Auf den zweiten Blick

Meine Mutter fuhr mich mit ihrem alten Auto zum Flughafen. In Phoenix war es warm. Sogar richtig heiß! Oder dachte ich das nur weil ich einen dicken Wintermantel und eine Schneehose an hatte?
Als ich noch ein kleiner Hosescheißer war floh meine Mutter mit mir aus Forks. Ich glaub der Grund war, dass es da so viel regnet oder war es wegen meinem Vater der immer nackt durchs Haus rannte? Ich wusste es nicht.
Auf alle Fälle ging ich jetzt wieder zu meinem Vater und wollte dort meine Schule zuende machen. In Phoenix, bei meiner Mutter und meinem Stiefvater (der komischerweißte Damenunterwäsche trug), hielt ich es nicht mehr aus. Mom und Phil schrien einfach immer zu laut wenn sie gegeneinander mit ihren Nintendo Ds' spielen. Und das nervte total. Vorallem wenn ich gerade mit meinen Barbies spielte.
„Bitte bleib da.“ flehte meine Mutter. „Wir werden ab sofort leiser sein!“ schrie sie.
„Das glaube ich nicht Mom!“ schrie ich zurück. Wir waren bereits am Flughafen und ich wollte gerade durch die Absperrung gehen als meine Mutter sich vor mich warf und an meinem Bein zerrte.
„Bitte bleib hier!“ jammerte sie. „Geh nicht zu deinem verrückten, nackten Vater!“
„Aber ich gehe!“ sagte ich stur. „Phil wird auf dich aufpassen. Und vergiss nicht, wenn du morgen aufwachst und niemand in meinem Bett liegt, dass du NICHT die Polizei rufst wie das letzte Mal. Ruf die Polizei nur, wenn wieder dieser Mann in meinem Bett liegt.“
Meine Mutter klammerte sich immer noch an mein Bein.
Ich nahm eine der Litschis, die ich eingepackt hatte, aus meiner Tasche und hielt sie hoch. „Los Mom!“ rief ich und sie schaute auf die Frucht. „Hol sie dir!“ Ich warf die Litschi weit durch die Halle und sie landete direkt in einem Mülleimer. Dann lief ich durch die Absperrung die zu meinem Flugzeug führte. Ich drehte mich um und sah gerade wie meine Mutter in den Mülleimer hechtete und kopfüber darin stecken blieb. Wie verrückt sie doch war.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.06.2010

Alle Rechte vorbehalten