Selig-Sprechende Zimmer-Schizophrenie (1. Anlauf)
Schreibmaschine rattert,
Regen am Fenster trappelt,
Kater schnurrt laut,
Jungfrau schläft,
Kind erwacht,
Mond weint leise und der Fahrtwind lacht.
Die Welt tanzt traurig ihren Reigen, zu wilden Trommeln, kalten Flöten, steilen Geigen. Wenn ich tanze steht sie still.
Linkischer Freund, mit deinem psychedelischem Engelsgesicht, dicht ganz dicht, flötest du mir die schönen Geister kleiner Kindern in die Träume und schaukelnde Visionen von blonden Mädchen vor mein Fenster.
Im Westen nichts neues, sagt der Schmetterling zu deinem Kopf, die Wange dicht gedrängt an den Abzug, deinen Schopf. Kein Geld in der Tasche, keine Suppe im Topf.
Der Mörder kommt die Treppe runter. Schizophren und allein. Macht die Tür auf und steht höflich auf der Schwelle. Ich geh jetzt besser, sagt er. Der Andere kommt gleich. Ich will ihn nicht sehen. Wir haben uns gestritten.
Wendejahr. Nicht das erste mal das Mädchen vor meinem Fenster schaukeln. Dahinter am Waldrand seh ich Zigeuner gaukeln.
Ihr solltet auch gehen, sagt der Mörder und lächelt.
Gott, er ist besorgt um uns. Er und seine Knastgalerie-Schizophrenie.
Er macht Platz für den Anderen, frag nicht wie.
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2010
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