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Kapitel 1


Von einem nervigen Piepen –was mein verdammte Wecker war- wurde ich aus meinen traumlosen Schaf gerissen.
Mürrisch schlug ich den Wecker aus und stand widerwillig von meinem warmen, gemütlichen Bett auf.
Wie sehr ich es hasste früh am Morgen aufzustehen, doch da ich LEIDER noch nicht volljährig und ich noch zur Schule gehen musste, musste ich letztendlich mein geliebtes Bett verlassen.
„Aufstehen meine kleines Zuckerschnütchen“, trällerte meine Mutter die Treppe hoch.
Meine Laune war schon im Keller, doch nach Zuckerschnütchen, war sie tiefer als im Keller und ich stöhnte genervt auf.
„ERSTENS, ich bin schon wach! ZWEITENS, ich bin NICHT mehr deine Kleine und vor allem DRITTENS Mama, bin ich nicht dein Zuckerschnütchen!!“, schrie ich aus meinem Zimmer und zwang mich in meine Alltagskleidung.
Ich wollte mir gerade mein Top anziehen, da wurde meine Zimmertür aufgerissen und mein vertrottelter großer Bruder kam herein.
„ Raus, du Spanner!“, fuhr ich ihn direkt an.
Mein Bruder erwiderte dies mit einem verspottenden Lachen.
„ Außerdem habe ich dir schon oft genug gesagt, dass du anzuklopfen hast! Überhaupt hast du nichts in meinem Zimmer zu suchen und vor allem nicht so dämlich zu Lachen! Du abgerubbelter Wichser!“, schrie ich wutentbrannt, schubste ihn gewaltsam aus meinem Zimmer und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
Anscheinend amüsierte es meine Mutter, denn ich hörte sie von unten Lachen.
Die wird noch sehen, was die davon hat, dachte ich und zog mich zu Ende an.
Mein Outfit verzierte ich noch mit ein paar Accessoires, ehe ich mein Zimmer verließ.
Im Badezimmer bürstete ich noch mein Haar, putzte mir die Zähne und schminkte mich.
Von unten hörte ich meine Mutter rufen, dass ich bald –oder eher gesagt jetzt- aus dem Haus müsste um, damit ich noch den Bus bekam.
Augen verdrehend lief ich die Treppe runter, schnappte mir meine Tasche, schulterte sie und angelte mir noch eine Toastscheibe, bevor ich das Haus verließ.
Ich musste nur einen kurzen Weg zur Bushaltestelle gehen, weswegen ich mir meinen MP3-Player aus meiner Tasche kramte und ihn anschaltete.
Das Lied „Million Miles“ ertönte in meinen Kopfhörer und ich stopfte sie in meine Ohren.
Gerade als ich an der Bushaltestelle ankam, fuhr der Bus auch schon vor.
Das nannte ich mal perfektes Timing.
Ich stieg ein und mal wieder stellte sich die Frage wo ich mich hinsetzten sollte, denn fast jeder wollte das ich neben ihn saß. Ich begrüßte meine Clique und entschloss mich, mich neben meiner besten Freundin Amy hinzusetzen.
„ Hey“, grinste sie mich an und umarmte mich, bevor ich mich hinsetzte.
„ Hey.“
„ Du wirst es mir nicht glauben, aber mein Freund, denn kennst du ja, der ist extra wegen mir hierhin gezogen. Das ist doch voll süß?! Und das Beste kommt noch, er geht ab heute in unsere Klasse!“, kreischte sie und ich sah sie schräg an.
„ Okay…. Wer war nochmal dein Freund?“
„Du kennst ihn doch! Der war doch auf der Party vom Chris.“
„ÄH, damit kann ich nichts anfangen, das sind einfach zu viele.“
„Ja, der mit den schwarzen Haaren.“
„Immer noch zu viele.“
„Der mit den blauen Augen.“
„Okay, jetzt sind es nur noch drei.“
„Der gutaussehende.“
„So würde jeder seinen Freund beschreiben, aber ok, jetzt sind es nur noch zwei.“
„Das hört sich ja voll danach an, als wenn ich eine Schlampe wäre! Das ist der mit dem Ohrring. Ach warte ich zeig dir ein Foto.“
Schnell tippte sie mit ihren zierlichen Fingern auf ihren Touchscreen und hielt es mir vor die Nase.
Auf den Display sah man nun ihren Freund, der mit seinen himmelsblauen Augen verlegen in die Kamera lächelte.
„ Ach der, sag das doch gleich. Wie heißt der nochmal?", lachte ich. „Nathan", meinte sie und sah mich entgeistert an. „Den Namen müsstest du dir doch merken können, denn immerhin unterhältst du dich immer auf den Partys mit seinen besten Freund Dylan.“
Ach ja, Dylan. Er war der einzige nette Typ, den ich auf all den Partys kennengelernt hatte.
„Nur weil ich mich mit Dylan unterhalte, heißt das noch lang nicht, dass ich mir den Namen von ... wie heißt der noch mal?"
„NATHAN!"
„Ach ja, Nathan merken muss", grinste ich und stand auf, denn wir waren an der Schule angekommen.
Ich seufzte. "Und auf geht’s.", murmelte ich ‚begeister‘.
Amy und ich unterhielten uns und als wir im Klassenzimmer angekommen waren, setzten wir uns auf unsere Plätze. Wenige Sekunden später kam sie mit -Wie hieß er noch mal? Ach ja- Nathan Hand in Hand zu mir.
Skeptisch musterte ich ihn, als er vor mir stand. Obwohl er eine Lederjacke trug, konnte ich sehen dass er muskulös war. Langsam wanderte ich zu seinem Gesicht hoch und sah in zwei himmelsblauen Augen, die mich ebenfalls musterten. Mit seinen sinnlichen Lippen, die mich frech angrinsten und seinen rabenschwarzen Haare, die er wirr gestylt hatte, sah er aus wie ein Bad Boy.
Oh Gott, wieso musste sie sich auch immer Bad Boys angeln?! Und dann wundert sie sich immer, das sie versetzt wurde, verletzt und sie sich dann immer fragt was sie falsch gemacht hatte.
„Hallo", brachte ich nur raus und sah dann zu meiner Freundin rüber, die mich überglücklich ansah .Er hielt es nicht für nötig, mir zurück Hallo zu sagen, weswegen ich ihn keine Beachtung mehr schenken wollte.
„Das ist Nathan", quiekte sie.
„Ich weiß, aber ich glaube... Mist, wie heißt er nochmal? Irgendetwas mit B oder? B... B... Bob. Bob, kann sich selber vorstellen", meinte ich.
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich es jetzt bestimmt. Amy drehte sich wütend um und zog Nathan hinter sich her.
„Das ist ja voll das Arschloch!“, schnaubte ich genau so wütend. „Was denkt der sich denn?“
„Was ist los?“, fragte mich eine bekannte Stimme.
„Ach, Amy hat mir ihren Freund vorgestellt", seufzte ich und umarmte ihn zur Begrüßung.
„Sie hat einen Freund?"
„Ja, erinnerst du dich an den besten Freund von Dylan?"
„War das der, der so auf Bad Boy tut?"
„Ja und ich hab zu ihn "Hallo" gesagt und er fand es nicht für nötig mir zurück "Hallo" zu sagen", rollte ich mit den Augen und betrachtet Julien.
Irgendetwas war er heute anders, als sonst.
„Du Arme. Zum Glück war ich noch nicht da", grinste er und kassierte einen bösen Blick von mir.
Ich wollte gerade noch etwas sagen, aber da betrat unser Lehrer die Klasse.
Die Stunden zogen sich in die Länge –wie immer. Als es zur Pause klingelte atmete ich erleichtert auf. Zwei Stunden Mathe hinter mir und ich hatte das Gefühl das mein Kopf platzte.
Ich setzte mich zu Julien.
„Mathe ist und bleibt scheiße", seufzte ich.
„Findest du?", lachte er und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche, die er eben aus seiner Tasche gekramt hatte.
„Nicht jeder ist so einer wie du, der in jedem Fach mindestens eine zwei hat", maulte ich.
