube nicht, daß ich das mein Leben lang aushalten kann. Ich geh' fort, sonst komme ich am Ende wieder auf die alten Wege."

Die erste Nacht, als ich mit dem Gedanken umging, meinen Verwandten zuliebe den Kirchendienst aufzugeben, wie sie es verlangten, träumte mir, daß ich die Kirche ziere. Als ich an die liebe Muttergottesstatue kam, um sie abzustauben, sah sie alt und staubig aus, und sie blickte mich wie lebend sehr traurig an. Ich sagte zu ihr: "O liebe Mutter, was soll ich denn machen? Soll ich dem Willen meiner Verwandten folgen und den Kirchendienst aufgeben?" Da ging von ihrem Körper ein Strom Wassers aus, der in Bächlein durch die ganz Kirche floß, und wie das Wasser abgeflossen war, war sie eine wunderschöne Frau, welche mich also anredete: "Siehst du, mein Kind, dieses sind die Wasser der Trübsale, so mußt du hindurch gehen." Und dabei deutete sie mit dem Finger zur Türe hinaus auf den Kirchhof, ich möge hinausgehen. Und ich sah ein Totenhaus, ganz mit Totenschädeln angefüllt, und vor jedem einzelnen brannte eine Kerze, und zugleich verstand ich innerlich, daß ich meine Trübsale für die Armen Seelen tragen solle.

In der zweiten Nacht darauf träumte mir abermals, ich ziere die Kirche. Vor mir hatte ich die Statuen des heiligen Josefs, der lieben Mutter Gottes, des heiligen Joachim und der heiligen Anna. Ich weinte bitterlich und bat sie um Hilfe, indem ich auf meinem Angesicht liegend, den heiligen Josef anflehte. Auf einmal berührte mich derselbe, als ob er lebendig sei, und bedeutete mir, ich möge aufstehen, und dann sagte er mir: "So hoch wie der Himmel soll deine Liebe sein, und so tief, bis zum Staub der Erde, sollst du dich verdemütigen, und du sollst geradeaus gehen und nicht rechts und nicht links schauen."

Dabei deutete er mit der Hand hinauf zum Himmel, dann zur Erde, dann nach rechts und links, und ich erkannte, daß ich nach meinen Verwandten nichts fragen solle, sondern den Kirchendienst mit allem Fleiß weiter verrichten müsse, was ich auch tat.

In der Fronleichnamsoktav ließ ich jedes Jahr ein Engelamt halten für meine Eltern und zur Danksagung für eine große Gnade. Da bat ich nun Herrn Pfarrer auch um die heilige Kommunion. Er sagte: "Ja." Und so kniete ich mich vorn an die Kommunionbank. Die Kirche war ganz voll, und alle konnten sehen, daß ich kommunizieren wollte. Als der Gottesdienst aus war, ging der Pfarrer in den Beichtstuhl. Vor Scham und auch innerer Sammlung sah ich mich gar nicht um, sah also auch nicht, daß die Kirche voll Kinder kniete, die beichten wollten. Weil ich glaubte, er sitze für mich zur Beichte, ging ich gleich hin. Augenblicklich sprang der aufgebrachte Herr auf und schlug mit solcher Gewalt auf den Beichtstuhl, daß alle Kinder erschrocken zusammenfuhren und schrie: "Eine so abstrakte, eigensinnige Frömmigkeit habe ich noch nie gesehen. Packen Sie sich von meinem Beichtstuhl weg und augenblicklich." Ich war starr vor Schrecken und mußte mich festhalten, denn ich war ganz ohnmächtig.

So ging ein Kaplan fort, ein anderer kam, oder wir hatten oft jahrelang gar keinen. Aber das Verlangen nach der öfteren heiligen Kommunion blieb nach wie vor. Nicht oft, aber doch einige Male, hörte ich in mir jene geheime Stimme: "Du mußt immer wieder die Vorgesetzten um die öftere Kommunion bitten, und du wirst diese Gnade noch erlangen, aber erst dann, wenn du einmal deinen Willen dem meinigen ganz unterworfen hast. Du sollst das Werkzeug sein, dessen ich mich bedienen will, um auch anderen dies Glück zu verschaffen."

Weil ich mir nie getraute zu sagen, daß eine innere Stimme mich dazu auffordere, die heilige Kommunion öfters zu empfangen, und weil ich damals auch noch nichts wußte von einem geheimen Verkehr der Seele mit Gott, so hatte ich von einem Priester ein halbes Jahr viel zu leiden. Er sagte, das Verlangen nach der öfteren Kommunion in mir sei nichts anders als Hochmut und Eigensinn, ich sei eine aufgeblähte Person und viel weniger als die allerletzte im Dorf. Anstatt fortzulaufen, wie es viele getan hätten, blieb ich aber bei ihm, erforschte nur um so genauer alle Regungen meines Innern und beichtete um so gewissenhafter. Drei Wochen lang gab er mir gar keine Kommunion. Und als er fortging von uns, sagte er: "Ich habe dich die letzte Zeit hart behandelt, doch habe ich mich getäuscht in dir. Fahre fort in deinem Streben, aber was du suchst, wirst du nie erlangen, solange die Umstände sich nicht ändern." Er meinte damit, solange kein anderer Pfarrer in unserer Dorfkirche eingesetzt würde. Sein hochwürdiger Nachfolger, ein Kaplan, gab mir die heilige Kommunion jedoch jede Woche zweimal, bis er eines Tages kam und sagte: "Unser Pfarrer hat mir gesagt, er werde nie zugeben, daß auf den Filialen die öftere Kommunion eingeführt werde."

Nun wußte ich doch wenigstens, daß meine Sünden nicht allein die Ursache dafür sein konnten. Und von jener Zeit an belästigte ich in meiner Pfarrei keinen Priester mehr und befolgte das Wort des Herrn Domkapitular Dr. Schork in Würzburg, jetzt Bischof von Bamberg, der zu mir sagte: "Fahre fort, denn das Verlangen nach der heiligen Kommunion kann nur von Gott herkommen. Wenn du sie in deiner Pfarrei nicht haben kannst, so geh hin, wo du sie kriegst."

Einmal, als ich weniger Trost bei der heiligen Kommunion empfand als sonst, und deswegen sehr ängstlich war, weil ich durch Spottreden, die wir oft zu hören bekamen in unserer Pfarrei, eher entmutigt, als zum Eifer angefacht wurde, hatte ich nachts einen Traum: Ich sah die liebe Muttergottes auf mich zukommen und vor ihr her schwebten zwei Hostien, die so viele Strahlen auswarfen wie die Sonne. Neben mir war eine große Säule, die bis zum Himmel reichte. Die liebe Muttergottes sagte: "Siehe, das sind deine zwei heiligen Kommunionen, die du am Sonntag und Dienstag empfangen hast." An diesen zwei Hostien sah ich keinen Unterschied, wiewohl ich bei der einen voll von Ängsten und bei der anderen voll Andacht war. Die heiligen Hostien schwebten an die Säule, und alles war verschwunden. Ich erzählte meinem Beichtvater davon, welcher mir sagte: "Dies ist ein Trost für dich, weil du so ängstlich bist wegen deiner Kommunion, damit will dich der liebe Heiland belehren, daß, wenn du einmal die Erlaubnis von deinem Beichtvater hast - denn die Säule bedeutet die heilige Kirche, und ich als dein Beichtvater hatte dir die Erlaubnis gegeben - du nicht mehr auf deine Gefühle schauen sollst. Denn daß die eine Hostie mehr glänzte als die andere, soll dich belehren, daß es nicht auf das andächtige Gefühl ankommt, sondern auf den guten Willen."

In demselben Jahre, als Hochwürden gesagt hatte, er ließe die Kommunion in der Filialkirche nicht einführen, empfing ich einmal in meiner Dorfkirche die heilige Kommunion. Als der Priester die heilige Hostie in die Hand nahm, ging ein solcher Glanz von derselben aus, daß der ganze Chor der Kirche erfüllt war davon und alle, die kommunizierten, wurden von diesem Glanz erfüllt. Meine Seele fühlte ein solches Entzücken, daß meine Sinne mir schwanden, und in diesem Zustand hörte ich die Worte: "Jetzt ist die Zeit bald gekommen, wo dein Verlangen in Erfüllung gehen wird."

Ich dachte, wahrscheinlich kommt ein Priester in unsere Pfarrei, der mir die Kommunion künftig geben wird. Aber es kam ganz anders. Damals waren alle meine Geschwister noch unverheiratet, außer meine ältere Schwester. Nach dem Tod meiner Mutter kamen zwei von ihnen, ein Bruder und eine Schwester, nach N. ins Spital der Barmherzigen Schwestern. Dort war man besonders mit meinem Bruder sehr zufrieden. Fünf oder sechs Jahre war er dort, und ich war überglücklich, meine Geschwister in guten Händen zu wissen. Einmal kam ich hin, da sagte mir eine jener Klosterfrauen, sie werde meinen Bruder heiraten. Bei diesem offenen Bekenntnis überfiel mich eine Ohnmacht. Alle Bemühungen, die Sache zu vereiteln, waren vergebens. Sie bat um Erlaubnis, aus dem Orden auszutreten und heiratete meinen Bruder. Was mich aber dieser Schritt, den ich mit Anstrengung all meiner Kräfte verhindern wollte, gekostet hat, weiß nur Gott allein. Als sie einige Jahre verheiratet waren, ging ich einmal auf einige Tage hin auf Besuch. Der schöne Gottesdienst, wie er hier in Mainz gehalten wird, gefiel mir sehr, besonders aber sah ich, daß hier wirklich, was ich nicht glauben konnte, täglich die heilige Kommunion ausgeteilt wurde.

Dies war für mich ein Fingerzeig Gottes. Ich wartete den Tod einer alten Tante, die auf meine Pflege angewiesen war, noch ab, dann aber sagte ich meiner Heimat Lebewohl und ging, wohin der Herr mich rief. Nun begann für mich ein ganz anderes Leben als seither. Hier kannte ich keinen Menschen. Welche Überwindung es mich kosten mochte, soll sich ein vernünftiger Mensch selbst vorstellen. Ich mußte mich hier den Launen einer Schwägerin unterwerfen, die zwölf Jahre Klosterfrau war und sinnliche Liebe für Gottesliebe umgetauscht hatte, während ich das Gegenteil anstreben wollte. Es war große Armut und Not bei meinen Verwandten, als ich dorthin kam. Darum begann für mich wieder eine Zeit harten Kampfes. In meiner Heimat hatte ich keine Nahrungssorgen, meinen Verwandten daselbst konnte ich nützlich sein und meine Schwägerin dort hatte mich sehr lieb gewonnen. Hier aber war man mir abgeneigt, weil ich mich dieser Heirat so sehr widersetzt hatte, und ich wußte auch nicht, wie ich mich ernähren sollte.

Einmal war nun meine Schwägerin wieder gar sehr gegen mich aufgebracht, weil sie mich gern aus dem Haus gehabt hätte. Es war der Vorabend vor Ignatius, wo ich in der Ignatius-Kirche läuten hörte, als ich die Kinder zu Bett gebracht hatte. Ich eilte hin. Und als ich eintrat in die Kirche, hörte ich in mir eine Stimme, die sprach: "Hier will ich dich haben. Du sollst dich von jetzt an als Schutzkind des heiligen Ignatius betrachten und nicht mehr als ein Schutzkind des heiligen Antonius. Und gleich wie Ignatius sich um Christi Willen den Zähnen wilder Tiere preisgab, so sollst du dich um Christi Willen zerfleischen lassen durch die Zähne der Menschen."

Von da an wußte ich nun, daß Gott mich hier haben wolle, und zwar bei meinen Verwandten. Aber wie mich ernähren? Da hörte ich wieder einmal die Stimme, die zu mir sprach: "Meine Tochter, ich will, daß du bei deinen Verwandten bleibst. Ich werde für dich sorgen, du sollst keinen Mangel leiden. Ich werde deine Verwandten segnen, daß du zu leben hast, ja im Überfluß zu leben hast." Nun ließ ich alles über mich ergehen. Die Kirche und die heilige Kommunion waren der Magnet, der mich beständig anzog.

So verbrachte ich manchmal einen ganzen Tag vor dem Allerheiligsten, wenn meine Verwandten, die meine Neigung kannten, mir hier und da mal ein Vergnügen machen wollten. So verging ein Jahr.

Immer deutlicher ließ der Herr mich seine Nähe fühlen, und der Umgang mit ihm wurde immer zutraulicher. Auf geheimnisvolle Weise zeigte mir der Herr, welch tiefe Erniedrigung es für Ihn ist, daß Er Sich täglich auf unseren Altären den Händen Seiner Geschöpfe preisgibt. Und ich hörte die Worte: "Ich verlange mehr Dank und Anerkennung von meinen Dienern." Ein anderes Mal zeigte Er mir wieder Seine Freude, die Ihm von denjenigen bereitet wird, die Ihn würdig empfangen. Da sprach der Herr wieder:

"Siehe, jetzt habe ich dir dies Glück verschafft, sorge aber auch dafür, daß es anderen ebenso zuteil werde. Gehe zu deinem Bischof und sage ihm: Es sei mein Wille, daß die öftere Kommunion überall eingeführt und gefördert werde."

Ich erschrak, als ich diese Stimme hörte, denn ich war froh, doch endlich einmal die beständigen Widersprüche meiner Vorgesetzten los zu sein, und für mich hatte ich ja alles erreicht, was ich mir wünschte, die tägliche heilige Kommunion, und jetzt mußte ich fürchten, wieder mein Glück verlieren zu müssen.

So verging der Monat Mai, ohne meinem Beichtvater etwas davon zu sagen. Als ich der letzten Maiandacht in einer Kirche beiwohnte, war das Allerheiligste am Muttergottesaltar ausgesetzt. Ich kniete noch davor und betete mit der ganzen Inbrunst meiner Seele. Aber der Herr zeigte Sich unwillig. Um jeden Preis wollte ich nun wissen, was die Ursache Seines Unwillens über mich sei, und erfuhr, die Ursache sei die, daß ich mich so vor dem Leiden fürchte und Sein Anliegen so geheim hielte vor meinem Beichtvater. Eine Angst überfiel mich, daß mir eine leichte Ohnmacht kam. Von dort ging ich in die Seminarkirche, da hörte ich zum zweiten Male die Worte: "Du sollst nach N. gehen und deinem Bischof sagen, was ich verlange."

Jetzt sagte ich es aber meinem Beichtvater. Dieser lachte mich aus. Am Fest des heiligen Antonius, (13. Juni), hörte ich nach der heiligen Kommunion wieder die Worte: "Siehe, all deinen Undank will ich vergessen, wenn du ganz über dich hinweggehst und tuest, was ich dir sage." Jetzt suchte ich wieder meinen Beichtvater auf, und bat ihn unter Tränen, mir doch zu erlauben und die Wege zu sagen, um zu meinem Bischof zu kommen. Dieser sagte: "Das sind Schwächen, du bist krank." Und schickte mich zu einem Arzt. Der Arzt sagte: "Du darfst nicht so lang beten und mußt dem Beichtvater folgen", und der Beichtvater verbot mir, ich dürfe von nun an nicht länger als in zwei heiligen Messen in der Kirche bleiben.

Nun fühlte ich bald nach diesem Verbot eines Tages wieder, wie nach der heiligen Kommunion mich diese unerklärliche Gewalt überfiel, daß es mir war, als sei ich nicht mehr Herr über mich. Aber ich sagte: "O Herr Jesus, wenn Du es bist, der alle meine Sinne so fesselt, so muß ich Dir heute sagen, daß ich mich mit Dir nicht abgeben darf, denn mein Beichtvater verbietet mir, länger zu bleiben, als in zwei heiligen Messen, und wenn ich mich mit Dir einlasse, dann vergesse ich den Gehorsam." Augenblicklich verließ mich die Gewalt und zog sich zurück.

Mein Beichtvater kam fort, und ich zog in einer neuntägigen Andacht die liebe Muttergottes zu Rate, wen ich mir an seiner Statt wählen sollte. Die liebe Muttergottes teilte mir mit, daß ich zu Pater Alphons gehen solle. Als ich nun diesem von meinen übernatürlichen Dingen gesagt hatte, wies er mich anfangs barsch ab. Später aber befahl er mir, alles aufzuschreiben und ihm zu bringen. Dies tat ich auch mehrere Jahre hindurch, bis kurz vor dem Tod meines Bruders.

Die meiste Zeit, wo ich hier in Mainz zubrachte, hatte ich von meiner Schwägerin viel zu leiden. Besonders in der letzten Zeit, wo mein Bruder noch lebte, da war es fast nicht mehr auszuhalten. Da war es nun, wo mein Beichtvater mir mehrmals sagte: "Hab nur keine Angst, ich sorge für dich, du brauchst aus Mainz nicht mehr wegzugehen."

Und als ich einmal gar bitterlich bei ihm weinte, machte er wirklich Anstalten, mich irgendwo, wahrscheinlich in einem Stift, unterzubringen. Das war vor Weihnachten. Er hatte mir befohlen, eine Zeitlang nach N. zu gehen, zu meinem Bruder, bis er die Sache geordnet habe. Da ging ich eines Tages mit meinen zwei Nichten zur heiligen Messe. Bei der Wandlung schaute mein Geist statt der heiligen Hostie Christus, den Herrn, wie Er als Mensch lebte, und Er sprach zu mir:

"Meine Tochter, ich will nicht, daß du aus dieser Stadt weggehst. Auch sollst du in kein anderes Haus gehen, als da, wo ich dich hingestellt habe. Ich will dich meine Absicht wissen lassen. Siehe damals, als deine Schwägerin aus dem Kloster austrat, um deinen Bruder zu heiraten, hat Satan Meiner sehr gespottet, weil diese Klosterfrau seinen Versuchungen nicht widerstand. Ich will ihm aber zeigen, was eine Jungfrau aushalten kann, die Mich liebt.

Diese Klosterfrau hatte eine fromme Jugendzeit durchlebt, und Satan brachte sie zum Fall. Dich habe Ich nun an ihre Seite gestellt, denn Ich will sie retten. Auch habe Ich dich deswegen in eine Wirtschaft geführt, um der Welt zu zeigen, daß man Mir überall dienen und Mich lieben kann. Bleibe also, wo Ich dich hingestellt habe. Wenn auch dein Bruder bald stirbt, so gebe Ich dir die Versicherung, daß deine Schwägerin nicht mehr heiraten wird."

Dies sagte ich meinem Beichtvater. Dieser lachte mich aus, und sagte: "Nun gut, so warte es doch ab, bis man dich hinausschmeißt." Einmal fragte ich nun den lieben Heiland, warum Er mir noch gar nichts von Seinem Leiden mitgeteilt habe, während Er mich doch sonst schon so vieles wissen ließ. Da sagte er mir: "Weil du noch nicht darauf vorbereitet bist." Dies war etwa Eineinhalbjahr vor dem Tode meines Bruders. Mein Beichtvater muß diese Worte ausgelegt haben, als wolle der liebe Heiland ihm sagen, er soll mich darauf vorbereiten. Denn lange Zeit erinnerte er mich in jeder Beichte an das Leiden Christi, aber dies half wenig, weil mir die Gnade noch innerlich fehlte.

Die härtesten Prüfungen hatte ich hier in Mainz durchzumachen in den Jahren 1891 und 1892, nicht nur von meinem damaligen Beichtvater, sondern auch von meiner Schwägerin. Im Winter 1891 glaubte man, jeder Tag sei der Todestag meines Bruders. Seine Frau, die das friedliche, sorgenfreie Leben geopfert hatte, um dieses kummervolle, sorgenschwere Eheleben einzutauschen, stand nun an seinem Sterbebett, der noch die einzige schwache Hoffnung ihres vermeintlichen Lebensglückes war, mit zwei Kindern von fünf und sieben Jahren. Von allen Seiten drohte man ihr, sie um die Wirtschaft zu bringen, womit sie doch ihr tägliches Brot für die Kleinen verdienen mußte. Anstatt nun meinen armen Bruder trösten zu können in seinen unsäglichen Schmerzen, machte sie ihm noch am Sterbebett Vorwürfe, er sei selbst schuld an seinem frühen Tod, und er habe sie jetzt mit ihren Kindern in solches Elend gestürzt.

Man kann sich leicht denken, wie bei solchen Zuständen sich beide gegen den mit jedem Tag näher rückenden Tod wehrten. Um keinen Preis gab er sich dem Gedanken hin, er werde sterben. In sich ganz zerfallen vor Kummer und Sorgen, Tag und Nacht von den Schmerzen der Krankheit gequält, wußten beide ihre Ungeduld und ihre Abneigung gegen mich gar nicht genug auszulassen. Es scheint, daß meine Schwägerin in jener Zeit, nach dem Tod ihres Mannes, mich aus dem Haus schaffen wollte.

Kurz, wenn ich morgens aus der Kirche kam, da ging das Schimpfen und Schikanieren schon los und hörte erst auf, wenn die Augen nachts vor 11.00 Uhr zufielen. Tränen waren mein Nachtgebet. Ich dachte immer, wenn mein Bruder in diesem Zustand stirbt, ist er unrettbar verloren, und deshalb redete ich beiden manchmal zu, ob ich denn nicht einen Priester rufen dürfe. Aber da kam meine Schwägerin ganz außer sich. Mein Bruder sagte aber dann, um seine Frau zu beruhigen: "Ich gehe schon einmal in die Kirche und werde auch beichten."

Nun wandte ich mich in meiner Angst mit einer neuntägigen Andacht an den heiligen Josef und empfahl ihm die Seele meines Bruders. Und dank dem heiligen Josef, schon am dritten Tag sagte meine Schwägerin, als ich von der Kirche heim kam: "Mein Mann will beichten. Du kannst gleich hinüber ins Pfarrhaus gehen und Herrn Kaplan rufen." Vorher war ich schon einmal heimlich zum Pfarrer gegangen und hatte ihm gesagt, daß mein Bruder bald nach Aussage des Arztes sterben solle, denn er hatte Lungensucht, und ich bat ihn, einmal meinen Bruder zu besuchen und ihm zuzureden, was er auch tat. Er wurde aber von beiden abgewiesen. Aber jetzt wollte man den Priester rufen. Glücklich über solche Sinnesänderung, ging ich den Kaplan zu rufen, und so beichtete er die elf Wochen, die er noch lebte, noch viermal und starb sehr erbaulich. Er selbst sprach für sich die Sterbegebete.

In jener Zeit war es, wo ich einmal in der Kapuzinerkirche den Kreuzweg betete. Bei der 5. Station konnte ich nicht mehr weiter, weil ich kein Gefühl mehr hatte. Mein Geist schien ganz versenkt in das Leiden Christi, denn die Welt war meinen Sinnen wie entschwunden. Ich sah den lieben Heiland auf mich zukommen mit einem schweren Kreuz auf dem Rücken. Neben mir blieb er stehen, und ich schaute in sein heiliges Angesicht, das mit dicken Schweißtropfen bedeckt zu sein schien. Er blickte mich liebevoll an, und sagte:

"Meine Tochter, willst du Mir folgen?" Ich zögerte und dachte nach, was das bedeute. Er aber fuhr fort: "Wenn du Mir dienst, wie bisher, so kommst du auch in den Himmel. Willst du Mir aber Freude bereiten, so folge Mir auf dem Weg, den Ich dich jetzt führen will. Ich verlange aber dazu deine Einwilligung."

Ich wußte gar nicht, was ich nur machen sollte. Ich fürchtete, ich könnte getäuscht sein und doch wußte meine Seele, daß dies der Herr, unser Gott sein müsse, der ihr Leiden anbieten wollte, die ihr seither nie begegnet waren. So lag ich nachmittags von zwei bis vier Uhr auf der Erde ohne Gefühl, bis die Kinder meines Bruders mich aufsuchten. Bald darauf wiederholte sich dieselbe Erscheinung, und jetzt sagte ich es meinem Beichtvater, welcher mir zur Antwort gab: "Ja, den Willen Gottes müssen wir tun." In der darauffolgenden Woche kam diese Erscheinung erneut. Und nun sagte ich ganz entschieden: "Herr, führe mich, wie du willst, und schicke, was du willst, ich will dir folgen. Nur gib meinem unbeständigen Willen auch die Kraft, alles zu ertragen, was noch Schweres über mich ergehen soll."

Dies war nach Neujahr 1892, und nun kam nichts Besonderes vor, so daß ich hätte denken können, dies könne ein anderes Kreuz sein, als dasjenige, welches ich bis jetzt getragen hatte. Daß mein Bruder starb und mir damit die Hoffnung auf eine weitere Existenz hier in Mainz abgeschnitten wurde, war mir kein Kreuz, weil ich sah, wie geduldig und gottergeben mein Bruder jetzt litt und starb. Und für mich hatte ich ja meine ganze Hoffnung auf Gottes Wort, das ich vor Weihnachten im Dom gehört hatte, gegründet. So vergingen weitere zwei Monate.

Am Fastnachtssonntag kommunizierte ich wieder wie gewöhnlich in der Kirche. Der Herr hatte aber an diesem Tag meine Seele so in Besitz genommen, daß ich es gar nicht merkte, wie weit die Zeit schon vorgerückt war. Plötzlich überfiel mich eine solche Gewalt, daß ich gar nicht mehr Herr war über mich selbst. Mein ganzer Körper wurde mit solcher Gewalt geschüttelt, daß meine Glieder krachten, und ich war nicht imstande, mich auch nur im geringsten dagegen zu wehren. Dies mußte doch von Leuten gesehen und den Patres im Kloster gemeldet worden sein, denn es kamen zwei Patres und wollten mir behilflich sein, weil sie es wohl für Schwäche hielten. Sie ließen mir Kaffee und ein Gläschen Wein in die Kirche bringen, aber ich konnte vor lauter Schütteln nichts davon zu mir nehmen. Und dabei sprach eine Stimme in mir: "So wie in diesen Tagen die Kinder der Welt, die doch Glieder Meines Leibes sind, diese Glieder nur gebrauchen, um Satan damit zu dienen, so sollen deine Glieder zerrissen werden. Du sollst Mich entschädigen, indem du mit Mir leidest."

Daraus erkannte ich aber, daß dies nichts Natürliches sein könne. Als das furchtbare Schütteln immer wiederkehrte, sobald sich diese Stimme hören ließ, wurde mir es unheimlich, und deshalb fragte ich die beiden Patres nach meinem Beichtvater. Denn diese Herren wußten ja gar nichts von mir und kannten mich nicht. Aber mein Beichtvater ließ sich nicht sehen. Damit will ich nur den Schmerz ausdrücken, daß er in den drei Jahren, seitdem ich dieses Leiden an mir hatte, nichts mehr von sich hören und sehen ließ. Nach drei Jahren starb er. Dieses Leiden wiederholte sich alle Freitage der ganzen Fastenzeit und ebenso im Advent.

Anmerkung: Seit Fronleichnamsfest 1895 tritt das oben gemeldete Leiden mit darauffolgender Ekstase auf: an allen Vigilien der großen Feste unseres Herrn und der lieben Muttergottes bei letzteren oft Schlag Mitternacht, an Festtagen der minder großen Feste im Advent und in der Fastenzeit meist donnerstags, freitags und samstags, zur Zeit der Priesterexerzitien jeden Donnerstag und Freitag, an allen Freitagen des ganzen Jahres mit Ausnahme des Monats November, bei der Ewigen Anbetung in meiner Pfarrkirche, am letzten Tag des Großen Gebetes in der Stadt, am Portiuncula-Fest, schließlich an Vigilien vom Fest der heiligen Familie, St. Peter und Paul, der heiligen Magdalena und Clara, des heiligen Erzengels Michael, Franz von Assisi, Johannes des Evangelisten, Johannes des Täufers und St. Barbara.

Das Leiden ist charakterisiert durch einen dreimaligen auffallenden Ansturm, wo der ganze Körper geschüttelt wird wie ein Baum im Winde und der Kopf von einer Seite zur andern heftig und gewaltsam hin- und hergeschleudert wird. Wer es nur einmal gesehen hat, kann leicht ermessen, daß nach einer so gewaltigen Erschütterung des Gehirns der Mensch kaum fähig ist zu einem vernünftigen Gedanken, geschweige denn zu einer wohlgesetzten Rede. Der Erfahrung nach weiß man, daß, wenn der erste Sturm vorüber ist, die beiden anderen ganz sicher darauf folgen und unmittelbar nach dem dritten Anfall die eigentliche Ekstase beginnt. Kaum eine Minute nach dem dritten Leidenssturm hat der eben noch so sehr geschüttelte und gequälte Körper wieder seinen normalen Zustand, die vollständige Ruhe und die volle Kraft der Stimme, und sie fängt sofort an, ein Loblied zu singen. Da der dreimalige Sturm mit Pausen von 20 Minuten, oft noch länger oder auch mal kürzer, auftritt, so hat man Zeit, jemanden zu rufen, um die Worte des Herrn aufschreiben zu können.

Das erste Mal, wo dieses Leiden mich in einer Mainzer Kirche überfiel, ließ mich eine mir unbekannte, mitleidige Dame nach Hause fahren. Gott allein ist es bekannt, was ich in den drei letzten Jahren vor dem Tode von P. Alphons († 1895) an meiner Seele unter seiner Leitung gelitten habe wegen dieses übernatürlichen Leidens. Von jener Stunde an verbot er mir, die Kapuziner-Kirche nochmals aufzusuchen. Ich durfte sie nur betreten, wenn ich beichten ging. Anstatt eines Wortes der Ermunterung, konnte ich hören: "Du bist närrisch! Für was legst du denn den langen Weg in die Kirche hin? Es ist der Teufel in dir. Pack dich aus meiner Kirche! Geh in deine Pfarrkirche, denn von allen Seiten werde ich aufgefordert, dich aus der Kapuziner-Kirche zu vertreiben." Das einzige, was mich noch aufrecht hielt, war, daß Er mir den Auftrag gab, täglich zu kommunizieren.

Nun ging ich in meine Pfarrkirche. Dort ging ich aber noch keine vierzehn Tage hin, als mir die Pfarrkirche vom dortigen Pfarrer gleichfalls verboten wurde. In der nächsten Beichte fragte ich wieder, wo ich denn jetzt kommunizieren solle, und er befahl mir, in die S.-Kirche in Mainz zu gehen. Da ich noch nicht die Erfahrung hatte wie jetzt, wo ich doch weiß, wie sich das Leiden entwickelt, und ich zu Hause bleibe, wenn sich die Vorboten einstellen, so war ich ganz untröstlich. Ich dachte nämlich, das Leiden werde sich auch in der Kirche einstellen, und ich dort auch fortgeschickt werde. Deshalb weinte ich eine ganze Nacht und beklagte mich sehr beim lieben Heiland, und sagte ihm: "O lieber Jesus, wenn ich nun dort auch noch fortgeschickt werde und ich Dich auch noch lassen muß, so hab ich ja gar keinen Halt mehr!"

Nach Mitternacht hörte ich die Stimme, die mir sagte: "Steh' auf und geh in die Kapuziner-Kirche, ich will für dich sorgen, daß dir nichts mehr vorkommt." Da dachte ich bei mir, so will ich denn der Stimme so lange folgen, bis ich zu meinem Beichtvater komme und ihn fragen kann, was ich machen soll. Am folgenden Samstag sagte ich es meinem Beichtvater, und er sagte dann ganz bewegt: "Ja, ja Kind, es ist recht so, komm nur wieder in diese Kirche."

Dies alles ist jetzt leicht niederzuschreiben, denn ich brauche nicht erst Worte zu studieren, wie ich gestern im christlichen Unterrichte gehört habe, daß es Leute gibt, die ganze Bücher zusammenlügen und erdichten könnten. Auch ist es leicht zu lesen.

Wer es aber liest, den bitte ich um sein Gebet, um Kraft für mich Arme, denn meine inneren Leiden hören noch nicht auf. Ich bitte aber auch alle Leser dieser Zeilen, wenn ähnliche Leiden über sie kommen sollten, abzusehen von den Menschen und sich ganz allein an Gott anzuklammern, der das arme Herz doch zur rechten Zeit zu trösten weiß.

So verging das erste Jahr, ich durfte nichts mehr sagen, noch aufschreiben, und mußte diesen Geist als unecht verwerfen. Und um meinen Geist ganz seiner Leitung zu unterstellen, nahm mein Beichtvater am Dienstag in der Karwoche 1892 mir die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab. Als ich an jenem Tage heimkam von der Kirche, kniete ich vor einem Muttergottesbild nieder und wollte meine Danksagung verrichten. Meine Seele ward dabei in ihren Seelenbräutigam so verzückt, daß meine Verwandten mich erst gegen Mittag fanden. Mein Kopf war auf die Spitze eines Möbels gestützt, und in meinem Gesicht waren Spuren zu sehen, daß ich hart gelegen haben mußte. Von jetzt an war ich still und sagte nichts mehr von meinen Zuständen. Aber wenn ich kommunizierte und die liebevolle Unterhaltung mit meinem lieben, guten Jesus, der das einzige Zentrum meiner Seele war, entbehren und mündliche Gebete verrichtete mußte, war mein Schmerz unbeschreiblich groß.

Einmal kniete ich nun nach der heiligen Kommunion und war voller Sehnsucht, mit dem Innigstgeliebten meines Herzens wie früher in Wirklichkeit zu verkehren. Ich hätte so gerne Seinen Herzenskummer geteilt, den Er mir schon so oft geklagt hatte über den Undank so vieler Menschen, die Seine Liebe verachten, und so kniete ich heftig und bitterlich weinend in der KapuzinerKirche. So gern hätte ich Seine Liebe mit Gegenliebe erwidert. Dies konnte ich jetzt nicht mehr, weil ich ja nicht mehr glauben durfte, daß Er es ist, der Sich würdigt, bei einer armen Sünderin Seine Freude und Seinen Trost zu suchen. Auf einmal sah ich aus dem Tabernakel eine Gestalt kommen. Am ersten Stuhl blieb Er stehen und schaute nach mir herüber, denn ich kniete ganz an der Wand. Ich erkannte wohl den Bräutigam meiner einzigen Liebe und bat und flehte: "O Herr, komm doch näher, komm an mein Herz. Sieh, ich kann ja ohne Dich nicht länger mehr leben." Er aber blieb stehen und blickte mich traurig an. Nun erst sah ich, daß ihm Hände und Füße gebunden waren. Ja, Sein ganzer Leib schien in einem Fischernetz zu stecken. Die Erscheinung verschwand, ohne mir das Geheimnis zu erschließen, was dies eigentlich bedeute.

So verfloß der Sommer, und ich betete wie die Kinder aus einem Buch oder andere mündliche Gebete. Aber meine Seele war überaus unglücklich. Und wenn ich darüber meinem Beichtvater berichtete, gab er mir zur Antwort: "Kind, du bist ganz verwöhnt. Du meinst, immer Süßigkeiten haben zu müssen. Folg mir nur schön, und du kommst gewiß in den Himmel."

Es kam die große Gebetswoche im Juli. Als ich in meiner Pfarrkirche dem Großen Gebet beiwohnte, sah ich diese Erscheinung wieder. Aber diesmal war sie näher bei mir. Heute aber bat ich inständig, der Herr möge mir doch erschließen, was dies bedeute. "Ach", sagte ich, "mein lieber Jesus, bin ich denn schuld, daß Du so gebunden bist? Nicht wahr, meine Sünden sind die Ursache dafür? Meine Leidenschaften halten dich gebunden!" Er aber sprach: "Dein Beichtvater hat dies getan. Ja, es ist traurig, auch da noch seinen Dienern nachstehen zu müssen, obwohl Ich eine Seele schon jahrelang durch meine Einsprechungen und Erleuchtungen an Mich gezogen habe."

Danach sagte ich einmal zu meinem Beichtvater: "Ich fühle mich unglücklich, weil ich mich beständig ängstige, ob ich auch die Gelübde halten kann." Denn ich fühlte mich beständig innerlich angetrieben, meinen Beichtvater zu bitten, daß ich ihm mitteilen dürfe, was ich in der Großen Gebetswoche erfahren hatte. Da ward er sehr ungehalten gegen mich, und sagte: "Gut, die Gelübde sind von heute an wieder aufgehoben." Nun war ich aber noch unruhiger: "Glaubst du denn", schrie er mich an, "du hast einen dummen Kaplan vor dir, der dir alles glaubt. Da müßte ich ja der größte Esel sein, der auf der Welt herumläuft, wenn ich die Dinge glauben wollte, die du mir erzählst. Nein, ich glaube gar nichts mehr. Kein Wort will ich mehr hören, und wenn dir dies nicht recht ist, so gehe doch zu einem anderen Beichtvater."

Sechs Jahre zuvor hatte mir derselbe Beichtvater unter Gehorsam befohlen, nichts zu verschweigen von meinen übernatürlichen Gnaden, ihm stets alles aufrichtig zu sagen, und weil ich im Beichtstuhl nicht alles sagen konnte, befahl er mir, es aufzuschreiben und es ihm zu bringen. Und wenn es noch so schlecht geschrieben wäre, weil ich meistens bei der Nacht und im kalten Zimmer schreiben mußte und mich deswegen entschuldigte, sagte er jedesmal beruhigend: "Kümmere dich nicht darum, ich kann es lesen."

Aber welche Verdemütigungen er damit zu verbinden wußte, ist gar nicht zu beschreiben. Nur einmal ließ er mich ins Sprechzimmer kommen, und da sagte er: "Du brauchst gar nicht ängstlich zu sein, es ist der liebe Heiland. Der Herr hat das Schwache erwählt, um das Starke zu beschämen."

Nachdem aber dieses auffallende Leiden eingetreten war, veränderte derselbe Beichtvater, ohne zu prüfen und ohne Bedenken, seine Verhaltensweise zu mir und sagte, er glaube jetzt nichts mehr. Drei Jahre hatte ich dies Leiden schon, als der Beichtvater ganz plötzlich starb.

Im ersten Jahr hatte er gesagte, es sei der Teufel. Aber er tat nichts, um zu untersuchen, ob es denn so sei. Im zweiten Jahr sagte er, es sei "selbstgemachtes Zeug" und zuletzt behauptete er, es sei "Krankheit und Hysterie". Es ist nicht zu beschreiben, welche inneren Beängstigungen ich schon deswegen ausgestanden habe. War ich krank, was infolge des vielen Kummers öfters vorkam, ließ er keinen Priester zu mir ans Bett kommen, auch haben meine Verwandten vergeblich meine Bitten vorgetragen, beichten zu dürfen. Besonders war dies einmal der Fall in der Adventszeit, wo ich mehrere Male ins Kloster schicken ließ, er aber antwortete: "Es kommt keiner." Und doch kann ich dem lieben Gott nicht genug danken, daß Er mir gerade diesen klugen, in der Seelenleitung so umsichtigen Beichtvater gegeben hatte. Niemals ließ Gott zu, daß ich ihm gegrollt hätte, wenn auch manchmal ein kleiner Unwille mich überkam, so klagte ich mich sogleich darüber an.

Wenn mir ja der Gedanke kam, meinen Beichtvater zu verlassen, so wies mich der Herr immer gleich zurecht. Einmal kam mir auch der Gedanke, ich würde nichts verlieren, wenn ich mal bei einem anderen beichten ging. Denn so gut, wie du es jetzt hast, dachte ich, kannst du es überall haben. Doch betete ich inständig um Erleuchtung, daß, wenn es Gottes Wille nicht wäre, er mich zurechtweise. So kam der Samstag, wo mein Beichtvater am Muttergottesaltar die heilige Messe las, welcher ich beiwohnte.

Bei der heiligen Wandlung ging ein solcher Glanz von der heiligen Hostie aus, daß mein Beichtvater ganz von diesem Glanz umgeben war, er stand ganz in dem Glanz. Das war für mich das Zeichen, daß er nicht unrecht an mir gehandelt hatte, sondern daß seine Seele ganz in Ordnung sei, und ich staunte. Bei der heiligen Kommunion, als er kommunizierte, sah ich den lieben Heiland statt der heiligen Hostie, und ein Glanz ging von ihm aus, und ein Strahl davon traf auch auf mich, der mich so anzog, daß er mich gleichsam durch dem Priester und N. in sich zog, und wir alle drei in ihm verschmolzen. Das war dann für mich das Zeichen, daß ich auch weiterhin durch ihn muß geleitet sein.

Ein anderes Mal, nachdem ich viel von ihm auszuhalten hatte, war ich wieder in der Kirche, als er eine heilige Messe las. Bei der heiligen Opferung opferte ich mich mit dem Priester auf, und wie ich dies so tun wollte, da erhob sich zwischen dem Altar und mir eine dunkle Wolke, als wenn Nebel vor die Sonne tritt und sie verfinstert. Ich erschrak, weil ich meinte, ich sei im Stande der Ungnade. Diese Erscheinung dauerte bis nach der Kommunion. Ich bat lange darum, der Herr möge mir doch erklären, was das bedeute. Und der Herr sagte, Er wolle mir nur sein Mißfallen darin zeigen, daß mein Beichtvater mich so ganz ohne Schutz und Hilfe lasse und er deshalb auch nicht teilnehme an den Gnaden, die Er mir gebe.

Ein anderes Mal war mir geraten worden, ihn zu verlassen, weil man sagte, es wäre besser, wenn ich in den übernatürlichen Dingen eine Leitung hätte. Mein Inneres aber sagte mir: "Bleibe!" Während der heiligen Messe auf Portiuncula sah ich eine ganze Schar Heiliger. Sie zogen in Prozession an mir vorbei und jedes hatte ein prächtiges Blumenbukett in der Hand von den verschiedensten Blumen. In der Mitte lag ein Zettel darauf, auf welchem der Name meines Beichtvaters stand "Durch N. N." und es wurde mir bedeutet, daß sie alle durch ihn die ewige Seligkeit erlangt hätten. Daraufhin entschloß ich mich, bei ihm zu bleiben.

Anmerkung: Erst Mai 1897 erfuhr die Schreiberin durch eine ihr befreundete Person, welche mit Pater Alphons viel verkehrte, und der er die Aufzeichnungen, die er sich von Barbara machen ließ, sehr oft zum Lesen gab, daß Pater Alphons sich häufig folgendermaßen äußerte: "Das Mädchen ist doch so einfach und anspruchslos und macht so gar nichts aus sich, und ich demütige sie immer so sehr, und doch kommt sie immer von neuem wieder, es muß doch was dran sein. Auch ist es sehr zu verwundern, daß sie dabei ein so sehr tätiges Leben führt."

Der liebe Gott ließ es nicht zu, daß mein Beichtvater starb, bevor er seine Meinung ausgesprochen hatte. Einige Monate vor seinem Tod ließ er mich ins Sprechzimmer kommen und sagte: "Nun habe ich dich lang genug geprüft, jetzt ist es genug. Wenn du etwas hast, so sage mir es. Aber laufe nicht mehr sonst herum. Und mit dem Übernatürlichen, das kann ich halt auch nicht wissen." Von dort an war er nicht mehr so grob, und als ich im Advent wieder krank war, kam er selbst und nahm mir die Beichte ab, wie mir eine innere Stimme einige Zeit vorher schon gesagt hatte.

Nun frage ich, kann sich der Mensch bei all seinem guten Willen in seinem heiligen Glauben so täuschen? Die heilige Kirche lehrt, daß niemand sagen kann "Herr, Herr", außer im Heiligen Geist. Und der heilige Paulus sagt: "Prüfet die Geister, was gut ist, behaltet." Was mich in allen Leiden aufrecht hielt, war, daß ich sah, wie mich der liebe Gott gleichsam an der Hand führte, all die Worte und Verheißungen in Erfüllung gehen ließ, die Er mir gegeben, und die ich mit Augen sehen und mit Händen greifen konnte. Ich habe schon oben gesagt, daß Er mich zu Haus schon jahrelang aufforderte, um die öftere heilige Kommunion zu bitten, und in den letzten Jahren noch zudem verhieß, daß ich diese Gnade noch erlangen werde, aber nur dann, wenn ich meinen Willen Seinem göttlichen Willen ganz unterworfen haben werde.

Als mir gesagt wurde, daß ich mich von jetzt an als Schutzkind des heiligen Ignatius betrachten solle, war es sehr fraglich, ob mein Bruder, der damals die Bierwirtschaft in der Neutorstraße in Mainz hatte, immer in der gleichen Pfarrei bleiben werde. Denn er war nur Pächter und konnte als solcher alle sechs Monate in ein anderes Stadtviertel versetzt werden. Darum kann es nur Gott sein, der alles so gelenkt hat. Er allein weiß unsere Wege zu leiten. Und es hat den Anschein, als ob ich wirklich in dieser Pfarrei bleiben werde, denn das Lokal kann jetzt nicht mehr von unserem Pachtherrn gekündigt werden, weil er selbst das Haus angekauft hat, und jetzt sind wir schon elf Jahre da. Ferner sagte mir jene Stimme: "Bleibe, wo ich dich hingestellt habe. Ich will deine Verwandten segnen, daß du im Überfluß sollst zu leben haben."

Wollte man dann behaupten, so was könne man sich einbilden. Ja, einbilden können sich's die Menschen, aber ausführen kann es nur der liebe Gott. Und er hat es ausgeführt. Denn während meine Schwägerin im ersten Jahr vor der Verheißung 700 Mark zusetzen mußte, konnte sie im folgenden Jahr schon 500 Mark auf die Sparkasse tragen und jährlich mehr.

Die Stimme, die in mir spricht, sagte ferner: "Deine Schwägerin heiratet nie mehr. Bleibe bei ihr, denn ich will sie retten und der Welt zeigen, was eine Seele erträgt, die mich liebt." Wie hat sich dieses bewährt! Mein Beichtvater sagte einige Male in der Zeit, wo sie noch so sehr gegen mich war, "sie heiratet wieder, du wirst sehen." Mehr als zehn bis fünfzehn Freier waren schon da, aber jetzt ist Ruhe eingekehrt, weil jedermann ihren entschiedenen Charakter kennt. Ja, einbilden können wir's uns, aber ausführen kann es nur der liebe Gott. Als mein Bruder an der Influenza erkrankte, sah ich in der Ignatius-Kirche bei der heiligen Wandlung, wie ein Engel etwas in den Kelch hineinlegte. Ich fragte den lieben Heiland, was dies zu bedeuten habe, und erfuhr, es sei das Opfer des Lebens meines Bruders, und es ging in Erfüllung, zwei Jahre später.

Als mein Beichtvater meiner Schwägerin gesagt hatte, er ließe sich nie mehr überführen, es sei nur Einbildung von mir oder der böse Feind, da beklagte sich meine Schwägerin mit Entschiedenheit, daß ich so manche Stunde mit diesem Leiden versäume, besonders in der Advents- und Fastenzeit, und wenn sie etwas an mir merkte, fing sie an zu toben, daß ich mir nicht mehr zu helfen wußte. Sie sagte, sie könne so etwas in ihrer Wirtschaft nicht brauchen, sie brauche solches dummes Zeug nicht zu dulden, wenn auch die Geistlichen nichts darauf gäben. Wie oft mußte ich die Worte von ihr hören: "Pack dich aus dem Haus, denn du verdienst nicht das Wasser, das du trinkst." Und doch war der Segen Gottes so sichtbar in der Familie, daß es, während es früher immer rückwärts ging, es nun beständig aufwärts ging.

Am 1. Freitag im Advent wurde mir gesagt, daß kein Priester an mein Bett kommen werde, und ich müsse fünf Wochen zubringen ohne die heilige Kommunion. Und so war es auch, denn ich war krank und konnte nicht in die Kirche. Alles Bitten war vergebens, und kein Priester kam an mein Krankenbett.

Am letzten Freitag im Advent sagte die Stimme: "Bis übers Jahr hin, bis es Weihnachten wird, werde ich deine Schwägerin und deinen Beichtvater überführen." In diesem Augenblick sah ich meine jüngste Nichte, damals sieben Jahre alt, ein liebliches, blühendes Mädchen, auf der Totenbahre liegen, ganz weiß gekleidet und mit Blumen bedeckt. Meine andere Nichte sah ich zum Altar treten mit einem sehr anständigen jungen Mann, um sich trauen zu lassen. Als ich mich nach meiner Schwägerin umschaute, sah ich sie nicht, und hörte die Worte: "Bei dieser Nichte wirst du bleiben."

Wenn ich im Laufe jenes Jahres an die Erfüllung dieser Verheißung dachte, mußte ich weinen, denn dieses Mädchen war mein und seiner Mutter Augapfel. Und wirklich: Zehn Tage vor Weihnachten kam sie aus der Schule und klagte über Kopfschmerzen. Der Arzt erklärte es für Influenza, und es war Hirnentzündung dabei, und drei Tage vor dem Weihnachtsfest wurde sie begraben. Nun war meine arme Schwägerin überführt, aber mit welchem Verlust. Sie stand das Jahr vorher an meinem Bett, als ich es ihr sagte, daß ich ihren Liebling so gesehen hätte. Als ich es aber meinem Beichtvater mitteilte, daß jetzt das eingetroffen, was ich letztes Jahr ihm gesagt, antwortete er mir: "Wenn man dem Esel ein Buch vorlegt, trifft er auch manchmal einen Buchstaben ,a' oder ,i'." Deshalb glaube ich ganz fest, daß der liebe Gott meinen Beichtvater zu sich nahm, weil er es nie zugegeben hätte, daß jemand ein Wort erfahre.

Vor sieben Jahren wurde ich einmal nach A. gerufen, weil man dort in der Familie meines Bruders ein neugeborenes Kind erwartete. Er hat eine Bäckerei und mehrere Dienstboten, da sollte ich den Laden versehen, bis seine Frau wieder gesund sei. Sie hätten es gar gerne gehabt, daß ich nicht so früh in die Kirche gegangen wäre, weil gerade um diese Zeit im Laden am meisten zu tun war. Ich wollte aber doch kommunizieren, und da mußte ich früh in die Kirche, denn sonst wurde keine Kommunion ausgeteilt. Ich war schon mehrere Wochen da, und das Kind war noch nicht zur Welt gekommen, und ich mußte oft hören, das viele Kommunizieren sei nicht gut, weil man wußte, daß ich deswegen so früh in die Kirche ging.

Einmal kam ich heim, da fielen mich beide an. Mein Bruder sagte: "Eben haben wir von dir gesprochen, du bist mir wirklich ein Rätsel. Du liefst von zu Haus weg und kümmerst dich gar nicht um dein späteres Schicksal. Du sorgst nicht für dein Fortkommen, ich glaub, du bist nicht recht gescheit." Dabei blickten sie beide mir prüfend in die Augen, um die Narrheit herauszulesen. Dies schmerzte mich sehr, denn ich wußte, daß ich um mein Glück kommen sollte, um die heilige Kommunion.

Weil ich nun dachte, sie könnten am Ende recht haben, so ging ich an demselben Tag noch fünf Stunden von dort in meine Heimat, um das Verlangen nach der heiligen Kommunion zu unterdrükken, weil ich meinte, ich könnte mich am End daran gewöhnen, denn in meiner Heimat war kein Priester. Als ich aber fünf Tage dort war, zog mich eine solche Gewalt wieder nach A., daß ich in der Nacht aufbrach und zurückging. Am andern Morgen bei der heiligen Kommunion belohnte mir der Herr mein Verlangen nach ihm und half mir alle Schwierigkeiten überwinden, wie sehr Er verlangt, daß wir ihn oft empfangen. Als ich von der Kommunionbank zurückgekehrt war, sagte eine Stimme in mir: "Geh hin und sage deiner Schwägerin, daß sie bald von ihren großen Beschwerden befreit werde. Sie werde einen kräftigen, gesunden Knaben gebären, den er aber bestimmt habe, dereinst Priester zu werden."

Und als ich den ganzen Tag zögerte und nichts sagen wollte, wurde ich am Abend, wo ich eine Muttergottes-Gnadenkirche besuchte, noch einmal dazu aufgefordert. Die liebe Muttergottes sagte: "Was hat dir mein Sohn aufgetragen? Warum befolgst du es nicht? Geh nur hin und sag es deiner Schwägerin."

Als ich heimkam, saß meine Schwägerin da und weinte. Sie hatte mein Gebetbüchlein in der Hand, in dem ein Brief meiner Klosterschwester lag, den sie eben gelesen hatte. Sie blickte mich an und sagte: "O glückliche Seelen, die ihr seid, du und Marie." Ich ging zu ihr hin und sagte, da die liebe Muttergottes sie selbst schon unterdessen umgestimmt hatte: "Sei zufrieden, auch dich hat der liebe Gott gerade so gern. Er läßt dir sagen, daß du bald entbunden wirst von einem gesunden, kräftigen Knaben, der aber einst Priester werden wird." Dies Kind kam am anderen Morgen zur Welt und ist jetzt acht Jahre alt.

Sein Vater erzählte mir an Ostern, daß er alle Freude an ihm habe, er sei in der Schule der fleißigste Schüler und brächte die besten Noten heim. Ein anderes Mal, als ich betete für meine Verwandten, wurde mir mitgeteilt, daß meine beiden Schwägerinnen in andern Umständen seien, aber daß die in A. sterben würde, wenn sie noch einmal gebären werde. Und es war so. Voriges Jahr brachte sie ein totes Kind zur Welt und starb bald darauf. Dieses Jahr (1896), als ich nach einem Besuch von A. zurückfuhr, weinte mein Bruder noch auf dem Bahnhof bei mir und sagte: "Hätte ich dir doch damals geglaubt, als du mir sagtest, ich solle mit meiner Frau ein jungfräuliches Leben führen, was hätte ich jetzt ein schönes Leben. Aber jetzt ist es geschehen."

Erwähnen will ich noch, was ich von meinem Vater erfuhr, weil ich daraus lernte, wie beharrlich man beten müsse: Mein Vater war schon dreizehn Jahre tot. Die Mutter und wir Kinder hatten immer große Angst, ob er wohl gerettet sei, weil er so dem Laster der Trunksucht ergeben war. Er erkrankte an Lungenentzündung und starb schnell, doch versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. Wir waren immer so ängstlich, ob er zur himmlischen Gnade gekommen sei. Die Mutter betete jeden Abend mit uns für den Vater. Auch im Sommer, bei der strengsten Feldarbeit, durften wir Kinder nicht eher schlafen gehen, bis wir mit ihr für den Vater den Rosenkranz gebetet hatten.

Wir Kinder wuchsen heran, und ich hatte unterdessen schon den Entschluß gefaßt, nicht in den Ehestand zu treten und mein Leben Gott zu weihen, als im Jahre 1873, mehrere Stunden von meiner Heimat entfernt, die erste Mission, die ich erlebte, abgehalten wurde. Ich war damals an 27 Jahre alt. Ich erbat mir von meiner Mutter die Erlaubnis, sie mitzumachen, und auch von meinem Beichtvater bekam ich Erlaubnis, während der Mission täglich die heilige Kommunion zu empfangen. Ich war voller Freude. Um ja meiner Mutter nicht lästig zu fallen, bat ich sie um 18 Kreuzer und einen Laib Brot. Ich hielt mit großer Innigkeit die Mission mit und weinte und betete unaufhörlich für meinen Vater. Ich hatte eine solche Gabe der Tränen in jener Zeit, daß ich täglich zwei Taschentücher durchnäßte. Obwohl ich bei Verwandten hätte übernachten undessen und trinken können, schlug ich dies alles aus, und lebte wirklich nur von Wasser und Brot, volle sechs Tage lang.

In der Nacht vor dem Schluß der Mission nahm ich mir vor, in der Kirche vor dem Allerheiligsten Sakrament zu bleiben, um die ganze Nacht zu beten und zu weinen. Ich verbarg mich in einem Stuhl. Es bemerkte mich auch niemand, und die Tür wurde verschlossen. Es war die Woche vor Allerheiligen und schon bitter kalt. Aber wie es mir scheint, verlangte der liebe Gott dies Opfer nicht von mir, weil Er nie mehr fordert, als die Kräfte reichen. Gegen 11.00 Uhr nachts hörte ich auf einmal Tritte kommen und die Schlüssel rasselten. Schnell schlüpfte ich wieder in meinen Winkel, aber zu meinem höchsten Leidwesen kamen die Leute gerade auf mich zu und stießen laute Schreie aus in der Meinung, es sei ein Gespenst und liefen der Kirchentür zu. Es war der Glöckner, der mit zwei Mädchen gekommen war, um noch einen Kranz an ein Bild zu hängen. Dieser faßte den Mut, noch einmal nachzusehen, und redete mich an. Ich sagte zur Ausrede, ich wolle niemand belästigen mit Übernachten und wolle deshalb in der Kirche bleiben. Der Mann sagte, es sei zu kalt, er werde mir schon für eine Logie besorgen. So mußte ich mit ihm eine längere Strecke durchs Dorf laufen, aber es war nirgends Platz.

Ich versetzte mich im Geist zur heiligen Familie nach Bethlehem, wo sie abgewiesen wurde, denn wie dort hieß es überall: "Nein, kein Platz hier!" Endlich erbarmte sich ein Mann und sagte: "Nun, wo meine andern Kinder sind, kann auch diese noch unterkommen. Komm nur." Ich trat in ein Kämmerchen, wo wir zu dritt auf einem Lager lagen. Ich konnte aber nicht schlafen. Um die Mitternachtsstunde sah ich auf einmal, als wenn eine Gestalt zur Tür hereinkäme und auf mich zu trete. Es war die liebe Muttergottes in einem weißen wallenden Gewand. Mit der rechten Hand machte Sie mir einen Zeigefinger, und ich erinnerte mich gleich, was Sie damit meinte, denn ich hatte ihr versprochen, jeden Abend den Rosenkranz vor dem Heiligsten Sakrament für meinen Vater zu beten, was ich an jenem Abend unterlassen hatte, weil ich dachte, ich könne es nachts tun, und fing deshalb gleich an zu weinen, weil ich verstand, was Sie meinte. Sie aber deutete mit der linken Hand in eine Entfernung. Ich schaute ihrer Hand nach, und schaute in eine weite Wildnis.

Später wurde mir zu wissen gegeben, was diese Wildnis bedeutete. Weil mein Vater nämlich gar zu gern in lustiger Gesellschaft sich aufhielt, und sein Geld im Jubel verpraßte, mußte er so viele Jahre lang in der Einsamkeit schmachten. In dieser Wildnis war nichts zu sehen als hie und da ein Dornenstrauch. Hinter einem solchen Dornensträuchlein sah ich meinen Vater ganz nackt bis an die Lenden. Seine Farbe war eine bläuliche Totenfarbe, und die ganze Haut war ein Flecken am anderen, der eine größer, der andere kleiner. Die Hände hatte er fest ineinander gefaltet, wie gezwängt, und war abgemagert wie ein Totengerippe, wenn die Haut noch darüber ist. Ich erkannte ihn nur noch an seinen Zügen und an seinem Lockenhaar. Er sah mich so bittend an, daß ich weinte bis in den Tag hinein.

Am Morgen fragte man mich, warum ich so geweint hätte, aber ich verriet nichts, sondern suchte in aller Frühe einen Priester auf. Diesem erzählte ich sofort meine Erscheinung. Er war sehr gerührt und sagte, das dürfe ich schon meiner Mutter sagen, und wir sollten für meinen Vater, der viel zu leiden haben müsse, etwas tun, besonders heilige Messen lesen lassen. Zum Schluß gab er mir als Priester die Versicherung, daß mir der liebe Heiland – wenn ich so fortfahre wie bisher – an einem Tag, wo die Gnaden recht reichlich flössen, auch zeigen werde, ob mein Vater erlöst sei oder nicht.

Wir ließen fünfundzwanzig bis dreißig heilige Messen lesen, und jedes Jahr hielt ich sehr strenge Fasten in der Allerseelenoktav bei Wasser und Brot, daß meine Kräfte ganz erschöpft waren, weil ich dabei streng arbeiten mußte. Trotz all der Tränen, die ich geweint, trotz all der Hitze der Feldarbeit, die ich ertrug, und ihm aufopferte, erfuhr ich nichts.

So mußte ich von der Mission an noch zwölf Jahre für ihn bitten, also fünfundzwanzig Jahre waren verflossen seit dem Tode meines Vaters, und nur einmal hatte ich in der Zwischenzeit einen Trost. Dies war vom 16. bis 18. Juli, wo der heilige Vater Pius IX. ein Jubiläum feierte und ein vollkommener Ablaß gewährt wurde. Ich ging in eine andere Kirche, um die heiligen Sakramente empfangen zu können. Eine sehr fromme Jungfrau schloß sich mir an und wir beteten und flehten bis ein Uhr nachmittags. Die Kirche war längst leer. Auf einmal sah ich vor mir zwei Gestalten: Die selige Maria Margareta Alacoque und die liebe Mutter Gottes, die vor dem lieben Heiland knieten, gerade so wie wir zwei. Die liebe Mutter Gottes sagte zu Ihrem Sohn: "Mein lieber Sohn, gewähre ihr doch die Bitte und zeige ihr ihren Vater." Der liebe Heiland saß auf einem gar wunderschönen Thron und schaute gar freundlich auf die beiden herab, und Er lächelte über die Bitte Seiner Mutter, und sagte, indem Er das Haupt schüttelte: "Die soll sich an ihre Sünden erinnern." Dabei aber sah ich im Hintergrund weit, weit hinten, vor mir meinen Vater, und das war für mich das Zeichen, daß ich noch viel beten müsse, bis er erlöst sei. Ich stand in der Mitte, vor mir die liebliche Erscheinung und weit, weit hinter mir meinen Vater. Dies war das Zeichen, daß ich ihn noch befreien könne, daß es aber noch lange dauern werde, bis er zur seligen Anschauung würde übergehen.

So vergingen weitere zwölf Jahre, und ich kam nach Mainz. Als ich die neun ersten Josefs-Mittwoche wieder mit großer Innigkeit abgehalten hatte, und an jedem meinen Vater empfahl, und den Herrn beständig daran erinnerte, daß das Wort des Priesters im Beichtstuhl Sein Wort sei, also Er mir das Versprechen gegeben habe, daß ich noch bei Lebzeiten erfahren werde, ob mein Vater erlöst sei, kniete ich am letzten Mittwoch lange, Stunde um Stunde, und weinte und flehte, bis es zehn Uhr war, und sagte: "Heute gehe ich nicht eher aus dieser Kapelle, bis ich erfahren habe, ob mein Vater erlöst ist. Gewähre mir doch die Gnade. Liebe Mutter, um Deiner Schmerzen willen, und du, heiliger Josef, um deiner Betrübnis willen und um all der Liebe willen, die dein göttlicher Pflegesohn dir erwiesen, müßt ihr mir diese Gnade gewähren, denn ich bin auch das Kind meines Vaters, und ich weiß, welche Peinen er erleidet. Ich gehe nicht von dieser Stelle, bis er befreit wird."

Ich opferte unaufhörlich das kostbare Blut und alle heiligen Messen und Kommunionen für ihn auf. Auf einmal sah ich meinen Vater auf mich zukommen, aber nicht mehr wie vor zwölf Jahren, abgemagert und bleifarben. Er war so schön, so jugendlich, so vollkommen am ganzen Körper und streckte mir die Arme entgegen, als wolle er mich umfassen. Nur an seinen Zügen und an seinem Lockenhaar konnte ich ihn wiedererkennen. Doch war seine Hautfarbe gelb, wie Wachs, auch fehlte ihm die Frische, und sein Blick war nicht ganz fröhlich, er hatte noch etwas Trauriges in seinem ganzen Wesen. Ich sagte dies meinem damaligen Beichtvater, so hätte ich meinen Vater gesehen. Er wies mich ganz derb ab und sagte, solche Dinge könne er nicht beurteilen. Ich war sehr unglücklich, und weinte die ganze Woche, weil ich dachte: "Wie kannst du arme Sünderin dir einbilden, du hättest eine Arme Seele befreit, wenn ein so frommer Priester und Ordensmann davon nichts weiß." Denn ich meinte, das könne jedem Menschen vorkommen.

Bei meiner nächsten Beichte sagte ich ihm, ich sei tief beschämt über die Worte, die er mir gesagt, und ich wisse nicht, ob ich noch weiter für den Vater beten solle, und jetzt erst erzählte ich ihm den Vorgang vor zwölf Jahren. Darauf sagte er mir: "Du brauchst nicht zu zweifeln, daß es solche Dinge gibt in unserer heiligen Kirche. Ich bin aber noch ein junger Priester und mir ist solches noch nicht vorgekommen, aber nachdem, wie du mir die Erscheinung beschreibst, mußt du annehmen, daß deinem Vater noch das Kleid der Glorie fehlt. Du mußt also noch beharrlich beten, und ich verspreche dir, die ganze Woche dieses Anliegen in meiner heiligen Messe auch vorzubringen."

So vergingen wieder acht Tage. Am ersten Sonntag ging ich früh in die Kirche und hörte alle sieben heiligen Messen, die an jenem Morgen gelesen wurden und betete unaufhörlich für meinen Vater. Nach der heiligen Kommunion rang ich mit dem lieben Heiland, und hielt ihn krampfhaft umfesselt. Damals hatte ich noch gar oft die große Gnade, Seine Nähe nicht nur zu fühlen, sondern Ihn auch zu schauen in sichtbarer Gestalt mit meinem geistigen Auge. Ich hielt Ihn so fest und sagte: "Ich laß Dich heute nicht gehen. Du mußt mir meinen Vater in den Himmel führen." Bei der letzten heiligen Messe fühlte ich einen solchen großen Schmerz in meiner Brust, ob von der übergroßen Anstrengung oder von einem geistigen Leiden, das ich für meinen Vater noch aushalten mußte. Als der Priester bei der heiligen Wandlung die Hostie emporhob, sah ich auf einmal auf der rechten Seite meinen Vater an den Altar treten, und so blieb er neben dem Priester stehen bis zur Kommunion. Als der Priester kommunizierte, sah ich meinen Vater in der heiligen Hostie, die der Priester empfing, verschmelzen. Die heilige Hostie und mein Vater waren verschwunden, und ich hatte eine solche überirdische Freude, ein solches Wonnegefühl, mit der Überzeugung, daß in diesem Moment mein Vater aufgenommen wurde in die himmlische Glorie, daß ich nicht daran zweifeln konnte.

Das ist mein Leben und einige Gnaden, die ich glaube, daß der liebe Gott sie in mir gewirkt hat, um mir zu zeigen, wie wenig ich getan, und wie vieles Er; wie wenig Er verlangt und wie viel Er gibt für das Wenige, das wir tun. Ich stelle alle Worte, die ich geschrieben, unter das Urteil derer, die dieses von mir verlangt haben. Finden sie nichts darin, das anderen Seelen nützen könnte, so werden sie diese Schrift vernichten.

Als ich heute frühmorgens nach der heiligen Kommunion meine Danksagung verrichtete, und ganz besonders dem Heiligen Geist für all die Gnaden dankte, und dem lieben Heiland, daß Er mich ganz besonders dem Heiligen Geist übergeben habe, um Ihn ganz besonders zu verehren und anzubeten, brachte ich Ihm neben anderen Danksagungen meine Schrift zum Opfer dar, und dankte Ihm für die liebevolle Leitung während des Schreibens – weil es mir oft vorkam, als stehe jemand neben mir und diktiere mir die Worte, denn ich brauchte gar nicht nachzudenken – und bat Ihn um Seinen Segen dafür.

Da hörte ich in meinem Innern die Worte: "Beunruhige dich jetzt nicht mehr und habe keine Angst, ob sie Anerkennung finde oder ob die Schrift verworfen werde. Ich sage dir, daß sie nicht verworfen wird, denn man wird nicht die Hand beachten, durch die die Gabe gereicht wird, sondern man wird auf Den schauen, von dem sie ausgeflossen. Sage N., es sei besser, wenn die Schrift zusammen gedruckt werde, denn bruchstückweise könne man den Geist, der daraus spricht, doch nicht so recht erkennen. Und fürchte dich nicht mehr, daß du Schaden leiden könntest, denn wenn Ich alle diejenigen retten will, die im Schifflein Petri sich befinden, auch wenn sie wenig darin tun, um wieviel mehr werde Ich diejenigen retten, die sich bemühen werden, daß dieses Schifflein sich erweitere in den Wogen der Welt, und daß es verschönert wird. Und dazu habe Ich nicht nur die Priester, Missionare und Ordensleute allein berufen, sondern alle, die Meiner Stimme folgen, und diese Meine Liebe und Erbarmung, die Ich ihnen zu erkennen gebe durch Meine Worte, auch auf andere zu übertragen suchen. Denn nicht nur im Anfang war es notwendig, daß Meine Kirche sich ausbreite auf Erden, sondern das wird so lange notwendig bleiben, wie die Welt steht. Und wenn die Welt es je bedurfte, daß die Erde sich erneuere, so war dies noch nie so notwendig wie in der jetzigen Zeit, wo selbst die Christen anfangen, ein neues Heidentum zu schaffen."

Nachtrag zum "Leben" von Barbara, ihren Vater betreffend: In derselben Zeit, als ich die Offenbarungen über meinen Vater erhielt, war ein Kaplan wegen einer Predigt, worin er Politisches vorgebracht haben soll, angezeigt worden, und man sprach im Dorf viel davon. In derselben Nacht, als ich die Offenbarung erhielt, sagte eine Stimme zu mir: "Sage nichts mehr von eurem Kaplan, denn es gibt Untersuchung und auch Arrest. Und was dir heute nacht vorgekommen ist, ist so gewiß wahr, wie daß es Gefängnisstrafen gibt." Wirklich kam der Kaplan einige Tage darauf ins Gefängnis.

Wie Jesus Lieschen Feiler mit Barbara Weigand zusammenführte: Seit 1888, dem Tode ihres verstorbenen Pfarrers, dem Lieschen Feiler achtzehn Jahre lang die Haushaltung führte, war Lieschen schon einige Jahre in der Stadt Mainz. Doch lebte sie einsam für sich, ohne mit jemanden in Verbindung treten zu wollen. Zuweilen sah sie Barbara Weigand in der Kirche, und sie dachte bei sich, wenn sie selbe die Stationen beten sah: Mit dieser Person möchtest du ganz gern zuweilen umgehen, denn sie scheint tieffromm zu sein.

Von Zeit zu Zeit traf sie beim Nachhausegehen aus der Kirche mit Barbara zusammen und sprach dann einige freundliche Worte mit ihr. Darauf lud eine bekannte reiche Frau Lieschen ein, ihr zu helfen, eine Kranke zu pflegen, weil Lieschen sich darauf sehr verstand. Lieschen ging auch hin. Nach einigen Tagen aber fühlte sie einen solchen inneren Drang, nach Mainz zurückzukehren, daß sie glaubte, nicht mehr leben zu können, wiewohl der Pfarrer des Ortes ihr bereitwilligst die tägliche heilige Kommunion angeboten hatte. Die Familie, die sie ungern verlor, wollte sie jedoch nicht ziehen lassen. Da ging Lieschen zu dem ihr befreundeten Herrn Pfarrer des Ortes und bat ihn, ihr doch beizustehen, daß man sie ziehen lasse, denn Lieschen fühlte sich heftig nach Mainz hingezogen, wußte jedoch gar nicht warum.

Derselbe kam noch an demselben Tag und beruhigte die Familie, so daß man in ihre beschleunigte Abreise einwilligte. Am andern Tag wurden die neun Josefs-Mittwoche angefangen in der Franziskaner-Kirche. Dort traf Lieschen nach der Andacht mit Barbara zusammen. Barbara bat sie, weil sie vom Herrn an Lieschen verwiesen worden war und ihr gesagt wurde, sie möge Lieschen um Beistand bitten, sie möge ihr zuweilen beistehen, wenn ihr Leiden an sie herantrete. In der Familie von Barbara hatte nämlich niemand Zeit für Barbara; vielmehr mußte Barbara im Gegenteil noch froh sein, wenn man ihr nicht allzusehr grollte, wenn sie mitten in der größten Arbeit sich losreißen mußte, um das Bett zu hüten, wenn das Leiden sich einstellte.

Barbara hatte um diese Zeit ihr Leiden alle Donnerstage und Freitage in der Fastenzeit. Schon das erste Mal (wahrscheinlich Anfang der Fasten 1893), wo Lieschen dem Leiden und der nachfolgenden Ekstase beiwohnte, erhielt Lieschen die Gnade, daß ihre verstorbene Schwester erlöst wurde, die im Jahre 1889 verstorben ist. Auch war ein verstorbener, mit Lieschen Feiler befreundeter Priester ihr in der Kapuziner-Kirche erschienen in großen Leiden, denn Lieschen betete fleißig für ihn und opferte täglich das kostbare Blut für ihn auf. Es ward Lieschen auch zugesagt, sie sollte noch eine heilige Messe für ihn bezahlen und eine heilige Kommunion für ihn opfern, aber in der Kirche, wo der Priester gewirkt. Das tat sie sofort und spornte noch viele an, in der heiligen Messe für ihn zur Kommunion zu gehen. Diese taten es bereitwilligst, und der Priester ward erlöst. Es wurde gleich darauf Barbara gezeigt, wie er in den Himmel einzog.

Auch ein anderer befreundeter Priester erschien Lieschen laut seufzend und stöhnend. Sie vernahm durch Barbara, daß sie noch eine Wallfahrt nach Walldürn für ihn machen sollte. Lieschen gedachte, barfuß hinzugehen. Der liebe Heiland aber sagte, das solle sie nicht tun. Sie solle auch nicht bei Wasser und Brot hingehen, wie sie beabsichtigte. Sie nahm sich deshalb Eßwaren mit wie alle andern, konnte aber während des ganzen Weges nichts genießen als Wasser und Milch, aber mit etwas Wein vermischt.

