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Leseprobe

Die kleinen und großen Abenteuer der Tiere im Wald - Im Märchenland

25 Gute-Nacht-Geschichten für Kinder ab 3-4 Jahren

Julian Heinrich

Inhalt

Die Tiere, Menschen und Fabelwesen im Märchenland

Kapitel 1 – Wisst ihr noch, was bisher geschah?

Kapitel 2 – Endlich geht es los! – Das Märchenland wartet schon

Kapitel 3 – Ein seltsames Hindernis und die erste magische Überraschung

Kapitel 4 – Schon der Weg ins Märchenland scheint verzaubert zu sein

Kapitel 5 – Das letzte Stück des Weges und eine fantastische Begrüßung

Kapitel 6 – Neue Bekanntschaften und ein gewaltiger Schreck für Max

Kapitel 7 – Ein himmlisch bequemer Schlafplatz und ein neuer Freund

Kapitel 8 – Endlich beginnt das größte Fest aller Zeiten

Kapitel 9 – Ein wilder Ritt am Meer und ein unfairer Trick

Kapitel 10 – Ein wunderschöner Abend mit kleinen Hindernissen

Kapitel 11 – Warum hat Zick immer so viel Pech?

Kapitel 12 – Die Rettung in letzter Sekunde und ein unbeschwerter, neuer Tag

Kapitel 13 – Das große Walnuss-Wettrennen

Kapitel 14 – Eine faire Entscheidung und ein seltsamer, neuer Freund

Kapitel 15 – Zick hat mal wieder Glück gehabt

Kapitel 16 – Viele Tiere mit besonderen, magischen Fähigkeiten

Kapitel 17 – Woher kommt plötzlich dieser himmlische Duft?

Kapitel 18 – Warum sehen die Bienen im Märchenland ganz anders aus?

Kapitel 19 – Ein freundlicher Helfer, der etwas Besonderes kann

Kapitel 20 – Ein Besuch beim großen Zauberer

Kapitel 21 – Ein spannendes Spiel mit einem erstaunlichen Ergebnis

Kapitel 22 – Eine verblüffende Erkenntnis und die Erinnerung an einen Freund

Kapitel 23 – Wie gut, dass es Freunde gibt

Kapitel 24 – Das Geheimnis der traurigen Prinzessin

Kapitel 25 – Ein Abschied muss nicht immer schwer sein

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Lesenswerte Literaturempfehlung

Die kleinen und großen Abenteuer der Tiere im Wald - Im Märchenland

25 Gute-Nacht-Geschichten für Kinder ab 3-4 Jahren

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1. Auflage

Copyright © 2021 - Julian Heinrich

Die Tiere, Menschen und Fabelwesen im Märchenland

Zick und Zack – zwei kleine Eichhörnchen-Jungen

Ellie Ringelschwänzchen – Mäuse-Mädchen

Schnuffel – Hasen-Junge

Lea Samtäuglein – Rehkitz-Mädchen

Felix – Fuchs-Junge

Julchen – Maulwurf-Mädchen

Jerry – Hamster-Junge

Molli – Wildschwein-Mädchen

Max – früher Knötter-Max, Zwerg aus dem Märchenland

Belinda – die gute Fee aus dem Märchenland

Bim-Bala-Bim – der große Zauberer im Märchenland

Weißbart, der Dritte – der König des Märchenlandes

Prinzessin Gold-Tränchen – die Tochter des Königs im Märchenland

Schmatzelie – Pandabär

Kröti – Kröten-Mädchen

Ami – Ameisen-Mädchen

Sali – Salamander-Junge

Quaddel-Daddelie – Quallen-Tierchen

Putzlie – Waschbär

Müffel – Stinktier

Hüpflie – Känguru

Silbermähne – ein weißes Einhorn

Kapitel 1 – Wisst ihr noch, was bisher geschah?

Erinnert ihr euch noch an die kleinen Tiere des Waldes? Kennt ihr ihre Namen und könnt ihr sie vielleicht sogar beschreiben?

