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Kapitel 7 Suche

Wir beerdigten Samuel bei Mary.
Die Ausbildung von Frank, nahm noch knapp drei Monate von meiner Zeit in Anspruch. Ich brachte ihn wie mit Samuel abgemacht, zu den Scott’s. Sally hatte für ihn bereits ein Zimmer eingerichtet. Ich erzählte ihnen noch kurz von meinem Vorhaben, dass ich mich auch immer wiedermal melden werde, wo ich bin und wie es geht. Es tat mir leid Frank zu verlassen, aber ich konnte einfach nicht mehr bleiben, der Drang alles hinter mir zu lassen, war so gross wie noch nie zuvor. Ich ritt noch am gleichen Tag, mit bereits meinem zweiten Pferd aus Jessie’s Zucht, zu ihnen. Phoenix war mir lange eine treue Begleiterin, leider musste ich sie mit zwölf Jahren, von Jessie’s Tierarzt Mr. Swift, einschläfern lassen.
Ich wollte mich eigentlich beim Abschied kurz halten, aber Annie wusste genau, wie sie mich ködern konnte. Sie machte für mich meine Lieblings Torte, ihre phantastische Erdbeerquark Torte, sie wusste ich konnte nicht wiederstehen. Sie servierte mir zweimal ein grosses Stück davon. Sie meinte mit ihrem bezauberndem lächeln dann nur:“Du kommst nicht jünger dazu.“
Ich fragte sie noch nachdem Rezept für die Torte, sie wollte es mir aber nicht geben. Sie meinte, dass ist ein guter Grund, immer wieder mal nach Hause zu kommen. Wir haben uns während dem Tee, über vieles unterhalten.
Jessie wollte wiesen wo ich meine Suche starten werde. Ehrlich gesagt, wusste ich noch nicht so richtig wo anzufangen. Ich musste mich sowieso noch beim Orden abmelden. Da wollte ich mich noch ein wenig rumfragen, wer weiss vielleicht bekomme ich, dort schon meinen nächsten Anhaltspunkt. Wenn ich Glück habe, was ich schwer bezweifle, kennt vielleicht sogar jemand Douglas McLeod. Ich werde den Weg zu ihm schon finden. Ich hoffe nur, dass er mir wirklich weiter helfen kann. Als ich mich, von den Thomson’s verabschiedet hatte und Annie versprochen hatte, dass ich sie immer, über das neuste auf dem Laufenden halten werde.
Kutschierte mich James danach nach Hause. In ein zu Hause, dass keins mehr für mich war. Ich fühlte mich so alleine in Samuel’s Haus, ich wollte nur noch weg. Ich packte mir ein paar von meinen Sachen ein, die mir wichtig waren. Es war nicht viel, ein paar Foto’s, meine Messer die Samuel mir einst auf Weihnachten schenkte und der Messergurt, den Mary mir dafür anfertigen liess. Aus hochwertigem schwarzem Leder, dass zu meinem Mantel passte. Sie liebte diesen schwarzen langen Mantel. Sie meinte, ich sehe darin gefährlich und unglaublich sexy aus, Samuel kann froh sein das ich ihn so sehr Liebe.
Ich liebte diese Messer, sie waren wie zu einem S geschmiedet, sie sind leicht, schnell und sehr effektiv, gut zum werfen für weite Distanzen. Natürlich aus dem speziellen Material, um Vampire zu töten. Vom Trainingsraum holte ich, die ganze Munition und meine Walther PPK aus dem Waffenschrank. Als ich auf dem Weg zur Haustür am Wohnzimmer vorbei kam, sah ich noch eine fast volle Flasche Bowmore, Samuel’s Lieblings Whisky, die kam auch noch in meine Tasche. Frank bat mich noch darum, dass Haus zu verkaufen. Ich liess mein Pferd bei den Thomson’s, sie sollen es Frank schenken, er war schon immer davon begeistert. Da ich von solchen Dingen keine Ahnung hatte, bat ich wiederum Jessie das in die Hand zu nehmen. Somit war dieses Haus für alle nur noch eine Geschichte, die mit vielen Erinnerungen zusammen hing.
Für diese Nacht ging ich in ein Hotel, nichts grosses, es hatte bei weitem nicht denn Standard von den Hotels, die ich sonst besuchte. Es sah von aussen doch sehr gepflegt aus, dass Personal hinter dem Empfangstresen machte mir, einen freundlichen Eindruck. Sie hatten nicht viele Gäste, was mir sehr gelegen kam, also hatte ich meine Ruhe. Ich nahm mir die Circle-Suite, eines von den grössten der 50 Zimmer, die sie zu vergeben hatten.
Für in mein Zimmer das auf der sechsten Etage ist, nahm ich wie immer die Treppe. Einen Lift benutzte ich nur im äussersten Notfall, kleine enge geschlossene Räume sind nicht mein Ding. Es war für mich ja auch kein Problem, für in den sechsten Stock die Treppe zu nehmen. Ich war nicht mal ausser Atem, als ich oben an kam. Der Concierge wartete bereits mit meiner Tasche, vor dem Zimmer. Er war sichtlich verwirrt als er mich sah, was ich auch verstehen kann, denn er wusste ja nicht, was ich war. Von aussen, sah ich ja wie ein Mensch aus. Es war nicht der erste verwirrende, fragende Blick den ich bekam, leider auch nicht der letzte. Ich bedankte mich und gab ihm ein Trinkgeld, was sein Gesicht, wieder freundlich und überrascht wirken lies.
Ich packte gemütlich, alles was ich für diese Nacht brauchte aus meiner Tasche. Den Bowmore, stellte ich mir auf den kleinen Wohnzimmertisch, vor dem Sofa. Als ich mich hin setzten wollte, um mir ein Glas Whisky einzuschenken, um an die guten alten Zeiten zu denken, überkam mich der Drang nach frischer Luft.
Ich weiss nicht wie lange, ich mit gesenktem Kopf durch die verlassenen Strassen von Newcastle lief. Als ich endlich wieder mal aufschaute, stand ich vor dem grossen schmiedeeisernen Friedhofstor, wo Samuel und Mary beerdigt wurden. Ich überlegte mir lange ob ich hinein soll oder nicht. Ich entschied mich für das hinein gehen. Das Vampir sein erwies mir wiedermal seinen Dienst, denn als Mensch wäre ich völlig verloren in der Dunkelheit ihr Grab zu finden, denn es sah alles gleich aus, der Mond war auch keine Hilfe, es war eine stockfinstere, bewölkte Leermondnacht. Für einen Menschen, wäre es eine ganz schlechte Zeit zum sich auf einem Friedhof aufzuhalten. Ich orientierte mich kurz, mit meinen verschärften Vampiraugen wo ich hin musste, ich hatte mich kein einziges Mal verlaufen. Nun stand ich da und wollte ihnen sagen, dass ich mich an mein Versprechen gehalten habe, dass es Frank soweit gut geht, dass die Scott’s in herzlich aufgenommen haben. Das ich gekommen bin, um mich zu verabschieden. Ich wollte ihnen so viel sagen, aber wie immer brachte ich kein Wort raus, ich vermisste sie sehr.
Es fing an zu Regnen, bis ich wieder beim Hotel ankam, war ich durch und durch nass, ich tropfe am ganzen Körper. Die junge Dame, ich meine die junge Frau, auf die Gepflogenheiten der Aussprache legt man in der neueren Zeit nicht mehr so viel wert. Ich muss einen furchtbaren Eindruck auf sie gemacht haben. Sie starte mich mit leicht geöffnetem Mund an. Ich nickte kurz zur Begrüssung in ihre Richtung und schenkte ihr mein charmantes Lächeln.
Im Zimmer angekommen ging ich ins Bad und zog meine tropfnassen Kleider aus. Als ich mein Spiegelbild betrachtete viel mir auf wie gedankenverloren ich in die Nacht hinaus ging, mit meinem schwarzen langen Mantel wäre ich nie so nass geworden. Ich trat unter die heisse Dusche und lies einfach das Wasser, über meinen Körper fliesen. Mein Haar ging mir mittlerweilen bis zum Kinn, ich habe mich auch sicher schon seit zwei Wochen nicht mehr rasiert, ich musste unbedingt ein Barbier aufsuchen. Nach der Dusche, schlüpfe ich in den flauschig weichen Bademantel, der hinter der Tür hing. Ich ging zum Wohnzimmertisch und schenkte mir doch noch, ein Glas Whisky ein. Ich zog mir meine bequemen Hosen an und setzte mich hin. Während ich gemütlich mein Whisky trank, machte ich mir Gedanken über den morgigen Tag. Als ich von meinen Gedanken aufsah, musste ich feststellen dass es schon 3 Uhr morgens war. Ich brauchte als Vampir keinen Schlaf, aber da ich so Menschlich wie möglich bleiben wollte, hatte ich dieselben Rituale wie sie beibehalten. Ich zog mir meine zu lange Pyjamahose und ein T-Shirt an, putzte mir die Zähne und ging zu Bett.
Wir Vampire schlafen nicht in Särgen und hausen in dunklen modrigen stinkenden Verliessen. Obwohl ich mir das bei Nathaniel, gut vorstellen konnte.
Auch das Essen und Trinken, ist für uns Vampire nicht nötig. Ich liebe das Essen, eine gute Flasche Wein oder einen alten guten Whisky, zu sehr um einfach damit auf zuhören. Ich könnte, fünf volle Teller essen und hätte immer noch kein Völle Gefühl. Das ist beim Blut ganz anders, wenn ich nicht jeden Tag mein grosses Glas bekomme, wird mein verlangen danach zu gross und werde Gierig danach. Ich kann es aber gut verstecken, wie alles andere auch, ich bin ein Meister im Verstecken. Ich merkte, wie ich mich immer wieder mehr, in mich zurück zog.

Mein Plan für den heutigen Tag sieht so aus, zuerst ein herrliches grosses Frühstück, danach muss ich zum Orden, ich werde am Empfang noch nach einem Barbier fragen, den sie empfehlen können. Und als letztes werde ich mir einen Fahrbaren Untersatz kaufen. Ich habe da auch schon so meine Vorstellung. Einen Jaguar SS90 Roadster. Es muss schnell und sportlich sein und natürlich auch gut aussehen. Auf diese drei Dinge, habe ich schon immer grossen Wert gelegt. Weitere Pläne habe ich noch keine gemacht, der Rest ergibt sich von selbst.
Ich Zappte noch ein bisschen durch das Fernsehprogramm, es lief aber nichts das mich interessierte. So schnappte ich mir mein Buch von Walt Whitman, ich habe es schon so oft gelesen dass es fast auseinander fällt. Die Zeit verging unglaublich schnell, wie immer wenn ich Whitman las. Ich konnte mich noch immer, in seinen Gedichten verlieren. Am liebsten las ich das Gedicht O Käpt‘n mein Käpt’n, dass er zu ehren von Abraham Lincoln’s Tod geschrieben hat.

O Käpt’n, mein Käpt’n, zu End’ ist unsre Reis’
wir haben jedes Riff umschifft, der Sieg war unser Preis.
Am Kai entlang der Glockenklang, der Menge Lustgespinster;
das Auge folgt dem festen Kiel, der Barke, wild und finster.
O Herz, o mein Herze!
O Tropfen feucht und rot,
wo auf dem Deck mein Käpt’n liegt,
gefallen, kalt und tot.
Erhebe dich, mein Käpt’n und hör den Glockenton!
Steh auf - dir ist die Flagg’ gehißt, dich grüßt das Jagdhorn schon.
Mit Bändern, Blumen tausendfach der Hafen ist geschmückt
für dich allein. Es ruft nach dir die Menge hoch beglückt.

O Käpt’n, mein Vater!
Mein Arm, dem Haupt zum Halt.
Im Traum nur liegst du auf dem Deck,
gefallen, tot und kalt.
Mein Vater gibt nicht Antwort, sein Mund ist bleich und still.
Mein Vater spürt nicht meinen Arm, hat weder Puls noch Will.
Das Schiff, es geht vor Anker. Zu End’ ist seine Reis’,
zurück gekehrt nach wilder Fahrt - der Sieg, das war der Preis.

Ihr Ufer, jauchzt! Ihr Glocken, klingt!
Ich aber geh in Not
dahin, wo nun mein Käpt’n liegt,
gefallen, kalt und tot.


Als ich das nächste Mal, auf die Wanduhr sah war es schon 7 Uhr, ich machte mich kurz frisch und zog mir saubere Kleider an. Ich nahm die Blutkonserve von gestern Abend aus der Minibar und leerte sie in eines von den Wassergläsern, die zusammen mit einer Wasserflasche, auf dem Tisch standen. Obwohl ich mich, keines Wegs schwach fühlte spürte ich, wie das Blut mir durch die Venen lief und mich zum Leben erweckte. All meine Sinne wurden wach, meine Kraft spürte ich, bis in die Fingerspitzen und hinunter bis zum kleinen Zehen. Ich spülte das Glas und die leere Konserve gut aus. Während dem packen, öffnete ich die Fenster um noch etwas von der frischen Morgenluft rein zu lassen. Bevor ich die Fenster wieder schloss trat ich noch kurz auf den Balkon. Ich sah wie die Sonne auf ging, ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal, so bewusst war genommen habe, dass ich noch lebe. Und ich war froh, dass die Legende, dass Vampire Geschöpfe der Nacht sind, doch nur Legenden waren. Denn ich wüsste nicht, wie ich es schaffen sollte, wenn ich nie wieder das Tageslicht sehen dürfte. Ausser dem Vogel Gezwitscher war es ruhig und friedlich. Manchmal wünschte ich mir, dass alles nur ein langer böser Traum ist, aus dem ich meine Schwierigkeiten hatte aufzuwachen. Ich hatte alles so satt, das Vampir sein, das Kämpfen, die vielen sinnlosen unschuldigen Opfer und mein Hass auf Nathaniel der mich innerlich zerfrisst. Und wenn ich endlich wieder aufwachen kann, wieder ein Mensch bin, sterblich wie alle anderen auch. Ein Mensch, der sein Leben lebt und zu seiner Zeit stirbt. Wie es eigentlich auch sein sollte, ich wollte kein Vampir sein, dass wollte ich nie. Und doch kann ich nichts daran ändern, es ist mein Schicksal. Es gibt Momente wie dieser, da wünschte ich mir, ich könnte meinen Körper verlassen. Es gibt aber auch Momente, wo mir das Vampir sein nützlich ist, was leider nicht viele sind. Schluss jetzt mit dem Selbstmitleid, es ist an der Zeit aufzubrechen. Es gibt heute noch viel zu erledigen.
Den leeren Beutel nahm ich mit, ich werde ihn auf dem Weg zum Orden in einen Abfalleimer werfen.
Da ich die Suite mit Frühstück buchte, freute ich mich schon auf ein grosses gutes Frühstück. Es roch herrlich nach frischem Kaffee und frisch gebratenem Speck, als ich in die Lobby kam. Der Concierge von heute Morgen meinte, wieso ich ihn nicht gerufen habe? Er hätte mir doch die Tasche geholt.
Am liebsten esse ich, geratenen Speck mit Rühreiern, dazu frisch getoastetes Toastbrot mit gesalzener Butter. Ich bin der Meinung, dass Kaffekochen sollten die Engländer lieber den Italiener überlassen. Ich mag es wenn es nach frischem Kaffee riecht, aber das ist auch schon alles was daran gut ist. Denn ich habe in England, noch in keinem Hotel einen guten Kaffee bekommen. Das können die Engländer einfach nicht. Sie sollten besser beim Tee bleiben, da sind sie spitzenmässig, wie wir Schotten beim Whisky.
Ich holte mir, zweimal eine grosse Portion, bei der älteren Frau hinter dem Buffet. Sie lächelte mich freundlich an und meinte, schön das sie so einen gesunden Appetit haben. Ich lächelte zurück und meinte nur, es hat mir gut geschmeckt, vielen Dank. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.
Zurück in der Lobby, fragte ich den etwas älteren gut gepflegten Herrn am Empfang, nach einem Barbier. Er Empfahl mir sein Barbier der Burrny hiess, er rief in gleich an und meldete mich bei ihm an, er sagte ihm, dass ich etwa in 15 min. bei ihm sein werde.
„Das war sehr freundlich von ihnen Mr. Clarks, vielen Dank.“
„Keine Ursache, gehört zu meinem Beruf den Gästen des Grant’s stets zu ihren Diensten zu sein.“
„Ich komme gerne wieder, es hat mir sehr gut gefallen bei ihnen. Kann ich bitte noch meine Rechnung haben?“
„Natürlich Sir, darf ich sie nach ihren werten Namen Fragen?“
„Ian McAlister, die Circle-Suite“
„Genau hier habe ich es gefunden. Das wären dann bitte 70 Pfund Mr McAlister.“

Ich bezahlte meine 70 Pfund und gab ihm noch ein Trinkgeld, für seine Empfehlung bei Burrny’s. Beim Abschied wünschte er mir noch einen angenehmen Aufenthalt bei ihm. Obwohl ich am Anfang dachte das Grant’s gehöre nicht zu meinem Standard, musste ich mich verbessern. Es war genau mein Standard, einfach in einer kleineren Ausgabe. Das musste ich mir unbedingt merken, dass wird in Zukunft meine Bleibe sein, wenn ich zwischendurch wiedermal in Newcastle bin.
Bei Burrny’s hatte ich eine knappe Stunde, ich entschied mich die Haare etwas länger zu lassen, es musste nur wieder ein sauberer schnitt rein. Dafür liess ich mich komplett Rasieren, was auch bitter notwendig war. Burrny ist sehr professionell, es war eine gute Empfehlung von Mr. Clarks. Auch diese Adresse musste ich mir merken.
Meine nächste Anlaufstelle war der Orden, was sicher etwas länger gehen wird als bei Burrny. Ich wollte zu John McQueen, der Verantwortlich ist bei uns in Newcastle. Er ist ein kleiner schlanker Mann, unter uns nennen wir ihn nur, das Wiesel. Leider hatte ich kein Glück, er war Ausserhaus, am die jungen Kämpfer zu kontaktieren. Also musste ich mich mit seiner Vertretung Perry Morgan zufrieden geben, was ich schade fand. Ich hatte immer ein eher Freundschaftliches Verhältnis mit John. Naja was Solls, Hauptsache ist, ich habe mich abgemeldet. Ich informierte Perry über meinen Austritt, die Gründe dafür schrieb ich John in einem persönlichen Brief. Denn ich noch kurz schrie und auf seinem Bürotisch hinterliess. Ich bat ihn in dem Schreiben noch, dass er ein Auge auf Frank werfen soll, wenn es ihm möglich ist.
Wie ich mir vor genommen habe, fragte und hörte ich mich noch herum, ob jemand Douglas McLeod kennt. Ich kann es immer noch nicht recht glauben, aber ich hatte Glück. Ich weiss nicht wann ich das, dass letzte Mal sagen konnte. Martin McDonnelly einer von den älteren Jägern, wusste sogar sehr genau, nach wem ich suchte. Er meinte nur, dass Samuel mich für alle unbeantworteten Vampir fragen, genau zu dem richtigen schickt. Er wusste sogar wo ich ihn finden würde und gab mir seine Adresse. Ich war so froh, dass ich nicht mehr Zeit für die Suche nach Douglas McLeod aufwenden musste. Somit verliess ich den Orden schneller als ich meinte, mit der Adresse die Martin McDonnelly mir gab in meiner Tasche.
Also auf zum Autosalon. Ich ging die Strecke zu Fuss, es war wieder einmal Frühling, Mary’s Lieblings Jahreszeit. Ich nahm den Weg durch den Park, es war ein angenehmer Tag. Der ganze Park war voll mit Menschen, die Kinder spielten und die Eltern tauschten angeregt, ihre Neuigkeiten aus. Sie alle hatten ein zu Hause und eine Familie die sie liebten, nur ich bin alleine.
Ich bin nicht verbittert, nur mit der Momentan Situation unzufrieden. Das wird sich ändern, wenn ich Nathaniel gefunden und getötet habe. So wird mein Feuer des Hasses und der Rache endgültig erlöschen.
Am Ende vom Park, musste ich bei der nächsten Hauptstrasse links und nach etwa 150 Meter, in den Innenhof hinein. Schon stand ich vor Tony’s Luxus Motor’s. Tony war einer von unseren Jägern der sich seit sieben Jahren, Selbstständig gemacht hat. Daher wusste ich genau, wo ich für meinen Jaguar SS90 Roadster hin musste.
„Na das ist ja eine Überraschung“, rief mir Tony aus der Garage entgegen als er auf mich zu kam.
„Hey Tony wie geht es dir? Wie laufen die Geschäfte? Ich habe dir ja gesagt, wenn die Zeit kommt steh ich bei dir vor der Garage. Nun bin ich hier und habe einen Wunsch.“
„Kein Problem, ich kann dir alles besorgen.“
„Du sollst mir nichts besorgen, sondern was verkaufen das ich gleich mit nehmen kann. Ich habe keine Zeit zum warten.“
„In diesem Fall, was darf ich dir verkaufen?“
„Denn Jaguar SS90 Roadster, den du dort hinten stehen hast.“
„Das ist nicht dein ernst oder? Du machst Witze.“
„Sehe ich so aus, als ob ich dir einen Witz erzählen will?“
„Nein nicht wirklich. Also nehme ich an, dass es dein ernst ist.“
„Richtig, ja oder nein genügt mir Tony.“
„Die Sache ist die, dieser Jaguar dort hinten, ist schon verkauft. Er wird Ende dieser Woche abgeholt.“
„Wie viel kostet er Tony? Ich bezahle in dir Bar.“
„Ian hast du mir nicht zugehör?“
„Doch das habe ich“, underbrach ich ihn.
„Ich nehme denn, denn du da hinten stehen hast, ich wiederhole mich sehr ungern Tony. Ich bezahle dir diesen Jaguar bar auf die Hand. Du kannst dem anderen Käufer einen Neuen bestellen, der hat sicher Zeit zum warten. Ich nicht.“
„Ian das kann ich nicht machen, was soll ich ihm sagen?“
„Das ist nicht mein Problem, schade das wir nicht ins Geschäft kommen. Ich habe gedacht, du seist ein guter Geschäftsmann. Tja, da habe ich mich wohl geirrt. Da muss ich mir in diesem Fall, einen anderen Autosalon suchen.“
„Okay, okay ich habe verstanden. Ich hole dir die Schlüssel und schreib dir die Rechnung.“
„Sehr schön, dass wir uns doch noch verstehen. Ich bin dir dankbar, dass erspart mir viel Zeit. Ich habe mich doch nicht geirrt, du bist also doch ein Geschäftsmann. Du findest für deinen andern Kunden sicher eine gute plausible Erklärung, wieso er sein Auto noch nicht abholen kann.“

