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Kapitel I : Rin

Der graue Himmel war wolkenlos. Ein heller Schweif wedelte über Rins Gesicht und sie löste ihren Blick von den Sternen. Julian stand über ihr und sah sie fragend an. „Du liegst hier schon seit einer halben Stunde und hast dich nicht vom Fleck gerührt. Du solltest schlafen. Der einzige der nicht schlafen muss ist Victor...Er ist schließlich untot...“ Er schnaubte. Rin schubste ihn von sich. „Du weißt das das nicht stimmt! Frank ist nicht untot...er ist nur...zusammengeflickt.“ Rin grinste und stand auf. Sie gähnte. Julian seufzte und drehte ab. „Wie du meinst...“ knurrte er und verschwand in seinem Erdloch. „Für eine Katze bist du ziemlich schwer...“ schnurrte Rin ihm hinterher, um seine Laune aufzuheitern. Aus dem Loch kam ein kehliges Knurren und Rin verstummte. „Ach mach doch was du willst!“ fauchte sie leise und sprang in die große Höhle. Julian war der einzige, der nicht bei den anderen schlafen wollte, Gott weiß warum. Deswegen hat er sich kurzentschlossen ein eigenes Loch gebuddelt. Rin schüttelte sich und legte sich neben Frankenstein in ihr Nest und schloss die Augen. Kurz darauf überrumpelte der Schlaf sie.Am nächsten Morgen wurde sie von einer großen Pranke geweckt. Sie öffnete verschlafen die Augen. Frankenstein stand neben ihr und lächelte sanft auf sie herab. Rin lächelte zurück, dann stemmte sie sich hoch. Victor nickte ihr zu. „Gut geschlafen? Wir sind die nächsten mit jagen.“ Rin seufzte schwer. „Nein und och neee...“ Sie schleppte sich aus der Höhle und Frankenstein sprang neben sie. Er ging so nah bei ihr, dass sich ihr Fell streifte. Doch als sie in seine Richtung blickte sah er kalt geradeaus. Sie kamen auf der Lichtung vor der Höhle an, wo sich alle um den Felsen in der Mitte versammelt hatten. Lucifer sah zu Rin und zuckte mit den Ohren. September rückte seinen Hut zurecht und meinte mit fast schon monotoner Stimme: „Und ihr beide geht jetzt also jagen?“ Frankenstein nickte. „Richtig.“ Julian ließ ein leises Knurren hören und peitschte mit dem Schwanz. September fing kaum hörbar an zu schnurren und spähte in Julians Richtung. Julian bemerkte es nicht. Rins Blick ruhte auf Julian und sie legte die Ohren an. Der Hass, mit dem er Frank anstarrte, erschreckte sie. Rin schluckte ihre Befürchtung herunter. Frankenstein sah sie kurz an und drehte sie mit seinem Schwanz um. „So, wir gehen!“ meinte er und sprintete los. Rin spurtete hinterher. Felder und Bäume flogen an ihnen vorbei, bis Frank stoppte und den Kopf hob. Rin prüfte die Luft. Sie entdeckte einen Wühler und duckte sich. Victor sah sie über die Schulter an. Sie sammelte sich und stieß sich mit den Hinterläufen kräftig ab und erwischte den Wühler ohne Probleme. Frankenstein schnurrte kurz. „Guter Fang!“ Dann katapultierte er sich in die Luft und schlug seine Krallen in einen Bussard, der gerade zur Landung ansetzte. Rin ließ vor staunen ihren Wühler fallen. „Wow!“ schnurrte sie. „Wie kannst du so hoch springen?“ miaute sie begeistert. Frankenstein aber zuckte nur mit den Schultern und drehte ab. Rin ließ enttäuscht über seine Desinteresse den Kopf hängen und nahm ihren Wühler wieder auf. Victor sah nach hinten. „Wo bleibst du denn?“ knurrte er. Rin warf ihm die Maus zu. „Nimm du die schon mal mit, ich bleib noch draußen!“ Dann schoss sie in ein Gebüsch und war verschwunden. Sie hörte Frankenstein noch rufen, wie er bitteschön die Maus mitnehmen sollte, wenn er seine eigene Beute tragen muss. Rin legte die Ohren an, damit sie nicht von den Ästen und Sträuchern zerkratzt werden. Die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. Die Bäume warfen lange, gefleckte Schatten. Die Sonne stand hoch am Himmel. Der Wald flog an ihr vorbei und sie blieb schließlich keuchend auf einer Lichtung stehen. In der Mitte der Lichtung war eine kleine Sandkuhle. Sie lächelte und legte sich schnurrend in den warmen Sand. Dort blieb die Kätzin liegen, eine lange Zeit. Rin beobachtete eine Füchsin und ihre Jungen, die über die Lichtung spazierten. Hinter ihr trabte jemand heran, blieb stehen und ging dann langsam auf sie zu. An dem Gang erkannte Rin, dass es September war. Er setzte sich neben sie. Rin schnaufte und ihr Atem wirbelte den Sand auf. September sah in den Himmel. „Du hast ziemlichen Ärger am Hals...“ begann er. Rin hob den Kopf und sah ihn fragend an. „Julian ist ziemlich...nun ja...“ er legte den Kopf schief, ohne den Blick vom Himmel abzuwenden. Rin schlug mit dem Schwanz. „...arrogant? Emotional? Überempfindlich?“ sie schüttelte den Kopf. September lächelte. Rin schnaufte. „Nein...“ fuhr September fort. „Er ist ziemlich eifersüchtig!“ erst jetzt sah er sie mit den hellen, fast weißen, blauen Augen an. Rin legte verwirrt die Ohren an. „Eifersüchtig auf wen?“ September schnurrte. „Noch nicht bemerkt? Du magst Victor sehr...und Julian mag dich sehr... Na?“ Rin schüttelte den Kopf so heftig dass sie fast umkippte. „Nein, ich mag Frankenstein nicht!“ protestierte sie, gab aber auf, da sie genau wusste, dass September ihre Gedanken schon gelesen hatte. Sie ließ den Kopf hängen. September war die einzige Katze, der sie wirklich vertraute. Er war eben ihr komischer, bester Freund. September stupste sie an und erhob sich. „Komm, der arme Lucifer macht sich schon Sorgen um dich.“ Rin rollte mit den Augen und stemmte sich auf die Viere. Dann sprang sie aus der Kuhle zu dem dunkelgrauen Kater.

Kapitel II : September

Seine beste Freundin tat ihm Leid. Ihre Gedanken wirbelten ständig um den zusammengeflickten Kater. Julian hingegen war ihr egal. Das könnte richtig Ärger geben. Er kickte einen Stein von dem Sandigen Pfad. Rin schnellte vor und verschwand im Gebüsch. September verlangsamte sein Tempo. Rin kam mit einer Maus wieder aus dem Busch. „Fast hätte ich sie entwischen lassen!“ nuschelte sie durch die Beute und grinste. September leckte ihr kurz über das Ohr. „Guter Fang!“ lobte er und sah wieder nach vorne. Rin trottete sorglos neben ihm her. Sie wusste nicht, was passieren könnte. Hass....Eifersucht. Wenn er Julians Gedanken las, sah er meistens nur puren Hass auf Frankenstein. Und Rin merkte es nicht. Manchmal wusste er nicht, wie seine beste Freundin so blind sein konnte.Sie erreichten das Lager und wurden sofort von Lucifer überrollt. „Wo wart ihr?! Ich hab mir sorgen gemacht!“ Rin schob ihn von sich. Ihre grün-braunen Augen funkelten belustigt. „Ich war mich sonnen und hab die Zeit vergessen.“ September sah sich um. Julian saß alleine auf dem Sonnenfels und sah Rin traurig an. Frankenstein saß im Tunneleingang und putzte sich. Julian wendete sich ab und sprang vom Felsen, um dann in seiner Höhle zu verschwinden. Victor stellte sein putzen ein und sah kurz zu Rin. September legte die Ohren an. Er hatte jede Nacht Angst, dass er morgens aufwachen musste, und feststellen muss, dass Frankenstein fehlt. Julians Gedanken waren zwar viel von Hass getränkt, aber auch von Traurigkeit und Mord. Er ging davon aus, dass ihm der Hass soweit vorantreibt, biss er die Quelle einfach vernichtet. September wendete sich von den grausamen Gedanken ab. Er wurde von der Seite an gestupst. Rin kroch unter seinem Bauch her und lachte. Er lächelte. Rin schnellte vor und versuchte an seinen Hut zu kommen, doch er war schneller und hielt ihn mit einer Pfote fest. „Hehe, zu langsam!“ grinste er und kniff die Augen zusammen, als Rin ihm eine leichte Ohrfeige mit eingezogenen Krallen gab. Er schnaubte belustigt und warf sich dann in ein Spiel. Rin brach das Spiel keuchend ab. September schloss erschöpft die Augen. Es dämmerte langsam. Julian war in seinem Bau geblieben. Victor hatte sich etwas vom Beutehaufen genommen und hatte sich ein Kaninchen mit Lucifer geteilt. September sprang zum Beutehaufen, nahm sich eine Drossel und sprang zu Rin. Im gleichen Moment kam Julian aus dem Erdloch. Er nahm sich eine Maus und verschlang sie gierig. Er sah anwesend in das Dickicht vor ihm. Rin sah ihn besorgt an. „Was er wohl fühlt.“ September leckte sich das Maul. „Ich kann mir es grob vorstellen...“ Rin stand auf und lief in die Höhle. September sah ihr hinterher. Er aß die schnell auf und ging ihr langsam hinterher. Er entdeckte sie in der hintersten Ecke. Sie sah zu ihm auf. Die Augen waren verheult und verzweifelt. Er setzte sich vor sie. „Es muss schwer sein...“ begann er. „Ja das ist es! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie weh es tut, wenn man sich entscheiden muss! Der eine liebt dich, aber du ihn nicht! Den anderen liebst du selber, aber er dich nicht, bedeutet dir aber mehr!“ Sie rückte von September weg. September zuckte ein wenig enttäuscht mit den Schnurrhaaren. „Ich wünschte, du hättest es mir nicht erzählt! Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen und alles wäre gut!“ September erhob sich. „Ich wollte dir nur helfen!“ „Sehe ich so aus, als ob mir geholfen wurde!“ Beide schrien sich an. September fühlte, wie er langsam wütend wurde. Klar hatten sie sich schon mal gestritten, aber noch nie so. Irgendwann holte Rin aus und schlug ihm den Hut vom Kopf. „Verschwinde!“ September schluckte. „Aber...“ begann er und wurde unterbrochen. Rin warf sie fauchend auf ihn und nagelte ihn auf dem Boden fest. „Ich hasse dich!“ sie spuckte es ihm förmlich ins Gesicht. September zuckte bei den Worten zusammen. „Gut...“ Er warf sie von sich und trabte eilig aus der Höhle, an Lucifer vorbei, der ihn erschrocken ansah. „Was war das den grade?“ September antwortete nicht. Er lief weiter zu dem Sandkuhlen Platz neben dem Lager und legte sich in den Sand, rollte sich zusammen und schirmte sich von den Anderen ab.

Kapitel III : Julian

Er hatte den Streit sowie jede andere Katze mitbekommen. Rin und September hatten sich noch nie so hart gestritten und schon gar nicht sind sie auf einander losgegangen. Er kämpfte mit dem Verlangen zu der Kätzin reinzugehen und sich an sie zu drücken. Er sah zu Frankenstein der schweigend neben dem Beutehaufen saß und auf seine Pfoten guckte. Julian schluckte die Wut herunter, die in ihm hochstiegt. Er drehte ab und kroch in sein Loch. Die Lehmige Erde roch vertraut und tröstend. Er kauerte sich in seinem Moosnest zusammen und sah durch das Loch nach draußen. Die Stimmen draußen flüsterten noch etwas, dann verstummten sie. Es wurde Nacht. Julian schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Alpträume plagten ihn schon seit geraumer Zeit. Er wurde schließlich von einem Traum überrollt. Er stand in einem Wald. Überall wuselte es von Beute und er spitzte die Ohren. Vor ihm stand eine Katze. Sie war mager, aber kräftig. Und ziemlich groß. Sie hatte schwarzes Fell, Rote Muster und glühende rote Augen. Sie wechselte die Gestalt und wurde zu einem Vogel, der sich erhob und auf seiner Schulter niederließ. „Diabolo...“ murmelte Julian und schloss gequält die Augen. Der Vogel verbog den Schnabel zu einem unnatürlichen Grinsen. „Na, hast du schon über meinen Vorschlag nachgedacht? Du wärst dein Problem in Nullkommanichts los!“ Julian merkte wie sich die Angst in seiner Magengegend ausbreitete. „Aber einfach nur abschlachten...was bringt das?“ „Die Lösung!“ Antwortete Diabolo fast sofort. Um sie herum verwelkte der Wald langsam und die Erde färbte sich rot. Er spürte wie Tränen seine Wange herunterliefen. Diabolo fauchte. „Ich will keine Schwäche sehen!“ der Vogel schoss vor und schlug mit seinen Krallen auf Julians Gesicht ein.Er wachte keuchend auf. „Ich will keine Schwäche sehen...“ die Stimme lachte und verschwand dann. Julian bohrte die Krallen in die Erde. Sein Nackenfell stand in alle Richtungen ab. Schwache Sonnenstrahlen fielen durch den Höhleneingang und sein Fell legte sich wieder. Er kroch ins Freie. Draußen saßen die anderen schon auf der Lichtung und unterhielten sich. September saß etwas abseits. Julian trottete zu ihm. Irgendwie tat er ihm Leid. September hob den Kopf. Sein Blick war undurchschaubar wie immer, aber Julian glaubte einen Schimmer von Verzweiflung zu erkennen. September nickte ihm nur kurz zu und sah dann zu Lucifer. „Also, wir werden mal wieder in die Berge ziehen und unsere Kumpanen besuchen! Den Stamm des ruhenden Baumes.“ Frankenstein zuckte spöttisch mit den Schnurrhaaren. „Nur weil du deine Perle wiedersehen willst!“ Lucifer zuckte nervös mit den Ohren. „Gar nicht wahr!“ Julian schnaubte. „Ist ja auch egal! Lasst uns etwas essen und aufbrechen. Fertig!“ er ging zum Beutehaufen und nahm sich eine Amsel. Die Anderen nickten und folgten seinem Beispiel. Bald brach die Truppe auf, Lucifer an der Spitze. Er war der selbsternannte Alpha, da sich alle darum gestritten haben. Also hat er sich kurzfristig selber zum Anführer ernannt, damit kein Streit entstand. Also nahmen die Katzen den direkten Weg in die Berge und machten nicht halt. Sie erhöhten das Tempo nicht, sie verlangsamten es nicht. Eigentlich war es ganz angenehm und sie kamen gut voran. September hielt einen sehr großen Abstand zu Rin. Rin trabte neben Frankenstein her. Julian versuchte sein Fell flach zuhalten. Nach einiger Zeit des Schweigens erreichten sie Die Berge und wurden von einer Patrouille empfangen. Sie wurden zum Lager geführt und begrüßt. Dann zerstreute sich die Gruppe und ließen Julian stehen.