Vielleicht wisst ihr ja noch ganz genau, was sie auf ihrer Entdeckungsreise durch den Wald so alles erlebt haben und was am Ende dazu geführt hat, dass sie jetzt das Märchenland besuchen dürfen.

Wenn ihr inzwischen das eine oder andere vergessen habt, ist das überhaupt nicht schlimm. Das erste Kapitel dieses Buches wird euch dabei helfen, eure Erinnerungen im Handumdrehen wieder aufzufrischen.

Eure kleinen Freunde aus dem scheinbar endlosen, grünen Wald zwischen der Stadt und den Bergen freuen sich schon riesig darauf, euch wiederzusehen und ihre neuen Abenteuer mit euch zu teilen.

Nun, was passierte im ersten Buch?

Unsere Geschichte begann an einem sonnigen Frühlingstag, an dem zwei niedliche Eichhörnchen-Brüder mit einem samtigen, rotbraunen Fell, einem langen, flauschigen Schwanz, winzigen, spitzen Öhrchen und dunklen Knopfaugen gerade auf die Welt gekommen waren.

Obwohl sie sich so verblüffend ähnlich sehen, sodass man sie leicht miteinander verwechseln kann, sind sie dennoch grundverschieden. Der vorwitzige, mutige Zick flitzt nämlich am liebsten einfach drauflos, ohne erst lange darüber nachzudenken, ob es gefährlich werden könnte. Dadurch hat sich der ebenso neugierige wie liebenswerte Schussel schon sehr oft in ziemlich große Schwierigkeiten gebracht. Wie gut, dass sein wesentlich vorsichtigerer, nachdenklicher Bruder dann immer sofort zur Stelle ist, um ihn zu retten.

Und weil der eine eben gern im Zickzack herumrennt und der andere so schlau und mächtig auf Zack ist, haben die Eichhörnchen-Eltern ihre Söhne Zick und Zack genannt. Diese Namen passen doch perfekt zu den beiden. Meint ihr nicht auch?

Auf der Waldwiese mit den wunderschönen Frühlingsblumen vor ihrem Zuhause sind die beiden Eichhörnchen-Brüder der putzigen, hellgrauen Maus Ellie Ringelschwänzchen begegnet, die unbedingt die ganze, weite Welt kennenlernen wollte.

Und so kam es, dass die drei Freundschaft schlossen und kurz darauf den Klub der Entdecker gründeten. In diesem Klub waren alle herzlich willkommen, die genauso gern herausfinden wollten, wie die anderen Waldbewohner wohl aussehen und wie sie leben.

Schneller als sie gedacht hatten, schlossen sich dem Klub der Entdecker noch sechs andere Tierkinder an: der flauschige Hasen-Junge Schnuffel mit den langen Ohren und dem drolligen Stummelschwänzchen; das bildhübsche Rehkitz-Mädchen Lea Samtäuglein mit dem hellbraunen Fell, auf dem im Licht der Sonne weiße Pünktchen glitzern; der schlaue, rotbraune Fuchs-Junge Felix mit dem langen, buschigen Schwanz; das schüchterne, rabenschwarze Maulwurf-Mädchen Julchen mit den süßen, cremefarbenen Händchen; der lebhafte, goldbraune Hamster-Junge Jerry und das hellbraune Wildschwein-Mädchen Molli mit den hellen Streifen auf dem Rücken.

Für die neun Freunde war es gar nicht leicht gewesen, ihre Eltern davon zu überzeugen, dass es ihr sehnlichster Wunsch war, den Wald zu erkunden und in die große, weite Welt hinauszuziehen. Am Ende haben die Eltern der Tierkinder dem ewigen Bitten und Betteln ihrer Kleinen dann aber doch nachgegeben. Am darauffolgenden Morgen brachen die neun Klubmitglieder total aufgeregt und überglücklich zu ihrer Entdeckungsreise auf.

