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Ich bin ein Mensch, ein Wesen, was die Welt den größten Fehler seit Anbeginn nennt. Ich habe meine Rituale, weiß was ich wie tun muss. Und wann ich es tun muss. Essen, schlafen, arbeiten. Das regiert mein Leben, ab und an habe ich Zeit für mich und beginne dann mich in der Wirklichkeit meines Hirns zu verlieren.
Mein Hirn ist mein bester Freund. Wir sind so etwas wie Busenfreund, gehen durch dick und dünn. Mein Hirn redet nur dann, wann ich es will. Es sagt nur das was ich will und es zeigt mir nur das was ich will. So sollte ein Freund sein. Immer perfekt, so wie du es willst.

Ich mag mein Leben, meine Familie, meine Freunde. Ich bin glücklich, ich könnte glücklich sein.
Doch es gibt Zeiten in der Vergangenheit, die ich hätte besser machen können.
Verfickte Zeiten, die ich einfach nicht mehr leben kann, weil sie vorbei sind. Falsch vorbei, nicht richtig. Ich bereue es. Ich bereue vieles, nicht alles, aber vieles.
Jeder Mensch bereut, ich bin da nicht die einzige. Wir haben alle Fehler gemacht und werden noch welche machen.
Aus Fehlern lernt man. Ja, aber gemacht hat man sie dennoch, die Zeit lässt sich nicht zurück drehen.

Ich mag meinen Job.
Ich arbeite mit Menschen, verkaufe ihnen totes Fleisch zum Verzehr. Immer lächelnd, immer freundlich, auch wenn ich beleidigt werde. Ich mache Angebote, welche die Gäste anzunehmen haben.
Ziehe Leuten ihr Geld aus den Taschen, stecke es in die Kasse. Jeden Tag.
Habe Phasen an denen ich am Verstand der Leute zweifele. Phasen an welchen ich ihnen Teller und Besteck entgegen werfen will.
Doch ich tue es nicht, will schließlich meinen Job behalten.
Und immer weiter werde ich lächeln und freundlich sein, bis das ich daran zerberste.
Zerspringe wie ein Schädel von jemanden, der auf dem Asphalt aufschlägt.
Doch ich werde weiter arbeiten, denn ich mag meinen Job.

Zu Hause bin ich dann für mich. Setze mich hin und esse was.
Danach setze ich an meinem Laptop und beginne zu schreiben. Ich habe mir meine eigene Welt im Internet aufgebaut. Eine Welt, der ich nicht entfliehen will. Hier bin ich Ich, hier kann ich sein wer ich sein will.

Mein Zimmer ist ein Farbklecks aus Pink und schwarz.
Hello Kitty und Drachen schütteln sich dort die Hand.
Mein Zimmer ist genauso widersprüchig, wie mein Leben selbst. Im Fernseher läuft Akte X. Ein Beitrag über EC-Karten. Menschen, deren Karten geklaut, kopiert oder beides wurden, kämpfen gegen die Bank.
Mit Erfolg und ohne.
Ich frage mich, ob mir das auch irgendwann passieren wird und glaube nicht daran, aber vielleicht werde ich bald eines besseren belehrt.
Aber daran will ich jetzt nicht denken. Lieber will ich jetzt die Zeit genießen. Allein mit mir und meiner kleinen Internetwelt.

Ich bin kein Mittelpunktmensch. Ich bleibe lieber im Hintergrund, beobachte die Menschen, denke mir aus, wie sie wohl Leben.
Ich mag Zugfahren nicht, das wurde mir heute wieder einmal bewusst.
Denn heute bin ich Zug gefahren. Hatte einen Platz für mich. Mich und mein Buch, welches mir Wortfetzen entgegenkotzt, dessen Zusammenhang ich nicht verstehe, ich aber dennoch in mich Aufsauge als sei es die pure Luft die man zum Atmen braucht.
Eine Frau setzt sich vor mich. Hoch wie breit. Sie telefoniert, doch ich höre nicht worum es geht. Ich will es auch nicht hören, denn es Interessiert mich nicht. Viel schöner finde ich die brutalen, blutgetunkten Buchstaben, die sich in meine Augen brennen und dort bleiben. Sie bleiben solange bis ich umblättere.
Nur kurz sehe ich auf. Sehe wie die Frau sich einen Kaugummi zwischen die Lippen schiebt.
Sie beginnt zu kauen. Sie beginnt zu schmatzen und mir wird schlecht.
Ich hasse das Geräusch was Leute beim essen machen.
Ich hätte sie am liebsten angeschrieen, gesagt sie soll aufhören zu essen und einfach gehen.
Doch ich habe es nicht, denn ich bin ein gutes Mädchen. Habe eine gute Erziehung genossen und genieße sie immer noch.
Ich bin kein Mittelpunktmensch ich bin im Hintergrund zu finden, mit mir allein und meinen Gedanken.
Ich mag Zugfahren nicht, wenn jemand bei mir sitzt.

Ich fahre lieber Auto. Ich liebe mein Auto. Es ist klein, Schwarz und hat Herz und Seele. Mein Auto bringt mich hin wo ich hin will und wartet wo es warten soll. In meinem Auto bin ich allein, allein mit meinen Gedanken. Schweife oft ab, doch komme immer am Ziel an.
Ich höre Musik.
„Zeig mir die Tränen, die du weinst. Sei wie du bist, du darfst es sein.“, schreit es aus den Boxen und ich denke mir dass ich nicht bin wie ich bin. Aber ich will sein, wer ich bin. Will herausfinden, wer von den vielen Idioten in meinem Körper wirklich Ich bin.