Kapitel IV : Frankenstein

Sein gräulich grünes Fell streifte die engen Felstunnelwände und er zog den Kopf ein. Die Stammeskatzen waren viel kleiner und liefen durch die Tunnel, ohne auch nur die Wände zu berühren. Endlich war er draußen und sah sich in der vertrauten Umgebung um. Der Wasserfall sprudelte wie immer und ließ einen seichten Sprühregen auf sein Fell gleiten. Er sah sich um. Lucifer und eine Stammeskätzin unterhielten sich und leckten einander immer wieder über die Schnauze. Frankenstein schüttelte den Kopf. Er sah sich nach Rin um und entdeckte sie alleine auf einem hohen Felsen. Der Kater kletterte zu ihr herauf und setzte sich neben sie. „So schlimm?“ fragte er vorsichtig. Rin rührte sich nicht. „Was?“ „Na der...Streit.“ Rin sah zu ihm. „Nein, das ist es nicht.“ Victor legte den Kopf schief. „Was denn? Was hast du Kleine?“ Er merkte wie sich bei dem Wort ´Kleine´ ihre Nackenhaare leicht aufstellten. Er musste lächeln. Rin hob den Kopf. „Du musst nicht alles wissen.“ Frankenstein grinste und antwortete. „Gut, dann geh ich jetzt...“ „Nein, warte ich erzähle es dir...“ Rin hatte den Kopf gesenkt und starrte in das Wasser unter ihr. „Also...“ begann sie „ September hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, was ich gar nicht bemerkt habe. So, also habe ich darauf geachtet und ich habe mich furchtbar schlecht gefühlt. Also habe ich mich von September hintergangen gefühlt. Er hat gesagt, er wollte mir nur helfen, aber wie soll er mir mit dem, was er gesagt hatte, helfen? Also haben wir uns gegenseitig provoziert und ich habe ihn den Hut vom Kopf geschlagen, mich auf ihn geworfen und ihm ins Gesicht gesagt, das ich ihn hasse... und jetzt fühle ich mich, als wäre mein Herz von einem Berg zerquetscht worden...so weh tut es.“ Victor konnte nur mit Mühe folgen und schließlich nickte er verständnisvoll. „Verstehe... also ist es doch der Streit?“ Rin lächelte. „Zur Hälfte...die andere Hälfte kann ich dir nicht sagen.“ Frankenstein lachte. „Okay, kann ich dir irgendwie helfen?“ „Nein.“ Sie saßen ab dann nur noch schweigend nebeneinander. Er mochte sie. Aber er wollte nicht, dass sie es wusste. Auf keinen Fall wollte er ihr sagen, dass er sie liebte. Noch nicht. Er ließ seinen Blick zum Lagereingang wandern. Das Lager lag in einer Höhle, die in den Berg hereinführte. Julian saß mutterseelenalleine im Eingang und hatte die Augen geschlossen. Julian ging im auf die Nerven. Was konnte er dafür, dass Julian ständig irgendwelche Komplexe hat und ausrasten. Kein Wunder, dass er jetzt alleine ist. Victor strich mit dem Schweif tröstend über Rins Kopf. Er sah wieder zum Eingang und bemerkte, dass Julian verschwunden war. Soll er doch, dachte er. Rin stand auf und lächelte ihn an. „Komm, wir gehen zu den Anderen.“ Frankenstein nickte und sie trotteten nebeneinander zum Eingang. Er ließ Rin vor und verschwand dann selbst im Tunnel.Drinnen waren schon einige Katzen um einen Baumstamm zusammengerückt. Gerade als sich Victor wie jedes Mal fragte, wie der Baum hier reingekommen ist, zog ein lautes, vertrautes Miauen seine Aufmerksamkeit zu sich. Lucifer und der Stammesanführer Felsenleser sprangen den kahlen Baum hoch und setzten sich auf je einen Ast. Obwohl es Sommer war, hatte der Baum keine Blätter. „Wir haben uns hier versammelt, um unser all jähriges Fest zu feiern!“ Lucifers Stimme klang fest und freundlich. Es hatte eine beruhigende Wirkung. Frankenstein setzte sich neben Rin und schaute zu den beiden Katzen hoch. Jetzt ergriff Felsenleser das Wort. „Wir werden so um Mittag anfangen! Aber vorher muss nach für genug Essen gesorgt werden. Fangt soviel wie ihr könnt!“ Lucifer schnurrte. „Ich werde euch jetzt in Gruppen einteilen, die alle gleichzeitig losziehen.“ Er machte eine Kunstpause. „Elsterschweif, Bachfisch, Ginsterfell, September und ich werden Gruppe eins nehmen. Gruppe zwei sind Rin, Mottenflug, Frankenstein, Lufthauch und Heilglanz. Gruppe drei: Felsenleser, Baumfell, Wattebein, Federsturm und Julian. Und zuletzt Gruppe vier: Braunstreif, Tigerbein, Holunderblüte, Jasminblüte und Fuchsfänger. Und los!“ Felsenleser und er sprangen von dem Baum und gingen in die sich langsam bildenden Gruppen. Frankenstein gesellte sich zu Rin und den restlichen Gruppenmitgliedern. Dann zogen sie los.

Kapitel V: Rin

Die goldene Kätzin sah über die Schulter zu September. Ihre Blicke begegneten sich und sie fauchte leise. September legte die Ohren an und verschwand mit seiner Gruppe im Dickicht. Frankenstein trottete die ganze Zeit neben ihr her. Sie freute sich riesig, dass er in ihre Gruppe eingeteilt wurde. Sie spitzte die Ohren und versuchte sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Nach einiger Zeit hatte ihre Gruppe einen großen Haufen Beute gefangen. Sie nahmen sich jeder soviel er Tragen konnte und vergruben den Rest. Sie würden ihn später holen. Rin stolperte und ließ eine Maus fallen. Frankenstein hob sie auf und trabte an ihr vorbei. Rin sah ihm hinterher und schloss der Gruppe wieder auf, diesmal etwas schneller unterwegs. Am Lager angekommen, warfen sie die Beute auf den Beutehaufen und rannten zurück um die restliche Beute zu holen. Rin und Victor warfen sich immer wieder Blicke zu, die sie nicht deuten konnten. Die Sonne stand hoch am Himmel und Lucifers Stimme klang durch die Halle. Die Gruppen hatten alle sehr viel Beute mitgebracht und der Beutehaufen wuchs zu einem hügel an. Lucifer schnurrte erfreut. „Gut gemacht! Alle gruppen! Seht das Ergebnis! Wundervoll!“ er lachte. „Aber nun zu dem Hauptteil! Der Wettlauf! Danach werden wir alles mit einem großen Festessen ausklingen lassen!“ Alle Katzen jubelten. „Gut, ich werde weitere Teams einteilen, die gegeneinander antreten, Freiwillige vor! Nicht alle können mitmachen!“ Ein paar Stammeskatzen und alle der Truppe traten vor. September seufzte und hing seinen Hut an einem hervorstehenden Felsen auf. Dann sah er zu Lucifer hoch. „Okay! Also Nummer eins! Julian und Heilglanz!“ Ein Jubel ging durch die Katzenmenge hinter Rin. „Nummer zwei! Frankenstein und Tigerbein!“ Erneutes Jubeln. „Nummer drei! Jasminblüte und Federsturm! Und zuletzt die Nummer vier! September und Rin!“ Rin zuckte zusammen. September scharrte nervös über den Felsigen Boden. Er sah zu ihn herüber. Rin verzog das Gesicht und wandte sich ab. Frankenstein sprang zu ihr. „Viel Glück!“ miaute sie ihm zu und er nickte nur kurz. „Danke, dir auch...“ Dann stellte er sich zu den Teilnehmern. Rin gesellte sich zu ihnen. Lucifer sprang zu ihnen. „Also der Wettlauf ist markiert. Ihr müsst einfach nur den Stiefmütterchen folgen...“ er deutete auf eine Blume an der Startlinie. „Ihr müsst die Strecke so schnell wie möglich bewältigen, am Ende der Strecke euch die Blätterfahne schnappen und mit der Fahne so schnell wie möglich zurückkehren. Ihr müsst auf dem Weg schwimmen sowie klettern, also seit vorsichtig und nicht lebensmüde... es geht ziemlich tief runter!“ Rin schluckte. Aber sie verdrängte ihr mulmiges Gefühl und sah zu den ersten Katzen, die sich an der Startlinie aufstellten. „Achtung!“ Lucifers Stimme hallte über den Platz und übertönte fast das rauschen des Wasserfalls. „Fertig?“ Immer noch herrschte Stille unter den Katzen. „Los!!“ jetzt brach tosender Jubel aus und die beiden Teilnehmer, darunter Julian, sprinteten los und Julian übernahm sofort die Führung. Dann verschwanden sie aus dem Sichtfeld. „Ich hoffe ihm passiert nichts.“ Lucifer kam zu ihnen getrottet. „Die Strecke ist anspruchsvoller als sonst...“ Rin grinste. „Ach bestimmt jammert Julian gleich herum, du hättest dir etwas mehr Mühe geben sollen!“ beide lachten. Dann brach der Jubel wieder aus und sie drehten sich um. Julian durchquerte dicht gefolgt von Heilglanz mit einer Blätterfahne die Ziellinie. Julian grinste. Rin sah zu Lucifer. „Und wie willst du die Fahne wieder ans Ende der Strecke bekommen?“ Lucifer nickte. „Ich habe acht Fahnen aufgestellt...für jeden Teilnehmer eine.“ Rin lachte. „Ach so!“ Als nächstes stellten sich Frankenstein und Tigerbein auf. Rin hoffte, dass dem grau-grünen Kater nichts passierte. Dann erklang der Startruf und die Umgebung wurde wieder in tosenden Jubel getaucht. Die beiden Kater rasten los und verschwanden aus dem Blickfeld. Rin fieberte aufgeregt mit. Es dauerte etwas länger als bei Julian. Aber sie erschienen. Tigerbein vorne, Frankenstein etwas weiter hinten. Tigerbein humpelte, aber gewann. Rin rollte mit den Augen. Victor hatte ihn gewinnen lassen. Bestimmt hatte sich der getigerte Kater die Pfote verdreht und Frankenstein hatte sich extra auf den Boden geworfen oder ähnlich. Das dritte Rennen verlief auch gut ab und die Siegerin Federsturm wurde reich beglückwünscht. Nun war sie an der Reihe. Sie stellte sich neben September auf. September sah zu Boden. Sie spürte wie der Ergeiz in ihr aufstieg. Sie würde ihn auf keinen Fall gewinnen lassen. „Achtung!“ Sie spannte die Muskeln an. „Fertig?“ Sie duckte sich zum Start und lächelte. „Los!“ Die Kätzin schoss wie ein Pfeil nach vorne und sauste an dem dunkelgrauen Kater vorbei, der sich hinter sie hängte. Vor Rin tauchte eine erdspalte auf. Sie kletterte so schnell es ging herunter und ließ sich in den Fluss fallen, strampelte ans Ufer und rannte zu den zwei übrigen Fahnen, schnappte sich eine und rannte zurück. September war die ganze Zeit hinter ihr gewesen, doch jetzt überholte er, sprang in den Fluss und paddelte mit kräftigen Zügen ans Ufer, zog sich aus dem Wasser, die Fahne fest umklammert. Rin watete ebenfalls aus dem Wasser und begann die Felswand hochzuklettern. Die Pfoten waren nass und rutschig. Während des Kletterns überholte sie September und sprang übermütig von einem Vorsprung zum anderen. September machte es ihr vorsichtiger, aber genauso schnell nach. Rin knurrte, stieß sich mit voller Wucht ab und kam unsanft auf dem nächsten Vorsprung auf. Ihre nassen Pfoten rutschten weg, sie strauchelte und fiel in die Tiefe. September jaulte auf, ließ die Fahne fallen, sprang, packte sie in der Luft im Nacken und schleuderte sie nach oben über die Kante ins Sichere. Rin schrie auf und stürzte zurück an die Kante. September fiel und schlug sich den Kopf an einem Vorsprung auf, dann viel er in den Fluss und war verschwunden. Rins Fahne lag noch auf dem letzten Vorsprung, wo sie abgerutscht war. „Nein...NEIN!“ Sie kauerte sich am Rand hin und begann laut zu weinen.

Kapitel VI: Lucifer

Sein blaugraues Fell sträubte sich. Die Katzen um ihn herum begannen unruhig zu tuscheln. Lucifer trat auf die Startlinie und kniff die Augen zusammen. Frankenstein trat neben ihn. „Wo bleiben sie?“ Lucifer trabte los. „Ich gehe nachschauen...“ „Ich komme mit!“ „Nein du bleibst hier und wirfst ein Auge auf die Meute, dass sie keinen Unfug machen!“ Dann bog er um die Ecke. In seinem Bauch machte sich ein ungutes Gefühl breit. Es war ein Gemisch aus Angst und Schuld. Er hörte Rin bevor er sie sie und wurde schneller. „RIN!“ brüllte er und sah sich um. Er sah sie am Rand der Erdspalte sitzen, zusammengekauert und weinend. „Was zur Hölle ist passiert?!“ Rin antwortete nicht, sonder sprang ihn an, vergrub ihr Gesicht in seinem Brustfell und wimmerte. „Rin!“ er sah zur Spalte und suchte die Umgebung nach September um. Rin holte gequält Luft. „Es ist alles meine Schuld! Ich wollte das nicht! Nein!“ sie vergrub das Gesicht wieder in seiner Brust. „Was wolltest du nicht...“ er begann ebenfalls gegen die Tränen anzukämpfen, da er es schon vermutete. Und seine Vermutung bestätigte sich. „September ist abgestürzt! Ich bin abgerutscht und er hat mich gepackt und mich hochgeworfen! Er ist wegen mir tot! Ich wollte das nicht!“ Sie begann stärker zu weinen und Lucifer schloss geschockt die Pfoten um ihren Hals. „Oh mein Gott...“ murmelte er und seine Augen wurden immer feuchter. Rin holte immer wieder gequält und ruckartig Luft. „Er hat sich geopfert...Obwohl ich mich mit ihm gestritten habe! Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn brauche...Ich will nicht ohne September weiterleben! Ich kann nicht!“ Lucifer versuchte sie zu trösten. Tränen rollten über seine Wangen. „Komm mit, wir müssen zurück...“ er ließ sie behutsam los, leckte ihr tröstend über die Stirn und legte den Schweif über ihren Rücken. Nebeneinander gingen sie völlig verheult und geschockt zurück zum Stamm. Als Frankenstein sie sah kam er auf sie zu gesprintet. „Was ist passiert?!“ er sah sich um und fragte etwas geschockt. „Wo ist September..?“ Rin brach erneut in Tränen aus und rannte an ihnen vorbei, preschte in den Höhleneingang und verschwand. Die Stammeskatzen begannen geschockt auf Lucifer zuzulaufen, ihn tröstend an zu stupsen. Sie fragten ihn, was los sei. Lucifer trottete los. Er wollte zu Rin. Die Menge sah ihm hinterher. Frankenstein und Julian gingen ihm mit gesenkten Köpfen hinterher. Der Tunnel erschien ihm plötzlich eng und bedrohlich. Er sah sich im Lager nach Rin um. Sie saß in einer kleinen Höhle neben dem Lager. Lucifer bedeutete, seinen Freunden zu warten und schlüpfte durch einen weiteren Tunnel in eine Tropfsteinhöhle. Überall waren Pfützen. Das rhythmische Tropfen und das Wimmern von Rin waren die einzigen Geräusche in dieser Höhle.Rin saß mit zur Decke gerichteten Blick in der Mitte der Höhle. Lucifer schritt zu ihr, setzte sich dicht vor sie und legte sein Kinn auf ihren Kopf. So saßen sie dann da. Nichts passierte und keiner rührte sich. Schweigend.