Auf ihrem Weg durch den Wald haben sie so manches Abenteuer erlebt und viele interessante Tiere kennengelernt. Die meisten dieser, ihnen bis vor Kurzem noch völlig fremden Tiere, waren sehr nett zu ihnen und sie haben sie auf Anhieb in ihr Herz geschlossen.

An jedem einzelnen Tag lernten die kleinen Entdecker wieder etwas Neues dazu und der Wald wurde ihnen immer vertrauter. Die Antworten auf ihre zwei wichtigsten Fragen konnte ihnen dort aber niemand geben: Gibt es tatsächlich die Menschen und das Märchenland? Oder hatten ihnen ihre Großeltern nur frei erfundene Geschichten erzählt?

Den weisen, grauen Wolf, der angeblich schon einmal im Märchenland gewesen war, konnten die Tierkinder leider nicht fragen, weil sie ihm nie begegnet sind. Als sie am Ufer eines Teiches urplötzlich seltsame Wesen auf zwei Beinen erblickten, wurde die erste ihrer brennenden beiden Fragen dann aber doch noch beantwortet.

Wenig später fanden die kleinen Entdecker nämlich heraus, dass es sich bei den geheimnisvollen Zweibeinern um den Menschen-Jungen Sven und seinen Vater handelte.

Nachdem ihm Olga, das weltberühmte Papageien-Mädchen aus einem Zirkus in der Welt der Menschen, ihre Hilfe angeboten hatte, musste Zack seinen gesamten Mut zusammennehmen. Für seine Freunde wurde Zack zum Helden, als er sich mit Sven unterhielt. Das war natürlich nur möglich, weil Olga die Sprache der Menschen verstand und übersetzte, was die beiden sagten. An diesem Tag wurden das Eichhörnchen und der Junge für immer Freunde. Beim Abschied gaben sie sich gegenseitig das Versprechen, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden. Seitdem dachte Zack sehr oft an Sven. Manchmal vermisste er ihn sogar. Und er hätte liebend gern noch viel mehr über das Leben der Menschen erfahren.

Die Menschen gab es also wirklich. Dann war das Märchenland ja vielleicht auch nicht nur die Fantasie eines Geschichtenerzählers – oder etwa doch?

Diese Frage wurde endgültig geklärt, als die Tierkinder einen zunächst noch furchtbar unfreundlichen und ständig schlecht gelaunten, kleinen Kerl aus dem Loch befreiten, in das er dummerweise gefallen war. Als er sich den Entdeckern als der Zwerg Knötter-Max aus dem Märchenland vorstellte, konnten sie kaum glauben, was sie da hörten. Also doch! Das war die große Chance, auf die sie schon viel zu lang gewartet hatten.

Bald stellten sie fest, dass der ewig herumnörgelnde Zwerg auch richtig lieb sein konnte. Von da an begleitete er die Tiere des Waldes auf ihrem Weg. Aus dem Märchenland hatte ihn der große Zauberer nämlich herausgeworfen, weil er dort zu den anderen nicht nett war.

Nun war guter Rat teuer. Leider kannte Max den Rückweg ins Märchenland selbst nicht.

Was für ein Glück, dass der neugierige Zick auf einer Wiese rein zufällig etwas gefunden hat, das der Zauberfee Belinda aus dem Märchenland gehörte. Und was für ein Pech, dass Zick dadurch für eine Weile unsichtbar wurde und alle meinten, er wäre spurlos verschwunden. Eine so grässliche Angst hatten die Tierkinder noch nie zuvor gehabt.

Zum Dank und als kleine Entschädigung für den gewaltigen Schreck lud die Fee den Klub der Entdecker zu einem Besuch im Märchenland ein. Obwohl das seit Langem ihr größter Traum gewesen war, wollten sie nicht ohne Max gehen. Das zeigte der guten Fee, dass sie alle etwas ganz Besonderes waren. Deshalb entschied sie, dass der inzwischen erstaunlich liebenswürdige Zwerg zusammen mit den Tierkindern nach Hause zurückkehren durfte.

