Cover

Vorwort

Ich habe das Buch nicht geschrieben es ist von einer Facebook-Seite. Ich habe lediglich die Erlaubnis der Autorin es hier Hochzuladen. Die Rechte gehören Vorrangig Suzanne Collins da sie die Vorlage zu dem Buch geliefert hat also die Orte und manche Sprüche usw..., die Personen gehören Lara Klingenhagen (der Autorin). Der Link zur Original Seite bitte Gefällt mir Drücken https://www.facebook.com/pages/Beginning-of-the-Hunger-Games-Die-ersten-Hungerspiele/612281652130090 . So jetzt wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

Prolog-Das Ende

                                                        Distrikt 1 

Ein Lauter Gong ertönt im ganzen Distrikt als plötzlich die Lichter wieder an gehen. Zwei Wochen haben wir ohne Strom, Wasser und Gas auskommen müssen. Die Züge liegen lahm und es gibt keine Kommunikation zwischen den Distrikten mehr. Alle sind in heller Aufruhr und jeder lebt in Angst und Schrecken, da keiner weiß was als nächstes kommt. Unsere Eltern haben uns gesagt das eine harte Zeit auf uns zukommen wird aber wir keine Angst haben sollen. Bei meinem kleinen Bruder mag es ja funktioniert haben, doch ich weiß das das Kapitol uns nicht mit offenen Armen empfangen wird, wenn der Krieg vorbei ist und Distrikt 13 wohl oder übel kapitulieren muss. Unsere ganze Familie befindet sich im Wohnzimmer als das Emblem des Kapitols auf den Bildschirm unseres Flatscreens erscheint und die Hymne von Panem anschlägt. Nach wenigen Sekunden erscheint Präsident Carter hinter seinem Eichenholzschreibtisch. Hinter ihm zwei Fensterscheiben und ein großes Bücherregal was sich in der Mitte der beiden Fenster befindet, wo sich das Kamerateam leicht spiegelt.  „Bürger Panems. Bewohner der einzelnen Distrikte. Auf den Tag sind nun fünf Monate vergangen, wo sich Distrikt 13 gegen uns aufgelehnt hat. Viele von euch haben sich ihnen angeschlossen – haben sich gegen das Kapitol gewendet. Doch heute kann ich euch mit Stolz verkünden, das Distrikt 13 ausgelöscht ist. Es reichte nur kleiner Schachzug und schon existiert kein Leben mehr in 13. Somit ist der Krieg beendet und die restlichen zwölf Distrikte besiegt. Besiegt aber nicht unbestraft.“, mit diesen letzten Worten flackert der Bildschirm in ein schwarzes Bild über und eine bedrückende Stille macht sich breit. Eine Stille, die sicherlich in jedem Haushalt nun herrscht.

Kapitel.1 Die Ernte

 Vor genau einem Monaten kamen sie. Keiner weiß wer sie sind und woher sie kommen. Aus dem Kapitol, Gefangene aus Distrikt 13 oder doch nur einfache Arbeiter aus irgendeinen Distrikt? Wochenlang bauten sie ein ganzes Dorf auf. Anhand eines akkurat angebrachten Schildes haben wir erfahren, dass es das „Dorf der Sieger“ sei. Jeder machte sich seine eigenen Gedanken was das wohlbedeuten mochte. Viele Gerüchte machten den Umlauf und Spekulationen wurden aufgestellt. Nachdem das Dorf fertig erbaut worden ist gab es eine Sondersendung des Kapitols. Ein Mann mit schulterlangen violetten Haaren, grünen Kajal und knallroten Lippenstift erschien und lächelte freundlich in die Kamera.  „Herzlich Willkommen zur Einweihung der legendären Hungerspiele!  Wenn ich mich erst einmal vorstellen darf: Ich bin Saam Ferbes und habe die große Ehre zusammen mit meinen Kollegen Simmons Crield dieses großartige Event moderieren zu dürfen: Die Hungerspiele. Viele von ihnen werden sich nun fragen: Was ist das? Was hat das für einen Zweck und worum geht es da?  Unser ehrenwerter Präsident Carter hatte diesen bezaubernden Einfall! Um der Rebellion zu gedenken, die wir nun zum Glück hinter uns haben, werden aus jedem Distrikt ein junger Mann und einen junge Frau ausgelost und ins Kapitol geschickt. Die Auslosung findet in Form einer Ernte statt. Wo die Tribute, so haben wir die Auserwählten Glückspilze genannt, wie bei einer Ernte gesammelt werden. So sind wir auch auf diesen Namen gekommen. Die Hungerspiele werden jedes Jahr mit der Ernte beginnen. In genau zwei Wochen ist es dann soweit! Um 13 Uhr sollen sich alle Bürger ihres Distriktes am Marktplatz treffen. Kinder zwischen zwölf und sechzehn Jahren werden ganz vorne in einem abgetrennten Bereich stehen und schließlich ausgelost. Diese Aufgabe werden zwölf ausgewählte Bürger aus dem glanzvollen Kapitol erledigen. Sie werden jeder in einem Distrikt geschickt um die Tribute zu ziehen, zu betreuen und zu führen. Wir warten schon alle sehnlichst auf dieses Ereignis den keiner weiß was nach der Ernte passiert! Der Präsident hat uns eine glorreiche Show versprochen die wir nie vergessen werden. Wir sind gespannt und freuen uns.“ Mit diesen letzten Worten war das Pflichtfernsehen beendet und die Menschen aus den Distrikten sind zunehmend verwirrt. Was soll diese Reise bezwecken? Was will das Kapitol mit ihren geliebten Kindern, wo der Präsident doch von einer harten Strafe gesprochen hat? Alles Fragen, die unbeantwortet in der Luft hängen. Eine Woche vor der Ernte warf ein Hovercraft Flugzettel über den gesamten Distrikt. Dort wurden konkrete Anweisungen gegeben, die jeder Bürger zu halten hat wenn der Tag der Ernte seinen Anfang nimmt. 1. Am Tag der Ernte wird nicht gearbeitet, doch man bekommt auch kein Geld dafür. 2. Jeder Bürger soll sich pünktlich um 13 Uhr am zentralen Punkt des Distrikts aufhalten. 3. Da die Ernte ein besonderer Anlass ist, darf man nur in seiner besten Kleidung erscheinen. 4. Jeder Bürger im nominierfähigen Alter muss sich bei einem Beamten des Kapitols registrieren lassen. Und heute ist es soweit. Unschlüssig was ich als nächstes tun soll, stehe ich in meinem Badezimmer und sehe in den Spiegel. Meine blonden, brustlangen Haare biegen sich in alle Richtungen, meine braun grünen Augen schauen mich müde und doch auch neugierig an. Ich weiß das dieser Ausflug ins Kapitol kein gutes Ende nehmen wird, aber trotzdem frage ich mich wie es im Kapitol wohl ist und was den zukünftigen Tributen alles erwartet. So weit ich weiß wird das meiste live in ganz Panem ausgestrahlt.  Ich seufze leise und streife mir meinen seidigen Morgenmantel von der Haut und steige in das angenehm heiße Wasser meiner Marmorbadewanne. Darauf habe ich schon den gesamten Morgen gewartet. Entspannt schließe ich die Augen und tauche ein mal kurz mit den Kopf unter Wasser und massiere mir die Kopfhaut mit einem teuren Rosenblütenshampoo. Sofort ist der ganze Raum erfüllt mit diesen süßlich schönen Geruch. Meine Familie kann sich den ganzen Luxus leisten, da meine Eltern beide Schmuckhersteller sind deren Ware direkt ins Kapitol geliefert wird. Besonders beliebt sind ihre Diamantringe, die als Verlobungsgeschenk benutzt werden. Fast jeder Bürger des Kapitols besitzt etwas von der Kollektion meiner Mutter. Sie entwirft die Modelle und mein Vater stellt sie mit seinen Lehrlingen her. Manchmal reisen meine Eltern auch ins Kapitol um die Ware direkt im Laden vorzustellen. Flash und ich jedoch, bleiben jedes Mal zuhause. Ich steige aus der Wanne und nehme mir eines der lavendelfarbenen Handtücher. Weich schmiegt sich der edle Stoff an meine Haut. Ich setze mich an meinem Schminktisch und creme meine Haut mit einer Melonenhautlotion ein. Sekunden später taucht meine Mutter auf. Sie lächelt mich liebevoll mit ihren grünen Augen an. Ihre Haare sind ebenfalls blond, gehen ihr jedoch nur glatt bis zum Kinn.  „Guten Morgen“, begrüßt sie mich und nimmt das Handtuch von meinem Kopf. Sie liebt es mir die Haare zu machen und hat schon am vorigen Abend angekündigt das sie will das ihre Tochter hübsch aussieht wenn die Ernte stattfindet. Als sie die Haare trockengeföhnt hat, fallen sie mir mit leichten Wellen über die Schulter. Sie verlässt den Raum kurz und kommt mit einem knielangen meerblauen Kleid wieder. Ich schlüpfe hinein und betrachte mich im Spiegel.  „Es ist wunderschön“, hauche ich. „Genau wie du“, sagt meine Mutter lächelnd. Ich erwidere ihr Lächeln und gemeinsam gehen wir nach unten, wo wir auf Flash und meinem Vater treffen. Beide tragen ein weißes Hemd und haben die Haare leicht zurück gekämmt. Auf dem Weg zum Marktplatz reden wir nicht viel. Eine bedrückende Stimmung herrscht im gesamten Distrikt und geht auf jeden Einwohner über. Keiner weiß was auf die Tribute zukommt. Zu nah liegen noch die letzten Ereignisse. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das die folgenden Wochen einfach und unbeschwert werden, nur weil die Kapitolbewohner so freudig erregt sind. Es kommt mir so vor als wäre das eher eine Hinrichtung an einem besonders wetterfreundlich Tag. Die Sonne scheint kräftig, die Vögel tauchen aus ihren Nestern auf und unterbrechen die Stille mit ihrem lieblichen Gesang. Eine große Bühne wurde aufgebaut wo sich zwei Stühle, ein Mikrofon und zwei große Glaskugeln in Goldfischglasform befinden. In beiden Glaskugeln sind bestimmt um die tausend weiße Zettel drin. Da stehen wahrscheinlich unsere Namen drauf. Meine Hände werden ganz schwitzig und ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Typische Anzeichen von Nervosität. Wie von allein packe ich die Hand meines Bruders. Er drückt sie sanft. Selbst diese kleine Geste lässt mich ruhiger werden. Wenigstens ist einer von uns stark. Flash ist ein Jahr jünger wie ich und somit fünfzehn. Seine blonden kurzen Haare gleichen den meinen nur seine Augen sind braun wie die meines Vaters. Egal wohin man sieht, erkennt man Friedenswächter und Kameraleute aus dem Kapitol. Unsicher stehen die Erwachsenen hinter einem roten Band. Ihre Kinder sind in abgeschnittenen Sektoren verteilt und in entsprechenden Altersgruppen zugeordnet.  Flash und ich verabschieden uns kurz von unseren Eltern und gehen auf unsere Plätze. Es dauert nicht lange als die Hymne des Kapitols ertönt und der Bürgermeister zusammen mit einer grotesk gekleideten Person die Bühne betritt. Das muss die Betreuerin aus dem Kapitol sein. Sie trägt eine lange goldene Robe mit Puffärmeln und schwarzen Rankenverzierungen. Ihre pechschwarzen Haare sind mit goldenen Strähnchen versehen und ihr Maske-Up ist ebenfalls in goldenen und schwarzen Tönen gehalten. Ihr Mund ist zu einen breiten Grinsen gezogen und sie schaut begeistert in die Menge. Ich sehe mich um. Fast jeder starrt sie genauso verwirrt an wie ich. Mir ist klar, das die Mode dort speziell ist aber das sie so ist, habe ich nicht erwartet.  Während die Betreuerin sich auf einen der beiden Stühle setzt, widmet sich der Bürgermeister – ein kleiner, glatzköpfiger Mann - der Menge zu und klopft kurz auf das Mikrofon. Er fasst kurz zusammen was wir alle schon wissen. Angefangen von den „Dunklen Tagen“ wie sie nun genannt werden bis hin zu der Verkündung der Hungerspiele. Allein der Name sagt doch schon alles aus, das da nichts gutes raus kommen kann. Als der Bürgermeister seine kurze Ansprache beendet hat stellt er uns die Betreuerin vor. Clasina Whimper. Mit strahlenden Augen klatscht sie in die Hände. Der Bürgermeister setzt sich auf den anderen Stuhl und Clasina nimmt seinen Platz auf der Bühne ein.  „Willkommen Bürger von Distrikt 1! Seid ihr bereit für das Event des Jahres?“, ruft sie vergnügt und wartet auf eine Antwort, doch der Platz bleibt ruhig bis auf ein paar wenige die klatschen. „Erst einmal möchte ich sagen wie froh ich darüber bin in Distrikt 1 als Betreuerin dienen zu dürfen. Es ist mir wirklich eine große Ehre den Distrikt helfen zu können, der diesen wunderschönen Schmuck herstellt.“, sie legt sich kurz beide Hände ans Herz und seufzt mit geschlossen Augen verzückt auf. „Aber nun zu den Höhepunkt des Tages – die Ernte! Links und Rechts neben mir stehen, wie man sieht, zwei große Glaskugeln mit hunderten von kleinen Zettelchen mit euren Namen!“, sie zeigt mit ihren schwarz lackierten Fingernägeln auf uns. „Natürlich sind das weitaus mehr Zettel als Leute die hier stehen und das hat auch einen Grund. Denn je älter man ist, desto mehr Lose hat man auch. Ein Beispiel: Ist man zarte zwölf Jahre jung befindet sich nur ein Los in der Kugel. Beträgt das Alter dreizehn Jahre hat man zwei und immer so weiter.“ Sie schaut uns erwartungsvoll an als warte sie auf eine Reaktion. Sollen wir jetzt einfach verständnisvoll nicken und lächeln? „Nun gut“, sagt Clasina. „Ladies first!“  Sie schreitet zur linken Glaskugel. Alles wird still, sodass man nur noch das Geräusch von Clasina Whimpers Absätzen hört. Sie schnappt sich elegant einen Zettel und huscht schnell zurück zum Mikrofon. „Der weibliche Tribut von Distrikt 1...“, sagt sie und faltet das Los Stück für Stück auseinander. „...wird die Ehre haben Ruhm und Ehre mit nach Hause zu bringen.“  Aha, auf jeden Fall kehrt man wieder heim. Wenigstens ein Lichtblick. Ruhm und Ehre hört sich auch nicht schlecht an, aber diese beiden Dinge muss man sich erkämpfen. Nervös kaue ich auf meine Unterlippe und suche Flash in der Menge. Als ich ihn entdeckt habe, ist sein Blick direkt auf die Bühne gerichtet. Seine Augen richten sich konzentriert auf das Geschehen und ich bewundere ihn wieder einmal für seine Ruhe. Das Knistern von Papier hallt, dank des Mikrofons, über den gesamten Platz. Es ist als ob alles in Zeitlupe ablaufen würde. Clasina fährt sich mit der Zunge kurz über die Lippen, räuspert sich kurz und sagt schließlich: „Kate Bright!“ Es braucht einige Sekunden bis ich überhaupt bemerke das es mein Name ist, der gerade über den gesamten Platz verkündet worden ist. Ein seltsames Gefühl macht sich in mir breit. Es fühlt sich nicht richtig an. Mein ganzer Körper sträubt sich davor zur Bühne zu gehen – dass das alles nicht real ist. „Komm zu mir, kleines“, sagt Clasina und lächelt breit. Aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, wie sich bereits zwei Friedenswächter auf den Weg zu mir machen. Das tue ich mir nicht an. Mit schnellen Schritten steige ich auf die Bühne und eine Sekunde später starre ich auf die Bürger von Distrikt 1, die mich neugierig anschauen. Wie sie sich wohl fühlen. Erleichtert weil sie oder ihre Kinder nicht ins Kapitol müssen oder fragen sie sich einfach nur ob sie mich vielleicht kennen?  Plötzlich tippt mich Clasina auf die Schulter. Ich drehe mich zur Seite und sehe plötzlich den Jungen der neben mir steht. Ich habe weder mitbekommen, wie er heißt noch wie er auf die Bühne gekommen ist. Seine Haare sind dunkelbraun und das grün strahlt förmlich in seinen Augen. Er streckt mir die Hand hin und ich nehme sie entgegen. Wir schütteln einander die Hände während Clasina die Ernte mit einen: „Das sind eure Tribute, Distrikt 1!“ beendet.