Kapitel VII: Julian

 

Bei dem Wimmern,das Rin ausstieß, zerbrach sein Herz. Er selbst konnte immernoch kaum glauben, dass September tot sein soll. Er setzte sich neben Frankenstein auf den kalten Steinboden. Felsenleser kam durch den Eingangstunnel zu den beiden Katzen. „Ist er tot?“ Frankenstein nickte. „Anscheinend ja...“ er sagte das mit heiserer Stimme. Julian war wie betäubt und ließ seinen Blick durch das Lager schweifen. Sein Blick blieb an dem Hut hängen, den September vor dem Wettrennen dort aufgehangen hatte. Julian schwand der Boden unter den Füßen weg, kippte um und knallte hart auf den felsigen Boden auf. Er hörte noch wie die beiden Kater aufschrien und wie Frankenstein über ihn sprang, dann wurde ihm schwarz vor Augen.Er fand sich in dem gleichen Wald wieder, wie beim letzten Mal. Aber dieses mal war das Geräusch von raschelnder Beute und Blätter verschwunden. Stattdessen dröhnte eine bedrohliche Stille auf ihn ein. Schritte ertönten hinter ihm. Julian drehte sich um, wusste aber schon, wen er sehen würde. „Sei gegrüßt, mein Freund!“ Das Wort ´Freund´sprach Diabolo wie ein Fremdwort aus. „Hast du dich wieder besonnen? Und bist du jetzt bereit, mein Angebot anzunehmen?“ Julian war immernoch betäubt vor Schock und nickte nur kurz. Diabolos Augen begannen böse zu funkeln. „Gute Wahl!Wann?“ Er kam näher und schlich um Julian herum. Der erschauderte und sträubte das Fell. „In den nächsten Tagen...“ „Ich will eine klare Antwort!“ „Morgen!“ Julian sah dem schwarzen Kater in die Augen. Diabolo grinste, dann wurde wieder alles schwarz.Julian schlug benommen die Augen auf. Rin stand über ihm und sah ihn besorgt an. „Geht es dir besser? Victor hat uns informiert.“ Julian schnaubte. „Ja, ging nie besser...“ er rollte sich von den Anderen weg und ging in Richtung Ausgang. Er warf noch einen kurzen Blick auf den Hut. Die Anderen schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben. So soll es auch bleiben, dachte er sich wütend. Victor hat mich geholt! Was gab er sich noch überhaupt mit ihr ab? Er hatte sowieso gegen den grün-grauen Kater keine Chance. Er tappte nach draußen und wurde von den Stammeskatzen angeguckt. „Alles Okay?“ Federsturm kam herbei gesprungen. Julian nickte und ging an der Katzenherde vorbei. Er trabte die Strecke ab bis zur Erdspalte. Auf dem nächsten Vorsprung sah er eine Fahne, an dem Rins Geruch klebte. Er nahm sie auf und sprang die restlichen Vorsprünge herunter. Als er unten war, stolperte er über etwas. Er ließ die Fahne fallen und sah hintersich. Eine graue Katze lag im seichten Flussbett und blutete stark aus dem Kopf. Sie war schon ziemlich schwach und kalt, aber sie lebte noch. Julian schrie auf. „September!“ Er sprang zu der verletzten Katze und hob ihn aus dem Wasser. September hustete. „Ist...ist Rin in Sicherheit?“ röchelte er, ohne die Augen zu öffnen. Julian nickte betäubt. „Sie ist nicht mehr wieder zu erkennen...sie bereut es sehr sich mit dir gestritten zu haben...“ murmelte Julian und ließ sich vor der Gestalt nieder. September lächelte. „Sag ihr, dass ich ihr schon längst verziehen habe und das sie sich um mich keine Sorgen machen muss. Ich werde oben auf sie warten...Immer noch als ihr bester Freund...“ Dann hörten seine unregelmäßigen Atemzüge auf, sein Körper erschlaffte und er gab kein Lebensanzeichen von sich. Julian presste seine schnauze in sein nasses Fell, leckte ihm zum Abschied zwischen den Ohren und warf ihn vorsichtig zurück in den Fluss. Sein Körper ging sofort unter. September war endgültig tot, das war ihm jetzt klar.Er ruhte noch ein wenig am Wasser. Die Blutspuren waren weg gewaschen und nur noch Septembers Hut ließ darauf schließen, dass er überhaupt existiert hat. Julian lag ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht. „Bald wirst du, Frankenstein, ihm Gesellschaft leisten...Nichts gegen dich, mein Freund September, aber es muss einfach so sein...Wenn du wüsstest.“ Er lachte auf, erhob sich und schnappte sich Rins Fahne. Er versteckte sie zwischen einem Felsspalt und sprang die Vorsprünge hoch und machte sich auf, um zum Stamm zurückzukehren.

Kapitel VIII: Frankenstein

Victor schüttelte den Kopf und sprang neben Rin. Die Kätzin ließ den Kopf hängen. „Was habe ich Julian eigentlich getan?“ Frank schnaubte. „Er ist ein Idiot! Du hast ihm gar nichts getan.“ er leckte ihr zwischen den Ohren. Er wollte sie nicht auf das Thema September ansprechen, da er befürchtete, sie könnte wieder in Tränen ausbrechen. Eine Katze kam durch den Eingang ins lager. Es war Julian. Frankenstein hob den Kopf, sah ihn genervt an und sah wieder zu Rin. Plötzlich erdrückte der Zorn, der von der hellgrauen Katze ausging, ihn fast. Er konnte nicht mehr atmen und sah sich erneut nach Julian um. Julian stolzierte zum Beutehaufen, nahm sich ein Kaninchen und begann in aller Ruhe daran herum zu nagen. Rin fauchte, peitschte mit dem Schwanz, wirbelte herum und holte mit der Pfote aus. Sie erwischte Julian perfekt am Ohr und schlug eine Kerbe herein. Julian jaulte vor Schmerz auf und funkelte sie an. „Was sollte das?!“ fauchte er und baute sich vor ihr auf. Rin sah ihm trotzig in die Augen. „Wie kannst du es wagen, anstatt zu trauen, einfach zu essen! Du bist so ein Idiot! Du würdigst keine Katze, aber hasst jede einzelne von ihnen! Ich dachte wir wären alle Freunde!“ Sie drehte ab und stürmte wieder davon aus dem Lager. Lucifer rannte ihr hinterher. „Rin, nun warte doch!“ Dann sah Julian Felsenleser an. Der verstand sofort und verzog sich nach draußen. Schließlich war er mit Julian alleine. Julian sah ihn mit böse funkelnden Augen an und erhob sich langsam. „Was hast du vor...“ zischte Victor und fuhr die Krallen aus. Er rechnete mit dem schlimmsten. Julian lachte. „Du stehst mir schon so lange im Weg. Du hast ihr überhaupt nichts zu suchen. Rin gehört mir!“ Frankenstein lachte. „Du sagst das so, als ob Rin ein Gegenstand wäre. Sie hatte Recht. Du würdigst keine Katze, selbst nicht die, die du liebst.“ Julian fauchte. „Schnau*ze!“ Dann warf er sich auf Frankenstein und schlug ihm die Krallen in den Rücken. Victor warf sich nach hinten und Julian rutschte von seinem Fell. „Ist das wirklich dein Ernst? Kämpfen? Sonst fällt dir nichts anderes ein?“ er parierte einen weiteren Angriff. Julian sprang und landete auf seinem Rücken. Frank warf sich auf den Rücken und wimmelte den Angreifer ab. Dann ging er zum Gegenangriff über und nagelte ihn auf dem Boden fest, während er mit den Hinterkrallen Julians Bauch zerkratzte. Julian jaulte auf und stieß ihn von sich. Er blutete stark am Kopf. Anscheinend hatte er sich den Kopf aufgeschlagen, als sich Frankenstein mit ihm auf den Rücken geworfen hatte. Sofort stellte er das kämpfen ein. „Das hat doch keinen Si...“ weiter kam er nicht. Julian sprang ihm an die Gurgel. Und ihm wurde schwarz vor Augen. Dann begann ein wirrer Traum und riss ihn völlig aus der Fassung. Er fiel in ein buntes Muster aus Farben. Um ihn herum verschwamm alles. Dann schlug er die Augen auf. Julian stand geschockt über ihm. „Du lebst noch?!“ Victor schnellte vor und zog ihm die Beine weg. Er röchelte. Seine Wunde begann sich langsam zu schließen. „Du hast vergessen was ich bin... ein Monster.“ Julian blieb reglos liegen. Seine Brust hob und senkte sich. Seine Augen waren weit Aufgerissen. Rot sickerte von den Augenrändern und färbte alles bis auf die Pupille rot. Sie begannen unheimlich zu glühen und seine Wunden schlossen sich. „Muss man denn alles selber machen?“ Die Stimme gehörte nicht Julian. Sie war viel tiefer und hatte einen Melodischen klang. Dann sprang Julian blitzschnell auf und stürzte sich auf ihn. Victor schnappte erschrocken nach Luft als er sich auf einem Feld wiederfand. „Das ist unser Schlachtfeld...“ Julian deutete um sich und grinste ihn an. Seine roten Augen blitzten. „Das bist nicht du...“ „Stimmt, ich habe nur kurz seinen Körper übernommen...“ Die Katze veränderte seine Gestalt und vor Victor stand eine pechschwarze Katze, die er noch nie gesehen hatte. „Ich bin Diabolo.“ murmelte der fremde Kater und lachte.

Kapitel IX : Julian

Sein Körper brannte. Er stand in einem scheinbar unendlichen Raum indem die Einzige Lichtquelle ein Portal war, dass die Ich-Sicht von Diabolo zeigte. Er selbst war gefesselt und beobachtete, wie Diabolo auf Frank losging. Plötzlich war sein Hass verschwunden und wich der Angst. Er bekam Panik, zerrte an seinen Fesseln. Diabolo zerfetzte Victor quasi in der Luft. Julian schrie und versuchte sich loszureißen. Nichts klappte, egal was er versuchte. Neben ihm erschien eine Neblige Gestalt. Julian beruhigte sich ein wenig, als sich der Nebel verformte und eine vertraute Gestalt annahm. „September! Hilf mir!, nein hilf Frank!“ Julian brüllte ihn panisch an. September zuckte nur mit den Ohren und sah ihn an. „Bist du jetzt zufrieden?“ miaute er gelassen, als hätte er jede Zeit der Welt. Julian starrte auf das Portal vor ihm. Blut spritzte in alle Richtungen, als Diabolo Victor zu Boden drückte und ihm langsam die Flanke aufriss. Frankenstein biss die Zähne zusammen, um nicht loszuschreien. September sah ihn immer noch an. „Fühlst du dich jetzt besser?“ Julian verstand nicht. „Was?“ September seufzte. „Was du getan hast war einfach nur Idiotisch. Dich mit einem Dämon einzulassen war einfach nur du*mm!“ Julian legte die Ohren an. „Ich war verzweifelt!“ „Das ändert nichts daran, dass Diabolo ein Dämon ist. Er wird dir nicht helfen. Er wollte nur deine Seele... und jetzt hat er die volle Kontrolle über dich...“ Julian brach in Tränen aus. „Es tut mir Leid. Ich weiß es war dumm von mir. Kannst du mir bitte helfen?“ September lächelte. „Viel besser. Das dürfte in kürze erledigt sein.“ Sein Körper hüllte sich mit Licht ein. Das Licht brach den Bann und die Fesseln. Diabolo spürte davon nichts. Julian nahm anlauf und sprang durch das Portal.Diabolo erstarrte. Frankenstein erschlaffte erschöpft. Diabolo egann sich in schwarzen Rauch aufzulösen. „WAS? Nein!“ der Rauch verflog und es Wurde wieder der hellgraue, gemusterte Pelz von Julian sichtbar. Er öffnete die Augen. Als Frankenstein die braunen Augen sah, ließ er erleichtert den Kopf auf das Gras sinken. „Es tut mir Leid...“ murmelte Julian und schluckte. Victor hob den Kopf wieder. „Heulst du?“ Julian rollten die Tränen über die Wangen, aber er schüttelte den Kopf. „Nein, nur Diabolo hat mit Pfeffer in die Augen geworfen.“ Frank lachte kurz, dann war es still zwischen den Beiden. Frankensteins aufgerissener und zerfetzter Körper verheilte nur langsam. Blut quoll immer noch aus den tiefen Rissen und er wurde immer schwächer. Eine Blutlache bildete sich um Frankenstein herum im Gras. Julian sah zu ihm. „Du wirst doch nicht sterben?“ Victor schüttelte den Kopf. „Nein...“ Das erste Mal in seinem Leben, freute sich Julian auf diese Antwort.