War das eine Freude! In der Nacht vor ihrer Reise ins Märchenland konnten die kleinen Entdecker vor Aufregung kaum schlafen.

Erinnert ihr euch jetzt wieder daran?

Am Ende des ersten Buches über die Erlebnisse der Tiere des Waldes haben wir uns an dem Abend vor dem Beginn ihres bisher größten Abenteuers von ihnen verabschiedet.

Und genau an dieser Stelle kehren wir jetzt zu ihnen zurück, zu dem Morgen, an dem sie die Zauberfee Belinda endlich ins Märchenland bringen wird.

Pst! Ich glaube, da tut sich schon etwas und sie wachen gerade auf.

Dann wollen wir sie besser nicht noch länger warten lassen.

Kommt mit! Und viel Spaß mit euren kleinen Freunden!

Kapitel 2 – Endlich geht es los! – Das Märchenland wartet schon

Was ist das am frühen Morgen für ein Lärm?

Noch völlig benommen reibt sich Zick den Traumsand aus den Augen. Ganz, ganz langsam und allmählich kehren die Erinnerungen an die vergangenen Tage zurück.

„Wenn man noch vor ein paar Stunden unsichtbar gewesen ist, hat man doch wohl das Recht dazu, mal richtig auszuschlafen“, denkt er. „Ach nein, Moment mal! Da war noch mehr. Gestern Abend bin ich viel zu lang aufgeblieben, weil ich aus irgendeinem Grund kein bisschen müde war. Kein Wunder, dass ich heute nicht wach werden kann. Aber das ist ja nicht weiter schlimm. Ich werde schon nichts Weltbewegendes verpassen.“

Nachdem er sich dafür entschieden hat, einfach noch für ein Weilchen weiterzuschlafen, dreht er sich genüsslich um. Es ist aber viel zu laut und er findet einfach keine Ruhe mehr.

Ein klein wenig missmutig schiebt Zick die weichen Blätter zur Seite, aus denen er sich am Abend zuvor ein kuscheliges, kleines Nest gebaut hatte. Noch im gleichen Moment muss er niesen, weil ein heller Sonnenstrahl auf seine Nase fällt und ihn furchtbar kitzelt. Was für ein Tag! Geht denn heute alles schief?

„Na, komm schon, du Schlafmütze!“, rufen Ellie und Zack lachend im Chor. „Sollen wir etwa ohne dich ins Märchenland aufbrechen? Möchtest du lieber hierbleiben und auf uns warten?“

Das Märchenland! Im nächsten Augenblick springt Zick senkrecht in die Höhe, um blitzschnell zu den anderen zu rennen. Erst in diesem Augenblick erkennt er, dass sie auf der Wiese einen Kreis gebildet haben, in dessen Mitte die wunderschöne Zauberfee Belinda mit den goldenen Haaren und den himmelblauen Augen steht. Auch an diesem Morgen funkelt und glänzt ihr langes, silbernes Kleid im Sonnenlicht, als ob es aus Millionen von Sternen gemacht wäre.

„Ich komme ja schon“, ruft er ihnen zu. „Wagt es bloß nicht, ohne mich zu gehen! Wenigstens einer von euch hätte mich ja schließlich wecken können.“

Von einer Sekunde zur nächsten ist er plötzlich hellwach und kann es gar nicht mehr begreifen, dass er eben noch so verschlafen war. Wie konnte er das nur vergessen? Das wird doch das allergrößte Abenteuer von allen, das Abenteuer seines Lebens. Juhu, das wird ein Spaß!

Sobald er den Kreis erreicht hat, treten Zack und Max einen Schritt zur Seite, damit er zwischen ihnen Platz findet.

„Einen wunderschönen guten Morgen!“, begrüßt ihn die gute Fee aus dem Märchenland mit einem strahlenden Lächeln. „Nur keine Sorge! Wir würden unseren unsichtbaren Helden doch niemals allein zurücklassen. Zum Glück müssen wir uns nicht beeilen. Deshalb dachten wir, du könntest noch ein Stündchen Schlaf vertragen.“

„Ich war doch längst wach“, flunkert Zick, ohne erst lange zu überlegen. „In der letzten Nacht konnte ich sowieso kein Auge zubekommen.“

Nach diesem Satz brechen alle in schallendes Gelächter aus, was Zick überhaupt nicht versteht.