Das Blut stand ihr bereits in den Schuhen von dem Gehen. Auf einmal aber konnte sie nicht mehr weiter. Da entschloß sie sich, das Kreuz zu tragen, welches abwechselnd getragen wird, obwohl sie sich so krank fühlte, und sie trug es ein großes Stück weit und wurde sichtlich gestärkt, so daß sie, als sie in eine Kirche kamen, dort noch die Stationen halten konnte, während die anderen, die gesund waren, sagten, es sei ihnen unmöglich. In Großumstadt aber wurde sie wieder so schwach, daß sie nicht mehr weitergehen konnte. Da bat und flehte sie mit Inbrunst: "Wenn du, o lieber Jesus, mich jetzt nicht stärkst, so kann ich nicht mehr fort, ach hilf mir doch!"

Da auf einmal, sah sie eine wunderschöne Hand und einen Arm sich ihr entgegenstrecken, aber so entzückend, daß ihr Hören und Sehen verging. Zugleich fühlte sie sich gestärkt und vollkommen geheilt. Zuerst meinte sie, es sei die Seele, für die sie den Bußgang unternommen, aber dann erkannte sie, daß es der liebe Heiland selbst war. Als sie aufstand, war sie gesund und konnte wieder gehen. Beim Anblick der Kirche von Walldürn wurde ihre Seele von Freude überströmt. Gleich darauf sah Barbara, wie die Seele erlöst wurde.

Als Barbara in N. bei der Kranken war, kam eine Verwandte derselben eines Tages zum Kaffee. Auch Lieschen sollte teilnehmen, aber sie sagte, daß sie nichts genieße, weil es Fastenzeit sei. Die Dame aber sprach ihr sehr zu und sagte, daß das Fasten ungesund sei und wie sehr man sich damit ruiniere. "Sehen Sie", sagte sie, "ich esse jeden Mittag zum Kaffee zwei Butterbrote und schmiere auch noch Honig darauf. So wird man steinalt."

Als Lieschen vierzehn Tage später wieder nach Mainz zurückkehrte, dauerte es nur noch einige Tage, und es kam eine Arme Seele in der Kirche zu ihr mit schrecklich entstelltem und wehem Mund, mit lauter Blasen bedeckt. Tags zuvor klopfte sie an der Tür von ihr, machte Lärm am Tisch an einer Glasglocke und rief den Namen von Lieschen Feiler. Diese frug dann in der Ekstase an, wer denn die Seele sei, die sich bei ihr melde. Sie erhielt zur Antwort: "Das ist die Frau von N. Dieselbe weiß, daß Lieschen gern betet und will gebetet haben. Wirklich hörte Lieschen gleich darauf, daß jene Frau bereits gestorben sei. Damals hatte Barbara in der Fasten- und Adventszeit alle Donnerstage und Freitage die Ekstasen.

 

Wie der liebe Heiland Luise Hannappel mit Barbara Weigand zusammenführte

Nach dem Tod ihrer Mutter empfahl Luise dieselbe mit Vorliebe in das Gebet frommer Personen, um so durch andere zu ersetzen, was sie in ihrer Armseligkeit nicht selber fertig zu bringen glaubte, und fragte deshalb ihr Mädchen zuweilen, wer besonders andächtig bete. Das Dienstmädchen kam eines Tages und sagte:

"Ich weiß aber noch ein Mädchen, das sehr fromm ist, geben Sie der ein Melcherskreuz und lassen Sie für die Mutter beten." Denn wir glaubten annehmen zu dürfen, daß Mutter sich zweimal in der Nacht bei uns um Gebet gemeldet, einmal, indem sie mit ihrer Stimme den Namen des Mädchens rief, ein anderes Mal, indem sie Klagetöne von sich gab mit ihrer Stimme, wie im Leben dies geschah, nachdem wir lange darum gebeten, der liebe Gott möge uns wissen lassen, wie es mit ihr stehe.

Ich ließ mir deshalb das Mädchen kommen, und bat sie um Gebet. Dieselbe versprach es mir auch, ließ sich aber von ihren außergewöhnlichen Zuständen gar nichts anmerken. Daraufhin wurde die Schwägerin von Barbara sehr krank und Luise traf nach dem Gottesdienst mit Barbara beim Herausgehen zusammen, und da sie sah, daß Barbara weinte, fragte sie um den Grund. Dieselbe teilte ihr ihre Betrübnis mit, und Luise verschaffte ihr eine Arznei für die Schwägerin. Von da an war Luise immer froh, wenn sie Barbara in einer Kirche traf, denn die tiefe Frömmigkeit, mit der sie Barbara beten sah, gefiel ihr sehr wohl.

Endlich hörte sie, daß Barbara krank sei, und Luise ging hin, sie zu besuchen. Als sie vor die Tür kam, hörte sie reden und wollte wieder fortgehen in der Meinung, es sei ein anderer Besuch da, aber die beiden Dienstmädchen in der Küche sagten, es sei niemand darin wie Barbara, sie möge nur hineingehen. Luise ging dann endlich hinein, wiewohl sie keine Antwort erhielt auf das Klopfen, und fand Barbara in Ekstase mit gefalteten Händen und starren Augen im Bett liegend und laut mit unsichtbaren Wesen redend.

Durch die himmlischen Worte, die sie hörte, wurde sie sehr ergriffen und bis ins Mark erschüttert. Das dauerte noch fast eine Stunde. Luise sah wohl ein, daß dies etwas anderes als Krankheit sei und glaubte, das nicht für sich allein behalten zu dürfen. Sie ging sofort zu ihrem Beichtvater und erzählte ihm, was sie gesehen und gehört, und daß hier Gottes Finger sei, denn wenn so etwas möglich ist, sagte Luise, dann kann es hier möglich sein, da das Mädchen ja nichts sucht und alle im Hause nichts davon verstehen, und da Luise ganz unvermutet, von Gottes Hand herzugeführt, darauf kam.

Von da an unterhielt Luise den Verkehr mit Barbara und fragte, wann dieser Zustand eintrete und suchte hinzuzukommen. Der Beichtvater sagte auch: "Ich habe von jeher das Mädchen bewundert wegen ihrer tiefen Frömmigkeit, die ich oft von meinem Beichtstuhl aus beobachten konnte, besonders, wenn sie die Stationen betete. Möglich kann's sein. Jedoch muß man sehr vorsichtig sein." Luise teilte es noch einem anderen Priester mit, und dieser sagte, Luise müsse erst einmal auskundschaften, ob das Mädchen nichts Irdisches suche, keine Ehre, Geld oder Ansehen. Luise konnte von all dem nichts entdecken und teilte es dem Herrn mit. Dieser meinte, sie solle es einmal aufschreiben, damit man die Sache besser beurteilen könne, was Barbara in diesem Zustand sage, denn bisher hatte Luise nur einige Sätze von Wichtigkeit sich im Gedächtnis zu merken gesucht.

Nun fing Luise an niederzuschreiben, (1895 Ende), brachte aber anfangs nicht alles zu Papier, sondern ließ fast die Hälfte aus, bis sie sich nach und nach hineinschulte, zuerst mit Abkürzungen sich half, dann aber Stenographie erlernte, so daß sie jetzt (1897 Ende), Wort für Wort, wie es aus dem Munde von Barbara fließt, aufzeichnen kann, ohne etwas zu verändern oder auszulassen, indem sie mit dem Diktat gleichen Schritt hält.

gez. Barbara Weigand

Botschaften 1911

Fest des heiligen Josef am 19. März 1911

"Diese haben noch nicht erfahren, wie gut Ich bin und welcher Umschwung in einer Seele vor sich geht, wenn Ich ihr aus der dicksten Finsternis heraus plötzlich Meine Liebe zu verkosten gebe."

Barbara: Welcher Umschwung, wenn das Wehen eines anderen Geistes als der Geist der Finsternis eine Seele beleuchtet, habe ich heute am Feste des heiligen Josef erfahren. Könnte ich doch allen zurufen, die so hin- und herwanken, wie glücklich wir Kinder der katholischen Kirche sind. Und wenn meine geistlichen Vorgesetzten wüßten, mit welchem Widerwillen ich die Aufzeichnungen mache, würde keiner mehr mich des Hochmutes und der Einbildung bezichtigen. Derjenige, der es an sich erfährt, wird mich auch verstehen, denn was ich niederschreibe, wozu ich innerlich aufgefordert und gedrängt werde, ist die volle Überzeugung und Wahrheit: Der Herr will nur bestätigen durch ein ungelehrtes Weib, was Er Seiner Kirche zu lehren befohlen hat.

Als die Jungfrauen heute früh ihre Osterkommunion hielten, wurde ich einer großen Gnade gewürdigt. Es war, wie wenn ein Schleier von den Augen meines Geistes weggezogen werde, und ich erkannte, daß die, die hinzutraten zum Tische des Herrn, mit Ausnahme von zwei oder drei, im Stande der Gnade den Herrn empfingen. Rechter Hand vom Altare war bei der heiligen Messe der heilige Josef gegenwärtig, und als der Priester begann, die heilige Kommunion auszuteilen, ging er ihm voraus, und brachte hier und da noch etwas in Ordnung. Und wenn eine Jungfrau zurückkam von der Kommunionbank war sie durchleuchtet wie eine Sonne. Als ich vor dem Herrn meine Verwunderung und meine Freude, die so groß war, daß ich laut hätte aufjubeln mögen, ausdrückte, sagte der Herr:

Jesus: "Ich will dir zeigen, wie leer und hohl die Ausdrücke sind, die du hie und da hören kannst, wenn man nämlich die Begeisterung gottliebender Seelen als überschwengliche Gefühle hinzustellen sucht. Diese haben noch nicht erfahren, wie gut Ich bin und welcher Umschwung in einer Seele vor sich geht, wenn Ich ihr aus der dicksten Finsternis heraus plötzlich Meine Liebe zu verkosten gebe. Ich will dir heute zeigen, daß niemand, auch der Priester nicht, ängstlich sein soll, ob man würdig genug sei bei den vielen Sünden und Fehlern, die man begangen hat, doch so oft zu kommunizieren. Siehe alle, die du hier gereinigt zurücktreten siehst, sind lauter ganz gewöhnliche Christen, und doch scheinen sie dir Auserwählte zu sein, weil ihre Seelen so glänzend sind. Nur eines haben sie, und das verlange Ich: Guten Willen! Der Mensch, der guten Willen hat, dem will Ich alles ersetzen. Und jene Seelen, die sich ihr ganzes Leben nur mit dem Gedanken quälen, ob sie auch einmal gut gebeichtet, auch wenn sie vom Beichtvater zur Ruhe aufgefordert worden, sind vom Geiste der Hoffart besessen; sie wollen sich heilig sehen. Diese kommen nie zur Ruhe und werden nicht glücklich, was sie doch sein könnten.

Überall, wo der Mensch nicht aus verstockter Bosheit handelt, wo nur Unverstand und unverschuldete Unwissenheit die Ursache einer mangelhaften Vorbereitung ist, will Ich alles ersetzen. Nur guten Willen verlange Ich.

Sag es den Priestern, wie sehr Ich sie liebe, wie Ich alle ihre Mühe dereinst belohnen werde; denn nur die katholische Kirche enthält das auserwählte Volk. Sie ist das Israel im Neuen Testament. So wie Ich im Alten Testament die Hoffnung auf einen Erlöser nur in Israel verkörperte, indem Ich ihnen die Propheten gab, die fortdauernd diese Hoffnung lebendig hielten unter dem Volk Israel, so will Ich, daß im Neuen Bund der nun erschienene Erlöser fortlebe und so Mein Erlösungswerk fortgesetzt werde bis zum Jüngsten Tage der Welt.

Darum soll jeder Priester ein anderer Christus sein. Ihr Opferleben, verbunden mit dem Opferleben so vieler Seelen, die Mich noch lieben, sei es im Kloster oder in der Welt, sind die Ursache, daß der Untergang der Welt noch verzögert wird.

Die Leiden, die Verachtung und die Verfolgung von seiten der ungläubigen Welt sind für Meine Diener die Schätze, womit sie viele Seelen wieder in Meine Vaterarme zurückführen können. Dies ist aber auch das fortgesetzte Erlösungswerk. Durch ihre Liebe zu den unsterblichen Seelen und durch ihre Geduld bei all den Verfolgungen der gottlosen Welt doch fortfahren, den Menschen den Weg zum Himmel zu zeigen, ist das fortgesetzt ununterbrochene Erlösungswerk. Und die lebendige Person Jesu Christi lebt fort in der sündigen Menschheit.

Darum schmerzt es Mich sehr, daß Meine Diener immer noch zögern anzunehmen, was Ich mit dir rede. Wären alle vom lebendigen Geist durchdrungen, daß Ich bei euch bin, und daß Ich nur deswegen persönlich, nicht nur als Gott, sondern auch als Mensch, bei euch sein will, dann wären alle mit mehr Dankbarkeit gegen Mich erfüllt.

In jenen Zeiten, wie die eurige wieder ist, wo die Sünden der Menschen und die Bosheit der Hölle ein Dasein Gottes aus dem Gedächtnis der Menschen verwischen will, da will Ich als Mensch bei euch sein, da will Ich euer Bruder sein. Und wenn die Bosheit der Sünde Mich von neuem ans Kreuz schlägt, da suche Ich Mir unter Meinen leiblichen Geschwistern solche aus, die mit Mir leiden und fühlen müssen. Dies ist das fortgesetzte Erlösungswerk, das niemand verstehen will, auch Meine Diener nicht, und doch sind sie ganz allein die Berufenen, die Meine Werke verkörpern müssen. Ein anderer Christus soll der Priester sein. Dafür soll er in Meines Vaters Reich ewig mit Mir auf dem Thron sitzen und mit Mir die zwölf Stämme Israels richten. Fahre fort, das, was Ich mit dir rede, niederzuschreiben und ihnen zu übergeben. Sie sollen keine Macht der Welt fürchten, die Strafgerichte predigen, die Sünde geißeln und mit den Kleinen demütig auf Meine Hilfe warten. Viele laue Katholiken werden zum religiösen Eifer zurückkehren, wenn sie sehen, daß ihre Priester in tieflebendigem Glauben vorausgehen."

Barbara: Als ich den Herrn bat, mir nicht aufzutragen, es meinen Vorgesetzten mitzuteilen, weil ich immer krank werde, da ließ mich der Herr den Lohn sehen, der auf alle die wartet, die viel für Ihn getan und gelitten haben. Ich sah eine unabsehbare Schar reiner himmlischer Gestalten, dabei eine leibliche Schwester und eine fromme Lehrerin, die sich viele Mühe gab, die Schriften abzuschreiben. Die anderen kannte ich nicht. Es wurde mir mitgeteilt, daß so, wie wir katholischen Christen an den Festtagen der Heiligen Anteil nehmen dürften an den Freuden dieser unserer Brüder und Schwestern, weil wir eine Familie seien, auch diejenigen, die in ihrem Leben durch ein besonderes Werk, das der Herr durch sie befördert hat und wodurch andere Menschen zur Liebe Gottes angeeifert werden, jedesmal sich aufs neue miteinander erfreuen in der ewigen Glückseligkeit, sooft auf Erden eine Seele die Akte der Gottesliebe erweckt, die ihr aus den Schriften jener Seele bekannt geworden ist, durch die sie verfaßt und niedergeschrieben worden sind, auch wenn Jahrhunderte schon verflossen sind.

 

29. November 1911

Jesus: "Sage Meinen Dienerinnen, Sie sollen ohne Zögern alle ihre Kräfte einsetzen, um ihre Wirksamkeit zu erweitern und unsterbliche Seelen zu retten. Es sei besser, eine einzige Seele retten, als ein ganzes Leben in einer Zelle verbringen und bei Wasser und Brot fasten, denn die unsterblichen Seelen, die ohne diese Tätigkeit verlorengegangen wären, verherrlichen Mich alsdann durch die ganze Ewigkeit.

Es sei besser, wenn der junge Mann (der stottert) einen anderen Beruf ergriffe, weil er den Verdemütigungen nicht gewachsen ist, die seine körperlichen Gebrechen ihm bereiten.

Der Mann, der Selbstmord beging, sei zwar gerettet, aber nicht durch seine Verdienste, sondern durch ihr Gebet, und weil er eine Verwandte hätte im Kloster und Er versprochen hätte, daß bis ins vierte Glied niemand verlorenginge, aber weil er selbst schuld war, mußte noch das Flehen anderer uneigennütziger Seelen dazukommen und die Gebete seiner Angehörigen. Außerdem sei er gerettet durch die Gebete, die von uneigennützigen Seelen verrichtet werden, die jeden Tag rufen: "O Herz Jesu, gib uns Seelen", und diese Sterbenden Meinem Herzen durch Meine heilige Mutter aufbürden.

Durch das Schutzengelgebet (am Ende des Buches), worin es heißt: '... Trage meine Gebete in die Hände der lieben Mutter Gottes' und am Schluß '... und opfere sie dem himmlischen Vater auf für die Bekehrung der Sünder, besonders derer, die heute sterben...', werden die Seelen der Sterbenden in die Hände der lieben Mutter Gottes gelegt und deshalb kann Ich nicht anders, als den Seelen vieler Sterbenden einen Akt der Reue zu schenken durch die Fürbitte Meiner heiligen Mutter.

Durch seine Verdienste wäre dieser Mann nicht gerettet worden. Er ist deshalb auch so noch bei den Verdammten, damit die Gebete der Kirche und der frommen Seelen nicht zu ihm gelangen können, außer es würde sich eine gerechte Seele für ihn einsetzen, denn es ist doch auch Bosheit in ihm gewesen. Der letzte Akt war zwar die Verzweiflung, aber vorher hat er viel verschuldet und ist nur durch die Gebete anderer gerettet worden.

Sage Meinen Dienerinnen, sie sollten nicht säumen und in Amerika eine andere Niederlassung suchen. Ihr wißt oft nicht, woher es kommt, daß bei eintretenden Gefahren manchmal eine Wendung in einem ganzen Volk eintritt. Das Schicksal eines ganzen Volkes liegt oft in der Hand eines einzigen Gerechten, der sich mit seinen Gebeten dem Arm der göttlichen Gerechtigkeit so entgegenwirft und gleichsam den Zorn Gottes aufhält und Seinen Arm bindet, bis Sein Zorn entwaffnet ist, und wenn dann viele sich vereinigen und sich anschließen an das Gebet einer solchen Seele, wird oft ein ganzes Volk gerettet, und wenn in Deutschland viele sich dem Liebesbund anschließen und das ausführen, was Ich angegeben, so geschieht dies auch in Deutschland, und Deutschland wird gerettet sein."

 

22. Dezember 1911

"Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden."

Nach der heiligen Kommunion sagte der Herr:

Jesus: "Die Schrift (Flugblatt eines protestantischen Predigers), die Ich dir gestern abend in die Hand spielte, soll dir zeigen, warum Ich mit dir rede, warum Ich die Einführung der täglichen Kommunion verlangte, denn das ist der Liebesbund, den Ich mit Meinen treuen Kindern schließen will. Alle, die sich von diesem Band umschlingen lassen, bleiben ihrem heiligen Glauben treu, und sie sollen gerettet werden für eine glückselige Ewigkeit. Die übrigen werden, wenn auch nicht alle zum Abfall kommen von ihrer katholischen Kirche, doch wie ein Rohr hin- und herschwanken.

Beim Lesen der Broschüre hast du gesehen, wie wahr es ist, was Ich dir in den sechsundzwanzig Jahren mitgeteilt habe. Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden, anstatt des Papstes, der deutsche Kaiser die gesamte Kirche regieren.

Dies ist geplant von allen, die Mich als ihren Gott und Schöpfer aller Dinge nicht mehr anerkennen. Aus Haß gegen Mich haben sie sich verschworen, nicht eher zur Ruhe zu kommen, bis diese ihnen so verhaßte Kirche aus der Welt hinweggefegt sei, weil nur in dieser Kirche Mir noch die schuldige Ehre und Verherrlichung zukommt, das Ankämpfen gegen das Zentrum in den Reichstagswahlen, das Ausschalten alles Religiösen aus den Schulen, die laxe Moral, die bis ins letzte Dörfchen hinein zutreibende und immer mehr überhandnehmende Vergnügungssucht, alles das gehört von den Gotteshassern zu dem einzigen Plan, den sie sich gesetzt, und der von der Hölle ausgeht, um die vom Herrn gestiftete Kirche aus der Welt zu schaffen.

Ein Priester soll und muß zu Zeiten, wo der heiligen, katholischen Kirche Abfall droht, mit Mut und Entschlossenheit diejenigen Männer nachzuahmen suchen, welche die Abgefallenen so sehr hassen, wie einen heiligen Karl Borromäus, Ignatius, Canisius und überhaupt alle, die kämpften für die Kirche und ihre Rechte. Die Laien sollen treu zu ihren Priestern stehen durch Gebet, durch Opfer, Priester ausbilden helfen, und wie Ich dir immer sagte, feurige Männer aufstehen, die wie mit einem zweischneidigen Schwerte die Rechte der Kirche verteidigen.

Darum bitte deine Vorgesetzten, daß sie dir erlauben, an alle, die glauben, daß Ich mit dir rede, die Aufforderung ergehen lassen zu dürfen, jeden Tag den ganzen Psalter Mariens zu beten, bis die Reichstagswahlen ganz abgeschlossen seien. Dann vereinigt Sich Meine Mutter mit dem ganzen himmlischen Hof, um euch zu Hilfe zu eilen."

 

Fest des Evangelisten Johannes am 28. Dezember 1911

"Darum wisset, wenn die Welt gestraft wird, ist niemand schuld als Meine Auserwählten, die Kinder der katholischen Kirche."

Jesus: "Die Unterredungen, wie sie aufgezeichnet sind, haben einen wichtigen Grund und gehen die ganze Kirche an. Es muß bestätigt werden, daß Gottes Geist in diesen Schriften weht, denn in denselben werden die Schäden gekennzeichnet, die entfernt werden müssen, wenn Meine Kirche wieder aufblühen und gedeihen soll in ihrer ganzen äußeren und inneren Schönheit.

Einer der Hauptschäden ist, daß der tieflebendige Glaube und der Verkehr einer Seele mit Gott so sehr bekämpft wird. Nicht der Haß der Feinde der katholischen Kirche hat die traurigen Zustände, wie sie jetzt sind, heraufbeschworen, sondern die Kinder der Kirche selbst. Ich habe den Menschen erschaffen nach Meinem Ebenbild, und weil Ich Mein Bild in ihm sehe, liebe Ich ihn auch wie Mich Selbst. Er soll die ganze Ewigkeit sich mit Mir freuen. Und als die Sünde diese Ebenbildlichkeit zerstörte, mußte er gestraft werden, und das wird geschehen, solange die Schöpfung existiert. Seit Erschaffung der Welt hat sich Mein Auge gelabt an jenen, die Mir treu dienten und den tieflebendigen Glauben an Meine Verheißungen bewahrten. Im Alten Bunde war dies das israelitische Volk, im Neuen Bunde ist es Meine katholische Kirche.

Wann aber wurde im Alten Bunde die Welt gestraft? Nicht, wenn die Heiden Mich erzürnten oder eine andere religiöse Genossenschaft, sondern nur dann, wenn das auserwählte Volk liebäugelte mit jenen, die Mich haßten und nicht anerkannten. So ist es auch im Neuen Bunde noch viel schmerzlicher für den Schöpfer, denn der Neue Bund sieht nicht nur alle Verheißungen erfüllt und hat den Erlöser nicht nur erhalten, sondern Er ist in Seiner von Ihm gestifteten Kirche und bleibt bei ihr. Darum wisset, wenn die Welt gestraft wird, ist niemand schuld als Meine Auserwählten, die Kinder der katholischen Kirche. Solange das laue, fahle Leben geführt wird, solange ein Nachgeben von seiten der Führer nicht ganz ausgeschaltet wird, wird es nicht besser. Und wenn in Deutschland die katholische Kirche so geknechtet wird, ist sie selbst ganz allein schuld durch ihre Nachgiebigkeit. Nicht mehr nachgeben denjenigen, die sie bedrücken, sondern sagen: 'Haben die Söhne der Katholiken nicht das Deutsche Reich erkämpfen müssen wie die Söhne anderer Konfessionen?'

Und sollten alle von Meiner Kirche abfallen, wie es war zu Zeit des Noe, wo Ich die Welt so schrecklich strafen mußte, so werde Ich mit den wenigen, die Mir treu dienen, die Kirche wieder zu neuer Blüte bringen. Und wenn die ganze Macht des Deutschen Reiches sich verschworen hat, die katholische Kirche zu vernichten, so erhebt Proteste über Proteste bei den Vertretern des Reiches und sagt ihnen, daß mit dem Sturz der Altäre der katholischen Kirche auch die Throne der Könige stürzen werden. Wenn es dazu kommen sollte, daß die Feinde im Reichstag die Oberhand gewinnen, dann müssen sich die Bischöfe vereinigen im Namen der deutschen Katholiken und sich als treue Staatsbürger, auf die Gerechtigkeit berufend, sich einsetzen für die treuen, katholischen Staatsbürger und gleiche Rechte verlangen."

 

Botschaften 1912

21. Januar 1912

"Ich lasse die Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das Häuflein der wahren Katholiken wird so klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob es überhaupt noch Katholiken gibt auf der Welt."

Jesus: "Siehe, auf der ganzen Welt, von Süd bis Nord und von Ost bis West, werde Ich hinausgejagt aus den Herzen Meiner Kinder. Ein Fremdling bin Ich geworden. Wo soll Ich Mir eine Zufluchtsstätte suchen?

Sage es allen treuen Liebesbundmitgliedern, daß Ich ein Fremdling geworden bin und daß sie Mich aufnehmen, wenn Ich anpoche an ihren Herzen. Am christlichen Volk, das Mir entfremdet wird, kann Ich Mich nicht mehr halten. Ich kann Mich nur noch an einzelne Seelen halten, die hie und da zerstreut sind. Meine Kirche hat jetzt eine harte Zeit durchzumachen. Die Welt wird sehr geläutert und gesiebt. Die Kirche wird bedrängt von allen Himmelsgegenden. Ihr müßt gerade alles kommen lassen, was kommt. Ich lasse die Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das Häuflein der wahren Katholiken wird so klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob es überhaupt noch Katholiken gibt auf der Welt.

Dann steht ein Mann auf, sammelt die einzelnen Guten, die glauben, daß Ich doch alles vorausgesagt habe und treu geblieben sind. Denn alle, die das nicht glauben können, werden von dem Strom mit fortgerissen. Dann tritt ein Mann auf, läßt mächtig seine Stimme erschallen, holt das Werk hervor, sammelt die Mitglieder und der Liebesbund wird bestätigt und das Christentum wird aufgebaut und erneuert."

 

Fest des hl. Ignatius am 4. Februar 1912

"Die Kinder der heiligen katholischen Kirche werden kaum mehr zu unterscheiden sein von anderen: Juden, Heiden und Irrgläubigen."

Barbara: Schon am Vorabend hatte ich eine außergewöhnliche Freude ohne jede andere Ursache als die: Ich fühlte, daß wir zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, und daß das Patroziniumsfest das Familienfest einer Pfarrgemeinde ist. Heute aber war der Himmel so freigebig, daß ich nicht mehr recht unterscheiden konnte, ob ich armes Würmlein noch auf Erden oder beigezählt sei den glückseligen Himmelsbürgern. Nur der Unterschied findet statt zwischen früher und jetzt: Früher nahm das Gefühl großen Anteil, so daß das, was ich in der Beschauung erkannte, auch das Gefühl und alle Sinne des Leibes in Mitleidenschaft gezogen hatte, während jetzt der Geist sich erhebt, in Gott ruht, mit Ihm oder einem anderen Seiner Diener redet und dabei ganz Herr meiner Sinne und des Gefühls bleibt. Nur muß ich, wenn die Seele eingeht in jene höhere Gebetsweise, in der Gott, der Herr, Sich ihr naht, aufhören, mit der Gemeinde weiter mitzusingen oder mitzubeten, mit anderen Worten, ich muß die dargebotene Gnade respektieren.

Heute erklärte mir der Herr, was Er mir am Feste der Heiligen Familie zeigte und mitteilte. Es war auch nach der heiligen Kommunion in meiner Pfarrkirche, als ich den Herrn wie ein Flüchtling geängstigt und ach so hilfesuchend auf mich zueilen sah.

Barbara: "Herr, was ist Dein Begehren? Möchtest Du mir eine Mitteilung machen? Mein Herz ist bereit, komme nur!" Dicht drängte Sich der Herr an mich und sagte:

Jesus: "Laß Mich ein in die Wohnung deines Herzens, überall werde Ich vertrieben. In Meinem Eigentum werde Ich verjagt und hinausgestoßen. In der ganzen Welt will die Bosheit Meine Kirche jetzt vernichten, darum dieses Ringen und Kämpfen gegen sie. Ja, die Zeit ist gekommen, wie Ich sie in den Schriften kennzeichnete, wo Meine Kirche geläutert und gesiebt wird. Niemand wird dem Kampf entrinnen können. Weil die Hölle wähnt, ihr Reich jetzt auf Erden aufrichten zu können, so stachelt sie ihre Helfershelfer von Nord bis Süd, von Ost bis West auf. Überall der gleiche Kampf gegen Meine heilige Braut, die heilige katholische Kirche. Und weil der Unglaube und die Gottlosigkeit so große Fortschritte machen, ekelt Mich die ganze Menschheit an, und Ich überlasse sie den Gelüsten ihres Fleisches. Aber der rächende Zorn Meines Vaters wird die Menschheit züchtigen, die Kinder der heiligen katholischen Kirche werden kaum mehr zu unterscheiden sein von anderen: Juden, Heiden und Irrgläubigen. Dann aber, wenn die Menschheit zermalmt sein wird unter den Schlägen des Zornes Gottes, werde Ich einen Mann erwecken, der die verstaubten Bücher hervorholen wird und der Welt sagen: 'Tretet ein in den Liebesbund!' Und der Liebesbund wird bestätigt, und durch seine Mitglieder die Kirche zu neuem Leben geweckt und erneuert werden."

Heute, am Fest des heiligen Ignatius, wurde mir gezeigt, welches Glück wir Kinder der heiligen katholischen Kirche besitzen in der Lehre von der Gemeinschaft der Heiligen! So wie in der Familie der Vater die Pflicht hat, zu wachen über die ihm anvertrauten Glieder der Familie, der Pfarrer oder Seelsorger in seiner Gemeinde, so habe der erwählte Kirchenpatron zu wachen über den ihm zugeteilten Kirchensprengel, und die Ehre, die ihm erwiesen werde auf Erde, werde im Himmel erwidert. Alle, die aus dieser Pfarrei schon gestorben seien, feierten im Himmel dieses Fest mit. Und der Herr ließ meine Seele dieses Schauspiel auch sehen und mitkosten.

Dann aber erklärte der Herr, was Er mir mitteilte am Fest der Heiligen Familie:

Jesus: "Nicht in weiter Ferne liegt der Kampf, den die Hölle führt mit den Seelen der Menschen. Dieser Kampf ist jetzt in eurer Mitte. Mehr Menschenleben, als die blutigsten Revolutionen fordern, werden in diesem Kampf Satan unsterbliche Seelen geopfert. Alles, was in deinen Schriften dir diktiert wurde, deutet auf diese Zeit hin, in der ihr jetzt steht. Die Waffen, womit Satan seine Helfershelfer inspirierte, sind: Daß die Regierung alles erlaubt, was die guten Sitten untergräbt. Sie sorgt, daß nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Lande, ja, bis in das letzte Gebirgsdörfchen Vergnügungs-Erholungsheime sollen errichtet werden, baut Eisenbahnen in die entlegensten Gegenden. Aber gerade diese Fürsorge um zeitliche Bequemlichkeiten benutzen Satan und seine Helfershelfer, die Menschen zu verweichlichen, und durch die Sucht nach Sinnlichkeit und Vergnügen versumpft das ganze Menschengeschlecht. Und weil die katholische Kirche die Trägerin aller sittlichen Größe ist und nicht nur in ihren Lehren dem modernen Weltgeist entgegentreten muß, sondern auch durch ihre Helden, die lieben Heiligen, diese moralisch ganz versumpfte Weltanschauung verdammen muß, falls sie nicht mit dieser Welt zugrunde gehen will, darum jetzt in der ganzen Welt ein Aufschrei: Nieder mit der katholischen Kirche! Darum lasse durch deinen Beichtvater noch einmal dem Bischof von Mainz sagen: Ich verlange die Bestätigung des Liebesbundes.

Die Statuten, die Ich Selbst dir diktiert habe, verbieten die überhandnehmende Vergnügungssucht. Wartet nicht, bis Mein himmlischer Vater Seinen Zorn ausgelassen hat über die Völker. Durch das treue, mutige Bekenntnis guter Christen, die den Spott und Hohn ihrer Mitmenschen nicht scheuen, wird der Zorn Gottes besänftigt. Nicht in Nachgiebigkeit mit diesem Geist wird die Welt zu ihrem wahren Ziel zurückgeführt. Am Ende der Welt wird man einsehen, daß durch Theater, Konzerte, Familienabende nicht eine einzige Seele gerettet worden ist."

 

Brief Barbara an den Hochw. Herrn Dekan

"Hochwürdigster Herr Dekan! Wollen Hochwürden diese Zeilen Seinen Bischöflichen Gnaden übergeben. Ich möchte auch den hohen Herrn erinnern an den Brief, den ich im Jahre 1908 von Lourdes aus an ihn geschrieben habe. In jenem Brief mußte ich dem Hochw. Herrn Bischof verkünden, daß Deutschland dasselbe Schicksal erfahren werde wie Frankreich und andere Länder. Und ein Brief, den mein Neffe, der als Theologe an der Universität Würzburg nach der Reichstagswahl an seinen Vater schrieb, zeigt genug, daß wir mit offenen Armen diesem traurigen Schicksal entgegengehen. Der Geist des verstorbenen Prof. Schell trägt böse Früchte in dieser früher so gläubigen und tiefreligiösen Bischofsstadt. gez. Barbara Weigand."

 

5. Februar 1912

Arme Seele: "Sage doch meinen älteren Kindern, ich danke ihnen, daß alles im Guten auseinandergegangen ist und sie deine Worte befolgt haben, und ich lasse bitten, sie sollten doch Frieden und Einigkeit untereinander halten. In der Ewigkeit sieht man erst ein, wie armselig das Leben ist, wenn man nur für das zeitliche Interesse sorgen will.

Wie wäre es so gut, wenn in jeder Familie eine Jungfrau stünde, die das Bindemittel ist zwischen den verheirateten Geschwistern. Und weil das in meiner Familie nicht der Fall ist, so müssen sie, jedes eins für das andere sorgen und nicht allein das Zeitliche im Auge haben. Deshalb habe ich das Fegefeuer gehabt, weil die verheirateten Geschwister sich zeitlich nur recht vorwärtsbringen wollen und die anderen Verwandten wie Fremde betrachten, das ist nicht christliche Nächstenliebe, die Gott verlangt. Eins soll dem anderen in der Familie helfen, wenn sie arm und in Not sind. Das Bindemittel war bei uns K. Dem habe ich es zu verdanken, daß wir in Frieden auseinandergekommen sind.

Ich kann nicht sagen, wie das die Seele fördert in der Ewigkeit, wenn man zusammenhaltend eins für das andere betet. Das gemeinsame Gebet kommt alles der einen Seele zugute, wenn die Leute auch nicht daran denken. Aber weil ich aus der Mitgliedschaft heraus gestorben bin, habe ich daraus am meisten Trost bekommen durch die Wallfahrten, sogar die Verdienste kommen einem schon zugute, welche die Lebenden noch verrichten. Das bringt einem so sehr viel Trost.

Fürchtet euch nicht so sehr vor der Sterbestunde. Es ist ja eine furchtbare Angst, wenn man vor dem Endurteil steht. All die Ängste und Gewissensqualen vom ganzen Leben zusammengenommen sind nichts im Vergleich zu der Ängstlichkeit, ob man besteht. Aber die Angst kann man so mildern, wenn man fortwährend hinblickt und sich vereinigt mit dem Tode Jesu am Kreuz. Ich habe mich fortwährend vereinigt mit dem sterbenden Heiland am Kreuz, das nimmt einem die Angst sehr viel ab."

 

17. Februar 1912

Barbara: Ein eineinhalbjähriges Kind meines Neffen in Rück hatte sich gestern Mittag durch kochendes Wasser verbrüht und starb. In der Nacht auf Samstag hatte ich einen sonderbaren Traum:

Ich war in der Küche meines Neffen in Rück. Da waren viele Menschen und unter ihnen auch meine verstorbene Schwägerin Anna. Ich wußte, daß sie schon drei Jahre tot ist und war sehr erstaunt, sie hier zu sehen. Als ich sie nun fragen wollte, was sie hier wolle, schaute sie mich an und erschrak sehr, denn ihr ganzes Gesicht war wie eine große Brandwunde. Sie redete nicht, und ich erwachte und ängstigte mich sehr.

Heute in der heiligen Kommunion hörte ich, was dieser Traum bedeutete. Vom Himmel aus sah Anna (†) das leidende Kind und das Mitleid trieb sie an, mich darauf vorzubereiten. Die Himmelsbewohner sind dankbarer als die Menschen, und weil ihre Kinder in dem Hause meines Neffen von Jugend auf so oft und so gerne weilten, wollten sie ihre Anteilnahme zeigen. Als ich kommunizierte, stand eine kleine von Lichtglanz umflossene Gestalt vor mir und sagte:

Kind (†): "Der liebe Gott schickt mich, weil du gestern abend so sehr verlangtest, mich zu sehen, wenn auch nur im Traum. Sage meinen Eltern, daß sie um mich nicht weinen sollen, denn ich bin überglücklich. Ich starb nicht nur in der Taufunschuld, wie viele andere Kinder, sondern weil mein Tod ein so schmerzlich und gewaltsamer war, bin ich im Himmel den heiligen Märtyrern beigezählt und mein Platz ist bei den Seraphim. Sage meinen Eltern, daß sie, anstatt um mich zu weinen, alle Tage Gott danken sollen für mein Glück."

Barbara: "Liebes Kind, hast du auch schon deine Großeltern im Himmel gesehen?"

Kind (†): "Ja, beide hatten eine große Freude, und die Kinder der ganzen Verwandtschaft holten mich ab."

Barbara: "Was tust du denn Tag und Nacht im Himmel? Du sprichst wie ein erwachsener Mann und warst doch noch ein kleines Kind, als du starbst?"

Kind (†): "Tante, im Himmel gibt es keine Nacht, da ist ewiger Tag, ein ewiges Jubilieren, ewig sich an Gott erfreuen. Klein als Kind ging ich in den Himmel ein, aber der Geist des Kindes ist derselbe wie bei einem erwachsenen Menschen. Nur die drei Seelenkräfte sind es, die im Kinde schwächer sind als beim Erwachsenen, weil diese von Gott gegeben sind als Hilfsmittel nicht nur für den Geist, sondern auch für den Leib, weil auch der Leib einmal bestimmt ist, Anteil zu nehmen an der ewigen Herrlichkeit. Auch er soll an der Ähnlichkeit mit Gott teilnehmen wie der Geist des Menschen."

Barbara: "Hast du keine Angst um deine Geschwisterchen, daß sie dieses Glückes beraubt werden könnten, da doch jetzt alle Menschen, besonders die Kinder, in so großen Gefahren aufwachsen müssen?" Diese Worte verstand das liebe Kind nicht. Es staunte, daß so große Gefahren auf die Kinder lauern sollten und sagte:

Kind (†): "Weißt du, liebe Tante, ich kann dir nur sagen, daß es im Himmel immer Tag ist. Ich weiß nichts von Angst, weder für mich noch für andere."

Barbara: "Du nimmst doch teil an den Eigenschaften Gottes, siehst darum doch auf das Treiben der bösen Menschen, und daß der liebe Gott, den du so gern hast, durch die Sünden auf Erden so sehr beleidigt und erzürnt wird. Macht euch dies nicht traurig und betrübt?"

Kind (†): "Nein, liebe Tante, Kinder, die in der Taufunschuld sterben, haben vom lieben Gott den Vorzug, daß sie allem enthoben sind, was ihre Freude betrüben könnte. Solche aber, die Gott beleidigt haben und schuld sind, daß Er von anderen immerfort noch beleidigt wird, werden, sooft eine Sünde begangen wird auf Erden, von ihren Kindern oder sonst ihnen anvertrauten Seelen, in ihrer Freude gestört. Ein dunkler Schatten fällt auf sie. Darum freue dich, liebe Tante, auf deinen Tod. So wie die Beleidigungen Gottes dunkle, trübende Schatten auf die Seelen werfen in der Ewigkeit, die durch böses Beispiel oder leichtsinnige Erziehung an dieser Beleidigung Gottes schuld tragen, so wirst du und alle, die sich mit dir vereinigen, daß der liebe Gott von vielen Menschen mehr geliebt und verherrlicht wird, jedesmal eine neue Freude erleben und eure Glorie im Himmel wird vermehrt, sooft in dem Gotteshaus, das durch eure Mitwirkung erbaut, eine heilige Messe gelesen oder ein Akt der Gottesliebe mehr erweckt wird, und sooft ein Mensch in deinen Schriften liest und an die Güte Gottes in neuem Glauben angeregt wird.

Nicht nur deine Blutsverwandten werden dich mit dem Herrn abholen, sondern auch die, die an deinen Schriften sich erbaut und zu neuer Gottesliebe sich aufgerafft haben und in den Himmel gekommen sind."

 

Fastnachtdienstag am 20. Februar 1912

"Meine Kirche muß den Menschen wieder ein Paradies werden."

Barbara: Schon lange Zeit bleibt der Trost aus, und es fiel mir sehr auf, daß gerade die Tage, wo Gott so schrecklich beleidigt wird, in mir eine Wendung eingetreten war. Aber so auffallend wie heute beim Großen Gebet im Dom ließ der Herr mich Seine Liebe in den letzten zwei Tagen nicht kosten. Als der Herr Sich nun würdigte, mich Seine Nähe ganz fühlbar kosten zu lassen, wandte ich mich an Ihn mit der Bitte: "Ach, Herr, Du wirst doch in diesen Tagen von so vielen schrecklich beleidigt und gekränkt und doch scheint es mir, Du seiest sehr getröstet. Woher nur diese auffallende Freude? Ich fühle sie mit Dir und bin sehr erstaunt."

Jesus: "Nicht wahr, du denkst, es ginge Mir auch wie den Menschen. Ich sei daran gewöhnt und wisse nichts anderes mehr? Dem ist aber nicht so. O wie schmerzt Mich der Undank und die Treulosigkeit der Menschen. Aber hier (dabei deutete der Herr auf die kleine Schar Beter, die da knieten), diese sind es, die Mich alles vergessen machen. Nur die kleine, treue Schar, die auch verzichten können auf ein erlaubtes Vergnügen (denn die dummen Streiche der Weltkinder mit ansehen, ist noch keine Sünde), aber auch dieses erlauben sie sich nicht und kommen hierher, um Mich durch ihre Gegenwart zu trösten. Darum sage ihnen, daß sie der Sauerteig sein werden, der alles durchsäuern wird.

Meine Kirche muß den Menschen wieder ein Paradies werden. Dafür ist sie von Mir gestiftet. Als Wir den Himmel erschufen, schmückten Wir ihn aus mit vielen Uns ähnlichen Geistern, an denen Wir Unsere Liebe vervielfältigen wollten. Aber noch mehr wollte Gott der Vater tun, um Seine Liebe zu vervielfältigen. Er schuf noch einen zweiten Himmel, das irdische Paradies. Und als die Sünde Ihm diese Freude zerstörte, sandte Er Seinen Sohn, der Ihm Seinen Lustgarten wieder aufbauen und herrichten sollte. Dies tat Sein Sohn! Er ist und bleibt in diesem Lustgarten Seines Vaters, solange die Welt steht. Es ist Seine heilige, katholische Kirche. Und je mehr die Bosheit der Hölle bemüht ist, diesen zweiten Himmel an sich zu reißen und den Menschen, der doch nur zu Meiner Ehre und zu Meiner Freude erschaffen ist, zu verderben, um so freigebiger muß Ich dann sein gegen das Geschöpf, das nicht so vollkommen erschaffen ist wie die Engel, die Tag und Nacht tun, was ihr in diesen Tagen tut.

So wie eure Zeit dem Heidentum zu vergleichen ist an Gottlosigkeit, Sünden und Laster, so bin Ich aber auch gleichsam genötigt, um Meine Verheißungen erfüllen zu können, Meine treuen Kinder zu schützen und zu entschädigen. Darum verlange Ich, wo solche Zeiten vorhanden sind, jetzt die Einführung des Liebesbundes. Ein Band, das Ich Selbst bin, soll sie alle umschlingen. Diese sind es, die aber auch überaus gesättigt werden und getränkt durch Meine Liebe, so daß sie nicht die leeren Freuden der Welt brauchen."

Barbara: "O wie frohlockte meine Seele. Ich fühlte die Wahrheit dieser Worte und sagte: O Herr, kann der Himmel, wo Du wohnst, noch größere Freuden bieten, als ich in diesen Stunden habe, gestern und heute?"

Jesus: "Du hast recht. Aber jene sind vollkommener Art, auch sind jene keinem Verlust preisgegeben."

Barbara: Nun wurde wie ein Schleier gelüftet und ich schaute die Glücklichen, die keinen Verlust mehr zu fürchten brauchen. O welche Glückseligkeit! Ich durfte nur einen kleinen Teil sehen und bei diesem Frl. N., aber so herrlich wie eine Königin. Meine Seele eilte auf sie zu und wir jubilierten in heiliger Freude. Ich fragte, warum sie noch gar kein Wort mit mir gesprochen, da ich sie doch schon öfters gesehen?

Frl. N. (†): "Das war eine Strafe dafür, weil ich auf meinem Todesbette einer Versuchung Satans nachgab, der mir zuflüsterte: 'Alles ist Täuschung, was du vom Liebesbund erwartest. Siehe, du stirbst mitten in der Arbeit für Ihn.' Und ich hätte doch noch gerne gelebt. Aber nun ist dieser kleine Fehler ausgelöscht. O wie glücklich!

Freuet euch, ihr alle, die ihr vom Liebesbund wisset, denn der Himmel hat auf Erden durch den Liebesbund einen großen Zuwachs von Freude und Frieden erhalten. Der Liebesbund tut auf Erden, was die Himmelsbewohner im Himmel tun. Geht zusammen und ermuntert euch. Ihr habt ja dasselbe Glück wie wir, im Tabernakel. O wie freuen wir uns, wenn eines von den Unsrigen hier ankommt. Sogar deine leiblichen Blutsverwandten haben ihren Anteil an der Freude, die durch dich so vielen ein Ansporn wird, Gott mehr zu lieben."

Barbara: "Kennst du auch den kleinen Märtyrer, mein Neffenkind?"

Frl. N. (†): "O ja! Ich sage dir, wir kennen uns. Eine besondere Freude, die nur diejenigen verstehen, die auch um den Liebesbund wissen, durchglüht diese Seligen."

Barbara: "Hast du schon F. v. S. gesehen?"

Frl. N. (†): "O ja, o wie freuten wir uns, aber beisammen sind wir nicht. Sie ist bei den heiligen Frauen. Sage mir für Pater F. einen herzlichen Gruß. Ich ließ ihm von hier aus meinen Dank aussprechen. Die Jahre, wo er als Beichtvater mich geleitet, gehören zu den glücklichsten meines Lebens. Er möge doch fortfahren mit der Ausbreitung des Liebesbundes, denn das katholische Volk kann nur noch gerettet werden, wenn ein tieflebendiger Glaube Priester und Volk wieder beseelt."

Barbara: O wie sprach sie so begeistert von der heiligen Freude, die nur allein das wahre Glück der Menschen untereinander sei und einzig und allein unser Anteil sei durch die ganze Ewigkeit.

Frl. N. (†) : "Grüße mir alle Liebesbundmitglieder, besonders die in Aachen. Sie sollen doch machen, daß das Band bleibt und sie so einig bleiben, wie wir im Himmel. Der Tabernakel ist euer Himmel. Dort wohnt Derselbe, von dem alle Freude ausgeht."

Barbara: "du auch schon Frau M. (Liebesbundmitglied) gesehen, die sich zwar angeschlossen hatte, jedoch sich sonst nicht beteiligte?"

Frl. N. (†) : "Nein, wisse, daß die Freude nur bei denen so überströmend ist, die auch an dem Werk beteiligt waren und mitgearbeitet haben, daß es sich ausbreite."

 

13./16. März 1912

Barbara: In der letzten Woche hatten wir viel zu leiden durch viele verleumderische Reden von Damen. Deshalb wollte der Herr uns trösten. Nach der heiligen Kommunion zeigte Sich der Herr und war überaus lieb und zutraulich. Auf meine Klagen hin erwiderte der Herr:

Jesus: "Ich schicke dir Pater Ludwig, er soll dir antworten!"

Barbara: Pater Ludwig kam, herrlich gekleidet, eine Krone auf dem Haupte, sein kostbarer Mantel war mit Diamanten besät, alles funkelte und warf leuchtende Strahlen aus. Er sagte:

P. Ludwig (†): "Euch geht es wie dem Zentrum im Deutschen Reich. Man sieht wohl ein, daß es recht hat, aber hinaus muß es. Mit allen Mitteln der Gewalt wird daran gearbeitet und lieber sollen die Sozialen in die Höhe kommen. So wollen eure Gegner lieber gestraft sein, als daß ihr aufkommt. Sie wissen recht wohl, daß ihr recht habt, und daß es das Richtige ist, wie ihr es macht; aber nein, der Haß ist zu groß.

Schaut doch auf euren göttlichen Bräutigam. Wie machten es Ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer? Geht über all das Gerede hinweg! Laßt euch nicht irremachen! Schaut nicht nach rechts und nicht nach links. Verteidigt euch auch nicht. Seht doch, was mir die Schmach eingebracht hat! Sage doch meinen Schwestern, die Schmach und Verachtung wäre die größte Gnade, die Gott einem Menschen zukommen lassen kann. Wie danke ich Gott alle Tage, daß ich das aushalten durfte und danket auch ihr alle Tage dafür! Schwester N. steht euch am nächsten. Schwester N. wird oft auf den Tisch gestellt und gepriesen. Sie soll sich sehr demütigen und achtgeben, daß sie nichts von ihrem Verdienst verliert, auch Schwester N. Freuet euch mit meiner Glorie!"

Jesus am 16. März 1912: "Sage deinen beiden Freundinnen, sie sollen sich nicht fürchten vor dem Sterben. Diejenigen, die um Meinetwillen Schmach und Verachtung erfahren, haben dort das Gegenteil zu erwarten. Dort wird die Schmach umgewandelt und mit Freuden und Ehren werden sie empfangen."

 

Fest des hl. Josef am 19. März 1912

Barbara: Heute früh nach der heiligen Kommunion beklagte ich mich bei dem Herrn über meine Armseligkeit und machte Ihm Vorwürfe darüber, daß Er keine Änderung herbeiführe in der Seelenleitung.

"Wo soll meine Seele Kraft und Mut hernehmen, jetzt, wo Du Dich so ganz zurückziehst und mich und uns alle dadurch unserer Armseligkeit ganz allein überläßt?"

Der Herr ließ mich Seine beglückende Nähe zwar einen Augenblick kosten, sagte aber:

Jesus: "Ich will dir Pater Ludwig senden, der dein Vertrauen wieder aufrichten wird."

Barbara: Der Herr entschwand und im nächsten Augenblick kam mein guter, unvergeßlicher Seelenführer auf mich zu.

P. Ludwig (†): "Heute ist auch mein Namenstag von Geburt her. Freuet euch mit mir und begeht den Tag festlich mit Gebet. Ich habe schon viele Freuden vom Liebesbund erlebt. Jedesmal, wenn eine Seele ankommt, die sich geheiligt in den Schriften, habe ich so große Freude. Kränke dich nur nicht, daß es so gemacht ist. Ich habe noch viel mehr acht als früher auch euer Wohl, weil ich besser begreife und viele Gewalt habe. Solange man Mensch ist, ist man gebunden. Jetzt bin ich frei von allen Banden des Fleisches, und ich kann Macht ausüben über alle mir Empfohlenen. Beruhigt euch und bedenket, daß ihr nur noch euch selbst zu heiligen habt diese letzte Zeit eures Lebens.

Das Werk ist durchgeführt, und du hast doch auch Beweise, daß es das Werk Gottes ist. Wie magst du dich jetzt noch ängstigen, wo doch deine Neffen schon so weit sind, so gut und so brav geraten. Sie geben beide gute Priester ab. Und dann das Größte, was dir aufgetragen ist, was ist das ein Wunderwerk, wie das Geld zusammengeflossen ist. Jetzt ergebt euch ruhig in alles, was noch vorkommt, und laßt keinen Haß und Abneigung gegen die Gegner aufkommen. Sobald ihr was hört, saget gleich: 'Es ist nicht so schlimm gemeint!' Höret das alles nicht mehr und ärgert euch nicht, regt euch nicht auf, habt eine gute Gesinnung gegen eure Feinde. Das ist eure große Aufgabe noch, daß ihr euren Feinden gar nicht grollt. Heute arbeitet nichts, sondern betet aus Dankbarkeit. Setzt euch für die Kirche ein.

Die Kirche ist tief erniedrigt. Eure Erniedrigung ist nur ein Vorbild davon. Bringt nur heute den Tag gut zu aus Dankbarkeit gegen Gott, den heiligen Josef und mich. N. N. gibt sich soviel anderen Eindrücken hin, und das schmerzt den lieben Heiland so sehr. Das Röhrlein fließt spärlich aus dem Grunde, weil sie sich so vielen falschen Eindrücken preisgibt. Ich bin noch dein Seelenführer. Du brauchst niemand!"

Barbarba: Um neun Uhr gingen wir, Lieschen und ich, zusammen in die Neustadt, trotz des starken Regens, zur Josefskirche, um dort dem Hochamt beizuwohnen. Nach der heiligen Wandlung hatte ich wieder eine sehr tröstende Vision. Der ganze Hochaltar war von himmlischem Lichtglanz überflutet und der Herr thronte in majestätischer Gestalt da, wo die Monstranz stand. Der Altar war von Lichtgestalten umgeben, und unter ihnen erkannte ich auch wieder Pater Ludwig. Ich wandte mich an ihn und sagte:

"Mein Vater, du sagtest heute früh, daß du jetzt mehr Macht hättest als in deinem sterblichen Leben, denn jetzt seien alle Hindernisse hinweggeräumt. O so verwende dich für meine Anliegen."

Ich machte eine lange Reihe verschiedener Bitten. Jedesmal, wenn ich ein Anliegen vorgebracht hatte, nahm es Pater Ludwig und reichte es dem heiligen Josef empor (der höher stand als Pater Ludwig) und dieser übergab es dem Herrn. Und jedesmal hörte ich die tröstlichen Worte: 'Die Bitte ist gewährt!'

Ich bat auch für die Verstorbenen, die in letzter Zeit unserem Gebet empfohlen wurden, und auf die Fürbitte des heiligen Josef hin wurde auch diese Bitte mir gewährt. (Auch Frau Sch. war bei der Schar, die einzogen in die Seligkeit.) Der letzte Segen wurde gegeben und mit unaussprechlichem Troste in meiner Seele kam ich zurück.

Vor dem Hochamt kam ich zu meinen zwei Freundinnen und hörte, daß eine Dame in einem Brief gemeldet, daß das einträgliche irdische Werk, an dem wir durch gute Freunde einen kleinen Anteil bekommen hätten, es aber ausgeschlagen hatten, sehr gut einschlage und jetzt schon bedeutender Gewinn zu erwarten sei. Da kam mir der Gedanke, es war doch töricht, so etwas auszuschlagen; man hätte doch Gutes tun können damit.

Als ich nun meine Bitten und auch meine Bedenken vorgebracht, fragte ich meinen Seelenführer, was er davon hielte, vielmehr was überhaupt in solchen Fällen das beste sei, erhielt aber eine ganz andere Antwort, als ich erwartet hatte. Er sagte:

P. Ludwig (†): "Gutes tun wollen mit dem Überfluß, ja, das ist schon recht schön, aber prüfe einmal genau, ob nicht überall auch ein bißchen zeitliches Interesse dahintersteckt, ob nicht auch Augenlust dabei ist. Durchgehe das Leben aller Heiligen, ob sie sich in viele zeitliche Geschäfte verwickelten. Im Gegenteil, wie Gassenkot traten sie das Geld mit Füßen. Die hll. Franziskus, Ignatius und viele andere. Von euch verlangt der Herr jetzt, da Er alles, was Er von dir verlangte, ohne euer Zutun auch durchgeführt, daß ihr euch selbst recht zu heiligen sucht durch Gebet und stiller Ergebung in alles, was die Gebrechen des Alters mit sich bringen, euch vorbereitet auf euren Heimgang, beten für die Kirche und alle ihre Kinder, die überall in großer Gefahr sind. Seelen, Seelen sollt ihr retten! Und daß ihr dies könnt, dafür gibt der Herr euch von Zeit zu Zeit einen augenscheinlichen Beweis, wenn ihr hört, wie mancher noch auf dem Todesbette gerettet wird."

 

Schmerzensfreitag am 29. März 1912

"Einmal, am Ende der Zeiten, werde es offenbar, wie die Hölle bevölkert worden ist in eurer Zeit durch das Frauengeschlecht."

Barbara: In letzter Zeit, wo der Seelenführer mir gewaltsam genommen, und ich mich nie recht über innere Erleuchtungen aussprechen kann, leide ich an großen Seelennöten: Trockenheit, Ekel und Widerwillen gegen alles, was sonst meine einzige Freude war. Dazu die Schicksalsschläge, die meine Angehörigen treffen und auch mein Gemüt hart niederdrücken. Spott und Hohn von solchen, die es schon ein Vierteljahrhundert lang tun, haben mein armes Herz bald zu Stein verhärtet. Nichts kann mich mehr aufrichten. Bei denen, wo ich sonst Mitleid fand, ist es nicht besser als bei mir. So seufzte ich heute früh und bestürmte die Schmerzensmutter um ein kleines Zeichen Ihrer Macht, denn ich sagte, so geht es nicht mehr. Stillstand ist auch Rückgang, weiter kann ich nicht mehr. Ich habe ja kein Gefühl mehr. Was ich tue, ist nur Schein, nur äußerlich. Das Herz ist zu Eis gefroren. O nur ein Zeichen von Dir, und zwar zeige mir, daß ich aus mir nichts bin. Denn wenn ich in solcher Verfassung eine Umwandlung erführe, dann wüßte ich, daß dies nicht mein Werk ist. Ich hatte kommuniziert. Es wurde Licht in meiner Seele, und ich sah meine ganze Armseligkeit.

"Ja, kein Wunder, wenn Du den süßen, vertrauten Umgang mit mir abbrichst. Ich bin es auch nicht mehr wert. Aber um eine Gnade bitte ich Dich doch, um Deiner lieben Mutter willen sage mir, was soll ich Pater N. antworten? Darf ich ihm überhaupt antworten?"

Jesus: "Du darfst ihm antworten, er ist ein Priester und voll Seeleneifer. Sage ihm, er möge in seinen Vorträgen den größten Krebsschaden jetziger Zeit seinen Zuhörern kennzeichnen, welcher ist: Die immer mehr überhandnehmende Vergnügungssucht. Sie erzeugt den Unglauben und die Sittenlosigkeit! Wo sie Platz gegriffen, muß der Geist Gottes weichen, denn er findet keinen Platz mehr in den Herzen der Menschen. Die Schwester der Vergnügungssucht sei die abscheuliche Modesucht bei dem weiblichen Geschlecht. Einmal, am Ende der Zeiten, werde es offenbar, wie die Hölle bevölkert worden ist in eurer Zeit durch das Frauengeschlecht. Wohl wird Mein Diener Pater N. denken: Zuviel, o Herr, verlangst Du von mir! Was kann ein einziger ausrichten, wenn er gegen den Strom schwimmen, ja, die Flut aufhalten wollte? Und doch, Mein Freund, du kannst es! Denn was Ich dir sage, gilt Meiner ganzen heiligen, katholischen Kirche. Sie muß beständig gegen den Strom schwimmen."

Barbara: "Herr, was soll ich jenen antworten, die mich immer quälen um ein liebes Wörtchen von Dir?"

Jesus: "Sage ihnen, die Zeiten seien zu ernst, um viel Liebkosung zu verschwenden. Man solle sich bequemen, mit Mir und Meiner Kirche das Kreuz tragen zu lernen."

Barbara: "Ja Herr, sage mir nur, was Dir am wohlgefälligsten ist. Alle sind bereit, etwas Leiden für Dich zu übernehmen."

Jesus: "Nichts sollen Meine Kinder suchen, denn dahinter steckt die Eigenliebe. Das Kreuz, das täglich, ja stündlich kommt, ist es, was ihr lieben sollt. Da ist der Fehler, daß auch Meine treuen Kinder nicht vorwärtskommen. Sie wollen nur, was sie wollen, nicht aber, was Ich will."

Barbara: Um halb zehn Uhr während des Hochamtes in St. Quintin ließ der Herr Sich schon vor Beginn der heiligen Messe zu mir Armseligen herab. Er war sehr traurig über den Undank so vieler Menschen, die alle Gnaden, die Er in Seiner Kirche ihnen anbiete, mit Füßen treten.

Jesus: "Ihr aber, die ihr Mich und Meine Güte erkannt habt, werdet nicht irre, wenn Ich Mich zurückziehe. Bleibet treu und haltet zusammen. Eines trage des anderen Last. Wohl schmerzt es Mich sehr, daß auch unter denen noch so viel Weltsinn und menschliche Schwachheiten vorkommen, die Ich mit so vielen Beweisen Meiner Liebe überschüttet habe (unter den Liebesbundmitgliedern), aber Ich ertrage sie und komme immer wieder, um neue Beweise zu bringen, wie sehr Ich euch liebe. Macht es auch so!"

Barbara: Als das erste Zeichen zur heiligen Wandlung gegeben wurde, war es, als breche die Sonne sich durch dunkle Wolken und Erde und Himmel fließen zusammen. Die Kirche war gefüllt von himmlischen Geistern. Als die heilige Hostie in die Höhe gehoben wurde, lagen alle auf dem Angesicht. Unter diesen war auch die liebe Mutter Gottes. Aber welch ein Anblick! Die ganze Brust steckte voll Schwerter. Sieben große und unzählig viele kleine. Sie wandte Sich gegen mich und war sehr traurig. Ich fragte:

"Was bedeuten die vielen Schwerter in Deiner Brust, liebe Mutter?"

Maria: "Diese stoßen Mir Meine treuen Kinder Tag für Tag ins Herz, weil sie zu fest an ihrem eigenen Willen halten."

Als dann der letzte Segen gegeben wurde, staunte ich sehr, daß alle Schwerter aus dem Herzen der lieben Mutter Gottes verschwanden und fragte:

Barbara: "War ich denn getäuscht vorhin?"

Maria: "Nein, du warst nicht getäuscht, aber so werden bei jeder heiligen Messe die Sünden derjenigen getilgt, die derselben beiwohnen mit reumütigem Herzen. Die Liebe Meines göttlichen Sohnes zu den Menschen ist auch Meine Liebe. Darum treffen die Kränkungen, die Meinem Sohn zugefügt werden, ebenso tief auch Mein Herz. Weil sie aber doch nicht so aus Bosheit als mehr aus Eigenliebe begangen werden von Seinen treuen Kindern, werden sie getilgt, sobald Sein Blut bei einer heiligen Messe über dieselben geflossen ist."

Barbara: Im Verlaufe dieses Zwiegesprächs wurde mir mitgeteilt, daß viel Wehgeschrei in diesem Jahre noch gehört werde und viele Heimsuchungen würden die Menschen treffen.

 

Palmsonntag am 31. März 1912

"Daß ihr in der Ewigkeit staunen werdet, wenn ihr sehet, wie nachsichtig Ich war, daß niemand, der verlorengeht, Mir einen Vorwurf machen kann."

Barbara: Am Palmsonntag feierten die Männer ihre Osterkommunion. Auch meine Pfarrkirche war sehr gut besucht. Ich kommunizierte auch mit den Männern und war erstaunt, als ich zurücktrat, über die Freude, die ich gewahrte an dem Herrn. Deshalb fragte ich: "O Herr, Du bist ja heute so freudig, sage mir die Ursache."

Jesus: "Alle, die du hier siehst, überhaupt alle, die noch der Stimme Meiner Kirche Gehör schenken, werden gerettet. O wenn die Menschen begriffen, wie gut Ich bin, wie Ich Mich sogar richte nach den Zeitverhältnissen, wieviel Nachsicht Ich habe gegen die arme, verführte Menschheit. Auf alles nehme Ich Rücksicht: Auf die Umgebung, auf die Umstände, weil die Gefahren eurer Zeit so groß sind. Ich bin ein solch guter Gott, daß ihr in der Ewigkeit staunen werdet, wenn ihr sehet, wie nachsichtig Ich war, dass niemand, der verlorengeht, Mir einen Vorwurf machen kann. Sogar die Schläfrigkeit und Nachlässigkeit übersehe Ich, weil die Menschheit zugedeckt ist im Unglauben, und Ich alles ersetze und alle rette, die kommen, um die heilige Kommunion zu empfangen. Es ist manches übertrieben, was ihr in alten Büchern und Legenden leset und was nicht so paßt für alle Verhältnisse und Zeiten der Menschen. Die Menschen sind auch ihrem inneren Leben nach verwachsen mit dem Zeitalter.

Früher, wo alles so gläubig und nur eine Religion war und die guten Christen sich so ausschieden von den Gottlosen, wollten sich alle, die heilig werden wollten, zurückziehen in die Einsamkeit. Sie übten Strengheiten und außergewöhnliche Bußwerke, die du in Meinem Leben und dem Meiner heiligen Mutter nicht findest. In ihren Beschauungen haben sie das religiöse Leben ganz anders beurteilt, was nicht paßt für die Jetztzeit, wo die Christen so vielen Gefahren ausgesetzt sind.

Damals wurde es den Leuten viel schwerer gemacht, in den Himmel zu kommen. So leset ihr, daß sogar Kinder verdammt seien, die noch nicht die Kenntnisse haben und die drei Bedingnisse wissen, die zu einer Todsünde gehören. Zur ewigen Verdammnis aber werden keine Geschöpfe verurteilt, die nicht ausführliche Kenntnisse besitzen über das Wesen einer Todsünde. So verfahre Ich auch mit den Gerechten. Wenn sie auch ihre Fehler haben, aber über sich hinweggehen und ihre Fehler nicht eigensinnig festhalten und pflegen in sich, sondern ihr Herz erweitern und beten für die Sünder, verzeihe Ich alles. Deshalb zeige Ich auch, daß Ich hie und da einen Menschen rette, der gar nichts geglaubt hat, und unbedingt verlorengehen müßte, der aber gerettet wird durch das Gebet der guten Seelen. Darum kann in jetziger Zeit das Fürbittgebet nicht genug empfohlen werden, weil Ich im Hinblick auf die vielen großen Gefahren, worin die Menschheit auf Schritt und Tritt befangen ist, gleichsam beständig Ausschau halte auf gute, treue Seelen, die Meinem Vaterherzen Gewalt antun, denn gerade das selbstlose, uneigennützige Gebet für die Rettung unsterblicher Seelen muß Mein himmlischer Vater erhören."

 

Wallfahrt zum Rochusberg am 20. August 1912

"Opferseelen brauche unsere Zeit."

Barbara: Eben war die heilige Messe beendet, als eine Prozession einzog, an deren Spitze eine verklärte Priestergestalt war. Eine innere Stimme sagte mir, daß die Prozession von Rüdesheim sei und die hehre Priestergestalt der verstorbene Pfarrer Mai († Oktober 1911) sei. Die verklärte Seele unterhielt sich auch mit mir. Ich ward versetzt in jenes geheimnisvolle, übernatürliche Licht und alles um mich her verschwand. Alle Kräfte der Seele, ebenso auch die Sinne meines Leibes waren in dieses Licht hineingezogen.

Voriges Jahr, am gleichen Tage, zeigte sich dieser Priester auch und forderte mich auf, seinem Bruder (Herrn Domkapitular Mai in Mainz) wissen zu lassen, was er mir mitteilte. Ich tat es auch. Dort gab er mir zu verstehen, wie groß das Glück derjenigen ist, die viel für die Ehre Gottes tun; aber er war nur einfach in seiner Erscheinung, wie der Priester, wenn er in den Beichtstuhl oder auf die Kanzel geht. Aber heute sah ich ihn als verklärte Lichtgestalt, strahlend mit glänzend weißen Gewändern. Er nannte mich Freundin und Schwester und belobte den Eifer, den wir bei unseren kleinen Wallfahrten in Gebet und Strapazen dem Dreieinigen Gott darbrächten für die heilige Kirche. Ich bat ihn, er möge, da er, wie ich sehe und annehmen könne, im Himmel sei, alle Heiligen, die sich hier im Rheingau geheiligt und hier verehrt würden, auffordern, am Throne Gottes für uns, ihre Brüder und Schwestern, zu bitten, daß der Glaube wieder lebendiger werde, denn ich kann nicht glauben, daß Gott diejenigen nicht erhören werde, die noch allein auf der Welt ohne Irrtümer an ihn glaubten.

Da wurde es, wie ich schon öfter mich ausdrückte, wie wenn ein Schleier weggezogen wird. Ich schaute einen unbeschreiblich schönen Ort, und was ich sah, erstrahlte wie glänzendes Gold und funkelnde Edelsteine. Unter den Glückseligen, die diesen Ort bewohnten, drängten sich viele herbei, die ich im Leben kannte: Meine verstorbenen Eltern, mehrere Geschwister und wie als lieblichen Zierrat und Ausschmückung der glückseligen Eltern, die kleinen Kinder ihrer verheirateten Kinder, die in der Taufunschuld dahinstarben. Aber das war nur ein vorübergehendes Bild, das ich schauen durfte. Dagegen sah ich den heiligen Rochus und neben ihm Pater Ludwig, den vorgenannten Priester Pfarrer Mai, die sich längere Zeit mit mir unterhielten. Den Hauptinhalt muß ich meinen geistlichen Vorgesetzten zu wissen tun. Sie beredeten sich untereinander über die Lage der Katholiken in Deutschland und sagten:

Rochus: "Sage dem Bischof von Mainz, der Kaiser von Deutschland halte sich zwar neutral den Katholiken gegenüber, aber es sei sein Herzenswunsch, den schönen Rheingau ganz dem Luthertum zu überführen. Wenn er diesen Wunsch auch nicht öffentlich ausspräche, aber seine Räte wüßten es alle und es werde immer weiter darauf hingearbeitet. Darum sei es sehr notwendig, daß die Bischöfe das ganze Priestertum darauf vorbereiteten, sonst gehe es wie zu Lutherszeiten. Viele Priester ließen sich herüberziehen. Das ganze Priestertum müsse innerlich vertieft und befestigt werden, damit sie bereit seien, das Schlimmste über sich ergehen zu lassen. Und wenn es dazu kommen sollte, daß eine Gemeinde abfiele bis auf zehn Personen, so sollten sie mit diesen zehn Personen stehenbleiben auf ihrem Posten. Denn die Helfershelfer Satans hätten das richtige Mittel ersonnen, womit sie die Menschen ihrem Glauben und ihrem Gott entreißen: Die Vergnügungssucht!

Darum, weil der Kampf ein so heißer und auf der ganzen Welt so heftig entbrannt sei, müßten die Guten sich aufraffen und zusammentun, und da ihnen alle menschliche Hilfe versagt sei, denn wir lebten in einer Zeit, die jener gleiche, als der Erlöser auf Erden erschienen sei, müsse wie damals die Welt wieder gerettet werden durch solche, die es verstehen, sich einzusetzen für andere."

Barbara: Dies hätte der Herr schon im Jahre 1897 angedeutet, wo Er mir aufgetragen hatte, daß das katholische Volk oft an Gnadenorte geführt werde, weil da, wo so eifrige Seelen sich zusammenscharen, immer inniger gefleht und durch das gute Beispiel manche laue Seele wieder zu neuem Eifer angeregt werde.

Neben dem heiligen Rochus sah ich meinen so verkannten und für seine Überzeugung so viel verachteten Seelenführer Pater Ludwig, denn gestern feierte die Kirche Bischof Ludwig, seinen Namenspatron. Pater Ludwig war sehr fröhlich und sagte:

P. Ludwig (†): "Siehe, was ein verachtetes verdemütigendes Leben einträgt. In derselben Glorie wie mein Bruder Rochus hat mich der Herr erhoben. Dies erlangte ich aber nicht, weil ich verzichtete auf alles, was mir in der Welt geboten war an Bequemlichkeit, Ehren und Ansehen, die ich mir hätte verschaffen können, da ich das Kind angesehener Eltern war, auch nicht, weil ich den Priester und Ordensstand mir erwählte, sondern die Glorie verdiente ich nur da, wo ich einsam und verlassen von meinen Ordensbrüdern und von allen Menschen im letzten Dachkämmerlein sterben mußte.

Darum sage nur meinen Schwestern, sie sollten meinen ehrlosen Heimgang nicht beweinen, sondern Gott Dank sagen dafür. Denn sein Vermögen verschenken, auf Ehren und Ansehen verzichten sei sehr gut und lobenswert, aber dabei habe man das Bewußtsein, etwas Gutes getan zu haben, und es schleiche sich immer etwas Eitelkeit mit ein. Aber sich um seiner Pflicht willen ganz zertreten zu lassen, da bäumt sich die ganze Natur dagegen auf, und ich gebot meiner Natur Trotz aus Liebe zu meinem Gott und meiner Pflicht als Priester. Dies war die größte Abtötung, die ich üben konnte. Alle Kräfte des Leibes und der Seele erlagen in diesem Kampf, aber sie brachten diese Glorie, die ich jetzt durch die ganze Ewigkeit genieße. Darum sage meiner Schwester Luise, sie möge sich nicht von Bußwallfahrten abschrecken lassen, mit denen schwere Wege verbunden sind, und sich oft daran erinnern, was ich dir heute gesagt habe. Opferseelen brauche unsere Zeit."