Kapitel X: Lucifer

„Wo sind die beiden hin? Das ist einfach nicht möglich...“ Erstarrte auf die Bluttropfen im Lager. „Die beiden müssen gekämpft haben...Oh bitte nicht...“ Draußen schrien einige Katzen erschrocken auf. Rin sah panisch zu Lucifer und beide rannten nach draußen. Was ihnen dort entgegenkam, ließ sie würgen. Julian und Victor kamen ihnen strahlend entgegen. Victors Fell war über und über mit Blut durchweicht und stank fürchterlich danach. Julian hingegen hatte das gleiche glänzende Fell wie immer. Seine Wunde am Ohr, die Rin ihm verpasst hatte, hatte aufgehört zu bluten. „Oh mein Gott!“ Rin stürzte auf die Beiden zu. „Wo wart ihr?!“ Julian hob eine Pfote. „Ach wir haben nur gegen einen wütenden Dämon gekämpft...nichts besonderes.“ Victor lachte und schubste ihn freundschaftlich zur Seite. Lucifer legte den Kopf schief. „Was habt ihr mit den Katzen gemacht, die wir kennen?“ Er musste grinsen. Was auch immer dort vorgefallen war, es hatte die beiden Feinde eng zusammengeschweißt. Aus Feinden wurden Freunde. „Wollt ihr euch nicht mal waschen?“ schlug Lucifer perplex vor und lächelte. Rin miaute freudig auf, packte Frankenstein und schleuderte ihn in das Wasserfallbecken. Julian schnurrte und sprang zu den Stammeskatzen. Er setzte sich neben Federsturm und fing ein Gespräch mit ihr an. Lucifer zuckte amüsiert mit den Ohren. Hinter ihm ertönte eine sanfte Stimme. „Lucifer!“ Heilglanz setzte sich neben ihn. „Hallo Heilglanz...“ Er räusperte sich verlegen. „Ganz schöner Tumult heute, oder?“ Heilglanz nickte und fügte traurig hinzu. „Da könnte man glatt vergessen, dass heute eine sehr nette Katze von uns gegangen ist...“ Lucifer seufzte und drückte sich tröstend an ihr honigfarbenes Fell. „Aber ich glaube, September hat Julian wieder auf den richtigen Weg geworfen.“ Heilglanz schnurrte und schloss die Augen. Lucifer genoss ihre Nähe sichtlich. Er bemerkte wie Rin zu ihm herüber spähte und ihm einige Worte zuwarf, wie ´Oh wie süß´ oder ähnliches. Eigentlich war es Lucifer egal. Hauptsache er war bei Heilglanz und alles war wieder in bester Ordnung...so halb.Der Beutehaufen blieb immer noch unberührt. Lucifer beobachtete, wie Julian auf Rin zu geschlendert kam, ihr etwas ins Ohr flüsterte und sie beide im Tunneleingang verschwanden. Victor schüttelte sich das Wasser aus dem Fell. Seine Risse und Wunden waren vollständig ausgeheilt. Schwanken tat er aber immer noch. Er sah Julian und Rin mit einem ruhigen Blick hinterher, dann setzte er sich neben Lucifer. Heilglanz lächelte, dann löste sie sich von Lucifer, leckte ihm über die Schnauze und trabte zu den anderen Stammeskatzen. „Was meinst du macht Julian mit Rin da drinnen?“ Er zuckte mit den Ohren und beobachtete, wie Rin und Julian aus dem Eingang preschten und die Wettrennstrecke entlang düsten. „Okay?“ Lucifer schnurrte. Bald kamen die Kätzin und Julian zurück. Rin steuerte sofort auf Frankenstein zu. „Na ihr?“ sie setzte sich dicht an Frankensteins Körper und wärmte ihn mit ihrem eigenen. Lucifer stand auf. „Ich lasse euch beiden mal alleine...“Er ging zu Julian herüber, der ihn angrinste. „Hey, Luc!“ „Nenn´ mich nicht so!“ Lucifer schlug mit dem Schwanz. Julian lachte. „Luc!“ dann preschte er davon und Lucifer setzte ihm sofort nach. „Na warte!“ lachte er und sprang. Er landete auf Julians Rücken, die beiden kugelten lachend weiter und blieben schließlich keuchend liegen.

Kapitel XI: Rin

Sie stolzierte über eine Wiese. Frankenstein stand neben ihr. „Was denkst du grade?“ Rin sah Victor an. Der Kater sah sie mit seinen gelben Augen an. Rin lief ein Schauder über den Rücken. Sie schmiegte sich an ihn. „Ich denke an unsere Zeit...“ Frankenstein sah in die Untergehende Sonne. Eine leichte Brise wehte ihnen um die Ohren und wirbelte das Fell auf. Frankenstein leckte ihr über den Kopf. „Wir sind immer bei dir... egal was passiert.“ Er blinzelte. Rin schmiegte sich in seine Hals beuge und schloss die Augen. Sie genoss seine Nähe in vollen Zügen. Dennoch vermisste sie es, einfach nur mit September alleine in der kleinen Sandkuhle auf der Lichtung zu liegen und sich gegenseitig zu putzen.Von hinten kam Lucifer. Er sah Rin mit warmen Blick an. Die Beiden lösten sich von einander. Rin sah Lucifer an. „Wann gehen wir nach Hause?“ Lucifer setzte sich. „Gar nicht. Wir bleiben hier. Ich habe festgestellt, dass wir uns hier besser zurechtfinden würden. Hier in der Nähe gibt es Höhlen, die unbesetzt sind. Dort können wir uns niederlassen.“ Rins Augen begannen schwach zu leuchten. Frankenstein lächelte. „Ich hoffe ihr seid damit einverstanden. Den Vorschlag hat Julian gemacht.“ Rin nickte und auch Frank stimmte zu. Rin wedelte kurz mit dem Schweif. „Ich muss alleine sein, ich komm bald wieder...“ Die Anderen sahen ihr hinterher. Sie stieg ins Dickicht und kam bei der Spalte heraus. Sie stieg herunter, griff in die Spalte und holte den Hut heraus. Julian hatte ihn ihr gegeben. Der Hut roch nach nach September und sie merkte wie sie wieder anfing zu weinen. Sie kauerte sich ans Ufer, den Hut sicher in den Pfoten, und senkte den Kopf.Nach einiger Zeit verstaute sie den Hut wieder in der Spalte. Sie hüpfte den Erdspalt wieder hoch. Sie war sehr viel vorsichtiger als sonst. Dieses Mal würde keiner sie auffangen und retten.Sie warf einen Blick zurück. Sie würde diese Nacht kein Auge zubekommen. Nicht nachdem so etwas passiert ist. Sie fasste einen Entschluss. Sie legte die Ohren an und rannte zurück zum Lager. Sie zertrampelte ein Stiefmütterchen und blieb kurz stehen, dann rannte sie weiter. Am Lager angekommen sprang sie in die Tropfsteinhöhle und blickte in die Pfützen. Sie sah sich um, keiner durfte sie hören. „Ich kann nicht mehr...Auch so sehr ich Victor liebe...ich kann nicht mehr...“ Sie sackte zusammen und war nur noch ein kleines Häufchen Elend. „Rin? Alles in Ordnung?“ Julian stand plötzlich neben ihr und sah auf sie herab. Rin stand auf. Sie sah ihn warm an. „Es tut mir Leid...“ Dann sprintete sie los. Julian schrie auf und jagte ihr hinterher. „Was?! Rin!!“ Rin nahm den direkten Weg zur Klippe. Sie erhöhte das Tempo auf den letzten zehn Metern. Julian hinter ihr schrie auf. Sie konnte das Entsetzen und den Schmerz in seiner Stimme hören, aber das hielt sie nicht auf, sie kniff die Augen zusammen und sprang. Verzeiht mir, dachte sie und eine Träne flog nach hinten in Julians Gesicht, der kurz vor dem Rand stoppte und zusammenbrach. Dann wurde alles schwarz und sie spürte nichts mehr.

Kapitel XII: Julian

„Nein!“jaulte er und ließ sich auf den Boden fallen. „Rin!“ Julian sah über den Klippenrand nach unten in den tosenden Fluss. Er bemerkte, wie es langsam dunkel wurde und hob den Kopf. Eine dunkle Wolke schob sich vor die Sonne. Der Kater legte die Ohren an. Er sprang die Vorsprünge hinunter zu dem reglosen Körper. Rin war nicht ins Wasser gefallen, sondern hart auf dem Ufer auf gekracht und zerschellt. Blut sickerte in einem Rinnsal in die tosenden Fluten. Wind zerzauste ihm das Fell, während er sich an das Fell seiner Freundin presste. Dann begann es zu regnen. Tropfen hämmerten auf den Felsigen Boden und durchnässten das Fell des Katers. Er erhob sich schwerfällig und hievte den schlaffen Körper auf seinen Rücken, dann begann er vorsichtig die Felswand wieder hochzuklettern. Oben angekommen verschnellelte er sein Tempo und trabte schluchzent zum Stamm zurück. Die erste Katze die ihn hörte war Lucifer. Er hob den Kopf und sah Julian von weitem antraben. Dann bemerkte er den orangenen Körper und sog scharf die Luft ein. „Nicht nochmal! Bitte nicht!“ Er wartete, bis Julian nähergekommen war und Rins toten Körper neben ihm abließ. Julian setzte sich und ließ den Kopf hängen. „Sie ist gesprungen...“ er schluchzte und spürte Lucifers nassen Körper neben sich. „Warum?“ die Stimme, die ihm antwortete war leise. „Weiß ich nicht!“ Julian heulte los. Lucifer saß einfach nur starr da. Julian versuchte sich wieder zu beruhigen und bemerkte wie Lucifer sich erhob. „Wir sollten sie hier wegschaffen...“ murmelte er und stupste Julian leicht an. Der nickte. Zusammen hoben sie den schlaffen Körper hoch und trugen ihn aus der Nähe des Lagers. Irgendwo auf einer weiten Wiese in einem Tal gruben sie ein Loch und warfen Rin dort hinein. Kurz darauf schaufelten sie es wieder zu. Für Julian war es schrecklich. Die beiden Katzen traten den Heimweg an. Frankenstein kam ihnen entgegen. „Hat jemand Rin gesehen? Sie ist weg!“ Lucifer zuckte zusammen und begann langsam zu sprechen. „Ja wir wissen das sie weg ist. Und nicht nur das...Sie ist tot.“ Julian sah Frankenstein an. Seine Augen weiteten sich und er schüttelte kaum merkbar den Kopf. „Nein... das stimmt nicht.“ sagte er dann. Lucifer trat vor. „Doch...“ Frankenstein wurde lauter. „Nein!“ dann wandte er sich ab. Julian sah den grau-grünen Kater an. Dann schleppte er sich zum Lager, legte sich in eine der Höhlen und versuchte zu schlafen. Versuchte zu vergessen, dass zwei Katzen an einem Tag gestorben sind, und schließlich schlief er ein.Er träumte von ihrem früheren Leben. Aber dieses Mal ohne Neid und Hass. Sie lebten im Einklang in ihrer vertrauten, früheren Umgebung. September und Rin saßen neben einander und steckten die Köpfe zusammen. Frankenstein spielte mit einer toten Maus und Lucifer sonnte sich in der riesigen Sandkuhle neben der Felsenhöhle. Das Erdloch, in dem Julian gewohnt hatte, war weg. Er schlief mit den Anderen in einer Höhle. Alles war wunderbar. Doch plötzlich hoben Rin und September die Köpfe und sahen ihn an. Ihre Augen waren klar und freundlich, dennoch verstrahlten sie Kälte. Julian lief ein Schauder über den Rücken. Rin begann schelmisch zu grinsen, September wich vor ihr zurück und Rin fuhr die Krallen aus. Dann stürzte sie sich auf Julian, drückte ihn zu Boden und die Umgebung und die Katzen um ihn herum verschwommen. Schließlich war um ihn herum alles schwarz. Rin drückte ihm die Luft ab und beugte sich über ihn. Ihre Augen waren blutrot und nur die Schlitzpupillen waren schwarz. Als sie nach seiner Kehle schnappte schrie er auf.Julian schreckte aus dem Schlaf, fuhr hoch und stieß mit dem Kopf an die Felsige Decke seiner Höhle. Er befand sich wieder in den Bergen. Sein Puls raste und er kauerte sich in der hintersten ecke zusammen. Was für ein kranker Traum war das, dachte er sich geschockt und sein Fell glättete sich langsam wieder.

Kapitel XIII Frankenstein

Frankenstein hatte sich in seiner Höhle verkrochen. Er hatte nichts mehr gespürt. Der Verlust war einfach zu groß gewesen, dass er sich in eine Ecke setzten könnte und einfach nur losheulen würde. Er wachte langsam auf, als warme Sonnenstrahlen ihm tröstlich ins Gesicht schienen. Er kroch nach draußen und setzte sich vor seine Höhle. Es schien noch früh Morgens zu sein aber die Stammeskatzen und Julian waren schon wach. Auch Julian sah sehr mitgenommen aus. Frankenstein schleifte zu ihm und setzte sich gegen seinen Ex-Feind. „Warum hat sie das getan?“ Julians Stimme war rau und voller Trauer. Frankenstein senkte den Kopf und starrte auf seine Pfoten. „Das kann ich mir denken...September.“ Er merkte wie Julian seine braunen Augen auf ihn richtete. „Aber warum hat sie sich gleich umgebracht?“ er spürte wie Julian kurz vor den Tränen stand. Er stand auf und beendete das Gespräch, um ihn zu verschonen. „Ich weiß es nicht...“ murmelte Frank und trottete zu einigen Stammeskatzen, die ihm ihr Beileid einflößten. Frankenstein war wie betäubt. Er saß einfach nur da und starrte stumm auf seine Pfoten.Etwas berührte ihm am Rücken. Lucifer setzte sich neben ihm und sah in den Himmel. „Du sitzt hier schon seit zwei Stunden...“ miaute er mit ruhiger Stimme. Dennoch hörte er Trauer heraus. „So lange?“ Frankenstein zuckte schwach mit den Ohren und seufzte. „Und wenn schon...“ Lucifer stupste ihn tröstend an und stand auf. Dann ging er und ließ Victor wieder alleine. Ein paar Schmetterlinge flogen um ihn herum, und verbrannten plötzlich. Frankenstein hob alarmiert den Kopf. Keine Katze war mehr zu sehen. Alles war still geworden. Die Asche der toten Insekten wehte davon und ein paar Körnchen blieben an seinen Schnurrhaaren haften. Er schüttelte sie entsetzt ab. Er schloss die Augen und atmete tief durch, als er sie wieder öffnete stand eine Katze vor ihm. Nein, ein Schatten. Zwei leuchtende Augen blitzten ihn provozierend an, dann bewegte sich der Schatten so schnell, dass es scheint, er hatte sich teleportiert, und verschwand. Victor blinzelte ungläubig. Er sprang auf die Pfoten und machte ein paar Schritte zurück, bevor er sich hektisch nach anderen Katzen umsah. Zu seiner Erleichterung kam Lucifer. „Meine Güte, jetzt ist aber Schluss!“ Lucifer klang vorwüfig. „Wir haben schon fast Abend und du hast immer noch nichts gegessen!“ er schob ihm eine Maus hin. Dann bemerkte Lucifer seine Unruhe. „Was ist los? Hat dich etwas gebissen?“ Victor schüttelte den Kopf. „Nein... Ich halluziniere herum...Dann esse ich mal lieber was...“ Lucifer seufzte. „Und trink etwas!“ Dann ging er wieder. Schon fast Abend, dachte Frankenstein. Er verschlang gierig die Maus und trottete dann zurück zum Lager. „Wie bin ich soweit davon weg? Ich hab mich doch überhaupt nicht bewegt?“ Er schüttelte die Gedanken ab, nahm Anlauf und sprang in denn See mit dem Wasserfall. Die Kälte wusch alle seine Sorgen für einen kurzen Moment weg.Er kroch keuchend aus dem Wasser und legte sich ans Ufer. Er hatte zu viel Wasser geschluckt und ihm war nun übel. Der Wind frischte ziemlich auf und er begann leicht zu zittern. Immer noch war keine Stammeskatze zu sehen. Nur ein Greifvogel landete auf dem großen Platz vor der Höhle. Er stand auf, schüttelte sich und trottete zum Höhleneingang. Drinnen war es stickig und voll. Da sind alle Katzen hin!, dachte er und er musste lächeln. Das erste Mal wieder, nach dem Tod von Rin.