„Da kann ich auch froh sein. Wenn alle so wären wie ich, dann hätte ich nichts mehr zum Lachen", grinste er.
Dann schaute er mich ernst an.
„Gehen wir raus?“, fragte er und bewegte sich in Richtung Klassentür. Ich sah ihn verwundert hinterher, aber folgte ihm dann aber doch. Er führte mich an den Ort wo wir uns kennen gelernt hatten.
Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Klasse und da ich schon zu spät war, nahm ich die Abkürzung durch den Schulgarten.
Meinen Blick war die ganze Zeit auf dem Boden gerichtet und ich merkte nicht, wie jemand auf mich zu lief.
Ich kollidierte mit diesem jemand, doch bevor ich den harten Boden verzieren konnte, schlangen sich zwei starke Arme um mich.
„Nicht so stürmisch, Kleine“, grinste er spöttisch.
„Äh.. was suchen deine dreckigen Arme um meine Taille? Nimm sie sofort da weg!“
Etwas verwundert sah er mich an. Da hatte er wohl nicht mit gerechnet.
„Ok“, zuckte er dann mit den Schultern und ließ mich auf den Boden plumpsen.
Ich schnappte empört nach Luft. Das war gerade nicht wirklich passiert?!
„Was fällt dir ein mich einfach fallen zu lassen?!“, schnauzte ich ihn an und raufte mir durchs Haar.
„Du hast gesagt ich soll sie weg nehmen, also nahm ich sie dort weg.“
„Das heißt aber nicht das du mich fallen lässt.“
„Äh doch.“

Naja zuerst konnten wir uns nicht leiden, doch mit der Zeit erkannten wir, dass der andere doch nicht so schlimm war und wurden dann beste Freunde.
„Eigentlich wollte ich dir schon vor langem das sagen, doch dann als ich vor dir stand, fehlte mir der Mut dazu...", kurz hielt er inne und sah mich an. „Mila, ich liebe dich."
Seine Worte hallten in meinem Kopf, doch ich konnte ihre Bedeutung nicht verstehen.
„Du... liebst... mich?" Erst als ich es selbst gesagt hatte, verstand ich den Sinn dieser Worte.
Mein bester Freund liebte mich! Ich wusste nicht ob ich mich darüber freuen sollte, oder nicht.
Ja, er war der Junge der am meisten über mich wusste, der einziger dem ich alles erzählte, aber will ich eine Beziehung mit ihm? Ja klar wir hatten immer viel Spaß zusammen, konnten gut zusammen Lachen, verstanden uns auch blind und ohne Worte.
Eigentlich alles, was man für eine Beziehung braucht.
Ohne dass ich es merkte, näherte er sich meinem Gesicht. Erst kurz bevor uns unsere Lippen berührten, sah ich auf und blickte ihn erschrocken an.
Reflexartig stieß ich ihn von mir weg und machte einige Schritte nach hinten.
Das geht nicht, dachte ich. Ich will nicht dass unsere Freundschaft wegen so etwas kaputt ging, denn ich könnte mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Ich mochte ihn, sehr sogar, doch nicht mehr als für einen Bruder.
„Es kommt so plötzlich. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Lass mir bitte Zeit zum Denken", sagte ich, drehte mich um und ließ ihn alleine stehen.
Verwirrt betrat ich die Klasse und setzte mich wieder auf meinen Platz. Zum Glück war Amy schon da. Sie würde mich ganz sicherlich ablenken. Doch da fiel mir ein dass sie sauer auf mich war.
Mist!
Die Lehrerin betrat die Klasse und ich schaute aus dem Fenster. Julien war nicht mehr zum Klassenraum zurückgekommen.
Ich machte mir Vorwürfe. Aber insgeheim wusste ich dass ich nie mit ihm zusammen kommen würde. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Er war sehr sensibel. Hoffentlich verzieh er mir das. Aber er musste es akzeptieren, sonst ist unsere Freundschaft verloren. Ich konnte nicht damit leben so zu tun als wäre nichts gewesen. Immer wieder huschten meinen Gedanken zu ihm, doch ich zwang mich, damit aufzuhören. Stattdessen versuchte ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was mir nicht gelingen wollte.
Warum musste es gerade jetzt sein? Warum er?! Hätte es nicht einer sein können, den ich nicht kannte, wo es auch nicht so schlimm für mich wäre, ihm zu sagen, dass ich nicht das gleiche für ihm entfand!?
„Mila, könntest du bitte weiter lesen.", riss mich Mister Hammelmann -ja mein Deutschlehrer hieß Hammelmann mit Nachnamen- aus den Gedanken und ich sah ihn verwirrt an.
„Wie oft soll ich dir es noch sagen, du sollst aufpassen? Lucy kannst du bitte weiterlesen?", sagte Mister Hammelmann und schüttelte nur den Kopf.
Klar, Lucy natürlich, warum adoptierte er sie nicht?, fragte ich mich und sah aus dem Fenster.
Es schien heute noch ein schöner Tag zu werden. Gott sei Dank, dachte ich als ich an meine Verabredung mit meinem Dad dachte. Er hatte irgendetwas geplant, irgendwas was so geheim war das es meine Mutter Nichtmals erfahren durfte. Aber er verschwieg uns immer etwas. Er erzählte es uns spätestens wenn es schon fast zu spät war. Meine Mutter und ich badeten es dann immer aus. Und eigentlich nahmen wir seine Geheimnisse nicht mehr so wahr.
Das ersehnte Klingeln, ließ mich aufschnellen und ich packte schnell meine Sachen zusammen. Ich schulterte meine Tasche und verließ mit Amy das Klassenzimmer.
„Mila, hast du Julien gesehen? Ich hab den seit der Mathematikstunde nicht mehr zu Gesicht bekommen.", fragte sie mich und ich fühlte mich irgendwie schuldig wegen ihm.
Sollte ich es ihr sagen? Sie würde es so oder so erfahren, also wäre es das Beste, wenn ich es ihr jetzt sagen würde.
„Ich glaube ich weiß warum du ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen hast."
„Warum?", fragte sie mich.
„Er hat mir seine Liebe gestanden und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weswegen ich nur einfach gesagt habe, das ich Zeit bräuchte darüber nachzudenken und bin dann einfach gegangen.", erzählte ich es ihr.
„Oh mein GOTT! Das ist doch super! Ich meine ihr wärt bestimmt voll das Traumpaar.“, sagte sie hysterisch. Nach einer Zeit beruhigte sie sich aber. „Du willst es aber nicht, oder?“
„Ja. Ich empfinde nicht mehr für ihn, als für einen Bruder, aber ich kann es ihn nicht sagen, da ich Angst habe, dass ich ihn verletzen könnte. Du kennst ihn ja und wenn ich "nein" sage, kann es sein, das es nicht mehr dasselbe zwischen uns sein wird und das will ich nicht."
Sie nickte nur und grübelte einen Augenblick nach.
„Ich kann dich verstehen. Wie wäre es... Nein, das geht nicht. Wie wäre es... nein, das würdest du nicht machen. Mhm... Gott warum muss es auch so schwer sein mit der Liebe?!"
Ich lächelte. Sie schaffte es immer –egal mit welchen Worten- mich aufzuheitern. Aber die Sache ging mir mit Julien einfach nicht aus dem Kopf.
Vor der Schule stand eine Limousine. Es war also doch etwas wichtiges, dachte ich. Was hatte mein Dad geplant? Ich verabschiedete mich von meiner besten Freundin.
Normalerweise würde ich jetzt mit ihr nach Hause gehen. Mit Julien aber auch.
Der Chauffeur James öffnete die Türe.
„Könnt ihr nicht irgendwie in der nächsten Ecke warten?“, fragte ich ihn, denn alle Blicke waren wieder auf mich gerichtet.
Er schüttelte den Kopf und öffnete mir die Türe.
„Im Wagen liegt ein Geschenk von eurem Vater, er möchte dass ihr es tragt wenn wir zu seiner Firma fahren.“ Ich stieg ein und nickte. Das Geschenk war in einer runden pinken Schachtel eingepackt und in der Schachtel befand sich ein schwarzen, elegantes Cocktailkleid.