Meine Schwester, die vor zwei Jahren als Klosterfrau bei den Englischen Fräulein in Augsburg eines so erbaulichen Todes starb, daß die Oberin uns Geschwistern in einem Brief mitteilte, alle ihre Klosterfrauen seien einstimmig der Meinung, sie sei ohne Fegefeuer in den Himmel gekommen, diese meine Schwester war auch zugegen. Sie redete mir zu, doch ja alles zu tun, was der Herr von mir verlange und mich zu freuen auf meinen Heimgang.

Barbara: "Ja, liebe Schwester, ich fürchte mich aber doch, vor meinen Richter zu treten. Du siehst jetzt klar mit und in deinem Gott, wie armselig ich bin. O wird Gott mir verzeihen?"

Sie zog mich an sich und sagte:

Schwester (†): "Habe Vertrauen, meide jede freiwillige Sünde, gib dir Mühe, aber dann wirf dich in die Arme Gottes. Du siehst und erkennst jetzt noch nicht, daß unsere lieben Eltern und Geschwister, die ganze Verwandtschaft und alle, die davon Kenntnis erhalten und Gott inniger liebten, im Himmel eine besondere Freude genießen wegen der Ehre und Verherrlichung, die Gott dargebracht wird, sooft ein Mensch in deinen Schriften liest über die Erbarmungen Gottes, die Er dem Menschengeschlecht erwiesen, indem Er Sich herablassend offenbarte. Darum harre aus, werde nicht müde! Siehe, alle, die du hier siehst, erwarten dich. O wie glücklich sind wir alle hier. Wie kurz ist das längste Leben und ewig die Freuden des Himmels. Wir müssen sie aber verdienen, und zwar verdienen im Glauben, nicht im Schauen, auch nicht auf bequemem Weg, sondern so, wie dein verstorbener Seelenführer dir vorhin gesagt."

Barbara: Herr Pfarrer Mai sagte, es sei der Wille Gottes, daß seine Mitbrüder sehen sollen, wie Gott diejenigen belohne, die dazu beitragen, daß die Liebe Gottes wieder aufflamme in den Herzen seiner Zeitgenossen. Weil er durch das Leben der heiligen Hildegard, das er neu bearbeitet habe, viele Seelen zum Eifer in der Verehrung der Heiligen angeregt habe, darum dürfe er sich mir zeigen.

Botschaften 1914

1. August 1914

"Sie sollten die drei schrecklichsten Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde, wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige Krankheiten."

Jesus: "Bitte Mich nicht um Abwendung der Strafgerichte, denn Mein Langmut ist erschöpft. Darum komme Ich jetzt ganz unerwartet und schnell, damit Meine Kinder keine Zeit mehr gewinnen, Meinem Herzen Gewalt anzutun. Der Unglaube und die Sitten- und Gottlosigkeit hat eine Eisdecke über die ganze Menschheit gelegt, so daß das Gebet Meiner guten und getreuen Kinder nicht mehr durchdringt und Ich ungestört strafen kann. Jedoch sollen Meine treuen Kinder sich beruhigen und sich bemühen, dem erzürnten Vater Gewalt anzutun, damit die Zeiten abgekürzt werden.

Jetzt sollst du auch wissen, was in jenem geheimnisvollen Leiden, das du zwölf Jahre alle Freitage durchzumachen hattest, jene drei sich immer gleichbleibenden Stürme bedeuten sollten, nämlich jene furchtbare Erschütterung deiner Glieder, wovon Dr. N. sagte, wenn das Leiden natürlich sei, du nicht lange leben könntest. Sie sollten die drei schrecklichsten Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde, wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige Krankheiten. Ich wartete und zögerte, aber vergebens. Nun will Ich anfangen, Meine Tenne zu säubern und zu sieben, den Weizen von der Spreu zu trennen."

Barbara: "Herr, was wird nun aus der Sakraments-Kirche?"

Jesus: "Die Kirche wird gebaut werden als Zeichen des Sieges. Wie sie trotz der welterschütternden Ereignisse doch gebaut wird, so soll aber auch mit ihrer Vollendung der Friede einziehen in die Welt. Sie soll nicht nur als Siegeszeichen über den Unglauben ihrer und Meiner Feinde erstehen, sondern sie soll ein Leuchtturm als Sinnbild der Liebe und des Friedens sein.

Jene versündigen sich darum schwer, die gesetzt sind, andere zu überwachen, die an dem Bau tätig sind und leichtsinnig das Geld ausgeben, das von Arm und Reich zusammengetragen und zu Meiner Ehre verwendet werden soll. Du aber sorge, daß diese Worte Beachtung finden, denn um deinetwillen soll das heilige Meßopfer ohne Unterbrechung Tag für Tag in Rück/Schippach dargebracht werden, weil du alle Verdemütigungen deiner Vorgesetzten lieber auf dich genommen, als daß du Meinen Willen unbeachtet ließest."

 

19. August 1914

"Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich."

Jesus: "Fürchtet euch nicht! Ich werde die Kirche, wie Ich sie angegeben und verlangt, auch ausführen. Dieses soll der Ort sein, den Ich dir früher bezeichnete, wohin ihr euch flüchten sollt. Hierher kommt der Feind nicht. Um der Kirche willen verschone Ich dieses Tal. Aber grämt euch nicht und tut Meinem Herzen keine Gewalt an, um die Strafgerichte abzuhalten. Wie die himmlischen Güter so hoch verschieden sind von den zeitlichen, so und noch viel wertvoller ist das Seelenleben von dem zeitlichen Leben verschieden, denn der Tod ist ja nur der Übergang in das ewige, glückselige Leben.

Darum sollen alle, die Ich dazu geführt, die Ich gekennzeichnet, die Ich so nah bezeichnet habe als Meine Diener, wie N., N., N., N., die auf so große Widersprüche stoßen von ihren Kollegen, sich nicht darüber grämen und sich aufhalten lassen. Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo Ich Meine Auserwählten ganz besonders auszeichnen muß, und diese Auszeichnung ist nichts anders als Mein Leben, wie Ich es gehen mußte. Von keinem Schriftgelehrten und Pharisäer bin Ich anerkannt worden. Das soll allen der Beweis sein, wie wenige es gibt, die es erfassen, weil sie ihren Willen nicht beugen wollen, aber auch, wie Ich dir schon lange gesagt, daß Ich das Angesicht der Erde erneuern will.

Jetzt ist die Welt so weit gesunken, daß das Wohlgefallen Meines Vaters Sich umwandeln mußte in Zorneswut. Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich, als Ich die Welt erlösen wollte. Das soll aber allen Gerechten der Trost sein: Es hätte Meinem Vater genügt, wenn Ich ein einziges Blutströpflein vergossen hätte zur Erlösung der sündigen Menschheit. Wozu habe Ich das strenge Leben geführt, die vielen guten Werke getan und ließ Mich hinausstoßen von den Menschen, daß nur wenige Mich erkannten? Weil Ich allen Meinen Nachfolgern ein Beispiel geben wollte, jeder Priester ist ein anderer Christus, und weil Ich allen Meinen Nachfolgern zeigen wollte, wie groß die Belohnung ist, wenn der Priester nicht nur seine Pflicht erfüllt, sondern eifert für die Ehre Gottes. Mit der Erfüllung der gewöhnlichen Pflichten tut er ja genug, um seinen Beruf auszufüllen und in den Himmel zu kommen.

Wer aber mehr tut und Mir nachfolgen will, der sucht, immer besser Mich zu erkennen und auch andere zu Meiner Erkenntnis zu führen. Diese Erkenntnis Gottes verleihe Ich nur all denjenigen, die ernstlich streben, Mich zu erkennen, die mehr tun wollen, als sie verpflichtet sind. Daher kommt es, daß Ich das Wort erfüllen muß, das Ich einmal gesagt habe: Mit euch spreche Ich nicht in Gleichnissen! Den anderen aber soll es verborgen bleiben.

Das sind diejenigen, denen Ich Mich so mitteile. Die Erkenntnis Gottes wird nicht erschöpft, solange die Welt steht. Immer wird man neue Schönheiten in ihr entdecken und diese Schönheiten teile Ich nur denjenigen mit, denen Ich es mitteilen will, auch Laien. Das ist Meine Sache, wem Ich Mich mitteilen will, die sich auch Mühe gegeben haben, Mich zu finden. Es ist ein großes Unrecht für den Priester, der diesen Schatz zu verwalten hat, wenn er diese Gnaden, die Ich ausgießen will, verschmäht und den Menschen nicht mitteilt. Hat er geprüft, so muß er es auch anerkennen.

Wie nun Ich Meine Verdienste so sehr erhöhte, daß Ich Mein ganzes Leben Mich bestrebte, allen Menschen Gutes zu tun, ein so abgetötetes Leben zu führen und dadurch einen Schatz der Kirche gesammelt hatte, so taten es auch die Heiligen, die Mein Beispiel nachahmten und erfaßten, von Meiner Mutter und Meinem Nährvater angefangen bis auf diese Stunde. Sie alle übten sich darin, Verdienste zu sammeln. Das sind die überfließenden Verdienste, die die heiligen Märtyrer durch ihre Blutstaufe sich erworben, die Einsiedler, die sich von der Welt abschlossen, die Büßer, die ein so strenges Leben geführt, die zarten Jungfrauen, die durch Nachtwachen, Fasten und Beten ihren Leib abschwächten und abhärmten. Das sind die überfließenden Verdienste, die nicht gerade notwendig sind zur ewigen Seligkeit. Diese alle aber sind diejenigen, die Ich um Mich schare in der Ewigkeit. Dadurch kommen sie näher an Meine Gottheit.

So ist es jetzt in euren Tagen, wo die Welt das nicht mehr leisten kann wie die Einsiedler und Bekenner. Weil die Welt jetzt ganz so üppig und stolz ist, will Ich, daß diejenigen, die glauben, diese Erkenntnis sich aneignen, womit Ich die Menschheit immer wieder beleben und erquicken will, in sich aufnehmen und anderen Menschen zuwenden.

Der Priester ist das Angesicht der Erde. Auf ihn schaut die ganze Welt, und wenn die Menschheit den Frieden und die Ruhe sieht, wie er unentwegt über das alles hinweggeht, was andere sich zugute tun, so sagt sich jeder: 'Siehe, so mußt du es auch machen. Der tut das Richtige, was in den Himmel führt!' Das ist das gute Beispiel des Priesters. Das sind Meine Auserwählten. Sie ziehen sich den Spott und Hohn ihrer Kollegen zu, und das ersetzt alles, was die Heiligen in früheren Zeiten geleistet haben. Das ist es, was Ich haben will, daß die ganze Welt aus dem Priester herausschaut. Wie sehr muß Mir mißfallen, die sagen: 'Privatoffenbarungen nehmen wir nicht an. Wir haben unseren Bischof und unser Evangelium!'

Ich hätte Meinen Aposteln und denjenigen, die Ich berufen habe, andere zu lehren und zu leiten, in den drei Jahren Meines Lehramtes alles klarlegen und Meine Geheimnisse durchschauen lassen können, aber Ich sagte: 'Zu euch rede Ich nicht in Gleichnissen, den übrigen bleibt es verborgen, ihr aber sollt Meine Geheimnisse wissen und verstehen.' Der Schatz, der in dem Acker Meines Evangeliums verborgen liegt, wird nicht erschöpft werden können, solange die Welt steht. Diesen Schatz haben nun Meine Priester zu verwalten, und wer darin studiert, entdeckt immer neue Schönheiten. Ich habe nicht umsonst gesagt: 'Ihr werdet aus dem alten Schatz Neues hervorbringen.'

Damit habe Ich dort Meinen Nachfolgern kennzeichnen wollen, daß Ich, obwohl Mein Evangelium unverändert bleibt, doch die Menschen sich ändern und Ich Mich nach den Zeitverhältnissen und nach den Menschen richte, um dieses oder jenes klarer zu erschließen, wenn die richtige Zeit dazu gekommen ist. Wie viele Geheimnisse habe Ich Meiner Kirche schon eröffnet durch Privatoffenbarungen, wie die Geheimnisse Meines Herzens. Ich habe die Menschheit angewiesen, Mein Herz zu verehren, ferner die Verherrlichung der Feste, die auf Mein Leben und Leiden Bezug haben. Da sagte Ich nach Jahrhunderten und Jahrtausenden: Das will Ich eingeführt haben! So ist es jetzt wieder. Jetzt will Ich die inneren Schätze Meines Herzens ausgießen. Dazu sind die Privatoffenbarungen. So die Einführung der öfteren Kommunion und des Liebesbundes. Diejenigen, die Ich euch zugeführt, habe Ich Mir zusammengelesen. Ich habe sie erwählt, weil Ich in ihnen einen anderen Christus gefunden.

Wie hat es Mich gefreut, daß P. mit seinem Eselchen nach Schippach kam. Damit hat er den Hochmut der anderen Gelehrten in den Kot gestampft. Ich will ihm die Freiheit verschaffen, daß er über die kleinlichen Quälereien, womit die anderen ihn verspotten, hinweggehen kann. So sollen auch die anderen nichts fragen nach dem Gerede der übrigen. Ich habe auch nichts danach gefragt, als sie Mir entgegenhielten: 'Was will dieser? Er will das Volk belehren und was sind das für Anhänger? Von Frauen läßt er sich erkennen und so kleinlich läßt er sich herab.'

In vierzehn Tagen werdet ihr mehr Freude erleben und wird es sich entscheiden mit den drei Reisenden. Die Familie K. hat keinen Nachteil davon. Durch diesen namenlosen Schmerz, den sie ausgehalten haben, ist in ihren Kindern der Glaube so gefestigt, daß sie diese schreckliche Zeit nie mehr vergessen können, die sie durchgemacht. Sie werden Mir noch danken für diesen Schmerz. Das ist nur Meine weise Vorsehung, weil Ich sie ganz läutern will. Ich wandle die Prüfung wieder um in himmlische Freude und heiligen Frieden. Sie sollen sich nur nicht ängstigen. Den zwei Priestern, die euch besuchten, sage Ich, daß sie mit heiligem Frieden zurückziehen sollen in ihre Heimat. Es ist alles in Ordnung in ihnen wie auch unter ihren Angehörigen, und Ich will ihren Familienangehörigen Meinen ganz besonderen Schutz angedeihen lassen sowie auch denen, die in die Schlacht gezogen.

Es muß Mein Werk durchgedrückt werden nach Rom, weil das Priestertum geläutert und gesiebt werden muß. In dieser Zeit, wo die Welt so gottlos geworden ist, muß das Liebäugeln mit der Welt und der Modernismus hinausgeschafft werden. Diese gläubigen Priester sind die Weisen, die aus dem Morgenland gekommen, um im abgelegenen Stall Mich aufzusuchen, um den wahren Gott erkennen zu lernen. Diese Gelehrten, die hier ein tiefgläubiges Wort hören wollen, das sind die Weisen, die Mich in Demut suchen in einem niedrigen, unscheinbaren Werkzeug. Das sind Meine wahren Nachfolger; durch diese will Ich die Welt bekehren. P.N. hat es nicht zu bereuen, wenn er auch noch so sehr sich abmüht. Ich werde es ihm belohnen.

Alles, was Ich erschaffen, hat Meine göttliche Vorsehung weise eingerichtet. Daß es manchem Menschen so schlecht geht und er in Armut und Verachtung sein Leben zubringen muß, während der andere auf dem Herrscherthron sitzt, und ein anderer unbekümmert um all das Leid nur seinem Genuß frönt, dafür kommt der Ausgleich später. Es ist doch der Ärmste nicht zurückgesetzt. In der Ewigkeit wird er den Reichen vorausgehen. Es ist das Glück, das euch alle erwartet im Himmel, so unendlich groß, daß sich kein Mensch einen Begriff davon machen kann."

 

Herz-Jesu-Freitag am 4. September 1914

"Es geht nicht anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken."

Zwei zugereiste Damen, Barbara und Luise mit einem Priester beteten in großer Bedrängnis den Rosenkranz. Der Herr würdigte Sich, einige Trostesworte zu sagen:

Jesus: "Was Ich versprochen, das halte Ich: Die Kirche soll als Siegeszeichen erscheinen, und wenn sie fertig ist, sollen alle, die mitgeholfen, große Freude erleben. Es kann nicht anders sein, die Menschheit muß gereinigt sein, deshalb lasse Ich das alles zu. Alle müssen geläutert werden, es muß manches weg. Ihr bekommt noch schwere Zeiten, macht euch darauf gefaßt. Es geht nicht anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken. Mein Werk wird fertig in einer Weise, wie ihr es nicht ahnt. Wie Ich die ganze Zeit das Werk gehalten habe durch Seelen von auswärts, so tue Ich auch fernerhin. Diejenigen, die Ich zuerst berufen, werden hinausgesetzt, sie müssen umgangen werden.

Alle drei Reisenden kommen wieder zurück. Daran müßt ihr erkennen, daß es nicht Menschenwerk ist, weil ihr euch alle miteinander die Köpfe zerbrecht, wie es weitergehen soll. Ich mache schon Meine Sache wie seither. Ihr sollt nicht ängstlich sein; besser ist es, wenn ihr euch sammelt, als den Ängsten nachgeben. Dringt jetzt darauf, daß das Material herbeigeschafft wird für den ganzen Bau, alles, was fehlt. Alles muß erst vorbereitet sein. Wie die ganze Christenheit zum tieflebendigen Glauben zurückgeführt werden muß, so müssen auch hier die Gemüter geläutert werden, damit der richtige Gedanke hineinkommt. Wenn der Zeitpunkt kommt, bin Ich schon bei der Hand. Herr N. soll sein Geschäft nicht aufgeben, sondern nur von Zeit zu Zeit heraufkommen, die Rechnungen nachzusehen."

Barbara: "O Herr, lasse uns doch die Feinde nicht ins Land und schütze die Liebesbundmitglieder besonders an den Grenzen."

Jesus: "Es soll allen genügen, daß Ich alle Liebesbundmitglieder beschützen werde, daß ihnen kein Haar gekrümmt wird. Habt nur Geduld. Alles wird noch recht werden! Ihr werdet Mich noch loben und preisen. Jubel und Freude wird in den Herzen derer ertönen, die Mein Werk befördert haben. Ich werde Mein Wort halten, daß in ganz Bayern noch kein fröhlicheres Fest gefeiert worden ist als der Tag der Einweihung. Freude und Jubel wird das Herz aller Beteiligten an jenem Tag durchströmen. Da werden sie entschädigt sein für alle Opfer, die sie gebracht. Sie werden alles für nichts halten, was sie getan haben."

Als wir mittags den Rosenkranz betend zum Kirchplatz zogen, sah Barbara, wie zahlreiche Engel uns begleiteten.

Botschaften 1915

7. Januar 1915

"Jetzt ist die Zeit, in der die Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht das nicht, dann wehe den Völkern!"

Barbara: Heute früh ging ich zur Kirche. Meine Herzschwäche hielt mich in einem ohnmachtsähnlichen Zustand. Doch wankte ich noch in den Dom von Mainz um neun Uhr, um dem Sühnegottesdienst beizuwohnen. Bei der heiligen Wandlung wandte ich mich an den Herrn, und sagte: "Herr, Du siehst meinen elenden Zustand. Was soll diese Schwäche bedeuten, von der ich nicht weiß, woher sie kommt? Liebe Mutter Gottes! O nimm das Blut Deines Sohnes, das der Priester in Händen hat, und trage es in die Gefängnisse nach Marokko, wohin mein braver Neffe als Soldat vom Feind geschleppt worden ist und nach Korsika, wo unsere drei Freunde gefangen sind, und gieße es über sie aus. Siehe, o Helferin der Christen, wie gerade die Unschuldigen die Zuchtrute des Herrn fühlen müssen, während jene, die den Unglauben und die Sittenlosigkeit ins Volk hineintragen, unbehelligt und bequem ihr Leben weitertreiben können. Hilf uns in unserer Bedrängnis! Sieh, wie die Gegner sich rühmen, dem ganzen Werk den Todesstoß versetzt zu haben. Soll denn die katholische Kirche vernichtet werden?"

Mir war es, als neige sich jemand zu mir, und ich sagte staunend: "O liebe Mutter, Du hast Dich beklagt in jener Nacht in Schippach über Dein und mein Geschlecht. Siehe, ich bin zwar eine große Sünderin, aber bin ich nicht der Stimme Deines Sohnes gefolgt, und habe ich nicht alles getan, was Er mir befahl? Ich habe geglaubt, wie Du geglaubt, und was habe ich jetzt davon und alle die, die sich angeschlossen? Ging es nicht allen wie mir?"

Da fing die liebe Mutter Gottes so mütterlich tröstend an, mich zu beruhigen, daß ich nichts zu antworten wußte. Alle meine Klagen zerstreute Sie und sagte:

Maria: "Glaubst du an eine Gemeinschaft der Heiligen?"

Barbara: "Wie immer, heilige Mutter!"

Maria: "Nun, so glaube auch, daß die deutschen und österreichischen Soldaten siegen werden! Nicht umsonst ist der Liebesbund in Deutschland entstanden, nicht umsonst soll als äußeres Zeichen des Liebesbundes die Sieges- und Friedenskirche in Deutschland erbaut werden. Deutschland und Österreich verdanken ihre bisherigen Siege nur jenen Männern, die euch Mein Sohn zugeführt hat, und die dafür sorgen, daß der Liebesbund sich rasch verbreitet. Ich will dir aber auch die Schar derer zeigen, die mitkämpfen."

Barbara: Und es war, wie wenn ein Schleier weggezogen würde. Da sah ich St. Michael, den mächtigen Streiter, und den heiligen Josef, die an der Spitze standen. Dann kam eine himmlische Schar, darunter sah ich alle Verstorbenen, die sich um den Liebesbund verdient gemacht haben, außerdem die Heiligen: Antonius, Barbara, Katharina usw. Die liebe Mutter Gottes sagte:

Maria: "Diese sind es, die unsichtbar mit euren Soldaten kämpfen. Soll aber die Strafe abgekürzt werden und ein dauernder Friede gesichert sein, dann bleibt noch viel zu tun übrig. Die Menschen sind noch nicht gebessert. Ich meine nicht jene, die absichtlich in ihrer Bosheit verharren wollen. Ich meine vielmehr das arme, gläubige Volk, das die Hand Gottes am meisten fühlen muß und das die göttliche Gerechtigkeit noch retten will. Und dazu muß der Liebesbund helfen! Das ist seine Aufgabe.

Die Priester, die sich demütigen können, um den Liebesbund den Mächtigen der Erde zu unterbreiten, und die Fürsten und Heerführer, die sich demütig vor ihrem Gott und dessen gerechter Züchtigung beugen, werden ihr Volk wieder in Vereinigung mit den Dienern der katholischen Kirche zu einem kindlich-demütigen Glauben zurückführen. Diese sind es, auf deren Seite der Sieg sich neigt. Das muß aber erkämpft werden. Darum wendet sich der ganze Himmel mit Mir an euch, Meine Kinder. Schreibe, was Ich dir heute mitgeteilt, gewissenhaft auf und sende es deinem Seelenführer. Dieser soll an alle Priesterfreunde Meine Worte gelangen lassen, demütigen muß sich die Menschheit, wenn der Zorn Gottes besänftigt werden soll. Und glücklich diejenigen, die den angeborenen Stolz aus sich herausarbeiten können, daß sie sich den Demütigungen unterziehen und selbst freiwillig aufsuchen. Sie tun mehr als solche, die hinausziehen in ferne Länder, um Heiden zu bekehren, denn diese werden bewundert wegen ihrer Großmut, jene aber nicht.

Jetzt ist die Zeit, in der die Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht das nicht, dann wehe den Völkern! Unumwunden sollen die Kirchenfürsten dafür sorgen, daß der Liebesbund überall in seinem Entstehen Eingang finde, damit dem Laster der Glaubens- und Sittenlosigkeit entgegengearbeitet werde. Seht euch nur um, ob da, wo die Gegner gegen das, was Mein Sohn von dir verlangt, arbeiten, die Religion die Oberhand gewinnt. Seht nur in Deutschlands Bischofsstadt! Darum vertraue und glaube, daß alles noch zum guten Abschluß kommt. Kein Gebet bleibt unerhört. Alle, die sich fest anschließen und glauben, sollen auch an der Freude teilnehmen, die Mein Sohn verheißen hat."

 

Brief Barbara an Beichtvater vom 10. Januar 1915

"Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte."

Schluß des Triduums und Tag der Herz-Jesu-Weihe. "Ich habe den Auftrag, Ihnen (Beichtvater) folgende Mitteilung zu machen: Es muß weitergearbeitet werden auf diesem Wege. Fürst und Volk müssen überzeugt sein, daß Er, der Herr, diese schreckliche Geißel nur zulasse, um der Welt zu zeigen, daß Er Sich nicht abdanken lasse von Seinen Geschöpfen.

Jesus: 'Ich verlange Anerkennung von ihnen. Daß bis jetzt der Sieg sich neigte auf Österreichs und Deutschlands Seite, geschah, weil mehrere Bischöfe in Deutschland und Österreich und Ungarn den Liebesbund einführten, indem sie seine Statuten bestätigten, und das gläubige Volk in Verbindung mit frommen Priestern und Ordensleuten beteten und Mich anriefen um der Verheißungen willen, die Ich dem Liebesbund gegeben habe. Soll aber die strafende Gerechtigkeit versöhnt und die Strafe abgekürzt werden, dann muß folgendes geschehen:

1. Die katholische Kirche ist Mein auserwähltes Volk auf der ganzen weiten Welt, wie im Alten Bund Israel. Es ist Mein Augapfel. Darum kann Ich an ihm nichts dulden, was Mir an ihm mißfällt. Ich sagte dir immer in den fünfundvierzig Jahren, wo Ich mit dir redete, Schäden sind eingerissen in Meiner Kirche, die entfernt werden müssen. Einer der größten Schäden ist, daß das Angesicht Meiner Braut ganz entstellt ist. Das Angesicht ist Mein Priestertum. Es liebäugelt mit der Welt! Das mußtet ihr, Meine treuen Kinder, in Mainz schon hart und bitter fühlen.

Darum verlange Ich, daß die Schmähartikel, die katholische Priester in Zeitungen veröffentlichten, widerrufen werden, damit vor allem der Unglaube im Priestertum aufhöre, der so gekennzeichnet ist in dem Artikel der 'Augsburger Postzeitung' und im 'Aachener Piusblatt'. Dieser Priester schreibt in öffentlichen Zeitungsblättern, die von vielen Katholiken gelesen werden: 'Der Liebesbund des Eucharistischen Heilandes sei eine Ketzerei und die ihn ins Leben gerufen, seien seine Ketzer.'

Sieben bis acht Bischöfe von Ungarn und Österreich und deutsche Bischöfe haben die Statuten des Eucharistischen Liebesbundes geprüft und bestätigt. Dann hätten diese acht Kirchenfürsten nach Aussage dieser Aachener Priester eine Ketzerei bestätigt. Ferner bezeichnete dich die 'Augsburger Postzeitung' als Schwindlerin, warf dir ungesunde Frömmigkeit vor, verrücktes Gehirn und stellt den vertrauten Umgang einer Seele mit Gott vor der Öffentlichkeit hin als Schwärmerei und Phantasiegebilde. Und wie viele Priester stellen sich auf die Kanzel und sagen: Christus war der letzte Prophet und nach Ihm und mit Ihm sind alle Prophezeiungen abgeschlossen. Alles, was nach Christus als göttliche Offenbarung ausgegeben wird, braucht niemand zu glauben. Und man schweigt. Keine Rüge, kein Tadel!

Obwohl andere gläubige Priester und Laien Proteste einreichten, bleiben alle Widerrufe unausgeführt. Und der Prediger auf der Domkanzel, der die Sühne-Predigten hielt, hatte die Ehrlichkeit, es einzugestehen: 'Wir sind Kinder dieser Zeit! Wir alle sind vom Unglauben angefressen, auch ich!' Und wenn ihr, Meine Diener, das eingesteht, daß alles vom Unglauben zerfressen wird, auch ihr, dann glaubt doch, daß Ich nicht schweige, wenn alle schweigen, mitlächeln, liebäugeln mit dem Geist der Welt, da darf Ich nicht schweigen. Und Ich rede im Neuen Bund noch wie im Alten Bund.

Als Mein himmlischer Vater die Pforten des Paradieses schloß, verhieß Er der gefallenen Menschheit den Erlöser. Als aber die undankbare Menschheit diese Verheißung mit Füßen trat und ihren Lüsten nachging, erweckte Ich Mir unter ihnen Menschen, denen Ich Meinen Geist mitteilte und die Meine Verheißungen aufrechterhalten mußten, damit der Glaube an einen Gott erhalten bliebe. Dieses war Mein auserwähltes Volk. Diese armseligen Adamskinder sind aber, nachdem die Verheißung erfüllt war, dieselben wankelmütigen Menschen geblieben! Dies seht ihr ja an den vielen Irrlehrern, die alle nach ihren Lüsten sich ihren Glauben machen. (Der Herr redet hier nur von der wahren Kirche, die er kennzeichnen will.) Wohl habe Ich alles geoffenbart, was Mein Vater Mir zu offenbaren befohlen und die Apostel der Welt verkündeten. Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte.

Und wenn Ich jetzt in dieser gottlosen Zeit, wo man Mich in Meiner Kirche vernichten will, aus den Menschen Mir ein Werkzeug erwählte und jahrzehntelang darf sie nichts Neues, sondern was Ich der Menschheit vom Himmel gebracht, wiederholen. Wer von euch, Meine Diener, wagt es noch zu sagen und zu schreiben: 'Ungesunde Frömmigkeit!' Nein, sagt offen dem Volke: 'Wir glauben selbst nicht mehr, was Christus gelehrt. Deshalb wollen wir durch ein armseliges Menschenkind, das Er Sich erwählt hat, nicht gestört sein.'

2. 'Der große Weltkrieg ist die Strafe für die Menschheit, weil sie ihren Schöpfer vergessen und nur ihren Lüsten frönen will. Die katholische Kirche aber ist die allein wahre von Christus gestiftete Heilsanstalt, in der Er alle Schätze niedergelegt und durch die Er der Welt beständig zeigen will, daß in keiner anderen Kirche das wahre Glück zu finden sei. Mit dieser hat Er Sich am Kreuze vermählt, sie ist Seine Braut. Sie ist zwar in allen Weltteilen verbreitet, aber durch die Gleichgültigkeit ihrer Kinder wurde sie gestraft. Die aus ihrer Mitte ausgearteten und ausgetretenen Irrlehrer verdunkelten ihr Ansehen und gewannen die Oberhand, in Deutschland wie in anderen Ländern. Von diesen wird jetzt überall Meine wahre Kirche unterdrückt und geknechtet. Aber Ich lasse es zu als Strafe für den Übermut so vieler Meiner Kinder.

Dieser Weltkrieg, der so viel unschuldige Opfer verschlingt, soll aber Meiner wahren Kirche zu dem Ansehen wieder verhelfen auf der ganzen Welt, das ihr gebührt. Sie soll auf den Leuchter gestellt werden, wo sie von allen Menschen gesehen und entdeckt werden kann, die guten Willens sind. Darum verlange Ich, daß von Rom aus Halt geboten wird allen jenen Priestern, die gegen den Eucharistischen Liebesbund arbeiten. Und du, Mein Sohn, sorge dafür, daß der Päpstliche Nuntius in München unterrichtet wird. Mit der Bestätigung der Statuten des Liebesbundes wendet euch, Meine Diener, dann an den Fürsten!

3. Und dies ist der dritte Auftrag, den Ich Meiner Kirche zugehen lasse: Meine Diener müssen dem Kaiser von Österreich, den Generälen wie Hindenburg, die Ursachen klarmachen, daß bisher der Sieg immer auf ihre Seite sich neigte, und diese den Kaiser von Deutschland zu überzeugen suchen, welch wichtige Bedeutung dieser Weltkrieg auch für Deutschland hat. Und wenn er als guter Kaiser seinen katholischen Untertanen nicht gleiche Rechte einräume wie den Protestanten, so daß die katholische Kirche ihre Ordensleute, die aus Deutschland hinausgeworfen seien, ungehindert zurückrufen könne, und die katholische Kirche in Deutschland nicht wie ein Sklave, sondern wie Freie behandelt werde, käme auch die Verwüstung noch über sein Land!

Sieht das der Deutsche Kaiser ein, dann verspreche Ich, soll das Blutbad ein Ende nehmen. Das Resultat dieser schrecklichen Geißel soll sein, daß die Geschöpfe ihren Schöpfer wieder anerkennen. Der Päpstliche Nuntius in München soll sich ebenso auch beim Ministerium verwenden, daß die Kirche in Schippach, die als Symbol und Siegeszeichen über den Unglauben unserer Zeit einstehen soll, ruhig und ohne Störung vom Bezirksamt und von keinem Unterbeamten weitergebaut werden kann. Denn am Tag der Einweihung dieser Kirche wird die schönste Zierde die sein, daß Fürst und Volk den Friedensbund dort schließen und ein dauernder Friede für lange Zeit geschlossen wird. Sinkt Mein Volk aber nach dieser langen Friedenszeit wieder in die alten Laster zurück, dann geht es allmählich dem Ende zu. gez. Barbara Weigand."

 

21. Februar 1915

"Die Bedeutung dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll."

Barbara: Ohne, daß ich den Herrn um eine besondere Antwort wegen dem Kirchenbau gebeten hatte, sagte mir Seine liebliche Stimme am Schluß des Gottesdienstes:

Jesus: "Die Spötter und alle, die Gegner Meines Werkes hier sind, sollen es wissen, daß Deutschland um dieses Tempels und dessen Urquelle willen nicht der Verwüstung anheimfalle. Nicht der Vorsicht eines Deutschen Kaisers, nicht der Tüchtigkeit eines Hindenburg hat Deutschland die Siege zu verdanken, sondern Mir durch die Gründung des Bundes Meiner Liebe mit der Menschheit und die äußeren Zeichen der Dankbarkeit Meiner treuen Kinder. Und Ich verlange, daß Deutschland und Österreich mit Freuden ihre Gaben spenden zum Bau dieses Tempels, daß nichts mangle an dessen Schönheit. Und alle zurückkehrenden Krieger, an der Spitze aber die katholischen Fürsten und Heerführer, sollen Mir hier ihren Dank abstatten. Die Bedeutung dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll."

 

8. März 1915

"Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen."

Jesus: "Sage den Priesterfreunden, man möge sich umsehen, ob die Welt trotz aller Züchtigungen, womit Ich die Welt heimgesucht, ob die Menschen in sich gehen. Im Gegenteil, man wird finden, daß gerade in Großstädten, wo katholische Priester so sehr entgegenarbeiten gegen das, was Ich in dir rede, die Geilheit, die Unzucht, aber auch die Hab- und Genußsucht nicht ab-, sondern zunehmen. Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen. Ihre Predigt, ohne Wirksamkeit, beachte Ich nicht, weil auch sie Meinen Worten kein Gehör schenken!

Was hat Meine Kirche im Mittelalter so groß und stark gemacht? Nicht Reichtum, nicht Ehre und Ansehen, einzig und allein die Freiheit des Geistes, infolgedessen jede Seele als Kind, nicht als Sklave behandelt wurde. Der tieflebendige Glaube war dann die zweite Ursache, daß der Priester sich nie getraut hätte, das Wehen Meines Geistes in den Seelen aus purer Willkür vernichten zu wollen, wie dies bei dir geschieht. Fünfundvierzig Jahre benütze Ich deinen Geist; weil du Meinen Worten Gehör schenktest, gab Ich dir die Gnade, sie auch zu verstehen. Ich bin es, der die Einführung der öfteren, ja täglichen Kommunion verlangte und dir befahl, ob gelegen oder ungelegen, es Meinen Dienern zu sagen. Ich habe auch gesehen, was du deswegen zu erdulden hattest. Ich habe gesehen und gehört, wie Bischof Haffner, als jener gut katholische Arzt dem Bischof seine Überzeugung berichten wollte, daß bei Barbara Weigand keine natürliche Krankheit vorliege, sondern daß hier Theologen zu untersuchen hätten, dem lieben, gläubigen Arzt durch Frl. Hannappel sagen ließ, er sei ein Esel.

Ich nahm diesen Bischof, wie Ich ihm durch dich sagen ließ, hinweg, nachdem Ich ihn überführt hatte durch den Abfall von Professor Schieler, dessen Abfall Ich durch dich ihm lange vorher sagen ließ. Bischof Brück unterstellte dich bei der Untersuchung gar einem ganz ungläubigen Arzt, der kein Mittel unversucht ließ und sogar Zaubermittel anwandte wie Hypnose, die ihm aber mißglückte, weil Ich es nicht zuließ, um den beiden anwesenden Priestern sagen zu können: 'Es ist Hysterie!' Den beiden Priestern zur Strafe, die beiden waren in ihrem Innern überzeugt, daß es keine Krankheit sei, zeigte Ich, was Hysterie ist an ihren eigenen Familienangehörigen: Dem Beichtvater Pater Bonifaz an seiner leiblichen Schwester, die sich in demselben Haus, wo du ein Jahr vorher eingesperrt wurdest, aus lauter Hysterie und Verrücktheit das Leben nahm. Und wie Ich Dr. Hubert heimsuchte an seinem eigenen Bruder, der durch sein unsittliches Leben mit mehreren Frauen so in Schulden geriet, daß er, wie die Zeitung es verkündete, zweihunderttausend Mark unterschlagen und sich vergiftete und im Krematorium verbrennen ließ, ist stadtbekannt. Da aber alles zugedeckt wurde und nicht als Strafe von der Mainzer Geistlichkeit angesehen wurde, sondern nur blinder Zufall sein soll, verlange Ich, daß du es an die Oberbehörde gelangen lassest.

Diese soll dafür sorgen, daß jene Priester gewarnt werden, die, anstatt die Gläubigen zu Buße und Besserung zu mahnen, jetzt wo Ich Meinen Zorn ausgieße über die Völker, Unglaube, Neid und Zwietracht säen, und in öffentlichen Blättern den Verkehr einer Seele mit Gott in pharisäischer Heuchelei als Ausgeburt eines hochmütigen, ketzerischen Geistes hinstellen, den Bau der Kirche, den Meine treuen Kinder Mir bauen sollen als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit für die Einführung der öfteren Kommunion und sogar eine Darstellung über dem Hochaltar verlangte, wodurch die Dekrete von Pius X. verewigt sein sollen, jene Priester hinstellen als erdichtete Lügen. Und diese Zeitungen, gezeichnet von Oberpfarrer Baier in Aachen, werden überall hingeschickt in Deutschland, um den Kirchenbau zu hintertreiben."

 

Fest des hl. Josef am 19. März 1915

"So muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden."

Jesus: "Ich will, daß die Kirche trotz der vielen Schwierigkeiten weitergebaut werde. Daß Ich aber von Meinen treuen Kindern dieses Dankesdenkmal in dem schrecklichen Weltkrieg zu bauen verlange, soll allen guten und treuen Kindern, die so bereitwillig ihre Gaben spenden und Meinen Willen erfüllen, ein Denkmal des Friedens werden. Ich Selbst will als Friedensfürst in ihnen wohnen schon hier auf Erden und durch die ganze Ewigkeit. Denjenigen, die sich so hartnäckig und mit bösem Willen Meinem Werke widersetzen, soll die Kirche als Leuchtturm des Sieges gelten und eine Mahnung für jene sein, die unberufen Meine Pläne vereiteln wollen, auch wenn es Führer Meines Volkes, des Volkes Gottes sind. Sie werden Meinen Arm fühlen müssen.

Die Schwierigkeiten, die von allen Seiten gemacht werden, lasse Ich jedoch zu, weil das ganze Werk den Weg gehen muß, den Ich und Meine Braut, die heilige katholische Kirche, gehen müssen, und weil es einen Weg der Läuterung durchmachen muß, ehe es Mir Ehre und den Menschen Heil und Segen bringen kann. Eine Erneuerung des Glaubens und der Sitten soll der Liebesbund sein und alle, besonders jene, die sich durch Opfergaben beteiligen, oder wie Meine Diener in Wort und Schrift den Kirchenbau und Mein Werk fördern, helfen den Sieg beschleunigen.

Wie Ich einst die Erlösung der Menschen durch blutigen Kreuzestod verdienen mußte, so muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden. Dein anhaltendes Gebet schon seit deiner Jugend auf, dein beständiges Opferleben in so schlichten, einfachen Verhältnissen hat Mein Herz gerührt. Darum soll jetzt mit dem Blutbad und all den Geißeln, die damit verbunden sind, auch die sühnende Kraft einsetzen, die die Menschen bessern und die Wunde wieder heilen soll. Die sühnende Kraft, die Ich zwar am Kreuz für alle Menschen verdient habe, soll und wird aber doch für die undankbar sündige Menschheit in Zeiten, wo die Menschheit ihre eigenen Wege geht, wie in den letzten Jahrhunderten, sehr verstopft und aufgehalten. Zu solchen Zeiten brauche Ich Sühnopfer, Menschen, die durch ein Leben, das dem Meinen ähnlich ist, den verstopften Kanal wieder aufräumen. Die sühnende Kraft bin Ich, der Kanal ist der Liebesbund.

Der furchtbare Krieg und seine beiden Gefährten, Krankheit und Hungersnot, sind die Arme der zürnenden Gerechtigkeit. Mit dieser Züchtigung soll die Versöhnung Hand in Hand gehen. Die Sakramentskirche in Schippach, ein Leuchtturm des Friedens, eint die sündige Menschheit und ist ein Zeichen des Sieges der Barmherzigkeit über die zürnende Gerechtigkeit. Jedes Fest, das in dieser Kirche gefeiert wird, soll ein Widerstrahl jenes siebenfarbigen Regenbogens sein nach der Sündflut und ein Zeichen, daß Ich mit der Menschheit Friede geschlossen habe.

N. soll N. sagen, er möge in der Welt Umschau halten, ob er noch jemand fände, der vorgibt, es müsse dem Herrn ein Denkmal gesetzt werden aus Dankbarkeit für die Einführung der öfteren Kommunion. Wenn derselbe aber niemand finde, dann soll er das, was er hier durch die Schriften in Händen hat, von Gottes Geist kommend erkennen. Er soll den Liebesbund bestätigen, jenen Priestern, die in Blättern dagegen arbeiten, Einhalt gebieten, und den Kirchenbau in Schippach nach Kräften zu fördern suchen und soll bedenken, welche Ehre ihm übertragen wird durch die Übertragung des Baues und sich wohl hüten zu handeln wie N., damit ihm nicht ähnliches widerfährt.

Ich will, daß alle guten Christen, auch die Priester dazu beitragen, daß Mir hier ein herrliches Denkmal gesetzt werde. N. soll sorgen, daß die Regierung bald die Pläne bestätigt, und wenn er sich nach München wenden muß."

 

Gründonnerstag am 1. April 1915

"Weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten."

Barbara: In letzter Zeit zeigte der Herr nur noch, wie und auf welche Weise der tieflebendige Glaube wieder in Seine von Ihm gestifteten Kirche durchdringen und Anerkennung finden soll bei Priester und Volk.

Jesus: "Geredet und besprochen ist alles in deinen Schriften, wo Ich Meine Worte dir diktierte. Nun aber soll... erfahren, welch innige Bande zwischen Priester und Volk bestehen müssen, wenn Mein Volk zu jenem tieflebendigen Glauben zurückgeführt werden soll. Das Angesicht des mystischen Leibes Meiner Kirche ist der Priester; darum vor allem ein gläubiges Priestertum. Was dieses fertigbringt, seht ihr heute an beiden Gemeinden. (Ein auswärtiger Missionar hielt denselben Exerzitien, die Früchte tieflebendigen Glaubens trugen.)

Ich habe Mich vor zwei Jahren in dich zurückgezogen, um Meiner Kirche, Priester und Volk, zeigen zu können, daß Ich Meine Gewalt den Priestern übertrug, um den Irrtum zu bekämpfen, der immer mehr um sich greift, als sei die katholische Lehre nur Machwerk der Priester. Aber auch diese sollen die ihnen übertragene Gewalt nicht mißbrauchen, wie alle jene tun, die den geheimnisvollen Verkehr Gottes mit der Seele in öffentlichen Zeitungen und Blättern ins Lächerliche ziehen.

Um zu beweisen, was Ich oben sagte, überlasse Ich dich deiner Schwachheit, wie alle Menschen. Sobald aber dein Seelenführer oder Beichtvater von seiner Gewalt über Mein Herz Gebrauch macht, rede Ich mit dir, gebe Ich dir Ratschläge, zeige dir Dinge, die weder du selbst noch andere aus sich wissen können. Alles aber nur, um Meinen Kindern die Worte, die Ich zum ersten Priester gesprochen, 'Weide Meine Lämmer...', in Erinnerung zu bringen und allen zu zeigen, daß der Priester das Mittleramt vertritt."

Barbara ferner: Sohn meines Bruders, zwanzig Jahre alt, ist seit 13. Februar vermißt. Wir hofften, er sei verwundet, wie ein Soldat seinen Eltern heimschrieb, er liege verwundet in Colmar. Am Montag, dem 29. März, nach der heiligen Kommunion kam dieser junge Soldat und sagte:

Neffe (†): "Tante, sage meiner Mutter, ich sei gefallen und von einer Granate verschüttet worden. Ich werde bald mit meinem Bruder Josef selig vereinigt sein. Sie soll sich aber nicht grämen. Ich bin aller Gefahr entronnen, die auf mich wartete und gerettet für den Himmel."

Barbara: Er war mit einem weißen Gewand bekleidet ohne jeglichen Schmuck. (So zeigte sich mir einst am Fest des heiligen Josef mein Vater selig, und mein Beichtvater sagte mir, er nehme an, daß er zwar ohne Leiden sei, aber doch noch der Anschauung Gottes beraubt.) Ich ließ daher Messen lesen für die Seelenruhe meines Neffen, obwohl amtlich noch keine Meldung da ist. Die amtliche Meldung kam erst am 11. April (Weißer Sonntag).

Am 1. April sah ich meinen Neffen zum zweiten Male, aber ich erkannte ihn fast nicht wieder, so herrliche Gewänder zierten ihn. Sein Angesicht war das eines überaus glücklichen Menschen.

Neffe (†): "Sage meinen Eltern, daß sie nicht trauern um mich. Wie glücklich bin ich jetzt! Ich danke dir! Du hast mir schnell geholfen. Ich war seither noch der Anschauung Gottes beraubt. Nun bin ich mit Josef vereint, und alle sollen sich freuen, wenn sie hören: Gefallen auf dem Schlachtfeld! Denn wir starben nicht nur für das Vaterland, sondern auch für unseren heiligen Glauben, weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten. Wir sind und sterben als zweifache Märtyrer."

Barbara: Am Ende der heiligen Messe durfte ich einen Blick tun und mit ihm hineinschauen, als er dort an der Himmelspforte empfangen wurde. Die ganze Verwandtschaft kam ihm jubelnd entgegen, alle Geschwister, Großeltern beiderseits, die Geschwister von Mutterseite. O welche Freude, welch ein Glück! Nachdem die heilige Kommunion ausgeteilt und der Missionar sich umwandte gegen den Altar, erschien der Herr über dem Tabernakel, breitete die Arme aus und segnete die ganze vor Ihm kniende Gemeinde. Er schien sehr zufrieden zu sein. Als ich dann am Schluß für den Priester betete, der doch die Ursache dieser Himmelsseligkeit war, sah ich den heiligen Ignatius mit einer funkelnden Krone in der Hand, die er dem Pater entgegenhielt, und ich hörte die Worte:

Ignatius: "Das ist die Ernte eines tiefgläubigen Priesters für Mich und Meine Kirche. So sollten alle Priester sein, und die Erde bekäme ein anderes Aussehen. Sie wäre bald ein Paradies, denn die Erde verjüngte sich."

Barbara: Am Sonntag, dem 18. April, erschien der gefallene Neffe wieder und sagte:

Neffe (†): "Bete und sage es, daß doch viel gebetet werde für die auf den Schlachtfeldern sterbenden Soldaten. Du glaubst nicht, wie furchtbar die Leiden sind und wie einsam und verlassen jeder für sich die entsetzlichen Schmerzen aushalten und sich durchringen muß. Mancher versagt und kommt zur Entmutigung, weil er vorher ein Leben in Sünden und Lastern geführt hatte. Da bietet Satan alles auf, ihn in Verzweiflung zu stürzen. Ich starb an einem Bauchschuß und litt vom 21. bis zum 24. Februar unbeschreibliche Schmerzen und mußte ganz allein und verlassen sterben und wurde so erst später aufgefunden."

 

Weißer Sonntag am 11. April 1915

"Viel Segen für die Menschheit soll aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu entfalten!"

Barbara: Heute konnte der Herr Sich nicht zurückhalten, Seine Liebe zu den kleinen, unschuldigen Kindern zu zeigen, und wie wahr es ist, was Er von Sich selbst sagt: "Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen zu wohnen!"

Während des ganzen überaus feierlichen Gottesdienstes konnte ich bemerken, mit welcher Sehnsucht Er auf den Augenblick wartete, wo Er in die Kinder eingehen könne. Bei der heiligen Wandlung erschien Er über dem Tabernakel und blieb bis zur Kommunion des Priesters, in dessen Herz Er freudig entschwand. Schon vorher, als der Kirchenchor anstimmte: "Jesus, dir leb' ich", brachen Strahlen aus Seinem geöffneten Herzen auf jedes dieser Kinder. Der auf den kommunizierenden Priester fallende Strahl war fast so groß, wie die übrigen zusammen, die auf die achtzehn Kinder fielen. Ich verstand bei diesem Gnadenstrahl, daß der Herr die Herzen durch einen Gnadenstrahl erst noch einmal reinigen und vorbereiten wollte.

Als aber der Priester sich anschickte, den Kindern die heilige Kommunion auszuteilen und der Chor anstimmte: "O Herr, ich bin nicht würdig", erschien der Herr wieder, nicht wie vorher über dem Tabernakel, sondern mit dem Priester ging Er an die Kommunionbank und blieb, bis das letzte Kind gespeist war. Er war so von einem Lichtglanz umflossen, daß Er wie im Feuermeer leuchtete. In Seinem Angesicht waren die feinen Züge, wie ich sie früher öfter gesehen, aber es war dieses Angesicht so verfeinert, daß Er aussah wie ein Jüngling. Sein Unterkleid war wie die weiße Albe eines Priesters, aber vom Mantel war die Außenseite himmelblau und innen wie glänzendes Silber. Eine goldene Spange hielt diesen über der Brust zusammen.

Wenn ein Kind die heilige Hostie empfing, breitete der Herr die Arme aus und verbarg einen Augenblick das Kind unter Seinem Mantel in herzlicher Umarmung. Der Mantel funkelte bei jeder Bewegung wie von Diamanten besetzt. Als ich dies alles so mit ansah: Die Freude, die erbarmende Liebe, die alles verzeiht, die alles ersetzt, was uns mangelt, die alles vergißt, da konnte meine Seele sich nicht mehr halten. Ich sah und hörte nichts mehr als Ihn und Seine liebliche Stimme.

Jesus: "Siehe, so belohne Ich schon auf Erden jene Priester, die Meine Worte beachten, die Ich in deinen Schriften niederschreiben ließ, und welche die ihnen anvertraute Herde oft zu Meinem Tische führen. Denn Ich will dir auch zeigen, wie Ich diejenigen belohne, die dafür sorgen, daß Mir hier ein Denkmal errichtet werde. So wie Ich dir heute gezeigt bei der Kinderkommunion, so sollen von hier aus in Strömen die Gnaden fließen. Von hier aus will Ich, daß alle Meine Geschöpfe Mich als ihren höchsten Herrn und Gebieter wieder erkennen sollen und anbetend niedersinken. Von dieser Gnadenstätte aus soll Meine Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werden. Die höchsten Herrscher der Erde und die geistlichen Würdenträger sollen sich beteiligen, daß der Aufbau sich beschleunige, und wer es wagen wollte, denselben verhindern zu wollen oder ihn zu schädigen durch Hab- und Gewinnsucht, dem werde Ich tun, wie Ich dem getan, der mehr seinen Gewinn als Meine Ehre im Auge hatte. Der Bau soll weitergeführt werden, und zwar in heiliger, gemeinsamer Liebe wie einst der Tempel von Jerusalem.

Wenn N. zurückkommt und sich nicht beugen und sein Unrecht einsehen will, werde Ich ihn zerschmettern. Der Kirchbau soll wie der Liebesbund denselben Weg einschlagen. Entschiedene Männer müssen den Bau übernehmen, jedoch soll Prozeß, Streit und Zank vermieden werden. Jeder soll bedenken, daß Ich dahinterstehe und wie Ich N. gestraft habe. Die Bücher, wo Meine Worte aufgeschrieben sind, sollen gedruckt und verbreitet werden, damit alle, die guten Willens sind, Meine Liebe und Erbarmung wieder erkennen und Liebe mit Gegenliebe vergelten. So wie heute die Kirche ruhig ihr Fest feierte mit allem Glanz und in voller Schönheit, und wie nichts diesen Frieden störte, so soll auch ruhig der Bau weitergeführt werden."

Barbara: Ich bat den Herrn für meine zwei Nichten, die einst am Weißen Sonntag das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt. Der Herr wandte Sich liebevoll an beide, und indem Er auf mich deutete:

Jesus: "Hier! So tut auch ihr, und ihr geht sicher. Ohne Menschenfurcht seine Pflichten gegen Gott und die Mitmenschen erfüllen, in allem nur die Ehre Gottes suchen und Seinen heiligen Willen erfüllen, Lob und Tadel der Menschen für nichts achten, dann fließt ihr Leben wie ein ruhiges Bächlein dahin. Schicksalsschläge, Prüfungen, Leiden, die wie Gewitterregen das Lebensbächlein trüben und anschwellen, verzieren und verschönern nur den Lebensweg, weil darin die Tugenden um so mehr sich entfalten können. Dies gilt aber allen jungfräulichen Seelen."

Barbara: Dies ist das zweite Mal, wo der Herr Sich mir in derselben Erscheinung zeigt. Am Gründonnerstag sah ich Ihn hier über dem Tale schwebend, wo die Kirche gebaut wird, ähnlich wie heute. Die Luft war wie silberfarbiges Blau, und der Herr sagte:

Jesus: "Die Demut und der lebendige Glaube von Priester und Volk bauen diese Kirche. Viel Segen für die Menschheit soll aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu entfalten!"

 

2. Mai 1915

"Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen."

Jesus: "Alles hat seine wichtige Bedeutung, wo Ich euch hinführe. Auch hierher in dieses Haus habe Ich euch nicht umsonst geführt. Sage der Oberin dieses Hauses, daß Ich mit ihr zufrieden bin und mit dem Geist, der in ihrem Hause herrscht. Sage ihr, daß Ich sie eingegliedert habe in das Werk. Sie soll nur ungeniert mitarbeiten an dem Werk, das Ich gründen will, bei ihren Vorgesetzten und Untergebenen und bei ihrem Bischof. Ich will, daß Meine Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werde. Das habe Ich schon mehrmals gesagt und dazu den Auftrag gegeben an die höchsten Würdenträger und an die beiden Herrscher in Deutschland und Österreich. Geschieht es nicht, was Ich damit bezwecken will, nämlich daß Meine Kirche wieder frei gemacht wird, dann wird man es fühlen müssen. Meine Kirche soll nach allen Seiten hin ihre Gewalt ausüben können, die ihr gebührenden Rechte. Deswegen will Ich sie aber auch geläutert wissen. Um ihretwillen verschone Ich die Welt, um ihretwillen strafe Ich aber auch die Welt, wenn sie abgewichen ist vom rechten Wege. Deswegen wollte Ich den Liebesbund einführen und deshalb verlange Ich auch die Einführung der öfteren Kommunion.

Es wird nicht lange dauern, da wird wieder gerüttelt und geschüttelt an dem, was Papst Pius X. getan hat. Um dieses aber zu verhüten, verlangte Ich, daß die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder Mir ein Denkmal setze, und zwar in deinem Heimatdörfchen eine Kirche, ein sichtbares Zeichen. Diese Kirche soll und muß gebaut werden, damit die Menschheit immer das Zeichen erkennen muß, wenn man wieder rütteln will an den Dekreten, die Pius X. aufgestellt hat. Es ist sehr unrecht, daß selbst kirchliche Würdenträger verbieten und vernichten und dieses Werk zerstören wollen, indem sie ihre Diözesanen auffordern, keine Geldspenden zu geben, während alle Sammlungen für unnötige, sogar für sündhafte Zwecke überall erlaubt sind und niemand ihnen Einhalt gebietet. Das muß Ich bestrafen und werde es bestrafen.

Ferner will Ich, daß, wenn in Meiner Kirche sich Dinge zutragen, die viel Aufsehen erregen, wo viele gegnerische Parteien sich bilden, gegnerische und zugehörige der Richtung, die darüber gesetzt sind, nicht ungerecht handeln dürfen, wie es geschieht bei dem Werk, das Ich hier gründen will und bei mancher Untersuchung, wo ein Mensch eines Verbrechens beschuldigt wird ohne ersichtliche Gründe, ohne Beweise, und man ihn selbst mißachtet und nicht anhört. Das muß abgestellt werden.

In Meiner Kirche kommen Dinge vor durch die Unüberlegtheit und ungerechte Beweisführung, daß Seelen auf Irrwege kommen und großer Nachteil für Meine Kirche entsteht, einzig und allein deshalb, weil die Leidenschaft derjenigen mitspricht, die zu untersuchen hätten. Niemals darf bei solcher Untersuchung die Leidenschaft den Ausschlag geben. Die untersuchenden Richter müssen beide Parteien anhören, nicht, wie man bei euch alles verwerfen will aus dem Schein, der ihnen entgegenleuchtet, weil es ihnen nicht von Bedeutung scheint, und man sagt: 'Es ist keine vornehme Person!' Aber bei Priestern, wo die Leidenschaft mitspricht, wo einer absolut jemand verurteilen will, weil er ihm mißfällt, ohne Rücksicht zu nehmen auf seine Person, weil er ihm einfach keinen Glauben schenkt, nur auf das Gerede von Gegnern hin sich beeinflussen ließ, dadurch geschah schon manches Unglück in der Kirche, was nicht geschehen wäre, wenn die Leidenschaft nicht mitgesprochen hätte.

Gewiß muß das Laster bestraft werden, aber da, wo das Laster sich findet. Viele von denen, die das Laster wirklich pflegen, bleiben geheim, und da, wo ungerechte Menschen aus Neid und Haß etwas anhängen wollen, da muß mehr untersucht werden und darf denen nicht nachgesprochen werden, die ihren Willen durchdrücken wollen."

Barbara: Mit Hinweis auf die schönen Gebäude und Räume (Mainzer Dom) sagte der Herr:

Jesus: "Sieh doch, all die Herrlichkeit, die du siehst, und all das Gute, das da geschaffen ist in der heiligen katholischen Kirche, ist in Meinen Augen alles nichts. Ich werde zugeben, wie Ich es auch in Frankreich zugegeben habe, daß es verwüstet wird, wenn nicht das Glaubensleben sich erneuert, wenn nicht dieser kindliche Glaube in das Priestertum hineinzieht. Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen.

Die Kirche muß gebaut werden. Sage N., er soll sorgen, daß die Pläne bestätigt werden. Deshalb habe Ich Mir alle jene Seelen schon ausgesucht von jeher und mit dem Werk bekanntgemacht, die Mir den Thron Meiner Liebe errichten sollen. Jedes Kind der katholischen Kirche muß frei sein, seinen Beitrag zu geben, ob in der Diözese oder außerhalb. Meine Diener können auch nicht dahinein befehlen, was der Unglaube tut. Warum wollen sie ihren Kindern keine Freiheit lassen? Sie sollen sehen, wie Ich das bestrafen werde."

 

6. Mai 1915

"Ich brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele dabei sind."

Barbara: Der Herr zeigte mir Seine Freude, die Er an den Dienern hat, die sich ganz für Seine Ehre und das Heil der Seelen opfern. Er zeigte Sich während des ganzen Gottesdienstes, und nach der heiligen Kommunion sagte Er, daß Er uns nur hierher geführt habe, um das zu erneuern, was Er in Seinem sterblichen Leben auch getan. Von Zeit zu Zeit hätte Er Sich zurückgezogen in eine gute Familie und dieselbe geheiligt durch Seine Besuche und Nähe, um uns Menschen zu zeigen, daß Er auch das will, daß man sich in Seinem Namen zusammenfindet und erfreut. Weiter will Er zeigen, wie die Wirksamkeit des Priesters am erfolgreichsten sich gestalte.

Jesus: "Ich brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele dabei sind. Die Ausstrahlung ihrer Tugenden geht auch ein in das gläubige Volk, und so soll sich das Erdreich wieder erneuern. Auf diesem Weg wird die Kirche wieder hinaufgeführt werden. Es ist sehr zu bedauern, daß es wenige solcher gibt. Die Zahl muß sich vermehren, aber diese wenigen sind der Sauerteig, die das Ganze durchsäuern sollen. Deswegen soll keiner zurückschrecken vor den Verfolgungen seiner Kollegen. Ruhig soll er weitergehen und diese durch sein Beispiel belehren. Ich habe große Freude an dieser Familie, daß sie Meiner Mutter eine solche Verherrlichung zuteil werden läßt. Es kommt Mir noch viel Ehre zu aus dieser kleinen Gemeinde."

 

Herz-Jesu-Freitag am 7. Mai 1915

"Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide, dulde, liebe!"

Barbara: Heute sah ich den toten Soldaten, der so fleißig an einer Lourdesgrotte in Hausen gearbeitet, ehe er ins Feld zog. Ich sah, daß die liebe Mutter Gottes seine Seele in den Himmel getragen. Das war gerade der Schutz der lieben Mutter Gottes, daß er früher sterben durfte und sogleich in den Himmel einging. Später wäre er nicht so gut geblieben. Das war der Lohn für seine Arbeit an der Grotte. Die Mutter Gottes hat es ihm gelohnt.

Auch sah Ich den Herrn wandeln durch enge, schmale Wege voller Dornengestrüpp, das rechts und links auf Ihn einstach. Von Zeit zu Zeit sah Er Sich um und sagte:

Jesus: "Seelen, Seelen suche Ich. Ihr sollt all die Dunkelheiten benützen, um Seelen zu retten. Ihr, Meine Beter, ihr, Meine Kinder, Seelen will Ich gesucht haben. Geht hinaus in die Welt und sehet, wie Ich die Menschen liebe. Einen Thron der Liebe will Ich Mir errichten unter euch, der ein ganz besonderes Zeichen Meiner Liebe sein soll in eurer Mitte. Ich will, daß Meine Kirche auf den Leuchter gerückt werde, von welchem die Gottlosigkeit der Menschen sie hinweggerückt hat. Hinauf auf den hohen Berg soll sie gestellt werden, damit alle Völker sie wieder schauen und sie als die eine wahre Kirche erkennen. Meine Diener sollen es nach Rom berichten an Meinen Statthalter auf Erden. Grüße Mir alle die Priesterfreunde. (Und Er nannte mir viele Namen.) Sie sollen sich alle hinter N. machen, um ihn zu bestimmen, daß er sorgt, daß die Sache bestätigt wird, daß die Kirche gebaut wird."

Barbara: Der Herr zeigte, wie obiger dornenvoller Weg in eine himmlische Aue mündete. Auf diese himmlische Aue der wahren Liebe Gottes willst Du uns hindurchführen. Alle Dornen sind verschwunden. Auf dieser Aue wandern wir jetzt. Wir sollen mit Dir Seelen suchen. Hochpreiset den Herrn meine Seele!

Maria: "Meine Kinder! Ich habe euch ein Plätzchen ausgesucht, wo ihr Mir dienen könnt. O weiht euch Meinem Mutterherzen! O kommt mit Mir und sucht Mir Seelen! Alle, die Mein Sohn eurer Obhut anvertraute, sucht sie Meinem Sohn zuzuführen.

Und du, Meine Kleine, scheue dich nicht. Wo Mein Sohn dich anspornt hinzugehen, dort gehe hin. Ich werde euch begleiten, Ich werde mit euch sein. Ihr sollt Seelen suchen, Seelen suchen. Alles, was du verlangst, wird Mein Sohn dir geben. Sei nicht mutlos! Harre aus! Es kommt die Zeit, wo du dich freuen wirst. Alle deine Opfer, Mühen, Verkennung werden sich noch umgestalten in Anerkennung. Freut euch, die ihr den Weg gehen müßt, den Ich wandeln mußte in Unsicherheit. Seht, wie Ich den dunklen, einfachen Weg ging, wie Ich mit Meinem armen Bräutigam flüchten mußte nach Ägypten in der Dunkelheit der Nacht.

Das soll für Meine Kinder eine Bedeutung sein, wenn sie sich nicht zu helfen wissen, wenn Zweifel sie quälen ob ihrer anvertrauten Herde, dann sollen sie sich an Meinen Weg erinnern. Nur hie und da, als Mein Sohn Sein Volk belehren wollte, durfte Ich Ihn begleiten und Meine heiligen Freundinnen. Meistens waren es nur Freundinnen. Merkt euch nur! Das ist Meine Freude, Mein Stolz, Mein Geschlecht, obwohl es jetzt Meine Schmach ist. Jetzt muß Ich Mich Meines Geschlechtes schämen.

Ihr, Meine Kinder, sollt Mir ersetzen, was andere Mir antun. Ihr sollt um so freudiger den Weg gehen, ihr sollt mit Mir Seelen retten, ihr sollt ein Paradies sein für Meinen lieben Sohn. Ich freue Mich, daß Mein Sohn euch hierhergesandt, wo Ich euch besuchen kann mit Ihm. Freuet euch und geht zurück in eure Heimat. Sobald Mein Sohn euch wieder anspornt, dann scheut die Reise nicht. Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide, dulde, liebe!"

 

Die Sakramentskirche in Schippach

Artikel aus: 'Die Zeitung' vom 8. Mai 1915 "Die Weltkirche in Schippach. Der Heiland pocht, o tut Ihm auf! Ein himmlisch Wehen zieht durch deutsche Gauen, ein Gottesodem reinigend und warm. Es ist, als ob des Spessarts Bergesauen herabgefleht des Höchsten Arm.

Da droben liegt, entrückt vom Weltgetümmel, ein höhenumrahmter, unentweihter Ort. Gefallen fand gewiß an ihm der Himmel, denn es erging dahin Sein liebend Wort. Das friedumweihte Dörfchen, das ich meine, ihr wißt bereits, daß es sich Schippach nennt, wo Sich der Herr erbaut im Wunderscheine Sein Heiligtum zum Liebessakrament.

Je eher nun dem Bau Vollendung winkt, so eher Gottes strafend Zorn sich legt, Sein Schwert so eher in die Scheide sinkt, je eher Er darin Sein Zelt aufschlägt. Drum karget nicht, ihr Reichen, gebt gerne, denn wer dem Herrn leiht, der fährt sicher gut. Und saget nicht: Der deutsche Gau liegt ferne! Seid ihr nicht eins mit ihm durch Kampf und Blut?

Jedoch zum Opfer seid auch ihr erwählet, die schlecht bedacht an irdischem Gut und Glück. Der Armen Scherflein hat der Herr gezählet, und gibt sie einst mit hohem Zins zurück. Verkürzet so mit liebevollen Spenden des blutigen Krieges folgenschweren Lauf. O schickt den Herrn nicht fort mit leeren Händen, der Heiland pocht, o tut Ihm liebend auf. gez. Fürst."

 

Ein Pater zum Eucharistischen Liebesbund

Äußerung eines Benediktiner-Paters. (Ex litt Pater Wunibald, Obermais, Meran. Am 12. August 1915)

Pater: "Es kommt mir immer klarer zum Bewußtsein, daß der Liebesbund ein Werk des Himmels ist. Diese Vereinigung wird die große Tat Pius' X., des eucharistischen Papstes, als das testamentum Pii patris; und wenn die Hölle und der menschliche Leichtsinn wieder einsetzen werden, das Werk des großen Papstes zu zerstören, da wird der Liebesbund seine ganze Kraft einsetzen, diesen Schatz des Himmels, den Pius X. uns wieder gegeben hat, der Menschheit zu retten und zu wahren wissen.

Es kann zwar kaum ausbleiben, daß Satan und sein Anhang kein Mittel unversucht lassen, den Christen dieses größte Gnadenmittel, das den Himmel aufschließt und die Pforten der Hölle überwältigt, wieder zu entreißen. Aber am Liebesbund werden alle Angriffe der Hölle, der Welt und des Fleisches abprallen. Das scheint mir die private Aufgabe des Eucharistischen Liebesbundes zu sein."

 

18./19. Mai 1915

"Denn der ganz große Weltkrieg ist von Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu vernichten."

Barbara: Seit Christi Himmelfahrt, wo ich von meinem hochwürdigsten Herrn Beichtvater die Erlaubnis erhielt, in der Novene zum Heiligen Geist recht zu bitten für alle Anliegen derer, die sich in ihren Nöten an mich wenden, besonders, daß der Heilige Geist alle erleuchte, in deren Händen die Geschicke der Völker durch den furchtbaren Weltkrieg liegen, besonders für unseren Kirchenbau, und mein Beichtvater mir erlaubte, mit dem Herrn zu verkehren wie früher, ehe Er Sich zurückzog, hatte ich am 18. Mai, die große Gnade, von fünf Uhr an, wo ich von einem freundlichen Priester die heilige Kommunion erhielt, mit dem Herrn wieder einmal sprechen zu können und Ihm alles vorzutragen, was mich und andere drückt. Ich war dabei von einer Liebe beseelt, wie man sie sich nicht selbst geben kann und konnte mit dem Herrn ringen. Als ich aber an unsere traurige Zeitlage kam, dem furchtbaren Weltkrieg, sagte ich zum Herrn:

"Herr, heute gehe ich nicht von Dir, bis Du mir angibst, was wir tun müssen, um den Zorn Gottes abzukürzen. Denn sieh doch nur, gerade die Unschuldigsten müssen ihn am meisten fühlen, und fällt ein Soldat, ist es sicher einer der brävsten in der ganzen Gemeinde."

Jesus: "Ja, der Krieg ist eine Strafe für den Unglauben der gottlosen Welt. Aber auch diese Ungläubigen sind Meine Kinder, und Mein Blut floß für sie. Ich habe dir am ersten Freitag im Mai gezeigt, warum dein Weg und der aller treuen Kinder Meiner wahren Kirche bei all ihrem guten Willen doch so dunkle, dornenvolle Pfade hat und habe dir gezeigt, wie ihr durch einen festen und unerschütterlichen Glauben Seelen suchen und Seelen retten werdet. Denn Seelen auf ewig von Mir stoßen zu müssen, ist für Mein erbarmungsvolles Herz sehr traurig, weil jede Menschenseele nach Meinem Ebenbild erschaffen ist."

Barbara: Ich rang mit dem Herrn, doch ein Mittel anzugeben, womit wir Ihm am meisten Ersatz und Sühne leisten und dem Unglauben durch unseren lebendigen Glauben entgegenwirken könnten und durch Buße und Sühne den Zorn Gottes besänftigen, daß die schreckliche Geißel abgekürzt werde. Ich lud alle Heiligen des Himmels ein, mit mir zu ringen, und lud alle Schutzengel der unschuldigen Kinder ein, sich zu Füßen der Mutter Gottes zu legen, damit Sie um der Unschuld jener willen uns bei Ihrem Sohn unterstütze. Das wirkte. Ich sah, wie Maria mit allen Heiligen unsere Bitte unterstützte, und der Herr sagte:

Jesus: "Sage deinem Beichtvater und Seelenführer, daß, wenn überall in den katholischen Gemeinden Bitt-, Buß- und Sühneprozessionen gehalten werden und dem Unglauben durch offenes, freies Bekenntnis des Glaubens Meiner treuen Kinder der katholischen Kirche offen und frei gegenübergetreten wird, die Kriegsgeißel abgekürzt und der Sieg auf seiten und zum Wohl für Meine Kirche ausgehen wird. Denn der ganz große Weltkrieg ist von Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu vernichten. Das ist der Hauptgrund. Darum der Zorn gegen die Ordensleute und Priester.

Jetzt tritt aber auch in Kraft, wie Ich dir in der Information an die Bischöfe im Jahre 1901 in der Heiligen Nacht mitgeteilt, nämlich, daß die Bischöfe ihren Klerus ermahnen, ihre lieben Gemeinden, und wenn sie sich verkleiden müßten. Satan glaubt jetzt, in der ganzen Welt sein Reich aufzurichten. Er ist es, der alle Völker aufhetzt gegeneinander. Darum muß Ich von Meiner Kirche ein unerschrockenes, freies Bekenntnis verlangen!"

Barbara: "Herr, von Herzen gern will ich es meinen geistlichen Vorgesetzten mitteilen; aber ich verlange ein Zeichen von Dir. Wenn die Hungersnot in Deutschland verhindert werden soll, dann ist es so wichtig, daß der Regen nicht lange ausbleibt. Die jungen Pflänzchen brauchen Regen, aber nicht wie vorige Woche mit so viel Sturmwind, der den Regen gleich wieder wegfegt, sondern einen warmen, gedeihlichen Regen, heute gleich oder morgen. Heute ist ein reiner unbewölkter Himmel und alle Leute sagen, daß das Wetter feststeht und es trocken bleibt. Schickst Du, o Herr, über die Elemente bis morgen einen gedeihlichen Regen, und wird mein verheirateter Neffe, der donnerstags vom Kriegsdienst zurückkam und sich heute schon wieder zur Musterung stellen mußte, frei vom Kriegsdienst, so daß er, wenn er auch fort muß, doch nicht an die Front kommt, dann verspreche ich dir, alles meinen Vorgesetzten zu berichten."