Kapitel XIV: Lucifer

Der junge Kater bemerkte Frankenstein erst als hinter ihm ein grelles Licht erschien. Sämtliche Katzen fuhren herum und starrten zum Licht. Unruhiges gemurmel machte sich breit. Frankenstein sträubte den Pelz und sprang vom Licht weg. Plötzlich erlosch es und eine fremde Katze erschien. „Verdammt! Mein Auftritt ist hinüber!“ miaute sie enttäuscht und sah in die Runde. Sofort begann der Fremde zu grinsen. „Ladys and Gentelmen!“ Er machte eine Kunstpause. „Ich bin Valentin!“Schweigen. Valentin räusperte sich. „Ich bin hier um euch eine Nachricht zu überbringen...Wenn ihr erlaubt, beginne ich zu sprechen.“ Julian prustete los und warf sich vor lachen auf den Boden. Einige Katzen steckte das Lachen an und bald lachte der ganze Stamm. Valentin fauchte. „Wie unfreundlich! Ich habe nur versucht höflich zu sein, damit ihr mich nicht wieder aus diesem dunklen Dre*cksloch werft!“ Alle Katzen verstummten. Valentin schnaubte verärgert. „Egal. Ich sag was ich zu sagen hab und verpi*ss mich dann wieder in die Unterwelt!“ Ein Raunen ging durch die Höhle. Lucifer betrachtete den Fremden schweigend und sprang zu ihm. „Ich habe eine Frage...“ miaute er freundlich. Valentin beruhigte sich wieder und nickte. Lucifer holte tief Luft. „Wenn Katzen sterben, kommen sie dann zu euch?“ Valentin betrachtete ihn eine Weile, dann nickte er langsam. Lucifer sprang auf und Valentin zuckte erschrocken zusammen. „Wow! Immer mit der Ruhe!“ Sein blondes Fell sträubte sich kurz. Lucifer setzte sich wieder. „Ist vor kurzem eine Creme farbende Kätzin mit braunen Abzeichen eingetroffen?“ Valentin überlegte kurz und begann zu grinsen. „Oooh ja. Hehehe... Warum, gehört sie zu dir?“ Lucifer nickte. „Allerdings! Und nicht nur sie. Auch ein dunkler Kater. Kennst du ihn? Auch erst vor kurzem...gestorben.“ Valentin überlegte. „Ähm....“ Lucifer miaute weiter. „Er hat eisblaue Augen und kann Gedanken lesen!“ Lucifer beobachtete, wie sich Valentins Mine schlagartig veränderte. „Ich hasse diese Katze.... seit sie angekommen ist, macht sie nur Stress! Versucht immer wieder hoch zu kommen... Ätzend!“ Valentin fauchte. „Er heißt September, oder? Und die kleine Rin?“ Lucifer nickte. Valentin erhob sich. „Wenns nach mir gehen würde hättet ihr den Flohbeutel von Kater schon längst wieder...Aber das mit der kleinen muss ich mir noch überlegen.“ Er zwinkerte dem silbernen Kater zu, und wandte sich dann an den Stamm. „So, nun zur Nachricht: Ab sofort werden Alle Stammeskatzen, die verrecken nicht mehr in die Unterwelt geschickt, sondern ihre Seelen werden sofort vernichtet! Wir haben keinen Platz mehr für weitere Katzen!“ Er wandte sich ab und ging zum Ausgang. Beim Vorbeigehen an Lucifer flüsterte er ihm noch etwas ins Ohr, dann Verschwand er.Kurz darauf begann Frankenstein wild zu fauchen. „Was für ein Ar*sch! Rin gehört hier her! Zu mi...äh...uns!“ Lucifer sah Valentin hinterher. ~Ich hoffe er gibt sein Bestes...~Die Stammeskatzen jaulten auf. Die Nachricht war mehr als enttäuschend. Felsenleser stimmte mit ein. Das Pack mit jetzt nur noch drei Mitgliedern huschte aus der Höhle. Lucifer musste immer wieder an Valentins Worte denken. ~Sie haben noch eine Chance! Vielleicht...~

Kapitel XV: Valentin

Ein Roter Schleier verringerte die Sichtweite. Er schüttelte sich und trat aus dem Portal. Jetzt konnte er wieder klar sehen und schritt stolz voran, stolperte aber über etwas pelziges und flog auf die Schn*auze. Er stöhnte genervt und zuckte mit den Schnurrhaaren. „September, könntest du deinen filzigen Ar*sch aus der Nähe des Portals bewegen? Einige Katzen wollen hier auch noch langlaufen...“ Er rappelte sich wieder auf und sah den dunklen Kater finster an. September baute sich vor ihm auf und war fast einen Kopf größer. „Lass Rin frei!“ knurrte er und Valentin schob ihn grinsend zur Seite. „Träum´ weiter, Filzkopf...So einen guten Fang lass ich doch nicht wieder frei!“ Er sprang über einen Strom von Lava und marschierte einen schmalen Schotterweg entlang. September blieb entrüstet stehen und starrte ihm hinterher. Der blonde Kater ging an ein paar Kätzinnen vorbei, die sofort rot wurden und die Köpfe zusammen stecken. Valentin schnurrte leise und trabte weiter.Vor ihm ragte ein riesiges Schloss auf und er hörte Schritte hinter sich. September folgte ihm mit angelegten Ohren. Valentin schüttelte den Kopf. Warum ist dieser Kater nicht so wie die Anderen? „Weil ich nicht will!“ rief September als Antwort. Er hatte seine Gedanken gelesen. Valentin stöhnte genervt auf und trabte los. Er wollte von diesem Flohbeutel weg. Eigentlich ist sein Fell normal, aber Valentin konnte ihn einfach nicht ab. Also hier er für ihn Filzkopf. Er trabte über eine große Zugbrücke, unter der ein Breiter Strom flüssigen Gesteins verlief. Die Zugbrücke wurde hinter ihm zugezogen und sperrten September aus. „Ruhe!“ Valentin jubelte und ging über einen roten Teppich , durch etliche Räume und über Treppen in einen Thronsaal. Eine alte braun weiß getigerte Kätzin saß auf einem mit Gold verzierten Tron. Ihre roten Augen glühten schwach und sie sah auf Valentin herab. „Hast du die Nachricht überbracht?“ valentin senkte den Blick und nickte stumm. Die Kätzin lachte. „Mensch Valentin. Du tust immer so, als ob du wie jede Andere Katze hier unten wärst! Du bist der zukünftige Thronfolger! Klar ist Respekt mir gegenüber angebracht, aber doch nicht so arg.“ Valentin musste lächeln. „Endschuldigung, Miss Gravity.“ Gravity lächelte ebenfalls. „Dann ruh dich jetzt aus. In ein paar Tagen wird deine Krönung sein.“ Valentins Herz(oder das was von ihm übriggebliebenen war) machte einen Satz. Er nickte respektvoll und trabt eilig aus dem Raum, ein paar Flure weiter und schließlich in einen weiteren großen Raum. Dies war sein Schlafplatz. Er gähnte und streckte sich. Eine weitere Katze kam ihm entgegen und blieb vor ihm stehen. „Rin, was willst du...?“ murmelte er und ging an Rin vorbei. „Ich muss aufs Klo!“ Valentin zuckte mit den Ohren. „Du weißt doch wo es ist?!“ Rin neigte den Kopf zur Seite. „Ähm, Nein? Ich bin seid gestern hier?“ Valentin schlug sich mit der Pfote vor das Gesicht, dann lächelte er. „Ich vergaß... Entschuldige. Hier entlang!“ Er schlenderte eine Tür weiter. „Da drin...“ Dann ging er wieder ins Zimmer zurück. Sein Schlafkissen war in der Gegenüberliegenden Ecke von Rins Schlafkissen. Sie wollte so weit weg wie möglich von ihm schlafen. Valentin sah nach draußen. Es ist fast das rötliche Licht war verschwunden und es ist draußen fast schwarz. Nur noch die Lavaströme geben Licht ab, sonst ist es dunkel. Er rollte sich auf seinem Kissen zusammen und döste ein wenig vor sich hin. Rin kam vom Klo wieder und setzte sich vor seinem Kissen hin, dann begann sie sein Gesicht mit der Pfote zu piken. Valentin öffnete ein Auge. „Ernsthaft jetzt?“ Rin kicherte, dann ließ sie die Ohren hängen. „Mir ist langweilig! Ich will zu September! Ich will nach Hause!“ Valentin schnaubte. „Gott beschütze mich!“ Was für eine Ironie. Immerhin saßen sie hier in der Unterwelt. Der blonde Kater richtete sich auf. „Meine Fres*se, schlaf jetzt...morgen kannst du zu dem Filzkopf!“ „Nenn ihn nicht so! Ich weiß mittlerweile, dass du ihn nicht ausstehen kannst!“ sie drehte sich um und stolzierte zu ihrem Kissen, rollte sich darauf zusammen und sagte nichts mehr. Valentin blinzelte verwirrt, dann zuckte er mit den Schultern und versuchte erneut zu schlafen. Dieses Mal ohne Unterbrechung...

Kapitel XVI: Rin

Rin schlug müde die Augen auf. Sie sah auf. Ein rötlicher Schimmer drang durch die vielen Fenster im Raum. Sie erinnerte sich wieder. Sie war in der Unterwelt..bei Val. Sie sah sich nach dem blonden Kater um. Der war nicht anwesend. Also erhob sich die Kätzin mühsam auf die Pfoten und schlenderte zur Tür, die plötzlich aufgeschlagen wurde und der gesuchte Kater herein stolperte. „Rin? Oh, du bist schon wach.“ Er grinste. „Wir machen einen Ausflug!“ Rins Ohren stellten sich auf. „Kommt September mit?“ Val seufzte und nickte verbittert. Rin lachte auf und wirbelte an Valentin vorbei aus der Tür und machte ein paar Freuden Sprünge. „Ich weiß nicht, was du an ihm findest?“ Valentin seufzte und folgte ihr. „Was findest du an ihm nicht?“ Das war Rins Gegenfrage. Sie grinste ihn an. Der seufzte und grinste zurück. „Komm jetzt... Der Filzkopf wartet!“ Die Kätzin verdrehte die Augen und Kater und Kätzin schlenderten durch endlose Gänge und Flure, bis zum Ausgang, wo September vor der Tür wartend hin und her lief. Zwei Wachen sahen genervt zu ihm herüber und schüttelten den Kopf. Rin trabte auf ihn zu. „September!“ Der graue Kater sah auf. „Rin! Gott sei dank! Es geht dir gut!“ Valentin gesellte sich zu den Beiden. „Natürlich geht es ihr gut! Sie ist bei mir, Was denkst du von mir...?“ September verzog keine Miene. „Dass du sie verge*waltigt hättest?“ Rin lief rot an(Wenn Katzen das überhaupt können.. Naja, hier können die Das ).

 „H-hört auf! Und lasst uns los gehen...“ Sie schubste Val leicht nach vorne, der seufzte und die Führung übernahm. Der Marsch ging über zerklüfteten Felsen, Brücken über Lava hinweg und Schotterwege. Hin und wieder duckten sie sich unter Felsen hindurch und sprangen über Risse hinweg. Dann kamen sie an. Rin klappte der Unterkiefer herunter. September versuchte etwas zu sagen, schloss aber seinen Mund wieder. Valentin schritt stolz hervor. „Ich hatte Mitleid mit euch... Die Königin wird mich dafür umbringen... aber ich komme ja eh mit euch. Also was macht das für einen Unterschied?“ Er grinste breit. Rin war immer noch unfähig zu reden und starrte auf das helle, blaue Portal. Durch das Portal konnte man Frankenstein, Jule und Lucifer sehen. Die drei saßen in einem kleinen Kreis und versuchten auf Julian ein zu reden. Der Arme war völlig verheult... Heulsuse eben... „Kommt... ich will ihrer behind.erten Gesichter sehen!“ Er sah sie erwartungsvoll an. Die Kätzin brachte nur ein Nicken zu Stande, sah dann zu ihrem bestem Freund. Der nickte ebenfalls, dann lachte er. Val kicherte und bald lachten alle drei. Sie rafften sich zusammen und sprangen gleichzeitig durch das Portal...