Ok, er will irgendetwas sehr wichtiges ankündigen. Aber was könnte es sein, das er mir so ein Kleid kaufte?
Die Fahrt über spekulierte ich, was es sein könnte und zog mir das Kleid an, bis mich James aus den Gedanken riss.
„Wir sind da, Miss."
Ich nickte kurz und stieg aus. Einen Augenblick betrachtete ich das riesige Gebäude. Ich hasste diesen großen Wolkenkratzer. Aber naja mal gucken was mich dort drin erwartet. James führte mich zu meinem Vater. Also los, ab in den Aufzug.
Stockwerk fünfundzwanzig –hoffentlich wird mir nicht schlecht-. Ich fasste mir an meinen Bauch. Und James fing an zu lachen.
„Ey das ist gemein. Wenn mir schlecht wird kann ich doch nichts dafür“, sagte ich eingeschnappt und streckte ihm die Zunge raus. „Nein, aber ich finde es witzig, was du dann für ein Gesicht machst", lachte er und wuschelte mir durchs Haar.
„Ey, lass das!", schnauzte ich ihn an und rammte ihn zur Strafe meinen Ellenbogen in die Seite.
„Aua, das tut weh!"
„Selbst schuld, Blöder."
Endlich waren wir im fünfundzwanzigsten Stock und die Tür öffnete sich. Schnell setzte ich ein Lächeln auf und stieg aus.
„Da bist du ja", lächelte mein Vater und kam mit offenen Armen auf mich zu.
„Hallo Papa", begrüßte ich ihn und umarmte ihn. „Was hast du heute wieder vor?“, fragte ich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich will dich nur ein paar Leuten vorstellen.“ Dann gab er mich frei und brachte mich in die Eingangshalle.
Ja klar ein paar Leuten, dachte ich. Das waren mindestens vierhundert Menschen. Ich ging auf die Tribüne und wartete darauf dass die Menge verschwieg. Ich fing erst dann an zu sprechen. „Ich heiße sie herzlich in unserer Firma willkommen. Speisen und Getränke stehen zur Verfügung, bitte bedienen sie sich. Ich bin Mila Cranwoll. Das Unternehmen steht unter der Leitung meines Vaters, Tai Cranwall. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit“, sagte ich und verabschiedete mich.
Ich ging wieder die Tribüne runter und sah mich um. Es waren wirklich viele Leute hier. Manchmal könnte ich deswegen meinen Vater umbringen, doch er ist mir viel zu lieb und kostbar, das ich so etwas machen würde.
„Na, wen siehe ich denn da? Ist das die kleine Mila?", erklang eine bekannte Stimme hinter mir und ich drehte mich um.
„Dylan", quiekte ich und warf mich um seinen Hals.
„Richtig geraten“, lachte er und wirbelte mich im Kreis.
Vorsichtig setzte er mich ab und gab mich wieder frei.
„Wie geht es dir? Was machst du hier? Und warum klein?“, wollte ich wissen und lächelte lieb.
„Mir geht es gut und dir? Ich? Mein Vater leitet eine andere Firma und eure und unsere wollen sich nun zusammenschließen“, klärte er mich auf.
„ Und warum klein?“
„ Hmm…“, machte er und lächelte.
Mein Vater räusperte sich und wir beide drehten uns zu ihm um.
"Wie ich sehe kennt ihr euch bereits... sogar sehr gut."
„Hab ich es dir nicht erzählt, Dad? Naja, jetzt weißt du es ja.", zuckte ich mit den Schultern und grinste.
„Woher kennt ihr euch denn?", wollte er wissen und ich sah zu Dylan.
Scheiße! Wenn ich meinen Vater erzähle, dass ich Dylan von Partys her kenne, wird er nicht sehr erfreut sein.
„Von der Schule.", log ich. Mein Vater runzelte seine Stirn und sah mich irritiert an.
„Dylan geht, aber nicht auf deine Schule.", sagte er und mir fiel auf, dass es stimmte.
Mist, was nun?
„Äh..." Mir muss schnell was einfallen!
„Ich kenne sie über meine beste Freundin. Sie geht auf ihre Schule und hat mich ihr mal vorgestellt.", antwortete Dylan für mich und ich lächelte ihn dankbar an.
Ich zuckte mit den Schultern. Mein Vater lächelte mich an und sagte, dass er uns alleine lasse da er noch vieles mit Dylan‘s Vater zu besprechen hatte. Ich nickte und wendete mich Dylan wieder zu. „Möchtest du was trinken? Mila?“, fragte Dylan charmant und bat mir seinen Arm an.
Er holte uns zwei Gläser mit feinsten Spirituosen und wir setzten uns in eine der bereitgestellten Sitzecken. Dankend nahm ich ein Glas an und setzte mich hin.
„Und wie geht es dir?", fragte er mich.
„Gut“, sagte ich und lächelte.
„Auch. Warum hast du eigentlich nicht deinen Vater gesagt, dass du mich von den Partys her kennst?", interessierte es ihn.
„Mein Vater will nicht das ich auf Partys gehen, was ich eigentlich nicht verstehen kann", zuckte ich mit den Achseln und nahm einen Schluck.
„Ach so. Das ist ja doof. Meiner ist zum Glück ganz locker, bei Partys, aber dafür ist er total streng, wenn es um Mädchen geht", seufzte er und nahm ebenfalls einen Schluck.
„Echt und was ist mit mir?", fragte ich und lächelte anzüglich.
„Ich glaube er findet dich okay. Kann aber auch daran liegen das du die Tochter von Tai bist.“, gab er zu und nahm noch einen Schluck. Dann stellte er aber sein Glas auf den Tisch und stand auf.
„Darf ich dich zu einem Tanz entführen?“, fragte er und reichte mir seine Hand. Ich nickte und stand auf.
Klar ich konnte gut tanzen aber eigentlich hatte ich keine Lust auf Walzer tanzen.
Wir stellten uns auf und das Orchester begann zu spielen. Die Musik erklang und wir bewegten uns fließend zum Walzer. Viele Leute tanzten um uns herum, doch sie waren nicht so gut wie wir.
Ich stellte fest, dass wir ein gutes Paar abgaben. Also, ich meine als Tanzpaar!
Das Lied ging zu Ende und wir hörten auf zu Tanzen.
„Wow.“, hauchte er.
Er führte mich an unseren Platz und setzte sich neben mich. Ich nahm einen kräftigen Schluck und wippte nervös mit dem Fuß.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, weswegen ich einfach nur lächelte.
Dylan schien es genauso zu gehen. Er rutschte näher zu mir und legte den Arm um meine Schultern. Fragen blickte ich in seine schokobraunen Augen und wurde in ihren Bann gezogen.
Zögerlich näherte er sich meinen Lippen, doch sah mir dabei tief in die Augen.
Seine weichen Lippen legten sich auf meine und ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte.
Zu einer Seite, wollte ich genau das von Dylan und andererseits habe ich ein schlechtes Gewissen meinem besten Freund gegenüber. Ich hatte ihm gesagt, dass ich erst darüber nachdenken musste und was machte ich gerade? Ich ließ mich von Dylan küssen! Und ich musste zugeben, er konnte gut küssen.
Trotzdem ließ ich es zu, bis zu dem Punkt als er mich noch näher an sich zog und seine Hand meine Taille umfasste. Meine Gedanken kreisten, dann drückte ich ihn von mir weg.
„Stopp“, hauchte ich.
Er sah mich verwundert an.
„Ich kann das nicht. Nicht jetzt“, gab ich zu.
„Ist schon in Ordnung.“, sagte er und ich musste mich über seine Worte wundern
"Du bist komisch."
„Wieso bin ich komisch?", wollte er wissen.
„Naja, du bist so... Verständnisvoll."
„Darf ein Mann nicht mehr verständnisvoll sein?!"
„Mann?", wiederholte ich und zog eine Augenbraue hoch.
"Ja, ich bin ein Mann", sagte er und lachte.
"Das sehe ich", kicherte ich.
„Wenn du wüsstest", murmelte er kaum hörbar und trank den Rest der Flüssigkeit, die sich in seinem Glas befandet.
„Naja, ist ja-", ich verstummte, als ein gutaussehender junger Mann direkt vor unseren Tisch stand.