Tags darauf schreibt Barbara an ihren Beichtvater:

"Ew. Hochwürden! Sie sind Zeuge, wie hell und klar der Himmel gestern war, gegen Mittag bewölkte sich der Himmel und ein warmer Regen strömte heute Nacht hernieder. Mein Neffe kam abends von der Musterung und ist frei. Nur zu Feldarbeiten kann er eingezogen werden. Hiermit habe ich die Pflicht, mein Versprechen so bald als möglich einzulösen. Unter zwei Übeln werden wir doch das mindere wählen."

 

Pfingstmontag am 24. Mai 1915

"Der Unglaube und die aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion ließ Sich der Herr so demütig herab, daß alle Beängstigungen, wie man sie gewöhnlich fühlt, wenn wir unsere Armseligkeiten bedenken, verschwanden. Die Freude und Wonne meiner Seele war so groß, daß ich sagte: "Herr, so kann es nur einmal im Himmel sein."

Ein Zwiegespräch mit dem Herrn zog sich lange Zeit dahin. Ich redete mit Ihm über den traurigen Zustand Europas und bat Ihn, doch Mitleid zu haben mit den armen Soldaten, die es allein doch auch nicht verschuldet haben, daß sie ihr Gut und Blut für andere lassen müssen.

Jesus: "Die bekommen einen herrlichen Lohn, die gut und brav gefallen sind und sich geopfert haben. Schlimmer geht es denen, die Ich aus Gnade und Erbarmen noch leben lasse, um auf ihre Bekehrung zu warten, wenn sie es nicht tun. Es kommt noch vieles, bis die Menschen in sich gehen; denn Ich will Meine Anerkennung von den Menschen. Sage jenem Priester, der so spitzfindige, spöttische Fragen stellt: Solange das Priestertum nicht verstehen will, was Ich mit dir rede, und spötteln und kritisieren will, werde Ich Meinen strafenden Arm alle noch fühlen lassen, was der Unglaube fertiggebracht. Der Unglaube und die aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist."

Barbara: Ferner bat ich den Herrn, Er möge mir doch ein Wort sagen, was wir bei dieser schweren Kriegszeit mit dem Kirchenbau machen sollen.

Jesus: "Die beiden Männer habe Ich euch zugeführt. Mein Sohn N. N. hat zu sorgen, daß die finanzielle Frage gut gelöst, das heißt, das sauer zusammengetragene Geld nicht in den Säckel der Wucherer fällt. Und Mein Sohn N. N. wird sorgen, daß die technischen Fragen gut gelöst, und er wird die Regierung gewinnen, daß ohne Anstand kann weitergebaut werden."

Barbara: Ferner bat ich und empfahl dem Herrn meinen Neffen, der am 20. Juni 1915 zum Priester geweiht werden soll und gar zu ängstlich ist ob der Bürde und der Würde. Da kam die liebe Mutter Gottes mit einer langen Prozession von Jungfrauen. Die heiligen Barbara und Katharina gingen rechts und links neben Ihr. Sie erschien als allerreinste Braut des Heiligen Geistes. Ihre Kleidung war nicht, wie ich Sie sonst geschaut, sondern Ihre Farben und Ihr Schmuck war wie an Festtagen die priesterliche Kleidung am Altar; nur anstatt des Meßgewandes trug Sie in derselben Farbe einen Mantel.

Maria: "Sage deinem Neffen Josef einen herzlichen Gruß von Mir, und daß Ich Mich mehr freue als er auf den Tag seiner Priesterweihe. Seine übertriebene Ängstlichkeit kommt mehr von seinen kranken Nerven her, die, sobald er eine Luftveränderung erfährt, sich bessert. Er soll aber, wie Mein Sohn es wünscht, zu seiner Primizfeier auch zugleich seine geistliche Vermählung mit Mir zusammen verbinden, und wenn er im Beichtstuhl sitzt oder auf die Kanzel geht, soll er bedenken, daß seine allerreinste königliche Braut bei ihm ist, die alles Selbst tut und verbessert, was er nicht versteht. Und wenn er den Beichtstuhl und die Kanzel verläßt, soll er nicht nachdenken, ob er seine Sache gut oder schlecht gemacht. Nein, er soll sagen: 'Du weißt, meine Braut, wie Du mir versprochen am Tage meiner geistlichen Vermählung mit Dir.' O hätte die Kirche Meines Sohnes recht viele Pfarrer von Ars!"

 

Fronleichnam am 3. Juni 1915

"Für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden."

Barbara: Die ganze Woche war ich so armselig, so viel Verdruß wurde mir bereitet, meine eigenen Fehler machten mir zu schaffen, die harte Arbeit bei solcher Hitze machten mich unfähig zu einem guten Gedanken. Aber heute, welcher Umschwung! Die Güte Gottes bewog das Herz eines Priesters in weiter Ferne, seine Macht anzuwenden, wie ein Brief es bezeugt.

Jesus: "Längst wären die Schwierigkeiten gelöst, die das Bezirksamt macht, wenn euer Dechant in Elsenfeld begeistert wäre für Meine Ehre. Da er aber nur zeitliche Vorteile sucht, kann er nicht verstehen, wessen Geistes Kind er sein soll. Neid und Ehrsucht ist die Triebfeder, die man aber in ein Bedauern kleiden möchte. Man hätte, sagt man, mit dieser luxuriösen Verschwendung anderswo in armen Gemeinden bei Kirchenbauten helfen können. Bei dieser Ausrede überlegen sie aber nicht, daß Ich es bin, Der hier wirkt. Man hindert ja auch jene nicht, die Geld für unnütze Dinge verschwenden."

Barbara: Bei der Fronleichnamsprozession, als wir aus der Kirche zogen, sah ich eine himmlische Prozession, die voll Jubel mit uns zog. Es waren alle Seelen, die hier gelebt und im Himmel sind: Meine Eltern und Geschwister, Neffe Josef und August, der wie ein Fürst gekleidet war, und viele Bekannte. O wie beteten diese an, wenn der heilige Segen gegeben wurde. Beim Verlesen des Evangeliums an der Kirche von Schippach ging durch die heilige Prozession etwas, was mich schaudern machte. Eine Lichtgestalt schwebte hindurch, mit einem goldenen Mantel bekleidet, der glänzte wie die Sonne, und wie außer sich vor Freude schwebt sie gegen den Kirchbauplatz und kam wieder zurück. Ich fragte den Herrn, ob diese hehre Gestalt auch in Schippach gelebt. Darauf sagte der Herr zu mir:

Jesus: "Nein, es ist Paschalis Baylon, Mein treuer Sohn. Sage Meinem Diener, daß dieser Verehrer des Eucharistischen Gottes Patron dieser Kirche werden soll. Mit so kindlich-gläubigem Gemüt, wie er Mich anbetete, will Ich hier angebetet sein."

Barbara: "O Herr, wie ist es mit Antonius, der ist doch unser Kirchenpatron?"

Jesus: "Für Schippach bleibt Antonius Schutzpatron; für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden, weil dieses Denkmal aus dem Liebesbund herausgewachsen und alle Mitglieder des Liebesbundes an Paschalis ihr Vorbild sehen und Mir, wie er, ihre Anbetung darbringen sollen, so demütig-gläubig und ohne Menschenfurcht."

Barbara: Als ich bat um Frieden, um Regen, Gedeihen der Früchte, und daß der Kirchenbau wieder beginne, sagte der Herr:

Jesus: "Der Unglaube und die Gottlosigkeit hat den Krieg und dessen Folgen heraufbeschworen. Der Kirchenbau wird verzögert, weil alle, die an Meinem Werk arbeiten, noch nicht genügend geläutert sind. Wie Ich diejenigen strafe, die nur zeitlichen Vorteil suchen wollten an Meinem Werk, so strafe Ich all die kleinen Fehler durch Verzögerung des Baues. Alle sollen, wie jene Priester, die in weiter Ferne sind und doch so begeistert arbeiten, ohne Ehrsucht, ohne Selbstsucht aus reiner Liebe zu Gott arbeiten. Dies sollen alle sich beständig vor die Seele führen. Ein heiliges Werk, das die ganze Welt umfassen soll, soll von Meinem Heiligsten Herzen durchgeführt werden!"

Barbara: Bei der Prozession sah ich Lieschen Feile und Luise Hannappel neben mir gehen, obwohl diese nicht dabei waren.

 

Samstag nach Fronleichnam am 5. Juni 1915

"Nach dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen."

Barbara: Wie glücklich sind wir, Kinder der katholischen Kirche zu sein. Vor meiner Abreise nach Mainz sagte der Beichtvater:

Beichtvater: "Habe bei Ihrer Kommunion dem Herrn Ihre Seele empfohlen und gebeten, Sie heute und die ganze Oktav zu besuchen und Sich mitzuteilen. Dank der Güte Gottes."

Barbara: Ich bat den Herrn, Seinen Geist in jene beiden Männer zu senden, die morgen hier zu Beratung sich zusammenfinden, und mir Seinen Willen kundzutun, den ich dann übermitteln werde.

Jesus: "Verhalte dich ruhig, bis beide ihre Ansichten und Resultate ausgetauscht haben, dann erhebe dich und teile ihnen mit, was Ich dir jetzt sage: Nicht umsonst zeigte Ich dir am Gründonnerstag, wo Meine Kirche den Tag der Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes zwar im stillen feiert, und am Weißen Sonntag, wo Meine Kirche die Kinder Meinem Tisch zuführt, zum zweiten Mal und Fronleichnam zum dritten Mal diese überirdische Herrlichkeit, die über der Gegend ausgebreitet war, wo Ich Mein Denkmal errichtet haben will. Was du da geschaut, ist keine Phantasie, es ist Wirklichkeit, aber nur der gläubig-fromme Christ wird es verstehen. Nach dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen, wo sie ihren Glanz ungehindert entfalten soll, und kein Mensch soll Mir die Ausrede machen können: 'Ich habe die wahre Kirche nicht erkannt!'

Deswegen ist es Mein Wille, daß keine allzulange Verzögerung die Begeisterung Meiner treuen Kinder abschwäche, daß aber auch, was Ich dein Geistesauge schauen lasse, sich in Wirklichkeit vollziehe. Das herrliche Blau, womit das ganze Tal übergossen, bedeutet die Demut eures Eucharistischen Königs, Der Sich, in Brotsgestalt verhüllt, hier ein Denkmal errichten will, das fortbestehen soll, bis die Posaune des allgemeinen Weltgerichts ertönt. Seine Demut bedeutet diese hellblaue Farbe. Diese Demut eines Gottes versteht aber nur der geistige Christ, nicht der stolze, aufgeblähte. Dazu wirft der blaue Hintergrund einen silberfarbenen weißen Glanz aus. Dies bedeutet den heiligen katholischen Glauben, der aus dem Boden und Fundament aller christlichen Tugenden herauswächst, nämlich aus der Demut.

Die glänzenden Sterne, die du siehst, bedeuten all diejenigen, welche mit demütig-gläubigem Sinn an diesem Werk arbeiten und es befördern, nicht jene, die nur zeitlichen Gewinn suchen, sondern Meine Ehre und Verherrlichung im Auge haben. Die Gerechten werden glänzen wie die Sterne am Himmel. Darum sage den zwei Herren, die Ich euch zugeführt, daß sie mit Mut und Entschlossenheit darauf hinarbeiten, daß das Werk vollendet werde. Ihr Name und ihr Geschlecht soll gesegnet werden.

Pater N. soll, wenn er Mir Freude machen will, nicht nur unter den Kleinen Mich und Mein Werk fördern, er soll dies auch bei den Herrschern tun. Er soll zu Kaiser Franz-Josef gehen und mit ihm reden von dem, was Ich hier verlange. Nur die demütig Gehorsamen werden von Siegen reden und die Demütigen werden Demütige zu ertragen verstehen. Kaiser Franz-Josef soll auf den Deutschen Kaiser einwirken; denn Ich verlange, daß Fürst und Volk erkennen sollen, daß sie vor Mir sich beugen und alle Meine Majestät in dieser demütigen Gestalt des Brotes anerkennen sollen.

Tun sie es und helfen sie dazu, daß dieses Denkmal, das Ich nicht umsonst in dieser schrecklichen, die ganze Welt umfassenden Kriegs- und Schreckenszeit zu bauen verlange, ersteht, dann soll und wird der Sieg auf ihrer Seite bleiben. Aber dies wird nur dann geschehen, wenn Deutschlands und Österreichs Kinder, mit den Priestern an der Spitze, offen Sühne- und Bittprozessionen halten. Der Unglaube muß und wird nur besiegt durch demütigen Glauben. Merkt es euch, ihr Reichen, die mit Überfluß gesegnet: Wollt ihr erhalten, was ihr besitzt, dann gebt von eurem Überfluß gern. Wollt ihr glänzen wie Sterne des Himmels durch die ganze Ewigkeit, dann hört auf die Stimme des Herrn, der dieses Denkmal verlangt in diesem armen, verachteten Dörfchen des Spessarts, von wo aus Er allen Stolzen der Erde zurufen will: Ich verlange Anerkennung von Meinen Geschöpfen!"

 

Priesterweihe in Würzburg am 20. Juni 1915

Barbara: Als der hochwürdigste Bischof anfing, die heiligen Weihen vorzunehmen, sah ich die liebe Mutter Gottes unter den Alumnen, aber so, als bereite Sie etwas vor, wie eine Mutter ungefähr tut, wenn etwas Besonderes im Hause vorgeht. Als nun die einzelnen vor ihren Bischof hintraten, ging neben meinem Neffen die liebe Mutter Gottes in prächtiger Kleidung mit wallendem goldenem Mantel bedeckt. Edelsteine funkelten in ihrer kostbaren goldenen Krone. Als Josef zurückging, blieb Sie neben ihm bis zur allgemeinen Kommunion der neugeweihten Priester. Da erhob Sie Sich im Chor in die Luft und aus Ihrem Herzen gingen goldene Strahlen aus auf jeden der jungen Priester.

Vor der heiligen Wandlung, als Sie in Ihrem bräutlichen Schmuck erschien, war Sie begleitet von den beiden heiligen Jungfrauen Katharina und Barbara, die, wie mir schien, Ihre Begleiterinnen und Zeugen bei der Vermählung sein sollten. Bei den übrigen Alumnen sah ich Sie nicht. Daraus schloß ich, daß mein Neffe Josef seine geistliche Vermählung mit Maria zugleich mit seiner Priesterweihe verband. Als der zelebrierende Bischof zur heiligen Wandlung kam, da wurde es licht und klar. Es war, als sei Himmel und Erde ein und dasselbe. Die anwesenden Gläubigen und die Heiligen des Himmels vereinigten sich. Ein weites Meer von Heiligen öffnete sich vor meinem Blick, und ich konnte vor Freude und Wonne nur weinen über das Glück, ein Kind der katholischen Kirche zu sein. Jetzt war aber kein weibliches Wesen mehr zu sehen, auch die liebe Mutter Gottes sah ich in diesem feierlichen Augenblick nicht mehr. Nur heilige Männergestalten umgaben den Altar, bis später, wo ein Priester laut vorlas, und ähnlich wie bei der Allerheiligenlitanei die heiligen Jungfrauen anrief, erschienen alle diese im Chor und beteiligten sich an der Feier. Der Herr erklärte mir das Geschaute und sagte:

Jesus: "Siehe, Meine Kirche stört sich nicht am Weltkrieg. Hier hast du heute nichts gemerkt von Traurigkeit und Sorgen um all die Ereignisse, die die ganze Menschheit jetzt niederdrücken, auch nicht, daß die Menschheit bei der großen Dürre noch mit Hungersnot oder Krankheiten, die auszubrechen drohen, heimgesucht werden kann. Sie bittet mit ihren Kindern um Abwendung der Strafgerichte, aber sie fährt fort in ihrer Aufgabe, die Menschheit über alles Zeitliche hinweg dem Ewigen zuzuführen, Mich zu verherrlichen, ihre Kinder zu weihen und zu segnen und um so feierlicher ihren Gottesdienst zu gestalten. Dies sage deinem Beichtvater und Seelenführer und allen, die mithelfen durchzuführen, was Ich von dir verlange. Nichts darf ihren Mut lähmen. Dr. Abel, Vertretung über die Bauleitung, Dr. N., Vertreter der kirchlichen Autorität, sie sollen nicht den Mut verlieren.

N. N. darf nicht davongehen. Er muß bleiben und tun, was Meine Kirche auch in schweren Zeiten tut. Sie gebraucht ihre Gewalt, segnet und betet für ihre Anvertrauten und tut, als ob sie allein bestimmt sei, Mich zu loben, zu preisen und zu verherrlichen.

Das verlange Ich von euch, Meine Diener, hier bei diesem Werk. Ihr müßt so mit Mut und Entschlossenheit, alle Priester und Laien, auf das Ziel lossteuern, als hinge davon die Rettung der ganzen Welt und die Verherrlichung Gottes allein ab. Dann erwartet mit Zuversicht den Lohn, den Ich dir schon mehrmals gezeigt. Ihr alle sollt um eures Glaubens, eurer Demut und Geduld willen, die notwendig vorhanden sein müssen bei allen, die Ich dazu bestimmt habe, glänzen wie Sterne durch die ganze Ewigkeit.

Nicht trauern dürft ihr in der jetzigen traurigen Zeit, nein, wie die heilige Mutter, die Kirche, um so herrlicher die Feste entfaltet, so müßt ihr um so mehr die Wünsche des Herrn zu erfüllen suchen, weil davon die Verherrlichung des großen, majestätischen Gottes abhängt, der, weil Er von Seinen Geschöpfen so wenig Anerkennung empfängt, als Ersatz diese Anerkennung verlangt."

Barbara: Bei der Kommunion der Verwandten sah ich die liebe Mutter Gottes so jugendlich schön, daß kein Maler diesen Gesichtsausdruck wiedergeben könnte. Sie sagte auf meine Frage: "Heute siehst du Mich als Braut!" Als ich die liebe Mutter Gottes um Ihre Fürsprache bat, daß der Krieg aufhöre, um fruchtbaren Regen und Klarheit betreffend des Kirchenbaues, sagte Sie:

Maria: "Das heutige Fest ist die Vorfeier von dem hohen Fest, das bald in Schippach gefeiert wird, die sich aber oft wiederholen werden. Sage nur N., daß er bleibe, wo Mein Sohn ihn hingestellt, wenn Sorgen und Bekümmernisse auch seine Haare bleichen in der Blüte des Lebens. Diese Ängste und Bekümmernisse werden sich umwandeln in unendliche Freude und Wonne, die durch die ganze Ewigkeit nicht mehr ausklingen soll, und seine bleichen Haare sollen in Gold sich verwandeln, die seine Krone zieren werden."

Barbara: Dann wandte Sich die liebe Mutter Gottes an Luise Hannappel, die neben mir kniete, und sagte:

Maria: "Sage der Sekretärin Meines lieben Sohnes, daß sie durch ihr heiliges Amt sich eine große Glorie im Himmel verdiene, und wie die Weltkinder kein Opfer und keine Mühe scheuen, um Mittel aufzutreiben, um ihre oft sündhaften Satanspläne durchzuführen, so solle sie die Kinder Gottes aufsuchen, die mit Überfluß Gesegneten. Mit Versprechungen, wie N. tut, kann das Denkmal Meines lieben Sohnes nicht gebaut werden. Aber jede Gabe, klein und groß, soll aus freiem Willen und gutem Herzen fließen."

 

In Gutenbrunnen am 22. September 1915

"Das ist nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden."

Jesus: "Sage deinem Seelenführer, der Tag deines Todes würde nicht in diesem Jahr 1916 erfolgen, weil Ich dir noch die Freude machen will, die Einweihung der Kirche zu erleben. Den Trost sollst du noch haben. Bereite dich aber vor auf 1917, den Sonntag nach Fronleichnam. Den Tag selbst darfst du auch noch einmal mitmachen, aber in der Zeit, wo Ich gestorben bin zwischen zwölf und drei Uhr, sollst du dich nicht fürchten. Diese Verdemütigung, die für euch alle daraus erwächst, nehme ruhig hin, denn alles muß geglättet sein. Die Fehler, die ihr macht, müssen dadurch gesühnt und geläutert werden, all die Verzögerungen durch das Gerede und Gefoppe der Menschen. Dann aber, wenn die Zeit gekommen ist, dann soll es dem Volk kundgetan werden.

Sage Pater Felix in Bornhofen, er soll weitermachen mit den beiden Vereinen, die aus dem Liebesbund herausgewachsen sind: Den Bund der Priester und der Kreuzesbräute. Sie wären von großer Wichtigkeit für die kommende Zeit. Ich Selbst habe in ihm die Gedanken dazu schon angeregt. Die Menschheit bessert sich nicht. Dieser Krieg ist eine Strafe für die Menschheit. Was Ich schon Jahrhunderte vorausgesagt habe und durch dich erneut voraussagen ließ, ist jetzt eingetroffen, aber die Menschheit wird noch schlimmer statt besser, und was Ich erzielen wollte, nämlich daß die Regenten die Rechte Meiner Kirche anerkennen sollen und dieselbe frei machen, daß sie ihre Rechte ungehindert ausüben kann auf ihre Kinder, wird nicht angenommen. Darum will Ich Mir aus dem Priesterstand heraus eine Schar treuer Streiter zusammenscharen. Das sind die, die sich mit Maria vermählt haben. Diese werden treu aushalten in allen Kämpfen, die da kommen werden. Der Kreuzbund ist dazu bestimmt, die Priester zu unterstützen. Der Priester soll dann genügsam sein und denken, daß er auch mitleiden muß, um den Sieg zu erringen, und damit dies ginge, kein Wohlleben suchen. Die Kreuzesbräute sollen die Maria und Martha vertreten und tun, wie diese es gegenüber dem Heiland getan haben.

Wie ist es denn mit Mirabeau? Das ist in Wirklichkeit, daß das Bild blutet. Ich will Wunder und Zeichen wirken. Jenes ist das Gegenstück von Schippach. Dort will Ich das blutige Drama zeigen, das sich jetzt abspielt. Der Anfang kommt von Frankreich mit dem Einkindsystem. Deshalb zeige Ich der Menschheit Mein Mißfallen und was Ich für die Menschheit gelitten, und das versinnbildet das Blutvergießen. Daß eine Frau herumwandert, ist nicht recht; Männer müssen das durchdrücken, nicht Frauen, die sich damit ein gutes Leben machen.

Es kommt noch dazu, daß es viel Kampf gibt. Die Leute werden es müde, und es gibt auf einmal Revolution und Kulturkampf. Dann kommt die Zeit der Scheidung der Geister. Dann zeigt sich, welcher nur Geschäftspriester war. Dann gibt es einen großen Geisterkampf in ganz Europa, und Ich fege vieles weg, was bis jetzt so herrlich dagestanden. Auch viele Wallfahrtsorte, von wo die Gottesverehrung ausgegangen, wie Lourdes, was großartig ausgeartet ist, die übergegangen sind in weltlichen Betrieb und wo ein Lasterleben geführt wird, wo die Freimaurer regieren, die fege Ich hinweg; aber Gutenbrunnen bleibt und Schippach. Das gibt einen Gnadenort wie Lourdes. Frankreich soll die Vorstellung sein, wie Ich jetzt fege, wie die Menschheit bluten muß. Die Menschheit hat sich schwer versündigt durch Unzucht und zu einem teuflischen Tempel sich heruntergewürdigt ebenso auch die Ehe. Deshalb lasse Ich Meinen Leichnam bluten. In Schippach soll Ich dafür entschädigt werden durch Sühne und Abbitte. Die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder soll Mir dort Abbitte leisten. Diese Orte werden verschont.

Kommt eine wirkliche Finsternis? Das ist nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden. Da müssen sich die Leute in die Keller verkriechen, da wird die Menschheit gelehrt zu beten und geweihtes Wachs herbeizuholen."

Barbara: Während des Hochamtes war auch Lieschen zwischen uns und des Nachmittags bei der Prozession. Wie wir auszogen aus der Kirche gegen den Wald, sah ich die liebe Mutter Gottes zwischen den Priestern. Sie war gekleidet wie Jeanne d`Arc, in kriegerischer Rüstung, weil diese Andacht für die Krieger war. Die liebe Mutter Gottes sagte, daß Lothringen nur verschont worden ist wegen Gutenbrunnen, so daß die Feinde nicht alles zerstört haben, weil in Gutenbrunnen diese Sühne- und Bittprozessionen abgehalten werden.

Beim Eingang in den Wald erschien in den Lüften eine lange Prozession, wobei auch Frl. N. und Schwester Angelika und andere Liebesbundmitglieder waren. Die liebe Mutter Gottes schwebte nach oben zu ihnen und stellte Sich an die Spitze dieser Prozession, wo nur himmlische Freude herrschte, und ich sah, wie alle gereinigt waren durch die kindliche, gläubige Teilnahme und eine himmlische Freude auf jedem Herzen ausgegossen war. Wie wir einzogen in die Kirche und die Jungfrauen so schön das herrliche

Lied: "O selige Jungfrau rein..." sangen, da war die liebe Mutter Gottes in einer solchen mütterlichen Stimmung und von Liebe beseelt zu der ganzen Versammlung. Der heilige Erzengel Michael schlug den Takt dazu. Die Himmelsbewohner hatten eine solche Freude über die kleine Genossenschaft der Kreuzesbräute, daß alle mit in die Kirche einzogen. Die liebe Mutter Gottes sagte:

Maria: "Solange das hier weitergeführt wird, ist keine Gefahr für das Land, bleibt das Ländchen verschont; es wird nicht von Feinden verwüstet. Das ist die Belohnung für die Bemühungen von Pater Felix. Damit will Ich beweisen, wie ich Priester belohne für ihre Opfer und Mühen. Der Himmel hat daran mehr Wohlgefallen als an manch einer großen Klostergemeinde, wo man alles großartig macht, aber wo das Herz nicht dabei ist. Das kann jeder von den Priestern auch, die in Gemeinden stehen, die zwar mehr acht haben müssen auf das gewöhnliche Volk. Die Ordensleute können frei von allen Pflichten die Kreuzesbräute zusammenscharen, weil sie nicht Pfarrer sind und nicht in Verwicklung kommen mit den Eheleuten.

Ich will dir zeigen, wie gearbeitet werden muß jetzt in der Zeit, wo das Volk nicht gebessert wird durch die blutigen Ereignisse. Der innere Geist muß entfaltet werden, das mystische Leben muß gepflegt werden, und Ich will zeigen, was man in der Jugend fertigbringen kann, wenn ein Priester auf die Reinheit hinwirkt, und wenn das überall so geschehen würde, könnte der Zorn Gottes eher besänftigt werden."

 

12. November 1915

"O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme?"

Jesus: "Wie im Alten Bund das auserwählte Volk durch die Wüste geführt wurde, so führe Ich auch jetzt das auserwählte Volk Meines göttlichen Herzens durch die Wüste des Weltkrieges. Viele Krieger murren gegen Mich und sehnen sich zurück nach der Heimat, aber ach, keine Spur von heiligen Vorsätzen erblicke Ich in ihrem Innern. Ja, sie sehnen sich zurück, aber nicht, um Mir zu dienen, nein, um wiederum ihrer ungezügelten Natur freien Lauf zu verschaffen und im alten Sumpf der Sünde weiterzuleben. O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme? Ja, nicht um euretwillen werde Ich Deutschland und den Verbündeten den Sieg verleihen, sondern um jener willen, die treu zu Meinem Herzen halten und im Genuß Meiner heiligen Eucharistie die Kraft schöpfen auszuharren, bis Meine himmlische Mutter mit Ihren Heerscharen ihnen gleichsam das Rote Meer öffnet und sie zu glänzenden Siegen führt.

Ja, bis an die äußersten Grenzen Europas wird der deutsche Sieg sich ausdehnen und alle, die mit und für dieses Land kämpfen, alle diese Waffen werde Ich segnen. Ja, darum Heil all diesen Völkern und ihren Herrschern, Fluch aber denen, die gegen Mein auserwähltes Volk sich erheben. Ihr Herrschertum wird nach dem Kriege zusammensinken wie ein Kartenhaus, wenn der Fürst der Finsternis, der ihr Lehrmeister ist, wird zurückgestoßen sein zur Hölle. Ja, drei herrliche Kaiserreiche werden erstehen und darin werde Ich dann alle blinden Götzen der Fleischeslust und Eitelkeit zerstören und Mein Geist wird dann die Erde regieren.

Bete nun viel, Meine geliebte, gekreuzigte Braut für die kämpfenden Krieger, damit Mein eucharistischer Heilsplan zu Ende geführt wird. Ja, groß und erhaben ist derselbe, nur braucht es noch manchen Seufzer aus Meinem Herzen, bis alle Meine Auserwählten in demselben geborgen sind und alle sich mit Freuden nähren am täglichen Tisch der Gnaden."

 

21. November 1915 (Heiliger Krieg)

"Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind."

Jesus: "Wenn Ich heute den Weltkrieg überblicke, was muß Ich da aus Meinem liebenden Herzen Meinen geliebten Kriegern zurufen? O ja, Ich möchte ihnen sagen, daß sie ihr Herz in rückhaltlosem Opfermut Mir, ihrem göttlichen Meister, weihen sollen, wie einst Meine himmlische Mutter Gott Sich aufgeopfert hat. O liebe Krieger, so möchte Ich allen zurufen, von heute an ist es ein heiliger Krieg, immer näher tritt die Entscheidung, und Michael mit seinen Heerscharen, er verteidigt mit aller Kraft die Rechte Meines auserwählten Volkes.

Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind. Am meisten erbarmt Mich jenes Volk, das sich so treulos an Meinem auserwählten Volk vergangen hat und das bisher den Sitz Meines Stellvertreters sein eigen nannte. Doch alles wird diesem so schnöde verführten Volke genommen werden und furchtbare Geißeln hat Mein Vater zur Züchtigung bereit. Kein Stein wird in manchen Orten auf dem anderen gelassen werden und furchtbar wird sich dieser Treubruch rächen. Und auch die anderen Länder, die nur von eitler Gier und Habsucht angetrieben wurden, auch sie werden es mit ewiger Verblendung büßen. Denn alle Völker, die nicht Meinen Geist annehmen, sie werde Ich mit furchtbaren Strafen heimsuchen. Und doch, selbst über alle diese Völker erbarmt sich Mein liebendes Herz; denn für alle bin Ich am Stamm des heiligen Kreuzes gestorben."


26. November 1915
 (Liebesbund)

"Wenn dann die bisher so blinde Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen."

Jesus: "Ja, Mein allerbarmendes Erlöserherz schaut mit Erbarmen dem Treiben dieser armen, von blindem Wahn verblendeten Völker zu, die der Geist der Finsternis gefangen hält, und die immer mehr der Verstocktheit anheimfallen. Gleich einer Sündflut schmachtet die Menschheit in den Banden der eitlen Weltlust und Meine warnende Hirtenstimme, die Ich über diese schuldbeladene Erde rufe, sie verhallt inmitten des Jagens nach eitlem Götzentum, und darum habe Ich Meine Getreuen eingeladen zu einem neuen Bund Meines göttlichen Herzens, den Ich zum letzten Mal schließen will, bevor jener große Tag erscheint, wo der Erdball erzittern wird und das Weltenende kommt.

Ja, jetzt will Ich einen Bund schließen und glücklich jene, welche sich zu diesem Bunde bekennen. Ich will sie einführen in die Arche Meines Herzens. Einen Tempel des Friedens habe Ich gewünscht, in den diejenigen einziehen, die ganz nach Meinem Willen handeln. Ja, aber ach, wie furchtbar rütteln die Pforten der Hölle an diesem Tempel, und doch sage Ich heute ganz entschieden, daß alle, welche nicht den Bau dieser Arche Meines göttlichen Herzens befördern, furchtbar heimgesucht werden. Sechs Zornesengel stehen bereit. Diese werden, einer nach dem andern, die Erde heimsuchen und furchtbares Wehklagen wird den Erdkreis erfüllen. Alle aber, welche bereits sich mit ganzem Herzen zu Meinem göttlichen Herzen bekennen, werde Ich wunderbar von vielen Plagen verschonen.

Wenn dann die bisher so blinde Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen. Ja, dann werden Meine wahren Anhänger sich versammeln, um Mein hochheiliges Sakrament zu verehren, und ein Band der Liebe wird dann Meine Getreuen vereinen. Dann werde Ich ausgießen Meinen Geist über alles Fleisch und herrliches, übernatürliches Leben wird erstehen und mit Freuden werden dann alle schöpfen aus dem Wunderquell des eucharistischen Lebensquells.

Ja, Meine geliebte Braut, dieses nun Gesagte sei eine Warnung für jene Seelen, die Ich bereits zu Meinen Getreuen zähle, die aber immer noch zweifeln an Meinen Verheißungen. Ja, Ich werde noch manche Seele zu dir führen, und alle, welche Ich für befähigt finde, diese Meine Worte zu fassen, ihnen mußt du sie kundtun, damit sie sich stärken auf die kommenden furchtbaren Zeiten, die diesem Weltenbrande folgen. Ja, jetzt schon schaue Ich voll tiefer Besorgnis nach Meinen Getreuen, die wie Lämmlein unter Wölfen sich befinden und so oft von diesen überfallen werden. Ja, ein Heilmittel steht allen bereit, aber dieses Heilmittel der heiligen Eucharistie, es wird verschmäht und darum müssen die Menschen geheilt werden durch furchtbare Zuchtruten, die Mein himmlischer Vater über diese so widerspenstigen Kinder verhängt. Ja, glücklich alle, welche diese Meine Warnungen zu hören das Glück haben, aber nicht bloß hören, sondern danach handeln."

 

8. Dezember 1915 (Gnadenthron Schippach)

"Und hier wird nun eine solche Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte vollzogen werden."

Jesus: "Ein geheimnisvolles, übernatürliches Walten geht heute am Feste Meiner geliebten Mutter über die in bangem Weh seufzende Erde. Wie Sie damals in Lourdes als die Unbefleckte Empfängnis erschien, so will Sie auch jetzt in diesen schweren Heimsuchungen Ihre mütterliche Liebe Ihren armen Kindern zuwenden, die ihre Zuflucht zu Ihr nehmen. Doch nicht mehr wert ist jenes Land, diese hochgebenedeite Gnadenstätte zu tragen, welches bereits der Zorn Gottes getroffen hat.

Weil diese so sehr in Sünde schmachtende Nation nicht mehr wert ist, der großen Gnadenschätze Sitz zu sein, so wird Meine geliebte Mutter vom heutigen Tage an den ganzen Gnadenthron in jenem bescheidenen Orte aufschlagen, wo du, Meine liebe Braut, mit Mir ins Schifflein gestiegen bist, und hier wird nun eine solche Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte vollzogen werden. Diese Meine Worte überbringe dem überaus geliebten und teuren Sohn Meiner himmlischen Mutter, dem Erbauer des kleinen Heiligtums. Persönlich werde Ich in Begleitung Meiner geliebten Mutter heute diese Gnadenstätte einweihen, denn von dort aus werden noch viele Seelen den Weg zur Arche Meines göttlichen Herzens finden und Meinen Getreuen beigezählt werden.

In einer kleinen Spanne Zeit werde Ich dir einen zweiten Auftrag bezüglich dieses Gnadenortes übermitteln, und dann wirst du auch diesen so wichtigen Auftrag an geeigneter Stelle überbringen. Ja, die Pforten der Hölle, sie branden mit Wut gegen dieses Heiligtum an, doch ihre Herrschaft ist machtlos, wo Meine liebe himmlische Mutter Gebieterin ist. Glücklich nun jene Seelen, die sich zu diesem Heiligtum hingezogen fühlen. Immer größer wird nun die Zahl der Pilger werden, und immer mehr werden alle die großen Gnadenerweise fühlen.

Wenn nun diese Schrift durch deinen lieben Beschützer an jene heilige Stätte gebracht worden ist, so soll Dank von den Getreuen zum Himmel gesandt werden, der Segen Meiner geliebten Mutter wird dann von nun an voll und ganz darauf ruhen und herrliche Früchte werden alle verspüren, die mit ganzem Glauben diese Verheißungen aufnehmen. Warum Ich, dein göttlicher Meister, dir diesen Auftrag übermittle, ist darin zu erblicken, weil dieser Gnadenort auch zugleich bestimmt ist, das eucharistische Reich Meines göttlichen Herzens begründen zu helfen und von dort aus die heiligen Aufträge von Mir ausgehen. Nehmt zum Schluß alle, die diese Schrift zu hören das Glück haben, den Segen eures göttlichen Meisters und der geliebten Mutter Maria entgegen."

 

Weihnachten 1915

"Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen, daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden geschehen soll."

Jesus: "Laß nun, Meine geliebte Braut, in früher Morgenstunde (Engelamt) Mich mit dir ein Zwiegespräch halten und dir kundtun, was Mein innerstes Herz im Hochheiligsten Sakrament des Altars bewegt. Du weißt, wie wenig Herzen Meiner Gläubigen in Wahrheit Mir in Liebe entgegenschlagen und auch selbst heute, wo schon die zweiten Weihnachten die wilde Kriegsfackel über die Erde lodert, auch heute finde Ich so wenig Besserung.

O wie bitter traurig bewegt Mich dieses. Wie irdisch sind die Gedanken und Gefühle der heutigen Christen, und Ich muß mit Entsetzen heute wieder wahrnehmen, daß der Wille der heutigen Christenheit krank ist bis ins innerste Mark. Ja, die Engel auf Bethlehems Fluren sangen Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Wo aber finde Ich heute einen solchen? Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen, daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden geschehen soll.

Du weißt es, Meine liebe, teure Braut, was es heißt, mit Meinem heiligen Willen einig sein. Von zartester Jugend an zog Ich dich an Mich, und immer ging dein Sehnen zu Mir. Als zartes Mädchen zog Ich dich an Mich, und wie oft galt dein Besuch Meinem Hochheiligsten Sakrament. Und doch, wie viele wilde Triebe bemerkte Ich in deinem Mir so teuren Herzen, und Ich mußte das Messer der bittersten Leiden ansetzen, um diese Triebe zu entfernen und deinen Willen mit Meinem zu vereinen. Ja, Ich kenne deine so tiefen und bittersten Leiden und weiß, was du gelitten. Ich ließ dich in bitterster Verlassenheit Meinen Leidenskelch trinken, und alles nur deshalb, damit du fähig geworden bist, in Wahrheit voll und ganz Mir anzugehören.

Gerade so muß Ich mit dem auserwählten Volke Meines göttlichen Herzens verfahren, wenn Ich seinen Willen nach Meinem heiligen Willen umgestalten will. O welch wilde Triebe des Stolzes, der Eigenliebe, des Geizes, der Habgier und Genußsucht erblicke Ich noch in den Herzen derjenigen, die sich Meine Freunde nennen. Ja, schwer muß Ich noch strafen; denn sonst finde Ich keinen Eingang, o irdisch gesinnte Menschen! O ihr lebt, als sei die arme von Fluch beladene Erde eure Heimat. Es sollte euch alles anekeln, und statt dessen hängt ihr euer Herz daran.

Ja, solche tiefe Klagen preßt heute Mein liebendes Herz aus und klagt sie einem Menschenkind, das es gewagt hat, trotz Verfolgung und Verkennung Mir ganz ihr Herz zu schenken. Ja, Meine innigstgeliebte Braut, schon manchmal hat Mich deine Liebe getröstet, und wie sehr sehnt sich Mein liebendes Erlöserherz nach mehreren solchen Seelen. O führe sie Mir zu und belehre sie mit deinen glühenden Gefühlen und erwärme sie mit deinem Feuer, das Ich Selbst in dir angefacht habe.

Ja, wenn es immer tiefere Nacht wird im geistigen Sinne, und das wird es werden, dann lasse dein Licht leuchten und ziehe die armen Seelen, die Ich noch so bitter strafen muß, liebend an dich, und sage ihnen, wie Mein Herz nach ihnen verlangt. Lehre sie, Mich lieben, damit, wenn Ich bald in den Wolken des Himmels kommen werde, sie an Mir einen gnädigen Richter finden werden. Ja, sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe, und alles, was du zum Heil der Seelen tust, soll gesegnet sein. Wirke treu für die Ehre Meines göttlichen Herzens, und du wirst als glänzender Stern einst in der Ewigkeit Mein Herz umgeben durch die ganze Ewigkeit. Du sollst nicht umsonst in dieser Welt gelitten haben, denn deine Belohnung wird deiner harren."

Botschaften 1916

Namen-Jesu-Fest am 16. Januar 1916

"Wenn der Kriegsengel sein blutiges Schwert in die Scheide stecken wird, dann werden neue, noch rätselhaftere Zeichen auf Erden erscheinen, die der zweite Zornesengel verbreiten wird."

Jesus: "Heute, Meine liebe, teure Braut, ist ein herrlicher Tag angebrochen, denn nach einer schweren und großen Leidenszeit kann Ich heute in Wahrheit voll und ganz dich Mein eigen nennen, und du wirst von heute an nur vollständig durch Meinen Geist belebt werden. Der düstere Engel des Todes stand mehrere Tage an deinem Schmerzensbette, und sein Hauch hatte dich bereits getroffen. Allein Ich, der Herr über Leben und Tod, habe nun deinen Atem neu belebt, und nun wird dein Leben nur ein Wunder Meiner Gnade sein.

Immer schwerer wird nun die Zeit der Heimsuchung werden, und wenn der Kriegsengel sein blutiges Schwert in die Scheide stecken wird, dann werden neue, noch rätselhaftere Zeichen auf Erden erscheinen, die der zweite Zornesengel verbreiten wird, diese so wenig faßlichen Zeichen der Zeit.

Ich muß sie Meinen Auserwählten erklären, und um Mich ihnen kundzutun, habe Ich Mir dich als armes, unscheinbares Werkzeug erwählt. Unfaßlich für den menschlichen Verstand habe Ich dich durch fast unerträgliche Körper- und Seelenleiden dazu vorbereitet, in der schwersten und sturmbewegtesten Zeit und im größten Geisterkampf, den die Kirche je durchrungen, Meinem sichtbaren Stellvertreter auf Erden zur Seite zu stehen und ihm Meine heiligsten Aufträge zu übermitteln.

O Meine liebe Braut, wohl zittert deine Hand, wenn du dieses schreiben sollst, doch Ich muß erkennen, daß du dazu fähig bist. Bald wird dir vom Heiligen Stuhle aus deine Befähigung zuerkannt werden. Und mit desto größerem Mut und Ausdauer wirst du dann alle Meine Befehle ausführen und als leuchtender Stern das Ruder führen durch die höher steigenden Fluten des Geisterkampfes und der Scheidung innerhalb der Kirche. Doch Ich bin bei dir im Schifflein und voll Glauben kannst du dann sprechen: 'Herr, hilf uns, sonst gehen wir zugrunde!'

Ja, in diesem Jahre wird noch Großes und Entscheidendes sich ereignen, sowohl im letzten entscheidenden, sichtbaren Weltkrieg als auch im unsichtbaren Geisterkampf. Darum habe Ich dich zu einem lebenden Geiste gemacht, damit du die ganze Lage mit klaren Augen überblicken kannst. Von heute an wirst du in beständiger Beschauung mit Mir leben, und darum sei nun vor allem bedacht, Meine geringsten Wünsche genau und pünktlich zu erfüllen. Leiste Mir nun fortgesetzt Sühne für die vielen Unbilden, die Ich im Hochheiligsten Sakrament erdulden muß. Immer größer werden die Geheimnisse sein, die Ich deiner Feder anvertraue, und darum mußt du auch dein ganzes Leben immer mehr danach einrichten und als leuchtendes Beispiel allen Seelen voranleuchten, die Ich zu dir sende. Ja, rudere durch die Finsternis hindurch, erleuchtet mit Meinem alles belebenden Lichte, und bleibe fest im Glauben, treu in der Hoffnung und feurig in der Liebe."

 

23. Januar 1916

"Gleich dem Grase muß Ich diejenigen Menschen von der Erde vertilgen, die nicht Meinen Geist annehmen, und um diesen zu gefallen, sucht ihr lieber das Mißfallen eures göttlichen Meisters."

Jesus: "Noch nie, Meine Braut Meines Heiligsten Sakramentes, hat Sich Mein verwundetes Herz mehr gesehnt, Mich durch dich zu offenbaren wie gerade heute, denn wie schwer lastet die immer mehr zunehmende Entscheidung der Geister auf Meinem, diese arme Menschheit so innig liebenden Herzen. Ja, immer tiefere Finsternis umgibt die einzelnen Seelen, und der Fürst der Finsternis hält seine große Ernte. Wie wenig gute Schäflein bleiben wahrhaft bei Meiner Herde, und selbst diesen muß Ich fortgesetzt nachgehen, denn immer wieder verirren sie sich in dieser furchtbaren Prüfungszeit, welche Ich schon am Ölberg mit Entsetzen geschaut und Mir so manchen Blutstropfen ausgepreßt hat. Ja, wie bangt Mir um Meine Auserwählten, denn wie großen Gefahren gehen sie entgegen. Die Sünden mehren sich immer noch in schrecklicher Weise und furchtbar, ach furchtbar werden die Strafen werden, die noch kommen. O wie sollten jetzt Meine Apostel eifrig bemüht sein, noch zu retten, was noch zu retten ist. O sagt ihnen doch, was Mich bewegt.

Ich werde nun mehrere Meiner liebsten Diener zu dir führen, und diesen tue Meine Worte kund. Ja, sage ihnen, wie bitter traurig Mein Herz gestimmt ist, weil auch sie nicht vollständig Meinen Geist annehmen und in feiger Menschenfurcht handeln und so manches unterlassen, nur um Menschen zu gefallen. O verderbliche Furcht! Wer ist der Richter einst über die entscheidende Ewigkeit als Ich, und wer wird euch einst zur Rechten oder Linken stellen?

Gleich dem Grase muß Ich diejenigen Menschen von der Erde vertilgen, die nicht Meinen Geist annehmen, und um diesen zu gefallen, sucht ihr lieber das Mißfallen eures göttlichen Meisters. O feige Pilatusse! So muß Ich sagen, wenn Ich das Wirken Meiner jetzigen Diener betrachte. Wo sind jetzt diejenigen Geister, die sich um Meinetwillen geißeln und in den Kerker werfen ließen wie einst ein heiliger Petrus und Paulus? Ja, bevor Meine Priester nicht anders werden, bevor diese nicht frei hervortreten und Meinen Geist bekennen, so lange hat der Fürst der Finsternis freie Bahn.

Sühne und bete viel für die Priester, denn Mein Herz leidet unendlich viel, und die bitterste Klage preßt Mir dieses aus. Ja, liebe Braut, sei unerschrocken und verkünde allen Meine Worte. Mein Geist wird dich schützen und dein Wirken segnen."

 

24. Januar 1916 (Johannesseelen)

"Wenn Ich Mich versetze in jene Zeit, wo Ich Meine geliebten Apostel um Mich hatte, so muß Ich mit der Bitterkeit Meines Herzens wahrnehmen, wie ganz anders Meine heutigen Apostel mit Mir verkehren."

Jesus: "Heilige und überaus ernste Ermahnungen sind es heute wiederum, die Ich durch dich, Meine geliebte Braut des hochheiligsten Sakramentes, Meinen geliebten Dienern des Altars kundtun will.

O wie sehr sehne Ich Mich nach Vertraulichkeit mit ihnen, und statt dessen finde Ich so verschlossene Herzen, angefüllt mit Demut, welche Mir widerstrebt, und die nur ein Hindernis bildet, Mich ihnen mitzuteilen. Wenn Ich Mich versetze in jene Zeit, wo Ich Meine geliebten Apostel um Mich hatte, so muß Ich mit der Bitterkeit Meines Herzens wahrnehmen, wie ganz anders Meine heutigen Apostel mit Mir verkehren. Wohl waren Meine Jünger auch von tiefer Demut durchdrungen, doch dieselbe hinderte sie nicht, frei und ungezwungen mit Mir zu verkehren. Ja, die Liebe war stärker als alle Tugenden, und diese Liebe war es, die sie befähigt hat, Mir nachzufolgen und alles zu verlassen.

Aber heute, wo finde Ich eine solche heroische Liebe? Wenn Ich eines heiligen Johannes Mich erinnere, der in seliger Liebesglut versunken, so oft an Meiner Brust lehnte und wonnetrunken Meine Gefühle aufnahm. Ja, diese Liebe, welche auf Keuschheit aufgebaut war, hat ihn befähigt, mutig auszuharren bis unter das Kreuz und dort mit Mir Meine Schmerzen zu teilen. Ja, wer Meine Liebe verkosten will, muß auch Meine Schmerzen verkosten und darf Verachtung und Verfolgung um Meinetwillen nicht scheuen. Je mutiger Meine Diener auf den jetzt so geheimen Kampfplatz treten, desto mehr werden sie Meinen Beistand fühlen.

Meine liebe, teure Braut, schon jahrelang bist du Meine treue Schülerin, und schwere Prüfungen liegen hinter dir, die Ich allein kenne. Doch nun befolge Meinen Wunsch und lasse das, was Ich dich gelehrt, hineinleuchten in die Herzen Meiner lieben Diener. Nun wird ihre Demut sich dadurch zeigen, daß sie dieselben Lehren durch dich aufnehmen. O glücklich, die dem Rufe der Gnade folgen und deine Worte hören und befolgen. Der Segen eures göttlichen Meisters sei mit euch allen."

 

26. Januar 1916

"Meine Gedanken und Ratschläge werden freilich der Welt rätselhaft erscheinen, aber auch über die Welt selbst wird noch viel Rätselhafteres kommen."

Jesus: "O welche tiefe Seufzer preßt heute wiederum Mein liebendes Herz aus. Höre, liebe Braut Meines Hochheiligsten Sakramentes, wiederum Meine tiefen Klagen, die Ich deshalb durch deine Feder kundgebe, damit du dieselben den noch guten Dienern Meiner Altäre kundgebest, welche Ich dir persönlich nenne und die gegenwärtig in harter und schwerer Prüfung stehen.

Ja, Satan hat verlangt, sie nochmals sieben zu dürfen, und ach, wie bangt Mir für diese teuren, edlen Seelen. Sie fühlen wohl die großen Kämpfe, doch würden sie geistig durchblicken, in welchem Kampf sie sich befinden, sie würden sich noch weit mehr wappnen durch eifriges Gebet. O erfülle nun, Meine liebe Jüngerin und Apostel Meines Herzens, Meine so innige Bitte und stärke und tröste diese wenig Guten durch diese Meine Worte, die Ich ihnen in inniger Liebe sende. Als seinerzeit der Satan sich an Mich heranwagte, o wie erbebte Selbst Mein sonst so starkes Herz. Ja, seine List ist groß und da, wo es gilt, eine Seele zu sieben, von der noch die Rettung tausend anderer abhängt, welche List benutzt er da. Darum bangt Mir vor der Prüfung Meiner Mir so teuren Priester, denn Meine Liebe zu ihnen ist unfaßlich und Meine Besorgnis gerechtfertigt. Sie sind kaum fähig, Meinen Einsprechungen Gehör zu geben, und darum muß Ich Mich auf diese Weise ihnen kundgeben.

Auch du, liebe Jüngerin, weißt selbst, was es heißt, in diese List zu geraten, denn auch dich mußte Ich nochmals sieben lassen, und Luzifer selbst, durfte dich in deiner letzten schweren Prüfungszeit nochmals erproben. Du weißt also selbst, was es heißt, dies zu erleiden, und darum scheue keine Opfer, dich mit teilnehmender Liebe um Meine Mir so teuren Priester anzunehmen. Wohl wirst du manches fühlen, was dem Geist, der dich belebt, widerspricht, doch ertrage alles um dieser Mir so teuren Seelen zuliebe.

Sei nicht mehr im geringsten auf deinen Leib bedacht, denn Meine Kraft wird dich stärken, Übermenschliches zu leisten und keine Minute zu verlieren, ohne daß du tätig bist in Arbeit oder Gebet. Wenn dann diese schwere Zeit der Prüfung vorbei ist für Meine guten Priester, dann werden sie dir Stab und Stütze sein, wenn deine schwerste Aufgabe beginnt, das Schifflein mit dem Ruder zu leiten.

Warum, liebe Jüngerin, erschrickst du, wenn Ich dieses sage? Ja, Meine Gedanken und Ratschläge werden freilich der Welt rätselhaft erscheinen, aber auch über die Welt selbst wird noch viel Rätselhafteres kommen. Bei allem aber waltet die göttliche Vorsehung wunderbar, und je geringer Mein Werkzeug erscheint, dessen Ich Mich bediene, desto größer ist die Kraft, die Ich in dasselbe lege.

Noch eine große Bitte lege Ich dir nahe. Bete viel für den Heiligen Vater und fordere alle guten Gläubigen dazu auf. Auch er hat die gleichen Kämpfe zu bestehen von seiten derer, die ihn umgeben. O wäre die Zeit schon angebrochen, wo er unter den jungen, guten Priestern weilen könnte, die Ich für ihn zur Umgebung bestimmt habe.

Ja, es wird immer tiefere Nacht über der Erde, bis Mein Licht der heiligen Eucharistie diese Finsternis verscheucht. Und dann erst wird wahrer Friede werden. Dann kann Ich wieder in Wahrheit von Meinem Hochheiligen Sakrament aus zu Meinen Getreuen sprechen: Der Friede sei mit euch."

 

30. Januar 1916 (Wissenschaft)

"Furchtbar wird die Scheidung der Geister enden, und ach, Ich kann es kaum aussprechen, wie viele Priester bereits unter seiner Fahne stehen."

Jesus: "Welch tiefe Klagen sind es wiederum, die Ich heute dir, Meiner lieben Jüngerin, darlege. Es sind immer wieder die Diener Meiner Altäre, die gegenwärtig Mein tiefstes Mitleid erregen. Du hast Mir gestern geklagt, welch große Zweifel du von ihrer Seite erdulden mußt. Doch wappne dich mit immer größerem Starkmut und bedenke, daß solche Gedanken, die von Wissenschaft aufgebläht sind, schwer solche unfaßlichen Werke Gottes ergründen können. O verzeihe ihnen immer wieder und gib zur Antwort: Du denkst nicht göttlich, sondern menschlich. Ja freilich, nur allzu menschlich.

O ihr armen Seelen! Wie seid ihr umgarnt von solchen Dingen, was Mir mißfällt, und wie sehr ist besonders der Geist Meiner geliebten Priester gefesselt von eitler Wissenschaft. Diese Wissenschaft stammt nicht von Gott, sondern von der Welt und bewirkt, daß dieselben immer mehr diesem Widerstreben des Geistes zum Opfer fallen und nur noch einen schlummernden, aber keinen wachenden Geist besitzen. Ja, jetzt muß Ich durch dich, die Ich ganz nach Meinem Geiste umgestaltet habe, mit ebenso flehenden wie scharfen Worten rufen: Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!

Ja, der Versucher ist bereits an der Arbeit, und du würdest den Anblick nicht ertragen, wenn Ich dir zeigen würde, welche Verheerung er schon unter den Mir so teuren Priesterseelen angerichtet hat. Furchtbar wird die Scheidung der Geister enden, und ach, Ich kann es kaum aussprechen, wie viele Priester bereits unter seiner Fahne stehen. Ja, bitter weh, ach bitter weh tut Mir dieses, denn wenn Ich sehen muß, daß jene, die Gewalt hatten, Mir am Altare zu befehlen und die das unerfaßliche hohe Geheimnis Meines Heiligen Sakramentes täglich in dem wunderbaren Opfer des Neuen Bundes erneuern, diese, ach diese muß Ich dem Satan in die Hände überliefert sehen.

O unerfaßlicher Schmerz Meines göttlichen Herzens. Ist es möglich, daß alle Meine Liebe zu ihnen umsonst gewesen und Ich umsonst Mein kostbares Blut für sie vergossen habe? Darum gehe Ich nun zum Teil ganz verlorenen Schäflein nach, nehme sie auf Meine Schulter und führe sie zu dir. Dann, liebe Jüngerin, o heile dann mit Hilfe Meiner geliebten Mutter Maria ihre Wunden, und wenn sie genesen, dann führe sie Mir zu. Dann will Ich zu ihnen sprechen: Folge Mir nach! Ja, folge Mir nach, aber ganz nach Meinem Geist, und dann, wenn Ich sie befähigt finde, dann tue Ich dir Meinen Willen kund, und diesen mußt du ihnen überbringen. Denn diese furchtbaren Zeiten, die jetzt kommen, sie kann nur heilige Priester brauchen, und ein heiliger Priester zu werden unter den heutigen wissenschaftlichen Umständen, dazu bedarf es heroischen Opfermut und großer Liebe zu Mir und Meiner himmlischen Mutter.

Darum, liebe Jüngerin, du weißt und kennst alle jene Priester, die zur Heiligkeit bestimmt sind. O ertrage mit Liebe und Geduld alles, was du von ihnen zu leiden hast; sie werden dir noch einmal dafür danken. Ihre Prüfung ist hart; darum bete viel für sie. Du aber blicke in tiefem, unerschütterlichem Glauben zu Mir auf. Denn niemals würde Ich Meine heilige Kirche deiner Stütze anvertrauen, wenn nicht ein Fels des Glaubens in Deiner Seele thronen würde. Ja, bleibe unerschütterlich, mag auch der Sturm noch so heftig toben. Ich bin bei dir im Schifflein und Meine himmlische Mutter, Sie wird dein leuchtender Stern sein, der dir leuchtet, um durchzurudern durch die immer wilder tobenden Fluten und immer dichter werdende Finsternis. Kein Zweifel kann dich bis jetzt mehr beängstigen, denn dein Glaube wird dich emporheben über die tobenden Wellen, und der Leuchtturm, der dir leuchtet, er ist selbst für die Hölle unerschütterlich. Also mutig das Ruder ergreifen, denn dein Wirken muß keinen Augenblick unterbrochen werden. Gesegnet seist du von Mir, deinem göttlichen Meister, und Meiner geliebten Mutter Maria."

 

Mariä Lichtmeß am 2. Februar 1916

"Großes hat die Christenheit Maria dann zu verdanken, denn der glorreiche Sieg der heiligen Kirche wird nur durch Maria bewirkt."

Jesus: "Die Worte und der Inhalt, die das heutige Fest Meiner geliebten Mutter trägt, welche tiefe Bedeutung liegt darin verborgen. Aber wie undankbar sind Meine Kinder auf Erden, denn schmerzlich bewegt es Meine himmlische Mutter, daß die arme Christenheit, die ihres Schutzes in schweren Zeiten doppelt bedürfte, dieses so gnadenreiche Fest nicht mehr feiert. Die Finsternis, die über den Seelen lagert und immer tiefer wird, welcher Stern soll sie mehr erleuchten als Maria? Ja, doppelt sollte Ihre mütterliche Hilfe jetzt angerufen werden, wo die so ernste und entscheidende Scheidung der Geister bereits begonnen hat. Maria ist es, welche bestimmt ist, der höllischen Schlange den Kopf zu zertreten und die feindlichen Mächte zur Hölle zurückzustoßen.

Und nun, liebe Braut Meines Hochheiligsten Sakramentes, höre weiter, was Ich dir in bezug auf Meine Mir so teuren Priester nahelegen will. Kein Priester wird es vermögen, heilig zu werden, der nicht Maria tief verehrt und nächst Mir Ihr seine Liebe zuwendet und für Ihre Ehre eifert. Durch Ihre Vermittlung fließen uns alle Gnaden zu, und ein Zeichen der Auserwählung ist es, wenn wir eine große Liebe zu Ihr empfinden. Darum branden auch die Mächte der Hölle mit der ganzen Wut gegen die Gnadenorte Meiner himmlischen Mutter an, doch umsonst ist ihr Bemühen; denn diejenigen, die Maria lieben, werden sich immer wieder an solche Orte hingezogen fühlen. Ja, der Satan, er erbebt nie stärker als bei dem Namen Maria, und wenn eine Seele von Anfechtung umringt ist, so verscheucht ihn nichts mehr, als ein andächtig gesungenes Lied.

O herrliche Zeit, wenn das Reich Meiner Hochheiligsten Eucharistie ersteht, damit auch Meiner lieben Mutter Maria, der Mutter des Hochheiligen Sakramentes, nochmals gebührende Ehre erwiesen wird und gleichgesinnte und heilige Seelen Loblieder zu Ihrer Ehre singen werden, denn Großes hat die Christenheit Maria dann zu verdanken, denn der glorreiche Sieg der heiligen Kirche wird nur durch Maria bewirkt. Ja, liebe Braut, eifere die guten Gläubigen, die Ich zu dir führe, immer wieder zu eifriger Verehrung an und sage ihnen, daß sie Maria viel als Königin des Friedens anrufen sollen, und auch für die Bedürfnisse unserer heiligen Kirche Sie oft angefleht werden soll."

 

Herz-Jesu-Freitag am 4. Februar 1916

"Denn soll wahres Leben, gegründet auf Meinem Geist, erstehen, dann muß Ich so mit diesem so widerspenstigen Geschlecht verfahren."

Jesus: "Immer dunkler werden die Wolken, die den Himmel von der Erde trennen, und der Zorn Gottes, ach, er wird sich nun in vollem Grade noch in dieser letzten Periode des Weltkrieges entladen. Der Kriegsengel, ach wie gewaltig hat er schon sein Schwert geschwungen, aber nun wird es noch blutiger gefärbt, und ach, so manches junge Menschenleben muß nun im Tode enden. Die vielen irdischen, ach so ganz irdischen Hoffnungen und Pläne, Ich muß sie zerstören, denn soll wahres Leben, gegründet auf Meinem Geist, erstehen, dann muß Ich so mit diesem so widerspenstigen Geschlecht verfahren.

O arme, sündige Menschheit, erkennst du gar nicht diese furchtbare Strafe Gottes? Wie blutet Mein Herz bei dem Gedanken, wenn Ich bedenke, daß Meine Auserwählten mit den Gottlosen büßen müssen, doch Ich schütze sie wunderbar und werde sie durch den oftmaligen, würdigen Empfang Meiner heiligen Kommunion stark machen, in diesen furchtbaren Gefahren und Heimsuchungen zu bestehen.

Heute, am ersten Freitag des Monats, wie verlangt heute Mein Herz doppelt nach denjenigen, die Ich einlade, zu Mir zu kommen. Glücklich alle, die dem Ruf der Gnade folgen, denn Ich werde alle liebend an Mich ziehen, sie stärken und trösten. In solch entscheidenden Zeiten ist leerer Menschentrost unnütz.

O welch große Erleichterung, Meine geliebte Jüngerin, machst du Meinem so tief betrübten Herzen, wenn du die niedergebeugten Herzen aufrichtest und sie Mir näher führst. Die gleichen Worte vernehmen sie aus deinem Mund, wie Ich sprechen würde, und darum werden sie auch heilend auf die Seelen wirken. Fasse heute wiederum den festen Vorsatz, alles zu tun, wie Ich es von dir verlange, und aufmerksam Meine Worte anzuhören und auch sofort alle Werke zu tun, die Mir angenehm sind. Sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe und alle seien gesegnet, die deine Worte hören und befolgen."

 

11. Februar 1916 (Danksagungskirche)

"Aufträge des Himmels auszuführen und ängstlich den zu erwartenden Verfolgungen entgegensehen, das geht nicht zusammen."

Jesus: "Nimm nun heute (am Tag der ersten Erscheinung in Lourdes) im Beisein Meiner heiligen Mutter den zweiten Auftrag zuerst von Mir, deinem göttlichen Meister, entgegen. Nachher wird noch Meine liebe Mutter dir Ihre Wünsche kundtun. Also höre nun, du liebe Braut Meines Hochheiligsten Sakramentes, Meine überaus heiligen Wünsche bezüglich des deutschen Gnadenortes Meiner lieben himmlischen Mutter. Wohl hat es Mir wehe getan, daß Mein erster Auftrag, den Ich dir gab, aus Menschenfurcht so geheimgehalten wurde. Einen Auftrag des Himmels auszuführen, dazu braucht es heroischen Opfermutes, besonders in diesen Zeiten, wo der Fürst der Finsternis die Erde und ach so viele Seelen regiert. Von deiner Seite hatte Ich bis jetzt noch nichts in diesem Sinne zu erdulden, wohl aber von allen jenen, denen du Meine Aufträge überbringen mußt.

Ja, Bernadette, dieses schlichte Hirtenkind, wie fest hat es an dem sich gehalten, was ihr Meine liebe Mutter gesagt. Ja, Aufträge des Himmels auszuführen und ängstlich den zu erwartenden Verfolgungen entgegensehen, das geht nicht zusammen. Bin Ich, der Herr des Himmels, nicht stark genug, diejenigen zu schützen, die Ich liebe? O wie blutet Mein Herz, wenn man immer noch dir, meiner so tiefgeprüften und durch und durch treu befundenen Braut so viele Zweifel entgegenbringt, besonders von denen, die Zeugen der Wunder der Gnade selbst waren.

Nun habe Ich Meine bitteren Klagen ausgeschüttet, und jetzt vernimm den heiligen Auftrag: An dem deutschen Gnadenort Meiner geliebten Mutter wünsche Ich, Ihr göttlicher Sohn, daß Ihr ein Heiligtum gebaut wird, und zwar soll dies die Danksagungskirche werden für den endlichen Sieg der Kirche. Es soll nach dem Stil gebaut werden wie das Heiligtum in Lourdes; insbesondere von Gaben wahrer Marienkinder werden die Opfer an Geld zusammenfließen.

Die Kirche soll in einer Linie mit der Grotte erbaut werden, und ein großer Platz zur Prozession freigelassen werden. Ja, die Kirche soll auch nachher, wenn der Sieg der Kirche nach schweren Kämpfen errungen ist, der Ort sein, wo das Dogma von der Himmelfahrt Mariens feierlich verkündet wird. Gegenüber der Grotte soll ein Pilgerheim gebaut werden, das den Namen 'Marienheim' trägt. Wer Besitzer dieses Pilgerheimes werden soll, weißt du bereits. Diesen Auftrag nun mußt du dem teuren Sohn Meiner geliebten Mutter (wahrscheinlich Pfarrer Schneider in Hausen am Bussen) übergeben, aber hier an diesem Ort und nicht eher, als bis er zu dir kommt. Und nun höre Meine liebe Mutter!"

Maria: "Geliebte Tochter! Wie ich damals in Lourdes klagte über die in Sünde schmachtende Menschheit, so muß Ich heute klagen, ja bitter klagen über das, daß man die Werke Gottes nicht aufkommen lassen will und das Heilige und Hohe verheimlicht. Der Zorn Gottes aber ist nun entbrannt, und alle werden ihn verspüren, die sowohl aus menschlichem Trotz oder aus feiger Menschenfurcht handeln. Meine Liebe ist unendlich, doch wenn ich sehe, daß man Meinen göttlichen Sohn nicht hört, dann muß Ich bitter trauern.

Also, Meine liebe Tochter, handle ohne Menschenfurcht. Wir schützen dich. Nun nimm noch unseren Segen entgegen, verharre unerschütterlich im Glauben, und die Pfeile Satans werden machtlos an diesem Schilde, den du trägst, zerschellen."

 

14. Februar 1916

"Doch diesem Kampf der verschiedenen Religionen, der ein ähnliches Ringen des jetzigen Weltkrieges trägt, kann nur ein gewaltiges Eingreifen der sechs Zornesengel ein Ende machen, denn sonst wäre es unmöglich, daß Meine heilige Kirche siegen würde."

Jesus: "Seit jener Zeit, wo Ich Meine Kirche auf Petrus gegründet habe und ihm vor Meinem Heimgang zum Vater alles übergeben habe, seit dieser Zeit hat die Hölle schon manchen heißen Ansturm unternommen und versucht, diesen Felsen zu erschüttern.

Doch so groß auch ihre Macht ist, so ist ihr Werk noch nie gelungen, und immer wenn große Gefahr drohte, dann sandte Ich Hilfe vom Heiligtum und erweckte Werkzeuge, die mit unerschrockenem Opfermut alle Irrlehren wieder umstießen. Diese furchtbaren Gefahren des Schiffleins Petri sah Ich voraus, und darum bewog Mich auch die Liebe dazu, Mein blutiges Kreuzopfer geistigerweise fortzusetzen und im heiligen Tabernakel Meine Ölbergstunden zu wiederholen. Wie wenige von den vielen Millionen Seelen, die Ich durch Mein blutiges Opfer am Kreuze erlöst, sind aber durchdrungen von den Geheimnissen Meiner Liebe, und jetzt, wo das Zeitalter Meiner heiligen Eucharistie anbrechen soll, gerade jetzt ist die Liebe und das Verständnis für alles Hohe und Übernatürliche gänzlich erkaltet. Fast unmöglich erscheint es nun selbst jenen, die Mich kennen, daß eine Umgestaltung möglich sei. Ja, weil alle menschlich denken, darum erscheint es ihnen unmöglich.

Ja, noch nie, seit Ich im heiligen Geheimnis weile, habe Ich mehr gelitten als jetzt und deshalb, weil es keine Christen sind, sondern Menschen, und zwar Menschen, die sich noch Meines Namens zu rühmen sich nicht schämen und doch keine Spur weder in Gedanken noch im Herzen tragen, welche Meinen Geist tragen. O was leide Ich unter diesen Namens-Christen! Welche Marter bereiten sie Meinem Herzen.

Du, liebe Braut Meines Heiligsten Sakramentes, kannst mit Mir fühlen, denn auch du leidest unendlich, wenn du unter den Menschen und nicht unter wahren Christen weilst. Nun aber dämmert jene selige Zeit schon herauf, wo der endgültige Sieg der Kirche erscheint und die letzten Christen wieder ein Herz und eine Seele sein sollen. Gleich einem Gemisch von Teufeln und Engeln erscheint Mir jetzt Meine geliebte Kirche auf Erden, und nun will Ich Meine wahren Kinder Meiner Kirche um Mich scharen und Meiner Kirche die Freiheit geben, dann muß Ich dieses Mal Selbst ins Schifflein steigen und dieselben retten. Ja, nun muß Ich Selbst im Innern der Kirche vieles umstoßen, was der Zeitgeist vergiftet hat, und wie viele wissenschaftliche Kenntnisse sehe Ich, die den Geist und das wahre innere Leben vollständig verbaut haben.

Wenn nun nach dem politischen Weltkrieg der religiöse Krieg anbricht, dann liebe Braut, dann beginnt deine wichtige Aufgabe, Meine heiligen Aufträge den höchsten kirchlichen und staatlichen Instanzen zu überbringen. Ja, eine solche Zerstörung hat die Kirche noch nie erlitten, und noch nie hat die Hölle eine solche Macht über sie gehabt. Doch je furchtbarer der Kampf, desto glorreicher der Sieg. Doch diesem Kampf der verschiedenen Religionen, der ein ähnliches Ringen des jetzigen Weltkrieges trägt, kann nur ein gewaltiges Eingreifen der sechs Zornesengel ein Ende machen, denn sonst wäre es unmöglich, daß Meine heilige Kirche siegen würde. Ja, der Allmächtige Gott wird ein furchtbares Ende machen, und zwar werden die Naturgewalten alle menschlichen Pläne vernichten. Ja, nur auf diese Weise kann Mein eucharistischer Heilsplan zu Ende geführt werden, und du wirst noch staunen über die Geheimnisse, die denselben begleiten."

 

15. Februar 1916

"Eine geheimnisvolle übernatürliche Macht waltet auf dem Erdkreis, und dieser Macht fallen nun die Menschen zum Opfer. Die einen folgen der Fahne Satans, die anderen aber, die seinen Werken entsagen, stehen in furchtbarem Kampfe."

Jesus: "Seit Bestehen der Andacht zu Meinem göttlichen Herzen habe Ich schon mehrere weibliche Apostel erwählt, die diese hohen und erhabenen Geheimnisse, die Ich in ihrer ganzen Fülle für die nun angebrochenen letzten Zeiten aufbewahrt habe, kundgetan haben.

Auf Golgotha unter dem Kreuz stand Mein Lieblingsjünger Johannes, und dieser, welcher der erste Verehrer Meines göttlichen Herzens war, durfte die Geheimnisse dieser letzten Zeiten schauen in entfernterem Sinne. Ja, aber immer mehr führte Ich in den letzten Jahrhunderten Meine heiligen Kirche in diese erhabenen Geheimnisse ein und nun möchte Ich ihr durch dich, Mein geliebter Apostel Meines göttlichen Herzens, die inneren Schätze der Herz-Jesu-Andacht enthüllen. Diese Gnadenfülle ist so groß, die Ich jetzt ausgieße, daß sie aus Sündern Gerechte und aus Gerechten Heilige machen kann, aber nur für den, der kindlich Mir sein Herz öffnet und alle seine Regungen Mir überläßt. Aber was finde Ich in den Herzen Meiner Freunde? O es tut Mir so weh, wenn Ich dieselben angefüllt finde von lauter menschlicher Klugheit, die der Zeitgeist in den Mir so teuren Seelen angerichtet hat. Ja, um heilig zu werden, muß man ein Kind werden, und wenn man es so weit gebracht hat, dann kehre Ich in der heiligen Eucharistie ein und bewirke dann in der Seele, was Mir gefällt. So allein kann Ich diejenigen, die Ich bestimmt habe, das eucharistische Zeitalter zu erleben, nur heilig machen, und um dies zu bewirken, mußt du immer und immer wieder den Seelen klarmachen, daß sie Kinder werden und Mir ihr Herz rückhaltlos überlassen sollen.

Eine geheimnisvolle übernatürliche Macht waltet auf dem Erdkreis, und dieser Macht fallen nun die Menschen zum Opfer. Die einen folgen der Fahne Satans, die anderen aber, die seinen Werken entsagen, stehen in furchtbarem Kampfe. Diesen Kampf kann nur ein Mittel entscheiden, und zwar der lebendige Glaube an Meine Gegenwart im Hochheiligsten Sakrament und die feurige Liebe, verbunden mit dem sehnlichsten Verlangen, heilig zu werden, koste es, was es wolle.