Kapitel.2 Der Zug

Ein paar Friedenswächter haben uns ins Justizgebäude geführt. Im Flur trennen sich die Wege des Jungen und mir. Jeder von uns wird in einen kleinen Raum geführt. Der Boden ist mit glänzenden Dielen ausgelegt und die Tapete ist in einem freundlichen gelben Ton gehalten. Rechts von mir hängt über einen wunderschönen Marmorkamin ein Bild unseres Bürgermeisters mit seiner Familie.  Links von mir ist die komplette Wand mit Bücherregalen versehen und genau vor mir, unterhalb eines großen Fenstern das die Sicht auf den Marktplatz freigibt, steht ein rotes Sofa. Langsam gehe ich darauf zu und setze mich hin. Nervös streifen meine Finger über den weichen Samt.  Ich muss zugeben: Ich bin neugierig was mich alles erwartet aber ich habe das hier nie gewollt. Das Kapitol spielt irgendein Spiel mit uns und ich will kein Teil davon sein. Dazu kommt noch diese Ungewissheit. Werden wir gefoltert, ausgehorcht oder ist das wirklich nur ein Ausflug ins Vergnügen? Aber was ist dann die Strafe von der Präsident Carter gesprochen hat? Es klopft dreimal an der Tür. Ich springe auf. Die Tür öffnet sich und meine Eltern kommen gemeinsam mit Flash rein.  „Sie haben fünf Minuten“, sagt der Friedenswächter der die Tür geöffnet hat barsch. Meine Eltern kommen sofort auf mich zu und nehmen mich in den Arm. Das haben selbst sie nicht kommen sehen. Flash steht etwas unbeholfen daneben und legt eine Hand tröstend auf meine Schulter. Ich lächele ihn an und löse mich von meinen Eltern. „Es wird dir sicher im Kapitol gefallen, Spatz“, flüstert meine Mutter. Sie verdrängt die Tatsache, das es auch negative Seiten gibt. Ich will es ihr nicht noch schwerer machen, wie es schon ist. „Ich komme wieder, Mom.“, sage ich doch meine Stimme bricht während ich diese Worte ausspreche. Sie nickt und legt einen Arm um die Taille meines Vaters, der sie beschützend festhält. Er schaut mich mit seinen kleinen Augen an.  „Denk dran, Kate. Wir werden immer bei dir sein“, sagt er sanft und ich nicke bloß weil aus meinem Mund nur Tränen erstickte Laute kämen. Reiß dich gefälligst zusammen! Nur weil ich ins Kapitol muss, brauch ich nicht zu einem weinerlichen kleinen Mädchen werden.  Die Tür öffnet sich erneut und der barsche Friedenswächter wirft uns einen bedeutenden Blick zu. Meine Eltern nicken ihm zu und lächeln mich ein letztes Mal an. Flash umarmt mich diesmal richtig. „Auf Wiedersehen, Kate“, flüstert er mir ins Ohr. Ein Auto hat uns nach der Verabschiedung zum Bahnhof gefahren. Tausende Male war ich schon hier um meine Eltern zu verabschieden oder abzuholen. Als ich kleiner war habe ich mir immer gewünscht ich könnte mit ihnen fahren. Heute würde ich lieber schreiend davonlaufen.  Mein Mittribut hat genau wie ich eine ausdruckslose Maske aufgesetzt, denn die Kameras folgen uns überall hin. Als sich die Zugtüren hinter uns schließen atme ich erleichtert aus. Der Junge neben mir lächelt mich verständnisvoll an. Ich erwidere das Lächeln und schäme mich sofort das ich seinen Namen nicht kenne, doch bevor ich ihn auch nur danach fragen kann, kommt Clasina aus dem angrenzenden Abteil.  „Willkommen!“, ruft sie aus. „War das nicht eine wundervolle Ernte? Hach, ich kann es kaum Glauben wie schnell die Zeit doch vergeht. Kommt erst einmal mit. Ich zeig euch euer Abteil.“ Schnellt geht sie den Gang entlang. Wir folgen ihr bis sie an der ersten Tür stehen bleibt.  „Das ist dein Abteil, Kleines.“, sagt sie und ihre Stimme scheint bei jeden Wort eine Oktave höher zu steigen. Ich habe eine halbe Stunde um mich frisch zu machen. Clasina will das wir uns dann im Salon treffen um die Wiederholung der Ernte im Fernseher zu sehen. Als würde es mich interessieren wie andere Kinder sich von ihren Familien trennen müssen um die Reise antreten zu müssen. Das ist doch krank. Eines muss man dem Kapitol jedoch lassen – am Luxus fehlt es ihm nicht. Distrikt 1 ist zwar für die Luxusgüter zuständig und deswegen einer der wohlhabenden Distrikte in ganz Panem aber das Kapitol steht noch mal fünf Etagen drüber. Alles glänzt und scheint wie neu zu sein. Das Abteil strotzt gerade zu mit der neuesten Technik und ruft förmlich nach mir damit ich alles ausprobieren kann. Zuerst gönne ich mir eine wohltuende Dusche um den Stress wortwörtlich abzuwaschen. Das Abteil besteht aus drei Zimmern. Das Schlafzimmer, das Bad und die Ankleide. Kleider in jeden erdenklichen Farben und Mustern hängen vor meiner Nase. Eine Wand dient vom Boden bis zur Decke als Schuhschrank und in einer Kommode gibt es haufenweise Schmuck. Ein paar Schmuckstücke erkenne ich wieder. Sofort muss ich wieder an meine Eltern denken. Ich wende mich schnell von der Kommode ab und ziehe mir ein rotes Kleid vom Bügel.  Ich betrachte mich gerade mal zwei Sekunden im Spiegel als es an der Tür klopft und Clasina mich ruft. Ich seufze leise und folge ihr in den Salon wo der Junge schon wartet. Er hat immer noch sein Erntedress an und sieht gebannt auf den Fernseher wo gerade gezeigt wird wie der Junge und ich die Bühne verlassen. Er schaut nur kurz auf um mir höflich zu zunicken.  Die Ernten der anderen Distrikte laufen ziemlich ähnlich statt.In Distrikt 2 zieht das Mädchen die Aufmerksamkeit auf mich. Sie sieht ziemlich kräftig aus und muss an die achtzehn Jahre alt sein. Der Junge aus 4 geht selbstbewusst auf die Bühne zu. Seine Augen haben ein so intensives blau das man sich glatt darin verlieren könnte. Seine blonden Haare schneiden ihn vollkommen von den anderen Bewohner von Distrikt 4 ab, die normalerweise Kupferrote oder braune Haare haben. Ab Distrikt 5 werden die Menschen immer dünner und ungepflegter. In Distrikt neun sieht es so aus als würde das kleine Mädchen, das nicht älter als vierzehn sein kann fast umfällt vor Hunger und in Distrikt 12 bestehen die Menschen nur noch aus Haut und Knochen. Ihre Gesichter sind alle mit Kohlestaub bedeckt und ihre Augen strahlen keinen Funken Leben aus. Nur diese Trägheit. Ich fühle mich ganz elend als die Wiederholung der Ernte vorbei ist und starre gedankenversunken aus dem Fenster, wo ich gerade noch so die Ruinen einer alten Stadt erkennen kann. Ich wusste schon immer das der Hunger in den äußeren Distrikten viel stärker dominiert als in Distrikt 1 oder 2, aber das es wirklich so schlimm ist konnte ich nicht ahnen. Die Türen des Abteils öffnen sich zischend und eine Frau mit streng zurück gekämmten Haaren und roter Kleidung kommt auf uns zu.  „Ist das Essen serviert, Avox?“, fragt Clasina. Die Frau nickt und verlässt uns wieder.  „Wer oder was ist ein Avox?“, fragt der Junge neugierig. Das ist das erste Mal wie ich ihn was sagen höre. Seine Stimme hat einen leichten rauen Unterton.  „Ein Avox ist so was ähnliches wie ein Diener, Blake. Verräter der Nation, denen die Zunge raus geschnitten worden ist.“, antwortet Clasina im Plauderton und erhebt sich. Fassungslos starren wir sie an. Sie wirft uns einen fragenden Blick zu. „Das ist krank“, bringe ich hervor und vertreibe die Vorstellung wie der Frau die Zunge raus geschnitten worden ist aus meinen Gedanken. Clasina schüttelt nur lächelnd den Kopf. „Sie haben ihren Präsidenten verraten und wurden gerecht bestraft. Kommt jetzt, sonst wird das Essen kalt.“ Widerwillig folge ich ihr. Der Appetit ist mir vergangen und nach einen Blick zu den Jungen, dessen Name ich nun endlich weiß, zu urteilen geht es ihm genauso. Schon nach kurzer Zeit hat Clasina den Tisch verlassen um alle nötigen Vorbereitungen für die Ankunft zu treffen. In weniger als dreißig Minuten kommen wir im Kapitol an. Lustlos stochere ich in meinem Essen (ein herrlich duftender Braten mit Kartoffeln, Soße und Erbsen) herum. Mein Mittribut sitzt mir gegenüber und bricht gerade ein Stück von einer Brotstange ab. „Glaubst du wir werden jemals wieder nach Hause kommen?“, fragt Blake plötzlich. „Ich weiß es nicht“, antworte ich leise. Und das ist die Wahrheit. Bei der Ernte sagte Clasina man kommt mit Ehre und Ruhm nach Hause, aber warum zweifle ich diese Aussage so an? „Aus welchem Sektor kommst du?“, frage ich Blake um das Thema zu wechseln.  Distrikt 1 ist vier Sektoren aufgeteilt. Diamant, Rubin, Jade und Turmalin. In den Sektoren Diamant und Rubin wohnen die wohlhabendsten. In Jade die Mittelschicht und in Tuliman die Armen. Auch in Distrikt 1 herrscht an manchen Stellen Armut und Hunger. „Rubin“, sagt er. „Du wohnst im Diamant, richtig?“ Verwirrt sehe ich ihn an. „Woher weißt du das?“ Er lächelt mich an. „Du bist Kate Bright, oder? Deinen Eltern gehört doch der Schmuckwarenladen. Ich nehme mal an das ihr dann auch im Diamantsektor wohnt.“ Ich nicke und will noch etwas sagen als der Zug mit einem sanften Ruck stehen bleibt. Blake und ich stehen auf und schauen aus dem Fenster. „Wir sind da!“, flötet Clasina, die den Wagon gerade wieder betreten hat. Sie hat nicht mehr die lange Robe an sondern ein Knielanges rosa Kleid mit Spitze am Saum. Ihr Gesicht ist mit weißem Puder bedeckt damit der rosa Lidschatten mehr zu Geltung kommt. „Blake zieh dir bitte etwas anderes an und Kate mach dich nochmal frisch. Ihr wollt doch schließlich glänzen wie Diamanten wenn ihr aus dem Zug steigt.“ Als sich die Türen des Zuges öffnen drängt sofort die warme Luft über mein Gesicht. Tausende Menschen stehen hinter einer Absperrung und jubeln uns zu als wären wir besonders wichtig oder beliebt. Kameras richten sich nach uns und den anderen Tributen auf den Nachbar Bahngleisen. Clasina führt uns durch einen schmalen Gang der uns von der Masse abtrennt. Wir werden wieder in ein Auto geführt das uns zu einen zweistöckigen Gebäude führt.  Zehn Minuten später befinde ich mich auf einer weißen Liege. Eine Frau mit schneeweißen Haar, die sich als Talea vorstellt, streicht mir über Arme und Beine. „Deine Haut ist aalglatt“, zwitschert sie erfreut. Albie, deren violetten Augen mich freundlich ansehen nickt eifrig. „Da braucht man gar nicht viel machen. Dein Haar glänzt, deine Haut ist nicht zu blass und sieht gesund aus und keinen einzigen Makel im Gesicht“ Ich lächele die beiden unsicher an. Ich fühle mich unwohl in ihrer Gegenwart. Sie sind so fröhlich und auf gequirlt.  „Wir können sie direkt zu Elén schicken.“, meint Talea und hilft mir hoch. Sie und Albie harken sich bei mir ein und gehen mit mir den Gang entlang zu einer Tür wo eine große goldene Eins prangt. Eine Frau, maximal zwanzig Jahre alt, mit hellblauen Haaren und der dazu passenden Augenfarbe kommt auf mich zu und umarmt mich. Stocksteif stehe ich da und warte bis sie mich loslässt. „Ich bin Elén, deine Stylistin“, sagt sie ohne Scham. „Ich werde dir die nächsten Tage das Outfit zusammenstellen“  „Ich bin Kate“, sage ich und halte ihr höflich die Hand hin. Sie schüttelt sie mit einen breiten Lächeln und zieht mich zu einem Spiegel und betrachtet mich kurz. „Du hast die perfekte Größe. Zieh dich erst mal aus. Ich hol dein Kostüm“ „Mein Kostüm?“, frage ich verwirrt doch da ist sie schon weg. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Warum brauche ich ein Kostüm? Das wir hier frisch gemacht werden, kann ich ja noch nachvollziehen. In den äußeren Distrikten steht der Hunger über der Hygiene. Ich muss an die Gesichter der Bürger aus Distrikt 12 denken. Kohleverschmiert. Die Tür öffnet sich wieder und Elén kommt mit einem Bügel in der Hand rein. Das 'Kostüm' ist mit einer Plane verdeckt sodass ich nicht erkennen kann was mir bevorsteht.  „Du bist ja immer noch nicht ausgezogen“, tadelt sie mich und holt aus einer Schublade eine Augenbinde raus. Widerwillig lasse ich den Bademantel zu Boden gleiten. Elén bindet mir die Augen und hilft mir in das Kostüm zu steigen. Als sie mir die Augenbinde wieder abnimmt befiehlt sie mir sofort noch die Augen geschlossen zu halten und ruft Albie und Talea. Die beiden bedecken mein gesamtes Gesicht mit Puder, tragen mir Lidschatten auf und fahren mit einen Lippenstift über meine Lippen. Danach setzen sie mir kleine Steine aufs Augenlid und drumherum – zu mindestens fühlen sie sich wie Steine an. Einige Sekunden später scheinen die drei mit ihren Werk zufrieden zu sein. „Okay, mach die Augen auf“, sagt Elén.

