Die kleinen und großen Abenteuer der Tiere im Wald
3-5-8 Minuten Gute-Nacht-Geschichten für Kinder ab 3 Jahren
Julian Heinrich
Inhalt
Die Tiere, Menschen und Fabelwesen im Wald
3 Minuten Geschichten
Was kann man im Wald eigentlich alles entdecken?
Wie kann man sich so ähnlich sehen und trotzdem so sehr voneinander unterscheiden?
Ein dummes, kleines Missgeschick
Eine überraschende Begegnung
Eine neue Freundschaft und ein toller Plan
Aus drei Freunden werden vier
Der Klub der Entdecker wird von Tag zu Tag größer
Bitten und Betteln
5 Minuten Geschichten
Die Reise beginnt
Ein gewaltiger Schreck und die erste Begegnung mit einer Wasserbewohnerin
Eine beeindruckende Familie und viele neue Bekanntschaften
Ein erstaunliches Kunststück
Die erste Nacht im Freien
Die Menschen gibt es also wirklich
Die Lösung des Rätsels und ein seltsames Geräusch
Der Wald steckt voller Überraschungen
Das hat Mümmel nicht gewollt
Noch schöner kann es nirgendwo sein
Ohne Zick hätten wir euch nie kennengelernt
Zick ist wirklich ein unvergleichlicher Pechvogel
8 Minuten Geschichten
Eine stachelige neue Freundin und ein seltsames Geräusch
Wo kommt das laute Hämmern her?
Zack hat immer die besten Ideen
Die bisher aufregendste Entdeckung von allen
Dann muss es auch das Märchenland tatsächlich geben
Eine hilfsbereite neue Freundin und eine schwierige Entscheidung
Eine beinahe unglaubliche Unterhaltung
Wer schon so viel erlebt hat, der will immer noch mehr
Eine Rettung aus höchster Not
Eigentlich ist er richtig nett
Eine gute Tat
Der größte Schreck aller Zeiten
Echte Freunde halten zusammen
Ein großer Traum wird endlich wahr
Hat dir mein Buch gefallen?
Lesenswerte Literaturempfehlung
Haftungsausschluss
Die Tiere, Menschen und Fabelwesen im Wald
Zick und Zack – zwei kleine Eichhörnchen-Jungen
Ellie Ringelschwänzchen – Mäuse-Mädchen
Schnuffel – Hasen-Junge
Lea Samtäuglein – Rehkitz-Mädchen
Felix – Fuchs-Junge
Julchen – Maulwurf-Mädchen
Jerry – Hamster-Junge
Molli – Wildschwein-Mädchen
Erna Paddelfuß – Enten-Mama
Otto Paddelfuß – Enten-Papa
Karl und Lena – Schwäne
Platsch – Frosch-Junge
Mümmel Dammbauer – Biber
Knuddel und Brauni – Bären-Jungen
Borsteline – Igel-Mädchen
Alfred Baumklopfer – Buntspecht
Olga – Papageien-Dame
Sven – Menschen-Junge
Knötter-Max – Zwerg
Belinda – die gute Fee aus dem Märchenland
3 Minuten Geschichten
Was kann man im Wald eigentlich alles entdecken?
Geht ihr gern im Wald spazieren? Oder meint ihr, dass es im Wald ziemlich langweilig ist? Wenn ihr das glaubt, dann irrt ihr euch aber kräftig.
Über keinen anderen Ort ist schon so viel erzählt und geschrieben worden. Könnte es nicht vielleicht sogar sein, dass es auch heutzutage im Wald noch Märchenfiguren, Fabelwesen und Zauberer gibt?
Außerdem leben nirgendwo sonst so viele verschiedene Tiere. Manche von ihnen laufen auf vier Beinen, einige können unheimlich gut klettern und springen und andere fliegen hoch am Himmel durch die Luft.
Zu den Bewohnern des Waldes gehört eine bunt gemischte Gruppe größerer Tiere, die ihr bestimmt aus Büchern oder aus Filmen kennt oder denen ihr sogar schon selbst begegnet seid. Um die allerkleinsten Tiere des Waldes sehen zu können, müsst ihr euch ein bisschen mehr anstrengen und ganz genau hinschauen.
