Durch meine geschlossenen Augen leuchtete die Sonne, welche heute unermüdlich vom Sommerhimmel brannte. Trotz allem wehte ein kleiner Wind durch meine Haare und verschaffte etwas Abkühlung. Ob wir dafür wohl Jason aus Hütte eins zu danken haben. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Ich atmete tief durch um neue Kräfte zu sammeln und öffnete langsam die Augen um mich wieder an das helle Licht zu gewöhnen. Nur wenige Zentimeter vor meinen Augen schwebte eine Schwertklinge, die sich bei einer zu raschen Bewegung in meinen Oberkörper bohren würde. Der Arm, der sie führte, gehörte zu einem stämmigen Körper. Der nur ein paar Armlängen von mir entfernt stand. Braune Augen funkelten mir geradezu bösartig entgegen. Doch plötzlich änderte sich ihr Ausdruck in ein schelmisches und fieses Funkeln. „Aber, aber Carter. Du wirst doch wohl nicht aufgeben. Oder soll ich dir eine kleine Pause gönnen? „ fragte Charlie, ein Sohn des Ares, kampflustig. „Träum weiter“ entgegnete ich und dank seines verdutzten Ausdrucks wurde mein Grinsen noch breiter. Ich nutzte den Moment seiner Unachtsamkeit und konnte ihm wenige Minuten später entwaffnen. „Aber, aber Charlie. Du wirst doch wohl nicht unachtsam?“ Ich hatte noch einen ziemlich fiesen Kommentar auf der Zunge den ich aber wieder hinunter schluckte. Ich hasste zwar diese arroganten und oft wenig intelligenten Areskinder aber meine Geschwister und ich hatten schon genug Ärger mit ihnen. Von den Tribünen erhallten einige Buhrufe. Als ich mich umdrehte konnte ich wild gestikulierende Jungen und Mädchen ausmachen, die laut ihr Unbehagen ausriefen. Fast verspürte ich etwas Mitleid mit Charlie. Er musste jetzt dort hin und ihnen irgendwie erklären warum er gegen eine Tochter der Athene im Kampf verloren hatte. Plötzlich ertönte ein langgezogenes, lautes Geräusch das durch das ganze Tal hallte. Es war das Muschelhorn, das uns jeden Tag zum Essen rief. Der Großteil der Areskinder sprang sofort auf und machte sich daran möglichst als erstes am Pavillon anzukommen. Daraus entstand so ein großes Gedränge das einige zu Boden fielen und den Hügel wieder hinab rollten. Am liebsten hätte ich laut los gelacht aber ein kleiner Teil ihrer Geschwister waren noch in der Arena verblieben und nahmen nun Charlie in Empfang. Dieser schmetterte gerade mit voller Wucht sein Schwert auf den Boden und warf sich sein Schild über die Schulter. Ein kleiner, schmächtiger machte sich schnell daran die Waffe aufzuheben und sie ihm hinter her zu tragen als wäre er ein Held. Langsam machte ich mich auf den Weg zum anderen Ende der Arena, dort wo vorher meine Geschwister trainiert und gesessen hatten. Doch als ich mich umdrehte bemerkte ich das dort keiner mehr war. „Heute muss es echt etwas besonders geben, wenn sich alle so beeilen.“ dachte ich bei mir und lief gerade auf die Tribünen zu. Plötzlich löste sich dort aus dem Schatten eine Person. Ich hatte gerade einen Kratzer an meinem Bein begutachtet und fuhr erschrocken zusammen als dort plötzlich jemand stand. Es war ein großer, schlanker Junge mit einem blonden Wuschelkopf. Seine graublauen Augen musterten mich amüsiert. „Man Malcolm, musst du mich so erschrecken? “ fragte ich meinen Halbbruder in gespieltem ernsten Ton. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so schreckhaft bist, Aly“ antwortete er lachend. Mein eigentlicher Name ist ja Alysha Carter. Aber meine Freunde nennen mich meistens Carter oder auch Aly. Nur meine Halbschwester Annabeth nannte mich öfters auch bei meinem vollen Namen, wenn sie mal wieder annahm, dass ich versteckt oder angestellt hätte. Nur, weil ich die Streiche der Stolls witzig finde und darüber lachen kann. Ich kann überhaupt nicht verstehen warum meine Geschwister bei so etwas so zimperlich sind aber ich habe es schon lange aufgegeben mir darüber Gedanken zu machen. Als ich bei Malcolm ankomme knuffe ich ihn auf den Arm und schaue beleidigt drein. Leider erfolglos. Darüber muss er noch mehr lachen. Malcolm ist nach Annabeth der älteste unsere Hütte und somit auch Stellvertretender Hüttenälteste. Auf die anderen wirkte er meist etwas ruhig und zurückhaltend. Doch wer ihn näher kannte wusste, dass er ein humorvoller und gutmütiger Typ war und man sich immer auf ihn verlassen konnte. Nachdem ich meine Waffen gereinigt und wieder verstaut hatte, machten wir uns zusammen auf den Weg zum Pavillon. Schon von weitem mussten Gelächter und laute Stimmen vernehmen. Plötzlich blieb Malcolm stehen und sah mich grinsend an. „Was hast du denn? Bist du auf einmal in eine Starre verfallen?