Kapitel.3 Die Parade

„Wow“, bringe ich gerade so hervor und starre mein Spiegelbild an. Kleine goldene Plätchen schmiegen sich an meinen Körper und ergeben ein hautenges Kleid. An den Oberarmen geht es weiter bis hin zu den Handflächen. Wie schon vermutet bedecken kleine Edelsteine meine Augenlider und breiten sich über die Augenbrauen und bis zu den Wangenknochen aus.  „Du siehst bezaubernd aus“, seufzt Elén träumerisch. Albie und Talea nicken begeistert. Die Tür öffnet sich schwungvoll und ein Mann in einem hautengen Overall kommt hereingestürmt. Hinter sich zieht er Blake, der das gleiche Outfit wie ich an hat – nur in Form eines Anzuges. Seine Haare sind mit Gel zurück gekämmt, sehen aber trotzdem noch gut aus.  „Kate, das ist Keane. Er ist Blakes Stylist.“, macht Elén mich mit dem Mann bekannt. Ich lächele ihn höflich zu. Er erwidert das Lächeln und sieht dann meine Stylistin mit einen fragenden Blick an. „Ach ja richtig!“, ruft sie aus. „Hör mir zu. Wenn ihr gleich auf den Wagen steigt: Lächelt die Menge an, winkt am besten ein wenig und macht einen freundlichen Eindruck. Wenn die Scheinwerfer auf euren Wagen angehen müsst ihr unbedingt die Augen schließen! Vertraut uns. Macht die Augen zu und entspannt euch. Alles wird nach Plan laufen, versprochen“ Bevor ich überhaupt etwas fragen kann, schubsen sie und Keane uns nach draußen in eine große Halle. Der Duft nach Heu bahnt sich seinen Weg durch meine Nase und verwirrt starre ich die Pferde an, die jeweils an einen Wagen gesponnen sind. Ich drehe mich um, um Elén und Keane zu fragen, was hier los ist aber sie sind schon wieder verschwunden.  „Da hinten“, sagt Blake und deutet auf Clasina die uns zu sich winkt. So schnell wie es in meinen hohen Schuhen geht laufe ich zu ihr herüber. „Was soll das alles hier?“, frage ich leicht gereizt. Mir geht es langsam auf die Nerven das uns niemand sagt was hier vor sich geht. „Warum tragen wir diese Kostüme?“ Clasina sieht mich mit funkelnden Augen an. „Oh, ihr beiden seht wunderbar aus!“ Blake und ich werfen ihr einen bedeutenden Blick entgegen.  „Die Kostüme sind für die Parade.“, sagt sie verwundert. „Wusstet ihr das nicht?“ Wir schütteln beide den Kopf. Wenn ich denn Mund aufmachen würde, kämen Worte heraus die ich später bereuen würde. „Ihr werdet gleich mit den Paradewagen durch das ganze Kapitol bis zum Zentrum gefahren. Dort erwartet euch der Präsident. Den Rest erfahrt ihr später. Jetzt hop hop auf den Wagen.“ Ich halte sie Arm zurück bevor sie auch noch verschwindet.  „Und was ist mit morgen und übermorgen?“, frage ich sie. „Wann können wir wieder nach Hause?“, fragt Blake. Sie lächelt uns nur an. „Tut mir leid, aber ich weiß es selber nicht. Ich bekomme meine Anweisungen für den Tag auch erst morgens. Was am Tag danach passiert wissen weder das Team noch die Bürger. Nur der Präsident und sein Rat“  Seufzend lasse ich sie los. Schon wieder ein Fehlschlag. Ich will doch einfach nur das meine Fragen beantwortet werden.  „Kate“, sagt Blake und ein mitfühlender Ton liegt in seiner Stimme. Ich drehe mich zu ihm um und lächele ihn an. „Komm. Lassen wir uns von dem Kapitol begaffen“ Ich möchte nicht bemitleidet werden. Schon gar nicht wenn es darum geht ob wir wieder nach Hause kommen oder nicht. Ich muss stark sein.  Vor unseren Wagen spannen zwei Pferde. Ihr Fell ist unnatürlich weiß und sie scheuen vor nichts zurück. Ich schnippe zweimal mit den Fingern vor ihren Augen, doch nichts regt sich.  Also entweder sind die Pferde gut dressiert oder es sind keine Pferde. Doch bevor ich weiter auf den Gedanken eingehen kann scheucht uns Clasina auf den Wagen.  Das große Eisentor der Halle öffnet sich und tosende Jubelschreie sind zu hören und unser Wagen setzt sich in Bewegung. Eine Weile stehe ich einfach nur da und starre die Menge an. Wieso sind die so aus dem Häuschen? Wir sind doch auch nur normale Menschen. Aber vielleicht ist es gerade das was sie begeistert, schließlich kann man das Kapitol nicht als „Normal“ bezeichnen. Blake lächelt leicht und winkt der Menge zu. Ich erinnere mich wie Elén sagte wir sollen das unbedingt tun. Ich tue es ihm gleich. Nur winken und lächeln. „Ich fühle mich wie ein Ausstellungsstück was versteigert wird“, bemerkt Blake und lacht leicht auf. Kein echtes Lachen, sondern ein nervöses Aufflackern. „Das sind wir doch, oder nicht?“, frage ich ihn ernst winke dem Kapitol aber weiterhin fröhlich zu. Plötzlich drehen sich die Scheinwerfer des Wagens auf uns und werden immer heller. Ich schließe die Augen und bete dass das ganze nicht in einer Katastrophe endet.  Die kleinen Platten an meinem Outfit fangen an zu flattern und das Licht bringt mich leicht zum schwitzen. Eine nach der anderen blättert von der Haut und ich fange schon an Panik zu bekommen, als der seidige Stoff an meiner Haut mich daran erinnert das ich nicht komplett nackt da stehen werde. Es scheint als würde das Kapitol eine Oktave höher jubeln. Das Licht wird schwächer und ich öffne die Augen. Ich sehe auf mich herab und erblicke ein wunderschönes hautenges goldenes Kleid. Meine Augen richten sich nun auf die Bildschirme die ringsum angebracht wurden. Zwei zeigen die anderen Tribute mit ihren Outfits während der größte eine Wiederholung der letzten zwei Minuten abspielt. Ich bin genauso fasziniert wie die Menschenmassen. Es sieht aus wie ein kleines Feuerwerk das wie ein Schweif hinter uns her zieht. Blakes Outfit besteht nun aus einem goldenen Hemd und einer schwarzen engen Hose. Er scheint allerdings nicht wirklich begeistert davon zu sein.  Als der Wagen endlich stehen bleibt, stehen wir auf einem riesigen Platz wo Präsident Carter uns auf einem Podium erwartet und eine Willkommensrede schwingt – kurz darauf verschwindet er wieder. Die Straße, auf der uns die Pferde gerade noch lang gefahren haben ist nun mit weiteren Kapitolbewohner gefüllt.  Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, sehe ich mich kurz um. Das Kapitol ist größer, strahlender. Kein Vergleich zu Distrikt 1.  Ich gehe ein paar Schritte zurück um ein Banner besser lesen zu können, was auf die Hungerspiele hinweist, dabei übersehe ich die Gehhilfe des Paradewagens und verliere das Gleichgewicht. Ich rechne schon damit den Boden zu berühren als mich zwei Hände an den Schultern packen und mich vor meinen Schicksal bewahren. „Vorsicht kleine Sternschnuppe“, sagt mein Retter. Ich drehe mich zu ihm um. Es ist der Junge aus 4 mit den intensiven blauen Augen. Ich starre ihn eine Weile mit offenen Mund an da mir die Worte im Halse stecken bleiben.  „Ich..ähm..tut mir leid“, stammele ich und spüre wie mir die Röte in die Wangen schießt. Er lacht leise und mustert mich von Kopf bis Fuß. „Ich glaube es liegt an mir mich zu entschuldigen“, sagt er und deutet auf meine Schultern. Ich folge seinem Blick. Die goldenen Sprenkel die von den Goldplatten übrig geblieben sind, sind nun leicht verschmiert und kaum zu übersehen. Ich will noch etwas sagen, doch bevor ich meine Augen wieder auf ihn richten kann hat der Junge mir schon den Rücken gekehrt und geht zurück zu seinem Team. „Du sabberst“, bemerkt Blake kichernd. Ich sehe ihn empört an und knuffe ihm in die Seite.  Sein Kichern wird zum Lachen und ich kann nicht anders als mit einzustimmen. Elén und Keane kommen auf uns zu und beglückwünschen uns zu der tollen „Perfomance“. Ich meinerseits finde winken und lächeln ist keine große Arbeit. Einige Minuten später stößt auch Clasina zu uns.  „Das war ein grandioser Auftritt!“, schwärmt sie. „Ihr saht bezaubernd aus.“ Elén und Keane werden rot vor Lob und bedanken sich herzlichst, schließlich sahen wir nur durch die beiden so aus. „Und nun werde ich euch euer Quartier zeigen. Die neuste Technik und Innenausstattung. Alles neu für euch angefertigt. Ihr werdet staunen!“