Viele von ihnen sind nämlich sehr scheu. Diesen winzigen Tieren kommt es so vor, als ob die Menschen Riesen wären. Deshalb fürchten sie sich natürlich erst einmal vor ihnen und versuchen, sich so gut wie möglich zu verstecken.
Wenn ihr ganz still und leise seid und wenn es euch gelingt, euch vorsichtig an sie heranzuschleichen, könnt ihr aber Glück haben und sie trotzdem entdecken.
Das lohnt sich in jedem Fall, weil es im Wald noch viel, viel spannender und interessanter zugeht als in einem Zoo. Hier leben die Tiere in Freiheit und sie müssen selbst für ihr Futter und für ihre Sicherheit sorgen.
Was sie dabei alles erleben, erfahrt ihr in den folgenden Geschichten. Dabei werdet ihr einige der großen und kleinen Waldbewohner auf einem kurzen, ganz außergewöhnlichen Stück ihres Weges begleiten, ihre Abenteuer miterleben und sie näher kennenlernen.
Wer weiß, vielleicht findet ihr dadurch sogar neue Freunde?
Die Tiere, denen ihr in diesen Geschichten begegnen werdet, wohnen in dem scheinbar endlosen, grünen Wald zwischen der Stadt und den Bergen.
Dort ist es im Winter an den meisten Tagen mucksmäuschenstill, weil einige der Tiere ihren Winterschlaf halten und manche der Vögel vor der Kälte flüchten und im Herbst in den Süden fliegen.
Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen und die Laubbäume wieder grün werden, erwacht der Wald beinahe von einem Tag auf den anderen zu neuem Leben.
Dann piepst und zwitschert, brummt und raschelt, knistert und summt es überall. Was ist denn da nur los?
Im Frühling werden im Wald die Tierkinder geboren. Zwei von ihnen werde ich euch in der nächsten Geschichte vorstellen. Ihr werdet sie ganz bestimmt mögen, denn diese beiden kleinen und niedlichen Jungen sind etwas ganz Besonderes.
Wie kann man sich so ähnlich sehen und trotzdem so sehr voneinander unterscheiden?
An den ersten warmen und sonnigen Tagen im April sind die Mama und der Papa der Eichhörnchen-Familie Nussknabberer wahnsinnig aufgeregt. Nervös hüpfen sie von links nach rechts und wieder zurück.
Als ihre beiden kleinen Jungen vor ungefähr zwei Monaten geboren wurden, waren sie so winzig klein, dass man sie kaum sehen konnte. Sie haben nicht mehr als fünf Gramm gewogen, sie hatten noch kein Fell, sie konnten nichts sehen und auch nichts hören.
In den vergangenen Wochen haben sich ihre Eltern liebevoll um sie gekümmert. In ihrem Nest aus weichen Blättern war es immer kuschelig warm und gemütlich.
Obwohl auch die Eichhörnchen-Babys die meiste Zeit schlafen, hatten die beiden Winzlinge ständig riesengroßen Hunger. Deshalb waren ihre Mama und ihr Papa, die sie abwechselnd füttern mussten, beinahe rund um die Uhr beschäftigt.
Weil sie das alles so gut gemacht haben, sind ihre Babys erstaunlich schnell gewachsen. Jetzt sehen sie schon wie richtige kleine Eichhörnchen aus. Ihre Eltern wissen genau, dass es nun nicht mehr lange dauern wird, bis sich ihre Kinder aus dem Nest herauswagen werden, um ihre Welt zu erobern.
Schaut doch mal! Sind die beiden Eichhörnchen-Brüder mit dem samtigen, rotbraunen Fell, dem langen, flauschigen Schwanz, den kleinen, spitzen Öhrchen und den dunklen Knopfaugen nicht zuckersüß?
Man könnte sie leicht miteinander verwechseln, weil sie sich so verblüffend ähnlich sehen.
Als sie sich jetzt auf ihre kurzen Beinchen stellen, um zum allerersten Mal zu laufen, erkennt man aber sofort, dass sie vollkommen unterschiedliche Eigenschaften haben.
Den vorsichtigen, kleinen Jungen, der sein Köpfchen gerade nachdenklich zur Seite neigt und erst einmal überlegt, ob es nicht etwa zu gefährlich sein könnte, haben seine Eltern Zack genannt. Der Kleine ist nämlich mächtig auf Zack und möchte alles ganz genau wissen.