Die ernsten Zeichen dieser letzten Zeiten müssen nun von der heiligen Kirche klar ausgelegt und darauf hingewiesen werden, daß die noch guten Christen mit allem Eifer nach dem Ewigen streben und immer mehr sich zusammenfinden sollen, um einander aufzumuntern und zu stärken in dem schweren Kampfe mit dem Fürsten der Hölle. Ja, immer größer werden jetzt die Gefahren, je mehr die Unterscheidung der Geister beginnt, und viele, die mit dem Mantel der Frömmigkeit einhergehen, bergen den höllischen Feind in ihrem Innern und versuchen es mit aller List, Meine Auserwählten zu verführen und sie durch ihre feine List in ihre Schlinge zu ziehen. Darum rufe Ich mit eindringlichen Worten und mit flehenden Bitten Meinen Auserwählten zu: Wachet und betet, damit der Versucher euch nicht überlistet! Löset euch immer mehr im Innern los vom Irdischen und strebt nach wahrer Gerechtigkeit. Duldet keinen Geiz und keine Habgier mehr darin, sondern geizt vielmehr nach geistigen Schätzen. Denn wer es nicht vermag, sich freiwillig loszuschälen, den wird die Strafe Gottes treffen, und diese Strafe ist weit härter.

O Meine lieben Auserwählten, wirkt treu mit der Gnade Gottes mit und bittet immer mehr um kindlichen Glauben, damit ihr diese Meine letzten Worte, die Ich nochmals Meinen Getreuen kundgebe, in Meinem Geiste aufnehmt, um dadurch würdig zu werden, die so gnadenreichen Worte bei Meinem baldigen Erscheinen in den Wolken zu vernehmen: Kommt, ihr Gesegneten Meines Vaters, und besitzet das Reich, das euch von Anbeginn bereitet ist."

 

16. Februar 1916

"Keiner von all diesen, die Meine Werke vernichten wollen, werden Mein Abendmahl verkosten, weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest auf Erden noch beim himmlischen Hochzeitsmahle."

Jesus: "Die tiefe Betrübnis im heiligen Tabernakel will Ich dir nun klarlegen und dir zeigen, welche Seelen Meinem Herzen die tiefsten Schmerzen verursachen. Ziehe sehr viel daraus, wenn du Mir Seelen näher führst, und gerade diese Seelen, die Ich dir nun zeige, sie zu bilden nach Meinem Geiste, wird dir auch die gleiche Mühe kosten, wie es Mir Schmerzen verursacht.

In der Kirche selbst ist man in dieser Zeit der Meinung, daß die Seelen Meinem Herzen die tiefsten Qualen verursachen, die nicht an Meine Gegenwart im Allerheiligsten Sakrament glauben oder außerhalb der Kirche stehen. Ja freilich, diese armen, verirrten Seelen erregen Mein tiefstes Mitleid, aber das Mitgefühl und die inneren Gefühle erregen sie nicht, denn sie kennen Mich nicht und Ich sie nicht. Ja, wenn ein Freund den Freund beleidigt, so tut dies auch weher, wie wenn ein Fremdling Mir etwas zufügt. Da kann man Sich trösten mit dem Gedanken, daß er Mich nicht kennt und es nicht besser weiß. Dieses Gleichnis des Fremdlings kann Ich nun auch auf jene Seelen anwenden, die außerhalb Meiner Kirche stehen. Aber nun höre Meine tiefen Klagen über diejenigen, die sich Meine Freunde nennen, und die wohl mit süßen Reden Mich beim Einkehren in der heiligen Kommunion überhäufen, aber nicht den Mut haben, ein Leben nach Meinem Geiste zu führen und dem verderblichen Zeitgeist gänzlich nach und nach zu entsagen.

Vor allem sind es jene Frommen, die sich zwar Tugenden aneignen, aber auch umweht vom Zeitgeist die Tugend demselben anpassen. Wenn jetzt Meine Lehre, wie Ich sie gepredigt habe, auf die jetzige staatliche und kirchliche Ordnung angepaßt werden sollte, wie würde das in der Tat aussehen? Der grellste Widerspruch mit Meiner Lehre! Die jüdischen Gesetze, Ich mußte sie umstoßen, und jetzt, wenn Ich jetzt wieder Meinen Geist aufpflanzen will auf dieser so ganz ins Natürliche gesunkenen Welt, so muß Ich alles zerstören, was die Welt soziale und moralische Ordnung heißt. Ja, wo bleibt denn da vor lauter weltlicher Ordnung noch ein Raum für ein wahres Christenleben? Der reinste Hohn ist dasselbe.

Wenn nun Seelen, die fortgesetzt Meine Gnaden, die Ich im Heiligsten Sakrament niederlege, gebrauchen, dabei aber in ihrem stolzen menschlichen Verstand alles Übernatürliche leugnen, so mußt du Meinen Schmerz begreifen, wenn Ich noch in solche Herzen einkehren soll. Tränen der heißesten Qual hat Mein lieber Pius X. geweint, als die Welt seine Stimme so wenig beachtet, jedoch Mein göttliches und so tieffühlendes Herz, das erglüht von Liebe, weint blutige Tränen, wenn Ich nirgends Eingang finde, und am allermeisten bei denen, welche Mir geweiht sein sollen. Welche Verheerungen erblicke Ich da! Unter dem Bewußtsein ihrer Selbstgerechtigkeit treten sie zu Meinem hochheiligen Geheimnis hinzu und heucheln Liebe wie damals die Pharisäer. Meine übernatürlichen Werke aber verfolgen sie und suchen dieselben zu zerstören. Das gleiche Bild wie zu Meinen Zeiten, als Ich auf Erden wandelte. Sie wurden auch immer verstockter, denn sie sahen mit leiblichen Augen Meine Wunder, und doch gingen sie so weit, Mich zu kreuzigen.

Heute nun wird weder dem Stellvertreter Christi, Meinem rechtmäßigen Nachfolger Petri, voller Glaube und Vertrauen geschenkt, noch lassen sie Meine Werke aufkommen, die auf übernatürlichem Keim aufgebaut sind. Sie wollen Mir, dem Herrn des Himmels und der Erde, auch heute noch vorschreiben, wen Ich erwählen soll, um Meinen Willen kundzutun. Und nun sage Ich ernst und furchtbar, keiner von all diesen, die Meine Werke vernichten wollen, werden Mein Abendmahl verkosten, weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest auf Erden noch beim himmlischen Hochzeitsmahle. Nur lasse Ich zum Mahle einladen, wen Ich will und wer fähig ist, Meinen Geist anzunehmen.

O wie furchtbare Qualen muß ich nun noch immer mehr erdulden im hochheiligen Geheimnis, bevor die großen Heimsuchungen anbrechen. Darum führe Mir jetzt immer mehr Opferseelen und Sühneseelen näher, aus allen Ständen wünsche Ich solche. Ich führe sie zu dir, und dann scheue kein Opfer, die Eisrinde ihrer Herzen zu schmelzen und das eucharistische Licht deines liebeentflammten Herzens auf sie einwirken zu lassen, damit sie erwärmt werden und Ich sie dann selbst noch bilden kann nach Meinem Wohlgefallen und sie fähig werden, Meine Einsprechungen zu vernehmen.

Eine überaus heilige Aufgabe steht dir also bevor und vor allem aber auch eine mühevolle. Ich weiß es. Könnte Ich Selbst Eingang finden in diese Herzen, dann würde Ich Mich nicht eines solchen Werkzeuges bedienen, aber die natürliche Liebe ist zu groß, als daß Meine übernatürliche Liebe Platz finden kann."


17. Februar 1916
 (Sühneseelen)

"Daß Ich mit tiefem Grauen die Verheerungen erblicke, die besonders in den so umnachteten Priesterseelen Mir entgegenschauen. Wie sollte von dieser Seite eine Umgestaltung des inneren Lebens möglich sein? Niemals!"

Jesus: "Nun will Ich dir erklären, was Ich unter dem Wort 'Sühneseelen' meine. Es sind jene bevorzugten Seelen, die Ich schon lange durch schwere Prüfung aller Art an Mich gezogen habe, und die nun bestimmt sind, Mir durch ihre Liebe Ersatz zu leisten für die tiefen Leiden, die Mein Herz hauptsächlich erdulden muß, besonders von seiten derjenigen Priester, die zwar das Amt eines solchen bekleiden, aber mit einer Eisrinde umgeben Mich empfangen und von übernatürlicher Empfindung keine Spur in ihrem Herzen bergen. Wie du leidest, wenn du unter kalten Menschen weilst, so leide Ich unendlich unter diesen von Mir so geliebten Priestern, die Mein Stolz und Meine Freude sein sollten. Ja, so weit ist das innere Leben in Meiner heiligen Kirche gesunken, daß Ich mit tiefem Grauen die Verheerungen erblicke, die besonders in den so umnachteten Priesterseelen Mir entgegenschauen. Wie sollte von dieser Seite eine Umgestaltung des inneren Lebens möglich sein? Niemals! Darum, Meine liebe, teure Braut Meines Hochheiligsten Sakramentes, erwärme und entzünde nun die berufenen Sühneseelen, die Ich zu dir führe und die niemals sich würdig finden würden, um Sühne zu leisten, da sie von seiten der Priester nicht dazu aufgefordert, nein, vielmehr abgehalten werden. Und doch muß Ich um diese Sühne bitten, denn Meine Leiden im hochheiligen Geheimnis sind nicht zu begreifen. Darum sage nun diesen Seelen, die Ich dir zeige, welche zur Sühne bestimmt sind, daß sie Mir alle Gefühle ihres Herzens weihen sollen und oft und täglich zum Tisch des Herrn hinzutreten sollen ohne bange Zweifel, und daß sie, sooft es ihnen möglich ist, vor Meinen heiligen Tabernakel kommen sollen, um Mich dort zu trösten und anzubeten.

Schon einmal habe Ich eine ähnliche Sühne gewünscht durch die Einführung der Ehrenwache Meines Göttlichen Herzens, aber ach, wie kalt und wie gleichgültig sind so viele Mitglieder derselben, wie wenige finden sich auf ihrem Liebesposten ein. Kaum habe Ich dieses Werk von der heiligen Kirche verlangt, so muß Ich nun auch über dieses Meine Klagen laut werden lassen. Ja, die eisige Kälte, die durch die Welt weht, sie ergreift selbst alle jene, die Ich noch Meine Ehrengarde nenne, und was muß Ich noch alles ersinnen, damit Ich noch bis an das völlige Ende der Zeiten in dem Geheimnis bleiben kann, daß der Schmerz ein wenig gemildert wird. O undankbare Christenheit! Ja, solche Klagen, Ich könnte sie nicht oft genug ausrufen. Es sind so viele, die Mein von Liebe verzehrtes Herz beschleichen.

Nur, wer Meine unbegreifliche Liebe erkennt, begreift Meinen Schmerz. Wie sollten jetzt die armen Menschen sich noch stärken von Meinem heiligen Geheimnis auf die kommenden Zeiten! Statt dessen gähnen Mir lauter leere Kirchen entgegen und beim Gottesdienst lauter Herzen ohne lebendigen Glauben und ohne Funken einer Liebe.

O arme Menschen! Wie damals, als Ich auf Erden war, ein Land der Erde Meine Füße getragen, so soll auch wieder nur ein Land Meine eucharistische Herrlichkeit verkosten. Doch so viele gute Seelen Ich auch darin erblicke, so muß Ich dennoch mit Entsetzen sehen, daß es noch vorher verwüstet werden muß; denn so könnte Ich unmöglich dort auf Meinem eucharistischen Throne in Meinem Friedenstempel herrschen. Ja, dann erst wird Mir wahre Sühne zuteil werden, welche dann fortdauern wird in der ewigen Glorie."

 

18. Februar 1916 (Opferseelen)

"Nur durch Maria können alle Opferseelen ihr schweres Amt vollbringen und den Fürsten der Finsternis besiegen."

Jesus: "Die geistige Bildung der Sühneseelen habe Ich dir nun klargelegt. Nun will Ich dir noch eine andere Art von Seelen zeigen, die noch kostbarer sind und auf deren Heranbildung du die größte Sorgfalt verwenden mußt. Es sind die Opferseelen. Als schönstes und heiligstes Vorbild dieser Art von Seelen leuchtet als erstes Vorbild Meine geliebte, himmlische Mutter, und Ihr folgen in endloser Reihenfolge seit der Zeit der ersten Christen vor allem jene christlichen Mütter, die ihre Kinder im wahren christlichen Geist geistig wiedergeboren haben und so ihre Kinder unter vielen Opfern für den Himmel gerettet haben.

Wie Meine liebe Mutter damals unter dem Kreuz als Königin der Märtyrer stand, so ehrt Mein liebendes Herz vor allem jene Mütter, die treue Nachfolgerinnen von Ihr sind und mit Anrufung Ihres Beistandes sich retten und befreien vom Gift, das die Stammutter der Lebendigen im Paradies auf ihre ganze Menschheit herabbeschworen und deren Schuld und Strafe alle ihres Geschlechtes besonders büßen müssen. Ja, furchtbar lastet diese Schuld der Sünde besonders auf den Müttern, und die Schlange, die schon die Eva mit List betrog, wie schleicht sie sich auch heute noch an die Mütter, besonders um sie in ihrem Samen der Hölle zu überliefern.

O wie furchtbar ist in jetziger Zeit die Macht der Hölle! Was tut der Versucher wegen einer einzigen Menschenseele und wieviel erst um Seelen, welche bemüht sind, noch mehrere zum Himmel zu führen. Und jetzt, wo das Ende der Zeiten so nahe ist, und wo so vieles noch auf Erden gebüßt werden muß, welch schweres Fegefeuer muß Ich noch über Meine Mir so teuren Opferseelen verhängen und wie muß Ich sie oft in den Fesseln der Sünde und des Satans schmachten sehen? Wie wehe tut es da Meinem Herzen, wenn sie seiner Stimme gehorchen und dem Tisch der Gnaden fernbleiben und so immer unfähiger zum Kampf werden. O rufe ihnen durch Mich zu: Kommt alle zu Mir, die ihr Meiner Hilfe so bedürftig seid! Sage ihnen, wie sehr Mein göttliches Herz danach verlangt, sie durch oftmaligen Empfang der heiligen Kommunion stark zu machen für die kommenden Zeiten. Ja, den geistigen Mut einer Makkabäischen Mutter braucht es in dieser Zeit und viel Gebet und Opfer von seiten solcher Opferseelen. Besonders wer Meine liebe Mutter als Schmerzhafte Mutter verehrt, wird sich wunderbar schützen in allen Gefahren. Die Kämpfe der jetzigen noch guten Christen gleichen denselben der ersten Christen, aber ihr Rang wird im Himmel der größte sein.

O liebe, teure Jüngerin und Apostel Meines Heiligsten Sakramentes, laß dir keine Mühe und kein Opfer zu viel sein, solchen Seelen auf dem steilen Weg zur ewigen Glorie behilflich zu sein und sie zu stützen, zu ermuntern und aufzurichten. Wie werden sie dir einmal dafür im Himmel danken! Ja, Ich werde dir immer die nötige Erleuchtung geben, und du wirst ohne Mühe erkennen, welche Mittel du anwenden mußt, um die drohenden Gefahren zu beseitigen und fernzuhalten.

Auch noch andere Opferseelen möchte Ich dir nahelegen, und das sind Meine geliebten Priester, die zur Heiligkeit bestimmt sind. Auch sie leiden so viel, da auf die Fürbitte Meiner himmlischen Mutter auch ihnen die Gnade zuteil wird, viele Seelen dem Satan zu entreißen und für den Himmel zu retten und gleichsam durch Maria dieselben geistig wiederzugebären; denn eine von den Fesseln Satans befreite Seele kann nur durch Maria von ihren Wunden befreit werden. Wie Ich am Opferaltar des Kreuzes der erste Opferpriester war, so steht gleichsam auch die liebe, himmlische Mutter neben dem mystischen Opferaltar des Kreuzes bei der Messe und bittet für ihn bei Mir und für alle, für welche er heilige Meßopfer darbringt. Ja, Meine liebe Mutter, wie nahe steht Sie dem Priester, und ach, wie viele sind es, die sie nicht kindlich verehren, und doch, wie könnten sie dies geheimnisvolle Opfer ohne Ihre Mithilfe würdig feiern? Nein, ohne Ihre Hilfe wird all ihr Beten ohne Frucht und auch ihr Wirken ohne geistigen Wert sein. Nur durch Maria können alle Opferseelen ihr schweres Amt vollbringen und den Fürsten der Finsternis besiegen, der bald furchtbar in den einzelnen Seelen tobt, aber auch mit versteckter List sich verbirgt und so unendlichen Schaden anrichtet. Ja, furchtbar ist der Kampf mit diesem Drachen, der Gift und Galle speit, und nur heilige Priester vermögen ihn gänzlich zu besiegen, ohne daß sie Schaden leiden. Ja, diese Meine Worte gelten besonders den geliebten Priestern, die für Mich in dieser Hinsicht wirken. Diese Worte von ihrem göttlichen Herrn und Meister seien ihnen heilig, aber auch jenen, die Ich als Apostel im Laienstand erwähle!"

 

19. Februar 1916 (Kulturkampf)

"Alles Edle und Hohe, das ewig dauert, wird als Wahnsinn betitelt, und alles Niedrige und Natürliche als Tugend."

Jesus: "Eine zweite Art der Mir so teuren Opferseelen will Ich dir heute zeigen, in deren Kreis auch du gehörst, und die dazu bestimmt sind, zum Sieg der heiligen Kirche mitzuhelfen. Wie innig liebe Ich diese Seelen, denn Meine geliebte, heilige Kirche, Meine teure Braut auf Erden, was hat sie gekostet, bis sie von Meiner Seite aus so gebildet war, und jetzt, was steht ihr nun bevor? Welche furchtbaren Verheerungen darf nun Satan auch in ihr anrichten? Und erst wenn sie völlig verwüstet ist, dann wird sie glorreich auf Erden erstehen.

O liebe Braut Meines Heiligsten Sakramentes, darum tue, was du kannst zum Heile Meiner Seelen, und bilde nun besonders jene, die durch ihre Opfer und Gebete bestimmt sind, den Sieg der heiligen Kirche zu beschleunigen. Ja, alle Opfer, die im stillen gebracht werden und für die Bedürfnisse der Kirche geleistet werden, werden tausendfältige Frucht bringen. Alle Mitglieder des Liebesbundes müssen nun lebendige Glieder am Leib der Kirche werden, die einen durch Gebet und stille Opfer, die anderen durch apostolisches Wirken als Laienapostel; denn wie viele Seelen schmachten noch in der tiefsten Finsternis der Unwissenheit, und bald muß nun allen Gläubigen wenigstens die Tatsache nahegelegt werden, daß sie sich auf die Verwüstung eines religiösen Weltkrieges gefaßt machen müssen und daß dieser gerade wie der politische Weltkrieg furchtbar sein wird.

Besonders die Opferseelen müssen nun täglich das Brot der Engel genießen; denn sollen sie standhalten in diesen schweren Zeiten und treu und fest im Glauben bleiben, dann müssen sie sich stärken mit diesem Brot. Denn wahrlich, Ich sage euch, diejenigen, die diese Kraft der heiligen Eucharistie nicht besitzen, werden von den Gewalten der Natur erfaßt und elend zugrunde gehen. Und die Natur wird ersterben, um nachher im eucharistischen Lichte neu zu erblühen, und so das gesamte Menschengeschlecht, dieses Geschlecht, das sich zum Tier herabgewürdigt hat und an Rache und Habgier der wilden Sorte von Wölfen gleicht. Alles Edle und Hohe, das ewig dauert, wird als Wahnsinn betitelt, und alles Niedrige und Natürliche als Tugend.

O arme Menschheit, wie weit bist du ins Irdische gesunken! O welch tiefe Klagen soll Ich aber erst über Meine Christen aussprechen, die Meiner heiligen Kirche angehören, deren Gnaden genießen und tote Glieder sind! Wenn ein Glied am Leibe abstirbt, dann muß es abgenommen werden, wenn nicht der ganze Leib absterben soll, und so muß Ich nun alle diese toten Glieder von der Erde wegschaffen, wenn Mein innerer Kirchenleib nicht auch noch absterben soll. O Meine Klagen sind unendlich. Ich weiß es. Aber ihr würdet sonst Meinen Schmerz nicht begreifen."

 

21. Februar 1916

"Da hört alle menschliche Klugheit und alles menschliche Ermessen auf."

Jesus: "Schmerzlich und tief bewegt hat Mich die Unterredung, die soeben geführt wurde, denn Ich war Selbst Zeuge davon. Ja, liebe teure Braut, was mußt du noch alles erdulden um Meinetwillen und deshalb, weil selbst diejenigen dich nicht erkennen, die dich schützen sollten und die bestimmt sind, die hohe und heilige Aufgabe durchführen zu helfen.

O arme Seelen, die ihr so sehr vom Zeitgeist gefangen seid, wollt ihr denn Mir, Eurem göttlichen Meister, Vorschriften machen, mit welchen äußeren Umständen Ich Meine geliebte Braut und liebsten Apostel Meines göttlichen Herzens leiten soll? Ja, Ich weiß, was Meine geliebte Jüngerin schon geduldet und erlitten hat und weiß auch, daß sie vollkommen Meinen heiligen Willen erfüllt.

Ja, solche Priester, wie diese Seele ist (wahrscheinlich der Pfarrer Schneider von Hausen am Bussen), sollten ihr zur Seite stehen und keine feigen Pilatusse, die gar nicht wert sind, solche Gnaden nur unterstützen zu helfen. Da kann man doch nicht mehr die Umstände eines gewöhnlichen Christenlebens in Betracht ziehen. Oder könnt ihr vielleicht bemessen, auf welche Art ihr die Gnaden gespendet werden? Ihr wäret nicht fähig, nur zu fassen, was in dieser Seele und auch in diesem Körper, einem solchen Gnadengefäß, vorgeht. Da hört alle menschliche Klugheit und alles menschliche Ermessen auf. Wo bleibt denn da der Geist? Sollen das Stützen sein, geistige Stützen, die Ich für Meine geliebte Braut erwählt habe, die mit eisernem Mut und tiefer Demut ihrer schweren und mühevollen Arbeit entgegensieht?

Ja, Mein letztes, entscheidendes, aber bittendes Wort sei dieses, die Priester, vier an der Zahl, die Ich bestimmt habe, nach Bestätigung des Heiligen Stuhles, Meiner Säule der Kirche zur Seite zu stehen, diese Priester müssen noch vorher zu ihr kommen, alle Menschenfurcht überwinden und dieses Opfer bringen. Siegt nun die Gnade nicht, dann wird Finsternis in diesen Meinen sonst so teuren Seelen werden.

Also erfasset diese scharfen und entscheidenden Worte Eures göttlichen Meisters und glaubet, daß ihr noch glücklich sein werdet, zu Schützlingen dieses treuen Apostels Meines göttlichen Herzens auserwählt zu sein. Wollet nur nichts mehr an ihrer Tugend verbessern, lernet vielmehr von ihr, und Ich sage ganz entschieden, wer Zeuge der Gnade schon an ihr gewesen und sie noch weiter quält, den muß Ich schmerzlich heimsuchen. Also, folgt dem Ruf der Gnade, oder Meine Androhung wird in Erfüllung gehen."

 

22. Februar 1916

"Mehr als je wird nun der Satan sich verbergen und unter den süßesten Reden und frommen Übungen wird er seine Opfer gewinnen."

Jesus: "Die Scheidung der Geister beginnt nun den gefährlichsten Charakter anzunehmen, den nämlich, daß der Satan seine List nun heimlich verbirgt und dadurch unzählige Seelen irreführt. Ja, in einem anscheinend frommen und tugendhaften Menschen kann sich nun seine List verbergen und dadurch vielen zum Verderben werden. Dadurch nun werden Meine lieben Auserwählten irre, und wer nicht durch jahrelange Prüfungen und Opfer Gnaden gesammelt hat, wird niemals standhalten; denn der Satan benützt alle seine List, die Auserwählten irrezuführen.

Darum ist jetzt eine Zeit für Meine heilige Kirche angebrochen, eine furchtbarere, als sie die ersten Christen durchgerungen haben. Dort hat auch Satan furchtbar gewütet, aber nicht so im geheimen und nicht so versteckt wie jetzt. Wer soll jetzt erkennen, welcher Geist einen Menschen trägt, der mit uns verkehrt und welches Ziel er im Innern verfolgt? Nur wem die Gabe der Geisterunterscheidung gegeben wird, der wird erkennen, welcher Geist innewohnt. Ja, Mir bangt jetzt ganz besonders wieder vor allem um Meine geliebten und teuren, ach so wenig wahrhaft guten Priester. Mehr als je wird nun der Satan sich verbergen und unter den süßesten Reden und frommen Übungen wird er seine Opfer gewinnen.

Ich würde niemals diese hohen Geheimnisse bis ins kleinste klarlegen, wenn nicht furchtbare Gefahren drohen würden. Ja, der Weltkrieg war bis jetzt furchtbar und wird noch furchtbarer werden, doch jetzt bricht ein anderer Kampf an, nämlich derjenige, wo es heißt, entweder ganz zu Christus und Seiner heiligen Kirche oder ganz zu Satan und seinem Anhange. Dieser verdeckt nun seine List hinter solchen, die sogar kirchliche Würde tragen und dadurch viele verführt werden. Jetzt aber gilt kein Stand und kein Ansehen der Person mehr, sondern nur die inneren Gesinnungen und Gefühle des Herzens. Wie vieles erdulde Ich nun, wenn so viele Meiner teuren Priester irregehen nur deshalb, weil sie auf Stand und Würde einer Person Rücksicht nehmen.

Darum muß nun der ganze Kirchenleib zerstört und neu aufgebaut werden, und zwar werden nur die zum Aufbau zugelassen werden, die ganz und voll mit Meinem heiligen Willen einig gehen. Einen geteilten Geist, wie ihn Meine heilige Kirche bisher getragen hat, kann Ich nun nicht mehr dulden.

Wenn Ich nun persönlich wieder auf Erden wandeln würde, wie schwer würde es Mir heute werden, zwölf Apostel zu erwählen, die alles zurücklassen würden und ungeteilt sich Mir hingeben würden. Ja, und wenn Ich heute in den Wolken des Himmels zum Gericht kommen würde, was für Lebendige hätte ich da zu richten. Wie viele müßte Ich da zur Linken stellen! Mir erbebt Mein Herz bei diesem Gedanken! Und nur diese wenigen Guten, sie sind wie Körner unter der Spreu. Wie schwer würde es, müßte man unter einem Sack voll Spreu einige gute Körner sammeln, die versteckt darin liegen. So erscheint Mir Meine heilige Kirche. Wie wenige gute Körner sind verborgen, und will Ich nun diese wenigen Guten zum eucharistischen Friedensmahl auf Erden sammeln, dann muß zuerst ein scharfer Wind die Spreu wegfegen und vertilgen.

O ja, Meine teure Braut, Mein gutes Herz! Ich weiß, welch unendlich schwere Arbeit auf dich wartet und wie wenig gute Körner auch du finden wirst. Doch Mein eucharistischer Heilsplan wird zu Ende geführt, mag auch die Hölle noch so heftig toben um das Schifflein Petri. Darum sei unbesorgt. Ich bin bei dir und bald werden alle Zweifel dir gegenüber verstummen; denn Meine Kraft wird voll und ganz in dir sichtbar werden, sowohl in dem Blick, wie in den Reden und deinen Schriften. Nicht sichtbar komme Ich mehr zur Erde, aber mit Meinem ganzen Geist, und zwar belebt derselbe nicht nur deine Geisteskräfte, sondern auch den ganzen Körper. Darum sei ohne Furcht. Die sichtbaren Heimsuchungen werden dein Wirken unterstützen und auch dem geheimen Geisteskampf ein Ende machen. Sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe und gesegnet seien alle, die dich stützen."

 

23. Februar 1916

"Dieser Stern wird leuchten und den Krieg entfachen und zum Thron der heiligen Eucharistie führen und durch alle Wirrnisse den Weg zum Sieg der heiligen Kirche zeigen."

Jesus: "Geheimnisvolle Zeilen sind es heute, Meine liebe Braut Meiner heiligen Eucharistie, welche Ich dir kundtue, und die zu deiner beständigen Betrachtung dienen sollen. Gegenwärtig stehst du nicht unter Gehorsam, weder einer kirchlichen noch einer staatlichen Obrigkeit, und Ich muß dir nun streng und fest einschärfen, daß du auch keine gesetzlichen Vorschriften besorgen darfst, sondern nur Meine Wünsche befolgen mußt. Denn sonst könnte Ich nicht das Werkzeug aus dir machen, das Ich brauche, um Meinen eucharistischen Heilsplan zu Ende zu führen.

Wohl weiß Ich, daß es dir bangt, wenn du dieses schreibst, doch bedenke, wie Meine Apostel gehandelt haben, die Meine heilige Kirche gründeten, und wenn du bestimmt bist, die Wiedervereinigung der heiligen Kirche in die Wege zu leiten, so darfst auch du kein Gesetz befolgen, das Meinem Geist widerspricht. Meine Apostel wurden eingekerkert und gegeißelt, hat man sie aber wieder freigelassen, so waren sie die gleichen mutigen Verteidiger Meiner Lehre wie vorher, und vor den Richtern bekannten sie frei Meinen Namen. Als Ich Selbst auf Erden wandelte, stieß Ich die jüdischen Gesetze um, damit Meine Lehre Grund fassen konnte, und jetzt will Ich Meine heilige Kirche begründen und diese Selbst erst zerstören.

Darum höre auf gar keinen Rat, der von außen kommt, sondern höre nur auf Mich und befolge Meine Worte. Es kommt noch eine Zeit, wo die Menschen, die dich jetzt in blindem Wahn verfolgen, nach dir lechzen werden, doch dann ist es zu spät, denn die strafende Hand Gottes wird dann walten. Wer die Werke Gottes verfolgt, den wird der Zorn Gottes treffen, denn Gott läßt Seiner und Seiner Werke nicht spotten.

Dunkle Nacht lagert in dem geistigen Himmel der Kirche, und der Stern, der neu durch Meine Kraft zu leuchten beginnt, erscheint nun wie ein Komet, der einen Krieg ankündigt, und darum wollen sie nun in der Kirche selbst das Erscheinen dieses Sternes verhindern, weil sie nicht aus ihrem geistigen Schlummer geweckt werden wollen. Doch so sehr sie sich auch wehren, dieser Stern wird leuchten und den Krieg entfachen und zum Thron der heiligen Eucharistie führen und durch alle Wirrnisse den Weg zum Sieg der heiligen Kirche zeigen. Wer dieser Stern ist, den Ich meine, das wirst du denken können, und darum sei ohne Furcht.

Derjenige, der dich an das dunkle Firmament der heiligen Kirche gesetzt, Er ist allmächtig und wird deine Bahnen lenken, mag es auch unter dir toben und brausen. Ich, dein göttlicher Meister, bin bei dir und mit diesem Glauben wirst du ruhig deine Bahn wandeln und bald unterstützt werden von anderen glänzenden Gestirnen, die nach und nach auftauchen und deine Bahnen wandeln. Blicke wie immer fest und vertrauensvoll auf Mich. Ich bin es, der dich stärkt, dein Herr und Meister. Diese Meine lieben Worte sollen dir Trost und Stärke sein in allen Stürmen."

 

25. Februar 1916

"Diejenigen Priester, die nicht Meinen Geist annehmen und Meine Werke verfolgen, sie verfallen so weit in den Stand der Ungnade, daß Ich ihnen die Gnade der Wandlung entziehe am Altare."

Jesus: "Immer tiefer und geheimnisvoller werden nun die Zeilen, die Ich deiner Feder anvertraue, und nur solche Seelen vermögen sie zu fassen, die geistig schon weit fortgeschritten sind. Um dir und Meinen geliebten Aposteln der letzten Zeiten einen tiefen Einblick in das geistige innere Leben Meiner heiligen Kirche zu gestatten, muß Ich dir eine überaus traurige Wahrheit enthüllen. Der geistige Wert des heiligen Meßopfers, der so groß ist, daß alle Sünden gedeckt werden könnten, er schwindet immer mehr, und zwar deshalb, weil seit der Scheidung der Geister im gesamten geistlichen Leben eine Scheidung vor sich geht.

Diejenigen, welche bemüht sind, mit Hilfe Meiner himmlischen Mutter Mir näherzukommen, genießen immer größere unerfaßliche Gnaden, die anderen hingegen, die schon mehr der Nacht des geistlichen Lebens anheimfallen, bei diesen wird es täglich dunkler, und täglich muß Ich ihnen Meine Gnade mehr und mehr entziehen. Auch diejenigen Priester, die nicht Meinen Geist annehmen und Meine Werke verfolgen, verfallen so weit in den Stand der Ungnade, daß Ich ihnen die Gnade der Wandlung entziehe am Altare.

Ja, so weit ist nun die Nacht hereingebrochen, daß die arme Menschheit nicht bloß zeitlich furchtbar gezüchtigt wird, sondern auch die Gnadenschätze werden ihnen entzogen, jene Gnadenschätze, die sie so treulos verschmähten und alle weltlichen Zerstreuungen diesem erhabenen Opfer des Neuen Bundes vorgezogen haben. Wie einsam mußten oft Meine Diener des Neuen Bundes Mein heiliges Opfer feiern, einsam nach außen und nach innen. Ja, schon so lange Zeit fand Ich beim heiligen Meßopfer nur vereinzelte Seelen, die mit ganzem Herzen dabei waren und selbst diese waren noch an so viele Bande gekettet, die Mir mißfallen.

Nun begreifst du und alle, welche Mich lieben, Meinen tiefen Schmerz, wenn Ich zusehen mußte, daß der lebendige Glaube immer mehr erlosch und der verderbliche Zeitgeist dieser Tyrannen immer mehr Meine teuren Gläubigen gefesselt hielt. Ja, mit Sklavenketten beladen kamen Mir schon längst Meine Getreuen vor und bei vielen sind sie schon festgeschmiedet vom Geist der Unterwelt.

O schauderhafte Verheerung in so vielen Seelen, für die Ich Meine Füße bei Meinem Wandel auf Erden wund lief und dann noch am Kreuze für sie verblutet bin. O furchtbares Leiden Meines liebenden Herzens, das Ich nun schon so lange erdulden muß! Ja, immer höher stieg die Sündflut im geistigen Sinne und überflutete alles Edle und Erhabene und immer mehr gewann der Geist der Finsternis die Oberhand. Er regiert jetzt in dieser Finsternis und ach, auch so viele Meiner treuen Gläubigen, die Meiner wahren, katholischen Kirche angehören, lieben diese Finsternis und lassen sich noch unter frommen Vorwänden zu allem Möglichen verleiten, was Mir völlig widerstrebt. Ja, wie werden diese einst mit Zittern beim Weltgericht vor Mir stehen, die Meine Gnadenmittel mißbraucht und sich so des Gerichtes schuldig gemacht haben; denn ein viel strengeres Gericht wird über die ergehen, die an der Quelle der Gnaden gesessen, dabei aber das giftige Wasser des Zeitgeistes getrunken haben.

Ja, furchtbar wird da mit Donnerstimme Mein Urteil über die Erde hallen: Weichet ihr Verfluchten! Ja weichet von Mir, die ihr euer Herz an Geld und Gut, an zeitliche Freuden und Genüsse und Ehren, an sündhafte Geschöpfe und deren sinnliche Genüsse gehängt habt und Mich, euren liebenden Gott, der Sich um euretwillen im heiligen Tabernakel einschließen ließ, verachtet habt. Ja, die ihr wußtet, daß Ich dort zu finden bin und die ihr euer Herz und Sinn nur vergänglichen Schätzen geweiht habt. Könnte Ich da mit Gerechtigkeit jene zur ewigen Glorie einladen, die Meine Gegenwart auf Erden verschmäht und auch dort auf Meinem eucharistischen Thron Mich nicht angebetet haben und Meinen Worten keinen wahren Glauben entgegengebracht, wo Ich gesprochen: Siehe, Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt!

Könnte Ich sie zur Belohnung einladen, die um Meinetwillen weder etwas leiden wollten noch Mich liebten? Nein, niemals, denn ihnen gelten dann die Worte: Du hast deinen Lohn schon empfangen!"

 

26. Februar 1916

"Die Natur ertötet alles Edle und Hohe, sowohl im einzelnen Menschen als auch im Gesamten; sie muß wieder dem Geiste Gottes Platz machen."

Jesus: "Ja, wie ganz anders werden an jenem großen Tage die Gedanken so vieler erscheinen und welch furchtbares Urteil wird über die ergehen, die ihre Talente und natürlichen Fähigkeiten nicht veredelt haben. Nur nach Irdischem strebt jetzt so mancher Menschengeist und zum Tode ermattet sinkt er nieder, um dann nimmermehr sich zu erheben, wenn nicht ein ganz besonderer Gnadenstrahl Meiner Liebe ihn wieder neu belebt.

Wie viele Seelen sehe Ich so schlummern, und wie viele sind vom Hauch der Sünde und Leidenschaft gänzlich erstorben? Diese unglücklichen Seelen, welches Erbarmen verdienen sie! Kein Mittel kann sie mehr retten als dasjenige, daß sie Meinem göttlichen Herzen geweiht werden und Ich durch einen Strahl Meiner barmherzigen Liebe ihre finsteren Gemächer erleuchten kann.

Welch furchtbare Verheerung Ich in einer solchen Seele erblicke, ist kaum zu beschreiben. Einer Grube gleichen sie, in welcher Unrat aller Art angehäuft ist und tiefe Finsternis herrscht. Ja, furchtbar ist diese Grube, die sich Satan schon als Königreich erwählt hat und bereits sein Szepter schwingt. Dringt nun ein Strahl Meiner Barmherzigkeit in eine solche Seele, dann ist es ihr, wie wenn sie von einem Taumel geweckt werden würde. Mit aller Kraft nun bäumt sich der böse Feind auf, und wenn er sie verlassen hat und durch eine reumütige Beichte diese Seele gereinigt ist, dann belagert er diese Seele von außen und benützt jede Gelegenheit, um diese Festung zu erstürmen und wieder zu gewinnen. Ja, da muß dann die Seele mutig alle seine Angriffe mit der Gnade Gottes zurückweisen, und schwer verwundet geht sie oft in der ersten Zeit aus dem Kampf hervor. Was kann nun einer solchen Seele wieder zu neuem Kampfesmute verhelfen? Nichts anderes als das Heilmittel Meiner himmlischen Eucharistie!

Dann kehre Ich in der heiligen Eucharistie in eine Seele ein, heile ihre Wunden und mache sie stark zum Ringen. Die Buße des Kampfes ist immer der Zeit angemessen, und wenn dann ein solcher Sünder immer mehr seine Zuflucht zu Mir nimmt wie zum barmherzigen Samariter und ernst bemüht ist, Mir anzugehören, dann nehme Ich ihn in inniger Liebe an Mein Herz und immer mehr dringen dann die Gnadenstrahlen in diese Seele ein und erwärmen und befruchten dieses Erdreich. Ja, es braucht dann Geduld, und jetzt, wo das Zeitalter Meiner heiligen Eucharistie angebrochen, kann man das Gleichnis anwenden von einem hohen Zinsfuß.

Jetzt teile Ich Meine Gnaden in hohem Grade mit, und wer Mir jetzt seine Seele als Pfand übergibt, wo so viele grimmige Feinde um dieselbe streiten, in solcher Zeit gebührt einem solchen überlassenen Pfand auch ein größerer Zinsfuß. Ja, Ich mache dann alles durch Meine überschwengliche Barmherzigkeit gut und lege Gnadenschätze darin nieder, wie nur die Zeit der heiligen Eucharistie sie bieten kann. Aber wenn Ich Besitz von einer solchen Seele genommen, dann muß auch die Hülle derselben, der Leib, ein kostbares Gefäß werden, damit Leib und Seele miteinander geheiligt werden. Ja, alle Gefühle des Herzens müssen dann nur höhere Gefühle sein und immer mehr müssen die natürlichen Triebe darin ersterben, um ganz in Mich umgewandelt zu werden.

Wie Ich auf Erden war nur um den Willen dessen zu tun, der Mich gesandt hatte, so muß eine solche Seele bemüht sein, nur Meinen heiligen Willen zu erfüllen. Ja, diesen zu erkennen, ist eben in dieser Zeit schwer, denn Mein Wille und Mein Geist ist vom Erdkreis verbannt worden und hat in blindem Wahn einem Geist Platz gemacht, der dem Meinigen widerspricht.

Ja, die ganze innere Religion, sie erscheint Mir wie eine Wildnis, und die edelste Blume, die reine, übernatürliche Liebe, sehe Ich so selten mehr erblühen. Mein Gebot, liebet einander, wie Ich euch geliebt habe, o wie ist es erloschen und im Gefühl der Erkenntnis der Sünde wird so manches Gute unterlassen, nur weil die übernatürliche Liebe noch nicht dieses Gefühl veredelt. Ja, Meine Liebe, die wie ein Band Meine Getreuen vereinen sollte, es schlingt sich nur um vereinzelte Seelen, und gerade da, wo dieses belebende Licht Meiner übernatürlichen Liebe hineinleuchten sollte, da wird es zurückgedrängt unter der Furcht der Sünde.

O welch herrliche Zeit wird es sein, wenn einmal Meine Liebe wieder in den Herzen Platz ergreifen kann und wenn der eisige Hauch alles Natürlichen daraus gewichen ist. Ja, dann ist das Paradies hienieden übernatürliches Leben und übernatürliche Seligkeit. Ja, die Natur ertötet alles Edle und Hohe, sowohl im einzelnen Menschen als auch im Gesamten; sie muß wieder dem Geiste Gottes Platz machen. Freilich, unfaßbar für den Menschenverstand sind diese Meine Geheimnisse und nur ein kindlicher Glaube kann sie erfassen."

 

27. Februar 1916

"So wie bloß diejenigen Meine Gnadenschätze empfangen, die Mich besuchen, so werden auch bloß diejenigen die Früchte genießen, die zu Mir kommen."

Jesus: "Dieses Buch soll nun dein Betrachtungsbuch werden, und Ich werde dir darin Meinen Willen kundtun, was Ich von deiner Seite immer wieder von Zeit zu Zeit wünsche. Ich sehne Mich sehr, bis die Zeit anbricht, wo du mit Mir in ständiger Betrachtung und Gebet sprechen und diese heilige Stille nur unterbrechen wirst, um durch Wort und Schrift Meinen Geist zu verbreiten. Wie Ich im heiligen Tabernakel auch verborgen und so eingekerkert lebe, so sollst auch du, liebe Braut Meiner heiligen Eucharistie, nach der Vollendung, nur noch von Mir, für Mich und durch Mich leben, und du wirst dann nicht mehr fähig sein, nur ein Wort zu sprechen, das nicht zur Erbauung dienen wird. Deine vorzüglichste und heiligste Aufgabe aber bleibt die, Meinem Herzen Sühne zu leisten durch ständige Unterhaltung mit Mir hier auf Erden im Heiligsten Sakrament des Altars, und darum werde Ich auch immer hier gegenwärtig bleiben. So wie bloß diejenigen Meine Gnadenschätze empfangen, die Mich besuchen, so werden auch bloß diejenigen die Früchte genießen, die zu Mir kommen.

Ja, alle natürlichen Triebe sind bereits in dir gestorben und dein Körper gleicht nun einem Leichnam, der regungslos im Grabe liegt. Wer es fassen kann, der fasse es. Wie und wann es Mir beliebt, werde Ich ihn erwecken zu neuem Leben, zu einem Leben der reinsten Gnade, und kein Hauch vermag dann weder deine Seele noch deinen Leib mehr zu beflecken. Doch einsam will Ich dich, und zwar so lange, bis Ich es dir sage. Mein oberster Hirte der Kirche, Mein geliebter Benedikt, sein Geist ist bereits mit dir verbunden und eine heilige Sehnsucht zieht ihn geistig zu dir, doch noch viele Bande umgeben ihn, denn seine Kämpfe sind groß. Er erfaßt die ganze gefährliche Lage der heiligen Kirche, und auch das zerrüttete innere Leben des Kirchenleibs begreift er. Doch es erscheint ihm auch alles so geheimnisvoll, und wie viel Trost würde ihm werden, könnte er jetzt persönlich mit dir sprechen. Diese Zeit kommt noch, aber jetzt noch nicht. Darum, liebe, teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, bleibe fest im Glauben! Die Wellen, die um dich tosen, sind lauter ungestillte Herzen, die auch nach Wahrheit und Klarheit lechzen. Sei gesegnet und alle, welche um dich sind."

 

29. Februar 1916

"Vertraut felsenfest auf Meinen Schutz und Schirm, denn Ich, die Ich den Sieg der heiligen Kirche bewirke, kann euch beschirmen in allen Gefahren."

Jesus: "Ein für den Himmel freudiger Tag ist heute angebrochen, soll doch heute der überaus geliebte Diener Meiner lieben Mutter den überaus hohen und heiligen Auftrag hier an geweihter Stätte entgegennehmen. Verbunden mit Gebet und einem Lied zu Ehren der lieben Gnadenmutter von Hausen soll dieser heilige Akt vollzogen werden, und der Himmel wird sich in diesen Augenblicken herniederneigen. Schwer haben die Anhänger des bösen Feindes diese hochgebenedeite Gnadenstätte heimgesucht, und zwar im stillen und geheimen. Nach Bekanntwerden dieser neuen Offenbarung aber werden die Verfolgungen von außen erfolgen. Doch erst öffentlich darf dieselbe werden, wenn du mit dem Heiligen Stuhl in Verbindung stehst und der Heilige Vater gesprochen hat. Haltet nun ihr, Meine Getreuen, fest zusammen, stärkt und ermuntert euch gegenseitig, und bringe du immer die Wünsche Meiner lieben Mutter dem innigstgeliebten Diener dieses kleinen Heiligtums. Nun wird dir noch Meine liebe Mutter einige Worte sagen."

Maria: "Meine liebste Tochter und Braut Meines göttlichen Sohnes, heute freue Ich Mich innig, wenn ihr zwei, Mein treuer Diener und du, wieder enger miteinander verbunden werdet; denn so hohe und heilige Interessen müßt ihr vertreten und darum muß auch ein Band der Einigkeit in eurem Innern euch umschlingen. Hohe und heilige Augenblicke durftet ihr schon verkosten, doch der heutige Tag soll allen ein Freudentag sein, wie er auch Mir ein Freudentag ist. Vertraut felsenfest auf Meinen Schutz und Schirm, denn Ich, die Ich den Sieg der heiligen Kirche bewirke, kann euch beschirmen in allen Gefahren, die euch drohen. Je mehr die Hölle gegen euch und eure Werke ergrimmt, desto herrlicher wird einst eure Siegespalme werden und euer Lohn groß sein im Himmel. Darum handelt ohne Furcht. Wir schützen euch, und du sollst stets Unseren Rat erfahren, denn der Himmel steht dir offen, wenn du bittest. Seid nun alle gesegnet von eurer himmlischen Mutter."

 

Herz-Jesu-Freitag am 3. März 1916

"Das betrübt Mein Herz tief, daß diejenigen in Gemeinschaft mit dem Satan arbeiten, die sich Meine Diener nennen und dazu noch Diener von höchstem Range."

Jesus: "Der erste Freitag eines jeden Monats ist für Mich ein Tag der Freude dadurch, daß so viele teure Seelen zum Tisch der Gnaden treten und Mir dadurch Ersatz leisten für so viele laue Seelen, die Ich jetzt bald gänzlich aus Meinem Herzen tilgen will. Aber auch ein Tag des Schmerzes ist Mir dieser Tag insofern, wenn Ich sehen muß, daß so viele Meiner Diener diese Sühne für Mein betrübtes Herz nicht einführen und dadurch Meinem heiligen Willen entgegenarbeiten und Mein liebendes Herz tief verletzen.

Wie notwendig hat die arme Christenheit diese Meine außerordentlich dargebotenen Gnadenmittel, denn wie von einem tiefen Wall umgeben erscheinen Mir so viele Seelen, und Ich möchte den Vergleich anstellen mit einer Festung, die von drei Seiten beschossen wird, Meine Pfeile, die nicht verletzen und verwunden, sondern nur das Herz für Mich zu gewinnen suchen. Es sind Gnadenbeweise Meiner Liebe und Güte. Doch noch andere Pfeile, und zwar Pfeile des Satans werden auf eine solche Festung abgefeuert, und diese treffen oft sicherer und stecken tief, ach so tief darin fest. So sieht jetzt manche Seele aus, und möchte Ich eine Seele dauernd heilen, dann muß sie zuerst Zuflucht zu Meiner himmlischen Mutter nehmen und einen Gnadenort von Ihr aufsuchen. Du kennst ja die von Mir so sehr gesegnete Gnadenstätte Hausen. O führe diese Seelen dorthin, und wenn sie dann von ihren Wunden durch den heilenden Zuspruch des geliebten Dieners Meiner lieben Mutter geheilt sind, dann lehre sie Mich lieben und ganz nach Meinem Geiste zu leben. Immer mehr solcher Seelen werden zu dir kommen, und sogleich werde Ich dir dann kundtun, wie du sie Mir näherführen kannst.

Ja, herrlich und erhaben ist dieser eucharistische Heilsplan zur Erstellung des Königtums Meines göttlichen Herzens auf Erden, und bereits elf Apostel bereiteten dasselbe vor, und du als zwölfter Apostel wirst es nun zur Vollendung führen. Ja, die Vorsehung ist wunderbar, und wer die Gnade hat, es zu erfassen, wie dankbar sollte er Meinem göttlichen Herzen sein. Er soll seine Dankbarkeit beweisen dadurch, daß er für das Heil so vieler Seelen eifert, die noch nicht das hohe Glück genießen, Einblick zu erhalten. Ja, immer mehr und mehr muß Ich dich auffordern, sich selbst immer mehr zu vergessen, die diese hohen Geheimnisse mit dir teilen dürfen und das Glück haben, mit dir vereint für Meine Ehre arbeiten zu dürfen. Ja, groß wird euer Lohn einst im Himmel sein, und alle werden Meine Liebe immer mehr im Herzen empfinden, die für die Verbreitung des eucharistischen Werkes arbeiten."

Jesus: "Du hast dich, Meine liebe, teure Braut Meines heiligen Sakramentes, heute morgen bitter beklagt darüber, daß Mir so viele Unehre angetan wird dadurch, daß man Meine eucharistischen Werke wieder aufs neue verfolgt und dadurch Mich so sehr betrübt. Satan ist es jetzt gestattet, gegen das Aufkommen Meiner Werke zu toben, doch seine Macht wird zerstieben wie Rauch, wenn Ich einmal will. Doch das betrübt Mein Herz tief, daß diejenigen in Gemeinschaft mit dem Satan arbeiten, die sich Meine Diener nennen und dazu noch Diener von höchstem Range. Da kann man nun bald die Scheidung der Geister erkennen. Ich möchte heute alle Meine wahren Anhänger durch dich bitten, daß sie gegen diejenigen, die so in satanischer Wut sich gegen Mich und Meine Werke erheben, die gleichen Gesinnungen hegen wie Mein göttliches Herz Selbst, nämlich das tiefste Mitleid, denn furchtbare Drohungen muß Ich über alle aussprechen, die Meine Werke nicht aufkommen lassen wollen.

Ja, die Scheidung der Geister macht sich immer mehr bemerkbar und immer inniger liebe Ich jene, die treu zu Meiner heiligen Sache stehen und Meine Werke durch Gebet und Sühne unterstützen. Ja, der liebe Diener, den du Mir heute im Gebet so innig empfohlen hast, und der so tiefes Mitgefühl im Innern für Meine Werke birgt, ihm überbringe diese Meine Worte, die Ich ihm in inniger Liebe sende. Ja, jetzt gleicht er noch einem eingesperrten Vöglein, doch Ich werde zur rechten Zeit seine Fesseln lösen und sein Gefängnis öffnen, damit er seine feurigen Gefühle, die er für Mich birgt, zeigen und ganz in unermüdlicher Arbeit für Mein eucharistisches Reich tätig sein kann. Ein treuer Gehilfe steht dir, Meine teure Braut, in ihm zur Seite, und gewiß wird dann euer vereintes Wirken ein gesegnetes sein.

Nun laß dir noch einige Worte sagen über die nun so tief gedemütigte Braut des eucharistischen Liebesbundes. Diese Demütigung wird sie wieder näher zu ihrer Vollendung führen, und Ich wünsche, daß du mit ihr in brieflichen Verkehr trittst und ihr einige Trostesworte übersendest. Bald wird sie, und zwar mit dir, vollendet sein, und dann werde Ich sie in den Himmel abholen. Du aber wirst ihre Werke fortsetzen und ihre Fürbitte vom Himmel erfahren. Ja, eine schwere Aufgabe beginnt dann für dich, dieses nun so tief geschmähte Werk wieder neu zu beleuchten und ins Werk zu setzen. Ich werde dich dadurch unterstützen, daß nach deiner Vollendung alle, welche gegen das Werk sich dann erheben, sofort gedemütigt und gestraft werden. Ja, einen schweren Kalvarienberg mußte diese Braut Meiner Friedenskirche durch so viele Schmähungen gehen, doch wenn Ich einmal will, dann folgen die Strafen für diese Henkersknechte, die Meine Werkzeuge peinigen. Ja, muntere sie auf, Meine Dienerin, und lehre sie, die Schmähungen nicht bloß geduldig, sondern freudig Mir zuliebe zu leiden und dadurch reif zu werden zum himmlischen Hochzeitsmahle."

 

5. März 1916

"Mein Opfer wurde immer in Meiner heiligen Kirche blutig und unblutigerweise fortgesetzt, und solch heilige Aufgabe, wie dir im Heilsplan Gottes zugeteilt ist, erfordert auch die Größe Meiner Leiden."

Jesus: "Die Vorbereitungen, die dem geheimnisvollen Freitagsleiden vorausgehen, sind nun in deinem Körper in vollem Gange. Mag dir auch manche Stunde noch schwer und bitter erscheinen, o harre noch aus, bis die vierzig Tage vorüber sind, und nach diesen werde Ich dir wieder Meinen Willen kundtun. Groß und erhaben sind die Früchte dieses geheimnisvollen Leidens, das sich dann an dir vollzieht, und selbst der verstockteste Sünder wird durch diesen Anblick zur Buße bewegt werden. Ja, steige mutig jeden Freitag hinauf zum Opferberg des Kreuzes und sei so die Opferpriesterin, wie einst auch Ich Mich blutig geopfert habe zum Heil der Welt. Ja, Mein Opfer wurde immer in Meiner heiligen Kirche blutig und unblutigerweise fortgesetzt, und solch heilige Aufgabe, wie dir im Heilsplan Gottes zugeteilt ist, erfordert auch die Größe Meiner Leiden. Glücklich alle, die mit dir sich opfern und so der gesunkenen Menschheit zum neuen Leben in Meinem Geiste verhelfen.

Du wirst unterstützt werden von vielen Seelen, denn Ich weiß, daß ein Übermaß von Arbeit deiner harrt, doch erschrecke nicht, liebe gekreuzigte Braut, denn Meine Kraft wird mächtig in dir sein, und wie Mein Geist auch Gottheit und Menschheit in einem Leibe vereinigt hat, so wirst auch du als Mensch völlig durch Meinen Geist belebt werden und als unleugbaren Beweis ein Wunder der Gnade tragen, wo selbst die Gelehrten verstummen werden. Ja, sonst könntest du nicht wirken, so wie Ich will, und darum sei ohne Sorge. Über alles, was dir bevorsteht, waltet die Vorsehung wunderbar, und wie du mit dem Beistand von oben deine bisherige Leidenszeit überstanden hast, so wirst du auch dieses Sühneleiden für die heilige Kirche glücklich mit Meiner Kraft und unter dem Schutz und Beistand der lieben Mutter Maria und des heiligen Josef vollenden."

 

8. März 1916

"Steige nun, liebe Braut, mit Mir zum Ölberg des heiligen Tabernakels und betrachte dort Meine tiefe Betrübnis wegen der Verlassenheit, die Ich dort erdulden muß."

Jesus: "In eine entscheidende Zeit tritt nun heute die heilige Kirche ein, und auch für dich, Meine liebe, gekreuzigte Braut, ist es eine Zeit von tiefer Bedeutung. Habe Ich dich doch ausersehen, mit Mir Mein Opfer des Kreuzestodes fortzusetzen und dich so mit Mir zum Heil der heiligen Kirche mit Leib und Seele zu opfern. Der Tag dieses geheimnisvollen Leidens ist nicht fern, und darum sei dir nun in dieser letzten Zeit des Aufstiegs auf den Opferberg auf Kalvaria recht viel deiner heiligen Aufgabe bewußt.

Deinen Körper an Abtötung zu gewöhnen, brauche Ich nicht zu erwähnen, denn auf das Kreuz angeheftet, liegst du seit Wochen auf dem Schmerzensbette. Doch einen innigen Wunsch hege Ich: Betrachte in dieser heiligen Fastenzeit viel und oft mit denen, die um dich sind, die tiefen Leiden im Hochheiligsten Sakrament des Altars. Zu diesem Zweck werde Ich dir Selbst die Betrachtungen zeigen.

Steige nun, liebe Braut, mit Mir zum Ölberg des heiligen Tabernakels und betrachte dort Meine tiefe Betrübnis wegen der Verlassenheit, die Ich dort erdulden muß. Von wie vielen Tausenden Gläubigen, die wissen, daß Ich dort gegenwärtig bin, werde Ich nie besucht, und von denen, die hie und da eine Kirche im Vorübergehen betreten, o welche Kälte von diesen Herzen starrt Mir da entgegen! Wenn Ich zurückdenke an die furchtbaren Leiden, die Ich damals am Ölberg erduldete, o wie viel Ähnlichkeit haben diese jetzt im Tabernakel. Drei Meiner liebsten Freunde nahm Ich mit Mir, und ach, auch diese schliefen und ließen Mich allein in Meinem Schmerz.

Und jetzt? Wie sieht es heute aus auf Meinem Ölberg des heiligen Tabernakels? Wie viele nennen sich Meine trauten Freunde und Meine Apostel, und wenn es gilt, bei Mir eine Stunde zu verweilen, dann entwindet man sich dieser heiligen Pflicht durch alle möglichen Ausreden, und ach, wie wenige Seelen nenne Ich Mein Eigen, die mit inniger Liebe und mit ganzem Herzen zu Mir kommen und Mich in Meiner Verlassenheit trösten. Du weißt, liebe Braut, und Ich habe es dir ja schon oft geklagt, daß gerade diejenigen Mir am meisten Schmerz bereiten, die Mich täglich in den Händen tragen und Mein heiliges Opfer feiern, Meine Priester. O an wie viele Ketten ist ihr Geist gefesselt und wie wenig lebendigen Glauben und treue, gänzliche Hingabe finde Ich bei ihnen. Wie viele kostbare Zeit vergeuden sie mit allen möglichen Geschäften und Mich, ihren Herrn und Meister, Mich besuchen sie wohl, aber ihr Herz bleibt leer und ohne Gefühl für Mich. O könnte Ich ihr Herz in Besitz nehmen!

O welche Wonne würden sie empfinden, jede freie Minute in Meiner heiligen Gesellschaft zu und mit Mir zu verkehren, der Ich doch ihr einziger wahrer Freund bin. Wie wird es solchen Seelen sein, wenn einmal die Hülle ihres Leibes fällt und ihr Geist sich versetzt sieht vor Meinen unerbittlichen Richterstuhl, wo sie dann Den schauen, Den sie auf Erden nie besucht und Der nun mit der strengsten Miene ihre Vergehen und Unterlassungen des Guten richtet. Wie bitter wird dann die Reue werden, wenn sie der vielen Stunden gedenken, welche sie Mir hätten weihen können und es nicht getan haben. Aber, o wehe, dann kommt die Reue zu spät! Nur als Arme Seele kann sie dann sich selbst anklagen und die Strafe entgegennehmen, die Meine Gerechtigkeit dann über sie verhängt.

Ja, wie furchtbar ist für eine Seele dann dieses Gefängnis des Fegefeuers, da sie nun bedenken muß, daß sie mit mehr Liebe zum Guten es hätte so weit bringen können, unverzüglich in die ewigen Räume aufgenommen zu werden. Doch ein Zurück gibt es nicht mehr, sondern jetzt ist die Zeit der tiefsten Reue angebrochen, und diese bittere Reue peinigt die Seele auf das Furchtbarste. Sie erkennt dann, daß Ich das höchste Gut und Besitz in alle Ewigkeit bin und dieses höchste Gut hat sie bei Lebzeiten nicht besucht und hat Mich, ihren Schöpfer und Erlöser, nicht geliebt, wie sie hätte tun sollen. Ja, von tausend irdischen Vorwänden ließ sie sich abwendig machen, Mich in Liebe zu besuchen, und hat dadurch Mein göttliches Herz tief betrübt.

Ja, jetzt auf Erden überhört so manche Seele Meine Einladung, in der anderen Welt würde sie danach lechzen, vor Meinem Hochheiligsten Sakrament verweilen zu dürfen. Ja, so weit ist die Welt ins Natürliche und Irdische gesunken, daß man überall Ruhe und Frieden sucht, nur nicht bei Mir, der Ich verkannt und verlassen auf Meinem eucharistischen Throne bin. Nein, nicht Thron kann Ich es jetzt nennen, sondern nur Gefängnis, und diejenigen, die Mein Gefängnis schließen, sind ohne Gefühl und ohne Liebe für Mich. Doch, du gesunkene Welt, nun sollst du bald erfahren, wer Herr ist über Leben und Tod. Ich, der Ich verborgen im Tabernakel weile, oder euer verderblicher Gott, der Mammon.

Ja, jetzt soll Mein eucharistisches Königtum anbrechen, nachdem Ich nun so eine endlose Zeit schon als Gefangener bei euch bin. Mein Ölberg soll nun zum Tabor werden, und herrlich werden die Früchte sein, die dann erblühen."

 

11. März 1916

"Ja, furchtbar sind die Netze, die er ausgeworfen hat, und wie viele Meiner Auserwählten schmachten noch darin und können sich derselben nicht mit eigener Kraft entwinden."

Jesus: "Ernste und tiefergreifende Worte waren es, die Ich dir in Meiner letzten Offenbarung kundgetan habe, aber noch lange nicht ernst genug; denn was Ich leide, seitdem Ich im hochheiligsten Geheimnis weile, dies auszusprechen, dazu sind Worte zu wenig.

Darum, teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, fühle du mit Mir und alle, die Mich wahrhaft lieben. Den ganzen Kelch der Leiden Meiner Todesangst im Tabernakel ließ Ich dich schon mittrinken und auch während des nun anbrechenden Sühneleidens für Meine geliebte, streitende Kirche auf Erden will Ich dich ihn verkosten lassen. Denn groß werden die übernatürlichen Gnaden sein, die Ich dann in dieser Nacht Meiner Todesangst am Ölberg über dich ausgieße, und du wirst da Geheimnisse von hohem Werte sehen dürfen. Aber auch während des Freitagsleidens wirst du Dinge schauen, die nur ein gänzlich durch und durch geläuterter Geist zu schauen imstande ist. Doch sage Ich, auch deine Leiden sind groß, ebenso groß wie die Gnaden. Doch Meine Kraft wird sie dir soweit lindern, daß du sie zu ertragen imstande bist.

Ja, liebe teure Braut, manche Seele wird noch aus dem Gnadenborn schöpfen, denn er ist unversiegbar; jeden Freitag fließen dir neue Gnaden zu und gleich einem Opferlamm wirst du dich opfern für das Heil der streitenden Kirche. Darum verlange Ich auch, daß alle Mitglieder dich mit Liebe und Ehrfurcht behandeln, denn vieles ist nach dem Sieg der heiligen Kirche dann dir zu verdanken, denn in unermüdlicher Arbeit und feurigem Seeleneifer wirst du für das schon anbrechende Reich Meiner heiligen Eucharistie tätig sein und noch Tausende von Seelen dem Satan entreißen. Wenn du für eine Seele bittest, so soll sie nicht verlorengehen.

Ja, furchtbar sind die Netze, die er ausgeworfen hat, und wie viele Meiner Auserwählten schmachten noch darin und können sich derselben nicht mit eigener Kraft entwinden. O wie bangt Mir, wenn Ich von Meinem heiligen Tabernakel sehen muß, wie viele dem Tisch der Gnaden fernbleiben nur deshalb, weil der böse Feind ihnen die Netze der falschen Scham und Furcht umgeworfen hat und sie dann vor Hunger nach geistigen Schätzen fast verschmachten. Ich bitte dich, liebe Jüngerin, o löse ihre Netze, ja, löse ihnen ihre bangen Zweifel und heiße sie, zu Mir zu gehen wie zum Arzt der Seelen. Ja, in Liebe will Ich ihre Wunden heilen und sie dann befähigen mitzuarbeiten an der Neuerstellung des Reiches Jesu Christi auf Erden."

 

13. März 1916

"Also sage Ich durch diese Schrift, daß Ich dringend wünsche, daß diese Meine Worte befolgt werden. Ja, das innere Leben, welches schlummert, Ich will es aufs neue wecken, und zwar durch Meinen Geist, der aus diesen Worten spricht."

Jesus: "Eine überaus wichtige und ernste Mitteilung ist es heute, die Ich durch dich kundtun will, und Ich wünsche, daß diese sofort an den Leiter Meiner Druckerei des seligen Canisius übersandt wird. Ich wünsche, daß die neue Evangeliendruckerei vorzüglich dazu verwendet wird, daß nach Bestätigung des Heiligen Stuhles die Schriften, die Ich durch Meine geliebte Dienerin Barbara Weigand kundgetan habe, dort gedruckt werden und diese dann durch den Mund der heiligen Kirche Meinen noch guten Gläubigen öffentlich gemacht werden. Oder habe Ich diese Worte, die Geist und Leben atmen, gesprochen, daß sie vergraben werden? Ich muß nun die strengste Strafe androhen, wenn Meine heilige Kirche diese Meine Liebe nicht genug würdigt und Meine Worte, die allein wieder das innere Leben zu wecken imstande sind, verwerfen und nicht billigen und auch die, die es glauben, dieselben verbergen.

Also sage Ich durch diese Schrift, daß Ich dringend wünsche, daß diese Meine Worte befolgt werden. Ja, das innere Leben, welches schlummert, Ich will es aufs neue wecken, und zwar durch Meinen Geist, der aus diesen Worten spricht. Es soll das Evangelium Meines göttlichen Herzens sein für diese letzten Zeiten, und weil noch Strafen kommen, wie die Welt sie noch nie geschaut, darum ist es nötig, daß Meine Gläubigen Meine darin angedrohten Worte vernehmen und die wahrhaft Guten dann erwachen zu einem heiligen Eifer, die Sünder aber zu neuem Leben in Gott.

Was soll denn die sündenbetrunkene Welt wecken? Nichts mehr ist imstande als Strafen, und um diese Strafen im wahren Vertrauen durchzukämpfen, muß der Glaube neu belebt werden und zu diesem Zweck ließ Ich diese Schriften erstehen. Auch durch dich, geliebte Braut Meiner heiligen Eucharistie, wird ein Evangelium, welches der heiligen Kirche im Sturm zum Siege verhilft und welches nur in öffentlichen und geheimen Sitzungen der heiligen Kirche bekannt wird. Jeder hat eine Rolle im Heilsplan der Neuerstellung des Reiches des göttlichen Herzens, und soll der endgültige Sieg der heiligen Kirche bald anbrechen, dann müssen alle guten Glieder derselben lebendig werden und Früchte bringen, sowohl durch Apostolat im Priester- und Laienstand, als auch durch Gebet und Sühne.

Ja, der Liebesbund Meiner heiligen Eucharistie, seine Blütenzeit wird nun erscheinen und herrliche Früchte wird er zeitigen. O Hölle, du wirst vergebens gegen Meine Werke arbeiten! Meine liebe Mutter Maria wird dein Werk endgültig zerstören. Ja, aber viel Gebet und Sühne braucht es, und um dieses zu bewirken, muß der Glaube lebendig werden und zu diesem Zwecke sollen vorher besagte Schriften dienen. Dies ist der Anfang vom Ende, denn immer rätselhafter wird alles werden und niemals würde Ich Selbst so viel in Meiner Kirche arbeiten, wenn nicht die furchtbare, gefährliche Lage es erforderte. Also, laß alle Vorurteile fahren, prüfe diese Schrift, und Ich werde euch die Gnade geben, es zu fassen. Tut nicht länger Meinem Herzen wehe, das vorher blutete vor tiefem Schmerz, und laßt Mein letztes Evangelium so in die Herzen der Gläubigen hineinfließen, wie wenn Ich es sagen würde; denn nicht mehr lange wird es dauern, bis Ich Selbst mit großer Pracht und Herrlichkeit kommen werde in den Wolken, Ich, der Ich Mich jetzt hinter so unscheinbaren Werkzeugen verberge. Ja, dann werdet ihr glänzen wie die Sterne, die ihr mit ganzem Glauben Meine Wünsche erfüllt habt. Seid alle gesegnet von Eurem göttlichen Meister, und besonders dieses Unternehmen soll Meinen Segen und den Schutz der lieben Himmelskönigin und des heiligen Josef erfahren."

 

Fest des heiligen Benedikt am 21. März 1916

"Jene, die nicht Gott ernstlich suchen und das Brot der Engel genießen, werden elend an Leib und Seele zugrunde gehen."

Jesus: "Wie blutet Mein Herz bei dem Gedanken, den Ich dir heute nahelegen will. Und diese Klagen, die Ich heute durch dich kundgebe, wie bitter sind sie Mir. Ja, furchtbar schwört auch Deutschland immer mehr den Zorn Gottes dadurch auf sich herab, daß es Meine Werke vernichten will. Ich muß die klagenden Worte ausrufen: O Deutschland, daß du es erkennen würdest, was dir zum Frieden und Heile dienen würde! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen, weil du die Zeit der Heimsuchung nicht erkannt hast. Ja, furchtbar muß nun auch noch Deutschland heimgesucht und verwüstet werden. Ja, es werden mit der heutigen Sonnenwende die rätselhaften Zeichen in der Natur beginnen und immer lähmender auf dieses so gottvergessene Geschlecht wirken. Immer unfähiger werden die Menschen zur Arbeit werden, und jene, die nicht Gott ernstlich suchen und das Brot der Engel genießen, werden elend an Leib und Seele zugrunde gehen. Wer es fassen kann, der fasse es.

Jetzt wird das Absterben der ganzen Naturkräfte beginnen, und alle lebenden Wesen und alle natürlichen Kräfte der Natur werden immer mehr erlahmen und absterben. Das Licht der Sonne und die Wärme derselben werden immer mangelhafter werden bis zu einem Tage, wo sie für einige Zeit gänzlich erlöschen wird, und während dieser Zeit wird dann alles, was auf der Erde lebt, vom bösen Feinde der Unterwelt noch an sich gerafft werden, dann aber wird ihn Meine himmlische Mutter mit seinem Anhang zur Hölle zurückstoßen. Meine Auserwählten aber werden gerettet werden.

Ja, der Fürst der Finsternis hatte bereits das Szepter der Weltherrschaft ergriffen und besonders den Herrscher Meines für Mich erwählten Volkes hatte er in seiner Schlinge, doch Meine himmlische Mutter wird auch hier ein Ende machen, wenn es Zeit ist. Denn die Kampfeslust ist nun bald gebrochen, und das Blut ist genügend geflossen, denn die Rache der einzelnen Völker artet in Sünde aus. Ja, darum werden die Naturgewalten dieser ersten Plage ein Ende machen, die zweite Plage wird ihren Anfang nehmen. Wie im Alten Bunde eine Plage nach der anderen erschien, so wird es auch jetzt kommen. Denn Ich habe ihnen nun Meinen eucharistischen Friedenstempel gezeigt, doch in ihren verstockten Herzen sprechen sie: Es ist ein Wahn! Ja, wie furchtbar wird sich nun dieser Ausspruch rächen. Deutschland und die Verbündeten werden nun keinen Einzug halten, um Dank zu sagen in diesen Räumen, da sie gegen Meine Werke sich erheben, bis alles dieses geschehen ist. Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte aber, die Ich durch Meine Werkzeuge kundgebe, sie werden nicht vergehen.

O arme Menschheit, wie furchtbar bist du gesunken! Du willst immer noch weiter gestraft werden. Ja, du wirst es bald fühlen. Ein Sieg wurde schon geplant, aber wie würde dieser Sieg enden? Zu neuen Sünden! Ja, würdet ihr euch bekehren und Meinen Worten glauben, dann würden alle Verheißungen in Erfüllung gehen. So aber vereitelt ihr alle Meine Ratschlüsse, und desto schwerer wird der Zorn Gottes Sich entladen. Ja, eine Hungersnot wird nun die zweite Plage sein.

Sage dies ihnen, und sie werden dich verspotten und sagen: Das wird nicht kommen! Doch Ich, der Allmächtige Gott, Ich werde es bewirken können, wenn auch alle noch so weisen Menschen dies abzuwenden suchen. Ich werde denen, die Mich lieben, Brot vom Himmel geben, und kraft dieser Himmelsspeise werden sie die Heimsuchungen durchringen, und das Geheimnis wird die Hölle nicht erfahren. Du aber wirst dieses Geheimnis in dir bergen, und nur diejenigen werden es erfahren, die zu dir kommen. Ja, so wunderbar sorge Ich in diesen furchtbaren Zeiten der geistigen Finsternis für Meine Auserwählten und nur auf diese Art werden sie gerettet werden."

 

Mariä Verkündigung am 25. März 1916

"Sie haben die Wünsche und Befehle Pius X. nicht erfüllt. Hören sie nun den jetzigen Heiligen Vater wieder nicht an, dann wird ihr Ende das des Judas sein."