Kapitel.4 Die Tribute

Erstmal entschuldige ich mich dafür das es: 1. so spät kommt 2. es kürzer ist als die anderen 3. es auch nicht so gut ist wie die anderen (also ich bin nicht wirklich damit zufrieden...)..........[Anmerkungen der Autorin auf Fb ich find es Klasse ich hoffe ihr auch]

Clasina führt uns durch mehrere Gänge. Als wir dann vor einer großen Doppeleichentür ankommen, dreht sie sich mit einem strahlenden Gesicht zu uns. „Willkommen in eurem Quartier!“ Wie auf Kommando öffnen sich die Türen und geben Sicht auf einen riesigen Raum. Große Fenster die fast vom Boden bis zur Decke gehen und durch denen das Sonnenlicht strahlt und alles noch heller und glänzender erscheinen lässt. In regelmäßigen Abständen gibt es zwölf weitere Türen. Auf jeden stehen silberne Ziffern mit dem dazugehörigen Symbol der jeweiligen Distrikte. Eins muss man dem Kapitol lassen. Es weiß wie man den Luxus verwendet den es bekommt.  Möbel, Teppiche und Porzellan vom Feinsten. Das Kapitol hat an nichts gespart. Die Dielen glänzen sodass man erwartet das sich jeden Moment dein Gesicht darin spiegelt. Die Tapete ist in einem beruhigenden violetten Ton gehalten. In der rechten Hälfte des Raumes stehen mehrere Sessel, Liegen und Sofas. Ein Kamin ziert die Wand und darüber hängt ein Flatscreen. Doppelt so groß wie den, den wir zu Hause im Wohnzimmer hängen haben. In der linken Hälfte des Raumes ist eine große Tafel angerichtet. Vierundzwanzig Plätze, vierundzwanzig Gedecke.  „Die Tribute speisen nur Abends gemeinsam. Morgens und Mittags isst ihr in euren privaten Räumen mit mir.“, erklärt Clasina der mein Blick wohl nicht entgangen ist. Sie dreht sich um und geht auf die Tür, mit der eins und dem goldenen Diamanten als Symbol, zu. Ein kleiner Gang führt in eine kleine Wohnung. Immer noch größer als unser Wohnzimmer aber im Vergleich zum Gemeinschaftsraum wesentlich kleiner. Clasina zeigt uns unsere Zimmer und lässt uns dann schließlich allein. Wir sitzen jeder auf einen Sessel und hängen beide unseren Gedanken nach. Es ist ein komisches Gefühl allein in diesem Raum zu sitzen und nichts anderes zu tun als zu warten. Nach ein paar Minuten stehe ich seufzend auf.  „Wir sollten uns mal waschen“, sage ich und deute auf die goldenen Sprenkel auf seiner Haut. Er nickt kurz und wir ziehen uns beide in unsere Zimmer zurück. Das Zimmer ist in weißen bis beigen Tönen gehalten. Es gibt ein Fenster über dem Bett was die Aussicht auf die Einkaufspassage vom Kapitol zeigt. Ich wundere mich nicht weiter darüber. Im Kapitol scheint fast alles möglich. Wie auch schon im Zug besitzt das Zimmer ein Bad und eine Ankleide.  Einen Moment schaue ich mich im Spiegel an. Das letzte Mal wo ich das getan habe war heute Morgen. Es scheint so fern und ist doch gerade mal ein paar Stunden vorbei. Meine Augen fangen an zu brennen wenn ich nur an meine Eltern oder an meinen Bruder denke – was vollkommen lächerlich ist, schließlich werde ich sie irgendwann wieder sehen. Hoffe ich.  Ich schluchze kurz auf und wische mir die Tränen von der Wange. Du bist schwach, hallt es in meinem Kopf wieder und wieder. Schwäche kannst du hier nicht gebrauchen. Hier musst du stark sein. Aber wie kann man stark sein wenn man nicht weiß was heute, morgen oder übermorgen passiert? Ich schließe einen Moment die Augen und zähle bis zwanzig. Eine gute Methode wieder einen klaren Kopf zu kriegen und sich wieder auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.  Ich stelle mich unter die Dusche und gebe Rosenduft in das Bedienungsfeld ein. Es erinnert mich an zu Hause.  Nachdem ich mich unter den Heizlüfter stelle und mein Haar entknotet und glatt über meine Schultern fällt, suche ich mir in der Ankleide eine knielange enganliegende Stoffhose und eine hellblaue Bluse aus. Der Schmuckschatulle werfe ich keinen einzigen Blick zu. Blake wartet schon in unseren „Wohnzimmer“ auf mich. Gemeinsam gehen wir in den Gemeinschaftsraum um wie die anderen am Essen teilzunehmen. Erst jetzt bemerke ich wie mein Magen knurrt. Seit heute Morgen habe ich nichts runter bekommen. Wir setzten uns auf die letzten beiden freien Plätze hin und nehmen uns jeder etwas von dem fülligen Buffet auf den Teller. Ich nehme mir einzelne Brotstücke und belege sie mit Wurst. Etwas herzhafteres würde mein Magen noch nicht aushalten. Diese mulmige Gefühl verdirbt mir dauernd den Appetit.  Im Raum ist es fast gänzlich still. Das einzige was zu hören ist, ist das Knistern der Holzscheite aus dem Kamin.  „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst blass aus.“, bemerkt Blake und eine Sorgenfalte bildet sich zwischen seinen Augen. Ich nicke ihn lächelnd an. „Habt ihr auch diese Angst?“, fragt mich der Junge der links von mir sitzt. Der Junge aus Distrikt 2 - Nero. Seine hellbraunen Augen sehen uns fragend an und wortlos nicken wir. Angst. Angst beschreibt diese mulmige, aber dennoch bekannte Gefühl ganz gut.  Als sie vor Monaten den Strom abschalteten ging es mir genauso. Ich dachte es wäre unser Ende. Flash und ich waren nicht zu Hause als es passierte. Wir waren zu Besuch bei Freunden.  Cersia, Dean, Flash und ich kennen uns seit Kinheitstagen weil unsere Eltern ebenfalls gut befreundet sind. Es war neun Uhr abends und wir saßen gemeinsam in Cersias Zimmer und diskutierten über die Rebellion. „Distrikt 13 wird schon bald nicht mehr existieren“, behauptet Dean. „Warum bist du dir da so sicher? Die Rebellen haben eine gute Chance.“, erwidert Cersia. Sofort wir sehen sie warnend an. Seid die Rebellion ihren Anlauf genommen hat haben die Wände Ohren. Gerüchten zu Folge hören sie so gut wie alle Distrikte ab. Besonders die ärmeren Distrikte die mit Distrikt 13 rebellieren. Nur ein falsches Wort was in den Ohren der falschen Person landet kann deinen Tod oder ein quälendes Verhör bedeuten. „Die Rebellen haben keine Chance. Meine Mutter sagt der einzige Weg zum Kapitol sei der Tunnel und wie wollen die dort unbemerkt durchkommen?“, frage ich.  Dann ging plötzlich das Licht aus und wir wussten sofort das das Kapitol dafür verantwortlich ist. Die Eltern von Cersia und Dean kamen zusammen mit zwei Friedenswächter ins Zimmer. Sie fragen wer die Kinder des Hauses sind und schicken Flash und mich nach Hause weil Pflichtfernsehen angesagt wurde. Auf dem Weg nach Hause war es stockfinster. Die Straßenbeleuchtung war – wie auch jeder Haushalt – ausgeschaltet und jedes kleinste Geräusch ließ einen zusammenzucken. Wortlos lasse ich meinen Blick durch die Runde schweifen. Ein paar Tribute reden nun im Flüsterton miteinander. Hauptsächlich nur Tribute aus dem selben Distrikt. Mein Blick bleibt bei dem Mädchen aus 9 hängen. Adala. Munter schiebt sie sich ein Stück Fleisch nach den anderen in den Mund. Ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht doch verschwindet sofort wieder als mir bewusst wird warum sie so einen großen Hunger hat.  „Ich kann es nicht fassen das so ein kleines Mädchen unter Tausenden gezogen worden ist.“, sage ich leise. Eher zu mir selbst als zu Blake und Nero. „Ich habe gehört das die Friedenswächter in den äußeren Distrikte sogenannte Tesserasteine verteilt haben in Austausch für ein weiteres Los.“, erzählt Nero. Verwirrt runzle ich die Stirn. „Was sind Tesserasteine?“ „Eine karge Jahresration von Getreide und Öl.“, sagt der Junge aus 4, der mir gegenüber sitzt. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt. Seine kristallklaren blauen Augen sind auf mich gerichtet. Ein trauriges Lächeln liegt in seinen Mundwinkeln. „Diese sind aber nicht genug sodass sich jeder einen weiteren Tesserastein im nächsten Monat abholen kann. Meistens sind es mehrere weil ein Stein auch nur für eine Person gedacht ist. Und das ist nur die eine Seite der Medailie. Wie Nero schon sagte: Pro Tesserastein ein Los.“ Wir schauen ihn verblüfft an. „Woher weißt du das?“, fragt Blake. „Distrikt 4 ist doch kein von Armut befallender Distrikt oder?“ „In jedem Distrikt herrscht Armut.“, sagt der Junge aus 4. Ich kann mich aber nicht erinnern das jemand von Tesserasteinen gesprochen hat. In Distrikt 1 ist nur Sektor Tumalinvon Armut befallen uns selbst dieser ist eher klein. Aber ich bin nie dort. Genauso wenig in Sektor Jade. Vielleicht haben sie wirklich diese Steine gegen Lose eingetauscht nur wir haben es nicht bemerkt. „Lucas, können wir gehen?“, flüstert das Mädchen neben ihn. Ihre grünen Augen huschen ängstlich von einem Gesicht zu den anderen. Sie mustert uns argwöhnisch und zieht Lucas am Arm. Ihre roten Haare sind zu einen einfach Zopf geflochten und fällt ihr über die Schulter.  Lucas lächelt sie an und nickt. Kurz darauf verlassen die beiden den Raum.