“ fragte ich ihn spöttisch. Doch meine Frage wurde von selbst beantwortet als nur wenige Meter vor uns Travis und Connor Stoll lachend angerannt kamen und auch schon gleich hinter der nächstbesten Ecke verschwanden. Nur wenige Sekunden später tauchte an der gleichen Stelle, wie vorher die Zwillinge, eine sehr wütende Drew Tanaka, eine Tochter der Aphrodite auf. Erst auf den zweiten Blick fiel mir auf war an der sonst so perfekt geschminkten und gestylten Asian anders war als sonst. Ihre komplette Schminke war verlaufen und ihre sonst so seidigen schwarzen Haare, die sonst immer saßen als würde nicht ein einziges Windchen wehen, standen wirr von ihrem Kopf ab und erstrahlten in hellem Neon grün. Um sie herum brachen alle in schallendes Gelächter aus und nur einige wenigen versuchten es netterweise etwas zu verstecken. Als ich ihr Gesicht betrachtete kam mir sofort der Spruch „wenn Blicke töten können… “ in den Sinn. Anders konnte man ihren Blick einfach nicht deuten. Zitternd vor Wut und mit wehenden Neongrünen Haaren lief sie gerade Wegs an uns vorbei. Lachend sahen wir ihr nach. „ Ich würde sagen da haben Travis und Connor mal wieder einen Volltreffer gelandet“ meinte ich grinsend. Doch bevor mein Halbbruder etwas erwidern konnte kam ihm jemand zu vor. „ Ach du findest das wohl lustig Carter? Würdest du immer noch lachen, wenn diese nervigen Spaßvögel dein Aussehen so verunstalten und dich vor allen anderen Campern bloß stellen würden?“ wurde ich schnippisch von Sophie Lopez, eine Schwester von Drew, die mit ihren Geschwistern schon am Eingang des Pavillon stand. Sie blickten ihrer Schwester mitleidig hinterher, doch machte keiner Anstalten ihr hinterher zu laufen. „Oh natürlich, das wäre schrecklich. Das wäre ein wahrer Weltuntergang. Mein ganzer toller Ruf im Camp wäre zerstört und von meinem Aussehen gar nicht zu reden.“ erwiderte ich mit Ironie triefender Stimme und fuhr mir, wie um dies zu unterstreichen, durch meine blonden Haare, die schon länger keine ordentliche Frisur gesehen hatten und von einem Friseur ganz zu schweigen. Im Kampf war es halt am praktischsten sie ganz einfach zu einem Zopf zusammen zu binden und sie nicht gerade mit pinken und rosa Spangen zu schmücken. Bevor sie anfangen konnten mich mit ihren Puderdöschen, Nagellackflaschen oder sonstigem Schminkzeugs zu bewerfen schob mich Malcolm schnell in Richtung der Athene Reihe. „Du darfst sie nicht immer so reizen. Irgendwann hast du dann… „weiter kam er nicht, denn dort wurden wir auch schon von einer gestressten Annabeth empfangen. „ Da seid ihr ja endlich. Was hat denn bitte so lange gedauert? “ wurden wir ausgefragt. Doch sie wartete unsere Antwort nicht ab sondern begann wie wild neben unserer Reihe auf und ab zu laufen. Nachdem sie sich einige Male verzählt konnte sie dann doch zu ihrer Zufriedenheit feststellen, dass nun alle anwesend waren. Immer, wenn sie an uns vorbei lief wurden wir mit einem bösen Blick a la Hüttenälteste gestraft. Wenn man sie nicht näher kannte konnte man davon sogar fast Angst bekommen. Jedenfalls bei unseren jüngeren Geschwistern wirkte er immer. Manchmal schien es sogar als mache es ihr Spaß uns herum kommandieren zu können wie es ihr gefiel. Aber natürlich stritt sie es immer ab sobald man sie danach fragte und meinte nur es sei ihre Pflicht unseren Chaotenhaufen zur Ordnung zu rufen. Nachdem nun auch alle anderen Hütten vollzählig waren konnten wir uns endlich an unsere Tische begeben. Ich ließ meinen Blick über die anderen Camper schweifen und erkannte sofort einige bekannte Gesichter. Am Hermestisch hatte meine beste Freundin Sky Hunter gerade Platz genommen und ich versuchte durch winken ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Das blonde Mädchen wurde gerade von einem der Hermesjungs angesprochen. Nach seinem Aussehen zu urteilen musste es dieser komische Jaden sein. Ihr Blick verriet alles. Sie konnte diesen Kerl sowas von nicht ausstehen. Um ihr etwas Abhilfe zu schaffen fügte ich meinem Winken noch Rufen hinzu, um sie auf mich aufmerksam zu machen. Sie sah hoch und das direkt in meine Richtung. Nun zierte ihr Gesicht kein gelangweilter Ausdruck