Jesus: "Eine Betrachtung will Ich dir am heutigen Fest noch zeigen, denn so geheimnisvoll ist dieses Fest Meiner himmlischen Mutter. Ja, es paßt ganz auf deine Bestimmung, und wie damals dieses Geheimnis sich in einem Kämmerlein einer armen Jungfrau vollzogen hat, so will auch jetzt wieder die Allmacht und Güte Gottes in unscheinbaren Wesen zutage treten. Als damals der Engel Gabriel zu Maria kam, antwortete sie demütig: 'Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.' Ja, auch dir ist eine heilige Aufgabe zugeteilt, und was Gott den Gelehrten und Weisen dieser Welt verbirgt, das offenbart Er den Schwachen und von der Welt verkannten Geschöpfen, die Er Selbst auserwählt.

O blinde Welt, ja spotte nur über die Werke Gottes, du sollst nun bald fühlen, daß Gott Seiner nicht spotten läßt. Ja furchtbar ist die Welt gesunken, so furchtbar, daß nur noch Strafen sie aus ihrem Sündenelend retten kann.

Und nun sende Ich Meine Werkzeuge und diese hört man nicht, aber desto mehr werden sie die Gerechtigkeit Gottes fühlen. Ja, über kurz oder lang werden sie dann erwachen, aber in der langen Ewigkeit im ewigen Pfuhle, wo es kein Entrinnen mehr gibt. Ja, dann wird sie furchtbare Reue peinigen und dann werden sie erkennen, daß sie ihrem verstockten Herzen mehr gefolgt sind als Meiner warnenden Hirtenstimme durch den Mund des Heiligen Vaters. Sie haben die Wünsche und Befehle Pius' X. nicht erfüllt. Hören sie nun den jetzigen Heiligen Vater wieder nicht an, dann wird ihr Ende das des Judas sein. Ja, sie werden dann in ihrer Verblendung sterben.

Daß diese nun anbrechenden Zeichen der Verwüstung die Anfänge der Tage vor dem Jüngsten Gericht sind, ist klar zu erkennen aus der Geheimen Offenbarung. Doch die nähere Vorbereitung hierzu erfordert neue Kundgebungen, denn die Zeichen werden so geheimnisvoll werden, daß selbst die Auserwählten verloren gingen, wenn nicht Gott Selbst Seinem auserwählten Volk des göttlichen Herzens den Weg zeigen würde. Niemals hätten die Israeliten das Gelobte Land erreicht, wenn nicht Mose sie geführt, und jetzt, wo bald das Ende der Zeiten da ist und der Geist der Finsternis mit seinen Werken alles überflutet, jetzt bedarf es wieder eines Mose, und das ist Mein sichtbarer Stellvertreter. Ja, er muß wieder seine Rechte erhalten und so lange wird die Welt den Greuel der Verwüstung sehen, bis ein Schafstall und ein Hirt sein wird."


26. März 1916
 (Dritter Orden)

"Dann soll er verbreitet werden über die ganze Welt als Orden der Buße und der Sühne, um den strafenden Arm Gottes zu mildern."

Jesus: "Höre nun, Meine liebe Braut, was Ich dir heute für Meine geliebte Dienerin des Gnadenortes Meiner heiligen Mutter kundtun will: Ihr ganzes Leben war eine Kette von Selbstverleugnung und gänzlicher Hingabe an Mich, und nun kommt für diese Meine teure Dienerin erst noch eine schwere Zeit der Arbeit im Weinberg des Herrn. Kein Ort wird so viele Sünder sehen wie dieser, und jeder wird dort einen Strahl der Gnade empfangen. Auch diese Meine Dienerin wird immer mehr dem geistigen Leben einverleibt werden und ihr Körper ist bereits ein Gefäß der Gnade, in den Ich jeden Morgen mit Liebe und Verlangen einkehre. Sie allein weiß, was in ihrer Seele vorgeht, und darum sage Ich ihr nun durch dich, daß Ich sie innig liebe.

Ja, sie soll weiter so tätig sein zur Ehre Gottes, und gewiß wird sie Kraft dazu durch Mich täglich erhalten. Im Himmel aber ist ihr Lohn schon bereit, und ein herrlicher Platz ist für sie bereit am Throne Mariens, und die Krone der Jungfräulichkeit wird sie krönen. Nun möchte Ich noch ganz wichtige Worte beifügen bezüglich des Dritten Ordens:

Dieser Orden muß nun dieses Jahr noch in den Sühneorden Meines göttlichen Herzens umgestaltet und dieses durch den Heiligen Vater erlassen werden. Dann soll er verbreitet werden über die ganze Welt als Orden der Buße und der Sühne, um den strafenden Arm Gottes zu mildern. Diese Meine Dienerin nun habe Ich dazu ausersehen, diesen Sühneorden vor allem dadurch einzuführen, daß sie alle Seelen, welche dann durch den heilenden Zuspruch des geliebten Dieners Meines Heiligtums von ihren Sünden befreit sind, diesem Orden zuführt und die Aufnahme besorgt. Also soll sie sich für diese heilige Aufgabe vorbereiten durch inniges Gebet; denn für diesen Dienst in Meinem Weinberg wird sie reich mit Verdiensten geschmückt werden, bis Ich sie dann im hohen Alter heimholen werde, um sie zu krönen mit ewiger Glorie."

 

27. März 1916

"Ein wahrer Dulder wird der jetzige Heilige Vater, Mein geliebter Benedikt, werden, denn die Erlasse, die Ich verlangen werde, sie werden lauter brennende Fackeln in Meinem Kirchenleibe sein."

Jesus: "Eine tiefernste Betrachtung ist es heute, die Ich dir zeigen will und die wieder deine von so vielen Widersprüchen gemarterte Seele stärken soll. Wie Ich schon viele Meiner heiligen Nachfolger Meiner Mitglieder der Kirche in die Einsamkeit geführt habe, so habe Ich auch dich in eine Wüste versetzt, und als leuchtende Blume der heiligen Eucharistie stehst du in diesem düsteren Erdental von so vielen Leiden und Mühsalen umringt. Ich weiß es, wie schwer deine Aufgabe ist und viele bange Zweifel schon deine treue Seele gemartert haben. Doch jetzt soll deine Seele ein Ort der Ruhe sein und Meine heilige Mutter schützt dich ganz wunderbar, und von diesem Schutz umgeben wird nun dein so geheimnisvolles Gnadenleben verfließen in dieser deiner Einsamkeit, die du bald nur ganz kurz noch unterbrechen darfst.

Ja, Ich will dich merklich nach Meinem Geiste umgestalten, so muß Ich eine Zeit so mit dir verfahren, und in einem wilden Sturm und tausend Gefahren bist du nun zur vollen Blüte entfaltet, und diese Blüte wird nun bald ihren Duft verbreiten in Meiner heiligen Kirche. Ja, der Geruch derselben wird dann Meinen Geist verbreiten, und zwar in dieser Einsamkeit, sonst würde sie verwelken; denn das Geheimnis deines Gnadenlebens ist groß und darum mußt du nur dem Geist folgen, der dich führt, und du wirst glücklich zum Ziele gelangen.

Zur Stärkung der Seele aber sage Ich dir heute, daß alle deine Seelenkräfte und Gedanken und Gefühle des Herzens in Meiner Gewalt sind und darum sei ruhig über alles, was Ich dir befehle. Der böse Geist hat keinen Anteil mehr an dir, und soll Ich Meinen geliebten Stellvertreter deiner Stütze anvertrauen, so darf keine Täuschung mehr in all deinem Tun sich einschleichen. Ja, sei ein Kind in allem, wie bisher.

Von Ewigkeit her ist Mein Heilsplan der heiligen Kirche geordnet und jetzt, wo der heißeste Kampf für dieselbe anbricht, jetzt brauche Ich Werkzeuge, die unerschrocken alle Meine Werke verkünden. Ja, Ich weiß es, ein wahrer Dulder wird der jetzige Heilige Vater, Mein geliebter Benedikt, werden, denn die Erlasse, die Ich verlangen werde, sie werden lauter brennende Fackeln in Meinem Kirchenleibe sein. Doch du mußt ihn stärken durch die Worte, die du ihm überbringst, und darum erfordert deine hohe und heilige Aufgabe ein wahres Büßerleben und eine geistige Strenge und heilige Einsamkeit. Doch dies alles kann nur Ich dich lehren, und darum verbleibe ruhig in dieser deiner Lage, bis Ich Selbst alles anders gestalte. Sei gesegnet, Mein lieber Apostel Meines Herzens und alle, welche um dich sind."

 

28. März 1916

"Meine liebe Mutter Maria wird ein Band um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr lösen können."

Jesus: "O wie brennt heute Mein liebendes Herz, Sich dir mitzuteilen. Dies soll auch ein Freudentag sein und bleiben. O teure Seelen, die ihr heute in tiefem Glauben und Demut hier versammelt seid an Meinem eucharistischen Throne, den Ich Mir Selbst zurechtgemacht habe. Ja, hier soll der Brennpunkt Meiner Liebe bleiben; denn von hier aus werde Ich mit dem ganzen Feuer Meiner Liebe wirken, und dieser Same, den Ich durch diese Meine unfaßliche Liebe euch ins Herz lege, er wird erblühen und herrliche Früchte tragen. Nun ihr, Meine drei teuren Seelen, die ihr hier in tiefem Glauben vor Mir versammelt seid, o höret die Worte, die Ich durch die Braut Meiner heiligen Eucharistie zu euch spreche. O wie verlangte Mein Herz nach dieser Stunde, wo ihr hierherkommen solltet, um hier Meinen Willen zu erfahren. Ja, nun höret, was Ich euch in erster Linie nahelege:

O stützet Meine teure Braut, denn groß und schwer ist ihre Aufgabe und ihr drei seid diejenigen, die mit diesem Meinem Apostel Meines göttlichen Herzens am meisten arbeiten sollt. O kommt noch öfter hierher, Ich, Euer göttlicher Meister, bin ja hier mitten unter euch. Ja freuet euch, denn so wie ihr hier nun im Glauben versammelt seid, werdet ihr das hohe Glück genießen, am Friedensfest in Meinem Friedenstempel ebenfalls gegenwärtig zu sein. Nicht umsonst sollt ihr gekämpft haben, und nun fordere Ich euch nochmals auf, o stützet einander, ermutigt einander.

Meine liebe Mutter Maria wird ein Band um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr lösen können. Immer mehr solche auserwählte Seelen werden hierherkommen, bis die Familie so weit angewachsen ist und es dann ein Hirt und eine Herde sein wird. Schauet unverwandt auf den Fels Petri, und ihr werdet glücklich das Gestade des Friedens erreichen nach schwerem Kampf. Ich segne und schütze euch alle, und Meine liebe Mutter Maria und der heilige Josef stehen euch bei."

 

2. April 1916

"O arme, blinde Christenheit, willst du denn wirklich an Leib und Seele zugrunde gehen?"

Jesus: "Als das israelitische Volk durch die Wüste geführt wurde, da bestellte Gott auch einen aus dem Volke mit reinem Glauben und tiefer Gottesfurcht. Furchtbar schmachtete damals dieses Volk in den Fesseln der Sünde, und jetzt ist die Welt im geistigen Sinne bis ins Tiefste gesunken. Der gleiche allmächtige Gott wie damals lebt heute noch und dieser Gott allein ist allmächtig, dieses unreine Volk nun aus dem Lande der Sünde und der Gottvergessenheit in das Gelobte Land des Friedens zu führen. Gleich einem brennenden Dornstrauch war Pius X., und hinter diesem brennenden Dornstrauch ließ Gott Seine Wünsche dem Volk kundtun. Doch Murren und Klagen über diese Botschaft des Himmels war die Folge. O arme, blinde Christenheit, willst du denn wirklich an Leib und Seele zugrunde gehen?

Wer ist nun dieser, der diese Klagen hinter einem Dornstrauch kundgibt? Ja, in eine Wüste habe Ich diesen Dornstrauch mit eigener Hand gepflanzt, um hinter diesem Strauch den Weg in das Gelobte Land des Friedens zu zeigen. Der Heilige Geist hat dir, Meinem geliebten Diener, den Namen Mose gegeben und nun sei stark und kindlich im Glauben, um diese Meine Worte zu fassen. O höre Meine Wünsche, und nur nach diesen Meinen Worten richte dein zukünftiges Wirken für Meine heilige Sache. Sie scheint nun vernichtet, doch wenn es Zeit ist, dann wird dieser Mein Friedenstempel herrlich erstehen. Komme nun, Mein geliebter Diener, noch öfter zu diesem unscheinbaren Dornbusch. Ein auf rein menschlicher Klugheit aufgebauter Plan wird nicht gelingen, denn die ganze Sache ist zu heilig. Du hast meinem Rufe bisher treu gefolgt; nimm dafür den Dank deines göttlichen Herrn und Meisters entgegen. Rätselhaft erscheint nun alles, doch die drohenden, furchtbaren Heimsuchungen werden noch vieles klären und durch diese Finsternis ans Licht bringen. Ja, sei gesegnet, du, Mein treuer Diener, und gesegnet sei dein Wirken in dieser heiligen Sache."

 

3. April 1916

"Dann werdet ihr, die ihr verborgen und verfolgt für Meine heilige Sache gekämpft habt, dort einziehen in jenen heiligen Tempel, und zwar mit dem höchsten Hirten der heiligen Kirche."

Jesus: "Immer näher kommt der Tag deiner eigentlichen Bestimmung hier auf Erden und deines Wirkens im Dienste Meines göttlichen Herzens und der heiligen Kirche. Wie ein Opferlamm lege dich und alles, was dich umgibt, ruhig in die Hand Meiner göttlichen Vorsehung und sei das willenlose Werkzeug Meiner teuren Braut auf Erden. O höre doch nicht auf die vielen, menschlichen Vorsichten und Klugheiten und laß deinen Geist nie davon beschwert werden. Wenn gesprochen wird, dann schlage die Augen nieder, und nur wenn du zu sprechen hast, dann richte deine Blicke auf. Dies gilt nur für deine geistige Bestimmung, und diese Meine Vorschrift wird in Kraft treten nach deiner Vollendung und mit dem Anfang deines geheimnisvollen Leidens für die Sühne und zur Vollendung der heiligen Kirche.

Mehrere solcher Opferlämmer habe Ich seit Bestehen der heiligen Kirche auserwählt, aber nun eröffne du den Reigen der Opferseelen, die sich nun für die heilige Kirche mit Leib und Seele opfern. Alle haben eine Aufgabe, nur nicht alle gleich; die einen durch leibliche Leiden und stille Sühne und Selbstentäußerung, die anderen aber durch Apostolat. Darum verteile nun nach der Vollendung diese Rollen, so wie Ich und Meine heilige Mutter und der heilige Josef es dir zeigen. Nur wenn alle Glieder lebendig werden, kann die heilige Kirche siegen, sonst wäre dies nie möglich.

Darum, teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, o höre und höre nicht! Dir werden ja alle die höchsten Geheimnisse noch durch Mich Selbst enthüllt und du bedarfst keiner Aufklärung. Sei nun vorbildlich als ein wahres Kind und unbegrenzt in der Liebe. Ja, mit Liebe allein wirst du Mir die Seelen näherführen. Strenge und Unnachsichtigkeit besorgt von selbst die gesunkene Welt. O lehre sie Mich lieben, die armen Schäflein, und nimm sie gleichsam auf die Schulter und führe sie auf die Weide zum Baum des Lebens. Diesen habe Ich hier mit eigener Hand gepflanzt und dieser Baum des Lebens wird wachsen und grünen und Früchte tragen, bis er dann reif ist, um verpflanzt zu werden in Meinen Friedenstempel. Dann werdet ihr, die ihr verborgen und verfolgt für Meine heilige Sache gekämpft habt, dort einziehen in jenen heiligen Tempel, und zwar mit dem höchsten Hirten der heiligen Kirche. Harret also aus! Eure Kämpfe sollen euch dann reich belohnt werden."

 

17. April 1916

"Es werden aber nur die gerettet werden, die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen, unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden furchtbaren Zeiten."

Jesus: "Nun höre, Meine teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, die Worte, die Ich durch dich an den geliebten geistigen Sohn richten will:

Also höre, Mein lieber, teurer Sohn und Jünger Meines göttlichen Herzens, mit inniger Sehnsucht verlangt Mein liebendes Herz, Sich dir durch deine geistige Mutter kundzutun, denn Ich, Euer Herr und Meister, habe euch Selbst miteinander verbunden, und nicht Welt noch Hölle soll dieses Band lösen können. Du hast, Mein lieber Sohn, die Worte vernommen: Sohn, siehe deine Mutter! Ja, Ich, dein göttlicher Meister Selbst, habe dir diese Mutter gegeben. Sie hat dich gelehrt, Mich zu lieben, und nun bewahre diese Liebe und höre Meine Wünsche:

Dein Apostolat für das Reich Meines Heiligsten Herzens soll nun beginnen, und zwar sollst du Mir Seelen näherführen und diese sollst du hineinschauen lassen in die unergründlichen Geheimnisse der nun angebrochenen Zeit. Tiefe geistige Finsternis lagert über den blutigen Schlachtfeldern, und in so manchem Soldatenherzen liegt ein Samenkorn von Mir verborgen. Ich bitte dich, laß nun deine glühenden Gefühle, welche du für Mich birgst, hineinleuchten in diese armen Herzen und hineinleuchten in diese tiefe Finsternis. O sage ihnen, wie Mein Herz nach diesen Soldatenherzen verlangt und wie sie diese Heimsuchung des Krieges im Geist der Buße tragen sollen. Ich weiß es, wie traurig es aussieht und immer tiefere Nacht es in den einzelnen Seelen wird, aber Ich ließ diese Nacht hereinbrechen, um der Erde ein neues Licht zu schenken, das Licht, das Ich Selbst bin.

Arme Menschheit, wie lange suchst du noch den verderblichen Götzen der eitlen Weltlust? Ich werde nun Meinen Kreuzestod noch einmal wiederholen im geistigen Sinne. Es werden aber nur die gerettet werden, die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen, unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden furchtbaren Zeiten.

Darum, Mein lieber Sohn, sei nun ein Apostel in deiner Umgebung. Bekenne öffentlich deine inneren Gefühle und suche die finsteren Seelen zu erleuchten mit dem Lichte, das in dir so hell schon leuchtet. Die Vorsehung wird dich wunderbar führen und du wirst es bald fühlen, daß Ich deine Worte, die du sprichst, segnen werde. Gehe also diesmal als Apostel hinaus und erfülle den innigen Wunsch deines Herrn und Meisters. Gesegnet sollst du sein und glücklich sollst du wieder zurückkehren, wenn du diese Meine Wünsche befolgst. Nimm zum Schlusse die Versicherung Meiner innigen Liebe entgegen und sei auch des Schutzes der himmlischen Mutter und des heiligen Josef versichert."

 

22. April 1916

"Du wirst für Meine heilige Kirche die höchsten Seelenleiden erdulden."

Jesus: "Nun wird das Leiden, das sich nun alle Donnerstage und Freitage an dir vollzieht, so werden, als wenn Ich Selbst nochmals zur Erde kommen würde, um dort leiden zu können. Du wirst für Meine heilige Kirche die höchsten Seelenleiden erdulden. Jedesmal am Schluß des Leidens wirst du ins Jenseits entrückt. Wenn dann der Tag erscheint, wo du mit dem Heiligen Stuhl in Verbindung kommst, dann wird deine Arbeit sehr umfangreich werden und dann wird von der heiligen Kirche alles selbst geregelt werden."


Ostersonntag am 23. April 1916

"O wüßte sie, welche Gefahren ihrer warten und welch furchtbarer Karfreitag über sie nun hereinbrechen wird."

Jesus: "An der Schwelle großer und äußerst bedeutungsvoller Ereignisse steht heute Meine heilige Kirche auf Erden. O wüßte sie, welche Gefahren ihrer warten und welch furchtbarer Karfreitag über sie nun hereinbrechen wird, wie würde sie dann Meine Worte, die Ich, ihr Herr und Meister, ihr durch dich kundgebe, mit heiliger Scheu entgegennehmen. So aber, wie sie jetzt geistig dunkel ist, kann sie es nicht fassen, und erst, wenn es Zeit ist, dann wirst du in deine Rechte eingesetzt werden. Nun werden sie zu dir an den Ölberg der Todesangst ausziehen und werden dich binden und gefangen halten. Ja, so wie diejenigen, für welche Ich gelitten, es mit Mir gemacht haben, so werden sie es nun auch mit Meinem armen Werkzeug machen. Doch liebe teure Braut, sei fest im Glauben. Ich, der Ich dich leite, bin allmächtig, und das Wunder der Gnade an dir wird so groß und unleugbar werden, daß selbst alle Gelehrten vor diesem verstummen. Dann sollen sie dir beweisen, wer dir die Kraft verleiht zu leben, wenn du von der Kirche verstoßen wirst.

O arme Pharisäer, wie könnt ihr ein Gotteswerk zerstören; dazu sind noch so gelehrte Menschen machtlos. Ja, laß sie dich nur bewachen, sie werden alle Wachen bald von dir entfernen; denn Gottes Kraft wird all dein inneres und äußeres Wirken bewirken.

Nun höre, du Mein innigstgeliebter Beschützer Meiner teuren Braut, Meine Worte, die Ich, dein göttlicher Herr und Meister, zu dir spreche: Einen kostbaren Schatz habe Ich dir anvertraut, so kostbar, daß der Himmel dich beneidet. O sei ihr Schutz in allen Stürmen, denn Ich habe dich bestellt, dieses Amt eines Josefs zu bekleiden. In allen Tugenden mußt du voranleuchten, vor allem aber in der Demut und in kindlichem Glauben. Hüte dieses Kleinod nun nicht mehr in natürlicher Weise. Sei ganz und voll durchdrungen von der heiligen Aufgabe, die dir zuteil wird. Verlassen darfst du sie nicht, bis es Zeit ist.

So verharre nun mit ihr in Gebet und Betrachtung, bis der Sturm ausgewütet hat. Euch kann nichts mehr geschehen, ihr seid in Gottes Hand und eure Seelen in Meinem Schutz. Euer Kind, euer Engel, o hütet diese zarte Blüte Meiner heiligen Eucharistie. Als Engel steht sie an der Seite Meiner Braut, und so jung sie auch erscheint, ihr Geist ist gereift zum Dienste Gottes. Darum bleibt nun in eurem Hause von Nazareth. Ja, der Himmel ist über euch geöffnet, die Hölle aber tobt. O Mein lieber Josef, laß sie toben, sie vermag euch nicht zu schaden. Blicke zurück auf dein Leben und du wirst finden, daß es Gottes Wege waren. Ich umarme dich in herzlicher Liebe und segne dich."

 

25. April 1916

Jesus: "Nun soll Mein erster Apostel Meines göttlichen Herzens und liebe Tochter Meiner himmlischen Mutter einige Worte von Mir haben. Du sollst vor allem Meiner Liebe versichert sein, und nun trage diese Liebe hinaus in die tiefe Finsternis.

Bereite dich nun auf dein Apostolat durch inniges Gebet und stille Zurückgezogenheit vor. Hier aber soll deine Heimat bleiben, und wenn dein Geist dich treibt, hierher zu gehen, dann komme besonders am Freitag. Wenn dann dein öffentliches Wirken beginnt, dann wird deine liebe Schwester und Braut Meiner heiligen Eucharistie dir diesen Auftrag von Mir überbringen.

Einige weitere Worte füge Ich noch für Meine liebe Jüngerin und Apostel Meines göttlichen Herzens bei. Du weißt allein, Meine liebe Tochter Meiner lieben Mutter, was du schon geduldet. Dieses dein Haus soll noch ein Haus des Gebetes werden, und alle werden sich noch in den kommenden furchtbaren Zeiten zu dir flüchten. Ja, du sollst dann alle Meine Getreuen dort stützen; du aber hole deine Kraft immer wieder hier. Sei ebenfalls Meiner innigen Liebe und des Schutzes Meiner himmlischen Mutter versichert."

 

In Freiburg/Schweiz am 11. Juli 1916

"Denn die Irrtümer werden sich erheben gleich Bergen, und wer nicht täglich sich stärkt mit dem Brot des Lebens wird nicht standhalten können."

Jesus: "Nun befolge neun Tage hindurch diese Meine Wünsche. Ich werde dich jeden Tag reichlich dafür belohnen: Morgens erhebe dich um fünf Uhr von der Ruhe. Die ersten Gedanken und Gefühle des Herzens weihe sofort Mir. Dann begib dich zur Kapelle, um der heiligen Messe beizuwohnen und die heilige Kommunion zu empfangen. Liebe, nur Liebe erbitte dabei von Mir, dann werde Ich dir geben, was du erflehst. Im zeitlichen und leiblichen Bedürfnis halte dich vollständig an die Hausordnung.

Um neun Uhr begib dich wieder vor den heiligen Tabernakel und bete den eucharistischen Rosenkranz und die Bitte zum Heiligsten Herzen Jesu. Dann begib dich zurück auf dein Zimmer, wo Ich dir Meine Wünsche durch die Schrift kundgebe. Um elf Uhr begib dich zur Lourdesgrotte, bete dann den freudenreichen Rosenkranz und die Lauretanische Litanei sowie für alle Anliegen, die dir empfohlen wurden.

Um zwei Uhr mache eine kurze Besuchung vor dem heiligen Tabernakel. Dann gehe wieder zurück auf dein Zimmer, halte eine kurze Betrachtung und überlasse die Gefühle deines Herzens dann gänzlich Mir. Um fünf Uhr begib dich wieder zur Kapelle und bete den schmerzhaften Rosenkranz für den Heiligen Vater und die Priester sowie das Herz-Jesu-Brevier. Bevor du zur Ruhe gehst, begib dich zum gemeinschaftlichen Abendgebet.

Befolge diese Meine Wünsche, damit Ich dich dann reif befinde, im Weinberg Meiner heiligen Kirche zu arbeiten und zu sühnen. Dann steige Ich mit Meinem geliebten Stellvertreter und dir ins Schifflein und höher und höher werden dann die Wogen sich türmen und groß und umfangreich wird deine Arbeit werden. Doch nur auf diese Weise wird Meine heilige Kirche siegen, wenn Ich sie Selbst rette. Denn so heiß war der Kampf noch nie mit der Hölle, denn sie wird entfesselt werden. Ja, viel Gebet und Sühne der einzelnen Mitglieder wird erfordert.

Mit Bangen schaut Mein göttliches Herz schon längst dieser furchtbaren Zeit entgegen, welcher Gedanke Mir schon im Ölgarten blutigen Schweiß ausgepreßt hat, und die Zahl der Feinde wird groß und furchtbar werden. Die Zahl der Getreuen aber wird immer noch kleiner werden, denn die Irrtümer werden sich erheben gleich Bergen, und wer nicht täglich sich stärkt mit dem Brot des Lebens wird nicht standhalten können."

 

Skapulierfest am 16. Juli 1916

"O könnte die kalte, blinde Menschheit es fassen, welche unergründlichen Schätze die heilige Kirche in ihrem Schoß birgt, wie viele Sünder könnten dann gerettet werden."

Jesus: "Ein herrliches Fest von großer Bedeutung feiert heute die heilige Kirche. Wie viel Trost knüpft sich an die gnadenreichen Verheißungen für diese Feier. O könnte die kalte, blinde Menschheit es fassen, welche unergründlichen Schätze die heilige Kirche in ihrem Schoß birgt, wie viele Sünder könnten dann gerettet werden. Aber in blindem Wahn spotten sie über diese heiligen Gebräuche und gehen so blindlings dem sicheren Verderben entgegen. Und selbst diejenigen, die noch zu eifrigen Gliedern der heiligen Kirche gehören wollen, lassen die Gnadenschätze oft unbenutzt. Die größte Gnadenspenderin ist ja Meine geliebte Mutter. Sie ist die Verwalterin und Ausspenderin des ganzen Gutes der heiligen Kirche, und wer zu Ihr vertrauensvoll in allen Anliegen seine Zuflucht nimmt, kann nie verlorengehen.

Die Bedeutung des heutigen Festes ist groß und erhaben. O wer hätte nicht den innigen Wunsch, nach seinem Tode bald von den Peinen des Fegefeuers befreit in die ewige Seligkeit eingehen zu können? Diese Gnade kann man sich so leicht verdienen, wenn man nur ernstlich will. Mache recht viele Seelen aufmerksam darauf, daß sie mit Andacht die Medaille tragen und sich in diese Bruderschaft einschreiben lassen und die täglichen Gebete verrichten. In diesen schweren Zeiten, wo die Hölle immer noch mehr entfesselt wird, muß man alle Waffen ergreifen, welche die heilige Kirche anbietet, und nur auf diese Weise können die Auserwählten gerettet werden. Mache Mir und der lieben Mutter Maria die Freude, daß du diese Bruderschaft eifrig beförderst."

 

17./19. Juli 1916

"Der Inhaber des Heiligen Stuhles wird in Demut anerkennen, daß bei diesem großen Gotteswerk das Schwache und Niedrige erwählt wird, um Großes zu vollbringen und auszuführen."

Jesus: "Immer mehr und mehr gehst du deinem heiligen Ziele zu, und jeder Tag soll dir ein neuer Ansporn sein, das Wohlgefallen Meines göttlichen Herzens dir vollkommen zu erwerben. Wenn dann Meine Stunde gekommen ist, dann werde Ich dir den ganzen Gnadenschatz Meines göttlichen Herzens übergeben für die letzte Zeit, und du wirst denselben den guten und eifrigen Mitgliedern Meiner heiligen Kirche übermitteln. Verfolgung und Verachtung von seiten Meiner Feinde werden dir nicht erspart bleiben. Doch wenn deine Bedrängnis über dich kommen will, dann wird Mein allmächtiger Arm die Widersacher jäh bestrafen, so daß dir nicht ein Haar gekrümmt werden kann. Sei unbesorgt!

Der Inhaber des Heiligen Stuhles wird in Demut anerkennen, daß bei diesem großen Gotteswerk das Schwache und Niedrige erwählt wird, um Großes zu vollbringen und auszuführen. Der Stifter der heiligen Kirche bin Ich ja Selbst, und am Stamm des heiligen Kreuzes habe Ich Meine heilige Kirche geistigerweise geboren. Du mußt Mir nun Meine Schäflein sammeln und Mir den Weg bereiten helfen, bis Ich dann Selbst kommen werde in den Wolken des Himmels.

Darum wirst du auch alle Freitage dein Sühnopfer darbringen, damit Meine heilige Kirche siegt; denn Ich sage dir ja immer, furchtbar wird diesmal der Kampf werden."

Jesus am 19. Juli 1916: "Wer Mein folgsamer und vollkommener Jünger sein will, den muß Ich prüfen in den acht Seligkeiten, die Ich damals schon in Meiner Bergpredigt kundgetan habe."

 

19. August 1916

"O die armen Schriftgelehrten, wie tief gedemütigt werden sie dastehen, wenn nun du als ihr Stern zu leuchten beginnst."

Jesus: "Immer geheimnisvoller werden nun die äußeren Umstände, mit denen Ich dich deiner gänzlichen Vollendung entgegenführe. Doch du weißt, daß Ich Mich nun auf dich aufbaue, und daß die Stunde dir gänzlich verborgen bleiben wird, in der deine Vollendung eintritt. Eine weitere Stunde bleibt ebenso verborgen und wird mit den gleichen Umständen vorbereitet, und das ist dann die Stunde Meines Erscheinens in den Wolken. Niemand wird diese Stunde wissen, und so sollst auch du völlig dich darüber im Unklaren wissen.

Was Ich nun gegenwärtig von dir verlange, ist, daß du Meine Wünsche und Befehle genau und pünktlich befolgst und im übrigen dich kindlich gibst, und auch ungezwungen mit den lieben Deinigen, die um dich sind, verkehrst. Bewundere immer wieder die göttliche Vorsehung, die dich so wunderbar führt und alles, was dich betrifft, bis ins kleinste lenkt und leitet. Wie ein großes Kleinod wirst du beschützt, behütet und bewacht von seligen Geistern, und ohne, daß du der Nähe der Heiligen dir bewußt bist, sind immer abwechselnd welche bei dir. Soll bei diesen Gedanken nicht dein Herz jubeln in unendlicher Wonne; denn deine Aufgabe ist ja gegenwärtig nur die eine, Meine Wünsche und Befehle zu befolgen. Denke nun nicht mehr daran zu ergründen, was nun die Zukunft bringt, denn eine kleine Spanne Zeit und die Geheimnisse von unendlicher Höhe liegen vor dir wie im reinsten Tageslicht, und die ganze Sturmperiode wirst du bis ins kleinste durchschauen.

O dieses Gotteswerk wird groß und unleugbar werden, und darum mußten auch über Meiner Friedenskirche so schwere Stürme toben. O die armen Schriftgelehrten, wie tief gedemütigt werden sie dastehen, wenn nun du als ihr Stern zu leuchten beginnst. Wie haben sie nun alle Künste der Wissenschaft angewendet, um alles aus der Welt zu schaffen, und dennoch läßt ihnen ihr Geist keine völlige Ruhe darüber. In jedem Priesterherzen, in dem noch ein kleines Fünklein von Mir lodert, beginnt von Zeit zu Zeit ein Aufleuchten, und doch ist es noch nicht Zeit, daß ihnen dieses Licht zuteil wird. Nein, um ihre Demut tief zu erproben, werden ihnen die Geheimnisse durch dich eröffnet werden. Das wird dann der Prüfstein für ihre Demut sein.

Nun wirst du begreifen, warum Ich es zulasse, daß sie so im Finstern sind, denn desto größer ist nachher für sie die Demütigung, und diese Demütigung wird der Weg zu Meinem göttlichen Herzen sein. Also, liebe Braut, diese Worte nun seien wieder ein neuer Ansporn, in aller Demut und Ergebung die Stunde Meiner Ankunft abzuwarten. Seid gesegnet Meine teuren Lieben alle."

 

22. August 1916 (Sühne)

"Der Schlachtruf muß nun vorläufig heißen: Selbstheiligung."

Jesus: "Ein sehr ernstes Bild möchte Ich dir heute vor Augen führen, das nun oft deinen Geist beschäftigen soll. Wenn ein Feldherr eine Schlacht in Aussicht hat, dann ist er auch bemüht, sein Heer in guter Verfassung zu wissen und läßt sie dann auch mit allen erforderlichen Waffen ausrüsten. Der politische Krieg nun, wie war er ein Vorbild für das, was nun für Meine heilige Kirche anbricht. Ich als oberster Feldherr dieses nun drohenden Kirchenkrieges, Ich will nun auch Mein Heer sammeln, die sich ganz zu Meinem Kreuz und Meiner Fahne stellen, und will sie nun ausbilden und mit Waffen versehen, die dem Feinde dann zum Zusammenbruch werden müssen.

Nun will Ich den Gnadenschatz Meines göttlichen Herzens, den Ich für diese letzten Zeiten aufbewahrt habe, gänzlich eröffnen und durch Meinen geliebten Stellvertreter, Papst Benedikt, austeilen lassen. Zu diesem Heere, das Ich nun zur Mobilmachung aufrufe, gehört an erster Stelle die Schar der Seelenhirten, die Priester. Du hast voriges Jahr Meinem geliebten Benedikt Meine Wünsche überbringen dürfen, doch dieses Jahr noch mußt du ihm nicht nur Meine Wünsche, sondern sogar Meine Befehle überbringen, denn sonst könnte Meine heilige Kirche unausgerüstet auf den Kampfplatz treten müssen, denn der Feind ist eifrig daran, sich aufzurüsten.

Wenn dann die wirklich guten und eifrigen Priester fest zum Heiligen Stuhl stehen, dann müssen auch die wahrhaft guten Laien auf diese so furchtbar ernste Zeit aufmerksam gemacht werden, und durch Einführung des Sühneordens des göttlichen Herzens zur Heilung geführt werden. Eine strengere Regel als die bisherige des Dritten Ordens wird dann ihnen übergeben, und Meine Gnade wird ihnen durch Benützung aller dargebotenen Gnadenmittel reichlich zufließen.

Hauptbedingung:
- tägliche heilige Kommunion,
- eifrige Verehrung Meines göttlichen Herzens,
- vollkommene Andacht zu Maria,
- Verehrung des kostbaren Blutes,
- Einhaltung der Sühnemesse,
- Beitritt zur Ehrenwache,
- eifrige Verehrung der Heiligen und der Engel.

Aus allen Altern und Geschlechtern muß dieses Heer bestehen, und der Schlachtruf muß nun vorläufig heißen: Selbstheiligung. jede einzelne Seele werde Ich verschiedene besondere Gnaden einlegen, damit dann alle ein Ganzes ausmachen. Ja, dieses Heer aufgereiht zur Schlacht, wie wird es dann dem Satan furchtbar werden, wenn alle ausgerüstet sind mit dem Schilde des Glaubens, dem Panzer der Gerechtigkeit und dem Helm des Heiles. Mag dann auch der Satan seine Angriffe unternehmen, er wird dieses Heer niemals besiegen, denn sie werden auf ihrer Stirne Mein Siegel tragen, und einmal wird dann der Tag kommen, wo Meine Kirche glorreich auferstehen wird."

 

23. August 1916

"'Alles in Christus erneuern!' Ja, wie ein Schlachtruf erscholl dieses, doch es schien unausführbar."

Jesus: "Wiederum stehst du, teure Braut, am Vorabend deines Sühneleidens, und wiederum habe Ich dir so vieles zu sühnen bereit. Wie auf ein Brandopfer lege Ich wieder alles auf dich nieder, du aber wirst mit jedem Freitag neue große Gnaden erhalten.

Als einst am Kreuz Mein Herz zu schlagen aufgehört hatte, fing Mein mystisches Weiterleben im Heiligsten Sakrament an. Dort auf Golgothas Höhen begann schon am Fuße des Kreuzes die eigentliche Herz-Jesu-Andacht durch Maria, Meine himmlische Mutter, den heiligen Johannes und die heilige Magdalena. Welch höhere Vorbilder sind diese drei ersten Anbeter für alle, die das Herz von Mir aufrichtig verehren. Durch alle Jahrhunderte habe Ich Mir immer wieder solche Werkzeuge auserwählt, die mit glühendem Eifer, aber auch mit großen Leiden und Widersprüchen diese Andacht weitergepflanzt haben. Und nun sind wir in jenen Zeitpunkt eingetreten, wofür die Gnadenschätze sozusagen aufbewahrt worden sind. Denn wie könnten Meine Auserwählten standhalten inmitten dieser sichtbaren und unsichtbaren Mächte der Finsternis, wenn Ich sie nicht gleichsam mit einem Mantel der Gnade umkleiden würde, damit die feurigen Pfeile Satans ihnen nichts zu schaden vermögen.

Einen überaus großen Lichtblick gestattete Ich Meinem nun heiligen Pius X. Als brennendes Feuer war er bemüht, die Gnadenschätze zu öffnen und hineinzuschauen in jene furchtbare Zeit, die nun kommt. O wie vieles mußte auch er dulden, denn er liebte und fühlte auch mit Mir, und konnte es fast nicht fassen, wenn er zusehen mußte, wie die gesamte Menschheit dem verderblichen Zeitgeist zum Opfer fiel. Da erklang seine Stimme hinein in dieses Gewirr der Menschen mit den Worten: 'Alles in Christus erneuern!' Ja, wie ein Schlachtruf erscholl dieses, doch es schien unausführbar. Ja, Ich habe es gewußt, daß sein edles Bemühen ihm nur Leiden bringen werde, doch nun glänzt er in unvergänglicher Glorie, und als inniger Vater seiner geliebten Priester steht er als Fürbitter am Throne Gottes. Was seine Bitten nicht vermochten, das müssen nun die Heimsuchungen bewirken.

O wie taumeln die Menschen umher, denn nun werden sie aufgerüttelt aus ihrem Sündentaumel, und ach, so viele verstehen nicht die ernste Mahnung Gottes. Und doch muß nun das Zeitalter der heiligen Eucharistie anbrechen und nur der wird gerettet werden, der sich voll und ganz zu Mir wendet und seine Kraft schöpft aus dem nie versiegenden Gnadenquell Meines göttlichen Herzens."

 

24. August 1916

"Diese zweiten Schriften, die nun durch dich entstehen, werden ihn über alle Zweifel hinwegheben, daß es wirklich Gottes Werk ist."

Jesus: "Gegenwärtig stehst du, Meine liebe Braut, in einer ganz geheimnisvollen Übergangszeit, und du betrittst nun mit jedem Freitag eine weitere Stufe in dem Weinberg Meiner heiligen Kirche. Während dieser neun Stufen nun wirst du wieder ein Schreiben an den geliebten Papst Benedikt schreiben und ihm wiederum Meine Befehle überbringen. Wohin Ich dich zu diesem Zweck führe, wird dir bald bekannt werden. Dies wird das Ende sein für das Ringen Meines Stellvertreters, und du wirst dann deine Bestätigung erhalten. Opfere nun deine morgigen Leiden ganz für den heiligen Vater auf, denn schwere Kämpfe toben in seiner Seele. Wie tief schmerzlich bewegt ihn der furchtbare Völkermord. Die Schriften, die durch dich entstanden sind, haben ihn schon so oft beschäftigt, und jedesmal beim heiligen Meßopfer lege Ich einen neuen Keim in sein Herz. Er umfaßt die ganze gefährliche Lage der heiligen Kirche. Und schon längst ist es ihm klar, daß Gott Selbst eingreifen muß und Hilfe vom Heiligtum senden wird.

Diese zweiten Schriften, die nun durch dich entstehen, werden ihn über alle Zweifel hinwegheben, daß es wirklich Gottes Werk ist. So wirst du mit Meiner Mitwirkung dann zum Dienst der heiligen Kirche für befähigt erklärt werden, und darum mußt du nun auch deinen von so vielen Leiden zum Tode ermatteten Körper noch vorher stärken. Das Freitagsleiden wird dir immer neue Gnaden bringen für Leib und Seele, und du wirst dich immer kräftiger fühlen, dein Werk anzutreten. Deine Leiden werden nun mit jedem Freitag vermehrt und darum werde Ich dir immer die näheren Umstände Selbst erklären. Freue dich immer inniger in deiner seligen Vereinigung, denn nach so vielen furchtbaren Leiden gönne Ich und der ganze Himmel dir diese Freude.

Wenn dann dein Freitagsleiden zur Bekehrung der Sünder dienen muß, dann wird es ganz andere Begleiterscheinungen haben. Solange es für die Priester ist, wird es nur mystisch sein, und desto verdienstvoller wird es der himmlische Vater annehmen, denn nun mußt du noch im stillen dulden. Diese Leiden werden auch nie der Grund zur Bestätigung des Heiligen Stuhles werden, denn niemals könnte Ich jetzt Meine Diener der heiligen Kirche dazu bringen, solche Gnaden kirchlich zu bestätigen. Ganz andere Stufen sind es, die dich emporführen zum Stuhle Petri. Teure Braut, sei nun gesegnet von Mir und bleibe immer, wie bisher, ein Kind."

 

Herz-Jesu-Freitag am 1. September 1916

"Welch harte Leiden und tiefe Demütigungen liegen nicht nur für Mein gesamtes Volk bereit, sondern für jede einzelne Seele."

Jesus: "Glücklich, überaus glücklich hat es Mich gestern gemacht, Meine treue Führerin des auserwählten Volkes Meines göttlichen Herzens, als du gestern mit heiliger Ruhe Meine Befehle aufnahmst, ohne daß Ich den geringsten Mißton in deiner Seele bemerkt hätte. Also hast du diese Prüfung wieder mit dem Zeugnis der Reife bestanden, und so gehst du immer mehr dem Tag entgegen, wo du von der Kirche in deine Rechte eingesetzt wirst und dann auch von der staatlichen Instanz anerkannt wirst als wahre Dienerin Gottes.

Doch welch furchtbare Demütigungen liegen nun hinter dir. O liebe Braut! So weit, wie du nun bist in der Gleichförmigkeit mit Meinem heiligen Willen, so muß Mein ganzes auserwähltes Volk werden, welches dazu bestimmt ist, Meine Gerechtigkeit zu besänftigen. Welch harte Leiden und tiefe Demütigungen liegen nicht nur für Mein gesamtes Volk bereit, sondern für jede einzelne Seele.

Nur du mußt als Heerführerin vorausgehen und ihnen den Weg zeigen durch diese Leiden. Welch großen Glauben und felsenfestes Gottvertrauen habe Ich dir ins Herz eingemeißelt, denn wie manchen Seufzer und wie viele Klagen der ungestillten Herzen, die du Meinem Herzen näherführen mußt, wirst du vernehmen müssen, daß nur durch gänzliches Absterben jedes eigenen Willens sie an Meinem eucharistischen Reiche Anteil nehmen können, und dann fähig werden, am Friedensfeste teilzunehmen. Teure Braut! Wohin Ich dich nun führe, du wirst nur staunen. Doch du hast es verdient, denn mit eisernem Mut hast du gekämpft. Nun umkleide Ich dich mit Meiner Waffenrüstung der Heiligkeit immer mehr und mehr, und so wirst du dann als Führerin Meines auserwählten Volkes Großes leisten. So erwähle Ich das Schwache, um die großen Geister zuschanden zu machen. Aber nicht nur du, nein, auch die lieben Deinigen haben Meinem Herzen innige Freude bereitet durch die vollständige Erfüllung Meines göttlichen Willens. Tausendfach soll es allen, die dir Gutes getan, belohnt werden.

Nun gehe mit Ruhe auf die Reise unter dem Schutz des Himmels und der lieben Damen. Furchtbar wird dem Satan euer gegenseitiges Walten in Meinem Geiste werden. Gottes Segen ist und bleibt bei euch allen."

Botschaften 1918

12. November 1918

"Dies haben das Ordinariat Mainz und Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht."

Barbara: Als ich heute früh den Herrn sehr für unsere bedrängten Freunde anflehte, hörte ich in meinem Innern die Worte:

Jesus: "Schreibe Meinen Kindern, daß sie ruhig bleiben, wo sie sind. Bin Ich nicht mächtig genug, sie zu beschützen? Auch Deutschland muß gestraft werden, weil Meine Diener zu stolz sind, Meine Worte anzunehmen und den Kirchenbau vernichten wollen, den Ich als Ölzweig des Friedens errichten wollte. Sie müssen mit Meinem Volk gestraft werden, weil sie die Worte, die Ich an sie richte in deinen Schriften, nicht beachten und dadurch auch die Worte Meines Dieners Paulus nicht, der sagt: "Prüfet die Geister! Was gut ist, behaltet!"

Dies haben das Ordinariat Mainz und Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht. Darum muß die Zuchtrute sie dazu zwingen. Die Worte, die Ich in deinen Schriften niedergelegt, sind gut. Sie sollen dem Volke gegeben sein, um es Seinem Gott wieder näherzubringen. Der Liebesbund ist etwas Gutes. In ihm sollen die guten Gläubigen sich zusammenscharen, damit nicht auch sie vom Strom des Unglaubens und der Sittenlosigkeit mit fortgerissen werden. Der Kirchenbau in Schippach ist etwas Gutes; denn nirgends in der Welt verkörpert sich Meine streitende, leidende und triumphierende Kirche so sichtbar wie in einer großen Wallfahrtskirche. Da müßten die Menschen die vier Kennzeichen Meiner wahren Kirche erkennen. Und dies sollte für Deutschland der Rettungsanker für viele Andersgläubige sein.

Und weil dies von Meinen Dienern in Mainz und Würzburg nicht anerkannt wird und Mir viel Ehre und Verherrlichung dadurch entzogen, so ließ Ich es zu, daß die Siege in diesem Weltkrieg für Deutschland zu Ende gingen. Jetzt werde Ich Meine Tenne säubern, wenn sie fortfahren, Meinem Willen sich zu widersetzen."

 

Fest der hl. Elisabeth am 19. November 1918

"Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige geehrt wurden."

Barbara: Der Herr zeigte mir nach der heiligen Kommunion eine große Schar Selige um die heilige Elisabeth versammelt. Neben Elisabeth sah ich eine Person, deren Gewänder genau denselben Schmuck hatten wie die der heiligen Elisabeth, aber Glanz und Farbe waren so entzückend schön, daß ich fragte:

"Herr, wer ist diese Seele, die dieselben Gewänder trägt wie Elisabeth, aber Glanz und Farbe noch so herrlich frisch sind und so einen herrlichen Glanz ausstrahlen?"

Jesus: "Diese Selige war auf Erden eine arme Stallmagd. Unerkannt von den Menschen lebte und starb sie. Aber durch ihr zufriedenes, gottinniges Leben übte sie dieselben Tugenden wie Elisabeth. Diese war eine Fürstin, geachtet und geehrt in ihren Tugenden, wenn sie auch eine Zeitlang geprüft wurde, und in Meiner Kirche wird sie auf Erden schon gepriesen und verherrlicht wegen ihrer Tugend, jenes arme Stallmädchen aber nicht, weil niemand sie beachtet. Darum leuchtet ihr Tugendglanz jetzt herrlicher hier, damit unter Meinen Himmelsbewohnern ihre Tugend anerkannt wird und sie hier nach Verdienst belohnt werde. Bei Mir gilt kein Ansehen der Person, und es ist für Mich jedesmal eine Beleidigung, wenn Arme meinen, im Himmel seien sie zurückgesetzt. Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige geehrt wurden."

 

Schippach am 2. Dezember 1918

"Hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders gekommen."

Jesus: "Ihr habt immer gehört, daß Ich eingreife, um den Krieg zu beendigen. Jetzt seht ihr es, Mein Eingreifen, denn Ich habe es so gefügt. Lange habe Ich ihnen mit guten Worten Meine Wünsche auseinandergelegt, aber sie wollten nicht. Nun muß Ich strafen. Es tut Mir ja sehr wehe; aber weil sie Meine Worte nicht beachtet haben, müssen sie jetzt die Strafe fühlen."

Barbara: Und Er zeigte mir die lieben Heiligen im Himmel, wie sie alle mit Mitleid dastehen und für uns fürbitten, und die leidende Kirche, wie sie weniger an sich denken als an uns, und dem lieben Gott sagen, daß wir durch den Kriegslärm gar nicht mehr für sie beten könnten.

Jesus: "Die verzweifelnden Worte der Menschen verzeihe Ich wegen der großen Not. Ich habe euch ja Meinen ganz besonderen Schutz versprochen. Die Kirchen haben Meine Diener hergegeben, ohne sich zu wehren, und die Theater und Kino sind offen geblieben, damit das Volk dorthin gehe. Um einer einzig liebenden Seele willen übersehe Ich vieles; hätten sie doch Meine Ratschläge befolgt und alles im Liebesbund vereinigt. Warum sollte Ich nicht um einer Vereinigung von vielen willen alles Böse abhalten können vom Land? Jetzt können die Bischöfe einsehen, was sie gemacht haben, indem sie das gläubige Leben unterdrückten. Die Kirchen werden immer leerer, und das Gute tritt immer mehr zurück. Der Kaiser hat erst öffentlich auf der Flucht nach Holland gesagt: Hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders gekommen."

 

Fest der heiligen Barbara 4. Dezember 1918

Barbara: Sie zeigte mir, wie ihr Fest im Himmel gefeiert wird und sagte:

Heilige Barbara: "Siehe, wie alle deine Verwandten schon jetzt einen so großen Vorzug haben um des Werkes willen, für das ihr euch abgemüht. Sage deinen beiden Freundinnen und allen treuen Freunden einen herzlichen Gruß von mir. Ich verspreche euch, daß ich euch abhole an der Goldenen Pforte, denn hier in diese unsere Gesellschaft sollt ihr eingereiht werden. Wenn ihr wüßtet, welch herrlicher Lohn auf euch wartet, so würdet ihr euch nicht betrüben. Auch mir hat mein eigener Vater den Kopf abgeschlagen, und meine Verwandten hatten für mich nur grimmige Blicke. Darum harret aus!"

Barbara: Und es ging ein heller Strahl von ihr auf uns und alle Freunde aus. Der liebe Heiland sagte, selten ginge ein Soldat verloren, und wenn er auch alle Laster begangen, wenn er nur im letzten Augenblick sage: "Herr, erbarme Dich meiner!" Nur dann nicht, wenn er mit einem Fluch auf den Lippen sterbe.

 

10. Dezember 1918

Barbara: Beim Seelenamt für Kaplan W. kam derselbe schon beim Offertorium und sagte:

Kaplan (†): "Dir allein habe ich das große Glück zu verdanken, daß ich Priester gewesen und für kurze Zeit ein anderer Christus 403 sein durfte. Wenn man diese seine Pflichten erfüllt, hat man einen großen Lohn zu erwarten, der alles andere der Welt übertrifft, alle Berufe."

Barbara: "Hast du Pater Ludwig schon gesehen?"

Kaplan (†): "Nein!"

Barbara: Pater Ludwig kam sofort und sagte:

P. Ludwig: "Sage Lieschen Feile und Luise Hannappel einen herzlichen Gruß. Sie sollen Gott danken, daß Er sie hergeführt. Wenn sie auch viele Unbequemlichkeiten haben, so haben sie doch hier mehr Ruhe.

Euch geht das alles, was in der Welt sich zuträgt, gar nichts an. Auch ich verdanke dir sehr viel als Seelenführer. Als Priester und Ordensmann kann immer noch viel Eigenliebe damit verbunden sein, weil man von guten Christen dafür geehrt wird, aber Schmach für seinen Glauben dulden, geht über alles, und wie danke ich Gott, daß ich diese Schmach leiden durfte. Wie weh tat es mir, als ich meine Proteste nach Mainz sandte und aus Verachtung keine Antwort bekam. Von da an fielen meine Mitbrüder auch verächtlich über mich her. Was haben alle, die so boshaft handelten, noch so viel Fegefeuer abzubüßen, besonders N., weil er so boshaft war. Hätten sie aus ungenügender Prüfung oder aus Gleichgültigkeit gehandelt, wäre es nicht so schlimm gewesen wie aus Bosheit. Bleibt in enger Freundschaft miteinander verbunden, bis der Tod euch trennt. Alles gleich vergessen, wenn man sich mal ausgesprochen hat; das darf man."

Jesus: "Wenn du heimkommst, wirst du durch die Post eine freudenreiche Nachricht erhalten. Dies ist so sicher, wie es sicher ist, daß Ich nach der heiligen Kommunion mit dir verkehre. Deshalb darfst du niemals zweifeln. Deine beiden Freundinnen sollen jetzt einmal die Leiden der Landbewohner verkosten und das bequeme Stadtleben verlassen und vergessen."

 

14./17. Dezember 1918

"Wenn aber dann die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der Welt."

Jesus am 14. Dezember 1918: "Von dem Werk, das Ich hier gründe, soll ein neues Glaubensleben anfangen, und das Werk soll bestehen bis zum letzten der Tage. Dies Werk soll der Welt eine Warnungstafel sein, um nicht wieder in eine solche Gottlosigkeit zu verfallen. Deshalb sollt ihr alle drei in ein Grab, und Lieschen soll die erste sein. Euer Grab soll entweder vor die Kirche oder in eine der Kapellen, und wer die Kirche besucht, wird auch euer Grab besuchen und sich erinnern, was ihr gelitten.

Durch das Werk wird dann eine schöne Zeit entstehen für Meine heilige Kirche. Wenn aber dann die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der Welt. Jetzt überlasse Ich die Welt ganz sich selber. Euer Bund soll bestehen die ganze Ewigkeit. Meine Diener beten jetzt zwar, aber die Strafe müssen sie jetzt aushalten."

Jesus am 17. Dezember 1918: "Nach dem Tode eurer Freundin Lieschen will Ich nicht, daß ihr beide euch voneinander trennen sollt. Luischen soll nach Schippach ziehen und sich ganz dem Werke widmen, fremde Besucher zu unterweisen und in der Liebe Gottes zu befestigen. Von diesem Werk aus, das ganz auf übernatürlichem Boden aufgebaut ist, soll das Glaubensleben sich wieder emporschwingen und das Reich Meiner Liebe zu neuer Blüte sich emporschwingen."

Barbara: "Herr, warum lässest Du aber zu, daß dieses Werk so sehr bekämpft wird? Eben deswegen, weil es auf übernatürlichem Boden aufgebaut ist?"

Jesus: "Weil dies das sicherste Zeichen ist, daß Ich es bin. Alle Meine Werke tragen an sich die Geduld und Langmut eines Gottes, wie Meine wahre Kirche auch. Wie lange betet sie schon, daß Satans List vereitelt werde, da sie an den Seelen so viel Schaden anrichte. Und ihr seht, wie seine Macht sich immer mehr ausbreitet. Dies lasse Ich aber zu, daß auch die Bösen noch Zeit haben, sich zu besinnen und zu bekehren. Ohne daß die Menschen es merken, erhöre Ich doch ihr Flehen. Jetzt, wo Meiner Kirche durch Satans List der Untergang vorbereitet ist, gerade jetzt fängt sie an, über all ihre Feinde zu siegen.

So ist es mit Meinem Werk hier. Nur Geduld und Beharrlichkeit verlange Ich von allen, die daran mithelfen. Wie bei jedem Menschen, der sein ewiges Ziel sicher erreichen will, es nur durch christliche Geduld und Beharrlichkeit erkämpfen kann trotz all seiner Fehler und Schwächen, so wird Mein Werk hier erstehen trotz all der Hindernisse, die ihm bereitet werden. Ebenso wird aber auch Meine wahre Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werden gerade jetzt, wo Satan und seine Helfershelfer auf Erden ihr den Untergang geschworen haben."

Beim Empfang der heiligen Sterbesakramente von meiner Mitschwester Elise Feile sah ich Pater Ludwig, meinen verstorbenen Seelenführer, Herrn Kaplan Josef Weigand, der Allerheiligen in seiner Seelsorgegemeinde Oberweisenbrunn an der Grippe starb, und meinen Neffen Alumnus Willi Schmitt, der den Heldentod vor seiner Priesterweihe starb, und einen alten, ehrwürdigen Priestergreis, den ich nicht kannte. Auf mein Befragen, wer er sei, erfuhr ich, daß es ein verstorbener Pfarrer aus Niederolm sei, der aus Dankbarkeit Lieschen auf ihrem Sterbebett besuche, weil sie ihm achtzehn Jahre lang so treu und redlich die Haushaltung geführt habe.

Als der Priester sich mit dem Meßdiener entfernt hatte, stimmte ich aus Dankbarkeit, innerer Freude und Wonne das Te Deum und ein Herz-Jesu-Lied an und die Priester, Pater Ludwig, Josef und Willi stimmten freudig mit ein. Aber auch das todkranke Lieschen, die doch von all dem, was ich sah und hörte, nichts wußte, sang aus Herzensgrund, wenn auch mit zitternder Stimme, die Lieder mit. In dieser freudigen Stimmung verschied auch mein Priesterneffe, Kaplan Josef Weigand, im Beisein seiner Eltern und mehrerer Männer aus seiner Pfarrgemeinde. In seinem Brevier fand man ein Papier, wo er Abschied von seinen Eltern nahm, weil er meinte, er sehe sie nicht mehr: Liebe Eltern! Betet für mich, aber weinet nicht um mich, denn ich sterbe mit Freuden. Beim Licht der Sterbekerze kann keine Täuschung vorkommen. Darum, alle meine lieben Freunde, Priester und Laien, stimmt mit mir das Magnificat an, denn auch uns gilt das Wort Elisabeths: "Glückselig seid ihr, die ihr geglaubt habt; denn alles, was der Herr euch durch ein so unscheinbares Werkzeug mitgeteilt hat, wird in Erfüllung gehen."

Jesus: "Weil die Mainzer euch so schlecht behandelt und auch die Würzburger noch aufgehetzt haben, so sollen sie gar nichts von euch haben und hätten doch alles haben können. Deshalb führte Ich euch hinauf."

Botschaften 1919

Herz-Jesu-Freitag am 3. Januar 1919

Lieschen durfte kommen, um mit Barbara zu reden, und sagte:

Lieschen (†): "Schließt euch zwei so eng aneinander an, daß nichts mehr dazwischenkommt. Wenn das Werk fertig ist, soll Luischen recht sorgen, daß Gott sehr verherrlicht wird. Wie viele geistige Wunder sind schon geschehen und wie viele geschehen noch. Wieviel Mühe müssen sich andere geben, um Geld herbeizubringen und erreichen nichts, und hier kommt es freiwillig. Und erst, wenn der Rohbau fertig ist und die Menschen aus allen Ländern und Nationen herbeikommen, wie viel Geld geht da ein und wie wird dann Gott verherrlicht. Nehmt die wunderbare Führung, wie uns Gott hergeführt. Wie danke ich jetzt Gott! Wie hat Er alles gelenkt! Was werden wir und alle Freunde so glücklich sein, wenn das Werk fertig ist. Es wird kaum ein anderes in Deutschland ihm gleichkommen. Ohne Zögern soll Luischen herziehen, wenn es Zeit ist."

 

Fest Heilige Drei Könige am 6. Januar 1919

Jesus: "Das Grab von Lieschen soll euch das Zeichen sein, daß alles so mit dem Werk zustande kommt, wie Ich es angegeben. Jetzt, wo der Glaube so gesunken ist, daß man alles Übernatürliche aus der Welt schaffen will, jetzt muß Ich mit solchen Werken kommen. Ich werde Mein Werk durchführen. Der Kirchenbauverein soll sich noch einmal nach Rom wenden und dringend um eine Antwort bitten, denn die Kinder der katholischen Kirche verlangten es."

Beim Rosenkranzgebet, wo wir nebeneinander allein in der Kirche beteten, rückte Barbara plötzlich ehrfurchtsvoll nach rechts, denn der Herr war in unserer Mitte und die Heiligen Drei Könige standen vor Ihm und beteten Ihn an.

Jesus: "Die Heiligen Drei Könige haben auch nicht mehr gehabt als ihr; sie mußten Mich auch im Dunkeln suchen. Wie mussten diese drei Männer ihren Glauben betätigen, als sie in dem armen Stall ein Kindlein fanden, so wie alle Kinder sind. Wie demütig und vernichtet kam Ich in diese Welt. Schauen könnt ihr durch die ganze Ewigkeit, aber hier heißt es demütig glauben. Luise soll Dr. Abel schreiben, er möge sich noch einmal nach Rom wenden. Er habe ihn deshalb herbeigeführt, weil Er vorausgesehen, wie alles unterdrückt werde, wenn nicht energische Männer sich dafür einsetzen. Er habe gut angefangen und gut fortgesetzt. Nun möge er gut enden, und Ich verspreche ihm einen großen Lohn."


12./18. Januar 1919

Jesus: "Nicht eher wird der volle Friede einziehen, bis auf der Kuppel der Sakramentskirche die goldene Monstranz erglänzt und der Welt – wie einst der Gottlose – zuruft: Nazaräer, du hast gesiegt! Eucharistie, du hast gesiegt! Dann werden auch für euch noch einmal fröhlichere Zeiten kommen. Meine Kirche muß erst eine große Läuterung durchmachen. Dann wird Meine Kirche gebaut."

Lieschen (†) am 18. Januar 1919: "Wie gut ist Gott! Wie hat Er meine Fehler verziehen und vergessen um des Opfers willen, das ich vor dem Tode brachte und um meines lebendigen Glaubens willen. Was andere sagen, soll euch nicht irremachen. Ihr müßt ruhig weitergehen. Laßt euch nur ja nicht trennen, denn daran müssen alle sehen, daß das von Gott ist. Das Glück, das man im Himmel genießt, ist nicht zu schildern. Alles Irdische ist nichts dagegen. Auch für euch dauert es nicht mehr lange. Ihr braucht euch nicht zu fürchten vor Gott wegen eurer Unvollkommenheiten."

 

Mariä Vermählung am 23. Januar 1919

"Urplötzlich wird alles hereinbrechen. Dann werde Ich mit wenigen gläubigen Priestern wie zu Zeiten der Apostel Mein Reich wieder aufbauen."

Barbara: Wir beteten zusammen einen Sühne-Rosenkranz, um den Herrn zu trösten wegen der Vergnügungssucht, die sich da ausbreiten wollte (Tanzvergnügen, Kriegervereinsfeiern). Der Herr zeigte Sich sehr traurig. Auch Lieschen kam, kniete sich vor uns hin und war ebenso traurig wie der Herr.

Bei meiner verheirateten Nichte wurde die Thronerhebung sehr schön mit verwandten Familien gefeiert. Beim Te Deum erschien der Herr und breitete Seine Hände schützend über die ganze Versammlung aus wie zur Bekräftigung, daß mit diesem Akt der Huldigung der besondere Schutz Gottes ins Haus einziehe. Zu beiden Seiten waren die Schutzpatrone der beiden Pfarreien, die sich herzlich mitfreuten.

Jesus: "Wenn Meine Diener jetzt nicht auf Meine Wünsche eingehen, so werde Ich Meine Drohung so in Erfüllung gehen lassen, wie Ich es mit der Revolution gemacht habe. Urplötzlich wird alles hereinbrechen. Dann werde Ich mit wenigen gläubigen Priestern wie zu Zeiten der Apostel Mein Reich wieder aufbauen."

Barbara: In Haselünne, Kreis Lingen, ist einer, der das zweite Gesicht hat und sagt: In Deutschland erstehe ein Heiligtum größer als Lourdes. Dies werde nicht so sehr durch Wunder als durch Bekehrungen ausgezeichnet sein.

 

Freitagnacht am 31. Januar 1919

"Lauter Strafen, ihr Menschen, daß in Rußland die Bolschewisten, in Deutschland die Sozialisten die Welt regieren, lauter Strafen. So werde Ich auch tun mit Meinen Priestern!"

Um elf Uhr bekam Barbara große Schmerzen, weshalb ich ihr eine Arznei reichte. Aber alsbald erkannten wir, daß das geheimnisvolle Leiden von früher sich einstellte.

Der erste Sturm war schon so fürchterlich, daß die Hände mit großer Gewalt auf die Decke schlugen, aber erst beim letzten Sturm waren die Bewegungen derart, wie wenn eine unsichtbare Gewalt im Zorne etwas vollständig zertrümmern und vernichten wolle. Barbara sang dann ein Fastenlied, worauf der Herr anfing zu reden:

Jesus: "Meine Kinder! Hier an diesem Gnadenort will Ich ein Werk aufrichten, das die sündige Menschheit erinnern soll, was Ich ihr getan, daß Ich Mich Selbst geschenkt habe der sündigen Menschheit, um sie aus den Klauen des höllischen Drachen zu erretten. Die Menschheit glaubt nicht mehr an einen Gott. Sie glaubt nicht mehr, daß diesem Gott es freisteht, Seine Geschöpfe vernichten zu wollen oder sie zu retten. Und wenn Meine Diener weiterfahren, Mein Werk hinzuhalten und nicht bald eine Audienz kommt, daß Meine Kirche gebaut werden darf, dann werden sie einen gerechten Gott hier an diesem Werk finden. In Schippach will Ich den Glauben und die Demut Meiner Priester prüfen. Glauben sie nicht, was in deinen Schriften niedergelegt ist, dann werde Ich noch Meine Tenne säubern.

Schreckliche, schreckliche Dinge werdet ihr noch erleben, wenn die Menschheit so weitergeht. Die Jugend wird Mir von Tag zu Tag mehr entrissen. Sie wird unsittlich und gottlos, weil man nicht mehr glauben will, daß Ich in Meiner Schöpfung wirke, daß Ich Mir Werkzeuge erwähle, wie Ich jederzeit getan, durch die Ich warnen, trösten, aber auch Strafen Meinen Geschöpfen ankündigen kann und will. Nichts mehr richten Meine Diener aus; alle Worte verhallen im Wind. Die Gebete Meiner Gerechten, Meiner Auserwählten dringen nicht mehr durch, weil die Eisdecke des Unglaubens sie niederhält, die Eisdecke, die gelegt worden ist, indem man das Übernatürliche für eine Krankheit erklärt und alles auf natürlichem Weg erklären will wie der ungläubige Arzt und der ungläubige Mensch.

Und das lasse Ich Mir nicht mehr bieten. Ich werde strafen und so lange strafen, bis Meine Kirche wieder geläutert und gesiebt ist, bis man wieder glaubt, daß Ich durch Geschöpfe zu Geschöpfen reden will. Es soll an deinen Bischof gelangen, was Ich heute abend mit dir rede.

Ich habe deine zwei Neffen hinweggenommen, weil Ich sie den Gefahren entheben wollte. Beide waren in Meinen Augen ein Wohlgefallen. Darum nehmen sie auch jetzt Anteil an Meiner Glorie. Dein Seelenführer, Pater Ludwig, mußte sterben; er mußte ein Opfer werden für die Wahrheit. Man hat ihn so lange drangsaliert, bis Ich ihn zu Mir nahm, und man spottete seiner noch in seiner Krankheit. Aber wie werde Ich mit ihnen rechten. Und wenn sie nicht zurücknehmen und nicht gutmachen in der Diözese Würzburg und Mainz, was man gesündigt hat gegen den übernatürlichen Glauben der Kirche und Meiner Kinder, dann werde Ich tun, wie Ich getan habe mit den Fürsten.

Gebt Mir die Jugend wieder! Gebt Mir die Jugend wieder! Gebt Mir die Jugend wieder! Lauter Strafen, ihr Menschen, daß in Rußland die Bolschewisten, in Deutschland die Sozialisten die Welt regieren, lauter Strafen. So werde Ich auch tun mit Meinen Priestern! Ihr Bischöfe, ihr seid abgekommen vom wahren Glauben, ihr wollt den Menschen gefallen. Ich warne euch! Überall erwecke Ich Mir Seelen, durch die Ich euch warne. Ihr wollt euer Gewissen bedecken mit dem Mäntelchen der Hysterie. Es kommt die Zeit, wo ihr das Mäntelchen ablegen werdet und werdet euren Abgrund mit Schrecken erfahren, in den ihr euch selbst hineingestürzt. Stellt das Licht auf den Leuchter, damit es andere sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist.

Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht irr. All eure Fehler will Ich mit Meiner Liebe bedecken. Haltet zusammen! Haltet euch an Mein liebendes Gottesherz, bis Ich auch eines noch von euch wegnehme und dann das dritte sich vorbereite auf seinen Einzug in den ewig schönen Himmel. Dort werdet ihr euch freuen durch die ganze lange Ewigkeit. Ich habe dich hierhergeführt und hier sollst du sterben bei deinen Verwandten, weil Ich der Welt zeigen will, daß man nicht in die Einöde zu gehen braucht, daß man sich retten kann mitten in der Welt. Die Welt will Ich retten. Ordensleute, Priester, all die frommen Christen mitten in der Welt will Ich mit dir verbinden.

Der Liebesbund soll alle umschlingen bis hinauf zum Stuhl Petri, und Ich erneuere noch einmal alles, was in den Schriften steht. Es ist die Wahrheit, es ist Mein Geist, der in dir spricht. Eine ernste Sprache muß Ich reden, nicht wie du Mich früher geschaut in Meiner Glorie, du sollst Mich sehen als einen erzürnten Gott, weil alles nichts hilft. Soll Ich die Menschen vertilgen? Soll Ich eine Sündflut senden? Ich habe es aber geschworen der Menschheit, daß Ich sie nicht mehr vertilgen werde. Ich muß aber andere Strafen senden, andere Strafen. Die Menschheit wird so zermalmt werden, wenn man Meine Worte nicht beachtet und nicht widerruft, was man in die ganze Welt hinausposaunt aus lauter Stolz, weil man sich nicht beugen will."

 

6.-15. Februar 1919

"Ich will ein lebendiges Christentum, tiefgläubige Priester, und denen folgen auch die Wirkungen, wie ihr sie seht in Hausen, daß sich die Wunder der Christenheit erneuern."

Jesus am 6 Februar 1919: "Die Seelen, die so viel zu kämpfen haben, deren Freude wird so erweitert für die ganze Ewigkeit, daß ihnen kein Pförtchen verschlossen bleibt. Bedenkt doch nur einmal: Ewig, ewig, ewig! Ihr müßt gar nicht an euch denken und euch ganz zurückstellen."

Jesus am 7. Februar 1919: "Der Sieg ist näher, als ihr meint. Die Einweihung wird über alle Maßen herrlich sein und große Fürstlichkeiten werden daran teilnehmen."

Jesus am 15. Februar 1919: "Ich habe den Priestern Meine Macht und Gewalt abgetreten; aber der Mensch hat seinen freien Willen, den kann er betätigen, wie er will. Wenn der Priester seine Macht ausübt, wie Ich will, wie in Hausen dies geschieht, dann zeigen sich auch die Wirkungen, sowohl im religiösen als auch im tätigen Leben. Wenn der Priester was einrichten will, sind die Leute gleich opferfreudig. In Würzburg und Mainz siehst du, wie ihre Worte verhallen im Wind. Diese zwei Wirkungen will Ich der übrigen Welt zeigen. Ein ruhiger Denker und ein beobachtungsvoller Mensch soll seine Beobachtungen machen: Mainz und Schippach, und Rottenburg und Hausen. Ferner nehmt den Kirchenbau in Nürnberg und nehmt den Kirchenbau in Schippach. Dort könnt ihr sehen, wie die Wirkungen sind, wo es nur aus natürlichem Trieb geschieht wie in Nürnberg. Hingegen da, wo es aus übernatürlichem Trieb geschieht, wie in Schippach, hier leuchtet das Übernatürliche vor. Gott will es, und Seine Kinder tun es aus Liebe zu Gott. Darum fließen die Gaben, während sie in Nürnberg trotz aller Empfehlung von König und Bischöfen nichts zustande bringen. Ich will ein lebendiges Christentum, tiefgläubige Priester, und denen folgen auch die Wirkungen, wie ihr sie seht in Hausen, daß sich die Wunder der Christenheit erneuern."

Bei der Thronerhebung einer anderen Nichte von Barbara, wo an die fünfzig Personen anwesend waren, würdigte Sich der Herr bei dem Lied: "Da möcht ich ruhen, da möcht ich sein, an dem süßen Herzen Jesu mein", zu erscheinen und Seine Freude an solchen Familienfeiern auszudrücken. Beim Requiem für die verstorbene Königin von Bayern sagte der Herr:

Jesus: "Die gekrönten Häupter haben große Verantwortung in der anderen Welt. Sie hat noch lange und viel zu leiden, weil sie den Liberalen so nachgegeben und das Gute nicht energisch genug beförderte."