Kapitel.5 Die Gala Nacht

Mit kalten Angstschweiß auf der Stirn renne ich durch die Flure und Gänge. Meine Verfolger rufen meinen Namen und kommen mir immer näher.  „Lasst mich in Ruhe!“, schreie ich und halte mir sofort die Hände vor den Mund. Was tue ich da? Noch mehr Friedenswächter auf mich aufmerksam machen, ihnen meine Angst und Verzweiflung zeigen und dann auch noch meine Chancen zu fliehen zunichte machen? Sofort tragen mich meine Füße schneller über den glatten Boden. Jeder Schritt scheint lauter durch die Gänge zu hallen, genauso wie die von meinen Verfolgern. Plötzlich packt mich einer von ihnen am Nacken. Mit einem Aufschrei knicken meine Beine zusammen und schon lande ich auf den Boden. Die Friedenswächter packen mich an den Armen und zerren mich in einen Raum. Ich schreie mehrmals das sie mich loslassen sollen, doch sie lachen nur über mich. Sie hieven mich auf eine harte Eisenliege und schnallen mich an den Hand- und Fußgelenken fest. Ein leichtes Wimmern fährt mir über die Lippen und ich zerre panisch an den Gurten – doch schon nach kurzer Zeit schabt meine Haut auf und fängt an zu brennen. Das ist das Ende, denke ich. Ich werde nie wieder nach Hause zurück kehren.  Einer packt meinen Kopf. „Halt still!“, blafft er mich an. Mit bebenden Lippen tue ich was er sagt. Je schneller es passiert, desto schneller ist es auch wieder vorbei. Ein Mann im weißen Kittel und Mundschutz taucht über meinem Gesicht auf. Zufriedenheit und Vorfreude blitzen in seinen grauen Augen auf. „Haltet ihren Mund auf“, befehlt er den anderen die sofort tun was ihnen gesagt wurde. Der Mann zieht meine Zunge heraus und kommt mit seiner Zange immer näher darauf zu. Ich will mich wehren, versuche zu schreien – bekomme aber nur ein Würgen hervor.  Völlig außer Atem richte ich mich in meinen Bett auf. Ich schaue mich um und vergewissere mich das es alles nur ein Traum war. Nur ein böser Traum der sicher nichts mit der Realität zu tun hat oder tun wird. Ich werde bestimmt keiner ihrer Avoxe. Da sterbe ich lieber. „Kate! Aufwaaaachen!“, schreit Clasina mit ihrem schrillen Kapitolsakzent durch die Tür. Seufzend lasse ich mich wieder in mein Kissen fallen und schließe die Augen. Sofort schießen mir die Bilder der Nacht wieder in den Kopf. Ich stehe schließlich auf, mache mich schnell frisch und schließe mich dem Frühstück an. Blake begrüßt mich mit einem Lächeln und Clasina plaudert sofort drauf los. „Wir haben heute einen langen Tag vor uns.“, beginnt sie während sie auf ihren Tablet etwas durchliest. Wahrscheinlich unser Tagesplan.  „Heute Abend findet eine Gala statt. Nur für euch, wo die wichtigsten Menschen in ganz Panem da sein werden um euch kennenzulernen. Ist das nicht aufregend?“, fragt sie uns mit strahlenden Augen.  Blake und ich tauschen einen kurzen Blick aus. Wir können uns einfach nicht damit anfreunden wie Trophäen herumgezeigt zu werden ohne zu wissen was uns letztendlich erwartet. „In den nächsten Stunden werden wir mit Hilfe eurer Stylisten aus euch die besten Tänzer machen. Die Etikette wird euch wahrscheinlich bekannt sein, schließlich stammt ihr aus einen sehr anständigen Distrikt. Trotzdem werden wir die Grundlagen noch einmal wiederholen. Sicher ist sicher, wie ich immer sage. Elén und Keane haben wundervolle Outfits für euch. Ihr werdet fabelhaft aussehen!“ Lustlos stochere ich in meinem Essen herum. Schon wieder werden wir wie Ausstellungsstücke dastehen.  Die nächsten Stunden verbringen wir damit den Standarttanz des Kapitols zu lernen, den Präsidenten richtig zu begrüßen und auf hohen Schuhen zu laufen – letzteres gilt natürlich nicht für Blake. Clasina ist sehr zufrieden mit uns was sie mehrmals betont. Schon nach wenigen Minuten geht mir ihr albernes Verhalten auf die Nerven und meine Laune sinkt immer mehr.  Als Clasina unsere Räumlichkeiten schließlich verlässt damit wir uns für die Gala fertig machen können, seufze ich erleichtert auf. Elén schenkt mir ein Grinsen und führt mich in meine Zimmer. Mal wieder ist das Kleid auf dem Bügel verdeckt sodass ich nicht sehen kann in was für ein zauberhaftes Kleid sie mich diesmal steckt. Elén und Keane sind die einzigen Bürger des Kapitols die mir nicht auf die Nerven gehen, wie Clasina und mein Vorbereitungsteam.  Auch wenn Elén mit Stolz die neuste Mode des Kapitols trägt, verhält sie sich vollkommen anders. Sie ist viel natürlicher. Ihre Augen, ihre Stimme – beides strahlt eine gewisse Ehrlichkeit aus die man bei Clasina nicht bemerkt. Bei ihr ist alles viel aufgesetzter. Keane habe ich zwar nur ein paar mal sprechen hören doch genau dieses Verschlossene und Stille macht ihn viel sympathischer als Clasinas ständiges Geplapper.  „Ich vertraue dir und verzichte mal auf die Augenbinde aber bitte tu mir den Gefallen und lass deine Augen geschlossen bis ich fertig bin. Nicht blinzeln!“, mahnt sie mich. Ich willige lachend ein. Der feine Stoff schmiegt sich zart an meinen Körper was darauf schließen lässt, das es wieder etwas enganliegendes ist. Gespannt warte ich auf Eléns Freigabe und versuche dem Drang zu widerstehen einen Blick zu wagen. Ich höre wie mein Vorbereitungsteam den Raum betritt und sich an mein Make-Up macht. Sachte tragen sie mir den Lidschatten und den Lippenstift auf. Vorsichtig tuschen sie meine Wimpern und pudern mein Gesicht. „Nachdem dir das Paradeoutfit so gut gestanden hat, konnte ich nicht anders als das Kleid enger zu machen. Mach die Augen auf, Kate“ Ich öffne sie langsam und komme aus dem Staunen wieder nicht raus. Mein Kleid ist in einem wunderschönen rot gehalten und verläuft oben mit etwas Spitze.  „Es ist wunderschön“, hauche ich fasziniert. Elén lächelt mich dankbar an und scheucht mich dann ins Wohnzimmer wo Blake in einem schwarzen, schlichten aber dennoch eleganten Anzug auf mich wartet. Seine Haare sind leicht zurück gekämmt. Er grinst mich an und bietet mir seinen Arm an. „Du siehst bezaubernd aus“, sagt er und ich spüre wie meine Wangen anfangen zu brennen. „Das kann ich nur zurückgeben“, erwidere ich und wir folgen Clasina die uns zur Veranstaltung bringt. Der Saal ist rund und riesengroß. Der Boden besteht aus glänzendem Marmor und die Wände bestehen nur aus Fenstern, die die Sicht auf einen wunderschönen Garten preisgeben. Rechts von uns steht ein beeindruckend großes Orchester bereit. Viele Menschen in der üblichen Kapitolskleidung stehen im Saal verteilt und reden miteinander. Mit Aufregung in den Augen sehen sie uns an – haben keine Scheu mit dem Finger auf uns zu zeigen. Wir scheinen die letzten zu sein, denn die Türen hinter uns werden geschlossen und die gesamte Aufmerksamkeit richtet sich dem Präsidenten, der mitten im Raum steht und ein Sektglas in der Hand hält. „Meine Lieben Gäste.“, beginnt er. Seine etwas raue Stimme hallt durch den ganzen Raum, sodass jeder ihn hören kann. Wahrscheinlich ist ein kleines Mikrofon in seiner roten Fliege versteckt. Die Fliege passt gar nicht zu ihm. Sie lässt ihn als einen humorvollen Typen dastehen, doch jeder der das Pflichtfernsehen gesehen hat kennt seine harten Gesichtszüge und seinen ernsten Ton mit einer Note Verbitterung. „Ich freue mich das sie alle so zahlreich erschienen sind. Dieser Abend gehört zu einen der Höhepunkte der Hungerspiele. Man kann ihn auch als Spenden Gala bezeichnen, denn heute haben einige von ihnen die Möglichkeit die Tribute aus den einzelnen Distrikten näher kennenzulernen.“ Ein freudiges Raunen summt durch den gesamten Raum. Ich dagegen schlucke. Was hat das zu bedeuten? Ich möchte mit keinen dieser grotesken Personen reden, geschweige denn in ihrer Nähe sein. Clasina führt uns näher zu den Präsidenten. Die Betreuer der anderen Distrikte tun es ihr gleich. In einer Reihe stehen wir nun da und warten auf die nächsten Worte.  „Sie bieten uns eine gewisse Geldsumme an und dürfen dafür im Austausch mit den jeweiligen Tributen den Abend verbringen.“ Ich schließe kurz die Augen und beiße mir in meine Wange um nicht los zuschreien. Gemietet wie ein Karren für die Arbeit. Ich balle meine Hände zu Fäusten. Blake bemerkt meine Unruhe und nimmt mich bei der Hand. Sofort durchströmt mich eine Woge der Ruhe, wie ich es nur kenne wenn Flash mich versucht zu beruhigen. Ich lächele ihn an und widme mich wieder der Show. „Als erstes: Kate Bright aus Distrikt 1“, verkündet Carter und die Menge klatscht.  Ich löse mich widerwillig von Blakes Hand und schreite zu dem Präsidenten. Clasina sagt mir still das ich lächeln soll. Ich bemühe mich darum. Der Horror beginnt mit einem Startgebot von 1000 Kapitoldollar. Nach wenigen Sekunden schnellen die Hände in die Höhe und der Betrag wird immer höher bis ich schließlich an einen dunkelgelb gekleideten Mann gegeben werde der ganze 5200 KD für mich ausgeben hat. Viel zu viel, denke ich. Der Mann tritt hervor und bietet mir seine Hand an, die ich zögerlich annehme. Er küsst meine Handfläche. „Es ist mir eine Freude den Abend mit ihnen zu verbringen, Miss Bright.“ Ich nicke bloß und beobachte wie ein Tribut nach den anderen versteigert wird.  Lucas bringt über 7000KD ein und sogar die kleine Adala aus Distrikt 9 geht für 4500 weg. Der Mann begleitet mich zur Tanzfläche und ich zähle die Sekunden bis der Abend vorbei ist.  Mein Tanzpartner versucht mehrmals mich in ein Gespräch einzuwickeln aber ich ignoriere ihn gekonnt. Wenn ich den Mund aufmachen würde kämen nur unschöne Dinge hervor. Als er mir ein Kompliment für mein Kleid gibt würde ich ihm am liebsten ein sarkastisches über seinen Anzug gegeben. Das die Urinfarbe ihn perfekt steht. Nach gefühlten Stunden erlaubt er mir eine Pause. Während er sich mit anderen unterhaltet, lasse ich mich leicht stöhnend auf eine der Sofas nieder die in manchen Ecken zur Verfügung stehen.  „Erschöpft?“, fragt mich eine sanfte Stimme. Ich sehe auf und starre Lucas mal wieder sofort in die Augen. Ich nicke gequält. „Ich hasse das alles hier.“, knurre ich. Lucas setzt sich neben mich und legt die Arme über die Lehne. „Ach so würde ich das nicht sagen. Man lernt viele neue Menschen kennen.“, sagt er und sieht mich mit einem schiefen Lächeln an. „Nenn mir nur eine Person die es Wert war kennenzulernen. Ich würde lieber zu Hause sein.“ „Dich zum Beispiel.“, sagt er sanft. Ich sehe ihn verblüfft an. Erst denke ich er macht einen Scherz doch Ernst spiegelt sich in seinen Augen wieder.  „Ich dachte immer die Menschen aus 1 wären eingebildet, weil ihnen ihr Reichtum zu Kopf gestiegen ist. Aber da hab ich mich wohl getäuscht“, sagt er. Verlegen wende ich den Blick ab. „Wir sind doch nicht alle gleich. Manche gibt es schon, das ist wahr. Aber bei euch sind doch auch nicht alle charmant oder?“, frage ich und könnte mir glatt ins Gesicht schlagen. Wie komme ich denn dazu charmant zu sagen?  Er lacht leise und schüttelt den Kopf. „Nein, nur die wenigsten“, sagt er amüsiert und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Sofort fangen meine Wangen wieder an zu brennen. „Du bist wunderschön, weißt du das?“, fragt er mich. Unfähig irgendwas darauf zu erwidern starre ich ihn an. Dieser Junge scheint kein Schamgefühl zu besitzen. „Darf ich um einen erneuten Tanz bitten?“, fragt mich mein Mieter. Ich zwinge mir wieder mein Lächeln auf. „Natürlich“ Ich nicke Lucas noch einmal zu der mich ebenfalls lächelnd ansieht.  Den restlichen Abend über laufen Lucas' Worte in einer Dauerschleife durch meinen Kopf. Verträumt lasse ich alles über mich ergehen und lasse mich am Ende des Abends glücklich aufs Bett fallen.  