mehr sondern ein breites Grinsen. Jedoch kann ich nicht sagen, weil sie mich erkannt oder wegen des komischen Anblicks den ich bieten musste. Sie hob ihre Hand zum Gruß. Sky war noch nicht lange im Camp, doch ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen. Sie eine begabte Schwertkämpferin und konnte einen immer wieder aufs Neue erstaunen, auch, wenn man dachte alles über sie zu wissen. Wir hatten uns sehr schnell super verstanden und es war eine tolle Freundschaft daraus entstanden. Ich war darüber sehr froh auch, wenn ich es manchmal nicht für möglich gehalten hätte, da wir in einigen Dingen sehr unterschiedlich sind. Sie war einfach eine tolle Freundin. Ihre Aufmerksamkeit wurde nun von einem Neuankömmling am Hermestisch an Anspruch genommen. Es war Connor, welcher von seiner kleinen Hetzjagd zurück kam, und sich nun erschöpf neben sie auf die Bank fallen ließ. Fast augenblicklich wie sie ihn erblickt hatte wurde ihr Lächeln größer. Auch ihm erging es nicht anders. Nun wurde endlich das Essen serviert. Auch, wenn ich nun langsam echt Hunger hatte ließ ich die beiden nicht aus den Augen. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie sich meine Geschwister auf die Schalen und Schüsseln stürzten, als hätten sie seit Tagen nichts mehr zu essen bekommen. Auch Sky fing an ihren Teller zu befüllen auch, wenn lange nicht mit so vielem wie meine Geschwister. Dieser Jaden beobachte sie dabei genau. Doch Connor tat dasselbe und bemerkte es zunächst überhaupt nicht. Nach jedoch einigem heftigen Winken meinerseits erhielt ich seine Aufmerksamkeit .Gerade wollte er die Hand zum Gruß heben doch schnell bemerkte er das es mir nicht gerade darum ging, dass er wusste das ich auch hier war. Nur eine kleine Kopfbewegung und ein genervt Blick in Richtung Jaden und er verstand. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Augen nahmen das allbekannte schelmische Funkeln an, das man bei den Stoll Brüdern sogar erkennen konnte, wenn man einige Meter von ihnen entfernt saß. Er winkte mir zu und wandte dann wieder seinem Tisch zu. Zum zweiten Mal an diesem Tag verspürte ich fast etwas Mitleid für jemanden der nicht gerade auf meiner Top Ten der Lieblingspersonen stand und dort auch niemals hingelangen würde. Nur diesmal war es Jaden. Am Hermestisch sicherte sich Connor sich seine Aufmerksamkeit durch einen heftigen Schienbeintritt. Man konnte erkennen wie Jaden vor Schmerzen das Gesicht verzog. Mit einem schnellen Nicken zu Sky hinüber gab er ihm zu verstehen, dass ein weiterer, längerer Blick zu ihr wohl weitaus schlimmere Folgen für ihn haben würde. Jadens Anblick ließ mein Grinsen nur noch breiter werden. Sein Blickfeld beschränkte sich nun nur noch ausschließlich auf seinen Teller und seine beiden Geschwister, die jeweils rechts und links von ihm saßen. Wagte er auch nur einen zu weiten Blick über seinen Tellerrand erntete er sofort den bösen Blick Connors. Doch gerade in diesem Moment hob Sky ihren Blick und bekam das Geschehen mit. Sie warf Connor einen fragenden Blick zu doch als Antwort erhielt sie nur ein breites Grinsen seinerseits. Plötzlich bemerkte ich eine Hand, die direkt vor meinem Gesicht rum fuchtelte. Ich wandte meinen Blick von den beiden ab und richtete ihn auf den Störenfried. Dieser stellte sich als Jess, eine meiner Halbschwestern, heraus. Sie war nicht gerade einer meiner Lieblingsschwestern. Zu meinem Glück beruhte das auf Gegenseitigkeit. Obwohl sie nur ein Jahr älter war als ich, oder vielleicht gerade deswegen, war sie der festen Überzeugung sie wüsste alles besser und müsste mich immer wieder des Besseren belehren. Malcolm und ich fragten uns oft wie es überhaupt sein konnte das sie unsere Schwester ist. Meist könnte man annehmen sie sei eine Tochter der Aphrodite, so wie sie sich benahm. Sie sah ziemlich verärgert aus und fuchtelte mit einer ihrer Hände vor meinem Gesicht herum. Mit der anderen warf sie sich ihr langes, dunkles Haar über die Schulter und seufzte verzweifelt. „Was hatte ich den ihrer Meinung bitte schön wieder angestellt? “fragte ich mich. „Was gibt’s denn jetzt schon wieder Jess? fragte ich sie genervt. „Wenn du nicht immer so mit träumen beschäftigst wärst, hättest du bestimmt bemerkt das unser Tisch schon längst an der Reihe ist unserer Mutter zu opfern “belehrte sie mich als würde sie mit einem unartigen kleinen Kind