Es ist Mittag und ich kann mich schon auf den Weg zu Douglas McLeod machen. Das nenn ich doch, einen Erfolgreichen morgen. Dass alles so reibungslos, aneinander vorbei geht, hätte ich nicht gedacht.
Der Weg führte mich nach Schottland, um genau zu sein, nach Edinburgh an die Victoria Street 29.
Das schnurren des Motors von meinem Jaguar, ist wie Balsam für meine Seele ich bin absolut begeistert. Ich hatte noch einen langen Weg vor mir, bei der nächsten Tankstelle, möchte ich mir noch eine Strassenkarte kaufen. Der Weg nach Edinburgh, ging auf der Hauptstrasse der Küste entlang. Nachdem genaueren nachschauen auf der Karte, schätzte ich die Strecke auf etwa 200 Kilometer, dafür rechnete ich, schätzungsweise mit 2½-3 Stunden. Doch nicht so lange, wie ich zuerst dachte. So werde ich um halb 4 Uhr, im Belveder in Edinburgh eintreffen. Das Belveder, war eines meiner Lieblings Hotels. Nach knapp 3 Stunden, kam ich im dort an. Da ich mich in Edinburgh gut auskenne, war es für mich ein leichtes das Hotel zu finden. Ich liess mir Zeit für die Fahrt, denn es war eine schöne Strecke zum fahren. Mein neues Auto, war eine gute Investition. Ich parkte, auf dem Parkplatz hinter dem Hotel. Bevor ich es abschloss, nahm ich noch meine Tasche vom Beifahrersitz. Ich packte mir, meine Autoschlüssel auf dem Weg zum Empfang in meine Hosentasche, was mir nicht gelang, den sie vielen mir zu Boden. Als ich nachdem aufheben der Schlüssel, wieder hoch schaute, traute ich meinem Augen nicht wer da vor mit stand. Es war Lizzie. Sie muss heute etwa 36 sein. Wir hatten mal, eine kurze Affäre miteinander, die ziemlich leidenschaftlich war. Heute scheint sie, glücklich verheiratet zu sein. So wie man, an ihrem Bauch feststellen kann.
„Hey Lizzie wie geht es dir?“ Sie stand einfach nur fassungslos da und schüttelte dabei leicht ihren Kopf.
„Ian McAlister was für eine Überraschung. Ich kann es kaum glauben. Was hat dich nach Edinburgh verschlagen? Beruf oder Privat?“
„Privat.“
„Wie heisst sie?“
„Ich bin wegen keiner Frau hier. Ich muss zu Douglas McLeod. Kennst du ihn?“
„Ja wer kennt Douglas schon nicht. Er wohnt ziemlich in der Nähe von hier an der Victoria Street 29. Das schaffst du zu Fuss was sind es etwa? Glaub so um die drei Kilometer.“
„Ja genau zu dieser Adresse muss ich. Zu Fuss das ist immer gut.“
„Mit so einem Auto würde ich aber nicht zu Fuss gehen.“
„Du kennst mich doch es muss was schnelles sein.“
„Ja das stimmt so ist man auch wieder schnell weg.“
„Du hast es also nicht vergessen, dann nehme ich mal an, dass du mir meine plötzliche abreise, auch nicht verziehen hast. Obwohl du, wie man sehen kann, in glücklichen Umständen bist.“
„Tja was soll ich sagen. Ich war jung, naiv und sehr verliebt. Weisst du eigentlich, wie lange ich damals auf diesen Moment, gehofft und gewartet habe? So wie du aus dem nichts vor mir gestanden hast, warst du auch wieder weg. Ich habe mich nachts, wenn ich nicht schlafen konnte und das kam viel vor, oft gefragt:“kommt er zu mir zurück? Wieso war er da? Und wieso, ist er ohne ein Wort des Abschieds gegangen? Du hast mich verletzt, ich war am Boden zerstört. Dann stehst du fast zehn Jahre später, einfach wieder vor mir wie damals und weist nichts Besseres zu fragen, als wie es mir geht.“
„Lizzie das tut mir leid, du weisst ich wollte dich nie verletzen. Das du in mich verliebt warst, dass wusste ich nicht, du hast es mir nie gesagt.“
„Ian, ich habe dir das wertvollste, dass ich besessen habe, geschenkt. War dir meine Jungfräulichkeit, so wenig wert? Sagte das nicht mehr als 1000 Worte, was ich für dich empfunden habe? Anscheinend nicht, so wie sich herausstellt.“
„Lizzie was soll ich dir noch sagen, ausser dass es mir wirklich leid tut.“
„Ich hoffe nur für deine jetzige Partnerin, dass du was die Gefühle betrifft, etwas feinfühliger geworden bist“
„Ich habe zurzeit keine Freundin. Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen, wobei ich auf die Hilfe, von Douglas hoffe. Da habe ich, keine Zeit für Gefühle. Aber ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen, wenn es mal so weit sein sollte.“
„Weist du eigentlich, was das Wort Gefühle bedeutet, Ian?“
„Du wirst ja immer freundlicher. Ich denke, ich habe es verdient, so von dir behandelt zu werden.“
„Ja das hast du allerdings. Aber nichts desto trotz sag mir, wenn du Hilfe brauchen kannst, mein Mann arbeitet bei der hiesigen Polizei.“
„Danke, das ist sehr freundlich von dir. Aber ich möchte dich und deine Familie, da nicht hinein ziehen.“
„Weis Douglas schon dass du nach ihm suchst?“
„Nein aber er wird bestimmt für mich Zeit haben. Wir hatten den gleichen guten Freund, denn er schon lange vor mir gekannt hat.
„Da wäre ich mir mal nicht so sicher. er lebt ziemlich zurückgezogen. Man sieht ihn nur abends, ab 20 nach 6 in Joe’s Dinner zum Abendessen. Nachdem Essen, läuft er, auf der einen Seite der Hauptstrasse runter und auf der anderen, wieder rauf. Dann geht er wie immer, durch den Park vom Belveder. Wo du am Ende, auf die Victoria Street kommst. Das macht er jeden Abend, seit er hier in Edinburgh ist. Wenn ich ehrlich bin, macht er mir Angst.“
„Das ist gut zu wiesen. Dann werde ich, heute auch um 20 nach 6 zum Abendessen, zu Joe’s gehen. Vielen Dank, für deine Informationen Lizzie, du warst mir bereits, eine grosse Hilfe. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen möchtest, würde ich mich gerne beim Empfang anmelden und mich danach, für den Abend noch etwas frisch machen. Ich habe mich gefreut, dich zu treffen. Vielleicht sehen wir uns ja nochmals, bevor ich wieder abreise.“
„Gern geschehen. Ja klar, sicher, kein Problem. Wir sehen uns bestimmt wieder, ich arbeite hier im Belveder, sag mir einfach, wenn du etwas brauchst. Ich sehe zu, dass es dann Organisiert wird. Darf ich dich noch etwas fragen, Ian?“
„Ja sicher, was möchtest du wissen?“
„Wenn du nicht in mich verliebt wahrst, was war es dann. Ich meine, es war ja sehr leidenschaftlich, was wir zusammen hatten.“
„Lizzie, ich hatte noch nie, eine feste ernsthafte Beziehung. Nur immer Affären, die einen gingen etwas länger, die anderen etwas kürzer. Aber die leidenschaftlichste, war die mit dir. Ich habe mich, bei dir sehr wohl gefühlt. Es fiel mir nicht leicht, dich zu verlassen. Ich weiss nicht, ob du mir das jetzt glaubst Aber ich wollte wirklich, zurück kommen. Mir fehlten dafür aber, der Mut und die Entschuldigung. Ich hätte nie gedacht, dass ich dich hier treffen würde. Es ist auch für mich eine Überraschung. Habe ich dir, so deine Frage beantwortet?“
Ich konnte ihr, bei dieser Antwort nicht in ihr Gesicht schauen, weil es wirklich der Wahrheit entsprach. Als sie mir nicht Antwortete, schaute ich auf, in ihr Gesicht und ihre Augen glitzerten, vor lauter Tränen, die ich darin sah. Ich nahm sie darauf, einfach in meine Arme Es tat mir so leid, dass ich sie damals, so sehr verletzt habe. Ich denke all die Tränen, die sie jetzt an meiner Schulter weinte, waren schon vor Jahren fällig gewesen. Ich hielt sie fest und versuchte sie zu beruhigen. Sie schluchzte immer wieder, dass es ihr leid tut, das sie jetzt so weinen musste. Dabei sollte ich, mich eigentlich bei ihr Entschuldigen. Als sie sich dann wieder lösen konnte, meinte sie nur mit einem verlegenen Lächeln:“ Danke, dass du so ehrlich geantwortet hast.“
„Gern geschehen, wenn du möchtest und es dir hilft es zu verstehen, nehme ich mir gerne die Zeit, zum es dir zu erklären, wieso ich einfach gegangen bin.“
„Danke für dein Angebot, ich überleg es mir. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es wirklich wissen will, Ian. Ich bin heute, glücklich verheiratet und wie du sehen kannst schwanger. Ich möchte mir nicht, mit meiner Vergangenheit, die Zukunft zerstören. Ich hoffe, du verstehest mich.“
„Ja klar, also ich geh dann mal.“
„Man sieht sich Ian.“
Das Zusammentreffen mit Lizzie, hat auch mich, etwas aus der Bahn geworfen. Ich habe früher, noch viel an die gedacht. Aber irgendwann, war auch sie nur noch, eine Erinnerung.
Ich nahm wie immer, eine Suite mit Ausblick auf den Park, mit Halbpension. Es gibt im Belveder am Abend, immer ein 4-5 Gang Menü was noch jedes Mal, ein schmaus war. Abgesehen von heute Abend, werde ich im Belveder essen. Umso schneller ich Douglas treffe werde, kann ich mich auf die Suche, nach Nathaniel machen. Da ich beim Gespräch mit Lizzie, fast eine halber Stunde verloren habe, hatte ich nicht mehr viel Zeit für mich. Da ich nicht wusste, wie lange ich hier bleiben werde, packte ich meine ganze Tasche aus. Ich genoss die kühle frische Dusche. Ich spielte, dass bevorstehende Gespräch, in Gedanken schon durch. Ich musste ja wissen, was ich ihn alles fragen wollte. Es war für mich zu wichtig, um etwas zu vergessen. Ein Nein von Douglas, werde ich nicht hinnehmen. Ich werde ihn solange belästigen, bis er mir meine Fragen beantwortet. Ich muss es einfach wissen, diese Fragen, lassen mir keine Ruhe mehr. Ich genehmigte mir vor dem Essen, während ich mich fertig machte, noch einen kleinen Whisky zum Apéro.
Joe’s Dinner zu finden war ein Kinderspiel, ich kam absichtlich nach 20 nach 6 im Dinner an. Ich fragte an der Theke, die Serviceangestellte nach Douglas McLeod. Sie zeigte, auf einen eher jüngeren Mann mit Vollbart, der in der hintersten Ecke Platz genommen hatte. Ich ging, nach einem knappen danke, direkt auf ihn zu. Als ich bei seinem Tisch angekommen bin, fragte ich ihn:“ Sind sie Douglas McLeod?“
„Wer will das wissen?“
„Ich, Ian McAlisrer Samuel Turner’s bester Freund.“
Er hat erst, bei Samuel’s Namen, von seinem Teller auf geschaut. Nachdem er, sein Stück Fleisch, fertig gekaut hat und einen Schluck, von seinem Glas Rotwein nahm, sagte er:“Setz dich. Du bist also Ian McAlister, den Samuel bei sich aufgenommen hat.“
„Ja der bin ich. Samuel schickt mich zu dir.“
„Und aus welchen Grund schickt er dich? Ist er in Schwierigkeiten?“
„Das ist leider nicht mehr möglich.“
„Was soll das heissen?“
„Das soll heissen, dass Samuel bei meiner letzten Schlacht mit ihm, schwer von meinem ‚Bruder‘ verletzt worden ist und leider noch in derselben Nacht, an seinen schweren Verletzungen, verstorben ist. Es war für mich ein grosser Verlust, nachdem unerwarteten Tod von Mary, die für mich wie eine Schwester war, nun auch noch Samuel zu verlieren. Bevor er starb, fragte ich ihn, ob er noch die Kraft hat, mir das letzte Mal, zu helfen. Als ich ihm dann meine Frage stellte, sagte er mir, dass er nicht mehr die Kraft dazu habe, mir dafür die Antwort zu geben. Ich soll mich nach dir auf die Suche machen, dass du mir ganz sicher Helfen wirst. Aus diesem Grund bin ich nun hier, dich um deine Hilfe zu bitten. Ich habe ihm noch kurz bevor er starb geschworen, dass ich ihn rächen werde. Das ich Nathaniel suchen werde und ihn, wenn ich ihn gefunden habe, zur Strecke bringen werde. Ich habe mich in dieser Nacht auf dem Schlachtfeld, in sowas wie einen Tornado verwandelt und dabei, einen gewaltigen Sturm hinauf beschworen. Meine Frage ist nun, wie zur Hölle, habe ich das gemacht?“
„Das mit Mary habe ich um viele Ecken herum erfahren, aber um rechtzeitig zur Beerdigung zu kommen, reichte mir die Zeit leider nicht. Ich habe Samuel, in einem Brief, mein tiefes Beileid mitgeteilt. Das die Welt, einen wundervollen Mensch verloren hat. Sie hat einen Sohn geboren oder? Das mit Samuel, tut mir sehr leid, wir haben uns immer sehr gut verstanden. Er war ein guter und herzlicher Mensch, wie du selber erleben durftest und ein absolut begnadeter Kämpfer. Dass er so von uns musste, tut mir in der Seele weh. Samuel’s Freunde sind auch meine Freunde, natürlich werde ich dir helfen, was dein Tornado betrifft. Bestell dir doch auch nach was zum Essen, dass Essen hier im Joe’s ist nicht schlecht.“
Es war ein gemütliches Essen, mit ein bisschen Smalltalk. Nachdem Essen ging ich mit ihm, wie Lizzie mir am Nachmittag erzählt hatte, die Hauptstrasse auf der einen Seine runter und auf der anderen, wieder hinauf. Was der Sinn dahinter war, kann ich jetzt noch nicht sagen. Als wir, beim Belveder ankamen fragte er mich:“ Ist es dir recht wenn, wir hier in die Hotelbar gehen Ian?“
„Ja sicher gerne. Ich bin seit heute Nachmittag, wiedermal Gast im Belveder.“
„Das trifft sich ja gut. Die haben hier nämlich, einen Sensationellen Whisky. Du trinkst doch immer noch gerne, einen guten Whisky oder?“
„Auf jeden Fall, ich bin dem Whisky treu geblieben.“
Wir setzten uns an einen kleinen Tisch, der abseits in einer Ecke stand, da wir ungestört sein wollten. Douglas bestellte uns aber erst, eine Flasche von dem teuersten Rotwein, der auf der Karte stand.
„Es hat nicht jeder Vampir, irgendwelche speziellen Kräfte. Es kommt ganz auf denn Vampir darauf an, der dich gebissen hat. So wie es bei dir aussieht, muss es ein eher alter mächtiger Vampir gewesen sein. Was in deinem Unglück, wie du es nennst, wiederum Glück bedeutet. Du wirst in diesem Fall, auch unheimlich stark sein. Du hast eine von den besten Kräften, das Wetter. Das Wetter zu beeinflussen, ist im Kampf ein gutes Ablenkungsmanöver, das für Verwirrung und Überraschung sorgt. Wenn du dann plötzlich, wie aus dem nichts, vor deinem Feind stehst. Da bleibt denn meisten, keine Zeit zu reagieren. Kannst du dich noch erinnern, was du gefühlt oder gespürt hast, als es ausgebrochen ist?“
„Ja und wie ich mich noch daran erinnern kann. Ich wollte Samuel helfen, aber ich konnte mich nicht bewegen, geschweige ihm als Warnung etwas zurufen. Ich fühlte mich so hilflos. Da spürte, ich dieses seltsame Kribbeln in meinem Körper. Danach ging alles sehr schnell. Bis ich realisierte, dass ich es war, der diesen gewaltigen Sturm hinauf beschworen hatte. Ich stand mit gestreckten Armen und die Hände gegen den Himmel gespreizt da. Ich nehme an, dass es der gewaltige Sturm gewesen ist, der mich wie eine Feder in die Luft gehoben hat. Dazu fing ich mich plötzlich an zu drehen, wie ein Tornado und bewegte mich so auf sie zu. Was meinst du dazu?“
„Das ist unglaublich Ian. Du kannst deine Gabe die du besitzt, mit Gefühlen auslösen. Hast du eine Ahnung, was für eine wertvolle Gabe du hast? Du wirst so, in einem Kampf unbesiegbar.“
„Nein keine Ahnung. Kannst du mir dabei helfen, meine Gabe zu kontrollieren und zu beherrschen? Ich bin wiedermal einmal mehr, vom Vampir sein überfordert.“
„Keine Sorge Ian, das wird dir immer wiedermal so gehen. Ich kann dir nur helfen, dich an die Grenzen deiner Gabe zu bringen. Wie du sie auslöst, was du damit anrichten kannst und wie du sie zu kontrollieren hast, musst du selber heraus finden. Ich kann dir nur Tipp’s und Ideen geben, mehr nicht.“
„Denkst du, da wird noch mehr hervor kommen, als nur das mit dem Wetter?“
„Das kann gut möglich sein, da wie gesagt der Vampir der dich gebissen hat, ist mindestens 300 Jahre alt, wenn nicht älter mit der Macht die er besitzt.“
„Wie kommt, es das du so viel über uns Vampire weist? Übrigens noch danke für damals, dass du Samuel so viel erzählt hast. Es war mir eine grosse Hilfe. Ich verstehe zum Teil heute, noch nicht alles.“
„Ich bin selber einer von euch Ian. Und wie du sehen kannst, auf der guten Seite. Das habe ich doch gerne gemacht. Das Vampir sein wird dir noch lange, offene Fragen an den Tag bringen. Du kannst mich jeder Zeit, danach fragen wenn dich eine Frage beschäftigt.“
„Es ist schön, einen Verbündeten zu haben, ich dachte immer, ich sei der einzige. Seit wann bist du ein Vampir? Samuel sagte mir, dass er dich schon sehr lange kennt.“
„Das bist du bei weitem nicht. Aber wir halten uns noch mehr im Verborgenen, als die die wir jagen. Wir gehören deshalb, natürlich auch zu ihren Feinden, noch mehr als die Jäger, wie Samuel einer war. Ich bin einer, von den vier Gründungsmitgliedern des Ordens. Also wie du siehst, schon sehr alt.“
„Rein Äusserlich hast du dich aber gut gehalten, ich schätze dich etwa auf fünf sechs Jahre älter als mich“, bei dieser Aussage, konnte ich mir ein schmunzel in meinen Mundwinkeln, nicht verkneifen.
„Vielen Dank für dein Kompliment, man tut was wann kann, um Jung zu bleiben. Ich wurde damals mit 37 gebissen, es war für mich, auch alles andere als einfach, all das zu verstehen und zu akzeptieren. Ich denke das geht allen so, die gebissen wurden und trotzdem auf der guten Seite stehen. Mein Gott, das ist nun schon soo lange her. Ich kann mich noch gut an meine Verwandlung erinnern, als ob es erst gestern gewesen ist. So wie ich von Samuel gehört habe, warst du während deiner Verwandlung, die ganze Zeit bewusstlos. Glaub mir, das war dein Vorteil, ich dagegen, war die ganze Verwandlung hindurch, bei vollem Bewusst sein. Ich hatte noch nie solche schmerzen gelitten, ich wollte nur noch sterben. Aber auch mir war eine gute Seele zugetan, die mich ohne weitere Fragen, einfach bei sich zu Hause aufnahm. Wie du siehst, teilen wir ein ähnliches Schicksal. Aber genug von mir, es geht hier um dich.“
„Es interessiert mich, deine Geschichte zu hören. Von mir aus, kannst du gerne weiter erzählen. Hast du auch irgendwelche Gaben?“
„Das kann ich dir, gerne ein andermal erzählen, du bist jetzt wichtiger. Ja das habe ich, ich kann im Kampf, die Gedanken von meinem Feind hören. Oder von einem Menschen der in Gefahr ist, was auch eine sehr hilfreiche Gabe ist. Aber auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, vor allem wenn man neu geboren ist und sowieso von allem keine Ahnung hat. Mal noch was ganz anderes was ich noch wissen muss. Hat Samuel sehr gelitten an seinen Verletzungen, hatte er grosse Schmerzen bevor er gestorben ist?“
„Deine Gabe ist wirklich auch nicht schlecht. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich denke schon, er konnte zum Schluss kaum noch Luft holen. Es hat ihm, wie die Lungen zu geschnürt. Nur schon das sprechen, hat ihm grosse Mühe bereitet. Bevor er gestorben ist, habe ich ihm geschworen, dass ich ihn rächen werde. Danach verliess ich das Zimmer, ich konnte und wollte es nicht, mit ansehen wie mein bester Freund, mein einziger wahrer Bruder, starb. Ich konnte seinen letzten Atemzug, obwohl ich im Wohnzimmer war hören, als ob ich neben ihm gestanden hätte. Das ist auch etwas, was sich nach meiner Verwandlung verändert hat, alle meine Sinne sind viel stärker und sensibilisierter als zuvor.“
„Heisst das, du kennst den Vampir, den Samuel getötet hat?“
„Ja ich kenne ihn, es ist mein Bruder. Ich weiss nicht, wie viel du von meinem Leben weist?“
„Was vor deiner Verwandlung war weiss ich nicht, ich weiss nur, dass Samuel dich bei sich, aufgenommen hat. Aber was der Grund dafür war, weiss ich nicht. Samuel war nie ein Mann der grossen Worte.“
Bei dieser Aussage von Douglas, musste ich schmunzel. Es war nicht das erste Mal, dass ich das von Samuel hörte. Ich erzählte ihm, von dem Angriff auf unser Dorf. Das Samuel mich dort kurz vor dem sicheren Tod, gerettet hat. Nathaniel wurde wahrscheinlich, bei diesem Angriff von einem ihrer Vampire, gebissen. Daraufhin nahmen sie ihn einfach mit nach Hause, ob man es ein zu Hause nennen kann, ist die andere Frage. Douglas war derselben Meinung und war davon überzeugt, dass sie mich mit Absicht, zurückgelassen habe. Das falls ich überleben sollte, was ja auch der Fall war, darüber berichten konnte. Nur wusste ich, sozusagen nichts mehr von dieser Nacht. An das nächste, was ich mich wieder erinnern konnte war, dass ich in einem fremden zu Hause, wieder erwachte.“
„Zu erfahren das dein Bruder bei diesem Angriff nicht ums Leben kam muss für dich ein rissen Schock gewesen sein.“
„Ja und was für ein Schock es war, ich konnte es kaum glauben. Ich war wie versteinert, als ich ihm zum ersten Mal gegenüber stand, ich brachte anfangs kein Wort raus. Als ich ihn dann Jahre später wieder traf, sah er noch schlimmer aus, als beim ersten Mal. Es ging mir wieder wie beim ersten Mal, mein Körper war wieder wie gelähmt, das war auch die Nacht, in der ich gebissen wurde. Durch diese Begegnung wurde ich unvorsichtig, was ich mit einem hohen Preis, bezahlen musste. Meinem Leben als Mensch.“
„Ian verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, aber solange du es nicht vollständig angenommen hast ein Vampir zu sein, kann ich dir bei deiner Gabe nicht weiter helfen. Es weiss keiner besser als ich, wie du dich jetzt fühlst. Keiner der so ist wie du und ich, hat sich das gewünscht. Keiner von uns. Ich weiss, du möchtest so menschlich wie möglich bleiben, aber das geht nicht in allen Phasen des Vampir Daseins gleich gut. Du bist nun mal was du bist. Ein Vampir. Aber einer, der auf der guten Seite Kämpft und für die Gerechtigkeit der Menschen eintritt. Sehe es mal von dieser Seite, dass du den Menschen helfen kannst, wann immer sie deine Hilfe brauchen. Du kannst, ihre Retter und Held der Nacht sein. Den Vampire wie dein Bruder, kommen sehr selten an das Tageslicht es, schmerzt sie am ganzen Körper, ihre Kraft ist durch das Sonnenlicht wie geblendet. Sie sind, wie es die Legende oder der Mythos vorsagt. Geschöpfe der Nacht. So war es für mich zumindest, einfacher damit umzugehen. Es ist nun deine Bestimmung, ein Vampir zu sein. Nutze die und deine Gabe, für etwas Gutes. Du wirst schon noch sehen, dass das Vampir sein, auch kann Spass machen. Wenn du Lust hast, können wir gerne mal ein paar böse Buben jagen gehen, dann zeige ich dir, was ich meine mit Spass haben. Wenn ich es mir das ernsthaft überlege, wären wir ein unschlagbares Team, mit unseren Gaben zusammen hätte kein einziger Gegner, eine Chance gegen uns.“
„Das hat mir Samuel auch immer wieder gesagt. Dass ich es akzeptieren muss, dass es nun mein Schicksal ist. Du hast recht, ich versuche krampfhaft, so menschlich wie möglich zu bleiben. Ich brauche unbedingt deine Hilfe, also werde ich alles daransetzen. Dein Vorschlag ist gut, ich werde es mal auf diese Weise versuchen. Ich habe es noch nie von dieser Seite betrachtet, ich sah mich immer als Monster, als eine Bedrohung für die Menschen. Du willst also, wenn ich das richtig verstanden habe, eine Gruppe halb starke Vampire aufmischen? Das würde ich gerne und währe mit unseren beiden Gaben, sicher auch äusserst amüsant. Aber ich habe ein anderes Ziel, dass ich mit Nachdruck verfolge. Ausser dein Weg, ist der den ich auch gehen werde. Nicht das ich Nathaniel, nicht alleine finden könnte. Ich bin es einfach überhaupt nicht gewohnt, alleine los zuziehen. Mir fehlen die guten Gespräche, die Ratschläge und die ruhige angenehme Art von Samuel. Ich vermisse ihn. Auch wenn er kein Mann der grossen Worte war, konnte man sich immer gut mit ihm unterhalten. Ich muss meinen Schwur erfühlen, koste es was es wolle, dass bin ich Samuel schuldig.“
„Gut dass du das ansprichst, ich möchte dir bei der Suche nach Nathaniel, sehr gerne helfen. Samuel war auch für mich, ein guter Freund. Wenn du es Samuel nicht geschworen hättest, dass du ihn rächen wirst, wäre ich eigenhändig, nach ihm auf die Suche gegangen. Dieser Bastard muss dafür bezahlen und zwar, mit seinem dreckigen verkümmerten Vampir leben. Ich will verdammt sein, wenn wir zwei das nicht hin kriegen.“
„Heisst das, dass wir von nun an ein Team sind?“
„Ja genau das soll es heissen“, er streckte mir bei dieser aussagekräftigen Antwort, seine rechte Hand entgegen und meinte:“Ja für Samuel.“
Auf diese neue Freundschaft, stiessen wir an. Douglas wirkte auf mich, alles andere als komisch oder angsteinflössend. Das ist vielleicht auch nur deshalb so, weil ich weiss wer da tatsächlich vor mir sitzt.