Kapitel XVII: Blue

Sie hörte Stimmen. Dann Schritte. Die Tür wurde aufgerissen und man legte ihr ein schweres Halsband um. Mit diesem Halsband zerrte man die blaugraue Kätzin in einen Nebenraum. Blue wurde angekettet und die Menschen verließen den Raum wieder. Eine Art Laserkanone fuhr aus der Decke und zielte auf ihren Kopf. Erschrocken versuchte sie zu fliehen aber die Kette straffte sich und das Halsband schnitt sich schmerzhaft in ihr Fleisch. Die Kanone ratterte. Ein knall ertönte und auf einmal war alles unter Wasser. Die Kanone drehte sich einmal im Kreis, dann stoppte sie und erschlaffte. Blue schwebte fast schwerelos im Wasser. Sie hörte Menschen hinter der Tür applaudieren. Verwirrte holte sie Luft...Ja... Sie holte Luft. Unter Wasser. Das Halsband öffnete sich mit einem Klick, dann konnte sie sich in dem Raum frei bewegen. Anscheinend wollten die Menschen sie einfach mal herum schwimmen lassen. Dann wurde das Wasser abgelassen und ein paar Greifarme schossen aus den seitlichen Wänden, packten das leblose blaugraue Bündel Fell und steckten es in den Raum zurück, wo sie vorher gelegen hatte. Allerdings ohne Halsband, ohne Seile, die sie Fesselten. Nein, sie konnte sich frei bewegen. Als ein Mensch gegen die Tür fiel und die Tür aufschlug schrak Blue zurück. Der Mensch blieb reglos liegen und schnarchte vor sich hin. Er roch nach Alkohol und Schweiß. Sie schlich sich an ihm vorbei, hievte sich in einen Lüftungsschacht, der komischerweise offen stand, und kroch durch die engen, dunklen Gänge. Als ihr ein Lufthauch entgegenkam, wurde sie schneller. Bald landete sie in einer kleinen Kammer. Der Boden bestand aus Gittern, es roch nach Tod und überall war Asche. Aber es war warm... Blue setzte sich. Sie brauchte eine Pause. „Ich... ich fliehe grade!“ Sie musste sich legen. Alles um sie herum drehte sich. Die Kätzin schloss die Augen und fiel in einen Halbschlaf....Die Klappe riss sie aus dem schlaf. Sie wurde geöffnet und etwas wurde hindurchgeschoben. „Was ist das?“ Blue setzte sich auf und beäugte das etwas...und wünschte sie hätte es nicht getan. Es war ein toter Körper einer Katze. Und plötzlich verstand sie, warum es hier so warm war, es anch Tod riecht und alles voller Asche ist. Das hier, ist die Brennkammer. Hier werden die toten Tiere verbrannt... und sie war mitten in dieser Kammer. Wenn sie nicht schnell hier raus Kommt verbrennt sie am lebendigen Leibe. Panisch suchte Blue die Wände ab... und fand tatsächlich etwas. „Da kommt also die frische Luft her!“ Eine weitere Klappe, die für den Sauerstoff für das Feuer sorgt! Direkt nach draußen. Etwas ratterte unter ihr. Dann sah sie eine Feuerwand von unten durch das Gitter auf sie zu schießen. Ihre Hinterbeine stoßen sich kraftvoll ab, ihr Körper prallte gegen die Klappe und rutschte hindurch, ehe hinter ihr alles in Flammen auf ging...

Kapitel XVIII: Lucifer

Als die drei Katzen neben ihnen aus einem Portal aus dem Nichts gesprungen kamen, wollte er sich erst in den Schwanz beißen. Aber das war kein Traum. Sie waren da. Am Leben. Und auch der arrogante Kater war dabei. „Oh mein heiliger Filzknoten hinter meinem Ohr!“ Julians Stimme zitterte. Frankensteins Mund stand offen und Luc hatte das Gefühl, dass er gleich auf den Boden aufschlug. Er selber musste sich setzen. Doch er wurde schon von Rin überrannt und heftig geknuddelt. Julian quietschte und sprang auf. „Das ist unmöglich! Wie kann das sein?!“ Er lachte und auch Franki fand seine Zunge wieder. „Das grenzt...an ein Wunder.. Oh mein Gott!“ Val lachte. „Ach...Valentin reicht völlig :3“ Lucifer lachte und befreite sich aus Rins Griff, um den dunklen Kater zu begrüßen. Rin machte sich in der Zeit über die anderen Kater her. Valentin setzte sich und sah sich um. Lucifer musterte ihn. „Wie kam es dazu?“ „Mitleid...Dieses Gefühl hat mich meine Krone gekostet, also Maul halten!“ Er grinste ihn an, allerdings nicht ganz so fröhlich. Als ob er es bereuen würde. Lucifer nickte und wandte sich an die Anderen. „Lasst und das den Anderen sagen! Die werden austicken!“ Er lachte. Rin grinste. Ihr Fell stand vor Freude in alle Richtungen ab. Also setzte sich die Truppe in Bewegung. Zum Felsentunnel und in die riesige Höhle. Tausende von Katzenaugen starrten sie entgeistert an. Kein Wunder. Denn Rin und September waren ja Tod. Und Valentin war da. Der schlug nervös mit dem Schweif. ~Der denkt bestimmt die reißen ihm gleich das Fell runter...~ amüsiert stolzierte er zu Felsenleser, der sich staunend an Val wendete. „Was zur....“ Val drehte sich weg und sah wo anders hin. Felsenleser knurrte und wandte sich an den Blaugrauen. „Ist der immer so?“ raunte er. Lucifer schmunzelte. „Anscheinend ja...“ Rin tanzte durch die Katzen Reihen und wurde von jedem heftig begrüßt. Auf um September ringelten sich Katzen um ihn zu begrüßen. Die meisten Damen standen bei Val, der sich sichtlich amüsierte. Luc setzte sich und seufzte tief. Er lag in tiefer Schuld. Der Kater sah sich nach Julian und Franki um. Frankenstein saß in der Hintersten Ecke und beobachtete das Schauspiel mit monotoner Miene. Jule hatte sich um Rin gedrängt und feierte das Wiedersehen mit. Wieder sah Lucifer zu Frankenstein, der allerdings sich jetzt in Bewegung setzte und nach draußen schlüpfte. Lucifer erhob sich und folgte ihm. Draußen hatte es angefangen zu stürmen. Er fauchte auf als der Wind gegen sein Fell schlug und es unangenehm gegen den Strich nach vorne wirbelte. Frank ging zu dem Felsen am Wasserfall und setzte sich. Seine Augen starr auf das Wasser unter ihm gerichtet. Lucifer zögerte, dann gab er sich einen Ruck und setzte sich zu ihm. „Probleme?“ „Nope...“ „Du sitzt also zum Spaß hier draußen, während der Wind dir das Fell von den Ohren abreißt?“ Luc versuchte zu lächeln. Frankenstein sah ihn grimmig an. „Warum ist sie so desinteressiert?“ „Wer?“ „Wer wohl?“ Luc verzog keine Miene. „Rin?“ „Gut kombiniert, Sherlock...“ Frankenstein drehte sich weg. „Wieso? Sie hat dich doch nicht ignoriert?“ „Aber sie hat mich nach dem Wiedersehen nicht einmal mehr mit dem Ars.ch angeguckt!“ Lucifer schüttelte den Kopf. „Nein, das bildest du dir ein!“ „Ach, tu ich das?“ Er baute sich vor dem blaugrauen Kater auf. „Meinst du sie liebt mich immer noch, nachdem sie diesen unglaublich, verdammt gutaussehenden Kater kennengelernt hat? Glaubst du das?“ „Ja!“ Luc versuchte seinem Blick stand zu halten. Etwas in Franks Augen veränderte sich, er konnte aber nicht sagen, was es war. Der graugrüne Kater drängte ihm vom Felsen und immer weiter nach hinten. „Victor Frankenstein! Was soll das? Bist du völlig durch den Wind? Das Wetter tut dir wohl nicht gut!“ Frankenstein grinste auf ihn herab. Luc stieß gegen eine Felswand. Er saß in der Falle...„Frank! Beruhige dich! Ich bin sicher dafür gibt es eine Erklärung!“ Vic baute sich vor ihm auf. „Sei doch ehrlich... Du magst sie auch...Du willst das sie deine Gefährtin wird... Aber da draus wird wohl nichts!“ Lucifer zuckte zusammen. Es war dunkel geworden und nun wusste er, was sich an Frankenstein verändert hatte: Seine Augen leuchten. Und seine Pupillen waren zu Schlitzen zusammen gezogen. Mehr sah er nicht, denn der massige, graugrüne Kater warf sich auf ihn und schlug die Zähne in seinen Hals.

Kapitel XIX: Blue

Ihre Pfoten bluteten von dem langen Marsch über die steinigen Felsen und Bergen. Sie wusste nicht wie lange sie schon gelaufen war. Sehr , sehr lange auf jeden Fall... Und sie hatte Hunger. Die Kätzin hob den Kopf und sah sich nach Beute um. „Ach ja...“ Sie setzte sich erschöpft. „Ich kann ja gar nicht jagen...“ „Nein?“ Die Stimme ließ sie hoch fahren. Ein brauner Kater kam um die Ecke geschlittert und blieb vor ihr stehen. „Du riechst nach... Menschen! Bist du ne Hauskatze?“ „N-Nein! Ich bin geflohen..“ „Wovor?“ „Vor den Menschen... sie haben Versuche mit mir gemacht!“ Der Kater seufzte und fuhr sich mit der Pfote durch die Kurzen Haare. Er hatte eine Pilotenbrille auf und ein Gerät um die Pfote, was seltsame Zeichen anzeigte. Der Fremde schien ihre Neugier bemerkt zu haben. „Oh! Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Rays! Es ist mir eine große Freude, dich kennen zu lernen!“ Er hielt ihr eine Pfote hin. Sie sah verwirrt auf die Pfote. Ohne zu wissen was sie tun sollte, legte sie ihre Pfote auf seine. Er grinste. „Und du bist...?“ „Blue... Ich heiße Blue...“ Rays nickte und sah auf ihre Pfoten. „Du blutest... Ruh dich aus! Ich besorge dir etwas zu essen!“ Damit war er auch schon wieder weg. Blue ließ sich nieder und sah sich um. Rays war nicht da. Sie konzentrierte sich auf die stelle vor ihr. Kurz darauf erschien vor ihr eine Pfütze. Sie hielt die Pfoten in das eiskalte Wasser und seufzte erleichtert auf. „Wo haft dwu daf dwenn feer?(Wo hast du dass den her?)“ Blue sah auf. Rays legte einen Vogel ab. „Hier für dich!“ Die graublaue Katze beäugte das tote Tier. Keine Anzeichen von Krankheit. Außerdem hatte sie Hunger. Sie beugte sich vor und bedankte sich mit einem Schwanz schnippen, dann zog sie den Vogel heran und biss hinein. Sie Rupfte die Federn heraus und fraß ihn dann ganz. „Wow... Ich habe so etwas noch nie gegessen...Schmeckt gut!“ Sie lachte. Rays setzte sich. „Das freut mich! Aber sag mal... Wohin warst du eigentlich unterwegs?“ „Ich weiß noch nicht...“ „Oh...Magst du mich begleiten? Ich habe gehört, dass es hier in der Nähe eine Art Stamm geben soll! Das wollte ich mir ansehen.“ Blues Ohren richteten sich auf. „Stamm? Hier in den Bergen? Klar komme ich mit!“ Sie schnurrte kurz. Rays lachte. „Dann los! Aber langsam, sonst reißen deine Ballen wieder auf...“ Er schritt voran und erzählte ihr von seinem Leben, hier in der steinigen Landschaft. Blue hörte gespannt zu. Seine Geschichte war tragisch, aber auch spannend. Er wurde hier geboren... Er hatte ein Leben, wie es sich jede Katze wünschen würde. Seine Eltern sorgten für ihn und er war rundum glücklich. Aber nach 2 Jahren wollten seine Eltern außerhalb des bekannten Territoriums jagen...Und kamen nie wieder. Da Rays schon alles konnte, was ihm das Überleben sicherte, kämpfte er sich 1 Jahr lang durch kalten Wind, die Einsamkeit und Kälte. Ab und zu kamen Reisende vorbei, aber die blieben meist nur einen Tag. Dann war er wieder alleine. Rays sagte, dass er beschlossen hatte, zu dem Stamm zu gehen... Einer der Reisenden hatte ihm von dem Stamm erzählt. Blue lächelte. Dieser Stamm hörte sich nach vielen Katzen an... Vielleicht findet sie dort neue Freunde... oder sogar ein neues Leben.„Wie hast du eigentlich gelebt? Ich habe noch nie Menschen getroffen!“ „Sei froh... sie sind grob, und schreien nur herum...“ Die Kätzin seufzte. Rays legte ihr den Schwanz auf die Schulter. Blue fuhr fort. „Ich wurde, als ich ungefähr 3 Monate alt war, von meiner Mutter eingefangen. Vorher haben wir in einer Gasse, nahe der Innenstadt gewohnt...“ „Innenstadt?“ „Ja, ganz viele Menschennester nebeneinander...“ „Achso...“ „Auf jeden Fall haben sie uns hier hin verschleppt... Sie haben ziemlich schnell heraus gefunden, dass ich... nun ja..“ Blue wendete sich ab. Jetzt oder nie... Er wird es eh irgendwann erfahren! „..das Wasser kontrollieren kann...“ Rays blieb stehen, starrte sie an und wollte etwas sagen, schloss das Maul aber wieder und ging weiter neben ihr her. Blue seufzte. „Sie wollten wissen, ob meine Mutter auch diese Fähigkeiten besitzt...warfen sie in einen Tank voller Wasser...und sie ertrank. Ich musste zusehen...“ „Das muss schrecklich gewesen sein...“ „Jap... Ich habe mich elend mit meinen Kräften gefühlt. Und seit dem lebe ich in diesem Labor, weit weg von meiner eigentlichen Heimat, und wurde an allem getestet, was man sich vorstellen konnte... Nur um heraus zu bekommen, warum ich diese verdammten Kräfte besitzt!“ Die Kätzin blieb stehen, ihr Körper zitterte vor Anspannung. Rays handelte sofort. „Lass uns eine Pause machen! Schau, ich bringe dir bei, wie man jagt!“ Er versuchte zu lächeln. Blue beruhigte sich wieder einigermaßen und nickte. Dann verschwanden die beiden Katzen in einer Spalte.