Septuagesima am 16. Februar 1919

"Die Gegner eines Gotteswerkes aber haben als Gegensatz eine Erblassung ihres Glanzes, und das müssen sie fühlen, solange die Welt steht, und sie haben ein langes Fegefeuer zu erwarten."

Jesus: "Gesetzt den Fall, daß der Kirchenbau vernichtet würde, was Ich nicht zulasse, Ich lasse Mich an Großmut nicht übertreffen, dann hättest aber du und deine Freundin Luise, Frl. von Sch. und Frl. Cas. denselben Lohn, als wenn Ich alle Tage in dieser Kirche verherrlicht würde und Tag und Nacht Mein Lob darin gesungen würde. Ihr alle und auch die armen Dienstmädchen, die so opferfreudig ihre sauren Pfennige hergaben, habt denselben Lohn. Aber denen, die schuld sind, daß Mir Meine Ehre so entzogen wurde, lasse Ich es die ganze Ewigkeit nachklingen, und bis zum Ende der Welt müssen sie es fühlen. Ich habe dir neulich gezeigt bei der verstorbenen N., daß ihre Glorie sich jedesmal im Himmel verdunkelt, so daß es alle Heiligen sehen, wenn auf ihre Fehler die Sprache kommt. Deshalb bat sie dich, ihr diese Beschauung zu ersparen. Ihr aber, wenn die Zeit gekommen ist, wo Ich euch heimhole, von euch soll die ganze Ewigkeit ein besonderer Glanz ausgehen. Und wie werdet ihr euch freuen! Denn bei Mir ist es nicht vergessen, was ihr gelitten, wie jetzt noch all die falschen Anschuldigungen sich in den Herzen der Menschen festgesetzt haben und haften bleiben. Aber auch jetzt laßt euer Licht leuchten, auch nach außen hin. Sobald das Wetter besser ist, macht eine Wallfahrt.

Ihr bekommt alles vollständig belohnt, wenn es auch nicht zustande käme. Aber von den Gegnern, die die Sache hintertrieben haben, verlange Ich strenge Rechenschaft. Sie müssen durch die Verdunklung ihres Glanzes die ganze Ewigkeit büßen. Denn Ich habe die Menschen erschaffen, um Gott zu loben und zu preisen, und habe dem Menschen einen Engel beigegeben, der ihn immer wieder ermahnen soll an sein Ziel, weil der Mensch immer wieder zum Irdischen hinneigt, weil er minder erschaffen ist als die Engel; das wird viel zu wenig geschätzt. Man kann aber am meisten Gott verherrlichen an einem Wallfahrtsort, wo die guten, treuen Kinder der Kirche zusammenkommen und sich losreißen und Gott die Ehre geben. Die anderen wollten nichts versäumen. Weil sie Mir die lange Zeit schon die Ehre entzogen haben, werde Ich das schwer bestrafen. Ich will, daß es an den Bischof von Würzburg gelange."

Barbara: Ich sah den Glanz und das Glück, das man hat in der Ewigkeit, wo alles übereinstimmt mit dem Angesicht Gottes, das so sehr leuchtet, daß der ganze Himmel damit erfüllt ist, und durch das Lob und den Preis, wenn Gott auf der Erde verherrlicht wird, vermehrt sich der Glanz des Angesichtes Gottes und auch all der Heiligen, die dazu mitgewirkt, solang sie auf Erden waren.

Jesus: "Die Gegner eines Gotteswerkes aber haben als Gegensatz eine Erblassung ihres Glanzes, und das müssen sie fühlen, solang die Welt steht, und sie haben ein langes Fegefeuer zu erwarten, weil die Verleumdungen sich in den Herzen der Menschen festgesetzt haben und immer etwas hängen bleibt."

 

Schippach am 1. März 1919

"Denn nichts schadet der gläubigen Seele mehr, als wenn sie sieht und hört, wie wenig lebendiger Glaube im Priesterherzen ist."

Jesus: "Schreibe Meinem Freund, Pfarrer N., er wollte noch wissen, ob die Gnade, die ihm zuteil geworden, echt sei, und welche Gnade ihm zuteil geworden: Die Gnade ist, daß er seine Schüchternheit und Ängstlichkeit betreffend der Dinge, die Ich an mancher Seele wirke, ganz abgelegt hat und bereit ist, seine Überzeugung zu verteidigen vor der höchsten Autorität, vor dem Heiligen Stuhl in Rom. Und da Ich ihm Selbst dies durch eine große persönliche Gnade bestätigte, ist er mit Freuden zu allem bereit, zu ertragen, was er dafür in Zukunft zu leiden und zu dulden haben wird.

Die drei württembergischen Priester sollen aber wissen, daß Ich sie Mir erwählte zum Vorbild für andere Priester. Ich will die Schäden, die sich eingeschlichen in Meiner wahren Kirche entfernen, ausscheiden. Im jetzigen Zeitalter will man Vernunft und Wissenschaft auf den Thron erheben bei der Ausbildung Meiner Priester. Ich aber will, daß Demut und tieflebendiger Glaube die Zierde Meiner Priester sein sollen. Und nicht eher kommen die Völker zur Ruhe, bis im Mainzer Priestertum das mystische Leben geübt wird wie in früheren Jahrhunderten, und daß sie die Wirkungen des göttlichen Geistes auch bei anderen fördern und pflegen, anstatt zu zerstören und niederzureißen wie in Mainz und Würzburg. Darum sagte Ich dir im Februar, das Gegenstück von Mainz und Würzburg sind die drei Priester in Württemberg."

Barbara: Auch muß ich Ihnen zu wissen tun, daß ich, seit Ehrw. N. in N. ist, nach jeder Kommunion aufgefordert werde zu beten für die Jungfrau, daß sie nicht irr werde an ihrer Überzeugung, denn nichts schadet der gläubigen Seele mehr, als wenn sie sieht und hört, wie wenig lebendiger Glaube im Priesterherzen ist. Ebenso werde ich aufgefordert, für euch Priester, Herrn Pfarrer N. N., und für Sie zu beten um Beharrlichkeit bei vorkommenden Prüfungen.

Jesus: "Sage Luise, das sind Sühnungsleiden. Sie soll sich nicht so nachgeben und solle wieder kommunizieren. Ganz frei von Leiden kann Ich sie nicht machen. Sie hat niemand, der sie geißelt, so muß Ich ihr was anderes zu leiden geben. Andere haben so viel Angst wegen ihres Geldes. Davon habe Ich sie befreit. Sie braucht aber nicht zu fürchten, daß es ihr je mangeln werde."

 

4.-5. März 1919

Jesus am 4. März 1919: "Dem Herrn Pfarrer N. tue zu wissen, daß alle diejenigen, die dazu beitragen, daß die Friedenstaube sich in Deutschland erheben kann (Sakramentskirche in Schippach), denen verspreche Ich, daß die Wogen des Zeitgeistes sie nicht berühren werden. Er wird seinen Glauben treu bewahren und mit Zuversicht und Gottvertrauen aus der stürmischen Zeit hervorgehen. Die Frau, die ein Scherflein beitragen will, wird wieder gefunden, wenn sie ihr Versprechen hält und auch sich vornimmt, fernerhin zum Heil der Seelen und der Menschheit wirken zu wollen. Die N. (Lehrerin) soll ihren gefaßten Vorsatz ausführen, denn die Berufswahl legen nicht die Eltern ins Herz, sondern Ich Selbst.

Sage Meinem Diener, der jetzt in eurer Mitte ist, daß es eine wunderbare Fügung Meiner göttlichen Vorsehung ist, daß er aus weiter Ferne von Mir zu diesem Werk gestellt ist. Ich bin es gewesen, der ihn aus seiner Familie geführt, um ihn aus den Gefahren zu retten, die er zu bestehen gehabt hätte, wenn er in seiner Heimat geblieben wäre. Ich verspreche ihm, daß Ich seine drei Kinder segnen werde, daß sie ihm keine Schande bereiten.

Darum stelle Ich an ihn die Bitte, sich recht für Mein Werk zu verwenden und hier die letzten Tage seines Lebens zuzubringen. Er soll in einiger Zeit, wenn auch jetzt noch nicht, nach Würzburg gehen und die Gegner aufmerksam machen auf ihr Unrecht, die, anstatt es zu verhindern, mit Freuden hätten ein Werk begrüßen sollen, das er in ihrer Diözese errichten wollte. Sie sollten sich schämen vor einem Laien, der vor ihnen stünde, der aus lauter Freude, an einem Gotteswerk mitzuhelfen, sich weit entfernt von seiner Heimat entschloß, sich auf eine Reise zu begeben, die ihn in tausend Gefahren geführt, um eine Kirche zu beschauen, von der das Modell abgenommen war, und um den Hochaltar zu sehen, den er für die Kirche stiften wollte, und dazu Tausende und Tausende ohne Zinsen hergegeben. Wo würde denn ein Laie sich finden, der solche Opfer brächte, wenn er nicht fest überzeugt wäre von der Göttlichkeit des Werkes?

Jetzt müßten sie die Folgen tragen, aber alle Menschen mit, und es wäre kein anderer Weg, als zurückzukehren und sich tief zu demütigen, sonst würden sie noch mehr erfahren, aber sie müßten sich tief demütigen und Gott versöhnen. Er hätte nicht umsonst Seine Kirche verlangt im Augenblick, wo Er hätte strafen wollen. Die Kirche sollte der ganzen Welt ein Fingerzeig sein von der unendlichen Liebe und Güte Gottes, die, weil Seine Barmherzigkeit so groß wäre, zu der Strafe auch das Heilmittel stellt, wodurch die Wunde wieder geheilt werden kann unter Seinen Völkern. Aber ein tieflebendiger Glaube müsse erstehen, und da müsse das Priestertum anfangen. Es werden noch Fürstlichkeiten sich am Werk beteiligen, und wenn Völker von Nord und Süd, Ost und West hierher pilgern, werde Ich bei Tag und Nacht verherrlicht."

Barbara am Aschermittwoch 5. März 1919: Der Herr zeigte Sich tiefbetrübt über die Gottlosigkeit der Menschen, die auch jetzt, obwohl Er schon so hart gestraft, nicht zur Besinnung kommen, sondern auf den Totengebeinen herumtrampeln und sich in der Wollust wälzen. Die Jugend verkomme ganz; Er müsse noch furchtbar strafen. Feuer müsse Er noch senden.

 

7.-22. März 1919

Jesus am 7. März 1919: "Macht Mir die Freude und betet täglich zusammen den eucharistischen Rosenkranz; denn es gehen so viele Seelen verloren in jetziger Zeit. Die Hölle hält große Ernte. Ich bin sehr betrübt im heiligen Tabernakel. Teilet es auch den Freunden mit."

Barbara am 8. März 1919: Nach der heiligen Wandlung durfte ich Kaplan Josef und Karl, seinen Bruder, und Josef und August von Schippach sehen. Sie sagten: "O wie sind wir so glücklich, zu der Familie zu gehören, woraus das Werk hervorgeht. Lasset nur alles kommen, wie es kommt." Der Priester glänzte vor allen übrigen hervor. Nachher durfte ich am Herzen Jesu ruhen zur Bestätigung obiger Wahrheit.

Jesus am Ostersonntag 20. März 1919: "Überlasset Mein Werk jetzt ganz Mir. Wenn es Zeit ist, komme Ich schon. Kommen sie nicht zur Einsicht, so werde Ich noch einige hinwegnehmen müssen. Eure Aufgabe ist jetzt erfüllt. Ihr sollt jetzt an eurer Heiligung arbeiten."

Jesus am 22. März 1919: "Ihr beide habt in diesem Leben nichts als Verachtung, Hohn und Spott zu erwarten. Was ihr für Mich gelitten, das habe Ich in euch gelitten. Mein ganzes Leben in den dreiunddreißig Jahren hatte Ich nichts anderes als Hohn und Spott. Damals schon standen alle Meine Nachfolger vor Meinen Augen mit ihren Leiden um Meinetwillen. Eure Gegner tragen ein noch härteres Kreuz. Beständig sagt ihnen ihr Gewissen, du hast nicht recht gehandelt. Aber freuet euch auf die Ewigkeit; dort werdet ihr überschwengliche Freude finden. Eure Gegner aber müssen es auch in der Ewigkeit noch hart büßen."

 

Mariä Verkündigung am 25. März 1919

"Im Wohlleben braucht man keinen Gott, und so führt das Wohlleben die Menschen zur Hölle."

Jesus: "Sage Meiner Dienerin, sie solle sich nicht betrüben, wenn sie hört, daß es ihren Verwandten zeitlich nicht so gut geht. Ich erhöre ihre Gebete mehr für das ewige Leben, daß sie alle gerettet werden. Denn was ist das große Unglück jetzt anderes als die Folge, weil es den Menschen irdisch zu gut ging und sie Gott abgeworfen haben? Im Wohlleben braucht man keinen Gott, und so führt das Wohlleben die Menschen zur Hölle. Darum soll die Menschheit auf Mich vertrauen und es Mir überlassen, wie Ich sie führe zu ihrem ewigen Heil. Zu viel zeitliches Glück führt die Menschen auf den Weg zum Verderben.

Ich bin doch der eingeborene Sohn Gottes gewesen, und wie Ich Meine Jünger auserwählte, war keiner ohne Fehler. Am liebsten bin Ich mit Johannes verkehrt, mit dem Ich am besten zurechtgekommen bin. Er war so kindlich. So sollt auch ihr sein. Wenn du dich verlassen fühlst, so bedenke, wie verlassen Ich bin im Tabernakel und vereinige dich mit Mir. Schreibe auch vieles deinem Alter zu und habe Geduld. Es ist besser für dich, wenn du allein bleibst.

Dem Freund von H. N. schreibe, er möge so schnell wie möglich das Bündnis mit Meiner heiligen Mutter eingehen, dann gebe Ich ihm das Versprechen, daß keines seiner Schäflein verlorengeht. Sie werden sich alle bekehren. Dasselbe lasse ich dem H. H. N. raten. Es ist ein besonderes Zeichen Meiner Liebe und der Auserwählung gewesen, daß Ich Meinen Lieblingsjünger Johannes Meiner Mutter anvertraut, daß sie sorgenfrei leben konnte. So habe Ich dir, Luise, Barbara anvertraut für ihre letzten Lebensjahre. Auch der heilige Johannes hat nichts Irdisches davon gehabt. Was wären denn alle Freundschaftsbezeugungen aller Menschen? Es wäre doch nur Schein.

Luise möge Ende dieser Woche nach Mainz gehen, dort sich erkundigen wegen Holland, überall nur einige Tage bleiben, weil die Leute in den Städten nichts zu essen haben und die Gärung zu groß ist. Du Barbara, mußt dein Brot mit deiner Hände Arbeit verdienen. Luise habe Ich genügend gegeben. Sie lebt aber, als wenn sie nichts besäße. So will Ich es haben.

So viel habe Ich wachsen lassen, und niemand dankt Mir. Ihr wenigstens danket Mir für alle Feldfrüchte, sooft ihr sie sehet, anstatt der übrigen. Die Gefangenen werden einmal ganz unvermutet kommen. Sage M. R., sie lebe nicht mehr lange, aber sie soll sich nicht fürchten. Ich gebe ihr die Versicherung, daß sie gut ankommt. Ich bin mit ihr zufrieden. Den Umsturz überlebt sie nicht lang. Ich lasse den Mainzern noch Zeit, sich zu bekehren, und Ich wünsche, daß sie gewarnt werden. Lassen sie die Zeit der Gnade verstreichen, so haben sie schweres Gericht in der Ewigkeit. Nehmt ruhig alles hin, jetzt haben die Feinde zu handeln und Ich."

 

Seelenamt für Lieschen am 27. März 1919

Gleich zu Beginn kam Lieschen hinter dem Altar her, um mit anzubeten. Sie sagte:

Lieschen: "Ich war nicht gleich so glücklich. Ich mußte erst eine Läuterung durchmachen wegen meinem Charakter, obwohl ich mir viel Mühe gegeben und in den Himmel kommen wollte. Aber wir Menschen haben alle unsere Eigenheiten. Jetzt bin ich überaus glücklich. Wie glückselig ist es, das Angesicht Gottes schauen zu dürfen. Da kann sich der Mensch auf der Welt keinen Begriff machen. Ich hatte zwar meine Fehler, aber ich habe mich sehr bemüht, Gott zu verherrlichen, wenn auch nicht wie ihr beide. Durch die Schriften habe ich meinen Lohn. All die guten Anregungen wurden so herrlich belohnt. Haltet ihr nur zusammen. Ihr könnt nicht begreifen, was eurer wartet in der Ewigkeit für die Verherrlichung Gottes, die daraus entsteht. Was war der Liebesbund, den ihr ausbreiten wolltet, nichts anderes als eine Verherrlichung Gottes, und der Kirchenbau war nur eine Verherrlichung Gottes. Der ganze Himmel freut sich an Seelen, die nicht am Irdischen hängen, die an ihr letztes Ziel denken. Was wird da mal Gott verherrlicht, wenn die Kirche dasteht in ihrer Pracht und die Monstranz weithin leuchtet und die Menschen durch das Tal ziehen. Alles sagt sich dann in Staunen: "Eucharistie, du hast gesiegt! Laßt euch nur ja nicht mehr trennen!"

Barbara: "O liebes Lieschen! Grüße uns herzlich alle unsere lieben Freundinnen und Verwandte dort oben."

Lieschen: "Und du, grüße mir herzlich Frl. N. und sage ihr, sie hätte nichts Besseres tun können, als was sie an der Kirche getan, und sie soll tun, was sie kann, daß auch der Plan recht durchgeführt wird, daß es auch so herrlich wird, wie Gott es will. Sie kann nichts Besseres tun, als dieses Werk verherrlichen helfen, weil davon der tieflebendige Glaube wieder hervorgeht. Weil das Werk so bekämpft worden ist, so ist es der ganzen Welt ein Wahrzeichen, daß es einen Gott gibt. Und dasselbe sage Frl. N.: Das Werk wird gebaut!"

Barbara: Ich durfte die vollendete Kirche sehen und wie die Monstranz glänzt und welche Umänderung in den Leuten war. Sie waren alle mehr auf das religiöse Leben hingerichtet.

 

29. März 1919

"Daß man aber sogar verbietet, den Exorzismus auszuüben, das mißfällt Mir sehr."

Jesus: "Die Vorgänge in Hausen sind nichts anderes als eine Fortsetzung Meines eigenen Lebens. In Meinem Leben lest ihr von unzähligen Teufelsaustreibungen. Die Menschen sollten dadurch aufmerksam gemacht werden auf die große Macht, die Satan hat. Heutzutage will man alles als Hysterie hinstellen. Daß man aber sogar verbietet, den Exorzismus auszuüben, das mißfällt Mir sehr. Ich muß daher noch viele Strafen senden, bis die Menschen zur Einsicht kommen. Ich habe ihnen doch meine Macht übertragen, und da haben sie auch die Pflicht, diese Macht zum Nutzen der Menschen auszuüben."

 

Herz-Jesu-Freitag am 4. April 1919

"Meine Braut hat das Augenlicht verloren. Meine Diener, die Bischöfe, wollen nicht mehr sehen, warum Ich so schrecklich strafe und wer die meiste Schuld trägt."

Barbara: Als ich nach der heiligen Kommunion dem Herrn die mir empfohlenen Anliegen vortrug, ließ Sich der Herr zu mir herab und beantwortete mir manches und sagte zur Belehrung vieler, auch für die Priester:

Jesus: "Schreibe das von Mir Gehörte auf, und laß es an sie gelangen. Dem demütigen Priester, der dir seine Anliegen empfiehlt, schreibe, daß sein kindlich demütiger Glaube ihm mehr nützen werde als alle Wissenschaft, die er studiert habe. Satan sei es, der ihm so mit Glaubenszweifel zusetze. Er möge immer das Wort des heiligen Paulus auf sich anwenden: 'Meine Gnade genügt dir!' Und gar nie mehr sich beunruhigen. Dies sei die beste Waffe, um Satan in die Flucht zu schlagen."

Barbara: Als ich dem Herrn die traurigen Zeitverhältnisse anempfahl und Ihn bat, Er möge doch Seine heilige Kirche in Schutz nehmen und siegreich aus all den zerrütteten Verhältnissen hervorgehen lassen, zeigte Er Sich über dem Tabernakel. Erfreut überschaute Er die betende Gemeinde. So viele hatten Ihn soeben empfangen, und Er blickte wohlwollend auf alle herab.

Als ich Ihm nun den Kirchenbau in Schippach empfehlen wollte, ward Er sehr traurig und sagte:

Jesus: "Ich werde gleichsam genötigt, noch viele Heimsuchungen zu senden über Meine jungfräuliche Braut, die heilige Kirche. Meine Braut hat das Augenlicht verloren. Meine Diener, die Bischöfe, wollen nicht mehr sehen, warum Ich so schrecklich strafe und wer die meiste Schuld trägt. Sie selbst halten sich die Augen zu, damit sie nicht sehen, wie überall bei so vielen ihrer anvertrauten Priester der Weltgeist einzieht. Alle Meine Warnungen, Drohungen und Bitten durch Meine erwählten Werkzeuge werden verschmäht und spöttisch abgewiesen. Darum komme, Ich will dir zeigen, warum Ich jetzt so strafe."

Barbara: Der Herr zeigte mir je einen großen Umriß, gleichsam die ganze Welt als dürre Steppe und lauter Wüsteneien. Ein gar trauriges Bild. Mitten in dieser Wüste lag ein bebautes Land, das sich von den Steppen und Wüsten als fruchtbarer auszeichnete, weil es bebaut war. Aber es war voller Distel und Dornen, so daß es sehr vernachlässigt aussah.

"Herr, was willst Du damit sagen? Was bedeutet dies alles?"

Jesus: "Sieh, die dürren Steppen sind die heidnischen, ungläubigen und irrgläubigen Völker, in deren Mitte Ich Meine wahre Kirche gegründet und hineingestellt habe. Das Ackerland ist bebaut, aber der Weltgeist überwuchert in der jetzigen Zeit den Acker Meiner wahren Kirche, so daß die übrigen Völker nichts mehr sehen als das emporgeschossene Unkraut.

Darum muß Ich strafen und entsetzlich strafen. Würden aber Meine Diener, die Bischöfe, Meine Worte beachten, Mein Heiligtum bald errichten, dann brauchten sie nicht Maschinengewehre in ihrem Palais aufzupflanzen, und ein tieflebendiger Glaube und ein kindliches Vertrauen auf den besonderen Schutz Meines Heiligsten Herzens würde sie mit Zuversicht über alles hinwegheben. Tun sie es nicht, dann werden sie bei ihrem Erwachen ihren anvertrauten Klerus nicht wiedererkennen. Der Geist der Welt wird viele mit fortgerissen haben.

Aber Meine Diener in Württemberg, Kreis Lingen, Ungarn und Tirol, und wo sie überall verbreitet sind, mit ihnen will Ich Meine Braut wieder schmücken, so daß die anderen Völker sich fragen: Wer ist die, die da aufsteigt, schön wie die Morgenröte, glänzend wie die Sonne und wie ein wohlgeordnetes Kriegsheer?

Wie die Weltlage jetzt ist, hat Papst Benedikt XV. andere Aufgaben zu erledigen, und es wird noch lange dauern, bis eine Antwort kommt. Herr N. soll mit D. A. Würzburg noch einmal aufrütteln. Das verspreche Ich dir, daß in dieses Tal nichts kommen wird, wenn auch alles drunter und drüber geht."

Barbara: Das feierliche Herz-Jesu-Amt war zu Ende, und der Herr warb Seine Unwürdigste mit der Bitte:

Jesus: "Bleibe du noch bei Mir! Bete den Sühne-Rosenkranz zur Abbitte für Meine verschmähte Liebe."

Barbara: Das tat ich mit großer Rührung und aus dem Grund meines Herzens. O die Liebe wird nicht geliebt!

Jesus: "N. wird eine Zeitlang die Verdemütigungen ertragen müssen, so daß die Gegner über sie triumphieren werden. Nach einiger Zeit werde Ich Mich aber wieder ihr mitteilen, aber nur nach der heiligen Kommunion. Die Priester dürfen wohl hie und da beiwohnen, jedoch so, daß N. es nicht merkt, damit sie demütig bleibt. H. Pfarrer N. soll mit N. vorsichtig sein. Meine Diener sollen mutig die Verdemütigungen von ihren höheren Vorgesetzten ertragen; denn mit Meinen gläubigen Dienern will Ich das Erdreich Meiner Kirche wieder erneuern. Nur ruhig bleiben bei allem Spott und Hohn, der über sie ergeht."

 

Schmerzensfreitag am 11. April 1919

"Es muß überall Seelen geben, die Gottes Stimme hören und befolgen, und das will die heutige Welt ausschalten."

Jesus: "H. Pfarrer N. soll sich nicht entmutigen lassen wegen der Behandlung seiner Vorgesetzten. Er soll es N. nicht fühlen lassen, zwar den Gehorsam wahren, aber doch hie und da auf Umwegen ein Wort zukommen lassen. Es muß eine andere Zeit kommen. Die Geistlichkeit braucht sehr notwendig eine Änderung zum Besseren. Es sind viele unter den Priestern, die nur ein leichtes Leben suchen, Bequemlichkeiten und wenig Arbeit, die mehr das Irdische suchen wie die Weltkinder auch. Denen gegenüber sollen H. Pfarrer N. und seine Freunde stehen als Leuchte.

Was Kaplan Weigand seinen Eltern geschrieben: 'Ich bin jetzt schon drei Jahre Priester, habe aber schon oft gesehen, wie ein Priester nicht sein soll, aber noch nicht einmal, wie ein Priester sein soll.' Davon sollten sie das letztere wahrmachen und zeigen, wie ein Priester sein soll, daß die andern sagen: So soll ein Priester sein! Deswegen keine Seele unterdrücken, die ein gutes Streben an den Tag legt, aber auch nicht gerade verhätscheln. Sie könnten an uns sehen, daß, wenn eine Seele ihr Leben auf Gott gegründet hat, sie fest bleibt und durchgeht. Aber sie sollten sie nicht behandeln wie Mainz und Würzburg. Es muß überall Seelen geben, die Gottes Stimme hören und befolgen, und das will die heutige Welt ausschalten."

 

13.-22. April 1919

"Ich bin herrlich im Belohnen, großmütig im Verzeihen, aber auch schrecklich im Bestrafen. Wer aber nicht glauben will, der ist schon gerichtet. Wer nicht glauben will, der ist schon verdammt."

Lieschen (†) am 13. April 1919: "Ich danke dir, daß du meiner Leiche mein Reliquienkreuz entnommen. Denn sooft du es küssest, habe ich jedesmal eine neue Freude."

Jesus am 15. April 1919: "Gehe zurück, Mein Sohn, gehe zurück in deine Heimat! Du hast hier noch keine bleibende Stätte. Später, Später! Du wirst noch vieles wirken, hier und dort, die beiden miteinander verbinden, Hausen und Schippach, Würzburg und Rottenburg. Von hier aus soll für Meine Kirche der Sieg beginnen über den Weltgeist.

Seht Kinder, wie Ich euch liebe! Ich habe euch Meine liebsten Söhne, Meine treuesten Freunde, hergesandt. Das ist die Osterfreude, die Ich euch versprochen. Seht, wie Ich will, daß Meine guten Kinder sich gegenseitig aufmuntern, trösten, ermutigen und in der Liebe zu Mir bestärken sollen. Satan wähnt, sein Reich jetzt auf der Erde aufzurichten, was Ich dir schon lange gesagt habe. Ich will ihn aber hinunterstürzen in den Abgrund, und zwar durch Meine feurigen, treuen Diener. Sie werden noch vieles leiden müssen, noch einen harten Kampf wird es kosten, aber nur standhaft, nur an Mein Herz euch flüchten.

Ich habe schon früher Meinen Dienern in Mainz gesagt: Nehmt euch ein Beispiel an Meinen Dienerinnen. Ahmt ihre Standhaftigkeit und Entschiedenheit nach. Das sage Ich auch euch: Bleibt standhaft! Ich bin eure Stütze! Auf einmal schlägt die Stunde, ihr werdet euch freuen, ihr werdet die Früchte noch in diesem Leben sehen und erst in der Ewigkeit. Allen Himmelsbewohnern sollt ihr voranleuchten. Ich habe dir gezeigt, als du auch zweifeln wolltest, ob man es nicht mal müde wird im Himmel das ewige Einerlei. Ich habe dich einen Blick tun lassen in die Herrlichkeit des Himmels, wo jeder Bewohner des Himmels einen Glanz um sich verbreitete, und du hast mich gefragt: Was bedeutet der Glanz der Heiligen, der verschwindet vor dem Glanz, der den Himmel durchdringt? Ich habe dir gesagt, das ist das Angesicht Gottes und da sollst du müde werden?

So sollen aber diejenigen, die Ich bestimmt habe, Meine Kirche zum Sieg zu führen, mit Mir glänzen wie das Angesicht Gottes durch die ganze Ewigkeit. Sie sollen in Meiner nächsten Nähe stehen. Ich bin herrlich im Belohnen, großmütig im Verzeihen, aber auch schrecklich im Bestrafen. Wer aber nicht glauben will, der ist schon gerichtet. Wer nicht glauben will, der ist schon verdammt. Ich segne dich, Mein Diener."

Jesus am 22. April 1919: "Dein Leib sei dir der Opferaltar, auf dem die Schlacken der Unvollkommenheiten und Fehler verbrannt werden."

Dr. Faulk. in der Rhön sagte zu einem Freund: "Es wird jetzt wieder sehr viel unter der Geistlichkeit von Schippach geredet. Alle sind einig, daß das Problem von Schippach so gelehrt geschrieben ist, daß niemand dagegen ankommt. Sie suchen jetzt einen Mann in der Diözese, der dasselbe übertrumpfe, aber sie haben keinen gefunden. Ich bin auch kein Gegner. Das Problem ist so hochgelehrt, das muß ein ausgespitzter Kopf sein, so treffend ist da alles dargelegt."

 

27. April 1919

"Lieber will Ich mit zehn gläubigen Priestern Meine Kirche hinüberretten in eine bessere Zeit, als daß Ich zugebe, daß der Modernismus alles zerfresse."

Die Antwort des Herrn auf die Anfrage des H. Pfarrers N. lautete:

Jesus: "Ob er sich eine andere Pfarrei wählen soll, hängt ganz von seinem freien Willen ab. Er soll dann aber auch in seiner neuen Pfarrei ein eucharistischer Priester sein und seiner Gemeinde durch sein gutes Beispiel voranleuchten. Wenn er Hausen nicht mehr so oft besuchen kann, soll er dies als den Willen Gottes annehmen. Auch derjenige, der andere leitet, muß manche harte Prüfung und Demütigung bestehen können, wenn er Mein Träger und Nachfolger sein will."

Barbara: Daß bei El. nicht alles in Erfüllung geht, ist kein Beweis von Unechtheit. Es wurde mir einmal von einem Theologen gesagt: Bei allen Privatoffenbarungen kommen Täuschungen vor. Der Geist Gottes teilt Sich dem Geist des Menschen mit, und da mischt sich oft der Menschengeist mit ein. Im Leben der heiligen Brigitta heißt es, daß einhundertdreiundzwanzig ketzerische Irrtümer in ihren Offenbarungen stehen. Sie sagte sogar: Jeder Priester, der die heilige Messe im Stande der Todsünde liest, hat nicht nur selbst keine heilige Messe, sondern alle Gläubigen, die der heiligen Messe beiwohnen, haben keine Messe gehört. Das wurde ihr halt angestrichen, und Brigitta ist doch als Heilige anerkannt.

Der Herr sagte ferner heute früh nach der heiligen Kommunion:

Jesus: "Nicht daran haben Meine Priester die Echtheit oder Unechtheit von Offenbarungen festzustellen, wenn hie und da ein Irrtum vorkommt, ob der gute oder böse Geist eine Seele inspiriert, sondern daran, ob die Seele demütig bleibt in allen Prüfungen und Wechselfällen dieses Lebens, und ruhig und zufrieden ihre Wege geht, ihre Berufs- und Standespflichten getreu erfüllt, und aus Liebe zu Gott auch wahre Nächstenliebe zu üben bereit ist. Wo diese Wahrnehmungen gemacht werden, muß man annehmen, daß Gottes Geist die Seele leitet, und der geistige Seelenführer hat die Pflicht, sich sehr zu hüten, diesen Geist zu verdrängen. Strenge Rechenschaft werde Ich dereinst von jenen verlangen, die das, was Ich in den Seelen und durch diese Seelen wirken will, unterdrücken und verwerfen aus lauter Menschenfurcht und Stolz."

Barbara: Ein Domkapitular in Würzburg sagte einmal: Lieber sollen zweimal hunderttausend Mark ins Wasser geworfen und alle Steine auf dem Kirchenbauplatz in Schippach verfaulen, als daß wir uns belächeln und verspotten lassen. Bald danach sagte der liebe Heiland:

Jesus: "Ich werde Meine Tenne noch säubern müssen. Lieber will Ich mit zehn gläubigen Priestern Meine Kirche hinüberretten in eine bessere Zeit, als daß Ich zugebe, daß der Modernismus alles zerfresse. Darum, ihr gläubigen Priester, nur ruhig zusehen und gläubig vertrauen. Der Herr hat die Wurfschaufel jetzt ergriffen."

Barbara: Dr. Brander von Würzburg schrieb in seiner Schrift "Die Seherin von Schippach": B.W. sagt in ihren Schriften: "Nach dem großen Weltkrieg kommt noch eine Revolution. Das ist ja erlogen." Was wird Dr. Brander jetzt sagen, da es aber zur Wahrheit geworden ist? Solche Schäden will der Herr ausmerzen in Seiner wahren Kirche, und Er tut es jetzt. Darum Mut! Dort oben geht es gut!

 

28. April 1919

"Nichts als Habsucht, besonders unter den Großen. Dadurch ist ja der Krieg entbrannt, weil die Großen nicht genug bekommen konnten."

Jesus: "Sage Frl. N., sie möge alles Mir überlassen und sich nicht ängstigen, Ich sorge schon. Der Schwester von N. sage, sie möge bleiben, wo sie sei. Wo könne man denn heutzutage seinen Beruf wechseln, da man gar nicht wisse, ob man nicht noch in größere Schwierigkeiten hineinkomme? Sie möge jede freie Stunde vor Mir in der Kapelle zubringen, dann will Ich es ihr anrechnen, als sei sie in einem beschaulichen Orden. Mein himmlischer Vater ist so erzürnt über die Welt, daß Er alles zusammen vernichten möchte. Ich zeige Ihm dann immer die guten, treuen Seelen, die so in der ganzen Welt vernichtet und verachtet sind, und auf die stillen, demütigen Seelen, und auf die unschuldigen Kinder. An den Kommunionkindern habe Ich große Freude gehabt.

Was ist denn noch in der Welt? Nichts als Habsucht, besonders unter den Großen. Dadurch ist ja der Krieg entbrannt, weil die Großen nicht genug bekommen konnten. Die anderen treiben Wucher und wollen nichts wie ein vergnügtes, sinnliches Leben und andere ergeben sich ganz und gar der Wollust und versenken sich in das Fleisch. Ich muß noch entsetzlich strafen, aber um der paar Guten willen sorge Ich immer wieder für Linderung. Beruhigt euch jetzt, Ich werde alles schon so lenken, daß es nicht so schlimm wird.

Wohl wollten sie für ihre eigene Sicherheit sorgen, Maschinengewehre aufstellen und durch ihre Priester zur Volkswehr auffordern, aber ihre Priester zum gläubigen Gebet mit der Gemeinde auffordern oder eine fromme Wallfahrt zu machen, davon war nie eine Rede, und deswegen ließ Ich den Dingen ihren freien Lauf.

Ich ließ es gehen, wie sie es haben wollten. Solange sie das nicht tun, was Ich haben will, muß die Welt es fühlen. Das wollen sie nicht zurücknehmen, daß sie die Gottes- und Nächstenliebe so in den Staub gezogen. Wenn sie das nicht zurücknehmen, werden sie es in der Ewigkeit verbüßen.

Herrn N. sage zu seinem achtzigjährigen Geburtstag, er werde zwar mit seinen leiblichen Augen das Werk nicht sehen, wohl aber mit seinen geistigen Augen vom Himmel herab. Ich gebe ihm das Versprechen, daß er mit seiner Gattin in derselben Seligkeit im Himmel vereinigt werde. Er braucht sich nicht vor seinem Heimgang zu fürchten, Ich werde schon für ihn sorgen, daß er gut ankommt, er soll aber doch noch an dem Werk mithelfen. Ich habe ihn in die Verhältnisse gesetzt, daß er es gut könne."

 

1./6. Mai 1919

Barbara am 1. Mai 1919: Ich sah die liebe Mutter Gottes sehr traurig, und der Herr gab den Auftrag, alle guten Freunde aufzufordern zu inständigem Gebet für die Bekehrung der Sünder. Noch nie seien so viele Menschen verdammt worden wie in dieser Zeit der Verwirrung der Geister. Und daß Seine heilige Mutter so traurig sei, wo Sie Sich doch im Maienmonat immer freudig gezeigt habe, bedeute den großen Schmerz, den Sie mit Ihm erduldet, weil Seine Diener, die Bischöfe, ihre untergebene Geistlichkeit so wenig zu innigem Gebet auffordern. Darum wende Er Sich an Seine gläubigen Kinder, daß diese es tun.

Jesus: "El. wird deine Nachfolgerin, da dein Leben bald abgeschlossen ist. Ich muß immer solche Seelen haben, um die Menschheit aufzuwecken. Du wirst noch mit El. zusammenkommen."

Barbara: Die liebe Mutter Gottes weinte, weil so viele Seelen verlorengingen. Das täte Ihrem Mutterherzen so wehe. Wir möchten doch den Schmerz mit Ihr teilen. Außerdem sollten wir es allen guten Seelen sagen, daß sie ihre Leiden mit Ihr teilen. Die einen nähmen sich das Leben aus Unglauben, weil sie keine Kraft zum Kreuztragen hätten, die anderen aus Überdruß. Der liebe Heiland sagte, so plötzlich wie Er in den Krieg eingegriffen, so plötzlich werde Er auch tun mit den Priestern und Bischöfen und so plötzlich mit dem Kirchenbau. Er wolle daran der Welt zeigen, daß Er noch da sei.

Jesus am 6. Mai 1919: "Dem Herrn Pfarrer N. sage, Ich wolle seinen freien Willen nicht beeinträchtigen. Ich habe ihn aber als Sühneopfer erwählt für so viele Priester, die nicht mehr das sind, was sie sein sollen. Er soll Meinen Weg gehen. Von der Krippe bis zum Kreuz hatte Ich nichts als Leiden. Er möchte wählen, was er wollte, er hätte doch nichts anderes zu erwarten. Bliebe er noch drunten, so könnte er auch nicht viel wirken wegen seiner Kränklichkeit. Ich habe Meine Freude an ihm. Das, was ihn so peinigt, sind nur Kleinigkeiten."

Soldat (†): Sage meiner lieben Mutter und Schwester, daß sie darüber sich beruhigen können: Auf Erden sehen mich beide nicht mehr, aber um so freudiger wird unser Wiedersehen im schönen Himmel. Ich bin ein Kind der ewigen Glückseligkeit. Auch mein Vater ist, wo ich jetzt bin. Durch ihren kindlichen demütigen Glauben und ihre guten Werke und frommes Gebet sind wir beide schneller an unser glückseliges Ziel gelangt. Dankt mit uns dem Herrn! Und du, liebe Mutter (ist konvertiert), danke alle Tage für das große Glück, daß der Herr dich den Weg zur wahren Kirche Jesu Christi finden ließ. Dein frommes Streben hat uns beiden viel genützt. O wie arm sind die Irrgläubigen! Wie sind sie zu bedauern! Betet für sie!

Jesus: "Diese Familie N., wo alle Mir geweiht sind, macht Mir viel Freude. Ich werde sie in der Ewigkeit durch diese besondere Auszeichnung so herrlich belohnen, daß alle Himmelsbürger sich an ihr erfreuen sollen. P.N. ist ein Diener Gottes und ganz nach Meinem Herzen. Und wenn er auch leidet wie alle Meine treuen Diener in dieser Zeit der Verwirrung, aber besser geht es ihm doch, als wenn er in N. geblieben wäre."

 

14.-24. Mai 1919

"Wenn sie nicht bald widerrufen, werde eine solche Verfolgung über die Priester kommen, daß, wo man einen Priester auf der Straße sehe, man rufe: 'Macht ihn tot!'"

Jesus am 14. Mai 1919: "Sage Frau D., an ihrem Jubeltag könne sie mit Freuden auf ihr vergangenes Leben und ihre Tätigkeit zurückblicken und sie könne stolz sein auf ihre Untergebenen, die in so schwierigen Verhältnissen so tapfer ausgehalten, besonders Frl. C., die so viel Gutes tue und so viele gute Keime in unzählige Seelen lege. Sie möge nur so fortfahren, denn wenn die Frauenund Mädchenwelt gewonnen sei, so werde es bald besser werden und die Männerwelt nachfolgen. So sollten viele wirken, dann gäbe es bald einen Aufschwung. Das sei ja das große Verderben der Welt: Der Unglaube der Priester, die alles gute Wirken unterdrücken statt zu fördern."

Jesus am 22. Mai 1919: "Schreibe D. A., er soll dem Bischof von Würzburg schreiben, wenn sie nicht bald widerrufen, werde eine solche Verfolgung über die Priester kommen, daß, wo man einen Priester auf der Straße sehe, man rufe: 'Macht ihn tot!' Weil sie das ganze Evangelium auf den Kopf gestellt und den jungfräulichen Stand so verhöhnt und das ganze Streben einer Gott suchenden Seele, deshalb müsse, was öffentlich gesündigt, so auch öffentlich gesühnt werden. Er verlange jetzt öffentliche Prozessionen, Bußprozessionen. Der Bischof müsse allen Pfarrern, und so in ganz Deutschland, weil alle Bischöfe sich mitversündigt, gebieten, eine Bußprozession öffentlich zu veranstalten; wenn nicht, werde Er entsetzlich strafen."

Barbara: Vor dem Tag der Wallfahrt auf den Engelsberg bekam Luise sehr starke Magenkrämpfe; sie konnte also die ihr befohlene Wallfahrt nicht machen.

Jesus: "Ich habe nur ihren guten Willen prüfen wollen, ob sie auch bereit sei, über ihre Ängstlichkeiten hinwegzugehen. Da Ich aber weiß, daß sie den weiten Weg nicht machen kann, habe Ich ihr ein Hindernis geschickt, und es genügt Mir ihr guter Wille."

Mutter von Barbara (†): "Wenn Luischen nicht mitgehen kann, so gehe ich mit dir."

Barbara: Bei der Wallfahrt auf den Engelsberg betete ich um die Genesung von Luise, und die liebe Mutter Gottes sagte:

Maria: "Habe keine Sorge, sie wird noch all die großen Dinge hier erleben und ein hohes Alter erreichen."

Barbara am 24. Mai 1919: Der Herr war auf mein Gebrummel, daß nichts vorangehe und die Gefangenen nicht zurückkämen, sehr lieb und herablassend, und sagte:

Jesus: "Nur Geduld! Ihr seid viel zu ungeduldig. Das alles sind Kleinigkeiten gegenüber dem großen Werk. Luise erlebt noch all die großen Dinge. Sie soll sich nicht einbilden, daß sie die Halsschwindsucht bekomme, das bessert sich, sie soll nur Mut haben. All deine kleinen Wünsche erfülle Ich dir noch. Warte nur ab! Ihr habt Mir zu Ehren Meiner Mutter eine Wallfahrt versprochen. Geht am Mittwochabend und Donnerstag nach Engelsberg.

Dem Pfarrer N. von N. sage, er sei Mein frommer Diener um dessentwillen, daß er sich trotz seiner Kollegen nicht geniert, der verachteten Sache näherzutreten. So gebe Ich ihm das Versprechen, daß er unbesorgt sein kann und durchkommen wird, ohne vom Zeitgeist berührt zu werden, und, wie Ich in den Schriften jenen Priestern versprochen, die die Weihe an Maria vornehmen, daß keines ihrer Schäflein verlorengehe, das verspreche Ich auch ihm, obwohl er die Weihe noch nicht gemacht wegen der Nähe der Röllbacher Sühne-Kapelle, wo du die erste Gnade zu deinem künftigen Beruf erlangt. Ich will, daß dies in die Annalen aufgenommen werde, damit die Menschen sehen, wie hoch Ich auch noch die kleinste Kapelle schätze. Ihr werdet keinen Hunger leiden, und auch euer Vieh nicht. Ich sorge schon für euch. Luise wird nicht ausgewiesen; Ich halte Meine Hand über sie."


Pfingstmontag am 9. Juni 1919

"Der Vater hat die Welt erschaffen, Ich habe sie erlöst, aber der Heilige Geist ist es, Der euch heiligt."

Barbara: Von Aschaffenburg war ein Kirchenchor gekommen zur Verherrlichung des Gottesdienstes. Da sagte der Herr während des schönen Gesanges:

Jesus: "So wird es hier einmal sein, wenn die Kirche fertig ist. Besonders im Monat Juni und an allen Festen."

Jesus am 10. Juni 1919: "Der Heilige Geist ist dir zur besonderen Verehrung übergeben, denn alle Belehrungen sind dir durch Ihn geworden. Verehre Ihn deshalb fleißig. Der Vater hat die Welt erschaffen, Ich habe sie erlöst, aber der Heilige Geist ist es, Der euch heiligt."

 

Ewiges Gebet in Rück am 13. Juni 1919

"Ich weiß wohl, daß es in Würzburg nichts nützt. Trotzdem habe Ich sie hingeschickt, um ihnen ihr Unrecht vorzuhalten. Sie müssen es gesagt bekommen."

Jesus: "Heute ist der Tag, wo die Gemeinde Mir Abbitte leistet für alle Verfehlungen während des Jahres, und Ich freue Mich unter Meinem guten Volk. Ihr, Meine Kinder, werdet nicht mutlos. Haltet euch an das Wort, das Ich euch am 31. Januar 1919 gesagt: Haltet euch an Mein liebend Gottesherz! Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo Ich Mein Werk durchgedrückt wissen will. D.A. soll nicht glauben, daß er in allem recht hat. Es schmerzt Mich sehr, daß, wenn ihm etwas nicht paßt, er wie die Gegner sagt, es sei irrig.

Ich weiß wohl, daß es in Würzburg nichts nützt. Trotzdem habe Ich sie hingeschickt, um ihnen ihr Unrecht vorzuhalten. Sie müssen es gesagt bekommen. So wie Ich euch drei zusammengestellt, so sollen A. M. und K. zusammen Meine Ehre suchen. Es freut Mich, daß sie das arme Kirchlein so schön hergerichtet. Ich werde ihnen alle Mühe lohnen. Sie werden noch die Freude erleben, die Prozessionen betend und singend durch Schippach ziehen zu sehen und zu hören.

Du, laß dich nicht irremachen durch das Geschwätz der Leute. Das alles ist in Meinem Plan eingefügt, daß du fortarbeiten sollst. Brauchst keine Angst zu haben! Ihr werdet nicht verhungern und auch das Vieh nicht."

 

Fronleichnam am 19. Juni 1919

Beim Hineingehen in die Kirche sagte eine Stimme zu Barbara:

Stimme: "Dies wird das letzte Fronleichnamsfest sein."

Barbara: "Das stimmt nicht!"

Jesus nach der heiligen Kommunion: "Das war Ich nicht. Du wirst noch viele Jahre leben und Luise mit dir und noch einen Teil all der Herrlichkeiten hier miterleben. Du bist bestimmt zu harter Arbeit und Luise soll dein Tröster sein. Ich verlange, daß ihr recht zuvorkommend zueinander seid und fest zusammenhaltet. In der Ewigkeit werde Ich euch entschädigen. Luise soll sich in acht nehmen, daß nichts zu den Gegnern dringt."

Barbara: Beim Auszug aus der Kirche in Rück führte der heilige Johannes der Täufer als Patron der Kirche die Prozession an. Antonius und Paschalis Baylon assistierten. Als wir durch Schippach zogen, war der Fußboden in hellem Grün. Der heilige Josef ragte über die beiden hinaus. Beim Te Deum öffnete sich der Himmel, die Allerheiligste Dreifaltigkeit erschien, und die größten Engel schlugen mit ihren Flügeln. Der ganze Himmel beteiligte sich. Bei der Prozession wurde Barbara von ihren Eltern und Verwandten begleitet, und die Eltern und Pater Ludwig begleiteten Luise. Es wurde ihr mitgeteilt, wie sehr sie sich freuten wegen der Teilnahme an dem Werk, wodurch Gott später so verherrlicht wird. Am Altar bei der Mühle erschien die liebe Mutter Gottes und weinte, weil so viele Menschen von Ihrem Sohn verdammt werden müßten, die sich das Leben aus Unglaube nehmen und wegen der Unsittlichkeit, und weil die Priester dem Volk nicht vorangingen, ermutigend zum Gebet und zum Guten. Wir sollten uns doch immer mit Ihren Tränen vereinigen für die Bekehrung der Sünder. Alle Verstorbenen von Rück und Schippach zeigten sich über der Prozession, wie in Mainz. Lieschen war auch bei uns. Die liebe Mutter Gottes war gekleidet wie eine Königin, nicht als Schmerzhafte Mutter.

 

27. Juni-7. Juli 1919

"Dort verwirrte Ich die Sprache, hier verwirre Ich die Köpfe."

Barbara am 27. Juni 1919: "O Herr, wir wohnen unter solchen Menschen, daß man sich fürchten muß, es möge uns etwas zustoßen."

Jesus: "Flüchtet euch nur immer gleich in Mein liebendes Herz. Bin Ich nicht mehr mächtig genug, um euch zu schützen? Es wird euch nichts geschehen."

Barbara: "O Herr, die Freiburger fürchten sich so sehr bei all den Ereignissen und harten Friedensbedingungen."

Jesus: "Ich habe euch und allen Freunden gesagt: Haltet euch an Mein liebend Gottesherz! Ich bin mächtig genug, um alle Freunde zu schützen. Die Menschen sind jetzt so weit wie beim Turmbau zu Babel. Dort wollten sie in den Himmel hineinsteigen, jetzt wollen sie sich über Gott setzen. Dort verwirrte Ich die Sprache, hier verwirre Ich die Köpfe. Ich kann nicht anders, Ich muß die Menschheit züchtigen, aber alle Freunde werde Ich beschützen."

Jesus am 3. Juli 1919: "Kümmert euch nicht darum, daß man auch die Ziegelsteine fortschleppt. Haltet euch an Mich! Du hast Meinen Willen erfüllt und alles getan, was Ich dir aufgetragen, und Luise hat Meine Worte genau aufgezeichnet. Die Welt soll es jetzt wissen: Die anderen haben die Verantwortung, die darüber zu wachen haben. Wenn es Zeit ist, komme Ich schon und mache alles."

Jesus am Herz-Jesu-Freitag 4. Juli 1919: "Es tut Mir sehr weh, daß Meine Diener gar nicht auf Meine Wünsche eingehen. Ich habe schon am Anfang des Krieges gesagt, man möge Sühne-Wallfahrten, Bußprozessionen machen zur Sühne für Meine verschmähte Liebe im Heiligsten Sakrament. Da nun Meine Diener nicht wollen, so wende Ich Mich an die tiefgläubigen Seelen. Gehe mit deinem Bruder in Aschaffenburg nach Mariabuchen und opfert Mir die Wallfahrt auf für die verzweifelten Menschen, deren es jetzt so viele gibt. Auch Luise möge mitgehen. Ich habe dir gesagt: Warte bis nach Ostern mit der Heimkehr der Gefangenen. Damit wollte Ich dir sagen, ehe wieder Ostern wird, sind sie da. Deine Schwägerin stirbt nicht. Sie soll nur Blutreinigungstee nehmen, den ihr Blut hat viele unreine Säfte."

Jesus am 7. Juli 1919: "Drängt Mich nicht mehr, daß Ich die Menschheit schonen soll: Sie ist zu gottlos. Ich muß dreinschlagen. Aber fürchtet nichts; Ich werde euch und alle eure Freunde beschützen."

Am Grab von Caroline (Schwester von Barbara) sagte Barbara:

Barbara: "Bin ich denn nicht getäuscht, am Ende bist Du noch gar nicht im Himmel?"

Carolin allsogleich: "O nein, du bist nicht getäuscht. Wie glücklich sind wir, ich und mein Mann, und wie wurden uns alle Armut und Not, die wir ausgestanden, so herrlich belohnt. Sag es doch meinen Kindern, daß sie sich nicht so an das Irdische hängen sollen und ihre Kinder gut für den Himmel erziehen!"

 

16. Juli 1919

Jesus: "Für Herrn N. N.: Die Reise nach H. hat eine wichtige Bedeutung. Ich lasse Herrn N. herzlich grüßen und ihm sagen, daß er Schippach nicht vergessen möge in seinem Testament. Er soll dafür sorgen, daß er noch manches bei Lebzeiten tue.

C. soll nicht sorgen, daß ihren Geschwistern etwas abgehe. Ich werde um so mehr für sie sorgen. Es ist gar nicht so gut, wenn sie so im Überfluß schwelgen. Deshalb lasse Ich ihnen Kreuze zukommen.

Herr T. ist für alle ein Zeichen, was Ich später mit diesem Werk vorhabe. Ich habe schon öfters gesagt, daß das Gnaden- und Glaubensleben von diesem Werk aus soll erneuert werden, was die ganze Welt durchleuchten wird. Ich habe dir schon öfters das ganze Tal himmelblau, silberfarben gezeigt, um dies anzudeuten. Ich habe schon im voraus einen Funken dieser Gnadenstrahlen auf ihn fallen lassen. Nicht umsonst habe Ich euch nach Hausen geführt und euch mit ihm bekannt gemacht durch deine Schwester, weil sie durch die Blutsbande mit dir so eng eingegliedert ist in dieses Werk wie alle deine Geschwister.

Das hat Meine liebe Mutter in Lourdes fertiggebracht, daß er zur Erbauung für viele wieder ein gläubiger, guter Katholik geworden ist. Jetzt will Ich ihn aber noch zu einer weiteren Mission benutzen. Die ganze Ewigkeit wird er Mir danken für den Gnadenstrahl, den er dort bekommen hat. Das tat Ich deshalb, weil Ich das Werk in Schippach durch ihn fördern will, und es muß öffentlich bekannt werden, wie Ich alles lenke, wenn Ich etwas ausführen und geben will. Ich will den Glauben heben und befördern. Ich benutze N., um vieles, vieles noch zu bessern. Ehe der Kaiser fortzieht, soll er ihm einliegende Botschaft übermitteln; eben nimmt er es an. Er braucht sich nicht zu fürchten. Der Kaiser hat doch selbst auf seiner Flucht nach Holland zu seiner Umgebung gesagt: 'O hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und den Mahnungen aus der Geistwelt anstatt meinen freimaurerischen Höflingen!'"

Barbara: Dann kam Frau T. und sagte:

Frau T. (†): "Grüße meinen Mann von mir. Er könnte mir glauben, welches Glück es gewesen wäre, was ich und er dem Werk zu verdanken haben, da sie mit uns bekannt geworden wären, und wie glücklich ich bin, daß auch er mit mir verbunden ist durch die ganze Ewigkeit. Ich sehne mich nach ihm, nach seiner Ankunft. Darum soll er seinen Dank abstatten und mit Freuden für Schippach sorgen. Wir sind zu Dank verpflichtet."

Jesus: "N. N. soll zum Generalvikar oder zum Bischof sagen, daß Er durch das Werk in Schippach den Glauben und die Demut seiner Priester prüfen will, und so wäre das auch ein Ausfluß Seiner Gnade gewesen, daß er uns mit Herzogenbosch bekanntgemacht habe. Das Christentum soll in Holland wieder zur Blüte gelangen. Das soll der Königin von Holland zur Kenntnis gebracht werden, daß auch Holland noch gestraft werde. Denn auch seine Könige und Herrscher hätten früher den Protestantismus so gehoben und ausgebreitet, aber sie hätte auch viel Gutes getan, daß sie die Bischöfe und Ordensleute aufgenommen und deshalb Gnade erlangt.

Darum wäre das ein Lohn für sie, daß Er sorgen wolle, daß die katholische Kirche zur Blüte gelange in Holland. Das wäre das letzte Anerbieten. Noch einmal wolle Er alles aufbieten, daß in Deutschland und all den Ländern der Katholizismus wieder gehoben würde, das Glaubensleben geadelt und gehoben werde. Auch die Priester müßten sich ändern und mit gutem Beispiel vorangehen."

 

Für den deutschen Kaiser am 17. Juli 1919

"Wie die Erbsünde überging auf alle Menschen, so ging auf alle Protestanten das Erbstück von Luther über, und deshalb haben sie die Seligkeit nicht, wie sie Meine wahren Kinder bekommen."

Jesus an den deutschen Kaiser: "Zum zweiten Male biete Ich dir Meine Gnade an. Ich lasse dir folgendes sagen durch ein unmündiges Werkzeug in Bayern in Schippach: Am Anfang des Krieges ließ Ich sagen: 'Wenn du tust, wie Ich will, werde Ich tun, wie du willst. Wenn du aber tust, wie du willst, werde Ich tun, wie Ich will.' Du hattest nur deshalb den großen Erfolg, weil mehrere Bischöfe dafür sorgten, daß viel gebetet wurde. Durch einen Ordensmann, P. N. in Würzburg, ließ Ich dir schreiben, daß der Sieg auf Deutschlands Seite bleibe, wenn du sorgst, daß die katholische Kirche freie Hand bekäme, daß der Papst in Rom zu seinem Recht gelange, indem du beim König von Italien dafür eintretest, daß er gerecht handele, du sollest der Kirche freie Hand lassen, daß sie ihre Ordensleute zurückrufen könne und überhaupt, daß du sorgest, daß die katholische Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werde, von dem sie der Protestantismus weggeschleudert. Das ist kein Unglück, sondern jetzt dein größtes Glück!

Ich meine es sehr gut mit dir. Du verdienst diese Strafe nicht. Das ist nur die Strafe deiner Vorfahren und Großeltern, deines Großvaters, die die Kirche so sehr geknechtet haben, daß die Bischöfe nach Holland haben auswandern müssen. Nicht umsonst bist du jetzt in Holland, denn dorthin verbannte dein Großvater die Bischöfe. Diese haben es ihres Glaubens und Gottes wegen leiden müssen. Du mußt das leiden, weil die Kinder büßen müssen, was die Eltern verschuldet haben. Überlege mal, wie es denen zumute gewesen in ihrer Gefangenschaft.

Ich will jetzt dem Protestantismus die Spitze abbrechen, weil die Protestanten in dir ihre Hauptstütze sehen. Darum habe Ich es gefügt, und weil Ich ein gerechter Gott bin und die Protestanten auch Meine Kinder sind, darum, aus lauter Mitleid, daß Ich so viele unter den Protestanten verdammen muß und Ich allen Protestanten die Seligkeit nicht geben kann, die Ich den Katholiken geben muß, weil sie Meine wahren Kinder sind, denn wie die Erbsünde überging auf alle Menschen, so ging auf alle Protestanten das Erbstück von Luther über, und deshalb haben sie die Seligkeit nicht, wie sie Meine wahren Kinder bekommen, und dieses Glück will Ich dir verschaffen und durch dich vielen deiner Anhänger im deutschen Preußen. Ich bitte dich, zur katholischen Kirche zurückzukehren und durch dein Beispiel viele andere zu bewegen, das gleiche zu tun. Dann wirst du dein Unglück für dein größtes Glück halten, und Ich verspreche dir, daß Ich sorge, daß deine ganze Familie schon auf Erden wieder zu Ehren gelangt.

Ich als Gott sah voraus, daß du Mein erstes Anerbieten nicht annimmst, was Ich dir sagen ließ mit den Worten: 'Tue du, was du willst, so werde Ich tun, was Ich will, und du wirst nicht nur verlieren, was du erobert, sondern noch mehr dazu!' Deshalb habe Ich die jedem so unerklärliche Wendung des Krieges eintreten lassen, weil Ich es müde geworden bin und der Jubel der Protestanten zu groß geworden wäre und es wäre noch schlimmer geworden für Meine Katholiken. Ich habe sie schon lange genug gedemütigt, obwohl es auch jetzt eine Strafe ihrer Lauheit ist und Ich noch viele Strafen über sie senden muß. Diese Verdemütigung sollst du jetzt ruhig hinnehmen, um den Frieden zu verkosten, der dir dann alles ersetzt, was dir äußerlich abgeht. An dem Werk in Schippach mögest du deinen Dank abstatten."

 

29. September 1919

"Nur wer beharrlich bleibt bis ans Ende, dem verspreche Ich die Krone des ewigen Lebens."

Barbara: Als ich heute kommuniziert hatte, ließ der Herr Seine liebliche Stimme wieder einmal vernehmen. N. von Schippach streut nämlich bei allen Gästen, besonders bei Geistlichen, Lügen und Verleumdungen gegen mich und meine Verwandten aus, die in der ganzen Umgegend besprochen werden. Vorige Woche bekam ich einen Brief von Herrn B. N. von N., daß Gerüchte in der Umgegend verbreitet seien, daß ich bei Hamsterern neunzehn Mark für ein Pfund Butter verlangt hätte. Da hätten diese gesagt, ob eine fromme Person so wuchern dürfe. Da hätte ich gesagt, ich habe den Heiland gefragt und Er hätte gesagt: Es ist ganz recht; das darfst du tun.

Durch einen jungen Mann aus Düsseldorf, der mich hier besuchte und im Gasthof "Engel" logierte, erfuhr ich das oben Gesagte noch einmal. Nun sah ich, daß Gott Selbst mir den Verleumder kennzeichnete. H. H. K. gab mir den Rat, diesen zur Verantwortung zu ziehen. Da hörte ich heute früh:

Jesus: "Lege diese Verleumdung zu jenen, die du schon ertragen hast. Ich will, daß du sie ruhig erträgst. Schweige und ertrage alles ruhig, wo Böses über dich ausgesagt wird. Denke immer an das Schriftwort: 'Und Er schwieg!' Ich bin es, Der Selbst dich rechtfertigen wird, nicht du. Wenn einmal alles Bittere durchgekostet ist, dann komme Ich euch entgegen an der Goldenen Pforte und setze euch Selbst die Krone auf."

Barbara: Als ich beschämt nachdachte über meinen Wankelmut und sagte:

"Ist es möglich, daß der Herr Sich so herabläßt? Sind es nicht deine Worte?"

Da kam eine ernste, feierliche Antwort:

Jesus: "Wer ist jetzt bei dir? Bist du Herr oder Ich? Wenn der Schöpfer mit Seinem Geschöpf Sich vereinigt, hat Er auch die Macht zu reden und das Geschöpf muß Ihm gläubig zuhören. Du zweifelst und glaubst, alles sei verloren. Was Ich dir vor Jahren sagte, sage Ich dir heute wieder. Damals sagte Ich dir: Dein Josef wird Priester; die Kirche wird gebaut, und du stirbst nicht als Schwindlerin! Dein Josef starb als guter Priester. Die Kirche wird noch gebaut, wenn die Menschen genug gezüchtigt sind, und wenn sie sich nicht fügen und in ihrem Hochmut weitergehen, werde Ich sie zermalmen, wie man harte Steine zerstiebt. Daß du nicht als Schwindlerin stirbst, das überlasse Mir, dafür werde Ich sorgen. Luise, deiner Mitschwester, sage: Sie dürfe nicht hören auf die Reden anderer, und wenn es selbst Verwandte wären, nichts, was die Liebe zwischen euch beiden abschwächen könnte. Nur wer beharrlich bleibt bis ans Ende, dem verspreche Ich die Krone des ewigen Lebens."

 

19. Oktober 1919

Jesus: "Sage allen Freunden, daß ihnen alle Opfer für die Sakramentskirche so belohnt werden, als ob Ich jetzt schon Tag und Nacht darin angebetet würde. Wenn im Alten Bund die Könige ein Gott mißfälliges Leben führten, mußte es das ganze Volk mitbüßen, so auch jetzt. Daß es aber in Bayern so schlimm hergeht, kommt nur daher, weil man dort Meine Wünsche verachtet hat."

Am Rosenkranzfest 1919 fragte jemand in Württemberg durch El. den Herrn, wann Er Sein Werk aufrichte. Der Herr antwortete:

Jesus: "Ich werde Sieger bleiben trotz aller Verfolgungen."

Dann durfte El. die Kirche sehen und beschrieb sie mit begeisterten Worten.

 

Brief Barbara vom 27. Oktober 1919

Barbara war auf dem Katholikentag in Aschaffenburg und schreibt: "Es war eine große Begeisterung unter allen Zuhörern. Am Schluß wurde das Te Deum angestimmt, das von den Männern mit Tränen der Rührung gesungen wurde. Über dem Rednertisch erschien der Herr, breitete die Arme über der Versammlung aus, bis die zwei Strophen gesungen waren. Dann erteilte Er den Segen. Heute früh, als die heilige Hostie bei der Wandlung erhoben wurde, hörte ich die Stimme des Herrn wieder:

Jesus: 'Ängstige dich nicht in dieser scheinbaren Verlassenheit von den Menschen und von Mir. Ich liebe dich noch ebenso wie vor Jahrzehnten. Sage es aber deinen guten und getreuen Freunden, daß Ich nur aus dem Grunde so viele Leiden schicke, weil Ich durch ihre Verdienste, die sie durch ihre Geduld im Leiden sich erwerben, andere retten kann. Wenn ihr wüßtet, wie viele Ich in jetziger Zeit wegen ihrer Glaubens- und Sittenlosigkeit verdammen müßte, wenn Ich nicht die Verdienste Meiner treuen Kinder täglich Meinem Vater, vereinigt mit Meinen Verdiensten, vorhalten könnte.

Mein Herzblut klebt ja an jeder Seele, und Ich soll sie auf ewig in den Abgrund der Hölle verstoßen? Darum sage es deiner Mitschwester Luise, den Priestern P. J. N., P. N. in Württemberg und allen Getreuen, daß, wenn sie auch hie und da belächelt und verspottet werden wegen ihres demütigen Glaubens an Privatoffenbarungen, sie sich nicht dürfen irremachen lassen. Ich will jetzt, daß die Schäden, die auf diesem Gebiet in Meiner wahren Kirche sich eingeschlichen, wieder ausgemerzt werden. Dafür muß von Meinen guten Kindern viel gelitten, gestritten und gekämpft werden.

Glaube Mir, Ich bin ein guter Gott, der alles auszugleichen versteht, was ihr für Mich und Meine Pläne leidet, die Ich vorhabe. Meine Kirche wird tief gedemütigt, daß Ich sie wieder auf den Leuchter stellen kann, von dem die Glaubens- und Sittenlosigkeit Meiner Kinder sie weggerückt. Euch aber, die ihr bereit seid, Meine Pläne zu unterstützen und zu verwirklichen, werde Ich bei eurem Eintritt in die Ewigkeit an der Goldenen Pforte Selbst abholen, Meinem Vater vorführen und euch die Krone, eine herrliche Krone, selbst aufsetzen.'"

 

Brief Barbara an Luise vom 2. November 1919

"Als ich gestern deiner lieben Schwester Gabriele meine heilige Kommunion schenken wollte und den Herrn bat, mir doch mitzuteilen, wie es ihr gehe, kam statt einer Antwort eine hohe majestätische Gestalt auf mich zu und sagte:

Erzengel Gabriel: 'Der Herr schickt mich, dir zu sagen, wie es Schwester Gabriele geht. Ich bin ihr Schutzpatron, der Erzengel Gabriel. Du kannst ihrer Schwester Luise zu wissen tun, daß Gabriele in der Taufunschuld gestorben ist, und daß ich sie von ihrem Sterbebett aus direkt in die himmlischen Freuden einführen konnte. Sie ist glücklich, unendlich glücklich und läßt ihren noch lebenden Geschwistern sagen, sie habe nur noch den einen Wunsch und das Verlangen, sie recht bald mit ihr vereinigt zu wissen.'

'Hat Schwester Gabriele das Fegefeuer gar nicht gesehen?'

Erzengel Gabriel: 'O ja, ich selbst habe sie durch all die verschiedenen Abstufungen der Peinen des Fegefeuers hindurchgeführt. Das Mitleid mit den gepeinigten Seelen war ihre Läuterung, die sie noch durchmachen mußte. Sie hatte die Taufunschuld nicht verloren, und die Fehler und Mängel, die sie aus menschlicher Schwachheit beging, hatte sie durch ihr jahrelanges Leiden, das sie still und gottergeben trug, abgebüßt. Sie war eine demütige Klosterfrau. Sie sah in ihren Obern Gott Selbst. Ihr Wille galt ihr als Gotteswille, und sie stellte sich unter all ihre Mitschwestern. So lebte sie und so starb sie.'

'Wie ist es möglich, daß ein so hoher Himmelsfürst mir armen Sünderin diese hohe Gnade erweist?'

Erzengel Gabriel: 'Weil der Herr Sich gewürdigt hat, dich gerade mit dieser Familie durch Luise so innig zu verbinden, sollst du auch Anteil haben an all ihren Verdiensten, Opfern und Leiden. Aber auch umgekehrt. Auch sie sollen nicht nur Anteil nehmen an der Schmach und Verachtung, die du und Luise zu ertragen habt für den Herrn, sondern an deinen Verdiensten auch Anteil nehmen.'

Der Himmelsfürst entschwand und hinterließ eine Freude in mir, daß ich jetzt noch, da ich es niederschreibe, aufjubeln möchte."

 

21./24. November 1919

Jesus am 21. November 1919: "Verfolgung leiden müssen von denjenigen, die uns stützen und leiten sollten und dies mit Geduld ertragen, ist der kostbarste Edelstein in der Krone der in der Welt lebenden Jungfrau."

Barbara am 24. November 1919: Als ich für Reichsgräfin N. die heilige Kommunion aufopferte, hörte ich eine Stimme, die sprach:

Jesus: "Ich habe Freude an ihm, und Ich habe seine Gemahlin nur deswegen zu Mir genommen, weil Ich ihn für Meine Pläne benützen will."

Botschaften 1920

In Mainz am 13. Februar 1920

"Und wenn hie und da etwas Menschliches sich mit eingemischt hätte, so wäre dies noch lange keine Irrlehre und Ketzerei."

Jesus: "Grüße die Freunde, denn es sind immer noch die gläubigsten und besten Meiner Kirche, wie alle, die dich aufsuchen, wenn auch hie und da mal einer kommt, der wieder etwas anbringen will. Sie mögen mit euch die Tage, wo Ich den Gläubigen zur Anbetung ausgestellt bin, benutzen, um Mich zu entschädigen für die meisten Menschen, die Mich verachten, und die nicht mehr an Mich glauben. Wenn die Gefangenen zurück sind, dann erkenne daran, daß Ich auch Meine Kirche bauen werde, obwohl jetzt alles verloren scheint. Darum gehe in deine Heimat (Schippach) und arbeite wie seither, und wenn du nicht verstanden wirst, dann schweige und sage dir immer, du bist nur noch da, um deine Verdienste zu mehren. Es dauert nicht mehr lang, und alles geht zu Ende, die Widerwärtigkeiten der Welt."

Barbara: "O Herr, ist es Dein Wille, daß N. sich versetzen läßt?"

Jesus: "Mein Wille ist es nicht gewesen, das ist sein Wille. Er wird aber auch dort Unannehmlichkeiten finden, doch ist er einer Meiner treuesten Freunde unter den Priestern. Es ist soweit gekommen, daß man alles Übernatürliche von sich abzuschieben sucht, daß viele Priester nicht mehr geneigt sind, es zu glauben, und nur noch mit Ach und Krach das Evangelium predigen, aber von den Wirkungen Meiner Liebe wollen sie nichts hören und wissen.

Darum kommt noch eine Läuterung für die Priester, und die Kirche in Schippach soll wie zur Zeit Noe die Arche sein. Und wie Ich Frieden mit der Menschheit schließen wollte und Mein Zorn sich wieder hat besänftigen lassen und Noe die Friedenstaube hinausgeschickt hat, so soll die Kirche in Schippach stehen zum Zeichen, daß Ich wieder Frieden geschlossen habe mit der sündigen Menschheit.

Und wenn die Gegner sagen: Die Ruinen der Kirche in Schippach müßten stehen zum Spott und Hohn der Menschheit, so sage Ich aber: Die Kirche wird stehen, solange die Welt noch steht, und zwar den Priestern zum Zeichen, daß die Wirkungen Meiner Liebe, Meiner göttlichen Liebe, wie Ich sie in mancher Seele kundtue, nicht unterdrückt, sondern geprüft werden sollen, um das Gute zu behalten, wie der heilige Paulus sagt. Und wenn hie und da etwas Menschliches sich mit eingemischt hätte, so wäre dies noch lange keine Irrlehre und Ketzerei. Es kann vorkommen, daß, wenn der Geist Gottes Sich mitteilt, hie und da ein menschliches Wort sich einschleicht. Aber hier in Deutschland ist es so weit gekommen, daß sie gar nichts mehr glauben, sondern nur unterdrücken und verwerfen wollen. Und wenn sie hartnäckig darauf bestehen, werden sie eine Läuterung durchmachen müssen, wie Ich es in Mainz gemacht habe.

Ihr aber sollt euch aus den Zeitverhältnissen nichts machen und immer denken, das ist nicht der Ort, wo man ewig sein muß. Wenn auch manches zugrunde geht, die Guten müssen das alles mitleiden. Ich möchte Mich so gerne euch allen zeigen, aber Ich kann die Weltordnung nicht umstoßen, dennoch liebe Ich euch alle."