„Ich habe sie eben auf der Tanzfläche gesehen und würde sie gerne um einen Tanz bitten.", sagte er und ich sah zu Dylan rüber.
Sollte ich, oder sollte ich nicht, stellte ich mir die Frage und wusste nicht was ich machen sollte.
Einerseits will ich nicht mit ihm tanzen und bei Dylan bleiben, doch andererseits kann es ja von ein wichtiger Geschäftspartner meines Vaters, der Sohn sein und es wäre besser wenn ich mit ihm tanzen würde.
„Geh schon", meinte Dylan, als er merkte, wie hin und her gerissen ich war. Ich stand auf.
„Natürlich“, sagte ich und harkte mich bei ihm ein, als er mir seinen Arm anbot und führte mich auf die Tanzfläche. Das Lied fing an und ich seufzte. Ein langesamer Kuschelsong.
Oh super…
Ich lächelte den jungen Mann an und fragte nach seinem Namen.
„Luke Lamoson.“, erwiderte er und zog mich näher zu sich heran. Gut dass ich mit ihm tanze, dachte ich mir, denn er war der Sohn von Leonardo Lamoson.
Er hatte unsere Firma aus dem Ruin gerettet und als Dank dafür hatte mein Dad ihm eine Akzise von fünfzehn Prozent gegeben. Das Lied war noch nicht zu Ende, als Luke stehen blieb und ich ihn fragend ansah.
„Komm", sagte er nur und zog mich von der Tanzfläche, in Richtung Büros.
Ok, was wollte er mit mir bei den Büros?
„Hier sind wir ungestört", zwinkerte er und öffnete eins, der momentan leeren Büros.
Ich schaute ihn verwirrt an, doch im nächsten Moment drängte er mich in das leer stehende Büro.
Er schloss die Türe ab. Und langsam konnte ich mir denken was er vorhat. Er kam mir Wiedermals näher und ich wich zurück. Bis an den großen Schreibtisch.
Er nahm mein Gesicht fest in die Hände und presste seine Lippen auf meine. Angewidert schubste ich ihn weg.
„Du denkst auch du kannst dir alles erlauben!“ schrie ich ihn an und klatschte ihm eine.
Er schaute mich wütend an und packte meine Arme und hielt sie hinter meinem Rücken zusammen. Luke küsste mich erneut und ich wehrte mich aber er war zu stark.
Ich merkte wie sich eine Hand unter mein Kleid schob und nach oben wanderte. Ich zuckte zusammen, meine Fäuste ballten sich und eine Träne lief meine Wange herunter. Wenn nicht schnell jemand kam, dann... Bei diesen Gedanken kullerte eine weitere Träne meine Wange herunter.
Warum passierte mir das eigentlich? Was hatte ich gemacht?! Ich war doch immer brav. Ok, bis auf paar- sehr vielen Ausnahmen, aber das war einfach notwendig.
Seine Hand erreichte meinen Slip und er hielt für einen Moment inne.
Bitte lieber Gott, bitte, lass jemanden kommen, der mich rettet!
Als wenn meine Bitte erhört wurde, krachte die Tür aus den Angeln und Dylan kam wutentbrannt herein.
„Du Schwein! Was fällt dir ein sie anzupacken?!", schrie er und zerrte ihn von mir weg.
Wie ein Kartoffelsack sackte ich zu Boden und starrte das Scenario mit an.
Dylan packte Luke an den Kragen und presste ihn an die Wand.
„So sieht man sich dann wohl wieder, Dylan“, entgegnete Luke ruhig. Dylan schien diesen Kommentar noch mehr aufzuregen. Er schubste Luke an die Wand, sodass sein Kopf gegen die Wand knallte. Dann holte er aus.
Dylan und Luke kannten sich?
„Ihr kennt euch?", unterbrach ich deren Gehabe.
„Dieses Sackgesicht hat mir meine damalige Freundin ausgespannt!", knurrte Dylan und presste ihn fester gegen die Wand.
„Die hat dich eh nie geliebt, also hätte die dich früher oder später eh wegen einen Anderen verlassen, also war es das Beste, wenn ich es übernehme, als ein anderer", grinste Luke.
Ich schaute die beiden an. Dylan schlug nun zu.
„Du wirst Mila nie bekommen. Merk dir das“, schrie er wütend. Luke packte sich an den Kiefer.
„Du doch auch nicht immerhin hat sie dir einen Korb gegeben“, lachte er und als Dylan wieder zuschlagen wollte, fing Luke seinen Schlag ab. Es entwickelte sich eine Prügelei, doch irgendwer hatte wohl den Sicherheitsdienst gerufen und die trennten nun die beiden Streithähne.
Ich fühlte mich noch schlapp und ich zitterte immer noch. Sie führten Luke aus dem Raum und wollten sich um mich kümmern doch ich schickte sie weg.
Ich war froh als Dylan sich zu mir herunter bückte. Seine Lippe blutete, ebenso seine Nase, aber Luke musste wohl mehr geblutet haben, da seine Hände blutig waren.
„Mach dir um mich keine Sorge. Mit mir ist alles in Ordnung", lächelte er und wurde dann von den Sicherheitsmänner -die eher wie Schränke aussahen- weggebracht.
Ich blieb auf dem Boden sitzen. Ich brauchte etwas Zeit die man mir aber wahrscheinlich nicht gönnte, denn mein Vater betrat den Raum.
„Was ist passiert?!", wollte er wissen und ging besorgt in die Hocke, um mich besser mustern zu können und mich am Arm zu tätscheln. „Es ist in Ordnung!“, sagte ich, riss mich los und stampfte davon.
„Das alles wäre erst gar nicht passiert wenn du mich nicht immer Gott und der Welt vorstellen musst. Wo ist Dylan? Ich will zu ihm.“ „Wo ist Dylan?", fragte ich nochmal, als mir mein Vater nicht antwortete.
„Dylan? Er ist im Krankenzimmer", sagte mein Vater.
Schnell lief ich los, ohne zu wissen, wo ich überhaupt hinlief. Mitten im Eingangsbereich blieb ich stehen und sah mich um.
Scheiße, wo war nochmal das Krankenzimmer?! Denk. Denk. Denk! Zweiter Stock? Ja, genau zweiter Stock! Ich rannte zum Aufzug und drückte ungeduldig auf den Knopf. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffneten sich die Aufzugstüren und ich trat ein.
Ungeduldig drückte ich den Knopf zum zweiten Stock und wartete dass die Türen sich wieder schlossen. Es machte "ding" und sobald die Türen sich so weit geöffnet hatten, dass ich durch passte, hastete ich zum Krankenzimmer.
Ich wusste nicht warum ich jetzt so in Eile war.
Ja warum eigentlich, fragte ich mich selbst. Vor der Tür blieb ich stehen, und zweifelte.
Sollte ich jetzt wirklich zu ihm? Vor allem weil im Zimmer noch die Sicherheitsleute waren, wie ich den Stimmen entnehmen konnte.
Egal. Ich öffnete die Türe und sah Dylan auf der Liege.
Er hatte Wattepets in der Nase stecken und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Die Sicherheitsleute wollten mich anscheinend nicht hier haben. Sie sagten dass ich besser gehen sollte. Da platze mir der Kragen.
„Was bilden sie sich eigentlich ein?! Glauben sie dass SIE mir sagen können was ich zu tun und zu lassen habe?! Nein glaub ich nicht und jetzt verlassen sie den RAUM!!“
Verdutzt sahen sie mich an. Haben die wohl nicht damit gerechnet.
„Haben sie nicht gehört?! VERLASSEN sie den Raum!", wiederholte ich mich und sie folgten meiner Anweisung.
Sie schlossen leise die Tür hinter sich und es waren nur noch zwei Leute in diesem Raum. Er und ich.
Sofort sackte mein Herz in die Hose und ich wusste nicht was ich machen sollte.
Mir wurde heiß und kalt zugleich und mein Herz schlug schneller. Viel schneller.
Dylan beobachtete mich und mir wurde noch unwohler.