Kapitel.6 Das Dinner

Am nächsten Morgen ist das Gefühl der Einsamkeit und die Intensität der Angst nicht so ausgeprägt wie die letzten Tage. Alles fühlt sich leichter und unbeschwerter an. Selbst Clasina geht mir nicht mit ihren üblichen Morgengruß auf die Nerven. Ich spring förmlich aus den Bett und strecke mich genüsslich. Nachdem ich mich angezogen habe finde ich einen etwas leicht übersehbaren Brief auf meiner Anrichte. Mit gerunzelter Stirn nehme ich in die Hand und spüre das schwere Papier in meiner Hand. Seufzend lasse ich mich auf einen der Sessel nieder die in meinen Zimmer stehen und öffne den Brief. Ein Abendessen mit Carter persönlich? Nein danke, ist der erste Gedanke der mir durch den Kopf schießt. Gleichzeitig bin ich auch ein wenig enttäuscht, da somit erneut ein privates Abendessen mit den anderen Tributen ausfällt. Ich hatte mich schon auf ein weiteres Gespräch mit Lucas gefreut. Zwar sind die restlichen Tribute auch zu dem Dinner geladen, aber ich kann mir kaum vorstellen das wir alle unbeschwert miteinander plaudern können als wäre es ein ganz normales Essen. Nein, es hat bestimmt einen Grund warum der Präsident mit uns speisen will. Vielleicht bekommen wir nun endlich Bescheid was der wahre Grund für unseren Aufenthalt hier ist. Warum wir ins Kapitol geschickt worden sind und was diese Hungerspiele für Spiele sind. Ist es eine Metapher? Ein Symbol? Das sie uns hungern lassen wollen habe ich schon bei der Ankunft in unsere Quartiere verworfen. Es scheint eher so als würden sie uns mit Essen überhäufen – mästen. Ein Schauder gleitet mir über den Rücken als ich über meinen letzten Traum nachdenke. Ein Leben als Avox ist nicht gerade das was ich mir für meiner Zukunft vorgestellt habe.  Es muss aber doch auch einen Grund geben warum sie uns ständig in irgendwelche Kostüme oder in schicke Kleider stecken. Sind wir wirklich nur als Objekt zur Show hier? Ein Spielzeug der neusten Art? Wenn das wahr ist, sind wir somit automatisch dazu verpflichtet auf ewig im Kapitol zu bleiben? Fern von unseren Familien und unserer gewohnten Umgebung? Von den vielen Fragen die in meinem Kopf spucken bekomme ich Kopfschmerzen und ich schmeiße den Brief angewidert auf einen Beitisch als hätte er mich verbrannt. Es klopft leise an meiner Tür und ich öffne sie verwundert. Clasina kann es kaum sein. Ihr Klopfen ist immer mit einer dazugehörigen Melodie verknüpft. Mein Vorbereitungsteam klopft immer gleichzeitig und Elén kommt einfach hereingestürmt ohne sich um solch belanglosen Kram zu scheren, doch anders wie erwartet steht Blake vor mir.  Er grinst mich mit einen wissenden Lächeln an.  „Was ist?“, frage ich leicht verwirrt.  „Clasina schickt mich. Sie will mit dem Frühstück anfangen“, antwortet er. Doch das war eigentlich die Antwort auf die falsche Frage. Mich verwirrt sein immer noch grinsendes Gesicht. Ich folge ihm in das Esszimmer, wo Clasina ungeduldig mit ihren langen Fingernägeln auf den Holztisch trommelt.  Als sie mich sieht seufzt sie erleichtert auf und beißt herzhaft in ihr Brötchen, was sie sich schon zurecht belegt hatte.  „Ihr hättet nicht auf mich warten müssen“, sage ich. Blake und Clasina winken ab und konzentrieren sich beide auf ihr Essen. Nach Tagen verspüre ich endlich wieder einen gesunden Appetit und koste von jeden der Speisen die der Tisch mir bietet. Warme Vollkornbrötchen mit Erdbeermarmelade, Rühreier mit Speck und warme Milch.  Als wir alle fertig sind holt Clasina ihr Tablet hervor und scrollt sich durch ihren Tagesbericht. „Auch heute haben wir wieder viel zu tun.“, murmelt sie. „Die Einladungen habt ihr beide gelesen?“, fragt sie. Wir nicken. Auch wenn wir erst zwei Tage hier sind läuft der Tag schon nach einer gewissen Routine.  „Gut. Heute werden wir die Grundlagen des Essens nochmal durchkauen“ Blake und ich lachen leicht auf was uns einen verwirrten Ausdruck in Clasinas sonst so makellosen Gesicht nachträgt. „Clasina ich glaube wir wissen wir man isst“, sagt Blake und beweist sich indem er das letzte Stück Rührei von seinem Teller verputzt.  Clasinas Mundwinkel steigen nach oben bis sie schließlich leicht anfängt zu kichern. Kein gespieltes Kichern – ein ehrliches. „Ich rede davon welches Besteck man zum jeweiligen Gang benutzt. Am heutigen Abend wird das etwas anders ablaufen als hier.“ Es folgen lange Reden über das Benutzen des richtigen Bestecks zu der richtigen Mahlzeit, wo die Serviette zu liegen hat, wie man ein Glas richtig hält und viele andere Dinge die mir nicht fremd sind. Ein Glas kann ich ja wohl noch anständig halten können. Eine Stunde später basteln Talea und Albie an meinem Gesicht und meinen Haaren herum. Ich starre in den Spiegeln und denke über den heutigen Abend nach. Erfahren wir endlich was der Grund für unseren Aufenthalt ist und was uns noch alles erwartet? Ob wir nach Hause können oder unsere Eltern nie wieder sehen? Meine Eltern. Es scheint Ewigkeiten her das ich sie und Flash gesehen habe aber wie lang ist es wirklich? Drei Tage – oder doch schon vier?  Mein Zeitgefühl ist vollkommen auf den Kopf gestellt worden. Diese ganzen Veränderungen und damit meine ich nicht den Luxus. Der ist mir nicht fremd, so etwas hatte ich auch zu Hause. Aber die Menschen. Egal ob aus dem Kapitol oder aus den anderen Distrikten – obwohl Nero und Arya aus 2 mich an mich selbst erinnern. Gut ernährt, kräftig gebaut und eine gesunde Gesichtsfarbe. Wenn ich mir die anderen anschaue wie die kleine Adala oder ihr Distriktpartner Dye sehe ich immer wieder den Hunger der in den Distrikten herrscht. Es ist nicht fair das andere hungern wenn ich jeden Tag zwei warme Mahlzeiten bekomme. „Lächeln, kleines. Im Kapitol muss man immer lächeln. Traurige Gesichter werden hier nicht gerne gesehen.“, sagte Elén die auf einmal hinter mir steht. Ich schaue sie durch den Spiegel an lächele. „Es klingt verrückt“, beginne ich und lache ein klein wenig hysterisch. „Aber ich habe...“ Sie schaut mich neugierig mit ihren eisblauen Augen an. „Was hast du, kleines?“ Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Angst“, sage ich und ich bete das man das zittern in meiner Stimme nicht hören konnte. Reiß dich zusammen, Kate. Weinen hat dich noch nie weit gebracht. Ich dreh mich zu ihr um und grinse sie an. „Aber das ist wahrscheinlich Schwachsinn.“ Elén sieht mich mit einem traurigen Lächeln an. Sie sieht so aus als würde sie etwas sagen wollen, doch da kommt Clasina ins Zimmer gestürmt. Ihr entfährt ein kleiner Schrei. „Kate! Du bist ja noch gar nicht fertig! Husch, husch in dein Kleid. Die Zeit eilt!