Cover

PROLOG

Ich habe alles für mich getan. Aus reiner Selbstsucht.
Ich huldigte immer und immer wieder der Kunst und dem Akt des Tötens.
Es ist so banal wie es klingt. Danach gab es nur sexuelle Konfusion,
Symbolismus, eine Ehrung der „Gefallenen“.
Ich ehrte mich selbst.

- Dennis Nilsen


31. Oktober 2009, 13:15 Uhr

Der junge Mann war sich nicht ganz sicher wieso er sich ausgerechnet eine Psychiatrische Klinik ausgesucht hatte um dort eine Ausbildung zu machen. Sein Vater war schon seit einigen Jahren beim FBI und seine Mutter war Therapeutin, vom sachlicher Standpunkt aus war es also recht verständlich dass er sich auch für die menschliche Psyche interessierte,
doch es war sein Gefühl dass ihn störte. Bis vor einer Woche hatte er noch keinen Gedanken daran verschwendet eine Ausbildung zum Therapeuten oder ähnliches zu machen doch seit dieser Killer in der Stadt war den die Zeitungen nur den „Engelmacher“ nannten konnte er an nichts anderes mehr denken. Er musste, wenn auch nur ansatzweiße verstehen was dieser Mann dachte. Wie ein Mensch so etwas tun konnte. Und Daniel wusste was er getan hatte, er hatte die Bilder gesehen die sein Vater im Wohnzimmer vergessen hatte.
Daniel erinnerte sich noch sehr gut an die 4 Mädchen, alle blond, zwischen 15 und 18.
Sie alle trugen lange weiße Kleider deren ehemalige Farbe unter dem ganzen Blut beinahe nicht mehr zu sehen war, die Hände über der Brust gekreuzt, die leeren blauen Augen gen Himmel gerichtet, eine weiße Lilie in den zu 2 Zöpfen geflochtenen Haaren, die kleine, weiße Statue eines Engels auf dem Nachschrank ihrer mit weißem Bettzeug bezogenen Betten.
„Daniel Angelo?“, fragte ihn eine ältere Frau. „Ja der bin ich!“, meinte dieser freundlich und schenkte der Dame ein leichtes Lächeln.
Er folgte der Frau bis sie schließlich vor einem der zahlreichen Patientenzimmern der Geschlossenen Station kamen, in die nur die wirklich schwierigen Fälle eingewiesen wurden.
„Heute kümmern sie sich einmal nur um einen einzigen Patienten. Sie ist jetzt seit zwei Wochen bei uns, leider wissen wir weder was ihr passiert ist, noch ihren Namen. Nunja, sie sagte ihr Name währe Sera aber sie hat vorher so lange überlegt dass ich mir dass eigentlich nicht vorstellen kann. Es reicht wenn sie ein wenig mit ihr reden, wir wollen einfach nicht dass sie soviel allein ist!“ Und damit stand er alleine vor der Tür.
Er klopfte an obwohl er wusste das dass nicht üblich war. Als er die schwere Holztüre öffnete stand er in einem kleinen weißen Gang, recht und links von Schränken eingesäumt.
Der Geruch von Flieder und Zedernholz lag in der Luft und er konnte eine liebliche Stimme „I will follow him“ summen hören.
„Wie heißt du…?“, Daniel hatte die Frage einfach ausgesprochen als er das Mädchen erblickte. „Mein Name ist Seraphim!“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /