der sommer ist satt
der sommer ist satt
hat genug für dieses jahr
die letzten safrangelben kapuzinerblüten stehen mutig in der sonne
schwarzäugige blumen lassen sinnend die köpfe hängen
felder werden kahl
stoppelige armeen werden gefleddert von schwarzgelacktem vogelvieh
träume schweben im nebel
wehmütig blicke ich in klirrig kalte nächte -
der herbst hebt sacht einen finger
sommer - noch liegt er golden über mir,
wärmt mich,
prickelt auf meiner haut
er beginnt den abschied
den fuß schon über der schwelle
der verräter lässt mich zurück
in kaltem nieselregen
der sommer ist satt
schlange
verschlafen liegt sie im warmen sand
wunderschön giftig und böse
zart ist ihre weisheit
bitter ihre erkenntnis
schuppige drachin
frau
sternschnuppe
der sonne den lauf lassen
dem zenit entgegen
sich nicht bewegen
bis wolken kommen
und dann benommen
sich langsam wachblinzeln
nachts
den stern
vom himmel holen
und verstohlen
beäugen
das wunder
vom firmament
Texte: alle fotos und texte von daniel und andrea campanile
Tag der Veröffentlichung: 16.01.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für daniel