 

Herz-Jesu-Fest am 10. Juni 1920

"Denn durch die Worte, die Ich dir mitgeteilt, soll die Menschheit wieder in ein neues Glaubenslicht geführt werden."

Jesus: "Meine Kinder! Euch alle habe Ich erwählt, um Mich in euch zu trösten. Wundert euch nicht, wenn Ich Leiden schicke in die Familie. Weil du aber schon so viele Leiden aushalten mußtest, so überschüttete Ich dich mit Meinen Gnaden. Alle Freunde sollen dieselben Gnaden haben, denn durch die Worte, die Ich dir mitgeteilt, soll die Menschheit wieder in ein neues Glaubenslicht geführt werden. Wenn sie es nicht annehmen, muß eine große Läuterung kommen. Sie müssen wieder glauben, was man im Mittelalter geglaubt hat und man von Anbeginn der katholischen Kirche geglaubt hat.

Meine Kirche hat das Vorrecht, sich rühmen zu dürfen, Meine Braut zu sein, und da dürfen die Führer dieser Gesellschaft nicht nach Belieben streichen wollen. Denn auf Übernatürlichkeit habe Ich Meine Kirche gegründet, sie aber wollen das Übernatürliche streichen und ganz hinwegfegen.

Und nun schaue hinein in Mein liebendes Gottesherz, welche Wunde Mir die Menschheit geschlagen hat, besonders jene Meiner Diener, die nur das Irdische suchen und ihr heiliges Amt nur geschäftsmäßig verwalten."

Barbara: Ich sah hinein, wie man in einen tiefen Abgrund sieht. Es war darin nicht hell, sondern dunkelrot wie Blut, und Jesus sagte:

Jesus: "Da hinein will Ich euch versenken, euch, Meine treuen Kinder, damit Ich den Schmerz ertragen kann, den Meine untreuen Diener Mir zugefügt. Ihr seid es, die Mir Trost bereiten. Wenn Ich es doch allen Menschen sagen könnte, wie Ich euch und alle treuen Seelen gereinigt und in die Taufunschuld zurückversetzt habe. So will Ich geliebt sein, wie ihr Mich liebt. Ich bin es, der euch zusammengeführt hat als Entschädigung für die Leiden, die ihr ertragen, weil auch ihr Mir durch die Leiden viel Trost bereitet habt."

Botschaften 1923

3. Februar 1923

Barbara: Nach der heiligen Kommunion empfahl ich dem Herrn unseren Hochw. Bischof und bat Ihn, ihm die Gnade zu verleihen, immer das Rechte zu finden.

Jesus: "Er hat ein schweres Kreuz zu tragen, aber Ich werde ihm die nötige Kraft und die nötige Stütze dazu geben. Es ist Mein Wille, daß ihr euch im Gebet recht mit ihm verbindet, und gerade durch die kleine Gebetsvereinigung, die Ich euch angegeben, die wird sehr in Anschlag gebracht.

Bereite dich jetzt schon vor, daß, wenn du zurückgehst, du alles finden wirst, was dich nicht erfreuen kann. Ich muß strafen ohne Rücksicht, ihr möget Mich bitten und beschwören, soviel ihr wollt, aber Meine Gerechtigkeit ist jetzt so herausgefordert, weil die Menschheit immer noch schlechter wird, so daß ich unfehlbar sorgen muß, daß sie zu Mir zurückkehre. Es wird eine große Not sein mit dem Bauernstand, daß alles schreit und jammert, weil Ich euch schon seit einem dreiviertel Jahr so viel Regen schicke. Dadurch gibt es wenig Frucht. Die Äcker sind so naß, daß alles verfault. Das Vieh brüllt und will Futter haben, und die Leute haben es nicht mehr. Das Stroh haben sie streuen müssen, und so ist große Not im Lande.

Doch darüber betrübe dich nicht, daß Ich dir eine solche hoffnungslose Aussicht vortrage. Du mußt bedenken, was dir dein Beichtvater gestern gesagt hat, daß das auch noch dazugehört zu der Loslösung von den Geschöpfen, daß die Seele nur an Mich denkt und sich losreißt."

Barbara: Ich hatte mich geängstigt, als ich hörte, daß man im hohen Alter auch noch Ihn verlieren könne und so dem Arm der Göttlichen Gerechtigkeit anheimfalle. Aber ich bin jetzt so ruhig und fröhlich, daß ich glaube, Er ist zufrieden mit mir. Bei der heiligen Beichte sah ich nämlich den Herrn immer zwischen mir und dem Beichtvater, und ich war so in Ihn verzückt, daß ich mich fast nicht erheben konnte.

"O Herr, im Vertrauen auf Dich und Deine Verdienste, obwohl ich weiß, daß ich noch tief fallen kann, hoffe ich, daß Du mich nicht so tief fallen läßt."

Da zeigte Sich mir der Herr, und Er sagte:

Jesus: "Komme, Ich will dir zeigen, daß Ich mit dir zufrieden bin!"

Barbara: Ich durfte hineinschauen in Sein Herz, wo noch viele waren. Ich war ganz entzückt. Er führte mich heraus aus der Gesellschaft hinter eine abgeschiedene Wand, wie wenn ich in ein anderes Zimmer geführt würde. Da stand eine schöne Tafel, und Er setzte mich an die Wand und auch Luise neben mich.

Jesus: "Nicht wahr, das verstehst du nicht?"

Barbara: "Nein, o Herr, das sieht ja aus, wie wenn Du uns verstecken wolltest!"

Jesus: "Ja, das ist so, damit die Welt euch nicht sieht. Denn nicht alle haben das Glück, wie du und deine Freundin Luise, auch für Mich leiden zu dürfen. Ihr beide habt schon viel gelitten für Mich und Meine Ehre. Ihr wolltet beide Mir eine große Ehre erweisen, und das ist doch das größte, was eine Seele tun kann in ihrem sterblichen Leben. Sie will sich nicht nur reinhalten von schwerer Sünde, das wollen alle frommen Seelen, keine schwere Sünde tun, um Mir Freude zu machen, sondern sie will auch Meine Ehre fördern und nicht nur sich selbst betätigen, sondern auch andere aneifern, damit Ich recht verherrlicht werde, nicht nur in der Ewigkeit, sondern auch hier auf Erden unter Meinen Geschöpfen.

Das ist doch das Wichtigste von allem, und das kann am besten erreicht werden durch das Werk, das ihr anstrebt, nämlich den Menschen Gelegenheit zu geben, wo die guten, treuen Seelen zusammenkommen können, um Mir Ehre zu erweisen, wie das ist bei dem Kirchenbau in Schippach. Es soll dort ein Kloster gegründet werden, wo Ich Tag und Nacht verherrlicht werde, nicht nur von den Klosterleuten, sondern auch von all den Pilgern, die hier ihre Lobgesänge darbringen werden. Deshalb will Ich dir zeigen, daß Ich euch Meines Schutzes auf ganz besondere Weise teilhaftig mache, daß Ich euch schütze vor den Gefahren. Das bedeutet die Scheidewand, wo Ich euch hingeführt."

Die Süßigkeit und die Freude und Überzeugung, daß ich ganz in Ihm verborgen sei, war so groß, daß ich nicht mehr wußte, wo ich bin. Ich sah und hörte nichts. Wie ich zu mir kam, waren alle heiligen Messen aus, und die Kirche war leer. Es schien mir nur ein Augenblick zu sein. Ein solches Glück kann nur von Ihm kommen. Es ist eine Vorahnung von der ewigen Glückseligkeit. Und das zeigte Er mir nur, weil Er mir zeigen wollte, daß die Furcht nicht so verdienstlich sei wie das Vertrauen.

 

Für den Hochw. Bischof am 11. Februar 1923

"Daß der Protestantismus immer schwächer wird und seine Spitze abgebrochen wird; denn aus Deutschland ist er entsprungen und durch Deutschland soll er wieder bekämpft und besiegt werden."

Für den Hochw. Herrn Bischof:

Jesus: "Alles, was über ihn und seine Tätigkeit gesprochen wird, mag es sein von seinen Untergebenen, die um ihn herum sind, das soll er gar nicht achten. Er soll sich an Mein Beispiel erinnern, wie Ich es machen mußte in Meinem sterblichen Leben. Ich war doch der eingeborene Sohn Gottes, und wie wenig war Ich geachtet. Wer waren diejenigen, die Meine Worte hörten und zu Herzen nahmen? Das waren nur wenige kleine Leute, die Armen.

Und wie abfällig hat man immer von Mir gesagt: 'Er geht mit Sündern um und ißt mit ihnen!' Wenn ihm ein Schmerz kommen will, soll er sich immer Mein Beispiel vorstellen, sich an Mich erinnern. Durch seine Ruhe und seinen heiligen Frieden, die er überall zutage treten läßt, wird er die Herzen gewinnen und muß sie gewinnen. Und Ich verspreche ihm, daß er noch viel wirken wird in seiner Diözese. Das Karmeliterkloster herzustellen, ist nicht nur ein heißer Wunsch von ihm, sondern Ich wünsche, daß alle die zerfallenen Klöster, die früher die Stadt Mainz geziert haben, wieder zum Aufschwung kommen, wenn einmal das Land gesäubert ist. Von den fremden Völkern gibt es mehr Ordnung und Platz. Hier gilt das Wort, das eine Herrscherin gesagt, als man sie tadelte, daß sie so viele Klöster aufnehme: 'Die Klöster sind meine besten Steuerzahler!'

Und so sage auch Ich, viele Ordensleute sind kein Schaden für ein Volk. Im Gegenteil. Das 'Goldene Mainz' hatte nicht den Namen daher, daß es reich war an Gold und Silber. Der Name wurde ihm gegeben, weil es weit und breit vorangeleuchtet wegen seiner Frömmigkeit. Die Mainzer waren ein sehr frommes Volk. Und was war die Ursache davon gewesen? Fast in jeder Straße war ein Kloster gestanden, die hineinwirkten in das Volk.

Was die Verwicklungen in den Klöstern betrifft, muß er alles aufbieten, um den richtigen Geist hineinzubringen. Es fehlt der rechte Geist der Frömmigkeit und des Gebetes, so ziehen andere Geister ein: Der Zeitgeist der Zwietracht, des Neides und der Lieblosigkeit. Was den Umgang mit denen betrifft, die gegen ihn sind, soll er sich keine Sorgen machen. Er soll Mich jeden Tag um Meinen Geist anflehen, und dann in allem handeln, was ihm sein Inneres eingibt, denn Ich gebe es ihm, wenn er mich darum bittet. Da braucht er nicht hin- und herzudenken. Er soll nur den Erleuchtungen, die er von Mir bekommt, folgen und sie ausführen und nicht rechts und nicht links schauen.

Durch seine Ruhe und seinen Herzensfrieden, den er überall zur Schau tragen soll, wird er alles beherrschen und anderen seinesgleichen ein Beispiel geben. Auch andere Bischöfe müssen an ihm ein Beispiel sehen. Und so auf diesem Wege allein wird die Kirche hinaufgerückt. Und was das Allerwichtigste ist: Dadurch wird dem Protestantismus die Spitze abgebrochen. Deutschland ist ganz beherrscht vom Protestantismus; auch die katholische Kirche und ihre Diener, Bischöfe und Priester.

Auf diesem Weg muß der Protestantismus immer schwächer werden, daß sie selber einsehen, daß das doch die wahre Kirche ist, wenn die Gottesdienste immer so feierlich gehalten werden, und besonders die Prozessionen, wo sie hinausziehen, und der Protestantismus dieses freudige Glaubensbekenntnis bewundern muß. Ich habe viel deswegen zugelassen, daß Deutschland so heimgesucht ist durch die Franzosen, weil Ich haben will, daß der Protestantismus immer schwächer wird und seine Spitze abgebrochen wird; denn aus Deutschland ist er entsprungen und durch Deutschland soll er wieder bekämpft und besiegt werden. Später sehen alle Gegner des Bischofs ein, wie Unrecht sie ihm getan, und sie werden sich fügen."

 

12. Februar 1923

Bei den Franziskanerinnen wurde ein Lied gesungen, dessen ersten Teil Barbara nicht verstand. Sie glaubte, es sei lateinisch. Als aber der Nachsatz kam: "Ohne Zahl, sovielmal, sei gelobt das Sakrament", da wurde ihr das Lied bekannt. Daran knüpfte der Herr eine Belehrung an, und sagte:

Jesus: "Siehe, du grübelst darüber nach, ob nicht diejenigen, die sagen, du könntest dir am Ende selbst etwas vormachen, Recht hätten. Zweifle aber nicht im mindesten, wenn Ich mit dir rede, daß Ich es bin, der das alles in dir bewirkt, womit Ich so große Absichten habe und deshalb schon Jahrzehntelang in dir spreche, und durch dich zu den anderen. Ich will einen anderen Geist in die Menschheit hineinbringen. Wie kann denn ein Mensch, der gar keinen Begriff von etwas hat, ein solches Werk ins Leben rufen, wo so viel davon abhängt? Weil der erste Teil des Liedes eine andere Strophe enthielt, als du in deiner Heimat gewohnt warst, glaubtest du, es sei eine andere Sprache. Wie kannst du dir dann einbilden, wie man sagt, du hättest das aus dir selbst zusammendenken können, ein Werk, woran Ich schon Jahrzehnte an dir arbeite, und Ich durch dich sprach, wo du nichts davon verstandest, wenn Ich dir den Verstand nicht erleuchtete. Wie könntest denn du aus deinem Verstand heraus dies alles hervorholen, wenn nichts hineingekommen ist? Ich habe das getan."

 

14.-24. Februar 1923

Bei der St.-Josefs-Andacht am 14. Februar 1923 erschien Barbara nochmals der krebskranke Eugen, der Barbara im Augenblick seines Todes erschien, und sagte:

Eugen (†): "Wie schön ist es im Himmel. Die Güte Gottes ist so groß. Er hat die Menschen nicht erschaffen zum Unglück, sondern zum Glück. Er richtet die armen Leute nicht so streng; die haben gut sterben. Aber mache dich auf ein Kreuz gefaßt, wenn du nach Hause kommst."

Zwei Arme Seelen, Jugendfreunde von Barbara, durften sich am 15. Februar 1923 bei Barbara melden:

Arme Seelen: "Wenn man niemand hat, der an einen denkt, dann kann man lange im Fegefeuer büßen. Es ist eine große Gnade, wenn man sich melden darf." Barbara opferte sofort alles für sie auf, heilige Kommunion und heilige Messe. Es kamen beide, um zu danken. Die Ehefrau sagte:

Arme Seele: "Sage meinen Kindern, sie sollen sich nicht so sehr an das Irdische hängen und bedenken, daß wir schon an die zwanzig Jahre leiden müssen. So ergeht es ihnen auch, wenn sie so fortfahren."

Jesus am 16. Februar 1923: "Wenn es Zeit ist, daß du nach Hause gehst, mache Ich es möglich. Sage Luise, sie soll Mir recht dankbar sein, daß Ich sie zu dir geführt und sie so bewahrt habe vor der Frömmigkeit der Reichen, die darin nur ihren Zeitvertreib suchen. Ich kann ihnen ihr Frommsein nicht besser belohnen als jenen, die arm sind und nur die Gebote Gottes und der Kirche halten. Die reichen Damen hüten sich, eine Verachtung Mir zuliebe auf sich zu nehmen. Sie wollen nur glänzen und die Gottesliebe mit der Weltliebe verbinden. Luise hat mit dir Spott und Hohn ertragen, wenn auch nicht in gleichem Maße wie du. Das trägt ihr am meisten für die Ewigkeit ein. Sage Meiner Luise, ihre Mitschwester M. Seraphine ist, wie ihr Name schon bedeutet, gut droben angekommen; sie hat das Fegefeuer kaum gesehen."

Barbara: Als ich am 18. Februar 1923 von der Beichte zurückkam, sah ich auf das Heiligste Herz Jesu, und Er sagte:

Jesus: "Jetzt gefällst du Mir wieder, und dein Herz ist wieder befreit und gereinigt von allen Flecken. Je gereinigter, desto besser kann Ich mit der Seele verkehren. Besonders an Meinen Auserwählten kann Ich nichts dulden von Unvollkommenheit."

Am 21. Februar 1923 zum Schluß der Oktav des heiligen Valentin öffnete sich der Himmel. Die Schar der Heiligen freuten sich mit den Gläubigen, und beim Te Deum schlug der heilige Valentin voll Freude den Takt dazu.

Barbara: Bei der Profeßablegung am 24. Februar 1923 während der Ewigen Anbetung durfte ich sehen, wie froh der Herr mit dem Hochw. Bischof war. Ich sah, wie sie wie zwei liebe Freunde miteinander verkehrten. Ich durfte mitfühlen die Freude und den Triumph der triumphierenden Kirche bei dieser Feier.

 

25. Februar 1923

"Nur eines schmerzt mich, daß ich niemals an den Ort kommen werde, wo meine Schwester als Katholikin sich befindet."

Jesus: "Ich bin so bedrängt von der Menschheit; komme doch und tröste Mich. Ich suche Seelen, die Mich lieben. Scheue keine Mühe, wenn es dir auch schwerfällt, Mich zu besuchen. Ich habe an einem innigen und friedlichen Zusammenleben großes Wohlgefallen; da bin Ich dabei. So soll es überall sein."

Barbara: "O Herr, was bedeutet denn das dreifache Wehe, das Du der Stadt Mainz 1901 angekündigt hast?"

Jesus: "Die Belagerung, die große Teuerung und die damit verbundene große Hungersnot, und nach all dem muß ein großes Sterben kommen. Das ist die Folge, daß sie so jahrelang das innere Gebetsleben verfolgt haben. Ich habe immer gesagt: Man treibt den Gebetsgeist aus, dafür werden andere Geister der Unzucht und der Sittenlosigkeit einziehen."

Barbara: Von einer Konvertitin wurde mir deren Bruder, ein verstorbener Protestant, ins Gebet empfohlen, von dem sie fürchtet, daß er in der Hölle ist.

Jesus: "Im Hinblick auf die Verdienste der Schwester, die zum heiligen Glauben übergetreten, und weil sie so ein gutes Beispiel gibt, und Ich im voraus sah, wieviel sie noch wirken wird, und wirklich ein sittenreines, musterhaftes Mädchen ist, habe Ich den Bruder vor der Hölle bewahrt, aber er hat ein strenges Fegefeuer durchzumachen."

Barbara: Der Verstorbene durfte sich sehen lassen. Ich sah den Ort, wo er ist. Es ist ein Ort dichter Finsternis. Er kam mir entgegen und sagte:

Bruder (†): "O sage meiner Schwester, ich habe furchtbar zu leiden, aber ich leide gern im Hinblick darauf, daß ich gerettet bin. O wie sehr wünsche ich, daß alle meine Geschwister den katholischen Glauben annehmen. Ich bin nur gerettet worden durch die Verdienste meiner Schwester, weil ich ihr Bruder bin und teilnehme an den Verdiensten der Kirche in Schippach durch sie. Ich habe in meinem Kerker nur so viel Schein, daß ich den furchtbar finsteren Ort sehen kann, wo ich bin. Das Feuer, das meine Seele martert, leuchtet mir. Aber das Glück zu wissen, daß man gerettet ist, macht, daß man alles gern leidet. Nur eines schmerzt mich, daß ich niemals an den Ort kommen werde, wo meine Schwester als Katholikin sich befindet."

 

26. Februar 1923

"Es sind wenig Menschen da, die wirklich sich Mühe geben und erkennen, daß dies Strafgerichte sind."

Jesus: "Kümmere dich nicht um alles, was vorgeht, und mache Mir Freude, wenn du auch meinst, es wäre trocken und kalt. Ich bin froh, wenn Ich dich sehe, um Mich zu trösten. Denke nicht an deinen Heimgang bis nach Ostern und dann gehe zum Bischof und bitte ihn um den Bischöflichen Segen und gehe nur im Gehorsam von ihm. Es ist Mir so angenehm, wenn man alles nur unter der Leitung der Kirche tut und im Gehorsam. Und dann gehe ruhig heim. Ich sorge schon, daß du wieder heimkommst. Tue nur deine Arbeit, das nehme Ich auch als Gebet an. Es sind wenig Menschen da, die wirklich sich Mühe geben und erkennen, daß dies Strafgerichte sind; die meisten Menschen nehmen alles so lau hin, denn die Fleischeslust ist so groß. Für das, was ihnen abgeht an Essen und Trinken, sehnen sie sich um so mehr nach fleischlichen Lüsten und Begierden, darum muß Ich solche Seelen haben, sonst könnte Ich die ganze Welt vertilgen."

 

28. Februar 1923

"Hätte man nicht Meine Worte mit Gewalt unterdrückt, wären die Leute jetzt gläubiger und wäre die Stadt nicht so tief gesunken."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, mir doch zu sagen, was es bedeute, daß eine innere Glocke im Bischöflichen Palais vor ein Uhr nachts von selbst läutete; am Abend vorher war der Belagerungszustand über die Stadt Mainz erklärt worden. Da das innere Läuten von zwei Personen gehört wurde, so war man sehr beklommen.

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof, das war sein Vorgänger, Bischof Kirschstein, weil jetzt das dreifache Wehe über die Stadt Mainz hereingebrochen ist, was Ich dir ankündigte bei der ersten Fronleichnamsprozession in der Neustadt. Wären Meine Worte beachtet worden und hätte man sich nicht geschämt wegen dem armen, unscheinbaren Werkzeug, das Ich Mir erwählt habe, wäre dieses Wehe nicht über die Stadt gekommen, was sie jetzt zu durchkosten haben. Es hätte gerade so gut eine andere Stadt wie Darmstadt oder Frankfurt gewählt werden können. Als Ich in diesem Leiden mit dir verkehrte, wurden viele erschüttert und glaubten. Hätte man nicht Meine Worte mit Gewalt unterdrückt, wären die Leute jetzt gläubiger und wäre die Stadt nicht so tief gesunken. Wäre das Brander-Buch von diesem Theologe nicht im Auftrag von mehreren in die ganze Welt hinaus geschickt worden – was so viel Unheil angerichtet hat: Spott und Hohn über die katholische Kirche bei den Ungläubigen und Lauheit und religiösen Verfall bei den Gläubigen –, dann bräuchte das alles nicht gelitten zu werden. Und solange das nicht gutgemacht wird und dieses Buch nicht offen als häretisch gebrandmarkt wird, wird es nicht besser.

Die Strafen werden nicht abgekürzt, und noch andere Strafen werden zu durchkosten sein. Bischof Brück hat noch viel zu leiden. Bischof Kirschstein, weil er lange Jahre dein Beichtvater gewesen, wollte dir nicht wehe tun, aber aus lauter Menschenfurcht wollte er seinen untergebenen Priestern und Domherren nicht entgegentreten, weil von Mainz aus angeregt worden ist, daß das Buch so viele Verbreitung fand, weil Dr. Selbst sein Imprimatur darauf gesetzt hat, das muß von Mainz aus gutgemacht werden. Bischof Brück wird noch lange nicht befreit, von Dr. Selbst gar keine Rede, der noch viel, viel zu leiden hat. Bischof Kirschstein habe Ich gleich gestraft, ihm seinen Verstand verdunkelt und weggenommen.

Ihr seid jetzt Gefangene und müßt die Gefangenschaft mitfühlen, die euer Oberhaupt verschuldet hat. Das ist das äußere Zeichen, daß ihr Gefangene seid, daß nichts herein und heraus kann aus der Stadt. Das ist aber auch das äußere Zeichen, in welche Gefangenschaft erst diejenigen geraten sind, die schuld sind an dem allein."

 

2. März 1923

Barbara: Gleich nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, alle Anliegen, die ich Ihm vortrug, zu berücksichtigen, die Strafgerichte zu mildern und dem Arm Seiner göttlichen Gerechtigkeit Einhalt zu tun, um der vielen Seelen willen, die doch auch Ihm Freude zu machen suchen, und um der unschuldigen Kinder willen, die in armen Familien so große Not leiden. Er möge doch, wie Er immer sage, Seinem Sohn, dem Bischof von Mainz, nicht versagen, die Ratschläge zu geben, was er tun solle, damit er sich nicht zu beunruhigen brauche und... die Bedrängten sich alle an ihn wenden.

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, über all die Dinge, womit ich die Welt jetzt züchtige, sollen sich Meine getreuen Kinder nicht betrüben und Mich nicht so sehr um Abwendung bitten. Ich kann nicht anders. Meine Geschöpfe müssen einmal wieder einsehen, daß Ich ihr Herr bin. Er soll vor allem nur sich nicht niederbeugen lassen und sich alle Mühe geben, den Frieden und die heilige Freude in sich zu bewahren und den Gerechtigkeitssinn überall zur Hand zu haben. Ich habe ihn nicht umsonst auf den Bischöflichen Stuhl von Mainz gesetzt, wo hier doch einige gewesen sind, die diese Würde gern übernommen hätten. Ich habe ihn nicht umsonst hierher geführt, weil Ich haben will, daß die Menschheit durch ihn in das tieflebendige Glaubensleben wieder eindringe, vor allem das Priestertum. Man muß sorgen, daß das Volk wieder kindlich demütig glaubt an Meine Gegenwart im Heiligsten Sakrament und alles, was vorkommt, in Geduld ertragen. Nach diesen Strafgerichten schätzt man es dann auch wieder, ein katholischer Christ zu sein und sucht seine Freude und seinen Frieden wieder in Gott."

 

4. März 1923

Barbara: Nach der heiligen Kommunion sagte ich zum Herrn: "Ich danke Dir für die große Gnade, die Du mir hier verleihst, wenn ich aber heimkomme, dann wird es anders sein."

Jesus: "Ja, Ich will auch nicht haben, daß du ganz hier bleibst. Du sollst daheim sterben, nicht hier."

Barbara: "O Herr, gib mir doch die Kraft, mich über alles hinwegzusetzen. Wenn ich sicher und überzeugt bin, dann fallen auch alle Sorgen weg."

Jesus: "Das kannst du auch daheim, wenn du es auch nicht so fühlst, daß Ich bei dir bin. Je mehr Menschen um einen herum sind, desto mehr Zerstreuung gibt es. Es ist aber verdienstlich, all das zu ertragen, was vorkommt. Eine begnadigte Seele hat mehr zu ertragen als andere, weil aller Augen auf sie gerichtet sind. Du weißt ja, daß du ein Sühnopfer sein sollst, für dich und andere, du und deine Mitschwester Luise. Auch Mein Sohn, der Bischof, soll sich als ein Sühnopfer betrachten. Und deine zwei Nichten grüße mir recht herzlich und sage ihnen, sie sollen dir beistehen, und dein Alter berücksichtigen, denn das Alter braucht mehr Stütze und Schutz als andere.

Du wollest nur ihr Bestes. Da sollten sie dir auch behilflich sein. Ich will alle Meine Kinder in der heiligen Freude sehen. Ihr sollt euch darin recht üben. Das lasse Ich auch Meinem Sohn, dem Bischof, sagen, er soll für so viele seinesgleichen und seinen unterstellten Priestern ein Beispiel abgeben, wie diejenigen sein sollen und sein müssen, die Ich Mir erwählt, Meine Nachfolger und Apostel zu sein.

Jeder Bischof ist in seiner Diözese ein Apostel, und wird dereinst im Himmel auch denselben Lohn und Rang einnehmen. Sie kommen in allernächster Nähe zu Gott. Und da soll er sich immer daran erinnern, wenn schwere Stunden über ihn kommen, wo er sich nicht zurechtfinden kann, weil das Kreuz jetzt drückender auf den Schultern derjenigen liegt, die Ich gesetzt habe, über andere zu wachen und sie zu lenken und leiten. Es ist immer eine ganz besondere Gnade, die Ich dir und durch dich für andere wirke. Die ausführlichen Unterredungen mit dir sollen andeuten und die Bischöfe aufmerksam machen, wie sie das Volk an Mich in der heiligen Eucharistie ketten sollen. Dadurch will Ich nur zeigen, daß Ich wirklich und wahrhaft als Gott und Mensch unter euch wohne, und daß Ich von dieser Stätte aus auch den tieflebendigen Glauben Meiner Kinder entgegennehme, daß es dadurch einen anderen Umschwung gibt. Die Menschheit muß in Mir erneuert werden. Dann kommt eine friedliche Zeit, das will Ich durch die vielen Unterredungen, die Ich mit dir hielt, bezwecken."

 

9. März 1923

"Sage nur einfach: Alle, die ich liebe, und die sich mir ins Gebet empfohlen haben, und alle Lebenden und Verstorbenen, die mir am Herzen liegen."

Barbara: Ich empfahl dem Herrn alle Anliegen im Gebete, und es machte mir viele Mühe, die Namen und Anliegen aller einzelnen zu nennen.

Jesus: "Ist gar nicht nötig, daß du dir den Kopf zerbrichst, um Mir alle Namen und deren Anliegen vorzutragen. Sage nur einfach: Alle, die ich liebe, und die sich mir ins Gebet empfohlen haben, und alle Lebenden und Verstorbenen, die mir am Herzen liegen. Es ist nicht nötig, eine solche lange Liste zu machen."

 

17. März 1923

Barbara: Als ich dem Herrn nach der heiligen Kommunion meine Bitte vortrug, empfahl ich Ihm auch die Verstorbenen, die mir empfohlen wurden. Da wurde ich ins Fegefeuer geführt, und der erste, der mir entgegentrat, war der jüngst verstorbene Pfarrer, ein Freund unseres Bischofs. Er sagte:

Pfarrer (†): "Sage meinem Freund, dem Bischof von Mainz, daß ich noch nicht der Anschauung Gottes mich erfreue. Es wird sehr streng genommen im Gericht für uns Priester. Wir Priester haben ein strengeres Gericht zu bestehen als alle übrigen Menschen, weil wir mit Gott in Verbindung stehen, ein anderer Christus sein sollen und sind, und da wird von uns ein viel tieferes, lebendiges Glaubensleben verlangt als von allen übrigen Menschen, weil wir täglich den Sohn Gottes in unsere Hände herabrufen und Er jeden Tag in unsere Herzen eingehen will. Ich habe mich oft versündigt, daß ich das zu wenig bedacht und mich zu wenig vorbereitet auf die wichtige Handlung, die ich zu begehen im Begriffe stand. Die große Gnade, den großen Vorzug, daß Er uns zu Seinen Auserwählten berufen, die in nächster Nähe bei Ihm stehen und auch im Himmel bestimmt sind, in Seine nächste Nähe zu kommen, das wird alles streng genommen im Gericht. Auch habe ich ein zu wenig abgetötetes Leben geführt. Ich hatte in Überfluß zu essen, Fleisch und Wein, und da hätte ich mir doch wenigstens Abbruch tun sollen in diesen kräftigen Speisen; das habe ich nicht getan.

Sage meinem Freund, euch hat der Herr ein Glück erwiesen in eurer Zeit, daß Er euch diese Fastenzeit auferlegte. Er soll sich keine Sorgen machen, wenn ich ihm sage, daß ich deswegen noch zu leiden habe; er mit der schweren Bürde, die er zu tragen hat und den vielen Arbeiten, könne seinem Leib, dem ja ohnedies alle kräftige Nahrung jetzt entzogen, durch die Teuerung, nicht auch noch die kärgliche Nahrung entziehen, die meist aus Gemüse und Brot besteht. Aber er soll mich im heiligen Meßopfer einschließen und nicht vergessen.

Und du, meine liebe Schwester, schenke mir doch deine heilige Kommunion: Nicht nur heute, wenn es dir genügt, sondern alle meine Verdienste, und ich will alle Heiligen im Himmel zur Fürbitte für dich auffordern und alles in ihre Hände legen, daß sie ihre Bitten mit den meinigen vereinigen."

Barbara: Hochbeglückt ging er fort. Ich sah ein Feuermeer und Tausende streckten mir die Hände entgegen, rufend: "O auch uns! Hilf auch uns!" Dann wurde ich in den Himmel eingeführt. Ich bat die heilige Gertrud: "O hilf mir doch, daß ich glücklich heimkomme."

Heilige Gertrud: "Beruhige dich nur, nicht nur ich, sondern alle, die du hier siehst, alle heiligen Jungfrauen und deine Patrone und der heilige Josef, der Patron der Kirche und aller ihrer Kinder, sie begleiten dich zurück. Es geschieht dir nichts."

Jesus: "Komme, Meine Tochter, Ich will dir auch eine Freude machen, du sollst sehen, wie die Feste im Himmel gefeiert werden."

Barbara: Es kam eine himmlische Prozession, so lang und so schön und so weit mein Auge gereicht, hat die Prozession gedauert. Und Er führte mich durch den Himmel. Die heilige Gertrudis ging in der Mitte, und ich durfte neben ihr gehen, und sie sangen fortwährend: "Kommt, laßt uns Ihn anbeten... den König!"

Jesus: "Jetzt sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er und seine Verwandten brauchen sich nicht zu bekümmern, ob ihre Verwandten im Himmel seien, weder um die verstorbene Mutter noch um den Mann der Schwester. Dieser ist ohne Fegefeuer in den Himmel eingegangen, weil er im Augenblick des Todes eine solche vollkommene Ergebung in Meinen heiligen Willen gehabt, daß Ich ihm alle seine Nachlässigkeiten und Sündenstrafen nachlassen mußte.

Man soll sich wohl merken, wenn man denken will, das könnte unmöglich sein bei einem so armseligen Menschen, daß Ich einem Räuber und Mörder, nur aus dem einen Grund, weil er sich vollkommen in seinen Tod der Kreuzigung ergeben hatte und in sich gewillt war, den Tod als gerechte Strafe anzunehmen, denn er hatte Mich durch und durch beobachtet und Meine Unschuld durchschaut und zum Ausdruck gebracht mit den Worten: 'Herr, gedenke meiner in Deinem Reich!' Und durch das Bekenntnis Meiner Unschuld und die Anerkennung Meiner Gottheit und seiner eigenen Anklage, ist er sofort in den Himmel eingegangen. So ist es aber auch bei jedem Menschen, der mit vollkommenem freiem Willen sich Meinem Willen ergibt und den Tod annimmt. Ihre Mutter hatte eine Zeitlang zu leiden gehabt, sie ist aber auch im Himmel."

Barbara: Ich durfte sie sehen, und sie sagte:

Mutter (†): "Meine Kinder sollen auch wissen, was mich jetzt am meisten freut im Himmel und welche süße Freude ich genieße an den Früchten, die von meinem Baume gefallen sind. Alle die Gnaden, die Gott über meine Kinder ausgießt, daß mein Sohn jetzt Bischof ist und über eine ganze Diözese gesetzt ist, noch mehr aber, weil ihm Gott auch die Gnade geschenkt hat, sich dessen nicht gütlich zu tun in seiner Würde, sondern, weil er ein demütig-gläubiger Priester ist, das bringt mir noch mehr Freude und Ehre ein, als wie die Bischofswürde, die manchem noch zum Schaden sein kann, wenn sie sich durch die Ehre, die ihnen angetan wird, versündigen und glauben, die Ehre gelte ihnen. Das soll er nicht, er soll sich freuen, und ich habe die größte Freude daran, daß Barbara in meine Familie eingeschlossen ist.

Er soll dies festhalten und sich durch nichts davon abbringen lassen und nicht hören auf solche, die ihn davon abwendig machen wollen; denn durch das Vorgehen der Priester jener Zeit, die von allen Kanzeln herab sie so unterdrückt und verfolgt und hingestellt als ein niederträchtiges Weib, haften diese Verleumdungen noch fest, in all den Frommen hier. Betrüben soll sich Barbara daher nicht, wenn sie sieht, wie man so verächtlich an ihr vorübergeht. Meine Töchter sollen sich glücklich schätzen, Seelen gefunden zu haben, mit denen sie auf dem sichersten Weg zum Himmel gehen. Denn der Kreuzweg der Verachtung und Verdemütigung ist der sicherste Weg zum Himmel.

Als Mutter sage ich ihnen, niemals sollen und dürfen sie sich mit weltlich gesinnten reichen Damen einlassen; wenn sie noch so sehr umschmeichelt werden, sollen sie sich hüten, und nicht in Freundschaft einlassen, ohne sie direkt abzustoßen. Sie sollen auch sehen, daß sie den Weg gehen wollen, der hier so schlimm ausgelegt und verkehrt aufgefaßt worden ist. Meine größte Freude jetzt im Himmel ist das gute Leben und Streben meiner Kinder."

Heilige Gertrud: "Frl. Mathilde soll nur die Mittel von Luise nehmen und sich dazu Bewegung machen, und ich werde ihr die Gnade geben, daß sie wie früher ganz gut ihren Obliegenheiten genügen kann. Ihr aber, schafft alles Geschöpfliche aus euch hinweg. Freilich muß man auch für den Leib sorgen, um ihn zu erhalten, aber im übrigen kümmert euch um nichts."

 

Palmsonntag am 25. März 1923

"Denn das Heiligtum, das in Schippach gebaut werden soll, das umfaßt die ganze Welt. Es wird gebaut für alle treuen Kinder Meiner Kirche. Wenn es einmal erstanden ist, dann wird Friede einkehren unter den Völkern."

Barbara: Bei der Passion des Palmsonntags durfte ich das bittere Leiden so mit anschauen, wie es sich zugetragen, und ich hatte einen so großen Schmerz, wie wenn ich das innere Leiden der lieben Mutter Gottes hätte mit durchfühlen dürfen.

Ich war in den Dom gegangen, die Predigt zu hören, aber schon vorher fühlte ich eine ohnmachtähnliche Schwäche, die ich kaum aushalten konnte. Nach dem Schluß bat ich Luise, mich heimzuführen. In der Nacht hatte ich einen furchtbaren Traum. Ein fein gekleideter Herr mit schwarzem Anzug und spitzem Hut, der hineingestülpt war über Ohren und Augen, mit spitzen Fingern, feurigem Gesicht, stand vor mir. Ich erkannte Satan darin, machte das Kreuz und spie ihm ins Gesicht. Vor Schrecken erwachte ich und sah ihn noch dastehen, und ich rief die Heiligen um Hilfe an. Eine heilige Freude und Friede überkam mich, aber eine solche Schwäche, daß ich fühlte, daß ich nicht mehr in die Kirche gehen konnte. Und der Herr sagte:

Jesus: "Von jetzt bis Ostern sollst du Mir zu Hause Sühne leisten."

Barbara: "Lieber Heiland, daran erkenne ich, daß Du es bist, wenn Du mir die Kraft gibst, daß ich noch einmal in die Kirche kann."

Nach der heiligen Kommunion sagte mir der Herr:

Jesus: "Meine Tochter, Ich bin es, der dich heimsucht, es macht Mir mehr Freude, wenn du Meinem Willen dich mit Freuden unterwirfst, als wenn du Mich anflehst, die feierlichen Gottesdienste mitmachen zu können. Gehe zurück in dein Bett, du sollst nicht mehr aufstehen bis Ostern. Die Schwächen erlauben es dir nicht, du sollst dich aber jeder festen Nahrung enthalten; nur Brühen und hie und da ein wenig Wein darfst du trinken.

Luise soll Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, sagen, daß er dir täglich dreimal den Bischöflichen Segen zusende, besonders beim heiligen Meßopfer, denn du sollst auch für seine Wirksamkeit leiden und die ganze Woche Mir ein Sühnopfer sein für alle die gottlosen Kinder Meiner wahren Kirche, die Mein bitteres Leiden und Sterben vergessen und Mein kostbares Blut mit Füßen treten, aber auch für jene, die zwar noch an Mich glauben und die heiligen Tage mitmachen, aber nur, weil es so Sitte und Gebrauch ist, mit Lauheit, die aber kein Mitleiden mit Mir und Meinen Schmerzen haben, das Ich doch wenigstens von Meinen treuen Kindern erwarten könnte.

Du sollst aber auch deinem Seelenführer, dem Bischof von Mainz, eine Stütze sein. Du sollst dich unter sein schweres Kreuz stellen, was er sein ganzes Leben zu tragen haben wird, du und viele andere, alle Meine treuen Kinder, die Ich dir zugeführt. Seine Schwestern und die übrigen Kinder, die es nicht zu wissen brauchen, um was es sich handelt, die armen, guten, braven Dienstmädchen von Mainz, die in all den Leiden und Verfolgungen bei dir ausgeharrt, die sollt ihr alle auffordern in einem besonderen großen Anliegen, das ihnen und der ganzen Diözese Mainz zugute kommt, zu beten und fleißig die Wallfahrten mitzumachen nach Gonsenheim oder Marienborn, wenn nicht jede Woche, dann Sonntag nachmittags. Er hat viel zu leiden an Verachtung von seinen Kollegen, wenigstens von denen, die es nicht so ernst nehmen mit dem tieflebendigen Glaubensleben. Er wird belächelt, verspöttelt werden, es muß ihm aber Freude machen, und darüber darf er sich nicht betrüben, denn Ich verspreche ihm, daß es auch solche gibt, die ein gutes Beispiel an ihm nehmen, und ich verspreche ihm, daß seine Diözese für viele andere ein Vorbild sein wird. Er soll nur wie seither, ohne etwas anderes auffallendes zu tun, ruhig weiterarbeiten und mit felsenfestem Vertrauen auf Mich und in der sichersten Hoffnung, daß Ich ihn nicht verlasse und daß er sich eine Krone verdient, die ihn die ganze Ewigkeit erfreuen wird, vorangehen. Viele, ja die meisten seiner Priester, werden ihm nachfolgen und sich enger ihm anschließen, wenn es auch nicht alle sind, nämlich solche, die sich nur damit begnügen, ihren Beruf als Priester oberflächlich auszuüben, ohne inneren Geist; aber auch diese fühlen sich beschämt und raffen sich mehr und mehr auf.

1913 kam der Hochw. Bischof selbst auf den Bauplatz. Danach kam eine Lehrerin von München und sagte dir: 'Mein Beichtvater will es in den eucharistischen Blättern bekanntmachen.' Ich aber sagte dir: 'Nein, das ist nicht Mein Wille; Ich Selbst suche Mir die Meinen aus.' Und da sind sie jetzt dabei:

Ich habe N. N. benutzt, die Ich euch herbeigeführt. Diese ist das Werkzeug für sie. Sie aber sollen wieder andere herbeiführen, denn das Heiligtum, das in Schippach gebaut werden soll, das umfaßt die ganze Welt. Es wird gebaut für alle treuen Kinder Meiner Kirche. Wenn es einmal erstanden ist, dann wird Friede einkehren unter den Völkern, und Meine Kirche wird auf den Leuchter gestellt werden, von wo aus alle Völker sie sehen sollen. Deswegen verlangte ich, daß sie auf die Höhe eines Berges gebaut werde, weil das Äußere an sich schon ein Vorbild sein soll von der inneren Erneuerung der ganzen Kirche und sie auf den Leuchter gestellt werden soll."

 

Dienstag in der Karwoche am 27. März 1923

"Wenn der Mensch sich nicht zu Mir kehrt, bleibt Mein Angesicht von ihm abgewendet, durch die ganze Ewigkeit, und er bleibt verloren."

Barbara: Als meine beiden Schutzengel, wie ich sie gebeten hatte, mir von meinen beiden Mitschwestern die heilige Kommunion gebracht, sah ich den lieben Heiland sichtbar gegenwärtig vor mir, und Er sagte:

Jesus: "Die Leiden dieser Woche kannst du Mir aufopfern zur Sühne; gräme dich nicht, daß du die schönen Gottesdienste nicht mitmachen kannst und der wirklichen Kommunion beraubt bist. Es soll dies für Mich eine Sühne sein, für alle, die sich freiwillig entziehen, und die ihrer Kirche trotzen, die Kirchengebote übertreten, und Sünde auf Sünde häufen. Beruhige dich und gräme dich nicht, und leide still mit Mir, bis zum Karfreitag wirst du mit Mir ans Kreuz geheftet sein und dich jeder irdischen Nahrung enthalten. Karsamstag wirst du mit Mir im Grabe ruhen, bis zu der Stunde, wo Meine Kirche mit Mir die Auferstehung feiert. Trotz deiner großen Schwäche, die du wegen der großen Enthaltsamkeit empfinden wirst, stehe doch auf am Ostermorgen und gehe mit deinen zwei Schwestern, und feiere Auferstehung mit Mir, und empfange Mich in der heiligen Kommunion. Ich will dir dann zeigen, was du verdient hast durch dieses Karwochenopfer.

Und sage deinem Seelenführer, er möge nicht so kleinlich sein und sich abgrämen um irdische Dinge. Die Firmung einem einzigen Kind geschenkt, und wenn es stirbt in der Gnade, da hat er mehr erlangt, als wenn er die ganze Welt gewonnen hätte. Er möge aus der Not eine Tugend machen. Diese schreckliche Teuerung, die jetzt in der Welt herrscht, und die damit verbundene Hungersnot, wo so viele Menschen darben müssen, habe Ich zugelassen, das ist Mein Werk, daß er über das Geld, das ihm zugeschickt wird, verfügen kann, nach seinen Bedürfnissen. Er ist der erste Priester, der darbt, da möge er sich nicht abgrämen und die heilige Freude und den Frieden verlieren und sich absorgen um zeitliche Dinge; die ganze Welt ist in Meinen Augen ein Nichts.

Ich habe den Menschen erschaffen, aus Leib und Seele. Der Leib gehört der Erde, und daher kommen auch diese zeitlichen Nöte, daß die Menschen alle den irdischen Sorgen anhängen. Das verzeihe Ich gern, wenn nur der höhere Teil, die Seele, die doch nach Meinem Ebenbild erschaffen ist, Mir noch angehört und er die heiligmachende Gnade nicht verliert durch eine schwere Sünde. Wenn aber diese Gnade verlorengeht an Meinen Geschöpfen, dann ist für ihn die Gottähnlichkeit verloren, und Ich habe nichts mehr mit ihm zu schaffen. Wenn der Mensch sich nicht zu Mir kehrt, bleibt Mein Angesicht von ihm abgewendet, durch die ganze Ewigkeit, und er bleibt verloren.

Darum möge er, um diese zeitlichen Sorgen zu erleichtern, unbekümmert das Geld verwenden für seine Bedürfnisse und möge Mir den Schmerz ersparen, den er Mir dadurch bereitet, daß er sich abziehen läßt vom Himmlischen. Deswegen habe Ich dir diese Aufgabe gegeben, dieses Leiden in dieser Woche besonders dafür aufzuopfern, weil du deinen Seelenführer mit deinem Gebet und Leiden unterstützen sollst. Und ihr sollt wissen, alle Meine Kinder, besonders Mein Sohn, der Bischof, was das Gebet, was das Leiden, wenn es in richtigem, wahrem Sinne Mir aufgeopfert wird, für große Wirkungen hat für die Ewigkeit. Durch die Predigten, die euer Bischof hält während der Fastenzeit, haben sich viele entschlossen, eine gute Beichte abzulegen, es ist eine schöne Anzahl, die ihre Ostern nicht gehalten hätten und jetzt entschlossen sind, sie zu halten.

Hunderte von Seelen, die durch die Aufopferungen, die du machst bei deinen Gebeten, wo du alles, wie Ich es dir eingebe, von Meinem Kreuzestod bis hierher und bis zum Ende der Welt, alle Verdienste zusammen in einem Kranz, und durch Meine heilige Mutter dem himmlischen Vater darbietest; dadurch werden alle die Verdienste, die Leiden, die von solchen gelitten werden, die gar nicht daran denken, die sie unwillig ertragen, mit hineingesenkt in den Schatz der heiligen Kirche, und dadurch wertvoll gemacht und verdienstlich. Dadurch wird das Herz Meines himmlischen Vaters so entzückt und freigebig, daß du am Ostertag eine herrliche Prozession sehen wirst, die am Ostertage in den Himmel einziehen und Gott, anstatt all der Menschen, die es nicht tun und so gottlos hinleben, Mir Ehre und Lobpreis darbringen.

Das kommt euch wieder zugute, die es verstehen, ihr Kreuz mit Geduld zu tragen. Ich sage dir nochmals für deinen Seelenführer, dem Bischof, Ich habe ihm ein schweres Kreuz auf die Schulter gelegt. Ich habe es getan und ihn auf den schmalen Weg gestellt, wo man nicht zu zweit darauf wandeln kann, da muß einer hinter dem andern gehen, weil er zu schmal ist.

Darum soll er sich nicht noch einen Querbalken durchmachen, dann bleibt er hängen und ist noch viel härter zu gehen. Er soll sich nicht betrüben, weil er so allein diesen Weg gehen muß, er soll wissen, daß Ich ihm vorausgehe und es Mir nicht besser erging wie ihm. Ich, der eingeborene Sohn Gottes, wo sind diejenigen, die Ich Mir erwählt habe, daß sie mit Mir den Kreuzweg gehen sollen? Sie flohen alle davon, deswegen habe Ich sie doch nicht von Mir gestoßen, und habe durch sie Meine heilige Kirche gegründet. So muß auch er durch seine Geduld und Ergebung in Gottes heiligen Willen alles ruhig hinnehmen und ertragen, wenn alle ihn verlassen. Es ist nicht seine Aufgabe, sich bei ihnen beliebt zu machen, sondern sein gutes Beispiel zu zeigen. Dann verspreche Ich ihm, so wahr Meine Kirche entstanden ist, durch eben diese wankelmütigen Jünger, so wahr wird er seine ganze Diözese retten und auf gute Wege führen. Er muß auch mit der Zeit Rechnung tragen, weil alles unzufrieden ist, weil keiner weiß, wie es endet, so ist es einem wie dem andern, den Vorgesetzten, wie den Untergebenen.

Das ist aber die Strafe für die Sünde. Ich muß unbedingt sorgen, daß sie zurückkehren; Friede, heilige Freude und ein felsenfestes Gottvertrauen sind ihm die Stützen, auf denen er über alles hinwegkommt. Darum habe Ich euch dazu gesellt, weil jeder Mensch von Zeit zu Zeit einen Tröster braucht. Ich erlaube es ihm, daß er sein kummervolles Herz bei euch ausschütten darf. Weil er aber so viele belehren muß, muß er auch mal einen menschlichen Trost haben, daß das geknickte Herz wieder aufleben kann."

 

Schmerzens-Freitag am 30. März 1923

"Wie gerne käme Ich den Menschen zu Hilfe, wenn sie sich nur einigermaßen bemühten, Mir zu dienen."

Barbara: Nach der heiligen Kommunion bat ich den Herrn, mich doch einzuführen in das Geheimnis des Tages und mir Tränen des Mitleides wie früher zu verleihen; denn jetzt sei ich leider wie ein Holzblock. Darauf erwiderte der Herr:

Jesus: "Die Herzenstränen der Liebe sind Mir noch angenehmer als die äußeren Tränen. Beruhige dich nur. Ich verstehe es und Meine liebe Mutter auch. Grüße Mir recht herzlich deine beiden Mitschwestern, Meine guten Kinder, auch im Bischöflichen Palais, und bemüht euch auch, alle die Edelsteine gut aufzuheben, die für euch noch fallen werden, denn der Neid und die Eifersucht lassen nicht zu, daß man euch ehrt. Es werden allerlei Reden fallen, die euch recht verwunden. Regt euch nicht auf, Ich will sie in eure Krone einsetzen."

Barbara: "O Herr, soll ich heute arbeiten oder bei Dir bleiben?"

Jesus: "Du machst es, wie es sich findet; du gehst erst noch in das Amt und heute abend in die Predigt; den ganzen Tag über bin Ich bei dir und Meine heilige Mutter. Und schicke Mir nur oft ein recht liebes Herzensgrüßchen an Meinen Tabernakel. Es ist zum Erbarmen, das es so wenig Menschen gibt, die Meine Liebe erfassen. Wie gerne käme Ich den Menschen zu Hilfe, wenn sie sich nur einigermaßen bemühten, Mir zu dienen. Deswegen verlangt Mein Herz solcher kleiner Seelchen, wie ihr seid, die klein bleiben.

Und sage den Schwestern von Meinem Sohn, dem Bischof, daß sie die Ehre, die ihnen bewiesen wird, nicht beachten sollen, damit will man sie abziehen; das mißfällt Mir sehr, wenn sie sich abziehen lassen. Sie sollen sich in acht nehmen, die Ehre Mir zu rauben. Sie sollen immer bedenken, daß die Ehre nur Gott gebührt. Die Ehre ist sehr gefährlich für den Menschen. Mein Sohn, der Bischof, darf noch sein fünfundzwanzigjähriges Bischofsjubiläum feiern."

 

Karsamstag am 31. März 1923

"Darum verlange ich tiefe Verdemütigungen, außergewöhnliche Bitten und Bußübungen."

Jesus: "Ich habe ein schweres Opfer von dir verlangt in dieser Woche. Nebst dem starken Fieber, das Ich über dich sandte und der Herzschwäche, gab Ich dir noch eine große Bußübung auf, die ganze Woche nichts zu essen als etwas Brühe und am heiligen Karfreitag Enthaltung von allem, was du auch gut gehalten hast. Dies verlangte ich von dir, damit du siehst, wie hart der Hungertod ist. Länger als drei Tage könntest du das nicht aushalten, es müßte der Tod eintreten. Jetzt hungern und darben so viele Menschen in der Welt, und zwar die, die es am allerwenigsten verdienen. Darum sehnt Sich Mein Herz nach Abwendung dieser schrecklichen Strafgerichte. Weil aber die Sünden fortwährend weiter begangen werden und zum Himmel schreien um Rache und öffentlich darauf losgesündigt wird und besonders die große Lieblosigkeit, womit ein Volk das andere aus lauter Habsucht und Stolz auffressen möchte, darum verlange ich tiefe Verdemütigungen, außergewöhnliche Bitten und Bußübungen, wie Ich ja immer von der Menschheit verlangt habe zur Zeit großer Bedrängnisse und Strafen.

Darum rate Ich Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er möge sich nicht von dem Gerede eines vielleicht ihm nahestehenden, wenn auch untergebenen Priesters, fürchten. Er möge im Monat Mai zu Ehren Meiner heiligen Mutter eine solche Buß- und Sühneprozession ansagen, in seiner ganzen Diözese, die Männer auffordern, sich anzuschließen, aber sie sollen allein gehen. Die Männer-Prozession soll für sich sein. Er möge doch mit einem Schiffskapitän sich in Verbindung setzen, daß er ihm doch einen annehmbaren Preis machen möge, es sei ja zur Ehre Gottes und zur Abbitte für die großen Strafen, die über euch alle verhängt sind, damit Arm und Reich sich anschließen könne.

Diese Prozession wird einen guten Eindruck machen, auch unter denen, die ihm fernstehen, die das offene, freie Bekenntnis seiner Katholiken achten. Der Himmel, besonders Meine heilige Mutter, vereinigen sich mit ihnen, um das Herz Meines himmlischen Vaters zur Abnahme dieser schweren Prüfung zu bestürmen. Je tiefer Mein Sohn sich demütigt, desto größere Fortschritte macht er auf dem Weg der Vollkommenheit. Ich wünschte wohl, daß dieses in allen Diözesen und in ganz Deutschland getan würde, da doch ganz Deutschland so schwer leidet unter der Wucht dieses Kreuzes. Ihr aber, Meine Kinder, bei euren kleinen Wallfahrten nehmt mit, wer sich anschließen kann und will."

 

9. Mai 1923

"Dann soll die ganze Welt in diesem Heiligtum das Siegeszeichen erkennen, daß Meine Kirche siegt über all die Angriffe der Hölle und ihre Anhänger auf Erden."

Jesus: "Grüße Mir recht herzlich Meine guten Kinder in Amerika, alle, die sich empfehlen ließen in dein Gebet. Sie stehen in ähnlichem Alter wie du und werden bald eingehen in die ewige Herrlichkeit. Ich wünsche sehr, daß sie dem armen, zertretenen Deutschland zu Hilfe kommen mit dem Heiligtum, indem sie alles aufbieten, um das Heiligtum zu unterstützen, das Mir die Welt errichten soll als ein Denkmal der Dankbarkeit für die große Gnade der täglichen Kommunion. Es ist nicht nur ein Zeichen der Liebe und Güte und der unendlichen Barmherzigkeit Gottes gegen die Menschen, sondern es soll auch einen Damm und eine Schutzmauer geben gegen das wütende Toben der Hölle in dem Freimaurertum und dem Kommunismus und Sozialismus, die sich alle zusammen verbinden wollen, um in Deutschland das katholische Glaubensleben zu vernichten.

Daher kommt es, daß sie diese Einheitsschule errichten wollen, um ja die katholische Schule zu vernichten, daß die Kinder in der Glaubenslosigkeit der Schule aufgezogen werden. Dagegen will Ich dieses Denkmal inmitten von Deutschland in deinem Heimatdörfchen errichten, weil Ich durch dich der Welt länger als ein halbes Jahrhundert gesagt habe: "Ich will die öftere Kommunion eingeführt haben in der ganzen Welt", weil Ich das alles voraussah und Ich Meine treuen Kinder zusammenscharen will. Diese müssen gegen die Gottlosigkeit und den Unglauben mit aller Entschiedenheit ankämpfen, indem sie ruhig alle Leiden ertragen, die Ich über sie kommen lasse und die gottlose Welt und die Wut der Hölle. Wenn dieses Heiligtum gebaut ist und die feierlichen Gottesdienste gehalten werden, dann soll die ganze Welt in diesem Heiligtum das Siegeszeichen erkennen, daß Meine Kirche siegt über all die Angriffe der Hölle und ihre Anhänger auf Erden.

Darum verlange Ich, weil Deutschland nicht nur zertreten ist, sondern ganz zermalmt von seinen Gegnern, Ich diese Belagerung der Franzosen aber zulasse, um noch Schlimmeres zu verhüten, nämlich, wie Ich oben gesagt, daß dem Freimaurertum und den mit ihm verbündeten Mächten, die Spitze der Stachel abgebrochen wird; die ganze Welt soll an diesem Heiligtum Meinen schützenden Arm erkennen, der Seine Kirche wieder auf den Leuchter stellen will, von dem sie die Gottlosigkeit ihrer Kinder weggerückt. Darum will Ich den alten Müttern noch einige Jahre schenken, und Ich lasse sie bitten, sie sollen diese Zeit noch gut ausnützen, daß dieses Heiligtum bald angefangen werden kann. Ihr aber, Meine Kinder, du und Luise, habt nichts mehr zu tun. Eure Aufgabe ist erfüllt, jetzt haben andere sich einzustellen.

Mein Sohn, der Bischof von Mainz, soll unumwunden sich vereinigen mit dem Würzburger Ordinariat und ihnen ganz klar und deutlich schreiben, daß er verpflichtet sei, ihnen dieses zu sagen, denn von Mainz aus sei das Übel ausgegangen, daß der Kirchenbau vernichtet worden sei, was so schön gelungen wäre in einigen Monaten, weil alles Material zur Stelle war, und jetzt der große Schaden, der dadurch verursacht wurde, von ihnen nicht mehr gutgemacht werden kann. Aber die Verantwortung dafür werde Ich von ihnen fordern, darum sollen Vorbereitungen gemacht werden, daß es nicht mehr zu lang hinausgeschoben wird. Es muß von Würzburg aus auch dem Pfarrer von Rück- Schippach auferlegt werden, daß er es öffentlich bekanntmacht. Wer dem Werk geschadet habe seither durch öffentliche oder geheime Entwendung, der müsse es ersetzen, wenn er sich nicht eine große Strafe für das Jenseits aufladen wolle, damit den frechen, gottlosen Menschen, die immer noch fortfahren, der Diebstahl abgeschnitten wird. Die Leute halten es für keinen Diebstahl, weil von allen Kanzeln herab so verkehrte Sachen gemacht wurden. Sie sind schuld und haben die Menschen dazu verleitet.

Deswegen fordere Ich alle Meine Kinder auf, alle die guten, treuen Seelen, die frommen, guten Priester, mit den Bischöfen an der Spitze, daß jeder in seiner Diözese sich zusammenschare und rette, was noch zu retten ist. Die Leiden, die jetzt Deutschland so hart fühlen muß, die Ich über sie kommen lasse, und die Leiden, die von den gottlosen Menschen ihnen zugefügt werden, die inneren und äußeren Leiden, die jeder Mensch an sich fühlen muß und zu ertragen hat, sollen ruhig und mit Ergebung in Meinen heiligen Willen täglich Mir aufopfert werden in Vereinigung mit Meinem bitteren Leiden.

Meine Kinder sollen immer bedenken, wie Ich, der eingeborene Sohn Gottes, als Ich unter euch wandelte, gehandelt und getan habe und sie das Herz Meines himmlischen Vaters wieder befriedigen. Ihr sollt euch gar nicht kümmern um das Wohl und Weh, das jetzt zu ertragen ist, sondern ruhig alles Mir anheimstellen. Das gibt dann die erneute Schar der Streiter Christi. Diese sind dann die heiligen Märtyrer, die, als Ich Meine Kirche gründen und in die Welt einführen wollte, durch ihr Leben und Blut den Samen abgaben zu immer neuen Sprößlingen. So muß jetzt das erneute Christentum durch diese kleine Schar das ganze Christenleben erneuern und ein neues Christenleben emporblühen. Deswegen verlangte Ich, daß diese Kirche auf einen Berg gebaut werde, von wo aus sie weithin gesehen werden kann. Es soll dies auch die Bedeutung sein, daß Meine Kirche wieder auf den Leuchter gestellt werden soll."

 

Fest des heiligen Antonius am 19. Juni 1923

Barbara: Bei der heiligen Kommunion in Schippach vergoß ich viele Tränen und rührte das Herz Meines himmlischen Bräutigams. Er ließ mich längere Zeit an Seinem göttlichen Herzen ruhen, ohne ein Wort zu reden. Dann brach Er das Stillschweigen und sagte:

Jesus: "Sei zufrieden, Meine Tochter, Ich bin immer bei dir, wenn du es auch nicht immer gewahr wirst, du glaubst, Ich hätte dich vergessen, weil du Meine Nähe nicht fühlst alle Tage wie in Mainz. Siehe, jetzt sollst du Mich trösten für den Undank Meiner treulosen Kinder, die Mich aus ihrem Herzen hinausstoßen. Und wenn nicht öffentliche Buß- und Sühneprozessionen gehalten werden, wie Ich dir in Mainz gesagt habe, wird die Menschheit Meine Zuchtrute noch lange fühlen müssen.

Darum sage deinem Seelenführer, daß er in Würzburg ohne Menschenfurcht auftreten soll, wie am ersten Pfingstfest Mein Apostel Petrus. Ihr verlängert die Strafgerichte, die auf der Menschheit lasten, und die Ehre und Verherrlichung, die Mir, eurem Gott und Herrn, durch die Verzögerung des Kirchenbaues in Schippach entzogen wird, werde Ich einstens jenen entziehen, die die Verzögerung verschulden. Und je mehr Gottlose Meine Gottheit leugnen, desto mehr verlange Ich, daß Meine treuen Kinder Mich vor den Menschen bekennen. Sage Meinem Sohn, daß Ich ihm beistehen werde, ohne Furcht reden zu können."

 

Mariä Himmelfahrt am 15. August 1923

Jesus: "Sage deinem Seelenführer, dem Bischof von Mainz, daß Ich sehr zufrieden mit ihm bin. Er soll auf betretenem Weg fortfahren und sich nicht kümmern um Lob oder Tadel der Menschen. Bald wird sich das Angesicht seiner ganzen Diözese erneuern. Wenn er glaubt, in Mainz noch keinen Erfolg zu sehen, dies ist aber die Verbitterung über den Druck, der durch die Belagerung der Franzosen auf ihnen liegt. Es ist dies nicht seine Schuld. Wenn die Belagerung aufhört, wird er auch in Mainz guten Erfolg haben und sehen."

 

6. Oktober 1923

"Die Hauptsache im priesterlichen Beruf ist, ein inniges Glaubensleben zu pflegen, wozu auch das Übernatürliche gehört."

Barbara: Ich ging nach der heiligen Kommunion, um die Ablässe der Rosenkranz-Bruderschaft zu gewinnen, und sagte zum Herrn:

"Ich will die Ablässe besonders für die gewinnen, die mir so große Leiden gemacht und mich in diese peinliche Lage gebracht. Den ersten will ich gewinnen für Dr. Selbst."

Zum ersten Mal durfte er sich mir nahen. Er hatte ein ganz durchlöchertes Herz. Ich fragte, warum das sei. Er antwortete:

Dr. Selbst (†): "Weil ich mich nur selbst gesucht und eigensinnig meinen Willen durchgesetzt. Alle eure Gebete kommen keinem eurer Gegner zugute, sondern werden unter anderen verteilt. Sie leiden alle schrecklich und können keine Erleichterung erlangen, bis die Kirche gebaut ist."

Barbara: Dann kam ein Priester und stellte sich mir vor als der jüngst verstorbene Kaplan der Diözese. Er sei durch diesen Ablaß erlöst worden. Ich betete dann für Herrn Dr. Facher, aber mit demselben Mißerfolg. Es kam ein Mädchen und sagte:

Mädchen (†): "Ich bin eine Jungfrau aus Westfalen, die du erlöst, danke dir!"

Barbara: Ich betete dann für Willy, meinen Neffen. Sofort kam er glückstrahlend herbei und sagte:

Willi (†): "O wie glücklich bin ich und auch Joseph. Wir sind beide an demselben Ort."

Barbara: Und auch Joseph kam, und sie waren so sehr fröhlich.

Jesus: "Die Hauptsache im priesterlichen Beruf ist, ein inniges Glaubensleben zu pflegen, wozu auch das Übernatürliche gehört. Aber gerade das haben die Gegner vernichtet und unendlichen Schaden der Christenheit zugefügt. Deswegen haben sie alle schrecklich zu leiden. Bischof Brück und Bischof Kirschstein, Dr. Hubert und Engelhardt, P. Bonifaz, Generalvikar Heßdörfer und alle, die dagegen waren."

 

13.-20. Oktober 1923

Jesus: "Beruhige dich und halte dich nicht darüber auf, warum Ich deine Verwandten mit den großen Leiden heimsuche. Denke an den sehr schönen, großen Himmel, der nicht bloß auf dich, sondern auf alle deine Verwandten wartet."

Barbara: "O Herr, verzeihe meinem Bruder. Das ist nur sein Jähzorn, aber er ist sonst ein guter Katholik und seine Kinder sind gut erzogen." Darnach durfte ich den Herrn schauen. Er war so lieb und zutraulich.

Jesus am 14. Oktober 1923: "Sage Frau N., ihren beiden Verstorbenen geht es jetzt gut, weil sie Gaben für Mein Heiligtum geschickt, wodurch Ich später sehr verherrlicht werde; so tritt Meine Gerechtigkeit zurück und Meine Barmherzigkeit geht vor. Alle die Armen Seelen, deren Verwandte an Meinem Heiligtum mithelfen, genießen den Vorteil, daß sie jetzt schon teilnehmen an allem Guten, das bis zum Ende der Welt an diesem Heiligtum gewirkt wird. Auch Frau N. geht es gut. Ich werde alle diejenigen bevorzugen, die Meine Kirche bedenken."

Barbara: Bei der Schlußfeier der Marienkinder in der Stefanskirche bei dem Te Deum ließ Sich die liebe Mutter Gottes auf einem thronartigen Sessel, in königlichen Prachtgewändern, umgeben von Ihrem ganzen Hofstaat, inmitten der Kirche hernieder, als Dank für den Bischof, der so viele gute Keime in großer Menge in jugendliche Herzen gelegt und ihnen in herrlichen Worten den Dienst Gottes in der Jugendzeit geschildert. Hochbefriedigt gingen alle nach Hause, wie man von allen Seiten hörte. Die liebe Mutter Gottes ragte einen Kopf höher über alle Ihres Hofstaates hervor.

Barbara am 20. Oktober 1923: "Warum sind wir denn alle drei so armselig und gehindert im Deinem Dienst?"

Jesus: "Ja, habt ihr denn vergessen, daß ihr Kreuzesbräute seid? Ihr alle drei sollt Mir Seelen retten helfen. Besonders sollt ihr euren Bischof stützen, daß er ohne Menschenfurcht alles in das Werk setze, was Ich ihm angebe."


22. Oktober 1923

Jesus: "Es kommt noch eine Verfolgung gegen die Priester und Ordensleute, doch nicht so, daß sie flüchten müssen, sie brauchen sich nicht zu fürchten. Der kindlich-demütige Glaube hebt sie über alles hinweg. Diejenigen, die das nicht erfassen können und sich nicht kindlich-demütig an Mich anschließen, trennen sich von Mir ab. Darum muß viel gebetet werden, ihr sollt euch ganz einsetzen. Seid nicht ängstlich. Erweitert eure Herzen. Ich bin kein Tyrann. Ich bin ein guter Gott.

Schwester Pauline hat recht gehandelt, so muß gehandelt werden um Meinetwillen, da darf man sich nicht fürchten vor Bedrängungen. Sie soll ganz ruhig ihre Pflicht erfüllen, wie sie es immer getan hat und darüber sich gar nicht aufhalten. Es dauert nicht lange, dann sehen es alle ein, denn Ich will, daß ein anderer Ordensgeist einzieht, weil es anders werden soll. Der Bischof soll nur auch hier recht darauf dringen. Das dringt dann ins Volk hinaus, und die Guten schließen sich an. Deswegen zieht es sich noch hinaus, aber es kommt dann eine schöne Zeit, daß es wohl der Mühe wert ist, dafür zu leiden. Auch in deiner Heimat wird man es einsehen, wenn einmal der Bischof sich in Schippach hat sehen lassen; daß ein Kirchenfürst aus einer anderen Diözese kommt, da denken sie, es muß doch etwas dran sein."

 

Rosenkranzfest am 27. Oktober 1923

"So wie Mein Sohn gesorgt hat, daß Ich hier in Lourdes verherrlicht werde, so will Ich sorgen, daß Mein Sohn in Schippach verherrlicht wird!"

Jesus: "Sage Meinem Sohn, dem Bischof von Mainz, er möge sich jetzt noch ruhig verhalten, aber im Monat Mai möge er sich noch einmal nach Rom wenden und um die Genehmigung zum Kirchenbau bitten, denn die liebe Mutter Gottes habe dir in Lourdes gesagt: 'So wie Mein Sohn gesorgt hat, daß Ich hier in Lourdes verherrlicht werde, so will Ich sorgen, daß Mein Sohn in Schippach verherrlicht wird!' Die liebe Mutter Gottes wird es durchsetzen, du erlebst die ganze Herrlichkeit nicht, aber du wirst mit allen Engeln und Heiligen kommen und der Einweihung beiwohnen. Erst dann, wenn die Friedenstaube fertig ist und durch die Lande fliegt, kommt der Friede, und die Völker werden sich versöhnend einander die Hände reichen, nicht eher!"

Barbara: Beim Requiem des französischen Professors redete mich derselbe an:

Professor (†): "Gehe zu meiner Frau und sage ihr, sie möge zu unserem Bischof gehen und ihm sagen, daß ich nicht eher zur Ruhe könne kommen, bis sie alle, die mitgeholfen haben, das deutsche Volk zu bedrücken, damit aufhören, denn so lange kommt keiner, der mit schuld war, in der Ewigkeit zur Ruhe. Wir haben alle einen Glauben, eine Taufe und einen Vater aller Menschen. Wir sind alles Brüder und Schwestern, und es geziemt sich nicht, daß ein Volk das andere so drücke, ja zertrete. Sie soll ihrem Bischof sagen, daß ich nicht zur Ruhe gelangen kann, bis sie die Hand zur Versöhnung reichen und Schluß machen mit der Bedrängnis. Alle, die den Haß in sich festhalten sind schuld, daß keiner der Mitschuldigen aus dem Fegefeuer kommen kann, wenn er auch noch so gut war, bis sie nachgeben."

 

29./31. Oktober 1923

Barbara: Als ich für Hochw. Bischof betete, durfte er sich zwar nicht sehen lassen, aber der Herr sagte, er habe vor dem Tode einen so tiefen Reueschmerz gehabt über sein Tun und Treiben, daß er ihn nicht so hart behandeln konnte wie andere Gegner.

Jesus: "Ich habe ihm vieles nachgelassen, aber er hat doch noch genug zu leiden."

Barbara: Am 31. Oktober 1923 war Ich auf dem Kirchhof. Da öffnete sich mir ein unabsehbares Flammenmeer. Sie streckten mir alle die Hände entgegen und riefen: "O auch mir; o hilf mir!"

 

9. November 1923

Jesus: "Ich habe den Menschen in die Welt gestellt, der Mensch muß arbeiten, dann gebe Ich auch Meinen Segen dazu; darum sage ich nicht alles so klar."

Barbara: Ich fragte den Herrn, ob die Verwandten von Frau K. an Allerheiligen erlöst wurden?

Jesus: "Nur das Frl. Lehrerin nicht, weil sie in einen höheren Grad kommt unter die Jungfrauen."

Barbara: Sie versprach dem Herrn, mir das Obst zu segnen bis dahin, falls Er sie erlöse. Es dauerte darauf bis zur Wandlung; da kam sie so lieb und schön, ihr Kleid war weiß, warf einen grünen Schimmer aus.

Jesus: "Das will Ich dir sagen: Die leidende, streitende und triumphierende Kirche ist eine Kirche, deren Glieder untereinander teilnehmen an Leid und Freud. Wenn die streitende Kirche ein Festgewand anlegt, dann legt die Kirche die Farbe an, worin die Kinder sehen können, was das zu bedeuten hat.

Die grüne Farbe ist die Hoffnung, die rote die Liebe. Hast du nicht gemerkt, wie die Kirche in den Kriegsjahren sich in Grün gekleidet? Damit will die Kirche sagen: Hofft und vertraut auf den Herrn, es kommt auch wieder für euch eine bessere Zeit. Ich will dir damit zeigen, daß du mit der Kirche Hand in Hand gehst. Die gelbe Farbe bedeutet die heilige Freude, die weiße Farbe bedeutet die Reinheit, die blaue die Demut."

 

 

QUELLE BARBARA WEIGAND

www.barbara-weigand.de

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Tag der Veröffentlichung: 30.01.2021

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