Ich habe viele Seiten, so viele dass ich selber nicht mehr die richtige Person, das richtige kenne.
Ich bin alles. Mutter, Tochter, Mörderin. Ich bin alles nur nicht Ich.
Eine Stadt bin ich. Mein ganzer Körper ist eine Stadt mit ihren Menschen und Mördern.
Eine Suizidstadt, die sich selbst umbringen wird. Alle Einwohner dieser Stadt werden sich umbringen.
Nicht heute, nicht morgen, aber bald.
Ich habe noch nie an Selbstmord gedacht. Ich mag mein Leben leben, bis dass von selbst endet. Doch ich bin eine Mörderin.
Ich werde Leute umbringen.
Ich werde mich umbringen.
Ich habe es mir geschworen. Bald werde ich sie alle töten. Alle, die nicht Ich sein können, alle die ich nicht mag, die aber Ich sein wollen. Bis dann nur noch eine Person übrig bleibt. Die Person die alle getötet hat und somit Ich bin.
Die Stadt verändert sich. Ich finde mein wahres Ich.
Aus der Stadt werde Ich.

Der erste Schritt ins neue Leben



Seit nur wenigen Tagen bin ich jetzt in meiner Ausbildung als Fachfrau für Systemgastronomie in einem bekannten Unternehmen. Es ist meine zweite angefangene Ausbildung.
Die erste Kündigte mich mit der Begründung:
Passt nicht ins System

Mittlerweile frage ich mich eigentlich gar nicht mehr, was genau denn das System ist, in dass ich nicht gepasst haben zu scheine, denn ich habe jetzt eine neue Ausbildung und genau die werde ich meistern. Auch wenn immer noch ein Teil Angst in mir hat auch das nicht zu schaffen.
Was mache ich dann? Wie würden meine Eltern reagieren? Das sind Fragen, die mir immer und immer wieder durch den Kopf gehen, doch auch weiß ich dass ich positiv denken muss.

Ich schaffe das! Ich schaffe das! Ich schaffe das! Sagt mir meine kleine Stimme, welche für den Optimismus zuständig ist. Und das immer wieder und wieder. Früher war die kleine Stimme für den Optimismus – nennen wir sie Sunny – recht klein und unscheinbar, unbeachtet. Kurz gesagt hatte ich keine Ahnung, dass es Sunny überhaupt gibt.
Seit wenigen Jahren, aber ist Sunny auf eine sehr angemessene Größe gewachsen, hatte alle Pessimisten verdrängt und hält nun doch die Überhand über meine Gedanken.
Think Positiv! und Take it easy!
Mit diesen Sprüchen durchlebe ich meinen Tag, allerdings wissend, dass es nicht immer richtig ist eine 98%ige positive Einstellung zu besitzen.

Aber nun genug von Sunny und ihrem Wachstum. Ich hatte mit meiner Ausbildung angefangen und genau darum geht es in diesem Kapitel.
Also Ausbildung vor kurzem angefangen, glücklich macht Spaß. Punkt und Ende.
Das wäre alles kurz und knapp gesagt, aber ich bin mir sicher, dass meine Leser sich damit nur kaum zufrieden geben würden.

In meinem Beruf habe ich viel mit Menschen zu tun. Ich habe nur mit Menschen zu tun, denn ich arbeite in einem Selbstbedienungsrestaurante in der Innenstadt. Da ich durch meine Vorherige, begonnene Ausbildung gelernt habe Menschen einzuschätzen, weiß ich auch, mit welchen Gästen ich meine Späße machen kann und mit welchen nicht. Aber so wie es die Gäste gibt, die einem das arbeiten erleichtern, so gibt es auch diejenigen, denen du mit Vorliebe den Teller in die Fresse schmeißen willst.
Große Beleidigungen sind mir aber zum Glück noch nicht an den Kopf geworfen wurden, was hoffentlich auch so bleibt.

Auch mit meinen Kollegen verstehe ich mich. Hasse zwei von ihnen, lasse es mir allerdings nicht anmerken, denn ich habe gelernt zu lügen ohne das ich rot werde. Und genau das wende ich im Alltag an.
Mittlerweile sogar so gut, dass ich selber nicht mehr weiß was genau Lüge und was Wahrheit

Kommen wir zu meinem Chef und meinen zwei Vorgesetzten.
Meinen Chef kann man mit kurzen Sätzen beschreiben.
Ernst, teilweise bis ganz gerecht zu seinen Mitarbeitern, sehr gerne zu Scherzen aufgelegt und leicht reizbar.
Mittlerweile vergeht kein Tag, an dem mein Chef nicht mit Wörtern wie >Scheiße<, >Mist<, >Fuck< und anderen um sich wirft. Und das natürlich immer so laut, dass es die Kunden mitbekommen. Auch wenn mein Chef Hektik macht, so weiß ich, dass es besser ist ruhig zu bleiben und einfach nicht auf seine künstlichen (?) Ausraster zu reagieren. Egal in welcher Art und Weise.

Mit meinen beiden Vorgesetzten habe ich keinerlei Probleme. Sind alle per Du und haben gemeinsam echt viel zu lachen. Allerdings habe ich das Gefühl vor einem sehr großen Problem zu stehen, was ich hier nicht ansprechen werde.
Vielleicht erst dann, wenn ich mir sicher bin, was genau mein Problem zu sein scheint.

Tja… mehr gibt es nicht über meine Arbeit zu sagen, deswegen wird dieses Kapitel hier beendet.
Bald aber werde ich viel über mein Hobby, meine Freunde und meine Familie schreiben.

Ich hoffe wir lesen uns weiter.

Bis zum nächsten Kapitel

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.05.2011

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