Kapitel XX: Frankenstein

Kapitel XXIII: FrankensteinDer graue Kater beugte sich über den zitternden Körper. Blut strömte aus der Wunde an Lucifers Hals und sein silbernes Fell tränkte sich mit Blut. „W....Weißt du...“ röchelte Lucifer und sah Frankenstein dabei an. „Du sagtest doch, dass ich gerne Rin...“ er musste husten. Blut befleckte den Boden. „... als Gefährtin haben möchte...“ er holte Luft und hustete erneut. Ein paar Tropfen landeten auf Franks Pfoten und der schüttelte sie angewidert ab. „Weißt du... dass kann gar nicht gehen.“ Der silberne Kater versuchte zu lächeln. Blut tropfte ihm aus dem Mund. Er hob seinen Kopf ein wenig. „Wir sind Geschwister.“ Frankenstein bemerkte, wie sich sein Magen umdrehte. „Ge-Geschwister? Aber..?!“ Lucifer hustete erneut, dann hob und senkte sich seine Flanke zum letzten Mal, sein Kopf schlug zurück auf den Boden und sein Herz verstummte. Das Blut sickerte weiter über die Felsen. Wie ein kleiner roter Fluss. Frankenstein packte den leblosen Körper, dann warf er ihn in eine Felsspalte. Lucifer zerschellte unten am Grund. Dann wandte sich Frankenstein ab und wusch sich Maul und Pfoten. Keiner sollte das Blut sehen. Er schnappte sich Moos, tränkte es mit Wasser und schrubbte das Blut von den Steinen. Dann warf er das blutige Moos zu Lucifer in die Spalte, wusch sich erneut und aß ein paar Beeren, um den Blutgeruch zu überdecken. Zum Schluss ging er dann zurück in die Höhle, wo die Anderen auf ihn warteten. Rin sah ihn neugierig an. „Na? Bist du spazieren gegangen?“ Frankenstein nickte. „Ja... Ich liebe die Abendluft...“ Rin lachte. „Ja! Die ist echt schön.“ Sie sah sich um. „Wartet, wo ist Luc? Der war doch vor Kurzem noch hier?“ Vor Kurzem? Dann hat das doch nicht so lange gedauert wie gedacht... „Naja... Der kommt schon noch wieder!“ Rin schlug aufgeregt mit dem Schweif.Dann ertönte ein Schrei. Alle zuckten zusammen und Frankensteins Fell sträubte sich. Er hatte schon eine Vorahnung, was passiert sein könnte.... Und es bestätigte sich. „Eine tote Katze! Hier! Oh Got!!“ Die Kätzin, die Lucifer gefunden hatte brach in der Mitte der Höhle zusammen. Es war jene Kätzin, die so viel mit Lucifer unternommen hatte, vielleicht waren sie sogar Gefährten... Rins Augen weiteten sich. „Nein.... Welche Katze? Einer von uns?!“ Ein Nicken genügte um Rin außer Gefecht zu setzen. Frankenstein beobachtete, wie Rin zu Boden sackte und sich nicht mehr rührte. Julian war ebenfalls erstarrt. „Aber... wie..?“ Ein paar Stammeskatzen stürmten nach draußen, kamen nach einiger Zeit mit dem toten Körper wieder und legten ihn in der Mitte der Höhle ab. September kauerte sich neben ihn und murmelte etwas. Rin war wieder auf den Beinen. „September...“ Sie setzte sich dicht neben ihn. „Versuchst du seine letzten Gedanken zu lesen?“ Tränen tropften auf den Boden. ~So wie Lucs Blut...~ dachte Frank und dann realisierte er die Frage von Rin. ~Warte.. Er kann die letzten Gedanken lesen?! Das ist schlecht...das ist verdammt schlecht! Ich werde auffliegen!~ Er merkte nicht, wie seine Krallen sich in den steinigen Boden gruben. Julian sah auf Victors Pfoten, dann sah er wieder zu Lucifer und setzte sich ebenfalls zu ihm. September riss plötzlich den Kopf hoch und wirbelte herum. Seine hellblauen Augen richteten sich auf Frankenstein. Rin sah September geschockt an, dann begriff sie. Ihre Mimik veränderte sich. Von Trauer zu Schock. Julian schluckte. „Was... ist los?“ September wurde ernst und baute sich vor dem grau-grünen Kater auf. Er war ein Stückchen größer, allerdings war er kräftiger...viel kräftiger. „Frankenstein...?“ Rin machte einen vorsichtigen Schritt auf die beiden zu. „Warum..?“ Victor ließ den Kopf sinken. Dann fing er an zu lachen. Erst ganz leise, dann wurde er lauter und schließlich riss er den Kopf nach oben und lachte so laut es ging. Es musste sich scheußlich anhören. Rin wich zurück. „Er ist verrückt geworden! September! Zurück! Schnell!“ Der graue Kater machte einen großen Satz zurück, bevor Frankenstein seine Krallen in sein Gesicht rammen konnte. Alle Katzen flohen in die Ecken, Schreie und Jammer erfüllten die Höhle. In der Mitte standen September und Frankenstein. Etwas abseits kauerte Rin und versuchte den bevorstehenden Kampf zu verhindern. Aber es nütze nichts. Victor stürzte sich mit einem kichern auf den grauen Kater, der verzweifelt versuchte, die Kätzin zu schützen.

Kapitel XXI: Rin

Rin machte einen Satz zurück als Frankenstein sich auf sie stürzte. September warf sich gegen ihn und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, bevor er Rin angreifen konnte. Der Zombie spuckte Blut. „Du... Das ist alles DEINE Schuld!“ Er riss den Kopf herum und sah Rin mit seinen gelben, leuchtenden Augen an. Die Nackenhaare der Kätzin stellten sich auf. „Meine...Schuld?“ Sie spürte wie der Boden unter ihr nachgab. September warf sich auf Frank und warf ihn endgültig um. „Hör nicht auf ihn! Es ist nicht deine Schuld! Er hat Lucifer umgebracht!“ Sie sah ihren besten Freund an, der verzweifelt versuchte, den Anderen im Schach zu halten. Rin setzte sich. „Ja...“ „Es ist NICHT deine Schuld!“ September schrie schon fast. Das brachte sie noch mehr aus der Fassung. „Natürlich ist es meine Schuld. Ich bin es, warum Frankenstein und Julian gekämpft haben. Ich bin Schuld, dass Frank Lucifer getö.tet hatte Ich bin an ALLEM schuld!“ Sie spürte wie heiße Tränen über ihr Gesicht liefen und mit einem Platsch auf dem Felsboden aufkamen. September verharrte und starrte sie an. „Nein... Das ist nicht wahr! Hör zu, du...“ Weiter kam er nicht. Frankenstein hiebte mit beiden Pfoten auf seine Rippen ein und er stöhnte auf. Dann schwankte er. Frankenstein nutzte die Chance und warf sich gegen ihn. Nun war er es, der den grauen Kater am Boden festnagelte. Blut tropfte aus Victors Maul in Septembers Gesicht. Die großen Tatzen griffen nach Septembers Kehle und drückten langsam zu. Der grün-graue Kater begann wieder zu lachen und zu kichern. September wand sich benommen unter seinem Griff. Plötzlich schrien die Katzen, die sich die ganze Zeit in eine Ecke gedrängt haben, erschrocken auf und die Menge teilte sich um eine einzelne Katze durch zulassen. Rin musste feststellen dass es Valentin war. Seine Augen leuchteten hell und ein schwarzer Neben umhüllte seine Pfoten und kam aus seinen Augen. „AUFHÖREN!“ Die Stimme klang wie ein Echo. Frankenstein hielt inne und starrte den blonden Kater an. „Was zum...“ Der Nebel schoss vor und riss Victor von Septembers Körper, die mittlerweile einfach nur reglos da lag. Rin stürzte zu ihm. Victor wand sich im Nebel, der den Kater in die Luft hob und aus der Höhle trug. Draußen wurde er schneller und hinterher verschwand er samt Katze im Nichts. Rinstarrte Val an, während sie immer noch über September kauerte. Der Nebel verschwand allmählich und die Augen von Valentin hörten auf zu leuchten. „Geht es ihm gut?“ Er hockte sich neben sie und starrte auf den leblosen Körper herunter. Rin nickte. „Er... Er atmet noch.“ Sie musste schlucken. „Was war das eben..?“ „Nun, ich bin Prinz der Unterwelt. Die können so etwas schon mal.“ Er versuchte zu grinsen, was ihm dieses mal aber nicht gelang. Also senkte er den Kopf und beobachtete die Flanke des Grauen, die sich leicht hob und senkte. Julian kam langsam aus der Menge geschritten, die sich jetzt auch wieder wagte, sich zu bewegen. Der getigerte Kater musste sich beherrschen nicht in Tränen aus zu brechen. „Was war das? Nein, ich kann das nicht glauben! Warum sollte Franki Lucifer getö.tet haben?!“ Er wollte sich setzten, plumpste aber nur unbeholfen zu Boden. Valentin zuckte mit den Schnurrhaaren. „Soll ich dir einen Guten Rat geben, Kleiner?“Julian sah auf und blickte ihn verwundert an. „Hmm? Ähm, klar... Wenn du Spaß daran hast...“ Val schloss die Augen. „If you're trying to be somebody, you'll end up being nothing...“ Mit diesen Worten stand er auf und schoss aus der Höhle. Rin sah auf. Die Worte wiederholten sich in ihrem Kopf. Immer und immer wieder. „Wie wahr... leider.“ Die Kätzin versuchte die Tränen weg zulächeln, aber es machte eh keinen Sinn mehr, wer sie jetzt noch sieht. Sollen sie sie doch alle heulen sehen! Dann wissen sie wenigstens die Wahrheit über ihre Gefühle.

Kapitel XXII: Neon

Der Kater stieß mit seinem Kopf gegen eine Felswand. „AUA! Man! Steh nicht so im Weg rum, Berg! Es sind hier noch Andere!“ Er rieb sich den Kopf. „Gott! Ist das hier eng... heheheh!“ Der Einzelgänger sah sich um. „Wo bin ich noch mal? … Ach ja... In den Bergen.“ Seine Ohren zuckten als er ein Rascheln hörte. Neon machte sich ganz klein. „Werde eines mit dem Felsen....“ flüsterte er, in der Hoffnung, seine neonfarbenen Abzeichen würden verschwinden. „Wer ist da?“ Er kannte die Stimme nicht. „N-niemand?“ Stille. „Willst du mich eigentlich verar.schen?“ „Ja.“ Eine grau getigerte Katze kam aus der Höhle und fauchte. „Was machst du hier?!“ „Oh, ich jage!“ „So wie du aussiehst, hast du dabei nie Glück gehabt.“ Es stimmte. Neon war abgemagert. Man konnte seine Rippen von weitem zählen. „Hmm.. Wie du meinst. Aber wer bist DU?“ „Julian. Ich wohne hier mit meinen Freunden.“ „Freunde? Was ist das? Ist es lecker?“ Julian zuckte zusammen. „Was... bist du verwirrt oder so?“ „Nein. Ich bin normal“ „Kann ich nicht beurteilen.“ Julian drehte sich um und rief ein paar Namen. Eine caramell-farbene Katze und ein blonder Kater kamen heraus. Beide musterten Neon. „Wer... Nein, WAS ist DAS?“ Der Blonde musste sich beherrschen keinen Lachkrampf zu bekommen. „Das ist nicht natürlich. Wo kommt er her??“ „Keine Ahnung.“ Julian legte den Kopf schief. Neon sprang über ihn hinweg und setzte vor Rin auf. „Oh hallo! Ich habe Jahre lang keine Kätzin mehr gesehn!“ Valenin trat ihn mit den Hinterbeinen weg. „Denk nicht mal dran, Mietze.“ Neon rappelte sich wieder auf. „Mein Name ist Neon! Ich bin Einzelgänger!... Und ich habe Hunger.“ Rin lachte. „Schon gut. Valentin? Hol ihm etwas. Ich guck mir seine Wunde am Nacken an.“ Ach ja, die Wunde. Ein paar Füchse hatten ihn attackiert und er musste fliehen. Der dunkle Kater ließ sich auf den Boden plumpsen. Julian trat näher. „Wieso bist du so... Bunt?“ „ Frag meine Mutter... Ach ja, sie ist tot...“ Eine Sekunde lang herrschte Stille. Dann sprang Neon auf und wirbelte herum. Er katapultierte sich in die Luft und landete auf Julian, der wie ein Mädchen aufing zu kreischen und versuchte, Neons Hintern zu entfliehen. „Ich has.se dich! Beweg deinen Ar.sch von mir, du Müffelstück! JETZT!“ Er hiebte die Krallen in den Boden, um sich unter Neon hinweg zu ziehen. Neon stand auf, und Jule machte einen Purzelbaum nach vorne. „WAS war DAS eben? Tickst du noch ganz richtig? Ich hätte sterben können!“ Rin lachte. „Stell dich nicht so an!“ Sie teilte das Fell in Neons Nacken und begutachtete die Wunde. „Sieht nicht gut aus. Sie hat sich übel entzündet!.“ Julian fauchte. „Hoffentlich stirbt er daran.“ „Nett!“ Valentin kam mit einem Hasen und einem Eichhörnchen aus dem Tunneleingang. Neon fing augenblicklich an zu sabbern. „Hier...“ Val warf ihm die Beute hin und er machte sich darüber her. „Man. Der muss Wochen nichts gefressen haben...“ Rin schnappte nach Luft. „Aber wie hat er das überlebt?“ Alle drei Katzen sahen ihm beim Fressen zu. „Ich danke euch. Aber jetzt muss ich weiter.“ „Hää? Aber deine Wunde.“ „Wirklich, es geht mir bestens.“ „Und wohin gehst du?“ Neon schwieg. Genau, wohin ging er eigentlich? Er hatte keine Ahnung. „Ähm... Ich habe... keine Ahnung.“ Rin blinzelte. „Bleib doch bei uns!“ Julian schrie auf. „Nein! Geh weiter und stirb!“ Neon zuckte mit den Schnurrhaaren und ignorierte Jule. „Okay. Danke nochmal.“ Er ging mit stolz erhobenen Kopf und Schweif an dem entsetzten Kater vorbei. Dabei zwinkerte er ihm zu und Jule machte einen Satz zurück. „Ich geh dann mal kurz reiern...“ Er drehte sich um und verschwand im Dickicht. Rin sah ihm hinterher. „Hmm... Der arme. Völlig verstört.“ Valentin grinste und setzte sich neben sie, legte seinen Schweif um sie und sah sie an. „Hab gehört wir sind jetzt alleine?“ „Was hast hast du vor?“ „Hmmm, weiß nicht?“ Er grinste breiter und sie stand auf. „Hehe... Jaaa genau.“ „Oh ich liebe es, wenn Mädels mic abblitzen lassen! Das macht die Sache doch schon viel interessanter!“ Rin lachte. „Ist schon Gut, Val! Komm jetzt!“ Sie sah Neon an, der das ganze Schauspiel beobachtet hatte. Rin kicherte und flitze an den beiden vorbei. Neon wandte sich an Valle. „Du hättest die nicht entkommen lassen dürfen. Lass den Tiger raus!“ Valle lachte. „Ist nicht so meins! Ich spiele lieber noch ein bisschen, bevor ich meine 'Beute' fange.“ Beide grinsten. „Komm... ich zeig dir den Frischbeutehaufen. Dort kannst du dir etwas zu fressen holen.“ „Mit Vergnügen.“ Dann war wieder Stille auf der Lichtung.

