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zuMutung

Mut
mute dich zu
Mut zu dir
Mut zu deinem Wesen
Mut zu deiner Angst und Härte
Mut zu deiner Verletzlichkeit und Weichheit
Mut
Mut machen

Zufall
was fällt dir zu
fallen
zu etwas fallen
auf etwas zuFallen
auf etwas reinFallen?
Angst
kommst du zu Fall
durch den
Zufall?

Hast du den Mut zu fallen?
dich fallen lassen
mutest du dich zu
beim fallenlassen?
dann hast du
Vertrauen
dann traust du dir
wenn du dir traust
dann traust du dich

Zeit
lass dir Zeit
lass dir Raum und Zeit
nimm dir deine Zeit
Du hast soviel, wie du brauchst
atme aus
lass los
gib ab
vertrau in die Zeit
vertrau in die Gezeiten
lass sie zu


lebenweben

weise frauen sind leise
verstecken sich im nebeldickicht
leide wispernd rufen
zeit nach unten zu gehen
ins dunkel
hinunter
in höhlen
altes wiedersehen
betrachten mit neuem blick

im dunkeln sitzend leben weben
sich vernebeln
mich umgeben
mit nebelinnen
mich einhüllend
weiße mäntel aus nebelgespinst

mich vernebelnd dreh ich mich im kreis
schlüpfe nach unten
erde atmend liege ich kugelig
träumend sinnend
spinnen weben
lebenweben

wir vergehen
wir sterben
wir enden
nebelinnen sind wir
gesponnene ahninnen
aus alter neuer zeit


Hinterm Haus, aus dem Fenster...

Diese dunkelhohen Fichten
Hunde heulen
Wölfe
die Nacht kommt
Mond ist halbvoll, nimmt zu,
glänzt weißsilbern auf violettem Samt
klare kalte Nacht
Krähenschwärme krächzen
flattern über mir
das Rauschen des Windes leise in den Bäumen
dunkle Schatten zwischen ihnen
Wölfe?
ein Rascheln ganz nah
Gänsehaut
eine Rabin!
beäugt, überlegt - zwinkert sie?
geträumt, gesponnen:
"übers Jahr winkt Gefahr,
drumm gib acht in der Nacht!"
nochmal gezwinkert rauscht sie davon
in die hohen Fichten hinterm Haus.
schwarze Katze huscht vorbei
Kichern in der Ferne
Ei, ei, ei,....
dort, auf dem Zaun sitzt ja eine!
die lässt ihre Beine baumeln,
die gurrt, knurrt und gackert -
Wind trägt ihre Stimme weit
die Rabin auf ihrer Schulter,
ein Hase vor ihr im Gras -
Zaunreiterin
singst ein Lied.
junge Alte mit vielen Gesichtern,
wild zerzauste Windsbraut
singst immer lauter!
dein Singen wird zum Heulen,
wird eine wilde Weise
und trifft
eine alte Seele in mir.
weckt lang Vergessenes,
lässt mich einstimmen in dein Geheul -
das Geheul der alten Wölfin
dort auf dem Zaun sitzt sie,
lässt ihre nackten Beine baumeln -
ein Bein im Hier, ein Bein im Dort.
Dazwischen sie:
auf der Schwelle der Anderswelt.
Wind trägt ihre Stimme weit.
und von weit her kommt Antwort
da sind noch viele
da draußen
ihr Gesang findet in mein Herz.
Auf dem Zaun reitet sie
ihre Arme ausbreitend
verwandeln sie sich in schwarze Schwingen.
Sie fliegt in die Nacht.
schenkt mir drei Rabenfedern zu meinen Füßen
und eine schwarze Katze auf meiner Schulter.
die Schatten verschwinden,
bis die alte Seele in mir
sie wieder ruft.

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Texte: copyright bei der autorin
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2009

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