reden. Wahrscheinlich hatte sie meinen wütenden Ausdruck gesehen, denn bevor ich noch etwas Fieses erwidern konnte, hatte sie sich ihren prall gefüllten Teller geschnappt und lief in die Mitte des, inzwischen gut gefühlten, Pavillons. In sicherem Abstand, um ihr nicht doch Ausversehen den Hals zu springen, folgte ich ihr. Während ich einen Teil meiner Mahlzeit in das Feuer schob, murmelte ich auf Griechisch ein Dankgebet an meine Mum. Nach der Opfergabe war ich ziemlich erleichtert als wir endlich zu Tisch zurück kehren konnten, da ich mein Magen nun ganz schön zu knurren begann. Doch diesmal setzte mich Malcolm und Annabeth, die wegen ihrer Ränge als Hüttenältste am Kopfanfang des Tisches saßen, genau gegenüber, denn ich hatte keine Lust mir auch noch das Mittagessen durch Jess schlechte Laune verderben zu lassen. Die beiden lächelten mir freundlich entgegen. Ich wollte gerade anfangen zu essen als eine Person meine Aufmerksamkeit erregte. Es war Leo Valdez, der gerade den Pavillon betrat. Es war schön ihn mal außerhalb seines Bunkers zu sehen. Ein schüchternes Lächeln trat auf mein Gesicht. „ Mensch Aly. Was ist denn bloß mit dir los? Das ist doch nur ein Junge, wie jeder andere hier im Camp. “schallte ich mich selbst. Doch vielleicht war er ja nicht wie jeder andere. Jedenfalls musste ich mir eingestehen, dass ich seit Chiron mir und Connor aufgetragen hatte uns um ihn zu kümmern, immer mehr Sympathie für diesen Jungen entwickelt habe. Verlegen wandte ich den Blick ab und konzentrierte mich nun wieder auf meine Mahlzeit. Bald darauf war ich fertig und konnte endlich wieder nach draußen spazieren. Wieder an der frischen Luft atmete ich ein tief ein. Das tat vielleicht gut und vor allem half es gut die Gedanken zu ordnen. Ich machte mich auf den Weg zur Hütte sechs. Dort blieb ich nur kurz und holte mir eines meiner Lieblingsbücher. Ich hatte Glück, es war noch niemand außer mir vom Essen zurück und so entstanden keine nervigen Nachfragen wohin ich denn mal wieder ging. Als ich wieder vor der grauen Hütte, mit der geschnitzten Eule über der Tür, stand entschied ich mich in die Arena zu gehen. Manche mögen mich für verrückt halten aber genau diese war einer meiner Lieblingsorte hier im Camp. Auch, wenn dort meistens Kämpfe und Streitigkeiten ausgetragen wurden, empfand ich dort als um einiges schöner als bei den Erdbeer oder Volleyballfeldern. Meistens suchte ich ihren westlichen Teil auf und ließ mich dort auf einer der Tribünen nieder. Genauso tat ich es heute. Unter mir machten sich gerade vier Camper zum Kampf bereit. Zum einen standen sich Jason Grace und irgendein Sohn des Ares sich gegenüber. „Die lernen doch auch nie dazu. Naja, passt ja auch nicht viel in deren kleines Hirn rein. „dachte ich mir kopfschüttelnd. Auf der anderen Seite konnte kämpfte Percy Jackson gegen einen blondhaarigen Hermessohn. Bei Jason konnte es vielleicht noch etwas interessant werden, doch bei Percy und seinem Gegner wusste man schon bevor der Kampf begann wer als Sieger hervor gehen würde. Gerade hatte ich mein Buch aufschlagen und beginnen zu lesen als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Ich sah auf und bekam einen ziemlichen Schreck. Nur einige Meter von mir entfernt saß Leo und sah dem Treiben unter uns zu. Vor Schreck musste ich mein Buch wieder zu geschlagen haben, denn nun drehte er seinen Kopf in meine Richtung und sah mich direkt an. Ich konnte fast spüren wie mein Gesicht rot anlief. „Es tut mir echt leid, ich wollte dich nicht stören. Ich habe gar nicht gemerkt das hier schon besetzt ist. „meinte ich ehrlich. „Ist schon gut. Bleib ruhig sitzten.“erwiderte er und wandte sich wieder dem Geschehen zu. Der Rotton in meinem Gesicht schwand nach und nach wieder und ich wandte mich erneut meinem Buch zu. Doch schon nach einigen Seiten geriet ich ins Stocken. Ich spürte seinen Blick auf mir und sah auf. Ein dunkles Braun traf auf Graugrün. Seine Augen zierte ein etwas unsicherer und auch verwirrter Ausdruck. Ich war sogar schon fast erleichtert diese Gefühle anstatt der sonst dort vorherrschenden Trauer und des Schmerzes in ihnen zu erkennen. Ich wandte den Blick ab und strich mir eine verwirrte Haarsträhne hinter das Ohr. „Entschuldige bitte Alysha. Zuerst habe ich dich gar nicht erkannt. Ich war wohl so in Gedanken. “ vernahm ich seine Stimme. Zum Ende hin wurde sie immer leiser. Langsam und zögernd blickte ich auf, wohl wissend, dass seine Gedanken um seine Gedanken sich um seine verstorbene Freundin drehen mussten. „ Alles gut. Keine Angst ich bin jetzt nicht zu Tode beleidigt und ich rede trotzdem weiterhin mit dir. Falls das dein Ziel war hast du es leider meilenweit verfehlt.