Für seinen Bruder, der einfach mutig losmarschiert, ohne erst lange darüber nachzudenken, haben sie den Namen Zick gegeben. Ja, dieser kleine Abenteurer wird wahrscheinlich noch sehr oft „im Zickzack“ rennen und sein Leben lang ein bisschen schusselig bleiben.
Passen diese Namen nicht perfekt zu den beiden? Sie gehören für immer zusammen und trotzdem sind sie völlig verschieden.
Unbeschreiblich stolz, aber auch ein wenig besorgt, schauen die Eichhörnchen-Eltern ihren Kindern zu. Von jetzt an müssen die Kleinen lernen, auf ihren eigenen Beinchen zu stehen und sich in dem großen, grünen Wald zurechtfinden. Auf ihren Entdeckungstouren werden sie nach und nach die Bewohner des Waldes kennenlernen und bestimmt eine Menge erleben.
Habt ihr Lust, sie dabei zu begleiten?
Ein dummes, kleines Missgeschick
Habt ihr schon einmal gesehen, wie ein Eichhörnchen an einer Nuss knabbert? Findet ihr es nicht auch putzig, wie es dabei auf seinen Hinterbeinchen steht und die Nuss mit seinen Vorderpfötchen festhält?
Das und noch vieles mehr müssen Zick und Zack in den nächsten Wochen lernen. Inzwischen stellen sie sich dabei schon so geschickt an, dass man meint, es wäre kinderleicht.
Am allerliebsten spielen und toben die beiden Eichhörnchen-Brüder auf der kleinen Wiese neben ihrem Zuhause und natürlich auf den Bäumen.
Von Tag zu Tag flitzen, klettern und springen sie immer schneller, weiter und höher.
Der mutige, kleine Zick ist seinem Bruder meistens ein paar Schritte voraus, weil er eben nicht erst lange darüber nachdenkt, ob er ein Risiko eingeht. Es macht ihm viel Spaß, wie der Blitz von einem Ast zum anderen zu hüpfen.
„Schau doch mal!“, ruft er Zack zu. „Ich muss nur noch ein kleines bisschen üben, bis ich den Sprung auf den anderen Baum dort drüben schaffe. Ist das nicht toll? Das fühlt sich dann bestimmt so an, als ob ich fliegen könnte.“
„Ja, das machst du wirklich super“, bestätigt Zack, der ziemlich weit unten ist, weil er immer noch überlegt, welcher Weg am sichersten ist. „Vergiss aber trotzdem nicht, vorsichtig zu sein!“
„Manchmal bist du richtig langweilig“, beschwert sich Zick, der gerade in den obersten Ästen des Baumes verschwunden ist. „Man muss doch auch mal etwas riskieren.“
Zack schüttelt lächelnd den Kopf. Ja, so ist sein Bruder eben und genauso kennt und liebt er ihn.
Da erklingt aus der Baumkrone plötzlich ein ängstlicher Schrei: „Hilfe!“
Weil Zack die Stimme seines Bruders sofort erkannt hat, lässt er seine Vorsicht fallen. Schnell wie die Feuerwehr hangelt er sich von Ast zu Ast nach oben, um Zick zu helfen.
Als er ihn endlich entdeckt, ist er unbeschreiblich froh. Er muss sich sogar das Lachen verkneifen.
„Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?“, fragt Zack schmunzelnd.
Zick hat seinen Schwanz um einen Ast gewickelt und hängt mit dem Kopf nach unten zwischen den Zweigen. So zu schaukeln hat er sich wahnsinnig lustig vorgestellt. Dummerweise hat er aber vergessen, darüber nachzudenken, wie er sich aus dieser Lage wieder zurück nach oben auf den Ast hangeln könnte. Weil er dafür noch nicht stark genug ist, baumelt er jetzt ratlos hin und her.
Mit einem liebevollen Lächeln beugt sich Zack zu seinem wagemutigen Bruder hinunter, um ihm sein Pfötchen zu reichen und ihn wieder nach oben zu ziehen.
Dass Zick nichts passiert ist, macht ihn sehr glücklich.
Eine überraschende Begegnung
Auf dem Weg vom Baum hinunter legt Zack einen Arm um seinen Bruder. An das dumme, kleine Missgeschick, das Zick dort oben passiert ist, werden sich die beiden ganz sicher noch lange erinnern.