Kapitel 8 verborgene Gabe

Douglas, bestellte noch jedem von uns einen Whisky der hier in Edinburgh, gebrannt wird. Wir plauderten noch lange an diesem Abend, um es genau zu nehmen bis die Bar schloss. Douglas erzählte mir noch viel von früher. Wie das mit dem Orden genau zustande kam und wie alles seinen Lauf nahm. Er wusste natürlich zu diesem Thema, viel mehr zu erzählen als Samuel. Er hat ja auch alles hautnah miterlebt. Dass alles zu erfahren, war unglaublich spannend und interessant. Ich habe durch die Erzählung von Douglas, viele Dinge erfahren von denen sicher nicht einmal Samuel etwas wusste. Douglas hat an diesem Abend mehrheitlich geredet, ich habe nur aufmerksam zu gehört und zwischendurch, wieder mal eine Frage gestellt.
Bevor wir uns an diesem Abend, oder besser gesagt in dieser Nacht, verabschiedet hatten, meinte Douglas nur:“ Morgen Abend drehen wir den Spiess um, dann werde ich derjenige sein, der zuhört und du der, der erzählt.“
„Ja das machen wir, aber meine Geschichte ist bei weitem nicht so spannend und lange wie deine. Komm doch auf halb sieben hier zum Essen, ich habe mein Zimmer mit Halbpension gebucht. Die Abendessen hier im Belveder sind herrlich, ich würde dich gerne dazu Einladen.“
„Das stört mich nicht, ich höre sehr gerne Geschichten, ob sie kurz oder lang sind spielt keine Rolle, die Spannung kommt beim erzählen. Zum Abendessen sage ich gerne zu, ich kenne die Speisekarte von Joe in der Zwischenzeit, schon auswendig. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“
„Das wünsche ich dir auch. Bis morgen, ich freue mich darauf.“