“ Antwortete ich und hoffte nichts Falsches gesagt zu haben. Ich dachte mir es ich hatte es mir eingebildet, dass seine Mundwinkel sich nach oben zogen. Doch letztendlich zierte sogar ein kleines, schwaches Lächeln sein Gesicht. „ Dann habe ich wohl oder übel mein Ziel nicht erreicht. Ich muss mir für das nächste Mal etwas Besseres einfallen lassen.“ meinte er gespielt enttäuscht. „Ehh, du bist fies. Ich wollte nur nett sein.“ erwiderte ich grinsend. Wir wurden von lautem Jubel unterbrochen. Wir beide wandten fast gleichzeitig den Blick nach unten. Der blondhaarige Hermessohn lag auf dem Boden und Percy stand grinsend über ihm. Auch Jason hatte seinen Gegner überwältigen können. Die zweite Pleite für die Areskinder an einem Tag. Wie ihr Stolz das wohl verkraften würde. Gerade streckte Percy dem Blonden die Hand entgegen und halt ihm auf. Dieser schüttelte sich den Staub von der Kleidung wodurch eine ziemlich große Staubwolke entstand. Selbst Leo und ich auf der Tribüne bekamen davon noch etwas ab, da wir nicht sehr weit oben saßen. Schnell schloss ich die Augen. Nach einigen wenigen Augenblicken öffnete ich sie ganz langsam wieder und bemerkte, dass Leo es mir gleich getan hatte. Das grelle Sonnenlicht tat etwas in den Augen weh, sodass ich oft blinzeln musste um mich wieder daran zu gewöhnen. Mein Hals war staubtrocken und von Leo konnte ich ein Husten vernehmen. Was hätte ich jetzt nicht alles für ein wenig Wasser getan. „ Ich würde mal sagen da haben es Jason und Percy wieder einmal geschafft alle fertig zu machen und dabei ganz schön viel Staub auf zu wirbeln“ meinte Leo mittlerweile grinsend. „ Da hast du vollkommen Recht. Immer diese Angeber. Dabei hätte es gerne etwas weniger Dreck sein können“ Mittlerweile fiel es mir überhaupt nicht schwer ebenfalls zu grinsen. Ich war so froh über seine gute Laune, dass ich nur grinsen konnte. Dass ich mich noch irgendwie auf mein Buch konzentrieren könnte, konnte ich mit ebendiesem Grinsen aufgeben. Seufzend schlug ich es zu und legte es neben mich auf die Tribüne. Dafür erntete ich einen fragenden aber gleichsam auch amüsierten Blick von Leo, denn ich nur mit einem noch breiteren Grinsen beantwortete. Morgen würde ich bestimmt richtig Schmerzen um die Mundwinkel bekommen aber das war mir in diesem Moment vollkommen egal. Ich sah wieder hinunter in die Arena. Verwundert stellte ich fest, dass sie plötzlich wie leer gefegt war. Nur am Rande huschten ein paar Areskinder auf und ab und säuberten oder sortierten ihre Waffen. Jason und Percy mussten sich also schon wieder auf den Weg zu ihren Hütten gemacht haben. Das dachte ich jedenfalls und ließ meinen Blick über die Tribünen auf der anderen Seite wandern. Meist konnte ich nur unbekannte Gesichter erkennen oder eben welche, die ich vom Sehen oder trainieren nur kannte. Doch ein paar fielen mir besonders ins Auge. Es war eine Gruppe von Jungen, die uns so ziemlich genau gegenüber saß. Einer von ihnen Chris Rodriguez, der in der Hermeshütte lebt. Er unterhielt sich gerade mit einem Jungen um dessen Beine einen roter Kater strich. Chris redete eher auf ihn ein, denn der andere sah ab und zu hinüber zu unserer Seit der Tribüne und sein Gesicht war abgewandt. Man könnte annehmen dort drüben säße ein Ebenbild Leos. Doch sobald man genauer hinsah erkannte man, dass der andere Junge größer und muskulöser als Leo war. Auch war seine Haut eine Nuance heller und seine Augen besaßen einen Grünton. Sonst hätte man die beiden leicht für Zwillinge halten können. Sie glichen sich nicht nur sehr im Aussehen auch besaßen sie den gleichen Vater. Beide waren Söhne des Hephaistos. Der Name von Leos Bruder war Matt. Er war eher ein ruhiger Typ und von vielen, gerade der Areshütte, wurde er gemieden. Ich hatte ihn einmal näher kennen gelernt als mein Schwert durch diesen hirnlosen Charlie total zertrümmert wurde und so kaum noch zu gebrauchen war. Damals hatte sich Matt persönlich um die Reparatur gekümmert und so waren wir ins Gespräch gekommen. Gerade sah er zu uns herüber und ich hob die Hand um ihm zu grüßen. Selbst von dieser Seite aus konnte man etwas den Rotton, der sich nun auf seinem Gesicht ausbreitete, erkennen und die anderen begannen zu lachen. Nun hob auch er die Hand und winkte zurück. Ich hatte meine Hand immer noch erhoben zum Gruß und erschrak mich zu Tode als plötzlich zwei Hände um meine Taille griffen .Trotz des Lärms der mitsamt einer kühlen Brise aus der Arena zu uns herüber wehte konnte ich ein leises Kichern hinter mir vernehmen und wusste sofort wer dort stand. „ Wage es dir Jackson auch nur daran zu denken es zu machen „warnte ich ihn mit einem boshaften Grinsen auf dem Gesicht. „Was sonst Carter?