„Wie auch immer“, meint die Zauberfee schmunzelnd. „Wenn ihr jetzt alle startklar seid, kann es von mir aus losgehen.“

„Haben wir heute einen weiten Weg vor uns?“, fragt Ellie wissbegierig. „Werden wir mehrere Tage lang unterwegs sein, bis wir im Märchenland ankommen?“

„Nein, meine Kleine“, antwortet Belinda. „Wir werden heute noch eintreffen. Wenn man das Geheimnis kennt, wie man es findet, kann man schneller dort sein, als ihr meint. Das Märchenland ist nämlich nie sehr weit von uns entfernt. Um es zu erreichen, muss man nur freundlich, ehrlich und hilfsbereit sein und an Wunder glauben.“

„An Wunder glauben?“, hakt Zack neugierig nach. „Das tun wir doch schon längst. Im Wald haben wir so viel erlebt, was wir uns vorher nicht einmal in unseren Träumen vorstellen konnten. Da weiß man irgendwann von ganz allein, dass es absolut wunderbare, unvorstellbare Dinge und Zufälle gibt, und dass man besser zu jeder Zeit mit einer Überraschung rechnen sollte. Und wir alle bemühen uns ständig darum, in jeder Situation das Richtige zu tun. Ins Märchenland kommt man deswegen aber noch lange nicht. Bis vor Kurzem wussten wir ja noch nicht einmal, ob es wirklich existiert.“

Daraufhin beugt sich die gute Fee ein Stückchen zu Zack herunter, um seinen Kopf zu streicheln.

„Du hast ja recht, mein kleiner Held“, stimmt sie ihm liebevoll zu. „Ich muss dich und deine Freunde aber trotzdem noch um ein wenig Geduld bitten. In allen Welten gibt es Dinge, die sich mit Worten nicht erklären lassen und die man einfach selbst erleben muss. Noch heute wirst du verstehen, was ich damit meine. Das verspreche ich dir und allen deinen Freunden.“

Nachdem Zack durch ein kurzes Nicken bestätigt hat, dass das für ihn in Ordnung ist, und Belinda noch einen letzten Blick auf die erwartungsvollen Gesichter in der gesamten Runde geworfen hat, fährt sie unternehmungslustig fort: „Gut. Dann lasst uns jetzt keine Zeit mehr verlieren! Die Bewohner des Märchenlandes warten sicher schon gespannt auf euch. Ich würde jede Wette darauf abschließen, dass sie sich zur Begrüßung eine ganz tolle Überraschung für euch ausgedacht haben.“

Da jubeln die Tierkinder wie aus einem Mund und Zick springt vor Begeisterung sogar dreimal hintereinander hoch in die Luft.

Mit ihrer schmalen Hand zeigt die Zauberfee auf das andere Ende der Lichtung, auf der sie sich versammelt haben: „In diese Richtung müssen wir gehen. Lauft alle in einer Reihe und achtet darauf, dass ihr euch unterwegs nicht aus den Augen verliert! Ich bleibe als Letzte hinter euch und passe auf, dass sich keiner von euch verirrt.“

So etwas muss man Zick nicht zweimal sagen. Wie auf Kommando sprintet er los.

Seine Freunde folgen ihm, die alle in ihrer unendlichen Vorfreude auf das Abenteuer wie aufgezogen wirken. Nur Max ist ungewöhnlich still und er scheint etwas unruhig und bedrückt zu sein.

„Ob mir der große Zauberer den ganzen Unsinn denn auch wirklich verziehen hat?“, denkt er besorgt. „Na, hoffentlich geht das mit meiner Rückkehr nicht in die Hose!“

Ellie, der seine trübe Stimmung aufgefallen ist, legt ihm ihr linkes Pfötchen auf die Schulter.