Als ich nachdem Abschied von Douglas in meine Suite zurück ging, war ich erleichtert von all meinen Sorgen und Fragen, die mich beschäftigten. Es fühlte sich gut an, sehr gut sogar. Ich hatte wieder einen Freund, an meiner Seite und dabei erst noch einen, der mein Schicksal teilt. Nur schon zu wissen, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, machte es mir viel leichter, dass Vampir sein zu akzeptieren. Auf was ich mich jetzt schon freue ist, wenn wir wie es Douglas nennt, ein paar halbstarke Vampire aufmischen gehen. Ich bin gespannt, wie unsere Gaben zusammen harmonieren. Ich muss nur noch rausfinden, wie es bei mir funktioniert. Und dann auf zum spielen. Dass er Samuel auch rächen möchte und wir was das betrifft, das gleiche Ziel verfolgen, überraschte mich. Ich wusste nicht, dass sie auch so eine enge Freundschaft verband. Was mich auch noch wunder nimmt und heute nicht angesprochen habe ist, was es auf sich hat mit seiner Hauptstrassen Patrouille. Dann kann ich es Lizzie erklären, so versteht sie ihn nachher vielleicht etwas besser und muss sich nicht mehr vor ihm fürchten.
Ich muss auf dem Balkon auf der Liege eingeschlafen sein. Ich erwachte durch das zwitschern der Vögel und der frischen Morgenbrise. Es wird langsam Herbst, die Tage werden immer kürzer, es wird früher dunkel und kälter. Es gibt immer weniger Tage, mit viel Sonnenschein. Aber heute, scheint einer dieser wenigen Tage zu sein. Ich wurde wieder einmal mehr, Zeuge von einem Atemberaubenden Sonnenaufgang. Die Morgendämmerung war meine liebste Tageszeit. Alles erwachte, es scheint noch so friedlich, es herrschte noch keine Hektik. Die Stille geniesse ich immer am meisten. Ich ging ins Wohnzimmer und zog mir meine Joggingklamotten an, um im Park meine Runden zu drehen. Es waren noch keine Hotelgäste auf den Beinen, nur das Personal. Beim Treppen runter laufen, überrannte ich fast Lizzie. Ich fing sie gerade noch auf, bevor sie fallen konnte. Ich hielt sie einen kleinen Moment zu lange, in meinen Armen und schaute sie nur an, bis sie mich fragte:“ Ian alles in Ordnung? Du kannst mich jetzt wieder los lassen, ich steh wieder auf sicheren Beinen. Da merkte ich erst, wie fest ich sie in meinen Armen hielt. Dieses Mal war ich es, der sich mit einem verlegenen Lächeln entschuldigen musste:“ Bitte entschuldige mich Lizzie, ich habe nicht erwartet, dass ich um diese Zeit jemandem auf der Treppe begegnen werde.“
„Ist schon gut, ist ja nichts passiert. Wie war dein treffen mit Douglas gestern? Konnte er dir helfen? Und hatte ich recht?“
„Womit sollst du recht gehabt haben? Ja er kann mir helfen, sogar mehr als ich mir erhofft hatte. Das Treffen war gemütlich und sehr aufschlussreich. Wir nahem in der Hotelbar, noch ein Glas von dem sensationellen Whisky, der aus der Gegend hier kommt. Wir haben uns bis die Bar geschlossen hat, angeregt unterhalten. Heute Abend treffen wir uns hier zum Abendessen. Da möchte ich auch schon gerne, auf dein Angebot zurück kommen. Kannst du ihn bitte dazu anmelden und uns einen Tisch reservieren, wo wir etwas ungestört sind. Wir haben noch wichtiges zu besprechen.“
„Ja das geht in Ordnung, das kann ich für dich arrangieren. Was ich damit meinte mit recht haben ist, dass er merkwürdig ist und er einem Angst macht. Aber wenn ich dir so zuhöre, ist das bei dir nicht der Fall. Vielleicht ist das auch nur so ein Frauen ding. Ich weiss es geht mich nichts an, aber ihr habt euch gestern von halb 7 bis nachts um 1 unterhalten, das sind 6 ½ Stunden. Was habt ihr denn heute schon wieder zu bereden, dass schaffen ja nicht mal wir Frauen.“
„Siehst du, so kann man sich in uns Männer täuschen.“
„Ich nehme an, dass du mir nicht sagen willst, wobei dir Douglas helfen kann?“
„Im Moment noch nicht. Ich weiss noch nicht mal, ob ich es dir überhaupt erzählen soll. Ich weiss nicht, ob du es verstehen wirst und ob du mich danach vielleicht nicht noch mehr hasst. Ich glaube einmal jemanden zu verletzen, von dem man geliebt wurde, reicht für sein ganzes Leben. Ich möchte nicht, dass du dir wegen mir Sorgen machst.“
„Ian, ich hasse dich nicht, im Gegenteil. Ich wollte es dir nicht sagen, aber es ist so, ich liebe dich noch immer. Nicht mehr so stark und innig wie früher, aber meine liebe zu dir ist nie richtig erloschen. Auch wenn ich heute glücklich verheiratet und schwanger bin. Ich liebe Robert von ganzem Herzen, er ist mein Fels in der Brandung. Ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren und schon gar nicht verletzen, denn ich weiss ja selber wie weh es tut. Trotzdem gibt es ein aber. Er ist nicht du.“
„Lizzie sag sowas nicht. Ich bin nicht gut für dich, das war ich noch nie. Ich bin viel zu gefährlich für dich. Ich will das nicht, du darfst mich nicht lieben, die liebe zu mir verletzt dich immer wieder. Das will ich nicht. Ich muss jetzt gehen. Danke für heute Abend. Tschüss.“
Ich liess Lizzie einfach stehen. Dass ich schneller von ihr weg kam nahm ich zwei Stufen auf einmal. Ich war so wütend. Auf mich, auf Lizzie einfach auf alles. Der Tag hat so friedlich begonnen, warum musste sie ihn mir, mit ihrer verdammten Ehrlichkeit und ihrem offenen guten Herz zerstören.
Ich rannte sicher 20 extra Runden, zum meiner Wut, frische Luft zu verschaffen. Es war kein kleiner Park. Was mir wie beim Treppenlaufen, aber keine Mühe macht, denn auch das Joggen, brachte mich nicht ausser Atem. Ich jogge heute noch, weil ich es früher immer gerne tat und es mir Spass machte. Als ich so meine Runden drehte, kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich Lizzie eigentlich hätte hören müssen, weil sich ja mit der Verwandlung, meine fünf Sinne verstärkt haben. Wieso hörte ich sie nicht? Bei dieser Frage, blieb ich abrupt stehen und lauschte in die Morgendämmerung. Ich konnte es kaum glauben, aber es war eine Erleichterung, als ich das feine rascheln des Laubes, den Wind in den Bäumen und das flattern der Flügel der Vögel hören konnte. Ich testete bei dieser Gelegenheit, auch meine restlichen Sinne. Soweit ich das sagen konnte, war alles okay. Also muss ich in Gedanken gewesen sein, dass ich sie nicht gehört habe. Ich hatte keine Uhr an, also wusste ich nicht genau, was es für Zeit ist. Da ich aber ein ziemlich gutes Zeitgefühl habe, schätzte ich es etwa so um 7 Uhr morgens.
Ich ging noch ein paar Schritte in den angrenzenden Wald, weil ich ungestört sein wollte. Ich versuchte mit dem blossen Gedanken an Samuel und Mary so meine Gabe auszulösen. Als ich genug tief im Wald war, stellte ich meine Beine etwas auseinander und streckte meine Arme, mit gespreizten Fingern gegen den Morgenhimmel. Ich schloss dabei meine Augen, um mich besser zu konzentrieren. Ich dachte, an den Verlust von Mary und sah Samuel, wie er von schmerzen gequält am sterben vor mir im Bett lag. Da spürte ich plötzlich, wie das Laub um meine Füsse, sich aufwirbelte und die leichte Brise, zu einem starken Wind wurde und dieser zu einem mächtigem Sturm. Es tobte um mich herum, alles war in Bewegung, die alten Äste der Tannen knirschten und jammerten. Und auf einmal wie damals, erhob ich mich aus dem nichts und fing mich wie wild an zu drehen. Worauf ich mich zubewegte wusste ich nicht, ich hatte ja dieses Mal kein bestimmtes Ziel vor Augen. Aber es war ein unglaubliches Gefühl, es ist nicht zu beschreiben. Ich fühlte mich frei, ohne Sorgen, es gab nichts um mich herum, nur mich und der Sturm. Und wieder empfand ich dieselbe unerklärliche Stärke und Kraft in mir, als ob ich unbesiegbar wäre. Wie damals auf dem Schlachtfeld. Ich bin bereit, für die unumgängliche Begegnung mit Nathaniel. Bei diesem Gedanken, kam ich wieder auf die Erde zurück zum stehen. Alles war vorbei, es wehte nur noch ein leichter Wind, durch die alten Bäume. Nun war ich, was meine Gabe anbelangt, wieder einen Schritt weiter. Ob schmerzhafte Erinnerungen oder Freude und Glück lösten meine Gabe aus und negative Gedanken brachen mich wieder, auf den Boden der Realität zurück.
Es war wie Douglas schon sagte, einfach unglaublich. Ich spielte den ganzen Ablauf, noch zwei drei Mal durch und es funktionierte immer besser. Ich hatte meine Gedanken und Gefühle immer besser unter Kontrolle, dass ich jedes Mal genau dort, wo ich runter kommen wollte, wieder auf sicheren Füssen landete. Ich konnte es kaum glauben, aber es fing mir wirklich an Spass zu machen. Ich war schon lange nicht mehr, so erleichtert und voller Tatendrang. Meine kleine Waldaktion hob meine Stimmung wieder an, dass ich sogar Pfeifend den Wald verlies. Am liebste hätte ich, dass gleich Douglas erzählt. Von diesem Tag an, übte ich meinen Tornado jeden Morgen. Ich nahm mir vor, wie früher wieder um 5 Uhr morgens aufzustehen, dass wird jetzt mein neues Training. Ich fühlte mich gut und nahm meinen Schwung, mit in den Tag.
Nach der ausgiebigen Dusche, rasierte ich mich wieder einmal und ging dann wieder runter, in den Speisesaal für das Frühstück. Nachdem Frühstück fragte ich am Empfang, ob es hier einen Ort gibt, wo ich ungestört ein Telefonat führen kann. Es war wieder derselbe junge Mann da wie gestern, als ich mich angemeldet habe. Ich war überrascht, dass er mich mit meinem Namen angesprochen hat, denn ich hatte mich gestern nicht bei ihm vorgestellt. Ich habe mich nur, wie es üblich im Belveder ist, in das Gästebuch eingetragen.
„Ja wir haben so einen Raum Mr. McAlister, ich zeige ihn ihnen schnell. Bitte nach ihnen.“
Er war ganz am Ende der Lobby auf der rechten Seite und war mit Bussinessraum angeschrieben. Es hatte am Türgriff, auch ein bitte nicht stören Schild, wie an den Zimmer.
„Vielen Dank für das zeigen Mr. Jones.“
„Keine Ursache Mr. McAlister, bitte nennen sie mich Joshua, ich bin es nicht gewohnt dass man mich mit dem Nachnamen anspricht.“
„Ich wünsche dir einen schönen Tag Joshua“, ich gab ihm, für seine Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ein kleines Trinkgeld. Über das er sich sehr freute.