“ säuselte eine Stimme dicht an meinem Ohr. „ Du fragst wirklich was sonst. Lass mich überlegen. Ich könnte Chrion zum Beispiel von deinen nächtlichen Flügen mit Blackjack oder den Besuchen von Annabeth bei dir bis in die frühen Morgenstunden erzählen. „entgegnete ich. Die Hände, die gerade zufassen wollten, erschlafften und wurden zurück gezogen. Mit einem triumphierenden Lächeln drehte ich mich auch sogleich um. Direkt hinter mir stand ein nun verwirrter Percy und etwas weiter oben auf der Tribüne stand Jason Grace, der anscheinend gar nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Auch von Leo konnte ich ein leises Kichern vernehmen. „Wie, wie hast du das bitte gemacht? Woher wusstest du das ich es bin?“ fragte mich ein völlig entsetzter Percy und fuhr sich mit der einen Hand geistesabwesend durch sein schwarzes Haar. Von Annabeth hatte ich erfahren das das so eine Angewohnheit von ihm war, wenn ihm etwas peinlich war oder er nicht weiter wusste. Nun musste auch ich anfangen laut zu lachen was den Rotschimmer auf Percys Gesicht nur erhöhte.“Ich gebe dir mal einen gut gemeinten Rat. Wenn du nicht möchtest, dass man dich schon von zehn Kilometern Entfernung hört, dann hör verdammt nochmal auf so zu trampeln und besonders höre bitte auf so zu schnaufen wie ein Walross“ riet ich ihm. „Eh sag‘ nichts gegen Walrosse, die sind voll cool“ versuchte Percy die armen Tiere zu verteidigen was aber bei Jason einen nur noch größeren Lachanfall auslöste. Bei Percys Anblick war es aber auch schwer ernst zu bleiben. Er sah aus wie ein kleines, trotziges Kind, welches versucht den anderen weiß zu machen das morgen Weihnachten sei. „ Dann hör halt auf so zu schnaufe wie Mister D., wenn er mal von seinem Pinochlespiel aufsteht um sich eine neue Cola zu holen“ schlug ich ihm vor. Erst sahen mich alle sehr entsetzt an und man konnte fast ihr Gehirn arbeiten hören bis sie dann wenige Sekunden später alle zusammen in schallendes Gelächter ausbrachen. Besonders das von Jason war so ansteckend das es nicht lange dauerte bis ich einstimmte. „ Oh man Carter. Ich wusste gar nicht, dass du drauf bist“ brachte dieser nur schwerlich hervor. Percy nickte zu stimmend. Das kannte ich schon zu Genüge. Die meisten Leute, die mich trafen bildeten sich vorschnell ihre Meinung und meinten ich sei ein langwelliger Streber. Man musste mich erst länger und näher kennen lernen um zu merken, dass ich ganz anders war als sie es sich dachten. „ Tja Jungs, ich bin immer für Überraschungen gut“ gab ich zurück. „ Oh ja. Das durfte vorhin Charlie zur Genüge erfahren“ meldete sich Leo grinsend zu Wort. Erstaunt drehte ich mich zu ihm herum und sah in zwei schelmisch funkelnde Augen. „Das warst du?“ fragte mich Percy mit hoch gezogener Augenbraue. „ Jap, das war wohl ich. „antwortete ich gelassen. Von Jason erntete ich einen anerkennenden Blick, welchen ich mit einem Grinsen beantwortet, doch Percy schien noch immer nicht ganz überzeug zu sein. Als könnte er Gedanken lesen, meinte Leo an Percy gerichtet: „ Sie hat ihn ziemlich fertig gemacht und vor seinen Geschwistern so richtig schön blamiert. Sie hat einen richtig guten Kampfstil. Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen als er abgezogen ist.