„Was ist? Was kann ich denn wenn die nichts verstehen“, sagte ich immer noch verärgert. Dann setzte ich mich neben ihn auf die Liege. Er wollte sich aufsetzten, doch ich hielt ihn auf.
„Sonst wir dein Nasenbluten noch schlimmer.“
„Es hat doch schon aufgehört“, sagte Dylan aber ich glaubte ihn nicht.
„Na und? Bleib liege.“, meinte ich und sah herunter auf seine Hände. Sie waren immer noch voller Blut und Bilder kamen wieder in mir hoch.
Ich schüttelte den Kopf um sie zu verdrängen und ging zum Schränkchen wo immer Erste-Hilfe-Sachen standen.
„Danke wegen eben. Ich wär da nicht alleine raus-.“ Ich beendete den Satz nicht.
Stattdessen suchte ich nach Feuchttüchern. Als ich welche fand richtete ich mich um und drehte mich zu Dylan. Ich erschrak etwas, als er nur noch wenige Zentimeter vor mir stand.
„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du liegen bleiben solltest?“, fragte ich und musste trotzdem leicht lächeln. „Und jetzt legst du dich auch wieder hin.“
Ich schubste ihn ein Stück zurück und setzte mich zu ihm. Sanft nahm ich seine Hand in meine Hände und fing an mit einem Feuchttuch das Blut zu entfernen. Ich schaute zufrieden auf seine Hände. Sie waren endlich von Lukes Blut befreit. Luke.
Ich schüttelte den Kopf, dann sah ich wieder hoch in seine Augen.
„Dylan." er biss sich auf die Lippe. „Du blutest schon wieder. Wenn das so weiter geht sitzen wir noch morgen hier“, kicherte ich.
„Das wär mir recht."
Ich schwieg, was sollte ich auch antworten? Ich nahm ein Taschentuch raus und tupfte vorsichtig das Blut von seiner Lippe.
Sein Blick ruhte auf mir.
„Hab ich etwas im Gesicht?", wollte ich wissen und wurde rot im Gesicht.
„Ja.."
Ich sah auf zu ihm und blickte direkt in seine Augen. Sie sahen aus wie flüssige Schokolade. Ehe ich mich versah zogen sie mich schon in ihren Bann, in dem ich mich nicht mehr befreien konnte.
Zögerlich beugte er sich zu mir und hielt wenige Millimeter vor mir inne.
Wollte er mich jetzt wieder küssen? Und ich wüsste nicht ob ich ihn wieder abweisen konnte.
„Dyl…“, wollte ich noch sagen aber da berührten seine sinnlichen Lippen meine.
Mir blieb der Atem weg. In dem Moment wo er seine Lippen auf meine gelegt hatte, vergaß ich den Rest der Welt.
Ich schloss meine Augen und wie von selbst legten sich meine Arme um seinen Hals. Er unterbrach den Kuss und sah mich an.
Ich schloss die Lücke zwischen unseren Lippen wieder denn ich wollte mehr. Einen Moment später legte er seine Arme um meine Taille. Der Kuss wurde fordernder und ich fuhr ihn durch seine weichen Haare.
Er zog mich noch mehr zu sich, damit auch kein Millimeter uns voneinander trennte.
Plötzlich klopfte es an der Tür und wir lösten uns erschrocken voneinander, auch wenn es widerwillig war.
„Oh, ähm... Mila, kommst du bitte. Wir gehen jetzt", sagte mein Vater und sah uns beiden nachdenklich an.
„Klar, Dad", meinte ich und stand von der Liege auf.
„Wir sehen uns, Dylan", verabschiedete ich mich von ihm und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Ich wollte ja nicht, dass mein Vater einem kleinen Ausraster bekommt.
„Ok, wir telefonieren“, erwiderte er nur.
Schweigend fuhren mein Vater und ich mit dem Aufzug in die Tiefgarage und gingen dann zu seinem Auto, als ich drin saß und mich angeschnallt hatte, fragte mich mein Vater direkt aus.
„Was war das den eben?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Was meinst du? Das mit Luke?“ fragte ich in einem vorwurfsvollen Ton.
„Ich…“
„Du was?“, fragte ich und sah in an. „Oder das mit Dylan?“ Ich hob die Augenbraue. Bevor er antworten kann, fiel ich ihm ins Wort.
„Außerdem muss ich mich nicht vor DIR rechtefertigen!“
„Mila.", sagte er in einem mahn Ton.
„Was?! Ich hab doch recht. Ich brauche mich nicht vor dir rechtfertigen!", maulte ich und sah aus dem Fenster.
„Seit wann spricht du so mit mir?"
„Seit wann? Seitdem ich nicht mehr dein kleines Kind bin! Dad, es ist normal in meinem Alter sich mit Freundinnen spät zu treffen, oder auch mal mit dem anderen Geschlecht."
„Das kann sein aber.“
Ich unterbrach ihn schon wieder.
„Nichts aber! Ich habe keine Lust immer nach deiner Pfeife zu tanzen. Und ich habe auch nicht Lust fast jede Woche einmal auf irgendeiner Feier von deiner Firma zu sein um dort eine Rede zu halten. Es passieren immer so Scheiß Sachen. Dieses Mal Luke, letzes mal der Sicherheitsmann und nächstes Mal?!“
Ich war froh als der Wagen hielt.
Bevor mein Dad auch nur den Motor ausgestellt hatte, öffnete ich die Autotür und ging ins Haus. Meine Mutter sah mich und fragte was los sei aber ich antwortete nicht und ging schnurstracks in mein Zimmer.
Nicht gerade leise fiel die Tür in das Schloss und ich warf mich auf mein großes Bett.
Das kann doch nicht mehr so weiter gehen. Ich war aber froh, dass ich ihm mal die Meinung gesagt hatte, denn ich hatte wirklich keine Lust mehr auf irgend so einer beschissene Veranstaltung zu gehen.
Ich legte mich auf den Rücken und betrachtete meine weiße Decke.
Es klopfte an der Tür. „Kann ich rein kommen?", fragte meine Mutter.
„Nein."
„Ok, aber wenn du reden willst, oder so, kannst du runter kommen", sagte meine Mutter und ich hörte Schritte. Sie ging.
Ihr gegenüber hatte ich immer schnell ein schlechtes Gewissen. Sie versuchte immer so gut wie möglich zu helfen und die Streits die zwischen mir und meinen Vater ständig entstanden zu schlichten.
Ich erhob mich von meinem Bett und ging zu meiner Stereoanlage, schaltete sie an und stellte sie laut.
Ich war froh, dass mein Zimmer ein eigenes Badezimmer besitzt. Ich ging zu der Badewanne und ließ Wasser herein. Sicherheitshalber schloss ich noch meine Zimmertüre ab.
Man wusste ja nie wie mein Dad reagierte.
Ich warf meine Klamotten in die Ecke des Badezimmers und ließ mich in das warme Wasser der Badewanne gleiten. Entspannt schloss ich meine Augen und fing an über den Tag an nachzudenken.
Es war viel passiert, fast schon so viel das es Rekordreif war. Erst gesteht mir mein bester Freund, dass er in mich verliebt war, dann küsste mich Dylan. Ich wies ihn zurück, dann tanzte ich mit Luke, der mich danach zu den Büros geführt hatte und mich begrabschen wollte, aber zum Glück kam Dylan und hat mich vor diesem Arsch gerettet. Die beiden hatten sich dann geprügelt und dann kamen die Sicherheitsleute. Ich war dann zu Dylan in das Krankenzimmer gegangen und wir haben uns dann geküsst, doch leider musste mein Vater kommen, weil er nach Hause wollte.
Gott, das war aber viel. Ich tauchte unter das Wasser und schrie. Und es war befreiend.
Nach einer Zeit, als mir die Luft wegblieb, tauchte ich schließlich wieder auf. Dann machte ich mich Bett fertig.
Erschöpft ließ ich mich in die weichen Kissen fallen und innerhalb weniger Sekunden war ich eingeschlafen.

Kapitel 2


Die letzten drei Monate habe ich ohne weitere Komplikationen überstanden.
Dylan und ich waren nun ein Paar und ich konnte mich nicht erinnern jemals glücklicher gewesen zu sein. Amy und Nathan waren auch noch zusammen –was mich ehrlich gesagt wunderte- nur mit mir und Julien war noch nicht alles okay. Er ging mir aus dem Weg. Ich wusste ich hatte ihn verletzt, aber was sollte ich machen?
Als ich heute Morgen erwachte packte mich eine Freude.
Heute war Dylans Geburtstag.
Munter sprang ich aus dem Bett und machte mich Schul fertig, das hieß. Ab unter die Dusche, anziehen und schminken.
Ich trabte die Treppe runter und ging in die Küche, wo meine Mutter schon das Frühstück gemacht hatte.
„Morgen", trällerte ich und kassierte einen fragwürdigen Blick von meiner Mutter.
„Alles in Ordnung mit dir, Liebes?", vergewisserte sich meine Mutter und reichte mir mein Essen.
„Ja wieso?" Ich biss von meinem Toast ab und betrachtete sie fragen.
„Du bist so.... so gut gelaunt."
„Soll das heißen, ich bin immer schlecht gelaunt?" Leicht verletzt sah ich sie an.
„Nein, nein, nur du bist morgens immer so muffelig."
„Muffelig?“, fragte ich, aber lächelte. Meine Mutter wusste dass ich mit Dylan zusammen war, aber mein Dad vermutete es nur.
„Heute hat Dylan Geburtstag.“ Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verließ das Haus.
Die Fahrt zur Schule zog sich in die Länge. Und als ich dann im Klassenraum saß, vergingen die Stunden auch nicht gerade schnell. Ich hatte mir vorgenommen in der Pause mit Julien zu reden.
Ich war es Leid von ihm wie Luft behandelt zu werden. Fest entschlossen ging ich auf ihn zu und tippte ihm auf die Schulter. Er drehte sich zu mir um und sah mich ohne eine Regung im Gesicht an.
„Wir müssen reden", meinte ich und hoffte, dass sich endlich irgendetwas regte, doch ich täuschte mich.
„Schön für dich. Ich rede aber nicht mit dir", sagte er und es versetzte mir einen Stich direkt ins Herz. Es tat weh, dass er so kalt zu mir ist.
„Julien bitte. Ich muss mit dir reden. Ich will nicht dass zwischen uns Funkstille ist."
Immer noch ohne eine Regung im Gesicht musterte er mich.
„Geh doch zu Dylan." Ich schaute ihn an. Es machte mich wütend aber auch traurig.
„Darum geht es nicht. Dylan ist mein Freund und du halt mein Kumpel. Und diese Lücke kann er nicht füllen. Das kannst nur du. Ich meine ich kenne dich fast besser als mich selbst, du mich besser als du dich. Ich will nicht das das vorbei ist.“
Er schaute mich immer noch so an. Dann aber als er den Mund öffnete hatte ich Hoffnung, dass wir in Ruhe reden könnten, doch als er ihn wieder schloss, ohne jeglichen Ton von sich zu geben verflog die eben aufgekommene Hoffnung wieder. Er schüttelte nur kurz den Kopf und stand auf und verließ den Klassenraum.
„Na super…“, sagte ich und schaute zu Amy die mich wohl die ganze Zeit beobachtet hatte.
Ich ging zurück auf meinen Platz. Mir gefiel die Lage nicht. Und dabei hatte ich ihm schon so viel Zeit gegeben…
Ich war froh –naja wie man es nimmt- als der Unterricht fortsetzte.
Die letzten Stunden zogen sich wie Kaugummi in die Länge.
Erleichtert packte ich meine Sachen ein und stand auf, als die erlösende Klingel erklang.
„Hey Mila, gehst du mit Nathan und mir zu Dylan oder gehst du schon direkt nach der Schule?", fragte mich Amy und sie lächelte mich überglücklich an.
„Dylan holt mich ab, also kannst du ruhig alleine mit Nathan zu ihm fahren.", grinste ich und umarmte sie zum Abschied.
„Ok, wir kommen so um sieben. Viel Spaß bis dahin", verabschiedete sie sich und ich steuerte in Richtung Ausgang zu.
Als ich Dylan vor der Schule stehen sah, lief ich zu ihm und fiel ihm in die Arme.
„Alles Gute zum Geburtstag“, sagte ich und küsste ihn. Als wir uns voneinander lösten, lächelte er mich an und nahm meine Hand. „Nathan und Amy kommen so um sieben haben sie gesagt.“
Mit Nathan hatte ich mich immer noch nicht angefreundet … Naja, war ja eigentlich auch nicht so schlimm. Für mich.
Wir stiegen in sein Auto ein und er startete den Motor.
„Wohin gehen wir heute Abend eigentlich?“, fragte ich neugierig.
„In die Disco“, sagte er und lächelte, „aber bis dahin haben wir noch ganz viel Zeit für uns.“
Ich lächelte. Ich hatte immer das Gefühl, wenn ich mit Dylan zusammen war, das die Zeit viel zu schnell vorbei ging. Wir waren schon bei seiner Wohnung angekommen und wie ein Gentleman öffnete er mir die Tür. Zusammen gingen wir in seine Wohnung.
Leise schloss er seine Tür hinter sich und ich setzte mich wie gewohnt auf die Couch.
„Was sollen wir jetzt machen?", fragte ich und hörte, wie er etwas in der Küche machte.
„Ich hab da etwas." Er kam aus der Küche und kam mit zwei Gläser und eine Sektflasche in der Hand auf mich zu.
„Wir stoßen erst auf meinen Geburtstag an", grinste er und öffnete die Flasche. Vorsichtig goss er den Sekt in die Gläser und reichte mir eins davon.
Ach ja, ich hatte ja noch ein Geschenk für ihm. Ich hatte tagelang danach gesucht bevor ich es gefunden hatte. Aber erst stießen wir an. Dann holte ich sein Geschenk aus meiner Tasche. Als er das erste Geschenk öffnete und die Kette aus geflochtenem Leder sah, die er unbedingt haben wollte sah lächelte er mich an und als er den Anhänger mit unseren Initialen sah, küsste er mich.
Als er das andere Päckchen öffnete und das Foto sah, sah er für einen Moment so aus als würde er sich eine Weile an diesen Tag erinnern. An diesem Tag waren wir zusammen zum Strand gefahren und haben Übernacht am Strand geschlafen. Dann nahm er den Briefumschlag heraus. Ein breites Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus, als er das las, was dort stand.
„Danke!", sagte er und drückte mich fest.
„Immer wieder gern.", grinste ich und schlang meine Arme um seinem Hals.
„Du bist das Beste was mir je passieren konnte", nuschelte er an meine Halsbeuge.
Ich wusste nicht was ich darauf sagen konnte, weswegen ich ihn nur ansah, als er seinen Blick hob.
„Ich liebe dich!“, sagte ich und drückte meine Lippen auf seine.
„Ich liebe dich auch.“ Er streichelte mir über meine Wange. Mein Blick fiel auf die Uhr. Da ich erst um 4 Uhr Schule aus hatte, war es jetzt schon so spät. Sechs Uhr.
Ich kuschelte mich an seine Brust und blieb einfach nur still liegen.
„Was ist los?“, fragte er mich.
„Nichts was soll denn sein?“
„ Irgendwas ist doch Mila. Wieder etwas mit Julien?“
Ich nickte nur.
„Erzähl es mir.“
Ich sah zu ihm hoch und schüttelte den Kopf. Ich wollte seinen Geburtstag wegen meiner Probleme nicht kaputt machen.
„Mila, du weißt ganz genau, du kannst mir alles erzählen.", versuchte er mich umzustimmen.
„Ich will dir nicht deinen Geburtstag vermiesen, also lass es bitte dabei bleiben. Morgen werde ich es dir erzählen."
„Ok, aber wehe nicht", gab er nach und legte seinen Arm um mich.
Kaum merklich nickte ich und beobachtete das heben und senken seines Brustkorbes.