Kapitel XXIII: Dib

Dib rappelte sich auf. Es war Morgen und er streckte die Glieder. „Ich muss weiter. Die Welt wartet schließlich nicht...“ Er kicherte. Gähnend tapste der schwarze Wolf aus der Höhle und ging einen kleinen Pfad weiter den Berg hinauf. Es wurde langsam kälter, der Herbst kam. Er grinste. „Ach ja. Und bald werde ich alleine über diese Welt herrschen. Ich werde alles Lebenausrotten und meine eigene Spezies erschaffen. Diener, die mir bis ans Lebensende dienen werden!“ Er lachte laut auf. Er merkte nicht, dass vor ihm eine kleine Felsspalte war. Er trat hinein, knickte um, schrie auf und purzelte den Hang hinunter. Als er zum Stehen kam hörte er ein Rascheln. Er stellte das Atmen ein und versuchte zu orten, wo das rascheln her kam. „Oh Verdammt! Denen werde ich's zeigen! Dieser arrogante Kater hat mit mir noch ein Hühnchen zu rupfen!“ „Und ich rupfe dich gleich! Was schreist du hier so rum, Katze!?“ Dib erhob sich und schritt auf den Kater zu. Er hatte, ebenso wie Dib, viele Narben. Außerdem war sein linkes Ohr und eine seine linke Vorderpfote angenäht. Er war ein Zombie. „Wer bist du? Kenne ich dich?“ Frankenstein knurrte und fuhr die Krallen aus. Dib fing an schelmisch zu grinsen und huschte wie ein Schatten um Victor herum. „Du bist sauer... Warum?“ „Das geht dich nichts an! Wer bist du?“ Dib baute sich vor ihm auf und kicherte. „Ich bin Dib, Katze...Und dein Name?“ „Frankenstein. Victor Frankenstein.“ Antwortete Vic kurz angebunden. „Was ist los? Hast du keine Angst vor dem großen, bösen Wolf?“ „Wieso sollte ich...?“Dib lachte und spuckte ihn an. „Sag so etwas nicht, Katze! Ich habe grade Hunger bekommen... Ich bin ein Wolf und Wölfe fressen nun mal kleinere Tierchen.“ Vic kniff die Augen zusammen. Er wich zurück, als er begriff, in welch einer Gefahr er sich gerade befand. „Was willst du von mir?“ Dib lachte erneut und kam näher. „Du suchst...Rache!“ Er sprach das letzte Wort lang gezogen aus, ließ es sich auf der Zunge zergehen. Frankenstein nickte langsam. Dib fuhr fort. „Und ich kann dir dabei helfen...“ Er begann sein Ohr ab zu lecken und Vic schreckte zurück. „Wa-Was? I-Ich schaffe das alleine!“ Er zitterte. Dib grinste amüsiert. „Tust du nicht...“ Seine Violette Augen leuchteten im Schatten der Bäume. Vic fixierte mit seinen gelben Augen seine Pfoten. Lange, scharfe Krallen, die durch Fleisch wie durch Butter schnitten. Dib huschte wieder um Frank herum. „Was ist mit deinem Ohr passiert?“ Er grinste und deutete auf die Naht hin. Frankenstein schüttelte den Kopf. „Menschen.“ Der Wolf sog bei der Antwort scharf die Luft ein. „Menschen! Ich HAS.SE Menschen....! Und du wurdest also von Menschen erschaffen?“ Frank sah ihn an. „Nicht ganz. Sie haben mich nur zu dem gemacht, was ich heute bin.“ Dib verdrehte die Augen. „An deiner Stelle hätte ich mich schon längst aufgehängt...“ Er lachte laut auf und wand sich auf dem Boden vor lachen. „Du bist... verrückt!“ Vic machte ein paar Schritte zurück. Dib wirbelte herum, holte mit der Pranke aus und scheuerte ihm eine. Seine Krallen rissen ein Stück von seinem angenähten Ohr heraus. Victor schrie auf und sah ihn wütend an. „Ich bin... nicht verrückt...“ Der schwarze Wolf zog die Lefzen hoch und zeigte die rasiermesserscharfen Zähne. Vic schluckte. „Natürlich nicht.“ Er setzte sich auf. Dib baute sich vor ihm aus. „Und? Was ist jetzt mit meinem Angebot? Nimmst du es an?“ Er grinste schelmisch und seine violetten Augen leuchteten kurz auf. Frankenstein zögerte, dann nickte er.Der Wolf und die Katze brachen noch am gleichen Tag auf. Dib erklärte ihm ein paar Kampftechniken und wie weit es noch bis zu den Bergen weg war. Dann raschelte es im Gebüsch. Zwei Katzen, die Dib noch nie gesehen hatte sprangen heraus und beäugten sie neugierig. Vic schlug mit dem Schweif. „Wer seid ihr?“ „Ich heiße Rays, das hier ist Blue. Wir sind auf einer durchreise in die Berge.“ Dib schritt vor. „Was für ein Zufall! Wir auch!“ Als Rays erkannte, dass Dib ein Wolf war, machte er einen Satz zurück. Blue schien das nicht zu beeindrucken. „Mein Bruder ist ein Wolf... Also mein Adoptiv-Bruder.“ Dib wandte sich desinteressiert ab. „Naja....“ „Wollt ihr mit uns reisen?“ Blue beäugte Frankenstein. „Oh! Du hast da eine Wunde! Was ist mit deinem Ohr passiert?“ Vic drehte sich weg. Ich bin an einem Ast hängen geblieben. Ist nicht weiter schlimm...“ Dib sah Blue an und fing an zu grinsen. „Natürlich wollen wir mit euch reisen....“ Rays nickte. Er schaffte es, seine Nackenhaare wieder an zulegen und übernahm die Führung.

Kapitel XXIV: Julian

Der Kater stolperte wütend durch das Unterholz. Er trat Äste weg. „Wie kann diese Kätzin nur so naiv sein?! Nicht zu glauben, das ich bis vor kurzem noch in sie verschossen war...“ Er sah sich um. Alles war dunkel. Die Sonne ging schon wieder unter. Wie lange war er jetzt schon weg? Machten sich die Anderen Sorgen? Bestimmt nicht... „Ich kehre ja gleich um...“ Dann knackte es im Unterholz. Er schreckte zusammen und kauerte sich in den Schatten eines Farnwedels. Ein Wolf trat aus dem Gegenüberliegenden Gebüsch, hinter ihm drei Katzen. Als er Frankenstein erkannte musste er sich mit dem Pfoten das Maul zuhalten. Er bekam Panik und rutschte und auffällig weiter in den Farn herein. Der Wolf drehte sich um. „Ihr beide könnt schon mal vorgehen. Mein Freund und ich bleiben noch hier.“ Er sah sich um und verschwand mit Frankenstein im Unterholz. Die blaugraue Kätzin und der braune Kater nickten sich zu und traten vorbei. Julian blieb noch einige Zeit reglos dort liegen. Dann stand er auf und rannte wie von Hornissen gestochen zurück zum Stamm. „VERDAMMT!“ keuchte er. Rin sah verwundert auf. Sie hatte sich mit den Anderen um die neuen Katzen versammelt. „Was ist? Ist etwas passiert?“ Julian blieb schlitternd stehen. „F.. F...“ Er hustete. „Ganz ruhig.“ Rin setzte sich neben ihn und legte ihm beruhigend den Schweif auf die Schulter. Jule holte tief Luft, dann kippte er um. Alles um ihn herum verschwamm. Er hörte noch, wie Rin nach Hilfe schrie, und dann war er auch schon weg. Als er die Augen aufschlug, sah er.... nichts. Es war alles schwarz. Er wusste noch nicht einmal ob er jetzt die Augen offen hatte oder nicht. Dann ertönte eine Stimme. Sie klang so verzerrt wie die eines Roboters: „ We all live, We all die.“ Er schluckte und sah ein paar Dinge. Er sah Eine ausgerissene Kralle, Dann sah er ein Auto, Gift, Feuer, eine Spinne und schließlich eine Schlinge. Es war schrecklich. „Was ist das alles? Was hat das zu bedeuten?!“ Er begann plötzlich zu schweben, immer höher, ins Licht. Dann fand er sich in einem Wald wieder. Er sah sich um. „Ich träume immer noch! Aber...“ Er machte ein paar Schritte vorwärts. „Ich kenne diese Gegend... Hier war ich schon mal... Da hat mich dieser Dämon besucht...“ Er bekam Panik. Allerdings rührte sich nichts in der Umgebung. Aufmerksam schritt er herum und beobachtete die Gegend. Der Himmel war normal, die Sonne auch. Dann kam er an eine Straße. Er sah, wie eine Katze darüber her lief. Mit entsetzen musste Jule feststellen, dass es Rin war. Er wollte schreien, konnte aber nicht. Ein Auto kam angerast und nahm die arme Kätzin voll mit. Die Stimme ertönte wieder. „Mach es nächste Mal besser...“ „Besser?! Wie soll ich das jetzt verstehen?!“ Aber er ertönte keine Antwort. Eine schemenhafte Gestalt huschte um ihn herum. Er wich zurück. Der Wolf baute sich vor ihm auf. „Wohin des Weges, Katze?“ Er grinste unnatürlich breit. Die Mundwinkel höher als die Augen. Seine runden Gläser blitzten in der Sonne. Jules Fell stellte sich in alle Richtungen auf. „Du kannst mich Dib nennen...“ Er begann laut zu lachen. Aus seinem offenen Mund quoll Blut. Ebenso aus seiner Nase und aus den Augen und Ohren. Julian schrie auf und wollte fliehen, aber Dib hiebte ihm mit seiner Pranke die Pfoten unter dem Körper weg, sodass er unsanft auf dem Boden landete. Der Wolf stellte sich über ihn. Das Blut tropfte in sein Gesicht und die violetten Augen hatten eine hypnotische Wirkung. „Ich weiß, dass du uns gesehen hast. Ich habe dich gerochen.“ Er kicherte. „Allerdings wird dir dieses Wissen rein gar nichts nützen. Denn du wirst nie wieder aufwachen.“ Er bleckte die Zähne und wollte zu schnappen, als ein blauer Blitz auf zuckte und Dib von Julian runter haute. September erhob sich und fauchte Dib an, dann löste er sich in Licht auf und Julian wachte auf.Er knallte mit dem Kopf gegen den von September, der benommen aufsah. „Was hast du geträumt? Ich habe nur gesehen, dass du in Schwierigkeiten warst. Den Feind konnte ich nicht sehen! Ich verstehe das nicht...“ Julian rappelte sich auf. „Es ist schrecklich!...“ Er holte Luft. „Frankenstein. Er ist zurück gekehrt. Und das nicht alleine.“

Kapitel XXV: Frankenstein

 

 

Die Sonne verschwand hinter den Bergen. „Wann bedenkst du denn, da auf zu kreuzen?“ Er sah den schwarzen Wolf an. Der kicherte nur und sah ihn an. „Morgen.“ sagte Dib nur und begann ein Loch zu buddeln. Frankenstein rollte sich unter einem Busch zusammen. Ihm gefiel es nicht, hier mit einem geisteskranken Wolf ein Lager zu schlagen. Aber es half nichts.

Nach einiger Zeit hörte das scharren auf und wurde durch ein immer lauter werdendes Lachen ersetzt. Der Kater schlug die Tatzen über den Ohren zusammen. Das war noch schlimmer als er gedacht hätte. Wenigstens schlafen könnte Dib ihn lassen. Das Lachen hörte auf und Stille machte sich breit. Süße Stille. Vic schlief fast sofort ein.

Als der nächste Tag sich ankündigte, wurde er von Dib geweckt. Überraschend sanft. Okay nein, Scherz. Dib packte ihn im Genick und schüttelte ihn, bis Victor ihm eine Pranke ins Gesicht schlug. „Spinnst du?!“ Der Zombie schüttelte sich und fühlte seinen Nacken ab. Er hatte 4 Löcher im Hals, da wo Dib's Reißzähne gesteckt hatten. Dib leckte sich grinsend das Blut von den Zähnen. „War mir ein Vergnügen. Wir brechen auf. Allerdings habe ich mich entschieden, alleine zu gehen. Dieses Pack kennt dich als Verräter, und ich kann mich bei ihnen einschleusen, ohne das sie bemerken, dass ich zu dir gehöre.“ Frankenstein kniff die Augen zusammen. Der Wolf war zwar verrückt, aber nicht do.of. Es stimmte was er sagte. Und sein Plan war gut um zu setzten. Wenn er eine Katze wäre. „Du bist ein Wolf... Schon vergessen? Und Katzen haben Angst vor Wölfen!“ „Ja, aber Blue und der Andere sind doch da! Die kennen uns und sagen den Anderen, dass sie sich nicht fürchten müssen. Glaub mich, ich habe alles im Griff!“ Victor seufzte. Er würde ihn so wieso nicht überreden können. „Dann mach... Hoffentlich reißen sie dich in Fetzen.“ Dib wandte sich ab und verschwand im Unterholz. Frankenstein lief in die Andere Richtung. „Bloß weg von hier.“ Er begann zu rennen und schließlich hetzte er durch das Wäldchen. „Ich frage mich, wie er sich das vorgestellt hat! 'Oh Hai ich bin Dib! Ich bin ein Wolf, aber ich bin nicht gefährlich!'... Will der mich eigentlich verarschen?!“ „Ja!“ Victor fuhr herum. „Wer bist du?!“ Ein Kater mit bunten Abzeichen stand vor ihm. Er war größer und sah verdammt muskulös aus. Mit dem wollte er sich nicht anlegen. Allerdings war er wie er selbst am Nacken verletzt. Und er roch nach dem Stamm. „Neon! Und du? Du siehst aus wie ein Streuner-Kätzchen!“ Bei dem Wort stellten sich Franks Nackenhaare auf. „Was?! Nein!“ Er schüttelte sich. „Ich bin auf einer Durchreise.“ log er und sah sich hektisch nach Rin und Co. um. Neon legte den Kopf schräg. „Ach ja? Wen suchst du? Du siehst so aus, als würdest du wen suchen.“ Was ist los mit dem Kater? Warum jagt er mich nicht? Es müsste sich doch schon bei den Neuen rum gesprochen haben, dass ich der Verräter bin... Warte mal. Wenn Rin Blue erzählt, wie ich aussehe, dann weiß sie Bescheid.... Und Dib wird auffliegen... Pfff. Geschieht ihm Recht! Neon pikste ihn mit der Pfote in die Seite. Frankenstein fuhr fauchend herum und schlug nach ihm. „Oh hey! Da ist wohl jemand genervt! Ich hatte dich gefragt, wohin du reist! Man!“ Neon schnaubte. Frankenstein zuckte mit den Schnurrhaaren. „Zu den Menschen.“ „WAS?!“ Der Kater machte einen Satz rückwärts. „Bist du verrückt?!“ „Ja.“ „Das erklärt einiges! Was zur Hölle willst du da?!“ Frank räusperte sich. „Meine Familie retten.“ Er log weiter. Neon schluckte. „Wenn du da einmal drin bist, kommst du da nie wieder heraus.“ Vic zuckte mit den Schultern und zog ab. Neon schnaubte erneut und Frankenstein hörte ihn zurück tapsen. Er seufzte tief. Das war nochmal gut gegangen. Aber nochmal hätte er kein so großes Glück. Er musste hier weg. Und zwar schnell. Also nahm er die Pfoten in die Hand und trabte so schnell es ging aus dem Territorium des Stammes. Hoffentlich sah er diesen Wolf nie wieder.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.03.2014

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