“ Er sah nun Percy und Jason abwechselnd an als erwarte er ein Zeichen der Zustimmung oder zumindest der Verständnis. Als er den Blick des blonden Supermanns traf breitete sich auf dessen Gesicht ein breites Grinsen aus. Von Leo erntete er dafür einen übertriebenen genervten Blick während seinen Mund sich zu einem hämischen Grinsen verzog. Doch meine ich kurz einen traurigen und verzweifelten Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen zu haben bevor der glückliche Ausdruck darauf erschien. Es war als wäre ebendieser eine Maske um zu verstecken woran er eigentlich dachte und fühlte. Als wollte er nicht, dass sich seine Freunde sorgten. Er schien meinen Blick auf ihm gespürt zu haben und sah mich nun fragend und etwas verwirrt an. Schnell warf ich meinen Blick in die nun komplett leere Arena. „ Seinen Blick hätte ich zu gern gesehen. Sehr gute Leistung, Carter“ erwiderte Percy nach einiger Zeit. Dankbar auf jemanden meinen Blick richten zu können sah ich ihn gespielt entsetzt an. „ Ein Lob , und dies gerade aus dem Mund des großen Kriegers Perseus Jackson ? Heute muss wohl mein Glückstag sein“ entgegnete ich ihm spöttisch. Auf Jasons Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und er schlug Percy, welcher mich nun völlig überrumpelt an sah, brüderlich und aufmunternd auf die Schulter. Doch nun begannen sich auch seine Mundwinkel nach oben zu ziehen und seine Augen funkelten schelmisch. „ Du bist ja eine ganz lustige Alysha. Das hättest du wohl gerne. Ich wollte nur höflich sein. Aber jetzt mal zurück zum Thema. Woher weißt das mit ähm naja du weißt schon…?“ fragte er sichtlich peinlich berührt und ließ den Satz unbeendet. „ Du meinst woher ich von Annis nächtlichen Ausflügen zu dir weiß“, ein fieses Grinsen stahl sich auf mein Gesicht “Ich habe meine Augen überall, Jackson. “ „Uhuu wir sollten jetzt wohl Angst vor ihr haben“ meldete sich Leo gespielt ernst zu Wort und sah seine beiden Freunde mit entsetztem Blick an. Dafür erntete er einen Schlag gegen den Oberarm und einen beleidigten Gesichtsausdruck. In diesen Momenten, aber wirklich nur in diesen, wünschte ich mir fast eine Tochter Aphrodite zu sein. Denn dann hätte ich perfekt schauspielern können und meine Maskerade wäre aufrecht geblieben. Doch als eine einfache Tochter der Athene gelang mir dies nicht und schon einige Augenblicke und einen entschuldigenden Blick von Leo später konnte ich nicht anders und fing an zu lachen. „ Wie dir anscheinend entfallen ist habe ich die gleiche Mummy wie deine allerliebste Freundin und wie es der Zufall möchte stehen unsere Betten nicht weit voneinander entfernt. Bestimmt weißt du auch, dass wir Halbgötter dank unseren Eltern nicht immer so toll schlafen können und auch nicht immer wunderschöne Träume haben. Das alles hat dazu geführt das ich eines Nachts mitbekommen habe wie sie sich das erste Mal raus geschlichen hat und wer eins und eins zusammen zählen kann, hoffentlich kannst du das, weiß sofort was da los ist.“ entgegnete ich ihm triumphierend. Ich hatte es geschafft Percy Jackson sprachlos zu machen, heute musste wirklich mein Glückstag sein. „Aber keine Angst, wenn du immer brav und nett bist wird kein Wort darüber über meine Lippen kommen und Chiron wird nichts erfahren „fügte ich schnell hinzu. Ein peinlich berührtes Lachen entwich ihm und man konnte erkennen, dass er sich fragte ob es nun mein voller Ernst gewesen oder nur ein kleiner Scherz gewesen war. Aber ich überließ es ihm das heraus zu finden. Ich wandte meinen Blick auf den Horizont und erkannte wie schnell die Zeit vergangen war. Die Sonne stand schon lange nicht mehr an ihrem höchsten Punkt, sodass ihr grelles Licht nun quer über das Camp fiel. Jason und Percy hatten jeweils links und rechts von Leo Platz genommen und ihn in ein leises Gespräch verwickelt. Na gut für die Jungs war es vielleicht leise jedoch konnte ich trotzdem ohne große Mühe jedes Wort verstehen. Ich wendete mich wieder meinem Buch zu da ich es für unhöflich dem Gespräch zu lauschen. Schnell hatte ich meine letzte Seite wieder gefunden und es dauerte auch nicht lange da war ich wieder in die Geschichte vertieft und bekam die anderen nur am Rande mit. Währenddessen schlug Percy Leo freundschaftlich auf den Arm und ließ ihn dann um auf seiner Schulter liegen. „ Na Leo, ist dir dein Bunker doch zu stickig geworden“ fragte er ihn scherzend. „Ich kann auch gerne wieder rein gehen“ meinte Leo und sein Gesicht nahm einen gleichgültigen aber gleichzeitig traurigen Blick an und senkte den Blick zu Boden. Die Augen der anderen beiden Jungen weiteten sich erschrocken. Jason warf seinem Cousin einen sehr bösen und wütenden Blick zu, der darauf hilflos die Schultern hoch zog und entschuldigend zurück sah. Leo hob den Blick und ganz langsam schlich sich ein ganz kleines Lächeln auf seine Lippen. Jason, der gerade in diesem Moment den Blick seinen Freunden zu wandte, seufzte erleichtert und war sichtlich froh, dass die gute Laune seines besten Freundes nicht ganz vergangen war. Auch Percys Gesicht erhellte sich bei diesem Anblick. „Eigentlich bin ich nur raus gekommen um neue Ideen für meine kleinen Meisterwerke zu sammeln. Die ganzen Baupläne im Bunker habe ich schon alle aufgebraucht. Außerdem hat Jason mich dazu gezwungen“ erklärte Leo während das Lächeln zum Ende hin immer breiter wurde. „Ich habe dich überhaupt nicht gezwungen.