„Mach dir nicht so viele unnötige Gedanken!“, versucht sie ihn aufzumuntern. „Falls der Zauberer noch irgendetwas gegen dich haben sollte, bekommt er es mit uns zu tun. Wir können doch alle bestätigen, wie nett du zu uns bist und wie sehr wir dich mögen. Im Notfall wird ihn das schon umstimmen.“

Da lächelt der kleine Zwerg endlich wieder, der früher aus gutem Grund Knötter-Max genannt wurde. Es ist eben doch schön, Freunde zu haben, die zu einem stehen.

In der nächsten Stunde kommen sie ziemlich schnell voran. Wie man im Wald am besten läuft, ohne ständig über Wurzeln und Sträucher zu stolpern, haben sie auf ihrer Entdeckungstour ja schon gelernt.

Ab und zu muss Zack seinem voreiligen Bruder aber doch zurufen, dass er nicht ganz so schnell rennen soll. Bei dem Tempo, das Zick vorlegt, würden die kleineren Tiere sonst nicht mehr mithalten können, was auf gar keinen Fall passieren darf.

An den Stellen, an denen sich der Weg gabelt, legt Zick jedes Mal eine Vollbremsung hin. Dann schaut er schnell nach hinten und wartet auf das Handzeichen von Belinda, das ihm zeigt, ob er nach links oder rechts abbiegen soll. Und schon rast er in Windeseile weiter.

Das geht so lange gut, bis die kleinen Entdecker auf einmal vor einer hohen Felswand stehen.

Kapitel 3 – Ein seltsames Hindernis und die erste magische Überraschung

„Und nun?“, fragt Zick, der es gerade noch geschafft hat, rechtzeitig abzubremsen, um nicht mit Vollgas gegen den Felsen zu krachen. „Wo geht es von hier aus weiter?“

„Einfach geradeaus“, erwidert die Zauberfee Belinda. „Obwohl es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, kannst du mir vertrauen.“

Weil Zick sein Tempo blitzartig auf null herunterfahren musste, hat er mächtig viel Sand aufgewirbelt und ist erst einmal von einer dicken Staubwolke umgeben. Deshalb muss er zweimal kräftig niesen. Sobald er wieder etwas erkennen kann, schaut er den Felsen ratlos an. Wenn ein so riesengroßer Stein den Weg versperrt, kann man doch nicht weitergehen.

Inzwischen haben sich alle um Zick herum versammelt und Belinda ist neben ihm stehen geblieben. Sicher wird sie eine Lösung finden. Sie scheint ja sehr, sehr klug zu sein.

„Ach ja“, denkt Zick. „Wie konnte ich das bloß vergessen? Sie kommt doch aus dem Märchenland. Vielleicht zaubert sie den Felsen gleich weg.“

Bevor sie irgendetwas tun kann, nähert sich Zack der Felswand mit langsamen, vorsichtigen Schritten. Er sieht die Sache etwas anders als sein Bruder. Was die Fee sagt, muss doch stimmen und sie meint es gut mit ihnen. Also wird er es versuchen. Was soll dabei schon schiefgehen?

Als sein Näschen den kalten, glatten Stein beinahe berührt, verschwindet er plötzlich wie von Zauberhand. Nein, das ist eigentlich nicht ganz richtig. Die turmhohe Wand ragt vor ihm immer noch bis in den Himmel hinauf. Direkt vor seinen Augen hat sie sich aber geöffnet und einen Spalt freigegeben. Und es sieht so aus, als ob er breit genug dafür wäre, dass sie alle hindurchschlüpfen können.

Oder war der Spalt schon vorher da und er hat ihn nur übersehen? Im Grunde spielt das ja gar keine Rolle. Belinda hat gesagt, dass sie geradeaus weiterlaufen sollen, und genau das wird er jetzt tun.

Dass seine Freunde

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 15.10.2021
ISBN: 978-3-7487-9705-0

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