Zack muss sich nun erst einmal von dem riesigen Schreck erholen. Also bittet er Zick, sich zusammen mit ihm für ein paar Minuten auf die Waldwiese mit den wunderschönen, bunten Frühlingsblumen zu setzen.
Das findet sein Bruder nicht gerade spannend, aber er tut ihm den Gefallen. Obwohl er es niemals zugeben würde, ist er ihm nämlich für die Rettung aus seiner unangenehmen Lage sehr dankbar.
Als Zack seinem Bruder gerade ins Gewissen reden möchte, damit dieser in Zukunft ein bisschen vorsichtiger ist, unterbricht ihn unerwartet ein schallend lautes Gelächter. Lacht sie etwa jemand aus? Außer ihnen ist doch niemand auf der Wiese. Merkwürdig!
Zack steht auf, um sich umzuschauen. Das Lachen kommt eindeutig von links. Dort sieht er aber nur die dichten Brombeersträucher.
„Ha, ha, ha, ihr seid ja zwei lustige Typen“, ertönt ein helles Stimmchen aus der gleichen Richtung. „So etwas Verrücktes hält man ja nicht für möglich. Wollt ihr vielleicht im Zirkus auftreten? Gerade habe ich mich über euch fast kaputtgelacht.“
Im Zirkus? Was ist das? Dieses Wort haben Zick und Zack vorher noch nie gehört.
Zwischen den hohen Grashalmen kommt raschelnd etwas auf sie zu. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich vor ihnen ein kleines, graues Mäuschen auf, das sich auf die Hinterbeinchen stellt, um den beiden Eichhörnchen-Brüdern nacheinander schmunzelnd seine Hand zu reichen.
„Hallo! Ich bin Ellie Ringelschwänzchen und es freut mich sehr, euch kennenzulernen“, verkündet sie mit ihrer sanften Stimme, die wie ein leises Piepsen klingt. Die kleine Maus mit ihrem langen, nach unten gebogenen Schwänzchen, ihrem spitzen Schnäuzchen, ihren winzigen Ohren und ihren vor Neugier funkelnden Augen zieht die beiden Brüder sofort in ihren Bann.
„Äh, ich heiße Zick und das ist mein Bruder Zack“, stottert der sonst so mutige Eichhörnchen-Junge verlegen.
„Du warst doch derjenige, der vorhin auf dem Baum so besonders cool sein wollte, oder?“, fragt sie lächelnd nach.
Das ist Zick ziemlich unangenehm. Weil ihm seine Eltern aber beigebracht haben, dass man immer ehrlich sein muss, versucht er gar nicht erst, eine Ausrede zu erfinden.
„Na ja, man kann sich auch mal verschätzen“, murmelt er so kleinlaut, wie es sonst gar nicht seine Art ist. „Beim nächsten Versuch klappt es garantiert viel besser.“
„Kein Problem! Dafür musst du dich nicht schämen“, beruhigt ihn das niedliche Mäuse-Mädchen. „Ich mag tapfere Jungen, die sich zutrauen, etwas Neues auszuprobieren.“
Eine neue Freundschaft und ein toller Plan
Seitdem Zick gehört hat, dass Ellie tapfere Jungen mag, strahlt er vor Freude und Zack geht es ganz genauso, als das niedliche Mäuse-Mädchen noch hinzufügte: „Dein Bruder ist aber auch ein echter Held. Immerhin hat er dich dort oben gerade gerettet.“
Für einen Moment machen Ellies Komplimente die beiden Eichhörnchen-Jungen sprachlos. Man darf ja nicht vergessen, dass sie das erste Mädchen ist, mit dem sie sich unterhalten.
Wundert ihr euch jetzt darüber, dass Mäuse und Eichhörnchen ganz ohne Schwierigkeiten miteinander reden können? Im Wald verstehen tatsächlich alle, was die anderen sagen. Für uns Menschen hört sich die Sprache der verschiedenen Tiere zwar völlig unterschiedlich an, den Waldbewohnern scheint das aber überhaupt nichts auszumachen. Vielleicht lesen sie ja auch einfach die Gedanken der anderen? Das wird wohl für immer ein großes Geheimnis des Waldes bleiben.
Während Zick und Zack noch versuchen, sich endlich wieder so normal zu benehmen wie vorher, fragt Ellie neugierig: „Gehört ihr eigentlich auch zu den Tierkindern, die in diesem Frühling auf die Welt gekommen sind?“
„Ja“, bestätigt Zack, der zuerst seine Stimme wiedergefunden hat.