“ rief Jason entsetzt und riss die Arme in die Luft, wie um seine Unschuld zu beweisen, doch man konnte gut erkennen wie schwer es ihm fiel ein breites Grinsen zu unterdrücken. Leo sah seinen besten Freund mit hoch gezogener Augenbraue und skeptischen Blick an. „Nein, dann war es wohl Percys böser Zwilling der damit gedroht hat meinen Bunker mit seinen so tollen römischen Freunden ein zu rennen oder den armen mit Blitzen zu attackieren, falls ich nicht heraus kommen sollte.“ meinte Leo daraufhin ironisch grinsend. Auf Percys verwirrten Blick hin, den zweiten an diesem Tag; wie hielt Annabeth das bitte mit diesem Kerl aus, beeilte er sich zu sagen: „ Nein Perc, einfach nein. Du sagst jetzt nicht, dass du gar keinen Zwilling hast. Das wissen wir alle. Ich wollte damit nur verdeutlichen das Jason überhaupt nicht unschuldig ist.“ „ Natürlich wusste ich das. Ganz blöd bin ich ja auch nicht. „bemerkte Percy. Doch dafür bekam er aber nur einen wissenden Blick, dass es bestimmt nicht so war. Jason konnte sich noch am besten beherrschen. Von ihm vernahm man nur ein kleines Hüsteln, was verriet, dass er versuchte nicht laut los zu lachen. Leo war da schon anders. Er begann plötzlich so laut los zu lachen, dass sogar ich von meinem Buch hoch schreckte obwohl ich dem Gespräch eh mit halbem Ohr lauschen musste. Es wurde so heftig, dass ihm Tränen die Wangen runter liefen. Er bemerkte, dass ich hoch geschreckt war und suchte meinen Blick. Er schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln auf welches ich mit einem Nicken antwortete, dass es schon in Ordnung sei. Es lies sich jedoch nicht verhindern, dass auch ich leise in mich hinein lachte. „ Ach Perc, wir glauben dir das ja. Außerdem sowas würde ich doch nicht tun, Leo. Das würde ich mich gar nicht trauen. Aber falls doch, dann hätte es ja so wie es aussieht gewirkt“ meinte Jason versöhnlich. Dafür erntete er einen amüsierten Blick seines besten Freundes. Sein Cousin jedoch schien immer noch etwas beleidigt sein. Es wurde ein belustigter Blick zwischen Leo und Jason ausgetauscht, doch beide schwiegen. Ich hatte es echt langsam nicht mehr für möglich gehalten, dass diese drei Freunde auch mal auskamen ohne zu reden. Sie waren ja fast genauso schlimm wie die Aphroditehütte, die unermüdlich zumeist weniger geistreiche Kommentare von sich gab. Ich schlug die letzten Seiten meines Buches auf und auch sie waren schnell gelesen und ich klappte das Buch zu. Mein Blick ging über das Camp und ich ließ meine Gedanken schweifen, denn ich wollte noch nicht zurück gehen und so konnte ich mir so die Zeit vertreiben. Denn bei meinem Glück Jess in der Hütte antreffen und somit diejenige sein müssen die ihre höchst unspannenden Ausschweifungen über sich ergehen lassen muss. Da konnte ich mir wirklich etwas Tolleres vorstellen und bis zum Abendessen dauerte es noch eine ganze Weile. Plötzlich stockte ich. Etwas regte sich und mir kam ein Gedanke in den Kopf. Doch ich konnte einfach nicht sagen was es war. Ich überlegte fieberhaft doch der Gedanke war nur wie schwarzer Rauch, der in meinem Kopf herum schwirrte. Was war es bloß was mir nicht mehr einfallen wollte? Ich war doch sonst nicht so vergesslich. Gedanklich ging ich durch und ließ den bisherigen Tag Revue passieren. Die Bilder liefen wie ein Spielfilm vor meinem inneren Auge ab. Sehr langsam nahm der Rauch feste Formen an. Da war es wieder. Ich brauchte nur ihr Gesicht in Gedanken sehen und wusste sofort wieder was los war. Vor einigen Tagen hatte ich mich mit Sky und wahrscheinlich auch somit mit Connor für genau heute verabredet. Nur ein kleiner Blick in den Horizont verriet mir, dass ich schon viel zu spät dran war.
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Tag der Veröffentlichung: 04.04.2016
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