Sobald ich in seiner Nähe war, vergaß ich meine Sorgen, denn er war alles was ich brauchte, bis eben natürlich mein bester Freund, aber das, das muss erst mal warten, denn jetzt was Dylan dran. Nach einer Zeit verließ ich dieses gemütliches Plätzchen und sagte kurz: „Ich zieh mich mal um und mach mich was hübsch.“
„Du bist so oder so die hübscheste“, entgegnete Dylan. Dann verschwand ich in seinem Badezimmer. Ich zog mir mein schwarzes Cocktailkleid an, tauschte meine Stiefeletten gegen Absatzschuhe, legte noch etwas Schminke nach und bürstete meine braunen Locken. Ich hörte es an der Tür klingeln. Amy und Nathan.
Kurz checkte ich noch mein Spiegelbild und als ich zufrieden damit war, was ich sah, machte ich mich auf den Weg wieder ins Wohnzimmer.
„Mila.", begrüßte mich Amy und fiel mir um den Hals.
„Hey Amy."
Sie löste sich wieder von mir und ging zu Nathan, der mich nur komisch ansah. Wieso komisch? Ich konnte seinen Blick einfach nicht deuten, deswegen komisch.
„Hallo Mila", sagte er, ohne etwas an seinem Gesichtsausdrück zu ändern.
„Ey, das geht auch freundlicher", meinte Dylan und boxte ihn leicht gegen die Schulter.
„Soll ich ihr jetzt euphorisch um den Hals fallen, oder was?!"
„Das wäre doch schon mal ein guter Anfang.", lachte Dylan und kassierte dafür einen bösen Blick von Nathan.
„Dylan, so muss er mich nicht begrüßen. Er kann mich so begrüßen wie er will und wenn er es so will, dann macht er es auch so", verteidigte ich Nathan und ging auf Dylan zu.
„Ich weiß, aber mir gefällt das nicht so, dass er so zu dir ist", sagte er.
Ich gab ihm einen Kuss.
„Können wir jetzt los?“, fragte ich Dylan als ich ihn aus der Tür zog.
„Natürlich.“
Dadurch das Dylan und Nathan immer so viel trinken mussten, mussten wir die Straßenbahn dahin nehmen, denn Amy und ich durften noch nicht alleine ans Steuer.
Gerade stiegen wir in die Straßenbahn, als ich Julien entdeckte.
„Ich geh mal kurz zu Julien", sagte ich zu Dylan und ging zu Julien, während die anderen sich auf einen Viererplatz setzten.
Ich blieb direkt vor meinen besten Freund und er hob seinen Blick.
„Hey Julien", meinte ich und er nahm seine Kopfhörer aus den Ohren.
„Was willst du?", fragte er mich monoton.
„Mit dir reden."
„Ich will aber nicht mit dir reden und ich würde jetzt wieder zu Dylan gehen, denn er beobachtet uns schon."
„Soll er doch.“ Ich sah ihn an und ließ mich neben ihm auf den freien Platz fallen.
„Julien… Was soll ich denn machen? Ich meine, ich kann keine Gefühle für dich hervorzaubern. Ich kann aber auch verstehen das du verletzt bist, aber das mit Dylan… Das kam einfach so. Wir hatten uns öfters auf Partys getroffen und ich habe immer leicht für ihn geschwärmt. Und dann sind wir halt zusammen gekommen…“, mir blieben die Stimme weg.
„Meinst du mir fällt es leicht zu wissen, dass ich dich so verletzt habe? Aber wenn ich mit Dylan Schluss machen würde, würde das auch nichts an der Situation ändern.“
„War's das?", wollte er wissen und ließ seinen seine Kopfhörer in seiner Hand.
„Man Julien!"
„Was?! Ich hab auf so einen Scheiß keine Lust mehr! Weiß du, am besten hätte ich dir nie meine Liebe gestanden!", brummte er, stand vom Sitz auf und steuerte auf die Tür der Straßenbahn zu.
„Julien.", rief ich noch hinterher, als er ausstieg.
Er kann doch nicht so einfach gehen! So kann ich nie die Situation zwischen ihn und mir ändern.
Leicht niedergeschlagen ging ich zu Dylan und den anderen und ließ mich neben meinen Freund auf den Platz fallen.
„Alles ok, Schatz?", fragte mich Dylan besorgt und strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht.
„Ach nichts.", wank ich ab und legte meinen Kopf an seine Schulter. Meine Haare verdeckten mein Gesicht und ich versuchte meine Fassung wieder zu erlangen.
Schnell richtete ich mich aber wieder auf.
„Wir müssen raus“, trällerte ich.
Ich nahm Dylans Hand und dann gingen wir alle zusammen zur Disco. Dylan zog mich zu seinem Lieblingslied auf die Tanzfläche. Das war schon eher das was ich tanzen wollte. Ich erinnerte mich an den Abend wo ich und Dylan Walzer getanzt hatten.
Es war so als ob wir über der Tanzfläche schwebten und es fühlte sich so an, als wenn wir direkt in den siebten Himmel fliegen würden.
„Hast du Durst?", schrie Dylan, was ich kaum verstand, da die Musik so laut war, das sie in meinen Ohren schmerzte.
„Ja."
Er griff meine Hand und zog mich hinter ihm zur Theke.
Etwas was ich nicht verstehen konnte, sagte er zu dem Barkeeper, der nur nickte und etwas zusammen mixte.
„Was ist das?"
„Lass dich überraschen.", grinste er.
Ich nahm einen Schluck und ich kannte dieses Getränk.
„Wodka Tonic?“ fragte ich.
Er nickte und bestellte für Mila, Nathan und für sich ebenfalls einen. Ich nahm ihm ein Glas ab und wir gingen zu der Sitzecke, wo Amy und Nathan auf uns warteten.
Naja warten konnte man das nicht nennen. Die beiden lagen sich in den Armen und küssten sich heftig.
Ich hustete und gab Amy das Glas. Nathan bestrafte mich mit seinem Blick.
„Auf Dylan“, rief Nathan wir stießen an und nahmen ein paar Schlücke.
„Wie alt wirst du nochmal?", scherzte Amy und Dylan warf ihr einen entsetzten Blick zu.
„Amy! Er wird zwanzig. Wirst du doch?", lachte ich und er sah mich mit dem gleichen Blick an, wie er zuvor meine beste Freundin angesehen hatte.
„Das war ein Scherz", sagte ich, als eine Weile verging und er mich immer noch so ansah.
„Hoffe ich für dich."
„Ich weiß doch wie alt du wirst. Du bist doch mein Freund", lächelte ich und gab ihm einen kurzen Kuss.
Ich sah Dylan noch mal genau an.
„Das war wirklich Spaß! Du bist jetzt neunzehn.“
Dylan sah zu Amy und Nathan.
„Jetzt wird getanzt.“
Zu einem langsamen Song zog er mich auf die Tanzfläche. Ich legte meine Arme um seinen Hals und er seine Arme um meine Taille. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter und wir bewegten uns zur Musik.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Amy und Nathan. Nathan war ebenso wie Dylan ein guter Tanzer.
Ich wusste das Amy nie die bester Tänzerin war, aber auch sie meisterte es und man sah ihr an das sie Spaß hatte. Wie ein Mensch einen verändern konnte. Dieser Gedanke zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und ich sah Dylan in die Augen.
„Ich liebe dich", sagte er und beugte sich langsam zu mir runter.
„Ich liebe dich auch."
Er drückte seine weichen Lippen auf meine und zog mich näher an sich.
„Sollen wir langsam nach Hause gehen?", interessierte es ihm.
„Ok", lächelte ich und ließ mich von ihm von der Tanzfläche zerren, doch bevor er das tat, verabschiedete er sich von Amy und Nathan, die miteinander beschäftig waren.
Draußen kam mir direkt die kühle Sommerluft entgegen und ließ mich schaudern.
Dies entging Dylan nicht. Er zog seine Lederjacke aus und legte sie mir über die Schultern.
Wir fuhren mit der Straßenbahn zu Dylan und waren schneller angekommen, als ich erwartet habe.
Kaum waren wir eingestiegen, mussten wir auch schon wieder austeigen, zu mindestens kam es mir so vor.
Als wir bei ihm Zuhause angekommen waren, schloss er direkt die Tür hinter sich und drückte mich an die Wand.
Er liebkoste meinen Hals und ein Schauer nach dem anderen jagte mich.