„Das habe ich mir schon fast gedacht. Ab und zu beobachte ich euch nämlich, weil der Eingang zum Mauseloch meiner Familie direkt unter dem Brombeerstrauch neben eurem Nest liegt“, lässt Ellie sie wissen.
Das macht Zack gleich noch einmal verlegen. Hoffentlich haben sie sich nicht zu albern und tollpatschig benommen, wenn das Mäuschen ihnen beim Spielen zugeschaut hat.
„Meine Mama hat mir erzählt, dass die meisten Tierkinder hier im Wald im Frühling geboren werden“, fährt Ellie fort. „Seid ihr nicht auch neugierig, wie die anderen aussehen, wie sie sind und was sie alles können? Wir könnten sie alle gemeinsam suchen, um sie kennenzulernen. Also, ich finde, das wäre eine tolle Sache. Oder was meint ihr?“
„Oh ja! Das wird bestimmt richtig super und total spannend“, nimmt Zick seinem Bruder die Entscheidung ab.
„Prima!“, freut sich das wissbegierige Mäuse-Mädchen. „Zwei neue Freunde habe ich heute schon gefunden, aber Freunde kann man schließlich nie genug haben.“
„Bedeutet das etwa, dass wir drei jetzt Freunde sind?“, möchte sich der völlig überraschte Zack noch vergewissern.
„Na klar! Was denn sonst?“, wundert sich Ellie über seine Frage.
Die beiden Eichhörnchen-Brüder können ihr Glück kaum fassen. Deshalb grinsen sie von einem Ohr zum anderen.
„Jetzt muss ich mich aber beeilen“, sagt das Mäuse-Mädchen. “Meine Mama macht sich sonst Sorgen. Aber gleich morgen früh treffen wir uns bei dem Brombeerstrauch über unserem Mauseloch und dann geht es los.“
„Abgemacht!“, rufen Zick und Zack im gleichen Augenblick.
Aus drei Freunden werden vier
Am folgenden Morgen wundern sich die Eichhörnchen-Eltern darüber, dass Zick und Zack so in Eile sind. Bisher haben sie immer gern gemütlich gefrühstückt, aber an diesem Tag schlingen sie alles blitzschnell herunter.
Kopfschüttelnd schauen die Eltern ihren Söhnen hinterher, als sie ganz aufgeregt losrennen.
„Na, die beiden scheinen heute wohl eine Menge vorzuhaben“, meint ihr Papa schmunzelnd.
Auf ihre neue Freundin Ellie müssen Zick und Zack dann noch ein paar Minuten lang warten. Als sie schon befürchten, dass sich das Mäuse-Mädchen nur über sie lustig gemacht hat, krabbelt sie endlich unter dem Brombeerstrauch hervor.
„Guten Morgen!“, begrüßt sie ihre neuen Freunde mit spürbar guter Laune. „Jetzt geht es los. Ab heute entdecken wir drei den Wald und gleich danach die ganze weite Welt.“
Das lassen sich die beiden Eichhörnchen-Brüder nicht zweimal sagen. Und schon marschieren sie zu dritt über die Waldwiese.
„Moment mal! Hört ihr das auch?“, fragt Ellie, die plötzlich stehen bleibt. „Normale Schritte sind das nicht, aber irgendetwas kommt gerade immer näher.“
Dabei legt sie eines ihrer Pfötchen an ihr Schnäuzchen, um ihren Freunden zu zeigen, dass sie ganz still sein sollen. Aufmerksam betrachten die drei Entdecker das Gras.
„Dort drüben“, flüstert Zack nach einer Weile. „Da bewegt sich etwas.“
Was ist das? Am oberen Ende der Grashalme tauchen ab und zu zwei hellbraune Spitzen auf, die sich eindeutig auf sie zu bewegen.
Zack ist das alles nicht ganz geheuer. Erst als er erkennen kann, dass die dreieckigen Spitzen zu zwei langen, schmalen Ohren gehören, beruhigt er sich wieder.
Der niedliche, flauschige Hase mit dem putzigen Stummelschwänzchen hoppelt so schnell, wie er nur kann, bis er
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 20.11.2019
ISBN: 978-3-7487-2136-9
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