Wie ich es Annie und Frank versprochen hatte, mich immer wiedermal zu melden, fand ich es heute genau der richtige Zeitpunkt. Ich erzählte ihnen, dass ich Douglas gefunden habe und er mir behilflicher sein wird, als ich zuerst dachte. Das es mir gut geht und alles, in bester Ordnung ist. Annie wollte natürlich wissen, wann ich wieder nach Hause komme, dass sie mich beide vermissen, auch wenn es Jessie nicht zugeben möchte. Annie ist eine faszinierende Frau, vor der man nichts geheim halten kann.
Mit Frank war das Telefonat viel entspannter, er liess mich kaum zu Wort kommen. Er erzählte mir, von seinem ersten Kampfeinsatz. Das Jasper, nun auch ein Jäger ist. Er erzählte etwas von einem Ausbildungsprogramm, für neue Jäger wie Jasper, der es nicht wie er von seinem Vater übernommen hat. Was er mir natürlich verschweigen wollte, ich aber von Annie schon wusste, war das er in Susan Parker verliebt ist. Dass er schon über ein halbes Jahr, mit ihr ausgeht. Als ich ihn darauf ansprach, war es im ein wenig peinlich, aber er erzählte mir doch von ihr und wie sie sich kennenlernten. Er war überhaupt nicht so Wortkarg, wie Samuel und ich wenn es um Gefühle ging. Zum Glück kam er was das betrifft, ganz nach seiner Mum. Es freute mich sehr, zu hören dass es ihm gut ging, so musste ich mir kein schlechtes Gewissen machen, dass ich ihn verlassen habe. Auf der einen Seite war es schön ihn zu hören, auf der anderen Seite tat es ein wenig weh. Denn seine Stimme, glich enorm der von Samuel. Aber die Freude, dass es ihm so gut ging überwiegte alles. Mit diesem Telefonat habe ich mein Versprechen gehalten. Ich sagte ihnen, dass es bis zum nächsten länger gehen wird. Weil wir, viel zu erledigen und heraus zu finden hatten. Frank spielte dass keine Rolle, wann ich mich meldete, Hauptsache ich tat es, Annie war von diesem Entscheid, weniger begeistert.
Da ich immer gern weiss, was ich wo in der Stadt, in der ich bin finden kann, machte ich mich auf, zu meiner Persönlichen Erkundungstour. Da es nun schon sehr lange her ist seit ich das letzt Mal hier war, hat sich sicher einiges geändert. Ich fand ein sehr viel versprechender Schneider, eine Schmiede, was sehr gut ist, da muss ich nicht weit, falls ich neue Munition für meine Walther PPK brauchte. Auch meine Messer brauchten dringend wiedermal, einen professionellen Schlief. Ich fand auch noch, ein gehobenes Steake House. Dabei wunderte ich mich, wieso Douglas bei so einem Restaurant, immer zu Joe’s Dinner geht. Das muss ihm ja, bei seinem abendlichen Routinerundgang aufgefallen sein.
Der Nachmittag verging wie im Flug, als ich wieder beim Hotel ankam, war es auf der Standuhr in der Lobby, viertel nach 5 es war wahnsinnig, wie die Zeit verging. Ich setzte mich, mit den neuen Ausgaben von der Herald Tribune, dem Daily Telegraph und der Finacial Times in der Lobby, in einen der gemütlich aussehenden Sessel. Was mich am meisten interessierte, war der Börsenteil, wie es mit den verschiedenen Aktien aussah. Ich liebe es, mit dem Geld zu spielen, ob auf der Börse oder im Casino. Ich habe schon sehr viel Gewonnen, aber zwischendurch, auch mal wieder etwas verloren. Wie das halt ist, wenn man mit Geld spielt, es steckt immer ein gewisses Risiko dahinter.
Plötzlich hörte ich die vertraute Stimme von Douglas. Kann es sein, dass es schon halb 7 ist? Mit einem Blick auf die Standuhr, bestätigte sich die Zeit mit 20 nach 6. Typisch Douglas.
„Douglas mein Freund, wie geht es dir? Wie war dein Tag? Ich glaube, bei weitem nicht so aufregend wie meiner.“
„Ian, schön dich zu sehen. Danke gut, mein Tag war aufschlussreich. Ich habe dir etwas zu erzählen, was dich sicher interessieren wird. Was hast du denn so aufregendes, hier in Edinburgh erlebt?“ Bei dieser frage, zog er eine Augenbraue hoch und runzelte seine Stirn.
„Das erzähl ich dir nachher, sobald wir an unserem Tisch sind. Da bin ich ja gespannt, was du heraus gefunden hast. Hat es was mit Nathaniel zu tun?“ fragte ich ihn mit grossem Wunder in meiner Stimme.
Wir machten uns, gemütlich auf den Weg in den Speisesaal.
„Guten Abend die Herren, mein Name ist William Porter, ich bin der Restaurantleiter. Haben sie eine Reservierung für heute Abend?“
„Guten Abend Mr. Porter, ja das haben wir, Lizzie hat für uns einen Tisch reserviert, auf den Namen McAlister.“
„Ja genau, hier sehe ich ihre Reservation, bitte folgen sie mir, ich bringe sie zu ihrem Tisch. Ist dieser Tisch für sie in Ordnung?“
„Ja der ist sogar sehr gut. Lassen sie es Lizzie wissen, dass ich mit ihrer Wahl, sehr zufrieden war.“
„Von wo kennst du denn Lizzie, Ian?“
„Noch von früher, ich wusste nicht, dass sie hier im Belveder arbeitet. Wieso fragst du?“
„Weil ihr Mann Robert, was seine Frau angeht ziemlich eifersüchtig ist und dazu einen hohen Rang, bei der hiesigen Polizei hat. Ich sage dir, mit dem ist nicht gut Kirschen essen. Das kann sehr unangenehme treffen geben, jedes Mal stellt er dabei auch noch seine Frau bloss. Als ob es, nicht schon peinlich genug für sie ist. Es tut mir immer leid für sie, sie scheint eine sympathische Frau zu sein.“
„Ich werde es mir merken, dann haben wir bis jetzt ja Glück gehabt, dass er uns nicht erwischt hat. Anscheinend liebt sie ihn aber sehr, so wie sie mir erzählt hat. Das kann sie von dir leider nicht sagen, du machst ihr irgendwie Angst. Weil du für dich bist und jeden Abend, immer das gleiche machst. Doch wundert sie sich, wieso du jeden Abend deine Runde machst und was es auf sich hat. Das würde ich auch gerne wissen.“
„Das ist auch gut so, dass die Leute hier Angst vor mir haben, so habe ich meine Ruhe und werde nicht belästigt. Das stimmt ich bin gerne alleine, bis auf deine Gesellschaft. Was meine Runden am Abend auf sich haben, ist ganz einfach zu erklären. Ich lausche mit meiner Gabe in die Gegend, ob irgendwelche Menschen in Gefahr sind. Denn wenn das so wäre, würde das bedeuten das Edinburgh, von den Vampiren, heim gesucht wurde. Edinburgh ist ein gutes Stichwort, was hast du nun, so aufregendes erlebt heute Nachmittag?“
„Klingt für mich natürlich logisch, aber für einen aussenstehenden ist sehr merkwürdig. Nicht heute Nachmittag, sondern heute Morgen. Ich bin im Park Joggen gegangen, als ich dann mit meinen Runden fertig war. Nahm es mich wunder, ob ich meine Gabe einfach so, mit meinen blossen Gedanken, erwachen kann. Dafür ging ich, in den angrenzenden Wald vom Park. Und es hat geklappt, ich habe es mit drei verschiedenen Erinnerungen versucht, ich wurde von Mal zu Mal immer besser. Die Erinnerung kann Schmerzhaft, Glück oder Freude sein. Es war unglaublich das zu erleben, ich konnte meine Gedanken immer besser kontrollieren. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, brauche ich nur an etwas Negatives zu denken, schon lande ich genau an dem Ort, wo ich mir vorgenommen habe, wieder auf sicheren Füssen. Es hat wie du gesagt hast, grossen Spass gemacht. Ich kann mich nur nochmals wiederholen, es war unglaublich. Du musst morgen, unbedingt dabei sein, denn ich habe mir, dass zu meinem neuen morgendlichen Training gemacht. Sagst du mir jetzt, was du raus gefunden hast? Ich bin schon Neugierig darauf. Es ist etwas über Nathaniel oder? Ich habe doch recht?“
„Ian du solltest dich sehen, wenn du von deiner Gabe sprichst, es ist als ob ein kleiner Junge, von seiner neuen Holzeisenbahn erzählt, die er zu Weihnachte bekommen hat. Deine Augen funkeln richtig dabei, schade dass Samuel das nicht mehr erleben durfte, er hätte sich unglaublich darüber gefreut. Er hat mir oft angerufen und mich gefragt, wie er dir helfen kann, dass du nicht mehr so verbittert und unglücklich sein musst. Es ist eine wahre Freude, dich so zu sehen. Ja das muss ich unbedingt sehen, es klingt sehr vielversprechend. Wann bist du denn, morgen anzutreffen? Ja du hast recht, meine Neuigkeiten handeln sich um Nathaniel. Ich habe etwas herum telefoniert und bereits raus gefunden, wo er sich zurzeit aufhält. Du wirst es mir nicht glauben, aber er ist hier in Schottland.“
„Du triffst mich, um viertel nach 5 beim Wald. Wo in Schottland ist er? Wie hast du das, so schnell raus gefunden?“
„Ich werde da sein. Ich habe hier in Schottland zwei, drei Kontaktmänner, die was solche Informationen angehen eine sichere Quelle sind. Es war keine grosse Sache und ich wusste, was ich wissen musste. Ich ging am Mittag wie jeden ersten Donnerstag im Monat, zu unserem Treffen und traf dort einer meiner Kontaktmänner, der mir mitteilte, dass sich Nathaniel mit seiner Gruppe in Glasgow befindet.“
„Genial vielen Dank. Weis dein Kontaktmann noch mehr über ihn? Hat er sonst noch etwas gewusst? Ich war ihm noch nie, ohne sein Wissen so nahe. Wir müssen uns eine gute Angriffsstrategie ausdenken, nicht das er uns entwischt.“
„Er hat mir leider nicht mehr viel zu erzählen gehabt, nur das sie schon eine Weile in Glasgow sind und seine Männer die Gruppe, vor allem Nathaniel im Auge haben. Weil sie auch schon, dass einte oder andere, über sie gehört haben. Sie haben mir ihr Wort gegeben, dass sie solange wir nicht vor Ort sind, nichts unternehmen werden. Auf jeden Fall, wir müssen denn Angriff auf ihn gut vorbereiten. Weis Nathaniel das du auf der Suche nach ihm bist?“
“Nein, ich wüsste nicht von wo er das wissen sollte. Da bin ich deiner Meinung, wir dürfen nichts überstürzen. Wie weit entfernt muss ein Feind sein, um seine Gedanken zu hören?“
Ich kann sie ab fünf Kilometer hören, umso näher umso klarer werden seine Gedanken. Wieso fragst du? Hast du schon eine Strategie für den Angriff?“
„Sehr gut, dass reicht längstens. Ja das habe ich allerdings, wir setzen uns auf sein Niveau runter und greifen ihn aus dem Hinterhalt heraus an. Das wird er nicht erwarten. Weisst du, ob Nathaniel irgendeine Gabe hat?“
„Das ist eine gute Idee, da hast du allerdings recht, dass wird er nicht erwarten. Nein das weiss ich noch nicht. Das wollte ich dich auch noch fragen. Wenn wir das raus finden könnten, wäre das wieder ein grosser Vorteil für uns. Was gibt es eigentlich gutes zum Abendessen? Ich meine nicht dass ich hunger habe. Ich habe Lust auf ein feines Essen mit einer guten Flasche Wein. Wenn wir schon beim Essen sind, wie sieht es mit deiner Reserve aus? Brauchst du bald Nachschub? Du brauchst es mir nur zu sagen und ich organisiere es für dich.“
„Das wäre, eine alles entscheidende Information wenn wir das wüssten. Frag doch mal einer von deinen Kontaktmännern, ob sie dazu was wissen oder herausfinden könnten. Keine Ahnung was es gibt. Ich habe mich nicht geachtet beim hineinlaufen. Das 4-Gang-Menu ist immer auf der rechten Seite vom Speisesaal auf der Staffelei angeschlagen. Für die nächste Woche sollte es noch genug sein, nett das du mich fragst, ich wäre deshalb auch noch auf dich zu gekommen. Wie viel im Voraus musst du es wissen?“
„Etwa zwei, drei Tage reichen mir völlig aus.“
„Ich denke, Lizzie hat es dem Service auch mitgeteilt, dass wir so wenig wie möglich gestört werden möchten. Denn es ist nicht üblich, dass so lange kein Service nachfragen kommt. Ich ruf uns mal einen Service, dass wir soweit sind zum bestellen.“
Es kam, eine junge hübsche Serviceangestellte auf uns zu. Sie trug ihr langes kupferrotes gelocktes Haar, in einem lockeren Zopf. Sie hatte ein sehr sympathisches Gesicht, das mit feinen Sommersprossen bedeckt war. Ihre Smaragdgrünen Augen, hatten eine unglaubliche Ausstrahlung. Zum Glück war sie, viel zu jung für mich. Das hätte sonst unerwartete Komplikationen mit sich gebracht. Douglas verpasste mir, unter dem Tisch hindurch, einen tritt in mein Schienbein. Es schmerzte natürlich überhaupt nicht, doch war ich über seine Reaktion, mehr als überrascht.“
„Haben die Herren sich schon entschieden was ich bringen darf?“ fragte sie sehr freundlich.“
„Ja Misses O’Melly, wir würden gerne das 4-Gang-Menu nehmen. Könnten sie uns bitte sagen was es heute gibt, wir haben es verpasst zu lesen.“
„Kein Problem, sehr gerne. Als erstes gibt es, einen grünen Salat mit warmen gemischten Pilzen an einer leichten Vinaigrette. Als zweites, eine frische Kürbisschaumsuppe, zum Hauptgang servieren wir ihnen, ein Kalbsschulterbraten mit frischem Kartoffelgratin und grünen Bohnen. Der Dessert ist frei nach Wahl vom Buffet. Dazu kann ich ihnen einen fruchtigen Rioja empfehlen. Wir haben diesen Rioja als 7dl. Flasche oder auch offen.“
„Also für mich klingt das perfekt. Was meinst du dazu Douglas?“
„Absolut deiner Meinung Ian. Sie dürfen uns das genau so servieren Misses O’Melly.“
„Nehme ich das richtig an, dass sie vom Rioja, gerne eine Flasche nehmen möchten?“
„Ja da sind sie richtig mit dieser Annahme“, sagte ich zu ihr und lächelte sie mit meinem charmantesten Lächeln an. Douglas schüttelte dabei nur leicht mit seinem Kopf.
„Prima ich bestell kurz ihr Menu in der Küche und bin dann gleich mit dem Wein wieder bei ihnen.“
“Gerne vielen Dank.“
Das Essen, der Wein und der freundliche Service, waren wie ich es nicht andres vom Belveder kannte, Spitzenklasse.
„Wie hat es dir geschmeckt Douglas? Ich hoffe, ich habe dir nicht zu viel versprochen.“
Wir genossen gemütlich unser Essen und die Flasche Rioja die herrlich zum Essen passte. Das war eine sehr gute Empfehlung.
„Es war herrlich, ich habe es sehr genossen es ist natürlich, nicht mit Joe’s Dinner zu vergleichen. Ich bin absolut begeistert, natürlich auch von unserem Service“, dabei lachte er mich nur an und schaute mir in meine Augen.
„Gut das sie noch so jung ist, nicht war Ian?“
Ich sagte nichts, erwiderte nur seinen Blick und schmunzelte dabei.
„Gut dass du nicht immer von allen die Gedanken lesen kannst.“
„Ian behalte es für dich. Ich will es gar nicht wissen.“
So gingen wir lachend aus dem Speisesaal und jeder unseren Weg.
„Am nächsten Morgen, trafen wir uns wie abgemacht, um viertel nach 5 zu meinem Training. Douglas war von meiner Gabe, mehr als begeistert. An diesem Morgen gelang es mir, schon viel besser als noch am Tag zu vor. Auch ich war wieder völlig überwältigt noch ein zwei Wochen Training und wir können uns, auf den Weg nach Glasgow machen.
„Hast du noch etwas von deinem Kontaktmann in Glasgow gehört?“
„Ja er hat sich gestern noch spät am Abend bei mir gemeldet. Einer seiner Spitzel kam mit guten Nachrichten nach Hause. Er hat ihn in einem Kampf sehr genau beobachtet und konnte feststellen was seine Gabe ist.“
„Mach es nicht so spannend. Was ist nun seine Gabe?“