Seine Hand ruhte auf meinen Rücken und fand schließlich den Reisverschluss meines Cocktailkleides. Sanft streife er es mir über meine Schultern und es fiel zu Boden.
Ebenfalls erforschte ich seinen Körper und ließ mich vom ihn zu seinen Bett steuern.
Sanft ließ er mich auf sein Bett fallen und zog sein Hemd aus. Danach stützte er sich mit seinen Ellenbogen neben mir, auf der Matratze ab und übersäte mir heiße Küsse.
Gleich schlug meine letzte Stunde als Jungfrau, schoss es mir durch den Kopf und ich verkrampfte bei diesem Gedanke. Dylan hielt kurz inne und schaute mich an.
„Hey entspann dich“, sagte er wohlwissend dass ich noch Jungfrau bin und liebkostete meine Lippen.
Zögerlich zog er meinen Slip aus und achtete auf meine Reaktion. Mein Atem stockte und ich vergrub meine Finger in seinen Haaren. Ich stöhnte leise auf, als er mit zwei Fingern in mich eindrang.
Meine Hände wanderten von seinen Haaren, seinen Körper herunter, bis sie schließlich seinen Gürtel fanden. Gierig öffnete ich ihn, ebenso wie seine Hose.
Er warf seine Hose in die Ecke, mitsamt seiner Boxershorts. Im Nachtschrank, kramte er nach einem Kondom, fand es und stülpte es über seine erregte Männlichkeit.
Mein Herz schlug schneller, sodass ich das Gefühl hatte das es jeden Moment stehen bleiben könnte.
Ich griff nach der Bettwäsche und versuchte mich zu entspannen. Dylan drang langsam in mich ein und küsste mich. Mir lief eine Träne die Wange herunter, die er sofort wegwischte.
„Ich liebe dich“, sagte er und ich fast gleichzeitig. Dies sorgte dafür, dass wir beide lächeln mussten. Dann fing er an sich zu bewegen. Den Schmerz den ich am Anfang hatte war verflogen und ich fing an es zu genießen.

Schweißgebadet wachte ich in Dylan‘s Armen auf. Meine Lippen wurden von einem Lächeln verziert, als mir wieder einfiel, was geschehen war.
Ich. War. Keine. Jungfrau. Mehr!
Vor Freude entglitt mir ein Quieken und ich sah zu Dylan auf.
War es laut genug, dass ich ihn geweckt hatte? Einen Moment wartete ich ab, doch nichts geschah.
Puh, nochmal Glück gehabt. Vorsichtig stand ich auf und tippelte ins Badezimmer. Dort stieg ich in die Dusche und drehte das Wasser auf.
Ich wartete darauf, dass das Wasser die richtige Temperatur hatte, bevor ich es über meinen Körper strömen ließ.
Mein Körper war noch immer wie elektrisiert von gestern Nacht.
Sofort als ich daran gedacht hatte, stieg mir das Blut in den Kopf.
Zum Glück konnte mich keiner sehen, denn es wäre mir unangenehm oder eher extrem peinlich.
Ich wusch mich und shampoonierte meine Haare ein. Nach einer Zeit stieg ich aus der Dusche. Schnell trocknete ich meine Haare noch ab, zog mir meine Jogginghose an und eins von Dylan’s T-Shirts.
Mir stieg sein Geruch in die Nase und dies brachte mich zum Lächeln. Als ich das Bad verließ und das Schlafzimmer wieder betrat, bemerkte ich das Dylan gar nicht mehr im Bett lag. Aus der Küche hörte ich das Radio laufen und der Geruch von Kaffee lag in der Luft.
Ich begrüßte Dylan mit einem Kuss, den er leidenschaftlich erwiderte.
„Morgen mein Schatz“, hauchte er und liebkostete meinen Hals.
Von meinen Lippen stahl sich ein zufriedenes Lächeln und er rückte einen Stuhl, neben sich so zurecht, dass ich michdirekt setzen konnte.
Übermüdet stürzte ich mich auf meinen ersten Kaffee an diesen Morgen.
„Hey, nicht so hastig“, lachte Dylan, als ich mir eine zweite Tasse Kaffee eingießen wollte.
„Lass mich doch, ich brauch das!“
Da ich nicht sonderlich großen Hunger hatte, stand ich nachdem ich die Tasse geleert und ein halbes Brötchen verzerrt hatte auf und ging in das Schlafzimmer, um mein Handy aus meiner Tasche zu holen.
Gespannt wie viele SMS ich allein von Amy bekommen hatte, fand ich es in meiner Tasche und lass mir die anzüglichen SMS von Amy durch.

Da du mir nicht auf meine fünfzehn SMS geantwortet hast, gehe ich davon aus, dass du es endlich geschafft hast, dich flachlegen zu lassen ;)
Ich bin stolz auf dich :D

Leicht geschockt von der Direktheit von Amys SMS, merkte ich nicht, wie Dylan hinter mir aufgetaucht war und seine muskulösen Arme um mich lag.
„Na, wer hat dir denn geschrieben?“, wollte er wissen und legte seinen Kopf auf meine Schulter ab.
Hatte er etwa die Nachricht gelesen?
Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn an.
„Nur Amy.“
Meine Arme schlangen sich um seinen Hals und hinter seinem Rücken versuchte ich Amy eine Antwort zu schreiben, doch Dylan hatte andere Pläne.
Sanft packte er mich unter meinen Hintern und hob mich hoch. Ich umklammerte sein Becken mit meinen Beinen und ließ mich von ihm behutsam zum Bett tragen.
Er ließ mich langsam darauf sinken und ich versuchte krampfhaft die Nachricht an meiner besten Freundin weiterzuschreiben.
Jetzt fing er mich auch noch an zu küssen, was mir das Schreiben um einiges erschwerte.
„Dylan...“, nuschelte ich an seinen Lippen, was ihn inne hielten ließ.
Genau in diesen Moment war ich mit der SMS fertig geworden, schickte sie ab und warf ihn von mir runter.
Verdattert beobachtete er, wie ich mein Handy auf das Nachttischchen legte, die Fernbedienung nahm und den Fernseher einschaltete.
„Wir gucken jetzt den Film, den wir gestern eigentlich sehen wollten, doch anderweitig beschäftig waren“, meinte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust.
„Das hatte ich gerade nicht wirklich gesagt!“
Das Blut stieg mir in meinem Kopf und verursachte eine unangenehme Röte im Gesicht. Zum Glück, konnte er jetzt nicht mein Gesicht sehen.
Ich vernahm ein schnelles heben und senken seines Brustkorbes war und wusste ganz genau, dass er darüber lachte.
„Doch das hast du“, kicherte er.
Nachdem ich ihn leicht auf die nackte Brust und versuchte mich dann auf den Film zu konzentrieren.Was mir auch ziemlich gut geling. Unter mir nahm ich Dylan’s Herzschlag war, was in mir ein wohliges Gefühl auslöste. Dylan’s Atem wurde immer flacher, was mich aufschauen ließ. Nicht das er mir hier noch einschläft, dachte ich mir lächelnd.
Ich sah zu ihm auf und sah in seine Augen. Die mich wahrscheinlich schon den ganzen Film über beobachtet hatten. Er neigte sich zu mir und schloss die Lücke zwischen unseren Lippen. Sein zuerst zärtlicher Kuss wurde fordernder und ehe ich mich versah lag ich unter ihm. Seine Hände glitten unter mein eher sein Oberteil und schoben es hoch. Dabei küsste er mich vom Bauchnabel an bis hoch zu meinem Hals und entledigte mir geschickt das T-Shirt. Meine Arme schlagen sich um seinen Hals, blieben dort aber nicht liegen sondern gruben sich in seine Haare. Wiederwillig löste er sich von meinen Lippen und begab sich weiter nach unten. Er öffnete die Schleife meiner Jogginghose und zog sie mitsamt meinem Slip ruckartig aus. Nachdem er sich seiner Boxershorts entledigt hatte drängte er seine Lenden zwischen meine Beine.

Fortsetzung folgt ;P

Impressum

Texte: Alle Rechte dieer Handlung von dieser Geschichte liegen bei den Autorinnen
Tag der Veröffentlichung: 02.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

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