“ Elén zieht das übliche Prozedere hab. Als sie mir die Augenbinde abnimmt starre ich mich mal wieder mit geweiteten Augen an. Man erkennt wieder die gleichen Konturen wie bei den vorherigen Outfits. Enganliegend und mit Spitze an den Rändern. Diesmal bin ich in einem dunkel grün gekleidet. Das einzige was mir nicht gefällt sind die Puffärmel. Trotzdem drehe ich mich mit strahlenden Augen um und lächele sie an. „Deine Kreativität kennt mal wieder keine Grenzen.“ Elén errötet leicht und streicht mir noch ein paar Strähnen recht.  Ein paar Stunden später stehe ich allein mit Blake im Aufenthaltsraum der Tribute. Wir sind einer der letzten und warten ungeduldig auf Clasina die uns doch selbst gehetzt hat. Als sie endlich mit ihren aufgesetzten Lächeln auftaucht führt sie uns durch die Gänge bis wir vor einer zwei Meter großen Eichentür ankommen. Anscheinend steht das Kapitol auf große Türen. Clasina klopft drei mal kurz an der Tür und verabschiedet sich kurz und knapp von uns.  Die Türen öffnen sich und geben den Blick frei auf eine riesige Tafel die mit den feinsten Speisen des Kapitols bestückt ist. Die Tribute aus den anderen Distrikten sitzen an jeweils verschieden Plätzen – also nicht Nero neben Arya sondern Nero neben Sansa und Arya neben Dye aus Distrikt 9. Sofort suchen meine Augen die blonden Haare von Lucas. Ein Avox führt uns zu unseren Plätzen. Blake setzt sich neben Nero nieder und ich bekomme den letzten freien Platz neben Lucas und Adala. Eine Welle der Freude durchfährt meinen Körper. Lucas wirft mir ein Lächeln zu und sofort entspannen sich meine Gesichtszüge. Die Anspannung von heute Morgen wo ich den Brief zum ersten Mal in der Hand hatte ist verschwunden. Die Frage was uns heute erwartet hat nicht mehr die selbe Priorität wie die Frage was Lucas wohl über mich denken mag.  Leise Gemurmel vertreibt die Ruhe. Der Präsident ist noch nicht anwesend. „Na kleine Sternschnuppe?“, fragt mich Lucas und reißt mich aus meinen Gedanken. „Kate.“, schießt es prompt aus mir heraus. „Mein Name ist Kate.“ Meine Wangen fangen an zu brennen und ich senke den Kopf. Lucas gibt wieder ein leises Lachen von sich wie am Abend zuvor. „Also Kate“, beginnt er und betont dabei meinen Namen. „Du siehst mal wieder bezaubernd aus“, sagt er und imitiert dabei den grässlichen Kapitolsakzent. Ich sehe ihn an und lache.  „Du triffst die Tonlage meiner Betreuerin perfekt“, erwidere ich worauf er mich anlächelt. Wir sprechen noch ein wenig über den letzten Abend und das Kapitol. Die Frage was uns der Präsident mitzuteilen hat bleibt offen da wir nichts Gutes erahnen.  Ich versuche auch Adala in ein Gespräch einzuwickeln. Ich frage sie nach ihren Distrikt und ihrer Familie aus. Sie offenbart sich als ein aufgewecktes Mädchen das gerne erzählt.  Lucas und ich hören ihr zu und werfen uns hin und wieder ein Lächeln zu.  Nach einer halben Stunde öffnen sich erneut die schweren Türen und der Präsident betritt den Raum. Alle erheben sich während der Präsident zu seinem Platz geht. Eine handvoll Menschen folgen ihm. Mit einem Tablet bewaffnet und bereit alles zu protokollieren was der Präsident uns zu sagen hat. Er erlaubt uns das wir uns setzen dürfen.  Im Raum herrscht eine Totenstille. Keiner wagt es die Gespräche wieder aufzunehmen. Präsident Carter lässt sich von einem Avox Wein einschenken und nippt kurz daran bevor einen kräftigen Schluck nimmt. Nach einem kurzem Räuspern fängt er endlich an: „Ich denke ihr wisst alle was euch an diesem Abend erwartet.“, beginnt er und es ist kein Hauch von Sympathie mehr in seiner Stimme zu hören, die bei der Gala so stolz die Namen der Tribute aufgerufen hat um sie für einen Abend gegen eine gute Summe an Geld zu versteigern.  „Vor nicht allzu langer Zeit wurde Distrikt 13 zerstört. Die restlichen zwölf Distrikte besiegt. Es war ein fataler Fehler von euren Eltern wenn nicht sogar von euch, sich gegen das Kapitol zu stellen.“ Mein Blick wandert durch den Raum. Manche sehen weg, wie Nero als würden sie sich für ihre Taten schämen aber andere wie Dye die dem Präsidenten provozierend und vorwurfsvoll ansehen scheinen Stolz auf ihren Kampfgeist zu sein.  „Natürlich wird das Kapitol das nicht einfach ungestraft in Vergessenheit geraten lassen. Wir haben lange darüber nachgedacht wie man den Distrikten zeigen kann, dass das Kapitol immer gewinnt. So kamen wir auf die Idee der Hungerspiele. Ein passender Name, wie ich finde.  In drei Tagen werdet ihr mithilfe eines Hovercrafts in eine sogenannte Freilichtarena gebracht.  Dieses Spiel hat nur eine einzige Regel: Es wird nur einen Sieger geben.“ Verwirrt blicke ich den Präsidenten an. Ein Spiel? In einem Spiel gibt es doch meistens nur einen Gewinner. Was für eine Freilichtarena? Blake ist der erste der die Stille unterbricht. „Und was passiert mit den Verlierern?“, fragt er. Auch seine Stirn liegt in Falten. Der Präsident bricht in schallendes Gelächter aus. Seine raue, unangenehme Stimme halt durch den gesamten Raum während die Tribute ihn weiterhin mit verwirrten und nun auch verängstigten Blicken betrachten. Und in genau in dem Moment verstehe ich. Hungerspiele – Spiele in denen man Hungern muss. Tribute – einer Sache Tribut zollen; sich einer Sache beugen; ein Opfer bringen.  'Es wird nur einen Sieger geben'. Eine Woge der Angst durchflutet mich. Dicht gefolgt von purem Entsetzen. Ich bemerke gar nicht wie ich aufspringe und das Wort erhebe und somit das Gelächter des Präsidenten unterbreche.  „Sie wollen uns umbringen?“, meine Stimme hat einen leichten hysterischen Unterton. „Das können sie nicht machen, das ist barbarisch!“ Alle Augen sind auf mich gerichtet. In ihren Gesichtern erkenne ich das sie mich für verrückt halten. Neros Mundwinkel ziehen sich zu einem amüsierten Lächeln. Lucas packt mich am Arm und versucht mich wieder runter zu ziehen. „Kate, hör auf. Du machst ihnen Angst“ Ich blicke die anderen nochmal genauer an. Adala sieht mich mit Furcht an und ein Mädchen aus 5 schüttelt mehrmals ungläubig den Kopf. Doch als ich in die Augen von Dye blicke erkenne ich das er den selben Gedanken hat.  Der Präsident sieht mich eindringlich an. Ein zufriedener Ausdruck glättet seine Lachfalten und interessiert beugt er sich ein Stück nach vorne. „Du bist schlauer als ich gedacht habe, Mädchen.“, sagt er in einem ruhigen Ton. „Sie hat Recht. Nur einer wird überleben.“  Und auf einmal bricht das gesamte Chaos aus

Impressum

Texte: Keine Rechte
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 03.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme das Buch der Autorin auf Facebook :D

Nächste Seite
Seite 1 /