„Er muss von einem sehr machtvollen Vampir gebissen worden sein. Er kann sich gegen jeden Mentalen schmerz schützen.“
„Was heisst das für uns?“
„Das heisst, sein Körper umhüllt einen unsichtbaren Schutzschild. Es gibt Vampire, die dir mit blossen Gedanken unglaubliche Schmerzen zuführen können. So das du dir wünschst zu sterben, dass du richtig darum bettelst.“
„Kannst du trotzdem seinen Gedanken lesen?“
„Das sollte kein Problem sein. Aber mit Sicherheit kann ich es dir nicht sagen. Es kommt ganz auf seinen Schutzschild darauf an.“
„Wann weisst du ob es funktioniert oder nicht?“
„Sobald wir auf ihn und seine Gruppe treffen.“
„Gut das ist genug Zeit, um sonst noch unsere Strategie zu ändern. Denn so würde unser Angriff nicht mehr so funktionieren wie wir das Vorhaben.“
„Es muss einfach irgendwie zum finalen Kampf kommen es muss endlich vorbei sein.“
Nicht nur mir geht das so auch sie wollen endlich seinen Tod. Wer will das schon nicht. Die fragen ist nur, wird das sinnlose Morden jemals ein Ende finden? Das bezweifle ich schwer. Leider fehlt mir dazu gänzlich die Hoffnung auf Besserung. Denn solange es, ich nenne es mal unsere Rasse gibt. Wird es immer diese sinnlosen Morde geben. Und ich werde immer, dagegen ankämpfen müssen.
Seit dem Tag wo ich Lizzie im Treppenhaus fast umgerannt habe, habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich fragte mich was war los mit ihr? Ging sie mir aus dem Weg? Stimmte etwas mit dem Baby nicht? Oder hat jemand ihrem Mann von unseren Begegnungen erzählt? Ich muss wissen wie es ihr geht und was los ist. Da lief mir William Porter über den Weg.
„Guten Morgen Mr. Porter haben sie einen Moment Zeit für mich?“
„Hallo Mr. McAlister sie sind heute schon früh auf gewesen. Ich habe sie im Park joggen sehen. Sie haben ein gutes Tempo. Was kann ich für sie tun?“
„Ich wollte sie fragen ob es heute Abend wieder möglich ist denselben Tisch für zwei zu bekommen wie gestern. Mr. McLeod war sehr von ihrer Küche und dem Service begeistert.“
„Das geht auf jeden Fall in Ordnung. Wie lautet ihre zweite Frage?“
„Woher wussten sie dass ich sie noch etwas fragen wollte?“
„Mr. McAlister ich arbeite schon über 20 Jahre im Hotelbusiness da lernt man eine Menge über seine Gäste und ihr Verhalten.“
„Ich wollte sie fragen ob sie wissen wie es Lizzie geht? Ich habe sie seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Da mein Aufenthalt hier im Belveder, schon bald wieder dem Ende entgegen geht, wollte ich ihr das gerne mitteilen.“
„Ihr Mann hat sie, wie sie sagen vor ein paar Tagen Krank gemeldet. Es muss irgendetwas mit dem Baby nicht in Ordnung sein.“
„Das tut mir leid, falls sie Lizzie mal hören sollten, sagen sie ihr doch bitte liebe Grüsse und gute Besserung von mir.“
„Das mach ich gerne. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“
„Nein vielen Dank. Danke für ihre Zeit.“
„Es ist mein Job den Gästen des Belveder jeder Zeit behilflich zu sein. Auch wenn ich eigentlich gar keine Zeit habe. Nun muss ich aber wirklich weiter. Wenn sie mich bitte Entschuldigen, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.“
„Wünsch ich ihnen auch. Nochmals herzlichen Dank, bis heute Abend.“
Bevor ich auf mein Zimmer ging, fragte ich noch am Empfang nach ob eine Nachricht für mich hinterlassen worden ist. Ich hatte tatsächlich eine, sie kam von Douglas. Was mich ziemlich erstaunte. Es stand nicht viel nur:“Bitte melde dich so rasch als möglich.“
Auf diese Nachricht meldete ich mich sofort bei ihm. Er hatte keine guten Nachrichten für mich. Nathaniel und seine Gruppe haben eine kleine Stadt in der Nähe von Glasgow überfallen. Sie wollen noch diese Nacht zurück schlagen. Ob wir mit dabei sind oder nicht. Sie werden nicht länger nur zusehen.
„Hast du schon mit ihnen darüber geredet?“
„Ja aber nur kurz mal das nötigste. Wir treffen uns alle bei mir. Lass uns mal zuhören was sie zu sagen haben. Was meinst du?“
„Ich komme auf jeden Fall ich muss alles wissen was sie schon heraus gefunden haben. Die Frage ist nur, ob wir beziehungsweise ich, schon auf dieses Treffen bereit bin. Ich meine nicht Mental sondern eher was meine Gabe betrifft.“
„Was soll das heissen Ian? Du willst doch nicht so kurz vor deinem Ziel einen Rückzieher machen? Was deine Gabe betrifft, habe ich keine Bedenken. Du musst nur an dich und deine Gabe glauben. Was ich heute Morgen gesehen habe, reicht mehr als genug für heute Abend. Sofern du das wieder so hin kriegst.“
„Wovon redest du? Ich habe mit keiner Silbe einen Rückzieher erwähnt. Wie kommst du auf so eine scheiss Idee. Ich habe lediglich Bedenken wegen meiner Gabe. Sonst bin ich Bereit so wie noch nie. Wann genau treffen die anderen bei dir ein?“
„Du musst mich deshalb nicht gleich anschreien Ian. Es war nur eine Frage, du wärst nicht der erste dem es so gehen würde. Wir treffen uns um 4 Uhr bei mir.“
„Tut mir leid. Mich das zu fragen war schon ein bisschen dumm von dir. Das ist gut, denn ich habe auf 7 Uhr wieder unseren Tisch bei Mr. Porter reserviert. Wir sehen uns um 4 bis dann.“
„Super ich freue mich schon darauf. Bis dann sollten wir durch sein. Bis später.“
Als ich kurz vor 4 Uhr bei Douglas an der Victoriastreet ankam, waren schon ein Paar Jäger bei ihm eingetroffen. Er stellte mich ihnen kurz vor. Denn einen oder anderen Namen kannte ich, durch den Orden in dem Samuel und ich war. Douglas führte uns in einen Raum, in dem ein langer, grosser, schwerer dunkler Holztisch stand. Wir hatten uns kaum gesetzt, fing eine hitzige Debatte über den Überfall an. Wir müssen diese Blutsauger ein für allemal, zur Strecke bringen. Dass es so auf keinen Fall weiter gehen kann. Ich hielt mich mal noch zurück. Hörte mir einfach mal an, was sie zusagen hatten. Douglas und drei der Jäger schlossen sich mir an. Aber wenn ich ehrlich bin, kam nicht viel dabei heraus. Es war nicht mehr als nur unproduktives Geschwätz…Einfach nur bla bla bla…
Als dann so ziemlich alle wieder mal Luft brauchten. Fragte ich einfach mal in den Raum hinaus:“Seit ihr Nathaniel schon mal begegnet? Oder habt ihr schon mal gegen ihn gekämpft?“
Nach diesen zwei Fragen, herrschte eine Totenstille. Man hätte gehört wenn eine Nadel auf den Boden gefallen wäre. So ruhig war es plötzlich. Diese Stille war genau die Antwort, die ich vermutet hatte. Bis sich jemand, mit den Worten:“Wir haben keine Angst vor ihm und seiner Gruppe.“ zu Wort meldete.
Als ich fragte:“Wer das sagte?“ Meldete sich der letzte Mann am Tisch mit gegenüber. Gut das er so weit von mir weg war. Das wäre für ihn nicht gut ausgegangen.
„Wie alt bist du Junge und wie ist dein Name?“
„Ich bin 23 und mein Name ist Max. Wieso willst du das wissen?“
„Ich erzähl dir jetzt nur ganz kurz etwas über mich Max. Deine Antwort, sei dir mit deiner jungen Unwissenheit damit verziehen. Denn so wie ich das sehe, bist du heute Abend hier der Jüngste von uns allen. Somit kann und sollte ich, nicht auf dich wütend sein. Ich wurde etwa mit 15 von dem Pack, mit dem Nathaniel jetzt Dörfer zerstört und unschuldige Menschen tötet, schwer verletzt. Ich bin an den schweren Verletzungen fast gestorben. Nach etwa zehn Jahren Ausbildung zum Jäger, wurde ich mit 30 bei einem Kampf von einem Vampir gebissen. Das war das erste Mal, dass ich ihn wieder sah. Für alle die es noch nicht wissen. Wir waren einst Brüder. Die bis an diesen Tag wo unser Dorf angegriffen wurde, nichts auseinander bringen konnte. Da sehe ich ihn nach 15 Jahren wieder. Aber als Gegner nicht mehr als Bruder. Das zweite Mal als ich ihn dann wieder Traf, war ich schon eine Weile ein Vampir. Mir lief trotzdem, eine eiskalte Gänsehaut den Rücken runter. Als ich ihn da stehen sah, mit seiner Herde hinter sich im Rücken. Die bereit war für ihn zu töten und zu sterben. An diesem Tag, haben wir manch guten Jäger verloren, die mehr als 20 Jahre Erfahrung hatten. Also sag mir nicht, du hast keine Angst vor ihm. Hättest du ihn schon mal gesehen, wüstest du von was ich hier rede.“
Also wenn du mich fragst. Würde ich sagen:“Halt deine Klappe und lass diesen Kampf uns erfahrenen Jägern.“
Max wollte gerade zur Antwort Luft holen, als ihn einer der Jäger der zuvor auch Still war, zu Recht wiss. Ich sah ihn nur an und nickte ihm zum Dank zu. Denn ziemlich jeder von den alten Jägern kannte meine Geschichte. Sie wussten auch, dass Samuel durch die Schwerter von Nathaniel den Tod fand. Und das es für mich heute noch, immer ein grosser Verlust ist.
Die drei stillen Jäger, Douglas und ich stellten die Strategie für den heutigen Kampf auf. Es gab daran nichts zu rüttel, es war eine beschlossene Sache.
„Jeder, der sich uns anschliessen möchte ist willkommen. Er hat sich einfach an unser Kommando zu halten, wem das nicht passt soll zu Hause bleiben.“
Bis auf Max, den wollte ich nicht dabei haben.
„Ich muss mich auf jeden einzelnen von euch 100% verlassen können.“
Nach der Besprechung, verliess ich Douglas und die anderen so gegen halb 6 wieder. Denn mein Ärger über Max, brodelte noch immer in meinem Bauch. Es ist teilweise auch Wut auf mich selbst. Weil mich dieses Thema, immer noch von Null auf 180 bringen kann. Da gibt es nur ein Mittel dagegen. Ich werde im Wald noch ein wenig meine Gabe kitzel. Durch das herum wirbeln im Wald, hatte ich wiedermal völlig die Zeit vergessen. Als ich auf meine Uhr schaute, zeigte mir der grosse Zeiger schon kurz vor halb 7. Jetzt aber auf direktem Weg unter die Dusche.
Als ich durch den Park rannte hörte ich, wie Lizzie mit ihrer zarten lieblichen Stimme, meinen Namen rief. Eigentlich hatte ich für ein Gespräch mit ihr überhaupt keine Zeit. Da ich sie aber schon lange nicht mehr gesehen habe und heute nachdem Essen, das Hotel verlassen werde, nahm ich mir die Zeit. Douglas wird mir das sicher nachsehen, wen ich mich verspäten sollte.
„Hey Lizzie, wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“
„Danke es geht uns wieder besser. Ich hatte die letzten paar Tage, ganz starke Bauchschmerzen. Mein Arzt war sich nicht ganz sicher, ob es eventuell nicht auch schon Wehen waren. Darum hat er mir Bettruhe verschrieben. Ich muss sagen, ich bin überrascht dich noch hier zu sehen. Ich dachte dein Aufenthalt sei nur von kurzer Dauer.“
„Schön dass es dir wieder besser geht. Ja das dachte ich zum Anfang auch. Es trifft sich aber gut dass wir uns sehen. Denn ich verlasse heute Abend das Belveder wieder. So kann ich mich persönlich, von dir verabschieden und muss dir keinen Brief hinterlassen. Wo ich mir nicht sicher sein kann, dass er auch bei dir ankommt.“
„Das ist sehr lieb von dir. Ich hätte mich sehr über deine Worte gefreut. Schön das du dir dieses Mal, Zeit genommen hast und dir darüber Gedanken gemacht hast.“
„Gern geschehen. Ich habe dir gesagt, dass ich dir dieses Mal ganz sicher, auf wieder sehen sagen werde. Ich möchte nicht, dass du nochmals von mir enttäuscht wirst.“
„Ian, du solltest die Vergangenheit ruhen lassen. Damit meine ich nicht nur unsere, sondern im Allgemeinen. Ich war damals noch jung und unerfahren vom Leben. Aber heute, bin ich eine erwachsene Frau und Mutter. Ich kann es in deinen Augen sehen, dass du traurig und auch ein wenig verbittert bist. Lass das und deinen Scherz hinter dir. Sie zu das du eine Frau findest, die dich wie ich damals, bedingungslos liebt. Sie soll dir den Halt und den Sinn in deinem Leben geben.“
„Es ist schon verrückt. Ich habe bis jetzt in meinem Leben, drei Frauen getroffen. Die mir sehr viel, auf unterschiedlicher Weise etwas bedeutet haben. Die eine, habe ich geliebt wie eine Geliebt. Die andere, wie eine Schwester und die dritte wie ein Sohn seine Mutter. Und alle drei haben in mir, dasselbe gesehen. Meine Augen müssen wie ein offenes Buch sein.“
“Nein Ian, dass stimmt so nicht ganz. Du bist eher der verschlossene Typ Mensch. Willst du wirklich wissen was es ist?“
„Ja bitte sag es mir, es interessiert mich doch sehr.“
„Es ist ihre Liebe zu dir.“
Ich konnte nicht anders, als sie einfach in meine Arme nehmen. Ich brachte nur ein geflüstertes Danke hinaus. Danach versagte meine Stimme. Ich war von ihrer Ehrlichkeit und den lieben Worten so gerührt, dass mir die Tränen kammen. Sie hielt mich einfach nur fest und flüsterte mir Worte der Beruhigung zu. Dabei wurde mir bewusst, wie viel sie mir eigentlich noch immer bedeutet. Aber es war mehr als zu spät für mich, für uns. Ich stiess sie von mir und wischte mir mit dem Arm, die Tränen von den Wangen.
„Es tut mir leid Lizzie, aber ich muss jetzt gehen. Ich muss in einer Viertelstunde, geduscht wieder hier unten stehen. Ich habe mit Douglas abgemacht.“
„Ich werde auf ihn warten und ihm sagen, dass ich dich aufgehalten habe.“
„Danke das ist lieb von dir.“
„Ian?“
„Ja?“
„Falls es ein Junge wird, werde ich ihn nach dir nennen. Die Liebe meines Lebens.“
„Danke es ist mir eine Ehre. Wenn es ein Mädchen wird, nenn sie Hope.“
„Das mach ich. Das ist ein sehr schöner Name.“
„Alles Gute Lizzie.“
„Das wünsch ich dir auch Ian. Geh jetzt, sonst muss Douglas noch länger auf dich warten.“
Was ich danach tat, kam völlig überraschenden und aus tiefstem Herzen. Ich drehte mich um und lief mit grossen Schritten, zurück zu ihr. Dabei sah ich mich kurz mit meinem verschärften Auge um, ob jemand in der Gegend ist der uns sieht. Ich nahm sie fest in meinen rechten Arm und drückte sie an meine Brust. Mit der linken Hand, hob ich ihr Kinn an und Küsste sie. So leidenschaftlich, wie ich schon lange keine Frau mehr geküsst habe. Ich weiss bis jetzt noch nicht, wieso ich Lizzie so Küsste. Ich hatte kein recht dazu. Aber es fühlte sich gut an, zu gut. Zum Glück war sie hochschwanger, sonst hätte ich sie mit auf mein Zimmer genommen. Mit Genuss hätte ich sie langsam verführt und danach die ganze Nacht immer wieder leidenschaftlich geliebt.
“Das war ein unglaublicher Kuss, gut dass die Umstände nicht anders sind“, hauchte sie mit ihrer rauen verführerischen Stimme.
Weg war ich.
Meine Verspätung bei Douglas, waren knappe zehn Minuten. Er schmunzelte mir zu, als ich die Letzt Treppe hinunter kam und wieder wie damals bei Lizzie, zwei Stufen auf einmal nahm. Als ich ihn begrüsste und mich dabei entschuldigte. “Gut dass sie in anderen Umständen ist. Sonst hätte ich das feine Essen, ohne deine Gesellschaft geniessen müssen. Es wird höchste Zeit, dass du das Belveder verlässt. Sie ist eine bemerkenswerte Frau.“
„Ja das ist sie.“
Mehr musste ich dazu nicht mehr sagen. Ich hatte den süssen Geschmack ihrer Lippen immer noch auf den meinen. 


Kapitel 9 Zeit der Vergeltung

Nachdem ausgezeichneten Abendessen und der exquisiten Flasche Wein, ging ich in meine Suite und packte meine Paar Sachen zusammen. An dem Empfang bezahlte ich noch alle meine offenen Rechnungen, wo ich auch meine frisch geschliffenen Messer in Empfang nahm. Joshua war so freundlich und brachte sie für mich heute Vormittag zur Schmiede. Er schrieb mir noch ein paar kurze Notizen auf ein Stück Papier. Der Schmied kannte sich schon sehr gut mit der Munition aus und brauchte das Muster nicht. Das er wenn er fertig ist, es persönlich wieder ins Hotel bringt. Da es ein Eilauftrag war. Nachdem mir Douglas die schlechte Nachricht mitteilte, bat ich Joshua, mir noch eine 100er Schachtel von meiner Munition für meine Walther PPK dazu zu bestellen. Für diese Bestellung, gab ich ihm ein Muster einer Kugel mit. Von aussen, sah sie wie eine normale Kugel für eine Walther aus, aber der Inhalt hat es in sich. Der war nicht zu unterschätzen. Da er heute Abend keine Schicht hatte, hinterliess ich ihm ein Umschlag, mit ein paar netten Worten und einem grosszügigen Trinkgeld für seine freundliche aufmerksame Art, die er mir entgegen brachte.
Bei meinem Auto angekommen, warf ich meine Tasche achtlos auf den Beifahrersitz. Die Flasche Bowmore, war in der Zwischenzeit leider leer. Der Weg zu Douglas war mit dem Auto wirklich kurz, es lohnte sich kaum um in das Auto zu steigen. Ich war mehr als erstaunt, als ich bei Douglas im Haus so viele Jäger antraf. Es waren sicher an die 70 Jäger. Der Raum in dem wir unsere Besprechung hatten und das Wohnzimmer waren voll mit ihnen. Es herrschte ein angeregtes treiben. Als Douglas mich sah, kam er auf mich zu und begrüsste mich. Es gab einen ganz kurzen Moment, wo alle inne hielten und zu uns sahen. Die drei stillen Jäger von heute Nachmittag, kamen auf uns zu und begrüssten mich freundlich. Der eine war etwas grösser als ich und stellte sich mit Joseph vor. Der Zweite hiess Riley, er hat meine Grösse und Statur. Der Dritte, war der Kleinste und Schlankste von ihnen. Sein Name ist Tom. Douglas rief danach so gut es ging alle zusammen. Er erklärte ihnen, dass es heute Nacht nur eine Regel gib, die zu befolgen ist. Das es zu dieser auch eine Strategie gibt. Niemand ausser uns, mit der Rückendeckung von Joseph, Riley und Tom, nimmt sich Nathaniel vor. Das ist die einzige Regel, die wir für den heutigen Kampf aufstellen. Es sind heute Abend, alle aus freien Stücken hier. Also muss auch jeder selber sehen, wie er hin und zurückkommt. Die einzige Bedingung die ich habe ist, meinte Douglas:“Es wird jeder Krieger, nach Hause genommen. Egal in welchem Zustand er sich befindet. Es wird auf keinen Fall, jemand zurück gelassen. Ist somit für jeden von Euch alles klar? Gibt es noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht würde ich sagen, wir brechen etwa in 10 Minuten auf. Was keiner von ihnen hörte ausser mir war:“Komm Ian lass uns spielen gehen, ich bin heiss auf einen Sieg!“
Meine Antwort war ein breites Grinsen.
„Meine Messer sind frisch geschliffen. Sie warten nur darauf, sich in das stinkende Vampirfleisch, von Nathaniel‘s Sippe zu bohren. Meine Munition reicht mir sicher für 200 Schuss.“
„Ich muss dir noch etwas zeigen dass in meinem Büro ist. Ich hab da noch was, was dir sicher gefallen wird.“
Douglas zeigte mir eine Kugel, die etwa die Grösse von einem Hühnerei hatte. Auf der oberen Seite, hat sie eine schräg abgewinkelte Klappe und einen kleinen Knopf darunter. Ich verstand nicht genau, was es damit auf sich hatte. Deshalb fragte ich ihn danach:“Was genau für ein Spielzeug, halte ich da in meiner Hand?“
Douglas konnte sich sein bubenhaftes, schelmisches Lachen nicht verkneifen.
„In diesem Ei ist ein hochexplosives Pulver, das mit Glassplitter versetzt ist. Das Pulver ist aus der speziellen Mischung gemacht zum Vampire zu töten. Heb die kleine Klappe an, drück auf den Knopf und wirf es danach weg. Sieben Sekunden später, macht es rums und du hast etwa zehn, scheiss Blutsauger weniger. Die einen langsamen Tod erleiden müssen.“
Jetzt formten sich auch meine Lippen, zu einem Lächeln. Was mit Sicherheit ziemlich gemein aussah.
„Einfach genial, wie bist du auf diese Idee gekommen?“
„Nicht ich, sondern Tom’s Bruder. Er ist unser Waffen- und Sprengstoffexperte. Er arbeitet, nebenbei auch in der Schmiede. Deshalb wissen die auch so gut Bescheid was unsere Mischung angeht. Sie haben immer alles an Lager was wir dafür brauchen. Wir sind für die Schmiede schon fast gross Kunden.
„Kann ich von den netten kleinen Eiern etwas für heute Abend mitnehmen?“
„Klar, wieso meinst du habe ich sie dir wohl gezeigt?“
Douglas hatte natürlich, noch ein passendes Band vom hiesigen Schneider dafür anfertigen lassen. Das Band bot Platz für zehn Eier.
„Hier Ian, ich habe dir auch ein Band anfertigen lassen. Ich dachte mir schon, dass du an meinem neuen Spielzeug auch deine Freude haben wirst.“
„Vielen Dank Douglas das ist sehr freundlich von dir. Mit was habe ich das verdient?“
„Ich habe dir am Anfang doch gesagt, die guten Freunde von Samuel sind auch meine Freunde. Und du warst für ihn weit mehr, als nur ein guter Freund. Das hat mir auch deine Wut, auf Max heute Nachmittag wieder bewiesen. Es war völlig dumm und überflüssig von ihm, so etwas zu sagen. Wir alle haben dich verstanden. Es gibt heute nicht nur dich, der sich wünscht an seiner Seite kämpfen zu dürfen.“
„Was soll ich dazu sagen, du weisst ich bin was das betrifft wie Samuel, kein Mann der grossen Worte. Aber es bedeutet mir viel, dich als meinen Freund bei diesem Kampf, an meiner Seite zu wissen. Ich weiss nicht, wie lange ich nach diesem Kampf, noch bleiben werde. Ich muss danach endlich damit abschliessen und nach vorne schauen, versuchen zu vergessen. Vielleicht gehe ich wiedermal nach London, da war ich schon seit Jahren nicht mehr. Mal sehen wo es mich hin treibt.“
„Du hast genug gesagt. Ja ich weiss, dass du was die Gefühle an geht, dasselbe Problem hast wie unser guter Freund. Obwohl ich finde, du hast dich in letzter Zeit ziemlich gebessert. An wem das wohl liegt?“ Douglas legte dabei seine Stirn in Falten und warf mir einen fragenden Blick zu.
„Vielleicht an deinem guten Einfluss auf mich.“ Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.
„Nein Ian, das liegt ganz sicher nicht an mir, ich denke das ist der verdienst von Lizzie. Sie muss etwas ganz besonderes sein. Das sie, was wir schon über Jahre hinweg versuchen, in knapp einer Woche erreicht hat.“
„Ja das ist sie. Schade dass ich so dumm war und sie damals, einfach verlassen habe. Ich bin einfach gegangen, ohne ein Wort des Abschieds. Ich war damals noch Jung und hatte mehr das Kämpfen, als eine Familie und ein zu Hause im Kopf. Was ich heute wenn ich ehrlich bin, schwer bereue. Sie war die einzige die ich wirklich von Herzen geliebt habe. Aber was soll‘s, wir sind hier um zu Kämpfen und nicht zum Jammern über vergangene Liebe.“
„Also los geht’s“ sagte Douglas und nahm mich bei der Schulter.
Wir machten uns alle gemeinsam auf den Weg nach Glasgow. Einer der Kontaktmänner meldete uns, wo wir Nathaniel und seine Blutrünstige Sippe finden werden. Sie hausten in dem lotterigen, abrissreifen Lagerhaus, in der alten Industrie von Glasgow. Wieder eine Information, die zu unserem Vorteil sein könnte. Nachdem was uns die Kontaktmänner mitteilten, schickt Nathaniel bei Einbruch der Dunkelheit, gruppenweise seine Jäger aus zum Nahrung fassen. Somit sollte er nun nur mit der Hälfte seiner Blutsauger in dem Lagerhaus sein. Diese Information, war noch keine halbe Stunde alt und wir waren schon kurz vor unserem Ziel. Ich konnte es kaum erwarten. Als wir dann bei dem alten Lagerhaus ankamen, herrschte ein riesen Streit zwischen den Jägern von Nathaniel. Sie bemerkten uns erst als es zu spät war, um sich in die Schlupflöcher zu verkriechen, die das Lagerhaus bot. Der Überraschungseffekt hätte nicht besser sein können. Es war einfach perfekt. Meine Augen suchten den grossen Raum nach nur einer Person ab. Nathaniel.
Ich sah nur noch ihn. Ich rief Douglas und den Jung’s dass es Zeit für unseren Angriff ist. Denn er hat mich noch nicht gesehen. Er ist drauf und dran, sich wie ein Feigling aus dem Staub zu machen. Wieso erstaunte mich das nicht.
Ich bannte mir durch das Getümmel, den Weg zu meinen neuen Freunden. Wir brauchten uns nur anzusehen, jeder wusste was zu tun ist.
„Ian wenn wir uns nicht beeilen, macht sich der Dreckskerl aus dem Staub. Er plant unter zu tauchen.“
„Soweit wird es nicht kommen Douglas. Macht euch bereit. Ich spüre wie ein Sturm auf kommt, der gewaltig sein wird.“
Ich sammelte all meine aufgestauten Gefühle, in einem Gedanken zusammen. Das Gefühl als ich mich langsam erhob war gewaltig, so hatte ich es noch nie gespürt. Der Sturm um mich tobte wie noch nie. Der Wind zerzauste mein schulterlanges Haar.
Plötzlich sah ich ihn in einer Drehung vor mir stehen. Das nächste was ich spürte, war fester Boden unter meinen Füssen. Ich griff in meiner letzten Drehung nach meinen Messern die fest im Gurt von Mary sassen. Nun ist endlich die Zeit der Vergeltung gekommen. Ich konnte meinen Rachedurst endlich stillen.
Nathaniel sah ziemlich dämlich aus der Wäsche, als ich so plötzlich und unerwartet vor ihm stand. Er hatte überhaupt keine Gelegenheit, seine Waffe zu ziehen. Schon hatte er eines meiner Messer an seinem Hals.
„Mach eine falsche Bewegung und du bist tot, dass versprech ich dir.“
An meiner Stimme muss er gemerkt haben, wie ernst es mir war. Denn er zuckte nicht mal mit der Wimper. Er sah mich nur mit seinen Hasserfühlten blutroten Augen an.
„Soll ich jetzt etwa Angst haben, vor dir und deinem Spielzeug? Du kannst ja nicht mal alleine gegen mich kämpfen. Du brauchst eine Verstärkung, von vier Männer da muss ich ja lachen.“
„Dir wird das Lachen schon noch vergehen. Glaub es mir.“
Ich hätte am liebsten einfach das Messer durch gezogen. Der Hass auf ihn, war so gross. Und die Lust in einfach zu töten, noch viel grösser. Aber ich wollte es ihm auf keinen Fall so leicht machen. Er sollte leiden, so wie er Samuel leiden lies. Wir kämpften unerbittlich gegeneinander, obwohl wir einst Brüder waren schenkten wir uns kein bisschen Gnade. Wir hatten beide schon das eine oder andere einzustecken. Was Nathaniel nicht wusste war, dass Douglas mir seine Gedanken weiter leitete.
Douglas und ich haben es, zuvor schon ein paarmal bei vorbegehenden Passanten versucht. Was ganz schön witzig gewesen ist, vorallem bei den jüngeren Frauen. Da drehten sich die Gedanken nur um das eine, wenn sie an uns vorbei gegangen sind. Man sehen die gut aus, oder einmal von diesen vollen sinnlichen Lippen geküsst zu werden, wäre schon was.
Das war mein grosser Vorteil ihm gegenüber. Die nächste Gedankenübermittlung von Douglas, war sein grösster Fehler. Denn dieser Gedanke, brachte mir meinen lang ersehnten Sieg. Nathaniel wollte versuchen, mich in einer Drehung mit seinem Dolch, hinterrücks in den Rücken zu stechen. Da kam ich ihm entgegen und traf ihn mit meinen beiden Messer die Samuel mir einst schenkte. Mit dem Messer das ich in meiner linken Hand hielt, traf ich ihn an seinem linken Oberarm. Mit dem anderen, schlitzte ich ihm den Bauch auf. Das Blut spritzt mir wie ein Wasserstrahl entgegen.
Das nächste was ich sah, war wie Nathaniel fassungslos in die Knie ging. Sein Oberkörper schwankte leicht. Es ging nicht mehr lange, bis er ganz langsam in sich zusammen fiel und nur noch ein Haufen Asche vor mir lag. Vor lauter Erschöpfung und unendlicher Erleichterung, dass nun alles vorbei ist, fiel auch ich auf meine Knie. Ich grub meine Hände in Nahtaniel’s Asche und hielt den Rest von ihm, in meinen Händen. Gestreckt sie zu Fäusten geballt, dem Dach entgegen. Ich schrie aus meinem tiefsten Inneren den Schmerz heraus. Erschöpft und unendlich befreit von der Last, die mich all die Jahre hindurch begleitet hat. Ich war ihn los. Endlich befreit.

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Tag der Veröffentlichung: 03.09.2010

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